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HEIZEN & ENERGIESPAREN | FUSSBODENHEIZUNG

Barfußtauglich RENOVIERSYSTEM: Das „Renovis“ Trockenbausystem zur Flächenkühlung und -heizung besteht aus einer Gipskartonplatte, in die ein Rohr werkseitig integriert ist. Die Elemente können mit einer Unterkonstruktion wie eine Trockenbauplatte auf nahezu allen Untergründen an der Wand montiert werden.

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Sie gehören schon fast zum Neubau dazu: unsichtbare Heizungen in Wand oder Boden. Sie bescheren den Bewohnern ein angenehmes Gefühl unter der Sohle und sind in Sachen Komfort umschlagbar.

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rundsätzlich gibt es zwei Wege, um Wohnzimmer und Co. auf Temperatur zu bringen: mit Konvektions- oder Strahlungswärme. Die meisten Menschen empfinden Strahlungswärme als angenehmer. Im Gegensatz zur Konvektionswärme, die durch die Erwärmung kalter Luft am Heizkörper entsteht und zu einer erhöhten Luft- und Staubzirkulation im Raum führt, entsteht Strahlungswärme durch Strahlen im Infrarotbereich. Diese erwärmen nur feste Gegenstände, wie Wände und Möbel, und wirbeln dadurch keine Raumluft auf. Flächenheizungen in Wand, Boden oder Decke aber auch Heizkörper mit einer großen Oberfläche geben diese Strahlungswärme ab. Bei einem Neubau bietet es sich an, wasserführende Heizschlangen gleich mit in den Estrich zu verlegen. Der darauf verlegte Bodenbelag sollte gute Wärmeleitfähigkeiten mitbringen (Fliesen haben hier die Nase vorn!). Soll nur ein Raum, zum Beispiel das Bad mit einer Flächenheizung ausgestattet werden, ist der Einsatz einer elektrischen Fußbodentemperierung eine sinnvolle Alternative.

Systemvielfalt Fußboden-Heizungen gibt es als Nass- und Trockensysteme. Die einen werden in flüssigen, also „nassen“ Estrich eingebracht, die anderen in „trockenen“ Schaumplatten verlegt und mit Platten abgedeckt. Neben der angenehmen Strahlungswärme arbeiten Flächenheizungen schon mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Die Zentralheizung kann dadurch mit geringeren Temperaturen arbei-

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ten, ohne dass die Bewohner auf Komfort verzichten müssen. Ideal geeignet für die Kombination mit einer wassergeführten Wandoder Fußbodenheizung sind Wärmepumpen oder Solaranlagen, die ihre Wärme aus regenerativen Quellen beziehen. Elektrische Ausführungen, die mit Strom auf die nötigen Grade gebracht werden, verbrauchen vergleichsweise viel Energie – daher ist hier nur der Einsatz in einzelnen Räumen anzuraten, sonst wird die nächste Stromrechnung eine böse Überraschung! Weitere Vorteile dieser Heizvariante liegen im gestalterischen Bereich: Da sie in den Räumen sichtbare Heizkörper überflüssig machen, lassen sich Regal, Sofa und Co. aufstellen, wo’s gefällt. Da macht Einrichten wieder Spaß! Lediglich bei Wandheizungen sollte man darauf achten, dass keine Möbel direkt davor stehen und die Außenwände gut isoliert sind.

Ganz schön träge Trotz aller guten Eigenschaften ist die hohe Trägheit von Fußboden- und Wandheizungen zu beachten, die ein schnelles herauf- und herunterregeln der Temperatur im Raum erschwert. Wer häufig außer Haus ist und die Heizung für ein paar Tage abdrehen will, muss sich darauf einstellen, dass das erneute „Hochfahren“ der Raumtemperatur einige Zeit beansprucht und sich die Flächeneheizung erst wieder einspielen muss. Auch der bauliche Aufwand ist groß, was sich in den Investitionskosten für ein derartiges System niederschlägt. (erv) Herstellerkontakte ab Seite 80.

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