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Cristallo
AUSRÜSTUNG Seil.
CANALE STAUNIES NORD NORD
Ausrichtung
2925 m
Maximale Höhe
770-1500 m Höhenunterschied
2 Std. 10 Min. Aufstiegszeit
sect. 50°, 45°/200 Neigung
5.1
Schwierigkeitsgrad der Abfahrt
F+
Alpinistische Schwierigkeit
E2
Gefahrengrad
354,358 Fotos
Diese Rinne ist auch unter dem Namen Canale Adriana bekannt und zählt zu den bekanntesten Steilwänden der Dolomiten. Bei guten Schneeverhältnissen definitiv eine Supertour, aber wie bei den meisten anspruchsvollen Abfahrten muss man auch hier warten können und zum richtigen Zeitpunkt bereit sein.
NÜTZLICHE INFORMATIONEN Ist die Rinne durch viele Befahrungen schon sehr verspurt und gestuft, dann lohnt sie nicht nur weniger, sondern ist auch schwieriger. In diesem Fall weicht man besser auf eine andere (hier beschriebene) Tour aus. WEITERE MÖGLICHKEITEN Etwa in Rinnenmitte gestattet eine kleine Scharte auf der rechten Seite die Durchfahrt zu einem Parallelzweig, aber auf den ersten Metern unterhalb der Scharte treten oft Steine hervor.
AUSGANGSPUNKT Cristallo-Lifte. ZUGANG Von Cortina mit Auto oder Skibus nach Rio Gere am Tre Croci-Pass, alternativ mit Ski von der Faloria-Seilbahn. Von Rio Gere mit dem Sessellift zum Rifugio Son Forca 2215 m. AUFSTIEG Von der Hütte fährt man ab bis zum alten Lift und beginnt dort den Aufstieg direkt unterhalb des Trassenverlaufs. Nach dem ersten Rücken steigt man links der Trasse in die Mitte des großen Hangs, nach der alten Zwischenstation wird das Terrain deutlich steiler. Man lässt den Zweig der Rinne zur Forcella Grande links liegen und folgt dem rechten zur Forcella Staunies. ABFAHRT Die Rinne liegt auf der Nordseite der Terrasse, wer von hier zum ersten Mal über das Geländer in den Abgrund blickt, ist mehr als beeindruckt. Man steigt über das Geländer, geht vorsichtig die ersten heiklen Meter weiter (eventuell mit Seil gesichert) und erreicht bald die steilste Passage der ganzen Tour. Hier sammelt sich sehr oft Schnee an den Rinnenwänden und lässt den Hang wie ein "V" erscheinen, der dazu zwingt, an den steileren seitlichen Flanken zu fahren. Die Hangneigung verringert sich allmählich und die Rinne macht einen entschiedenen Bogen nach links, um kurz darauf wieder nach rechts zu einer Engstelle (links oft vereist) unterhalb eines Überhangs zurück zu kehren. Danach folgt eine leichtere Passage, die fast immer mit gutem Schnee aufwartet und ins Val Fonda leitet. Im breiten Tal weiter, bis man eine Klamm erreicht, die aber nur bei allerbester Schneelage befahren werden kann. Normalerweise steigt man hier also kurz auf der rechten Talseite auf und verfolgt die Trasse des Sommerwegs. Nach einer letzten steilen und engen Passage fährt man in den Schlussteil der Klamm, überquert den Bach und hat damit das Ende der Felszone erreicht. Jetzt biegt man nach links ab, steigt am Ufer etwas auf, erreicht bald die Langlaufpiste und über diese Schluderbach (it. Carbonin) an der Hauptstraße (Toblach – Cortina). Mit dem Linienbus fährt man zurück nach Cortina und von dort mit der Faloria-Bahn nach Rio Gere. Blick in das steile Couloir.
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