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#108 Die digitale Herausforderung
Nr. 108 9/2014 EURO 4,50 Erscheinungsort Graz Verlagspostamt A-8010 Graz P.b.b. 04Z035487 M
Wie Computer und Internet unser Leben ver채ndern
Fazit
Dezember 2014
Bioladen Matzer im Portrait Essay von Klaus Poier
Spannende Metropole Breslau
Wirtschaft und mehr. Aus dem S체den.
Verwalter des Mangels Fazitgespr채ch mit Peter Pakesch
BENEWIRKT BEI VISIONÄREN DESIGNERN.
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Editorial
Von Christian Klepej
F
ür den Präsidenten der österreichischen Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, ist der Punkt, wo man mit »Reformen« in der Bildung noch etwas hätte bewirken können, »bereits seit Jahrzehnten überschritten«. Eine »Revolution« müsse her und so wurde dieser Tage ein neues Schulkonzept der IV vorgestellt. Das Revolutionärste an diesem Konzept dürfte wohl der Begriff »Bildungspflicht« statt »Unterrichtspflicht« sein. Ansonsten handelt es sich grosso modo um den zigsten Aufguss lange bekannter in ihrem Wesen sozialistischer Gesamt- bzw. Ganztagsschulmodelle. Jetzt mag es dem Zeitgeist einer Gesellschaft, die gerade in Thüringen einen Ministerpräsidenten wählen will, der der Nachfolgepartei der im Unrechtsstaat DDR regierenden SED angehört, entsprechen, zu glauben, unser Bildungssystem könnte an einem solchen sozialistischen Wesen eher genesen – ich bin nicht dieser Meinung. Die neue Bildungspflicht soll Kinder bereits ab vier Jahren von ihren Eltern weg in eine vergesellschaftlichte »Erziehungs-
Die unheilvolle Allianz zwischen Industrie und linker Pädagogik
und Ausbildungsphase« bringen, in der sie dann von 8.30 bis 15.30 (optional von 7 bis 19 Uhr) bis zum Alter von 14 Jahren gemeinsam ausgebildet werden. Um nur ja nicht diskriminierenden Ungerechtigkeiten, wie etwa Eltern, die nachmittags gar ihre Kinder bei Hausaufgaben unterstützen, ausgesetzt zu sein. Ich bin jetzt kein Bildungsexperte und nicht einmal grundsätzlich gegen eine Gesamtschule, nur sollte es weiterhin eine echte Wahlmöglichkeit für Eltern geben. Altvizekanzler und neuerdings Bildungsexperte Hannes Androsch hat jüngst auf die »Problematik« hingewiesen, dass muslimische Kinder nach dem vormittäglichen Schulbesuch auf die Koranschule gehen würden (und damit »außerhalb staatlicher Kontrolle seien«, war dabei mitzudenken). Dazu fällt mir ein, dass wir Religionsfreiheit in unserem Land haben und es interessant ist, dass der bloße Besuch einer Koranschule als Problem dargestellt wird. Wenn es so sein sollte, dann ist das aber kein Problem unseres Schulsystems, sondern es wäre ein Fall für den Verfassungsschutz. Außerdem ist es mir herzlich egal, was andere Eltern für ihre Kinder in deren freien Zeit vorsehen; ich sehe mich außerstande, deswegen meine Kinder nicht am Nachmittag zuhause spielen zu lassen. Wo ich sie natürlich auch erziehen werde, wie ich der Überzeugung bin, dass es für sie gut ist. Das gestehe ich meinen Mitbürgern zu, das verlange ich aber auch als mein Recht als Vater. Was die Gesamtschule weiters betrifft, ist es von der IV kurzsichtig, nicht auf die Evaluierung bisheriger Gesamtschulmodelle zu warten. (Sollte das Ergebnis so wunderbar sein, wie Gesamtschulprotagonisten es sich ausmalen, meinetwegen.) Und es ist beinahe unredlich von der guten IV, einen Vergleich mit Finnland heranzuziehen – ja, da schneiden wir schlechter ab und ja, die haben quasi Null (0) Migrationsanteil an ihren Schulen – oder vollkommen auf die bundesdeutschen Länder vor allem im Süden zu vergessen, die ohne Gesamtschulen die eindeutig besten Ergebnisse am Bildunssektor erzielen. Was auch für die Schweiz gilt.
Insgesamt will ich hoffen, dass es die IV wenigstens gut meint, aber damit – wie das in aller Regel so ist – das Gegenteil von gut bewirken könnte. Wahrlich schlimm wäre es, wenn dahinter ein anderes Kalkül stecken würde, nämlich unter dem Deckmantel sozialer Gerechtigkeit der noch immer breiten Mittelschicht die »Mitschulung« bildungsferner Gesellschaftsgruppen aufzubürden, mit dem Hintergedanken, dann könnten alle zumindest so gut schreiben und lesen, dass sie die (Kaffeeund sonstigen) Maschinen der Industrie zu bedienen im Stande sind. Denn wir dürfen in diesem Zusammenhang nicht vergessen, was Industrielle mit den sozialistischen Vor- und Querdenkern – die genau wissen, wie die »ideale Schule für alle« aussieht – verbindet: Sie stecken ihre Kinder vorwiegend in Internate in der Schweiz (Industriellenvariante) oder – falls sie überhaupt welche haben – in gute Privatschulen hierzulande (Linksdenkervariante), um den Kindern nicht zumuten zu müssen, »mit Krethi und Plethi« die Schulbank zu drücken. Aber ob ein IV-Präsident, der im Antrittsinterview auf Ö1 davon radebrechte, dass »die zehnte Million, die jemand im Jahr verdient, ruhig mit 100 Prozent versteuert werden solle« so abgebrüht sein kann, vermag ich mir wenig vorzustellen. Eher ist es Naivität, denn für eine Million, die zur Gänze hergegeben werden muss, wird nicht einmal ein Dämlack jemals einen n Finger rühren.
Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at Fazit Dezember 2014 /// 3
Inhalt Fazit Dezember 2014 26
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Fotos: Piero Pichleretto, Marija Kanizaj (2), Enlarge, Wilfried Moertl, Johannes Tandl
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Verwalter des Mangels
Peter Pakesch ist künstlerischer Leiter und Intendant des Universalmuseum Joanneum. Noch. Denn die Sparpläne der Politik gefährden die Zukunft seiner Einrichtung.
Die digitale Herausforderung
Computer und das Internet haben unser Leben erleichtert. Und stellen alles infrage. Geschichte einer noch jungen Revolution.
Demokratie stärken. Aber wie?
Politikwissenschafter Klaus Poier über die Kluft zwischen politischer Elite und Bürgern und was dagegen getan werden kann.
Supergeil
Friedrich Liechtenstein in Graz Seite 80
Ausgabe Dezember 2014 XI. Jahrgang Nr. 108 (9/2014) FAZIT © Klepej &Tandl OG, Graz Alle Rechte vorbehalten. Mit »Promotion« oder »l« gekennzeichnete Beiträge sind entgeltliche Einschaltungen.
4 /// Willkommen Im Fazit
Wirtschaft und mehr. 68 74
Rubriken Editorial 3 Politicks 12 Investor 36 Essentials 56 Immobilien 66 Alles Kultur 80 Schluss 82
Das Fazitgespräch führen Peter Wagner und Christian Klepej diesmal mit dem künstlerischen Leiter und Geschäftsführer des Universalmuseum Joanneum. Der »Verwalter des Mangels« zeigt auf, wie man auch ohne Riesenbudget kulturelle Ziele erreichen kann. Der Fazitessay stammt von Politikwissenschafter Klaus Poier, der sich mit der Krise der Demokratie auseinandersetzt.
Impressum
Breslau stellt sich der Geschichte Die niederschlesische Metropole Breslau wird 2016 Kulturhauptstadt Europas sein. Johannes Tandl hat sie besucht.
Medieninhaber & Verleger Klepej & Tandl OG Chefredaktion Christian Klepej Mag. Johannes Tandl
Lektorat AdLiteram
Essentials Die
wichtigen Dinge der Sexualtherap eutin Barbara Balldin i
Herausgeber Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl
Redaktion Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Katharina Kocher-Lichem, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina Zimmermann, Peter Pichler (Satz), Vanessa Fuchs (Organisation)
: erieder l a e G en az Neubäum in Gr Auf dernete 81 Mo Sei
Seite 56
In der Titelgeschichte dieser Ausgabe geht es um die Herausforderungen der digitalen Revolution. Denn ganze Wirtschaftsbereiche werden wegrationalisiert und zahlreiche neue Branchen entstehen. Was auf uns zukommt, fordert vor allem ein ordentliches Maß an Anpassungsfähigkeit.
Außerdem bereiste Johannes Tandl die schlesische Metropole Breslau. Die Stadt an der Oder gehörte bis 1945 zu Deutschland. Nach Kriegsende wurden die Deutschen vertrieben und Polen aus dem heutigen Staatsgebiet der Ukraine zwangsangesiedelt. Und nicht zuletzt auch der Umstand, dass sich die Breslauer Polen inzwischen zum deutschen Erbe ihrer Stadt bekennen, macht Breslau mehr als würdig für den Titel »Europäische Kulturhauptstadt 2016«. Gutes Lesen! -red-
Mutter aller Bioläden
Seit 35 Jahren werden die Grazer von der Familie Matzer mit gesunden Lebensmitteln versorgt und Konsumenten wie Produzenten in fairem Handel eingeübt.
Liebe Leser!
Druck Leykam, Neudörfl
Vertrieb & Anzeigenleitung Horst Futterer
Kundenberatung DI (FH) Gerald Gaksch, Sophie Serec, Simona Kokol
Titelfoto von Marija Kanizaj
Redaktionsanschrift Kalchberggasse 1/II, A-8010 Graz T. 0316/671929*0. F.*33 office@wmedia.at fazitmagazin.at facebook.com/fazitmagazin
Fazit Dezember 2014 /// 5
Die digitale Herausforderung
Die digitale Herausforderung Die digitale Revolution verändert unser Leben wesentlich stärker, als es Zukunftsforscher je erwartet hätten. Sie ist Segen und Fluch zugleich. Ganze Wirtschaftsbereiche werden wegrationalisiert – neue Branchen entstehen. Anpassungsfähigkeit ist notwendig. Und zwar in einem atemberaubend hohen Tempo, das uns zu überfordern droht.
E
s war nur ein charmanter Blick in eine modernere Zukunft. Gewagt hatte ihn Walter Cronkite, einer dieser typischen amerikanischen Nachrichtensprecher der alten Schule. Anzug, rote Krawatte, Oberlippenpart. Einen kleinen, aber bestimmten Schritt setzte er nach dem anderen und zeigte, wie ein modernes Büro im neuen Jahrtausend aussehen werde. Die Zeitung kommt per Knopfdruck aus dem Drucker, einer der vielen Bildschirme zeigt sofort nach dem Einschalten die aktuellen Börsenkurse und direkt daneben wartete schon die Anrufvorrichtung, die samt einer weiteren Bildröhre Videotelefonie möglich macht. »Im 21. Jahrhundert werden sie zu Hause arbeiten können. Außerdem wird im 21. Jahrhundert kein Zuhause vollständig sein ohne eine computerisierte Kommunikationszentrale«, sagt er noch etwas bieder. Film Ende. So war die Vorstellung im Jahr 1967. Und so realitätsfremd der bald 50 Jahre alte Beitrag des amerikanischen Nachrichtensenders CBS wirkt, er ist gar nicht so weit weg von dem, woran wir uns heute gewöhnt haben.
Der 200 Jahre alte rechte Winkel
Illustration: Pedro el libre
Tatsächlich ist es nur viel schlimmer. Oder auch einfacher. Die Diskussion um die digitale Revolution ist auch eine der Position. Wir alle profitieren, wovon wir schon morgen hart getroffen werden könnten. Das Tempo des technischen Fortschritts ist hoch und das ist eine junge Entwicklung. Denn wenn man einen Blick auf die Menschheitsgeschichte wirft, wird offensichtlich, wie ge-
mächlich sich unsere Gesellschaft über Jahrtausende entwickelt hat. Zwischen Steinzeit, Antike, Mittelalter und Neuzeit standen natürlich Fortschritt, Weiterentwicklung ebenso am Programm wie Krankheiten oder philosophische Strömungen – aber im großen Kontext sind diese Epochen unaufgeregt verlaufen. Erst vor etwa 200 Jahren macht die Verhältniskurve zwischen sozialer Entwicklung und Weltbevölkerung einen Knick nach oben – nahezu im rechten Winkel. Dank der industriellen Revolution und jener Konstruktion, die James Watt 1769 patentieren ließ: der Dampfmaschine. Die Folge dieses Fortschritts waren schon bald Fabriken, Massenproduktion und Massentransport. Und ein immer stärker wachsende Erdbevölkerung. Gab es Anfang des 18. Jahrhunderts noch etwa 600 Millionen Menschen, waren es am Aufbruch ins 19. bereits fast doppelt so viele. Weniger um die Anzahl von Menschen, aber vielmehr um Zahlensprünge dreht sich jene Revolution, die unser Leben heute beeinflusst – und dabei eben noch viel schneller ist als die industrielle Revolution. Und zwar genauer gesagt um den Faktor zwei. Es war eigentlich eine mehr beiläufige Fußnote, die der Mitbegründer von Intel, Gordon Moore, im Jahr 1965 in einem Artikel im Elektrotechnik-Branchenmagazin »Electronics« formulierte: »Die Komplexität hat sich mit minimalen Komponentenkosten etwa um den Faktor zwei pro Jahr erhöht. Das dürfte sich zumindest kurzfristig fortsetzen, wenn nicht gar steigern. Auf längere Sicht ist die Zuwachsrate nicht ganz so gewiss, obschon es keinen
Von Peter K. Wagner Mitarbeit: Franziska Behrend Fazit DEZEMBER 2014 /// 7
Die digitale Herausforderung
»The Second Machine Age: Wie die nächste digitale Revolution unser aller Leben verändern wird« von Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee, 2014 Plassen Verlag, ca. 25 Euro
Grund zur Annahme gibt, dass sie nicht mindestens zehn Jahre lang mehr oder minder konstant bleibt.« Hinter dieser sperrigen Erklärung versteckt sich nichts anderes als die Tatsache, dass Computerchips jährlich ihre Leistungsfähigkeit verdoppeln, was fortan als Moore‘sches Gesetz bezeichnet wurde. Nur dass aus den vom in San Francisco geborenen Amerikaner geschätzten zehn Jahren einige mehr wurden und heute mittlerweile von 18 Monaten als Zeitraum für die nächste Verdopplung von digitaler Leistung ausgegangen wird. Dabei sind die Computerchips selbst schon lange nicht der einzige Antriebsfaktor für das, was wir als digitale Revolution und für viele Branchen auch als digitale Gefährdung bezeichnen. Denn so jugendlich die industrielle Revolution ist und so kindlich die digitale – weltgeschichtlich gesehen ist das Internet gerade einmal wenige Sekunden alt. Und hat dennoch in jeder Millisekunde seines Bestehens in unserem Leben einem Bereich nach dem anderen grundlegend verändert.
Neue Wege für alte Branchen
Blick nach Graz. Im März 2015 wird eine Institution ihre Pforten schließen, die im Sog der industriellen Revolution im Jahr 1806 ihr erstes Kapitel aufschlug: die Traditionsbuchhandlung Leykam. Von den großen Drei in der Innenstadt der steirischen Landeshauptstadt ist damit nach der Schließung von Kienreich vor einigen Jahren nur noch die Buchhandlung Moser am Eisernen Tor übrig. Und selbst dort stellt sich die Frage, wie lange das noch gut gehen kann. Und das gar nicht wegen des offenen Geheimnisses, dass das Buch ebenso wie die Zeitung oder das Magazin zu verschwinden droht. Schon die Musikindustrie hat uns mit der Programmierung von mp3-Tauschbörsen wie Napster an der Wende zu den Nullerjahren aufgezeigt, wie schnell eine Branche einem Wandel unterzogen werden kann. Seit dem Jahr 1999 waren die Umsatzzahlen der Musikindustrie rückläufig, dass sie in Europa im Jahr 2013 erstmals wieder ein Umsatzplus verzeichnen konnten, lag aber nicht daran, dass wieder plötzlich CDs oder Kassetten gekauft wurden. Branchen, die einem Wandel unterzogen sind, müssen neue Wege finden. Der Wettlauf um die neueste Technologie und die modernste Art und Weise zu konsumieren, ist dabei fast un-
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Die digitale Herausforderung
übersichtlich. Zumindest im Nachhinein betrachtet. Wer Anfang der Nullerjahre ein mp3-Gerät besaß, war fast innovativ – auch wenn er eigentlich nur 14 verschiedene Lieder auf sein Gerät brachte. Eigentlich brannte man sein gratis im Internet ergaunertes Liedgut lieber noch auf CD. Bald verzeichnete Apple über Jahre massive Umsätze mit ihren auf Festplatten basierten mp3Spielern und dem 99-Cent-pro-Musikstückdienst »iTunes«. Und irgendwann braucht es dann Menschen wie Daniel Ek und Martin Lorentzon, die etwas weiter denken. Die beiden Schweden starteten im Oktober 2008 das Start-up »Spotify« das heute 10 Millionen Abonnenten und 40 Millionen aktive Nutzer hat. »Spotify« ist dabei nichts anderes als eine logische Weiterentwicklung von menschlichen Bedürfnissen unter Berücksichtigung der modernen Technologie. Soll heißen: Die ganze Welt lauschte gratis Musik, lud sie herunter und versuchte sie zu ordnen. Der Nachteil: Nicht alles war überall zu finden, immer wieder wurden Seiten und Plattformen gesperrt, und das, was man fand, war nicht immer die Version, die einem im Radio gefallen hatte, oder sie bot schlicht und ergreifend nicht die Qualität, die man von den CDs gewohnt war. Und dann gab es da noch ein Phänomen: Auf Videostreaming-Diensten wie »YouTube« war das Problem nicht gegeben. Dort stellten die Musikkünstler brav ihre Titel in bester Qualität online, was dazu führte, dass die Menschen anfingen, sich Online-Playlists zusammenzustellen und auf das Video gar nicht zu achten. Es muss eine Kombination aus diesen Beobachtungen gewesen sein, die Ek und Lorentzon dazu brachten, ein Programm zu starten, das es ermöglichte, Musik in bester Qualität zu hören – und zwar ganz legal. Nur durch etwas Werbung unterbrochen. Und wer als Abonnent 10 Euro im Monat zahlt, hat heute keine kommerziellen Pausen zu fürchten und kann davon sogar noch am Handy, Tablet oder Computer ebenso profitieren. Und was noch viel wichtiger ist: Die Option des dauerhaften Besitzes der Lieder und damit des Hörens ohne Internetzugang ist inklusive. Der Musikindustrie ist auch geholfen: Immerhin verdient jeder Interpret 0,3 Cent pro gestreamten Stück. Dass das die (vorübergehende Zukunft) des Musikhörens ist, beweist vor allem Apple, die die Gefahr erkannten und durch den Start ihres eigenen Streamingdienst »Beats Music« vor wenigen Monaten öffentlich zugaben: »iTunes« und 99-Cent-Käufe sind gefühlt tot.
Fazit DEZEMBER 2014 /// 9
Die digitale Herausforderung
Kein Warten auf das Hauptabendprogramm Nun spart dieser Blick auf die Musikbranche aus, dass es natürlich noch CDs im Regal gibt und der Vinylverkauf zuletzt immer wieder einen Aufschwung erlebte. Aber das darf deshalb eigentlich unerwähnt bleiben, weil diese Ausnahmen gesamtökonomisch gesehen getrost als Liebhaberei abgetan werden dürfen. Viel schwerwiegender sind da schon die Folgen dieser beschleunigten Entwicklung einer Branche, vor der die Fortschritte der digitalen Revolution die Wirtschaft immer wieder stellt: So kostensparend, bequem und wunderbar eine umgekrempelte Musikindustrie für den Konsumenten ist, und so schön es sein mag, dass die Musiker selbst dank Livekonzerten dennoch weiterhin Millionäre sind – was ist mit den vielen Menschen zwischen ganz oben und ganz unten? Irgendjemand hat schließlich einmal CDs in einem der unzähligen Musikläden verkauft. Und das ist nur ein Markt. Die Buchindustrie mit all den sterbenden Geschäften und der Hype um E-Books, die Medienwelt mit der Auslöschung von Zeitungen, Magazinen und Personalrationalisierungen bei den wenigen überlebenden Medienhäusern, die Welt der Banken mit allen den Online-Überweisungen oder Online-Beratungstools – viele Menschen wurden, einige werden noch ersetzt werden. Und natürlich macht das Moore’sche Gesetz auch vor digitalen Errungenschaften nicht halt. Wie viele kompakte Digitalkameras sind keine fünf Jahre alt, aber dennoch doppelt oder dreifach so groß wie unser Smartphone mit halb so guter Pixel- und Blitzleistung? Wer muss in Zeiten von Netflix, dem Serien- und Filmstreamingdienst mit einer monatlichen Pauschale von wenigen Euro im Monat, noch auf das Hauptabendprogramm warten, um dann zu sehen, was
er sehen will, wann auch immer er es will? Die Tage, in denen man zum kleinen Elektronikhändler ging, sind ohnehin lange vorbei. Aber nicht einmal beim großen Elektro-Discounter macht man heute mehr, als sich Geräte anzuschauen, um sie direkt im Internet auf Preisvergleichsseiten wie geizhals.at zu suchen, um das größte Schnäppchen zu machen. Niemand braucht mehr den Verkäufer, dem man nie richtig vertraut hat und nun schon gar nicht mehr vertraut, wo man online doch allerhand Testberichte über jede Kaffeemaschine lesen kann. Die Veränderung der Arbeitswelt ist schon da, aber sie wird noch viel weitreichender ausfallen. Ja, es ist gut, dass es in Zukunft keine Menschen mehr braucht, die an der Supermarktkassa Barcodes einlesen und Bargeld in die Hand nehmen. Aber wollen wir wirklich sogar unser Plastikgeld auf dem Smartphone gespeichert haben, wie Apple erst kürzlich mit der Fingerabdruck-Kreditkarte in Aussicht gestellt hat? Hat man dann neben dem Handy keine Brieftasche in der Hose, sondern ein Aufladegerät, weil bei all der exponentiellen Verdopplung von Rechnerleistungen die Akkuleistungen in den vergangenen Jahren nie mitgewachsen sind?
Der Fortschrittsmotor läuft
Dass sich unsere Gesellschaft verändert, steht außer Frage. Unsere Wirtschaft tut das auch. Laut einer Statistik der »Deutschen Bank Research«, die technologischen Entwicklungen auf vier Stufen herunterbricht, läuft der Fortschrittsmotor seit 200 Jahren wie geschmiert. Und wird immer leistungsstärker. So betrug das weltweite Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Jahr in seiner ersten Stufe zu Zeiten der industriellen Revolution 694 Dollar. Am
Egal, wie Dir unsere Politik gefällt: Mach sie mit uns besser. 3 Ob Kritiker oder Fan: Wir laden Dich ein, mit uns gemeinsam die SPÖ-Politik der Zukunft zu gestalten. Mitglied brauchst Du dafür nicht zu werden. Interesse? www.stmk.spoe.at
Die digitale Herausforderung
Beginn des 20. Jahrhunderts, als die elektrische Energie die arbeitsteilige Massenproduktion möglich machte, schon bei 2.753 Dollar und um 1980 sorgte die zunehmende Automatisierung durch Elektronik und Informationstechnologie für Stufe 3. Und etwa 20.042 Dollar. Die Vorhersage für 2020 mit all dem Internet und den immer schneller werdenden Computerchips? 90.000 Dollar. Auffällig ist dabei ein Paradoxon. Zumindest wenn es nach den beiden amerikanischen Autoren Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee geht. Die Wissenschaftler des »Massachusetts Institute of Technology« stellen in ihrem Buch »The Second Machine Age« fest: »Das BIP und das Innovationstempo waren nie höher. Das Einkommen des US-amerikanischen Medianhaushalts ist jedoch gesunken.« Und die größten Gewinner der digitalen Revolution? Die Superstars. Während die Buchbranche strauchelt und Bücherläden schließen müssen, wird J.K. Rowling, die Autorin von Harry Potter, immer reicher. Sie wurde gar zur ersten Milliardärin in einer Branche, die nie die Reichsten der Reichen hervorbrachte. Doch die neue Welt eröffnet ihre alle Möglichkeiten – Digitalisierung, Globalisierung, Vermarktung ohne Ende, vom Buch über den Film bis zum Videospiel. Und das alles zu geringen Kosten. Wer die Gedanken an Maschinen und Roboter sowie Automatisierung weiterspinnt, wird irgendwann an Horrorszenarien denken, die in Hollywood-Blockbustern zur Ausrottung der Menschheit und Übernahme der Weltherrschaft durch die künstliche Intelligenz führen. Sofern wir davon ausgehen, dass wir Maschinen nie die Macht geben, zu entscheiden, was für die Erhaltung unseres Planeten am besten ist, wird es nicht so weit kommen. Und außerdem ist es fast schon zu empathisch, wenn man sich um sei-
ne Urenkel Sorgen macht, wo doch schon das eigene Leben bald umgewälzt werden könnte. »Eine Maschine kann die Arbeit von fünfzig gewöhnlichen Menschen leisten, aber sie kann nicht einen einzigen außergewöhnlichen ersetzen«, sagte der amerikanische Schriftsteller und Verleger Elbert Hubbard einmal. So außergewöhnlich muss er aber gar nicht sein. Ein Team von Wissenschaftler der Universität im kalifornischen Berkeley versah einen humanoiden Roboter mit vier Stereokameras und Algorithmen, die ihm ermöglichten, Handtücher zu erkennen. Er schaffte es, die Handtücher zu greifen und zusammenzulegen. Aber nicht beim ersten Versuch. Es dauerte 1.478 Sekunden. Also 25 Minuten. Nicht für 50 Handtücher. Für ein einziges. Es sind auch einfache Berufe, die in Zukunft noch gefragt sein werden. Was für Handtücher gilt, gilt nämlich noch lange für Mechaniker, Krankenpfleger, Handwerker oder Ärzte. »Zukünftig werden immer mehr Menschen im Beruf keine reine Informationsarbeit ausführen – die Art von Arbeit, die gänzlich von einem Schreibtisch aus erledigt werden kann«, glauben die Autoren Brynjolfsson und McAfee. Und erklären weiter: »Stattdessen werden sie sich auch durch die physische Welt bewegen und mit ihr interagieren müssen.« Klingt so gar nicht nach der Zukunftsprognose des CBS-Nachrichtensprechers Walter Cronkite mit dem hochtechnologisierten Büro und der Arbeit von zu Hause, die eigentlich so nach Gegenwart aussah. Und ist doch auch ein sehr charmanter Blick in eine modernere Zukunft. Nur das diesmal die entschleunigte Facette den Charme ausmacht.
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Der Mittelstand ist nicht der Bankomat der Nation. WK-Präsident Josef Herk
Fotos: Philipp, Günther Peroutka/IV
Landeshauptmann Franz Voves – er wurde mit über 96 Prozent als SPÖVorsitzender bestätigt – ließ sich die Öffnung der Partei statutarisch absegnen.
Voves öffnet die SPÖ mit neuem Statut Eindrucksvoll waren die über 96 Prozent, die Franz Voves bei seinem Parteitag, trotz großer Reformverweigerung bei der SPÖ-Basis, erreicht hat, auf jeden Fall. Vielleicht schnitt Voves aber nur deshalb so gut ab, weil die Parteitagsregie den Delegierten verdeutlichen konnte, dass ein schlechtes Wahlergebnis zwölf Monate vor der Landtagswahl einem ideologischem Hochverrat gleichgekommen wäre. Ganz sicher waren sich die Delegierten – selbst die besonders kritischen – aber bewusst, dass Franz Voves ihr wichtigster Garant dafür ist, dass sie auch nach der Landtagswahl an den immer noch gut gefüllten Futtertrögen der landesherrschaftlichen Macht verbleiben können. Dazu kommt, dass »der unbequeme Franz« inzwischen parteiintern einen Legendenstatus erreicht hat, dem sich selbst seine Kritiker in der Gewerkschaft und in den Gemeinden nur schwer entziehen können. Dabei hat Franz Voves bei diesem Parteitag mit der Änderung des SPÖ-Organisationsstatuts einen großen, jedoch ziemlich unbemerkten, innerparteilichen Erfolg in Bezug auf die Öffnung der steirischen SPÖ 12 /// Fazit DEZEMBER 2014
erringen können. So können in Zukunft auf allen Organisationsebenen inhaltliche Plattformen geschaffen werden, bei denen auch Nichtmitglieder teilnehmen und mitbestimmen können. Außerdem müssen sich die Kandidaten für Mandatsfunktionen künftig einem Hearing stellen. Und ebenfalls neu: Erstmals können sich auch Nichtmitglieder um SPÖ-Mandate bewerben. Wie diese Statutenänderung mit Leben erfüllt wird, hängt natürlich von den handelnden Personen ab. Geht es nach Franz Voves und seinem Geschäftsführer Max Lercher stehen die Türen der steirischen Sozialdemokratie jedenfalls weit für neue Köpfe mit neuen Ideen offen. Herk: Tausende Jobs durch eine Steuersenkung Der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk zieht mit der Forderung nach einer Entlastung des Mittelstandes für den ÖVP-Wirtschaftsbund in die WKWahl. »Der Mittelstand ist nicht der Bankomat der Nation. Außerdem ist der Kontorahmen bei diesem Bankomaten längst überschritten«, so Herk wörtlich. Den Hintergrund von Herks Äußerungen
bildet die österreichische Rekordabgabenquote von 45 Prozent. Außerdem seien die Lohnnebenkosten mit 37 Prozent viel zu hoch, während der EU-Schnitt bei nur 31 Prozent liege. Der Wirtschaftsbund fordert eine Senkung des Eingangssteuersatzes von derzeit 36,5 auf 25 Prozent. Eine Senkung um nur ein Prozent würde laut Herk 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Heftige Kritik erntet Herk hingegen bei den FPÖ-Wirtschaftstreibenden. Deren Spitzenkandidat Erich Schoklitsch bezeichnete die Forderungen als Farce, weil der Wirtschaftsbund ohnehin an sämtlichen politischen Entscheidungen der letzten Jahrzehnte beteiligt gewesen sei und nun eigentlich gegen die Auswirkungen der von ihm selbst herbeigeführten Beschlüsse kämpfe.
