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50 Jahre Kuratie St. Ulrich Unterschleißheim
Eine Bilderbuch-Festwoche
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Der Alltag ist wieder eingekehrt. Die vielen Eindrücke der Festwoche hallen dennoch nach. Darüber hinaus tragen Ihre Spenden in Höhe von 5000 Euro dazu bei, unmittelbare Not zu lindern. Am Samstagnachmittag, 25.06.2022, wurde die Ausstellung zum Jubiläum im Pfarrsaal eröffnet. Musikalisch eingerahmt durch die Volksmusikgruppe Lohhof, trafen sich Zeitzeugen und Interessierte im Pfarrsaal. Eine der meistbenutzten Redewendungen dürfte dabei „Weißt Du noch …?“ gewesen sein. Meilensteine der 50 Jahre seit der Kuratiegründung von St. Ulrich wurden auf einem Zeitstrahl chronologisch angeordnet und mit entsprechenden weltlichen Ereignissen synchronisiert dargestellt. Hängetafeln erzählten ausgewählte Geschichten und Anekdoten. Dazwischen gab es einen angeregten Austausch der „Gründergeneration“ über eben diese Aufbruchsstimmung im Herbst 1972, die letztlich das Fundament der heutigen Pfarrgemeinde lieferte. Umsorgt durch das Eine-Welt-Café war dies ein wunderbarer Nachmittag zum Verweilen, Zuhören und Spüren der Motivation und des Enthusiasmus, angesichts der damals sicherlich prägenden Jubel-Bilder der Olympischen Spiele in München und der gleichzeitig schrecklichen Zäsur durch den Terror vor unserer Haustür. Am darauffolgenden Sonntag folgten viele Gemeindemitglieder und Gäste der Einladung zum Eröffnungsgottesdienst, zelebriert von Dr. Alexander Nawar. Der Gottesdienst wurde von der Jugendband unter der Leitung von Norbert Kummerer musikalisch gestaltet. Die Band hat ihre Instrumente und Mikrofone endlich wieder entstauben dürfen. Die Gemeinde und er waren, wie Dr. Nawar nach eigener Beschreibung konstatierte, von der Liedauswahl und der Spielfreude sichtlich berührt. So war es wenig verwunderlich, dass viele den Vormittag bei einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück auf dem Kirchplatz, in launiger Runde, mit guten Gesprächen zu den Klängen der Tanzlmusi der Stadtkapelle Unterschleißheim unter der Leitung von Ingrid Fischer „verlängerten“. Die Ausstellung lieferte dazu sicherlich auch die eine oder andere Gesprächsanregung. Das Ensemble „Bavarocco“, unter der Leitung von Matthias Berthel, beschloss mit seinem abendlichen Konzert in der Neuen Kirche diesen festlichen Tag. Die Seniorengruppe feierte am Dienstag einen besonderen Nachmittag im Pfarrsaal mit den Eindrücken der Geschichte von St. Ulrich. Am Mittwoch lud eine Vorbereitungsgruppe zum Lobpreis in die Neue Kirche und ließ mit diesem spirituellen Angebot den Tag ausklingen. Der Donnerstagabend stand unter futurischen Vorzeichen. Moderiert von Pastoralreferent Johannes van Kruijsbergen wurden die „Sehnsüchte unserer Pfarrgemeinde“, subsumiert aus den vielen Beiträgen der Umfrageaktion, diskutiert, erörtert und dem Motto „Meine Zukunft in St. Ulrich“ getreu, visionär beschrieben. Aus den Gesprächen wurde die Idee zu einer Arbeitsgruppe „Zukunft“ geboren. Diese einzurichten und zu moderieren, wird eine spannende Aufgabe für den Pfarrgemeinderat sein. Interessierte Gestalter sind dazu eingeladen, teilzunehmen und konstruktiv beizutragen. Am Freitagabend wurde eine Vigil gefeiert, gestaltet von der Männerschola und Orgelimprovisationen unter der Leitung von Matthias Berthel. Impulstexte wurden von Florian Wolters ausgewählt und u.a. von Daniela Beimler vorgetragen. Ein wahrlich stimmungsvolles und berührendes Nachtgebet, das in vielen Gesprächsgruppen bei einem „Schlaftrunk“ noch nachglimmen durfte. Am Samstag traten Kinder und Erwachsene gleichermaßen in den Wettbewerb bei einer
