Die "Neuordnung" Europas

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R ichard J. Overy G erhard Otto Johannes H ouwink ten Cate (Hrsg.) Die „Neuordnung“ Europas NS- Wirtschaftspolitik in den besetzten Gebieten


Reihe Nationalsozialistische Besatzungspolitik in Europa 1939-1945/ National Socialist Occupation Policy in Europe 1939-1945 herausgegeben von / edited by Wolfgang Benz •Johannes Houwink ten Cate • Gerhard Otto in Verbindung mit/in Cooperation with J. T. M. Bank (Leiden) Francois Bedarida (Paris) Waclaw Dlugoborski (Katowice) Hagen Fleischer (Athen) Peter Sipos (Budapest) Hermann Graml (München) Richard J. Overy (London) Aage Trommer (Odense) Erika Weinzierl (Wien) Band 3


Die „Neuordnung“ Europas NS-Wirtschaftspolitik in den besetzten Gebieten

Hejausgegeben von Richarü J. övery

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EUROPEAN SCIENCE FOUNDATION 1 quai Lezay-Marnesia i BP 90015

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ME T R O P O L


Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Die „Neuordnung“ Europas: NS-Wirtschaftspolitik in den besetzten Gebieten/hrsg. von Richard J. Overy ...-B erlin: Metropol, 1997. ~ (Nationalsozialistische Besatzungspolitik in Europa 1939-1945; Bd. 3 ISBN 3-926893-46-x NE: Overy, Richard J. [Hrsg.]; G T

© 1997 Metropol Verlag Kurfürstenstr. 135 10785 Berlin Alle Rechte Vorbehalten Druck: Mikada


INHALT

V orw ort.....................................................................................................

Richard J.Overy: The Economy ofthe German „New Order“ D ietrich Eichholtz : Institutionen und Praxis der deutschen Wirtschaftspolitik im NS-besetzten E uropa.....................................

7 u

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Per H. Hansen: The Danish Economy Düring War and Occupation................................................................................... 63 A lice Teichova: Instruments of Economic Control and Exploitation: the German Occupation of Bohemia and Moravia .... 83 Bernd Z ielinski: Die deutsche Arbeitseinsatzpolitik in Frankreich 1940-1944.........................................................................109 G ustavo C orni : Die deutsche Arbeitseinsatzpolitik im besetzten Italien 1943-1945................................................................ 133 Sergej Kudryashov: Labour in the occupied territory of the Soviet Union, 1941-1944......................................................................161 Theo J. Schulte: Living-standards and the civilian economy in Belorussia..........................................................................................169 Gabriella Etmektsoglou : Changes in the Civilian Economy as a Factor in the Radicalization of Populär Opposition in Greece, 1941-1944........................................................................... 193 P£ter Sipos : Hungary in the German Sphereof Interest....................241


u

Ryszard Kaczmarek : Die deutsche wirtschaftliche Penetration in Polen (Oberschlesien)........................................................................357 G erard A alders : Three ways o f German economic Penetration in the Netherlands: Cloaking, Capital interlockingand „Aryanization“. ....................... 273 A utorenverzeichnis ......................................................... 299

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VORWORT

Der hier vorgelegte Sammelband zur Wirtschaftspolitik und -praxis in den von Deutschland während des Zweiten Weltkrieges besetzten euro­ päischen Gebieten ist die dritte Publikation in der Reihe „Nationalsozia­ listische Besatzungspolitik in Europa 1939-1945 “ des gleichnamigen esfNetwork. Er repräsentiert die Ergebnisse der Konferenz in London, die unter der Schirmherrschaft von Richard Overy am Institut für Historische Forschung am 22. und 23. April 1996 stattfand, ergänzt durch Abhand­ lungen mehr allgemeiner Art, die speziell für diese Veröffentlichung ver­ faßt worden sind. Im Mittelpunkt der Tagung standen zwei Fragestellungen: zum einen die nach den konzeptionellen Zielen der deutschen Besatzungspolitik ein­ schließlich des Realisierungsinstrumentariums, die den Blick auf die Aus­ beutung und ihre Erfolge richtet; zum anderen die wesentlich schwieriger zu handhabende Frage nach den von der Okkupation betroffenen Ländern. Hier werden die einzelnen Nationalökonomien im besetzten Europa sozu­ sagen aus einer Binnenperspektive unter dem Aspekt analysiert, inwieweit das „normale“ Verlaufsmuster der endogenen Entwicklung durch Besat­ zung und Ausbeutung exogen beeinflußt worden ist. Um beide Ansätze ebenso facettenreich wie empirisch fundiert reflektieren zu können, wur­ den sie anhand folgender vier konkreter Themenblöcke diskutiert: (1) Instrumente wirtschaftlicher Kontrolle. Die implementierten institu­ tionellen Strukturen für die wirtschaftliche Ausbeutung, Steuerung und Kontrolle in den okkupierten Ländern wurden sowohl aus der deutschen Außen- wie der nationalen Binnenperspektive (Fallstudien Dänemark bzw. Böhmen-Mähren) thematisiert. (2) Der Faktor Arbeit im besetzten Europa. Dieser Problemkomplex wur­ de vorrangig unter dem Blickwinkel der Wechselverhältnisse zwischen den „autonomen“ einheimischen Arbeitsmärkten und den von den Okkupanten erzwungenen Arbeitsmigrationen debattiert. (3) Lebensstandard und zivile Konsumwirtschaft. Anhand einer Reihe von Fallstudien (Griechenland, Frankreich und Sowjetunion) wurden die unterschiedlichen lebensweltlichen Versorgungsmuster sowie die Überlebensmodi einer „domestic civilian economy“ beleuchtet. (4) Industrie und Kapitalmarktpolitik. Ebenfalls anhand von case studies (Ungarn, Belgien und Niederlande) wurde den Strategien nachgegan7


gen, mit denen die Besatzungsmacht versuchte, Unternehmen in den besetzten, alliierten oder den neutralen Staaten unter ihren Einfluß oder gar in ihren Besitz zu bringen. In den Diskussionen zu diesen vier inhaltlichen Blöcken mußten aller­ dings viele Fragen offen bleiben. Dies lag u. a. daran, daß die ursprüng­ liche Intention der Veranstalter, die jeweilige Sitzung mit einer themen­ spezifischen Synopse zu eröffnen, sich im Hinblick auf Referenten in der Kürze der Vorbereitungszeit nicht realisieren ließ. Hinzu kommt, daß der empirische Reichtum lokaler Studien als Basis klar konturierter A ll­ gemeinbilder derzeit noch höchst unterschiedlich über die Forschungs­ landschaft verteilt ist, was sich insbesondere in der Debatte über die Berei­ che „Lebensstandard“ und „Kapitalmarkt“ gezeigt hat. Insofern kommt den Beiträgen in vielerlei Hinsicht ein einführender Charakter für künf­ tige systematische Untersuchungen zu; regional gesehen gilt dies vor allem für den osteuropäischen Raum, wo wichtige Archivmaterialien bezüglich der hier angesprochenen Thematik bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind. Der Dank der Herausgeber richtet sich an die Referenten und Autoren, vor allem aber an die stillen Helferinnen und Helfer in der Straßburger ESF-Zentrale sowie am Institut für Historische Forschung in London, ohne deren Kooperation und Serviceleistungen die Konferenz nicht so reibungslos über die Bühne gegangen wäre. Insbesondere möchten wir der ESF-Sekretärin, Frau Dr. Vuokko Lepistö-Kirsilä, danken, die in Fort­ führung der Tätigkeit ihres Vorgängers Dr. M ax Sparreboom uns bzw. den Organisatoren des ESF-Network bei allen Problemen stets mit Rat und Tat unterstützt hat. RichardJ. Overy, Gerhard Otto, Johannes Houwink ten Cate


E D I T O R ’ S PREFACE

This volume on economic policy and practice in the German occupied areas of Europe during the Second World War is the second in a series of books to be generated by the European Science Foundation network on National Socialist Occupation Policy. It represents the fruits of a Con­ ference held in London at the Institute of Historical Research on April 22/23 1996. The book itself contains most, though not all, of the papers delivered at the Conference, and several essays of a more general character prepared specifically for the published proceedings. The themes of the Conference centered on two distinct approaches. First it was necessary to establish the exact nature of Nazi occupation policies, and the Instruments devised for their implementation. This approach adopted an essentially German-centred history, looking at the occupation economy in terms of exploitation. The second approach, which proved much more difficult to establish, was to look at the economies o f occupied Europe in their own terms, to assess the ways in which occupation and exploitation, particularly of labour, distorted or constrained the „normal“ pattem of economic development. The Conference was organised into four distinct thematic sections, in each of which an effort was made to explore the two wider conceptual approaches. The four themes were the following: 1) The instruments o f economic control. The institutional apparatus designed to exploit, regulate and monitor the occupied areas was examined both from the German perspective, and from case studies of Denmark and Czechoslovakia 2) Labour in occupied Europe. This theme allowed an examination of the surviving labour markets in occupied areas, as well as the forced labour migration practised by the German occupying power. 3) Living Standards and the civilian economy. Through a number of case studies (Greece, France and Belorussia) the pattern of living Standards and the survival of a domestic civilian economy were examined. 4) lndustry and banking under German occupation. The most conspicuous form of exploitation was the takeover or utilisation of native enterprises. Case studies for Hungary and the Netherlands were used to show the various strategies used to bring firms in occupied, allied and even neutral States under German influence or ownership. 9


The four sessions o f the Conference exposed as many questions as answers. The original intention was to have a synoptic overview o f each theme, but it proved difficult to find scholars prepared to talk about the whole of occupied Europe. There were also deficiencies in the discussion of living Standards and the European Capital market, where the wealth o f local studies had not yet produced a clear overall picture. The papers presented here are in many ways an introduction to a subject which deserves a great deal more specialised and systematic research, particularly in eastern Europe, where much of the archive material remains underutilised. The editors’ thanks are offered to the Speakers and particularly to all helpers in Strasbourg and the London Institute of Historical Research. Whithout their Cooperation and Support the Conference would not have taken place so smoothly. We also w ould like to thank ESF-secretary Dr. Vuokko Lepistö-Kirsilä, who, in continuity o f the w ork o f her predecessor, Dr. M ax Sparreboom, has always supported us by w ord and deed. Richard J. Overy, Gerhard Otto, Johannes Houwink ten Cate

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R ichard J. O very

The Economy of the German „N ew O rder“ The history of the economy of German-occupied Europe between 1939 and 1945 can be approached from two very different perspectives. Much of the historical research has centred on the issue of precisely what the German war effort extracted from six years of extensive exploitation of European resources. This approach emphasized German interests and perceptions, and the policies and political arguments that arose over problems of exploitation. It is essentially a German-centred view of the character of the New Order economy, which shows the rhythms of economic life in the occupied areas dictated by the changing pattern of the German war effort and the fortunes of German forces. The issue can be approached another way. The German occupation had profound consequences for the domestic economy of every occupied state. The survival of local and regional economies, though clearly affected by German requirements, was not entirely conditioned by them. Although exploitation was centred on German interests, local markets and production persisted. M ost of the labour force and Capital equipment of occupied Europe stayed where it was. So, too, did much o f the food produced, in order to provide an Existenzminimum for the populations of the occupied territories. The functioning o f the local economy under occupation has excited much less historical interest than the German strategies of exploitation and it deserves more. Centre and periphery, with all the tensions that existed between them, both have a place in the history of German occupied Europe.

I. German Policy in Europe The nature of German economic policy in the occupied areas can be understood in a number of different ways. At one level it can be seen as a direct product of the circumstances of German expansion in the 1930s and the subsequent war effort: neither planned nor systematic but shaped 11


by the growing - and unpredictable - demands of rearmament and war production. This approach can account for the apparent incoherence and inconsistency and sheer Improvisation in the pattern o f German economic exploitation. O n another level German policy can be explained as part o f a more deliberate, conscious effort, both before and during the war, to construct a coherent N ew Order economy on a long-term basis. The planned reconstruction of the European market and the reorientation of European economic development have been taken as evidence that German policy, far from being the victim of short-term military pressures, was in some measure both premeditated and consistent, indeed that at times it ran contrary to the interests of the military effort itself. Like the programmes of „ethnic cleansing“ and political reconstruction with which economic policy was closely connected, the New Order economy had its own historic existence, affected by, but not necessarily the direct consequence of, the war itself. There exists here a classic example of the now well established division between the structuralist and intentionalist approaches to the history of the Third Reich. Some historians insist on seeing German economic policy, together with the racism and the fantasies about political reconstruction, as the product of a reactive and improvised strategy. Ian Kershaw has described it as a policy of „economic nihilism“. 1 Others have seen in German economic planning for Europe a continuation of the pursuit of a larger German-dominated economic region, which can be traced back to the idea of a Mitteleuropa before the First World War, and was revived in the adverse economic climate of the 1929-3 2 slump. Hitler’s own ideas about Lebensraum and economic imperialism was one expression o f a wider German concern about the future o f a liberal economic System, but after 1933 they became, for obvious reasons, the more significant. Avraim ßarkai, among others, has argued that after 1933 the economy became hostage to the ideological imperatives o f the regime, and that a selfconscious Nazi economic agenda was imposed, first on Germany, then on the conquered areas of Europe.2 There is, o f course, little argument that the economic pressures o f rearmament and war did play a part in shaping German policy choices. 1

Conference on M ass Society, Ideology and D ictatorship in the 20th C en tury, T ao rm in a, 2 8 -3 1 March 1996.

2

A vram ß a rk a i, N a zi Economics: Ideology, T h eory and Policy, O x fo rd 1990. See to o Jochen

Thies, A rc h ite k t der W eltherrschaft. D ie „E n d zie le “ H itlers, D ü sse ld o rf 1976.

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When Hitler addressed military and political leaders at the meeting of 5 November 1937 recorded by his adjutant, Colonel Friedrich Hossbach, he argued that there was „a pronounced military weakness in those States which depended for their existence on foreign trade“. His preferred solution „lay in the acquisition of living space... Germany’sproblem could only be solved by means of force“.3 Hitler recognised that German strength could not be secured just by a strategy of autarky, but that at some point it would depend on engrossing the economic resources of a larger economic area in Europe, either by conquest or through collaboration. This was not ec­ onomic imperialism for its own sake. Foreign resources were necessary to fuel Germany’s remilitarisation and to complement what efforts had already been made in the German domestic economy to create a „ blockadefree“ economic area. Düring the period of accelerated rearmament, from 1936 to the outbreak of war in 1939, the German government pursued the twin aims of mobilising German domestic resources at the expense of imports (autarky) and expanding the resource base available for exploitation in central and eastern Europe. The emphasis throughout was on the acquisition of additional Strategie materials-synthetic oil and rubber, aluminium, Steel, coal etc. - and of food supplies and labour. The Second Four-Year Plan established in October 1936 led the way in establishing a ränge of capitalintensive import-substituting industries. But at the Hossbach meeting Hitler indicated that autarky had very real limitations. The physical expansion into Austria in March 1938, followed by the acquisition of Czechoslovakia in two bites in October 1938 and March 1939, brought large additional resources of lignite, coal, iron ore, iron and Steel capacity, engineering industries and last, but by no means least, labour.4 Other regional States, Hungary, Yugoslavia, Romania, were persuaded by the growing economic and military size of Germany to reach trade and economic agreements which complied with German priorities. These agreements ensured supplies of, for example, bauxite and natural oil. The confrontation with Poland owed something to the desire to gain access to the rieh resources of Polish Silesia and to Polish agricultural workers, though there is much disagreement still about the part played by economic motives in the German-Polish dispute because it became 3

M in utes o f the C on feren ce in the R eich C han cellery, 5 N o vem b er 1937, in: D ocum en ts on G erm an Foreign Policy, Serie D (19 3 7 -19 4 5 ), vol. 1, Baden-B aden 1950, no. 19, pp. 31-2..

4

For details see R ichard J. O very, W ar and E co n o m y in the T h ird R eich , O x fo rd 19 9 4 ,

pp. 148-55.

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locked very quickly into the wider conflicts between the major European powers. The creation of what became known as the Großrawnwirtschaft in the late 1930s, based on a blend of autarky and expansion, made it possible for the German authorities to try to fulfil Hitler’s military production plans and the plan for a blockade free economic area. The war with Britain and France confirmed the expediency of Hitler’s views. The Western blockade made virtually no difference to the functioning o f the war-essential industries of the Reich. Düring the period from 1938 to 1940 the industrial capacity and manpower of the greater economic area were absorbed into the German economy Iargely to fuel extensive programmes for military equipment. The changing circumstances of war after 1940 provided new opportunities but also new problems. The regime never succeeded in practising the same degree of economic integration and co-ordination in the other occupied areas. The rapid and unpredictable shifts in the course of the war only allowed for a piecemeal and improvisatory pursuit of economic interests, in the wake o f what was an increasingly improvised Strategie picture. It is easy to see w hy historians have been impressed by the many structural and circumstantial pressures operating on German economic policy after 1940. Clearly here, too, economic pressures took the form o f crude wartime necessity. Germany needed the oil, food and labour, and a host of other resources, that occupied Europe could provide. But extracting those resources met with all kinds of difficulty, prompted to a considerable extent by political arguments in the Reich about occupation policy and responsibility. There were at least three major Strands o f German policy for the economy o f the occupied areas. Each element was at times in conflict with the other, and each required a different set o f Controlling Instruments. The first was the simple seizure o f resources and assets in the occupied areas. Second ca me the exploitation o f productive resources in the occupied territories themselves. Finally there was the direct economic exploitation carried out by the German Armed Forces, an element in the occupation economy that has generally been neglected. The strategy o f economic seizure characterised the early stages of occupation. As a policy it is usually identißed with the corpulent head o f the Four Year Plan Organisation, Reichsmarschall Hermann Göring. H e summed up his approach in 1942 in a discussion about the French econom y: „I t seems to me that in earlier times things w ere simpler. In earlier times you pillaged. As for m yself, I still think o f pillage, 14


comprehensively. “ 5This was a disingenuous claim, for the Four Year Plan had begun, even before the war, to exploit captured resources on the spot in Czechoslovakia, and continued to do so in Poland, France and the Soviet Union. But seizure certainly was a significant consideration, and it owed something perhaps to the lingering memories of Allied seizures at the end of the Great War. In the invasion of the Soviet Union Göring, who had acquired from Hitler extensive economic powers for the projected eastern region, set up within the Luftwaffe a Beute-Sonderkommando (a Special Booty Command) which seized over 8000 large machine tools in the advance into the Ukraine, and sent them home to the German aircraft industry.6 Stocks of oil and raw materials were also seized. Food, horses and vehicles were requisitioned. European farms provided over one million horses during the war; a motley Collection of vehicles was requisitioned to compensate for the relatively modest level of domestic motorisation. One Panzer division on the eastern front in 1941 went into battle with i n different types oftrucks, and 37 different motor-cycles.7 The most significant resource was labour. It is well-known that by 1944 over 7 million foreign workers and prisoners-of-war worked in German industry and agriculture, a figure representing 26 % of the active workforce.8 Not all were compelled to go to Germany. Volunteers from much of Europe were attracted to the high wages in the arms factories. Poles, Yugoslavs and Italians were already employed in large numbers before the outbreak of war. But the great majority were recruited through compulsion, or captured in war. Almost 40 % worked on the land to replace the high level of military conscripts taken from German villages. As the war Situation deteriorated for Germany, the authorities spread the net of labour seizures ever wider and shifted a growing proportion of the foreign labour force into essential armaments production, where it could be more easily disciplined and exploited than German workers. The sharp j 6

Cited in A la n S . M il ward, T he N ew O rder and thcFrench Economy, O x fo rd 1970, p. 77. Bericht Gcncralluftzcugm eistcr, 13 August 1941, N ational Archivcs (n a ), t 177 Roll 14, fram c 3698645; Rüstungsprogramm der Lu ftw affe, 26 June 1941, in: G eorg T hom as, G e­ schichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft (1918-1943/45) (edited by W olfgang Birkenfeld), Boppard 1966, p .451.

7

R u dolf Steiger, Arm our Tactics in the Sccond W orld War. Panzer arm y cam paigns o f 193941 in G erm an w ar diarics, O x fo rd 1991, p. 127; on horses sec R. L. Di N ard o, M cchanizcd Ju ggcrnaut o r M ilita ry A nachronism ? H orses and the G erm an A rm y in W orld W ar 11, L on don 19 9 1, pp. 37-40 .

8

Ulrich H erbert, Fremdarbeiter. Politik und Praxis des „Ausländer-Einsatzes“ in der Kriegs­ w irtschaft des Dritten Reiches, Bcrlin/ßonn 1985, pp. 270-2.

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deterioration of working conditions in the Reich in 1944 produced by bombing, and the dispersal into Underground or makeshift factories, increased the need to coerce the workforce. Foreign labour found itself the victim of the relocation and intensification of work in the last year o f war. The second Strand of German policy-exploitation on the sp o t-ra n al­ most entirely counter to the policy of seizure. The loss o f labour, machine tools and raw material Stocks in the initial phase of looting and recruitment made it difficult to establish German w ar production in the occupied areas when later in the w ar Hitler authorised the decentralisation of armaments output. The degree o f direct exploitation varied over time and from area to area. The areas incorporated before 1940 became simply a part of the larger German economy. The industry of Bohemia was treated as if it were a net addition to German industrial capacity, and Czech equipment and labour, though not Czech military resources, were exploited within the Protectorate. In the more distant conquests direct exploitation was initiated in industrial sectors where Germany had an identifiable need - the development of aluminium production in Norway, or iron ore and Steel in Alsace-Lorraine, or manganese in the u s s r - but was otherwise limited by the lack of resources, or by deliberate decisions to close down inessential production, or by Hitler’s fear early in the war that armaments contracts placed outside the Reich carried too great a risk o f Sabotage or destruction, a view not entirely without foundation. The extent to which occupied economies were used to supply goods to Germany or for German use was necessarily affected by the course o f the war. The failure to defeat the u s s r in 1941 altered the relationship o f the occupation authorities to the local economy. Under Göring’s broad supervision efforts were made to revive iron, Steel and coal production in the Ukraine during 1942. The Berg- und Hüttengesellschaft O st set up in August 1941 to operate the captured Sovietstate firms within the sphere o f the state-owned Reichswerke „Hermann Gdring", was forced to bring in the assistance of the large concerns from the Ruhr coal and Steel industries in order to revive production quickly to meet the expanded armaments needs which resulted from the failure of Barbarossa.y The heavy bombing o f Germany, which began from the summer o f 1942, forced a large-scale policy o f industrial dispersal and decentralisation, in the main to the safer9 9

Alexander Dallin, German R ule in Russin 1941-45. A Study of O ccu p a tio n Policies, Second E d itio n , L o n d o n 1 9 8 t, p p . 385-8; on the Berg- und H ü ttcn g cse llsch a ft O s t se c A rb e its­ b e rich t d er B erg- und H ü tten gesellsch a fr ost, D ecem b cr 1942, na , R e ich sw e rk e filcs, T83

Roll 79 , / r a m c s 3 4 5 r 4 7 4 -i5 4 0 .


areas of Austria, Bohemia, Slovakia and Hungary, but also to northern Italy (which became in effect an occupied area in September 1943) and to France. The sheer scale of the military effort in 1943 not only forced the continued rationalisation of the domestic German economy, but led to escalating demands for military Orders from the occupied regions, and a flow of resources from Germany in order to Start production up. At least r m 2.7 mrd. was invested by the German authorities between 1939 and 1944 in the occupied areas, and substantial transfers were made of machinery, equipment, even of skilled labour.10 The third form of exploitation was carried out by the Armed Forces themselves. The demands made by the huge armies of occupation, or in the rear areas behind the fighting fronts, have not yet been subjected to systematic analysis. But enough is known about the local character and extent of these demands to suggest that direct military requirements constituted perhaps the most important single contribution made by the occupied areas to the German war effort. Some idea of the scale involved can be gained from the aggregate value of the occupation costs. The total contribution of the occupied areas to their own occupation was r m 53 mrd., witha further r m 18.5 mrd. supplied for other costs and levies.” For much of the war millions of German soldiers were stationed outside the frontiers of the Reich, together with a large administrative apparatus, and the ancillary medical, veterinary and maintenance Services. This presence constituted an important economic factor in its own right. Local supplies of fuel, power, food, animal fodder and repair capacity were linked to the military structure, and were furnished in many cases by native suppliers. The occupation forces became important clients for local farmers and businessmen, whose market prospects were otherwise impoverished by the impact of war. It was this set of direct economic relationships, which also involved an unquantifiable amount of black-marketeering, that gave rise to the most conspicuous forms of economic collaboration. Some idea of how extensively the armed forces were involved in the local economy can be shown by the role of the German Air Ministry 10 Figurc calculated from Overy, W ar and Econom y, p. 339, T ab le 10.1. T h e figure includcs investment in Austria and Bohemia. It docs not include Investment in arm am ents production in occupied Western Europe. The total figure for German state investment is alm ost certainly well in e x c e sso f rm 3 mrd. 11

Karl Brandt, O tto Schiller, and Franz A hlgrim m (Eds.), M an agem ent o f A gricu ltu re and Food in the G erm an -O ccupied and O ther A reas o f Fortress Europe. A Study in M ilitary G overnm en t, G crm an y’s A gricultural and Food Policies in W orld W ar 11, vol. 2., Stan ford, C alif. 1953,

pp. 616-7. 17


I

Liaison Offices set up in the major cities of the occupied areas to arrange and supervise the local production of spare parts for aircraft and aeroengines and the supply of repair facilities. By late 1940 contracts were placed with 100 French engineering firms; in Belgium with a total of 110.11 In Yugoslavia the modern Avia aircraft factories in Sarajevo were turned into a centre for aero-engine overhaul and repair, and for the local production of spare parts.13 In technically complex sectors such as aviation engineering the demands on local skilled labour and engineering capacity were considerable. This was particularly so in the u s s r where the long distances involved made it necessary to carry out maintenance and repair behind the fighting fronts, rather than ship damaged equipment back to Germany. Here it proved necessary to restart small industrial firms which had been closed down in the initial German advance. The German forces in the east also made extensive use of local labour, drafted in as military auxiliaries. Military demands for labour, and for food and fodder, placed clear limitations on the quantities that could be shipped back to Germany for use there. The common denominator of all three elements of economic exploitation was the urgent need for resources to maintain and expand the German war effort. These resources were only partly a net addition. They also helped to Substitute for existing German resources mobilised for the military machine - the recruitment of foreign labour, for example. The output of civilian consumer goods in the occupied areas substituted for the forced closure or mobilisation of consumer-sector firms inside Germany. For the German Armed Forces local production was initiated as a kind o f import-substitution, to avoid the need to send supplies and components all the way from Germany over a congested rail network, and through potentially hostile populations. It is important to ask how effective German exploitation was, though the measurement o f effectiveness is subject to obvious limitations, both conceptually and in quantitative terms. From the German point o f view the occupied areas were regarded as essential to the prosecution o f the war, and some form o f war-related economic imperialism was central to Hitler’s own conception o f his strategy. Europe provided an emergency resource base which allowed the German authorities to match economic iz A u sn ü tzu n g der R üstungsindustrie in Belgien und N o rd fra n k re ich für d .j d eu tsche L u ft­ w a ffe, 31 D eccm ber 1940, B u n d esa rch iv-M ilitä ra rch iv ( ba - m a ), kl 3/40. c l -vs Belgien. 13

Einschaltung der ju goslaw isch en L u ftfa h rtin d u strie, 19 M a y 1941, RA m a , rl 3 / 11, g l -vs Ju goslaw ien.

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ends and means more closely. There is litde doubt that more could have been extracted if the exploitation had been systematically planned. The French aircraft industry supplied in 1942 some 1,300 aircraft - many of them trainers and in 1943 a total of 2,600, although the capacity of the industry in 1940 reached approximately 10-12 000 aircraft a year.14 A great many factors intervened to prevent the occupying authority from operating captured factories and farms at anything like the Optimum. First of all, systematic planning was barely possible given that the future course of the war could not be predicted even in the short-term. Second, the occupation authorities had great difficulty in building an accurate Statistical picture of the size of individual industries or the precise character of the workforce. Third, the occupier operated always in an environment of potential or actual hostility. The Sabotage of industrial and transport targets was routine. The effect of Soviet partisan activity on German exploi­ tation was certainly not decisive, but it did act as a constraining factor. The day-to-day efforts of managers and workers in occupied areas to subvert productive efficiency in hundreds of ways created a permanent frictional pressure on German efforts. Finally, the failure to find a satisfactory administrative instrument to coordinate and supervise the economic policies for the occupied areas led to a Situation of „exported chaos“ - the polycratic structure of the Nazi state was reproduced in microcosm among the German authorities of each occupied state. The addition of both military interests and the local native authorities compounded the chaos. In the occupied areas approximately 200 000 German bureaucrats struggled to impose coherence on local structures whose incoherence was in the first place the product of that same occupation. II. The Creation of the New Order Side by side with the policy of drawing on the „emergency resource base“ German politicians and businessmen, sometimes in collaboration with their European counterparts in the occupied zones, looked to the creation of a more long-term economic reconstruction of Europe. The two Strands of policy were not always compatible. As the war Situation deteriorated short-term considerations prevailed. But from the late 1930s through to 14 Combined Intelligence Objectives Sub-Committee, German Activities in the French Aircraft Industry, London 1946, Appendix 4, summary of production, pp. 79-80.

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the last years of the war practical Steps were taken to plan and implement the economic reconstruction of the European economy under the wing of German victories. The roots of the so-called economic New Order can be found in the 1920s and early 1930s in response to Germany’s weak position in the world economy and the apparent collapse in the Slump o f the liberal eco­ nomic order. German economists and political scientists had a particular interest in promoting the idea of a post-liberal economic order, other than a Marxist one. They developed ideas about autarky, state-regulated markets, and economic „bloc-building“, at least some of which anticipated the future age of the eec. But their ideas also contained a strong element of economic imperialism. The idea of a Greater Economic Area (Großwirt­ schaftsraum) with Germany as its industrially developed core, replicating the kind of economic relationship it was assumed that Britain had with her Empire, was widely current in Germany, even before Hitler’s advent to power. Werner Daitz, a prominent advocate of a new economic order, became adviser to Alfred Rosenberg and Rudolf Hess. Hitler’s Lebens­ raum concept was borrowed from writers such as Werner Sombart who emphasised the necessity of matching the economic requirements of de­ veloped, culturally-rich populations to the amount of territory they could control.15 The precise causal relationship between the course of German expansion from 1938 and the development of an intellectual milieu receptive to ideas about post-liberal economics cannot be established with certainty. But there can be little doubt that the pre-existence o f a conceptual fram ework gave impetus and direction to the N ew O rder planning once Germany was embarked on expansion. The early successes of German foreign policy in the late 1930s radically altered the conditions governing German economic policy; from a mainly defensive autarkic economy in a weak and unfavourable world market, Germany found herseif in an unexpected position of political and economic dominance with the established world market structure facing collapse. The temptation to take advantage of this Situation, for a regime with a powerful commitment to economic nationalism, was difficult to resist. In the summer o f 1940, follow ing the defeat o f France and the expulsion o f Britain from Continental Europe, the Economics Ministry 15

R o bert E. H erzstein, W hen N a zi D ream s C o m e True, L o n d o n 19 8 z , pp t r j - i p . O n eco­ nomists in the slum p see Hans-Erich V olkm ann , D ie NS-W irtschaft in Vor.

eitung des Krie­

ges, in: W ilhelm D eist et al., D as D eutsche Reich und der Z w e ite Welt!-......., vol. 1, Ursachen und Voraussetzungen der deutschen K riegspolitik, Stuttgart 19 7 9 , pp

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-112.


under Walther Funk began the process of defining and implementing the economic New Order. This was partly a product of necessity. The collapse of France and the conquest of Belgium and the Netherlands required Berlin to take on responsibility for questions of trade and payments. But the language in which the early exploratory reports were couched betrays the extent to which Funk’s subordinates, not all of whom were Nazis, shared the belief that Germany’s military strength should be used to establish a permanent economic hegemony. It was not possible under the unstable circumstances of war to dehne the New Order with any Hnal precision. Hitler on a number of occasions made it clear that the future shape of the European economy would be decided with his approval when victory was achieved.16 He was hostile to what he regarded as pre-emptive planning, even to the extent of denying Göring the right to Christen the area around Salzgitter „Hermann Göring Stadt“. There were competing ideas about the new economy at lower levels of authority which also militated against the establishment of any single blueprint. Nevertheless there were areas of specialist planning where a good deal of practical work was done to prepare for the post-war Order, and for all the disagreements there were signißcant elements of the economic picture on which there was a broad consensus. A pre-condition for much thinking about the New Order was the necessity of replacing the free market with what was regarded as the more rational „gelenkte Wirtschaft“ T7 German economists were at pains to demonstrate that a regulated or „managed“ economy was not the same as a centrally planned Communist System, but there was a general belief that the revival of the post-slump economy in Germany owed a great deal to the instruments of state supervision introduced since 193 3. The System of compulsory cartels introduced into Germany in 1934 was to be extended to cover producers in the occupied territories. Price and wage Controls, and Controls over investment, trade and proßt levels, all of which were characteristic features of the pre-war German economy, were introduced into the areas immediately absorbed into the larger economic area.18The underlying assumption of much of the thinking on the post-war order was that the state would continue to operate a regulatory structure with a core 16 Forexam ple, Herzstein, Nazi Dreams, p. 119. 17 W irtschafts-Hochschule Berlin, Probleme der gelenkten Wirtschaft, Berlin 194z. 18 For details on Bohemia and Slovakia, Economic Intelligence Department, German Business Penetration under the „N e w O rder“, Public Record Office (pro ) Kew, Foreign Office (f o ) 371/46870, pp. 16 -10 .