Buchmann präsentiert erfolgreiche Formel-Eins-Bilanz Der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann ließ die positiven Auswirkungen des Red-Bull-Projektes in Spielberg in einer Studie berechnen. Das spektakuläre Ergebnis: Die Rückkehr der Formel Eins in die Steiermark hat der Region eine zusätzliche Wertschöpfung von 23 Millionen Euro gebracht. Insgesamt bewirkt das Engagement von Dietrich Mateschitz in Spielberg gar eine jährliche Wertschöpfung von 56 Millionen Euro. Buchmann spricht wörtlich von einer »Mutinjektion« durch Mateschitz, die sämtliche Erwartungen deutlich übertroffen hätte und zudem antizyklisch wirke. Das Projekt Spielberg besteht inzwischen aus über 70 Einzelprojekten – neben den Anlagen im Bereich des Ringgeländes kommen noch 50 durch den Red-BullRing ausgelöste private Tourismusprojekte in den Bezirken Murau und Murtal hinzu. »Durch diese Investitionen werden jährlich rund 1.600 Arbeitsplätze gesichert«, rechnet Buchmann vor. Das Land Steiermark förderte die Investitionen im Zuge der Formel-Eins-Rückkehr an den Ring mit drei Millionen Euro, weitere 1,7 Millionen an Fördergeldern flossen in private Tourismusprojekte in der
Politicks
Mit Johannes Tandl
IV-Präsident Georg Kapsch fordert den Totalumbau des Schulsystems, denn Österreich leiste sich eines der teuersten Bildungssysteme der Welt, das jedoch nur eine mittelmäßige Qualität liefere. Region. »Jeder heuer vom Land vergebene Förder-Euro für die Formel-Eins am RedBull-Ring zieht in der Steiermark eine private Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen von rund 30 Euro nach sich«, so Studienautor Florian Schwillinsky. Die Steuereinnahmen durch das Red-BullProjekt betrugen 2014 übrigens rund 20 Millionen Euro. Diese Summe setzt sich aus Steuern von Bauinvestitionen, dem Projektbetrieb und den Veranstaltungen zusammen. Schule: Industrie will Totalumbau Die Industriellenvereinigung präsentierte vor wenigen Tagen ein revolutionäres Bildungsprogramm für Österreichs Schulsystem, bei dem – sollte es umgesetzt werden – kein Stein auf dem anderen bliebe. So soll es ab dem vierten Lebensjahr eine zweijährige Kindergartenpflicht und danach eine gemeinsame Ganztagsschule für alle Sechs- bis 14-Jährigen geben. Volksschule, Hauptschule (bzw. Neue Mittelschule) und Gymnasium würden in einer ganztagsverschränkten Gesamtschule aufgehen. IV-Chef Georg Kapsch begründet das Konzept mit der Notwendigkeit einer Bildungsrevolution, denn bei
sämtlichen Reformversuchen der letzten Jahre und Jahrzehnte sei nicht besonders viel herausgekommen. Derzeit leiste sich Österreich eines der teuersten Bildungssysteme der Welt und liefere dennoch nur eine mittelmäßige Bildungsqualität, so Kapsch. Österreich gibt für sein Bildungswesen derzeit jährlich 9.131 Euro pro Kopf aus, im OECD-Durchschnitt sind es 6.476 Euro und im EU-Durchschnitt gar nur 6.077 Euro – bei meist deutlich besseren Ergebnissen. »Jeder fünfte 15-Jährige kann nicht sinnerfassend lesen und jedes Jahr verlassen Tausende die Schule ohne Pflichtschulabschluss. Das muss sich ändern«, fordert auch IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Der völlige Umbau des Schulsystems sei sowohl eine gesellschafts- als auch eine wirtschaftspolitische Notwendigkeit, denn Bildung trage nicht nur zur Persönlichkeitsbildung und Sinnfindung bei, sondern sei der zentrale Erfolgsfaktor für Österreichs Wirtschaft und Industrie und damit Grundvoraussetzung für sämtliche Innovationen. Die IV fordert aber auch den Ausbau der Schulautonomie – in finanzieller, pädago-
gischer, aber auch personeller Hinsicht. Auch das Sitzenbleiben soll abgeschafft werden: »Dazu benötigen wir die besten Pädagoginnen und Pädagogen und wir wollen bei den Schülerinnen und Schülern sowohl mehr Spitze als auch mehr Breite. Daher müssen wir Begabte fördern und die soziale Selektion verringern. Dazu brauchen wir eine grundlegend neue Schule«, so Kapsch. Während SPÖ, Grüne und Neos den IVVorstoß begrüßen, verhält sich die ÖVP abwartend. Denn wie die VP-nahe Lehrergewerkschaft reagieren wird, wenn die Halbtagsjobs ihrer Mitglieder in Ganztagsjobs umgewandelt werden, kann man sich ausmalen. Eine klare Ablehnung des IV-Modells kommt nur von der FPÖ. Ihr Bildungssprecher Walter Rosenkranz lässt vor allem an der verpflichtenden Ganztagsschule kein gutes Haar. Grüne fordern neues Naturschutzgesetz Seit Jahren drängen die steirischen Grünen auf ein modernes Naturschutzgesetz und Landessprecher Lambert Schönleitner hat nun genug von der Blockadehaltung seitens SPÖ und ÖVP. Rot und Schwarz würden weiterhin auf der Bremse stehen und hätten kein Interesse, die von den Grünen geforderten verstärkten Bürgerrechte und den Ausbau des Naturschutzes umzusetzen. Obwohl mittlerweile alle Stellungnahmen vorlägen und sogar die EU den Ausbau der Bürgerrechte dringlich eingemahnt habe, tue sich nichts, so Schönleitner. Die EU fordert die Umsetzung der »Aarhus-Konvention«. Dabei geht es um eine verpflichtende Bürgerbeteiligung bei Naturschutzverfahren. »Ein qualitativer Naturschutz ist die Grundlage, um den steirischen Tourismus in hoher Qualität abzusichern«, erinnert Schönleitner an die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit eines modernen Naturschutzrechtes.
Fazit DEZEMBER 2014 /// 13
Kurz & News
Bauen mit Holz ist
Gesundheitsvorsorge und Klimaschutz Studien aus der ganzen Welt bestätigen. Wer mit Holz wohnt, lebt gesünder und entspannter. Das natürliche Material hat eine positive Wirkung auf den Organismus und lässt das Herz langsamer schlagen. Auch sorgen Böden und Wände aus Holz für ein besseres Raumklima. Denn Holz reguliert die Luftfeuchtigkeit, indem es Feuchtigkeit speichert und in trockenen Zeiten wieder abgibt. Nachhaltig und verantwortungsvoll: Holzprodukte wie Häuser, Möbel, Fußböden aber auch Spielzeug verhindern die Bildung des Treibhausgases C02 wie ein zweiter Wald. Somit trägt die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und die Verwendung von Holzprodukten aktiv zum Klimaschutz bei. Am Ende des Lebenszyklus kann das Holzprodukt immer noch thermisch verwertet werden, während andere Produkte als Sondermüll entsorgt oder mit viel Energieaufwand recycelt werden. Bei jedem Kauf sollte daher auch der Blick in die Zukunft gerichtet sein. Die Frage „will ich Sondermüll hinterlassen – oder nachhaltig agieren, sollte dabei nicht unbeantwortet bleiben“ Wohnen mit Holz schafft Wärme und schont den Geldbeutel: Die Temperatur in einem Holzhaus kann um Zwei Grad absenkt werden, ohne dass der Raum an Behaglichkeit verliert. Das hängt mit der warmen Oberfläche zusammen und wirkt sich unmittelbar auf unsere Heizkosten aus.
Nähere Informationen: www.proholz-stmk.at
Startimpuls für das JOANNEUM Power Electronics Center Bessere Energieeffizienz und innovative Leistungselektronik für die Zukunft – das Joanneum Power Electronics Center an der FH Joanneum wurde am 17. November feierlich eröffnet. Es wird mit 1,14 Millionen Euro auf vier Jahre vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert. Zum feierlichen Start des Center fanden sich über 150 Gäste ein. Zentrales Thema war die Leistungselektronik, die in Zukunft für Industrie und Haushalte die Energieeffizienz steigern kann. „Die Forschung, die hier betrieben wird, ist enorm wichtig für die Zukunft“, erklärte Hubert Berger, Leiter Instituts Electronic Engineering.
Alpengasthof Bodenbauer lädt zum Naturerlebnis ein Am Fuße des Hochschwabmassivs gelegen, bietet sich der legendäre Bodenbauer in St. Ilgen als ideale Ausgangsbasis für Wanderungen und Naturerleben an. Der Alpengasthof liegt in einer einzigartigen Naturlandschaft, umringt von einem atemberaubendem Panorama. Er ist barrierefrei erreichbar und Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Im Innenbereich bietet man 170 Gästen Platz, im Außenbereich gibt es weitere 140 Sitzplätze. Neben einem Museum, in dem verschiedene Künstler ihre Werke präsentieren, befindet sich direkt am Alpengasthof auch ein Streichelzoo – ein echtes Highlight für die kleinen und großen Gäste! 14 /// Fazit DEzEMBER 2014
Fotos: Fred – Mariazellerland Blog, Fh Joanneum/Klaus Morgenstern, foto-MaXl.at, Christina Dow,
Stress raus Holz rein
Einem Teil dieser Ausgabe liegt die Beilage »fit im job« bei. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser um Beachtung.
Steigerl – regionale Naturprodukte aus der Genuss-Greißlerei
Schloßberg Magazin 8 präsentiert Am 4. November fand über den Dächern von Graz, in der Skybar Graz, die Präsentation des SCHLOSSBERG Magazins Ausgabe 8 statt. Auf 80 Seiten mit edler Relief-Lacklackierung auf dem Cover und in einer Auflage von 18.000 Stück geht das Magazin an alle Betriebe in Graz, Wien, Baden, München sowie über einen VIPVerteiler.
Mit einer Launch-Party startete im Kulturkeller Gleisdorf die Crowdinvesting-Kampagne für das „Steigerl – die GenussGreißlerei“ der beiden UnternehmerInnen Maria Ederer und Harald Schenner. Ökologisch bewusste AnlegerInnen, denen regionale Naturprodukte und eine Nahversorgung am Herzen liegen, können sich ab sofort finanziell beteiligen, um so in die Realisierung einer nachhaltig-innovativen
Genuss-Greißlerei in Gleisdorf zu investieren und dort ab dem Frühjahr 2015 biologisch und naturnah erzeugte Produkte zu kaufen. Ergänzt wird das Produkt- und Gastronomieangebot im „Steigerl“ durch einen Online-Shop.
19.–22. Juni 2014: Grand Prix von Österreich
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Das Grüne Herz Österreichs pulsiert vor Aufregung, wenn sich 2014 ein Top-Event an das andere reiht: Beim Nightrace in Schladming war Spannung bis zur letzten Hundertstelsekunde garantiert, in Spielberg heulen die Motoren der Formel-1-Boliden wieder auf und beim Aufsteirern in Graz feiert die ganze Stadt das steirische Lebensgefühl. Die Steiermark – Herzklopfen in Weiß-Grün.
Das Land Weitere Veranstaltungen unter www.events.steiermark.com Tourismusressort – www.tourismus-ressort.steiermark.at
Steiermark
Neue Kulinarik-App der Steiermark jetzt downloadbar Jetzt ist sie da: Vor Kurzem wurde die neue Kulinarik-App „Da schmeckt’s“ von Steiermark Tourismus als Prototyp vorgestellt, jetzt ist sie im Apple App Store und auf Google Play verfüg- und gratis downloadbar: 300 kulinarische Adressen rund ums Essen und Trinken sowie zu Wein, Apfel und Kürbis werden präsentiert. Eine einfache Navigation, die regionale Suche und das Weiterempfehlen sind leicht möglich. LH-Stv. Hermann Schützenhöfer zeigt sich erfreut: „Die Steiermark zeigt mit dieser App kulinarisch Flagge.“ Und ebenso Erich Neuhold, GF von Steiermark Tourismus: „Dieser zeitgemäße Zugang zum kulinarischen Angebot tut der Steiermark gut.“
Ein Weltspartag der besonderen Art Die Schoellerbank am Eisernen Tor lud ihre Kunden am 31. Oktober 2014 auf das zum Klassiker gewordenen steirische Herbstfest ein – diesmal mit einem besonderen Highlight: einer Feier zum 35-jährigen Jubiläum der Standortgründung. Die Begrüßung in den Räumlichkeiten der Bank übernahm wie gewohnt Dir. Heimo Haidmayer. Ein abwechslungsreiches Programm folgte: eine Weindegustation mit Sommelier Peter Lamprecht nach dem Motto „Kreuz und quer durch die steirischen Weingärten“, Verkostung von „OMI’s Apfelstrudel“, dem steirischen In-Getränk, sowie Buffetstationen von AGON.
Fotos: steiermark tourismus / Bernhard loder, Fotoatelier Moser
Kurz & News
Foto: STGKK/Manninger
Kurz im Gespräch mit Mag. Andrea Hirschenberger Generaldirektorin der Stmk. Gebietskrankenkasse
„Mach dich sichtbar“ für mehr Sicherheit
Trofaiacher Weihnachtszauber im Stockschloss
Unter dem Motto „Mach dich sichtbar!“ verteilen der Landesschulrat für Steiermark, die Wiener Städtische Versicherung, die AUVA und der ARBÖ Steiermark insgesamt 11.000 Reflektorschleifen an die ersten Klassen der steirischen Volksschulen. Die besorgniserregende Zahl von 46 verletzten Schulkindern im Jahr 2013 allein in der Steiermark ist ein Grund, aktiv an der Sicherheit für die kleinsten Verkehrsteilnehmer mitzuarbeiten. In der Volksschule Waltendorf wurden im Oktober im Beisein von u. a. LR Gerhard Kurzmann, LR Michael Schickhofer, LSR-Präs. Elisabeth Meixner und AUVA-Dir. Hannes Weißenbacher die Reflektorschleifen an die Schülerinnen und Schüler verteilt.
Das Weihnachten, wie es früher war, spürt man im Stockschloss an allen Ecken und Enden. Nicht nur das ehrwürdige Gemäuer spiegelt seine Geschichte wider, auch bei der Kulinarik mit „Ennstaler Steierkaspotzen“ und „gebackenen Mäusen“ oder „Buchtln“ fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Stimmig ist das Musikprogramm: Posaunen oder Xylofonklänge und Lieder vermitteln im Schlosshof ein besonderes Flair. Eine Besonderheit zu anderen Weihnachtsausstellungen liegt darin, dass zwei Drittel der Aussteller jedes Wochenende wechseln. Die Ausstellung ist noch an allen Adventwochenenden von 13 bis 19 Uhr geöffnet.
Zur vierten und letzten Veranstaltung der Serie „The Lounge“ konnten die Veranstalter eine weitere hochrangige Persönlichkeit begrüßen. Die renommierte slowenische Klimatologin Lučka Kajfež Bogataj referierte im Trofaiacher Stockschloss über die Auswirkungen des Klimawandels. Die Agrarmeteorologin wurde 2007 – gemeinsam mit Al Gore – mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Sie bekräftigte vor der hochkarätigen Runde, die u. a. aus Topmanagern, Karin Gastinger und Führungskräften bestand, Klimaschutz müsste „Mode werden“.
Während eines hochrangigen Business Breakfast in Brüssel würdigte Agrarminister Andrä Rupprechter die führende Rolle Österreichs innerhalb der Europäischen Union für das Recycling von Rohstoffen: „Mit einer Recyclingquote bei Glasverpackungen von rund 85 Prozent liegen wir im internationalen Spitzenfeld. Dieses Engagement ist nicht nur für Umwelt, sondern auch für den heimischen Wirtschaftsstandort sehr wichtig.“ Harald Hauke, GF der Austria Glas Recycling GmbH, nutzte die Überreichung der Auszeichnung, um das österreichische Erfolgsmodell im Glasreycling mit rund 80.000 Sammelbehältern und einem Entsorgungsvolumen von 160 Litern je Einwohner vorzustellen.
Fotos: AUVA/Lippitsch, Freisinger, Wassler,
Klimaschutz muss zur Mode werden
Österreich ist vorbildlich im Glas-Recycling
Welchen Stellenwert haben Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und der steirische Gesundheitspreis „Fit im Job“ für die Gebietskrankenkasse? Einen außerordentlich hohen Stellenwert! Wir haben als zentrale Anlaufstelle für alle steirischen Unternehmen echte Pionierarbeit geleistet. Was 2005 im kleinen Rahmen begann, hat sich zum viel beachteten Netzwerk „Gesunde MitarbeiterInnen, erfolgreiche Unternehmen“ entwickelt. Der Gesundheitspreis „Fit im Job“ soll auch als ein Ansporn für andere Unternehmen dienen. Das garantiert viel Dynamik im BGFProzess. In welcher Form unterstützen Sie entsprechende Maßnahmen in den Unternehmen? Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten individuell auf das jeweilige Unternehmen abgestimmte Lösungen an, schließlich hat ein Großkonzern völlig andere Bedürfnisse als ein kleiner Familienbetrieb. Wir wollen punktgenau unterstützen, wobei die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt aller Überlegungen steht.
Wie viele Betriebe und Arbeitnehmer erreichen Sie mit Ihrem BGF-Netzwerk? Aktuell sind 135 Unternehmen in der ganzen Steiermark Partner unserer Betrieblichen Gesundheitsförderung. Mehr als 65.000 Beschäftigte hatten mit Unterstützung der STGKK bereits Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen. In welchen Bereichen sehen Sie die größten Herausforderungen für die BGF in der näheren Zukunft? Die Gesundheitsförderung als wichtige Maßnahme zur Vermeidung von Krankheiten gewinnt ständig an Bedeutung.
Fazit DEZEMBER 2014 /// 17
Kurz & News
Mehr als 2.000 Delegierte und Gäste fanden sich in der SteiermarkHalle ein, um bei großartiger Stimmung den Reformparteitag der steirischen SPÖ zu begehen. LH Franz Voves wurde mit überragenden 96,29 Prozent als Parteivorsitzender bestätigt und wird als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2015 gehen. Neben den Wahlgängen standen die großen Umbrüche in der politischen Arbeit der Sozialdemokratie im Mittelpunkt. Die SPÖ Steiermark steht, so Voves, für „Politik in neuer Form“, sie besitze das Potenzial, eine Gesellschaft zu gestalten, die den Ansprüchen der Menschen gerecht wird. Diese Konzepte wurden mit überwältigender Mehrheit beschlossen.
Mobiler Hochwasserschutz mit CENO-TUBE Mit CENO-TUBE will die Sattler AG den Hochwasserschutz revolutionieren. Mit diesem System kann von vier Helfern binnen einer Stunde ein Schutzdamm aufgebaut werden. Mit Röhren aus einer Kunststoffmembran werden Dämme bis zu einer Höhe von zwei Metern aufgestellt. Die Röhren sind mit Wasser gefüllt und eine Schutzplane stellt sicher, dass der künstliche Damm nicht unterspült wird. Sattler-Vorstand Herbert Pfeilstecher erklärt: „Die Entwicklung des Systems hat zehn Jahre gedauert.“ Im Jahr 2013 wurde das Studio des mdr in Magdeburg mit dem in Deutschland schon auf dem Markt befindlichen Produkt vor dem Hochwasser der Elbe geschützt. 18 /// Fazit DEZEMBER 2014
GRAWE Award2014 verliehen Der GRAWE Award 2014 für Sicherheit ging an Chefinspektor Günther Ebenschweiger, Gründer und Präsident des Österreichischen Zentrums für Kriminalprävention. Er vermittelt seit 2001 ehrenamtlich und in seiner Freizeit in den Kindergärten und Pflichtschulen wichtige Informationen und Strategien zu den Themen Sucht, Gewalt und Missbrauch. Eltern, Lehrpersonen und Kinder sollen mittels theaterpädagogischen Programmen wie „Mein Körper gehört mir“ oder „Die große Nein-Tonne“ sensibilisiert werden und lernen, „Nein!“ zu sagen. Mit den Veranstaltungen wurden österreichweit über 200.000 Kinder, Eltern und Lehrer erreicht.
„Hallo und willkommen – schön, dass du da bist!“
Unter diesem Motto werden seit September rund 150 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren in der jüngsten WIKI Kinderbetreuungseinrichtung in der Babenbergerstraße betreut. Insgesamt beherbergt die Einrichtung einen fünfgruppigen Kindergarten und eine zweigruppige Kinderkrippe. Zu den Ehrengästen der Eröffnung zählten Landesrat für Bildung, Jugend und Familie Michael Schickhofer und Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner. Das Besondere an den beiden ganztägig geöffneten Einrichtungen ist – neben der Rekordbauzeit der ENW von nur neun Monaten – die bunte Vielfalt an Kindern aus den unterschiedlichsten Nationalitäten.
Opernredoute im Zeichen von „Evita“ Die 17. Grazer Opernredoute wird am 31. Jänner 2015 im „schönsten Ballsaal der Steiermark, wahrscheinlich sogar Österreichs stattfinden“, so Organisator Bernd Pürcher, und wird nach bewährtem Muster verlaufen. Die Künstler der Oper sollen diesmal mehr im Vordergrund stehen. Im großen Ballsaal eröffnet Musik des Grazer Philharmonischen Orchesters, geleitet von Chefdirigent Dirk Kaftan, den Abend zu den Klängen von „Evita“. Im Hauptsaal spielen das Sigi Feigl Orchester und die Grammophoniker auf und wechseln einander im Halbstundentakt mit Tango, Rumba, Samba, Mambo, Cha-Cha-Cha und Dreivierteltakt ab. Gefeiert wird bis 5 Uhr früh, erwartet werden rund 2.500 Gäste.
Fotos: WIKI Kinderbetreuungs GmbH, Grawe, Robert Frankl, Gallhofer, Philipp Schulz, Steiermärkische Sparkasse, SPAR, Eco Technologies,
Reformparteitag der SPÖ Steiermark
Foto: Hannes Loske
Die Steiermärkische Sparkasse lud mit dem Social Business Club Styria zur Veranstaltung „Banken und Versicherungen – Wurzeln des Social Business!?“. „Entwicklungsorientierung und Gemeinnützigkeit sind Kernelemente des Geschäftsmodells einer Sparkasse. Ich hoffe, wir können mit dem Social Business Club Styria Initiativen für nachhaltige Veränderungen in unserer Region ins Leben rufen. Eine von diesen Ideen kann irgendwann so erfolgreich sein wie einst die Idee einer Sparkasse vor zweihundert Jahren“, erklärte das für das Thema „Social Banking“ in Zentraleuropa verantwortliche Vorstandsmitglied Sava Dalbokov.
Kurz im Gespräch mit Dieter Hardt-Stremayr GF Graz Tourismus
SPAR übergibt Scheck an Krebshilfe Steiermark Der Oktober stand bei SPAR anlässlich des internationalen Brustkrebsmonats im Zeichen einer bundesweiten Spendenaktion für die Krebshilfe Steiermark. Teile der Erlöse aus vier „rosa“ Produkten kamen Brustkrebs-Patientinnen zugute. Der Spendenscheck im Wert von 5.000 Euro wurde Mitte November überreicht. „Mit vier rosa Produkten von österreichischen Lieferanten haben wir gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden ein Zeichen gesetzt und die Krebshilfe Steiermark und ihren Kampf gegen Brustkrebs tatkräftig unterstützt“, erklärt Mag. Christoph Holzer, GF SPAR Steiermark und Südburgenland.
Steirische Ölmühlen: „Kernöl wird zur Mangelware“
Solelösung gegen Feinstaub im Winterdienst Winterzeit ist Feinstaubzeit – das südsteirische Unternehmen Eco Technologies und die Marktgemeinde Wagna sagen mit dem Solesprüher „IceFighter“ Feinstaub, Eis und Glätte den Kampf an. Mit dessen Einsatz lässt sich der Winterdienst wirtschaftlich, effizient und umweltschonend verrichten. Im Gegensatz zu Splitt verursacht die Solelösung keinen Feinstaub und wirkt länger auf der Fahrbahn. Vor kurzem wurde nun der 1.000ste IceFighter der Firma an die Gemeinde Wagna ausgeliefert. Diese setzt seit fünf Jahren erfolgreich Sole im Winterdienst ein und konnte damit eine Einsparung von 125.000 Euro verzeichnen.
Deutliche Preissteigerungen sind in nächster Zukunft beim „Schwarzen Gold“ der Steiermark, dem köstlichen Kernöl, zu erwarten. Im heurigen schlechten Erntejahr fehlt für die Erzeugung von Steirischem Kürbiskernöl g.g.A., aber auch für die Erzeugung von Kürbiskernöl aus europäischen Kernen ganz simpel der notwendige Rohstoff. „Erstmals ist der Ertrag in der Steiermark auf unter 400 Kilo pro Hektar gesunken, das entspricht einem Minus von über 50 Prozent“, schlägt Paul Kiendler, Sprecher der Ölmüller in der Wirtschaftskammer, Alarm. Durch das Steigen der Preise für Rohware und Produktionskosten ist daher mit einer markanten Verteuerung zu rechnen.
Was hat Graz seinen Gästen und Bewohnern im Advent und der Vorweihnachtszeit zu bieten? Wir bieten einen Advent der kurzen Wege im wunderbaren Ambiente unserer Altstadt und verbunden mit einer Einladung zum Kommen, zum Bleiben und zum gemütlichen Verweilen. Und natürlich zum Shoppen – auf den Märkten, aber vor allem auch in den Geschäften der Innenstadt!
Gibt es heuer wieder neue Gestaltungsideen und Highlights? Es wird jedes Jahr ein wenig nachjustiert. Am Hauptplatz z. B. haben wir eine Verbesserung angestrebt mit einer neuen und für die Besucher noch angenehmeren Anordnung der Adventhütten. Und mit noch mehr Angeboten von echtem Kunsthandwerk. Wie sieht es mit den Nächtigungszahlen in der Wintersaison aus, da Graz doch eher eine klassische Frühlings- und Herbstdestination ist? Der Frühling und der Herbst sind nach wie vor die typischen Businessreise-Hochsaisonen. Aber hier zeichnen sich schon Veränderungen ab: Graz hat einerseits in den Sommermonaten stark zugelegt und ist nunmehr eine attraktive Kultur- und Städtereisendestination geworden. Und andererseits haben wir im späten November und im Dezember die 5. Jahreszeit eingeläutet. Was uns besonders freut: Im Monat Dezember haben wir in den letzten Jahren – dank dem Grazer Advent – die stärksten Zuwächse bei den Nächtigungen erreicht! Ist die Stadt mit Glühwein- und Punschstandln nicht schon etwas überfrachtet? Nein, das würde ich so nicht sagen, wir sind nicht überfrachtet, sondern dicht bespielt, sodass der Besucher das angenehme Gefühlt vermittelt bekommt, „dass hier etwas los ist“.
Fazit DEZEMBER 2014 /// 19
Wirtschaft
Fotos: Foto Fischer
Das Team Herk präsentiert sich geschlossen im Einsatz für für die steirischen Unternehmer und den Mittelstand.
Das „Team Herk“ und seine Mission Mit dem Slogan „Mit uns kannst Du rechnen“ startete der Wirtschaftsbund seine Kampagne für die Wirtschaftskammerwahl 2015. Spitzenkandidat Präsident Josef Herk setzt dabei auf den Teamgeist des „American Football“ und auf die drei Themen „Entlasten, Vereinfachen und Ankurbeln“.
U
nser Team Herk verfolgt eine klare Mission. Wir wollen die steirische Wirtschaft nachhaltig stärken“, bringt WB-Obmann Landesrat Christian Buchmann das Anliegen des Wirtschaftsbund auf den Punkt. Das imposante Team Herk präsentierte sich zum Auftakt der Kampagne als Football-Team. Die klare Botschaft dieses starken Auftritts: Mit dem Team Herk setzt der WB auf die Stärken jeder erfolgreichen Organisation – auf Kompetenz und auf Teamgeist. Der Teamgedanke steht stark im Vordergrund. Das wird auch durch das Team-Symbol 20 /// Fazit DEZEMBER 2014
– ein Football-Helm – deutlich. Josef Herk steht mit seinem „Team Herk“ für Kampfgeist und Durchsetzungskraft und macht sich für die drei Kernthemen „Entlasten, Vereinfachen und Ankurbeln“ stark. Ein starkes Team für eine gemeinsame Mission „Josef Herk ist der Quarterback unseres Teams, er ist unser zentraler Spieler“, betont Buchmann und erklärt weiter: „Zu unserem Kernteam gehören über 90 Branchen- und Regionalvertreter. Für uns treten 78 Listenführer an – 32 Kandidaten sind neu im Team und
12 Kandidaten sind weiblich.“ Der WB kämpft als „Team Herk“ geschlossen und voller Tatkraft gemeinsam für die Anliegen der steirischen Wirtschaft. Und der Spitzenkandidat zeigt sich entschlossen, die Aufgabe mit vollem Elan als Teamleader anzugehen: „Ich sehe mich und unsere Branchen- und Regionalvertreter als ein Team und ich bin sehr stolz, dieses Team für den Wirtschaftsbund Steiermark in die WK-Wahl 2015 führen zu dürfen. Denn es ist mit Abstand das stärkste Team am Platz“, stellt Josef Herk klar.
Zu hohe Belastungen für die Leistungsträger „Die zahlreichen Belastungen, denen die Unternehmen in unserem Land ausgesetzt sind, haben längst die Schmerzgrenze erreicht. Der Mittelstand ist am Limit.“, stellt Herk klar. Der WB-Spitzenkandidat bringt auf den Punkt, was den Mittelstand bedroht und macht in seinen Ausführungen deutlich, in welchen Bereichen der Mittelstand dringend entlastet werden muss: „Dazu zählen überbordende Bürokratie, ständig neue Belastungsideen. Eine extrem hohe Abgabenlast wird zu einem täglich wachsenden Klotz am Bein der Unternehmerschaft“, so Herk. Die heimischen Betriebe bräuchten wieder mehr Chancen und weniger Belastungen. Herk untermauert dies mit Zahlen und Fakten: „Rund 70 Prozent der Beschäftigten arbeiten in KMU, das sind allein in der Steiermark 250.000 Men-
Wirtschaft
Maßnahmen aus dem WB-Mittelstandspaket
schen. Familienbetriebe generieren 58 Prozent aller Umsätze, 50 Prozent der steirischen Wertschöpfung stammt von den KMU, insgesamt 3,1 Milliarden Euro fließen aus steirischen Unternehmerkassen in die verschiedenen Sozialtöpfe.“ Mittelstand ist nicht der Bankomat der Nation Herk erklärt weiter, dass all diese Faktoren den Mittelstand massiv an sein Belastungslimit treiben würden und sagt wörtlich: „Mehr Gegenwind als Rückenwind fasst die Stimmungslage des unternehmerischen Mittelstands zusammen. Unsere Unternehmer sehen sich immer öfter nur mehr als ‚Bankomat der Nation‘.“ Besonders die Bürokratie sei ein zu groß gewordener Klotz an den Beinen der steirischen Unternehmer geworden. Aus seiner Sicht besteht daher klarer Handlungsauftrag für die österreichische Bundesregierung: „Wollen wir unseren Arbeitsmarkt durch mehr Jobs nachhaltig entlasten, brauchen wir Entlastungen auf allen Ebenen. Das ‚Mittelstands-Paket‘ des Wirtschaftsbundes ist ein klarer Auftrag an die Bundesregierung, rasch konkrete Maßnahmen zu setzen, um zu entlasten und neue Impulse für Wachstum und Beschäftigung zu setzen.“ Die klare Botschaft des Wirtschaftsbundes lautet daher: Es braucht eine Offensive für ein starkes Unternehmertum. Mit der klaren Rechnung: „Entlasten + Vereinfachen + Ankurbeln + Team Herk = Starke Wirtschaft“, will der WB die s teirischen Unternehmerinnen und Unternehmer bei der WKWahl überzeugen.
1. Senkung der Lohnnebenkosten durch Reformen und ausgabenseitige Einsparungen:
WK-Präsident Josef Herk und WB-Direktor Kurt Egger präsentieren die Rechnung für einen starken Mittelstand. 1. Wirtschaft Entlasten Mit einer Abgabenquote von über 45 Prozent zählt Österreich zu den Hochsteuerländern in Europa. Der Wirtschaftsbund fordert daher eine spürbare Trendumkehr. „Leistung muss sich wieder lohnen“, fordert der WBSpitzenkandidat Josef Herk: „Anfang des Jahres ist es uns gelungen, dass die Lohnnebenkosten zum ersten Mal nicht erhöht, sondern gesenkt wurden. Diese Trendwende müssen wir jetzt rasch verstärken und spürbare Reduktionen bei den Lohnnebenkosten einleiten.“
2. Wirtschaft Vereinfachen Die Zahl der Vorschriften und Verbote wächst ständig weiter. „Der Wirtschaftsbund kämpft daher für weniger Bürokratie und mehr unternehmerische Chancen“, so Herk. BürokratieAbbau und Deregulierung gehören für Josef Herk und sein Team Herk zu den absoluten Schwerpunkten im Sinne von Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. „Der Wirtschaftsbund hat dieses Thema in den vergangenen Monaten erfolg-
reich vorangetrieben, sodass Entbürokratisierung auch auf der Agenda der Regierung nun ganz oben steht“, erklärt der WK-Präsident.
