PEFC – Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes ist eine internationale Organisation, die sich den Erhalt der Wälder durch aktive, nachhaltige und klimafitte Waldbewirtschaftung zum Ziel gesetzt hat. Mit über 300 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche garantiert PEFC als größtes Waldzertifizierungssystem weltweit für ausreichend zertifizierte Rohstoffmengen.
Klare Herkunftsbezeichnung: Das PEFC Siegel zeichnet sich durch einen Herkunftscode aus, der auf den ersten Blick Auskunft über das Herkunftsland des Holzes und die zertifizierten Unternehmen gibt. Die Länderkennzahl 06 auf einem PEFC Produkt zeigt, dass dahinter ein in Österreich produzierendes Unternehmen steht. pefc.at
Dieses Druckwerk wurde nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens gedruckt.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sie halten die Kurzfassung des Nachhaltigkeitsberichts für die Periode 2022 bis 2024 in Händen. Der mittlerweile siebente Nachhaltigkeitsbericht gibt Auskunft über die von Esterhazy formulierten und erreichten Unternehmensziele. Wir haben den Bericht im Mai 2025 der Öffentlichkeit präsentiert. In den Berichtszeitraum fiel 2024 auch ein besonderes Jubiläum. 30 Jahre zuvor hatte Fürstin Melinda Esterházy die erste der drei Stiftungen initiiert und so den Grundstein für die Entwicklung eines modernen Unternehmens gelegt. Seither etablierte sich Esterhazy im Zusammenspiel der Unternehmensbereiche PANNATURA, Weingut Esterházy, Hospitality, Immobilien sowie Kultur, Tourismus und Veranstaltungen als einer der führenden Betriebe im Burgenland. Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht soll die vielfältigen Maßnahmen in diesen Geschäftsfeldern dokumentieren.
Drei Themen beschäftigen uns besonders: Klimaschutz, erneuerbare Energien sowie ein nachhaltig und damit zukunftsfähig ausgerichteter Tourismus. Für diese Themen gilt: Sie sind eng mit unserer Arbeit in und mit der Natur verbunden und sie werfen für uns täglich neue herausfordernde Fragen auf.
Dabei darf aber auch der Blick auf das große Ganze nicht verloren werden. Mit rund 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt Esterhazy zu den größten Arbeitgebern der Region. Das bedeutet, auf mehreren Ebenen verantwortlich zu handeln: für unsere Belegschaft, für die uns anvertrauten Immobilien, für 44.000 Hektar land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen und für die darin eingebetteten Schutzgebiete und Nationalparkflächen. Die drei Säulen der Nachhaltigkeit –Ökologie, Ökonomie und Soziales – bilden dafür die Grundlage.
Aufgrund der Weiterentwicklung und der wirtschaftlichen Vielfalt des Unternehmens wurde im September 2023 ein weiteres Kapitel aufgeschlagen: die Umwandlung der Esterhazy Betriebe GmbH in eine Aktiengesellschaft. Dieser Schritt soll sicherstellen, dass wir unsere ambitionierten Ziele auch in Zukunft im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Geschäftspartner, Kunden und Gäste mit der gewohnten Professionalität und Tatkraft fortsetzen können. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!
Matthias Grün und Michael Gröschl Vorstände der Esterhazy Betriebe AG
GEWACHSENE
STRUKTUREN UND IDEEN FÜR DIE
ZUKUNFT
Seit drei Jahrzehnten stehen die EsterhazyStiftungen für einen sorgsamen Umgang mit der Natur und den Ressourcen im pannonischen Raum. Als relevanter Kulturträger verbindet Esterhazy zudem eine geschichtsbewusste Ausrichtung mit zukunftsorientierten unternehmerischen Konzepten.
Im Zentrum des Unternehmens steht der Anspruch, wirtschaftliches Handeln, den Schutz der Natur und den Fokus auf kulturelle und gesellschaftliche Werte zu vereinbaren. Dieses Selbstverständnis prägt alle Unternehmensbereiche. Höchste Qualität bedeutet deshalb immer auch den achtsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Beispielhaft dafür ist die Umstellung der eigenbewirtschafteten Flächen auf ökologische Landwirtschaft bereits im Jahr 2002. Zugleich ist es gelungen, die Umsätze seit der Gründung der Esterhazy Betriebe GmbH im Jahr 2001 zu verfünffachen. Zwischen 2021 und 2023 konnte der Umsatz von 57,5 auf 77,6 Millionen Euro gesteigert werden. 2024 verzeichnete die Esterhazy AG 86,3 Millionen Euro Umsatz. Im Sinn einer beständigen Weiterentwicklung spielt die Bewusstseinsbildung eine entscheidende Rolle. Dazu trägt das Unternehmen mit verschiedenen Formaten bei: mit Veranstaltungen wie den BIOFELDTAGEN, der Etablierung des GreenTech BioCampus sowie Programmen für Kinder und Jugendliche zum Thema Natur, Kultur oder Ressourcenschonung.
BIOFELDTAGE
Am 24. und 25. Mai 2024 fanden am Bio-Landgut Esterhazy die BIOFELDTAGE statt. Die dritte Auflage verschrieb sich mit Veranstaltungen zu Themen wie Agroforst, klimafitten Böden bis zum gezielten Einsatz von Robotic v. a. auch den Herausforderungen unserer Zeit: der Klimakrise und dem Erhalt der Biodiversität.
30 JAHRE ESTERHAZY STIFTUNGEN: KULTURERBE BEWAHREN, ZUKUNFT GESTALTEN
Seit nunmehr drei Jahrzehnten stehen die Esterhazy Stiftungen für den verantwortungsvollen Umgang mit einem bedeutenden kulturellen Erbe und die nachhaltige Entwicklung der Region. Das 30-jährige Stiftungsjubiläum wurde 2024 mit zahlreichen Veranstaltungen begangen.
Mit dem 1993 verabschiedeten Privatstiftungsgesetz wurde in Österreich eine Rechtsform geschaffen, die es ermöglicht, Vermögen dauerhaft zu sichern und zielgerichtet einzusetzen. Fürstin Melinda Esterházy wählte die damals neue Rechtsform, um das ihr nach dem Tod ihres Mannes Fürst Paul V. Esterházy überantwortete Erbe für die Zukunft zu bewahren. Nach eingehender juristischer Beratung erfolgte ab 1994 die Gründung der Esterhazy Privatstiftung, der F. E. Familien-Privatstiftung Eisenstadt und der Domänen Privatstiftung als eigenständige rechtsfähige Stiftungen privaten Rechts. Stiftungszweck ist der Erhalt historischer Bauten und Kulturgüter sowie deren Öffnung für ein breites Publikum.
Um Stiftungsvermögen langfristig abzusichern und Investitionen in den Kulturbereich zu ermöglichen, wurde mit Gründung der Esterhazy Betriebe GmbH im Jahr 2002 der Grundstock für nachhaltige Wirtschaftsführung und modernes Management gelegt.
IMPULSE FÜR DAS BURGENLAND UND DARÜBER HINAUS
Den Zielen der Stifterin folgend, wurden seit 1994 mehr als 250 Millionen Euro in den Ausbau des Kulturtourismus und die regionale Entwicklung investiert. Davon profitierten bedeutende historische Anlagen wie Schloss Esterházy in Eisenstadt, Burg Forchtenstein, Schloss Lackenbach und der Steinbruch St. Margarethen. Als touristische und kulturelle Aushängeschilder genießen sie heute Bekanntheit weit über die Grenzen hinaus. Seit der Rücknahme von Schloss Esterházy in die Eigenverwaltung flossen rund 14,5 Millionen Euro in die Restaurierung und Modernisierung. Diese Investitionen kommen jährlich rund 250.000 Gästen zugute, was zugleich einen relevanten Beitrag zur regionalen Wertschöpfung darstellt.
Überdies fanden in den vergangenen Jahren weitere zukunftsweisende Projekte ihre Umsetzung, die die Kompetenzen einzelner Unternehmensbereiche verbinden und zugleich Impulse für eine nachhaltige Zukunft geben.
