30 Jahre Stiftungsjubiläum

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Jubiläumsausgabe 30 Jahre Esterhazy Stiftungen | Jänner 2024

Spezial Ausgabe

Interview

Stefan Ottrubay über das 30-jährige Stiftungsjubiläum. S. 02

HERBSTGOLD 2024

Musik als „Verführung“ zwischen dem Publikum und den Musizierenden S. 23

PANNATURA

Bio seit mehr als 20 Jahren S. 14

Aida 2024

Neuinszenierung mit bewährtem Leading-Team S. 22

Beiträge der Esterhazy News online lesen: www.esterhazynews.at

Weingut Esterházy Besinnung auf Lage und Ort S. 16

Neuer Strand Neusiedler See Geplante Eröffnung im Juni 2024 S. 11

30 Jahre Esterhazy Stiftungen: Von PANNATURA (Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutzagenden) über strukturfördernde Projekte wie das Hotel Galántha bis zum HERBSTGOLD – Festival. Esterhazy setzt neue Standards. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der Esterhazy Privatstiftung Stefan Ottrubay über aktuelle Projekte und kommende Herausforderungen.

Wir sind Impulsgeber

Esterházy – das ist der klingende Name eines Fürstengeschlechts. Heute wird Esterhazy aber mindestens so sehr mit moderner Unternehmenspolitik verbunden. Die Sparten reichen von Immobilien über Landwirtschaft bis zur Kultur, das Unternehmen entwickelte sich zu einem bedeutenden Impuls- und Arbeitgeber. Diese Transformation ist bemerkenswert. Welche Rolle spielen die Stiftungen, die vor 30 Jahren von Ihrer Tante Melinda Esterházy gegründet wurden?

Die Gründung der Stiftungen durch Melinda Esterházy war sicherlich zukunftsweisend. Diese Entscheidung ermöglichte es, den historischen Familienbesitz als Einheit zu sichern. Zugleich entstanden dadurch Strukturen, auf denen man später aufbauen konnte. Melinda hatte sich damals intensiv mit meinem Vater über Fragen der Vermögensverwaltung ausgetauscht. Mein Vater meinte, dass das Esterházy-Vermögen stark in der Region verankert sei, dort müsse man mit diesen Werten weiterarbeiten, Arbeitsplätze schaffen, investieren. Die Frage war also schlicht, wie das bestehende Unternehmen weitergeführt werden konnte. Zu dieser Zeit, das war 1993, trat in Österreich das Stiftungsrecht in Kraft. Das war eine interessante Option. Nach eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitung wurde die erste Esterhazy Privatstiftung ins Firmenbuch eingetragen. Das war 1994. 1996 und 2004 folgten die beiden weiteren Stiftungen.

Aus heutiger Sicht war die Gründung dieser drei Stiftungen aber nur ein erster Schritt zur Modernisierung des Unternehmens. An welchem Punkt sind Sie ins Unternehmen gekommen?

Damals war es so, dass jede Stiftung eigene Mitarbeiter hatte. Tatsächlich hätte das aber enorme finanzielle Belastungen mit sich gebracht. Das bedeutete eine Verdreifachung der Strukturen. Deshalb habe ich im Jahr 2000, als ich gebeten wurde, mich auf die Übernahme der operativen Geschäftsleitung vorzubereiten, darauf zuerst reagiert. Mit der Gründung der Esterhazy Betriebe GmbH im Jahr 2002, entstand eine Geschäftsführungs- bzw. Managementgesell-

schaft, die effizient und in einem zeitgemäßen Sinn unternehmerisch agieren kann. Und ich muss sagen, sie hat sich als operative Einheit für die drei Stiftungen, die Esterhazy Privatstiftung, die Domänen Privatstiftung und die Familienprivatstiftung Eisenstadt, sehr gut bewährt. Zu dieser Entwicklung haben auch viele junge Mitarbeiter beigetragen, mit denen wir damals in Arbeitsgruppen die Umstrukturierung des Unternehmens vorangetrieben haben. Das war eine ganz wichtige Entwicklungsphase.

Sie haben in früheren Interviews anklingen lassen, dass das Unternehmen zu Ihrem Antritt gewissermaßen „Charme“ hatte, aber für eine wirtschaftliche Zukunft nicht gewappnet war. Was fehlte, waren eine effiziente Struktur und eine Idee – ein innovativer Geist –, wie man diese Vermögenswerte in die Zukunft denkt.

Die damaligen Umstrukturierungen waren eminent wichtig, weil sie die Basis für unsere späteren Initiativen und die Entwicklung neuer Geschäftszweige geboten haben. Seither sind einige Bereiche dazugekommen: Mit der Gründung des Bio-Landguts Esterhazy haben wir bereits vor 20 Jahren den Weg unterstützt, dass die Landwirtschaft als wesentlicher Treiber der Biodiversität und Produzent gesunder Lebensmittel ökologisch ausgerichtet sein muss. 2017 haben wir in einem weiteren Schritt PANNATURA als Marke etabliert, um diese Idee in der Öffentlichkeit zu stärken. Im Immobilien-Bereich gibt es eine Reihe von Projekten, die wir realisiert haben, beispielhaft sei das Hotel Galántha genannt, das in Hinblick auf die touristische Weiterentwicklung der Landeshauptstadt hoffentlich eine Lücke geschlossen hat. Mit der Errichtung der Selektion Vinothek Burgenland und der Neueröffnung des Restaurants Henrici in den alten Stallungen haben wir sicherlich weitere wich-

tige Impulse für die Stadt gesetzt. Eines unserer zentralen Anliegen ist der Kulturtourismus. Hier haben wir vor und nach der Übernahme der Oper im Steinbruch 2014 viel investiert, um ein kulturelles Highlight fortzusetzen. Als höchst erfolgreich hat sich auch das HERBSTGOLD – Festival im Schloss Esterházy etabliert, das wir 2017 als neues Festivalformat entwickelt haben. Es gäbe noch eine ganze Reihe an Initiativen zu nennen, ich möchte vielleicht noch ein aktuelles Projekt herausstreichen, die umfassende Neugestaltung des Neuen Strandes Neusiedler See in Breitenbrunn. Das naturnahe und umsichtige Konzept dafür ist in enger Zusammenarbeit mit dem Welterbe-Gestaltungsbeirat entstanden und ist nicht nur als Modernisierung zu verstehen, wir reagieren auch auf die klimatischen Entwicklungen und die damit verbundenen veränderten Nutzungen im Freizeit- und Tourismusbereich. Wir sind, was neue und auch nachhaltige Angebote rund um den See betrifft, sicherlich alle gemeinsam gefragt.

Kultur zu fördern, erfordert ein Bekenntnis, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Esterhazy hat mit seinen drei großen Häusern, dem Schloss in Eisenstadt, der Burg Forchtenstein und Schloss Lackenbach, sehr prächtige Locations, sowohl für die historischen Sammlungen als auch für Events- und Kulturveranstaltungen. Wie lässt sich eine Balance zwischen Investitionen in kulturelle und andere Bereiche finden?

Der Erhalt dieser großen Anlagen und der damit verbundenen Sammlungen ist ganz eindeutig Stiftungszweck. Die Wirtschaftseinheiten müssen die Liquidität schaffen, um diesen Auftrag zu erfüllen. Ich würde ganz explizit von einem „Esterhazy’schen Konstrukt“ sprechen, bei dem der gemeinnützige Gedanke zentral ist. Das heißt, wir agieren zwar aktiv wirtschaftlich, aber

„Die Umstrukturierungen Anfang der 2000er-Jahre waren eminent wichtig, weil sie die Basis für unsere späteren Initiativen und die Entwicklung neuer Geschäftszweige geboten haben.“

Stefan Ottrubay, Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftung und Aufsichtsrat der Esterhazy Betriebe AG

Das Fürstenpaar Paul V. Esterházy und Gattin Melinda

mit dem Ziel, den Erhalt des historischen Erbes zu sichern. Diese Linie werden wir sicherlich noch einige Jahre so verfolgen, bis wir auch in den kulturtouristischen Bereichen eine schwarze Null schreiben. In Zukunft finanzieren wir diese Aufwendungen aus den laufenden Erträgen und der Ausschöpfung der Potenziale von Immobilien. Das ist für Esterhazy ein ganz wichtiger Bereich. Im vergangenen Jahr konnten wir fünf Millionen Euro zusätzlichen Ertrag aus der Übergabe, dem Verkauf oder der Umwidmung von Immobilien erzielen. Einer Gemeinde im Seewinkel haben wir zum Beispiel namhafte Flächen zum reduzierten Preis übergeben, in den nächsten sieben bis acht Jahren sollen dort Siedlungen für junge Familien entstehen. Davon profitieren alle, vor allem die Gemeinde und die Bewohner durch neuen verfügbaren Wohnraum.

Sie haben das Hotel Galántha bereits erwähnt, das im September 2022 nach einer schwierigen Bauphase während Corona gegenüber dem Schloss Esterházy eröffnet wurde. Was war die Motivation für diesen Bau?

Der entscheidende Anstoß kam von einem Vertreter der Landesregierung 2001. Der damalige Wirtschaftslandesrat meinte, das Land habe zwei Anliegen: Erstens eine Landesvinothek zu errichten, denn es gäbe keinen Ort, an dem die burgenländischen Weine präsentiert werden können, und zweitens ein Hotel, das gehobenen Standards entspricht. Das fehlte in der Landeshauptstadt. Die Entwicklung der Vinothek hatte einige Jahre gebraucht, bis wir die komplexe Sanierung in einem Teil der ehemaligen Stallungen umgesetzt hatten. Diese läuft heute sehr gut, wird viel für verschiedene Anlässe genutzt, ist ein beliebter Ort in der Stadt, um sich zu treffen. Beim Hotel war es deutlich schwieriger, wir hatten viele Optionen durchkalkuliert. Unter anderem eine dezent gestaltete Stahl-Glaskonstruktion im Schlosspark, mit der wir aber auf nicht mehr als 50 Zimmer gekommen wären. Damit lässt sich ein Haus in Eisenstadt nicht wirtschaftlich betreiben. Nachdem wir immer wieder Konzerte mit 600 bis 700 Besuchern haben, wären wir bei größeren Veranstaltungsgruppen rasch an Kapazitätsgrenzen gestoßen. Das gilt schon allein für Feiern oder größere Hochzeiten. Als die Gebietskrankenkasse bekannt gab, dass sie aus dem Gebäude vis-à-vis dem Schloss auszieht, war das für uns eine ideale Gelegenheit. Wichtig war uns auch, für diesen in der Stadt prominent gelegenen Ort einen besonderen architektonischen Entwurf zu entwickeln, der sich von einer

lieblosen Einheitsarchitektur abhebt, wie sie heute oft entsteht. Ich denke, das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Immobilien wurden in den vergangenen 30 Jahren zu einem wichtigen Geschäftsbereich von Esterhazy. Ein größeres Projekt, das Sie derzeit entwickeln, ist der Meierhof in Eisenstadt. Sie verfolgen den sehr zeitgemäßen Ansatz des generationsübergreifenden Wohnens. Im Verbund mit einem Ärztezentrum soll ein gesamtheitliches Konzept entwickelt werden, das soziale Fragen, die im Wohnbau häufig nur ungenügend beachtet werden, besonders berücksichtigt.

Der Meierhof ist sicherlich als Stadtteilentwicklung zu verstehen, wo im Herzen der historischen Altstadt nur wenige Hundert Meter vom Schlossbezirk etwas Neues entstehen wird. Auch hier haben wir einen Wettbewerb ausgeschrieben und einige gute Ideen gesammelt. Das Generationenwohnen ist ein wichtiger Teil des Projekts, mit angeschlossenem Ärztezentrum, mit Einkaufsmöglichkeiten, ganz bewusst ohne Individualverkehr angelegt. Das multifunktionale Projekt befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase. Projekte wie der Meierhof, die in einem historisch wertvollen Umfeld entstehen, sind sehr sensibel. Es ist uns wichtig, die Dinge in der Planung genau durchzudenken und immer wieder auch neu zu bewerten.

Viele der Freizeitsiedlungen, die seit den Sechzigerjahren entstanden sind, gruppieren sich um einen See. Zahlreiche Gewässer geraten unter Druck, durch Verbauungen und die Klimaerwärmung. Wie reagieren Sie darauf?