3. Wirtschaft Ankurbeln „Mehr Jobs durch weniger Lohnnebenkosten muss die Devise lauten“, mahnt Herk. „Für mich ist das ein klarer Handlungsauftrag, sich hier noch stärker gegen die horrenden Lohnnebenkosten einzusetzen und Investitionsanreize zu schaffen.“ Mit der Einführung des Handwerkerbonus und der Verlängerung der Schwellenwerte-Verordnung konnten langjährige Forderungen des Wirtschaftsbundes realisiert werden. Das Wirtschaftsbund-Mittelstandspaket ist ein wichtiger Anfang, erklärt Josef Herk: „Unsere Botschaft ist klar: Mit uns können die steirischen Unternehmer rechnen. Mit aller Deutlichkeit werden das Team Herk und ich ‚den Weg frei machen‘, wenn es um die Entlastung, Vereinfachung und Ankurbelung der steirischen Wirtschaft geht.“
• stufenweise Senkung der Lohnnebenkosten • Senkung des Eingangs steuersatzes von 36,5 auf 25 Prozent • Entlastung der Unternehmer durch 3,6 Milliarden weniger Lohnnebenkosten
2. Abschaffung von Bagatellsteuern: • Durchforstung des Gebührengesetzes • keine neuen Bagatellsteuern
3. Bürokratieabbau forcieren:
• Prinzipien „Beraten statt Bestrafen“ und One-Stop-Shop • „Ein Projekt – eine Anlaufstelle – ein Bescheid“ anwenden
4. Handwerkerbonus erweitern und höher dotieren 5. Ergänzende Finanzierungsformen 6. Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf € 1.000,– 7. Jugend und Bildung:
• Talentcheck • mehr Berufsinformation • Kooperation zwischen Wirtschaft und Ausbildungsstätten verstärken
Fazit DEZEMBER 2014 /// 21
Innovation
Wehrhafte Werbung Innovation
Alarmanlagen haben einen entscheidenden Nachteil: Sie können bei Gefahr keine Gegenmaßnahmen ergreifen, und bis Hilfe kommt, ist es oft schon zu spät. Ein Metallbauunternehmen aus der Obersteiermark arbeitet an einem Sicherheitssystem, das sogar noch Reklame macht.
Raus aus dem Dschungel Personalverrechnung ist etwas für Profis. Wer sich im Dickicht von Arbeits- und Sozialversicherungsrecht, Dienstgeberbeiträgen, Zulagen, Pauschalen,JeSteuern und „Da die einzelnen dig mit seiner Außenwelt. lichkeiten. Komponenten des Werbeträdergleichen nicht völlig verirren will, brauchtnach eineProgrammierung helfende Hand. warnt Aber auch die es potenzielle Eindringlingers mit Aktivabwehrsystem Profis in diesem Gebiet brauchen Unterstützung – Erfolgs!Duo gibt sie ihnen. ge akustisch, wenn gewisse
individuell an die Bedürfnisse
Foto: SFG
Grenzen überschritten oder Service der Kunden angepasst werdensind und individuelle Beratung für das Unternehmen, in dem ich damals Stärken.“ Ihr umfassendes Wissen angestellt dementsprechende war“, erzählt Birgit Oswald. Aktivi- unsere können, zählen sowohl der kam ihr zugute, Das ging aber nur bis zu einem gewissen täten gesetzt werden. „Sie in Personalfragen Schutz von Banken undauch Tiefgaplante, erste Mitarbeiterin Grad. „Irgendwann wurde der Wunsch haben den Alarm ausgelöst! als sie ragen als die auch Privatund Be- einseitens des Unternehmens immer größer, zustellen. „Da habe ich genau gerechnet, Verlassen Sie sofort den gesitriebsgebäuden zu den potendass ich wieder an meinen Arbeitsplatz ob sich das wohl ausgeht. Aufgrund der cherten Bereich!“ würde dann ziellen Geschäftsfeldern“, gibt nach Graz komme.“ Verständlich, war vielen Termine und Fristen, die ich einein 12 etwaiger Angreifer hören. zuhalten sich hatte, Danielschaffte Duschek optimisich es aber ohnesie dort doch Jahre lang als Leiterin Sollte er von seinem nicht hin nicht tisch.alleine.“ Das sieht die Steirische Inzwischen hat Oswald der Personalverrechnung einer Tun großen ablassen, könnte zweite eineWirtschaftsförderung SFG zweite Mitarbeiterin aufgenommen Steuerberatungskanzlei tätig. eine Die Süddie sie ausbildet. Alle steirerin wollte ihre beiden Söhne nicht hat, auch Warnung erfolgen: „Selbstverso gerade und unterstützt die drei sind GmbH übrigens und demalleine Also machte sie sich teidigung gestartet! Retteals sich Damen COOKY mitMütter dem Innoaus einem Leuchtkasten, der lassen. wird bei Sibit Rücksicht Personalverrechnerin im alles südwestwer kann!“ Wenn nichts entsprechend vationsförderungsprogramm als Werbe- oder Infoträger – je Familienleben genommen. Birgit steirischennützt, Wernersdorf kommt selbstständig. das Gasmodul auf das Geistes!Blitz. nach Kundenwunsch – gestalUnd das mit so großem Erfolg, dass sie Oswald und ihr Team – drei Damen zum Einsatz. Tränengas oder tet werden kann. In diesem bald Hilfe brauchte – und mit Erfolgs!Duo als Wegweiser aus dem Personalvereine Substanz kann rechnungsdschungel. Leuchtkasten ist eine auch Videobekam. Dasähnliche Förderungsprogramm dann zur Abwehr des Angreikamera mit Mikrofon für der die Steirischen Wirtschaftsförderung fers versprüht werden. Gegensprechanlage eingebaut. SFG fördert Jungunternehmen bei derDas System kann im für Alarmfall Ausstattung des Arbeitsplatzes den In einem separaten Gehäuse Innovative steirische ersten Mitarbeiter. Birgit auch eine SMSOswald an einenahm vorher befindet sich das Gasmodul, Unternehmen: diese Hilfe an und engagierte ihre erste einprogrammierte Nummer das mittels Bewegungsmelder Eine Serie der Steirischen Mitarbeiterin. „Als Personalverrechnerin versenden. gesteuert wird. Kamera und Wirtschaftsförderung SFG ist man verpflichtet, sich permanent Gegensprechanlage sorgen weiterzubilden“, erklärt sie die HerausDerzeit befindet „Laufende sich dieses für Kommunikation zwischen forderungen ihrer Tätigkeit. innovative Sicherheitssystem Kontrollorgan (zum Beispiel Änderungen in den gesetzlichen Vorin der Testphase undDamit die nöNachtwächter) und dem Au- zwingen schriften einen dazu. tigen Feineinstellungen müsßenbereich. sind viele vor allem kleine und mittlere Unternehmen und ressourcensen fachlich noch vorgenommen werAktiviert man das System, was mäßig überfordert. Deshalb lagernrechtliche sie die den. Auch gewisse derzeit noch mit einem SchlüsPersonalverrechnung aus.“ noch geklärt. Fragen werden sel geschieht, in Zukunft aber
D
Foto: Schiffer
ie COOKY Metallbearbeitungs GmbH in Knittelfeld verdient ihr Geld mit der Anfertigung von Gehäusen für Infoterminals und Verkaufskiosken sowie Lohnmetallbearbeitung. Noch. Sehr bald könnte sie nämlich groß ins Sicherheitsgeschäft einsteigen: mit einem selbst entwickelten Werbeträger mit Videoüberwachungs- und Aktivabwehrsystem. Klingt spannend – ist es auch. Die Idee entsprang dem Wunsch von Geschäftsführer Daniel Duschek, seinen Betrieb besser gegen Einbruch und Vandalismus zu schützen. „Im Gegensatz zu einer AlarmDann könnte diesem System anlage unternimmt unser Siauch mittels Tastatur oder Mehr als nur brutto und netto aber eine große Zukunft becherheitssystem aktiv etwas, Fernsteuerung möglichIhrsein Unternehmen nannte sie Sibit: Service, vorstehen. Auchindividuelles aufgrund seiwenn Gefahr im Verzug ist“, wird, ist es „scharf“ undindividuelle komBeratung, ner den vielseitigen Einsatzmögerklärt er. Das System besteht muniziert auch selbststänTraining. Aus Anfangsbuchstaben Mit Hilfe der SFG konnte Birgit Oswald dieser Wörter setzt sich der Firmenbereits zwei Mitarbeiterinnen einstellen. name zusammen. Und der ist Programm: Informationen zu Förderungsmöglichkeiten „Man muss dem Kunden mehr bieten, als nuroder vom beides Brutto zugleich zum Netto zu rechnen. Wenn bahnbrechende neue Ideen zu Innovationen werden geschieht: Nur Ich mache wird nichtscheinbar nur die Personalverchuld“ an ihrer Karriere als Untermit dem Mut und der Entschlossenheit, Grenzen zu überschreiten, Unmögliches rechnung, für sondern berate meine Kunden sind eigentlich ihre Söhne Initiativen auf einmal möglich.nehmerin Das Wirtschaftsressort unterstützt Internationalisierung und in der Personalplanung und schule und Simon. „Ininder Innovation, um Tobias die Steiermark zu einer jederKarenz Hinsichtauch grenzüberschreitenden Region zu maarbeitete ich teilweise von zu Hause aus die Mitarbeiter der Personalabteilungen. chen. Die Förderungsprogramme der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG unterstützen innovationsfreudige Unternehmen bei ihrem Wachstum, damit diese neue Produkte, Verfahren und Informationen zu Förderungsmöglichkeiten DienstleistungenDie erfolgreich Markt etablieren können. Steirischeam Wirtschaftsförderung SFG unterstützt innovationsfreudige Unter-
S
in der Steiermark beibei Forschung und Entwicklung und ihrem Wachstum, Mehr Infos unternehmen http://sfg.at oder direkt der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG damitGraz, diese Telefon: neue Produkte, Dienstleistungen erfolgreich am Markt Nikolaiplatz 2, 8020 0316 |Verfahren 70 93 – 0,und http://sfg.at etablieren können.
22 /// 2014 Fazit Jänner 2014 22 /// Fazit DEZEMBER
Steirische Wirtschaftsförderung
Nikolaiplatz 2 8020 Graz +43 316 70 93-0 http://sfg.at
Es ist Deine Zukunft
Industriellenvereinigung lieferte Bausteine für die Zukunft
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.000 Kinder konnten an vier Tagen in der Grazer Helmut List Halle ihren Gedanken freien Lauf lassen und ihre Zukunftswünsche mithilfe von LEGO® Steinen zum Ausdruck bringen. Ein zentrales Thema dabei war die Frage der Mobilität von morgen: So können, wenn es nach den Vorstellungen der kleinen Baumeister geht, Autos fliegen oder mit Sonnenenergie betankt werden. Züge brauchen keine Geleise, Busse können schweben und Fahrräder hat man immer und überall zur Stelle. Aber auch die Bereiche Energie, Umwelt und multifunktionale Lebensräume waren eindeutig als wesentliche Zukunftshemen herauszulesen. Windenergie betreibt nicht nur Autos, sondern macht aus Häusern autarke Gebäude. Wohnungen werden zu mobilen Begegnungszonen, in denen wir gemeinsam mit Tieren leben, und eigene Haushaltsroboter nehmen uns die Alltagsarbeiten wie Bügeln oder Kochen ab. Technisch ausgefeilte Lösungen sind in beinah jedem Bauwerk enthalten, wie etwa im platzsparendem Auto, das einfach zusammengeklappt wird und so Parkraumengpässe entschärft, oder im von seinem Erbauer genannten „Super-Entfernungsschicker“, der auch Menschen einfach von A nach B „verschickt“.
IV-Steiermark führt den Dialog weiter Die Kinder malen sich eine bunte und positive Zukunft aus, die uns Alltägliches erleichtert. Alle Ideen wurden in den letzten Wochen von der Industriellenvereinigung Steiermark gesammelt und ausgewertet. Die ersten Ergebnisse dieser Analyse liegen nun vor und werden mit Experten aus dem Bildungsbereich, der Stadtentwicklung, aus Energie- und Umwelttechnik besprochen und mögliche Handlungsfelder daraus abgeleitet. „Build the Change. Es ist deine Zukunft“ wird von der IV als Startschuss zu einem Zukunftsdialog gesehen. Unmittelbar nach den Bautagen haben viele jener 100 steirischen Industriebetriebe, die Schulklassen zum Event eingeladen haben, die teilnehmenden Kinder in der Schule besucht und über deren Zukunftsideen gesprochen. DI Richard Häusler von KOENIG Maschinen war beispielsweise zu Gast im Klassenzimmer der 2d des Bundesgymnasiums Rein. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich intensiv mit den Themen zukünftiges und vor allem energiesparendes Wohnen auseinandergesetzt. Stark im Zeichen der Mobilität stand ein Großteil der Objekte, die die Schülerinnen und Schüler der 2c-Klasse der Neuen Mit-
Fotos: IV-Steiermark
37 Stunden Bauzeit, 7.000 Kinder, millionenweise verbaute LEGO® Steine, tausende Zukunftsideen – das war „Build the Change. Es ist deine Zukunft“. Die Industriellenvereinigung Steiermark hat zum Zukunftsdialog geladen und versprochen, die Ideen der Kinder weiterzuverfolgen.
7000 Kinder nahmen an „Build the Change. Es ist deine Zukunft“ der IV-Steiermark teil. telschule Eibiswald DI Martin Kollmann von Kendrion (Eibiswald) Gmbh präsentierten. Weitere spannende Eindrücke aus den Gesprächen mit den eingeladenen Schülern gewannen in den letzten Wochen unter anderem Vertreter von AlKo Kober GmbH, AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG, BÖHLER Edelstahl GmbH & CoKG, DEWETRON elektronische Messgeräte GmbH, GAW technologies GmbH, Infineon Technologies Austria AG, Knapp AG, MAGNA STEYR Fahrzeugtechnik AG & CoKG, Veitsch-Radex GmbH & Co KG, voestalpine Rotec GmbH, XAL GmbH, Zellstoff Pöls AG.
Die Kinder zeigten sich kreativ und innovativ – mit teilweise spektakulären Ergebnissen.
Fazit DEZEMBER 2014 /// 23
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Elevator Pitch – Liftfahrt für zündende Ideen Zweite Auflage für das Erfolgsformat der Jungen Wirtschaft Steiermark. Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr wurden heuer wieder die zündendsten Ideen der Steiermark gesucht, die die Wirtschaft begeistern. Aus über 100 Bewerbern wurden jene 20 Finalisten ausgewählt, die beim großen Finale um ein Preisgeld von 8.000 Euro kämpften. In 90 Sekunden während einer Liftfahrt mussten sie die Jury überzeugen. Die meisten Jury-Stimmen und das Preisgeld von 5.000 Euro sicherte sich der Schüler Alen Munjakovic mit seiner Idee einer integrierten Schneidemaschine für Plastikmüll-Container.
Managementclub Gespräch zu „Wissenschaft UND Wirtschaft“
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Beim Steirischen Bauernbundball treffen Land und Stadt sowie Jung und Alt zusammen, um gemeinsam viele verschiedene Musikrichtungen und die breite Palette kulinarischer Köstlichkeiten zu genießen. So wie tausende Steirerinnen und Steirer freue auch ich mich schon wieder auf dieses gesellschaftliche Highlight der Ballsaison.
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LR Hans Seitinger, Landesobmann Steirischer Bauernbund
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Der Steirische Bauernbundball verbindet Tradition und Moderne sowie Stadt und Land. Die Bauern sind die Kulturträger von Brauchtum und Tradition und bringen die ländliche Gemütlichkeit auf den städtischen Tanzboden. Der größte Ball Europas mit rund 16.000 Besuchern in feschen Dirndln und knackigen Lederhosen ist der Höhepunkt des Steirischen BallkaFranz Tonner, lenders. Vom künstlerischen Programm Direktor bis zu den kulinarischen Spezialitäten Steirischer Bauernbund ein wahrhafter Genuss.
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Club 11: Antikorruption oder „ein bisserl geht (n)immer?“
Im Rahmen der Gespräche des Club 11 ging es in den Räumen der Grazer Firma Bene vor zahlreichen prominenten Gästen aus Wirtschaft und Verwaltung am 11. November um das Thema Antikorruption. Die Grundproblematik wurde von Eva-Maria Geiblinger klar und präzise vorgetragen, immer mehr Firmenchefs und Unternehmen treten der TI (Tranparency International) bei und wollen aktiv im Kampf gegen Korruption im In- wie auch im Ausland auftreten – auch damit Österreich von seinem gefühlten Korruptionsstandpunkt im internationalen Ranking nur Platz 26 wegkommt. Ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Integration der TI wurde im Bereich Bau vorgestellt.
Deutlicher Aufwärtstrend bei Aufträgen für Binder+Co
Während die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres 2014 dem Gleisdorfer Unternehmen Binder+Co noch spürbare Umsatz- und Ergebniseinbußen bescherten, zeigt das Neugeschäft ein deutliches Plus von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als stärkstes Segment erwirtschaftete die Aufbereitungstechnik mit 32,11 Mio. Euro wieder den höchsten Anteil am Umsatz, erklärte Dr. Karl Grabner. 24 /// Fazit DEzEMBER 2014
Fotos: Foto Fischer, Bene Graz, alexander Engelbogen, steiermark tourismus / harry schiffer,
EINLASS: 19.00 UHR, ERÖFFNUNG: 20.00 UHR DRESSCODE: TRACHT, KEINE JEANS
Im Rahmen der neuen Reihe mc-Zukunftsgespräche fand am 12. November in der Villa Ferry des Campus 02 eine spannende Diskussion statt. Rektorin Christa Neuper (KF-Uni Graz), BM a.D. Karlheinz Töchterle und AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer diskutierten auf Einladung des mc-Steiermark Vorsitzenden NRAbg. Andreas Zakostelsky. Zur Einstimmung las Krimi-Autor Peter Kimeswenger Auszüge aus seinem neuesten Werk „Wem die Glocke schlägt“. Im Anschluss an die Debatte rund um Exzellenz in Bildung und Wissenschaft als Voraussetzung für einen Wirtschaftsstandort präsentierte Gerhard Wohlmuth jun. eine Auswahl seiner besten Weine.
2014: Ein echtes Junker-Jahr Auch heuer hat sich das Warten gelohnt – der Steirische Junker ist endlich da: Leicht, frisch und aromatisch ist der „Neue“ – ein echter Junker eben. Zur offiziellen Junkerpräsentation am 5. November war es für mehr als 4.500 Steirerinnen und Steirer wieder einmal an der Zeit Lederhose, Dirndl & Co aus dem Kasten zu holen. Seine erste Bewährungsprobe bestand der Jungwein mit dem Steirerhut mit Bravour. Und das fiel dem heurigen Junker-Jahrgang wahrlich nicht schwer. „Jeder Jahrgang hat seine ganz besondere Liebesgeschichte. Und so ist den steirischen Winzern auch heuer wieder ein ganz besonderer Junker gelungen“, zeigt sich etwa LR Johann Seitinger begeistert.
Raiffeisen setzt weiter auf das Grüne Herz
Das „Grüne Herz“ Österreichs wird verstärkt bei Werbeträgern von Raiffeisen (Prospekte, Bankomatkarte etc.) für den Tourismus mittransportiert. Mit Maestro hatte es 2007 begonnen, nun wird die Kooperation bereits zum 2. Mal für weitere drei Jahre verlängert. Synergien soll es auch im Veranstaltungsbereich geben: vom Steiermark-Frühling in Wien bis hin zu Firmenevents der Raiffeisen-Landesbank Steiermark. LH-Stv. Hermann Schützenhöfer, GDir MMag. Martin Schaller und ST-GF Erich Neuhold haben in Graz im November eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
Science fit: Steirische Forschung für steirische KMU
Frei nach diesem Motto haben WKO, Land und Stadt Graz gemeinsam mit steirischen Universitäten und Forschungseinrichtungen eine Initiative zur Verbreiterung der unternehmerischen Forschungsspitze (wieder) gestartet. Und das mit Erfolg: „Innerhalb nur eines Jahres wurden 95 KMU betreut, jeder Fördereuro hat das Zehnfache an Projektvolumen ausgelöst“, freuen sich WKO-SteiermarkPräsident Josef Herk, LR Christopher Drexler und StR Gerhard Rüsch. Als wissenschaftliche Partner mit an Bord sind die TU Graz, die Karl-Franzens-Universität Graz, die Montan-Universität Leoben und Joanneum Research.
Fazit DEzEMBER 2014 /// 25
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Fazitgespr채ch
Verwalter des Mangels
Von Peter K. Wagner und Christian Klepej Fotos: Marija Kanizaj
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Peter Pakesch 체ber die Kulturstadt Graz, Lug und Trug der Kunst sowie die gef채hrdete Zukunft seines Universalmuseums.
Fazitgespräch
Kein Platz. Zu klein sei das Büro für all die Kataloge und Bücher, die sich regelmäßig ansammeln. Da helfen auch die zwei Schreibtische und der große Besprechungstisch nicht. Aber immerhin hat man hier die beste Aussicht von Graz. Der Arbeitsplatz von Peter Pakesch im Eisernen Haus ist eine lichtgeschwängerte Oase mitten in der Innenstadt.
Richtung Mur ausgerichtet, überblickt man durch den Raum mit den vielen Fenstern den Schloßberg, die Hauptbrücke und natürlich auch die auffällige Fassade des vor elf Jahren eröffneten Kunsthauses. Damals, anno 2003, übernahm Pakesch auch die Intendanz und künstlerische Leitung des Universalmuseum Joanneum, dem er bis heute gemeinsam mit Wolfgang Muchitsch als Geschäftsführer vorsteht. 1811 gegründet, ist es das älteste Museum Österreichs und bietet im Gegensatz zu Pakeschs Büro genügend Platz. Für traditionelle Sammlungen wie das Zeughaus oder Avantgarde im Kunsthaus. Doch Platz macht noch kein Budget. Im Zwiespalt zwischen weltweiter Reputation und regionaler Zufriedenheit balanciert sich Pakesch von Ausstellungsjahr zu Ausstellungsjahr. Und macht sich Sorgen um die Zukunft seiner Institution.
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Fazitgespräch
Herr Pakesch, wann haben Sie das letzte Mal einen Hollywoodfilm im Kino gesehen? Der letzte ziemlich beeindruckende Film war ein russischer Film, der nach Hollywood aussah. Er heißt Leviathan und lief im Rahmen der Viennale. Er darf in Russland nicht gezeigt werden, ist aber kurioserweise von Russland für den Oscar nominiert. Warum wir das fragen: Kino hat mit mehr zeitgenössischen Problemen wie der Konkurrenz aus dem Internet zu kämpfen als Kunst und Kultur – und hält sich doch gut. Ihre Szene scheint sich viel schwerer zu tun. Ich denke nicht, dass sich die Kunstszene schwertut. Ich denke, dass sich heute mehr Menschen Kunst ansehen als je zuvor und dass Ausstellungen extrem gefragt sind. Wir erleben es selbst, dass wir viel höhere Besucherzahlen als vor zehn Jahren haben. Wir sehen in den elektronischen Entwicklungen zu einem guten Teil sehr spannende Hilfsmittel. Die Stärke des Museums ist aber das authentische Objekt, die direkte Erfahrung. Museen allgemein haben sich aber in den letzten 30 Jahren enorm verändert. Von einer Institution, die als Synonym für Verstaubtheit galt, zu einem Ort, der an Bedeutung und Aktualität gewonnen hat, wie man auch am Beispiel von Graz erkennen kann: Als ich hierher ans Joanneum kam, hatte man Witze gemacht, ob ich jetzt die gleichnamige Fachhochschule leiten werde oder Joanneum Research. Das Museum war damals relativ wenig bekannt. Inzwischen haben wir eine andere Präsenz. Klar ist aber auch, dass wir in einer sich ständig verändernden Gesellschaft mithalten müssen.
Sie haben also auch keine Angst vor Projekten wie dem »Google Art Project«, wo Kunst im Internet gezeigt wird? Nein. Ich kann alles im Internet sehen, aber der, der sich dafür interessiert, der will das Kunstwerk physisch sehen. Welches Publikum will Ihre Kunstwerke sehen? Es hängt davon ab, ob wir vom Universalmuseum Joanneum im Gesamten sprechen oder vom Kunsthaus im speziellen Fall. Beim Joanneum haben wir viele unterschiedliche Publikumsschichten. Sie müssen überhaupt sehen, es gibt nicht nur ein Publikum, es gibt verschiedene Gruppen von Publikum. Verschiedene Ausstellungen machen wir für ein Fachpublikum, bestimmte Ausstellungen durchaus für ein sehr breites Publikum. Das wird entsprechend abgestimmt. Im Kunsthaus, wo wir 60.000 Menschen abdecken, haben wir natürlich eine viel größere Breite als an anderen Orten. Auf die muss man Rücksicht nehmen, gleichzeitig muss man aber für das Kunstfeld interessant bleiben. Man kann nicht eine vielleicht populäre, aber völlig beliebige Ausstellung machen. Denn das Kunsthaus lebt davon, dass es als international bedeutender Ort gesehen wird – selbst Peter Pakesch wurde 1955 in Graz geboren.
Mit 21 Jahren machte er seine ersten Schritte in
der Kunstszene als Ausstellungskurator im Forum Stadtpark. 1981 eröffnete er eine eigene Galerie
in Wien, ehe er als freier Kurator für die Nationalgalerie in Prag arbeitete. Nachdem er 1996 die
Leitung der Kunsthalle in Basel übernahm, zog
es ihn im Kulturhauptstadtjahr 2003 wieder nach Graz, wo er seitdem als künstlerischer Leiter und Intendant des Universalmuseum Joanneum aktiv ist. Pakesch ist verheiratet und hat eine Tochter.
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Fazitgespräch
wenn die Menschen nicht herfahren, aber zum Beispiel über das Internet sehr wohl erfahren, was wir tun. Dadurch bekommen wir ebenfalls Aufmerksamkeit. Wir wissen, wie viele Internetklicks wir aus der ganzen Welt haben. Auch das ist Präsenz.
Aber wäre es nicht wichtiger, dass Leute tatsächlich nach Graz ins Universalmuseum kommen? Bei einem Ort wie Graz kann man das bis zu einem bestimmten Maß herstellen, aber nur im Gesamtmix. Wenn jemand als Tourist nach Graz kommt, dann kommt er, weil er die schöne Landschaft, die gute Essensqualität und den guten Wein genießen will. Kultur nimmt er mit. Ein Tourist, der nur Kultur möchte, hat in London oder selbst in Wien den billigeren Tarif. In Graz wird man reinen Kulturtourismus nie schaffen. Wien ist da am unteren, London am oberen Ende. Wir haben aber einen guten Mix aus Traditionellem und Zeitgenössischem und wissen, dass die Kultur ein wichtiger Aspekt für den Graz-Besuch ist. So wissen wir aufgrund der Statistiken, dass jeder Tourist zumindest eines unserer Häuser besucht. Der eine schaut sich beispielsweise lieber Schloss Eggenberg an, der andere geht ins Kunsthaus. Das ist eine Frage der persönlichen Interessen.
Zeitgenössische Kunst ist nicht für jedermann leicht zu konsumieren. Wenn die Documenta in Kassel 2012 einen leeren Raum zeigt, fühlt sich mancher Besucher einfach nur veräppelt. Kunst hat genauso mit Lug und Trug zu tun, wie sie mit Wahrheitsbildung zu tun hat. Kunst kann, wie manche Bereiche der Philosophie auch, Wahrheit über Lug und Trug zeigen. Die größten Theaterstücke tun das auch – das ist ganz essenziell in unserer Kultur. Wenn das in der Wirtschaft passiert, siehe Hypo Alpe Adria, dann ist es natürlich schlimm. Wenn das in der Kunst passiert, kann es im besten Fall amüsant und erhellend sein. »Des Kaisers neue Kleider« ist eine wunderbare Erzählung, die mit Erkenntnissen verbunden ist. Manche Erkenntnis ist vordergründig, manche ist hintergründiger. Das ist eine legitime Funktion. Und es ist auch völlig legitim, dass Menschen mit bestimmten Aspekten davon nichts anfangen können. Weil durch das Reden darüber und die Auseinandersetzung ebenfalls etwas passiert. Bei der Documenta wird einfach auch experimentiert. Braucht man einen neuen Impuls, dass die Kultur einfache Leute abholt? Manche Leute werden stärker und schneller abgeholt, manche weniger. Momentan leben wir in einer Zeit, in der Massentauglichkeit viel stärker gefordert wird, als es früher der Fall war. Wir müssen uns dazu verhalten und damit umgehen. Wir müssen auch teilweise Einspruch erheben können, wenn es zu trivial werden würde. Wir müssen das Publikum natürlich ernst nehmen und respektieren – vor allem in einer Kultur, die stark über Steuermittel finanziert wird. Das ist auch für jemanden wie mich als Teil einer Kulturinstitution mit hoher Verantwortung verbun-
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Fazitgespräch den. Es spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. So müssen wir auch längerfristig denken und Dinge tun, die in zehn Jahren noch Gültigkeit haben. Das sind oft nicht die, die einem am Einfachsten entgegenkommen. Wir müssen auch schauen, dass wir diese Projekte möglichst breit unter das Publikum streuen können. Zum einen kann man mit Werbung, Internet und Plakaten in der breiten Information etwas bewegen, was bei unseren schwindenden Finanzen aber immer schwieriger wird. Zum anderen kann man versuchen, dass der Besucher möglichst viele Informationen bekommt, sobald er im Haus ist. Heute ist es schwerer, ein Barockbild zu erklären als ein Stück Gegenwartskunst, aber auch das können und müssen wir machen. Allerdings würde ich mich verwehren, die Kunst oder die Ereignisse zu trivialisieren, schließlich sind wir auch eine Bildungsinstitution. Sie sind davon überzeugt, dass das Publikum breiter geworden ist. Eine Kritik am Kunsthaus ist aber, dass es kein Publikumsmagnet ist. Unter den gegebenen Voraussetzungen hat das Kunsthaus im Benchmarking mit anderen vergleichbaren Ausstellungshäusern viele Besucher. Natürlich: Wenn ich eine ähnliche Institution in Wien mache, mit einem größeren Einzugsbereich und mit viel mehr Touristen, dann komme ich auf mehr Besucher. Ich habe eine – zugegeben etwas vereinfachte – Milchmädchen-Rechnung: Graz und Umgebung haben ungefähr 500.000 Menschen. Wir haben in den Grazer Standorten des Joanneums etwa 500.000 Besucher im Jahr. Wien und Umgebung hat fünf Millionen Menschen. Und die Bundesmuseen haben zusammen keine fünf Millionen Besucher – haben aber noch um vieles mehr Touristen. Das ist
eine ganz triviale Rechnung, aber man muss versuchen, das in Relationen zu bringen. Wir haben das riesige Problem in Graz, dass wir ein sehr kleines Einzugsgebiet haben und dass Graz verkehrsmäßig und geopolitisch relativ abgeschieden ist. Unsere einzige Öffnung in Richtung Südosteuropa ist Zagreb. Grazer Institutionen halten sich sehr gut. Da muss man ein bisschen die Kirche im Dorf lassen.
Aber muss man nicht dennoch gerade die Kritik des Grazer Bürgermeisters sehr ernst nehmen? Natürlich nimmt man Kritik ernst, setzt sich damit auseinander und wird auch viel richtigstellen können. Der Bürgermeister hat mir gegenüber eingestanden, dass er in einigen Dingen und Annahmen falsch gelegen ist und dass auch er inzwischen das Joanneum als komplexe Institution versteht. Es ist schön, sich gewisse Dinge wie ein größeres Publikum zu wünschen, aber wenn die Ressourcen nicht vorhanden sind, ist der Wunsch der Vater des Gedankens. Bestimmte attraktivere Ausstellungen sind einfach teurer. Natürlich hatten wir bei unserem Warhol-Projekt 2009 um einiges mehr an Besuch, aber das hat uns auch ein Vielfaches an Budget gekostet. Womit wir bei einem anderen Thema sind: Die öffentlichen Ressourcen für das Joanneum schwinden so stark, dass wir nicht wissen, wie wir in den nächsten Jahren überhaupt Ausstellungen machen sollen. Ist das Joanneum gefährdet? Wir bekommen die Knappheit der Mittel immer stärker zu spüren. Neuerliche Reduktionen seitens des Landes zeigen in unse-
Gesund essen außer Haus Immer mehr Menschen in Österreich essen an Werktagen außer Haus: In Kindergärten und Schulen, Internaten, Betrieben, Seniorenzentren oder Gasthäusern. Styria vitalis begleitet Gastronomie- und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen durch Fachberatung, Speiseplanchecks und Fortbildungen für die Küchenteams bei der Weiterentwicklung ihrer Speisepläne im Sinne einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Die Koordinationsstelle Schulbuffet unterstützt Schulen bei der Entwicklung eines Buffetangebotes, welches gut ausschaut, gut schmeckt und gesund ist.