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of political coercion in order to safeguard the long-term national/racial interests of the German empire. Geography played an important part in the shape o f the new economy. Germany was seen as the wealthy heart o f the new Europe, heavily industrialised and enjoying high Standards of living. According to Hans Kehrl, a department head in the Four Year Plan Organisation, „In the greater economic area, German labour (is) only to be utilised as the most valuable and high-paid, to make possible higher living Standards“.19 An inner circle of States would enjoy more modest living-standards and a mixed industrial agricultural economy. In the east and south-east States were to become primary producers for the rieh core, supplying raw materials, food and labour, and denied opportunities for sustained industrial development, except where German-owned firms were in a position to exploit local resources. The German conquest of a resource-rich hinterland in the east provoked the Four Year Plan to begin an active strategy to shift the main weight of European heavy industry from the west to the centre and east of the continent. The investment programmes in Salzgitter, Linz, Silesia and Bohemia were regarded as the Start o f this process of relocation. Victory over the u s s r was expected to provide extensive additional resources for the new central economic area in the Ukraine and Southern Russia.20 German economic authorities saw Berlin as the hub of European trade and finance, to replace the role played up to the war by the City of London. Here there was more immediate room for manoeuvre. From the summer o f 1940 the Economics Ministry pursued the aim of making the Reichsmark „the most important European currency“.21 Trading houses and industrial exporters were ordered to denominate all their transactions, including the cost o f Services and all Capital transfer costs, in Reichsmark. A central Clearing System was set up in Berlin to control all the international transactions o fa so-called „inner circle“ o f occupied States-Norway, Belgium, Netherlands, Denmark, Luxembourg, Bohemia, Slovakia and the Polish General Government. All trade and Capital transfers to third parties, including Germany’s allies, had to pass through 19

H erzstein, N azi D ream s, p. 105.

20 See fo r exa m p le Paul Rheinländer, V o rsch lag zu r A u sge staltu n g der E isenin dustrie im Grossdeutschen W irtschaftsraum nach dem Kriege, o.D . (1941), Salzgitter Konzernarchiv, 12/155/4. 21

Reichsw irtschaftsm inisterium (rwm ), Die Vereinfachung des Zahlung:- !’ Bundesarchiv Koblenz (b a ), R7 3283.

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- ehrs, 9. 7. i 94°>


Berlin.22The same applied to the transfer of rents, pensions, patent rights, production licences and travel costs. The longer term aim was to expand the System to cover the transactions of an „outer circle“ of economically dependent States. Temporary Clearing agreements either remained in force from the pre-war period or were negotiated with individual States. Since the political power lay almost entirely on Germany’s side, even her allies were forced to accept payment for supplies in marks which re­ mained in blocked accounts in Berlin. The establishment of a European Clearing system was „planned only for the period after the war“.23 It is certainly possible to see much of this planning, with its horizon set beyond the end of the war, as mere economic fantasy, a product of the populär mood of euphoria following the easy victories of 1939 and 1940. But this would be to ignore entirely-the practical consequences of the shift in German economic thinking. The New Order was not postponed indefinitely. A great deal was done under the shadow of war to promote the reconstruction of Europe’s economy, including the „Aryanization“ of Jewish businesses. The German authorities encouraged an active strategy of Capital penetration, which produced a remarkable shift in favour of German shareholders througho.ut occupied Europe and among Germany’s allies and satellites.24 This was an economic strategy made possible by conquest, but it was not dictated by the needs of war. A major role in the acquisition of shares was played by German state-owned Com­ panies, particularly the Reicbswerke „Hermann Göring“, which by 1943 had amassed Capital assets of more than r m 5 mrd., most of which was acquired outside the frontiers of the pre-1938 Reich. But private German Capital also took the opportunity presented by conquest. The Chemical giant LG. Farben reorganised the European Chemical industry by buying up shares in the major Chemical businesses in the occupied areas and renegotiating international cartel agreements.with Swiss and Italian Partners.25 A similar process was at work in the field of banking and financial Services. The major German banks, but in particular the Dresdner Bank 22

rwm (Gustav Schlotterer), Ausbau des deutschen Clcaringssystem s zu einem europäischen

Zcntralclearing, o.D . (19. 7.1940?), ba R7 3183. 23

rw m , Vermerk zum italienischen M em orandum betr. C learing, M ay 19 4 t, ba

R7 3283.

24 O very, W ar and Economy, pp. 316-29. 23 H . Radandt, Die IG Farbenindustrie AG und Südosteuropa. 1938 bis zum Ende des Zweiten W eltkrieges, Jahrbuch für W irtschaftsgeschichte i9 6 7 ,T c ili,p p .7 8 -9 9 ;J o sc p h Borkin, The Crim e and Pu n ish m cntof IG Farben, London 1979, pp. 93-110 .

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and Deutsche Bank, bought up shares in the major banks in the occupied areas, and acquired participations in the industrial and commercial businesses in which the banks had invested. German penetration of the European insurance market was both swift and comprehensive. Before 1939 British insurers dominated the European market. German Companies were hampered by a weak financial position and by German exchange and currency Controls. From 1940 their Situation changed dramatically. They increased direct participation in European insurance businesses, or in the case of the captured areas of central and eastern Europe, took over the existing insurance markets at the expense of non-German firms. German state-backed insurers, the Labour Front Volksfürsorge and Deutscher Ring organisations, were given preference in the allocation of new business, and the whole process of German penetration was monitored by the Reichs­ gruppe Versicherung, the national Organisation for German insurers.2,6 In March 1941, in discussions with Swiss and Italian Companies, Ger­ man representatives proposed a new large-risk insurance Organisation to replace Lloyd’s of London. In October in Rome the Vereinigung zur Deckung von Großrisiken was established, based on a sharing of risks between the major Companies participating (the insuring of war risk remained outside the cartel). By the end of the year the Verein covered the occupied areas of Denmark, Norway, the Netherlands, Belgium, France Yugoslavia, Germany’s allies Italy, Romania, Bulgaria, Hungary and Finland, and neutral Spain and Switzerland. In 194z a committee was set up under Hans Ulrich to plan the codification and Standardisation o f the European insurance business along German lines. In the occupied areas it was planned to introduce a state-controlled national System with policies and premiums modelled on German practice. The process went furthest in Austria, Poland, Luxembourg, and Bohemia. Reorganisation was begun in the Baltic States, Romania, Bulgaria and Belgium. In the occupied east the German authorities set up state insurance agencies - the Insurance C o rp o ration Ukraine and the Insurance Adm inistration for W hite Russia - which provided cover for Lire, agricultural risk, burglary, and m o to r vehicle insurance.2,7 The rationalisation o f the European insurance industry and its reorgan isation alon g Germ an lines w as incidental to the w a r effort, but it w as central to Germ an efforts to reorientate E urope’s econom y along 26

E c o n o m ic A d v is o r y B ran ch , G erm an P en etration in to E u ro p ean In suran ce, 24 M a r c h 1945, p p . 1 - 5 , PRO f o 3 7 1/4 6 8 70 .

27

24

Ib id ., p p . 5 - 6 a n d p p . 7 - 1 3 .


lines dictated from Berlin. These initiatives were of course predicated on a German victory, but it was not necessary to wait for that outcome to Start the active planning of a European-wide economy, or to use the new power constellation in Europe to promote German economic interests in the occupied areas and beyond. The quantities of money invested in businesses outside the Reich, which included building and industrial projects never completed before the end of the war, suggest that wartime economic necessity played only a part in the strategy of Capital penetration, compulsory cartelisation and trade and payments Controls initiated from 1940. The New Order economy did not remain on the drawing board; the foundations and much of the scaffolding were set up during the war. It was accepted outside Germany that some kind of new economic Order would result from German victory. Some business and political leaders in the occupied areas welcomed the opportunity to introduce a structure rationalised along German lines. Even in Britain the declaration of the German New Order in 1940 was regarded as a serious attempt to move beyond the failed liberal economic System. When the British Treasury asked J. M. Keynes for his views he replied: „What we will offer is the same as what Dr. Funk offers, except that we shall do it better and more honestly.“ 2,8The idea of an economic „community“ -rather like the Japanese Co-Prosperity Sphere in the Far East-w as taken up by German spokesmen to disguise what was in effect a System centred on German interests. The New Order dreamed up in Berlin was no early Version of the European Economic Community, because it was based on unequal power relationships rather than on shared economic interests. The economic restructuring begun by Germany was not a reflection of its economic strength and significance - indeed in international terms Germany was in a weak position in 1939 - but a consequence of German political and military power. It was a System only sustainable through violent coercion. In this sense the survival of the New Order was entirely dependent on the ability to extract from the European economy the resources needed for the successful prosecution of the war.

28 M em orandum o f M r Keynes, Proposals to counter the German „N ew O rder“, i Dec 1940, p. 2, pro Treasury T 160/995. Keynes considered that the Schacht/Funk System practised since the 1930s was „sound and good“, and suggested that Britain should adopt a similar System after the w ar to avoid renewed economic crisis.

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III. The Occupied Economies In every occupied area there survived a local economy to meet the needs of the native population. The effect was to produce a dualism in economic life: on the one hand an economy sensitive to the requirements of the conquering power, on the other an economy which had to sustain the daily existence of the conquered peoples. The residual survival of local and regional markets for everything from food to labour and Capital was acknowledged by the German authorities, who in general allowed native administrations to take the responsibility for them. Beyond this generalisation is difficult. The occupying power made a distinction between different areas. In the east, in Poland and the Soviet Union, populations were expected to survive at or even below a bare subsistence level. In the more economically developed west higher living-standards were maintained and a greater degree of economic autonomy tolerated. Even here much of the rural and small-business population feil back on a kind of subsistence economy, trading only locally or through the black market. This decentralisation o f econom ic life was encouraged by the fracturing of markets produced by occupation and the disruption of much of the infrastructure through the demands of war. It was matched by a sharp reduction in the internationalisation o f the European market as trade slumped and crossfrontier economic transactions were brought under direct German supervision. The character and Operation o f local economies under occupation is only now in the process o f historical reconstruction. M uch less is known about the Operation o f the local labour market than is known about the forced labour programme. M uch less is known about the nature o f local supplies o f Capital or their distribution than is know n about Germ an

Investment in Europe, or about transfers to Germany. The w hole question o f living-standards in w artim e Europe has yet to be system atically addressed; even in the German case there exist profound disagreements about the course o f living-standards over the w ar period. It should be observed in passing that the Situation in occupied Europe w as neither uniform nor entirely favourable to Germ an interests. For much o f the war B ohem ians enjoyed more generous rations than Germ ans. In 19 4 z many o f G erm a n y’s a liie s-Ita ly , Slovakia, R om ania, C r o a tia - h a d low er bread rations than the populations o f the occupied areas. In the sim e year the G erm an m e a tr a tio n w as m atched in B ohem ia, C ro a tia and Lithuania,

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but meat was unrationed in Denmark and Norway. Germany’s allies, Italy and Finland, were at the bottom of the meat league, below the General Government.19 Capital and technology transfers also present an ambiguous picture. The flows were by no means all one way. The occupied areas invested heavily in German securities - an estimated RM 8.4 mrd. - but large In­ vestments were made by Germany in the occupied areas, which involved considerable transfers of modern technology as well, at least some of which was utilised in the post-war reconstruction of Europe, east and west.3° German investment in the occupied areas stimulated local economies which supplied Services and Utilities, as well as labour. The full extent of such transfers has yet to be estimated. In many cases the transfers were reversed as retreating German forces took away or destroyed industrial installations and equipment as they retreated. How these two-way flows affected the performance of local economies operating beyond the basis of pure subsistence is an issue that has once again not been fully addressed. Until more is known about the detailed Operation of the „dual economies“ of the occupied areas, and of the areas of contact between them, including the black market, any assessment of the impact of German occupation policy can be only provisional. IV. Conclusion In the long term what difference did the occupation make? The immediate effect on the economic development of the occupied areas was without question a negative one. All the occupied areas suffered severe levels of physical destruction and loss of wealth. After the war the French government calculated the loss at 45 % of national wealth; in Italy the figure was one-third. Occupied Poland lost one-third of its buildings, 60 % of its schools, 56 % of its transport System, and so on. Millions of Europeans died as a result of the war and occupation, and millions more were wounded, crippled or left homeless. The European economy in 1945 was faced with widespread famine, rocketing inflation and a dearth of productive Capital. 29 29. League of Nations, Economic Intelligence Service, Wartime Rationing and Consumption, Geneva 1942, pp. 4 6 -5 2 and p. 68. 30 Brandt, Agriculture, p. 617. The figure o f RM 28 mrd. was made up o f RM 8.4 mrd. of credits raiscd from central banks in the occupied States, and RM 19.6 mrd. o f direct investment in German bonds, mainly made from Bohemia (12.1 mrd.) and theNetherlands (6.6 mrd.).

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The long-term effects on growth are harder to compute, partly because of the generally poor performance of the European economies in the 1930s, and the exceptional period o f growth after 1950. The dam aging and chaotic conditions created by the war and occupation made it necessary, however, for the state to play a much greater part in reviving the economy after 1945 than it had played hitherto, not only in the areas brought under Soviet control, but in Western and central Europe as well. The fracturing of markets produced by occupation needed repair beyond what the free market mechanism itself could provide. Soviet and American intervention were both necessary, politically and economically, to restart Europe’s economy and to reintegrate it with the wider world market. There is, of course, no question of what Germany got from the eco­ nomies it occupied between 1938 and 1945. The emergency resource base allowed Germany to fight a larger and longer war than could possibly have been the case without it, and to do so largely free of the problems o f blockade posed in the First World War. There were many Germ an officials, politicians and businessmen who saw beyond the immediate exploitation to a European N ew Order which would overturn the sluggish growth and fragile markets of the 1920s and 1930s and restore Germany to what many saw as her rightful place, at the heart o f Europe’s economy. With German victory a System of coercive German-centred markets, operated within a political System dominated by racial imperialist priorities and regulated by German officials - in effect a European command eco ­ n o m y -w o u ld almost certainly have been theoutcome, foreshadowed as it was by wartime experience and the eager expectations o f G erm any’s economic nationalists.

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D ietrich Eichholtz

Institutionen und Praxis der deutschen Wirtschaftspolitik im NS-besetzten Europa

I. Vorbereitungen auf die wirtschaftliche Expansion Weitgehender Konsens innerhalb der maßgeblichen deutschen Militär- und Wirtschaftskreise und der Staats- und Parteibürokratie bestand darin, - daß alles nach dem Ersten Weltkrieg Verlorengegangene wiedergewon­ nen werden müsse, einschließlich der Kolonien, - daß mehr oder weniger große Teile des Expansions- und Kriegszielpro­ gramms von 1914 zu realisieren seien (mit den Etappen „Großdeutsch­ land“, „mitteleuropäischer“ Großraum, Vorherrschaft in Europa), - daß ein Kreuz- und Beutezug gegen die udssR, den „Weltfeind“ (Goeb­ bels), Deutschland das „Tor zur Weltmacht“ aufstoßen werde. Schon vor Kriegsbeginn zählten die Ämter und Institutionen nach Dutzenden, die sich mit wirtschaftlicher Kriegsvorbereitung befaßten und die sich später fast ausnahmslos in die Planung der wirtschaftlichen „Neuordnung Europas“ oder in die konkrete Okkupationspolitik oder in beides einschalteten. Hierzu gehörten erstens die traditionellen staatlichen Organe wie das Reichswirtschaftsministerium, das Reichsarbeitsministerium, das Reichs­ ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, das Reichsverkehrsmini­ sterium, das Auswärtige Amt, die Reichsbank, statistische Ämter, ferner die mehr oder weniger staatsnahen wirtschaftswissenschaftlichen Institute. Zweitens war eine ganze Reihe von neuen behördlichen und militä­ rischen Organen geschaffen worden, an erster Stelle die Vierjahresplan­ behörde und die militärischen Rüstungs- und Beschaffungsämter (Wehr­ wirtschaftsstab bzw. Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt des o k w ; Waffen­ ämter der Wehrmachtteile). Drittens waren einflußreiche Parteiämter gebildet worden, von denen in unserem Zusammenhang vor allem das Außenpolitische Amt und das 29


Kolonialpolitische Amt der n s d a p genannt werden müssen. Auch die d a f mit ihrem aufgeblähten politischen und Organisationsapparat zeigte später große okkupationspolitische Ambitionen. Schließlich ist, viertens, der große Komplex der privatwirtschaftlichen und gemischt staatlich-privatwirtschaftlichen Institutionen in die Unter­ suchung einzubeziehen, deren Rolle nicht nur in der Okkupationszeit, sondern auch in der Periode der Vorbereitung von Krieg und Expansion wenig untersucht worden ist bzw. meist unterbewertet wird. Hierzu gehören die Reichs- und 'Wirtschaftsgruppen, die Reichsstellen, Unter­ nehmerorganisationen wie das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat und der Verein Deutscher Eisenhüttenleute, Großkonzerne wie i g Far­ ben, Hermann-Göring-Werke (Reichswerke „Hermann Göring“ ), Krupp, Flick, Siemens und d a f . Militärische, behördliche, Partei- und privatwirtschaftliche Institutio­ nen befaßten sich seit 1933, verstärkt seit 1936 und mit größter Intensität seit 1938 mit Planungen für imperialistische Eroberung und wirtschaft­ liche Expansion. Hier interessieren nur die Daten solcher Planungen, die bereits wichtige Vorgaben für die künftige wirtschaftliche Expansions- und Okkupations­ politik enthielten. Vernachlässigen können wir in unserem Zusammenhang die Kolonialplanung, die seit Mitte 1936 in Gestalt der sogenannten DekoGruppe (Gruppe deutscher kolonialwirtschaftlicher Unternehmungen) unter Leitung von Kurt Weigelt, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, ein organisatorisches Zentrum erhielt. In der Deko-Gruppe, einem M ittel­ ding zwischen Reichsgruppe und Wirtschaftsgruppe, lief nach und nach die Bearbeitung aller kolonialwirtschaftlichen Pläne des Auswärtigen Amtes, des Reichswirtschaftsministeriums, der Vierjahresplanbehörde und des Kolonialpolitischen Amtes der n s d a p (Weigelt w ar zugleich Lei­ ter der Abteilung Wirtschaft dieses Amtes) zusammen.1 Generalvollmacht für die wirtschaftliche Kriegsvorbereitung erhielt 1936 Göring als „Beauftragter für den Vierjahresplan“. Wesentliche Teile dieser Vollm acht konzentrierten sich seit 1938 bei der Reichsstelle für W irtschaftsausbau, die viel eindeutiger noch als schon vorher das Amt 1

S ieh e K la u s H ild e b ra n d , V o m R eich zu m W eltreich . H itler, nsdap

und k o lo n ia le Frage

1919-1945, M ü n c h e n 19 6 9 ; D ie trich E ic h h o ltz, D a s E x p a n s io n s p ro g ra m m des deutschen F in a n z k a p ita ls a m V o ra b e n d des zw e ite n W eltk rieges, in: D e r W eg in d en K r ie g . S tu d ien zur G e s c h ic h te d e r V o rk rie g s ja h re (1935/36 bis 1939). H rsg . v. D ie tric h E ich h-'.itz/K urt P ä tzo ld , B erlin 1 9 8 9 , S. 2.1 ff.; A le x a n d r e K u m ’ a N ’d u m b e in , W a s w o llte H itle r m A fr ik a ? NS-Plan u n g e n fü r e in e fa s c h istis c h e N e u g e s ta ltu n g A fr ik a s , F r a n k fu r t a . M . 19

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für deutsche Roh- und Werkstoffe, aus dem sie hervorgegangen war, von Spitzenkräften des IG-Farben-Konzerns beherrscht war. Leiter der Reichsstelle für Wirtschaftsausbau (1939-1945: Reichsamt für Wirt­ schaftsausbau) war Carl Krauch, Mitglied des Vorstands und des Zen­ tralausschusses, seit 1940 Aufsichtsratsvorsitzer des Konzerns, damals die rechte Hand von Carl Bosch, ein erstrangiger Fachmann und Indu­ striemanager. Diese Institution war es, die sich in den letzten Vorkriegsjahren mit den wirtschaftlichen Aussichten eines großen Krieges befaßte und deutlich natürlich in geheimen Dokumenten - jene Produkte und zu erobernden Rohstoffquellen bezeichnete, die nötig seien, um einen solchen Krieg zu bestehen. Die diesbezüglichen Dokumente sind der Fachwelt seit über 20 Jahren bekannt, scheinen aber außer von Wirtschaftshistorikern kaum beachtet worden zu sein. Ich beziehe mich vor allem auf drei große Denk­ schriften vom April und Juli/August 1939; zwei stammen von Krauch bzw. aus der Reichsstelle für Wirtschaftsausbau, und auch die dritte beruhte in den entscheidenden Teilen auf Ausarbeitungen der Reichsstelle und anderer IG-Farben-Gremien. Hier war die bisher in bezug auf Krieg und Eroberung noch eini­ germaßen vorsichtig-zurückhaltende Sprache aufgegeben worden, da Deutschland jetzt, nach dem Einmarsch in die „Resttschechei“, unmittel­ bar auf den Krieg zusteuerte; Hitlers haßerfüllte Reden in Wilhelmshaven (1. April) und vor dem Reichstag (28. April 1939) machten das auch dem Nichteingeweihten klar. Krauch stellte bereits in seinem Bericht an den Generalrat des Vier­ jahresplanes (Entwurf vom 20./21. April) mit großer Eindringlichkeit fest, die „wehrwirtschaftliche Autarkie der Antikomintern-Koalition“, die in dem zu erwartenden Krieg „den Anstrengungen fast der ganzen übrigen Welt gewachsen“ sein müsse, sei nur zu erreichen durch die „Schaffung eines einheitlichen Großwirtschaftsblocks der vier europäischen Anti­ komintern-Partner“ (Deutschland, Italien, Ungarn, Spanien), „zu denen bald Jugoslawien und Bulgarien hinzutreten müssen“ und der „seinen Einfluß ausdehnen (müsse) auf Rumänien, Türkei und Iran“.i2 Mitte Mai faßte Krauch für Staatssekretär Paul Körner und für Göring seine zen­ tralen Expansionsforderungen noch einmal als knappe Gedächnisstütze zusammen: „Südosteuropa bietet: Mineralöl, Bauxit, dazu Chrom, Blei, i

Dietrich Eichholtz, Zum Anteil des ic-Farben-Konzerns an der Vorbereitung des zweiten Weltkrieges, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, 1969, Teil II, S. 96 ff.

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Kupfer, Zinn, Quecksilber, Antimon, Bor. Spanien bietet: Quecksilber, Schwefelkies, dazu Blei, Kupfer, Zink, Eisenerze. Ukraine bietet: Eisen­ erze, Manganerze, sowie Erdöl.“ 1*3 Die strategische Planung, die in dieser „Geheimen Reichssache“ den politischen und militärischen Spitzen des Regimes dringend vorgeschlagen wurde, war hinreichend klar: den unvermeidlichen großen Krieg gegen die Westmächte möglichst noch etwas hinausschieben; Südosteuropa fest in deutsche Hand bringen und erforderlichenfalls „wehrmachtsmäßig“ sichern; nach Möglichkeit an die Hilfsquellen des Nahen Ostens heran­ kommen; „bei Aufrechterhaltung des Friedens“ im Mittelmeer die „gün­ stige, noch nicht voll erschlossene Rohstoffbasis“ Spaniens für Deutsch­ land nutzen; im Osten vorerst den Handel mit der Sowjetunion intensi­ vieren und „im Kriegsfälle“ (gegen Westen) die Ukraine an sich reißen. M it diesem Programm harmonierte die reale Politik der anschließenden Monate recht eindrucksvoll, besonders Hitlers Entschluß, in Paktver­ handlungen mit der u d s s R einzutreten, und die Aktivitäten von Görings Sonderbeauftragtem Helmuth Wohlthat und der Handelspolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes. Vom April 1939 datiert die Denkschrift des Wehrwirtschaftsstabes über „D ie Mineralölversorgung Deutschlands im Kriege“, die, wie RolfDieter M üller feststellt, auf „eine(r) Reihe von Unterlagen über das ErdölProblem“ aus dem IG-Farben-Konzern bzw. aus der Reichsstelle für W irt­ schaftsausbau fußte.4 In dem Memorandum wurde „die Feindschaft der Weststaaten und Sowjetrußlands und feindlich eingestellte N eutralität Belgiens, Hollands, Dänemarks, Norwegens und Polens angenommen“. Die Blockade der Übersee-Einfuhr sei unabänderlich. „Vordringlichstes Kriegsziel muß deshalb unbedingt die Beherrschung der Deutschland nächstgelegenen und feindlichen Einwirkungen tunlichst entrückten Er­ dölgebiete sein.“ Im Mittelpunkt stand die Forderung nach der „Beherr­ schung der rumänischen Ölfelder und somit des gesamten Donauraumes als Vorbedingung für eine ausreichende M ineralölversorgung Deutsch­ lands in einem Krieg von längerer D auer“. Müsse in bezug auf Rumänien das „militärische M ittel“ eingesetzt werden, so gelte ähnliches für Estland 1

D ers., D ie „ G r o ß r a u m w e h r w ir ts c h a ft“ fü r den g ro ß e n K rie g , in: B u lletin des A rb eitskreises „ Z w e ite r W eltk rie g “, 1-4 /19 8 6 , S. 84, D o k . 1 , R W iA -„N otizen fü r die B e sp re ch u n g m it Herrn S ta a tsse k re tä r“, 16. 5 .19 3 9 .

4

D e n k sch rift in: B u n d e sa rch iv A b t. P o tsd am , F ilm sa m m lu n g , F ilm z D as T o r zu r W eltm ach t. D ie B ed eu tu n g d er S o w je tu n io n fü r d ie d R ü stu n g sp o litik zw isch e n den W eltk rie g e n , B o p p a rd 19 8 4 , S. 315 f

32

3 i

; R o lf-D ie te r Müller, h e W irts ch a fts - und


(Ölschiefer) und vor allem für Polen (galizisches Erdöl). „Das militärische Mittel ist auch das einzige, das die von der deutschen Wirtschafts- und Außenpolitik bisher unberührten ehemaligen ostgalizischen Erdölreviere des heutigen Polens gegebenenfalls heranzuziehen vermöchte. Schließ­ lich ist es auch das einzige Mittel, das größte und lohnendste Ziel ins Auge zu fassen: Die Beherrschung des gewaltigsten Erdölgebietes Europas, Kaukasien.“ Bei dem dritten, hier aus Platzgründen nicht näher zu analysierenden Dokument handelt es sich um die Denkschrift der Reichsstelle für Wirt­ schaftsausbau über die „Möglichkeiten einer Großraumwehrwirtschaft unter deutscher Führung“ vom Juli/August 1939 - nach ihrem Untertitel eine „Untersuchung der Rohstoffabhängigkeit und Lösungsmöglich­ keiten im Großwirtschaftsraum“.5 Sehr wahrscheinlich auf Bestellung Görings entstanden, enthielt sie, in Anknüpfung an die in Krauchs Bericht vom April entwickelte Großraumstrategie, die zusätzliche Forderung nach einem wirtschaftlichen „Anschluß des Nordraums“ (Skandinavien einschließlich Finnlands und die baltischen Staaten) und nach der Ver­ fügung über die „Rohstoffe Rußlands“. Polens Ressourcen waren als selbstverständlich, als wünschenswert ferner diejenigen der Türkei, Grie­ chenlands, Portugals und Französisch-Nordafrikas in die Untersuchung einbezogen. Mit Hilfe der verbündeten Regimes in Italien und Spanien sollten die Wirtschaftskräfte dieses gewaltigen Raumes mittels eines „dritten Vierjahresplanes“ in eine einheitliche „Großraumwehrwirtschaft“ verwandelt werden. Charakterisiert wurde dieses „Friedens- und Kriegsziel“ als nach Möglichkeit zunächst „friedliche Durchdringung und Verflechtung der Volkswirtschaften des Großwirtschaftsraumes ..., die Südosteuropa und den Nordraum der Koalition dienstbar macht sowie ein tragbares Verhältnis zu Rußland ermöglicht“. Von besonderem Interesse ist die sich von Juni/Juli bis August wan­ delnde Haltung gegenüber der UdSSR. In der ersten Fassung wurde die „militärische Auseinandersetzung mit Rußland“ ins Auge gefaßt, um in den Besitz von Erdöl, Eisenerz und Mangan und der unzerstörten Förder- und Produktionsanlagen zu kommen; in der später entstandenen Zusammenfassung war von einer „friedlichen Durchdringung“ auf „freundschaftlichem“ Wege die Rede-Ausfluß der in Gang befindlichen Verhandlungen über den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt. 5

Vollständig abgedruckt in: Eichholtz, Die „G roßraum wehrwirtschaft“, S. 86 ff., Dok. z; vgl. Hans-Erich Volkmann, Die NS-Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. i , Stuttgart 1979, S. 353 ff.

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Diese geheimen Vorkriegsplanungen bezogen sich vorwiegend auf Ost- und Südosteuropa, teilweise auf Südwesteuropa (Spanien) und auf den „N ordraum “ ; sie enthüllen aber ihren Sinn nur, wenn sie, wie ja verschiedentlich auch expressis verbis festgehalten, als Vorbereitung und Hintergrund für einen - neuen - Krieg gegen die Siegermächte des Ersten Weltkrieges um die deutsche Vorherrschaft in Europa verstanden werden. Eine derart offenherzige und offizielle Beschäftigung mit der Planung von wirtschaftlicher Expansion, Eroberung und Okkupation wie inner­ halb der Vierjahresplanorganisation unter Federführung der Reichsstelle für Wirtschaftsausbau gab es in anderen Institutionen zu diesem Z eit­ punkt noch nicht. Die im Oktober 1938 erneuerte und reorganisierte Führung der Reichsgruppe Industrie versuchte immerhin, das verlorene Terrain wettzumachen. Ihr neuer Leiter, Mannesmann-Generaldirektor Wilhelm Zangen, ein „kaltschnäuziger, egoistischer“ Regimeanhänger (v. Hassell), begeisterte sich in einer Rede vom 12.. Mai 1939 beispielsweise an dem neu erstandenen „Großdeutschland“ wies aber zugleich darauf hin, es sei nun wichtig, „daß ein Industriestaat wie Deutschland ... für seine industrielle Leistungsfähigkeit Ausgleichsmöglichkeiten in einem entspre­ chenden agrarischen Wirtschaftsraum findet“. So seien auch in Zukunft „ungeheure Aufgaben zu erfüllen, die in der ständigen Förderung unserer Wehrmacht und ihrer wirtschaftlichen Erfordernisse begründet sind“.6 Der Krieg beseitigte jedenfalls alle Hemmungen, und die Welt erlebte mit Staunen und Schrecken, mit welcher enormen räuberischen Energie sich die deutschen Eliten an die Verwirklichung von „N euord nungs“ planungen machten, für die sie die Unterlagen vielfach schon seit dem Ersten Weltkrieg gesammelt hatten. Doch der Krieg mit seiner Eigengesetzlichkeit und insbesondere die großen Eroberungserfolge in den ersten drei Kriegsjahren stellten die deutschen Wirtschaftsplaner und -politiker vor Aufgaben, auf die sie letz­ ten Endes ganz unvorbereitet waren. Für kein einzelnes besetztes Land, geschweige denn für den besetzten Kontinent gab es ein durchdachtes Konzept langfristiger wirtschaftlicher „Durchdringung“ und „Verflech­ tung“ womöglich unter Berücksichtigung der Eigenständigkeit und der genuinen Interessen des betreffenden Landes. Ein solches Konzept konnte es tatsächlich auch nicht geben, und es wäre, soweit vorstellbar, jedenfalls 6

A n ato m ie des K rieges. N e u e D o k u m en te ü ber die R o lle des deu tschen M ; n o p o lk a p ita ls bei der V orbereitun g und D u rch fü h ru n g des zw e ite n W eltkrieges. H rsg.

