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In den Rückspiegel g’schaut

Macht es Sinn, als Missionar in eine nicht mehr «taufrische» Gemeinde einzusteigen? Diese Frage hätte man am Beginn unserer Zeit in Floridsdorf mit Recht stellen können. Damals war die Gemeinde als eine der ersten in Ostösterreich daran, ein Haus zu bauen. Die Sache zog sich in die Länge und die damaligen Leiter standen kurz vor einem Burnout. Für Auftanken oder Seelsorge war schon lange keine Zeit mehr gewesen ... Ja, es hat Sinn gemacht!

Unsere Zeit in Wien-Floridsdorf war gefüllt mit vielen kleineren und grösseren Höhepunkten: Nachdem unsere Gemeinde über mehrere Jahre ihr Gemeindezentrum fast ohne Firmen gebaut hat, mussten wir den inneren Muskelkater verdauen, damit wir wieder fit werden. Schön, dass das Gemeindezentrum auch von vielen anderen Gemeinden und sogar für Kurse des Arbeitsamtes verwendet wird! Aber nach der langen Bauzeit mussten wir zuerst selbst wieder Tritt fassen. Nach dem äusseren Aufbauen also das innere Aufbauen!

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Marchfeld jmfegf@hotmail. com

Besonders wichtig dabei: die Gemeindefreizeiten – immer wieder. Dann auch Ehearbeit! In die Ehevorbereitung und -vertiefung haben wir viel investiert. Durch die jährlichen Einsätze mit ReachAut entwickelte sich die evangelistische Jugendarbeit Open House. Die grösste Freude und ein Vorrecht ist es, dass wir in dieser Zeit weit über 40 Tauffeste mit insgesamt über 160 Täuflingen feiern durften.

Schliesslich kamen noch sehr viele Flüchtlinge aus dem Iran und Afghanistan, für die ich wie ein Vater geworden bin. Ich lehre sie im persischen Bibelkurs, begleite sie zu den Asylverhandlungen, helfe bei der Wohnungssuche und gebe manchen Rat.

Neben der Gemeindearbeit liegt es mir am Herzen, uns als (vielfach kleine) Gemeinden zu vernetzen und zu ermutigen. So habe ich viele Jahre die Gemeindeleitertreffen organisiert und die gemeinsamen «Horizonte»Gottesdienste für die gesamte Ostregion des Bundes Evangelikaler Gemeinden in Österreich (= 45% des ganzen Bundes) ins Leben gerufen. Etwas Besonderes für uns war es, Gemeindegründungsprojekte in der Umgebung zu unterstützen.

Marchfeld

Nun führt uns Gott in ein neues Gemeindegründungsprojekt, noch weiter in den Osten, nämlich ins Marchfeld, fast an der slowakischen Grenze. Aber darüber beim nächsten Mal!

All dies haben die Spenden und Gebete von euch Schweizer Christen ermöglicht! Vielen Dank dafür!

Übrigens: Jedes Mal, wenn uns Leute aus der Schweiz besuchen und sich auch Zeit nehmen, einen Gottesdienst mitzuerleben, ist das für uns eine grosse Ermutigung!

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