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Fazitgespräch ren langfristigen Planungen auf, dass da ein massives Delta ist. An verschiedenen Standorten können wir ab 2016 nicht mehr wirklich Programm machen. Das Kunsthaus ist da aufgrund der Konstellation mit der Stadt Graz ausgenommen.
Was geschieht dann mit den Standorten? Das ist eine gute Frage. Da sind wir gefordert, uns profund mit der Weiterentwicklung des Museums auseinanderzusetzen und auch durchaus unangenehmen Fragen zu stellen. Wir haben ein beispielloses Erneuerungsprogramm gemacht. 2003 sind wir angetreten, das gesamte Joanneum grundlegend zu erneuern. Das ist geschehen. Das Kunsthaus war ein sehr guter Antriebsfaktor, weil dort haben wir Dinge wie Öffentlichkeitsarbeit oder Kunstvermittlung ausprobieren können, die sich auf das gesamte Joanneum anwenden ließen. Das wurde auch vom Land Steiermark sehr großzügig unterstützt und man hat alles auf das Jubiläumsjahr 2011 ausgerichtet. 2011 wurde dann klar, dass aufgrund der Ausgabensituation des Landes eine Sparpolitik begonnen wird. Jetzt haben wir eine Situation, die schon 2011 bedacht werden hätte müssen. Es tauchen Fragen auf, was die Konsequenzen der Sparpolitik sind, und wo man bereit ist, Konsequenzen zu tragen. Im Moment macht mir die Politik den Eindruck, dass im Joanneum weiterhin Schönwetter herrschen soll, auch wenn die Mittel dafür nicht mehr vorhanden sind. Wie groß ist Ihr Verständnis für die Einsparungsmaßnahmen? Es ist nicht so, dass ich sage, dass es das nicht geben dürfte. Wir sind das – unter der Voraussetzung, dass es uns nicht nochmal
trifft – auch sehr sportlich angegangen, aber inzwischen hat es uns zwei Mal getroffen. Es geht um die Perspektiven, die entstehen. Bereits in den späten 80ern und frühen 90ern wurden die ersten Perspektiven für das Joanneum entwickelt. Da gab es einen Masterplan, den Wolfgang Muchitsch und ich zwischen 2003 und 2011 umgesetzt haben, und zwar im Gefühl großer finanzieller Ressourcen. Ich glaube, dass man heute auch klar und vernünftig schauen muss, wie man etwas zurückbaut, wenn man etwas zurückbauen möchte. Das sehe ich im Kulturbereich nicht gegeben. Man will mehr und mehr eine breit wachsende Kulturszene. Dafür muss man sehr bewusst Schwerpunkte setzen, Entscheidungen treffen und diese entsprechend durchziehen. Die Kulturpolitik kann auch entscheiden, dass man kein Museum mehr haben will und nur noch Oper spielen soll. Gerade mit der Abwicklung einer großen Institution kann man viel sparen, aber man muss auch sehen, was man beim Sparen an Ressourcen vergeudet. In das Joanneum ist extrem viel Geld hineingeflossen und wir glauben, dass wir einen extrem hohen Output haben. Wenn das ausgereizt ist und sich nicht mehr weiterentwickelt, dann ist sehr viel vergeudet. Man könnte also auch sagen: Man läuft Gefahr, den »Return of Investment« nicht zu bekommen? Das könnte man wirtschaftlich so sehen. Kulturell betrachtet wäre es schlicht eine Katastrophe. Man muss eine klare Vorstellung haben: Was ist in einer größeren Breite, was in einer größeren Nachhaltigkeit da? Wir haben in den letzten zehn Jahren etwa auch beispiellose Verbindungen zu Schulen aufgebaut. Wir haben
Das Universalmuseum im Jahr 2015 Im nächsten Jahr widmet sich das Universalmuseum Joanneum dem Themenschwerpunkt »Landschaft«. Auch, weil der Begriff sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend gewandelt hat. Die Natur wird weniger romantisch und naturmystisch gesehen, stattdessen ist die Landschaft zur Ressource für menschliche Akitivitäten geworden. Dieser Veränderung widmen sich das Kunsthaus Graz, das Museum im Palais, das Naturkundemuseum sowie die Neue Galerie Graz und das Volkskundemuseum.
Fazitgespräch
eine Infrastruktur, um mit Schulklassen zu kooperieren. Das haben kaum andere Institutionen in der Form.
Bedauern Sie eigentlich, dass es die Regionale nicht mehr gibt? Ich saß im Regionale-Beirat und insofern muss ich es bedauern, dass es sie nicht mehr gibt. Das war eine klare kulturpolitische Entscheidung. Zum einen wollte man den Steirischen Herbst stärken und zum anderen die Regionale auflassen und das Geld für andere Dinge verwenden. Ich glaube, dass man da noch einmal präziser sein könnte. Man müsste überlegen, was dem Land nach außen hin und was dem Land innerhalb seiner Struktur viel bringt. Wir sind gehalten, mit immer weniger Mitteln möglichst den vollen Betrieb aufrechtzuerhalten. Das geht sich irgendwann nicht mehr aus. Entweder man sagt, das Joanneum bekommt mehr Mittel oder man muss sich etwa überlegen, ob es wirklich notwendig ist, Orte wie z. B. Eggenberg, das Joanneumsviertel, das Landeszeughaus oder das Kunsthaus weiter offen zu halten. Wenn wir einen dieser Orte zusperren, würde der Empörungsschrei riesig sein. Wir wollen das natürlich auch nicht. Aber wir sind gefordert, in manchen Konstellationen zu sagen: Das ist ein Schwerpunkt, der ist uns wichtig. Und wenn man der Meinung ist, dass noch mehr gespart werden soll, muss man ernsthaft über solche Dinge diskutieren. Ich glaube, dass das Museum für Gebietskörperschaften die günstigste Basis ist, Kultur auf einem hohen und innovativen Niveau sehr breit zu verankern. Wobei wir als Museum das Problem haben, dass wir einen sehr hohen Personalanteil und Infrastrukturanteil mit Immobilien haben. Das ist aber nicht etwas, das man durch kurzfristige Sparmaßnahmen lösen kann. Das Haus ist eine sehr komplexe Konstellation, die man gründlich analysieren muss. Es muss auch genau betrachtet werden, was eine Institution wie ein Museum in Wirklichkeit leisten kann. Und ich glaube, da stehen wir sehr gut da, und es wird sehr viel falsch eingeschätzt. Also ist die Gefahr groß, dass man irgendwann nur mehr ein System erhält. Richtig, dass man das System auf niedrigem Niveau erhält und dass wir wieder dort sind, wo wir vor zwanzig Jahren waren. Man darf nicht übersehen: Vor zwanzig Jahren hat das Joanneum in Relation und inflationsbereinigt ziemlich gleich viel Geld gekostet wie vor 2011. Es war aber öffentlich nahezu nicht präsent. Wir haben gezeigt, dass man mit bestimmten finanziellen Ressourcen eine hohe öffentliche Präsenz erreichen kann.
Hat Graz zu viel Kunst und Kultur? Ich bin der Meinung, es kann nie zu viel Kunst und Kultur geben, aber es könnte mehr koordiniert stattfinden. Und es müsste ein klares Bewusstsein dafür geben, ob man in einem bestimmten Segment der zeitgenössischen Kunst, wo Graz sehr weit vorne ist,
verstärkt tätig sein will, oder ob man ein sehr breites Feld bedienen will, das dann unterschiedliche Qualitäten hervorbringt und viel aufwendiger ist. Eine Spezialisierung ist aber eben nicht immer das Populärste.
Das würden Sie aber gerne machen. Das habe nicht ich, sondern die Kulturpolitik zu entscheiden. Wir sind angehalten, im Kunsthaus ein aktuelles Programm der internationalen Kunst zu machen und in anderen Bereichen des Joanneums das zu bieten, was als Maßgabe der Möglichkeiten für die jeweiligen Gebiete richtig ist. Das und die Institution möglichst optimal weiterzuentwickeln ist das, was wir tun können.
Was ist Ihre persönliche Tendenz? Meine persönliche Tendenz ist, eine starke Institution entsprechend stark zu halten und von der Stärke auch zu profitieren. Eine Stärke, die international bewundert und respektiert wird. Dass es da genügend zu holen gibt, beweisen wir mit 500.000 Besuchern im Jahr. Das ist eine Breite mit Niveau, die es anderswo nicht gibt. Wenn wir den Kinovergleich vom Anfang des Gesprächs bemühen: Die einzige logische Entwicklung, die ein Standort wie Graz nehmen kann, ist also nicht auf die Blockbuster Gauguin und Schiele zu fokussieren wie vor mehr als 15 Jahren, sondern ein charmantes, viel beachtetes Programmkino zu bieten? Ich glaube schon, dass sich die Stadt solche Ausstellungen hin und wieder leisten kann. Aber sicher ist das für mich nicht Priorität. Ich glaube, dass wir unserem Publikum mehr dienen, wenn wir eine bestimmte Qualität auf einem bestimmten Niveau kontinuierlich zeigen. Um in die Liga der großen Ausstellungen vorzustoßen, bräuchte es eine viel längerfristige Planung mit enorm viel Geld. Das ist dann etwa damit verbunden, dass man Sammlungen aufbaut. Die Wiener Institutionen tun sich zum Beispiel über den Leihverkehr leichter. Wir könnten natürlich unser einziges Schiele-Bild laufend ausborgen, dann hätten wir vielleicht Pluspunkte, wenn wir woanders etwas borgen wollten, aber dann hat es das hiesige Publikum nicht. Oder wenn ich Basel als Beispiel nehme, wo ich lange aktiv war: Dort tut man sich auch viel leichter. Man besitzt zum Beispiel eine Picasso-Sammlung, die zu den besten der Welt gehört. Aber dieser Status ist mit 400 Jahre Kulturpolitik und einem großen finanziellen Engagement verbunden. Wir haben in Graz seit den 1960er-Jahren eine teilweise sehr glückliche Kulturpolitik, die sehr viel im Aufbau entwickelt hat. Und jetzt geht es darum, sie in schmäleren Zeiten weiterzuentwickeln, damit man in zwanzig oder dreißig Jahren noch immer mit derselben Substanz zu tun hat. Das ist eine sehr komplexe Frage, aber nicht das Wunschkonzert eines Peter Pakesch. Herr Pakesch, vielen Dank für das Gespräch!
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Steuerboard
Pkw und GesellschafterGeschäftsführer
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Nutzt ein wesentlich beteiligter Gesellschafter-Geschäftsführer (Gf) ein Fahrzeug, das dem Betriebsvermögen der Gesellschaft zuzurechnen ist, auch für private Zwecke, so liegt bei ihm insoweit ein geldwerter Vorteil vor, der im Rahmen der Einkünfteermittlung und für die Bemessung der Lohnnebenkosten zu berücksichtigen ist. So weit, so gut. Künftig lässt das Finanzministerium (BMF) bei der Bemessung des Sachbezugswerts eines Firmen-Kfz, das ausschließlich dem wesentlich beteiligten Gf zur Verfügung gestellt wird, nur 2 Möglichkeiten zu: 1.: Die Gesellschaft setzt den Vorteil aus der privaten Nutzung des Autos gemäß Sachbezugswerteverordnung für Dienstnehmer an. 2.: Der Sachbezugswert ist in Höhe der der GmbH tatsächlich entstandenen gesamten Kfz-Kosten (inklusive eines allfälligen Repräsentationsanteils) anzusetzen. In welchem Ausmaß der Gf das Auto für die GmbH und privat nutzt, ist gänzlich unbeachtlich! Die Argumentation des BMF bei Möglichkeit 2 ist höchst fragwürdig: Es ist völlig unverständlich, dass Ausgaben für ein Arbeitsmittel „Pkw“ der Gesellschaft, das nun wieder einmal in der Tradition steuerlicher Pönalisierung von Pkw-Nutzung („Luxusgrenze“, kein Vorsteuerabzug etc.) anders als etwa ein Kopierer beurteilt wird, beim Leistungserbringer in voller Höhe zu Einnahmen führen sollen. Das ist jedenfalls ein Thema für ein Gespräch mit Ihrem Steuerberater!
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Energieeffizienzgesetz verteuert Treibstoff Die österreichische Mineralölwirtschaft muss ihre Kunden dazu animieren, jährlich 0,6 Prozent der Energie, die sie abnehmen, einzusparen. Weil dies nicht möglich ist, drohen ab 1. Jänner 2015 durch das Energieeffizienzgesetz Millionenstrafen, die den Sprit wohl um 1,5 Cent verteuern werden.
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er steirische WK-Vizepräsident Jürgen Roth – er ist auch Fachverbandsobmann des österreichischen Energiehandels – spricht in diesem Zusammenhang gerne von einem „Ineffizienzgesetz“. Er sieht im Energieeffizienzgesetz das unnötige „Aufdoppeln“ einer EU-Richtlinie und hält es schlicht für nicht praktikabel. Die daraus entstehende finanzielle Belastung für Betriebe und Kunden bezeichnet er als unzumutbar. Bundesweit sind etwa 10.000 Energieunternehmen vom Gesetz betroffen. Allein sein Betrieb müsse mit Strafzahlungen von etwa 10 Millionen Euro jährlich rechnen, so Roth. Denn das Gesetz sieht eine Haushaltsquote vor. 40 Prozent der gesetzten Effizienzmaßnahmen eines Endenergielieferanten müssen nämlich im Wohnraum oder im Mobilitätsbereich der Kunden wirksam werden. Damit die Tankstellenbetreiber einer Strafe entgehen, müssten sie die Autofahrer nicht nur dazu zwingen, ihr Energieverbrauchsverhalten offenzulegen, sondern darüber hinaus zu entsprechenden Sparmaßnahmen verpflichten. Eine besondere Skurrilität der Gesetzgeber betrifft die Heizölhändler. Verbesserungen bei Ölheizungen sind ab 2018 nämlich explizit als Energiesparmaßnahmen ausgenommen. Dabei bringt die Umrüstung bestehender Ölheizungen von der vorletzten auf die letzte Kesselgeneration Einsparungen von bis zu 40 Prozent. Im zuständigen Wirtschaftsministerium sieht man sich dennoch auf einem guten 36 /// Fazit DEZEMBER 2014
Foto: Vladislav Bezrukov
Steuerberater Mag. Alexander Hofer
Durch das Energieeffizienzgesetz werden die Tankstellenpreise um 1,5 Cent je Liter ansteigen. Weg, das Gesetz umsetzbar zu machen. Ob der Vorschlag der Energiewirtschaft, den Spritverbrauch durch die Beigabe von Additiven um etwa vier Prozent jährlich zu reduzieren, Aussicht auf Erfolg hat, ist dennoch offen. Die zuständigen Mitarbeiter von Minister Mitterlehner sind jedenfalls davon überzeugt, dass das neue Gesetz keine Preissteigerungen rechtfertigen wird.
Fallende Rohstoffe – sinkende Indizes
Trotz Krise galt das Spekulieren auf Rohstoffe bis zuletzt als sichere Wette. Doch nun flüchten die Anleger in Scharen aus dem Commodity-Bereich, denn nicht nur Öl und Gas befinden sich im freien Fall. Der starke Dollar treibt auch Agrarrohstoffe und Erze nach unten.
ie Ursachen für den Preisverfall bei fossilen Energieträgern erklären sich einerseits ökonomisch durch den US-Frackingboom und die schwache Weltwirtschaft. Andererseits werden immer öfter auch politische Ursachen ins Treffen geführt. Schließlich glauben viele schon lange nicht mehr an den Zufall, dass mit dem Iran und Russland jene zwei Länder extrem stark unter den niedrigen Preisen leiden, die sich in den letzten Jahren und Monaten besonders unkooperativ gegenüber den großen Playern der Weltwirtschaft verhalten haben. Außerdem ist eine globale Kapitalflucht in den US-Dollar
Foto: Dominik Bartsch
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nicht nur die Energiepreise, auch die agrarrohstoffe fallen immer tiefer. im Gang. Angesichts des Zustands der Schwellenländer – sie haben die Boomjahre nur unzureichend für notwendige Reformen genützt – verwundert das nicht weiter. Das Wachstum der Schwellenländer hat sich deutlich abgeschwächt, Verschärft wird die Dollaraufwertung durch die Eurokrise und die offenen
Rekord: 550.000 steirische Erwerbstätige
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n der Steiermark gibt es erstmals 550.000 Erwerbstätige. Immer schwieriger wird unterdessen die Suche nach top-qualifizierten Fachkräften, wie eine Umfrage unter den Human Resources Managern der größten steirischen Arbeitgeber ergab. Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann zu den Aussichten für Berufs-
einsteiger: „Für den Einstieg ist eine abgeschlossene Lehre inzwischen deutlich mehr wert als eine Matura.“ Die Unternehmen beklagen unterdessen zahlreiche Defizite bei den Jobbewerbern weiß die Trendforscherin Claudia Brandstätter-Kobalt. Je höher die befragten Unternehmen ein Auswahlkriterium ein-
Geldschleusen der EZB. Mangels geeigneter europäischer Investments leidet aber nicht nur der Rohstoffbereich, auch die Wall Street beginnt sich von den europäischen Börsen abzukoppeln. Mit dem Effekt, dass inzwischen sogar schon die Kleinanleger den institutionellen Anlegern von Frankfurt nach New York, aber auch schätzen, desto höher ist auch der Anteil der dort georteten Defizite bei Bewerberinnen und Bewerbern. Franz Prettenthaler von Joanneum Research hat die Beschäftigungslage untersucht. Größter Wachstumstreiber sind demnach die erweiterten Wirtschaftsdienste sowie das Schul-, Gesundheits- und Sozialwesen. Die Informationsund Kommunikationsbranche hat mit 800 neuen Jobs ebenfalls deutlich zugelegt.
China folgen. Doch zurück zu den Commodities: Die britische Barclays Bank schätzt, dass heuer an die 17 Milliarden Dollar aus Indexfonds auf Rohstoffe abgezogen worden sind, 7 Milliarden davon allein in den letzten beiden Monaten. Aktuell beträgt der Gesamtwert der Rohstofffonds übrigens gerade noch 286 Milliarden Dollar. Im Jahr 2012 waren es 418 Milliarden. Sämtliche wichtigen Rohstoffindizes befindet sich daher weit im roten Bereich. Der Preis für Rohöl ist um fast 40 Prozent gesunken. Das schlägt auf den Bloomberg Commodity Index mit einem Minus von sieben Prozent durch und auf den S&P-GSCI sogar mit minus 15 Prozent. Aus Sicht der Rohstoffexperten mehren sich jedoch die Anzeichen auf eine Bodenbildung. Daher geben sie entsprechende Durchhalteparolen heraus und appellieren zum Drinnenbleiben, denn wer zu Tiefstpreisen aussteigt, dem ist nicht zu helfen.
Claudia Brandstätter-Kobalt, landesrat Christian Buchmann und Franz Prettenthaler präsentierten den human Resources Forecast
Fazit DEzEMBER 2014 /// 37
Industrie sieht Konjunktur im Sinkflug Aufgrund der schwierigen internationalen Situation kann sich die Industriekonjunktur weiterhin nicht erholen. Trotz sinkender Eurokurse sehen sich die Industrieunternehmen angesichts der globalen Wettbewerbssituation weiterhin außerstande, ihre Preisvorstellungen durchzusetzen. Dazu kommt eine negative Entwicklung bei der Produktivität, denn in Österreich steigen die Lohnstückkosten wesentlich schneller als in Deutschland und der gesamten Eurozone.
RfW-Schoklitsch: »Nein zur Nahverkehrsabgabe!« Der »Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender« (RfW) wird von Erich Schoklitsch, Geschäftsführer und Prokurist des Grazer Bauunternehmens Robier, in die WK-Wahl geführt. Johannes Tandl führte mit ihm das folgende Gespräch.
V-Präsident Jochen PildnerSteinburg präsentierte eine besorgniserregende Selbsteinschätzung der Industrie. Die steirische Industrie investiert zwar weiterhin – die Erweiterungs-, aber auch die Ersatzinvestitionen stagnieren jedoch, nur Rationalisierungsinvestitionen nehmen zu. Die schlechte Geschäftslage hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigung. So ist der Saldo zwischen jenen Betrieben, die in den nächsten drei Monaten Mitarbeiter aufnehmen wollen, und jenen, die Mitarbeiter freisetzen müssen, wieder in den negativen Bereich gerutscht. Pildner-Steinburg erkennt zudem zahlreiche hausgemachte Ursachen für diesen negativen Ausblick. Die Reformverweigerung der Bundesregierung und die hohen Schulden der öffentlichen Haushalte seien dafür verantwortlich, dass den Gebietskörperschaften das Geld für dringend notwendige öffentliche Investitionen fehle. Der Industriellenpräsident bestätigt angesichts dieser Entwicklung, dass sich immer mehr Betriebe dazu gezwungen sehen, etwaige Ersatz- und
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Die steirischen Industriebetriebe kämpfen nicht nur mit der schwachen Konjunktur, sondern auch mit schwierigen Rahmenbedingungen. Erweiterungsinvestitionen in Ländern mit besseren Rahmenbedingungen vorzunehmen, und IV-Geschäftsführer Thomas Krautzer ergänzt, dass dieser Prozess bereits im Gange sei, jedoch unterhalb der medialen Wahrnehmung stattfinde, weil es ohne großes Aufsehen abgehe, wenn eine ursprünglich vorgesehene Investition nicht oder eben im Ausland getätigt wird. Von der Politik fordert die Industrie daher nicht nur Reformen, sondern auch die rasche steuerliche Entlastung des Faktors Arbeit und hofft, dass davon – anders als im ÖGB-Modell vorgesehen – Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen profitieren.
Foto: RfW/Miriam Primik
I
Dr. Erich Schoklitsch ist steirischer Spitzenkandidat des RfW bei der WK-Wahl. Er will die Nahverkehrsabgabe als weitere Belastung für die Unternehmen verhindern. Der RfW zieht mit dem Ziel, die Nahverkehrsabgabe zu verhindern, in die WK-Wahl. Was haben Sie gegen den Ausbau des öffentlichen Verkehrs? Wir sind sogar für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Aber dass eine von einem Wirtschaftsbündler geführte Grazer Stadtregierung beschließt, den Betrieben pro Arbeitnehmer wöchentlich zwei Euro aus der Tasche zu ziehen, um einer städtischen Aufgabe nachzukommen, ist eine Ungeheuerlichkeit. Dagegen müssen die sich die Unternehmer wehren. Dass
die Sozialausgaben jährlich dramatisch steigen, stört den Herrn Nagl anscheinend nicht. Wenn er Geld für etwas nachhaltig Sinnvolles bereitstellen muss, will ausgerechnet er als Wirtschaftsbundfunktionär die Unternehmen zur Kasse bitten. Da kann ich dem Wirtschaftsbund nur ausrichten: Mit uns nicht! Die Unternehmer haben sich eine bessere Vertretung verdient!
Wie will der RfW den Reformstau in Österreich überwinden? Für uns hat die Steuerreform oberste Priorität. Wir verlieren täglich an Kaufkraft, weil der Staat den Leuten immer weniger Geld lässt. Und natürlich wird die Wirtschaft mit hinuntergezogen. Gegenfinanziert werden darf die Reform selbstverständlich nicht mit neuen Steuern, sondern nur mit Reformen bei Förderungen, Subventionen und natürlich in der Verwaltung. Und keinesfalls darf – so wie derzeit – bei den öffentlichen Investitionen gespart werden. Unser Wirtschaftsstandort benötigt eine optimale Infrastruktur und die Betriebe brauchen den Staat als Nachfrager. Über die Multiplikatoren finanzieren sich diese Investitionen ohnehin von selbst. So wie jetzt kann es
Wo sehen Sie weitere Hemmnisse, mit denen unsere Unternehmen konfrontiert sind? Wir haben viel zu hohe Lohnnebenkosten. Auch das Problem der Überregulierung muss dringend gelöst werden. Und natürlich haben unsere Betriebe riesige Schwierigkeiten mit illegalen bzw. halblegalen Beschäftigungsverhältnissen. Es kann doch nicht sein, dass wir gegen tausende Scheinselbstständige antreten müssen, die viel weniger verdienen, als die Kollektivverträge vorschreiben. Die meisten Scheinselbstständigen sind EU-Ausländer und verfügen über gültige österreichische Gewerbescheine. Schuld an diesem Missstand trägt einzig und allein die Politik. Nur deswegen hatten wir heuer im Sommer eine um 20 Prozent höhere Arbeitslosigkeit am Bau.
Bei der WK-Wahl im Jahr 2010 haben Sie 8,2 Prozent der Stimmen erreicht, der Wirtschaftsbund (WB) hingegen 76 Prozent. Was können Sie gegen diese Übermacht ausrichten? Wir wollen stärker werden, damit wir noch mehr Gehör finden. Das WK-Wahlsystem begünstigt jedoch traditionell den WB. Daher werden auch die Neos in der Steiermark kaum Fuß fassen können. Wer tatsächlich etwas in der Kammer verändern will, muss daher den RfW wählen. Wo sehen Sie eigentlich die größten inhaltlichen Differenzen zum WB? Im Gegensatz zum WB stellen wir das System Wirtschafts-
kammer massiv in Frage. Wir wollen zwar eine Vertretung der Wirtschaft, aber grundsätzlich ohne Zwang. Denn die Pflichtmitgliedschaft fördert nur die Trägheit des KammerApparats. Schließlich müssen die Unternehmer sowieso einzahlen – unabhängig von der Qualität, die die Kammer bietet. Wir sehen uns außerdem ganz klar auf Seiten der KMU. Die ÖVP versucht doch ständig, die Interessen der Großkonzerne und der Banken mit jenen der KMU unter einen Hut zu bringen. Und weil das nicht möglich ist, vertritt der WB in erster Linie die Großunternehmen. Ein Drittel der RfW-Vorstandsmitglieder sind Einpersonenunternehmer (EPU). Wir sind daher die Vertretung der Kleinen! Und anders als im WB gibt es beim RfW niemanden, der im Parlament oder in einem Landtag völlig anders abstimmt als in der Wirtschaftskammer. Täuscht der Eindruck oder hat sich im RfW gar nicht so ausländerfeindlich wie die sonstige FPÖ? Ich will nur dort anecken, wo es den Unternehmern etwas bringt. Viele Ausländer, die in Österreich arbeiten, bringen unser Land weiter. Daher werden diese Menschen von uns entsprechend wertgeschätzt. Wenn die FPÖ jedoch Probleme mit Ausländern anspricht, die nichts zu unserem Gemeinwohl beitragen, teile ich ihre Anschauung. Herr Doktor Schoklitsch Danke für das Gespräch!
Management-Forum: Marken mag man eben
Foto: Fazit
nicht weitergehen. Die Steuereinnahmen sprudeln, und obwohl nicht investiert wird, steigt der Abgang. Das einzige, was sinkt, ist die Mehrwertsteuer. Da zeigt ganz deutlich, dass in unserem System der Wurm drinnen ist.
v.li. Mag. Gerhard Poppe, Franz Hirschmugl und GF Mag. Helmut Leitinger
D
ie von der Hofer Leitinger & Poppe Unternehmensentwicklung GmbH initiierte Veranstaltungsreihe „Management-Forum“ beschäftigt sich mit ausgesuchten Herausforderungen der Geschäftsleitung und zeigt interessante, praxisnahe Lösungen auf. Stets im Fokus steht die erfolgreiche Geschäftsführung. Im fünften und somit letzten Modul der Veranstaltungsreihe beschäftigte sich Franz Hirschmugl mit dem Thema „Marken mag man eben“. Franz Hirschmugl gilt als einer der einflussreichsten Markenentwickler Österreichs. Nach einer Laufbahn als Journalist und Kreativer in der eigenen Werbeagentur gründete er zur Jahrtausendwende das „Institut für Markenentwicklung Graz“, das heute zahlreiche Unternehmen und Institutionen berät. Er hat die Österreich Werbung auf den Pinguin gebracht, Billa zum Hausverstand und die Caritas zum „&Du“ begleitet. Und
viele andere Unternehmen an die eigenen Grenzen und darüber hinaus geführt. In den Genuss einer kleinen Kostprobe seines Tuns kam das Publikum des Management-Forums. Die Teilnehmer erhielten eine Definition von Marke, die alles ändert. Franz Hirschmugl führte einen erstaunlichen Test mit dem Publikum durch und verriet, was Kunden wirklich kaufen. Eine Einführung gab es zudem in die Grundregeln der Markenführung und in die Frage, wie die Marke die Bilanz verbessert. Das Management-Forum by Hofer Leitinger & Poppe gilt als Treffpunkt für Entscheidungsträger der heimischen Wirtschaftsszene. An einer Fortsetzung wird für 2015 gearbeitet.
Informationen zum Management-Forum: Management-Forum by Hofer Leitinger & Poppe www.hoferleitinger.at / management-forum@hoferleitinger.at Tel. 0316 386001 92 Fazit DEZEMBER 2014 /// 39
Kurz & News
Styrian Panther Spirit Feier die Festln, wie sie fallen!
VERANTWORTUNGSVOLLER GENUSS AB 18 JAHREN!
Spar-Lehrlinge übernehmen das Ruder Wie es sich anfühlt, die Verantwortung für einen Supermarkt zu übernehmen und das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen, konnten Spar-Lehrlinge aus der Steiermark „live“ erfahren. Die 20 Lehrlinge, die von 11. bis 14. November den Spar-Supermarkt in der Grazer Moserhofgasse führten, waren in die Organisation im Vorfeld stark miteingebunden. So wurden verschiedene Workshops wie Frischfleischseminare oder Kassaseminare abgehalten oder Verkaufsaktivitäten vorbereitet. Verkostungen und Sonderverkäufe standen ebenso auf dem Programm wie ein Gewinnspiel vor Ort.
E-Bike Award 2014 für Energie Steiermark
Die Organisation ExtraEnergy und der Energie-Konzern RWE haben die besten Mobilitätskonzepte der E-BikeBranche Europas gekürt. Die Energie Steiermark gewann mit dem Projekt „Mit dem EBike zur S-Bahn“ in Köln den zweiten Platz. Seit dem Frühjahr bekommt man in der Steiermark zu einer Jahreskarte ausgewählter S-Bahn-Linien ein E-Bike des grünen Energie-Dienstleisters um 185 Euro pro Jahr dazu. Versicherung und Radservice sind inkludiert. „Die internationale Anerkennung freut uns, wir sehen die Aktion als attraktive Einladung an Pendler, auf ihr Auto zu verzichten und CO2-frei unterwegs zu sein“, erklärt Vorstandssprecher DI Christian Purrer.
DESTILLERIE FRANZ BAUER GmbH Prankergasse 29-31 • A-8020 Graz FON +43 (0) 316 / 770-0* • FAX +43 (0) 316 / 770-330 destillerie@bauerspirits.at • www.bauerspirits.at
Breitbandausbau und Open Access-Netzwerke standen im Mittelpunkt des Fiberdays 2014 am Flughafen Graz Thalerhof, zu dem Citycom und die CMG-AE (Computer Measurement Group – Austria and Eastern Europe) eingeladen hatten. Internationale Experten gaben den rund 150 ebenso internationalen Teilnehmern neue und interessante Einblicke in die Themen. VD Wolfgang Malik, Citycom-GF Igo Huber und CMG-AE-Vizepräs. Heinz Pabisch begrüßten unter den Vortragenden u.a. Heinz Otruba (RTR-GF) und Anna Krzyzanowska (Head of Unit „Broadband“, EC). Wien Energie und Citycom gaben den Start des gemeinsamen Projekts „kn@xdata“ bekannt. 40 /// Fazit DEzEMBER 2014
Fotos: spar, Energie steiermark, Citycom
Fiberday 2014 am Flughafen Thalerhof
Foto: N.N.
Kurz im Gespräch mit Foto: pro Holz Steiermark, Holzcluster Steiermark
Thomas Hartlieb Inhaber der Ölmühle Hartlieb
Know-how am Zukunftsforum Holz: Renè Massatti, Erhard Pretterhofer, Heinz Gach, Sebastian Raßmann, Christian Buchmann, Doris Stiksl, Franz Titschenbacher, Gerhard Valeskini (v.l.n.r.)
Zukunftstechnologien für die Holzbranche „Reverse Engineering“ oder „Computing Wearables“ sind noch ungewohnt klingende Begriffe, die aber schon jetzt die Märkte erobern. Beim Zukunftsforum Holz Steiermark in Stainz wurde ausgelotet, wie innovative Trends jetzt und zukünftig in der Holzbranche sinnvoll eingesetzt werden können.