Rallye „Rund um St. Ulrich“. Ein Spaß für alle, der sicherlich bei vielen mindestens ein „Aha-Erlebnis“ zurückließ. Der Abschluss der Festwoche wurde am Sonntag mit dem Patrozinium und dem Pfarrfest gefeiert. Der Gottesdienst wurde von Pfr. Streitberger geleitet. In ihrer Predigt sinnierten die pastoralen Wegbereiter und -begleiter, Kuratiebegründer Pfr. i.R. Hans Krämer und Pfr. i.R. Franz Muck, launig und mit manch Augenzwinkern über die Eindrücke und Anekdoten aus ihren „Amtszeiten“. Weitere Konzelebranten waren die der Pfarrgemeinde eng verbundenen Prof. Josef Stegmann sowie Pfarrer i.R. Anton Schönauer. Erster Bürgermeister Christoph Böck würdigte in seinem Grußwort die Entwicklung der Pfarrei St. Ulrich. Für die evangelische Gemeinde Unterschleißheim-Haimhausen überbrachte die mitfeiernde Vikarin Ella Albers stellvertretend die Grüße, zusammen mit einem „symbolischen ökumenischen Geschenk“, das die vier Kirchtürme der christlichen Schwestergemeinden von Unterschleißheim darstellt. Kirchenpfleger Stephan Honal würdigte im Namen der Pfarrgemeinde und im Namen des Bischofsvikars sowie des Diözesanratsvorsitzenden mit einer Urkunde und einem „Geschenk für die Sinne“ die Verdienste von Ludger Heck, dem multifunktionalen „Schweizer-Messer von St. Ulrich“, der nach 36 Dienstjahren im Pfarrgemeinderat nicht mehr für dieses Gremium angetreten ist. Nach dem Segen und einem gemeinsamen „Großer Gott, wir loben Dich“ strömte die Gemeinde auf den zum Festplatz umgestalteten Kirchplatz. Kulinarisches vom Grill und „Exotisches“, Beilagen aus der Küche des SBZ und kühle Getränke erwarteten die Besucher, die ob ihrer großen Zahl geduldig ausharrten, bis sie versorgt wurden. Zwischenzeitlich war die Sorge beim Organisationsteam um Angelika Froidl groß, dass die „5 Brote und die 2 Fische“ knapp werden könnten. Analog zur biblischen Geschichte stellte sich letztlich die Erkenntnis ein, dass diese Sorge unbegründet war. Es wurden wohl alle satt. Welch ein ungetrübter und fröhlicher Festnachmittag, bei Kaffee und einer stattlichen Auswahl von gespendeten Kuchen und Back-Kunstwerken, bei generationsübergreifenden Quiz-Spielen, be gleitet mit der Musik der Stadtkapelle Unterschleißheim, unter der Leitung von Thomas Ach. Von „Ruhestand“ war bei den Pfarrern „i.R.“ nichts zu merken, da sie doch förmlich umlagert wurden, sei es für ein Gespräch, ein Selfie oder beides. „St. Ulrich hat das Feiern nicht verlernt.“ „Die Leute gibt es noch“. „Es war eine Stimmung wie früher“. Solche Kommentare konnte man immer wieder vernehmen. Der Nachmittag klang aus und es stellte sich allmählich etwas Erleichterung ein; bei den Organisatoren und vor allem den vielen im Hintergrund Mithelfenden, ohne die solch ein Fest nicht zu stemmen wäre. Gerade diesen vielen guten Geistern gebührt unser aller Dank. Der Dank gilt auch den Gestaltern des Gottesdienstes und Ihnen, der mitfeiernden Ge meinde von St. Ulrich und allen verbundenen Freunden. Ein weiterer großer Dank gilt allen Spendern durch die Festwoche hindurch, die es uns ermöglichten, einen Gesamtbetrag in Höhe von gut 5000 Euro zu gleichen Teilen für die Ukrainehilfe sowie das Ahrtal zu spenden. Lasst uns gemeinsam an der Zukunft unserer Pfarrgemeinde weiterbauen und den Gründergeist weitertragen, auch oder gerade dann, wenn der Wind unfreundlich bläst. „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“ (angeblich von Aristoteles). So wünschen wir allen Gemeindemitgliedern und Freunden von St. Ulrich Unterschleißheim einen erholsamen Sommer und freuen uns auf viele neue Begegnungen.
Stefan Hofmann für den Pfarrgemeinderat von St. Ulrich Unterschleißheim
Redaktionsschluss ist am Montag, den 22. August 2022, um 18 Uhr. Die nächste Ausgabe erscheint am 27. August 2022.