Nachhaltigkeit war uns von Anbeginn ein wichtiges Anliegen. Wir sanieren und erweitern unsere Freizeitsiedlungen naturverträglich, erneuern das Kanalnetz, errichten neue Kinderspielplätze und Sportanlagen. Wo es möglich ist, setzen wir auf Qualität. Derzeit prüfen wir eine zentrale Photovoltaiklösung für die Siedlungen. Ganz grundsätzlich ist es so, dass wir die Siedlungen jedes Jahr um 30 bis 40 Bauparzellen erweitern, um auf die bestehende Nachfrage zu reagieren. Dafür kaufen wir benachbarte Flächen in den Gemeinden an. Parallel dazu hatten wir neue Seesiedlungen geplant, was sich allerdings als zunehmend schwierig erweist, weil das Grundwasser überall absinkt. Die Auflagen der Behörden sind dementsprechend höher geworden, wenn man künstliche

Seen ausbaggern möchte, die vom Grundwasser gespeist werden. Das ist verständlich, weil damit eine weitere Verdunstung begünstigt würde. Die Umweltveränderungen – Erderwärmung und Trockenheit – sind evident und eine Riesenherausforderung für uns alle. Darauf reagieren wir auch bei der Planung neuer Projekte.

Ein Thema, das auch im Stiftungssinn zentral von Ihnen wahrgenommen und verfolgt wird, sind die Kunstgüter, die nach dem Ersten Weltkrieg von Ungarn beschlagnahmt wurden. Sie haben die Restitutionsverfahren angestrengt, wie stehen die Chancen auf Erfolg?

Wir haben vor Jahren Historiker beauftragt, die Eigentumsfrage zu klären. Das Ergebnis war, dass die Kunstgegenstände immer noch im Besitz von Esterhazy sind. Es war noch die Fürstin selbst, die Widmungen gezeichnet hatte, um diese Objekte einer Stiftung zuzuführen. Mittlerweile sind wir bis zum ungarischen Obersten Gerichtshof gegangen. Zuerst entschied dieser zwar in unserem Interesse, in einem zweiten Verfahren – vielleicht auch unter dem Einfluss der Orbán-Regierung – hieß es, dass wir unsere Eigentümerschaft nicht belegen könnten. Das Gericht entschied aber zugleich, dass auch die Republik Ungarn den Besitz daran nicht beweisen konnte. Das ist doch eine recht eigenartige Situation, bei der es jetzt keinen Eigentümer gibt. Wir haben natürlich Einspruch erhoben. Seither befinden wir uns nun in einer Art Patt-Situation. In der Zwischenzeit haben wir der

>

„Die

Klimaerwärmung ist eine Riesenherausforderung für uns alle. Darauf reagieren wir bei der Planung neuer Projekte.“

Stefan Ottrubay, Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftung und Aufsichtsrat der Esterhazy Betriebe AG

ungarischen Regierung mehrmals mitgeteilt, dass wir nicht vorhaben, die Objekte wieder nach Österreich zurückzubringen. Wir verlangen aber, dass die sehr bedeutenden Exponate in Museen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, was jetzt nicht geschieht.

Eine essenzielle Aufgabe für die Gesellschaft stellt auch die voranschreitende Klimaerwärmung dar – insbesondere für die Region Neusiedler See. Sie haben die im vergangenen Jahr erschienene Publikation „Das Ende des Neusiedler Sees? Eine Region in der Klimakrise“ angestoßen, in der Experten Zukunftsfragen diskutieren. Braucht es große private Akteure, die Verantwortung übernehmen und an Lösungen arbeiten?

Dieses Weißbuch war der Führungsebene und mir ein sehr großes Anliegen. Es ging uns um eine gründliche Darstellung der Problematik der Region Neusiedler See vor dem Hintergrund der Klimaänderung. Das Buch ist schon vorab auf großes Interesse gestoßen und hat eigentlich bestätigt, dass in dieser alternativlos zu führenden Diskussion ganz klar Handlungsbedarf besteht. Unser Ansatz, die Dinge in ihrer Komplexität und dennoch für eine breite Öffentlichkeit verständlich darzustellen, ist sicherlich neu. Zu Ihrer Frage: Ich halte es für ganz wichtig, dass es auch private Initiativen gibt, um Handlungsmöglichkeiten auszuloten. Dafür bestehen Forschungsinstitute und Think Tanks, die wichtige Vorarbeit leisten. Nur so haben die Öffentlichkeit, die Politik, die Medien eine Grundlage, auf der sie Entscheidungen treffen können. Diese Grundlage war für diese speziellen Themen hier in der Region nicht vorhanden. Mit dem Buch haben wir die Expertise von Fachleuten, von Landesbeamten, von NGOs ganz entschieden zusammengeführt. Interessant ist, dass nun eine sehr breite Diskussion in Gang gekommen ist. Unser Anliegen ist es, mit dem Buch und der Website „Zukunft Neusiedler See“ die Diskussion weiter zu fördern.

Die Entscheidungen eines großen, zumal breit aufgestellten Unternehmens wie Esterhazy sind natürlich auch für das Land relevant. Wie sehen Sie die Zukunft des Unternehmens in den nächsten Jahren?

Ich sehe für die nächsten Jahre vor allem eine Stärkung der Synergien in allen unseren Bereichen: Hospitality inklusive der allgemeinen Tourismusstrategie sowie Zusatzangebote, die zum Teil von dritten Partnern vorgeschlagen werden, so aufzustellen, dass sie gut ins Gesamtkonzept hineinpassen. Da ist noch vieles zu tun. Wir müssen nicht unbedingt viele neue Geschäftsfelder und Angebote kreieren. Wichtig ist, dass wir mit der Verstärkung der Hospitality einen Qualitätstourismus in die Region bringen. Das sollte mit der Zeit auch zu einer Steigerung der synergetischen Potenziale führen. Das Hotel Galántha etwa ermöglicht, auch qualitativ höherwertige Veranstaltungen in Eisenstadt zu organisieren. Wir hören mittlerweile von den Kaufleuten, aber auch von der Stadt, dass bereits ein neues Publikum nach Eisenstadt kommt und man allgemein profitiert.

Esterhazy bringt mit seinen verschiedenen Aktivitäten rund 500.000 Gäste in die Region und hat 550 Beschäftigte. Wie kommen Sie eigentlich zu Ihren Mitarbeitern?

Wir haben ein breites Employer-Branding-Program laufen, in dem ersichtlich wird, welches Selbstverständnis wir als Arbeitgeber haben und wo wir auch versuchen, mehr Verständnis und Transparenz nach außen zu bringen. Man kann sich zudem auf einer eigenen Website ansehen, was Mitarbeiter über ihre Arbeit erzählen und warum sie für das Unternehmen tätig sind. Es gibt auch einige Zertifizierungsprogramme, an denen wir teilnehmen. Wir wurden zum Beispiel erst kürzlich von Ministerin Susanne Raab als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet. Es ist also ein wichtiger Teil der Verantwortung eines Unternehmens, das Branding so zu gestalten, dass man für zukünftige Mitarbei-

Fotos: Tina Zarits, Lennard Lindner, Paul Szimak

ter attraktiv wird.

Zuletzt eine kurze Einschätzung zur Region Neusiedler See als gemeinsamer Kultur- und Wirtschaftsraum mit Ungarn. Wie sehr ist die Region seit der Grenzöffnung zusammengewachsen? Bestehen noch Grenzen in den Köpfen?

Seit damals ist viel passiert, aber strukturell gesehen bringt das doch Probleme mit sich, wenn zwischen einem stark zentralisierten Staat wie

Ungarn und einem föderalen, dezentral organisierten Staat wie Österreich Projekte entwickelt und Gespräche geführt werden sollen. Es fehlt in Ungarn schlicht die mittlere Ebene der Bundesländer bzw. Provinzen. Das führt dazu, dass wir bei Problemen, aber auch bei Anregungen der einsame Rufer in der Wüste sind, weil es kein Gegenüber gibt. Zuweilen löst das eine Maßnahme auf Ministerialebene in Budapest aus, allerdings findet der Austausch dann nur mit Wien statt. Es fehlt also schlicht und einfach

Jetzt auch als Blog

eine Kommunikationsebene. Das ist schade, weil Ungarn dadurch viele Chancen vergibt. Esterhazy hat immerhin die Möglichkeit, auf informellen Wegen zu kommunizieren und auf Entscheidungen einzuwirken. Für die Region ist das aber nicht optimal, das wirkt sich leider hemmend auf die Entwicklung aus.

Weißbuch

272 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen

Format: 210 x 270

ISBN: 9783701735761

Erscheinungsdatum: 10.03.2023

35,00 inkl. MwSt. Residenz Verlag

Weißbuch: Ende oder Chance?

Die Region Neusiedler See stellt sich der Klimakrise

Spätestens seit dem Sommer 2022 war allen klar: Aufgrund der Klimaerwärmung verändert sich der See und damit die gesamte Region. In die geführten Diskussionen brachte sich Esterhazy im März 2023 mit der Herausgabe des Weißbuchs „Das Ende des Neusiedler Sees? Eine Region in der Klimakrise. Herausforderungen. Perspektiven. Lösungen.“ ein. Die Herausgeber Christian Janisch, Alois Lang und Bibi Watzek diskutieren darin mit Expertinnen und Experten in wissenschaftlich fundierten Beiträgen die Zukunft des Neusiedler Sees. Zudem geben in der Region verwurzelte Personen ihre ganz persönliche Beziehung zur Region Neusiedler See – Seewinkel wieder. Im Zentrum stehen der See und die Region im Zeichen des Klimawandels, ihre Funktion und Einflüsse, ihre Geschichte sowie der Wandel der Landschaft. „Der Mensch und die Region“ stellt unterschiedliche Nutzungen und Besonderheiten, aber auch Chancen vor, im Schlussteil werden Szenarien für die Zukunft aufgezeigt. Mit ihrer Vielfalt an Beiträgen sowie der Einbeziehung regionaler Protagonistinnen und Protagonisten gibt die Publikation einen umfassenden Überblick über die Komplexität des Themas.

Der Neusiedler See sorgte vor allem in den letzten Jahren aufgrund seines niedrigen Wasserstands für rege Diskussion. Auf Initiative von Stefan Ottrubay erschien das Weißbuch, welches die Diskussion um Folgen zunehmender Erderwärmung und die Chancen für eine Region, die es in die Zukunft geschafft hat, eröffnet.

Stefan Ottrubay, Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftung und Unterstützer des Weißbuches: „Als Leitbetrieb sind wir seit vielen Jahren mit der Region eng verbunden. Natürlich sehen wir, wie sich der See und die Region aufgrund der Klimaerwärmung rasant verändern. Als verantwortungsvoller Betrieb sehen wir aber auch eine Zukunft, in der es die Region Neusiedler See geschafft hat, sich mit einer Reihe von Maßnahmen an die neuen Verhältnisse anzupassen. Wir könnten als Region sogar Vorzeigecharakter für ganz Österreich erlangen.“

Diskussion online und vor Ort Um den Dialog fortzuführen, finden laufend Veranstaltungen zu dem Thema statt. Zugleich wurde die Online-Plattform zukunftsee.at ins Leben gerufen.

Esterhazy Betriebe AG: Ein Leitbetrieb auf Zukunftskurs

Durch den kontinuierlichen Aufbau der fünf Unternehmensbereiche

PANNATURA, Immobilien, Weingut, Hospitality sowie Tourismus, Kultur und Veranstaltungen konnte Esterhazy in den letzten zwei Jahrzehnten wesentliche wirtschaftliche, kulturelle sowie soziale Impulse setzen. Mit 550 Mitarbeitern, zahlreichen Museen und Kulturstätten im Nord- und Mittelburgenland sowie breit aufgestellten Wirtschaftsbetrieben gilt Esterhazy heute als ein Leitbetrieb in der Region. Im Geschäftsjahr 2022 schloss das Unternehmen an die Erfolge der Vorjahre an und steigerte den Umsatz abermals von 57,7 Millionen im Jahr 2021 auf 67,07 Millionen 2022. Für das Geschäftsjahr 2023 wird eine weitere Umsatzsteigerung auf rund EUR 88,7 Millionen erwartet. Um dem Unternehmen auch für künftige Herausforderungen Stabilität zu geben und die Grundlage für nachhaltiges Wachstum zu schaffen, wurde die Esterhazy Betriebe GmbH per 29. September 2023 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Neuer Vorstand

Die Änderung der Rechtsform erfolgte aus wirtschaftlichen Überlegungen. Auf die Eigentümerstruktur und deren Beteiligungsverhältnisse wirkt sie sich nicht aus. Das Unternehmen wird weiterhin von den Esterhazy Stiftungen gehalten. Stefan Ottrubay, bisher Generaldirektor der Esterhazy Betriebe, übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat der neuen Aktiengesellschaft. Er sieht in der Umwandlung vor allem die Stärkung des Unternehmens. „Vor dem Hintergrund des

stetigen Wachstums der einzelnen Bereiche innerhalb der Esterhazy Betriebe ist die Rechtsformänderung ein wichtiger Beitrag, um die organisatorischen und rechtlichen Strukturen für zukünftige Herausforderungen optimal zu gestalten und ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum zu gewährleisten“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende. Als Vorstände stehen Matthias Grün und Michael Gröschl an der Spitze der Esterhazy

Betriebe AG, sie hatten bisher bereits leitende Positionen inne.

