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Aufwändig vorbereitet - E Busse in Dortmund

Noch sind es moderne Dieselbusse, die tagtäglich vom Betriebshof Brünninghausen aus starten. Bald kommen Elektro-Busse hinzu.

Aufwändig vorbereitet

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Nächstes Jahr will DSW21 im Rahmen des Projekts »StromFahrer« mit den ersten 30 Elektro-Bussen durch die Stadt rollen. Im Interview gibt Projektleiter Karl Naundorf einen Überblick über die aktuellen Vorarbeiten.

Herr Naundorf, was hat die Haltestelle »Brünninghausen« mit dem Projekt »StromFahrer« zu tun? Die Haltestelle spielt eine entscheidende Rolle. Denn hier werden die Fahrgäste der Linie 440 von einem leergefahrenen E-Bus in einen aufgeladenen E-Bus umsteigen. Das wird wahrscheinlich in der betriebsärmeren Zeit am späten Vormittag passieren.

Und dafür muss die Haltestelle ausgebaut werden? Genau. Wir peilen eine 40 m lange, barrierefreie Haltestelle an, an der zwei Gelenkbusse prob-

DSW21-Projektleiter Karl Naundorf an der Haltestelle »Brünninghausen Betriebshof«.

lemlos hintereinanderstehen können. Dazu sind wir im engen Austausch mit unserem Haltestellen-Vermarkter RBL Media, dem Tiefbauamt und unseren Fachabteilungen.

Bis Ende 2022 muss alles stehen, oder? Ja, denn dann treffen die neuen Elektro-Busse in Dortmund ein. Wegen der Clean Vehicle Directive, der verbindlichen Vorgabe zur Beschaffung emissionsfreier Busse, mussten wir mit der Ausschreibung für die »StromFahrer«-Fahrzeuge bis diesen August warten. Sonst wären unsere E-Busse nicht angerechnet worden. Daher hat sich der Zeitplan ein wenig verschoben.

Was gibt es für Anforderungen an die neuen Busse? Für unseren Linienbetrieb brauchen wir eine Mindestreichweite von 200 km und schnellladefähige Akkus.

Was passiert außerdem gerade im Zuge des Projekts? Bis Ende September stellt uns DONETZ einen 8 MW starken Netzanschluss zum Betriebshof bereit, über den wir den gestiegenen Strombedarf für die Ladevorgänge der Busse abdecken können. Alles, was sich dann auf dem Betriebshof selbst abspielt, haben wir im Rahmen der Ausschreibung »Ladeinfrastruktur« auf den Weg gebracht. Dazu gehören auch Tiefbau, Lademanagement und Energieversorgung.

Wie sieht es aus bei den Mitarbeiter*innenSchulungen und den Erweiterungen in den Werkstätten? Für diese Bereiche erarbeiten wir nun Konzepte: Welches Know-how etwa ist im Umgang mit Hochvolttechnik wichtig? In der Werkstatt brauchen wir Hochbetriebsstände, da sich bei E-Bussen viel Technik auf dem Dach befindet.

Technologieoffene Einstiegs-Strategie

Das aktuelle Projekt »StromFahrer« steht im Kontext eines technologieoffenen Einstiegs in neue Antriebsarten, wie DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes (s. Foto) betont: „Auf dem Weg zu den Antriebstechnologien der Zukunft treten wir nun in eine Übergangs-Phase ein. Und dies wollen wir ganz bewusst technologie- und auch ergebnisoffen tun. Denn gerade mit Blick auf die Entwicklungen im Bereich Wasserstoff kann heute niemand seriös voraussagen, welche Technologie sich letztlich durchsetzen wird. Der Umbau unseres Betriebshofes erfolgt aus diesen Gründen schrittweise, damit wir die Möglichkeit haben, auf richtungsweisende Trends entsprechend zu reagieren.“

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