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Energie + Wasser Einstieg ins smarte Stromnetz
In den digitalisierten Hauptverteilerstationen eröffnen sich für DONETZ ganz neue Möglichkeiten.
Einstieg ins smarte Stromnetz
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Netzbetreiber DONETZ hat die ersten beiden Hauptverteilerstationen in Dortmund digitalisiert. Dies eröffnet bislang ungeahnte Möglichkeiten für Netzsteuerung, Wartung und Entstörung.

Rund 7.500 Haushalte versorgt DEW21-Tochter DONETZ über die Hauptverteilerstation in Huckarde zuverlässig und rund um die Uhr mit Energie. Der Strom kommt mit einer Spannung von 10.000 Volt aus der nächstgelegenen Umspannstation und wird von Huckarde aus auf die so genannten Ortnetzstationen weiter verteilt. Diese drosseln die Spannung auf haushaltsübliche 230/400 Volt, die schließlich bei den Kund*innen aus der Steckdose strömen.
Das gleiche Procedere wie in Huckarde passiert an den 29 anderen Hauptverteiler-Stationen im gesamten Dortmunder Versorgungsgebiet auch – allerdings mit einem Unterschied: In Huckarde werden alle Messdaten digital an die Netzleitstelle übermittelt. Zudem können die Mitarbeiter*innen von DONETZ die Station komplett fernsteuern. Damit ist der erste Einstieg in das smarte Stromnetz der Zukunft vollzogen.
Lange Vorlaufphase
„Dieses Thema haben wir nicht erst seit gestern im Blick, sondern seit einigen Jahren“, sagt Jörg Sprinck, Teamleiter Primärtechnik bei DONETZ. „Bislang waren die technischen Komponenten aber einfach noch nicht ausgereift und viel zu teuer. Das hat sich jetzt geändert.“ Neben der Hauptverteilstation in Huckarde wurde auch die Anlage Brücherhof an der Ziegelhüttenstraße bereits ins digitale Zeitalter überführt.
Die Vorteile dieser Entwicklung liegen klar auf der Hand und treten vor allem im Störungsfall zutage. „Mussten die Kolleg*innen bislang in den Wagen steigen und vor Ort manuell aktiv werden, so geht dies jetzt alles per Fernsteuerung“, betont Thomas Fonk, Teamleiter Sekundärtechnik bei DONETZ. „Wir werden schneller und können die Störungszeiten weiter minimieren. Davon profitieren natürlich die StromKund*innen in direkter Art und Weise.“
Datenmenge fördert Transparenz
Auch die Menge und Güte der Daten, die fortan in den digitalisierten Stationen erhoben und dann in der Netzleitstelle angezeigt werden, ist eine andere als bislang. Damit könnten beispielsweise alle drei Phasen des Wechselstroms überwacht werden, so Fonk: „Mit Hilfe der Daten können wir nicht nur sehen, ob Strom fließt, sondern auch wie hoch die übertragene Leistung ist und vor allem, welche Richtung sie hat.“ Dies sei auch im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Stromnetzes, in das immer mehr Erzeuger dezentral ihren Strom einspeisen werden, eine gute Nachricht.
Bis jedoch die Hauptverteilstationen flächendeckend digitalisiert sind, wird es noch ein Weilchen dauern. „Es ist definitiv ein Langzeitprojekt“, so Jörg Sprinck. Zunächst würden nur Anlage, die ihre reguläre Lebensdauer von rund 50 Jahren überschritten haben und komplett neugebaut werden müssten, digitalisiert. Dies seien ein bis zwei Standorte pro Jahr. „Ich bin mir aber sicher, dass mit dem weiteren technologischen Fortschritt im Laufe der Jahre mehr Tempo reinkommt. Wichtig ist, dass wir den Einstieg geschafft haben.“
Digitaler Transformator
Ein spannendes Pilotprojekt hat DONETZ auch im Umspannwerk Bodelschwingh realisiert. In die dortige Anlage wurde ein smarter Transformator eingebaut, dessen Überwachung komplett online möglich ist. Der lokale Netzbetreiber möchte nun herausfinden, welche Vorteile die digitalen Optionen in der Praxis bringen.