Stärkung der Unternehmensbereiche Mit diesem Schritt wird den in den letzten Jahren komplexer gewordenen Strukturen der Esterhazy Betriebe GmbH Rechnung getragen, zugleich werden die einzelnen Geschäftsbereiche in ihrer Eigenständigkeit gestärkt.

„Wir agieren weiterhin als Leitbetrieb und wirtschaftlicher Motor, um auch in Zukunft die Region weiter zu stärken.“

Matthias Grün, Vorsitzender des Vorstandes der Esterhazy Betriebe AG

Meilensteine seit Gründung der Esterhazy Stiftungen

1994

Gründung der ersten Stiftung durch Melinda Esterházy

1996 Gründung der zweiten Stiftung

1998

Ausstellung Burg Forchtenstein „Die fürstliche Schatzkammer"

2002

Gründung der Esterhazy Betriebe GmbH

2002

Ausstellung Burg Forchtenstein „Alla Turca. Orient und Okzident auf Burg Forchtenstein“

2002

Gründung des BioLandguts Esterhazy

2004

Ausstellung Burg Forchtenstein „Uhrwerke“

2003

Ausstellung Burg Forchtenstein „Ich besitze einige Seltenheiten... Geheimnisse der Esterházy Schatzkammer“

2005

Umbau der Stallungen zum modernen Bürogebäude

2004

Gründung der dritten Stiftung

Matthias Grün und Michael Gröschl, Vorstände der Esterhazy Betriebe AG

Esterhazy ist Top-Arbeitgeber in Österreich

Mit flexiblen Arbeitsmodellen, einem steten Wachstumskurs und zahlreichen Mitarbeiterangeboten wurde Esterhazy in den Kreis der Leading Employer in Österreich aufgenommen. Vorstand Michael Gröschl verantwortet unter anderem den Personalbereich.

Einen Fokus legt Michael Gröschl in seiner Arbeit auf die Förderung von Talenten sowie die Zufriedenheit der rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies wird durch unterschiedlichste Angebote begleitet. Zum einen erhalten Mitarbeiter von Esterhazy eine Vielzahl an Vergünstigungen für Veranstaltungen und Produkte der Unternehmensgruppe, Mitarbeiterevents stärken zudem den Teamgeist und Zusammenhalt. Die Arbeitsbedingungen sind nach aktuellen Anforderungen ausgerichtet: So wurden erst kürzlich die Büroräumlichkeiten von Esterhazy Immobilien komplett umgestaltet und nach dem New Work Prinzip ausgerichtet. Durch modernste IT-Infrastruktur wird zudem der großen Nachfrage an hybridem Arbeiten entsprochen. An weiteren Angeboten steht EsterhazyMitarbeitern kostenlos und anonym ein externes Beratungsunternehmen zur Verfügung, das bei privaten oder beruflichen Themen weiterhilft. Um auch die Bewegung im Arbeitsalltag nicht zu kurz kommen zu lassen, gibt es gemeinsame Lauftrai-

nings, Yogastunden und andere Sportangebote. Großes Augenmerk wird weiters auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelegt: Seit 2019 ist das Unternehmen als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet. Zudem wurde es 2023 in die Liste der Leading Employer in Österreich aufgenommen.

#talentgesucht Jobs bei Esterhazy: https://esterhazy.at/ueber-uns/karriere/jobs

Benefits für Esterhazy Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter

Vergünstigungen aus der Esterhazy Welt

Mitarbeiterevents

Mitarbeitervergünstigungen extern

Mental Health

Work-Life-Balance

Moderne Arbeitswelt

Gesundheit und Fitness

Aus- und Weiterbildung

Familienfreundlicher Arbeitgeber

„Durch die Umwandlung in eine AG bleibt Esterhazy auch weiterhin ein verlässlicher Jobgarant für rund 550 Mitarbeiter von Wien bis Budapest. Dank einer agilen Organisationsentwicklung können wir auch in Zukunft unseren Fokus auf die Kundenbedürfnisse und auf die Förderung möglichst vielfältiger Talente legen und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich aus- und weiterbilden.“

Michael Gröschl, Vorstand der Esterhazy Betriebe AG

2005

Erstmalige Öffnung der Esterházy Schatzkammer auf Burg Forchtenstein

2006

Erste Bio-Angus Rinder am Bio-Landgut Esterhazy

2006

Errichtung des Weinguts Esterházy in Trausdorf

2006

Ausstellung Burg Forchtenstein „Ahnengalerie“

2007

Erste zeitgenössische Ausstellung „Central Europe Revisited I“

2007

Neugestaltung Steinbruch St. Margarethen

2007

Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichts

2008

Ausstellung Burg Forchtenstein „Fürstliches Halali: Jagd am Hofe Esterházy“

2008

Umbau Museum Schloss Lackenbach

2008

Ausstellung „Central Europe Revisited II“

224 Millionen Euro für den Kulturtourismus und die Region

Als Leitbetrieb mit Geschichte tätigt Esterhazy jährlich Investitionen in Millionenhöhe, um Historisches zu bewahren und neue Angebote zu schaffen. Damit beweist sich das Unternehmen als Leitbetrieb in der Region.

Seit Gründung der Stiftungen wurden gemäß ihren Zielsetzungen insgesamt 224 Millionen Euro in die Pflege, Sanierung und Aufwertung der geschichtsträchtigen Kulturdenkmäler und der Sammlungen investiert. Die wachsenden Erträge der Wirtschaftsbetriebe sichern die Liquidität, um den Stiftungsauftrag zu erfüllen. Mit diesem Engagement ist Esterhazy in Österreich beispielgebend und bringt damit sowohl die Verbundenheit mit der eigenen Geschichte und der Region als auch die Ambition zur Geltung, diese aktiv mitzugestalten. Seit der Rücknahme in die Eigenverwaltung im Jahr 2010 investierte Esterhazy 14,47 Millionen Euro in die Generalsanierung von Schloss Esterházy, das mit seinen Jahres- und Dauerausstellungen sowie Konzerten beliebter Kulturtreffpunkt ist. In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt und unter

Einsatz historischer Baumaterialien flossen in Forchtenstein bislang 7,75 Millionen Euro in die Renovierung der historischen Burg. Herzstück der Ausstellungen bei Esterhazy bilden die Exponate der Sammlungen der Esterhazy Privatstiftung, die zugleich international gefragte Leihgaben sind. Jährlich fließen erhebliche Beträge in Forschung, Restaurierung und Sicherung von Sammlungsobjekten. 2015 wurde das modern gestaltete Café Restaurant Grenadier auf Burg Forchtenstein eröffnet und bereichert seither das kulinarische Angebot. Frischer Wind weht auch durch das Renaissanceschloss Lackenbach: Seit 2008 wurden unter dem bisherigen Einsatz von 5,47 Millionen Euro Schritt für Schritt neue Bereiche des historischen Bauwerks einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Das 2018 eröffnete Boutique Hotel „Zum Oberjäger“ wurde mittlerweile

Meilensteine seit Gründung der Esterhazy Stiftungen

2008

Ausstellung Burg Forchtenstein „Parasite Paradise“

2009

2009

Übernahme des Basaltwerks Pauliberg

Neue Ausstellung „Haydn explosiv. Musik aus revolutionären Zeiten“ im Schloss Esterházy

2009

Etablierung des Esterhazy Art Awards unter NOW – Esterhazy Contemporary

2009

Esterhazy Betriebe sind Partner der Biodiversitätskampagne vielfaltleben

2010

Übernahme von Schloss Esterházy in die Eigenverwaltung

2010

Ausstellung „Glanzlichter des Schlosses Esterházy“

2010

Ausstellung „Central Europe Revisited III“

2011

Ausstellung „Turcica: Die Türkensammlung auf Burg Forchtenstein“

56,8 Millionen Euro flossen in das nachhaltig ausgerichtete Immobilienprojekt, das neben dem gehobenen 4-Sterne-Hotel Galántha mit dem Restaurant PAULGARTEN und der Rooftop-Bar einen Trakt mit Büros sowie modernen Wohnungen beherbergt. Außer diesem florierenden Gebäudekomplex betreibt Esterhazy mit dem Neugebäude in der Esterhazystraße 37 und dem Bürgerhaus in der Hauptstraße 26 zwei weitere städtische Immobilien.

erweitert. Zudem beeindruckt der Steinbruch

St. Margarethen jährlich an die 100.000 Gäste bei Opernveranstaltungen und Konzerten in einem einzigartigen Ambiente, das 2007/2008 für rund 13,63 Millionen Euro neu gestaltet wurde.

Belebung des Stadtzentrums

In Eisenstadt hat sich das Schlossquartier nach umfassenden Adaptierungsarbeiten und neuen Konzepten als gesellschaftlicher Angelpunkt etabliert: Durch die Investition von 12,89 Millionen Euro entstanden unter anderem die Selektion Vinothek Burgenland, die Markthalle Kulinarium Burgenland und das Restaurant Henrici sowie Geschäfte, die ausgewähltes Interieur anbieten. Mit der Eröffnung des Projekts „Wohnen und Arbeiten im Schlossquartier“ erfuhr dieser zentrale Ort 2022 eine repräsentative Erweiterung: Rund

Freie Zeit genussvoll verbringen Für rund 4.000 Mieterinnen und Mieter bieten die Esterhazy Freizeitimmobilien wertvollen Erholungsraum im Grünen. Die Attraktivierung, Sicherheit und nachhaltige Nutzung der Anlagen haben hohe Priorität, Maßnahmen, in die Esterhazy bislang rund 14,29 Millionen Euro steckte. Ein weiteres Großprojekt von Esterhazy Immobilien bildet der Neue Strand Neusiedler See in Breitenbrunn, das Marina-Gebäude in der Badeanlage wird noch in diesem Jahr eröffnet. In das moderne und naturnahe Ferienresort sowie in die Aufwertung der Bade- und Freizeit-Flächen flossen bislang 9,71 Millionen Euro. Insgesamt sollen es bis 2026 rund 53 Millionen Euro sein.

Rund um den Wein Genießen und Feiern bilden auch den Mittelpunkt des Weinguts Esterházy in Trausdorf. 2006 über-

siedelte es an diesen Standort, bestehend aus Produktionsräumen, Verkaufslokal und Veranstaltungsräumlichkeiten. 12,95 Millionen Euro wurden bislang in den Betrieb investiert. Die Weine sind mehrfach international ausgezeichnet und seit 2023 biozertifiziert.

Als weiterer Anziehungspunkt hat sich das Kalandahaus etabliert: Für rund 2,03 Millionen Euro wurden die Arbeiterwohnungen des ehemaligen Meierhofs revitalisiert und sind heute eine beliebte Veranstaltungslocation.

Rückbesinnung auf das Ursprüngliche Seit über 20 Jahren führt Esterhazy die Landwirtschaft nach biologischen Grundsätzen und gilt damit unter den Großbetrieben als Vorreiter in Österreich. 2017 wurde die Marke PANNATURA lanciert, die für regionale Lebensmittel steht. 31,77 Millionen Euro wurden bislang in das Vorantreiben der Bio-Landwirtschaft sowie der nachhaltigen Forstwirtschaft investiert. Der Seehof Donnerskirchen beherbergt neben dem Bio-Landgut und einem Besucher- und Veranstaltungszentrum eine Fleischmanufaktur, in der Fleisch aus dem Landgut wie aus der eigenen Jagd verarbeitet wird. Ein weiteres Standbein von PANNATURA ist das Basaltwerk Pauliberg: 25,65 Millionen Euro flossen in die Modernisierung der Anlage, die unter ressourcenschonendem Abbau wertvollen Baustoff für die gesamte Region liefert.