MIT GESCHICHTE IN DIE ZUKUNFT
Seit 1994 im Stiftungsrat vertreten, begann Dr. Stefan Ottrubay ab 2000 mit dem Aufbau der Esterhazy Betriebe GmbH. Mit strategischem Weitblick und einem ambitionierten Team formte er sie zur Esterhazy Betriebe AG und ist seit 2023 Aufsichtsratsvorsitzender.
Jüngstes Beispiel dafür ist das Bio-Landgut Esterhazy, das Gäste über die Geschichte des ehemaligen Meierhofs sowie nachhaltige landwirtschaftliche Produktionsweisen informiert. Neben der Bio-Landwirtschaft und der Verwertung regionaler Produkte gewinnen die Besucherinnen und Besucher auf dem weitläufigen Gelände Einblicke in die zukunftsträchtige Verbindung von Landwirtschaft und erneuerbarer Energie.
Im Bereich Natur- und Umweltmanagement arbeitet PANNATURA sowohl in der Land- als auch Forstwirtschaft eng mit NGOs und Forschungseinrichtungen zusammen. Ziel ist es, die ökologische Landwirtschaft und damit die Artenvielfalt in Kooperation mit der Forschung zu stärken und den Schutz von Lebensräumen auszubauen.
Ein starker Impuls für den Tourismus war 2024 die Eröffnung des Marina-Gebäudes am Neuen Strand Neusiedler See in Breitenbrunn. Das weitläufige und teilentsiegelte Areal bietet ganzjährige Freizeit- und Genussangebote und streicht damit die Attraktivität der Region vor der Kulisse des Neusiedler Sees heraus.
Mit einem 2022 eröffneten Wohn-, Büro- und Hotelprojekt in Eisenstadt realisierte Esterhazy Immobilien ein zukunftsweisendes Projekt, das modernes Wohnen und Arbeiten mit hochwertiger Hotellerie verbindet. Die durchdachte Infrastruktur des Schlossquartiers mit dem Hotel Galántha, den Restaurants Paulgarten und Henrici, der Selektion Vinothek Burgenland und der Markthalle Kulinarium Burgenland sowie weiteren Unternehmen stärkt das Zentrum und spielt eine wichtige Rolle bei der Angebotserweiterung der Landeshauptstadt.
Auch der Brückenschlag zu den ungarischen Wurzeln, der nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gemacht wurde, zeigt Wirkung: Besonders im Bereich der Kunst und des Weinbaus wird die historische Verbundenheit zwischen Eisenstadt und Ungarn aktiv gepflegt. Die Weine von Esterhazy finden weltweit Anerkennung und sind ein weiterer Botschafter für die Qualität und Innovationskraft von Esterhazy über die Grenzen hinaus.
Die Esterhazy Stiftungen sind gleichermaßen Tradition und Fortschritt verpflichtet. Sie verbinden wirtschaftliches Denken und regionales Engagement mit internationaler Perspektive. 30 Jahre nach ihrer Gründung zeigt sich, dass diese Vision nicht nur tragfähig, sondern richtungsweisend ist. Mit der Umwandlung in die Esterhazy Betriebe AG im Jahr 2023 wird dieser Kurs zudem strukturell gefestigt – ohne Veränderungen in der Eigentümerstruktur und mit dem klaren Ziel, den erfolgreichen Weg weiterzuführen.
AUFSICHTSRATSVORSITZENDER DR. STEFAN OTTRUBAY: SEIN BLICK ZURÜCK – UND NACH VORNE.
„Vor drei Jahrzehnten – im Jahr 1994 – nutzte die Stifterin Melinda Esterhazy die neue Rechtsform der Stiftungen, um das historische Erbe ihres Mannes Paul V. Esterházy in zeitgemäßer Form für die Zukunft zu rüsten. Als ich im Jahr 2000 ins Burgenland kam, hatte Esterhazy knapp 100 Mitarbeitende und war vordergründig auf die Verwaltung von Liegenschaften im Nord- und Mittelburgenland sowie der historischen Kulturstätten wie Schloss Esterházy und Burg Forchtenstein konzentriert. Meine erste Aufgabe war es, moderne Strukturen aufzubauen. Dies gelang mit einem motivierten Team, das auch nicht davor scheute, innovative Themen anzupacken. Als einer der ersten Großbetriebe Österreichs stellten wir 2002 die Landwirtschaft auf biologische Bewirtschaftung um. Weitere Neuerungen folgten etwa auf dem Gebiet des Personalwesens, aber vor allem auch im Aufbau eines breiten Angebots im Kulturtourismus, mit der Erweiterung des Weinguts Esterházy im Burgenland und Ungarn bis zu Gastronomie und Beherbergung. Heute präsentiert sich Esterhazy mit seinen fünf Unternehmenssäulen PANNATURA, Immobilien, Weingut, Hospitality sowie Tourismus, Kultur und Veranstaltungen als wichtiger Leitbetrieb der burgenländischen Wirtschaft und darüber hinaus. Mit rund 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir ein bedeutender Arbeitgeber, unsere Veranstaltungsstätten genießen weit über die Grenzen hinaus Bekanntheit und Anziehungskraft. Nun gilt es, das Erreichte mit Weitblick gemeinsam für die Zukunft zu rüsten.“
IM FOKUS: KLIMA, ENERGIE, TOURISMUS
Der Klimawandel verlangt nach neuen Antworten für die Land- und Forstwirtschaft, den Tourismus und auch im Immobilienbereich. Esterhazy setzt auf forschungsbasierte Lösungen.
Von Forst- und Landwirtschaft über Energie bis zu Tourismus und Kultur – zukunftsorientierte Lösungen finden in allen Unternehmensbereichen ihren Niederschlag.
NATUR UND BODEN FÜR DIE ZUKUNFT STÄRKEN
Das Burgenland ist durch Klimaveränderungen besonders betroffen. Esterhazy begegnet diesen Entwicklungen durch Anpassung, Forschung und enge Zusammenarbeit mit führenden Betrieben sowie NGOs. Bereits seit Jahrzehnten setzt die Forstwirtschaft verstärkt auf Mischwälder statt Monokulturen.
Nachhaltiges Wassermanagement, Bodenschutz und die Integration neuer Baumarten auch in den Gartenanlagen von Schloss Esterházy in Eisenstadt und Schloss Lackenbach spielen dabei ebenso eine zentrale Rolle wie die Förderung der Biodiversität. Mit der Bereitstellung von 5.000 Hektar für den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel 1993 wurde ein bedeutender Beitrag zur Errichtung dieses Schutzgebiets geleistet. In Land- und Forstwirtschaft schaffen Trittsteinbiotope, Blühstreifen und strukturreiche Agrarlandschaften vielfältige Lebensräume.
Ökologische Kriterien standen auch bei einer Reihe weiterer Projekte im Mittelpunkt. Am schrittweise umgestalteten Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen wurde im Jahr 2021 die Fleischmanufaktur eröffnet, die regionale Lebensmittel verarbeitet. Sie entstand in aufwendig restaurierten und adaptierten historischen Gebäuden, um Neubauten und eine Versiegelung von Flächen zu vermeiden. Auch im Fall des neu gestalteten Seebads Neuer Strand Neusiedler See in Breitenbrunn ist es gelungen, die Flächenversiegelung zu reduzieren. Rund 11.000 Quadratmeter konnten erfolgreich entsiegelt werden. In den Esterhazy Feriensiedlungen wichen rund 1.100 Quadratmeter Asphalt zugunsten neu angelegter Versickerungsflächen.
Im Jahr 2023 schloss das Weingut Esterházy seine Umstellung auf biologischen Weinbau ab und konnte erstmals einen gesamten Jahrgang mit Bio-Weinen präsentieren. Diese Bemühungen wurden mehrfach honoriert. 2022 folgte die Mitgliedschaft in der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI), während das Hotel Galántha und das Boutique-Hotel Zum Oberjäger das Österreichische Umweltsiegel erhielten.