\ ietrich Eichholtz/

W o lfg an g S ch u m a n n , B erlin 19 6 9 , S. 2 15 , D o k . 9 4 , V o rtra g von W ;

: :i Z a n g e n a u f der

T agu n g des F acham tes Eisen und M e ta ll d er

34

daf, i

2. 5 .19 3 9 .


unrealisierbar gewesen. Weder die barbarische deutsche Kriegführung, noch der Drang nach wirtschaftlicher Vorherrschaft in Europa und nach Vernichtung der ausländischen Konkurrenz, noch gar der faschistische Terror und Rassismus als politisches Programm der deutschen Okkupa­ tionsherrschaft waren auch nur im geringsten kompatibel mit einer Strategie friedlicher Integration. Was sich allerorts unter höchst widersprüchlichen Bedingungen und unter vielfältigen internen Kämpfen der beteiligten deutschen Stellen durchsetzte, war der primitivste Raubkapitalismus, und, auf etwas län­ gere Sicht, die - schlecht organisierte - Anpassung der Wirtschaft der besetzten Länder an die kurzfristigen Bedürfnisse der deutschen Kriegs­ wirtschaft und Kriegführung. Von den späteren Perioden des Krieges her betrachtet erscheint diese Art der Okkupationswirtschaftspolitik iro­ nischerweise der Lage ganz angemessen, da sie tatsächlich, je länger, desto mehr nur noch Bestandteil des verzweifelten Versuchs war, an­ gesichts eines inzwischen hoffnungslosen militärischen und wirtschaft­ lichen Kräfteverhältnisses „den Anstrengungen fast der ganzen übrigen Welt“ Paroli zu bieten. II. Das institutioneile System der wirtschaftlichen Ausbeutung Mit dem Fortschreiten der deutschen Eroberungen wuchs die Zahl der Institutionen und Organisationen wirtschaftlich-ausbeuterischen Cha­ rakters ins schier Unüberschaubare. Da ein Gesamtplan weder für eine längerfristige politische noch wirtschaftliche deutsche Herrschaft in Europa existierte, erfolgte der Aufbau der Wirtschaftsverwaltungen in den besetzten Ländern zunächst auf eine uneinheitliche, vielfältige, oft willkürliche, widerspruchsvolle, ja vielfach chaotische Weise. Das hatte Auswirkungen auf die Effektivität dieser Verwaltungen-ganz abgesehen davon, daß ihre Effektivität, d. h. das mit den jeweiligen Mitteln für die Stärkung der deutschen Kriegswirtschaft und ihres Potentials sowie für die Deckung von Besatzungsbedürfnissen erzielte Resultat, in jedem Fall von der Haltung der Okkupierten in ihrer ganzen Bandbreite von der Kollaboration bis zum Widerstand abhängig war. Es wäre in allererster Linie die Aufgabe Görings als „Beauftragter für den Vierjahresplan“ gewesen, das besetzte Europa wirtschaftlich im deutschen Interesse zu „ordnen“ und planmäßig auszubeuten. Seine Voll­ macht, die 1940 von Hitler ausdrücklich um vier weitere Jahre verlängert 35


wurde, war denkbar weitgehend und umfaßte neben der Produktion aller Grund-, Roh- und Ersatz-(„Werk“ -)stoffe für die Kriegswirtschaft ein­ schließlich des Außenhandels auf diesem Gebiet und der Devisenwirt­ schaft auch die Realisierung der dafür notwendigen Großinvestitionen, ferner die landwirtschaftliche Produktion und darüber hinaus den Einsatz der Arbeitskräfte in der Kriegswirtschaft; außerdem hatte er den Oberbefehl über die Luftrüstung. Göring aber ermangelte nicht nur der erforderlichen strategischen Voraussicht, sondern er wählte auch den naheliegenden, bequemen Weg des Delegierens der Aufgaben an einzelne, teils bestehende (Reichs­ wirtschaftsministerium; Reichsministerium für Ernährung und Land­ wirtschaft; Reichsarbeitsministerium), teils neu gebildete (Reichsamt für Wirtschaftsausbau) Institutionen, ohne eine straffe Gesamtplanung zu organisieren oder wenigstens auf wirksame Abstimmung dieser Organe zu dringen; erst recht band er die Wehrmacht nicht in ein solches System ein. Dadurch zerrann ihm gewissermaßen seine Vollmacht oder zumin­ dest das, was er aus ihr hätte machen können, zwischen den Fingern. Albert Speer hatte später, seit 1942, als Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion (rm ru K; bis September 1943 noch: Reichsminister für Bewaffnung und Munition) mehr als zwei Jahre damit zu tun, die wichtigsten Verantwortlichkeiten, die Göring entglitten waren, in seinem Ministerium zusammenzuführen. Wenn im folgenden der Versuch einer Analyse der institutioneilen Vielfalt in der Okkupationswirtschaftspolitik unternommen wird und zu diesem Zw eck bestimmte Strukturen vorgestellt und Gruppierungen vorgenommen werden, so sind diese Kategorien vom Historiker in der Nachbetrachtung gebildet und waren keineswegs das Resultat damaliger strategischer, politischer bzw. wirtschaftspolitischer Überlegungen und Entscheidungen. Die eingangs aufgeführten deutschen Zentralbehörden und Institu­ tionen erweiterten ihre Zuständigkeit nicht nur auf die annektierten Ge­ biete in Ost und West, sondern verflochten sich personell wie funktionell mit den für die okkupierten Länder geschaffenen neuen Verwaltungs- und Wirtschaftseinrichtungen. Diese neuen Einrichtungen lassen sich grob einteilen in solche, die dauerhaft im Rahmen der deutschen Militär- und Zivilverwaltungen eingerichtet wurden, in solche militärisch-staatlichen oder gemischtwirtschaftlichen Charakters, die als Sond-, ' Tganisationen und selbständige Institutionen mit staatlich-behördf. em Charakter teils a u f Dauer, teils für befristete Aufgaben gescha:

36

wurden, und


schließlich in solche privatwirtschaftlichen Charakters. Klare Abgren­ zungen sind dabei nicht in jedem Falle möglich. Exemplarisch sind insbe­ sondere diejenigen Fälle, in denen Sonderinstitutionen mit behördlichem bzw. militärischen Charakter engstens mit privaten Wirtschaftsunter­ nehmen zusammenwirkten oder in ihrem Auftrag bzw. in ihrem Interesse tätig wurden. Als Beispiele seien hier nur die Haupttreuhandstelle Ost ( h t o ) und die Technische Brigade Mineralöl genannt. A. Zur ersten Kategorie (gouvernementale Einrichtungen auf Dauer) Die Wirtschaftsabteilungen bei den Militärbefehlshabern und Zivil­ verwaltungen sind bisher von der Forschung vernachlässigt worden.7 Die Leiter dieser Abteilungen kamen teils aus hohen ministeriellen Stellungen im Reich (Elmar Michel in Paris; Gustav Schlotterer im Reichsministe­ rium für die besetzten Ostgebiete, RMfbo), teils aus der Privatwirtschaft (Hans Fischböck8in Den Haag), teils aus den Reihen der Gauwirtschafts­ berater der n s d a p (Carlo Otte in Oslo). In einer jüngst erarbeiteten Studie über die Hamburger Wirtschaft im Nationalsozialismus wird festgestellt, daß aus Hamburgs Wirtschafts- und Parteikreisen mehrere einflußreiche Posten dieser A rt besetzt wurden (außer Otte und Schlotterer Walter Emmerich, Leiter der Abteilung Wirtschaft in der Regierung des Generalgo uvernements ).9 In allen Wirtschaftsabteilungen hatte der „Beauftragte für den Vier­ jahresplan“ (Göring) besondere Vertreter, die sich in den ersten Jahren dank der Generalvollmacht Görings meist auch gegen Widerstand durch­ setzten. Göring selber engagierte sich besonders bei der Vorbereitung und Durchführung des wirtschaftlichen Raubzugs in der UdSSR. Hiervon wird an anderer Stelle die Rede sein. In Frankreich wirkte sich die Mehrgleisigkeit in der Besatzungspolitik auch auf wirtschaftlichem Gebiet aus. Botschafter Otto Abetz bekämpfte 7

Für Frankreich ausführlicher H ans Umbreit, D er M ilitärbefehlshaber in Frankreich 19 4 0 1944 , Boppard 1968; ders., A u f dem Weg zur Kontinentalherrschaft, in: D as Deutsche Reich und der Z w e ite W eltkrieg, Bd. j , Erster H albbd., Stuttgart 1988, S. z i o ff.

8

U rsp rü nglich im österreichischen B ankw esen tätig (Vorstandsvors. der Ö sterreichischen C reditanstalt); 1938/39 M in ister in der österreichischen Landesregierung; später Reichs­ kom m issar für die Preisbildung.

9

N a ch dem R eferat von K arl H einz Roth a u f der Tagung „K ein abgeschlossenes Kapitel: H a m b u rg im D ritten R eich “ (O ktob er 1995).

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u z. B. bestimmte M aßnahmen des Militärbefehlshabers und anderer Stellen, die ihm für die Idee der Collaboration als abträglich erschienen. Mitunter wandte er sich unmittelbar an Hitler; zum Beispiel rief er seine Hilfe gegen die geplante Schließung aller Haute-Couture-Unternehmen an.10 In dem unübersichtlichen Nebeneinander und Durcheinander von deutschen Institutionen in Frankreich spielte auch die Waffenstillstandsdelegation für W irtschaft eine wichtige Rolle. Erhebliche eigene Kompetenzen hatte schließlich die Wehrwirtschaftsorganisation des

okw

(Wehrwirtschafts­

und Rüstungsstab Frankreich mit vier Rüstungsinspektionen).11 Eine organisatorische Sonderstellung nahm das Ausbeutungssystem in den besetzten Gebieten der UdSSR ein. Während des gesamten Krieges im Osten unterlag das besetzte Gebiet dort einer Dreiteilung in Gebiete der Zivilverw altung (RM fbo; Reichskommissariate Ostland und Ukrai­ ne), in das rückw ärtige Heeresgebiet und das Operationsgebiet. Dem entsprachen unterschiedliche Systeme der Wirtschaftsverwaltung, die schlecht oder gar nicht aufeinander abgestimmt waren. Diese drei Ge­ biete veränderten ihre Lage und Größe: Während der Zeit des deutschen Vorgehens dehnten sie sich nach Osten aus; in der Zeit der Rückzüge verschoben sie sich rückwärts in Richtung Westen. Nichtsdestoweniger operierten Institutionen wie die Kontinentale Öl a g , die Zentralhandels­ gesellschaft O st mbH und andere Ostgesellschaften und das System der sogenannten La-Führer (Landwirtschaftsführer) sowohl in den Reichs­ kommissariaten als auch in den rückwärtigen Heeres- und Armeegebie­ ten, verschiedentlich sogar im vordersten Kampfgebiet. In den besetzten Ländern richtete ferner das o k w (Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt) seine auf Dauer berechnete Wirtschaftsorganisation ein. D ie w ichtigsten O rgane dieses A pparats, die Rüstungsinspektionen, gingen 15142 nach A uflösung des OKW-Amtes in die Kompetenz des Reichsministeriums für Bewaffnung und M unition (bzw. für Rüstung und Kriegsproduktion) über. Als in der Spätphase des Krieges N ord- und M ittelitalien und Ungarn unter deutsche Besetzung gerieten, w ar es Albert Speer als Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion, der seine Vertrauensleute als Wirt­ schaftsbeauftragte den deutschen Reichsbevollmächtigten zur Seite stellte. Zw isch en den Verantw ortlichen der W irtschaftsabteilungen in den O kkup ation sverw altu n gen gab es, w ie es scheint, w enig Kontakt und 10 Otto Abetz, Das offene Problem. Ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte deutscher Frankreich­ politik, Köln 1951. 11 Siehe Umbreit, Der Militärbefehlshaber, S. 34 ff.

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Erfahrungsaustausch. Er wird sich auf die seltenen, von Göring einberufenen großen Sitzungen der Spitzen der Okkupationsverwaltungen be­ schränkt haben. Anscheinend gab es wenig Koordination, am ehesten noch in Westeuropa. Jede Wirtschaftsabteilung arbeitete in einem an­ deren Umfeld, hatte andere Möglichkeiten des direkten Eingriffs in die Wirtschaft des betreffenden besetzten Landes, andere Möglichkeiten wiederum für die Kollaboration mit den landeseigenen wirtschaftlichen Selbstverwaltungsorganen und für deren Kontrolle. Unter dem Druck der Anforderungen der Wehrmacht, des Vierjahresplanes, des rmruk usw. stehend, sahen sie sich ständig dazu gedrängt, die Kuh, die da auf Dauer gemolken werden sollte - nach einem damals geläufigen Bild zu schlachten, d. h. rücksichtslos und schnell das Maximum aus dem Land herauszuholen, anstatt eine längerfristig und auf Kollaboration angelegte Strategie zu verfolgen.

B. Zur zweiten Kategorie (Sonderinstitutionen mit Mischcharakter) Aufbau und Einsatz von Sonderbehörden und Sonderorganisationen, die im besetzten Europa in großer Zahl vorhanden waren, lassen sich aus verschiedenen Bedürfnissen und Interessen der Okkupationspolitik er­ klären. Die militärischen Organisationen, die bald hinter der kämpfenden Truppe auftauchten, gehören zu den bekannteren Spezies dieser Katego­ rie. Sie hatten die Aufgabe, die militärische und wirtschaftliche, vor allem die Rohstoffbeute rasch vor Abtransport oder Zerstörung durch den Geg­ ner zu sichern. Es handelte sich um Wirtschaftskommandos des okw und des Heeres, um in West und Ost tätige Sonderstäbe des Vierjahresplanes (mit militärischem Charakter) zur Erfassung von Schrott (Rittmeister bzw. Major Hans Schu) und wichtigen Industrierohstoffen (Generalmajor Robert Bührmann, später Generalmajor Walter Witting), im Westen ferner um Oberst Josef Veltjens, Görings „Beauftragten für Sonderaufgaben“ (Rohstoff- und Schwarzmarktgeschäfte), im Osten um den bekannten Wirtschaftsstab Ost (Tarnname „Oldenburg“ ) mit einer umfangreichen Substruktur, in die etwa auch der sonst selbständig operierende „Sonder­ beauftragte für Bergbau der Wirtschaftsinspektion Süd“ im Don-DonezRevier, Rittmeister Walter Tengelmann aus der in den Vereinigten Stahl­ werken und in der Hibernia AG maßgeblich vertretenen Großunterneh­ merfamilie mit freundschaftlichen Beziehungen zu Göring, einbezogen 39


war. Tengelmann war bereits im Sommer 1940 als Beauftragter des okw W ehrwirtschafts- und Rüstungsamts für die Erzgruben in Lothringen tätig.11 M it der Festigung der Okkupationsherrschaft gingen derartige O rgane in der Wehrwirtschaftsorganisation des o k w auf. Bis Kriegsende operierten technisch-wirtschaftliche Spezialeinheiten in Ost-, Südost- und Nordeuropa, namentlich das Technische Bataillon 26 (mot.) Bergbau und die Technische Brigade M ineralöl, Einheiten, die auf Anforderung der Kriegswirtschaft (rm ruk ) bzw. der Kontinentale Öl AG zur militärischen „Sicherung“, verschiedenenorts auch zur Erschließung und zur Ausbeutung besonders wichtiger Rohstoffvorkommen eingesetzt wurden. A u f längere Sicht richteten sich andere zentrale kriegswirtschaftliche Institutionen mit privatwirtschaftlichem Hintergrund ein, die für spezi­ fische wirtschaftliche Ausbeutungszwecke gebildet worden waren. A n erster Stelle ist hier die Kontinentale Ö l AG mit ihren Tochterge­ sellschaften zu nennen. In der Kontinentale Ö l a g , einem von staatlichen Behörden (Vierjahresplan, Reichswirtschaftsministerium), Großindustrie und G roßbanken geschaffenen Konzern, sollten die unter deutsche Herr­ sch aft zu bringenden Erdölressourcen Europas, des K aukasus und des N a h en O sten s zusam m engefaßt w erden. In der staatlich -großkap ita­ listischen M ischstruktur des Konzerns und in seinem Anspruch auf Schaf­ fung eines riesigen eurasischen Erdölimperiums sah Franz L. Neumann schon 1942/1944 den Prototyp einer imperialistischen M aschinerie, die nach den deutschen Plänen die W irtschaft großer Teile der W elt dem ns Regim e und dem deutschen G roßkapital unterwerfen sollte.12 13 D ie Deutsche W affenstillstandsdelegation für W irtschaft, geleitet vom G esandten Johannes H em m en (A usw ärtiges A m t), w a r sp eziell für die 12 Siehe Dietrich Eichholtz, Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939-1945, Bd. lt, Berlin 1985, S. 463. 13 Siehe Franz Neumann, Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 193 3-1944. Hrsg. v. Gert Schäfer, Frankfurt a. M. 1977, S. 459 ff. - Neumann charakterisiert die Zu­ sammensetzung des Aufsichtsrats der Kontinentale Ol A G als einen Versuch, die vier Flerrschaftsgruppcn des NS-Regimes „zu einer geschlossenen Elite zu verschmelzen“ : „zusam­ mengesetzt aus Vertretern von Partei, Armee, Bürokratie und Industrie, könnte er unter be­ stimmten Bedingungen zum Modell für eine neue herrschende Klasse werden. Aber wie sich schon bei diesem Unternehmen selbst zeigt, beruht die Einheit der herrschenden Gruppen auf der Unterdrückung und Ausbeutung fremder Länder ebenso wie des deutschen Volkes. Deutschland muß Eroberungen durchführen, damit diese vier Gruppen die Ernte einfahren

können. Das ist das Wesen der hochgelobten ,Konti-Öl‘ und das einzige, die herrschende Klasse zusammenhaltende Band.“ (S. 459)


Verhandlungen mit der französischen Regierung und Wirtschaft ein­ gerichtet und hatte sowohl Mitglieder mit militärischem Rang als auch solche aus den ministeriellen Ressorts. Hinter ihr stand eine industrielle Lobby, angeführt vom IG-Farben-Konzern. Es gibt m. W. keine größere wissenschaftliche Arbeit über diese wichtige Institution, die auf vielerlei Gebieten sehr aktiv war, so bei der zwangsweisen Kapitalüberfremdung französischer in- und ausländischer Unternehmen und bei dem Druck auf die französische Industrie bei der Vergabe deutscher Rüstungsaufträge. Hemmen war, selbst nach Auffassung von ic-Farben-Vertretem, „ein etwas ,wilder Mann“ 1‘4, der mit harten Verhandlungsmethoden schnelle Erfolge erzielen wollte und damit in Gegensatz zur Collaborations-Linie von Abetz geriet. Im Unterschied zur Kontinentale Öl AG, die während des ganzen Krieges an wirklich bedeutende Erdölquellen nicht gelangte, arbeiteten zahlreiche andere, für die Ausbeutung spezieller Wirtschaftsressourcen geschaffene Institutionen mit mehr oder weniger erheblichem Erfolg. Unter diesen sind beispielhaft zu nennen - die h to , die, unter dem Beauftragten für den Vierjahresplan fir­ mierend, den gesamten polnischen und jüdischen gewerblichen Besitz in den annektierten polnischen Gebieten in „treuhänderische“ Verwal­ tung nahm, faktisch aber enteignete, zunächst die ostoberschlesischen Montanunternehmen unter die konkurrierenden deutschen Konzerne aufteilte und später den mittleren und kleineren Besitz an Deutsche verkaufte, - der „Beauftragte für die Kohlenbewirtschaftung West“ (Beko West) in Gestalt von Otto Steinbrinck, Vorstandsmitglied der Vereinigten Stahl­ werke, seit 1941 der Reichsvereinigung Kohle verantwortlich, - der „Generalbeauftragte für die Minettegewinnung und -Verteilung“ (Hermann Röchling, seit 194z Vorsitzender der Reichsvereinigung Eisen), - die Nordag (Nordische Aluminium AG; seit 1941 Hansa Leichtme­ tall ag ), die mittels deutsch-norwegischer Tochtergesellschaften die norwegische Aluminiumproduktion vervielfachen und der deutschen Luftriistung („Göring-Programm“ ) dienstbar machen sollte; gegrün­ det unter der Dienstaufsicht des Reichsluftfahrtministeriums von einem „Treuhänder und Vermögensverwalter für die norwegische Aluminium-14 14 Bundesarchiv Abt. Potsdam, Fall vi (ic-Farben-Prozeß), Film Nr. 410, adb 58, Dok. Ni-8785,

Affid. Gustav Küppers.

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industrie“ (Heinrich Koppenberg, Junkers-Flugzeugkonzern) unter M itwirkung des IG-Farben-Konzerns bzw. des Reichsamts für W irt­ schaftsausbau, der „Generalbevollmächtigte für die Wirtschaft in Jugoslawien“ (Franz Neubausen, ein Vertrauter Görings); später „Generalbevollm ächtig­ ter für die Wirtschaft in Serbien“ ; zugleich „Generalbevollmächtigter für den Metallerzbergbau Südost“ ; seit August 1943 M ilitärverwal­ tungschef beim Militärbefehlshaber Südost, -

die deutschen „Ostgesellschaften“ die, stark durchsetzt mit Vertretern der Großwirtschaft (Industrie, Handel, Banken), für die Verwaltung und den Betrieb von Industrie und Handel in den besetzten Gebieten der udssR geschaffen worden waren (Berg- und Hüttenwerksgesell­ schaft Ost mbH,

bho;

Ostfaser GmbH; Chemie-Ost GmbH; Zentral­

handelsgesellschaft Ost für landwirtschaftlichen Absatz und Bedarf mbH; Tochtergesellschaften der Kontinentale Öl

ag ,

und andere Be­

-

triebs-, „Betreuungs“ -, Erfassungs- und Handelsgesellschaften), die „Zentralauftragsstellen“ (zasü) der Reichsstellen und Wirtschafts­ gruppen,

-

die „Rohstoffhandelsgesellschaft mbH“ (Roges), die „Deutsch-Grie­

chische Warenausgleichsgesellschaft mbH“ (Degriges) u.a. Görings schon eingangs charakterisierte Untätigkeit und Unfähig­ keit als berufener Organisator einer einheitlich ausgerichteten Okkupa­ tionswirtschaftspolitik ging allerdings nicht so weit, daß er nicht über die Vierjahresplanbehörde maßgeblichen Anteil an einer erheblichen Zahl von Einzelaktionen und -Organisationen nahm, etwa an der Gründung der h to , der Nordag und der Ostgesellschaften, und an einer Fülle von Personalentscheidungen. Nach dem Versagen der Luftwaffe als Offensiv­ waffe gegen England widmete er sich 1940/41 längere Zeit intensiver der Aufgabe, die Ausplünderung und Kolonialisierung der udssR vorzube­ reiten. Über einen von ihm geleiteten „Wirtschaftsführungsstab Ost“ und über die Kontinentale Öl AG versuchte er, auch die anderen beteiligten Institutionen (Wehrmacht, Reichswirtschaftsministerium, Reichsarbeits­ ministerium) einzubeziehen. Er gilt als Verantwortlicher für die Abfas­ sung der sogenannten Grünen Mappe vom Juni 1941, eines Strategie­ papiers, in dem Lebensmittel und Erdöl als für Deutschland wichtigste, rücksichtslos zu verfolgende Wirtschaftsziele in der udssR bezeichnet und dem Land der Status einer Kolonie, seiner Bevölkerung der Hungerstatus zudiktiert wurden. Er zeichnete auch verantwortlich für die auf der vorbe­ reitenden Sitzung vom z. Mai 1941 (Stabs- bzw. Staatssekretärsbesprechung


im Wirtschaftsführungsstab) vorgezeichnete Ausbeutungs- und Aus­ hungerungsstrategie gegenüber der Bevölkerung der UdSSR, ferner für die späteren barbarischen Richtlinien für die Behandlung der zivilen so­ wjetischen Zwangsarbeiter und für die „Allgemeinen Grundsätze für die Wirtschaftspolitik in den neubesetzten Ostgebieten“, die er am 7. und 8. November 1941 vor einem großen Teilnehmerkreis erläuterte.'5 C. Zur dritten Kategorie (privatwirtschaftliche Institutionen) Soweit privatwirtschaftliche bzw. überwiegend privatwirtschaftliche In­ stitutionen und Organisationen im Rahmen der deutschen Okkupations­ wirtschaft tätig waren, unterlagen sie der Genehmigungspflicht und der Aufsicht durch Behörden des Reichs bzw. durch die Okkupationsver­ waltungen. Insofern - und nur insofern - gab es keine „freie“ privatwirt­ schaftliche Betätigung in den besetzten Gebieten. Diese Voraussetzung für privatwirtschaftliches Handeln implizierte aber, daß so gut wie aus­ schließlich große, einflußreiche private Unternehmen, Vereinigungen und Verbände mit den entsprechenden Beziehungen zu den Behörden, Militärund Parteidienststellen dort Wirtschaft treiben, ausbeuten und plündern, Arbeitskräfte werben konnten. Diese einschränkende Voraussetzung beleuchtet noch einmal die Tat­ sache, daß zur Kategorie der Sonderinstitutionen und -Organisationen vielfach fließende Übergänge bestanden. Das hat Neumann bereits für die Kontinentale Öl AG festgestellt, die, kapitalmäßig gemischtwirtschaft­ lich beherrscht, ganz überwiegend mit privatwirtschaftlichen Leitungs­ und Spezialkräften in die besetzten Gebiete einmarschierte. Dies ge­ schah wiederum im Auftrag Görings und des Reichswirtschaftsmi­ nisters und unter enger Anlehnung an deren Vollmachten sowie im Ge­ folge einer Elitepanzerarmee und unter dem Schutz und mit Hilfe eines besonderen, starken militärischen Detachments, der Technischen Bri­ gade Mineralöl. Ähnliches traf auf die erwähnten anderen deutschen Ost­ gesellschaften zu. Die Domäne der großen deutschen Konzerne und der von ihnen be­ herrschten Verbände (Reichsgruppen; Wirtschaftsgruppen) war die so15 Siehe Eichholtz, Kriegswirtschaft, Bd. II, S. 191 ff.; S. 414; Rolf-Dieter Müller, Die Mobili­ sierung der deutschen Wirtschaft für Hitlers Kriegführung, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5, Erster Halbbd., S. 612 ff.

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genannte wirtschaftliche Neuordnung Europas, mit der sie sich seit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt hatten. So konnten sie 1940/41 aus ihren Geheimschränken und -Schubladen einen Großteil derjenigen Unterlagen hervorholen, auf denen sie die ausgreifenden, ambitiösen Planungen für die deutsche wirtschaftliche Vorherrschaft in Europa (und darüber hin­ aus) aufbauten. ImUnterschied zu Hitler und Göring, die nur allgemeine, vielfach vage Vorstellungen von der künftigen wirtschaftlichen Gestalt Europas hatten, waren hier erfahrene Expansionsstrategen mit geballtem Sachverstand am Werk. Die „Neuordnungs“ planungen der Konzerne und Verbände, die am ausführlichsten seinerzeit von DDR-Historikern untersucht w urden16, in den meisten Fachveröffentlichungen aber eindeutig unterbewertet er­ scheinen, zielten auf die Sicherung der Vorherrschaft der deutschen W irt­ schaft in einem faschistisch „neugeordneten“ Europa. Seinerzeit befaßte sich mit diesen Planungen alles, was in der deutschen Wirtschaft Rang und Namen hatte, angefangen von der Reichsgruppe Industrie und ihren Wirtschafts- und Fachgruppen über die Großkonzerne und Großbanken bis hin zu aufstrebenden Einzelunternehmern mit guten Beziehungen zu Partei- und Verwaltungsstellen, zu Bank- und Konzernkreisen. Sie konn­ ten zw ar nur nach M aßgabe des Fortschritts der deutschen Eroberungen realisiert werden und traten später überall in den Hintergrund gegenüber einer Taktik hastiger, kurzfristiger Ausbeutung. Aber ihre Realisierung in unterschiedlichen institutionellen Formen läßt sich schon von der Beset­ zung Österreichs, des Sudetenlandes und des „Protektorats Böhmen und M ähren“ bis in die Z eit der deutschen Rückzüge hin verfolgen. Als „Institution“ deutscher Besatzungspolitik begreife ich in diesem Zusam m enhang in weitergefaßtem Sinne verschiedenerlei: die von den O kkupationsbehörden geförderte, vielfach von den Dependancen deut­ scher Großbanken organisierte und gesteuerte „Arisierung“ ; das Institut der „T reu han d verw altu n g großer und größter industrieller, aber auch lan dw irtschaftlicher O bjekte (Ostoberschlesien; lothringisch-luxem ­ burgisches Industrierevier); die Übernahme von Industrieunternehmen und -kom plexen in deutschen Besitz bzw. die Bildung neuer Unternehmen durch Kapitalm ajorisierung mittels A u fkau f und erzwungene Kapital­ übernahmen und -transaktionen; die Gründung, die Übernahme bzw. der 16

Siche besonders Anatomie des Krieges; Weltherrschaft im Visier. Dokumente zu den Europaund Weltherrschaftsplänen des deutschen Imperialismus von der Jahrhundertwende bis Mai 1945. Hrsg. v. Wolfgang Schumann/Ludwig Nestler, Berlin 1975; Eichholtz, Kriegswirt­ schaft, Bd. I (Berlin 1969; 1985) und Bd. 11.

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Ausbau von Banken als Tochtergesellschaften und „Stützpunktbanken“ deutscher Großbanken.17 Umbreit faßt die diesbezügliche Bilanz der ersten beiden Besatzungs­ jahre in einem nützlichen Überblick zusammen: „Neben dem Aufkauf von Tausenden von kleineren, nicht zuletzt jüdischen Betrieben war auch die Beteiligung an Großunternehmen gelungen. Skoda, Waffenwerke Brünn, Eisenwerke Witkowitz im Protektorat, Norsk Hydro in Norwe­ gen, Algemeene Kunstzijde Unie (Aku), Hoogovens, Werkspoor, Fokker in den Niederlanden und kleinere Firmen in Frankreich, wo bis Ende 1941 knapp über 100 Millionen rm für inländische Beteiligungen ausgegeben wurden und wo es in größerem Umfang zur Gründung gemeinsamer Ge­ sellschaften kam. An der Firma ,Francolor‘ beispielsweise reservierten sich die Deutschen 51 % des Kapitals, und die Franzosen stellten den Präsidenten. Gleichzeitig lösten deutsche Versicherungsgesellschaften ihre ehemalige internationale Konkurrenz aus den Feindstaaten in dem vorläufig allerdings noch nicht gewinnbringenden Sachversicherungs­ geschäft ab. Auf dem Gebiet der wirtschaftlichen Verflechtung des Reiches mit den besetzten Gebieten betätigten sich neben den Großbanken u. a. die Hermann-Göring-Werke, die I.G. Farben, die Vereinigten Stahlwerke, Rheinmetall-Borsig, Karstadt, die Gruppe Otto Wolff, Siemens, Bosch, Sidol, die Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt und der Deutsche Zellwollring. Im Frühjahr 1941 hatte sich die Verkaufsbereitschaft aber schon fühlbar verringert. [...] Leichter schienen sich die Eigentümer von Aktien ausländischer Unternehmen zu trennen, wenn es sich um Länder Ost- und Südosteuropas handelte, die man als Teil des deutschen Macht­ bereichs schon weitgehend abgeschrieben hatte. Durch Druck und lukra­ tive Angebote gelangten bis Ende 1941 Beteiligungen an so wichtigen Unternehmen wie der Banca Commerciale Romana und der Erdölge­ sellschaft ,Concordia‘ in Rumänien, am Allgemeinen Jugoslawischen Bankverein und an den Minen von Bor sowie an polnischen Bergbau- und Hüttenbetrieben und griechischen Bauxitgruben in deutsche Hände. Allein in Frankreich wurden dafür bis Anfang 1942 rund 200 Millionen rm ausgegeben. Bezahlt wurden die Verflechtungsgeschäfte insgesamt mit 17 Einen Versuch, verschiedene Typen „multinationaler Aktivität“ des Ns-Staates und der deut­ schen Privatunternehmen zu kennzeichnen, unternimmt (1986) unter übermäßigstarker Ge­ wichtung der Staats- gegenüber der Privatinitiative R. J. Overy, German Multi-Nationals and the Nazi State in Occupied Europe, in: ders., War and Economy in the Third Reich, Oxford 1994, S. 329 ff.

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Hilfe von Krediten, aus den Besatzungskosten und im Falle Frankreichs auch mit aufgekauften Ausländsanleihen oder durch Einbeziehung in die Clearingverrechnung. Die H ergabe deutscher Aktien w ar die Aus­ nahm e.“ 18 Die „Arisierungen“ Beschlagnahmen, Kapitalübernahmen und Ent­ eignungen in Ö sterreich (Skoda-W etzler Werke, Steyr-Daimler-Puch, Alpine M ontan, H irtenberg, Österreichische Credit-Anstalt u.a.) und im Sudetenland (Aussiger Verein, Petschek-Konzern) hatten die deut­ schen Konzerne schon vor dem Krieg mit „Neuordnungs“ erfahrungen bereichert. Die deutschen Großbanken waren ebenfalls seit der Annexion Österreichs überall maßgeblich - und in heftiger Konkurrenz untereinan­ d e r-a n der „Durchdringung“ und „Verflechtung“ der fremden Volkswirt­ schaften beteiligt; Filialen und Tochtergesellschaften in den annektierten Gebieten und „Stützpunktbanken“ de facto meist ebenfalls Tochterge­ sellschaften, in den anderen besetzten Ländern wurden zu Nervenzentren der „N euordnung“. Ferner hatten Sonderausschüsse der Privatindustrie ein erhebliches Gewicht bei der Konzipierung und Realisierung des „Neuordnungs“kurses, besonders in Südosteuropa (Südostausschuß der Reichsgruppe In­ dustrie; Südosteuropaausschuß des IG-Farben-Konzerns). In einer Reihe besetzter Länder existierten deutsche Handelskammern (Dänemark, N orwegen, Niederlande, Generalgouvernement). Halboffizielle Gesell­ schaften betrieben Lobbyismus und Kontaktpflege (Südosteuropagesell­ schaft; M itteleuropäischer Wirtschaftstag). Konzerneigene Werbebüros (ig Farben; Zeiss) rekrutierten Arbeitskräfte, besonders Spezialkräfte, für deutsche Großkonzerne. Eine Sonderstellung im Gefüge der auf wirtschaftlichem Gebiet täti­ gen Besatzungsinstitutionen, die in keine der genannten drei Kategorien einzuordnen ist, nahm die meist in ihrer Bedeutung weit überschätzte SS-Wirtschaft ein, d. h. der Betrieb von ss-eigenen Produktionsstätten der Baustoffindustrie, der Metall- und Holzverarbeitung auf der Basis von KZ-Häftlingsarbeit.19 Die wirtschaftlichen Planungen der SS auf diesem Gebiet, besonders im Rahm en des „G eneralplans O s t“ waren zwar 18 Umbreit, Auf dem Weg zur Kontinentalherrschaft, S. 239. 19 Siehe Walter Naasner, Neue Machtzentren in der deutschen Kriegswirtschaft 1942-1945. Die Wirtschaftsorganisation der SS, das Amt des Generalbevollmächtigten für den Arbeits­ einsatz und das Reichsministerium für Bewaffnung und Munition/Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion im nationalsozialistischen Herrschaftssystem, Boppard 1994, S. 197 ff.