2011

Aufnahme der Opernproduktionen im Steinbruch mit Don Giovanni

2011

Erstes festival.Esterhazy (Vorläufer von classic.Esterhazy)

2012

Ausstellung Burg Forchtenstein „Granaten, Fahnen Grenadiere. Schätze aus dem historischen Zeughaus der Fürsten Esterházy“

2011

Eröffnung der Selektion Vinothek Burgenland

2012

Ausstellung Schloss Lackenbach „400 Jahre Esterházy in Schloss Lackenbach“

2012

Ausstellung Schloss Esterházy „Appartement der Fürstin“

2012

Ausstellung Schloss Esterházy „Herend zu Gast bei Esterházy“

2013

Restitution Bibliotheca Esterházyana Schloss Esterházy

2013

Ausstellung Schloss Esterházy „Barocker Schmuck der Fürsten Esterházy“

Esterhazy Immobilien –Fokus auf Stil, Tradition und

Funktionalität

Esterhazy Immobilien stellt sich täglich vielen Aufgaben: Der Unternehmensbereich verantwortet die historischen Großbauten, die Ferien- und Freizeitanlagen sowie die Entwicklung neuer Immobilienprojekte und schafft somit den Spagat zwischen Alt und Neu.

Die Kombination aus Erhaltung und Adaptierung historischer Bauwerke und Entwicklung neuer Areale und Projekte ist ein spannendes Feld. Bewahrung und Denkmalschutz auf der einen, zeitgemäße Nutzung und modernes Bauen auf der anderen Seite stellen das Team von Esterhazy Immobilien vor Herausforderungen, die stets nach neuen und vor allem auch innovativen Lösungen verlangen.

Aus diesem Grund verfolgt Esterhazy seit Jahren konsequent das Ziel, historische Strukturen zu analysieren, um sie möglichst originalgetreu und ressourcenschonend zu revitalisieren. Großer Wert wird dabei auf den Einsatz nachhaltiger, regionaler und naturnaher Materialien sowie auf Umsetzung höchster Energiestandards gelegt, was sowohl bei der Errichtung neuer Immobilien als auch bei historischen Großbauten wie Schloss Esterházy oder Burg Forchtenstein Anwendung findet.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Esterhazy Immobilien ist die Nachnutzung und Neuausrichtung bestehender Gebäude. Am Seehof Donnerskirchen wurde die Alte Schmiede zu einem Informationszentrum umgebaut und das Granarium einer modernen Nutzung zugeführt. Durch die attraktive Gestaltung des Bereichs innerhalb der Wirtschaftsgebäude kann nun das Areal auch

für Veranstaltungen genutzt werden. Historische Baustoffe wie Leithakalkstein werden nach Möglichkeit nicht entsorgt, sondern in anderen Projekten wiederverwendet. Auf diese Weise wird derzeit unter anderem das ehemalige Sägewerk in Lackenbach adaptiert. www.esterhazyimmobilien.at

„Der Unternehmensbereich Esterhazy Immobilien blickt voller Tatendrang in die Zukunft. Als eines von vielen Highlights möchte ich die Sanierung der Schlossfassade hervorheben. In den kommenden Jahren erfolgen bestandserhaltende Maßnahmen im Schloss Esterházy. Unter anderem wird an der Fassade, den Türmen und den Fenstern im Außenbereich gearbeitet.“

Jürgen Narath, Leitung Esterhazy Immobilien

Meilensteine seit Gründung der Esterhazy Stiftungen

2013

Ausstellung Schloss Esterházy „Paul I. Esterházy, Harmonia Caelestis“

2014

2014

Direktionsrat für die Stiftungs-Gruppe

Ausstellung im Schloss Esterházy „Habent sua fata libelli – Bücher haben ihre bewegte Geschichte“

2014

Neue Konzertreihe classic.Esterhazy im Schloss Esterházy

2014

Eröffnung Markthalle Kulinarium Burgenland

2014

Ableben Fürstin Melinda Esterházy

2014

Übernahme Oper im Steinbruch (AIDA)

2014

Neueröffnung Umbau Restaurant Henrici

2015

Ausstellung Schloss Esterházy „Bibliotheca Esterházyana“

2015

Eröffnung Ticketbüro pan.event

2015

Eröffnung Café Restaurant Grenadier

Countdown für den Neuen Strand Neusiedler See

Das Seebad Breitenbrunn gilt als Dorado für Wassersportler wie Erholungsuchende. Nachdem das Mitte der 1960er-Jahre errichtete Areal in die Jahre gekommen war, hatte Esterhazy Anfang 2019 eine umfassende Revitalisierung in Gang gesetzt. In enger Zusammenarbeit mit dem Welterbe-Gestaltungsbeirat und allen Interessengruppen erarbeitete Esterhazy ein nachhaltiges Konzept zur künftigen Gestaltung des beliebten Freizeitortes.

Modernes Seeresort

Im April 2023 wurde die Gleichenfeier des Marina-Gebäudes begangen, im Sommer 2024 findet – unter Berücksichtigung des Badebetriebs im Sommer sowie der Brut- und Ruhezeiten der Tierwelt – die Teileröffnung des naturnahen Ferienresorts statt. Das Restaurant „Libelle“ im Marina-Gebäude wird jeweils 120 Innen- und Außensitzplätze umfassen, zudem stehen über 100 Plätze für Veranstaltungen zur Verfügung. Übernachtungsmöglichkeiten werden zu einem späteren Zeitpunkt naturnahe Lodges sowie ein Bungalowdorf bieten. Rund 53 Millionen Euro investiert Esterhazy in das Projekt und legt bei der Errichtung größten Wert auf Nachhaltigkeit sowie Schonung von Ressourcen: Verbaute Flächen wurden entsiegelt, Dachflächen werden begrünt und die Bewässerung erfolgt unter anderem mit Regenwasser. Ab 2024 startet das Seebad in Breitenbrunn als „Neuer Strand Neusiedler See“ in eine neue Ära. www.neuerstrand.at

New Work: Den Arbeitsplatz optimal

nützen

Die Mitarbeiter des Immobilienbereichs sind viel unterwegs: ob bei einem der historischen Großbauten, in den Feriensiedlungen oder bei neu entstehenden Projekten. Um jeden Arbeitsplatz optimal zu nützen, wurde Anfang des Jahres auf das New Work Prinzip umgestellt. Die Mitarbeiter haben keinen fixen Arbeitsplatz mehr, sondern suchen sich diesen nach aktueller Tätigkeit. Dies sorgt für bestmögliche Auslastung der Arbeitsplätze und zugleich Vermeidung von leeren Tischen während Auswärtsterminen oder Besprechungen und gewährleistet die optimale Nutzung von Büroflächen.

2015

Eröffnung Kalandahaus beim Weingut Esterházy

2015

Vertragsunterfertigung EsterhazyTrägerverein Ramsar Reserve

2016 Kooperationsstart Schlossparkfestivals

2016

2016

Auszeichnung PEFC-Award

Ausstellung Schloss Esterházy „Melinda Esterházy“

2017

Auszeichnung mit dem Exportpreis Österreich

2017

Ausstellung Burg Forchtenstein „Eva Esterházy geb. Thököly. Erste Fürstin, Rebellenschwester und Gefangene“

2017

Auszeichnung mit dem Exportpreis Österreich

2017

Auszeichnung mit dem Wildlife Estates Label

„Mit der Revitalisierung des Seebads in Breitenbrunn vergrößert sich die Hospitality um einen weiteren Standort: Herzstück ist ab Juni das Restaurant ‚Libelle‘ mit Fokus auf Nachhaltigkeit. Regionale Produkte und saisonale Verfügbarkeit sind ein ebenso wichtiger Faktor wie die enge Zusammenarbeit mit unseren regionalen Partnern.“

Markus Ernst, Leitung Hospitality

Hospitality – Im Zeichen der Gastlichkeit

Seit 2022 bildet der Bereich „Hospitality“ als fünfte Säule bei Esterhazy einen eigenen Unternehmenszweig. Er vereint die Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe unter einer Ägide und steht für gelebte Gastlichkeit.

Um den stets wachsenden Bereich der Gastronomie und Beherbergung in einem eigenen Bereich zu erfassen, wurde 2022 der Unternehmenszweig Hospitality geschaffen. Er betreut unter anderem die Gastronomiebetriebe Restaurant Henrici und Selektion Vinothek Burgenland, das neu errichtete Hotel Galántha in Eisenstadt, das Café Restaurant Grenadier auf Burg Forchtenstein sowie das Boutique-Hotel „Zum Oberjäger“ in Lackenbach. Künftig wird ihm zudem die Beherbergung, das Restaurant, die Strandbar, der Veranstaltungsraum sowie die

Meilensteine seit Gründung der Esterhazy Stiftungen

2017 Neues Festivalformat HERBSTGOLD –Festival in Eisenstadt 2018 Eröffnung Gästehaus Zum Oberjäger Schloss Lackenbach

2018

2018 Grundsatzvereinbarung mit dem Land Burgenland und Start des Festivalsommers Neusiedler See

2019

Erste BIOFELDTAGE Österreichs am Bio-Landgut Esterhazy

Greisslerei obliegen. Wie in allen anderen Sparten wird im Bereich Hospitality höchster Wert auf nachhaltiges Wirtschaften unter der Förderung der regionalen Wertschöpfung gelegt. www.oberjäger.at www.restaurant-grenadier.com

Hotel Galántha: Urbanes Flair und gelebte Gastlichkeit Mit dem Hotel Galántha eröffnete Esterhazy im Herbst 2022 den wohl spektakulärsten Neuzugang in Eisenstadts Tourismus- und Gastro-Landschaft. Behutsam fügt sich das Hotel in gehobener 4-Stern-Kategorie in das historische Ensemble und stellt zugleich eine Erweiterung des kulinarischen Angebots im Schlossquartier dar. Die 120 Zimmer inklusive drei Suiten gewähren den Gästen jeden Komfort, zu den Annehmlichkeiten des Hauses zählt neben Lobby, Meeting- und Eventräumen ein Spa-Bereich, der auch Nicht-Hotelgästen als Day-Spa offensteht. Das Restaurant PAULGARTEN im Erdgeschoss verwöhnt mit Fusionsküche mit regionalen und saisonalen Zutaten, in der Rooftop Bar werden Snacks sowie eine große Auswahl an Getränken serviert. Und das bei der wohl spektakulärsten Aussicht auf Eisenstadt. www.hotelgalantha.at

2018 Ausstellung Burg Forchtenstein „Schatz und Schutz“

2019

Ausstellung Schloss Lackenbach „Die höfische Jagd der Fürsten Esterházy“

Baubeginn Neugestaltung Seebad Breitenbrunn

2019

Übernahme der Orangerie im Schlosspark Eisenstadt

2019

Erstes Hoffest am Bio-Landgut Esterhazy

Selektion Vinothek Burgenland

Als Anlaufstelle für Weinliebhaber und Genießer repräsentiert die Selektion Vinothek Burgenland die vinophile Vielfalt des Landes.

Bereits seit mehreren Jahren rangiert die Selektion Vinothek Burgenland in den Bewertungen des Gourmet-Magazins Falstaff unter den besten Weinbars des Landes – und das mit gutem Grund. Im historischen Ambiente gegenüber dem Schloss Esterházy präsentieren 850 Weine von mehr als 135 Winzern aus dem ganzen Land die Vielfalt der burgenländischen Weinwelt. Rund 30 Weine sind jederzeit glasweise vor Ort zu verkosten und vermitteln einen Einblick in die Welt des burgenländischen Weins, dazu gibt es kleine pannonische Schmankerl und Snacks. Wer den Geschmack Pannoniens weiterschenken möchte, findet in der Selektion Vinothek Burgenland nicht nur Weine, sondern auch feine Köstlichkeiten wie eingelegtes Gemüse, veredelte Schokoladen oder herzhafte Saucen. Zudem bereichern regelmäßig veranstaltete Events wie Weinverkostungen mit Winzern oder Abende mit kulinarischen Schwerpunkten das Angebot und bescheren ganz besondere Weine und genüssliche Höhenflüge. www.selektion-burgenland.at

Restaurant Henrici –Sunrise Cuisine im Schlossquartier

Mit neuer Küchenlinie und kulinarischen Überraschungen startete das Restaurant Henrici in die Sommersaison.