ENERGIE: ERNEUERBAR UND EFFIZIENT
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist Esterhazy seit vielen Jahren ein Anliegen. Zahlreiche Dächer sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, die Gebäude im historischen Schlossquartier in Eisenstadt wurden zuletzt an das Fernwärmenetz angeschlossen. Als zukunftsweisend gilt die Verbindung von PV und Landwirtschaft: 2024 erfolgte der Spatenstich für Europas größte Agri-PV-Anlage, den Sonnenpark Tadten-Wallern. Der Ausbau wird wissenschaftlich begleitet und leistet einen erheblichen Beitrag zur CO₂-Reduktion. Um erneuerbare Energie greifbar zu machen, eröffnete PANNATURA zudem im März 2022 am Bio-Landgut Esterhazy mit dem GreenTech BioCampus ein Bildungszentrum, bei dem Gäste moderne Technologien zur Stromerzeugung aus Wind und Sonne interaktiv erleben. Das Angebot richtet sich besonders an Schulen und Studierende und steht in Kooperation mit der Burgenland Energie.
REGION IM KLIMAWANDEL
Von der Ladestation bis zur Buchpräsentation. Wie breit gefächert das Tätigkeitsfeld von Esterhazy ist, zeigt sich auch anhand der Aktivitäten des Unternehmens. Diese umfassen unter anderem die Abkehr von fossiler Energie, den Aufbau gesunder Böden, Bewusstseinsbildung bei der Jugend oder die Einladung, gemeinsam über Handlungsoptionen für eine klimafitte Zukunft der Region nachzudenken.
Eine höhere Energieeffizienz gestaltet sich in denkmalgeschützten Gebäuden oft besonders schwierig. Durch den Anschluss an das Fernwärmenetz, LED-Beleuchtung und smarte Steuerungssysteme konnte zuletzt in Schloss Esterházy der Energiebedarf deutlich gesenkt werden. Neue Projekte wie das 2022 eröffnete Hotel Galántha setzen auf intelligente Gebäudetechnik, die Beleuchtung, Heizung und Kühlung wetterabhängig steuert. Zur Förderung erneuerbarer Energien in den Feriensiedlungen gründete Esterhazy Immobilien 2024 in Pöttsching eine eigene Energiegenossenschaft. Zudem sind zwei Stadtimmobilien im Zentrum von Eisenstadt Mitglied solch einer Gemeinschaft.
TOURISMUS UND KULTUR IM WANDEL
Über 600.000 Gäste jährlich locken die Angebote von Esterhazy ins Burgenland. Dazu zählen die Kulturbetriebe Schloss Esterházy, Burg Forchtenstein, Schloss Lackenbach und Steinbruch St. Margarethen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur regionalen Entwicklung. Großveranstaltungen wie das HERBSTGOLD – Festival, die Oper im Steinbruch sowie neue Formate wie quartetto plus oder Keys to Heaven fördern zudem musikalische Vielfalt, zeitgenössische Akzente setzt Esterhazy NOW Contemporary. Im Bereich Land- und Forstwirtschaft ziehen Großveranstaltungen wie die BIOFELDTAGE und die WALDTAGE ein breites Publikum an. Dabei beginnt die Kundenansprache bereits bei den Jüngsten. Durch kontinuierlichen Ausbau des Kinder- und Jugendprogramms sowohl im Kultur- als auch Naturbereich treten Schülerinnen und Schüler in kreativen Austausch über diese Themen. Die Sammlungen der Esterhazy Privatstiftung gelten international als gefragter Partner sowohl als Leihgeber sowie hinsichtlich ihrer Expertise. So waren in den vergangenen Jahren Kunstwerke aus der Schatzkammer weltweit in renommierten internationalen Museen zu sehen.
Neben Ausstellungen, Vermittlungsprogrammen und Veranstaltungen erreichte Esterhazy zwischen 2022 und 2024 weitere Meilensteine im Tourismus. Das Hotel Galántha und das neu gestaltete Restaurant Henrici in Eisenstadt, das Restaurant Libelle und das Boutique-Hotel Zum Oberjäger in Lackenbach gelten als beliebte Anlaufstellen für Gäste im Burgenland. Die Gründung der Schlosspark Eisenstadt Erhaltungs GmbH 2021 und die Kulturkooperation mit dem Land Burgenland im Rahmen der SBS Opernbetrieb Burgenland GmbH stärken öffentlich-private Partnerschaften.
Zur Diskussion des Klima- und Strukturwandels in der Region initiierte Esterhazy die Fachpublikationen „Das Ende des Neusiedler Sees?“ und „Tourismusregion Neusiedler See“. Der Verein „Zukunft Region Neusiedler See" führt diese Diskussion wissenschaftlich begleitet mit Veranstaltungen und einer Website fort.
PANNATURA: GELEBTE NACHHALTIGKEIT
Mit über 20 Jahren Erfahrung in biologischer Landwirtschaft gilt PANNATURA als Vorreiter in Österreich und ist zugleich durch zahlreiche Projekte beispielgebend in den Bereichen Forstwirtschaft, Naturschutz und erneuerbare Energie.
Vor über zwei Jahrzehnten wurden die Weichen für den traditionell geführten Land- und Forstwirtschaftsbetrieb neu gestellt. Die Domäne sollte Schritt für Schritt nach ökologischen Kriterien zukunftsfit gestaltet werden – auch aus heutiger Sicht eine richtungsweisende Entscheidung. In der Landwirtschaft wurden neue Produktgruppen und Angebote entwickelt, die Forstwirtschaft nachhaltig und serviceorientiert neu aufgestellt. Die Pläne, in der Region einen Nationalpark zu errichten, konnten durch die Bereitschaft realisiert werden, für das Schutzgebiet große Flächen zur Verfügung zu stellen.
BIO-LANDWIRTSCHAFT
Rund 3.100 Hektar bewirtschaftet PANNATURA im nördlichen und mittleren Burgenland nach biologischen Richtlinien. Um einerseits beste Erträge zu erzielen und andererseits das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und zu fördern, setzt der Betrieb auf vielfältige Maßnahmen und adaptiert und optimiert diese stetig. Einen wichtigen Baustein im ökologischen Kreislauf bildet die traditionelle Düngung mit Mist und Kompost, die mit moderner Technik kombiniert wird. So sorgen programmierbare Sämaschinen sowie der Einsatz von Satelliten- und Zonierungskarten für optimale Abstimmung von Saatgut. Blühstreifen zwischen den Flächen erfreuen nicht nur das Auge, sondern fördern die Artenvielfalt.
BIO-PRODUKTE AUS DEM BURGENLAND
Diese Flächen sowie die weitläufigen Wälder und Weiden bieten die beste Grundlage für hochwertige Lebensmittel von PANNATURA. Das Sortiment ist in den letzten Jahren kontinuierlich angewachsen und spiegelt die Vielfalt des Bio-Landguts Esterhazy wider: Getreide, Hülsenfrüchte, Öle, Eier, ein breites Angebot an Fleisch- und Wurstwaren finden sich darin ebenso wie Bio-Biere und Gin. Besonderer Beliebtheit erfreut sich das Wildfleisch, das aus eigenen Revieren stammt und in der Fleischmanufaktur am Bio-Landgut Esterhazy weiterverarbeitet wird.
ERLEBNISDESTINATION BIO-LANDGUT ESTERHAZY
Als Zentrum der landwirtschaftlichen Produktion wurde das BioLandgut Esterhazy in Donnerskirchen in den vergangenen Jahren schrittweise adaptiert. Das 2024 eröffnete Restaurant Zum Gogosch serviert modern interpretierte Speisen in einem stilvoll revitalisierten ehemaligen Stall. Die Produkte stammen großteils aus eigener oder regionaler Produktion und bezeugen die regionale Vielfalt. Einen weiteren Anziehungspunkt auf dem Gelände bildet der 2022 eröffnete GreenTech BioCampus, der die Verbindung von erneuerbarer Energie und Bio-Landwirtschaft in den Fokus rückt. Am Bio-Landgut Esterhazy fanden 2024 die dritten BIOFELDTAGE statt, an denen sich an zwei Tagen über 10.000 Gäste mit biologischer Landwirtschaft und nachhaltigen Themen auseinandersetzten.