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gigantisch; der tatsächliche Umfang der Tätigkeit des ss-Konzerns war dagegen recht geringfügig. Die ss als wirtschaftlicher Faktor in den be­ setzten Gebieten ist allerdings in anderer Weise durch extreme Beispiele faschistischer Barbarei in die Geschichte eingegangen: durch die land­ wirtschaftlichen Aus- und Umsiedlungsexperimente mit vielen Zehn­ tausenden von Menschen in den annektierten polnischen Gebieten, im Generalgouvernement (Zamosc) und in den besetzten sowjetischen Ge­ bieten (Shitomir; Litauen; Krim) sowie durch Auschwitz im annektierten Ostoberschlesien. In Auschwitz entstand seit 1941 ein gewaltiger Industriekomplex, in dem für den Krieg Buna, Treibstoff und andere wichtige Produkte erzeugt werden sollten. Bauherr war der IG-Farben-Konzern; andere Konzerne (Krupp) sollten beteiligt werden. Die Arbeitskräfte für den Aufbau der Werke stellte die ss aus dem eigens für diesen Zweck errichteten, groß­ dimensionierten Konzentrationslager, dem das berüchtigte Vernichtungs­ lager Auschwitz 11 (Birkenau) angeschlossen war. Die ss-Strategie der „Vernichtung durch Arbeit“ verband sich hier mit dem von Führungskräf­ ten des IG-Farben-Konzerns ausgearbeiteten System der Ausbeutung von billigsten Arbeitskräften, nämlich von durch Mißhandlungen und Hun­ ger gequälten, ständig vom Tode bedrohten KZ-Häftlingen, vor allem von Juden und anderen „Untermenschen“. Dieses Modell nahm offensichtlich in großem Stil charakteristische künftige Herrschafts- und Ausbeutungspraktiken im deutsch beherrsch­ ten Europa, zumindest im „Ostraum“, vorweg. Dem iG-Farben/ss-Industriekomplex von Auschwitz kommt daher ein ähnlicher Rang zu wie der Kontinentalen Öl AG, die Neumann seinerzeit als Zukunftsmodell für eine deutsch-faschistisch beherrschte „Großraumwirtschaft“ charak­ terisierte.20

III. Langfristige Planung und kurzfristige Ausplünderung Der Plan, die europäischen Ressourcen zu einem gewaltigen, mehr oder weniger autarken, nicht mehr durch Krieg und Blockade zu gefährdenden Wirtschaftsblock („Großwirtschaftsraum“ ; „Großraumwehrwirtschaft“ ) zusammenzufügen, war schon vor Beginn des Krieges den führenden ns 20 Vgl. auch die Fragestellung bei Karl Heinz Roth, l.G. Auschwitz. Normalität oder Anomalie eines kapitalistischen Enrwicklungssprungs?, in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, 4/1989, S. 11 ff.

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I

Politikern und den deutschen Eliten geläufig. W ie dies im einzelnen ge­ schehen so llte-w a n n und w o durch „friedliche“ Absprachen, durch wirt­ schaftlichen Druck und Durchdringung, durch militärische Gewalt, Er­ oberung und „Sicherung“, durch Kollaboration oder Kolonialisierung-, darüber herrschten allgemein nur vage Vorstellungen. Als im Krieg Vor­ entscheidungen unumgänglich waren, fielen diese höchst widersprüchlich aus und wurden in chaotischer Uneinheitlichkeit getroffen. D reifach unübersteigbar w ar das Hindernis, das eine geregelte, ein­ vernehm liche, für Sieger und Besiegte, Besetzer und Besetzte gleicher­ maßen nutzbringende wirtschaftliche Zusammenarbeit von vornherein ausschloß, so wünschenswert und machbar sie manchem Zeitgenossen und Nachfahren auch erschienen sein mag. Erstens: Mittels militärischer Eroberung und O ktroi von Besatzungsgewalt war die freie Selbstbestim­ mung der überfallenen Völker und Staaten zunichte gemacht worden, was diese auf Dauer hinzunehmen nicht gewillt waren. Die deutsche O k ­ kupationsherrschaft trug, zweitens, von Anfang an die Züge des Terrors, des rassistischen Vernichtungswahns gegenüber Millionen von Menschen und des deutschen Herrenmenschentums als des ins Ideologische trans­ ponierten deutschen Vorherrschafts- und Weltherrschaftsanspruchs. Die deutsche Wirtschaftselite schließlich in ihrem Drang nach Revanche für die seit 1918 erlittenen Verluste und nach Sicherung einer dauerhaften europäischen Vorm acht- und Weltmachtstellung schreckte nicht vor D ruck und G ew alt gegenüber den ausländischen Konkurrenten - und erst recht nicht gegenüber den ausländischen Arbeitskräften - zurück. Zudem identifizierte sich wohl die große Mehrheit ihrer Repräsentanten m it den im perialistischen und faschistischen Charakteristika der nsH errschaftspraxis. Die aufgeführten Grundzüge der deutschen Besatzungsherrschaft ver­ urteilten früher oder später alle Versuche der Kollaboration zum Scheitern, von welcher Seite sie auch unternommen wurden. Was den chaotischen Charakter der deutschen Wirtschaftspolitik in den besetzten Ländern betrifft, so w arschon Polen dafür ein schlagendes Beispiel - obw ohl doch wahrlich die Absicht, Polen als erstes nieder zuwerfen, schon lange vorher feststand und demzufolge ein mehr oder weniger präzises und konsistentes Konzept für seine wirtschaftliche Ein­ verleibung hätte entworfen werden können. In den annektierten Gebieten sorgten die wüsten Polen- und Judenverfolgungen, die Aus- und Umsied­ lungen von Hunderttausenden für ein jahrelanges wirtschaftliches Chaos. Für das Generalgouvernement bestand zunächst der Plan, die wirtschaft-

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liehen Grundlagen, besonders die industriellen, zu zertrümmern; das Land sollte als „Reservoir halbfreier, billiger und unqualifizierter Wanderarbei­ ter“ dienen, „zugleich aber [als] der .Kehrichthaufen Deutschlands'-der .Abladeplatz“, um das alte und das neue Reichsgebiet von Polen und Juden .säubern' zu können. ... Nach dieser Konzeption stellte das cg wirt­ schaftspolitisch ein .Beutegut' dar, das ohne Rücksicht auf strukturelle oder längerfristige Zusammenhänge der Produktion ausgeplündert und dessen Wirtschaft in einen .Trümmerhaufen' verwandelt werden sollte.“ 11 Dieses von verbrecherischer Menschen verachtung zeugende, aber im­ merhin einheitliche Konzept wurde fast ein Jahr lang mit Erfolg prak­ tiziert, nach der Niederlage Frankreichs aber durch eine neue, chaotische, mehrsträngige Wirtschaftspolitik abgelöst. Das Land wurde zum Glacis für den Aufmarsch „Barbarossa“ ausgebaut, wozu eine mehr oder weni­ ger intakte Infrastruktur, besonders im Verkehrs- und Nachschubwesen, erforderlich war. 1940/41 begannen die Polen und das künftig zu erobern­ de sowjetische Gebiet betreffenden „Neuordnungs“ planungen, die dar­ auf hinausliefen, das ganze Generalgouvernement ebenso wie die annek­ tierten Gebiete „einzudeutschen“. „Der Führer ist entschlossen“, ver­ kündete Hans Frank am 25. März 1941 vor der Regierung des General­ gouvernements, „aus diesem Gebiet im Laufe von 15 bis 20 Jahren ein rein deutsches Land zu machen“.21 Die Region von Zamosc (Distrikt Lublin) wurde 1942/43 zum Experimentierfeld Himmlers für dieses Aussiedlungs- und Ausrottungskonzept, mit katastrophalen wirtschaftlichen F o lg e n .N a c h dem Scheitern der „Aktion Zam osc“ zwang die Kriegs­ lage die Deutschen, das Generalgouvernement mittels einer „Politik der befristeten Schonung“ (Frank) stärker als industrielle und landwirt­ schaftliche Hilfsquelle zu nutzen. Realisiert wurde diese Politik wesent­ lich durch die Einrichtung von Zweig- und Ausweichwerken deutscher Rüstungskonzerne. In anderen besetzten Ländern, besonders in Westeuropa, wiederholte sich ein ziemlich gleichförmiges Szenarium.14 Als erste fielen die Wehr­ machtstäbe und die Sonderbeauftragten des Vierjahresplanes, vielfach Europa unterm Hakenkreuz, Bd. 2: Die faschistische Okkupationspolitik in Polen (19391945). Hrsg. u. eingel. v. Werner Röhr, Berlin 1989, S. 24 (Einl.). 22 Ebenda, S. 195, Dok. 83, Ansprache Franks vor der Regierung des gg, 25.3.1941. 23 Ausführlich dokumentiert in Zamojszczyzna-Sonderlaboratorium ss.Zbiördokumcntöw polskich i niemicckich zokresu okupaeji hitlerowskiej. Hrsg. v. Czeslaw Madajczyk, 2 Bde., Warschau 1979. 24 Siehe Umbreit, Auf dem Wege zur Kontinentalherrschaft, S. 222 ff. zi

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durchsetzt mit uniformierten Vertretern der Großkonzerne, hinter der kämpfenden Truppe in das Land ein und requirierten die Beute an Waffen und Rohstoffen. Bevollmächtigte der Reichsbank beschlagnahmten die Gold- und Devisenvorräte der betreffenden Nationalbank, ließen auch Bankschließfächer öffnen und eine allgemeine Auskunfts- und Anmelde­ pflicht für Devisen einführen. Es folgte die Einrichtung der deutschen Besatzungsbehörde, deren Wirtschaftsabteilung die Abstimmung mit den im Lande vorhandenen Institutionen und Persönlichkeiten vornahm und gemeinsam mit der Wirtschafts- bzw. Rüstungsinspektion die Höhe der an Deutschland zu liefernden Produktionskontingente und Finanzmittel festlegte. Zugleich betätigte sich eine große Zahl von Abgesandten aus Konzernen und aus Reichsgruppen, Wirtschaftsgruppen, Reichsstellen und Reichsvereinigungen im besetzten Land, die teils die Übernahme von Unternehmen mittels „A risierung“, „T reu h a n d v erw altu n g oder A uf­ kauf betrieben, teils Rüstungs- und andere Aufträge im besetzten Land unterbrachten, teils als Daueraufkäufer wichtiger Rohstoffe und Produk­ te fungierten, teils auch auf Dauer als Lobbyisten bei der Okkupations­ verwaltung wirkten. Für Betriebe, die für die deutsche Kriegswirtschaft wichtige Produktionsaufträge erfüllten, wurden deutsche „Betriebsbevoll­ m ächtigte“ zur Überwachung bestellt. M it Dänemark wurden über das Auswärtige A m tauch „reguläre“ Handelsverträge abgeschlossen. Die in den besetzten Ländern stationierten Truppen setzten sich aller­ dings bei ihren Requisitionen und Entnahmen von Lebensmitteln und Wirtschaftsgütern aus dem Lande häufig über alle Vorschriften und Ver­ einbarungen der Okkuparionsverwaltungen hinweg. Die wirtschaftliche Ausnutzung der „unermeßlichen Reichtümer“ der Ud S S R sollte Deutschland in die Lage versetzen, „in Zukunft auch den K am p f gegen Kontinente zu führen, es könne dann“, so Hitler am 9. Ja­ nuar 1941, „von niemand mehr geschlagen werden“.2,5 Wenn von einer auch nur annähernden Erfüllung der deutschen Erwartungen keine Rede sein konnte - vielleicht ausgenommen das Aufkom men an Manganerz aus Nikopol so lag das weniger an mangelnder Effektivität der deut­ schen W irtschaftsorganisation als vielmehr an der von der Sowjetregie­ rung durchgesetzten Industrieverlagerung größten Stils nach Osten, an

der tiefgreifenden Zerstörung der zurückbleibenden Anlagen und Maschi­ nen, an dem offenen und versteckten Widerstand der Sowjetbevölkerung 25 „Fall Barbarossa“. Dokumente zur Vorbereitung der faschistischen Wehrmacht auf die Aggression gegen die Sowjetunion (1940/41). Hrsg. u. eingel. v. Erhard Moritz, Berlin 1970, S. 148, Dok. 37.

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u n d sc h lie ß lic h an d em b a ld ig en m ilitärischen Verlust der 19 4 1/4 1 e ro b e r­ ten G e b ie te .

Die wirtschaftliche Ausbeutung des Landes war dagegen verhält­ nismäßig umfassend vorbereitet. Im besetzten Gebiet arbeiteten unter deutschen Kreislandwirten etwa 13 000 La-Führerals Leiter und Orga­ nisatoren der sowjetischen landwirtschaftlichen Großbetriebe. Sie und die anderen schon aufgeführten Institutionen und Organisationen (Wirt­ schaftsinspektionen, Ostgesellschaften) taten alles, um mit äußerster Rücksichtslosigkeit und Härte gegenüber den einheimischen Arbeitskräf­ ten und der übrigen Bevölkerung das Maximum aus dem Land heraus­ zuholen, das, Göring zufolge, auf lange Sicht rein kolonialistisch ausge­ beutet werden sollte. Doch selbst die beiden erklärtermaßen wichtigsten wirtschaftsstrategischen Ziele des ganzen Feldzugs - genügend Lebens­ mittel und Erdöl für Deutschland - waren nicht im entferntesten zu errei­ chen. An die Erdölquellen des Kaukasus kamen die Eroberer, abgesehen von dem völlig zerstörten Majkoper Feld, nicht heran. Die Landwirt­ schaft, in der es an Arbeitskräften, Traktoren und vor allem an Treibstoff mangelte, erzeugte verhältnismäßig wenig über das hinaus, was die deut­ schen Truppen im Lande selbst verbrauchten. Gegenüber der UdSSR existierte, abgesehen von Görings allgemeinen Kolonialisierungsplänen, von Anfang an nur eine einzige Variante einer langfristigen „Neuordnungs“ strategie, nämlich der von Himmlers Siedlungsexperten ausgearbeitete „Generalplan O st“.26 Der „General­ plan O st“ sah die weitgehende Entindustrialisierung und Entvöl­ kerung des Landes vor. Einige Zentren der Rohstoffgewinnung (Erdöl, Manganerz) und eventuell der Rüstungsindustrie sollten als fester Be­ standteil der deutschen „Großraumwehrwirtschaft“ bestehen bleiben und deutsch besiedelt werden. Die Landwirtschaft sollte in ihren frucht­ barsten Gebieten von deutschen Siedlern unter dem Schutz von an stra­ tegischen Verkehrsadern anzulegenden deutschen Stützpunkten und „M a rk en “ betrieben, die restlichen Gebiete von einheimischen „H elo­ ten“ bearbeitet werden. Die landwirtschaftlichen Zuschußgebiete des mittleren und nördlichen Rußlands sollten sich selbst, ihre Bevölkerung dementsprechend dem Verhungern überlassen bzw. für immer vertrieben, die sowjetischen Großstädte als „Brutstätten des Bolschewismus“ so­ wieso ausgelöscht werden. 26

Siche Gcneralny Plan Wschodni. Zbiör dokumentöw. Hrsg. v. Czeslaw iMadajczyk, War­ schau 1990; Der „Generalplan Ost“. Hauptlinien der nationalsozialistischen Planungs- und Vernichtungspolitik. Hrsg. v. Mechtild Rösslcr/Sabine Schlciermacher, Berlin 1993.

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u Dieser Plan hing zw ar auch mit wirtschaftlichen Zielsetzungen zusam­ men - außer mit der Rohstoffgewinnung und der Hebung der landwirt­ schaftlichen Produktion für Deutschland besonders mit der Schaffung eines großen Absatzm arktes für industrielle Produkte einfacherer Art; hauptsächlich aber folgte er der barbarischen, von H itler schon früh vertretenen These der NS-Ideologie, daß eine schon früher erfolglose „Germ anisierung der M enschen“ nicht in Frage käme, sondern nur eine „Germanisierung des Bodens“, die die deutsche „Raum not“ beseitigen und zugleich die „Sicherung“ des Eroberten auf Dauer gewährleisten sollte. Außer einigen probeweisen „Aussiedlungen“ und „Eindeutschungen“ in Litauen, der Ukraine und auf der Krim, die die ss- und Polizeiführer durchführten, blieb dieses massenmörderische Konzept auf sowjetischem Territorium im wesentlichen auf dem Papier, wenn man davon absieht, daß sich die industriellen Aktivitäten der Deutschen auf dem Erdölgebiet, im Dnepr-Donez-Industrierevier und im Gebiet Nikopol-Kriwoj Rog be­ reits durchaus in das vorgesehene Ausbeutungsraster des „Generalplans O st“ einfügten. So kurz die Besatzungszeit in der udssR auch war, so kamen dort doch, so stark wie nirgends anderswo, wilder Organisationseifer und vor allem die hier weder durch Vorschriften der Okkupationsverwaltung noch durch Rücksichten auf die Einheimischen gezügelte Bereicherungswut zum Ausbruch. Der Reichsminister der Finanzen persönlich wandte sich im Herbst 1942 mit einem eindrucksvollen Bericht über die Zustände in den Reichskommissariaten an die obersten Reichsbehörden. Er hatte be­ obachtet, wie „seit einiger Z eit Organisationen, Gesellschaften und Ge­ bilde aller A rt wie Pilze aus dem Boden schießen.... Sonderkommissare, Sonderbeauftragte, Sammeltreuhänder, wirtschaftliche Organisationen nach deutschem M uster vervollständigen das Bild. ... ,Wir selbst wissen nicht mehr, was Behörde ist und was nicht, was zu einer Behörde gehört, zu einer behördenähnlichen Gesellschaft oder zu der großen Gruppe eigennütziger H yänen des Schlachtfeldes1, so w ird mir von berufener

Stelle mitgeteilt. D am it komm e ich zu einer anderen, leider schon heute umfangreichen Gruppe von Fällen. Ist das Weiterschreiten a u f dem Wege der A ufspaltung und Teilung der Verantwortlichkeiten schon in hohem Grade unerwünscht, so w iegt es doch wesentlich schwerer, daß die Grün­ dun g der O rgan isatio n en , G esellschaften usw. o ft sichtlich durch den W unsch beeinflußt ist, sich von sachlicher und finanzieller Kontrolle u n abh än gig zu m achen, die G eld er aus dem V erkehr der öffentlichen Kassen herauszunehm en, nur noch mit N ettospitzen in den Haushalten

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der Reichskommissare zu erscheinen und sich der Weisungsgewalt der Stelle zu entziehen, bei der die Gesamtverantwortung für das örtliche Geschehen verankert sein sollte__Hochbezahlte Treuhänder werden in Unternehmen gesetzt, bei denen gering entlohnte Einheimische kraft ihrer besonderen Beziehungen zum Betrieb und kraft besserer Kenntnis der Verhältnisse die wirkliche Arbeit leisten. Angestellte strömen im Dienste privater Firmen oder auch öffentlicher Gesellschaften in den Osten, deren Bezüge das Erstaunen und den Unmut der Frontsoldaten hervorrufen ...“ Z7 Der „finanzielle Anreiz“, von dem Schwerin von Krosigk sprach, war es auch, der allerhand Gauner und Glücksritter, aber auch kollaborierende Unternehmer mit langfristigen, handfesten Geschäftsinteressen aus west- und nordeuropäischen Ländern in die besetzten sowjetischen Ge­ biete lockte. Ihre Betätigungsfelder lagen in den Reichskommissariaten Ostland und Ukraine. Die meisten kamen über die sogenannten Ost­ gesellschaften der betreffenden Länder in den Osten, vor allem über die Nederlandse Oostcompagnie und den dänischen Udenrigsministeriets 0strumsudvalg. Beide wurden vom RM fbo betreut.2,8 Erst eine umfassende, vergleichende Analyse wird es erlauben, die Frage zu beantworten, wie effektiv oder ineffektiv die deutsche Okkupations­ wirtschaftspolitik in ihrer skizzierten institutioneilen Struktur war. Sinn­ voll kann diese Frage nur vom Standpunkt des deutschen Interesses an maximaler Förderung der deutschen Kriegsanstrengungen und Kriegsziele gestellt werden und nicht unter dem Aspekt des Erfolgs oder Mißerfolgs eines - für die Okkupanten gar nicht diskutablen - optimalen Interessen­ ausgleichs zwischen allen Beteiligten in einem neugeordneten Europa. Die Frage wird zunächst von Land zu Land, von Institution zu Insti­ tution differenziert und jeweils auch für die verschiedenen Phasen der Okkupationsherrschaft in ihrer starken Abhängigkeit von der Kriegslage unterschiedlich beantwortet werden müssen. Auch muß die Antwort verschieden ausfallen je nach Vorhandensein und Intensität von Kolla­ boration, aber auch von Widerstand, ferner nach dem kürzer- oder län­ gerfristigen Interessenstandpunkt, den die deutschen Dienststellen und2 8 7 27 Europa unterm Hakenkreuz, Bd. 5: Die faschistische Okkupationspolitik in den zeitweilig besetzten Gebieten der Sowjetunion (1941-1944). Hrsg. u. eingel. v. Norbert Müller, Berlin 1991, S. 324 ff., Dok. 12.3, Denkschrift von Lutz Graf Schwerin v. Krosigk,4.9.1942. 28 Siehe Dietrich Eichholtz, Wirtschaftskollaboration und „Ostgesellschaftcn“ in NS-besctztcn Ländern, in: Okkupation und Kollaboration (1938-1945). Beiträgezu Konzepten und Praxis der Kollaboration in der deutschen Okkupationspolitik. Hrsg. v. Werner Röhr (Europa unterm Hakenkreuz,Ergänzungsbd. 1),Bcrlin/Heidelbcrg 1994^8.433 ff.

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Institutionen vertraten. Kollaboration und Widerstand wiederum waren nicht unveränderliche, vorgegebene Größen, sondern korrespondierten mit den Formen und Methoden der deutschen Politik.

IV.

Okknpationswirtscbaftspolitik in der letzten Kriegsperiode Seit dem W inter 1942/43 diktierte mehr und mehr der sich für die Deut­ schen verschlechternde Kriegsverlauf den Kurs der deutschen Wirtschafts­ politik in den besetzten Ländern und bestimmte ihre Prioritäten. Nach einer sehr groben Einteilung lassen sich folgende Phasen dieser Politik unterscheiden, die allerdings weder in allen Ländern gleichmäßig noch gleichzeitig anzutreffen waren, sich verschiedentlich auch überschnitten: -

Plünderungsphase unmittelbar nach dem deutschen Einmarsch; Einrichtung von Wirtschaftsverwaltungen innerhalb der Militär- und Zivilverwaltungen; 1940/41/42: Phase der „Neuordnungs“ poIitik der Wirtschaftsverbän­ de, der Konzerne und Großbanken, gefördert und reguliert durch die obersten deutschen Wirtschaftsbehörden (Reichswirtschaftsministe-

rium/Funk - Vierjahresplan/Göring); in diese Phase ist auch der „G e ­ neralplan O st“ einzuordnen; - 1942/43: Phase des verschärften Zugriffs auf das industrielle, land­ wirtschaftliche und Arbeitskräftepotential der besetzten Länder; - 1943/44: Phase der Besetzung der bisher von Italien okkupierten Gebiete in Albanien, Jugoslawien, Griechenland und Frankreich und der rücksichtslosen Ausbeutung und Ausschlachtung des nord- und mittelitalienischen Produktionspotentials; zugleich des Versuchs des rm ru k , ein stabiles System der industriellen Kollaboration mit den besetzten Ländern Westeuropas aufzubauen; Phase der Politik der „Verbrannten Erde“ in den Rückzugsgebieten des Ostens; -

1944/45: Phase der Auflösung des Okkupationssystem s: wirtschaft­ liche Ausräubung und Ausschlachtung der zu räumenden Gebiete; Fortsetzung der Politik der „Verbrannten Erde“. Im folgenden sollen die beiden letzten, bisher in der wirtschaftshisto­

rischen Forschung vernachlässigten Phasen punktuell beleuchtet werden. Seit 1943 schmolz das deutsch besetzte Territorium im Osten mit zu­ nehmender Geschwindigkeit zusammen. In N ord- und Mittelitalien und in Ungarn wurden jedoch 1943 und 1944 noch neue De-facto-Okkupa-

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tionsregimes in Form von zivilen deutschen Stäben („Bevollmächtigte des Großdeutschen Reiches“ ) und deutschen Militärbefehlshabern einge­ richtet.13 In Nord- und Mittelitalien regierte Botschafter Rudolf Rahn als Hitlers Bevollmächtigter bei der „Italienischen Faschistischen National­ regierung“, einem machtlosen Marionettenregime. Die wirtschaftliche Ausbeutung für die deutsche Rüstung fiel in die Zuständigkeit des RMRuK bzw. seines Generalbeauftragten, Generalmajor Hans Leyers und dessen Unterbeauftragten, etwa des IG-Farben-Vorstandsmitglieds Fritz ter Meer als Beauftragten für die chemische Industrie Italiens; auch der Chef der Militärverwaltung, Staatssekretär Friedrich Landfried (früher Reichs­ wirtschaftsministerium) organisierte im Auftrag Speers und in enger Ver­ bindung mit dem RMRuK die Ausnutzung der italienischen Wirtschaft bzw. den Abtransport „kriegswichtiger Güter“ nach Deutschland. In den an der deutschen (österreichischen) Grenze gelegenen „Operations­ zonen“, vor allem in Südtirol, bereiteten Nazigauleirer als „Oberste Kommissare“ die „Eindeutschung“ und spätere Annexion vor. In Ungarn wirkten Regierung, Verwaltung, Armee und Polizei in Kolla­ boration mit den im März 1944 einmarschierten Deutschen weiter. Der „Bevollmächtigte des Großdeutschen Reiches in Ungarn“, Gesandter Ed­ mund Veesenmayer, fungierte de facto als Mitregent. In Hitlers Weisung für Veesenmayer hieß es, er habe „die sämtlichen Hilfsquellen des Landes, insbesondere die wirtschaftlichen Möglichkeiten, in einem Höchstmaß für die Zwecke der gemeinsamen Kriegführung auszunutzen“.-,° Als sein „Beauftragter für die Wirtschaft“ wurde in seinen Stab auf Vorschlag des RMRuK der Generaldirektor der AEG, Hans Constantin Boden, delegiert. Den Manfred-Weiß-Konzern, der eine führende Rolle in der unga­ rischen Rüstungsindustrie, im Bergbau und im Bankwesen spielte, brach­ te die ss in ihre Gewalt. Gegen die Möglichkeit für 48 - überwiegend jüdische - Angehörige der Eigentümerfamilien, ins neutrale Ausland abzuwandern, ließ sie sich die „Treuhänderschaft“ über den Konzern „zunächst auf 25 Jahre“ übertragen.^1 Zur gleichen Zeit waren in der Budapester Dienststelle des Reichssicherheitshauptamtes unter Leitung2 0 3 9 29 Siehe die Dokumentation in Europa unterm Hakenkreuz, Bd. 6: Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus in Jugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn (19411945). Hrsg. u. eingel. v. Martin Seckendorf (künftig zir.: Seckendorf), Berlin/Heidelhcrg 199z; für Italien s. a. Lutz Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatzung. Das national­ sozialistische Deutschland und die Republik von Salö 1943-1945,Tübingen 1993. 30 Seckendorf, S. 314, Dok. 250, Weisung Hitlers, 19.3.1944. 3r Ebenda, S. 327 f., Dok. 269, undat. Aufzeichnung (Fersönl. Stab r f s s ).

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I von A dolf Eichmann die Vorbereitungen für die Ermordung von I lunderttausenden ungarischen Juden in vollem Gange. Ziemlich genau läßt sich jener die letzte Okkupationsphase einleiten­ de Zeitraum bestimmen, in dem die militärischen Katastrophen irrepa­ rable Produktionseinbrüchc und den Niedergang des bisher funktionie­ renden Regulierungsmechanismus der Kriegswirtschaft nach sich zogen. Den Auftakt bildeten die Ereignisse der zweiten Augusthälftc 1944 an der West- und Ostfront, die in vorhersehbar kurzer Zeit den Endkampf auf deutschem Boden erwarten ließen. Ende August waren weitere wichtige Rohstoffquellen in den bisher besetzten Gebieten verlorengegangen oder standen unmittelbar im Begriff verlorenzugehen. Das rumänische Öl und der französische Bauxit waren nicht mehr in deutscher Hand. Die Kupfer­ gewinnung in Bor (Jugoslawien) war in höchstem Maße gefährdet durch Partisanenaktionen, alliierte Luftangriffe und nicht zuletzt durch die ''orrückende Rote Armee; ähnliches betraf das mazedonische Chromerz, zumal sowjetische Truppen dicht an der bulgarischen Grenze standen. Die Türkei hatte die Chromlieferungen - wie die Beziehungen zu Deutsch­ land überhaupt-schon Anfang August abgebrochen; in Albanien konnte Chromerz nur noch nachts gefördert und verladen werden. Unter dem Eindruck der ununterbrochenen Rückzüge erörterten Hit­ ler, Jodl und Speer, wie lange man mit einem „Minimal-Wirtschaftsraum“ weiter Krieg führen könne, „der auch weiterhin zur Verfügung steht und dessen ungefähre Grenzen vom Führer festgelegr werden“. Davon war zum ersten Mal am 18. (oder 19.) August 1944 die Rede: „Der Führer legt einen ,Minimal-Wirtschaftsraum‘ fest, für den im einzelnen festgestellt werden soll, wie lange mit den vorhandenen Vorräten und den darin vorhandenen Produktionen eine gesteigerte Rüstung durchgeführt werden kann.“ 3* Der Minister stellte bis zum 5. September in einer Denkschrift „M etalle“ die erforderlichen Unterlagen zusammen. Es war zu untersuchen, hieß es darin, „welche Produktionsmöglichkeiren im Reich noch vorhanden sind, wenn die Lieferungen aus dem Balkan, aus Norwegen, aus Finnland und aus Schweden ausfallen und das Produktionsgebiet dann etwa folgen­ den Raum einnimmt: für Italien - Südrand der Alpen, Besitz des Raumes östlich Triest; in Kroatien - die Savelinie; in Ungarn - die Theißlinie“.33 3 2 Deutschlands Rüstung im Zweiten Weltkrieg. Hitlers Konferenzen mit Albert Speer 19421945. Hrsg. u. eingel. v. Willi A.ßoelcke, Frankfurta.M. tyA9,S. 40t, ßespr. v. 1X.-20. X. 1944. 33 B u n d e s a r c h iv K o b le n z , K3/1523, Denkschrift „Metalle“ 5.9. 1944. Siehe ausführlich Dietrich E ic h h o lt z, GeschichtederdeutschenKriegswirtschaft 1939-1945, ßd. ui, Berlin 1996, S. 53 ff., S- 345 fl-

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In seiner Denkschrift berechnete Speer die Möglichkeit, nach Verlust des Balkans und der anderen genannten Gebiete weiter Krieg zu führen, noch auf insgesamt rund 15 Monate (bis 1. Januar 1946), einschließlich der Aufzehrung aller Vorräte und Reserven (besonders an Chrom). Diese Begebenheit ist in unserem Zusammenhang insofern interes­ sant, als die große wirtschaftliche Bedeutung des besetzten Südosteuropas für die deutsche Kriegführung des Sommers 1944 höchst eindrucksvoll hervortritt. Unter kriegswirtschaftlichem Aspekt erörterten Hitler, die Militärs und der Rüstungsminister auch später noch, etwa bis Jahresende, die militärische Operationsführung, besonders im ungarischen Raum (Bauxit; Erdöl). Bei den Rückzügen wendeten die deutschen Aggressoren (Wehrmacht, ss, Besatzungsverwaltungen, Ostgesellschaften und Konzerne) von An­ beginn an das Prinzip der „Verbrannten Erde“ an und zerstörten alle Be­ triebe, Maschinen, Verkehrs- und Energieanlagen, vernichteten Getreide und Vieh, kurz alles, was Produktions- und Lebensmöglichkeiten für die Bevölkerung bot. Das Oberkommando des Heeres und Himmler erließen im Laufe des Jahres 1943 entsprechende barbarische Befehle. Das-soweit Gelegenheit vorhanden -planmäßig angewandte Zerstörungssystem trug die Bezeichnung „ARLZ-Maßnahmen“ (= Auflockerung, Räumung, Läh­ mung, Zerstörung). Im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß sagten Zeugen der Verteidigung für Speer aus, er habe die Produktionsanlagen der besetzten Gebiete vor der Zerstörung durch die zurückgeschlagenen Deutschen bewahrt. Davon stimmt höchstwahrscheinlich nur, was für das zweite Halbjahr 1944 zeitlich und sachlich genauer bezeugt wurde, etwa die An­ weisung an die Organisation Todt im August 1944, die auf dem Balkan betriebenen Erzgruben (vermutlich vor allem die Chromerzgruben in Mazedonien) bei Gefährdung durch den angreifenden Gegner nicht zu zerstören, sondern nur zu „lähmen“. Hitler billigte damals eine derartige Taktik durchaus. Das damals vorherrschende Motiv für solches Verhalten war die Hoff­ nung, tatsächlich besonders wichtige industrielle und Rohstoffressour­ cen, zum Beispiel Chromerz- und Bauxitgruben in Südosteuropa, noch einmal wiederzuerobern. Als ein anderes Motiv kann man durchaus - je später, desto m ehr- die Rücksicht auf die zu befürchtende „Abrechnung“ nach Kriegsende vermuten. In großem Stil setzte die schon seit dem Rückzug vor Moskau im Winter 1941/42. angewandte Praxis der „Verbrannten Erde“ im Sommer/Herbst 57


1943 in Südrußland und in der Ukraine ein. Hitler legte im August 1943 Speer gegenüber zwar „ausdrücklich fest, daß das Donezgebiet weiter in unserem Besitz bleiben soll“, fügte aber, vermutlich auf Drängen des Mi­ nisters, in Erwägung einer möglichen „erzw ungenen R äum ung“ hinzu, daß „alles, was im Donezgebiet nicht unbedingt notwendig ist, von dort zu verschwinden habe“.34 K raftw erksanlagen und W erkshallen sollten abgebaut bzw. zum Abtransport vorbereitet, Rohstahlblöcke beschleunigt abgefahren werden. Von dieser Genehm igung machten die kriegswirt­ schaftlichen Organe umgehend reichlichen Gebrauch. Vom 1. September an jagte ein „Räum ungs“ befehl den anderen. Am 8. September erschien Hitler im Hauptquartier der Heeresgruppe Süd in Saporoshe und beriet mit Generalfeldmarschall Erich von Manstein die Lage an O rt und Stelle. Drei Tage später wurde für den Bereich der W irtschaftsinspektion Süd befohlen, im Rahmen des Baus eines „O stw alls“ ostwärts des Dnepr eine 40 Kilometer breite „Wüstenzone“ zu schaffen.35 Das Donezgebiet wurde schnell von der Roten Armee befreit. Mitte September begannen die Deutschen bereits mit der Räumung der Dnepr­ städte. Die Vernichtung all dessen, was zurückblieb, überließen die Ver­ treter der Rüstungskonzerne und der bh o keineswegs allein den Militärs (Wirtschaftsinspektionen bzw. -kommandos; Pioniereinheiten der Armeen usw.). Sie bereiteten die Zerstörungen selbst fachmännisch vor und kon­ trollierten nach M öglichkeit auch den Erfolg. Für die Sprengung der Wer­ ke und lebenswichtigen Anlagen von Mariupol sollte „die im Donezgebiet eingesetzte Kompanie des Bergbaubataillons, verstärkt durch Sonder­ führer der b h o , mit Rücksicht auf die außerordentliche Bedeutung von M ariupol für die Russen und die Wichtigkeit einer gründlichen Zerstö­ rung zur Verfügung gestellt werden“.36Hier vollbrachten die Okkupanten denn auch ihr Zerstörungswerk mit besonderer Rücksichtslosigkeit und Brutalität. In Saporoshe übernahm die dortige BHO-Zentrale selbst die Verantwortung für die Vernichtung des großen Stahl- und M unitions­ werks. Schon am 4. September 1943 hatte das deutsche Oberkommando den endgültigen Befehl zur Räumung und „Räum ungszerstörung“ des Brückenkopfes a u f der Taman-Halbinsel geben müssen, von w o aus es ursprünglich „zu gegebener Z eit den Griff nach dem Ö l des Kaukausus 34 Deutschlands Rüstung im Zweiten Weltkrieg, S. 288, Bespr. v. 19.-22. 8.1943. 35 Eichholtz, Kriegswirtschaft, Bd. 11, S. 474 f. 36 ßundesarchiv Abt. Potsdam, Fall XI (Wilhelmstraßenprozeß), Nr. 416, Dok. EC-38M, Kriegs­ tagebuch des Wirtschaftsstabes Ost, Eintr. v. 4.9.1943.