N
atürlich kann die Holzbranche von innovativen Technologien profitieren, indem man sie ausprobiert, versteht und bewertet“, ist sich der deutsche Trendexperte RenèMassatti sicher. Ein Forstarbeiter mit einer integrierten google-Brille im Schutzhelmvisier könnte etwa in Sekundenschnelle Höhe, Umfang und Qualität eines Baumes erfassen. „Um erfolgreich zu sein, muss man sich den unterschiedlichen Erwartungen der Kunden stellen – auf Basis des Wissens über Nutzungsverhalten und Interessen“, erklärt Gerhard Valeskini, GF für den Werbemarkt bei der Kleinen Zeitung. LR Christian Buchmann unterstrich die Bedeutung innovativer Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Steiermark: „Das ständige Arbeiten an Neuem ist der
Nährboden für Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Auch die Unternehmen aus der Holzwirtschaft intensivieren laufend ihre Innovationsbestrebungen und überschreiten damit Grenzen im Denken und Handeln.“ In einem waren sich die Teilnehmer des Zukunftsforum Holz Steiermark einig: Moderne Daten- und Kommunikationstechnik, sowie eine auf die individuellen Kundenwünsche zugeschnittene Produktion, also Industrie 4.0, wird die Zukunft für die Holzbranche darstellen. Mit dem Engineering Center Wood (ECW) in Zeltweg gibt es in der Steiermark eine professionell ausgestattete Prototypenwerkstätte, wo innovative Ideen in die Praxis umgesetzt werden.
Sie waren von den katastrophalen Überschwemmungen im September besonders stark betroffen, lässt sich ein Ausmaß des Schadens schon absehen? Mittlerweile ist die Schadenserhebung abgeschlossen, der Betrag wurde leider doch sechsstellig. Allerdings muss man sich vor Augen halten, dass der Schaden ohne den großartigen Einsatz aller Helfer, nicht zuletzt der Freiwilligen Feuerwehr, um ein Vielfaches größer gewesen wäre. Können Sie mit weitgehender Abdeckung der Schäden durch Versicherung und Katastrophenfonds rechnen? Etwa die Hälfte des Schadens ist durch unsere Versicherung gedeckt, die Höhe des übrigen Schadensausgleiches durch den Katastrophenfonds wurde noch nicht festgelegt, ich freue mich da über jede weitere Hilfe.
Wie stark wurde die heurige Ernte von Ölfrüchten durch die schlechte Witterung beeinträchtigt? Im Speziellen beim Kürbis sind die Einbußen regional doch immens, allein im Hochwassergebiet wurden 500 Hektar Kürbiskulturen zu 100 Prozent vernichtet. Auch allgemein haben die konstanten Niederschläge landesweit zu einer unterdurchschnittlichen Ernte geführt. Welche Entwicklung sehen Sie angesichts dessen bei den Preisen, etwa für Kürbiskernöl? Die Preise für steirische Kürbiskerne sind bereits deutlich angestiegen, ich rechne mit einem Preisanstieg beim steirischen Kürbiskernöl von mindestens 5 Prozent und mehr.
Fazit DEZEMBER 2014 /// 41
Tourismus
Advent-Highlights in der Genuss Hauptstadt Graz
Fotos: Fischer
Traditionell eine Woche vor dem ersten Adventsonntag öffnen heuer die Adventmärkte in der Grazer Altstadt wieder ihre Tore. Der Advent gilt als 5. Jahreszeit, für die sich die Stadt herausputzt, um sich einladend und vielfältig zu präsentieren.
I
n der GenussHauptstadt kann man die Vorweihnachtszeit mit allen Sinnen erleben. Beim Advent der kurzen Wege in der Altstadt laden von 21. November bis zum Heiligen Abend vierzehn liebevoll gestaltete Advent- und Weihnachtsmärkte mit unterschiedlicher Atmosphäre zum Verweilen ein – alle sind in bequemer Fußdistanz zu erreichen.
Kunsthandwerk und Glühwein Ein echtes Highlight ist wieder der „Aufsteirern“-Weihnachtsmarkt auf dem Schloßberg. Fans von echtem Kunsthandwerk zieht es auf den Mehlplatz, ebenso wie der am Färberplatz ein Geheimtipp für Liebhaber von stilvollen Weihnachtsaccessoires und Geschenkideen ist. Der Adventmarkt am Glockenspielplatz bietet 42 /// Fazit DEZEMBER 2014
Schmankerl, Heißgetränke und Kunsthandwerk. Am Christkindlmarkt am Hauptplatz duftet es nach Köstlichkeiten; ein Höhepunkt ist hier der Engelsspiel-Pavillon. Beim Altgrazer Christkindlmarkt im Franziskanerviertel kann man den Tag in stimmungsvollem Ambiente ausklingen lassen. Der Charity-Adventmarkt am Eisernen Tor steht auch 2014 wieder unter dem Motto „Glühwein trinken und damit Gutes tun“. Beim Fest der Sinne im Joanneumsviertel – einem neuen urbanen Ort für Kunst und Kultur – finden Sie im Advent außergewöhnliche Geschenkideen. Fündig werden Sie auch am Tummelplatz – unter dem Motto „Buntes aus aller Welt“ bieten hier Lebenskünstler und Weltenbummler ihr buntes Sortiment an. Der Advent in der
Murvorstadt steht unter dem Motto „Wonderlend“ ein chilliger Treff – hier lässt es sich herrlich nach ausgefallenen DesignProdukten stöbern.
Graz im Advent für Kinder und Erwachsene Graz hat auch für die kleinen Gäste im Advent allerhand zu bieten: Vom Familienprogramm beim Christkindlmarkt am Grazer Hauptplatz bis zum Kinderadvent Kleine Neutorgasse, wo Kinderaugen beim Anblick von Riesenrad, Karussell und Märchenzug leuchten. Am Karmeliterplatz gibt es eine Erlebniswelt mit zahlreichen Attraktionen, wie dem Eislaufplatz. Der Adventzug verbindet die Weihnachtsmärkte und ist ein Segen, wenn die Einkaufs- und Genusstour müde gemacht hat. Die Eröffnung der Eiskrippe findet am 29. November 2014 um 18 Uhr im Landhaushof statt. Während der gesamten Adventzeit sorgt ein umfangreiches Programm für vorweihnachtliche Stimmung: Adventsingen, Gospelkonzerte, regionale Chöre und Musikgruppen, besinnliche Adventrundgänge, der Krampus- und Perchtenlauf. Infos auf der Website www.adventingraz.at.
Jahreswechsel in der GenussHauptstadt Graz Silvesterrundgang am 31. Dezember durch die Grazer Altstadt am letzten Nachmittag des Jahres – ein idealer Zeitpunkt, um sich auf die Silvesternacht einzustimmen. Treffpunkt: Graz Tourismus Information, Herrengasse 16; Start: 14.00 Uhr, Dauer: ca. 1,5 Stunden; Erwachsene: € 12,00, Kinder (6 – 15): € 6,00 Kulinarischer Silvesterspaziergang am 31. Dezember: Entdecken und verkosten Sie mit uns die für die Jahreszeit typischen Köstlichkeiten. Treffpunkt: Graz Tourismus Information, Herrengasse 16; Start: 31.12.2014, 10.30 (Deutsch), Dauer: ca. 4 Stunden; Preis: € 64,00 pro Person (inkl. Essen und Getränke), für beide Spaziergänge ist eine Anmeldung erforderlich!
Graz Tourismus und Stadtmarketing GmbH Herrengasse 16, 8010 Graz T 0316/8075-690 F 0316/8075-35 E-Mail: info@graztourismus.at www.graztourismus.at www.adventingraz.at
Foto: Odilien-Institut
Geschenke
Am Odilien-Institut lernen Menschen mit Sehbehinderung, hochwertige Handwerksprodukte herzustellen.
endeilnie!n.at d JetztEsup ro auf o ul-
Sinnvoll schenken
,sK Jetzt 25 und kostenlo sivn e Exklu spend n beim e ß tin ie n rg-Mar tur ge von „Jö reisler“ t r e z n ko lt K uer spie Willna pheum Graz im Or 4! 12.201 am 15.
So einfach ist es, mit Unikaten Weihnachtsfreude zu verteilen.
Termine 1.-31.12.2014
Verlosung von 2 Karten für die Opernredoute in Graz , mehr auf www.odilien.at
9.12. 2014
Adventcafé mit Lesung, Bibliothek Odilien-Institut, ab 13 Uhr
10. und 11.12.2014
Weihnachtsmarkt im Shop des Odilien-Instituts, Leonhardstraße 130, 8010 Graz, jeweils von 10-15 Uhr.
11.12.2014
Charity Punsch der UNIQA Steiermark zugunsten der Odilien, 16-20 Uhr, Joanneumsviertel Platz, Zugang über Kalchberggasse, 8010 Graz
15.12.2014
„Willnauer spielt Kreisler“ im Orpheum Graz, Konzert im Zeichen der Odilien (für eine Spende von EUR 25,sind Sie live dabei, spenden. odilien.at)
20.3.2015
Erscheinugstermin OdilienZeitung 1/2015 „Auf einander schauen“
D
as Odilien-Institut widmet sich seit 1881 lebensbegleitend der Beratung, Ausbildung und Betreuung von Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit. In Zeiten knapper werdender öffentlicher Mittel ist das Institut verstärkt auch auf Spenden von Firmen und Privatpersonen – entweder über die Spendenplattform des Odilien-Instituts oder mittels Zahlschein - angewiesen, um Projekte und Anschaffungen realisieren zu können, die helfen, das Leben von Menschen mit Behinderungen lebenswerter zu gestalten.
Drei wesentliche Projekte stehen im Fokus: • Braille-Drucker • EDV Erneuerung für Pflicht- und Fachschulen im Odilien-Institut • Blindengerechte Spiele und Bücher für Kinder mit Sehbehinderung oder Blindheit
Weihnachtsgeschenke Wenn man genau schaut, findet man zu Weihnachten neben den handelsüblichen Dingen, immer wieder Geschenke mit besonderer Bedeutung. Wie zum Beispiel die Produkte, die in den Werkstätten des Odilien-Instituts in Graz hergestellt werden. Diese ragen nicht nur
durch formvollendete Ausarbeitung und hohe Qualität heraus, sondern sind auch Beweis der hervorragenden Leistung, zu der Menschen mit Sehbeeinträchtigung fähig sind. Werkstätten Unter der fachkundigen Anleitung von Betreuerinnen und Betreuern sowie Ausbildnerinnen und Ausbildnern stellen Menschen mit Sehbehinderung, Blindheit oder Mehrfachbehinderung handwerkliche Produkte her, die nicht nur durch ihre enorme Kreativität, sondern auch durch ihre Qualität bestechen.
Eigenes Qualitätssiegel Egal ob Bürsten, Vogelhäuschen, Tiffanyarbeiten, geflochtene Körbe oder kreativ gestaltete Weihnachtskarten – jedes Erzeugnis des OdilienInstituts trägt ein eigenes Qualitätszertifikat. Es garantiert eine besondere Zuverlässigkeit und Hochwertigkeit der Artikel. Das kann nicht nur auf die gewissenhafte Fertigung per Hand, sondern auch auf die hohen Wertestandards des Instituts zurückgeführt werden. Erwerben kann man die Handwerksprodukte und feiertagsspezifischen Geschenke das ganze Jahr über im Odilien-Shop in der Leonhardstraße 130 in Graz.
Odilien-Institut
Leonhardstraße 130 A-8010 Graz Tel. +43 (0) 316 / 322 667-21 Fax +43 (0) 316 / 322 667-16 Mail: geschaeft@odilien.at www.odilien.at facebook.com/OdilienInstitut Öffnungszeiten Odilien-Shop: Mo - Do von 9.00 bis 16.00 Uhr Fr von 9.00 bis 13.00 Uhr
Spendenkonto
RLB Steiermark: IBAN: AT623800000008762 502 BIC: RZSTAT2G Ihre Spende ist steuerlich absetzbar! spenden.odilien.at Fazit DEZEMBER 2014 /// 43
Wirtschaft
Die Wirtschaft wählt Es ist wieder so weit, das kommende Jahr wird ein heißes Wahljahr werden. Den Auftakt bildet die steirische Wirtschaftskammerwahl vom 24. bis 26. Februar 2015. Die steirischen Unternehmer können ihre Vertreter wählen und so sicherstellen, dass ihre Interessen und Anliegen wahrgenommen werden. Mit der Möglichkeit zur Briefwahl will man wiederum breitere Wählerschichten erreichen.
Mag. Philipp Gady
»Wählen heißt mitbestimmen – wir Unternehmer vertreten uns selbst!« Barbara Krenn
»Gerade für uns kleinere Unternehmen ist eine starke Interessensvertretung besonders wichtig!« Andreas Herz
ie WKO Steiermark ist die ureigenste Interessenvertretung für alle Unternehmer, die mit ihren wirtschaftlichen Aktivitäten und Investitionen für Wohlstand und Beschäftigung in der Steiermark sorgen. Ohne den Wagemut der Unternehmer, neue Chancen zu ergreifen und auch Risiken einzugehen, wäre dieses Bundesland nicht der starke Standort für eine hochinnovative und konkurrenzfähige Wirtschaft.
Erfolgreiche Interessenvertretung Wer seine Stimme abgibt, setzt damit ein wichtiges Zeichen – nur so kann jeder Unternehmer sichergehen, dass seine eigenen Interessen vertreten werden und sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten etwas bewegt. Einen wesentlichen Beitrag dafür leistet die WKO Steiermark, indem sie sich mit Nachdruck für optimale Rahmenbedingungen einsetzt, die die unverzichtbare Grundlage erfolgreichen Unternehmertums bilden. Dies betrifft die Interessen aller gewerblichen Unternehmerinnen und Unternehmer, vom EPU bis zu den großen Leitbetrieben des Landes mit vielen Hunderten Beschäftigten.
unterstützen und beraten unsere Mitglieder in allen wichtigen Fragen und bieten mit dem WIFI ein umfangreiches Bildungsangebot für alle Branchen.“ Wählen ist ein demokratisches Grundrecht – die Möglichkeit, die eigene Zukunft durch Gebrauch des Wahlrechts mitzubestimmen, sollte sich daher kein Mitglied der WKO entgehen lassen.
»Wählen bietet allen Unternehmern die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mitzuwirken. Eine hohe Wahlbeteiligung verleiht der Wirtschaft mehr Gewicht.« Josef Herk
Breites Spektrum an Aufgaben Die Aufgaben der WKO Steiermark sind dabei überaus vielfältig, wie WKO-Präsident Josef Herk erläutert: „Unsere Rolle besteht in der Interessenvertretung für Unternehmer auf politischer und gesellschaftlicher Ebene sowie der Vertretung in sozialpartnerschaftlichen Themen. Wir
Die steirischen Wirtschaftskammerwahlen finden von 24. bis 26. Februar 2015 statt und auch diesmal kann man wieder per Briefwahl bequem von zu Hause aus wählen.
So einfach funktioniert die Briefwahl:
Auf Anforderung werden die Wahlkarten ab Ende Jänner an die Wahlberechtigten gesandt. Im Umschlag enthalten sind pro Berechtigung ein Stimmzettel und ein Kuvert für diese. Man verwendet pro Stimmzettel ein Kuvert und steckt alle gesammelt in die Wahlkarte. Die „befüllte“ Wahlkarte wird in den Postkasten geworfen, sodass sie bis 20. Februar bei der WKO einlangt. Das Porto wird von dieser übernommen. Die Wahlkarte ab sofort telefonisch unter 0316/601-616 oder unter wko.at/wahl anfordern!
44 /// Fazit DEZEMBER 2014
Foto: Foto Fischer, Photo INstyle, Berna Yönde
»Unternehmer wissen am besten, was gut für Unternehmer ist – darum gehe ich wählen!«
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Wirtschaft
Soziale Fairness für Kleinunternehmen und neue Selbstständige iese Unternehmer haben es jedoch ebenfalls verdient, sich auf eine faire Sozialpolitik verlassen zu können. Sich zusätzlich auf eigene Kosten sozial abzusichern und für den Krankheitsfall vorzusorgen, ist unter den herrschenden Bedingungen für Eine-Person-, Kleinst- und Kleinunternehmer nahezu unmöglich. Für eine Verbesserung ihrer Situation setzt sich der steirische Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) ein, erklärt dessen Präsident Karlheinz Winkler.
Aufhebung des Selbstbehaltes Eine der wichtigsten Forderungen ist die Angleichung an die ASVG-Versicherten (GKK) und damit eine Aufhebung des 20%-igen Selbstbehaltes, fordert Winkler. Seit mehr als drei Jahren werden in der Wirtschaftskammer die vom SWV eingebrachten Ideen dazu blockiert, die den Selbstständigen wesentliche Erleichterungen im SVA-Bereich brächten. Einer Verhöhnung der arbeitenden Menschen gleich kommt dagegen der WB„Verbesserungsvorschlag“, dafür Selbstbehalte bei sämtlichen Sozialversicherungsträgern einzuführen, statt ihn für SVA-Versicherte endlich abzuschaffen. Eine weitere Forderung des SWV zur Entlastung der Unternehmer lautet auf Herabsetzung der Mindestbeitragsgrundlage in der Krankenversicherung und dieser kritisiert das „Einfrieren“ der Höchstbeitragsgrundlage als krasse Ungerechtigkeit. Senkung der Einkommensteuern „Die EPU sind eine wichtige
Österreich hat eines der besten Sozialsysteme der Welt, aber leider gilt dies nicht für Selbstständige. Unter den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben es viele EPU, Kleinst- und Kleinunternehmer derzeit besonders schwer, Finanzierungen aufzustellen, Löhne und Mieten zeitgerecht zu zahlen und an Aufträge zu kommen. Stütze unserer Wirtschaft, sie zeigen Mut zum Unternehmertum und müssen daher endlich auch Erleichterungen im Sozialversicherungsund Steuersystem erfahren“, bekräftigt Winkler. Die Bezeichnung „Leistungsträger“ auf jene Unternehmer zu beschränken, die hohe Umsätze und damit Abgaben und Prämien generieren, verkennt die Bedeutung von Kleinunternehmen für die gesamte Wirtschaft sowie deren Leistung und Fleiß in der Bewältigung ihres herausfordernden Tagesgeschäftes. Es ist zudem ein grober Affront gegenüber jenen Selbstständigen, die Monat für Monat alles geben müssen, um ihren Mitarbeitern und sich selbst ein Auskommen zu sichern. Der SWV fordert zu deren nachhaltigen Entlastung die längst überfällige Anhebung der Steuerfreigrenze (Einkommenssteuer) sowie eine Senkung des Eingangssteuersatzes, um deren Existenzgrundlage besser abzusichern. Konsumentenschutz für kleine Unternehmen Ein schmerzliches Defizit ortet Winkler auch im Konsumentenschutz für EPU und Kleinunternehmen. Bei Gewährleistungs- und Garantiestreitigkeiten zwischen Unternehmern, die untereinander Waren und Leistun-
Karlheinz Winkler beglückwünscht bei einem seiner zahlreichen Betriebsbesuche diesmal Frau Daniela summer zu ihrem neugegründeten tortenatelier. gen beziehen, mangelt es am juristischen Schutz durch die Wirtschaftskammer, die sich unter Berufung auf einen Interessenkonflikt in vielen Fällen mehr oder minder elegant aus der Affäre zieht. In einer gesetzlich verankerten Umsetzung eines umfassenden Konsumentenschutzes für Kleinunternehmen und auch für Neue Selbstständige erkennt der SWV eine unbedingt notwendige Unterstützung für die Verbesserung von deren wirtschaftlicher Lage, die durch allenfalls kostenintensive Reklamationen und Prozesse aufs Spiel gesetzt wird. Der SWV sieht sich auch als Vertretung für jene Selbstständigen, die nicht in der Wirtschaftskammer vertreten sind und deren Position als eine wirtschaftlich aktive Personengruppe ohne Interessenvertretung einer dringenden Stärkung bedarf, schließt Winkler.
Fotos: sWV / Petra spiola
D
KR Karlheinz Winkler vom sWV fordert mehr soziale Fairness für Eine-Person-, Kleinunternehmerinnen und auch neue selbstständige.
Fazit DEzEMBER 2014 /// 45
Wirtschaft
Fotos: Foto Fischer
Ein gelungener Auftakt für den EPU-Erfolgstag mit Dominic Neumann, Dagmar Eigner-Stengg, Josef Herk, Christian Buchmann und Gerhard Rüsch (von li.).
Premiere für den EPU-Erfolgstag
Am 22. November wurde an der WKO Steiermark der erste EPUErfolgstag abgehalten. Zahlreiche Topreferenten standen auf der gut besuchten Veranstaltung Rede und Antwort, um dabei aus ihrem reichen Erfahrungsschatz heraus auf die ganz speziellen Herausforderungen für die EPU einzugehen. Bezahlte Anzeige
M
Im AMS eJob-Room, Österreichs größter Online Job- und Personalbörse Die vielen Seiten des Lebens erfordern viele Antworten: Personalvermittlung, Qualifizierung, Förderungen. Oder den eJob-Room, die schnelle und unkomplizierte Personalvermittlung für alle Unternehmer/innen, wie Ernst, der für die FUSSL MODESTRASSE auf der Suche nach dem besten Personal ist. www.ams.at/stmk
AMS. Vielseitig wie das Leben.
46 /// Fazit DEZEMBER 2014
UNIQUE/Grayling
Ernst. Arbeitet und betreibt Sport mit Ausdauer. Sucht engagierte Leute, die immer auf dem Laufenden sind.
ehr als 38.000 Ein-Personen-Unternehmen (EPU) zählt man in der Steiermark. Trotz unterschiedlichster Branchen sind sie immer wieder mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Rechtzeitige Beratung und Informationen können dabei helfen, häufig auftretende Fehler und Irrwege zu vermeiden. Aus diesem Grund hat der EPU-Beirat der WKO Steiermark mit dem Wirtschaftsressort, der Steiermärkischen Sparkasse und der Stadt Graz den EPU-Erfolgstag ins Leben gerufen. Dominic Neumann, Vorsitzender des EPU-Beirates, ist als Mit-Initiator stolz auf den eigenen Erfolgstag für die EPU: „Die Rahmenbedingungen für EPU gehören in vielerlei Hinsicht noch weiter verbessert. Von Seiten des EPU-Beirates haben wir uns daher unter anderem mit der Idee für diesen Erfolgstag eingebracht.“ Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann ergänzte: „Der EPU-Erfolgstag
ist ein wichtiger Impuls, den ich gerne unterstütze, weil er in kompakter Form an einem Tag alle entscheidenden und essenziellen Informationen liefert.“ Informationen und Networking. Geboten wurden auf der von rund 1.000 Interessenten besuchten Veranstaltung viel fundiertes Fachwissen, praktisch orientierte Workshops und reichlich Gelegenheit zum Networking. Zu den 13 renommierten Referenten zählten die Sportlerin Renate Götschl, Kriminalpsychologe Thomas Müller, Speaker Andreas Herz, Steuerexperte Wolfgang Krainer und Unternehmenstrainerin Margit Picher, um nur einige zu nennen. Sie berichteten über ihre ganz persönlichen Wege zum Erfolg und gaben ihr Wissen über ihre Fachgebiete in spannenden Vorträgen und Workshops weiter. Die Bandbreite reichte dabei vom gekonnten Profi-Smalltalk über Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Marketing, Reputationsmanagement im Internet, Steuerwissen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bis hin zum Innovationsworkshop. Zudem gab es vor Ort die Möglichkeit, sich von Experten der WKO beraten zu lassen. WKO-Präsident Josef Herk betont: „Es freut es mich, dass wir in jüngster Zeit schon viele Verbesserungen für die EPU erzielen konnten, wie die Einführung eines Krankengeldanspruchs für Selbstständige oder die Erhöhung des Unternehmer-Freibetrags.“ Weitere Informationen auf www.erfolgstag.at.
Wirtschaft
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Fazit DEZEMBER 2014 /// 47
Politik
Recht haben
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nfang dieses Jahres wurde das Steiermärkische Baugesetz wieder novelliert. Diese Novelle brachte unter anderem auch eine Änderung des § 13 Absatz 12 mit sich, in dem es um nutzungstypische Belästigungen, die von baulichen Anlagen ausgehen können, geht (gemeint sind hier zum Beispiel Gerüche ausgehend von Stallungen, Lärm, etc.). Gegen
den „Lärmquellen“ gemacht wurde und daher der Bau von Kinderbetreuungsstätten/ Spielplätzen von Anrainern unverhältnismäßig verzögert werden konnte. Diese Änderung bedeutet aber keineswegs, dass man sich mit jeder Art und Intensität von durch Kinder verursachtem Lärm zu jeder Zeit abfinden müsste. Vielmehr kann man nur im Bauverfahren des-
Lärmbelästigung durch Kinderbetreuungseinrichtungen? diese kann man sich, sofern sie unzumutbar oder ortsunüblich sind, im Bauverfahren normalerweise wirksam zur Wehr setzen. Mit der heurigen Änderung wurde in die Regelung eingefügt, dass es sich bei Lärm, der typischerweise von Kinderspielplätzen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen oder ähnlichen Einrichtungen ausgeht, jedenfalls nicht um eine unzumutbare Belästigung handeln kann. Dies wurde nun klar gestellt, da bisher kein Unterschied zwischen
wegen keine Einwendungen mehr gegen die Bewilligung erheben. Mit dem Anspruch auf entsprechenden Lärmschutz ist man daher jetzt ausschließlich auf den Zivilrechtsweg verwiesen, da das bürgerliche Recht nach wie vor nicht zwischen den Lärmquellen differenziert.
Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz, Daghofer, Kaufmann & Lausegger, Mariahilferstraße 20, Tel. 0316/7222950, www.dklra.at
Fotos: Robert Frankl
Von Andreas Kaufmann
ÖVP-Klubobfrau Barbara Eibinger lud gemeinsam mit WK-Präsident Josef Herk und NAbg. Beatrix Karl zu einem Evolution-Volkspartei-Diskussionsabend.
„Evolution Volkspartei“ im VP-Landtagsklub D ie „jungen Wilden“ der ÖVP, Generalsekretär Gernot Blümel und Staatssekretär Harald Mahrer, haben den Prozess „Evolution Volkspartei“ bundesweit initiiert, um das Parteiprogramm, das aus dem Jahr 1995 stammt, zu überarbeiten. In ganz Österreich veranstalten 70 Evolutionsbotschafter aus allen Bünden und Ländern Diskussionsrunden, in denen offen über die drei Entwicklungsfelder „Programm“, „Strukturen“ und „Menschen“ gesprochen wird. Dabei gesammelte Vorschläge werden auf einer „Ideenwand“ im Internet niedergeschrieben, wo auch Nicht-Mitglieder ihre Ideen beitragen können. Ab Jänner werden dann die besten Konzepte von den ÖVPMitgliedern bewertet. Erste Ergebnisse und Beschlüsse soll es auf einem Parteitag im nächsten Jahr geben. Ziel ist ein adaptiertes, zeitgemäßes 48 /// Fazit DEZEMBER 2014
Grundsatzprogramm für die ÖVP. Auch die steirische ÖVPKlubobfrau Barbara Eibinger ist eine Evolutionsbotschafterin: „Ich beteilige mich am Evolutionsprozess, um unsere Volkspartei von innen heraus zu reformieren. Es ist spannend, gemeinsam Visionen und Ideen zu entwickeln.“ Daher hat Eibinger gemeinsam mit WK-Präsident Josef Herk und der Nationalratsabgeordneten Beatrix Karl zu einem Diskussionsabend in den ÖVP-Landtagsklub eingeladen. In angenehmer Atmosphäre wurde auf drei Thementischen angeregt diskutiert. Die dabei gesammelten Ideen werden in den bundesweiten Evolutionsprozess einfließen. „Mir ist es wichtig, meinen Teil zu einer Weiterentwicklung beizutragen, denn Stillstand bedeutet Rückschritt“, so Eibinger.
Essay von Klaus Poier
Demokratie stärken. Aber wie? m 18. Dezember wird im österreichischen Parlament mit der Enquete-Kommission »betreffend Stärkung der Demokratie in Österreich« ein neuer Anlauf zur Demokratiereform starten. Alle sechs Parteien im Nationalrat haben sich gemeinsam auf diese Kommission geeinigt. 18 Abgeordnete – je fünf von SPÖ und ÖVP, vier von der FPÖ, zwei von den Grünen und je einer vom Team Stronach und den Neos – sollen sich gemeinsam mit Experten unter dem Vorsitz von Nationalratspräsidentin Doris Bures in der Enquetekommission bis zum Sommer 2015 primär mit der Aufwertung direktdemokratischer Instrumente beschäftigen. Weiters sollen auch Möglichkeiten zur Aufwertung der parlamentarischen Abläufe und Rahmenbedingungen diskutiert werden. Das Arbeitsprogramm der Enquetekommission wurde bereits im Detail festgelegt. Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung am 18. Dezember steht der Status quo der Instrumente der direkten Demokratie auf der Bundesebene in Österreich. Wesentlicher Diskussionspunkt wird dabei der von SPÖ, ÖVP und Grünen im Juni 2013 vorgelegte Vorschlag sein, die Wirksamkeit von Volksbegehren zu erhöhen. Volksbegehren mit großer Zustimmung – von zumindest 10 Prozent der Wahlberechtigten bei einfachen Gesetzen, von zumindest 15 Prozent im Falle von Verfassungsgesetzen – sollen nach diesem Vorschlag nicht wie bisher einfach in der Schublade verschwinden können. Wenn solche »qualifizierten« Volksbegehren vom Nationalrat nicht umgesetzt werden, sollen sie nach diesem Vorschlag einer Volksbefragung aller Bürgerinnen und Bürger unterzogen werden. Diese Volksbefragung wäre freilich nicht bindend – also keine Volksabstimmung –, aber faktisch würde es für die Politik wohl schwer sein, eine solche Meinungsfeststellung durch die Bevölkerung zu übergehen. Die Bürger würden somit gestärkt, die Eliten geschwächt. Freilich, sofern dieser Vorschlag tatsächlich Realität wird. Einiges deutet darauf hin, dass dies mehr als ungewiss ist. Noch vor der Nationalratswahl 2013 wurde der Vorschlag zum Ausbau der direkten Demokratie in Begutachtung geschickt. Und im Begutachtungsverfahren sowie in der medialen öffentlichen Diskussion wurde eine Reihe negativer Stellungnahmen laut, insbesondere vom Bundespräsidenten Heinz Fischer oder etwa auch vom früheren Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofes Clemens Jabloner. Aber nicht nur aus dem Umkreis der Sozialdemokratie, die in Österreich der direkten Demokratie traditionell kritisch gegenübersteht, wurde Ablehnung laut. Auch der frühere Nationalratspräsident Andreas Khol spricht sich vehement gegen einen Ausbau der direkten Demokratie aus und nimmt dabei innerhalb der ÖVP quasi die Antipodenfunktion zu Außenminister Sebastian Kurz ein, der ja 2012 ein Demokratiepaket mit weitreichenden Vorschlägen präsentiert hat, das die aktuelle Diskussion über mehr direkte Demokratie in Österreich letztlich erst ausgelöst hat. Direkte Demokratie in vielen Ländern in Mode Österreich ist freilich nicht das einzige Land, in dem derzeit direkte Demokratie diskutiert bzw. in Mode gekommen ist. Woche für Woche sind in den Medien Meldungen über Abstimmungen und Befragungen zu lesen. So vor wenigen Wochen das – allerdings gescheiterte – Referendum in Schottland über die Loslösung von Großbritannien. Oder jüngst die Befragung in Katalonien, bei der die Katalanen mit großer Mehrheit für eine Unabhängigkeit von Spanien votiert haben, wobei diese Befragung zu guter Letzt nur als »private« Umfrage durchgeführt werden konnte, da die spanische Regierung und das spanische Verfassungsgericht alle Strippen zogen, um eine offizielle Befragung zu verhindern. In einigen Ländern Europas hat auch die »EU-Dynamik« zu einer Zunahme von Referenden geführt. So kam es zuletzt in fast allen Beitrittsländern zu Abstimmungen über den geplanten Beitritt zur Europäischen Union – wie im Jahr 1994 ja auch in Öster-
Was gegen die zunehmende Kluft zwischen politischer Elite und Bürgern getan werden kann.