KOMMENDE GENERATIONEN MITDENKEN
Die sorgsame Revitalisierung des historischen Landguts steht symbolhaft auch für den Umgang mit Ressourcen bei PANNATURA. Die Land- und Forstwirtschaft erfolgt seit vielen Jahren nach ökologischen Gesichtspunkten. Gesunde Böden spielen dabei eine wichtige Rolle. Mit einem Sortiment verschiedener Produkte wird zudem auf regionale Verarbeitung und kurze Wege gesetzt. Mehr Informationen erhalten Gäste am Bio-Landgut Esterhazy. Auch im Bereich der Jagd und Fischerei setzt man auf Bewusstseinsbildung: Führungen und Fortbildungskurse sind fixer Teil des Angebots.
WALDWIRTSCHAFT – WO NACHHALTIGES WÄCHST
Mit ausgedehnten Waldflächen im Nord- und Mittelburgenland gilt Esterhazy als zweitgrößter privater Waldbesitzer Österreichs und zählt damit zu den führenden Forstbetrieben. Um für kommende Herausforderungen gewappnet zu sein, setzt PANNATURA auf zukunftsweisende Vielfalt: Bereits seit zwei Jahrzehnten beschäftigt sich das Unternehmen mit dem Thema klimafitte Wälder, indem es Mischwälder sowie Gastbaumarten pflanzt. Neben nachhaltiger Bewirtschaftung wird großer Wert auf moderne Methoden und regionale Kooperationen gelegt. So wurde nach Windbrüchen 2023 erstmals das Vakuumieren angewandt, in dessen Rahmen die Mitarbeiter zugleich auf diese Form der Konservierung geschult wurden. Damit ist PANNATURA Vorreiter in der Region und erweitert zugleich sein Angebot im Bereich Dienstleistung, Handel und Logistik im Forst.
NATURSCHUTZ
Naturnahe Bewirtschaftung und Naturschutz gehen bei PANNATURA Hand in Hand. Mit der Überlassung von 5.000 Hektar östlich des Neusiedler Sees leistete Esterhazy einen wesentlichen Beitrag zur Errichtung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel. Im Leithagebirge wurden rund 1.000 Hektar aus der Bewirtschaftung genommen und dienen nun als Trittsteinbiotope. Mit „Wild im Bild“ wurde zudem eine Möglichkeit geschaffen, das Verhalten von Tieren hautnah zu beobachten: Kameras an außergewöhnlichen Orten, etwa in einem Adlerhorst oder einer Waldlichtung, liefern einzigartige Bilder von Tieren in ihrem natürlichen Umfeld.
JAGD UND FISCHEREI
Die Bereiche Jagd und Fischerei sind vom Wechselspiel des Nützens und Schützens geprägt. Im Rahmen von zahlreichen Forschungskooperationen bringt sich PANNATURA aktiv in die Themen ein und fördert die Bewusstseinsbildung durch naturpädagogische Führungen, waidmännische Aus- und Fortbildungen sowie ein jährlich veranstaltetes Jagdsymposium. Als größter Grundeigentümer am Neusiedler See stellt PANNATURA zudem den Sprecher der ARGE Neusiedler See, die als Zusammenschluss mehrerer Grundbesitzer agiert. Weiters befinden sich am Neufelder See, am Pöttschinger See sowie in Teichen und Bächen im Nord- und Mittelburgenland weitere Fischereireviere.
IMMOBILIEN: UMSICHTIGE KONZEPTE MIT
DEM BLICK AUF DAS DETAIL
Die Esterhazy Immobilien verantworten neben dem Erhalt der historischen Großanlagen auch die Verwaltung von Freizeitliegenschaften. Als weiterer Schwerpunkt zählt die Entwicklung von Immobilien zu ihrem Aufgabenbereich.
Historisches Bewahren und Neues schaffen – unter diesem Aspekt arbeitet der Bereich Immobilien und legt dabei Knowhow und Fingerspitzengefühl für einen sensiblen Umgang mit Bauwerken und Ressourcen zutage. Jüngste Leuchtturmprojekte auf diesem Gebiet bilden die Planung und Umsetzung von „Wohnen und Arbeiten im Schlossquartier“ in Eisenstadt sowie des Neuen Strands Neusiedler See in Breitenbrunn und die Begleitung der Umgestaltungen am Bio-Landgut Esterhazy.
NEUER STRAND NEUSIEDLER SEE
Mit Rücksicht auf das sensible UNESCO-Welterbe-Gebiet begann Esterhazy Immobilien 2016 mit der Planung des Neuen Strands Neusiedler See und startete 2019 mit der schrittweisen Neugestaltung des Strandareals. Im Oktober 2022 begann der Bau des Marina-Gebäudes nach Plänen des Wiener Architekturbüros Hoffelner Schmid, das als multifunktionales Bauwerk hohe ökologische Maßstäbe erfüllt. Zum Einsatz kamen dabei nachhaltige Materialien und ressourcenschonende Technik, darunter Holz aus Europa, Recyclingprodukte und eine Luft-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung. Seit der Eröffnung im Juni 2024 bietet das Restaurant Libelle mit Gastronomie und Veranstaltungsräumen beeindruckende Ausblicke auf See und Leithagebirge. Bei den Außenanlagen stehen Bodenentsiegelung und heimische Bepflanzung im Fokus und auch bei der Anreise wird der ökologische Gedanke gefördert: Die Gäste zahlen keinen Eintritt, sondern nur Parkgebühr. Damit ist die Nutzung des Areals für jene, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen, kostenlos. Das Projekt erhielt die ÖGNI-Gold-Zertifizierung für nachhaltiges Bauen.
FERIENSIEDLUNGEN
In 13 Feriensiedlungen finden rund 4.000 Mieterinnen und Mieter Erholung in naturnaher Umgebung. Zur Hebung des Standards sowie zur Förderung von Komfort und ökologischer Vielfalt finden laufende Arbeiten statt. Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, Straßen- und Kanalsanierung sowie Entsiegelung verbessern Umwelt und Sicherheit. Zudem werden Maßnahmen ökologisch begleitet: In Neufeld wurden im Zuge der Straßensanierung über 1.100 Quadratmeter asphaltierte Fläche entsiegelt. Weiteres Augenmerk erhielt der Ausbau von E-Mobilität mit der Errichtung von neuen Ladestellen. In Pöttsching entstand 2024 eine Energiegemeinschaft, die sauberen Strom liefert. Im selben Jahr begann der Bau der exklusiven Wohnanlage „Sinfonie – Wohnen am Wasser“ am Neufelder See, die in energiesparender und ressourcenschonender Bauweise ein langfristiges Feriendomizil bietet.
WOHNEN UND ARBEITEN IM SCHLOSSQUARTIER
Mit dem Projekt „Wohnen und Arbeiten im Schlossquartier“ realisierte Esterhazy zwischen 2022 und 2024 in Eisenstadt ein zukunftsweisendes Ensemble aus Hotel, Wohnungen und Büros. Durch seine zentrumsnahe Lage trägt das Projekt entschieden zur Belebung der Innenstadt bei und wirkt der Abwanderung an die Peripherie entgegen. Das Hotel Galántha mit 120 Zimmern inklusive drei Suiten, Rooftop Bar und Tagungsbereich schließt eine touristische Lücke. Als Veranstaltungsort verzeichnet das Hotel starke Nachfrage. Vier Wohnhäuser mit 60 Eigentumswohnungen, moderne Büros und Tiefgaragen ergänzen das Projekt. Die nachhaltige Bauweise mit Naturmaterialien aus Europa, Begrünung mit klimaresistenten Pflanzen sowie energieeffiziente Technik führten zur Auszeichnung mit klimaaktiv GOLD und dem Österreichischen Umweltzeichen. Das Gesamtinvestment betrug rund 60 Millionen Euro.