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zu erneuern gedachte“.?7 In diesem Befehl des okh fand sich die berüch­ tigte grundsätzliche Anweisung, nur „verbrannte Erde“ zurückzulassen: „Der Gegner mußein auf lange Zeit voll unbrauchbares, unbewohnbares, wüstes Land, wo noch monatelang Minensprengungen Vorkommen, übernehmen.“ ?8 Die Ausschlachtung und Ausplünderung der französischen und bel­ gischen Industrie in Voraussicht des baldigen deutschen Rückzugs begann im Juli 1944. Je länger, desto planmäßiger waren Raub und Abtransport organisiert und auf die wichtigsten und wertvollsten Wirtschaftsgüter orientiert. Soweit die französischen Werke zu dieser Zeit schon in der Operationszone lagen oder im August von den Alliierten in schnellem Vormarsch besetzt wurden, hatten die deutschen Stellen anscheinend wenig Erfolg. Doch in Zentral- und Mittelfrankreich, in Belgien und Luxemburg hatten sie mehr als zwei Monate Zeit, den Raub zu organisie­ ren, soweit der Widerstand oder auch die schwierige Transportlage ihre Pläne nicht durchkreuzten. Für die Ausplünderung der Eisen- und Stahlindustrie war die Reichs­ vereinigung Eisen unter Hermann Röchling und Walter Rohland (Vor­ standsvorsitzer der Vereinigte Stahlwerke AG) zuständig. Sie hatte „für eine ordnungsgemäße Verteilung und einen Abtransport der Maschinen und Werksgeräte Sorge zu tragen“. Über die Reichsvereinigung Eisen be­ schwerte sich zum Beispiel Ende Juli 1944 die Hüttenverwaltung der Reichswerke „Hermann Göring“ : Sie, die Reichsvereinigung, habe es nicht fertiggebracht, rechtzeitig die Maschinerie aus den nordfranzösi­ schen Hüttenwerken bei Rouen, Trignac und Mondeville (bei Caen) ab­ zutransportieren. Unter den Konzernen, die bereits französische Maschi­ nen bekommen hätten, nannten die Reichswerke „Hermann Göring“ den Hoesch-Konzern, die Berghütte Teschen, die Röchlingschen Werke in Völklingen, Neunkirchen und Karlshütte.?9 Bis Ende August 1944 beschlagnahmten und stahlen die deutschen Dienststellen und Wehrmachtskommandos „alle besonders kriegsnot­ wendigen und greifbaren Wirtschaftsgüter“ 40, alles an Rohstoffen, 37 Erich von Manstein, Verlorene Siege, Bonn 1955,5.423. 38 Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht (Wehrmachtführungstab), Bd. m, 2. Halbbd. Hrsg. v. Walther Hubatsch, Frankfurt a. M., S. 1455. 39 Bundesarchiv Abt. Potsdam, Filmsammlung, Film 3964, Hüttenverwaltung der Rcichswerke „Hermann Göring“ an Paul Pleiger, 29.7.1944. 40 Europa unterm Hakenkreuz, Bd. 3, Die faschistische Okkupationspolitik in Frankreich (1940-1944). Hrsg. u. cingel. v. Ludwig Nestler, Berlin 1990,8. 319, Dok. 233, Lagebericht des Frankreich-Referats im Reichswirtschaftsministcrium für August 1944.

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Maschinen und „M angelgütern“, was der schnelle Vorm arsch der Alli­ ierten sie noch abtransportieren ließ. N ach einer Abschlußm eldung des Feldwirtschaftskommandos io beim M ilitärbefehlshaber Frankreich wurden bis Anfang August aus dem Raum Rouen und dem Departement Seine-Inferieure und später in den Rückzugsgebieten ostwärts bis nach Amiens und Epernay Hunderte von Tonnen Textilien, H olz, Kupfer, Chemikalien, Linoleum, Industriefilz, Nähmaschinen, Sendegeräte usw. verschleppt. Am 28. August machten Panzer der Alliierten der Aktion ein Ende. Bis dahin hatte das genannte W ehrm achtskom m ando außer­ dem „48 Waggons mit 195 wertvollen Werkzeugmaschinen, zahlreichen Lehren, W erkzeugen und Vorrichtungen, acht Transform atoren und Elektromaterial und einige Waggons mit Werkzeug- und Rundstählen“ abtransportiert.414 2 In den Niederlanden, die zum größten Teil bis Kriegsende besetzt blie­ ben, spielte offensichtlich die ZASt unter der Leitung von Gerhard Fiebig, dem Beauftragten des rmruk , eine maßgebliche Rolle bei der wirtschaft­ lichen Devastation des Landes. Anfang September ließ sie mit der Ausräu­ mung und Demontage der Philips-Werke beginnen. Hier wie in anderen Firmen ging es außer um Fertigprodukte und Rohstoffe um Antriebs­ aggregate, Spezialwerkzeuge und Maschinen aller Art. Aus etwa 4000 niederländischen Betrieben wurden über 60 000 Maschinen geraubt. Tei­ le des Eisenbahnnetzes wurden demontiert und abtransportiert (800 von 3500 Kilometern Schienennetz). Bis zum Dezember 1944, als die Kanäle zufroren, waren per Schiff 165 000 Tonnen, per Schiene 230 000 Tonnen Produktionsmittel nach Deutschland gebracht worden. Im O ktober traf Fiebig mit der Heeresgruppe B eine Übereinkunft, nach der alles, was sich in den Magazinen der westlichen Niederlande noch finden ließ, der 15. Armee zufallen sollte.41 Was Südosteuropa betrifft, so erging am 8. September 1944 eine Wei­ sung des Beauftragten für den Vierjahresplan an den Generalbevollmäch­ tigten für den Metallerzbergbau Südost, überall zu „lähm en“, dagegen bis a u f Ausnahmen nicht zu zerstören, mit dem Argument, die Feinde verfüg­ ten übergenug Chrom und Kupfer, für Deutschland seien die Balkangruben

jedoch die einzige Quelle, und man müsse sie nach Wiedereroberung so41 Ebenda, S. 312 /., Dok. 234, Tätigkeitsbericht des Feldwirtschaftskommandos 10 beim jVfilirä'rbefehfshaberFrankreich, 1.9.1944. 42 Europa unterm Hakenkreuz, Bd. 4: Die faschistische Okkupationspolitik in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden (1940-1945). Hrsg. u. eingel. v. Ludwig Nestler, Berlin 1990, S. 51 f. (Einl.j.

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fort weiter nutzen können.4* Soweit diese Weisung überhaupt noch recht­ zeitig an Ort und Stelle gelangte, wurde offensichtlich danach verfahren. In einem Bericht vom 15. Oktober (o b Südost/oQu) heißt es jedenfalls, die Bergwerke, Förderanlagen und dazugehörigen Kraftwerke seien, soweit Gelegenheit dazu blieb, „teilweise gelähmt, teilweise zerstört“ worden.44 Die weiteren Zerstörungen von Wirtschaftsobjekten, Häfen, Brücken und Bahnhöfen, Eisenbahnstrecken und rollendem Material hatten zwar in der Regel keine ausschließliche wirtschaftliche Zwecksetzung, sollten aber gerade die wirtschaftliche Regenerations- und Entwicklungskraft des geräumten Landes auf Jahre hinaus lähmen. Nach Meldungen der Heeresgruppe E sprengten die Okkupanten in Griechenland bei ihrem Rückzug 52 Straßenbrücken, zerstörten 68 Eisenbahnbrücken, Anlagen und Einrichtungen von 42 Bahnhöfen, ließen 73 Lokomotiven und 505 Waggons abstürzen, zerstörten Flugplätze und Häfen.4* In Saloniki wütete ein Kommando der Geheimen Feldpolizei, das große und kleine Dampfer, Schlepper und Segler versenkte; „sämtliche Molen, Kräne und Einrichtungen (wurden) durch Sprengung und die Hallen durch Feuer vernichtet. Desgleichen wurden die Bahnhöfe und Gleisanlagen restlos zerstört. Sachverständige äußerten, daß es zehn Jahre dauern würde, um die umfangreichen Zerstörungen wiederherzustellen.“ 46 Auch Albanien werde, so meldete die Militärverwaltung Südost kurz vor Kriegsende nun mit falschem Bedauern - nach der Sprengung eines Großteils der Brücken und der Zerstörung der Häfen des Landes „in seiner modernen Entwicklung hierdurch um Jahrzehnte zurückgeworfen werden“.47 Die Quellenlage für die Erforschung der letzten Phasen der deutschen Okkupationspolitik ist keinesfalls schlechter als diejenige für die früheren Phasen. Die mit Wirtschaft und Wirtschaftspolitik befaßten Besatzungs­ institutionen wurden, obwohl sie im Laufe des Jahres 1944 fast überall ihre Daseinsberechtigung verloren, im Gegensatz zu manchen anderen 43 ßundesarchiv Abt. Potsdam, Filmsammlung, Film 10642, Beauftragter für den Vierjah­ resplan an den Generalbevollmächtigten für den Mctallcrzbergbau Südost, 8. 9. 1944. Die Weisung erging „im Einvernehmen“ mit dem Rüstungsminister. Für das Folgende s. a. Eichholtz, Kriegswirtschaft, Bd. in,S. 359 f. 44 Seckendorf, S. 377, Dok. 337, Anlage z. Bericht des ob Südost/oQu an den Chef d. General­ stabs beim ob Südost, 15.10.1944. 45 Ebenda, S. 381, Dok. 342, Meldung des Oberkommandos der Heeresgruppe E an General­ feldmarschall v. Weichs, 31.10.1944. 46 Ebenda, S. 380 f., Dok. 341, Tätigkeitsbericht der Gruppe Geh. Feldpolizei 621 üb. d. Zeit vom 13. bis 29.10.1944,5.12.1944. 47 Ebenda, S. 402, Dok. 364, Abschlußbericht der Militärverwaltung Südost, 10.4.1945.

6l


Strukturen und Organisationen meist nicht aufgelöst, sondern benutzten die Zeit nach ihrer Vertreibung in der Regel dazu, recht umfangreiche Tätigkeitsberichte über die verflossene Besatzungszeit zu verfassen. Als historische Quelle sind diese Berichte relativ zuverlässig. Zwar sparten sie die übelsten Exzesse der deutschen Wirtschaftspolitik aus, besonders die Zusammenarbeit mit den Terrororganisationen der ss und Polizei, aber die angegebenen Daten und Fakten wird der Historiker in der Regel als zuverlässig betrachten dürfen, schon weil die Berichterstatter bestrebt waren, ihre Kompetenz und weitere Unentbehrlichkeit nachzu weisen. Es kann über die gesamte hier abgehandelte Thematik gesagt werden, daß der riesige Quellenfundus - sowohl an bekannten, zugänglichen als auch an weithin unbekannten und bisher nicht zugänglichen Quellen etwa in dem in Frankreich aufbewahrten Archiv des M ilitärbefeh ls­ habers in Belgien und Nordfrankreich und in russischen Archiven (große Aktenbestände der Vierjahresplanbehörde) - von der historischen F or­ schung noch nicht im entferntesten ausgeschöpft ist.

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P er H . H

ansen

The Danish Economy Düring War and Occupation

I.

Introduction On April 9th 1940 the Danish economy underwent radical change. Just as thirty years earlier during the First World War, an immense number of regulations had to be introduced immediately in Order to cope with the new Situation. Unlike the Situation from 1914 to 1918, however, this time Denmark was also occupied by an enemy. The long-lived dream of returning to pre-1914 Standards of market forces regulating the economy was dealt the final blow during the five years of war, when a ränge of bureaucrats and politicians had their first experience with a planned economy. Among the important questions concerning the economic development during the five years of occupation are whether changes in production, resource allocation and economic policy had any long-term structural consequences, i. e. did the radical changes in the economic Situation from 1940 to 1945 have any long lasting effects? The purpose of this paper is to present the present knowledge about the Danish economy during the occupation and to point out areas of particular interest for future research. The paper is structured as follows: first, the macroeconomic Situation is characterized and then the development within manufacturing and agriculture is considered. Next, the economic policy is described and the paper is concluded by pointing to areas of future reasearch.

II.

Macroeconomic conditions In Order to give a first overview of the Danish economy during the five years of German occupation, some basic indicators of economic activity are presented in table 1. Compared to the economic development during

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the depressed thirties, the occupation years were somewhat ambiguous. Real economic activity declined considerably during some of the war years, but 1943 and 1944 experienced a strong economic growth, and at the same time unemployment feil to 4.6 per cent. By some Contemporary observers this level was considered full employment.1 The downward or stagnating trend in prices in the 1930s was reversed during the occupation. In 1940 and 1941 inflation was fairly strong, until the monetary and fiscal authorities intervened drastically to reduce the increase in prices and money supply and to reduce so-called unsound eco­ nomic activity, which had characterized the economy to a considerable extent during World War 1 - and with dire consequences. The inflation of the two first war years can primarily be explained by what a Committee of economic professors, appointed by the minister of finance, called „the ever increasing difference between supply and demand“, meaning that while demand increased or stagnated, supply decreased as a result of lack of fuel and raw materials. The committee also feared that the increasing money supply would lead to inactive money which would further fuel the increase in prices - not least when the war was over.1

Per H. Hansen, Modgang eller fremgang? Industriens forhold under bestettelsen, in: Knud J.V. Jespersen and Thomas Pedersen (Eds.), Besatttelsen i perspektiv, Odense 1995, pp. 73103, p. 19. For unemployment figures sec also Niels-Henrik Topp, Udviklingen i de finanspolitiske ideer i Danmark, 1930-1945, Copenhagen 1987, pp. 2.37-40 and p. 315-16. Topp has corrected for the change in calculation procedure for the unemployment figures, and has found that unemployment in 1944 wasaround 8 percent. Even when this calculation isused, there was a considerable reduction in unemployment compared to the level in the 1930s. Topp, Udviklingen i de finanspolitiske ideer, p. 143.


Table i Economic indicators, 1930-50 (mill. kr.)

Year

g dp in current prices

G ross­ invest­ ments in current prices

gdp

in

1 9 2 .9 -

prices

Gross­ invest­ ments in 1929prices

Implicit pricedeflaror

Unem-

Growth in gdp

13.7

pi°yment

1930

5,705

1,185

6,149

1,185

5.98

93

1931

5,369

1,098

6,216

1,134

1.09

86

17.9

1932

5,112

817

6,052

851

-2.64

85

31.7

1933

5,506

923

6,247

860

3.22

88

28.8

1934

5,967

1,1 1 2

6,434

1,081

2.99

93

2 2 .1

1935

6,380

1,2 10

6,579

1,165

2.25

97

19.7

1936

6,690

1,224

6,742

1,149

2.48

99

19.1

1937

7,141

1,288

6,905

1,103

2.42

103

21.7

1938

7,514

1,407

7,073

1,114

2.43

106

21.3

1939

8,127

1,569

7,409

1,304

4.75

110

18.4

1940

8,620

1,377

6,370

1,117

-14.02

135

23.9

1941

9,790

1,586

5,740

1,048

-9.89

171

18.4

1942

11,0 2 0

1,890

5,870

1,144

2.26

188

9.1

1943

12,480

2,058

6,520

1,216

11.07

191

6.3

1944

13,850

1,944

7,200

1,185

10.43

192

4.6

1945

13,960

1,980

6,660

1,104

-7 .5 0

210

8 .2

1946

14,770

2,792

7,700

1,605

15.62

192

4.7

1947

16,274

3,635

8,129

1,533

5.57

200

4.9

1948

17,662

4,454

8,399

1,769

3.32

210

8 .6

1949

18,895

4,674

8,778

1,783

4.51

215

9.6

1950

21,618

5,885

9,414

2,146

7.25

230

8.7

Note: From June 1941 unemployment is calculated in a new way which makes comparisons between figures before and after that date impossible. Source: Per H. Hansen, Dansk okonomi under besaettelsen. Ved vi nok?, in: Den jyske Historiker no. 73,1996.

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The Gross Domestic Product in i9Z9-prices during the war years was below the level of 1938, with the exception of 1944. Thus, there is no doubt that Danish society experienced a loss in real econom ic welfare (meaning that the amount of goods and Services available to Danish society was reduced as a result of the war) due to the German occupation specifically and the wartime conditions in general. This loss was even 1 arger than indicated by fable 1, since German imports from Denmark were financed by the National Bank (the central bank) and ultimately by the Danish tax payers. The same „payment“ procedure was followed by the German troops in Denmark. The amounts thus paid by the Danish public for German consumption in Denmark and Germany amounted to about 16 per cent of Gross National Income in the years 1940 to 1944.3 The loss of welfare in Danish society due to war and occupation has been estimated at zo per cent compared to the last years of the 1930s.4 On the other hand, even though the Germans „paid industry, agriculture and construction and transport firms readily and generously with money which the Danish state was forced to supply“ 5 these amounts also created income in Denmark. It is true that the goods and Services embezzled by the German forces did not directly benefit the Danish citizens, but by means o f the income multiplier they did, however, increase Danish national income.6 This was most clearly the case in 1943 and I944 when g d p growth was more than 10 per cent per year. As is well known, in his General Theory John M aynard Keynes pointed out that even useless spending has a positive effect on income and wealth in society: „If the Treasury were to fall old bottles with banknotes, bury them at suitable depths in disused coalmines which are then filled up to the surface with town rubbish, and leave it to private enterprise on well-tried principles o f laissez-faire to dig the notes up again ..., there need be no more unemployment and, with the help o f the repercussions, the real income of the Community, and its Capital wealth also, would probably become a 3 4 5

Isi Grünbaum, Treck af besatttelscns ßkonomi, in: ibid., Danmark blcv ikke frit, Copcnhagcn 1984, p. 44 (First publishcd injanuary 1945). Svend Aage Hansen and Ingrid Henrikscn, Dansk Social Historie, 1940-83. Vclfairdsstatcn, 2. udg., Copcnhagcn 1984, pp. 15-16. Svend Aage Hansen, 0 konomisk Vatkst i Danmark. Bind II: 1 9 1 4 -19 8 3 , Copenhagen 1984, p. 94.

6

66

See Hans Chr. Johanscn, The Danish Economy in the Twenticth Century, London 1987, p. 87; Hansen, Modgangcller fremgang, pp. 76-77 and p. 100; Henning Foulsen, Danmark i tysk krigsokonomi. Mytcr og realiteter om den okonomiske udnyttelse af de besatte omräder under 2. verdenskrig, Den jyske Historiker, 1985, nr. 31-32, pp. 121-31, p. 131.


good deal greater than it actually is. It would, indeed, be more sensible to build houses and the like; but if there are political and practical difficulties in the way of this, the above would be better than nothing.“ 7 In total, however, the difficulties with respect to import of the necessary raw-materials, fuel and so on in combination with the embezzlement by the Wehrmacht of Danish products caused a loss of economic welfare to Danish society. It is not possible to calculate this loss of welfare precisely, but it has undoubtedly been considerable. In 1945 the economy experienced a drastic decline in gdp , primarily due to the very serious difficulties in obtaining fuel and raw materials also from Germany, which had supplied most of this during the war. The loss of economic welfare was not, however, evenly distributed throughout Danish society. The relatively high level of inflation - especially in the first two war years when price control and monetary and fiscal policy were not fully implemented - indicates that producers and other self-employed persons had high incomes during the war, while groups with fixed and low incomes suffered from the redistributive effects of inflation. Landowners, farmers, smallholders and haulage contractors experienced the highest increases in income from 1939 to 1944. Peat and lignite producers did well due to the lack of coal and gasoline, while some contractors had very high incomes from working for the Wehrmacht. Workers experienced income increases precisely at the average level, while old age pensioners, public servants and housemaids were among the groups that lost in the income race. While workers in general were not the group hardest hit, the workers employed by contractors working for the Wehrmacht had even higher incomes.8The increase in economic inequality was reversed to a certain degree after the war when wage earners had larger income increases than self-employed persons.9 The increasing employment during the war - mainly as a consequence of human Capital, intensive production of peat and lignite, decreasing productivity in manufacturing and agriculture and, not least, work for the Germans in Denmark and Germany - benefited that part of the workers 7

John Maynard Keynes, The General Theory of Employmenr, Interest and Money, Cambridge

8

Hansen and Henriksen, Dansk Social Historie, pp. 41-46; Erik 1b Schmidt, Tysk fremtramgen og dansk modvserge, in: Vilhelm Buhl, Danmarks okonomiske forhold, 1939-1945, Odense 1948, pp. 24-82, pp. 62-66. Hansen and Henriksen, Dansk Social Historie, pp. 30-34.

1936, p. 129.

9

67


'l who suffered from the high unemployment in the 1930s. Even though many workers and their families were deeply impoverished during the occupation, they were not the group that was hit most severely. It is clear, then, that war and occupation had negative economic effects in the short term for Danish society at the macro level and for a large part of the population. That does not mean, however, that the considerable change also had long-term structural consequences for the economy after the war was over. On the contrary, one of the objectives o f the economic policy during the occupation was to preserve the economic structure and the structure of business. This objective was also upheld by the Directorate for the Supply o f Goods (Direktoratet for Vareforsyning), a government Institution that took care o f the distribution o f the strongly reduced upply of goods and raw materials to Consumers and producers. There was to be no dislocation between the economic sectors and no concentration o f business firms. This policy was successfully implemented in Coopera­ tion with the manufacturers’ and farmers’ organisations and meant that raw materials were distributed according to what the individual firms had been allocated before the war. As a consequence, of course, new and expanding businesses had difficulty in getting increased supplies. This conservative structural policy meant in essence that the business structure after the w ar was not different from the one before the war. This was hardly the most economically efficient when fuel and raw materials were scarce. Besides, Danish firms lagged behind in technological development and Capital equipment in general was worn out due to the missing Invest­ ment opportunities.10 When the war was over the belligerents, with the exception of the United States, were left with a destroyed infrastructure. The populations o f Japan and Germany were near famine and the Situation was not much better in many other European countries. Furthermore, „The resumption o f industrial production in Europe was retarded by the extremely low level o f Stocks o f raw materials and semi-finished goods, and by transport difficulties. “ 11 On the other hand it has been claimed that the world benefited from the war in respect to Capital equipment which was increased due to huge investments in the production o f war materials. Furthermore, technological development was prom oted with positive consequences in the education o f technical and administrative staff. The condition was, 10 Hansen and Hcnriksen, Dansk Social Historie, pp. 16-17. 11 Herman van der Wec, Prosperity and Uphcaval. The World Econo—y 1945-1980, Harmondsworth 1986, p. 16.

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of course, that it was possible to reconvert war Investments and war technology to more peaceful production. This proved to a large extent to be possible.11 However, this was not to the advantage of Denmark. Danish Compa­ nies actually had to decrease Stocks and their Capital equipment wore out during the war when possibilities of making new investments were not favourable. On the positive side it should be noted that, with the exception of sabotaged plants, Danish firms were not hit by any direct destruction of buildings and infrastructure as many other European countries. In some cases the infrastructure had even been improved by the Webrmacht’s construction of roads and airfields. Danish Companies were cut off from information about the technological development in other countries during the war and were, as a consequence, left without the necessary know-how when the war ended and the transition to peace time economy began. At the end of 1945, the Nordisk Kabelog Traad Company (Nordic Cable and Thread) reported that investment in Capital equipment during the war had been less than normal. However, both new machines and buildings were already ordered, and more investment would follow „as soon as we have investigated the technological development that has taken place within our product field in the years when we were cut off from information.“ 13 The biggest problem, besides that of difficulties with getting an adequate supply of raw materials, was whether the production potential had been destroyed during the German occupation. In 1947 a Danish Government economist claimed that investment during the war had been so low that virtually no net investment took place.14 More recent research has emphasized, however, that, compared to the rest of Europe, Denmark was left without any serious material and human damage from the war. It was suggested, though, that the production potential would have to be renewed by investment to the amount of 6 billion kr., if the living Standard from before the war was to be re-established.15 12 van der Wee, Prosperity and Upheaval, pp. 31-32, p. 53. For an authoritative account of the international economy during the Second World War, see Alan S. Milward, War, Economy and Society, 1939-1945, London 1977. The German economy is also analysed in Richard J. Overy, War and Economy in the Third Reich, Oxford 1994. 13 Hansen, Modgang eller fremgang?, p. 97. 14 Viggo Kampmann, Den offentlige okonomi under krigen, in: Hartvig Frisch et al. (red.), Danmark besät og befriet, II: Okonomi og kultur, Kobenhavn 1947, pp. 113-33, p. 130. 15 Ibid.; Hansen and Henriksen, Dansk Social Historie, pp. 20-21; Hansen, Okonomisk vzekst, p. 106. 69


1

The size o f depreciations is not known, but they may have been quite large when the presumed wearing out o f the Capital equipment is taken into consideration. Therefore, it is not possible to estimate more prccisely the net investment during the war and that applies for both the macro and the sector level. Just as is the case for the First World War, we also need more precise information about the distribution o f g d p between the eco­ nomic sectors. We do know, however, that agriculture’s share o f ndi (Net Domestic Income) in constant prices decreased front 1940 to 1945, thus continuing the long-ternt decline in the printary sector’s relative contribution tothe Danisheconomy. From 193010 1939 agriculture’s share of ndi was 22 per cent, from 1940 to 1945 it was 20 per cent and from 1947 to i952itdeclined furtherto 18 per cent of n d i .16 There are no indications, then, o f any structural changes due to war and occupation. That is not to say, however, that the rather extraordinary conditions for Danish agriculture during the German occupation did not delay the continuing economic and political decline in Danish society.

III.

The Economic Sectors It is self-evident that we can not have fully detailed information about the development o f the individual economic sectors during the w ar when w e do not have data for their share o f g d p . However, much information about industry and agriculture can be found in the existing literature and sources. T h e d e v e l o p m e n t in s h a r e p r i c e s c a n g i v e a f i r s t i m p r e s s i o n o f t h e S itu a tio n in b u s in e s s . B o t h m a n u fa c t u r in g , s h ip p in g , b a n k in g , a n d o t h e r C o m p a n ie s ’ s h a r e p r ic e s s h o w a n in c r e a s in g tr e n d f r o m m id - 1 9 4 0 t o th e s u m m e r o f 1 9 4 4 . F o l l o w i n g t h e t r a d i t i o n a l v i e w , t h is s h o u l d b e a n in d i c a t io n t h a t e x p e c t a t io n s o f th e e a r n in g s o f jo in t s t o c k C o m p a n ie s s h o u ld be r i s i n g . H o w e v e r , i t s h o u l d b e b o r n e in m i n d t h a t i n f l a t i o n in c o m b i n a t i o n w it h t h e s o - c a lle d in a c t iv e m o n e y p h e n o m e n o n o f th e o c c u p a t io n p e r io d m a y h a v e c o n t r i b u t e d t o t h e g e n e r a l i n c r e a s e in s h a r e p r i c e s .

The increase in shipping shares w as the m ost dram atic, but special circumstances w ere probably influential, since the very large increase from

19 4 0

to

19 4 1

m ay be explained by expectations o f investors that

shipping earnings w ou ld increase strongly, as they did during the First 16 Kjeld Bjerke and Niels Ussing, Studier over Danmarks N a tio n jirrodukt, 1870-1950, Kobenhavn 1958,p. 33.

70


W o r ld W a r . T h e s e c o n d in c r e a s e in s h ip p in g sh a re p r ic e s fr o m 1 9 4 3 c a n p a r t l y b e a t t r i b u t e d t o e x p e c t a t io n s o f la r g e c o m p e n s a t io n fo r th e se ize d s h ip s . ln a n y c a s e , th e e a r n in g s o f s h ip p in g C o m p a n ie s d u r in g th e w a r d id n o t w a r r a n t th e b ig in c r e a s e s in s h a r e p r ic e s . T h u s th e s h ip p in g C o m p a n y /.