Foto: Teresa Rothwangl
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Dr. Klaus Poier, geboren 1969, ist Politikwissenschafter und Verfassungsrechtler. Er ist Assistenzprofessor am Institut für öffentliches Recht an der Karl-FranzensUniversität Graz und Generalsekretär des »Club Alpbach Steiermark«. Er war Mitglied im Österreich-Konvent (2003– 2005) zur Reform der österreichischen Verfassung und wird als Experte an der parlamentarischen Enquetekommission betreffend Stärkung der Demokratie in Österreich ab Dezember 2014 mitwirken. Fazit Dezember 2014 /// 49
Demokratie stärken. Aber wie?
Mit großer Spannung wartet ganz Europa freilich auch auf die von Premierminister David Cameron für 2017 angekündigte Abstimmung über den Verbleib der Briten in der Europäischen Union.
reich. Zum anderen haben die Abstimmungen über EU-Vertragsänderungen zugenommen. Die prominentesten Beispiele dafür waren die Abstimmungen in Frankreich und den Niederlanden im Jahr 2005, die den EU-Verfassungsvertrag zum Scheitern brachten, während ein Referendum zuvor in Spanien noch positiv ausgegangen war. Mit großer Spannung wartet ganz Europa freilich auch auf die von Premierminister David Cameron für 2017 angekündigte Abstimmung über den Verbleib der Briten in der Europäischen Union. Der politische Druck zu derartigen Referenden kommt sowohl von den Bürgern wie auch aus der Parteienlandschaft. Vor allem populistische Parteien sprechen sich seit jeher deutlich für mehr direkte Demokratie aus. Andere Parteien sehen sich derart unter Druck und greifen deshalb – wie etwa das britische Beispiel zeigt – ebenso zum Instrument des Referendums, um damit Volksnähe und Volksverbundenheit zu demonstrieren und mit dem Ziel, den Populisten derart den Wind aus den Segeln nehmen zu können. Schließlich sind es vor allem auch separatistische Parteien, die – wie etwa in Schottland und Katalonien – mithilfe von Referenden ihre Unabhängigkeitsbestrebungen vorantreiben wollen.
Aber auch von Seiten der Zivilgesellschaft und von Bürgerinitiativen wird ein Ausbau bzw. eine stärkere Inanspruchnahme der direkten Demokratie immer stärker gefordert. Eine erste Welle derartiger Bürgerrechtsbestrebungen ging mit der 68er-Bewegung einher, eng verbunden auch mit der aufkommenden Ökologie- und Grünbewegung. In Österreich führte dies in den 1970er und 1980er Jahren auch tatsächlich zu einem massiven Ausbau der direkten Demokratie auf Landes- und Gemeindeebene. Der erste wirklich umfassende Katalog wurde dazu in der Steiermark mit dem »Volksrechtegesetz 1986« geschaffen. Während man ab den 1990er Jahren eher das Gefühl hatte, dass die Diskussion abflaute, nahm sie in den letzten Jahren wieder enorm an Fahrt zu. Wobei diese zivilgesellschaftlichen Aktivitäten für mehr Bürgerbeteiligung in Österreich vor allem auch durch die Kritik am empfundenen Stillstand der Großen Koalition auf Bundesebene beflügelt wurde. Eine Reihe von Initiativen bildete sich, wie etwa die Initiative Mehrheitswahlrecht und Demokratiereform oder die Initiative »MeinOE«. Letztere, mit den »Altpolitikern« Johannes Voggenhuber von den Grünen und Ex-Vizekanzler Erhard Busek von der ÖVP, startete 2013 sogar ein eigenes Volksbegehren »Demokratie Jetzt!«, mit dem insbesondere ein Ausbau der direkten Demokratie und eine Reform des Wahlrechts gefordert wurden. Auffallender Weise konnte aber auf diesem Weg das Volk nicht begeistert werden, für mehr eigene Rechte einzutreten. Das Volksbegehren erreichte nur eine Zustimmung von knapp mehr als einem Prozent der Wahlberechtigten und rangierte damit bloß an 36. Stelle der bisherigen 37 Volksbegehren. Schlechter schnitt bloß das ebenso 2013 durchgeführte Anti-Kirchen-Volksbegehren ab. An der Spitze rangiert nach wie vor das Anti-Konferenzzentrum-Volksbegehren der ÖVP von 1982, das fast 1,4 Millionen Österreicher unterstützten, was mehr als einem Viertel der Wahlberechtigten entsprach. Österreicher mit Demokratie ohnedies zufrieden? Kann man aus dem schlechten Abschneiden des Demokratie-Volksbegehrens den Schluss ziehen, dass die Österreicher ohnedies mit der Demokratie und Politik zufrieden sind und Änderungen gar nicht notwendig wären? Der Befund hierzu muss wohl differenziert ausfallen. Zum einen sprechen alle demoskopischen Untersuchungen der letzten Monate von einem noch nie dagewesenen Ausmaß an Unzufriedenheit mit der Arbeit der Regierung und einem noch nie erreichten Grad der Enttäuschung. Im September 2014 kam es mit der Regierungsumbildung zwar zu einer gewissen Trendumkehr, deren Nachhaltigkeit aber abgewartet werden muss und wesentlich vom Erfolg der Parteien zur Auflösung des Reformstaus abhängig sein wird.
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Eine OGM-Umfrage vom September 2014 zeigte gegenüber den Vorjahren nach wie vor ein großes Misstrauen gegenüber der Politik. 28 Prozent vertrauen der Politik sehr oder
Essay von Klaus Poier
eher, aber 70 Prozent der Befragten gaben an, der Politik gar nicht oder weniger zu vertrauen. Nur 22 Prozent glauben im Übrigen, dass durch die Regierungsumbildung der Stillstand überwunden wurde, 55 Prozent glauben das nicht, 23 Prozent sind unentschieden. Mit großer Sorgfalt muss auch das Ergebnis einer im Mai 2014 vorgestellten Studie des SORA-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien betrachtet werden. Insgesamt stimmten 85 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass die Demokratie die beste Regierungsform ist, auch wenn sie Probleme bringen mag – das ist ein hoher Wert, die Zustimmung hat allerdings gegenüber 2007 abgenommen. Zugenommen auf 29 Prozent hat dagegen die Zustimmung zur Aussage, man solle einen starken Führer haben, der sich nicht um Wahlen und Parlament kümmern muss. Die Demokratieskepsis ist bei Personen mit geringerer formaler Bildung und eher hoher ökonomischer Verunsicherung signifikant größer als bei Befragten mit höherer Bildung und geringer Verunsicherung. Ende September 2014 wurde wie in den vergangenen Jahren von der vom früheren Zweiten ÖVP-Nationalratspräsidenten Heinrich Neisser geleiteten Initiative Mehrheitswahlrecht und Demokratiereform ein »Demokratiebefund« vorgelegt, in dem jeweils 50 Personen aus den vier Bereichen Wissenschaft, Medien, Wirtschaft/Interessenvertretung sowie Zivilgesellschaft aus Österreich mittels eines einheitlichen Fragebogens zur Entwicklung der Demokratie befragt wurden. Alles in allem bewerteten die Befragten die österreichische Demokratie insgesamt in einem Schulnotensystem mit einem »Befriedigend«, als Mittelwert ergab sich eine Note von 2,89.
Aufgegliedert auf die verschiedenen Ebenen schnitt die Gemeindeebene mit 2,51 dabei am besten ab, während die Länder- (2,99) und vor allem die Bundesebene (3,22) schwächer abschnitten, wobei letztere erstmals in diesen Befragungen seit 2011 auch schlechter als die Demokratie auf europäischer Ebene (3,16) bewertet wurde. Im Vergleich der Demokratie in Österreich zur Demokratie in anderen Staaten wurde die Demokratie in der Schweiz (1,55), in Deutschland (2,03) und in Großbritannien (2,49) wesentlich besser beurteilt. Die Demokratie in den USA (2,87), im EU-Durchschnitt (2,93) und in Frankreich (3,10) wurde in etwa gleich eingeschätzt; während die Demokratie in Tschechien (3,48), in Italien (3,68), in Slowenien (3,76), in Griechenland (4,04), in der Türkei (4,63), in der Ukraine (4,56) und in Ungarn (4,58) schlechter beurteilt wurde. Der Demokratie in Russland (4,84) und China (4,93) wurde nicht überraschenderweise ein »Nicht genügend« attestiert. Die Österreicher können daher durchaus differenzieren: Sie sind mit der Demokratie in Österreich unzufrieden, auch wenn sie wissen, dass es in vielen anderen Ländern noch schlechter zugeht. Nur wenige Befragte waren im Übrigen der Meinung, dass die Demokratie in Österreich im letzten Jahr bzw. in den letzten fünf Jahren besser geworden ist, während eine deutlich größere Zahl Verschlechterungen sah. Die überwiegende Mehrheit ist der Meinung, dass sich auf kurze Zeit auch nur wenig ändern, jedenfalls nicht verbessern wird. Nicht besonders überrascht, dass hinsichtlich der drei »Staatsgewalten« der Bundesregierung in Österreich die schlechteste Note ausgestellt wird: Sie erhielt nur die Note 3,88, während dem Parlament immerhin die Note 3,14 und der Justiz sogar die Note 2,92 ins Zeugnis geschrieben wurde. Als die wichtigsten Maßnahmen zur Demokratiereform in Österreich wurden in dieser Befragung der Initiative Mehrheitswahlrecht und Demokratiereform (wieder im Schulnotensystem) der Ausbau der politischen Bildung (1,71), die Entpolitisierung des ORF (1,83), eine höhere Transparenz der Parteienfinanzierung (1,87), die Stärkung der unabhängigen Justiz (1,92), und die stärkere Personalisierung des Wahlrechts (1,95) angesehen. Es folgen die – mittlerweile bereits umgesetzte – Einsetzung eines Untersuchungsausschusses als Minderheitenrecht (2,09), der Ausbau der direkten Demokratie (2,35), die Direktwahl der Bürgermeister in ganz Österreich (2,44), die terminliche Konzentration der verschiedenen Wahlen in Österreich auf einen »Superwahlsonntag« (2,75), die Einführung eines Mehrheitswahlrechts (2,79) sowie die Ausdehnung des Wahlrechts auf alle Personen, die bereits mehrere Jahre in Österreich leben (2,95).
Nur wenige Befragte waren im Übrigen der Meinung, dass die Demokratie in Österreich im letzten Jahr bzw. in den letzten fünf Jahren besser geworden ist, während eine deutlich größere Zahl Verschlechterungen sah.
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Demokratie stärken. Aber wie?
Wie wirkt direkte Demokratie?
Ob Instrumente der direkten Demokratie vorhanden sind und mit welchen Konsequenzen sie verbunden sind, ist nämlich nicht bloß eine Frage der »Optik«, sondern eine zentrale Entscheidung der Machtverteilung im Staat.
Auch wenn der Ausbau der direkten Demokratie in dieser Befragung nicht als erste Priorität genannt wurde, lagen die Befürworter damit klar in Front. Diese Zustimmung zeigt sich freilich nicht nur bei Experten, sondern regelmäßig auch in repräsentativen Umfragen. Die Österreicher sind mit ihrer Demokratie unzufrieden und wollen mehr Mitsprache und Beteiligung. Dass das Demokratie-Volksbegehren 2013 so schlecht abschnitt, kann daher wohl kaum wegen seiner Inhalte gewesen sein. Vermutlich lag es mehr am Instrument selbst. Wenn man die Geschichte der Volksbegehren in Österreich – beginnend beim ORF-Volksbegehren 1964 – näher betrachtet, zeigt sich, dass gerade zuletzt besonders schlechte Ergebnisse erzielt wurden. Eine gewisse Ernüchterung und Ermüdung scheint sich somit breit gemacht zu haben. Viele meinen, dass dies insbesondere daran liegt, dass der politische Erfolg von Volksbegehren äußerst bescheiden ist. Von den jeweils Regierenden werden sie in aller Regel bloß als lästige oppositionelle Sticheleien empfunden, die man am besten mit Nichtbeachtung straft. Paradebeispiel in jüngster Zeit war dafür das von Ex-SPÖ-Vizekanzler Hannes Androsch mit enormer medialen Unterstützung betriebene Bildungsvolksbegehren, das – auch wenn mehr erwartet worden war – immerhin 6 Prozent der Wahlberechtigten unterstützten und dann im Parlament – so die übereinstimmende öffentliche Einschätzung – ein sogenanntes »Begräbnis erster Klasse« erhielt. Auch das Konferenzzentrum in Wien wurde trotz des großen Erfolges des Volksbegehrens 1982 im Übrigen ja auch gebaut. Der in der kommenden Enquetekommission im Parlament zu diskutierende, oben erwähnte Vorschlag von SPÖ, ÖVP und Grünen vom Vorjahr, erfolgreiche Volksbegehren durch die Verknüpfung mit einer Volksbefragung aufzuwerten, ginge in diesem Sinne daher durchaus in die richtige Richtung. Wenn die Bürger wissen, dass ein – wenn auch rechtlich nicht bindendes – Referendum folgt, sofern ein Volksbegehren nicht umgesetzt wird, würde dies wohl tatsächlich einen höheren Anreiz bieten, ein Volksbegehren zu unterstützen, als wenn ein Volksbegehren wie bisher von der Wirkung her nicht viel mehr als eine Petition an das Parlament darstellt. Damit würde an einem kleinen Rädchen gedreht, möglicherweise aber doch mit weitreichenden Folgen. Ob Instrumente der direkten Demokratie vorhanden sind und mit welchen Konsequenzen sie verbunden sind, ist nämlich nicht bloß eine Frage der »Optik«, sondern eine zentrale Entscheidung der Machtverteilung im Staat. Dies zeigte sich etwa ganz besonders im Musterland der direkten Demokratie, der Schweiz. Dort setzte sich die Regierung, in der Schweiz Bundesrat genannt, im 19. Jahrhundert jahrzehntlang ausschließlich aus sieben Vertretern der Freisinnigen, der liberalen Partei, zusammen. Erst als 1874 das fakultative Referendumsrecht eingeführt wurde, änderten sich die politischen Verhältnisse. Damit wurde nämlich der Opposition die Möglichkeit eingeräumt, gegen jedes Gesetz ein Referendum anzustreben. Umso stärker die Opposition in der Bevölkerung verankert war, umso größer wurde die Gefahr, dass ein solches Referendum auch Erfolg hatte. Der Ausweg für die Freisinnigen war bald gefunden: Man gab 1891 der katholischen Oppositionspartei einen Regierungssitz ab und holte sie damit ins Boot. Referenden wurden damit unwahrscheinlicher. Dasselbe passierte in den folgenden Jahrzehnten mit der Schweizerischen Volkspartei bzw. ihrer Vorgängerpartei und den Sozialdemokraten, als diese jeweils größeren Zulauf erhielten. Auch sie wurden in die Regierung aufgenommen. Für die Konkordanzdemokratie war somit die Wirkungsmacht der direkten Demokratie eine wesentliche Wurzel. Direkte Demokratie kann daher die Strukturen und Mechanismen der Politik gehörig beeinflussen und verändern. Grundentscheidung für die repräsentativparlamentarische Demokratie
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Auch in Österreich wurde in den Verfassungsverhandlungen am Beginn der Ersten Republik intensiv über direkte Demokratie diskutiert. Entgegen ersten Vorschlägen, auch solchen des »Verfassungsvaters« Hans Kelsen, die Instrumente der direkten Demokratie
Essay von Klaus Poier
nach Schweizer Vorbild vorgesehen hatten, wurde aber mit dem Bundesverfassungsgesetz von 1920 eine Richtungsentscheidung für eine repräsentativparlamentarische Ausrichtung der österreichischen Bundesverfassung getroffen. In Form eines typisch österreichischen Kompromisses: Es wurden zwar Instrumente der direkten Demokratie verankert, diese wurden aber zahnlos ausgestaltet, sodass manche von bloßem »Verfassungsdekor« sprachen. Volksbegehren blieben ohne die Möglichkeit der Durchsetzbarkeit durch das Volk und wurden damit gleich wie das Recht, eine Volksabstimmung einzuleiten, in die Hand der Parlamentsmehrheit und damit der regierenden Parteien gelegt. Diese Ausrichtung der Bundesverfassung wurde im Übrigen erst in jüngerer Zeit vom Verfassungsgerichtshof geradezu »versteinert«: Er hält diese Dominanz des repräsentativparlamentarischen Systems für ein Grundprinzip der Verfassung, von dem nur in Form einer sogenannten Gesamtänderung der Bundesverfassung abgewichen werden kann, die neben einer Zweidrittelmehrheit im Parlament auch – Ironie der Geschichte – einer Zustimmung des Volkes in einer Volksabstimmung bedarf. Das Parlament allein darf dem Volk daher nicht mehr Rechte einräumen, das kann nur das Volk selbst.
Wesentlich bleibt freilich, dass man bei dieser Gegenüberstellung von repräsentativer Demokratie und direkter Demokratie die eine Form nicht mit der anderen ausspielt. Repräsentative Demokratie bedeutet, dass sich das Volk bei der Ausübung der Staatsgewalten demokratisch legitimierter, also insbesondere gewählter Vertreter bedient. Im Gegensatz zur Athener Urdemokratie, wo sich alle Stimmberechtigten noch auf der Agora (Marktplatz) versammeln konnten oder einigen wenigen Zwergkantonen in der Schweiz, wie Appenzell oder Glarus, in denen es noch Ähnliches in Form der Landsgemeinden gibt, ist eine derartige Basisdemokratie in einem Massenstaat nicht möglich. Es braucht Repräsentation, ökonomisch betrachtet quasi in einer Art Arbeitsteilung, in der den Repräsentanten spezielle Aufgaben übertragen werden. Direkte Demokratie kann daher in einer Massendemokratie immer nur eine Ergänzung sein. Selbst in der Schweiz dominiert die repräsentative Demokratie: Nur etwas mehr als 10 Prozent aller Schweizer Gesetze kommen mit direkter Mitwirkung des Volkes zustande, fast 90 Prozent werden allein vom Parlament beschlossen. Freilich kann direkte Demokratie auch Vorwirkungen haben: Wenn die Repräsentanten wissen, dass es zu einer Abstimmung kommen kann, werden sie bei Gesetzen durchaus auch im Vorfeld ausloten und überlegen, was Bestand haben kann und was wohl nicht. Direkte Demokratie kann damit ein Korrektiv sein, das die repräsentative Demokratie in Richtung der Bürger offen hält. Wobei freilich auch beachtet werden muss, dass direkte Demokratie sehr vielfältig ist und nicht alle Instrumente immer die gleichen Ziele und Wirkungen inkludieren. Dass in einer Verfassung etwa das Instrument der Volksabstimmung verankert ist, sagt allein noch nicht sehr viel aus. Von ganz entscheidender Bedeutung ist nämlich, wer das Recht hat, diese Volksabstimmung einzuleiten und worüber abgestimmt werden darf. Wenn – wie bisher auf Bundesebene in Österreich – nur die Mehrheit im Parlament, und damit die Regierung, eine Volksabstimmung gegen ein Gesetz initiieren kann, hat dies nicht primär mehr Rechte des Volkes im Fokus. Vielmehr haben in dieser Form der direkten Demokratie die Regierenden ein weiteres Instrument, das sie in der politischen Auseinandersetzung einsetzen können. Direkte Demokratie quasi von oben nach unten: Wenn die Regierenden es für opportun halten, setzen sie ein Referendum an, wenn nicht, dann nicht. Und oft lässt man in solchen Fällen das Volk über etwas abstimmen, obwohl man das Ergebnis schon kennt. Wie etwa die Befragung 2010 im Burgenland über das von der damaligen Innenministerin Maria Fekter geplante Erstaufnahmezentrum für Asylwerber. Es war von Anfang an klar, dass es eine große Mehrheit in der Bevölkerung gegen diesen Plan gibt, und so stimmten auch über 90 Prozent für ein Nein. Ziel der Befragung war daher nicht, die Meinung des Volkes zu erfahren, sondern eine politische Mobilisierung für die Landesregierung und insbesondere den SPÖ-Landeshauptmann Hans Niessl zu erreichen. Gegen das Projekt, aber auch aus wahltaktischen Gründen: wenige Wochen später waren nämlich Landtagswahlen im Burgenland. Direkte Demokratie ist daher nicht gleich direkte Demokratie. Es kommt auf die konkrete Ausgestaltung und die Ziele
Repräsentative Demokratie bedeutet, dass sich das Volk bei der Ausübung der Staatsgewalten demokratisch legitimierter, also insbesondere gewählter Vertreter bedient.
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Demokratie stärken. Aber wie?
an. Umso mehr Möglichkeiten das Volk selbst hat, Verfahren zu initiieren und Vorschläge auch durchzusetzen, umso mehr handelt es sich um direkte Demokratie von unten und kann die Korrektivfunktion gegenüber der regierenden Elite erfüllt werden. Direkte Demokratie von oben stärkt hingegen im Regelfall die politische Elite. Grenzen der direkten Demokratie?
Aus politischen Gründen ergibt es freilich Sinn, schwere Verstöße insbesondere gegen Menschenrechte bzw. Minderheitenrechte gar nicht erst zu einer Befragung zuzulassen.
Zu Recht wird freilich aber auch immer die Frage aufgeworfen, ob sich direkte Demokratie für alle Themen eignet. Gerade in der Schweiz hat in diesem Punkt die Diskussion in den letzten Jahren enorm zugenommen. Einige Volksinitiativen, fast ausschließlich von der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei lanciert, kamen nämlich mit Grundrechten und dem Völkerecht in Widerspruch. So etwa die sogenannte »Ausschaffungsinitiative« im Jahr 2010, nach der rechtmäßig in der Schweiz lebende Ausländer, die rechtskräftig für eines aus einer Liste von Delikten verurteilten wurden (darunter nicht nur Verbrechen gegen Leib und Leben, sondern etwa auch missbrauchlicher Bezug von Sozialhilfe oder Sozialversicherungsleistungen), ausgewiesen werden sollen. Experten hielten diese Initiative für unvereinbar mit Völkerrecht, mit den bilateralen Verträgen der Schweiz mit der EU und der Menschenrechtskonvention. Dennoch wurde die Initiative in der Volksabstimmung angenommen. Besondere Schwierigkeiten bereitet seither, wie man mit den angesprochenen Rechtskonflikten nun umgehen soll. Aus diesem Grund ist die Initiative bis heute auch noch immer nicht umgesetzt worden. Ähnliches Kopfzerbrechen bereiteten die Minarettinitiative 2009 und die im Februar 2014 angenommene Initiative »Gegen Masseneinwanderung«, die im offenkundigen Konflikt mit dem Grundsatz der Personenfreizügigkeit der EU steht, die aufgrund der bilateralen Verträge auch für die Schweiz gilt. Auch in der Enquetekommission wird in diesem Sinne darüber diskutiert werden, ob man der »Allmacht« des Volkes bei Instrumenten der direkten Demokratie einen Riegel vorschieben muss, einerseits um Minderheiten und Menschenrechte zu schützen, andererseits zur Vermeidung von Konflikten mit Völker- und Europarecht. Freilich wäre die Problematik in Österreich beim vorgelegten Vorschlag, einem erfolgreichen Volksbegehren eine Volksbefragung und keine Volksabstimmung folgen zu lassen, ohnedies weitegehend entschärft, weil diese Befragung ja nicht bindend wäre und daher bei einem Rechtskonflikt das Parlament frei wäre, eine andere Regelung zu treffen. Aus politischen Gründen ergibt es freilich Sinn, schwere Verstöße insbesondere gegen Menschenrechte bzw. Minderheitenrechte gar nicht erst zu einer Befragung zuzulassen. Viele Themen bleiben ausgeklammert
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Auch wenn es im Zusammenhang mit einem Ausbau der direkten Demokratie daher durchaus viele Fragen zu klären und besprechen gibt, gibt es auch da und dort Enttäuschung, dass die Enquetekommission im Wesentlichen allein diesem Thema gewidmet sein wird. Zusätzlich soll zwar auch über die Möglichkeiten zur Aufwertung der parlamentarischen Arbeit und zur Optimierung der parlamentarischen Abläufe und Rahmenbedingungen gesprochen werden, ein zentrales Kernthema der Demokratie, nämlich das Wahlrecht, bleibt aber etwa völlig ausgeklammert. Dabei gibt es in diesem Bereich seit Jahren und Jahrzehnten viele Forderungen nach Änderungen, sowohl aus der Wissenschaft, aus der Zivilgesellschaft, aber immer wieder auch von einzelnen Politikern. Zwei Stoßrichtungen werden dabei primär angesprochen. Einerseits wird ganz besonders eine stärkere Personalisierung des Wahlrechts eingefordert. Die Nationalratswahlordnung wurde zwar schrittweise adaptiert und zuletzt wurde auch die zusätzliche Möglichkeit der Vorzugsstimme auf Bundesebene eingeführt. Dennoch waren diese Maßnahmen offenkundig zu zaghaft, um eine wirkliche Personalisierung des Wahlrechts zu erreichen. Die Vorzugstimmenvergabe auf drei Ebenen – Bundesliste, Landesliste und
Essay von Klaus Poier
Regionalwahlkreis – hat zu vielfacher Verwirrung geführt, wobei auch der übergroße Stimmzettel immer weniger nachvollziehbar wurde, zum anderen kam es trotz eines Absenkens der Hürde nach wie vor nur in marginalen Einzelfällen zu einer Umreihung der Listenplätze durch Vorzugsstimmen. Eine Vereinfachung – etwa die Möglichkeit, auf allen Ebenen ankreuzen zu können und nicht einen Namen eintragen zu müssen – sowie das radikale Absenken der Hürden für die Wirksamkeit der Vorzugsstimmen wären daher notwendig. Die andere Stoßrichtung der Wahlrechtsdiskussion bleibt nach wie vor die Frage nach einem Mehrheitswahlrecht bzw. zumindest mehrheitsverstärkenden Elementen im Wahlsystem. Die zunehmenden Probleme, effektive Regierungen bilden zu können, werden zwar weitgehend wahrgenommen, der politische Konsens zu einer Änderung in diesem Bereich scheint aber weiter entfernt als je zuvor. Bürgerbeteiligung als Experiment Neuerungen in diesem Bereich wird die Enquetekommission im Parlament daher nicht bringen. Allerdings startet die Enquetekommission in einem anderen Bereich mit einem originellen Experiment. Immer wieder wurde bei Reformdiskussionen der letzten Jahre aus der Zivilgesellschaft, insbesondere von Initiativgruppen, die Klage laut, dass zwar Anliegen der Bürger diskutiert werden, die Bürger selbst dabei aber stets ausgeschlossen bleiben und keine Möglichkeit haben, sich an der Diskussion zu beteiligen. Im Österreich-Konvent (2003 bis 2005) wurde gewissen Organisationen die Möglichkeit geboten, jeweils fünf Minuten bei drei Hearingtagen Stellung zu nehmen. Transparenz versuchte man auch immer wieder durch Internetübertragungen und Diskussionsforen zu bieten. Diesmal wurde nun ein ganz neuer Weg beschritten. Die Parlamentsparteien haben nämlich beschlossen, acht Bürgerinnen und Bürger an der Enquetekommission als Mitglieder mit Rederecht teilnehmen zu lassen. Interessierte konnten sich bis Ende Oktober bewerben, per Ziehung unter notarieller Aufsicht wurden dann mittels Los, zur besseren Ausgewogenheit, je zwei Vertreter aus vier Gruppen gewählt, nämlich »weiblich unter 35 Jahre«, »weiblich über 35 Jahre«, »männlich unter 35 Jahre« und »männlich über 35 Jahre«. Spannend wird zu sehen, wie die Interaktion zwischen diesen Bürgervertretern und der politische Elite funktionieren wird. Ob es zu einem echten Gedankenaustausch und zu einem Diskurs über die anstehenden Fragen kommt oder ob diese Form der Bürgerbeteiligung nur eine Show bleiben wird. Allein dieses Experiment scheint es wert, mit Spannung auf die Enquetekommission zu warten. Ob die Kommission inhaltlich zu wirklichen Ergebnissen zur Stärkung unserer Demokratie kommen kann und wie diese aussehen werden, steht freilich noch in den Sternen. Zu unterschiedlich sind die Positionen, zu komplex auch die möglichen Wirkungen von Veränderungen. Revolutionen sind jedenfalls keine zu erwarten, solche sind einer Demokratie auch selten zuträglich. Auf eine schrittweise Weiterentwicklung unserer Demokratie, die insbesondere das Ziel hat, die spürbare Kluft zwischen politischer Elite und Bürgern wieder etwas zu schließen, sollte man zumindest hoffen dürfen. n
Ob die Kommission inhaltlich zu wirklichen Ergebnissen zur Stärkung unserer Demokratie kommen kann und wie diese aussehen werden, steht freilich noch in den Sternen.
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Fotos: Katharina Zimmermann, Kabarett Balldini
Essentials Barbara Balldini
Von Katharina Zimmermann
K
abarettistin, Buchautorin, diplomierte Sexualtherapeutin: Die gebürtige Tirolerin Barbara Balldini ist mit etwa 100 Shows im Jahr fast durchgehend unterwegs, um den Menschen etwas über Sex, Spaß und Aufklärung zu erzählen. Grund genug, ihre Essentials näher anzusehen.
Wenn jemand Bücher wie »Besser Schlampe als gar kein Sex« geschrieben hat, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die »Essentials« unter die Gürtellinie gehen. Da wären zum Beispiel die Kondome mit »Teilen ist sexy« Schriftzug, die auf Facebook-Page der Kabarettistin verweisen. Das schwarze iPhone 5 konnte Barbara Balldini nur schweren Herzens fürs Foto entbehren, denn normalerweise ist es ständig in Verwendung. Denn es müssen Anfragen beantwortet und auf Plattformen wie »Tinder« oder »Lovoo« mit Männern gechattet werden: »Ich bin ein junges Mädchen, gefangen im Körper einer reifen Frau.« Auf den etwa 40.000 gefahrenen Kilometern in Bayern, Österreich, Italien oder der Schweiz ist die Sonnenbrille der Marke »Boss Orange« treuer Begleiter. Auch ein »Lady Shaver« schafft es stets in die Tasche. Er entfernt netterweise das, 56 /// Fazit Dezember 2014
was Barbara Balldini von ihrer Großmutter »geerbt« hat: lästige, sporadisch wachsende lange Haare am Kinn. Wer Sex zum Lebensinhalt gemacht hat, der ist auch für romantische Stunden vorbereitet: Das grüne Feuerzeug leistet gute Dienste, wenn es heißt, Teelichter oder andere Kerzen anzuzünden. Die goldene buddhistische Gebetskette steht dafür, dass Barbara Balldini praktizierende Buddhistin ist. Sie meditiert zwar nicht jeden Tag, aber immer wieder gerne. Die silberne Lamy-Füllfeder liegt nicht umsonst im Zentrum der wichtigsten Gegenstände im Leben der Kabarettistin. Denn sie ist auch dreifache Buchautorin. Ihre Bücher sind zum Teil bereits in 35. Auflage erschienen. »Außerdem liebe ich es, mit der Füllfeder zu schreiben, das sieht viel schöner aus als mit dem Kugelschreiber. Meine Liebesbriefe und Geburtstagskarten sind alle mit Feder verfasst«, sagt sie. Nicht nur die lästigen Kinnhaare, sondern auch den Lippenstift hat Barbara Balldini von ihrer Oma übernommen: »Es muss immer Christian Dior sein, ohne ihn fühle ich mich nackt«, meint
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sie schelmisch. Auch der Nagellack ist fixer Bestandteil des Balldinischen Outfits: »Ich habe oft keine Zeit, um zur Maniküre zu gehen, da muss man das schon selbst machen.« Womit wir auch gleich auf die unangenehmste Situation überleiten, die sich die Kabarettistin auf der Bühne vorstellen kann: »Wenn man während einer Show spürt, dass die Regel kommt. Das ist mir sicher schon zehn Mal passiert – drum ist auch das OB immer mit dabei.« Immer im Gepäck ist auch ein »Pflasterle«, denn man weiß ja nie, was so alles passieren kann. Den Duft »Mademoiselle« von Coco Chanel lässt sich die Balldini gerne schenken. Ein Geschenk war auch der Lego-Schlüsselanhänger, der gleichzeitig eine Taschenlampe ist. Und dann wäre da noch das große Kapitel der Haarpflege: Glätteisen und Haargummi geben Abhilfe bei sich in Locken verwandelnden Stirnfransen oder der Zähmung widerspensti n ger blonder Haare. Barbara Balldini ist am 11. Dezember mit dem Programm »Balldini kommt« im Grazer Orpheum. Aktuelle Informationen gibt es unter balldini.com
Kurz & News
Fotos: Steiermärkische Sparkasse, Konstantinov, Energie Steiermark, Gesundheitsfonds Steiermark/Loske, Stadtwerke Kapfenberg, Kanizaj Marija
Weltspartagsempfang der Steiermärkischen Sparkasse
BKS Bank-Direktion feiert Weltspartag
Zum Ausklang der Weltspartage lud der Vorstand der Steiermärkischen Sparkasse am 31. Oktober 2014 zum traditionellen Weltspartagsempfang in den Schloßbergsaal ein. „Verlässlichkeit und Sicherheit schaffen Vertrauen. Die Weltspartage und unser Empfang bieten eine wertvolle Gelegenheit, mit unseren Kunden und Gästen abseits offizieller Termine ins Gespräch zu kommen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch. Rund 200 Gäste – im „open house“ bereits ab 15 Uhr – nutzten die Gesprächsgelegenheit mit herbstlicher Kulinarik und Musik.