Gegenüber dem Schloss Esterházy gelegen, zählt das Restaurant Henrici zu einem der kulinarischen Hotspots in Eisenstadt. Ob mit Blick auf das Schloss von der mondänen Terrasse aus oder im stilvoll gestalteten Innenbereich: Das Restaurant überrascht nicht nur mit seinem einzigartigen Ambiente, sondern auch mit einem neuen Konzept. Nach einer umbaubedingten Pause brachte die Wiedereröffnung im April 2023 einige Neuerungen mit sich – sowohl im Innenbereich wie in der Küchenlinie, die als Sunrise Cuisine levantinische Spezialitäten gepaart mit pannonischen Einflüssen verheißt. Großer Wert wird dabei einerseits auf möglichst regionale und ausgewählte Zutaten gelegt, darüber hinaus findet sich eine große Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen. Neu ist zudem die Frühstückskarte, die neben levantinischem oder pannonischem Frühstück auch Köstlichkeiten wie Croissants, Eierspeisen oder Variationen von Schinken und Käse bereithält und die Gäste mit dem Besten aus den zwei Welten in den Tag starten lässt. www.henrici.at

Daniel Serafin wird Künstlerischer Direktor der Oper im Steinbruch 2019 25 Jahre Stiftungen

2019

Sonderausstellung auf Burg Forchtenstein „300 Jahre gesammelt – in 3 Tagen entwendet“

2019

AUSTROFOMA auf Esterhazy Waldflächen 2019

Stefan Ottrubay erhält Komturkreuz des Landes Burgenland

2020

Ausstellung Schloss Lackenbach „400 Jahre Schlacht bei Lackenbach“

2020

esterhazy@home: kulturelles Angebot wird wegen Covid-Maßnahmen ins Netz verlegt 2019

2020 Schlossquartier Lieferservice: Hilfsaktion für Helfer der Corona-Krise und Startschuss für neues Kundenservice

2020 Boutiquehotel Zum Oberjäger: Erweiterung der Zimmer

PANNATURA –Bio seit mehr als 20 Jahren

Biologische Landwirtschaft ist mehr als nur der Verzicht auf chemische Pestizide und Düngemittel. Sie manifestiert sich in der Einstellung gegenüber der Natur und wird mit wachsender Biodiversität belohnt.

Mit der Umstellung auf Bio-Landwirtschaft schlug Esterhazy 2002 einen richtungsweisenden Weg ein. Als nächster Schritt erfolgte mit dem Einzug der Bio-Angus-Rinder am Seehof Donnerskirchen 2005 die Wiederaufnahme der traditionellen Viehwirtschaft, die seither nicht nur hochqualitatives Bio-Rindfleisch, sondern darüber hinaus wertvollen Dünger für die Ackerflächen und Weingärten liefert.

Fruchtfolge und Blühstreifen

Die weitläufigen zusammenhängenden Felder des Bio-Landguts bilden die idealen Voraussetzungen für die Bio-Landwirtschaft. Diese funktioniert nach dem Prinzip der Fruchtfolge, wonach die Kulturen auf den einzelnen Feldern jährlich wechseln. Auf diese Weise reichert sich der Boden auf natürliche Art mit Nährstoffen an. Blühstreifen zwischen den Flächen und um sie herum sorgen nicht nur für bunte Farbtupfer in den Feldern, sondern liefern vor allem Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten wertvolle Nahrung und zahlreichen Wild- und Vogelarten einen Rückzugsort auf den Wirtschaftsflächen. Das Nachhaltigkeit bei Esterhazy ein fixer Bestandteil der Unternehmenskultur ist, zeigt auch das kürzlich eingeführte Nachhaltigkeitsboard. Es tagt regelmäßig und wird in weiterer Folge die Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele und -maßnahmen beschließen und verfolgen.

Breites Sortiment

Die Produktpalette des Bio-Landguts Esterhazy wurde in den letzten 20 Jahren laufend erweitert und umfasst heute rund 220 Produkte – von Hülsenfrüchten über Pflanzenöle bis hin zu Bio-Angus-Rindfleisch oder Wild aus eigener Jagd. Um das Fleisch direkt vor Ort weiterzuverarbeiten, eröffnete das Bio-Landgut 2020 eine eigene Fleischmanufaktur. Die Produkte sind an ausgewählten Verkaufsstellen, etwa der Markthalle Kulinarium Burgenland in den Eisenstädter Stallungen, dem mobilen Verkaufswagen „Rollende Markthalle“ sowie im Webshop pannatura-shop.at, und auch bei Events erhältlich. www.pannatura.at

Meilensteine seit Gründung der Esterhazy Stiftungen

2020

Eröffnung Eltern-KindBüro für Mitarbeiter

2020

Baubeginn Hotel Galántha, Wohnungen und Büroräumlichkeiten

2020 ALC Sonderpreis für besondere Leistungen während Covid, Regionalitätspreis Burgenland

2021 Ideenwettbewerb Neugestaltung Seebad Rust

BIOFELDTAGE und WALDTAGE

Im Rahmen der BIOFELDTAGE und WALDTAGE präsentiert Esterhazy nachhaltige Bewirtschaftungsmöglichkeiten und bringt Bio-Interessierte ins Gespräch.

Um das Thema Bio-Landwirtschaft einem größeren Publikum zugänglich zu machen und Raum für Dialoge zu bieten, rief Esterhazy 2018 die BIOFELDTAGE ins Leben. Gemeinsam mit Partnern wie FiBL Österreich, BIO Austria, der Universität für Bodenkultur Wien und der Landwirtschaftskammer Österreich finden Produzenten und Konsumenten auf einem Areal von 70 Hektar am Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen eine vielfältige Kombination aus Wissenschaft und praktischer Anwendung, wobei die Kulinarik nicht zu kurz kommt. Nach der erfolgreichen Fortsetzung 2021, bei der über 11.000 Gäste begrüßt werden konnten, laufen bereits die Vorbereitungen für die Neuauflage am 24. und 25. Mai 2024.

Dass aktive Waldbewirtschaftung und Naturschutz nicht im Widerspruch stehen, sondern vielmehr gemeinsame Ziele verfolgen, zeigten die im Herbst 2022 erstmals durchgeführten WALDTAGE. Nach Vorbild der BIOFELDTAGE lud PANNATURA in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) und dem Waldverband Österreich sowohl Fachpublikum als auch interessierte Waldbesucher und Freizeitnutzer ein, sich inmitten der Wälder des Leithagebirges mit moderner Forstwirtschaft auseinanderzusetzen. www.biofeldtage.at | www.waldtage.at

24. & 25. Mai 2024

2021 Kulturveranstaltungen unter außergewöhnlichen Umständen (Pandemie): Oper im Steinbruch –Turandot, HERBSTGOLD – Festival – erstmalig unter Intendant Julian Rachlin

2021 Zweite BIOFELDTAGE am Bio-Landgut Esterhazy

2021 Gleichenfeier Hotelprojekt und Wohnen im Schlossquartier

2021 ALC Preis: 3. Platz, Kategorie National Großbetriebe

Fotos: Andreas Tischler, Andreas Hafenscher, Katrin Zeleny, J. Priester

Gelebter Naturschutz

Im

Bereich des Naturschutzes trägt Esterhazy auf vielfältige Weise Verantwortung und lässt zugleich die interessierte Öffentlichkeit daran teilhaben.

Bereits seit Jahren liefern Livestreams wie Wild im Bild in Echtzeit beeindruckende Bilder aus der Natur. Die Unterstützung zahlreicher weiterer Forschungsprojekte förderte nicht nur neue Erkenntnisse zu den heimischen Lebensräumen zutage, sondern brachte auch schon manch eine Überraschung mit sich: Im Rahmen eines Projekts, das einen Einblick in die Artenvielfalt im Totholz des Leithagebirges geben sollte, konnte unter anderem ein bislang unbekannter Nagekäfer identifiziert werden.

Schutz für Österreichs Wappentier Ein weiteres Projekt hat den Seeadler im Fokus. Nachdem Österreichs Wappentier im 20. Jahrhundert weitgehend aus unserem Gebiet verschwunden war, stieg die Zahl der Brutpaare in den letzten Jahren durch umfangreiche Schutzmaßnahmen auf rund 50 an. Der Großraum Neusiedler See bietet den Vögeln einen idealen Lebensraum, zumal sie im Bereich des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel genügend Nahrung sowie ungestörte Brutplätze vorfinden.

Besenderung von Jungadlern Um mehr über die Könige der Lüfte zu erfahren, führt PANNATURA seit Jahren in Kooperation mit dem WWF ein Besenderungsprojekt durch. Nestjunge Adler werden dabei mit winzigen solarbetriebenen GPS-Sendern versehen, die wertvolle Daten über Flugverhalten und -routen liefern und dadurch dem Schutz der Tiere dienen, da sie auch bei der Klärung möglicher Todesursachen helfen. Die Auswertung der bisherigen Daten zeigt einmal mehr, dass die Natur keine Grenzen kennt: Vor allem die jüngst besenderten Tiere sind international unterwegs und suchen gerne die Feuchtgebiete der Nachbarländer auf. Für sein Engagement hinsichtlich der naturnahen Wirtschaftsweise wurde das Unternehmen 2017 mit dem Wildlife Estates Label der European Landowner Organisation (ELO) ausgezeichnet und 2022 rezertifiziert.

„Vorrangig wollen wir das Bio-Landgut am Seehof Donnerskirchen weiterentwickeln und Gästen ein vielseitiges Angebot bieten. Schon in Kürze werden wir dort daher ganzjährig neben unseren Führungen rund um das Hofgeschehen auch unsere Produkte samt Gastronomie anbieten. In Zukunft werden noch weitere Manufakturen wie beispielsweise eine ‚Fleischlosmanufaktur‘ entstehen. Ein spannendes Thema ist der Ausbau der erneuerbaren Energie, im Wald wie am Feld. Wir setzen neben Wind vorrangig auf Agri-Photovoltaik (Pflanzen- und Stromproduktion auf der gleichen Fläche). Größere Investments sind für eine neue Hofstelle im Seewinkel geplant sowie für die neue Unternehmenszentrale am Föllig.“

Matthias Grün, Geschäftsführer PANNATURA GmbH

2021

Start der neuen Eventserie LakeSound im Seebad in Breitenbrunn

2021

Eröffnung des Feldweges von Lois Weinberger im Renaissancepark Lackenbach

2021 Haydn Gala zum 100. Geburtstag des Burgenlandes

2021

Erster Pop-up Heuriger am Bio-Landgut Esterhazy

2021 Gleichenfeier Hotelprojekt und Wohnen im Schlossquartier

2021

2022

Auftaktkonzert des Chamber Orchestra of Europe zu seiner dreijährigen Residenz im Schloss Esterházy

2022

Stadt Eisenstadt und Esterhazy unterzeichnen Übereinkunft für Schlosspark GmbH

Eröffnung GreenTech BioCampus am Bio-Landgut Esterhazy

Weingut Esterházy: Besinnung auf Lage und Ort

Das Weingut Esterházy ließ zuletzt mit einigen Neuerungen aufhorchen: 2019 begann die schrittweise Umstellung auf biologischen Weinbau, die Ortsweine unterstreichen die Charakteristik einzelner Lagen und der Einsatz unterschiedlicher Gefäße zur Reifung bringt weitere erstaunliche Möglichkeiten hervor.

Vor knapp zwei Jahrzehnten fand die Vinifikation der Trauben aus den rund um Eisenstadt gelegenen Weingärten in Trausdorf eine zeitgemäße neue Heimat. Seither vergeht kein Jahr ohne neue Ideen oder Innovationen. Im Jahr 2023 wurden mit

dem Abschluss der Biozertifizierung und dem Aufbau einer Sekt-Austria Sektpyramide gleich zwei neue Meilensteine gesetzt. www.esterhazywein.at

Weinbau: Nachhaltig und biologisch

Nachhaltigkeit wird im Weingut Esterházy schon lange gelebt, mit dem Jahrgang 2023 ist zudem die Umstellung auf biologisch zertifizierten Weinbau abgeschlossen. Schonende Bodenbearbeitung, Kompost vom Bio-Landgut Esterhazy und Weingärten mit besonderen Mikroklimata sorgen für optimales Traubenwachstum. Der sanfte Rebschnitt unterstützt die Pflanze in ihrer Vitalität und gewährleistet den bestmöglichen Saftfluss. Um die bestehenden Anlagen so lange wie möglich zu nutzen, wird jeder Weinstock so erzogen, dass er zumindest 100 Jahre alt werden kann. Unter diesem Gesichtspunkt hatte das Weingut bereits im Jahr 2020 damit begonnen, alte Rebflächen umzuerziehen, um die neuesten Erkenntnisse beim Rebschnitt zu nutzen. Dadurch ist eine nahezu perfekte Trennung und Aufteilung in Rebstamm, Traubenzone

und Laubwand möglich. Auf diese Weise konnten viele alte Anlagen erhalten werden und bringen sowohl qualitativ als auch quantitativ wieder sehr gute Erträge.