HISTORISCHE GROSSANLAGEN
Schloss Esterházy, Burg Forchtenstein und Schloss Lackenbach gelten als touristische Visitenkarten des Burgenlandes. Seit der Rücknahme in die Eigenverwaltung 2010 investierte Esterhazy rund 14,5 Mio. Euro – großteils ohne öffentliche Zuschüsse – in die Sanierung des Schlosses in Eisenstadt. Dabei gehen der Erhalt der historischen Substanz, die nachhaltige Ausrichtung und die Adaptierung für unterschiedliche Bedürfnisse Hand in Hand. Zahlreiche Schritte wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung, die Anbindung des Schlosses an das Fernwärmenetz 2023 bis hin zur Green-Event-Zertifizierung tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck auch in den traditionsreichen Großbauten zu minimieren. Der historische Haydnsaal erhielt 2024 eine Klimakonditionierung, die vor allem auf die Balance zwischen Komfort für die Gäste und Erhalt der sensiblen Substanz abzielt.
SCHLOSSPARK EISENSTADT UND HISTORISCHE GRÜNANLAGEN Gärten und Grünanlagen bilden den erweiterten Repräsentationsraum der historischen Anlagen. 2021 gründete Esterhazy gemeinsam mit der Freistadt Eisenstadt die Schlosspark Eisenstadt Erhaltungs GmbH, die die Revitalisierung des Eisenstädter Schlossparks vorantreibt und die Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit sichert. Die Gesellschaft nahm 2022 ihr operatives Geschäft auf und setzt seither Maßnahmen zur Wegesanierung, Sicherheit, Infrastruktur und Pflanzenpflege. 2023/24 wurden durch das Projekt ParksFit4Future internationale Kooperationen mit Partnern aus Österreich und der Slowakei initiiert. Fit für die Zukunft wurde zudem der Platz vor dem Schloss gemacht: Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts gestalteten Schülerinnen und Schüler der HBLFA Gartenbau Schönbrunn 2022 die Grünfläche und wählten dafür standortangepasste Pflanzen.
HOSPITALITY: GASTLICHKEIT AUF HOHEM NIVEAU
Mit dem Hotel Galántha, der Vinothek Selektion Burgenland und dem Restaurant Henrici betreibt Esterhazy in Eisenstadt drei hochwertige Gastronomiebetriebe. Im Mittelburgenland lädt das Boutique-Hotel Zum Oberjäger zur Auszeit inmitten der Natur, während sich das Restaurant Libelle am Neuen Strand Neusiedler See binnen kürzester Zeit zu einem neuen kulinarischen Hotspot entwickelt hat.
Durch die Erweiterung des gastronomischen Angebots erhielt die Struktur der Esterhazy Betriebe 2022 eine neue Säule: Der Bereich Hospitality bündelt die Agenden von Hotellerie und Gastronomie und nützt dabei die Synergien durch Zentralisierung beim Einkauf sowie der Personaleinteilung. Von diesen neuen Strukturen profitieren die bereits seit vielen Jahren etablierten Betriebe wie Restaurant Henrici, Selektion Vinothek Burgenland und Boutique-Hotel Zum Oberjäger ebenso wie die neuen Restaurants Paulgarten und Libelle sowie die Rooftop Bar im Hotel Galántha. Allen Betrieben gemein ist der hohe Anspruch an Qualität und Service sowie kurze Wege und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. Das Hotel Galántha und das Boutique-Hotel Zum Oberjäger erhielten für dieses Engagement 2024 das Österreichische Umweltzeichen.
INTERNATIONALES FLAIR: HOTEL GALÁNTHA
Nach nur 22 Monaten Bauzeit feierte im Herbst 2022 das 4-SterneSuperior-Hotel Galántha seine Eröffnung. Mit 120 stilvollen Zimmern inklusive drei Suiten, Rooftop Bar, Wellnessbereich und dem Restaurant Paulgarten schließt sich damit eine lange bestehende Lücke in Eisenstadts Tourismus. Das Design vereint natürliche Farben, moderne Technik und Kunstwerke ambitionierter Kunstschaffender. Die Zimmerkategorien reichen von Cozy bis Luxury, sie sind jeweils farblich von der Umgebung inspiriert und geben vielfach den Blick auf Schloss Esterházy oder den Schlosspark frei. Ein Spa-Bereich im Untergeschoss steht Hotel- und Tagesgästen zur Verfügung. Während zu ebener Erde das Restaurant Paulgarten pannonisch angehauchte Speisen aus vorwiegend regionalen Zutaten
kredenzt, lädt die Rooftop Bar zu einem Drink über den Dächern der Stadt. Der steigenden Nachfrage nach Konferenzen und Tagungen in Eisenstadt trägt ein eigens dafür eingerichteter Bereich mit fünf flexiblen Räumen Rechnung.
KULINARIK IM SCHLOSSQUARTIER
In unmittelbarer Nähe zum Hotel Galántha gelegen, etablierte sich das Schlossquartier Eisenstadt in den vergangenen Jahren zu einem kulinarischen Zentrum. Das Restaurant Henrici eröffnete nach umfassender Renovierung im April 2023 mit angepasstem Interieur und neuem kulinarischen Konzept: Sunrise Cuisine vereint levantinische Spezialitäten wie Mezze oder Pita mit regionalem Wild, Fisch und Klassikern wie dem Esterházy-Rostbraten –orientalische Leichtigkeit trifft auf pannonische Bodenständigkeit. In der Selektion Vinothek Burgenland finden Weinfreunde rund 800 Weine von über 140 burgenländischen Winzern sowie von den ungarischen Weingütern Etyeki Kúria und Kúria Sopron. Eine Umgestaltung erfuhr zudem die Markthalle Kulinarium Burgenland. Nach Umbauarbeiten eröffnete sie 2024 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Selektion Vinothek Burgenland mit neuem Konzept: Der Nahversorger steht als Selbstbedienungsladen von Montag bis Sonntag zur Verfügung, am Freitag findet weiterhin der beliebte Markttag statt.
RESTAURANT LIBELLE AM NEUEN STRAND NEUSIEDLER SEE
Im 2024 eröffneten Restaurant Libelle am Neuen Strand Neusiedler See treffen feine Küche, stilvolle Architektur und ökologische Verantwortung aufeinander. Im ersten Stock des Marina-Gebäudes gelegen, gibt der Gastronomiebetrieb einen weiten Blick auf Schilf, See und Leithagebirge preis. In seiner Namensgebung verweist er auf vielfältige Bewohner der umgebenden Landschaft: Über 50 Libellen-Arten leben rund um den Neusiedler See und sind so Ausdruck der Diversität dieser einzigartigen Natur. Entstanden nach Plänen von Hoffelner Schmid, punktet das Gebäude durch natürliche Materialien wie Holz, recycelte Stoffe und klare Designs von destilat Design Studio. Kulinarisch verbindet die Libelle Soul Food mit asiatischen Einflüssen – regional, saisonal und kreativ. 245 Gäste finden innen und auf der Terrasse Platz. Das Restaurant ist ganzjährig geöffnet, zur Badesaison ergänzen eine Strandbar mit Liegenservice sowie eine Greißlerei das Angebot.
SCHLOSS LACKENBACH: BOUTIQUE-HOTEL ZUM OBERJÄGER
Als stilvoller Rückzugsort im Grünen beherbergt das Boutique-Hotel Zum Oberjäger in Lackenbach seit 2018 13 individuell gestaltete Zimmer und Suiten. Seit 2022 ist es Teil des Unternehmensbereichs Hospitality, 2024 wurde es mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.
KUNST, KULTUR UND GASTLICHKEIT
Kulinarik und Kunst verbinden sich bei Esterhazy zu einem besonderen Erlebnis, indem Auftragswerke zeitgenössischer Kunstschaffender das jeweilige Terroir der Hospitality-Lokationen reflektieren. So begegnen Gäste im Hotel Galántha in einer Voliere der Königin der Nacht von Thomas Baumann, Edith Payers Vogelperspektive thematisiert Komponisten und ihre Tiere; die Tanzpassage neben dem Hotel zeigt halbjährlich wechselnde Werke zum Thema Bewegung. Im Restaurant Libelle greifen Áron Lörincz und Georg Frauenschuh die Leichtigkeit und den Naturbezug zum See auf und schaffen damit Kunst, die Ort und Atmosphäre spürbar macht.