Lauritzen

r e p o r t e d v e r y p o o r e a r n in g s in th e w a r y e a r s a n d th e s a m e

a p p l i e s t o o t h e r s h i p p i n g C o m p a n ie s .17

From the point of view of the interrelation between economics and politics it is noteworthy that the share prices did not seem to be influenced by the events in late August 1943. On August 29th the Danish government resigned due to pressure by the Germans following massive strikes in the summer of 1943. Instead, a permanent secretariat administration was formed in Order to keep administration in Danish hands. Apparently this change in political structure was not believed to affect the economic Situation. The German occupation of Denmark could be seen as a part of Germ any’s idea o f Großraumwirtschaft. It was not, however, an im­ portant reason for the occupation, but it is a fact that Denmark supplied a number of important food products to Germany during the war. In the last half of the 1930s, Germany imported agricultural products from south-eastern Europe, but in 1940 „This trend was reversed... when food imports from Denmark and Italy rose to record heights. ... As far as Germany proper was concerned food imports were sufficient to avoid all serious problems until 1944-45.“ 18 From the Danish point of view, the occupation meant that agriculture was cut off from its single most important export market and from 1940 to 1945 the structure of Danish foreign trade was totally different from both the preceding and the following years. Before 1940 Denmark’s trade with Germany accounted for 20-25 Per cent ° f total foreign trade, but in 1940 it was 50 per cent and in 1944 about 80 per cent. After the war the structure of Danish foreign trade gradually returned to almost the pre-war structure.19 From 1940 to 1945 Germany was Denmark’s largesttrade-partner and it was readily buying all that could possibly be produced. Agricultural 17 Oie Lange, Logbog for Lauritzen, 1884-1995. Historien omKonsulen, hans sonner og Lauritzen Gruppen, Copenhagen 1995, pp. 169-91 and 380. Hans Chr. Johansen, Dansk sofarts historie, vol. 6,1920-1960 (as yet unpublished manuscript, kindly made available by the author). 18 Milward, War, Economy and Society, p. 261 and table 28, p. 262. 19 Hans Chr. Johansen, The Danish Economy at the Crossroads Between Scandinavia and Europe, in: Scandinavian Journal of History, vol. 18 (1993), pp. 37-56, pp. 45-46. 7*


products like butter and pork were in great demand front Germany, and favourable prices proved to be an efficient way of improving the „ Liefcrfr e u d c the delivery enthusiasm, of Danish farnters. As a consequence the ntany maxintum prices had to give in to market forces. This development was welconted by the farnters wlto had suffered front low agricultural prices during the 1930s.2-0 One of the consequences o f the w ar and the occupation for the Danish econonty was, therefore, that Danish agriculture could seil all that it could produce - and a little ntore, since the population of cattle and pigs had to be reduced in Order to satisfy demand. And, as mentioned, prices were good. Even the president o f „ Land brugsrädet“ (the Agricultural Council) had to adniit in October 1941 that „it is not particularly hard times for agriculture.“ 11 Since Germany had a well defined interest in maximizing the Danish food production, it is not surprising that Gerntan occupation policy has been characterised as an attempt „ ... to preserve the impression that all Services rested on reciprocity and was formed on the basis of negotiation or exchange under normal circumstances.“ 11 The concept o f normal circumstances should be taken with some caution, however, since the very comprehensive trade negotiations that took place during the occupation could hardly be characterised as normal. A Danish scholar has described the exchange of goods between Denmark and Germany as a market economy, but the use of this term is hardly appropriate in this connection.13 Thus the occupation was what was needed to pull Danish agriculture outoftheprolonged depression ofthe 1930s, where farms had difficulties sustaining a fair income and therefore for the first time ever had to rely on large scale state intervention in Order to survive. Even though production declined and costs increased during the war, rising prices both for vegetable and animal products more than compensated for this. As a result the average return on invested Capital rose from ca. 2 per cent in the 1930s to ca. 7 per cent during the war. This was also reflected in the price o f farms, which increased by about 80 per cent from 194010 1945.142 4 13 0 20 21 22 23 24

72

Schmidt, Tysk frcmtraengen, pp. 24-82, p. 28. Erik Helmer Pedersen, Detdanskelandbrugshistorie, 1914-1988, Odense 1988, p. 176. Schmidt, Tysk fremtra;ngen,p. 26. Poulsen, Danmark i tysk krigsakonomi, pp. 121-32, p. 127. Svend Aagc Hansen, 0 konomisk vtekst i Danmark, Bind ii: 1914-19-';. Kobenhavn 1977, pp.95-97and Landbrugetsakonomii 50är, 1918-1968, Kobenhavn : 8,pp. 96-97; Peter Dossing, Landbruget, in: Buhl, Danmarks okonomiske forhold, pp 0-43, pp. 137-43. The concept of invested Capital was developed by Landokonon. ftsbureau (Agri-


Even if stock realisation and wear and tear of Capital equipment is taken into account, agriculture produced very good incomes during the occupation. There were, however, large differences in the income of landowners, farmers and smallholders respectively. It has been estimated that the average return on equity for smallholders was ca. 3.5 per cent, while it was 10-12 per cent for farmers and 14-15 per cent for landowners.15 The high incomes in agriculture provided for a high investment potential, while difficulties with respect to production or import of new tools pulled in the other direction. It has been shown that in general there was a clear correlation between agricultural income and investment. The exception, however, was the war years. From 1942 to 1946 the new investment in agriculture declined and the main reason was the lack of investment opportunities.16 In the absence of investment opportunities the steady income flow was directed to the banks whose liquidity was rising dramatically. In spite of rising income agriculture was in a weaker Position with respect to productive capacity and Capital equipment than before the war, but the problem was not serious. From 1946 to 1951 a real mechanisation fever occurred and the strong increase in investment corrected the problem of lost investment opportunities during the war.17 In 1948 an economist characterised the development of industry during the occupation in this way: „The entire regulation of industry took a form that in general left industry’s technical apparatus unchanged. Due to the authorities’ regulations, capacity, technical equipment and Customers have only in very rare cases been changed, and when regulations are removed industry will with respect to technical ability and know-how be practically at the same level as before the war. One can not exclude the possibility that in the future this may place Danish industry in a weaker Position as regards competition with the belligerents, where the state has to a great extent used war-time regulations to enforce concentration and rationalisation.“ 18

25 26

27 28

cultural Economic Works Bureau). It is the average sales value of the farms during the previous 20 years (see Pedersen, Detdanske landbrugs historie, p. 214). Dossing, Landbruget, pp. 100-43, pp. 137—43. Leon Buch, Studier over landbrugets investeringer i ärene 1910-56, Copenhagen 1963, pp. 29-33, and P- 4 3 »P- 47 and p. 58. New investment as net investment + depreciation (i.e. gross investment with deduction for repairs and maintenance). Pedersen, danske landbrugs historie, p. 143, p. 215 and p. 222. Ester Boserup, Industriproblemer, in: Buhl, Danmarks okonomiske forhold, pp. 158-84, p. 160. 73


This problem was overshadowed, however, by the more urgent difficulties due to the lack of supply of fuel and raw materials. Already in 1939"4° the fall >n the supply of the basic necessities for production was marked and it was not possible fully to replace the loss of imported raw materials and fuel with domestic production and by a general reduction of quality o f the produced goods. For some lines of industry, for example oil, margarine, car, sulphuric acid and superphosphat production the cut o ff from the supply of raw materials meant that production almost ceased. Supply problems were the single most important reason why productivity in all economic sectors declined during the occupation. The decline in industrial productivity was steep but unevenly distributed among the different lines of production. In general, industrial productivi­ ty declined by 21 per cent from 1938 to 1945. Production o f ready-made clothing was hard hit with a fall in productivity of more than 40 per cent, while the foodstuff industry managed to keep productivity at 95 per cent o f the pre-war levelT9 Supply problems were considerably less in those industrial Companies that supplied the Wehrmacht in Denmark and the so-called extraordinary industrial supplies to Germany. In those cases Germany supplied the necessary raw materials besides the ordinary supplies. For industry in general 15 per cent of total production in 1943 went to the Germans. For the iron and metal industry the share was 28 per cent, for mens clothes’ production it was 37 per cent and for the cement works it was 62 per cent.30 As was the case with agricultural products, the Germans were ready to pay good prices for these supplies and many Danish suppliers seized this opportunity for high incomes. In Order to keep the prices dow n, the authorities established a special committee, the Odel-committee, named after its chairman Axel Odel. The Odel-committee should approve all contracts between industrial firms and the Wehrmacht and was authorized to reduce prices if the Danish firm’s profits were considered too high. The Inform ation about supplies from Danish firms to the Wehrmacht thus obtained was later usable in the efforts to construct a card index on collaborators. This card index proved very useful after the w ar when the A uditing Com mittee for German Payments (Revisionsudvalget for tyske

betalinger) w as established with the purpose o f Controlling whether or not the price regulations on supplies to the Germ ans had been adhered 29 Hansen, Modgang eller fremgang?, pp. 83-86 and Hans Chr. Johansen, Industriens va.-kst og vilkär, 1870-1973, Odense 1988, pp. 206-10. 30 Boserup, Industriproblemer, in: Buhl, Danmarksokonomiske forlvd . u. 171.

74


to.3‘ In spite of maximum prices, limited supply of ravv materials and falling productivity industrial firms in general had high incomes: „The dividends that many industrial firms have declared during the war has not given the impression that the price and profit regulations have cut deep into industrial profits.“ 3* From the beginning of the occupation industrial share prices rised markedly over pre-war levels and this trend was only discontinued in mid-1944. On the aggregate level industrial profits were satisfactory and the positive effect for profits that protectionist regulations had brought about during the 1930s was continued in the war years. From 1940 to 1944 average return on equity was over 9 per cent per year and in 1944 it was ca. 12 per cent.33 The reason that industry was able to maintain high profits in spite of price regulations was, among other things, that the maximum prices were fixed at a level which ensured the least profitable firms a so-called normal profit. As a result the best managed firms with the lowest costs had high profits.34 Industrial investment has been even less investigated than that of agriculture, but there is no doubt that it was declining, and especially so during the last two years of occupation. In 1949 the lndustrirädet (Industrial Council) claimed that „time has shown that the worry that the productive machinery would be reduced in quantity and quality was not at all unfounded.“ 35 An official investigation supported this view. Measured in current prices, industrial gross Capital investment increased from 84.3 million kr. in 1939 to 89.9 million in 1943 and then feil to 67.8 million in 1944. Considering the inflation, industrial real gross investment declined considerably. The aggregate industrial use of horsepower increased, however, which indicates that it was possible to carry out certain Capital investment projects.3*5 31 Ibid.;Schmidt,Tysk fremtrtengen, pp. 50-51, and SigurdJensen, Lcvcvilkär under bcstettclscn, Kobcnhavn 1971, pp. 118-19. 3z Boserup, Industriproblcmcr, p. 183. 33 Hansen, Modgang eller fremgang?, pp. 86-88. There were, however, quitc considcrablc differences between the various lincs of production. In 1943 ar)d !944 the food industry had a markedly higher return on equity than in the first years of the war, while the oppositc held true for the iron and mctal industry becausc of the disastrous need of raw materials in the last years of the war (seeJens Otto Krag, Bycrhvcrvenc og krigsokonomien, in: Krisch, D anm ark besät og b efriet , pp. 6-89, p. 69). 34 Krag, Byerhvervcne, pp. 69-70. 35 This is a general opinion in the literature published in the years following the war. See Dansk Industribcretning. Industrien under den tyske bes&'ttelse, 1940-1945. 1. del. Regulcringcn, Kobenhavn 1949, p. 11. See also, for cxample, Krag, Byerhvervcne, p. 70. 36 Hansen, Modgang eller fremgang?, pp. 88-91. 75


A t t h e m i c r o le v e l t h e r e a r e c l e a r i n d i c a t i o n s t h a t it o n l y b e c a m e v e r y d iffic u lt to c a r r y o u t la r g e In v e s tm e n t fr o m 1 9 4 4 . T lu is , a n in v e s tig a tio n o f s o m e o f D e n m a r k ’s l a r g e s t in d u s t r i a l C o m p a n ie s b a s s h o w n t h a t e v e n t h o u g h t h e f ir m s c o u l d n o t c a r r y o u t a l l t h e d e s ir e d i n v e s t m e n t p r o je c t s a n d e v e n t h o u g h t h e C a p it a l e q u i p m e n t w a s t o a c e r t a i n e x t e n t w o r n o u t , it w a s s t i l l p o s s i b l e t o m a k e s o m e i n v e s t m e n t a n d it w a s n o t n e c e s s a r y t o d e c lin e O rd e rs o n th is r e a s o n . T h e v e r y s c a r c e s u p p lie s b o th d u r in g a n d a f t e r t h e w a r p o s e d a m u c h m o r e u r g e n t a n d i m p o r t a n t p r o b l e m . 373 8

IV.

Economic Policy „The German occupation of Denmark completely dislocated the foundation o f our economy and laid down an entirely new framework for the econom ic policy.“ 3S This view was presented by a Danish government official w ho himself took an active part in formulating the economic policy from 1940 to 1945. This opinion has been upheld ever since and there w as, indeed, a complete change in economic instruments and, to a certain degree, in policy targets. Denmark’s economic policy had to take Germ an demands very much into consideration, but within this general fram ework it was especially directed towards three objectives: securing the supply o f food and other important goods to the Danish people, reduction o f unemployment and to halt inflation. In order to maintain the supply of food and other goods the government introduced a series o f economic regulations. Areas where the market had formerly allocated resources were now dragged into the regulated eco­ nomy, and the experience from the very comprehensive regulations during the First World War and the regulations o f the 1930s proved most useful. Among other things the experience of the Valutacentral (Exchange Bureau) established in 1932 was useful, and the continuity is demonstrated by the fact that the Directorate for the Supply of Goods took over the Organisa­ tion of the Exchange Bureau. The price control regulations also exhibited a large degree o f continuity, when it took over an already existing council’s name which was later changed to the Price Directorate.39 37 Hansen, Modgang clier fremgang?, pp. 94-98. 38 Schmidt, Tysk fremtrsengen, pp. 14-82, p. 24. 39 Hansen and Henriksen, Dansk Social Historie, p. 13, p. 16; Krag, . -hvervene, pp. 16zzjjensen, Levevilkdr under besatttclsen, pp. 69-70, p. 155; Bosen..', .ndustriproblemcr, pp. 176-84.

76


There is no doubt that the comprehensive rcgulation of busincss and the economy in general during the occupation had a significant influence on the idea of the possibilities of the future economic policy to direct the economy in the wanted direction. This held especially true for the Social Democratic Party which believed that a planned economy along Keynesian lines would develop in the future.40 And they were right, of course. Unemployment rose in 1940 and it was clear that it was necessary to stop this development partly for social and political reasons, and partly in Order to escape German demands that Danish workers should be sent to Germany to work. This was the background for an act on work sharing in M ay 1940 and a much more ambitious employment plan from the autumn 1940. According to this plan 50 000 new jobs should be created through public works and various subsidies and loan schemes to the private sector. The employment plan was to be financed by a government loan to the sum of Z50 million kr. This was a considerable amount and the plan itself marks the breakthrough in Denmark of a new fiscal policy with a Keyne­ sian stamp. The government aimed at a balanced current expenditures budget, but via the Capital expenditure the budget showed an expansive effect. In combination with the German demand via the Clearing account and the Wehrmacht account this created an increased aggregate demand and reduced unemployment.41 Thus, fear of unemployment soon proved unfounded. The falling productivity, the production of substitutes, and the peat and lignite production contributed in combination with the Danish work for the Germans in Denmark and Germany to the decline in unemployment. As a consequence, the need for a fiscal policy, thatcreated demand, disappeared. Politicians and economists could concenträte on more urgent problems.

40 FIcmming Just, Landbrugct, statcn og eksporten, 1930-1950, Esbjcrg 1992., p. 499; N. W. Olesen, Jens Otto Krag og „Fremtidens Danmark“ in: Historie, vol. 19 (1991), pp. 46-72 and N. W. Olesen, Fremtidens Danmark - tilbagc pä plads, in: Arbcjderhistoric, 1995, Nr. 1, PP- 35 - 50 41 Topp, Udviklingen i de finanspolitiske ideer, pp. 237-38; Niels-Henrik Topp, Fiscal Policy in Denmark 1930-1945, in: European Economic Review, vol. 32 (1988), pp. 516-18; Hans Sode-Madsen, Statsungdomslcjrc under besrettelsen, 1940-45, in Jespcrscn and Pedcrsen, Besaittclscn, pp. 27-56, p. 28; Jenscn, Levcvilkär, pp. 90-91. The German requests that Danish workers should be sent to Germany were also the rcason that the way of calculating unemployment was changcd. The new method cut the official unemployment rate with 50per Cent (cf. Topp, p. 234). 77


Düring and after the First World War inflation got out ofcontrol, primarily as a consequence of Denmark’s large balance of payments surplus, but also to some extern because the fiscal and monetary authorities did not manage the economy as tightly as would havc been necessary in Order to avoid inflation. This development contributed considerably to the eco­ nomic breakdown of 1920, and the authorities obviously did not want to repeat that Situation.41 In order to avoid this, political action was taken as soon as the occupation was a reality. On April 9, 1940 the government issued a departmental injunction ordering a temporary price stop. From M ay the same year a price act dictated that prices were to be calculated on the basis of costs with the addition of a fair net profit. The price act also authorised the Price Directorate to determine maximum prices, and, thus, in principle price determination was separated from market conditions of supply and demand. In early 1943 3300 maximum prices had been fixed, but price control was not easy. The general purpose of the price control was to prevent producers from gaining higher profits at the expense of the Consumers, but it was also intended to keep inflation down. Without price control it was feared that the large demand and the limited supply would result in a high rate of inflation. On the other hand, too low maximum prices might give the producers an incentive to shift production to other products with more profitable prospects. This was the case, for example, with the production o f peat and raw materials, and the authorities had to regulate prices not on the „ ... principle o f costs, but on the principle of encouraging production, which was interpreted very largely to the advantage of the producers.“ Furrhermore, maximum prices on peat and raw materials were not adhered to, and in general price control was most efficient when industrial Com­ panies were concerned.4 44 The Situation was even more complicated by the 3 4 2 Wehrmacht's interest in stimulating the Lieferfreitde of Danish producers. Thus the Germans were willing to pay higher prices than the price control allowed, and in many cases, the Danish producers chose the better prices. The mounting w orry that inflation would get out o f control made the N ation al Bank apply a certain am ount o f pressure on the M inister of 42 See Erling Olsen and Erik Hoffmcycr, Dansk Pengehistorie, vol. z, Kubcnhavn 1968; Einar Colin, Danskc Pengeforhold, 1914-1936, Kobcnhavn 1961; Per H. Hansen, Päglidcbancntil den bitrecnde. Dansk bankvaesen i krisc, 1920-1933, Odense 1996, pp. 87-112. 43 Ester Boscrup, Bratndsels- og rästofproblemer, in: Buhl, Danmarks okonomiske forhold, pp. 144-57, pp. 148 and p. 150; Ester Boserup, Industriproblcmt;, pp. 158-84, p. 159; Hansen and Hcnrikscn, Dansk Social Historie, pp. 17-19.

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Finance in order to stop the price increases. The Minister of Finance appointed the above mentioned Committee of professors in economics to „consider what measures shouid be taken in Order to counteract the threat of inflation.“ The committees report was submitted a month later, in January 1943, and led to the enactment of anti-inflationary regulations in June 1943. The purpose of these measures was toput a brake on the mounting demand-led inflation and the means to do this were a tigthtening of fiscal policy, which resulted in a fiscal surplus during the last years of the occupation. The committee’s report was not unanimously accepted among economists, however. Professor Jorgen Pedersen was strongly opposed to the view of the committee that there was full employment in Denmark. Fle did not adhere to the view that there was a demand surplus and he claimed, therefore, that the implementation of a tight fiscal policy would increase unemployment.44 However, the very limited consumption possibilities were not matched by a corresponding limitation of purchasing power. The Wehrmacht’s drawing on the Clearing and the Wehrmacht accounts in combination with an increase in nominal incomes led to a considerable accumulation of purchasing power. Since there were no outlets for this „idle money“, it was canalised into the banks, where deposits swelled while advances stagnated or even declined. This increase in liquidity did not result in inflation in the short term, but the professor’s committee feared that inflation might arise after the war, as it had happened after the First World War. In order to avoid this, and on the recommendation of the committee, the National Bank and the government introduced a policy to mop up liquidity. This was carried out by strengthening bank reserve requirements and by issuing a number of government loans. The mopping up of idle money during the occupation was more efficient than during the First World War, but it was still not adequate. At the close of the war, therefore, the government decided to arrange for a money exchange based on a calculation of people’s wealth. Furthermore, in 1946 a once-andfor-all tax was levied on firms, in combination with a Stabilisation loan, totalling one billion kr.4* Whether the reason was Nazi sympathy, which was probably only the case in a few instances, or sympathy for the idea of big money, which was 44 Topp, Udviklingen i de finanspolitiske ideer, pp. 240-63; Topp, Fiscal Policy in Denmark, pp. 516-18; Olsen and Hoffmcycr, Dansk Pengehistorie, pp. 243-44. 45 Olsen and Hoffmeyer, Dansk Pengehistorie, pp. 253-62; Hansen and Henriksen, Dansk Social Historie, pp. 23, p. 35-37. 79


probably more often the case, it cannot be dcnied that sornc Danisli firms exhibited a striking eagerness to cooperate with the occupying powcr. After the w ar it was the general view that farmers, contractors and othcrs had profited front the occupation at the expensc of their countrymen.4r> The w ork for the occupying power had, however, considerably increased employment since up to 70 000 workers were employed in this sort of w ork. The maximum of 70 000 Danish workers working for the Wehr­

macht in Denmark was reached in March 1944 when the fortification of the westcoast of Jütland was at its highest. Furthermore, the employment o f Danish w orkers in Germ any also contributed to the decline in unemployment. In total almost iz8 000 Danish workers went to Germany to w ork during the war, but many of them returned after a while, and it is assumed that the maximum number of Danish workers in Germany at any one time was below 30 000. The value of the extraordinary industrial supplies to Germany amounted to a little more than 1 billion kr., and, of course, they benefited the Ger­ man w ar effort as well as the Danish economy. However, as in the case of other Danish work for Germans during the occupation, there is no reason to assume that the firms and persons that supplied industrial goods to Germany were all Nazi sympathizers. More likely, it was once again the prospect of high profits that was attractive. This question, however, can­ not yet be considered as having been adequately investigated.

V.

Conclusions The economic history of Denmark during the occupation has not attracted as much interest from scholars as other topics such as the resistance move­ ment, the collaboration with the Germans and so on. There does, how­ ever, exist a fairly comprehensive Iiterature on the subject and it does provide solid knowledge about the economic conditions in Denmark during the war. Am ong this Iiterature are quite a lot o f articles and monographs which do not concentrate on the war years, but on other chronological or thematic problems, but which still include different aspects of the economy during the occupation. We know that there were serious supply problems and that all conceivable areas o f econom ic activity were regulated. We also kn ow that agriculture and, it seems, industry h a d 46 Schmidt,Tysk frcmtrangcn, pp. 61-62.

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profits during


the war. This, however, is hardly surprising whcn the limited supply and large demand are taken into consideration. The most exciting questions on the economic activity in Denmark during the occupation probably do not lie in further investigation into the content of regulation or macroeconomic variables like growth and consumption. The microeconomic level, on the other hand, has still not been adequately investigated. Did the objective of government and business organisations of preserving the existing economic structure mean that Danish firms were left worse off than their foreign competitors? The action of individual firms in a strongly regulated economy under somewhat peculiar political circumstances also needs further attention. How did firms manage to produce, invest, distribute, plan for the future and so on in a time when fuel and raw materials were hard to get, and where too much contracting with the large customer, the Wehrmacht, was potentially to result in very unpleasant consequences?

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Instruments of Economic Control and Exploitation: thc German Occupation of Bohemia and Moravia I.

Introduction In contrast to other countries of Central and Southeast Europe Czechoslovakia’s Western lands, Bohemia and Moravia, have enjoyed an advanced level of industrialization from a relatively early period. This together with the Czech people’s tradition of democracy has had a profound effect on the country’s economic, social and cultural development. From her foundation on 28 October 1918 to her dismemberment after the Munich Agreement of 30 September 1938 the Republic of Czechoslovakia remained an independent state. At the same time, her political and economic System was influenced by complex financial and diplomatic relations. In the League of Nations’ rank Order of developed economies interwar Czechoslovakia belonged to the ten largest per capita producers of industrial goods and the seven largest suppliers of armaments in the world, as well as to those European countries most dependent on exports. International business was attracted to the Czechoslovak economy because of its relatively high concentration in industry and banking, the comparatively low level of wages and the stable political conditions of the country’s democratic System of government. Between the wars the Czechoslovak economy became an important link between Western, especially British and French economic interests and Southeast Europe. At the same time it became an area of complicated competitive struggles, above all, between western Europe and Germany. Within this framework compedtion in the country itself between Czecho­ slovak and German groups continuously sharpened. German Capital endeavoured to capture economic positions in Czechoslovakia and tried to sever the economic and political ties between Czechoslovakia and the western powers as well as between the States of the Little Entente.1 i

Alice Teichova, An economic background to Munich. International business and Czecho­ slovakia 1918-1938, Cambridge 1974.

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As a result o f the Anschluß of Austria to Germany on n M arch 1938 the threat to Czechoslovakia’s independence became imminent. H aifa year later the M unich Agreement sealed the fate o f the First Republic o f Czechoslovakia. It led to the dismemberment o f Czechoslovakia, to severe losses o f industrial and agricultural capacity as well as to the forfeiture o f vital fortifications in the border areas which Germany annexed. Under these circumstances the life of the rump of the state’s territory, the so-called Second Republic of Czechoslovakia, was doomed. In the short period between 30 September 1938 and the occupation of Bohemia and M oravia by the German army on 15 M arch 1939 Czechoslovakia’s role in the international economy was destroyed, her territory divided into different parts which, ultimately, served the war economy o f National So­ cialist Germany. O f the total industrial production of the former Czecho­ slovakia 9 z per Cent was concentrated in the territories incorporated into the Reich: 70 per cent in Bohemia and Moravia, the occupied Protectorate, and 22 per cent in the border areas, annexed to Germany as the Sudeten­ land. The remaining 8 per cent was located in Slovakia which had seceded from the Second Republic o f Czechoslovakia and declared its indepen­ dence on 14 M arch 1939. For National Socialist Germany’s preparations for war the Protectorate was of great importance, because there the decisive part of former Czecho­ slovakia’s total production o f the iron- and Steel and mechanical engineering industries was situated, while in the Sudetenland the share of consumer goods industries, such as textiles and glass, etc., was relatively greater. In this paper I shall concentrate on the instruments o f econom ic control during the German occupation of the Czech Lands, Bohemia and M oravia, the so-called Protectorate.

II.

Character and structure o f the occupation regime Administration as an instrument o f economic control O fficially the da te of the invasion o f the Czech Lands by the German army is the i5 th M arch 1939. But the starting signal for Crossing the frontier into N o rth M o ra via dem onstrates the im portance N ation al Socialist Germ any attached to Czechoslovkia’s heavy industry as, on the afternoon o f M arch 14, H itler issued an order to General Wilhelm I eitel to occupy the largest Central European iron- and Steel w orks, th ■ ' tkovice Mining and Foundry W orks in O strava, before the general mm ■

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invasion o f the


Czech Lands on 15 March, to prevent Poland from seizing the rolling mills before the arrival of the German army.23 The constitutional position of the Czech Lands remained intentionally vague as the German government took into account that the military conquest of non-German territory was happening in peace time and, in Order to reap benefits from the expected spoils, a smoke screen of legality would have to be observed. While the invasion was in full swing Emil Hächa, the President of the rump of Czechoslovakia, received the nebulous promise during his humiliating visit to the Reichskanzlei in Berlin on 15 M arch 1939 that Germany would guarantee the Czech nation’s „autonomous development of its national life according to its character“.3The next day, 16 March 1939, Hitler decreed the establishment of the „Protectorate of Bohemia and Moravia as an integral part of the German Reich“. Colonial Status was conferred upon the Czech Lands - therefore the designation of „Protectorate“ was chosen - accord­ ing to the model of the French-Tunisian agreement of 1881 which, to a certain extern, provided a basis for the structure of the occupied territory’s administration.4 The institutional structure of the German Occupation Authority and its relation to the Czech Protectorate government functioned, except for minor changes, from 16 March 1939 to 20 August 1943. It contained organizational elements of dualist government which, if needed by the German authority, could be activated. On the eve of war and during the heady period of Germany’s military successes it was expected that Hächa’s government guarantee social peace and Order as the economy was rapidly geared to war production. However, the last remnants of this euphemistic autonomy were liquidated in the summer of 1943 when victory slipped ever further from Hitler’s grasp. From the very beginning German rule was headed by the Reichs­ protektor, whose authority was practically unlimited, as he was directly responsible to Hitler. The first to be appointed Reichsprotektor was Kon­ stantin von Neurath, described as a diplomat of the old school but capable of imposing the brutal Nazi dictatorship without scruples. Karl Her­ mann Frank, an ambitious and violently anti-Czech leader of the Sudeten­ deutsche Partei, was appointed Staatssekretär and Stellvertretende Reichs­ protektor, responsible to the Reichsprotektor. Unlike in Germany and in 2 3 4

Testimony of Wilhelm Keitel, imt , 1400-1700,5 April 1946. Protocol of Hächa’s visit at the Reichskanzlei in Berlin on 15 March 1939, cited by E. Sobota, Co to byl Protektorat, Prague 1946, pp. 21-22. Ibid., pp. 30-31.

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the unrestrained post-Anschluß period in Austria, the activities of the NSDAP in the Protectorate were strictly kept separate from the executive

authority of the Reichsprotektor. Further down the line o f the German administration 20 Oberlandräte (OLR) - 12 in Bohemia and 8 in Moravia - were appointed on 22 April 1939, whose authority was subordinated to both the Reichsprotektor and the Staatssekretär. They were charged with the control of the Czech district and communal organs. President Hächa and his government had, on the basis of Hitler’s promise, expected to head an autonomous Czech administration but the decisive posts were kept firmly in the hands of German high officials. The pretence of a national Czech administration was played out by Germ any’s approval o f the autonomous government of the Protectorate which had to get permission for all its actions from the Reichsprotektor and the Staatssekretär. Parliament was dissolved, political parties prohibited and universal suffrage replaced by the Führerprinzip. In the Czech government’s subservient Statement o f intent it pledged to use all organs o f state at its disposal, especially police and gendarmerie, to ensure social peace and order on the whole territory of the Protectorate and to prevent disturbances of any kind. Further it declared all acts of Sabotage which disrupt or paralyse normal public life, especially economic life, as actions inimical to the Reich to be prosecuted and most severely punished.5 The character o f the Czech Protectorate government was described in a Ger­ man programmatic document thus: „We need a weak Czech government able to re-organize the Czech nation in such a w ay that it w ould never rebel against Germany, but that the government should be strong enough to prevent an Opposition from taking power.“ 6 The Czech adm inistration was very large. Although entirely sub­ ordinated to German control and steering, it was kept as a fictitious auto­ nomous organism, in order to ensure that Czechs fulfilled the needs o f the German w ar effort. Figures quoted in Situation reports from Prague to Berlin mention ca. 400 000 Czech personnel, whilst German civil servants amounted to ca. 2000.7 Indeed, the Cooperation o f the Czech government 5 6

7

Statement of Czech government, Stätnf üstfcdnf archiv (süa) - mtoz - N0.75680-39-1/B. Cited by V. Olivova,D£jinyCeskoslovenska, vol. iv, Prague 1967, p 354. By May 1942, after the reorganization of the occupation admir.i t ntion under Reinhard Heydrich, the number of Germans in the civil Service was redu.-e j One sixth of German clerks employed in the Protectorate was freed for Service in th. m a c h t. Heydrich’s Situation reportto Bormann (18 May 1942), cited by Vaclav Kr; . ' . y hospodärskcho a sociälnfho vyvojev feskych zemfch v letech 1938-1945, vol. 1, Pt

86

8, p.23.


saved the German occupation regime a great number of their own civil servants. While the civil administration in Bohemia and Moravia continued to work smoothly the German authority could keep the numbers of its own civil Service low and concentrate on the personnel of the occu­ pation army, the German police, units of the SS, and of the feared Gestapo and the Sicherheitsdienst (s d ). In their effort to create a colonial-type Protectorate a few hundred thousands Germans represented the governing strata over millions of Czechs who became second-class citizens in every respect. However, the German occupation authority could never be identified as a „classical “ colonial regime because it was imposed not on a backward agrarian overseas region but on a society and economy in the heart of Europe with an equally advanced structure as Germany herseif. Thus the occupation regime’s policy could not consist merely of mindless primitive plunder but more complicated and sophisticated methods of exploitation had to be applied to ensure the utilization of advanced technology and capacity in Czech heavy industry and, above all, the employment of skilled labour, qualified technicians and an educated workforce, all of which be­ came increasingly important in Germany’s war effort. Principally two conceptions impinged on the policies practised in the Protectorate which - until Reinhard Heydrich, Chef der Sicherheitspoli­ zei und des SD, superseded von Neurath as Deputy Reichsprotektor on 28 September 1941 - caused conflicts of competence between the Office of the Reichsprotektor and that of the Staatssekretär. One concept, repre­ sented by von Neurath and supported by the army and diplomacy, wished to pursue essentially a traditional imperialist policy based on collaboration with domestic elements and exploitation of economic resources of the Czech Lands. The other, K. H. Frank’s conception, preferred terror and brutal dictatorship. It emanated from Sudeten German Chauvinist circles and was based on their claim to a leading role in the „Protectorate“. Frank favoured the Endlösung of the Czech question by forced Germanization (Eindeutschung), expulsion and physical liquidation (see further) and the total incorporation of the Czech region as one of the Ger­ man provinces into the Reich* But this concept encountered competition8

8

ProposalofK.H. Frank to Adolf Hitler (18 August 1940) (D enkschrift ü b er die Behandlung des T scb ech en -P rob lem s un d die zukünftige Gestaltung des böhm isch-m ährischen Raumes),

Acta Occupationis Bohemiae et Moraviae. Die Deutschen in der Tschechoslowakei 1933— 1947, Prague 1964, Doc. 315, pp. 417-42.1.

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from the strongerclaims ofleading circles in the Reich. Although Frank’s detailed proposal was, in principle, endorsed by Hitler as a long-term solution he decided in the autumn o f 1940 that, in the short term, the Status of the Protectorate under Reichsgewalt in Prague was to be maintained in the interest o f the war effort.9 In the Czech case, compared with other occupied areas, economic realities set certain limits to rnass terror and barbarian extermination policy. W hile, doubtlessly, econom ic considerations were paramount, the occupation regime also reaped psychological advantages due to the presence of Sudeten Germans (former Czechoslovak citizens o f German nationality) in the leadership o f the Protectorate who intimately knew the Czech environment. This made an impact on the occupation authority’s tactics w hich could and w ere, if needed, adapted to the specific behavioural pattem o f the Czech nation. In this connection knowledge of the mood, historical experiences and tradition o f the Czech population became a useful instrument of rule, especially during the depression and passivity after the M unich Agreement which brought the Czechs national disaster. Occupation policies were, of course, strongly influenced both by the international and domestic Situation and, therefore, distinct phases are recognizable: 1. 15.3.39 to the outbreak o f w ar Czech autonom y was instrumentalized for German gains in the world market, 2. A fter Nazi victories in Europe restrictions on autonomy were stepped up and, after H eydrich’s arrival in Prague, 28 September 1941, the implementation o f the N ew O der w as more vigorously pursued. 2. From the defeat of the German arm y at M oscow in the winter o f 1941/2 and H eydrich’s assassination, 27 M ay 1942, terror and brutality w as let lose until 20 August 1943 when dualist government was liquidated. 3. A t that time the maintenance o f w ar production in the „Protectorate“ demanded greater restraints from the occupation regime, but also the resistance m ovem ent gained strength and reached its peak in the Slovak Uprising in 1944 and the Prague Rising in 1945.

9

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Ibid., Doc. 32.0, (5 October i94o),p.426;Doc.3ZZ (14 and 15 Ou'

40), pp.427-428.