Meilensteine seit Gründung der Esterhazy Stiftungen

2022

Neue Insektenart in einem von Esterhazy nachhaltig bewirtschafteten Waldstück entdeckt

2022

Veröffentlichung des sechsten Nachhaltigkeitsberichts „Perspektivenwechsel“

Wein aus dem Basalt-Stein

Neben Fässern aus heimischer Leithaberg-Eiche setzt das Weingut Esterházy künftig auf ein weiteres Material: In Kooperation mit dem Basaltwerk Pauliberg wurden Beton-Eier aus Basalt mit einem Fassungsvermögen von 3.800 Litern gegossen. Sie sind weltweit die größten ihrer Art und in Europa einzigartig. Die Vorversuche zeigten, dass die Weine darin eine feinere Struktur als in Edelstahltanks entwickeln.

2022

Premiere des Veranstaltungsformats WALDTAGE

2022

2022

Eröffnung des Hotels Galántha im September

Ausstellung Schloss Esterházy „Schewa Kehilot – Die Fürsten Esterházy und die jüdischen Sieben-Gemeinden“

2022

Spatenstich anlässlich der Modernisierung des Seebads in Breitenbrunn

2022

Guinness-World-Record „Größte Ausstellung von Insektenhotels“

Tour & Tasting

In geführten Rundgängen gibt das Weingut Esterházy einen Einblick in die Produktion: Tour & Tasting öffnet die Türen zum Keller und präsentiert ausgewählte Weine. Je nach Package werden diese von Bio Pannonier Brot oder Köstlichkeiten aus dem Bio-Landgut Esterhazy begleitet. Bei guter Witterung ist zudem die Besichtigung des Schauweingartens vor dem Weingut möglich – ein Erlebnis für Weinfreunde und Weinkenner.

Ausgezeichnete Lagen und außergewöhnliche Events

Seit 2010, mit der Gründung des Leithaberg Vereins, tragen die gebietstypischsten Weine aus den Rebsorten Blaufränkisch, Chardonnay, Pinot Blanc, Grüner Veltliner und Neuburger die Bezeichnung Leithaberg DAC – also eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Seit 2021 werden diese Weine in eine 3-stufige Herkunftspyramide unterteilt, deren Basis die „Gebietsweine“ bilden. In der Mitte der Pyramide stehen die „Ortsweine“, während an der Spitze die „Riedenweine“ rangieren. Das Weingut Esterházy bewirtschaftet Weingärten in den Weinbaugemeinden Eisenstadt, Großhöflein, St. Georgen, Oslip, St. Margarethen und Rust. Auf Muschelkalk und Glimmerschiefer und durch den konsequenten Verzicht auf eine Bewässerung entstehen durch die unterschiedlichen Mikroklimata ausgesprochen elegante und ausdrucksstarke Weine. Im September 2023 wurden mit Einführung der Sekt-Austria-Pyramide auch die Schaumweine des Weinguts Esterházy neu aufgestellt. Die teilweise seit 2019 im Schloss Esterházy gelagerten Sekte unterteilen sich in einen klassischen Sekt Austria Brut, einen Rosé Reserve Brut sowie in einen Blanc de Noir – Große Reserve Brut Nature. Es handelt sich dabei um schlanke, mineralische Herkunftssekte auf Blaufränkisch-Basis. Damit geht man einmal mehr neue Wege hinsichtlich Regionalität und auch Authentizität.

„Mit dem Jahrgang 2023 erzeugen wir zu hundert Prozent biologisch zertifizierte Weine. Die Umbauarbeiten in den Weingärten sind damit jedoch nicht abgeschlossen. Neben der Weiterentwicklung des sanften Rebschnittes rücken nun ein ausgeglichener Energiehaushalt, eine terroirbasierte Nährstoffversorgung sowie die Reduktion der mechanischen Beanspruchung von Pflanzen und Böden in den Fokus. Das Ziel ist, die Reben jedes Jahr etwas resilienter zu machen und damit ihren Lebenszyklus nachhaltig auszudehnen.“

Frank Schindler, Leitung Weingut Esterházy

2023

Weißbuch-Präsentation „Das Ende des Neusiedler Sees? Eine Region in der Klimakrise. Herausforderungen. Perspektive. Lösungen.“

2023

Restaurant Henrici startet neue Küchenlinie „Sunrise Cuisine“

2023 Seebad in Breitenbrunn: Gleichenfeier für Marina-Gebäude

2023 quartetto plus StreichquartettTage im Schloss Esterházy

2023

Einführung des Nachhaltigkeitsboards

2024 30 Jahre Esterhazy Stiftungen Jubiläum

2023

Umwandlung der GmbH in die Esterhazy Betriebe AG

Wir freuen uns darauf, diesen Zeitstrahl auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mit spannenden Projekten zu füllen. Bleiben Sie up to date! esterhazynews.at

Tourismus, Kultur und Veranstaltungen –Kunst und Geschichte in vielen Facetten

Schloss Esterházy: Junges Publikum willkommen

Verschiedene Formate für Kinder und Jugendliche verknüpfen im Schloss Esterházy höfische Kultur und zeitgemäße Themen. Die Jüngsten haben die Möglichkeit, mit kindgerechten Audioguides auf Erkundungstour zu gehen und so das Leben bei Hof kennenzulernen. Die Audioguides sind in Deutsch und Ungarisch erhältlich und auf Anfrage im Ticketpreis inkludiert.

Jugendliche setzen sich beim Workshop „Manieren statt blamieren“ mit dem Thema „Höflichkeit“ auseinander. Sie gewinnen Einblick, wie sehr die Menschen bei Hof der Etikette unterworfen waren und wo es heute gilt, Manieren an den Tag zu legen. Zielgruppen- und altersgerecht erfahren Schülerinnen und Schüler zwischen sieben und 18 Jahren, worauf es bei Tisch ankommt, wie man sich im Theater kleidet oder was bei einem Bewerbungsgespräch zählt.

Zeitgeschichte in historischen Mauern

Die Grenzziehung zwischen Österreich und Ungarn infolge des Ersten Weltkriegs betraf das Haus Esterházy massiv, da die Ländereien nun in zwei Staaten lagen. 1919 erschienen auf Burg Forchtenstein Mitglieder des Direktoriums der ungarischen Räterepublik. Sie konfiszierten rund 280 Kunstgegenstände

und verbrachten diese nach Budapest, wo ein Teil davon heute noch aufbewahrt wird. Die Ausstellung „300 Jahre gesammelt – in 3 Tagen entwendet“ auf Burg Forchtenstein widmet sich diesen Vorkommnissen. Im Schloss Esterházy in Eisenstadt gewährt die Ausstellung „Melinda Esterházy – Das Leben hat

„Wir starten den Kulturbetrieb 2024 mit vielen neuen Vorhaben: Wir wollen die Interaktion mit Besuchergruppen als Teil unserer Vermittlungsarbeit intensivieren. Schülerinnen und Schüler können ihre Eindrücke in künstlerischer Form festhalten und im Schloss Esterházy ausstellen. Als nächsten Schritt wollen wir die interaktiven Führungen auf Erwachsene ausweiten. Das ‚Höfische Fest‘ am 20. Juli wird als Wandelkonzert alle vier Jahreszeiten musikalisch und räumlich erlebbar machen – und speziell für die jungen Gäste ein besonderes Kinderprogramm bieten!“

Erwin Windisch, Leitung Schlossbetrieb

mir viel geschenkt“ einen sehr persönlichen Einblick in die Wirren des 20. Jahrhunderts. Sie führt in fünf Akten durch das Leben einer bemerkenswerten Frau, die von der Primaballerina assoluta zur letzten Fürstin Esterházy avancierte. www.esterhazy.at

Fotos: Pia Friedrich-Mersich, Thomas Schmid, Josef
Siffert, Roland Schuller, Nancy Horowitz, Esterhazy, Andreas Tischler

Klavierfestival „KEYS TO HEAVEN“

Mit KEYS TO HEAVEN erweitert Esterhazy das Musikprogramm im Eisenstädter Schloss um ein hochkarätiges Festival: Von 26. bis 28. April 2024 bringt die künstlerische Leiterin und Pianistin Maria Radutu ein ausgewähltes Programm von Weltformat nach Eisenstadt. Im Mittelpunkt steht dabei das Klavier mit seinem Facettenreichtum von Klassik über Tango bis zur Verbindung mit manch einer literarischen und spirituellen Überraschung. Werke von Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn werden ebenso zu hören sein wie George Gershwin und eine Uraufführung von Christoph Czech. Als Künstler begrüßt Maria Radutu unter anderem die Schwestern Ferhan und Ferzan Önder, den HERBSTGOLD – Festival Intendanten Julian Rachlin, Boris Andrianov und viele mehr, die in den verschiedenen Sälen des Schlosses zu einer musikalischen Reise quer durch alle Kunst-Genres einladen. www.pianofestival.at

classic.Esterhazy bietet das ganze Jahr über ein abwechslungsreiches Musikprogramm und wartet 2024 mit neuen Formaten auf.

classic.Esterhazy –Musik für den pannonischen Raum

2014 riefen die Esterhazy Stiftungen unter ihrem Vorsitzenden Stefan Ottrubay die jährliche Konzertreihe classic.Esterhazy ins Leben. Das erklärte Ziel: für Einheimische sowie Gäste aus aller Welt ein Musikprogramm zu gestalten, welches der Rolle und Bedeutung Eisenstadts als Ort der Inspiration, der Experimentierfreudigkeit und der Musikinnovation internationalen Rangs gerecht wird.

Alte Bekannte und neue Gesichter Im kommenden Jahr feiert das Festival sein zehnjähriges Bestehen, was mit einem hochkarätigen Programm begangen wird. Alte Bekannte wie Ádám Fischer, András Schiff und Ferry Janoska werden ebenso in Eisenstadt gastieren wie Sir Simon Rattle, Cellistin Julia Hagen oder Opernsängerin Magdalena Kožena.

Quartett, Klavier und Barock Streichquartett vom Feinsten bietet das Festival quartetto plus, welches an drei Tagen Kammermusik in verschiedenen Formationen bietet. Internationale Streichquartette gastieren mit ihren Freunden an dem Ort, an dem Haydn dieses musikalische Format erfunden hat. Unter dem Motto

„Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi führt das Schlossfest im Juli durch die Räume und Zeiten des Schlosses Esterházy. Barucco wird nicht nur in seiner bewährten Instrumentalbesetzung musizieren, sondern auch mit dem neu gegründeten Vokalensemble. Auch mit von der Partie bei diesem Fest ist das Pannonische Jugendsinfonieorchester mit Astor Piazollas „Jahreszeiten“. www.esterhazy.at/classic-esterhazy

Zu Gast im Burgenland

Der Einladung zu den vielfältigen Kulturveranstaltungen im Schloss Esterházy und im Steinbruch St. Margarethen folgen jedes Jahr zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und anderen Bereichen. Unter anderem genossen Robert Dornhelm, Max Simonischek, Jonas Kaufmann, Karl Markovics, Brigitte Bierlein, Anna Netrebko, Eva Dichand, Konstanze Breitebner, die Bundesminister Alexander Schallenberg und Karoline Edtstadler stimmungsvolle Abende und die einzigartige Atmosphäre.

Fotos: Andreas Tischler, Katharina Schiffl, Roland Schuller, Thomas Schmid

Aida: Rückkehr

zum Jubiläum

Die Kulisse des Steinbruchs St. Margarethen scheint mit den schroffen Felswänden für Aida wie geschaffen. Nach zehnjähriger Pause ist Verdis Opernklassiker wieder in St. Margarethen zu sehen und zu hören.

