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« Bei Emmi arbeiten ? Daran habe ich nicht gedacht »

440 neue Mitarbeitende sind im letzten Jahr frisch eingestellt worden. Sie zu finden, wird immer schwieriger. Darum suchen wir neue Kräfte aktiv. Mit Erfolg, wie das Beispiel von Yanik zeigt.

Er sei an jenem Abend vor dem Fernseher gesessen und habe rumgezappt, sagt Yanik Hurschler. Gleichzeitig surfte er auf dem Handy – als ihm auf Facebook plötzlich ein Inserat erschien. « Ein Job als Fachspezialist Engineering », erzählt der 31-Jährige. « Cooler Job, der passt zu mir, habe ich gedacht, als ich den Stellenbeschrieb gelesen hatte. » Dann ging alles sehr schnell, Bewerbung, erstes Gespräch, zweites, Anstellung. « Als gelernter Maurer habe ich gar nicht an Emmi gedacht, ich hatte mich kürzlich zum Technischen Kaufmann weitergebildet und orientierte mich eher Richtung Bauzulieferung. » Nun arbeitet er seit letztem Dezember bei Emmi. « Die Arbeit gefällt mir sehr gut, ich lerne viel und es ist abwechslungsreich. »

Menschen direkt ansprechen

Yanik ist ein gutes Beispiel, wie es heute gelingen kann, gute, motivierte Fachkräfte zu finden. « Active Sourcing », aktives Suchen, nennt sich die Methode.

« Wir praktizieren diese Form schon seit drei, vier Jahren », sagt Recruiting-Spezialistin Noelle Koch. Und so funktioniert’s : Das Recruiting-Team postet eine Story, ein Reel oder ein Stelleninserat auf Social-MediaKanälen wie Instagram, Facebook oder LinkedIn.

« Wir sprechen die Menschen entweder direkt oder nach Zielgruppe an », sagt Noelle, « etwa Menschen, die technisch ausgebildet sind und geografisch in der Nähe eines unserer Standorte wohnen. » Die digitale

Rekrutierung generiert Kosten. Die Ausspielung der Kampagne kann auf ein Tagesbudget limitiert werden und ist somit gut überschaubar – und wie bei diesem Beispiel lohnenswert.

Mit Emmi Stand an Traktorentreffen

Eine weitere Variante von Active Sourcing ist der Besuch von Events. So war Noelle diesen Sommer mit einem Technik-Team auf einem Traktorentreffen im Luzernischen Schötz mit einem Emmi Stand vor Ort. Mit einem Glücksrad und anderen coolen Prei- sen konnten die Menschen auf Emmi aufmerksam gemacht werden. « 98 Prozent kennen Emmi, aber denken nicht daran, dass man bei uns auch attraktive Jobs findet », sagt Noelle.

Aktiv nach neuen Mitarbeitenden suchen : Das ist dringend nötig, denn die Zahl der offenen Stellen ist generell in der Schweiz, aber auch bei Emmi auf einem Rekordhoch. Nur noch wenige Menschen gehen aktiv auf Stellensuche oder schauen sich Stelleninserate an. « Deshalb müssen wir sie finden », so Noelle. Auch ein Umweg über eine Temporäranstellung (siehe Artikel auf Seite 26) ist interessant. « Oft sind sie ungelernt und mit wenig Deutschkenntnissen, deshalb vermitteln wir sie erst an ein Temporärbüro mit der Idee, dass sie später festangestellt werden können », sagt Noelle. « Teilweise unterstützen wir sie mit Sprachkursen und Weiterbildungen und machen sie so fit für den Arbeitsmarkt. »

NACHHALTIGKEIT : SOZIALE PROJEKTE IN BRASILIEN UND CHILE

Fussball für Kinder aus Favelas und soziales Engagement an Schulen

Die zur Emmi Gruppe gehörende Laticinos Porto Allegre (LPA) beteiligt sich an einem Fussballprojekt, um jungen Menschen und deren Familien Perspektiven für die Zukunft zu ermöglichen. Und Quillayes Surlat in Chile engagiert sich für die lokale Gesellschaft an Schulen und durch die Ausbildung von Handwerkern.

Brasilien und Fussball : In keinem anderen Land ist diese Sportart so tief in der Gesellschaft verwurzelt. Unzählige Familien und junge Menschen träumen davon, mithilfe von Fussball aus ihrer oftmals schwierigen sozialen Situation zu entkommen und ein besseres Leben führen zu können. Hier setzt das Projekt « Jovens Craques », « Junge Stars », an : Mädchen und Jungen sollen in einer Fussballschule unter anderem die Möglichkeit erhalten, Perspektiven für ihr Leben zu entwickeln.