III. German economic policy and 'Instruments of economic exploitation in Bohemia and Moravia III. i Foreign exchange and exports The immediate concern of Hermann Göring as Bevollmächtigter für den Vierjahresplan were expressed in his urgent dispatch of 16 March 1939, on the very day Hitler decreed the establishment of the Protectorate, to every Reichsminister, to the Reichsprotektor and to all civil Service chiefs in Bohemia and Moravia in which he insisted on greater centralized control in the process of incorporating the occupied territory into the German Wirtschaftsraum than had been necessary in the Sudetenland or in the Ostmark. He, therefore, reserved decision-making in all fundamental economic questions to himself. In particular he pointed to the well-known export-orientation of Czechoslovak industry and stressed the urgent necessity of maintaining this export for the purpose of gaining foreign exchange. Therefore he urged the Reichswirtschaftsminister to take all suitable measures to achieve this aim. In particular he demanded that all current foreign contracts of Bohemian and Moravian enterprises were punctually fulfilled in Order to secure the proceeds in foreign exchange (Devisenerlös) for the whole German economy. In the same dispatch he warned against a rush of German buyers to acquire Czech assets at knock-down prices, as well as against unauthorized Capital transfers and „wild“ „Aryanization“. To ensure an orderly transfer from peace to war production he demanded strict discipline and the maintenance of the local price- and wage levels.10 Without delay the German occupation authority initiated a rigorous inventory of all foreign exchange and gold reserves at banks and savings institutes in Bohemia and Moravia. At the same time the Czech National Bank was ordered to transfer its gold reserves deposited in London to the Reichsbank. On 24 March 1939 it was confirmed by the Bank for Inter­ national Settlements that the transfer of gold valued at Kc 739,740,596 to the Reichsbank had taken place.11 Concurrently the Reichsbank received further gold reserves from the Skoda Works and the Czech Armaments 10 Göring’s express dispatch, dated 16 March 1939, Sbornik k problematice dejin imperialismu, Prague 1987, Doc. 51, pp. 119-131. 11 L. Chmela, Hospodarskd okupace Ceskoslovcnska, jejf metody a dusledky, Prague 1946, PP- 4 3 - 4 5 89


Works in Brno for the purchase o f raw material supplies for botli thc Ger­ man and Czcch armament industry. In many cascs o f foreign debt and interest payments to Czcch crcditors the RcicbsbiVik was able to collect hard currency. However, the British government blockcd Czcch gold, currency and shares deposited in English banks; ncgotiations about thcir transfer to the Rcicb were terminatcd with thc outbrcak o f w ar.11 An early exam ple o f Gcrm any's adaptation o f occupation policy to econom ic g a in - in the interest o f acquiring foreign exchangc by maintaining Czcch exports - is the matter o f the Customs Union wherc, for a time, Czcch and German intercsts coincided. The dccree o f 1 6 March

1939 establishing the Protectorate States in point 9: „T h e Protectorate belongs to the customs area o f the German Reich and is subordinated to its customs sovercignty“. While German business circles strongly advocated the liquidation o f customs borders, the Czech business Community expected customs and exchange autonomy. In April 1939 the Czech National Bank and the autonomous Czech ministrics in a M em orandum -intended as a basis of negotiations - for the German Wirtscbaftsministerium entitled „Preconditions o f economic development o f the Protectorate Bohemia and M oravia“ argued for customs, financial and exchange autonomy. They pleaded for the retention of customs sovereignty on the grounds that the sudden establishment o f a Customs Union between Germany and the Protectorate would threaten export possibilities because o f rising raw material prices and loss of traditional foreign markets, on the one hand, and a too quick adaptation of price-and wages levels to the Reich would reduce the advantages of Czech exports, on the other. Also the advantages, accruing to Germany, o f the unrealistically underrated Czech Crow n ( k ) to the German M ark (rm ) as 1:10 (the real rate was 1:6) would be wiped out. On 12 M ay 1939 Walther Funk, the Reichswirtschaftsminister, in his reply to the Czech Memorandum agreed for the present to retain customs and exchange autonom y but added that „no assurances can be given for the future“. 13 Germ any did reap substantial advantages from large export surpluses o f the Czech economy while the peace lasted. Czech business cooperated in an export programme under the direction o f the largest concerns, above tz Tlierc arc scveral publications tlealing with thc „Czcch gold“ in brcturned to thc Czcchoslovak government in exilc and later to • slovak Rcpublic. 13 Excerpts of Memorandum and of Funk’s rcaction to iteired by K Vol. 1, pp. izS -tzy and pp. 131-13Z. 90

1 , .0111c of wliich was dabished Czcchoy hospodäfskcho,


all, the Skoda-Works and thc Czcch Arniamcnts Works in Brno. ThcSkodnWorks produced a list of uncompleted export Orders for pcace-products on i April 1939 in which their calculated value was just undcr half a milliard crowns (k 478,491,400); of this total 37 per ccnt were dcstined for Gcrmany, wliile the greater part of 63 per cent was to he payablc in hard currency. The list substantiates the worldwide destinations of Skoda exports: it enumerated 50 dient countries of which India, Iran, the Soviet Union and Yugoslavia held the leading places. Until 1940 the Armaments Works in Brno produced mainly for export to Romania, Yugoslavia and Turkey.'4 In theconceptofthe future Großraumwirtschaft export policy Czech industrial capacity played a significant part: The Protectorate works were to be given preference in the southeast-European market because of their more favourable geographica! transport position, while German works were to supply the west-European market. Under German occupation Czech business, as partner in the German export drive, was able to penetrate the southeast-European market more successfully than before Munich. As a result the structure of the destination of Czech exports changed dramatically in a short time: by April 1940 70 per cent of total exports of the Protectorate were received by countries of Southeast Europe (of which 30 per cent went to Yugoslavia, z i per cent to Slovakia, 15 per cent to Romania and 3 per cent to Hungary).'5 At the same time the re-orientation of Czech exports towards the German market, while bringing numerous advantages for the Czech business community, changed the proportions of Czech trade with hard currency countries and Clearing countries: Between the end of 1937 and May 1939 trade with hard currency countries feil from 61,5 to 29 per cent, and trade with Clearing countries rose from 38,5 to 71 per cent. In spite of this reversal the Protectorate’s balance of trade with free market countries remained active (the balance was still more than half a milliard crowns in surplus at the end of 1939) during the period customs borders with Germany lasted. As the Czech business community joined its fate with the German economy its role in international trade declined rapidly.'6 14 Bundesarchiv/Militärarchiv, RW46/2. Discusscd in A. Teichova/R. Waller, Der tschechische

Unternehmer am Vorabend und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, in Waclaw Dlugoborski (cd.), Zweiter Weltkrieg und sozialer Wandel, Göttingen 1981, pp. 298-199. 15 Ibid. 16 Figures in this paragraph are calculated from Statisticka roCenka Protektorat Cechy a Morava, 1941, pp. 84-86; Vaclav Prücha c. a (eds.), HospodafskcdSjiny Ceskoslovcnska v 19. a 20. stolcti, Prague 1974, pp. 506-507; and Kral, Otazky hospodarskeho, vol. 1, pp. 134, p. 152. After the occupation of Bohcmia and Moravia Czcch trade declined in foreign

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But in the aftermath of the German conquests in Europe in the first year of the war the advantages for Germany’s balance o f payment derived from separate customs territories outweighed the disadvantages: By the end of 1940 the Protectorate’s trade with Germany had reached 80 per cent of total imports and 71 percent o f total exports.17 Despite requests, indeed entreaties, by the Czech government of Alois Elias the Customs Union was introduced on 1 October 1940 and the Czech Lands were included in the Clearing Centre in Berlin. Its records show that during the occupation regime the Czech National Bank was credited with 24,4 mrd K of which i i ,6 mrd were paid out for supplies from third countries. The balance of 11,6 mrd K remained with the German Reich never to be returned. A t the same time the N ational Bank in Prague paid Czech entrepreneurs export premiums in K which acted as a substandal interestfree loan to the German Reich.18

III.2 Enforcement of war economy R e g u la t io n s o f th e tr a n s it io n fr o m a m a r k e t e c o n o m y to a c e n t r a lly c o n t r o l l e d a n d a d m i n i s t e r e d e c o n o m y w e r e i n t r o d u c e d in q u i c k s u c c e s s io n d u r i n g t h e s p r i n g a n d s u m m e r m o n t h s o f 1 9 3 9 in O r d e r t o t i g h t e n C o n t r o ls a n d , a b o v e a l l , t o i n c o r p o r a t e t h e w a r in d u s t r ie s o f w o r l d r e n o w n s i t u a t e d in B o h e m i a a n d M o r a v i a in t o t h e G e r m a n w a r m a c h i n e . T h e i n s t r u m e n t s o f t r a n s i t i o n f r o m a p e a c e t o a w a r e c o n o m y w e r e o p e r a t e d b o t h b y th e C z e c h a n d o c c u p a t io n a d m in is tr a tio n .

In M ay 1939 the Nejvyssi ürad cenovy (Supreme Price Office) was established by Government Order No. 121/1939 Sb.z. a n. A t the same time conscription o f the workforce on the Reich model was introduced by Order o f the M inistry o f Industry, Commerce and Trades (1/D-45383/ 1939). In June 1939 a State Order regulating wages and workers’ duties was issued (No. 149/1939 sb. z. a n.). This was followed in July 1939 by the Order o f the „organic construction o f the econom y“ adapting the markcts as the most favoured nation clause lapscd in agreemcnts with the former Czcchoslovakia, the Czech crown was not allowed to bc traded on foreign stock exchanges, paymentsof outstanding invoiccs were blocked in Britainand Brasil, bo.- : ron German goods was extended to Czech goods not only by Jewish entrepreneur. r.: ' . nerally in France, England, USA and Scandinavia. 17 Estimatcd from Tablc 9 in Prticha, Hospodafske dejiny, p. 509. 18 Chmela, Hospodärskä, pp. 37-38, p. 159 f. 92


Organization to the Fiibrerprinzip. In its wake labour exchanges were entrusted with the conscription and distribution of the work force (August 193p: No. 193/1939 Sb. z. a n.). In August 1939 the Order No. 168/1939 Sb. z. a n. established the corporate System on the German model. With regards to industry it consisted of the Central Association of Industry for Bohemia and Moravia (membership of both Czech and German industrialists was compulsory). In addition there was a separate Deutsche Gesellschaft für Wirtschaft in Böhmen und Mähren which pursued the Germanization of the economy. Associations under central Organization were: Trades, Transport, Financial Institutes, Insurance, Agriculture and Forestry, each controlled by the appropriate economic ministry. Further, the Control Office for Exports and Imports began to function. A tight grip on all economic activity was held by the decisive Organs in the occupation administration: The Office of the Reichsprotektor, Gruppe Wirtschaft, Rüstungskommis­

sion, Rüstungsinspektion, Zentralstelle für Kriegsaufträge. National Socialist Germany’s ruthless domination over the Czechs, who were regarded as a racially inferior population, was tempered only by the crucial importance of the contributions the Czechs were capable of making to the German war effort. This is clearly substantiated by overwhelming documentary evidence. None more so than the frenzied memorandum by K. H. Frank, addressed to Hitler on 28 August 1940, on „The treatment of the Czech problem and the future Organization of the Bohemian-Moravian area“ (of this more later) in which he writes that certain considerations have an inhibiting effect upon the solution of the Czech problem, „ weil die Notwendigkeit des Protektorratsbeitrages zu

kriegswichtigen Leistungen (Erzeugungsschlacht, Waffen- und Munitionsfabrikationen, Funktionieren von Handel und Verkehr) den Angriffgegen tschechisches Volkstum wegen eventuell auftretender Störungen des Werk­ friedens auf die Kriegsdauer verbietet“.19Because of these necessities Steps to liquidate Czech nationhood was not held to be plausible during the war. Never the less an increasingly brutal regime was imposed on Bohemia and M oravia with the arrival of Reinhard Heydrich, the chief of the Sicherheitspolizei und des SD, as Deputy Reicbsprotektor in Prague on 28 September 1941. During his short reign the Czech Lands were completely integrated into the Reich, the Czech government’s authority crippled, its Prime Minister Alois Elias was arrested on 19 January 1942, and during the terror after Heydrich’s assassination on 27 May 1942 executed with 19 Seenöte8. 93


thousands o f other Czechs. The Czecli government as a collective organ was dissolved and only a few ministrics were retained, most importantly the Ministry of Economics and Labour linder the German Walter Bcrtsch. Düring this period war production as well as searches and persecution of persons suspected of Sabotage or Opposition were stepped up. Hitler issued an Order (on 21 M arch 1942) threatening heavy penalties (prison and death sentences) for false or withheld Information about labour supply, material reserves, production targets and important raw materials, as well as products, machines and equipment needed for war production.10 Heydrich and his successor Kurt Daluege, who with Frank presided over the sacking of the villages Lidice and Lezaky and the murder o f its male P opulation11, pursued the policy o f Zuckerbrot und Peitsche, as they reiterated in their reports to Berlin, in order to enforce Submission and order and to ensure the continuation o f w ar production. The realization o f Germ any’s economic policy in the Protectorate brought about changes in the structure of industrial employment. Table 1 show s the dram atic increase in employment in the m etallurgical and metalworking industries which more than doubled between M arch 1939 and M arch 1945, while employment in other branches feil from an index figure of 103,9 to 89,3. This is borne out in Table 2 which shows the percentage increase in industries essential to the war effort as against the fall of employment in consumer goods industries from September 1941 to M arch 1945. Düring these years the significance of the Czech Lands rose as an area o f relative safety from allied bombing to which industrial capacity could be transferred and production maintained. This emerges from estimates based on employment figures contained in Table 3 which demonstrate that the Czech areas contributed between 9 and 12 per cent to total „G reater G erm an“ industrial production, and that their share increased relatively more than that o f any other area of Großdeutschland between 1941 and 1944, although generally productivity feil.

i o Reichsgesetzblatt 1,1942, p. 165. zi Sec the full rcport of Daluege to Bormann on the dcstruction of the - dages Lidice (io June 1942) and Lezaky (18 June 1942), the murder of their male pep ■ n, the deportation of the women toconcentration campsand the placcment of chi'tb <homes is contained in: A b s c h lu ß b e r i c h t ü b e r d e n M o r d a n s c h la g a u f S S - O b e r g w ; ' ••rer H e y d r ic h , Acta Occupationis Bohemiaect Moraviae, Doc. 385, pp. 486-489.

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IV. The policy of Germanization (Eindeutschungdes tschechischen Raumes) The instruments of economic control and exploitation empioyed in the Protectorate of Bohemia and Moravia by the German occupation regime have to be assessed in the context of the „final solution of the Czech problem“. H ow to deal with the Czech nation had exercized the minds of the leadership of the Sudetendeutsche Partei (sdp) for a long time, but practical proposals were put forward only after the fortunes of war had turned in Germany’s favour. K. H. Frank’s Denkschrift to Hitler of 18 August 1940 became the basis for policy decisions in Berlin and Prague.2-1 Reading the language of the relevant documents one could regard the horrendous ideas as the chimera of extremists had the German authorities not begun to implement them. In the long term the Germanization of the Czech Lands was to be achieved by liquidating Czech nationhood. The following methods were to be applied: The first method was to realize the assimilation of that part of the Czech population, estimated at 40 to 50 per Cent, which was held to be racially suitable to be Germanized. For this purpose „Health Care Commissions“ were established which, in Cooperation with the Rasseund Siedlungshauptamt of the SS, began their work of selection. Kenn­ karten were distributed to those considered by the Rassenforschung as possible German material and Volkslisten were compiled. The attack on Czech intellectuals and learning was stepped up. Czech universities had already been liquidated since November 1939 and the Germanization of the school System was taken in hand, especially the introduction of German as compulsory language. The second method was to consist of deportation, removal and expulsion. This was to be postponed until after victory, as no suitable area was deemed to be available as yet for large population movements. The third and most drastic method of solving the Czech problem was through Sonderbehandlung, which meant physical liquidation. Düring periods of brutal terror, especially after the assassination of Heydrich progress was made by this method, but while the war required ever more workers both in the Protectorate and in Germany mass extinction was unrealistic. (An estimated 250,000 Czechoslovak citizens, of whom two thirds came from Bohemia and Moravia, lost their lives in concentration camps, or through executions ii

As footnote 8. 95


and death during imprisonment between 1939 and 1945. As compared to other occupied countries, e. g. Poland, fevver Czech lives were lost due, above all, to the crucial economic role o f the Czech Lands in German war production.) As pointed out above, these plans were not the result o f the nadonalistic ravings o f K. H. Frank alone but were approved policy decisions agreed with Hitler and conveyed to the Reichsprotektor from Berlin. First and foremost the Czech problem was to be tackled by Germanizadon in the economic field: transfers o f property into German hands, „A ry a n iza tio n “ and settlement o f Germ ans on Czech land.

IV. 1 I n s titu tio n a liz e d e c o n o m ic e x p lo it a t io n b y t r a n s f e r s o f C a p it a l

The transfer o f property in the Czech Lands into Germ an hands was carried out speedily by the occupiers. In the short run, this policy aimed at making the industry and, indeed, the whole economy of the „Protectorate“ available for Germany’s mobilization for war. In the long term, the Germanization of Capital was one of the important Steps in the direction of the final solution o f the Czech problem. Let us deal with the historical reality o f the short term. As mentioned above, Göring in his dispatch o f 1 6 M arch 1939 immediately reserved decision-making about the economic integration of Bohemia and M oravia into the German Wirtschaftsraum to himself. In particular he demanded an orderly transfer o f properties ö f great eco­ nomic value, such as large estates, industrial enterprises, majority shareholdings and Capital participations. For that reason he laid down that, for the time being, his personal approval was required to acquisitions of all larger objects valued at more than half a million.23 This was followed up by Göring on 20 M arch 1939 by authorizing the Generalreferent in the Reichswirtschaftsministerium, Hans Kehrl, to acquire the Czech

23 „3. Der Besitzwechsel bei großen wirtschaftlichen Werten, insbesondere bei Grundbesitz, Gewerbetreibenden, Aktienmehrheiten, Beteiligungen, usw., muß in einerden Belangender deutschen Wirtschaft entsprechenden Weise geordnet werden. Deshalb behalte ich mir einst­ weilen die Zustimmung bei allen größeren Objekten (ab 1/2 Million) \ r. Ich bitte den Herrn Reichswirtschaftsminister, dafür zu sorgen, daß die entsprechenden c'.nzeigepflichten und Genehmigungsvorbehalte eingeführt werden, damit eine laufende K* .-olle über die Besitz­ umschichtungen möglich wird.“ Doc. 52, cited in footnote 10.

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Armament Works in Brno, the Skoda-Works in Plzen and the Vitkovice Mining and Foundry Works with their subsidiary enterprises.i'* By his peremptory Intervention Göring dashed the hopes of the Czech government and the leading Czech bankers and industrialists that the take-over of the great Bohemian-Moravian armament complex by Germany could be avoided. Düring the last months of the existence of the Second Czechoslovak Republic the government of Rudolf Beran carried out the privatization of the state’s share in the Capital of the Skoda-Works and the Czech Armaments Works Brno which stood at the head of a complicated structure of intertwined banking and industrial subsidiary Companies. In this way a powerful armaments concern with vertical and horizontal Iinkages in the entire heavy industry of Czechoslovakia was formed under the leadership of a Czech syndicate on the eve of the Ger­ man occupation of Bohemia and Moravia. The Czech government and business circles expected this armament complex to survive in Czech hands, because they based this erroneous belief on the experiences of Austria after the Anschluß where private property, as long as it was not in Jewish possession, had apparently been respected.*5The arrival of Hans 24 „Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring Beauftragter für den Vierjahresplan V o llm a ch t

Ich beauftrage hiermit den Generalreferenten im Reichswirtschaftsministerium, Hans Kehrl, als Treuhänder einer von mir zu benennenden Stelle oder Rechtsperson die Aktienmehrheit 1. der Waffenwerke Brünn, 2. der Skoda-Werke Pilsen, 3. des Eisenwerkes Witkowitz und ihrer Tochtergesellschaften zu erwerben und alle ihm hiebei zweckmäßig erscheinenden Verhandlungen zu führen und Maßnahmen zu treffen, soweit die erworbenen Werte zu ver­ walten, Umgruppierungen in den Beteiligungsverhältnissen der genannten Gesellschaften und der direkt oder indirekt abhängigen oder verbundenen Firmen vorzunehmen, soweit ihm diese notwendig oder zweckmäßig erscheinen. Soweit hierzu Rechtsgeschäfte mit Dritten erforderlich werden oder Verbindlichkeiten einzugehen sind, ist er bevollmächtigt, in Gemeinschaft mit Dr. Rasche die noch benennende Stelle oder Rechtsperson zu vertreten und alle zur Durchführung dieses Auftrages ihm zweckmäßig erscheinenden Rechtsgeschäfte abzuschließen und Willenserklärungen abzu­ geben. Sofern bei diesen Rechtsgeschäften und Willenserklärungen der Reichsfiskus verpflichtet werden soll, ist zu ihrer Rechtswirksamkeit die Zustimmung des Herrn Reichsministers der Finanzen einzuholen, gez. Göring“ Source: Sbornik k problematice, Doc. 53, pp. 131-13 2. 25 These events are related in more detail in Teichova/Waller, pp. 295-297. 97


Kehrl in Prague, who was concurrently Generalbevollmächtigter for the Integration o f Austria and the Sudetenland and who proceeded to incorporate the Czech armament combine into the Third Reich, put an end to these expectations.16 Historians have researched and published widely on the acquisition o f industrial assets and direct Capital participations in occupied Czech territories in the course of the Germanization of properties. Above all, the contributions o f the participants at this Conference Dietrich Eichholtz and Richard J. Overy provide a detailed insight into the mechanisms of property transfers. Vaclav Kral devoted the second volume of his trilogy to reconstructing the acquisition of each o f the largest Czech industrial and banking concerns and cooperatives by German big business and leading banksT7 Also the scramble for the spoils among business circles of Sudeten Germans and Reich Germans as well as among German private and state enterprises is well evidenced. The ways and means o f this process varied from the appointment of Treuhänder, over transfers affected under constraint, to confiscations under the pretext of sentences for political and economic offences and, last but not least, to „Aryanization“ of Jewish property (see further). I confine myself here to presenting a general picture of German acquisitions o f industrial assets in the Protectorate by 1940/41 based on investigations conducted by the German Occupation Authority. Changes in the structure of foreign investments and the increase in German direct Capital participations are shown in Tables 4 and 5. While Europe was still at peace representatives o f German banks, industrial Companies and government agencies conducted negotiations, mainly in France and Britain, about the purchase of equity owned by foreign firms in large enterprises of the former Czechoslovakia. However, as soon as war had broken out these Capital participations were acquired as enemy property by German private and state enterprises in various ways. In Table 4 the results o f estimates o f direct foreign Capital investment in Czechoslovak enterprises at the end o f 1937 according to countries of origin is compared with the results, in Table 5, o f a Statistical survey of the countries o f origin o f direct foreign investment in industry and banking in the Protectorate at the end of 1940. Within two years the ranking of countries of origin o f foreign investments was reversed: At the end of 1937, Britain and France took up first and second place among the countries z6

27 98

Military Tribunal iv, CaseNo. n ,E x h . 381z, nid 12510, DB167, e i 9, pp. 25-26. Kral, Otäzky hospodärskeho, vol. 2.


which invested in the economy of Czechoslovakia (Britain 30,8 percent and France 21,4 per cent, together 52,2 per Cent of total foreign direct investment), while Germany held fifth place. At the end of 1940 the German Reich had moved to the leading place holding 47 per cent of total direct foreign investments in Bohemia and Mora via. Also the 34 percent which in Table 5 is allocated to Britain came as enemy property into the hands of German trustees (Treuhänder), mainly under the management of the Hermann Göring Werke. By that time the Göring Works controlled 80 enterprises and employed 150,000 workers in the Protectorate.18 A further inquiry about German direct investment in Bohemian-Moravian industry, conducted by the economic department of the Deputy Reichsprotector’s Office in Prague, showing the amount of German participations in percentages in each branch of industry by May 1941, is reproduced in Table 6. The decisive part played by German participation in the majority of the branches of industry investigated provides evidence of the strong Penetration of German Capital into industrial production of the occupied territory. By the autumn of 1941 the Germanizadon of the ownership of large enterprises had made great strides. It was implemented not only by direct take-overs of Czech enterprises but also by placing Germans on boards of directors and appointing them as general managers which left Czech entrepreneurs a certain, if subordinate, role in the running of business.2 29 8 The pace of Germanizadon of small businesses, although an ongoing process, was slower in the Protectorate than in the border areas annexed to the Reich, in Sudetenland and in south Bohemia, where the expulsion of Czech entrepreneurs and peasants who refused to opt for German nationality was enforced.30Yet, the policy of Germanizadon was pursued everywhere under all circumstances. Even after the impact of the Soviet counter offensive, the military set-backs in North Africa and the entry of the USA into the war after Pearl Harbour, when the militarization of the

28 Ibid.,pp. 34-36. 29 In Heydrich’s Situation report of 18 May 1942 to Bormann the implementation of the policy of ensuring German influence in Czech business by takeovers of cquity, taking up seats on boards of directors and appointments as managers is convcyed to Berlin. Cited from sources in the Archivesof the Czechoslovak Ministry of the Interiorin Kral, Otazky hospodarskeho, P-5 i30

19.3.1940; cmpowers local government in Sudetcnland and Südböhmen to expel Czechs living in occupied border areas, Acta Occupationis Bohemiae et Moraviae, Doc. 303, pp. 400-401. R u n d s c h r e ib e n d e s R e ich sm in iste rs des Innern vom

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Bohemian-Moravian economy intensified, the Iiquidation o f small enterprises owned by Czechs continued, albeit at a slower pace. It affected mainly factories and workshops not deemed essential for the war effort: Thus rnore than 3,000 Czech enterprises were closed down during 1942.31 Concurrently with the Germanization of Czech business the Germanization of Jewish property was speedily and vigorously enforced. By 1942 this drive was so thorough that the limit o f „A ryan ization “ had been reached. IV. 2

„Endlösung of the Jewish problem “ the „Aryanization“ in the Protectorate of Bohemia and M oravia Immediately after the invasion on 15 M arch 1939 the Czech government of R udolf Beran attempted to take the initiative in „A ryan ization “ to forestall the Germ an occupation authority and to secure Czech rather than German influence in Jewish enterprises. An Order (No. 87/Sb.z.a n.) w as issued on 21 M arch 1939 empowering the Czech government to appoint trustees to administer Jewish enterprises „in the public interest“. For this purpose lists of Jewish properties and of proposed Arianyzers/ commissaries were hastily made up. The occupation authorities rejected outright all Czech proposals regarding the transfer of Jewish property under the threat of having offenders arrested by the Gestapo. „Aryanization“ was kept entirely in German hands. Anti-Jewish measures were taken in the first days o f the occupation by the German military authority who had taken over the administration of Bohemia and M oravia.31 The Order of 20 M arch 1939 forbade (a) the appointment of commissaries or administrators in Jewish enterprises, (b) the purchase, lease or donation o f enterprises which either w holly or partially belong to Jews. Because anti-Jewish legislation had strong Germanizing aims in the C zech Lands its impact was directed both against Jews and Czechs. „A ry a n iza tio n “ was intended to bring as many Germans as possible from the Reich into Bohemia and M oravia and to transfer as many Jewish enterprises as possible into their hands. A further Order issued on 31 Olivovä, DSjiny Ceskoslovcnska, p. 163. 32 The part of this papcr on „Aryanization“ draws from documents in Sbornik k problcmatice dSjin imperialismu, 21, pp. 133-157, and in the problem of conneciions between Germa­ nization and the final solution of both the Jewish and the Czech q u r' .ion on documents in Acta Occupationis ßohcmiac et Moraviae, p a ssim .

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Z9 March 1939 enacted the prohibition of disposing of economic enterprises, equity or property of all description which were wholly or partially in Jewish possession. The Reichsprotektorcommanded that all matters of „Aryanization“ were to be conducted by his Office and reserved the right to appoint Treuhänder for Jewish enterprises to himself; they were in all cases Germans.33 The most important and wide-ranging decree concerning Jewish prop­ erty was issued by the Reichsprotektor on 21 June 1939. In it the definition ofa „Jewish enterprise“ was very broadlyconceived. „Aryanization“ was to apply if the proprietor or just one of the partners of an enterprise was Jewish; a joint-stock Company was declared as Jewish if one of the board members was Jewish, or a quarter of the equity was in Jewish hands. Further the Reichsprotektor was empowered to appoint Treuhänder he considered suitable. This could also be applied to Czech enterprises.34 Protests by President Hächa were countered with the Statement that the Reichsprotektor’s decree only confirmed the Order issued by the Czech government earlier (no. 87/Sb. of 21 March 1939). From 4july 1939 the Nuremberg laws against Jews were enforced in the Protectorate. Further Orders regulating „Aryanization“ followed in brutal succession: By Order of 23 January 1940 Jews had to deposit their securities with banks from which they could draw only with the Ministry of Finance’s permission. Formally Jewish property was transferred to the Vermögens­ amt or Auswanderungsfond. The Centre for Jewish Emigration granted Jews permission to emigrate after they had relinquished their property. By the end of 1940 exit visas had been granted to 27,000 Jewish emigrants. German banks (especially the Böhmische Escompte Bank as branch of the Dresdner Bank) were to be given preference in „Aryanization“ deals.35 Large German concerns acquired Jewish shares out of „Aryanization“, while the German petty bourgeoisie acquired Jewish shops and workshops. Jews lost all civil rights, all property and ultimately their lives. According to provision 6 of the Order of 29 March 1940 The following were to be „ Aryanized“ : all joint-stock and limited Companies employing 33 This led to discontent among domestic Germans who complained that Reich Germans became all advantages from „Aryanization“. Submissions to Landräte contain objections to the enrichmcnt of big German concerns while the domestic Germans do not have cnough Capital to obtain small and medium enterprises from „Aryanization“. 34 Die Einsetzung der Treuhänder kann vom Reichsprotektor sowohl in jüdischen wie auch in nicht-jüdischen Betrieben angeordnet werden, in: Der Neue Tag, 21 June 1939. 33 Christopher Köpper, Zwischen Marktwirtschaft und Dirigismus, Bonn 1995, p. 338.

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more than io o persons and showing an annual turnover of 3 million K, as well as banks, insurance Companies and enterprises in the food and w ood industries. All bonds and securities owned by Jews had to be registered. Equally, by Order o f 19 September 1940, their property in gold, silver, jeweis, art objects and collections o f any kind valued at more than 10 000 K had to be registered. Until the end o f 1940 Jews had to liquidate their savings books at savings institutions and banks. From 5 February 1941 they had to give up their stamp collections. The main wave o f racial persecution was initiated by Heydrich as part of the Germanization drive in the Czech Lands. Mass deportations of Jews to concentration camps began on 1 October 1941. Before deportation to kzs Jews were to be used as forced labour, however, in groups separated from other w orkers. On 16 February 1941 the G hetto o f Terezin (Theresienstadt) w as established by decree o f the Reichsprotektor. Düring the last stage o f the Endlösung of the Jewish question all Jews who still lived in Bohemia and M oravia passed through Terezin on their w ay to the extermination camps, mainly in Poland. As a result out of 76,000 adult Jewish Czech citizens 70,000 were murdered by the Nazis; o f 15,000 deported children only 28 returned.36 Lösses in lives and health cannot be enumerated precisely. However, the value of confiscated Jewish property in Bohemia and M oravia was carefully accounted for in German agencies and reported to the Reicbs-

bank.'Yzb\t 7 contains the first report o f the Devisenschutzkommando to the German Reichsbank which describes and evaluates the amounts of cash, foreign exchange, savings deposits and securities confiscated by 14 O ctober 1941 totalling 1,749,735,856 in Czech Crow ns (i. e. over 1 and 3/4 billion k ). By 1 July 1942 a second report concerning confiscated Jewish property drawn up by the Vermögensamt contains the summary o f the value of movable and immovable assets, which had reached over 6 billion Czech crowns (cf. Table 8). Among „building sites“ were listed 234 big enterprises, valued at almost 11/2 billion k , and 190 small enter­ prises, the estimated value of which was 114 million k . These figures do not include confiscated Jewish properties held by the Gestapo, nor undefined and unregistered transfers into German hands by various semi-legal and illegal means. But by the end o f 1942 there was nothing le ftto „A ry a n ize “. In the case o f advancing Germanization through „Aryanization“ the targets o f the final solution o f the Jewish question in the Protectorate were 36 Ceskoslovenskoanorimbersky soud, Prague 1946, p. 112.

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met. At the same time the exclusion of Czech business circles from benefiting in the course of „ Aryanization“ was upheld which corresponded to German economic policy in Bohemia and Moravia.

IV‘3 The Germanization of the land37 The intensive agriculture of the Czech Lands was expected to assist in solving the problems of food Provision for Germany. In a very short period after 16 March 1939 thorough and penetrating measures were imposed which changed agriculture into a controlled sector of the economy. On 31 March 1939 agricultural workers were notallowed to leave their employment without permission from the District Authority. A decree of 13 June 1939 empowered authorities to force workers into agri­ cultural labour. Lack of agricultural labour became critical from 1943 on. Controls modelled on the Organization of German agriculture were further imposed by the Order of 18 September 1939 giving the Ministry of Agriculture sweeping authority over the whole chain of agriculture from production to consumption. As in industry, the corporate System was introduced in agriculture with compulsory membership of producers in eightassociations. Agricultural policy has to be seen in the context of Germanization (Eindeutschung) which aimed to expel Czech peasants and replace them on their land with German settlers. Plans were prepared by the Rasse- und Siedlungshauptamt with the Deutsche Ansiedlungsgesellschaft and the Bodenamt. They included maps showing the location of isles of German villages to be placed in Czech rural areas of Bohemia and Moravia. These villages, newly settled by repatriated Germans from Eastern Europe or by Germans from the Reich, were to be expanded and, in due course, joined together after ousting the Czech population as envisaged by the Endlösung of the Czech question. Plans for model villages were minutely worked out. A model Bauernhof, as proposed by the Böhmisch-Mährische Land­ gesellschaft (a branch of the Deutsche Ansiedlungsgesellschaft), was to be made available to German settlers. 37 I wish to thank Professor Jaroslav Pätek of Charles University, Prague, for sending mc his publications on agriculture during the occupation as well as source material from the archive of the Pozemkovj7ürad (Land Office) in Prague. 1 have drawn on his article Zem£d£lstvi' za okupace, in: D£jepis ve Skole 1965, pp. 180-183, and on his manuscript Deutsche Sicdlungspolitik am Gebiet des „Protektorats Böhmen und Mähren“, 1939-1945.