Vor zehn Jahren übernahm Esterhazy die Opernproduktion in die eigene Verantwortung, seither zeichnet die Arenaria GmbH für den Spielbetrieb verantwortlich. Aida war damals die erste Produktion in dieser neuen Konstellation, in diesem Jahr feiert sie ein Comeback auf der einzigartigen Bühne des Steinbruchs St. Margarethen. „Wir haben uns für Aida entschieden, weil es sich hierbei um ein musikalisches Meisterwerk handelt, das einen ganz besonderen Platz in der Welt der Oper einnimmt. Giuseppe Verdis Aida wurde erstmals 1871 in Kairo uraufgeführt. Sie repräsentiert die Hochblüte seines Schaffens und ist zugleich eines der bedeutendsten Werke der gesamten Opernliteratur. Was Aida für unseren Veranstaltungsort im Steinbruch so besonders macht, ist die beeindruckende visuelle und pompöse Pracht der Inszenierung in der schroffen Felslandschaft des Steinbruchs“, erklärt Intendant Daniel Serafin die Verbindung des Werks mit dem Schauplatz.

Internationales Aufgebot

Als Regisseur kehrt Thaddeus Strassberger an diese Wirkungsstätte zurück. „Er zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Fähigkeit aus, die Weite und Tiefe der Bühne meisterhaft zu nutzen. Darüber hinaus besitzt er einen bemerkenswerten Spürsinn und die erforderliche Sensibilität im Umgang mit dem Ensemble und dem gesamten Team“, hebt Serafin die Arbeit des Regisseurs

hervor. Als Kostümbildner wird ihm, wie schon bei Turandot 2021, Giuseppe Palella zur Seite stehen. Die farbenprächtigen Kostüme jener Inszenierung sind ebenso in Erinnerung geblieben wie die atemraubenden Stunts und Feuerszenen. Auch an diesen wird es 2024 nicht fehlen, wofür abermals Ran Arthur Braun als Live Action Director sorgt. Gemeinsam mit einem Aufgebot an internationalen Künstlerinnen und Künstlern, darunter Leah Crocetto, Ekaterina Sannikova und Leah Gordon als Aida oder Hovhannes Ayvazyan, Jorge Puerte und Mikheil Sheshaberidze als Radames, und dem Piedra Festival Orchester unter der Leitung von Iván López-Reynoso laufen bereits die Vorbereitungen für eine außergewöhnliche Produktion rund um die ergreifende Geschichte um Liebe, Treue und Loyalität.

Geheimnisvolles Spiel um Liebe und Loyalität Aida, äthiopische Prinzessin und in Ägypten als Sklavin der Pharaonentochter Amneris gehalten, verliebt sich ausgerechnet in den Hauptmann Radames, der gegen ihr Land in den Krieg ziehen soll. Letztendlich muss sich dieser entscheiden: Heiratet er Amneris und bleibt am Leben oder steht er zu der Liebe zu Aida.

Das kulinarische Rahmenprogramm bieten die Opernlounge sowie der Foyerpark mit regionalen Schmankerln und internationalen, an die Produktion angepassten Spezialitäten. www.operimsteinbruch.at

„Aida“

Giuseppe Verdi: „Aida“, Oper in vier Akten

Libretto: Antonio Ghislanzoni

Uraufführung: 24. Dezember 1871 im Khedivial-Opernhaus in Kairo

Musikalische Leitung:

Iván López-Reynoso

Inszenierung und Bühnenbild:

Thaddeus Strassberger

Kostüme: Giuseppe Palella

Lichtdesign: Driscoll Otto

Video: Media Apparat

Wassereffekte: CRYSTAL

Live Action Director: Ran Arthur Braun

Chorleitung: Walter Zeh

Ton: Volker Werner

Aida: Leah Crocetto / Ekaterina

Sannikova / Leah Gordon

Radames: Hovhannes Ayvazyan / Jorge Puerta / Mikheil Sheshaberidze

Amneris: Raehann Bryce-Davis / Kensiia Nikolaieva / Sofija Petrovi´c

Amonasro: Leo An / Zoltán Nagy

Ramphis: Jongmin Park / Insung Sim

König: Artyom Wasnetsov / Ivan Zinoviev

Sacerdotessa: Melissa Purnell

Messegario: N. N.

Chor: Philharmonia Chor Wien

(Einstudierung: Walter Zeh)

Orchester: Piedra Festivalorchester

Fotos: Giuseppe
Palella, Andreas Tischler

Seit 2021 leitet Julian Rachlin als Intendant das HERBSTGOLD – Festival und empfängt dieses Jahr im September wieder anerkannte Künstler aus der Musikwelt in Eisenstadt. Als Leitthema hat er „Verführung“ ausgewählt: „Das Thema Verführung tritt in sehr vielen der Werke hervor, die bei HERBSTGOLD 2024 gespielt werden. Aber ich verstehe den Begriff viel mehr im Sinne des Dialogs. Neben der aufgebauten Beziehung zwischen den Musikern und dem Publikum findet sie sich auch in der Interpretation und im Aufbau einer Spannung zwischen dem Podium und dem Auditorium. Hier entsteht eine Energie – und das ist das spannende Element des ganzen Festivals.“

International bekannte Künstler in Eisenstadt Dass es an Spannung und Energie nicht mangeln wird, dafür sorgt schon die Auswahl der Gäste. Mit Martha Argerich, Yefim Bronfman und Bryn Terfel werden Legenden der klassischen Musik zu hören sein, die die Musik der letzten Jahrzehnte maßgeblich geprägt haben. Neben dem Residenzorchester Chamber Orchestra of Europe werden zudem das legendäre London Philharmonic Orchestra und das Jerusalem Symphony Orchestra in Eisenstadt gastieren. „Nach den wunderbaren Erfolgen der letzten Jahre haben wir bei HERBSTGOLD die Möglichkeit, die absolute Weltelite der Orchester und Solisten begrüßen zu können. Wir haben die Möglichkeit, im Burgenland die Crème de la Crème zu präsentieren und diese Chance möchten wir nützen“, erklärt der Intendant.

Weltmusik und ein Ausflug in die Vergangenheit Abseits der Verführung durch klassische Musik bedient HERBSTGOLD 2024 freilich auch wieder andere Genres: Das Janoska Ensemble wird gemeinsam mit 100 Gipsy Violins die farbenfrohe Welt der Roma-Musik in den Haydnsaal bringen. An einem weiteren Abend setzen sich Karl Markovics, Boris Brovtsyn, Andrey Baranov und andere Musiker im Rahmen eines Projekts in Wort und Musik mit Werken von Komponisten auseinander, die während des Nationalsozialismus verboten waren.

Musik als „Verführung“ zwischen Publikum und Musizierenden bestimmt das HERBSTGOLD – Festival 2024.

Verführerisches

HERBSTGOLD 2024

Krönender Abschluss

Den musikalischen Abschluss bildet am 22. September eine Matinee mit Gautier Capuçon, Julian Rachlin am Dirigentenpult und dem Jerusalem Symphony Orchestra. Zu hören ist neben Haydn und Brahms die Sinfonietta des polnischen Komponisten Mieczysław Weinberg, der vor den Nationalsozialisten nach Russland floh. www.herbstgold.at

Martha Argerich
Gautier Capuçon
Bryn Terfel

NOW Esterhazy Contemporary bietet zeitgenössischer Kunst einen Rahmen

Pfirsichblüten und Rebschulweg

Auch im und rund um das 2022 eröffnete Hotel Galántha findet sich eine ausgewählte Kunstschau. Der Durchgang zwischen Bankgasse 1–3 und Innenhof des Gebäudes ist dem Thema Tanz, Bewegung und Ballett gewidmet und trägt daher den Namen Tanzpassage. Während die farbliche Sgraffito-Malerei des Künst-

Mit NOW Esterhazy Contemporary setzt die Esterhazy Privatstiftung die Tradition fort, zeitgenössische Kunst zu fördern. Dies geschieht auf vielfältige Weise und unter Einbeziehung unterschiedlichster Orte und Räume.

Neue Kunst im Schlossquartier

Mit jährlich wechselnden Installationen sowie der Umsetzung von langfristigen Projekten setzt NOW Esterhazy Contemporary künstlerische Akzente in und um Schloss Esterházy. Die Nischen der Feststiege waren 2023 mit Werken von Thomas Baumann gestaltet, im „Weißen Saal“ wurden Projektvorschläge von Anna Artaker, Katinka Bock, Susan Philipsz und Markus Schinwald für die Weiterentwicklung der Gartendramaturgie des Eisenstädter Schlossparks präsentiert. Der Entwurf SALA TERRENA fand bereits Umsetzung und wurde im Rahmen des HERBSTGOLD – Festivals 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt.

SALA TERRENA

Durch virtuelle, in Sgraffito-Technik ausgeführte Laubengänge öffnet die Installation von Anna Artaker an der Gartenfront des Schlosses eine scheinbare Perspektive in die Sala Terrena, die einst die Verbindung zwischen dem Schloss-Innenhof und dem Garten darstellte. Ein Glasportal in der Mitte reflektiert die Gartenwelt und ermöglicht zugleich einen Blick vom Inneren ins Freie.

lerpaares Claudia Plank und Hans Werner Poschauko den „Tanz der Pfirsichblüten“ zeigt, werden die zwei Vitrinen wechselweise bespielt. Ein weiteres Sgraffito mit dem Titel „Rebschulweg“ erinnert an die fürstliche Rebschule, die sich einst neben dem heutigen Hotel befand.

Esterhazy Art Award

Der Esterhazy Art Award fördert seit 2009 die junge ungarische Kunstszene.

Der Tradition des Mäzenatentums folgend rief die Esterhazy Privatstiftung 2009 den Esterhazy Art Award in Ungarn ins Leben, der im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben wird. Mittlerweile gilt die entsprechende Ausstellung als die wichtigste Leistungsschau der jungen ungarischen Kunstszene. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird je Auslobungsjahr an bis zu drei Künstler vergeben. Ziel ist es, die besten Talente und den grenzüberschreitenden Austausch zu fördern. Zahlreiche Kunstschaffende konnten den Preis bereits als Sprungbrett auf die internationale Bühne nutzen.

Breaking the Frame – Making Future Nachdem die Einreichungsfrist für den diesjährigen Esterhazy Art Award am 4. Juni 2023 geendet hatte, machte sich die siebenköpfige Jury, die aus

Kunstexperten aus Österreich, Deutschland und Ungarn besteht, an die Auswahl der Nominierungen. Aus 262 Bewerbungen schafften es 19 Namen auf die Short-List. Unter dem Titel „Breaking the Frame – Making Future“ werden ihre Werke bis März 2024 im Ludwig Museum in Budapest gezeigt. Die festliche Preisverleihung fand am 14. Dezember 2023 statt. Gideon Horváth, das Künstlerinnenduo Karina Mendreczky und Katalin Kortmann-Járay sowie Dominika Trapp sind die drei Preisträger des Esterhazy Art Award 2023.

Kunstverein Eisenstadt

Das markante Gebäude mit der Adresse Joseph-Haydn-Gasse 1 in Eisenstadt hat schon viele Funktionen erfahren: Ursprünglich als Kloster errichtet, bot es später der fürstlichen Verwaltung, Ämtern, einem Museum und der Fachhochschule ein Dach über dem Kopf. Im August 2018 öffnete hier schließlich der Kunstverein Eisenstadt seine Pforten und sorgt seither, unterstützt von den Esterhazy Stiftungen, mit seinen wechselnden Ausstellungen, Kunstmessen und Veranstaltungen für einen regen Kunstbetrieb.

Ausstellungen, Exchange und ein Umgang Im Zentrum der Arbeit steht die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von österreichischen, ungarischen und slowakischen Kunstschaffenden und Institutionen. Unter der Federführung von Präsident Vitus Weh stellen vier Ausstellungen pro Jahr jeweils ein aktuelles Thema in den Mittelpunkt, das Künstlerinnen und Künstler aufgreifen und in den Räumlichkeiten individuell umsetzen. 2022 rief der umtriebige Verein zudem das Umgang Festival ins Leben, das zahlreiche weitere Kulturinstitutionen und Museen in der Stadt miteinbezieht.

Esterhazy Art Award Preisträger Als jüngste Beispiele für mittlerweile international tätige Preisträger gelten Zsófia Keresztes und Márton Nemes, die 2017 bzw. 2019 mit dem Preis ausgezeichnet wurden. Beide wurden ausgewählt, ihre Werke im Rahmen der renommierten „Biennale di Venezia“ zu zeigen. Zsófia Kerestztes bespielte 2022 den ungarischen Pavillon, Márton Nemes wird sich 2024 in Venedig präsentieren. www.esterhazy-now.at

Von Bildern, Ausstellungen und Leihgaben – Aus der Sammlung Privatstiftung Esterhazy

Die Abteilung Sammlung Privatstiftung Esterhazy betreut die historischen Bestände mit Mobiliar, Kunstobjekten, Archivalien und vielem mehr im Eisenstädter Schloss, auf Burg Forchtenstein sowie im Schloss Lackenbach. Durch intensives Netzwerken, wissenschaftliche Publikationen und hochkarätige Ausstellungen verfügt der Bereich heute über einen ausgesprochen exzellenten internationalen Ruf.

