küche + architektur 2-2018

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Unternehmen + Köpfe | nobilia

Dr. Oliver Streit, Nobilia Geschäftsführung:

Ein Statement zum Thema Beteiligung an Messen Herr Dr. Streit, mit einer Exportquote nahe der 50 Prozent ist eine internationale Messepräsenz für Nobilia bestimmt unabdingbar. In welchen Ländern beteiligen Sie sich an Messen und warum? „Auch wenn es in dem Zusammenhang etwas unlogisch klingt, ist die wahrscheinlich wichtigste „internationale“ Messe zunächst einmal unsere Hausmesse im Herbst. Von den gut 12.000 Besuchern, die wir dort in Verl begrüßen dürfen, kommen rund die Hälfte aus dem Ausland und auf diese Quote, muss ich zugeben, sind wir ein bisschen stolz. Gerade diese Besucher nehmen sich viel Zeit für uns und unsere Produkte - und wollen das Unternehmen in den zwei, drei Tagen in möglichst vielen Facetten kennenlernen. Köln mit der LivingKitchen im jährlichen Wechsel mit der Euro­ cucina in Mailand sind die beiden nächsten Messen an denen wir uns regelmäßig beteiligen. Auf beiden Messen hoffen wir, ein möglichst internationales Publikum zu treffen. Natürlich muss aus der Sicht eines Deutschen Mailand da internationaler wirken, allerdings ist eine Vielzahl der Besucher eben auch nationales, aber hier eben italienisches Publikum. Nach unseren Beobachtungen haben beide Messestandorte ein etwas unterschiedliches Profil ausländischer Besucher angelockt. Während sich Besucher aus romanischen Ländern (also auch inkl. Südamerika) in Mailand schneller heimisch fühlten, konnte Köln in BeNeLux und Skandinavien punkten. Bei den „Exoten“ (also alle außerhalb Europas) zieht sicherlich Mailand etwas mehr Besucher, allerdings hat auch in dem Punkt Köln in den letzten Jahren eine gute Entwicklung gezeigt. Mit unserer internationalen Ausrichtung bei 50% Exportanteil sind diese beiden Messen, mit ihren jeweiligen internatio­ nalen Besucherclustern eine Pflichtveranstaltung für uns. Natürlich freuen wir uns in Köln auch auf den Kontakt mit unseren inländischen Kunden. Auch wenn das nicht ganz zu Ihrer Fragestellung passt, darf das nicht vergessen werden!

Dr. Oliver Streit (r.), Geschäftsführung ­nobilia, und Dr. Lars M. Bopf, Sprecher der Geschäftsführung

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Eine kleine Anekdote am Rande: Unseren mongolischen Kunden haben wir auf einer der Küchentrends in München kennengelernt. Was diesen Kunden damals konkret nach München verschlagen hat, weiß ich gar nicht mehr, wahrscheinlich ein völliger Zufall, der aber zeigt, dass der Akquisitionserfolg aus dem Messegeschäft eben auch eine hohe Zufallskomponente haben kann. Auch wenn wir sie aufgrund der fehlenden Sprachbarriere kaum als ausländische Messe wahrnehmen, hat sich für uns inzwischen auch die Küchenwohntrends in Salzburg etabliert. Bei allen unseren Bemühungen, unsere Hausmesse möglichst attraktiv für viele Besucher zu machen, ist eben für viele Studiobesitzer und -mitarbeiter ein Besuch in Ostwestfalen nicht ohne weiteres zu leisten. Da helfen uns die regionalen Veranstaltungen in Salzburg (und München) sehr, diese Kunden möglichst unkompliziert zu erreichen. Im Jahre 2018 haben wir auch erstmals auf der KBIS (kitchen and bath industry show) – der amerikanischen Küchenmesse in Orlando – ausgestellt. Natürlich ist der US-amerikanische Markt für uns mehr oder weniger noch „terra incognita“, aber aus dem Erstauftritt im Januar haben wir zahlreiche, teilweise sehr konkrete Kontakte und Anfragen mitgenommen, so dass unsere (noch sehr kleine) Organisation in Amerika im Moment alle Hände voll zu tun hat, diese Impulse sauber abzuarbeiten. Nachdem wir mit der Umstellung unserer Produktionsmaterialien (Stichwort CARB, vollständig durchgeführt zum Jahresende) auch den amerikanischen Normen vollumfänglich entsprechen, können wir auch auf diesem, übrigens weltweit größten Küchenmarkt, agieren. In der nächsten Woche werden wir – ebenfalls eine Premiere – auf der KBB in Birmingham ausstellen. Neben unseren Produkten können wir dem Publikum dort auch zwei Systeme präsentieren. Mit dem Kütchenhaus Konzept (die Verballhornung im Namen aus Küche und kitchen ist durchaus gewollt, immerhin identifizieren Briten Umlaute als typisch Deutsch und assoziieren damit auch Deutsche Qualität, gerade im Produkt Küche) agieren wir aktuell in Großbritannien mit 16 Shops, davon 13 im Franchise, vier weitere Standorte befinden sich gerade im Aufbau – das werden hoffentlich nach der Messe ein paar mehr sein. Ein weiteres Konzept, das der sofort verfügbaren Küche (bei stark eingeschränkter Fronten- und Typenauswahl) ab Lager, richtet sich an den in Großbritannien typischen Vertriebskanal der Builders and Merchants, so dass wir auch dort eine Menge Themen generieren können. Immerhin ist der UK-Markt der zweitgrößte in Europa und birgt für uns damit weitere Potenziale. Den Messereigen vervollständigen dann noch die SADECC in Lyon, auf der wir uns unseren zahlreichen französischen Kun-


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