KULINARISCHE HOTSPOTS MIT BESONDEREM FLAIR
Ob das Hotel Galántha, das Restaurant Libelle im Schilfgürtel des Neusiedler Sees oder das Boutique-Hotel Zum Oberjäger im Schloss Lackenbach, das von einem wunderbaren, naturnahen Schlosspark umgeben ist – alle diese Orte haben etwas Besonderes. Das hat mit der sensiblen Einbettung in ihre Umgebung zu tun, mit der Gestaltung der Gebäude und auch mit dem stets liebevollen Blick auf das Detail. Von der Architektur bis zum Innendesign wurde jeder Schritt wohl konzipiert. Die Gastronomiebetriebe beziehen ihre Zutaten aus der hauseigenen Bio-Landwirtschaft oder von regionalen Produzenten. Planung spielt insbesondere auch für ökologische Zusammenhänge eine große Rolle.
WEINGUT ESTERHÁZY: VOM LEITHABERG IN DIE WELT
Am Weingut Esterházy in Trausdorf trifft jahrhundertealte Weinbautradition auf moderne Kellertechnik. Nach akribischer Vorbereitung kamen die Weine des Jahrgangs 2023 erstmals ausschließlich in Bio-Qualität in die Flasche. Und auch in anderen Bereichen zeigt sich das Weingut umweltbewusst.
Insgesamt 65 Hektar Fläche bewirtschaftet das Weingut Esterházy im Umkreis um sein Betriebsgebäude in Trausdorf an der Wulka. Die Weingärten liegen in Eisenstadt, Großhöflein, St. Georgen, St. Margarethen, Oslip und Rust und damit innerhalb eines Radius von rund zehn Kilometern um die Kellerei. Das bedeutet kurze Wege und die stete Nähe zum Stock, die durch die 2023 abgeschlossene Umstellung zum Bio-Betrieb wichtiger denn je ist. Hierbei setzt das Weingut Esterházy auf traditionelle Techniken und Materialien und nutzt zugleich Ressourcen, die im eigenen Betrieb anfallen: Kompost vom Bio-Landgut Esterhazy sorgt für natürliche Düngung und ermöglicht eine Kreislaufwirtschaft. Der eingeschlagene Weg zeigt sowohl national als auch international Erfolg. Das Weingut produziert mittlerweile rund 250.000 Flaschen im Fine Wine Bereich, 75 Prozent der Weine gehen in den Export. Ein weiteres Aushängeschild ist der Sekt aus 100 % Blaufränkisch.
Seit 2019 wird er am Leithaberg erzeugt und ist Teil der Sekt Austria Pyramide – von Klassik bis zur Großen Reserve mit 36 Monaten Hefelager.
TRADITIONELLE ARBEIT MIT HISTORISCHEN REBEN
Biologische Bodenpflege, gezieltes Laubdach-Management, schonender Rebschnitt und der Erhalt alter Reben stehen im Zentrum der Arbeit und tragen zur Gesundheit der Reben bei. 2021 waren östlich von St. Georgen in der Riede Pirichen und ihren Subrieden „Burg Roy“ und „1758“ Weinreben der traditionellen Sorten Blaufränkisch, Furmint, Pinot Noir und Chardonnay ausgepflanzt worden. Drei Jahre später lieferten sie erstmals partielle Erträge. Ebenfalls in St. Georgen wird in der Ried Feurer ein Hektar Zweigelt in die sogenannte Urrebe umveredelt: Die Mutter des Veltliners – Mater Veltlinis – gilt als Zukunftsrebe und betont zugleich die Verbundenheit mit der Region.
AUSBAU IN UNTERSCHIEDLICHEN GEFÄSSEN
Wie im Weingarten wird auch im Keller die Verbundenheit mit der Region gelebt: Neben traditionellen Holzfässern, die zunehmend aus eigenen Wäldern im Leithagebirge stammen, kommen Betoneier mit Pauliberg-Basalt, Amphoren und Granitfässer zum Einsatz. Diese Gefäße unterstützen eine natürliche Gärung und bewahren den Sortenund Lagencharakter. 2023 wurde als Besonderheit eine Limited Edition mit sechs Weinen aus identischem Lesegut, jedoch unterschiedlich ausgebaut (z. B. in Beton, Ton, Holz, Edelstahl), vorgestellt.
AUSGEZEICHNETE WEINE UND EIN NEUER LOOK
Auf Messen wie VieVinum, ProWein oder VINEXPO Paris präsentiert sich das Weingut Esterházy im internationalen Umfeld. Top-Bewertungen –etwa 94 Falstaff-Punkte für Blaufränkisch Ried Schildten und Tesoro 2021 – bestätigen den Qualitätsanspruch. Ein Aufwärtstrend lässt sich mit der Umstellung auf den Ausbau in Betoneiern feststellen: Der Einsatz der neuen Gefäße steigerte die Bewertung der Gebietsweine um bis zu drei Punkte – damit liegen derzeit alle aktuell bewerteten Weine über 90 Punkte. Gleichzeitig wird auf Trends reagiert: Weniger Alkohol, reduzierte Tannine, angepasste Maischestandzeiten und Ganztraubengärung prägen den Stil der neuen Generation.
NEUE ETIKETTENLINIE
2023 startete das Weingut Esterházy einen Etiketten-Relaunch, der im September 2024 mit der Vereinheitlichung der Fine-Wine-Linie abgeschlossen wurde. Die Gestaltung greift die Tradition des Weins im Hause Esterházy und der Region sowie das Handwerk des Weinmachens auf. Zentrale Symbole sind das „E“ für Esterházy, der Fürstenhut und das Goldene Vlies – deren Farbgebung ist zugleich Kennzeichen für die Weinqualität; hochwertiges Baumwollpapier unterstreicht die Eleganz.
WEINGUT ETYEKI KÚRIA IN UNGARN
Seit 1996 führt Esterhazy das Weingut Etyeki Kúria in Ungarn mit einer jährlichen Produktion von rund 320.000 Flaschen im Fine Wine Bereich. Auf rund 50 Hektar in Etyek (nahe Budapest) und 25 Hektar in Sopron wachsen hochwertige Rebsorten, allen voran Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot Noir, Királyleányka sowie Blaufränkisch und Merlot. Um das Weinerlebnis vor Ort gekonnt in Szene zu setzen, eröffnete 2013 das neu gestaltete Weingut Etyeki Kúria. 2024 wurde die Produktion in das rund zehn Kilometer entfernte Göböl in ein neues Gebäude verlagert, das nicht nur nach modernsten Ansprüchen ausgestattet, sondern zudem nachhaltig ausgerichtet ist. Die neue Produktionsstätte nutzt PV-Strom, Regenwasser und verfügt über Ladestationen für E-Autos.
WEINGUT KÚRIA SOPRON
Das im Westen von Ungarn gelegene Weingut Kúria Sopron steht vor allem im Zeichen des Rotweins. Wie die Region Leithaberg vom Klima des Neusiedler Sees beeinflusst, wechseln sich hier im Sommer trockene heiße Tage mit humiden Nächten ab. Die Weingärten bei Sopron-Balf sind von sedimentärem Gestein, Löss-Lehm und humusreichen braunen Böden bestimmt und bieten optimale Bedingungen für balancierte Rotweine mit mittlerem Körper und Alkoholgehalt sowie für ausgewählte Weißweine. Neben den vorherrschenden Sorten Blaufränkisch und Merlot finden sich vornehmlich Pinot Noir und Syrah, aber auch Grüner Veltliner und Riesling.
Die Weine beider Standorte wurden mehrfach international ausgezeichnet (u. a. bei der Asia Wine Trophy, Concours Mondial oder den Decanter Awards). Außerdem ist Etyeki Kúria touristisch hoch angesehen: 2022 wurde es als „Schönstes Weingut Ungarns“ prämiert, 2023 erhielt es den Business Excellence Award.