Der Weltspartag wurde vor 90 Jahren in Mailand aus der Taufe gehoben. Passend dazu lud die BKS Bank-Direktion Steiermark zu einem Empfang mit italienischen Köstlichkeiten. „Der Weltspartag ist für uns ein Tag der Begegnung. Wir freuen uns jedes Jahr darauf, mit Kunden und Freunden unseres Hauses gemütliche Stunden zu verbringen“, erklärten Nikolaus Juhàsz und Alfred Kordasch. Als Gäste genossen LR Christian Buchmann, WKO Präsident Josef Herk und StR Gerhard Rüsch u. a. Prosciutto und Käsespezialitäten. Auf große Resonanz stießen auch die Weine von Marco Cecchini, einem aufstrebenden Winzer aus Friaul.
Mit der Wiedereröffnung des Kunden-Service-Centers in Knittelfeld setzt die Energie Steiermark ein Zeichen in Sachen Regionalität. Das Angebot wird um umfassendes Service und die Themen Energieeffizienz und E-Mobilität erweitert. Für Vorstandsdirektor DI Olaf Kieser ist dies „ein wichtiger Schritt für optimierte Kundenbetreuung“, dem weitere folgen sollen. Das Service-Team in Knittelfeld steht den KundInnen von Montag bis Mittwoch sowie am Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr sowie am Donnerstag von 12.00 bis 17.00 Uhr für alle Fragen rund um das Thema Energie zur Verfügung.
Der eRöntgenpass bietet per Mausklick eine Übersicht über alle Röntgenuntersuchungen, die im Laufe der Zeit in einem der steirischen Landeskrankenhäuser durchgeführt wurden. Der steirische eRöntgenpass wurde von der KAGes, der FH Joanneum und dem Gesundheitsfonds Steiermark im Rahmen des EU-Projektes PALANTE entwickelt. „eHealth ist eines der zentralen Zukunftsthemen in der medizinischen Versorgung. Damit erhalten die Bürgerinnen und Bürger mehr Eigenverantwortung über ihre Gesundheit“, freut sich LR Christopher Drexler über diese Innovation in der Steiermark.
Zahlreiche Gäste folgten der Einladung zum Clubabend der Freunde des Odilien-Instituts am 13. November im Festsaal der Odilien. Mag. Ulli Zebinger-Glettler, Testimonial der Charity Kampagne 2014, moderierte in gewohnt spritziger Weise die Veranstaltung und erhielt, zusammen mit Casino-Graz-Direktor Andreas Sauseng, aus den Händen von Odilien-GF Peter Haberer und Prokurist Rudolf Zangl die Urkunden für die Mitgliedschaft im Club der Freunde des Odilien-Instituts überreicht. Der Konzeptentwurf für die Kampagne 2015 wurde vorgestellt und man konnte einige der neuen Testimonials unter den Gästen begrüßen.
Das Thema Ökoprofit fällt in Kapfenberg auf fruchtbaren Boden: Ende Oktober wurden die Stadtwerke Kapfenberg, die hgaplus Rudolf Pöllabauer GmbH, das BBRZ Kapfenberg, die Erwin Fuchs Bäderstudio GmbH und das ece Kapfenberg für ihren Ideenreichtum und die umgesetzten Maßnahmen von HR Wilhelm Himmel (WIN), Bgm. Manfred Wegscheider und Christoph Holzner (CPC Austria GmbH) auf Burg Oberkapfenberg feierlich ausgezeichnet. Erwin Fuchs: „Das Projekt Ökoprofit ist ein sehr guter Einstieg in die Thematik der Ressourcenschonung. In unserem Unternehmen konnten wir viele Einsparungen erzielen und sind zukünftig bestrebt, diese Ergebnisse noch zu steigern.“
Energie Steiermark baut Kundenservice aus
Clubabend der Freunde des Odilien-Instituts
eRöntgenpass – mehr Überblick für Patienten
Ökoprofitpreise für Kapfenberger Unternehmen
Fazit DEZEMBER 2014 /// 57
Kurz & News
Mehr als 300 Gäste waren bei der feierlichen Wiedereröffnung des Europasaals der WKO Steiermark dabei, darunter LR Christian Buchmann, RLB-Generaldirektor Martin Schaller, GRAWE-Generaldirektor Othmar Ederer, die Präsidenten von IV, AK und ÖGB, Jochen Pildner-Steinburg, Josef Pesserl und Horst Schachner. Sie begaben sich mit den Künstlern auf eine musikalische Reise durch das Repertoire der Kunstuni Graz. Präsident Herk: „Unser Haus WKO wird die Steiermark immer im Herzen tragen, den Blick aber stets auch auf Europa richten – der Europasaal ist ein Ausdruck dafür. Wir brauchen Europa, um unser aller Wohlstand für die Zukunft zu sichern.“
Hilfe für Angehörige von Glückspielsüchtigen Diese Broschüre „Dein Einsatz – Mein Einsatz“ soll durch Informationen zu frühen Hinweisen auf Suchtverhalten zur Sensibilisierung bei Angehörigen beitragen. Sie enthält Empfehlungen im Umgang mit glücksspielsüchtigen Menschen. LR Christopher Drexler: „Angehörige und Freunde fühlen sich bei Bekanntwerden der Spielsucht oft hilflos und verunsichert.“ Hilfestellungen für die eigene Person sowie bei finanziellen Angelegenheiten sind weitere Inhalte. Die Angehörigenbroschüre kann unentgeltlich unter 0316/821199-11 oder unter office@fachstelle-gluecksspielsucht. at angefordert werden.
Projekt Mur gewinnt European Riverprize 2014
Neue Galerie zeigt Thöny-Sammlung
Vinzenz Harrer wird Obmannstellvertreter der GKK
Die Abteilung 14 des Landes Steiermark (Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit) hat gemeinsam mit dem Büro freiland umweltconsulting mit dem Projekt „River Mur“ den „European Riverprize 2014“ gewonnen. Die Auszeichnung wurde am 28.10.2014 als Höhepunkt der Konferenz der European Centre for River Restauration im Rahmen einer Gala im Wiener Rathaus übergeben. Insgesamt waren elf Projekte aus ganz Europa eingereicht worden. Im Finale haben die Steirer die weiteren Sieger-Projekte Danube River (Transnational) und Danube River (Slovakia) hinter sich gelassen.
Der in Graz geborene Maler Wilhelm Thöny ist ein Hauptvertreter der österreichischen Moderne. In Zusammenarbeit mit der Steiermärkischen Sparkasse konnte nun in der Neuen Galerie Graz die weltweit umfangreichste Dauerausstellung seiner Werke eröffnet werden. Die Steiermärkische Sparkasse unterstützt als Hauptsponsor die große Thöny-Restrospektive 2013 in der Neuen Galerie Graz und erweiterte den Bestand um 13 Dauerleihgaben. „Wir wollen mit unserem Engagement Kunst vermitteln und erlebbar machen. Daher freut es uns, dass wir durch unsere Leihgaben zur Begegnung mit einem Grazer Künstler beitragen“, erklärt Georg Bucher, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse.
Die WKO, in der der Wirtschaftsbund die Mehrheit hat, nominiert den Kandidaten für die Führung der Gebietskrankenkasse. Auf Vorschlag von Christian Buchmann wurde deshalb Vinzenz Harrer zum neuen stellvertretenden Obmann der steirischen Gebietskrankenkasse nominiert. 1994 hat Harrer das Familienunternehmen Vinzenz Harrer GmbH gegründet, das heuer sein 20-jähriges Jubiläum feiert. „Mit Vinzenz Harrer erhält die GKK in der Steiermark einen stellvertretenden Obmann, der sich mit Engagement und Kompetenz für die steirischen Unternehmerinnen und Unternehmer einsetzen wird“, sind sich LR Buchmann und Präsident Herk einig.
58 /// Fazit DEZEMBER 2014
Fotos: Foto Fischer, Lebensressort, Thomas Raggam, Steiermärkische Sparkasse, www.bigshot.at/Christian Jungwirth
Europasaal-Eröffnung der WKO Steiermark
Foto: Roth
Kurz im Gespräch mit
Foto: WKo steiermark
Jürgen Roth GF von Heizöle Roth und Fachverbandsobmann des österreichischen Energiehandels
Der modern ausgestattete Besprechungsraum kann von den WK-Mitgliedern kostenfrei genutzt werden.
WK-Besprechungsraum für Unternehmer E
inen besonderen Service bietet die steirische Wirtschaftskammer in Hinkunft allen ihren Mitgliedern, der insbesondere für EPU und Kleinunternehmen höchst interessant ist. Durch die vor kurzem erfolgte offene Neugestaltung des WKO-Empfangsbereiches ergibt sich die Chance, die Business Lounge im Erdgeschoß für alle unsere Mitglieder als Besprechungsraum zugänglich zu machen. Diese Maßnahme ist leicht bzw. ohne großen Aufwand umsetzbar und ermöglicht damit unseren Mitgliedern, auf unkomplizierte Weise und kostenlos diese Besprechungsräume für berufliche Zwecke zu nutzen. Die Anmeldung bzw. Buchung für die Nutzung der Räumlichkeit (technisch ausgestattet mit WLAN und Beamer) ist
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Die Ölpreise befinden sich auf Talfahrt. Haben Sie eine Idee, wie lange diese Entwicklung noch anhalten wird und warum? Angebot und Nachfrage regeln den Markt. Die Weltwirtschaft wächst unter den Erwartungen und es wird mehr Öl denn je gefördert. Solange diese beiden Variablen bestehen bleiben, werden wir weiterhin günstigste Ölpreise vorfinden.
In den letzten Monaten ist der Rohölpreis um 40 Prozent gesunken, der Tankstellenpreis jedoch nur um 5 – 8 Prozent. Wer macht hier den großen Gewinn? Leider nicht der Handel, aber das ist leicht zu erklären. 50 Prozent der Treibstoffpreise sind Steuern: Somit werden aus 40 Prozent 20 Prozent. Rohöl wird außerdem in Dollar gehandelt und der Dollar hat gegenüber dem Euro von über 1,39 auf unter 1,24 um ca. 11 Prozent nachgegeben: bleiben 9 Prozent übrig. Und der Dieselpreis ist heuer genau um 9 Prozent von 1,32 auf 1,20 gefallen. Haben Sie eine Ahnung, warum Verbesserungen bei Ölheizungen ab 2018 im Energieeffizienzgesetz nicht als Ökomaßnahmen angerechnet werden? Leider nein, denn dieses Ölkesseltauschprogramm wurde sogar von der Internationalen Energy Agency (IEA) als einzige österreichische Maßnahme als Vorbild für Energieeffizienzmaßnahmen in Brüssel ausgezeichnet. Fazit noVEMBER 2014 /// 59
Logistik
Grazer Straßendienst – auf den Winter bestens vorbereitet »Wir bauen nicht darauf, dass kein Jahrhundertwinter kommt, weil die Bevölkerung zurecht darauf vertraut, dass die Holding Graz Services auch auf viel Schnee vorbereitet sind.« Wolfgang Messner, Vorstandsdirektor der Holding Graz Services
W
as der bevorstehende Winter an Niederschlägen in Form von Schnee und Eisregen bringen wird, lässt sich jetzt im Spätherbst naturgemäß noch schwer abschätzen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Holding Graz Services Stadtraum sind jedenfalls bestens auf jede Wetterlage vorbereitet und haben ihren Fuhrpark mit jeder Menge Aufwand umgerüstet, um die Straßen schneefrei und sicher zu halten. Im Verlauf der Jahreszeiten sind es allerdings die unterschiedlichsten Anforderungen, die die MitarbeiterInnen im Stadtraum nicht zur Ruhe kommen lassen. Die Aufgaben sind vielfältig und erfordern
60 /// Fazit DEzEMBER 2014
steigenden Arbeitseinsatz: Kaum ist das Laub von den rund 22.000 stadteigenen Bäumen entsorgt – heuer sind dies 450 Tonnen, die sich gerade in wertvollen Kompost verwandeln –, sind die Trinkbrunnen eingewintert und die Blumenzwiebeln für das Frühjahr gesetzt, geht’s ohne Verschnaufpause schon weiter. Die Holding Graz Services haben sich auch diesen Herbst gemäß der obersten Stadtraum-Prämisse „Sauberkeit“ schon fit für den Winterdienst gemacht. Moderne Technik im Winter-Einsatz Für die Bewältigung dieser Riesenaufgabe heißt es, einiges an Ressourcen zu
mobilisieren. Mehr als zweihundert Mann stehen auch heuer wieder mit Fahrzeug oder Schaufel bei Fuß, wenn die Quecksilbersäule beginnt, um den Gefrierpunkt zu pendeln. Immerhin gilt es, das 950 Kilometer umfassende Straßennetz der steirischen Landeshauptstadt sicher und nutzbar zu halten. Dies geschieht mittels tonnenschwerer Hardware entlang der Verkehrswege und ausgeklügelter Software für die nötige Logistik im Hintergrund. Rechtzeitige Vorbereitung auf den Ernstfall ist eben alles: Über achtzig Fahrzeuge wurden von Kehr- und Waschwägen auf Pflug- und Streufahrzeuge umgerüstet, wobei pro Fahrzeug ein Arbeitstag kalkuliert wer-
den muss. Die über das ganze Stadtgebiet verteilten Lager sind gefüllt, um Frau Holle und Väterchen Frost mit der physikalischen (Splitt) und biologischen (Salz)Keule begegnen zu können.
Salzlösung statt Streusalz Dabei gilt es, im Sinne der Umwelt jedoch Augenmaß zu bewahren und in Rücksicht auf Natur und Mensch möglichst schonend vorzugehen, wie Martin Nigitz, Leiter der Bereiche Winterdienst, Stadtreinigung und Grünraum der Holding Graz Services Stadtraum, ausführt: „Unsere Mitarbeiter brauchen viel Fingerspitzengefühl, gilt es doch, höchste Verkehrssicherheit bei gleichzeitig wohldosierter Aufbrin-
Logistik
»Der Stadtraum hat immer Saison, weil Sauberkeit immer Saison hat.« Burkhard Steurer, Leiter der Holding Graz Services Stadtraum
Stadtraum Graz
Verantwortlich für Sauberkeit und Sicherheit im gesamten Stadtgebiet. Die Aufgabenbereiche gliedern sich in Stadtreinigung (inkl. Winterdienst) von Straßen, Plätzen und Parkanlagen, die Grünraumpflege (u. a. bestehend aus 235 Hektar Grünraum, 22.000 Bäumen, 280.000 saisonalen Pflanzen, 88 Brunnenanlagen, 75 öffentlichen Spielplätzen und 14 Hundewiesen) sowie die Pflege und Erhaltung von 950 Kilometern Gemeindestraßen.
gung der Streumittel zu gewährleisten.“ Von der reinen, früher üblichen Salzstreuung ist man vor einiger Zeit auf die Verwendung von wirksamerer und besser verträglicher Sole umgestiegen, die in großen Tanks in ausreichenden Mengen für den Einsatz auf den Grazer Straßen bereitgehalten wird. Rund 4.400 Tonnen Splitt, 3.300 Tonnen Salz und 22.000 Liter Sole sind auf Vorrat bereits eingelagert und warten auf ihre Abholung im Bedarfsfall. In der Einsatzzentrale in der Sturzgasse laufen die Wetterinformationen zusammen. Eigene Wetterstationen der Holding und eine Kamera am Hauersteig liefern die nötigen Daten, ergänzt durch jene der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), die neben dem aktuellen Wetterverlauf noch detaillierte Vorhersagen und Wahrscheinlichkeiten für Niederschläge liefert. Aufgrund der hohen Treffsicherheit können Martin Nigitz und sein Team die Einsatzkräfte dann punktgenau an den Ort des Geschehens dirigieren.
Sauberkeit hat höchste Priorität Egal ob schneereiche Winterszeit oder mehr oder minder hitzige Sommer: Eine zentrale Aufgabe ist das Sauberhalten des öffentlichen Raumes sowohl auf den Straßen als auch in den Grünräumen, seitdem die entsprechenden Abteilungen zusammengelegt wurden, können die daraus resultierenden Synergieeffekte noch besser genutzt werden, erklärt Burkhard Steurer, Leiter der Holding Graz Services Stadtraum. Dabei kommen auch innovative Instrumente wie eine regelmäßige Sauberkeitsmessung im ganzen Stadtgebiet zum Einsatz, die kritische Stellen präzise lokalisieren hilft, wie Holding Graz Vorstandsdirektor Wolfgang Messner ergänzt. Die Messdaten zeigen einen guten Sauberkeitsstandard für die meisten Gebiete, auch wenn hier noch Luft nach oben besteht, so Messner, immerhin will man hier in die europäische Spitzenliga aufschließen. Rund 3.200 Papierkörbe sorgen im Stadtgebiet für die flächendeckende
Entsorgung von Dosen, Verpackungs- und sonstigem Müll, wenn auch einiges wie leidige Zigarettenstummel oder Kaugummis auf dem Boden landet und dort mühevoll mit Kehrmaschinen oder von Hand aufgesammelt werden muss.
Winterdienst in Graz
Über 200 MitarbeiterInnen Rund 80 Einsatzfahrzeuge 3 Wetterstationen, 1 Kamera, ZAMG-Wetterinfo Splitt: 4.000 Tonnen in der Lagerhalle sowie 400 Tonnen in 15 Silos an 14 Standorten Salz: 1.300 Tonnen in der Lagerhalle sowie 1.950 Tonnen in 8 Silos an 4 Standorten Sole: 2 Anlagen mit 22.000 Liter Lagervolumen
Fazit DEZEMBER 2014 /// 61
Logistik
KNAPP entwickelt ergonomische Arbeitsplätze für SPAR Ein neu konzipierter Arbeitsplatz im Lager erleichtert das Heben von schweren Artikeln im Lager. Dabei reduziert sich die körperliche Belastung der Mitarbeiter und die Leistung erhöht sich.
Foto: KNAPP
Neuer Arbeitsplatz Pick-it-Easy Move von KNAPP erleichtert Arbeitsprozesse im Lager
Foto: SPAR/gleissfoto
P
Prok. Kurt Stank und Dir. Mag. Paul Bacher (Geschäftsführer für SPAR Kärnten und Osttirol) bei der Eröffnung der Pick-it-Easy Move
62 /// Fazit DEZEMBER 2014
ick-it-Easy Move heißt der neue Arbeitsplatz von KNAPP, der im September in der SPAR-Zentrale Maria Saal erstmals in Betrieb ging. SPAR Österreich entschied sich in enger Zusammenarbeit mit dem steirischen Intralogistiker KNAPP für die Entwicklung eines einzigartigen Paletten-Kommissioniersystems. Die effiziente Handhabung von schweren Artikeln sowie ein hohes Maß an Ergonomie zeichnen diese Innovation aus. Pick-it-Easy Move dient zur Kommissionierung des gesamten schnelldrehenden Artikelspektrums. Zukunftsinvestition für SPAR Die SPAR-Zentrale Maria Saal beliefert rund 150 SPAR-, EUROSPAR- und INTERSPAR-
Märkte in Kärnten und Osttirol. Das stetig wachsende Sortiment und das Bestreben, die Position am Markt zu festigen, veranlassten SPAR zu dieser Zukunftsinvestition. Bei der Inbetriebnahme meint der Geschäftsführer für SPAR Kärnten und Osttirol, Dir. Mag. Paul Bacher, stolz: „Wir freuen uns, dass wir mit dem PalettenKommissioniersystem sowohl in die Optimierung unserer Logistik als auch in die Gesundheit unserer Mitarbeiter investiert haben.“ Auch die nächste Installation von Pickit-Easy Move ist bereits geplant – SPAR realisiert im neuen Zentrallager in Ebergassing im Großraum Wien mehrere dieser Arbeitsplätze. Schwere Artikel leicht kommissioniert Am innovativen Pick-it-Easy Move Arbeitsplatz kommissionieren SPAR-Mitarbeiter die Ware direkt von den Originalpaletten auf den Zielladungsträger. Die Lieferungen werden filialgerecht zu kompakten und stabilen Auftragsladungsträgern zusammengestellt. Für den Kommissionierer ist der Arbeitsablauf optimal gestal-
tet – sowohl die Quellpalette als auch der Zielladungsträger werden in ergonomisch richtiger Höhe angepasst. Darüber hinaus wird das Heben von schweren Artikeln durch eine Schiebebewegung ersetzt, die körperliche Belastung des Mitarbeiters reduziert sich dadurch enorm.
Moderne Arbeitsplätze als Drehscheibe KNAPP bietet intralogistische Gesamtlösungen aus einer Hand, von der Konzeption über die Fertigung und Installation bis zur umfassenden Nachbetreuung. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die Branchen Pharma, Fashion, General Retail & Lifestyle, Food Retail sowie Tools & Spares. Bei allen Logistiklösungen mit einer Mensch-MaschineInteraktion stehen einfache Bedienung, ergonomisches und fehlerfreies Arbeiten im Fokus. Mit der Pick-it-Easy-Arbeitsplatzfamilie bietet KNAPP modernes Arbeitsplatzdesign für verschiedene Arbeitsprozesse im Lager.
Wirtschaft
Mehr Konsum durch mehr Netto vom Brutto
J
eder zweite Euro fällt bei Lohnerhöhungen der kalten Progression zum Opfer, das heißt: Wer beispielsweise statt 2.000 Euro brutto 2.040 Euro brutto bekommt, dem bleiben davon gerad einmal 20,81 Euro netto übrig. Mit dieser unbefriedigenden Situation möchten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht länger abfinden und schlagen – unterstützt durch die Kammer der Wirtschaftstreuhänder Steiermark – eine Steuerfreistellung der Gehaltserhöhungen vor. Geht man von einer Steuerbefreiung von über 2 % – das entspricht der durchschnittlichen Lohnerhöhung – über alle Bereiche hinweg aus, dann würde das ein verfügbares Mehreinkommen von rund 1,2 Milliarden Euro bedeuten. Die Erhöhung dieses Einkommens führt zu einer Steigerung der heimischen Bruttowertschöpfung um 830 Millionen Euro, wie eine Kurzanalyse von Joanneum Research ergeben hat 15.000 Arbeitsplätze Damit einher geht die Schaffung von rund 15.000 Arbeitsplätzen. Zusätzlich erhöht sich der private Konsum um 1,3 Milliarden Euro und das verfügbare Einkommen der Österreicherinnen und Österreicher steigt um 1,5 Milli-
arden. „Diese Maßnahme bedeutet einen starken Impuls für die steirische Wirtschaft. Und noch etwas ist wichtig: Eine Gehaltserhöhung muss ihren Namen auch verdienen! Wenn dem Mitarbeiter davon nichts bleibt, dann fühlt er sich gefrotzelt! Er verliert die Motivation und das wiederum wirkt sich negativ auf das Unternehmen aus“, so Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Steiermark, der diesen Vorstoß initiiert hat. Unterstützung gibt’s von der Arbeitnehmerseite. Nationalrat Josef Muchitsch, Obmann des Ausschusses für Arbeit und Soziales: „Das Thema Steuerentlastung brennt unter den Nägeln! Die Zeit für eine Entlastung der Arbeitnehmer ist überreif. Es kann nicht sein, dass ein Arbeiter mit 1.500 Euro Brutto-Monatslohn von seiner Lohnerhöhung 36,5 Prozent Steuern zahlt und im Gegensatz ein Spekulant mit Millionengewinnen nur 25 Prozent! Dieses Ungleichgewicht gehört schleunigst geändert.“ Mehreinnahmen Auch der Finanzminister darf sich über Mehreinnahmen freuen: Denn die zusätzlichen
Fotos: Foto Fischer
Was bleibt eigentlich von den jährlichen Lohnerhöhungen in Österreich über? Zu wenig, meinen Arbeitgeber und Arbeitnehmer unisono! Dagegen hat sich nun eine sozialpartnerschaftliche Allianz gebildet, die einen konkreten Lösungsvorschlag erarbeitet hat.
Konsumausgaben, die Investitionen und die neu geschaffenen Jobs erzeugen ein zusätzliches Steueraufkommen (steuerpflichtige Gewinne, Körperschaftssteuer, Lohnund Einkommenssteuer etc.) von rund 0,48 Milliarden Euro. „Der Vorschlag ist als schnelle und kurzfristige Maßnahme zur Belebung des Konsums sehr interessant“, meint auch Michaela Christiner, Präsidentin der Kammer der Wirtschaftstreuhänder Steiermark. Das vorgeschlagene Modell ist nicht als dauerhafte Maßnahme konzipiert, sondern als schnell greifende Übergangslösung – so lange nämlich, bis die Bundesregierung die konkreten Pläne für eine groß angelegte Steuerreform auf den Tisch legt und diese auch umsetzt!
seite an seite für mehr netto vom Brutto: herman talowski, Michaela Christiner und Josef Muchitsch
Fazit DEzEMBER 2014 /// 63
Promotion
Foto: sPÖ steiermark
Startimpuls für das JOANNEUM Power Electronics Center Wechsel im sPÖ-landtagsklub: neuer Klubchef hannes schwarz (links) mit landeshauptmann Franz Voves und dem langjährigen Klubobmann Walter Kröpfl
Foto: Fh JoannEUM/Klaus Morgenstern
Chefwechsel im SPÖ-Klub: Schwarz folgt Kröpfl nach Die Eröffnung des JoannEUM Power Electronics Center
B
essere Energieeffizienz und innovative Leistungselektronik für die Zukunft: Das JOANNEUM Power Electronics Center wurde am 17. November 2014 feierlich gestartet. In dem Research Studio Austria – das mit 1,14 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert wird – wird ab sofort zu den Energieverlusten und deren Reduzierung auf dem Weg vom Kraftwerk zu den Verbrauchern geforscht. Über 150 Gäste fanden sich zum feierlichen Start des Joanneum Power Electronics Center im Audimax der FH Joanneum ein. Das zentrale Thema war die Leistungselektronik und wie sie in Zukunft in der Industrie, aber auch in privaten Haushalten die Energieeffizienz steigern kann. „Die Forschung, die im Joanneum Power Electronics Center betrieben wird, ist wichtig für die Zukunft: Um der fortschreitenden Klimaerwärmung entgegenzuwirken, ist ein Umstieg auf erneu64 /// Fazit DEzEMBER 2014
erbare Energien unerlässlich. Innovative Leistungselektronik und Energieeffizienz sind die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Umstieg“, erklärt Hubert Berger, Leiter des Instituts Electronic Engineering der FH Joanneum. Das Power Electronics Center wird mit 1,14 Millionen Euro auf vier Jahre vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert. Das Team rund um Projektleiter Christian Netzberger hat jedoch nicht vor, nach dieser Zeitspanne die Forschung ad acta zu legen: „Wir wollen natürlich langfristig an diesem zukunftsreichem Feld weiterforschen. Wir wollen zeigen, wie viel Energie eingespart werden kann, und in Folge die Industrie überzeugen, in neue Technologien zu investieren und sie auf den Markt zu bringen.“
Wechsel an der Spitze des steirischen SPÖLandtagsklubs: Der Grazer LAbg. Hannes Schwarz, schon bisher Vize-Klubchef, wurde vom Landesparteivorstand mit mehr als 92 Prozent zum neuen Klubobmann gewählt. Er folgt damit am 1. Dezember dem Deutschlandsberger Walter Kröpfl nach, der seit 1995 Landtagsabgeordneter ist und seit 2004 die Funktion des Klubobmannes ausübte.
I
n meiner Zeit als Klubobmann nahm ich viele Positionen ein: Am Anfang Angreifer, später dann Verteidiger und in den letzten Jahren durfte ich den einen oder anderen Doppelpass mit der ÖVP spielen“, resümierte der scheidende Klubchef Walter Kröpfl. Zur Wahl vorgeschlagen wurde Schwarz von seinem Vorgänger selbst. „Ich habe seine Fähigkeiten immer sehr geschätzt und weiß den SPÖ-Landtagsklub in besten Händen“, stellt Kröpfl seinem Nachfolger ein gutes Zeugnis aus. Landesparteivorsitzender LH Franz Voves sieht in Schwarz einen Garanten dafür, auch in Zukunft alle Herausforderungen zu meistern und im besten Sinne für die Steiermark weiter zu arbeiten: „Walter Kröpfl
war ein wichtiger Mitstreiter, ohne den wir heute nicht auf die vielen Erfolge der Reformpartnerschaft zurückblicken könnten. Da aber noch viel zu tun ist für die Steiermark, freut es mich, mit Hannes Schwarz in Zukunft einen Klubobmann an meiner Seite zu wissen, der es wie sein Vorgänger versteht, Verantwortung für unser Land zu übernehmen und dessen Stärken hier bestens eingesetzt sind.“ Schwarz bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen: „Ich sehe diese Aufgabe als große Chance und freue mich darauf, mit einem großartigen Team weiter für die Steiermark zu arbeiten!“
Wirtschaft
Attraktive Anlageform für Umweltbewusste
Foto: Foto Fischer
ge Projekte“, betont Dr. Gert Heigl, GF der Energie Graz.
v.l.: Di Christian Purrer (Vorstandsdirektor Energie steiermark), Mag. Barbara Muhr (Vorstandsdirektorin holding Graz), Bürgermeister Mag. siegfried nagl, Dr. Markus Ritter (Geschäftsführer Marienhütte), Dr. Gert heigl und MMag. Werner Ressi (Geschäftsführer Energie Graz)
D
er Ansturm auf Solar-Module der Energie Graz ist ungebrochen. Seit Juni 2012 verkauft die Energie Graz erfolgreich Anteile an Photovoltaikanlagen. Als Energiedienstleister Nr. 1 der Stadt Graz bietet die Energie Graz den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit dieser lukrativen Kapitalanlage und den Vorteil, die an den geplanten Standorten produzierte Energie selbst zu beziehen. Mehr als 5.000 Module wurden bisher verkauft und die Nachfrage steigt. „Das erfreuliche Kundenfeedback ist zugleich Bestätigung und Auftrag für das weitere Engagement in ökologische und nachhalti-
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Immobilienverkäufe stiegen um zehn Prozent
I
m ersten Halbjahr 2014 wurden bundesweit 44.141 Immobilienverkäufe grundbücherlich registriert. Das sind um 10,3 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Der Wert der gehandelten Immobilien stieg dabei um genau eine Milliarde Euro oder um 14 Prozent. „Der Immobilienmarkt in Österreich ist wieder gut in Schwung gekommen und die aktuelle Angebotssituation hat in den letzten Monaten zu Preiskorrekturen geführt. Das ist eine gute Entwicklung für die Bevölkerung und für die gesamte Volkswirtschaft“, erläutert Bernhard Reikersdorfer von Remax die Marktlage. Am stärksten waren die Steigerungen mit einem Wachstum von knapp 24 Prozent in Wien. In der Steiermark wurden in den ersten sechs Mona-
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ten Immobilien um 939,1 Millionen Euro – das waren 6.120 Objekte – verbüchert. Die Anzahl der Transaktionen stieg somit im Jahresvergleich um 14,4 Prozent, die Steigerung des Transaktionsvolumens betrug in der Steiermark im Vergleichszeitraum 16,6 Prozent. In den kommenden zwölf Monaten erwartet Remax eine Wende zugunsten der Immobilienkäufer und Mieter: Die Nachfrage nach Häusern, Wohnungen und Grundstücken wird um 1,6 Prozent sinken, das Angebot jedoch um 2,6 Prozent steigen. Die Preise werden aufgrund dieses Überangebots daher um etwa drei Prozent zurückgehen.
