Althaus modernisieren 4/5-2018

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bel und Sebastian Stolz einig, die Graffiti auf jeden Fall erhalten zu wollen. Weitere Wünsche für die Planung waren ein großzügiger, offener Wohn-, Koch- und Essbereich, helle lichtdurchflutete Räume sowie zwei Bäder. Mit diesen Vorgaben entwarf das Architektenteam um Marcus Schröger eine Wohnung, die durch die UForm des Dachgeschosses geprägt ist: Jeder Teil des „U“ bietet Platz für einen bestimmten Bereich. Die Lüftung: Der Wunsch nach groß-

Tagsüber wunderbar hell, sorgen am Abend Verdunkelungs-Rollos für eine ungestörte Nachtruhe. Zur Info: Auch bei geöffnetem Fenster würde man das Lüftungselement „Velux Balanced Ventilation“ nicht sehen.

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ie aus Schwaben stammende Schauspielerin Bärbel Stolz zog bereits Mitte der 1990er-Jahre nach Berlin und fand im damals noch als Geheimtipp geltenden Prenzlauer Berg ihr neues Zuhause. Mittlerweile hat sie auf YouTube als „Die Prenzlschwäbin“ einen großen Fanclub. „Klar, dass ich als Prenzlschwäbin auch im Prenzlauer Berg wohnen muss“, lacht Bärbel Stolz. Mit ihrem Mann, dem Regisseur Sebastian Stolz, war sie auf der Suche nach einer größeren Wohnung für die mittlerweile vierköpfige Familie. Für die beiden gab es daher kein langes Überlegen, als ihnen das unausgebaute Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses aus der Gründerzeit mitten im Prenzlauer Berg zum Kauf angeboten wurde. Der Verkäufer empfahl Architekt Marcus Schröger von Urbansky Architekten. „Das war ein toller Tipp“, freut sich Sebastian Stolz, „wir haben uns sofort gut verstanden und fühlten uns gut bei ihm aufgehoben.“ Bereits vor über 20 Jahren wurde der Dachboden für einen Ausbau vorbereitet,

allerdings nie beendet. Aus dieser Zeit stammen wohl auch die farbenfrohen Graffiti, die ein Hausbewohner an dem nackten Ziegelmauerwerk der Brandmauer hinterließ. Schnell waren sich Bär72 ALTHAUS MODERNISIEREN 4/5 2018

zügigen Räumen mit viel Licht wurde also erfüllt – nun musste noch ein gutes Raumklima im Dachgeschoss sichergestellt werden. Die sehr gute Wärmedämmung von Dach und Dachfenstern verringert nicht nur Energieverluste im Winter, sondern auch übermäßiges Aufheizen der Dachwohnung im Sommer. Außen liegende Hitzeschutz-Markisen an den Fenstern, die den Strahlen der Sonne besonders ausgesetzt sind, tragen ihren Teil zur angenehmen Temperatur im Dachgeschoss bei. Familie Stolz entschied sich an den nach Südwesten ausgerichteten Dachfenstern des Elternschlafzimmers für diesen Hitzeschutz. Allerdings gelangt durch die sehr gute Dämmung und annähernd luftdichte Bauweise kaum mehr ein Luftzug durch ehemals undichte Fugen oder Ritzen, und Feuchtigkeit oder Schadstoffe in der Luft können nicht mehr automatisch aus dem Raum entweichen. Damit ist regelmäßiges Lüften umso wichtiger. Die in vielen Neubauten mittlerweile übliche Lösung einer zentralen mechanischen Lüftungsanlage wollte Architekt Schröger jedoch nur ungern nutzen: „Die Installation der Anlage hätte wertvolle Wohnfläche gekostet und ist auch recht wartungsintensiv“, begründet er. Alle Beteiligten entschieden sich daher für eine dezentrale Lüftung mit Fensterlüftern. Die Wahl fiel auf „Velux Balanced Ventilation“ – eine unkomplizierte Alternative, die auch den nach DIN 1946-6 erforderlichen Mindestluftwechsel erfüllt. Das


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