Photoshop 03/2013

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Farbkorrektur per Regler Leicht gemacht

tätigen können. Mit dieser Funktion lassen sich im Handumdrehen kreative Farb-Looks kreieren. Ein Anwendungsbeispiel sehen Sie unten auf dieser Seite: Wählen Sie in den Lichtern einen warmen Farbton (z. B. 40) mit einer geringen Sättigung, um der Aufnahme in den hellen Bildbereichen einen „wärmeren” Bildeindruck zu verschaffen.

Farbkorrekturen im Detail

Lightroom und Camera RAW bieten eine ganze Palette mächtiger Regler und Werkzeuge zur exakten und effizienten Farbkorrektur. Orange, Gelb, Grün, Aquamarin, Blau, Lila und Magenta gezielt einzeln ansprechen, und das nicht nur in Bezug auf ihren Farbton (H=Hue), sondern auch auf Sättigung (S=Saturation) und Luminanz (L= Luminance). Hat die Haut einer porträtierten Person zum Beispiel einen typischen Rot-Orange-Stich, verringern Sie für beide Farbtöne einfach die Sättigung und erhöhen Sie die Luminanz von Orange. So sieht die Hautfarbe gleich viel natürlicher aus. Bei Landschaftsaufnahmen von sonnigen Tagen können Sie den Himmel mit den Blau-Reglern im Bereich Sättigung und Luminanz optimieren, ohne dass Sie dabei andere Farben verändern. Nach der Korrektur besitzt Ihr Foto einen kontrastreichen und strahlend blauen Himmel – fast so, als hätten Sie schon beim Fotografieren einen klassischen Polfilter aus Glas vor Ihr Objektiv gesetzt.

Teiltonung für kreative Looks Ein Lightroom-Klassiker in Bezug auf Farbanpassungen ist daneben die Teiltonung. Hier können Sie den Lichtern und Schatten verschiedene Farbtöne hinzufügen. Die Stärke lässt sich durch die Sättigungs-Regler bestimmen. Dazu klicken Sie auf das Farbfeld, das Sie jeweils neben den Begriffen Lichter und Schatten finden. Es öffnet sich ein weiteres Fenster, in dem Sie mit einer Pipette Ihre Auswahl

In der Palette der lokalen Korrekturwerkzeuge stehen Ihnen für den Verlaufsfilter- und den Korrekturpinsel auch die Farbregler Temperatur, Tönung und Sättigung zur Verfügung. So lassen sich auch selektive Farboptimierungen im Bild sehr genau realisieren und im Detail anpassen. Lokale Farbkorrekturen lohnen sich zum Beispiel bei Außenaufnahmen, deren Motiv zur einen Hälfte im warmen Sonnenlicht, zur anderen im kühlen Schatten liegt – und folglich nicht farbrichtig von der DSLR erfasst wurde. Das Gleiche funktioniert bei Studiofotos, die absichtlich mit einem kühleren Weißabgleich fotografiert beziehungsweise bearbeitet wurden, in denen das abgelichtete Model jedoch nicht kalt erscheinen, sondern in einem wärmeren Farbton dargestellt werden soll. Mit den lokalen KorrekturWerkzeugen lassen sich solche Situationen hervorragend korrigieren, indem Sie die Regler für die warmen und kühlen Bildbereiche unterschiedlich verschieben.

Sättigung vs. Dynamik In der Palette „Grundeinstellungen“ von Lightroom und Adobe Camera RAW (ACR) finden Sie die Regler „Sättigung“ und „Dynamik“. Beide wirken sich auf die Farbintensität aus, jedoch mit unterschiedlichen Resultaten, weshalb auch beide ihre Berechtigung haben. Hier sehen Sie, was bei welcher Farbkorrektur im Vergleich passiert.

Sättigung auf –100

Profi-Tool Kamerakalibrierung Als Option zur Farbkorrektur oftmals vollends vernachlässigt wird die Kamerakalibrierung. Allein der Name schreckt viele ab, dieses Register zu öffnen oder gar zu verwenden. Denn auch wenn viele Privatanwender bereits ihren Drucker, Scanner und Monitore kalibriert haben, bleibt eine kalibrierte DSLR eher die Ausnahme. Dabei ist die Kalibrierung/Profilierung der Kamera für einen farbechten Workflow sehr von Vorteil und auch nicht schwieriger. So geht’s: Sie erstellen mit Hilfe einer genormten Farbtafel wie dem X-Rite Colorchecker (ca. 60 Euro) ein Kamera­profil aus LR heraus, das Sie dann auf alle Bilder anwenden können, die Sie mit dieser Kamera fotografiert haben. So können Sie sicher sein, dass die Farben exakt so dargestellt werden, wie Sie Ihre DSLR aufgenommen hat. Aber auch ohne Kamera-Kalibrierung stehen Ihnen die manuell anpassbaren Regler des Registers Kamerakalibrierung zur Verfügung. Hier können Sie nicht nur wie im Register HSL die Primärwerte Rot, Grün und Blau direkt in Farbton und Sättigung anpassen, sondern auch die Schatten im Grün/Magenta-Bereich optimieren. 

Sättigung auf 0

Sättigung auf +100

Dynamik auf –100

Dynamik auf 0

Das unbearbeitete Bild zeigt eine natürliche Farbdarstellung. Der Weißabgleich bei der Aufnahme wurde richtig gesetzt. Soll die Szene jedoch sommerlicher wirken, ist auch dies kein Problem.

Verstärken Sie über die Palette Teiltonung gezielt die Sättigung in den Lichtern, und überlagern Sie die Aufnahme mit einem warmen Gelbton. Die Stimmung des Bildes hat sich deutlich verändert.

Dynamik auf +100

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