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Graz / Obj.-Nr.: 16472 Südsteiermark / 850/25158
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Bezirk Leibnitz / Obj. 850/25555
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Fazit DEZEMBER 2014 /// 67
Fazitportrait
Mutter aller Bioläden Von Volker Schögler Fotos: Marija Kanizaj
Der Bioladen der Familie Matzer ist der älteste von Österreich. Seit 35 Jahren wird nach anfänglichen Widerständen die Grazer Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln versorgt und
Konsumenten wie Produzenten in fairem Handel eingeübt. Eine ökologische wie ökonomische Erfolgsgeschichte.
Fazit Dezember 2014 /// 69
Fazitportrait
Ich möchte lieber Teil der Lösung sein.
Micha Matzer, Bio-Laden-Betreiber
D
ienstag, 10. Juli 1979, Ö3 spielt den aktuellen Nummer-1-Hit »Heart Of Glass« von Blondie, es ist 12.03 Uhr: An diesem Tag, zu exakt dieser Uhrzeit öffnet der mittlerweile älteste Bioladen Österreichs seine Pforten. Die beiden Oststeirer Uschi (damals 23) und Rupert Matzer (damals 24 Jahre alt) hängen angesichts ungeplanten Familiennachwuchses ihre Studien an den Nagel und wagen den Spagat zwischen Verbesserung der Welt und regelmäßigem Geldverdienen. Was heute als »Start-up-Unternehmen« tituliert würde, galt damals als komplett verschroben. »Wir waren für die meisten eigentlich totale Spinner«, bringt Rupert Matzer die Sache auf den Punkt. Die 1970er Jahre waren Zeiten des Wandels und Umbruchs: Die Kriegsgeneration musste ihren Generationenkonflikt mit langhaarigen »Love & Peace«-Kindern ausfechten, die Volksabstimmung über das bereits gebaute Atomkraftwerk Zwentendorf ging aus Sicht der Regierung negativ aus, Friedens- und Umweltbewegung erlangten gesellschaftliche Relevanz und Blondie musste sich 1979 im staatlichen Rundfunkmonopolsender Ö3 erst gegen Richard Claydermans »Ballade pour Adeline« durchsetzen. Und da machen die beiden in der Grazer Schillerstraße ein Geschäft mit Karotten, Erdäpfeln, Sauerkraut, Äpfeln, Brot und Schafskäse auf – noch dazu in einem Kellerlokal. 1,2 Millionen Euro Umsatz Schnitt, Szenenwechsel ins Jahr 2014, sohin 35 Jahre später – im wahren Sinn des Wortes eine Generation später – hat der zweitgeborene Sohn Micha (33) bereits seit fünf Jahren den Bioladen (seit 1995 in der Sparbersbachgasse) übernommen. Aus dem halbtags geöffneten Kellerlokal ist ein 140 Quadratmeter großes, von allen Bevölkerungsschichten frequentiertes Geschäft mit 4.600 Artikeln und einem Netto-Jahresumsatz von 1,2 Millionen Euro geworden. Wie hat »der Junge« die Entwicklung erlebt? »Ich bin deswegen noch in der Schulzeit gemobbt worden, und das war in den Neunziger Jahren«, erläutert er den langsamen Prozess gesellschaftlicher Akzeptanz gegenüber alternativer Lebensweise. Seine Reaktion war ebenso unangepasst wie konsequent. In der Sechsten die reguläre Schule geschmissen und in jene des Lebens eingetreten – vornehmlich nach dem Muster »neun Monate arbeiten, drei Monate reisen«. »Erst dabei wurde mein Idealismus geweckt«, resümiert er, »da ist mir klar geworden, wie wichtig es ist, Werte mitbekommen zu haben.« Seine Reisen führten ihn bis nach Australien, nach Indien und nach Lateinamerika: Gua-
70 /// Fazit Dezember 2014
temala, Honduras, El Salvador, Costa Rica. »Vor allem Costa Rica hat mich positiv überrascht. Das Umweltbewusstsein ist dort wesentlich höher als in den Nachbarstaaten, immer mehr geschützte Naturreservate entstehen und ich bin überzeugt, dass es als erstes Land CO2-neutral sein wird.« Auch der Verzicht des Landes auf ein Heer komme pazifistischem Gedankengut naturgemäß ziemlich nahe. Als kritischer Beobachter erkennt er aber auch die Problematiken, die mit zunehmendem Wohlstand offenbar automatisch einherzugehen scheinen, wenn etwa Costa Rica gegenüber seinen Nachbarn, die als Gastarbeiter ins Land kommen, rassistische Vorurteile entwickle. Micha Matzers Rolle im Bioladen als Schnittstelle zwischen Lebensmittelproduzenten und Konsumenten ist zusätzlich geprägt von Erlebnissen wie in Honduras, wo er auf konventionellen Kaffeeplantagen sehen konnte, wie die Erntehelfer im Kindesalter wegen der gesundheitlichen Belastung durch den Einsatz chemischer Spritzmittel regelmäßig gegen andere Kinder ausgetauscht werden mussten. »Da hat sich bei mir schon zusätzlich ein Bewusstsein entwickelt, dass ich etwas tun möchte, wofür ich mich nicht zu schämen brauche und wo ich nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung bin.« Dazu bedarf es eben der Fähigkeit, in – auch größeren – Zusammenhängen denken zu können. Fairer Handel Da ergibt es natürlich Sinn, einem steirischen Apfelproduzenten die für die konventionelle Verpackungsindustrie wegen des Wetters zu groß ausgefallenen Äpfel abzunehmen und im Bioladen günstiger anzubieten, zumal die wunderbaren Äpfel sonst als Pressobst oder gar als Abfall enden würden. Da gerade an so einem Beispiel offenbar wird, wie unterschiedlich die Ziele konventioneller Vermarktung mit Gewinnmaximierung als oberster Maxime im Vergleich zu produzenten- wie konsumentengerechtem und fairem Handel sein können, wird auch klar, welche Überlegungen den Junior plagten, als er vor Jahren seine Mutter fragte, ob »wir wohl nicht auf der falschen Seite stehen.« Denn eines ist der Familie Matzer wichtig und klar: Die Richtung muss stimmen. So war das auch für Vater Rupert, als er schon vor zehn Jahren den Tank von seinem Bus, den er für die Gemüsetransporte verwendete, mit Pflanzenöl statt mit Diesel füllte. Die Folge war ein kapitaler Motorschaden und in der Folge ein zweiter. Doch mit dem neuen, auf Pflanzenöl umgerüsteten T5-VW-Bus wurden bereits 200.000 Kilometer heruntergespult. Neben zwei Toyota-Diesel-Fahrzeugen setzen die Matzers nun auf Elektroantrieb,
Fotos: Croce & Wir (2), Alex Stangl
Fazitportrait
natürlich mit Ökostrom gespeist: Der elektrische Renault Kangoo bewährt sich immerhin schon seit 92.000 Kilometern. »Ein Problem ist nur die Heizung, die verbraucht zu viel Strom. Das wird aber beim nächsten Elektroauto, einem Nissan, besser.«
Die richtige Richtung Dass die Autoindustrie selbst hadert, zeige sich daran, dass das erste Service beim Renault mit 50 Euro noch sehr moderat war, beim zweiten hingegen, ohne spezielle Reparaturen oder Ähnlichem, bereits über 500 Euro zu berappen waren. »Von den 100.000 Kilometern, die wir im Jahr zu fahren haben, werden heute bereits 33.000 Kilometer elektrisch zurückgelegt, in Kürze sollen es doppelt so viel, also rund zwei Drittel sein«, erläutert er seine Pläne. Wieder ist erkennbar, dass es eben die Richtung ist, die stimmen muss. Dass so viel gefahren wird, hat einen plausiblen Grund: Neben dem Geschäft in der Sparbersbachgasse gibt es bereits seit 1992 ein zweites Geschäft, die »Kornwaage« in der Theodor-Körner-Straße mit einem Umsatz von 890.000 Euro und seit 2008 ein drittes, die »Bio-Sphäre« im Ökopark von Hartberg, mit einem Umsatz von 460.000 Euro. Der Zielgerichtetheit und unbeirrbaren Konsequenz der beiden Biopioniere Uschi und Rupert Matzer ist es zu verdanken, dass sie sich entgegen aller seinerzeitigen Widerstände schon so lange am Markt halten können, ihre Geschäftsfläche in diesen 35 Jahren vervielfachen konnten und das haben, was Ökonomen ganz bürgerlich Erfolg nennen. Insbesondere haben sie vorgemacht, dass sich Erfolg eben doch mit Ökologie verträgt, was weniger als eine Generation zuvor undenkbar war. »Das funktioniert nicht mit der Wolfsmentalität ‚fressen oder gefressen werden‘, sondern setzt Fairness zwischen Produzenten, Konsumenten und Händlern voraus«, betont Uschi Matzer. Und wenn es ein entscheidendes Kriterium ist, dass sich eine Jungfamilie mit Durchschnittseinkommen im Bioladen ihre Nahrungsmittel leisten kann, wenn sie saisonal und regional einkauft, dann wird dabei niemand reich, auch nicht der Händler. Dies von vornherein so verstanden und konsequent gelebt zu haben, vorzuzeigen, dass es so auch geht, kann auch als gesellschaftspolitischer Impuls gesehen werden. So ist die Familie Matzer überzeugt, dass die Wirtschaft dann am besten funkti-
oniert, wenn sie assoziativ arbeitet und niemand den anderen »auffressen« will. Wenn klar wird, dass bestimmte Dinge, hier sind es eben Lebensmittel, einen bestimmten Wert haben, der etwa je nach Jahreszeit durchaus schwanken kann und darf. Auch ständige Schnäppchen-Mentalität kann nicht in die richtige Richtung führen. Unter diesen Gesichtspunkten hat auch ein weiterer Biosupermarkt, wie er kürzlich in den ehemaligen Stiefelkönigräumlichkeiten am Joanneumring eröffnet wurde, Platz in der Gemeinschaft der Stadt und wird nicht misstrauisch abgelehnt, sondern als belebend begrüßt.
Glas statt Plastik Die heute heroisch-witzig anmutenden »Kämpfe« der 1970er und 1980er Jahre sind zum Großteil Geschichte und zum Teil Legion. Etwa als »Biospinner« wie die Matzers auf die Idee zu kommen, die leeren Milchpackerln wieder an den damaligen Milchhof zur Entsorgung zu retournieren – heute entsorgungstechnischer Standard. Damals schritt die Polizei ein. Aber auch an diesem Beispiel zeigt sich Matzersche Konsequenz. Bis heute ist das Angebot an Milchprodukten in den Bioläden der Familie Matzer im Gegensatz zu anderen Bioläden äußerst gering, weil die meisten dieser Produkte auch von der inzwischen entstandenen Bioindustrie überwiegend in »Plastikpackerln« angeboten werden. »Bei uns gibt’s die Milch in Glasflaschen«, stellt Rupert Matzer klar und lässt erkennen, dass Einkauf und Handel von Lebensmitteln nicht ohne gesellschaftspolitisches Unterfutter auszukommen scheinen. Zugleich müsse man sich heute vermehrt einer überbordenden Bürokratie- und Kontrollsucht seitens der Behörden, aber zugleich auch Rechtsunsicherheiten etwa in der Personalverrechnung oder bei der Körperschaftssteuer stellen: »Drei verschiedene Vorschreibungen in einem Jahr, was gilt dann?«, hebt Uschi Matzer die Hände in die Höhe. Oder dass das Gesundheitsamt für die kleine Küche im Bioladen Kunststoff- statt Holzschneidebretter haben will, gehe eben auch aus gesundheits- und hygienetechnischer Sicht genau in die falsche Richtung. Rupert Matzer grinst breit: »Da ist die Behörde bei meiner Frau genau richtig.« Auf Ö3 erklingt heute wieder die Musik von ABBA, wie schon 1979. Richn tungsweisend?
Bioladen Familie Matzer 8010 Graz, Sparbersbachgasse 34 Telefon: 0316 838799 bio-laden.at
Fazit Dezember 2014 /// 73
Foto: Maciek Lulko
Fazitreise
Breslau stellt sich der Geschichte Eine Reise nach Schlesien
Fazit Dezember 2014 /// 75
Fazitreise
Die niederschlesische Metropole Breslau wird im Jahr 2016 Kulturhauptstadt Europas. Nicht nur das weltbekannte
Puppentheater oder die auch in Deutschland und Oberösterreich
beliebte Oper haben ihr zu diesem prestigeträchtigen Titel verholfen,
sondern auch der interreligiöse Dialog und die nach 1990 begonnene vorsichtige Aufarbeitung der eigenen Geschichte rund um die Vertreibung der ursprünglichen deutschen Bewohner. Text von Johannes Tandl
D
enn in Breslau hat nach 1945 ein vollständiger Austausch der Bevölkerung stattgefunden. Die Deutschen wurden – wohl auch wegen der Nazigräuel – äußerst gewalttätig vertrieben und durch heimatlos gewordene Polen ersetzt. Die größte Gruppe unter den Neubreslauern bildeten die Einwohner von Lemberg, das den Polen von der ehemaligen UdSSR weggenommen und der Ukraine zugeschlagen wurde. Bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zählte Breslau mit etwa 630.000 Einwohnern zu den wichtigsten deutschen Großstädten – etwa vergleichbar mit München, Köln oder Dresden.
Foto: Jim Forest
Nach 1945 ist die Bevölkerung zwischenzeitig auf 30.000 gesunken. Doch die Stadt ist als polnische Metropole wiederauferstanden und heute leben dort wieder 650.000 stolze Breslauer aus allen Teilen Polens, die immer seltener ein Problem damit haben, sich mit den deutschen Wurzeln ihrer nunmehr polnischen Heimatstadt auseinanderzusetzen. Denn dass es in Breslau keine Deutschen mehr gibt, wird inzwischen als Makel empfunden.
Obwohl die Neuzuwanderer nach 1945 nichts für die Vertreibung können – schließlich handelt es sich bei ihnen ja selbst um Vertriebene –, sind sie sich bewusst, dass sie an einem Ort leben, der nichts mit ihrer angestammten Kultur zu tun hat. Bis 1990 war die deutsche Vertreibung ein Tabuthema. Offiziell wurde die Inbesitznahme Niederschlesiens als »Wiedererlangung der verlorenen Gebiete« bezeichnet. Im Zuge der deutschpolnischen Aussöhnung war damit jedoch Schluss. Und der Charme, den die
Stadt auf deutschsprachige Besucher ausübt, wird durch eine zwar versteckte, aber dennoch vorhandene Scham darüber, was in Folge zahlreicher Nazigräuel unmittelbar nach 1945 passiert ist, nur noch verstärkt.
Der Breslauer Marktplatz Rynek ist ein historisches Juwel Obwohl es in Breslau keinen Deutschen mehr gibt, kommt man zumindest in den Tourismuszonen mit Deutsch einigermaßen gut zurecht. Wie überall in Osteuropa hat jedoch Englisch das Russische als erste lebende Fremdsprache ersetzt. Während unter Österreichern vor allem die Stadt Krakau als städtetouristisches Ziel gilt, haben die Bundesdeutschen Breslau mit seiner liebevoll restaurierten Altstadt rund um einen der wohl schönsten Hauptplätze der Welt, dem Rynek, schon früher wiederentdeckt. Das hat vor allem mit der räumlichen Nähe zu tun, denn Berlin und Breslau trennen gerade einmal zwei Stunden auf der Autobahn. Das markanteste Gebäude auf dem Rynek ist das »Alte Rathaus« mit seiner historischen astronomischen Uhr aus dem Jahr 1580. Ein Teil der Häuser blieb im ansonsten weitgehend zerstörten Breslau vom Krieg verschont. Alle anderen Gebäude wurden aufwendig restauriert bzw. in nach Originalplänen wieder aufgebaut. Der Rynek ist unter Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt. Es reiht sich Gaststätte an Gaststätte und gefeiert wird bis in die frühen Morgenstunden. Die Lokalszene wird jedoch nicht von Touristen, sondern von den zahlreichen Jugendlichen, die das gesamte Stadtbild prägen, dominiert.
Fazit Dezember 2014 /// 77
Fazitreise
Das Wappen Breslaus geht in seiner heutigen Form auf das Jahr 1530 zurück und wurde durch Kaiser Karl V. bestätigt.
150.000 Studenten prägen das städtische Leben Breslau ist eine junge Stadt. Dazu tragen die vielen Hochschulen mit ihren 150.000 Studenten bei. Räumliches Herzstück des wissenschaftlichen Lebens bildet die Aula Leopoldina, im Hauptgebäude der vom Habsburger-Kaiser Leopold dem Ersten begründeten Breslauer Universität. Die Aula Leopoldina ist einer der schönsten und größten Barocksäle der Welt. Heutzutage ist die Technische Universität die wichtigste Hochschule der Stadt. Sie wurde 1910 als Teil der Universität Breslau gegründet. Nach der Vertreibung zogen Professoren der ehemaligen Lemberger Universität ein und nahmen den Lehrbetrieb bereits am 15. November 1945 wieder auf. Der hervorragende Ruf der Studienrichtung Informationstechnologie ist übrigens hauptverantwortlich dafür, dass sich nach dem polnischen EU-Beitritt Weltkonzerne wie Google, Siemens, Bosch oder SAP in Breslau angesiedelt haben. Abseits der Altstadt wird Breslau so wie die meisten osteuropäischen Städte von Plattenbauten dominiert. Die polnischen Löhne liegen mit durchschnittlich 1.000 Euro deutlich unter dem österreichischen Niveau, aber auch die Lebenshaltungskosten sind viel niedriger. Deshalb ist das Wohlstandsniveau wesentlich höher, als es die geringen Löhne und Gehälter vermuten lassen.
hat einen Durchmesser von 65 Metern und bildet das Herzstück des Breslauer Messe- und Ausstellungsgeländes. Er fasst bis zu 10.000 Besucher und wurde von Max Berg errichtet. Ein weiteres Wahrzeichen von Breslau ist der Breslauer Dom, der von Mitte des 13. Jahrhunderts an erbaut wurde und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erst in den Neunzigerjahren wieder vollständig instandgesetzt wurde. Die Dominsel bildet das Zentrum der Breslauer Gotik mit zahlreichen weiteren sakralen Kirchenbauten. Daneben gibt es in der Breslauer Altstadt aber auch eine evangelische und eine russisch-orthodoxe Gemeinde und auch das jüdische Leben, das von den Nazis ausradiert wurde, hat mittlerweile rund um die einzig verbliebene Synagoge der Stadt wieder Fuß gefasst. Die drei christlichen Kirchen und die Juden haben übrigens eine interreligiöse Plattform gebildet und arbeiten eng zusammen. Dieses für Polen längst nicht selbstverständliche Miteinander war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die EU Breslau für 2016 den Titel »Europäische Kulturhauptstadt« verlieh. Man darf schon heute gespannt sein, mit welchen Projekten Breslau dieser gesamteuropäischen kulturellen Verantwortung nachkommen wird. Vielleicht gelingt es ja, einen Teil jener Bedeutung wieder zu erlangen, die der 650.000-Einwohnermetropole in einer der wirtschaftlich dynamischsten Regionen Europas n eigentlich zustehen würde.
Die Breslauer Jahrhunderthalle ist Weltkulturerbe Die historische Stadt Breslau hat es ausgerechnet mit einem neuzeitlichen Gebäude auf die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten gebracht. Und zwar mit der zwischen 1908 und 1913 errichteten Jahrhunderthalle. Dabei handelt es sich um eines der ältesten Stahlbetongebäude der Welt. Der imposante Kuppelbau
Fotos: Johannes Tandl
Weitere Informationen Breslau (polnisch Wroclaw, schlesisch Brassel) ist eine kreisfreie Großstadt an der Oder. Mit über 630.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt Polens, Hauptstadt der historischen Region Schlesien und des Verwaltungsbezirkes (Woiwodschaft) Niederschlesien sowie Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises. Breslau bildet das wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Zentrum Schlesiens und war 2012 ein Austragungsort der Fußballeuropameisterschaft. 2016 wird die Stadt Kulturhauptstadt Europas und Verleihungsort des Europäischen Filmpreises sein. polen.travel wroclaw-info.pl fb.com/polnisches.fremdenverkehrsamt
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Mit Höflichkeit und einer Waffe kann man weit mehr erreichen als nur mit Höflichkeit. Wladimir Wladimirowitsch Putin, Präsident der Russischen Föderation
Das Gesamtkunstwerk Friedrich Liechtenstein bewegt sich zwischen Unterhaltungsgenie und Langeweilewahnsinn. Im November war er in Graz. Zum Glück.
Friedrich Liechtenstein Geboren 1956 als Hans-Holger Friedrich in Eisenhüttenstadt. Er ist Musiker, Schauspieler und Unterhaltungskünstler. goo.gl/zuaG04
Performance oder so
Endlich supergeil Von Peter K. Wagner
S
eine Jugend verbrachte er im Kinderheim, später schlug er sich als Hausmeister oder Küchenhilfe in den Krankenhäusern Chicagos durch. Sein Leben war beliebig, mit seinen Nachbarn sprach er über das Wetter, Besuch bekam er nie und wenn er seine Wohnung verließ, vergrub er sein Gesicht in seiner Armeejacke. Dabei hätte Henry Darger gerne selbstbewusster sein können. Als der Amerikaner mit 80 Jahren ins Altersheim kam und sei-
80 /// Fazit Dezember 2014
nen letzten Tagen entgegenblickte, veranlassten seine Vermieter eine Wohnungsräumung. Und das Potenzial Dargers wurde offenbart. Durch den Fund eines 15.145 Seiten starken Manuskript später stieg er plötzlich zu einem der bedeutendsten Künstler der Outsider Art auf. Und hatte davon so viel wie Vincent van Gogh von den Rekordpreisen, die seine Bilder nach seinem Tod erzielten. Nun ist Friedrich Liechtenstein kein van Gogh und nicht einmal ein Darger, aber doch hatte er noch einmal Glück. 55 Jahre lange
musste er darauf warten. Auf Edeka, einen Werbespot, und 12,5 Millionen Klicks auf YouTube. Endlich war er supergeil. Dabei hatte er schon zuvor gesungen, installiert, geschauspielert – und sogar für einen Brillendesigner als Schmuckeremit in Berlin gelebt. So schimpft sich, wer durch Wohnen zur Attraktion wird. Weil man, so wie damals im England des 18. Jahrhunderts modern, in einer Wohnung öffentlich zur Schau gestellt wird. Die Zeiten sind vorbei. Goldene Fingernägel, Schlafrock, grauer Vollbart, unverschämt gut frisiert – dieser Mann strahlt mittlerweile als Internetphänomen. Wenn Friedrich Liechtenstein über die kleine Bühne in der Luise im Kunsthaus tänzelt, hat man es mit einem Gesamtkunstwerk zu tun, das eigentlich gar keines ist. Und doch lässt man sich in seinen Bann ziehen. Vor allem von dieser Stimme, die noch gewaltiger ist als seine charismageschwängerte Aura. »Wir wissen eigentlich auch nicht, was er genau vorhat«, sagt der Lichttechniker, nachdem Liechtenstein zum wiederholten Mal eine frivol-schräge, aber gleichsam langweilige Nummer zum Besten gibt. Nur um anschließend alle verwirrten Besucher des Spektakels mit einer Geschichte über eine Reise nach Belgien zu unterhalten. Luise-Betreiber Gernot Saiko und Grand-Journal-Herausgeberin Nina Prehofer hatten ihn ins Kunsthaus geladen, wo er sein Konzeptalbum »Bad Gastein« präsentieren durfte. Einen Tag später mimte er den »Special Guest« bei der ersten Grazer TEDx-Tagung. Der Untertitel der Veranstaltung: »There is no such thing«. Stimmt. n
Alles Kultur Ausstellung
Kurzes Aufbäumen der Moderne in Graz
Die Neue Galerie stellt den deutschen Künstler Paul Schad-Rossa in den Mittelpunkt einer Ausstellung. Schad-Rossa war 1900 nach Graz geholt worden, um hier die Moderne zu etablieren. Die Ausstellung stellt seine Werke denen steirischer Zeitgenossen gegenüber.
E
s ist ein mutiger Schritt, einen Künstler, der völlig in Vergessenheit geraten ist, näher und kritisch neu zu betrachten, seine Geschichte und die seiner Zeit zu erzählen. Es war die Initiative des Kurators des Städtischen Museums in Engen in Baden-Württemberg, Velten Wagner, der im Frühjahr 2014 eine Personale des Künstlers Paul Schad-Rossa veranstaltete. Wagner kam bei seinen Recherchen bald auf Graz, denn Schad-Rossa (1862 in Nürnberg geboren – 1916 in Berlin gestorben) hat in den Jahren 1900 bis 1904 eine wichtige Rolle im Grazer Kunstgeschehen gespielt. Die Neue Galerie besitzt zwei sehr großformatige Bilder von Paul Schad-Rossa und übernimmt von Engen den Teil der Schau, der das Spektrum des Schaffens des Künstlers von großforma-
tigen Genremalereien über den Symbolismus der Secessionskunst bis zu formal expressionistischen Tendenzen zeigt. Die Kuratorin der Ausstellung der Neuen Galerie, Gudrun Danzer, setzt die Werke Schad-Rossas in Beziehung mit Arbeiten steirischer Künstler. »Wir wollen zeigen, vor welchem Hintergrund Schad-Rossa hier tätig war, und ob und wie seine Kunst bzw. die des Secessionismus von den Grazer Künstlern rezipiert wurde.« Es geht dabei vor allem um den Realismus und den Symbolismus – die Recherchearbeiten der Neuen Galerie zeigen aber, dass in einer Stadt zweiter Größe wie Graz die Stilausprägungen nicht so pointiert erfolgten wie in den Metropolen. »Die Künstlerinnen und Künstler mussten sich quasi den Bedingungen der Provinz beugen«, so Danzer. Dennoch gelingt es mit der Ausstellung »Aufbruch in die Moderne?«,
auch Werke aus der eigenen Sammlung neu zu entdecken, so die Kuratorin. Der Künstler Schad-Rossa war 1900 vom neuen Präsidenten des Steiermärkischen Kunstvereines, dem Archäologen Wilhelm Gurlitt, von München nach Graz geholt worden, um hier – im traditionsverhafteten Graz der Jahrhundertwende – moderne Bestrebungen durchzusetzen. Schad-Rossa fasste sein künstlerisches Programm in den Satz: »Kunst ist der Gegensatz zur Natur«. Seine Werke und die seiner Schüler – er hatte in Graz eine Malschule gegründet – wurden in Graz intensiv und auch sehr kritisch besprochen. 1904 verließ er Graz, die Traditionalisten hatten die Kulturkritik zurückerobert. Die Ausstellung in der Neuen Galerie wird von einem umfangreichen Katalog begleitet, in dem alle gezeigten Arbeiten abgebildet n sind.
Aufbruch in die Moderne? Paul Schad-Rossa und die Kunst in Graz Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 7. November 2014 bis 22. Februar 2015 museum-joanneum.at
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Fotos: Wilfried Moertl, Universalmuseum Joanneum
Von Katharina Kocher-Lichem
Tandl macht Schluss! Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl
E
uropa leidet nach wie vor unter den Folgen der Krise. Die Konjunktur steht und dem ganzen Kontinent droht – dem japanischen Beispiel folgend – ein Deflationsszenario, dem wohl ein Jahrzehnt der Stagnation folgen wird und von dem wir noch nicht einmal die Hälfte hinter uns gebracht haben. Zeit, wieder einmal daran zu erinnern, wie die Krise ausgelöst wurde. Und tatsächlich waren es unzulässige Markteingriffe der amerikanischen Politik, welche die Weltwirtschaft Jahre später an den Abgrund geführt haben. Denn der damalige US-Präsident Bill Clinton hatte die beiden großen US-Immobilienfinanzierer »Freddie Mac« und »Fannie Mae« unter großen Druck gesetzt, allen Amerikanern – ungeachtet ihrer Bonität – den Kauf eines Eigenheims zu ermöglichen. Dadurch entstand eine enorme Nachfrage und die Häuserpreise kletterten jährlich nach oben. Daraufhin sah sich die US-Notenbank (FED) gezwungen, mit mehreren Zinserhöhungen wirkungsvoll gegen die Inflation zu steuern.
Europa leidet. Und Amerika blüht
82 /// Fazit Dezember 2014
Mit dem durchschlagenden Ergebnis, dass Häuser erstmals seit den Dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts an Wert verloren und billiger wurden. Dadurch konnten und wollten die Hausbesitzer ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen. Die US-Banken, allen voran »Freddie Mac« und »Fannie Mae«, saßen auf einmal auf einer Unzahl an nicht bedienten Krediten. Mithilfe einiger gewiefter Ratingagenturen schaffte es die US-Finanzwirtschaft dennoch irgendwie, ihre wertlosen Wohnkredite in Pakete zu bündeln und europäischen Banken anzudrehen. Als die das Spiel durchschauten, war es schon zu spät. Die Amerikaner hatten die Krise erfolgreich nach Europa verlagert und damit die gesamte Weltwirtschaft in Bedrängnis gebracht. Was damals im Jahr 2008 passiert ist, war eine Riesenschweinerei und ist in höchstem Maße ungerecht. Die USA hatten das Problem für sich lösbar gemacht, indem sie andere unfreiwillig mit ins Boot holten. Doch während Europa das Wasser nach wie vor bis zum Hals steht, hat Amerika es inzwischen geschafft, die Krise hinter sich zu lassen. Das war möglich, weil sie sich wieder nicht auf die ultraleichte Geldpolitik der FED verlassen haben, um ihren Dollar als globale Leitwährung zu festigen. Sie haben zusätzlich eine knallharte, ausschließlich von nationalen Interessen geprägte Außen- und Wirtschaftspolitik betrieben. Anstatt, wie es wir Europäer tun, die Wirtschaft mit Klimazielen zu peinigen, die angesichts der globalen Dimension des Problems ohnehin so gut wie nichts bewirken, haben sich die USA über sämtliche Interessen ihrer »Öko-NGOs« hinweggesetzt und durch Fracking so viel Öl und Gas gefördert, dass die US-Energiepreise inzwischen in den Keller gerasselt sind und die US-Wirtschaft so ihre Produktivitäts- und Kostennachteile mehr als nur ausgleichen konnte. Die EU-Betriebe kämpfen hingegen weiterhin mit – durch Ökoabgaben nach oben getriebenen – irrwitzig hohen Energiepreisen und sehen sich außerstande, Spielraum für Investitionen zu schaffen. Auch die EU-Politik vertritt Interessen
– aber leider nicht die unserer arbeitsuchenden Jugend. Viele namhafte europäische Unternehmen, die unter dem heimischen Klima-Regime leiden, denken daher längst über Produktionsverlagerungen nach Amerika nach. Jene, die wie die Voestalpine über die erforderlichen Mittel für Großinvestitionen verfügen, haben diesen Schritt übrigens längst vollzogen. Und sogar Konzerne, die ihre Produktion in den letzten Jahrzehnten in Schwellenländer auslagerten, orientieren sich standortpolitisch neu, denn an den USA führt für die Industrie derzeit kaum ein Weg vorbei. Die Supermacht zeigt uns tagtäglich, wie Reindustrialisierung mit Hilfe einer wachen Politik funktionieren kann. Es wäre auch in Europa an der Zeit, wieder mehr an sich selbst zu denken, als ständig Versuche zu unternehmen, es der ganzen übrigen Welt recht zu machen. Wir sind deshalb in der EU, weil wir hoffen, dass wir so unsere wirtschaftlichen Ziele besser erreichen können. Bei aller paneuropäischen Romantik sollten wir uns daher vor Augen führen, dass eine Verlagerung nationaler Interessen nach Brüssel nur dann Sinn ergibt, wenn die positiven Aspekte für unsere Lebensqualität und unseren Wohlstand n überwiegen.
Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at Wir lesen uns wieder AB 23. Dezember 2014!
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