Sozialen Mehrwert schaffen

Seit dem Ende der Fussballweltmeisterschaft 2022 unterstützt LPA zwei Fussballschul-Projekte von NGOs, eines davon in einer Favela in Belo Horizonte und ein weiteres in Ponta Nova, beide liegen im Bundesstaat Minas Gerais. Das Unternehmen hat einen Zweijahresvertrag mit beiden NGOs abgeschlossen und leistet in dieser Zeit finanzielle Hilfe für das

Projekt. Dazu gehören monatliche Investitionen in Lebensmittel, Transport und in die Verbesserung der Lebensbedingungen der jungen Menschen. Gemeinsam sozialen Mehrwert schaffen – das ist in der Emmi Nachhaltigkeitsstrategie fest verankert. Das Projekt « Jovens Craques » ist ein schönes Beispiel, das zeigt, wie wir uns im Themenbereich « Für die Gesellschaft sorgen » engagieren.

Familien miteinbeziehen

Laticinos Porto Allegre begründet das spezielle Engagement damit, dass Fussball in Brasilien bei vielen Menschen im Land mit Träumen und Hoffnungen verbunden ist. Das Unternehmen will deshalb einerseits das Potenzial der jungen Menschen fördern und sie ermuntern, an sich und ihre Zukunft zu glauben. Die sieben- bis zehnjährigen Kinder entwickeln an der Schule nebst fussballerischen Fähigkeiten grundlegende Werte wie Respekt, Disziplin und Teamwork. Andererseits sollen die emotionalen Bindungen innerhalb der Familien gestärkt werden, indem die Erziehungsberechtigten aktiv in das Projekt miteinbezogen werden. Zudem geht es darum, mit dem sozialen Engagement jungen Menschen eine Möglichkeit zu bieten, aus Gewalt, Armut und Drogenhandel herauszukommen.

Das Projekt stiess in Brasilien auf grosse Beachtung, so erreichten die fünf Videos zum Projekt ein Millionenpublikum auf digitalen Kanälen. LPA möchte das Projekt auch auf andere Regionen ausweiten, wo das Unternehmen Produktionsstandorte betreibt, um jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, an einem solchen Projekt teilzunehmen.

Chile : Sensibilisieren und konkrete Hilfe

In Chile besuchte Quillayes Surlat vier verschiedene Schulen, um die Kinder zum Thema Umweltschutz zu sensibilisieren. Insgesamt haben 150 Kinder an verschiedenen Aktivitäten zu Recycling, Biodiversität und Food Waste teilgenommen. In Gruppenarbeiten diskutierten die Schülerinnen und Schüler konkrete Problemstellungen der Schulen und entwickelten gemeinsam Lösungen. Davon wurden folgende Ideen umgesetzt : Grünflächen schaffen für die Biodiversitätsförderung, Recycling-Sammelstellen, Einrichten eines gemeinschaftlichen Orts für NachhaltigkeitsWorkshops. « Unser Engagement in den Gemeinden hat das Ziel, den Umweltschutz in den Bildungsgemeinschaften zu fördern sowie die Verbindung zwischen den Gemeinden und dem Unternehmen zu stärken» , sagt Miguel Mellado, Assistent für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt am Arbeitsplatz. Damit setzt

1 Quillayes Surlat besuchte verschiedene Schulen und sensibilisierte die Kinder und Jugendlichen für Umweltthemen.

2 In der Fussballschule geht es für die jungen Menschen auch darum, gemeinsam etwas zu erreichen und Spass zu haben.

Quillayes Surlat ein wichtiges Zeichen in Schulen und macht unsere zukünftige Generation fit für eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit.

Kampf

gegen Arbeitslosigkeit

Ein weiteres Projekt wurde in Loncoche, einer Gemeinde mit einer hohen Arbeitslosenquote, realisiert. Quillayes Surlat hat deshalb die Ausbildung und Zertifizierung von 22 Personen in einem Handwerksberuf finanziert. Das Projekt wurde gemeinsam mit den Nachbarschaftsräten von Loncoche durchgeführt. « Die Beschäftigungsfähigkeit in Loncoche ist eine soziale Frage, an der wir gemeinsam arbeiten müssen. Die Entwicklung der Gemeinden sehen wir als Teil unserer Verpflichtung im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie », sagt Edgardo Pavez, Leiter Administration und Berichterstattung People and Organisation. Alle 22 Personen haben die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und sind nun in verschiedenen Unternehmen tätig.

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