HISTORISCHE STÄTTEN: ORTE DER BEGEGNUNG
Wie in der Vergangenheit haben die historischen Bauwerke auch heute unterschiedliche Funktionen. Sie dienen alsVeranstaltungslokationen, als Arbeitsplatz und als Präsentations- und Aufbewahrungsort für bedeutende Kunstobjekte. Unter diesen Voraussetzungen gilt es, die historische Substanz zu bewahren und zugleich für die Zukunft zu rüsten.
Schloss Esterházy, Burg Forchtenstein, Schloss Lackenbach und der Steinbruch St. Margarethen spiegeln über Jahrhunderte unterschiedliche Nutzungen wider. Heute gelten sie als Kulturstätten ersten Ranges und führen Besuchergruppen aller Altersgruppen in die Welt der Kunst, Kultur und Geschichte.
SCHLOSS ESTERHÁZY AUF DEM WEG IN DIE ZUKUNFT
Mit jährlich rund 250.000 Gästen gilt Schloss Esterházy als eine der wichtigsten Kulturstätten im Burgenland. Veranstaltungen wie das HERBSTGOLD-Festival, Adventmärkte und neue Formate wie das 2024 gestartete Piano-Festival Keys to Heaven begeistern breite Zielgruppen. Neben der Bespielung des Schlosses liegt die Aufmerksamkeit des Schloss Esterházy Managements vor allem darauf, das Bauwerk besucherfreundlich zu gestalten und dabei nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen. So ist der Shop im Erdgeschoss barrierefrei erreichbar, zudem ermöglicht nun ein einziges Schlossticket die Besichtigung aller frei zugänglichen Ausstellungen. Als energiesparende Maßnahmen erfolgten in den vergangenen Jahren der Anschluss an die Fernwärme, eine energieeffiziente Klimatisierung des Haydnsaals sowie die schrittweise Umstellung auf LED-Leuchtkörper. Die Außenbeleuchtung des Schlosses kann dank Dimmfunktion zurückgefahren werden, was zugleich die Lichtverschmutzung reduziert. Durch Maßnahmen wie diese sowie durch die ressourcenschonende Ausrichtung von Veranstaltungen wurde Schloss Esterházy als Green Event Location zertifiziert.
EISENSTADT ALS HOTSPOT KLASSISCHER MUSIK
Mit classic.Esterhazy begann 2011 die Neuetablierung von Konzertformaten in Eisenstadt und zugleich entstand das Angebot eines ganzjährigen Konzertbetriebs. Dieser genießt internationalen Ruf und wird zudem laufend um neue Formate erweitert. Das 2017 gestartete HERBSTGOLD – Festival präsentiert jährlich internationale Stars wie András Schiff, Martha Argerich und John Malkovich. Die Konzerte werden über Ö1 und Medici TV verbreitet und sind damit für ein breites Publikum erlebbar. Begleitet wird das Festival zudem durch Kunstinstallationen auf dem Schlossplatz und im Privatteil des Schlossparks. Seit 2022 ist das Chamber Orchestra of Europe Residenzorchester und prägt auch das Programm von classic.Esterhazy. Im Jahr darauf wurde das Streichquartettfestival als quartetto plus erweitert, 2024 fand das Pianofestival Keys to Heaven Aufnahme in das Jahresprogramm. Weiters erhalten regionale Ensembles wie das Haydnorchester, Musikschulen oder Blasmusiken die Möglichkeit, in den historischen Räumlichkeiten aufzutreten.
OPER IM STEINBUCH
Der Steinbruch St. Margarethen fasziniert seit über zwei Jahrzehnten als einzigartige Opernarena und zieht jährlich rund 100.000 Menschen an. Sie schätzen vor allem die hervorragenden Stimmen, das opulente Bühnenbild und nicht zuletzt die gut funktionierende Logistik im Hintergrund. Vor allem Letzterer kommt in dem naturräumlich sensiblen Spielort ganz besondere Bedeutung zu. Das vielfältige Engagement – beginnend mit dem Einsatz von LED-Beleuchtung bis hin
KULTUR- UND WISSENSTRANSFER
Die drei großen historischen Gebäudekomplexe Schloss Esterházy, Burg Forchtenstein und Schloss Lackenbach werden für Kulturveranstaltungen, historische Ausstellungen und für Wissensvermittlung genutzt - maßgeschneidert auch für Kinder und Jugendliche als Publikum. Der Steinbruch in St. Margarethen ist eine Opernlocation der Sonderklasse.
zu durchdachten Konzepten zur Müllvermeidung und -trennung –wurde 2023 mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Green Events ausgezeichnet. Außerdem sorgen die Wiederverwertung von Bühnenbildern und Kostümen sowie Requisitenflohmärkte dafür, dass die verwendeten Materialien und Objekte weiteren Einsatz finden. Projekte wie Schule im Steinbruch gewähren Schülerinnen und Schülern einen Blick hinter die Kulissen, während die Premiere jedes Jahr via ORF III und andere Kanäle weltweit erlebbar ist. Zur Stärkung des Veranstaltungsorts und der Region wurde 2024 die SBS Opernbetrieb Burgenland GmbH gegründet – eine 50:50-Partnerschaft von Esterhazy und dem Land Burgenland, die Produktion und Infrastruktur langfristig sichern soll.
FORMATE FÜR KULTURBEGEISTERTE
VON MORGEN
Ansprechende Programme für Kinder und Jugendliche gewinnen in der Kulturvermittlung laufend an Bedeutung. Um dieser Zielgruppe altersgerechte Inhalte zu bieten, gibt es seit 2022 kindgerechte Audioguides und Museumskoffer zur eigenständigen Erkundung des Schlosses. Zudem machen Großveranstaltungen wie das Drachenfest und das Feenreich Lust auf das Entdecken historischer Gemäuer. Aufgrund der großen Nachfrage wurden diese zuletzt auf zwei Tage erweitert. Workshops wie Manieren statt Blamieren sprechen zunehmend auch Jugendliche an, die zudem in Kooperationen mit Schulen gezielt eingebunden werden. 2023/24 interpretierten Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projekts Aufgemöbelt historische Möbel neu. Mit dem 2024 gestarteten SDG-Projekt Für eine bessere Welt wurde das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gestellt. Bereits 2022 nahmen 550 Kinder am Weltrekordversuch zur größten Insektenhotel-Ausstellung in Lackenbach teil.
HISTORISCHE SAMMLUNGEN
Über Jahrhunderte wuchs die Sammlung der Familie Esterházy um bedeutende und persönliche Gegenstände aus Kunst, Alltagskultur, Militaria und Naturalia. Heute werden diese von der Privatstiftung Esterhazy bewahrt, erforscht und international präsentiert. Der Bereich Sammlungen umfasst Objekte von der Schatzkammer auf Burg Forchtenstein bis hin zu historischen Möbeln, Musikalien und Instrumenten, Waffen und Archivalien. Restaurierungen, neue Ausstellungen und wissenschaftliche Publikationen dokumentieren die lebendige Auseinandersetzung mit diesem europäischen Kulturerbe. So erregte die 2022 eröffnete Ausstellung „Schewa Kehilot – Die Jüdischen Sieben-Gemeinden unter den Fürsten Esterházy (1618–1848)“ internationales Interesse. Die dazu erschienene wissenschaftliche Aufarbeitung im Rahmen der Reihe „Mitteilungen aus der Sammlung Privatstiftung Esterhazy“ wurde in Deutsch, Englisch und Hebräisch aufgelegt. Diese und weitere Publikationen sowie die Nachfrage nach Leihgaben belegen die Bedeutung, welche Esterhazy im weltweiten Feld einnimmt. Objekte aus den Sammlungen waren zwischen 2022 und 2024 unter anderem in Dresden, Budapest, Ljubljana oder Brüssel zu sehen.
ZENTRALE DIENSTE: SCHALTSTELLE FÜR ALLE UNTERNEHMENSBEREICHE
Die Zentralen Dienste sorgen für reibungslose Abläufe im Hintergrund –die Leistungen reichen von Personal über IT, Unternehmenskommunikation bis hin zu Recht und Finanzen.
Ziel der Zentralen Dienste ist es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen bestmöglich zu unterstützen und zugleich effiziente und nachhaltige Maßnahmen zu setzen.