Einzigartige Bestände

Burg Forchtenstein diente den Fürsten Esterházy über Jahrhunderte nicht nur als „Tresor“, wo sie etwa in der im Originalzustand erhaltenen Kunstkammer unter anderem einzigartige Kunstobjekte und Raritäten aus fernen Ländern sammelten und ausgewählten Gästen präsentierten. In der Burg verwahrten sie auch Waffen und Ausrüstung – noch heute findet sich eine Vielzahl derselben in Ausstellungen und Depots. Zu diesen einzigartigen Beständen aus vier Jahrhunderten zählt etwa auch ein Artilleriekran, wie er bislang als einmalig in den Beständen des französischen Armeemuseums in Paris galt. Dass die militärischen Bestände seit 1797 hinsichtlich ihrer Ordnung und Aufbewahrung teilweise keine nennenswerte Veränderung mehr erfahren haben, stellt eine weitere Besonderheit dar.

Schewa Kehilot –

Die Fürsten Esterházy und die jüdischen Sieben-Gemeinden

Über mehr als zwei Jahrhunderte standen die jüdischen Gemeinden Eisenstadt, Mattersdorf, Kittsee, Frauenkirchen, Deutschkreutz, Kobersdorf und Lackenbach unter dem Schutz der Familie Esterházy und sind heute als die Sieben-Gemeinden – hebräisch „Schewa Kehilot“ – bekannt. Die 2022 im Schloss Esterházy eröffnete Ausstellung „Schewa Kehilot – Die Fürsten Esterházy und die jüdischen Sieben-Gemeinden“, bietet erstmals tiefgehende Einblicke in die Lebensbedingungen sowie in das Zusammenleben zwischen der jüdischen und christlichen Bevölkerung.

Begleitend zu der Ausstellung erschien – in drei Sprachen, darunter auch Hebräisch – in der wissenschaftlichen Reihe „Mitteilungen aus der Sammlung Privatstiftung Esterhazy“ die von Dr. Felix Tobler verfasste Publikation „Die Fürsten Esterházy als Schutzherren der jüdischen Sieben-Gemeinden 1612–1648“.

Wissenschaftliche Reihe

2014 entschloss sich der Leiter der Sammlungen Dr. Florian T. Bayer dazu, die Erkenntnisse, die im Zuge zahlreicher Forschungen, die international und hausintern in den Beständen der Sammlungen der Privatstiftung Esterhazy gewonnen werden, in der Reihe „Mitteilung aus der Sammlung Privatstiftung Esterhazy“ zu publizieren. Die Bände widmen sich unter anderem den Themen Architektur, Historie, Hofkultur, Kunst, Militaria, Musik, Restaurierung und Schatzkammer. Als Band 15 erschien 2023 eine Arbeit über das Aeolodikon, ein bemerkenswertes Musikinstrument aus dem Jahr 1826. Ein weiterer Band widmet sich den Blankwaffen auf Burg Forchtenstein und knüpft somit an die Aufarbeitung der einzigartigen Zeughausbestände der Burg an. In Vorbereitung befindet sich zudem eine Publikation über das Leben am Hof der Fürsten Esterházy in der Zeit um ca. 1700 bis 1721.

Fotos: Andreas Hafenscher, Esterhazy

Seit 2013 setzt Esterhazy große Bestrebungen daran, das Eigentumsrecht für 1919 widerrechtlich von Burg Forchtenstein nach Ungarn verbrachte Gegenstände zu erlangen.

Restitutionsverfahren in Ungarn

Während der ungarischen Räterepublik 1919 wurden rund 280 Kunstgegenstände von Burg Forchtenstein nach Budapest transportiert und dort seither unter Ausschluss der Öffentlichkeit wie auch der Wissenschaft verwahrt. 2013 verkündete die ungarische Staatskanzlei die Erstellung eines Inventars jener Kulturgüter, deren Eigentumsrecht umstritten sei, woraufhin die Esterhazy Privatstiftung Gespräche mit den zuständigen Stellen aufnahm. Deklariertes Ziel der Esterhazy Privatstiftung war von Beginn an nicht die Rücküberführung nach Österreich, sondern die Anerkennung als Eigentümerin der entwendeten Kunstgegenstände. Zugleich wurde stets betont, diese in Ungarn zu belassen und der Wissenschaft und Öffentlichkeit im In- und Ausland zugänglich zu machen. Die geführten Gespräche blieben jedoch erfolglos, zumal die ungarische Seite keine ernsthafte Gesprächsbereitschaft zeigte, und gipfelten in zwei Prozessen. 2016 brachte die Esterhazy Privatstiftung eine Anspruchsanmeldung ein, die ohne ausreichende Begründung zurückgewiesen wurde. Zwei Jahre später hob der ungarische Verwaltungsgerichtshof die angefochtene Entscheidung auf und wies den zuständigen Minister an, das Restitutionsverfahren fortzusetzen. Eine völlig unerwartete Änderung der Regierungsverordnung von 2013 kehrte die Beweislast zu Ungunsten von Esterhazy um. Dadurch hätte die Esterhazy Privatstiftung beweisen müssen, dass ihr das Eigentum an den Artefakten zustehe. Parallel dazu hatte Esterhazy bereits 2017 ein Zivilverfahren in Ungarn angestrengt, da Ende 2016 ein Teil der Kunstgegenstände ohne rechtliche Grundlage nach Ferto’’d verbracht worden war. Die Klage wurde im September 2020 in erster und im Mai 2021 in zweiter Instanz abgewiesen. Da der Oberste Ge-

richtshof auch diese Entscheidung im Jänner 2022 aufhob, muss das Verfahren wieder aufgenommen werden.

Das Urteil hinsichtlich des Eigentumsrechts der Esterházy-Schätze wurde vom Obersten Gerichtshof im März 2022 ebenfalls aufgehoben, der Fall ging abermals zur Verhandlung zum Budapester Landgericht zurück. Ein weiterer Spruch vom Februar 2023 lehnte den Anspruch der Esterhazy Privatstiftung auf das Eigentum der Kunstwerke ab, bestätigte jedoch auch nicht den rechtmäßigen Besitz durch den ungarischen Staat. Im

September 2023 hob das Budapester Landgericht den früher gefassten Verwaltungsbeschluss mit der Begründung auf, dass dieser gegen das Verbot einer rückwirkenden Gesetzgebung verstoßen habe. Das Gericht wies das zuständige Ministerium an, die Causa neuerlich aufzugreifen und einen neuen Beschluss zu fassen.

Die Esterhazy Privatstiftung begrüßt das Urteil und zeigt sich weiterhin gesprächsbereit.

Esterhazy Stiftung Ungarn

Die Esterhazy Stiftung in Ungarn hat sich bei ihrer Gründung vor fünf Jahren das Ziel gesetzt, eine Brücke zwischen den Kulturen der Vergangenheit und der Gegenwart zu bilden.

Im Jahr 2004 und damit vor 20 Jahren trat Ungarn der Europäischen Union bei. Die Esterhazy Stiftung Ungarn stellt dieses Jubiläum ins Zentrum des ESTÖRI-Wettbewerbs, der Schulklassen zur aktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte anregt. 2018 wurde die Esterhazy Stiftung Ungarn ins Leben gerufen, um grenzüberschreitend kulturelle Projekte zu fördern. Eines davon stellt der ESTÖRI – Kreativer Geschichtswettbewerb dar. Er motiviert Schulklassen im ungarischsprachigen Raum dazu, sich unter jährlich wechselnden Schwerpunkten auf kreative Weise mit Geschichte auseinanderzusetzen, wobei unterschiedliche Talente zutage treten. Vergangene Bewerbe widmeten sich unter anderem der Geschichte der Familie Esterházy im 18. Jahrhundert, den Ereignissen der 1930er-, 1940er- und 1950er-Jahre sowie der Gründung der Europäischen Gemeinschaft (Europäischen Union). Die Teilnehmerschar kam dabei nicht nur aus Ungarn, es nahmen darüber hinaus Ungarisch sprechende Schülerinnen und Schüler aus dem Burgenland, der Slowakei und Rumänien teil. Auch 2023/24 zeigt sich das Teilnehmerfeld wieder international.

Ein breites Angebot an Events und die Schaffung neuer kultureller und sozialer Werte bilden die Kernaufgabe der Esterhazy Stiftung Ungarn. Seit 2016 veranstaltet sie den Geschichtswettbewerb Estöri, zur Vernetzung von Kunstschaffenden und Kuratoren findet regelmäßig das Esterhazy Art Dating statt. Auch im Bereich der Musik unterstützt die Esterhazy Stiftung Ungarn zahlreiche Projekte.

Ausstellung „Mediating Time and Charm”

Von 22. September bis 30. November 2023 fand im Budapester Ausstellungshaus Q Contemporary die Ausstellung Mediating Time and Charm statt. Sie reflektierte mittels zeitgenössischer bildender Kunst über Objekte, die in der Schatzkammer der Fürsten Esterházy auf Burg Forchtenstein verwahrt werden. Ausgehend von historischen Objekten fungieren die Kunstschaffenden als Mediatoren zwischen der Burg und den darin befindlichen Artefakten sowie der zeitgenössischen Kunst.

Sowohl das Vorbild als auch die neu geschaffene Reflexion stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Die zeitgleiche Präsenz von Zeitgenössischem und Historischem symbolisiert dabei die Kontinuität des mäzenatischen Engagements, mit dem das Haus Esterházy über Jahrhunderte Kunst und Kultur im pannonischen Raum gefördert hat. Die Ausstellung wurde von Mónika Zsikla kuratiert und zeigte Werke von Zsófia Antalka, Zsófia Keresztes, Katalin Káldi, Emese Kádár, Orsolya Nyíri und Katalin Kortmann Járay.

Während beim letzten Wettbewerb die Gründung der EG/EU im Zentrum stand, wird 2024 anlässlich der EU-Erweiterung von 2004 der Schwerpunkt auf diese „Osterweiterung“ gelegt. Die Europäische Union wuchs damals von 15 auf 25 Länder an, darunter Österreichs Nachbarn Ungarn, Slowakei, Tschechien und Slowenien. Die Schülerinnen und Schüler, die sich den Aufgaben stellen, sind allesamt bereits in dieses „neue“ Europa geboren und die Anmeldungen zeigen, dass das Thema durchaus bewegt. Bereits mehr als 120 Teams der Schulstufen 9 und 10 der Sekundarstufe II registrierten ihre Teilnahme und treten aktiv in die aktuelle Debatte ein. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, ihre Standpunkte

auf kreative Weise darzustellen und zugleich aus ihrer Sicht Bilanz über die letzten zwei Jahrzehnte zu ziehen.

Unterstützung bei dem Wettbewerb bekommt die Esterhazy Stiftung Ungarn bereits zum zweiten Mal vom Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Ungarn. Dies unterstreicht einerseits die Bedeutung des Bewerbs, jedoch auch die Aktualität und sein Potenzial zur Bewusstseinsbildung. Denn erst grenzüberschreitendes Denken und Zusammenarbeiten ermöglichen eine Ausschreibung im gesamten Karpatenbecken und fördern damit den Austausch europäischer und internationaler Gedanken unter jungen Menschen.

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Esterhazy Betriebe AG, FN 204172 d, Esterházyplatz 5, A-7000 Eisenstadt, T +43(0)2682/630 04-0 & pan.event GmbH, FN 423542 g, T +43(0)2682/65 0 65. Redaktion: Esterhazy Betriebe AG (Leonara Skala, Nadine Joszt, Katalin Döbrösi-Kovacsics); Grafische Gestaltung: FORA Strategy & Communications GmbH, 1010 Wien, www.fora-concept.com, Luisa Heinrich, Thomas Tuzar, Iris Poltsch; Lektorat: Brigitte Krizsanits, www.textprojekt.at; Druck: Wograndl Druck GmbH, Druck- und Satzfehler vorbehalten. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Esterhazy Betriebe AG. Weitere Informationen unter www.esterhazynews.at. Verlags- und Herstellungsort: Eisenstadt

Fotos: Benedek
Rego s, Lisa Schulcz

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