PERSONAL
Der Personalbereich ist die zentrale Anlaufstelle für neue und bestehende Mitarbeitende. Als Informationsplattform für den Personalbereich dient das 2023 eingerichtete Intranet, das auch die interne Kommunikation erleichtert. Überdies unterstützt der HR-Bereich moderne Arbeitsmodelle wie Topsharing zur Frauenförderung oder das New Work Konzept bei Esterhazy Immobilien. Für seine mitarbeiterfreundliche Ausrichtung wurde Esterhazy mehrfach ausgezeichnet – u. a. mit dem Gütezeichen familieundberuf sowie dem Leading Employer Award 2023 und 2024.
FINANZEN
Für einen reibungslosen Ablauf des Zahlungsverkehrs sorgt die Abteilung Finanzen. Sie stellte zwischen 2022 und 2024 auf IFRS-Konzernbilanzen um, was einen konsolidierten Blick auf die Vermögensverhältnisse ermöglicht, und führte zur Messung des Unternehmenserfolgs KPI-Reporting ein. Zur Einsparung von Ressourcen wurden digitale Prozesse wie ein elektronischer Rechnungsworkflow, E-Signaturen und Spesenabrechnung etabliert, was sich vor allem auf den Papierverbrauch auswirkt.
IT
Der Bereich IT stellt ressourcenschonend stets die neuesten Hard- und Softwareprodukte zur Verfügung. Seit 2024 wird
die Einführung von Secure Printing vorbereitet, wodurch Ausdrucke erst bei Geräteanmeldung mit dem Mitarbeiterchip starten –das reduziert Fehldrucke und erhöht die Datensicherheit. 2022 wurde ein IT-Flohmarkt zur Wiederverwertung ausgemusterter Geräte eingeführt. Ein Mitarbeiter absolviert zudem eine Green-IT-Ausbildung zur Förderung nachhaltiger IT-Lösungen.
RECHT
Die Rechtsabteilung bietet juristische Unterstützung und prüft rechtliche Belange auch unter den Gesichtspunkten von Datenschutz, Compliance, KI-Nutzung und Nachhaltigkeitsrichtlinien. Seit 2020 unterstützt eine Kanzleisoftware den digitalen Rechtsverkehr und die Aktenverwaltung, weitere Programme wie ein WhistleblowingTool und Datenschutz-Management-Software sichern rechtliche Vorgaben ab. Als Leitlinie für Mitarbeiterinnen stehen ein Compliance-Handbuch und KI-Richtlinien zur Verfügung, weiters halten Schulungen und Berichte auf dem neuesten Stand.
CORPORATE COMMUNICATION
Als Bindeglied zwischen dem Unternehmen und der Öffentlichkeit verzeichnete die Corporate Communication 2024 rund 100 PRAktivitäten, versandte über 70 Presseaussendungen und begleitete 60 Interviews sowie Großevents wie das HERBSTGOLD – Festival oder die BIOFELDTAGE. Zudem betreute der Bereich 50 Marken, 36 Webseiten und 42 Social-Media-Kanäle mit über 5.000 Postings. Überdies unterstützt die Abteilung bei den Namensfindungen neuer Produkte und Locations wie auch bei der Neugestaltung von Printprodukten wie Etiketten.
DIE WESENTLICHKEITSANALYSE ALS BASIS FÜR NACHHALTIGKEIT
Seit Gründung der Esterhazy Betriebe verfolgt das Unternehmen eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie, die seit 2006 durch eine freiwillige Berichterstattung im Dreijahresrhythmus belegt wird. Der bislang siebte Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert umfassend ökologische, soziale und wirtschaftliche Maßnahmen in den fünf Unternehmensbereichen PANNATURA, Weingut Esterházy, Hospitality, Immobilien sowie Tourismus, Kultur und Veranstaltungen.
Nachhaltigkeitsboard Stakeholder-Gruppen der Online-Befragung
Als zentrales Element der Nachhaltigkeitsgovernance im Berichtszeitraum 2022 bis 2024 wurde im Jahr 2023 ein Nachhaltigkeitsboard eingerichtet. Bestehend aus Beauftragten aus Unternehmensleitung, Wirtschaftsprüfung und Fachbereichen steuert das Gremium die Nachhaltigkeitsstrategie und unterstützt die Weiterentwicklung der Berichterstattung. Der Bericht selbst orientiert sich an der Global Reporting Initiative (GRI) sowie der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).
Die Basis für die Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie bildet die doppelte Wesentlichkeitsanalyse. In interdisziplinären Workshops wurden Auswirkungen, Risiken und Chancen im Bereich der Nachhaltigkeit nach ESRS-Kriterien (European Sustainability Reporting Standards) erarbeitet. Dabei kamen sowohl Top-down- als auch Bottomup-Methoden zur Anwendung, um spezifische Perspektiven aus allen Unternehmensbereichen abzubilden. Berücksichtigt wurden eigene Tätigkeiten sowie vor- und nachgelagerte Wertschöpfungsketten –etwa im Bereich Beschaffung oder Kundenkontakt.
Im Zentrum stand die Bewertung potenzieller oder tatsächlicher Auswirkungen auf Mensch und Umwelt unter Analyse der Kriterien Ort, Ausmaß, Umfang, Unabänderlichkeit und Eintrittswahrscheinlichkeit. Themen, die in dieser Matrix über eine festgelegte Schwelle hinausreichten, wurden als wesentlich eingestuft. Als wesentliche
Angaben flossen Ergebnisse aus einer Stakeholderbefragung ein, an der sich im November/Dezember 2023 641 Personen aus 14 Gruppen beteiligt hatten. Die Rückmeldungen bestätigten die Relevanz von Themen wie Klimaanpassung, Biodiversität, soziale Verantwortung, wertebasierte Unternehmenskultur und langfristige Beschäftigungsperspektiven. Ergänzt wurde der Prozess durch Veranstaltungen wie die BIOFELDTAGE und die WALDTAGE, die den Dialog mit der Öffentlichkeit stärken.
Ein weiterer Fokus der Untersuchung lag neben der Auswirkungsanalyse auf der finanziellen Wesentlichkeit. Durch die Bewertung von kurz-, mittel- oder langfristigen Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und den damit in Verbindung stehenden finanziellen Auswirkungen entstand ein integriertes Bild, das strategische Planung und Berichtspflichten miteinander verbindet.
Die identifizierten Themen – unterteilt in Umwelt, Soziales und Governance – erstrecken sich von Klimaschutz über Arbeitsbedingungen und Diversität bis zu Antikorruption und Datenschutz. Sie bilden die Grundlage für konkrete Ziele und Maßnahmen, die in Workshops erarbeitet und vom Vorstand beschlossen wurden. Maßgeschneiderte Maßnahmen je Geschäftsbereich sowie übergeordnete Initiativen unterstützen zudem die langfristige Verankerung einer nachhaltigen Unternehmenskultur.
Kennzahlen (Werte in Mio. €)
Mitarbeiterdaten
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
Esterhazy Betriebe AG Esterhazyplatz 5 A–7000 Eisenstadt www.esterhazy.at
INHALT
Nachhaltigkeitsbericht Redaktionsteam
Barbara Wagner-Gmeiner
Leonara Skala
Lisa Schmidt
Emine Mermertas
Cornelia Hutter
Ivo Lubar
nachhaltigkeit@esterhazy.at
ANSPRECHPARTNER
Corporate Communication
T +(43) 2682/630 04 presse@esterhazy.at
Leonara Skala
TEXTE
Brigitte Krizsanits
PROJEKTBEGLEITUNG UND BERATUNG
BDO Austria Holding Wirtschaftsprüfung GmbH
DESIGN & LAYOUT
PROJEKT 21 Mediendesign GmbH
BILDNACHWEIS
Imre Antal, Andreas Hafenscher, Gregor Hofbauer, Manfred Huegle, Lalo Jodlbauer, Toni Rappersberger, Katharina Schiffl, Lisa Schulcz, Roman Seidl, Peter Szoke, Andreas Tischler, wearegiving GmbH, Julia Wesely, Katrin Zeleny