103


Plans for rescttlcment were startcd in accordance with Overall Gcrmanization criteria: assimilation, evacuation and physical liquidation. Whilc the war lasted this could not be realized to the full. Expulsion of Czccli villagers did take place, espccially in cases where contingents by peasants were not met. Düring the pcriod o f occupation 16,000 Holdings ovcr an area totalling ca. 550,000 ha (1,359,000 acrcs) were confiscated in Bohemia and M oravia for allocation to German settlers. Czech peasants on Protectorate territory were also evacuated froni large areas which were made available to German armed forces; these areas were to be rcscttled by Germans after victory (consisting of 245 local authorities with a total area o f 80,000 ha -19 7 ,6 8 0 acres). The last available Report o f the Bodenamt on this subject to K. H. Frank, dated 1 M arch 1944, shows the importance o f Sondergerichte for the increase in German colonization: It reports an absolute increase in the transfer o f Czech agricultural holdings to theadministration of the Land Office: by 31.12.1943 the number of enterprises managed by the Land Office had increased from 76 (2,26 %) over an area o f 46 000 ha to 273 (6,41 %) over an area o f 57 000 ha (16,8% ). The increase in numbers comes to 260 % and in land to 24 %. The report concluded: „Die Erscheinung ist z.T. auf die gesteigerten Ein­ ziehungen infolge Urteilsspruchs der Sondergerichte zurückzuführen.“ 38

V. Conclusion In this paper the significance of Czechoslovakia in the international economy and the value o f her advanced industry to National Socialist Germany’s economy in its preparation for war and, subsequently, during the war had been substantiated. As the subjugation of Bohemia and Moravia to German rule progressed the author discusses the contradictory nature of the colonial Status of the Protectorate and assesses the relationship between the „autonomous“ Czech government and the German occupation regime under the dictatorship o f the Reichsprotektor. Economic control and exploitation o f the Czech Lands developed in the context of the changing international and domestic Situation. Fundamentally, economic realities the crucial im portance o f Czech w ar production - set limits to mass terror and, in face of preventive strikes against Opposition and resistance, led to the policy of Zuckerbrot und Peitsche. The main part o f the paper 38 Acta Oecupationis Bohcmiacct Moraviae, Doc. 425, p. 519.

104


argues tliat thc policy of Germanization was cmploycd throughout the occupation rcgime as the most potent instrument of economic control and exploitation. This is examined in thc transfer of Capital from Czech into German hands, in the „Aryanization“ of Jewish property to the benefit of the German occupiers, and in the confiscation of land to colonize Bohemia and Moravia with German settlers. Table i Index of industrial employment (Czech Lands 1939-1945) (Annual average-M arch 1939 = 100) Otherbranches

Year

Industry total

iVletallurgy & mctalworking

1939

104,9

107,9

103,9

1941

115,9

136,3

100,5

1942

117,6

150,9

94,5

1943

130,9

186,7

96,0

1944

141,9

223,8

93,6

1945/m

138,9

223,9

9,3

Source: Statisticky zpravodaj, 1-2 (1945), 8.

Table 2 Industrial employment in „Protectorate Bohemia and Moravia“ (thousands) Sept.

March

Average

1941

1942

1943

1944

314

347

429

514

Chemicals

32

37

42

Wood, sawmills and paper

60

61

66

130

128

Industries M etallurgy and metal fabrication

Textiles, leather and clothing

+/-%

1945 19411944 12

+63

44

1

+37

63

62

+5

25

117

113

-10

66

53

50

48

40

-27

Othcr industries and building

128

119

118

15

12

-10

Total industrial employment (a)

730

745

830

901

880

+23

Pottery, ceramics and glass

(a) Excluding mining, electricity, gas and water.

Source: Report o f Czechoslovak Finance Ministry in Budget, Speech of Dr. Vavro $robär(Prague, 1946).

105


Table 3 Großdeutschland“, including „Protectorate“ : Industrial employment 1941-1944 Percentage

Percentage share

c h a n g e 1941-1944

o f total 1941

o f total 1944

-1

86

82

Austria

+22

5

6

C zech Lands

+40

9

12

o f which Protectorate

+23

7

8

Sudetenland

+89

2

4

+4

100

100

G erm any: 1937 area

Total

Percentage share

Source: Cited by E. A. Radice, The development of industry, in: M . C . Kaser and E. A. R adice (eds.), T h e Econom ic H istory o f Eastern Europe 19 1 9 - 1975, O xfo rd 1986, Vol. 11, p. 424.

Table 4 D i r e c t f o r e i g n C a p it a l in v e s t m e n t in i n d u s t r i a l , c o m m e r c i a l a n d b a n k i n g e n t e r p r i s e s ( in % )

C ountry

Czechoslovakia(a)

„Protectorate Bohemia and M oravia“

o f origin

(31 . 12. 1937)

(31 . 12. 1940) (b)

G reat Britain

30.8

France

21.4

Austria

13.1

-

Holland

8.8

-

Germany

7.2

47

Belgium

7.1

-

Switzerland

4.5

7

USA

3.5

4

Italy

2.2

-

S weden

0.9

1.2

Hungary

0.5

-

Slovakia

-

5.3

O ther countries

-

4

Total

106

100.0

34 1.5

1:

0


(a) Source: A . Teichova, An economic background to Munich. International business and Czechoslovakia 1918-1938, Cambridge 1974, pp. 40-49.

(b) Source: Archiv Statm'ho üradu staristickeho (ASÜA)-Koncernove5etreni (Enquiry into Combines).

Table 5 German direct Capital investment on territory of „Protectorate Bohemia and Moravia“ 1938 and 1945 (in k £) Total

Index

1938 (post-Munich)

208 528 000

100

1945 (by en d ofw ar)

1 884 242 000

903

Year

Source: ASÖs-cizi üiasti (Enquiry ofthe State Statistical Office into Foreign Participation, 1945).

Table 6 German direct Capital investment in enterprises by branch of industry on territory of the „Protectorate Bohemia and Moravia“ (May 1941 - in % of total equity) Industry

%

Hard coal

90

Mineral oil

100

Chemicals

30-0

Clothing

30

Garments, Linen

50

Wool Spinning Dyeing Hosiery W eavingof linen Glass Cement

60 20-30 50 20-30 75 20-25 90

Bricks

30

Paper

almost 100

Source: Extracted from Report of Gruppe Wirtschaft to K. H. Frank, 9 May 1941, Frank Archive, cited by V. Kral, Otäzky hospodärskeho a socialniho vyvoje v feskych zemi v letech 1938-1945, Vol. I, Prague 195 8, p. 54.

107


Tabley First Report concerning confiscated Jewish property in Protectorate Bohemia and M oravia“ to 14 O ctober 1942

Valuein

D escription o f assets (a) savings deposits and cash cash in G erm an M arks (in

K(b)

804 982361,80 3 398 065,00

k)

11400051,22

foreign cxchange (in k )

910524717,16

Securities

19430 660,15

oth ervalu es

Kl 749735856,32

Insgesamt

(a) Im m ovable assets not included. (b)

K = Protectorate C row n

Source: Report o f Devisenschutzkommando to Reichsbank, 14 O cto ber 1941, cited in K r ä l,p . 76.

Table 8 Second Report concerning conficated Jewish property in „Protectorate Bohemia and M oravia“ until r July 1942 Description o f assets

Value in K

1. V a lu e o f bankaccounts

2 063 534 075,66

2 . V a lu e o f confiscated enterprises

1603 238 112,05

(a)

3. V alu eo flan d ed p ro p erty a)

building sites

b) arableland

830 863 747,00 413 084 000,00

4 . Confiscated cash and receipts from sale o f imm ovable assets

5 . Special possessions Insgesamt

42 808 074,00 1 075 276 925,90 k 6 025 804 934,61

(a) C on sistin go f 234 big enterprises valuedat K1 489 238 112,05 and 190 small enter­ K 114 000 000,00

prises valued at

Source: Vermögensamt: Zusammenfassung der bis zum i.Ju li /y. ' eschlagnahmten und eingezogenen Vermögenswerte. This does not include confi . ied property held by the Gestapo in the Auswanderungsfond; Kral, p. 7 6.

108


B

e r n d

Z

ie l in s k i

Die deutsche Arbeitseinsatzpolitik in Frankreich 1940-1944 M it Frankreich fiel im Sommer 1940 eines der am meisten entwickelten europäischen Industrieländer unter die Kontrolle des „Dritten Reiches“. Die systematische Ausnutzung des ökonomischen Potentials des Landes im Interesse der deutschen Kriegswirtschaft gehörte zu den zentralen okkupationspolitischen Zielen der Besatzungsmacht. Integraler Bestand­ teil dieses Vorhabens war u. a. eine möglichst umfassende Ausschöpfung der einheimischen Ressourcen an menschlicher Arbeitskraft, die durch zwei Strategien gekennzeichnet wurde: Rekrutierung von französischen Arbeitskräften für den Einsatz im Reich sowie ihre Indienstnahme für die deutsche Kriegswirtschaft vor Ort. Beide Strategien wurden während der gesamten Besatzungsperiode parallel verfolgt und standen dabei in mehr oder weniger scharfem Konflikt zueinander. Eine Spezifität der Situation in Frankreich bestand darin, daß das Land im M ai 1940 nur zu 3/5 von den Truppen der Wehrmacht okkupiert wurde.12In der Besatzungszone wurde unter Leitung des Militärbefehls­ habers in Frankreich ( m b f ) eine deutsche Militärverwaltung errichtet. In den bis zum November 1942 unbesetzten südlichen Landesteilen übte das autoritäre und kollaborationswillige Vichy-Regime unter Marschall Petain - formal souverän - die Regierungsgewalt aus. Daher war die Okkupationsmacht bei ihrer Arbeitsmarktpolitik1 auf die Kooperations1

2

Die Departements Nord und Pas-de-Calais unterstanden dem Militärbefehlshaber in Bel­ gien und Nordfrankreich mit Sitz in Brüssel. Ein Teil des Südostens Frankreichs geriet unter italienische Besatzung. In Elsaß-Lothringen wurde eine deutsche Zivilverwaltung errichtet. Im November 1942 wurde auch die bis dahin unbesetzte Zone Frankreichs von der Wehr­ machtokkupiert. In die Arbcitscinsatzpolitik griffen auf deutscher Seite neben der Militärverwaltung der Wehrwirtschafts- und Rüstungsstab Frankreich und ab 1942 der „Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz“ (gba ) ein, der durch einen eigenen Beauftragten in Frankreich ver­ treten war. Zudem spielte in diesem Bereich auch noch die Deutsche Botschaft Paris vor al­ lem im Rahmen der politischen Verhandlungen mit den Repräsentanten des Vichy-Regimes eine gewisse Rolle. 109


Bereitschaft der Vichy-Regierung angewiesen, die deshalb zwingend in die Analyse der Besatzungspolitik im Bereich des Arbeitseinsatzes einbezogen werden muß. Im übrigen wurde auch in den besetzten Gebieten Frank­ reichs die Exekution der diesbezüglichen Maßnahmen vorrangig den un­ ter deutscher Kontrolle stehenden einheimischen Behörden überlassend Beider Analyse der Arbeitseinsatzpolitik in Frankreich lassen sich drei große Entwicklungsabschnitte unterscheiden: Zwischen Juni 1940 und Juni 1942 stand für die Besatzungsmacht nach der Zwangsüberführung französischer Kriegsgefangener ins Reich die Ausnutzung der einhei­ mischen Arbeitskräfte in Frankreich selbst im Vordergrund. Zentrale Elemente dieser Strategie waren die Verlagerung deutscher Produktions­ aufträge sowie die Beschäftigung französischer Arbeiter bei der Organi­ sation Todt ( o t ) und auf Wehrmachtsbaustellen. Gleichzeitig gewann schon in dieser Periode die gegenläufige Strategie, die formaliter noch freiwillige Anwerbung von Arbeitskräften für den sogenannten Reichs­ einsatz, kontinuierlich an Bedeutung. Die Verantwortlichen der Arbeits­ politik des Vichy-Regimes gingen in dieser Periode davon aus, durch eine Politik „konstruktiver Kollaboration“ einen Interessenausgleich zwischen Besatzungsmacht und französischem Staat erreichen zu können, der Frankreich die Vorbereitung aufseine Rolle in einem von Deutschland beherrschten Nachkriegseuropa gestatten würde.3 4 Zwischen Juni 1942 und September 1943 dominierte die Politik der Zwangsverschickung von Franzosen zur Arbeit nach Deutschland. Diese Entwicklung w ar durch die Ernennung Fritz Sauckels zum „General­ bevollmächtigten für den Arbeitseinsatz“ (g b a ) bereits im M ärz 1942 ein­ geleitet worden. Schon im Rahmen der ersten Sauckel-Aktion zwischen Juni und Dezember 1942 ging man bei den Arbeiterrekrutierungen für den „Reichseinsatz“ vom Prinzip der formalen Freiwilligkeit zur A n­ wendung offenen Zwangs über. Vichy zeigte sich auch in dieser Phase der Arbeitskraftbeschaffung kollaborationsbereit, da sich der im April 1942 erneut an die M acht gelangte Regierungschef Laval mit den deutschen Kriegszielen identifizierte. Die eigenen ökonom ischen Entwicklungs­ programme des „Etat Frangais“ waren allerdings infolge der verschärften Ausbeutung der französischen Ressourcen durch die Besatzungsmacht 3 4

110

Vgl. Gerhard Hirschfeld, Patrick Marsh (Hrsg.), Kollaboration in Frankreich. Politik, Wirt­ schaft und Kultur während der nationalsozialistischen Besatzung, Frankfurt a. M. 1991. Siehe zu diesen politischen Planungen beispielsweise: Archives Nationales (a n ), 3 W, 110, Affaire Lehideux, Akte: „Politique generale“, „Rapport du 4 avr.l :94t, relatif ä un ordre nouveau cn France“.


nun endgültig M akulatur geworden, wodurch das als Erfüllungsgehilfe Hitler-Deutschlands desavouierte Regime in Anbetracht des zunehmen­ den Widerstandes seitens der Bevölkerung in eine tiefe innenpolitische Krise stürzte. Zwischen September 1943 und Juni 1944 standen sich die Strategie der Auftragsverlagerung und die Politik der Zwangsverschickungen nach Deutschland schließlich in offenem Konflikt gegenüber und blockierten sich gegenseitig. Seinen Ausdruck fand dieser bereits seit längerem schwe­ lende Konflikt in der Speer-Sauckel-Kontroverse. Die Verantwortlichen des „Etat Franqais“ versuchten in dieser Phase im Einklang mit der Posi­ tion Speers, die GBA-Behörde davon zu überzeugen, daß die Option der Auftragsverlagerung die effizientere und politisch weniger brisante Form der Einbeziehung Frankreichs in die deutsche Kriegswirtschaft darstelle. Als Sauckel 1944 Vichy jedoch mit neuen massiven Requirierungspro­ grammen für den „Reichseinsatz“ konfrontierte, zeigten sich der fran­ zösische Regierungschef und das Arbeitsministerium unter Marcel Deat erneut kooperationsbereit. Erst die Befreiung Frankreichs im Sommer 1944 machte allen weiteren Versuchen der Ausbeutung einheimischer Arbeitskräfte seitens der Besatzungsmacht ein Ende.

Die Arbeitseinsatzpolitik bis Mitte 1942 Ein Kennzeichen der deutschen Kriegswirtschaft zu Beginn des Westfeld­ zuges im M ai 1940 war der gravierende Mangel an (Fach-)Arbeitskräften. Allein in den für die Wehrmacht produzierenden Betrieben fehlten etwa eine halbe Million Werktätige, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits über eine Million Polen zur Zwangsarbeit ins Reich gebracht worden waren.5 Aus diesem Grund planten die wehrwirtschaftlichen Kommandostellen schon vor der Niederwerfung des Erbfeindes, dessen Kriegsgefangene zum Arbeitseinsatz nach Deutschland zu verbringen - ein Plan, der nach Ab­ schluß des Waffenstillstands vertrages auf Weisung des Oberkommandos der Wehrmacht (o k w ) seitens der Militärverwaltung auch prompt aus­ geführt wurde. Das bedeutete für die Mehrheit der etwa 1,6 Mio. Opfer eine vierjährige Periode der Zwangsarbeit in Gefangenschaft.6Gleichzei5

6

Ulrich Herbert, Fremdarbeiter. Politik und Praxis des „Ausländer-Einsatzes“ in der Kriegs­ wirtschaft des Dritten Reiches, Berlin 1985, S. 96; Bernd Zielinski, Staatskollaboration. Vichy und der „Arbeitseinsatz“ für das Dritte Reich, Münster 1995. Artikel 20 des deutsch-französischen Waffenstillstandsvertrages schloß die Freilassung der insgesamt etwa 1,8 Millionen französischen Kriegsgefangenen vor Abschluß eines Friedens­ ill


tig dienten sie dem NS-Regime als Erpressungsinstrument und „Tausch­ geld“ zur Durchsetzung seiner Forderungen gegenüber Vichy.7 Das Durchschnittsalter der Kriegsgefangenen lag bei etwas über 35 Jahren; ihr berufliches Qualifikationsprofil entsprach in etwa dem der Gesamtheit der im Erwerbsleben stehenden Franzosen: Ungefähr 30 % , d. h. um die 500 000, kamen aus dem Agrarsektor und ca. die gleiche An­ zahl aus dem Industriebereich einschließlich der Bauwirtschaft.8 Dieser arbeitskräftemäßige Aderlaß schwächte nicht nur die französische Wirt­ schaft in erheblichem Ausmaß, sondern wirkte sich darüber hinaus negativ auf die Ausbeutung der einheimischen Ressourcen im Dienste der deut­ schen Kriegswirtschaft aus. So monierte beispielsweise die M ilitärverwal­ tung im Winter 1940/41, daß die bis zu diesem Zeitpunkt im Lande verblie­ benen 180 000 Kriegsgefangenen „nicht annähernd den Bedarf an Arbeits­ kräften“ deckten.9 Für die Reichsbehörden besaß der Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen in Deutschland allerdings eindeutig Priorität, weshalb die zahlreichen Anfragen der Militärverwaltung nach Rückführung quali­ fizierter Gefangener zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation in Frankreich weitgehend erfolglos blieben. Selbst die im Rahmen der begin­ nenden W irtschaftskollaboration seitens des Vichy-Regimes gemachten Vorschläge, in eigener Regie französische Zivilarbeiter für den Einsatz in der deutschen W irtschaft zu rekrutieren, um dafür im Gegenzug die Rückführung von Kriegsgefangenen zu erreichen, wurden bis Mitte 194z von der Reichsadministration entschieden zurückgewiesen. Außer den deportierten Kriegsgefangenen sollten nach den Planzielen der Besatzungsmacht auch französische Zivilarbeiter für den „Reichsein­ satz“ verpflichtet werden, wobei man in Erwartung weiterer „Blitzsiege“ meinte, auf Zwangsmaßnahmen bei der Rekrutierung verzichten zu kön­ nen. Von der deutschen Wirtschaft wurden insbesondere Facharbeiter für Vertrages kategorisch aus. Siehe: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945 (a d a p ), Serie d , Band ix, Dok. Nr. 523, S. 561, Deutsch-französischer Waffenstillstandsver­ trag vom 22. Juni 1940. 7 Yves Durand, Les prisonniers de guerre frän^ais: Main-d’oeuvre pour le Reich et monnaie d’echange avec Vichy, in: Claude Carlier/Stefan Martens (Hrsg.), La France et 1’AlIemagne cn guerre (Septembre i939-Novembre42). Actes du xxvcolloque franco-allemand organise parl’InstitutHistorique Allemand de Parisä Wiesbaden du 17 au 19 mars 1988, Paris 1990, S. 491-501; Ulrich Herbert, Französische Kriegsgefangene und Zivilarbeiter im Deutschen Arbeitseinsatz 1940-42, in: ebenda, S. 521. 8 Yves Durand, Les prisonniers de guerre dans les Stalags, les Oflags et les Kommandos 193945, Paris 1980, S. 12. 9 a n , aj 40,443, Lagebericht für die Monate Dezember 1940/Januar i ^ i , S. 74.

112


die Metall- und Baubranche sowie landwirtschaftliche Arbeitskräfte an­ gefordert. Um diesen Nachfragebedarf, vor allem aus der Chemie- und Luftfahrtindustrie, befriedigen zu können, wurden in der okkupierten Zone in den M on aten nach dem Waffenstillstandsvertrag offizielle Werbebüros errichtet, von denen es um die Jahreswende 1940/41 allein in Paris neun g ab .10 Gleichzeitig entsandten deutsche Unternehmen eigene Rekrutierungsagenten nach Frankreich, die dort eine vom Militärbefehls­ haber (m b f ) und dem Reichsarbeitsministerium (r a m ) harsch gerügte „wilde W erbekam pagne“ starteten.11*13Das RAM wie der m b f bestanden vor allem deshalb gegenüber der Industrie auf dem Vermittlungs-Mono­ pol, weil sie hierin die notwendige Grundlage einer behördlich kontrol­ lierten und zentral gesteuerten globalen Arbeitseinsatzstrategie sahen.11 Unter den ersten für die Arbeit in Deutschland Angeworbenen waren in Frankreich lebende Ausländer überproportional vertreten: Von den 12 000 bis zum 31. 10. 1940 rekrutierten Arbeitskräften machten die Franzosen nur etwa 1 5 % aus; in der Mehrzahl handelte es sich um Polen ( 3 5 1 5 ) und Russen (2897 ).*3 Neben der Freiwilligenwerbung kam es vor allem in den Departements Nord-Pas de Calais bereits zu ersten, von Vichy heftig kritisierten Zwangsverpflichtungen seitens der Besat­ zungsbehörden.14 Im Vordergrund der Arbeitsmarktpolitik der Besatzungsmacht stand allerdings zunächst die Ausnutzung der französischen Arbeiterschaft im eigenen Lande. Durch die militärische Niederlage des französischen Heeres, die Massenflucht der Bevölkerung und den Beginn der Okkupa­ tion w ar das französische Wirtschaftsleben paralysiert worden, was zu 10 an , AJ 40,443, Lagebericht für Dezember 1940 bis Januar 1941, S. 60. 11 Siehe beispielsweise die Entsendung von Vertretern deutscher Luftfahrtunternchmen zur Anwerbung von Gießereifacharbeitern, a n , aj 40, 855 Vermerk vom 11. 8.1940 über eine Besprechung am zo. 8.1940 in der Rüstungsinspektion Paris. iz Das Reichsarbeitsministerium konstatierte beispielsweise im Sommer 1 9 4 0 , daß die pri­ vaten Rekrutierungsaktivitäten „die Maßnahmen zur Lenkung des Arbeitseinsatzes von ausländischen Arbeitskräften auf das Schwerste gefährden“, an , aj 4 0 , 8 5 5 , Auszug aus der VaNr. 5 7 8 0 / 1 Z 8 des RAM vom 1 0 . Juli 1 9 4 0 . 13 a n , AJ 40,846, Abschlußbericht der Hauptabteilung Arbeit, S. 3. 14 Der Vorsitzende der französischen Delegation bei der Waffenstillstandskommission, Doyen, beschwerte sich bei den Besatzungsbehörden über die üblen Razzien, bei denen beispielsweise in Lille „300 Männer an den Ausgängen der Kinos festgenommen und dann unter Drohun­ gen für ihre Familien aufgefordert (wurden), sich zu einem bestimmten Datum am Bahnhof von Lille einzufinden, um nach Deutschland geschickt zu werden“. AN, aj 40,1367, Deutsche Waffenstillstandskommission, Akte: „Anwerbung französischer Arbeitskräfte für Deutsch­ land und Organisation Todt“, Brief Doyens an von Stülpnagel vom 16 . Januar 1941, S. z. 113


einer massiven Arbeitslosigkeit geführt hatte. Sie betraf im Herbst und Winter 1940 vor allem die Industriezentren der nördlichen Landesteile. Von ca. einer Million Arbeitslosen, die das französische Arbcitsministcrium für den Monat November 1940 registrierte, befanden sich rund 90 % in der besetzten Z o n e'5, davon entfielen wiederum etwa 60 % allein auf den Kern der Pariser Industrieregion. So war z. B. in der weitgehend militärischen Zwecken dienenden Flugzeugindustrie die Beschäftigtenzahl zwischen Mai 1940 und Januar 1941 von 130 000 auf etwa 39 000 gesun­ ken.1'1 Hinzu kam, daß neben den Vollerwerbslosen die Anzahl der Kurz­ arbeiter rapide anstieg, die angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten ihr Existenzminimum kaum noch sichern konnten: Im Dezember 1940 lag für ca. 41 % der Beschäftigten die wöchentliche Arbeitszeit unterhalb der 40-Stundenwoche, etwa 23 % arbeiteten weniger als 3 2. Stunden.'7 Die Okkupanten hatten ein doppeltes Interesse an der möglichst raschen Beseitigung der Arbeitslosigkeit in Frankreich. Zum einen gehörte die direkte oder indirekte Indienstnahme der einheimischen Arbeitskräfte für deutsche Interessen zu den Prioritäten ihrer Wirtschaftspolitik. Zum anderen befürchtete man Revolten unter den Arbeitslosen der Großstädte, weshalb die Militärverwaltung das Vichy-Regime dazu aufforderte, um­ gehend Maßnahmen zur Reduzierung der Erwerbslosigkeit zu ergreifen. In dem daraufhin autoritativ verordneten „Kam pf gegen die Arbeitslosig­ keit“ verbanden sich im ideologischen Rahmen der „Revolution Natio­ nale“ traditionalistische mit technokratisch-dirigistischen Konzeptionen. M it den ersten diesbezüglich ergriffenen Maßnahmen wurden beispiels­ weise vorrangig Frauen'8 und Ausländer'9 vom Arbeitsmarkt verdrängt.15 9 8 7 6 15 Institut National de la Statistique et des Etudcs Economiques [insee ] (Hrsg.), Le Mouvement cconomique en France de 1938-1948 (mis ä jour pour 1949), Paris 1950, S. 307; Michel Volle, Histoire de la statistique industrielle, Paris, Economica 1982; Jean Fourastie, „La population active fran^aise pendant la scconde guerrc mondiale“, in: Revue d’histoire de la deuxiemeguerrc mondiale, H. 137,Januar 1965,8. 5-18. 16 s h a a (Service Historique de PArmee de l’Air), z 11609, Fonds Thouvenot, Dossier 7, „L’industrie aeronautique sous l’occupation allemande“, Statistik zur Beschäftigung in der französischen Luftfahrtindustrie. 17 Annuaire Statistique, hrsg. vom insee , Bd. 56 (1940-44), Paris 1946,8. i54;CharlesJoyeux, Lcchömage en France depuisl’armisticc (These pour ledoctoratcn droit), Paris 1943,8. 22. 18 Zur Einführung von Höchstquoten weiblicher Beschäftigter im Öffentlichen Dienst: Journal Officiel (j.o.) vom 27. August 1940, S. 5447. Zur Politik, Frauen bevorzugt zu entlassen: Rundschreiben vom 6. Oktober 1940 „relative ä l’emploi de la main-d’oeuvre feminine“, Bulletin Officiel du Ministere du Travail, September-Dezember 1940,8.411. 19 Zur Festsetzung von Höchstgrenzen für die Anzahl ausländischer Beschäftigter pro Betrieb siehe: J.o. vom 13. August 1940, S. 4699. j.o. vom 15. August 1940,8.4699-4700.

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Des weiteren sollten mit dem politischen Programm „retour de la terre“ alle kurz zuvor in der Industrie oder im öffentlichen Dienst eingestellten Kräfte ländlicher Herkunft wieder in ihre Heimatorte entlassen sowie städtische Arbeitslose via finanzieller Anreize für eine Übersiedlung auf das Land gewonnen werden.20Schließlich wurde am 31. Juli 1940 in Form der sogenannten Chantiers de Jeunesse ein obligatorischer, sechs Monate dauernder Arbeitsdienst eingeführt, von dem zunächst etwa 100 000 demobilisierte junge Männer betroffen waren und der später auf alle Zwanzigjährige der unbesetzten Zone ausgedehnt wurde.21 All diese an den gesellschaftspolitischen Vorstellungen des „Etat Frangais“ orientier­ ten Maßnahmen wurden durch pragmatische Regelungen wie die Erleich­ terung der Kurzarbeit oder die Gewährung günstiger Investitionskredite flankierend unterstützt. Gleichzeitig zentralisierte Vichy die traditionelle französische Arbeitsverwaltung und richtete mit dem unter der Leitung von Frangois Lehideux stehenden „Commissariat ä la Iutte contre le chömage“ eine neue, dirigistisch ausgerichtete Behörde für die Arbeitskräftelenkung ein, die den Auftrag hatte, zeitlich befristete Beschäftigungsmöglichkeiten für Erwerbslose ausfindig zu machen und deren Arbeitseinsatz in Grup­ pen zu organisieren.22 Die Regierung in Vichy ging hierbei davon aus, daß ihr bei der Realisierung ihrer eigenen, von autoritär-planwirtschaftlichen Elementen geprägten ökonomischen Zukunftsplanungen seitens der Be­ satzungsmacht eine gewisse Autonomie gewährt würde. Die im Februar 1941 implementierte „Delegation National ä l’Equipement National“ (d g e n ) entwarf z. B. einen Zehnjahresplan für öffentliche Investitions­ maßnahmen, bei dessen Durchführung insgesamt ein Arbeitskräftebedarf von 1,7 Millionen Personen veranschlagt wurde.23 Zwischen November 1940 und März 1941 halbierte sich die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich von gut einer Million auf 560 000. Im Dezem­ ber 1941 wurden dann nur noch ca. zoo 000 Stellensuchende registriert. Dieser rapide Rückgang ist nicht in erster Linie auf die Arbeitslosenpolitik 20 Vgl. Isabel Boussard, Principaux aspects de la politique agricole fran^aise pendant ladeuxieme guerre mondiale, in: Revue d’histoire de la deuxieme guerre mondiale, 134,1984. 21 j.o. vom 879. Juli 1940, S. 4605, j.o. vom 8. Februar 1941, S. 618, Josse, Raymond, Les Chantiers de la Jeunesse, Revue d’histoire de la deuxieme guerre mondiale, H. 56, Oktober 1964, S. 5-42. 22 Zur Einrichtung des Comissariats siehe: J.o. vom 29. Oktober 1940, S. 5461. 23 Der Zehnjahrcsplan sah vor allem öffentliche Programme im Bereich des Städtebaus und der Verbesserung der Verkehrswege vor. Auch eine Modernisierung der Landwirtschaft war geplant. Richard F. Kuisel: Vichy et les origines de la planification economique (1940-46), in: Le Mouvement Social, 98, Januar-März 1977,8.77-101.


Vichys zurückzuführen, die allenfalls kurzzeitig die Situation auf dem Arbeitsmarkt entspannte. Vielmehr ist er damit zu erklären, daß bereits ab dem Winter 1 9 4 0 im Rahmen der kontrollierten Wiederankurbelung der Wirtschaft vor allem durch die Verlagerung deutscher Produktionsaufträge nach Frankreich das einheimische Arbeitskräftepotential zunehmend für die Interessen der Ns-Kriegswirtschaft genutzt wurde. Hier sind beispiels­ weise das Abkommen zur Aluminiumproduktion vom September 1 9 4 0 oder das deutsch-französische Bauprogramm für Flugzeuge vom Juli 1 9 4 1 zu nennen.14 Um die Jahreswende 1 9 4 0 / 4 1 waren in Paris bereits Z 5 3 0 0 0 0 Arbeiter mit der Ausführung deutscher Aufträge beschäftigt. Z u ­ dem wurden für die Bauvorhaben der o t und der Wehrmacht massenhaft französische Arbeitskräfte - z. T. unter Zwang - angeworben. Gleiches gilt für die Baustellen der deutschen Luftwaffe in Frankreich, auf denen im November 1 9 4 0 bereits über 8 0 0 0 0 Personen beschäftigt waren.1* Im Verlauf des Jahres 1941 kippte der Arbeitsm arkt schließlich um: Das schon frühzeitig von den Besatzungsbehörden monierte Unter­ angebot an Fachkräften für die Metall- und Baubranche weitete sich zu einem allgemeinen Mangel an Arbeitskräften aus. Diese Entwicklung wurde durch die Intensivierung der Anwerbungen von Arbeitern für den „Reichseinsatz“, die Göring bereits im Februar 1941 angeordnet hatte, noch verstärkt. Dennoch erhielten die deutschen Dienststellen in Frank­ reich von Berlin die Anweisung, beide Strategien - Auftragsverlagerung und Rekrutierung von Fremdarbeitern - gleichermaßen zu verfolgen, um auch die letzten „Arbeiterreserven“ in ihrem M achtbereich zu mobili­ sieren. Konfrontiert mit diesem dilemmatischen Auftrag setzte die M ili­ tärverwaltung das Vichy-Regime mit der Forderung unter Druck, seine Arbeitspolitik nunmehr über das Instrument einer Extensivierung der Arbeitszeit auf die Freisetzung von Arbeitskräften zu konzentrieren. Daraufhin sah sich die französische Regierung im M ärz 1941 gezwungen, per Dekret eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 48 Stunden zu ver­ ordnen, was zunächst nur für kriegswirtschaftlich besonders bedeutsame Bereiche wie den Metall- und Bausektor galt, bald aber auf andere Bran­ chen ausgedehnt wurde.16 Die Politik der Ausrichtung des französischen Arbeitsmarktes auf deut­ sche Interessen wurde durch Maßnahmen zur Unternehmenskonzentra2.4 Peter F. Klemm, La production aeronautique fran$aisede 1940 ä 1941, in: Revue d’histoire de la deuxieme guerre mondiale, H. 107 (Juli 1977), S. 53-74. 25 a n , AJ 40,443, Lagebericht für den Monat November 1940, S. 37. 1 6 j.o. vom 26. März 1941,S. 1307.6 I l6


tion ergänzt. Nach dem Willen der Okkupanten sollten in den besetzten Gebieten „keine Arbeitskräfte bei Vorhaben und Fertigungen gebunden werden, auf deren Durchführung verzichtet werden kann, weil sie für die Kriegswirtschaft nicht von Belang und für die Wirtschaft des besetzten Gebiets nicht lebensnotwendig sind“/ 7 Der Sektor ziviler Produktion sollte radikal zugunsten von direkt oder indirekt der deutschen Kriegs­ wirtschaftdienenden Branchen eingeschränkt werden. Am 17. Dezember 1941 verabschiedete Vichy ein von den Okkupanten gefordertes Gesetz, das dem Staat die Möglichkeit verschaffte, Betriebsstillegungen anzu­ ordnen.18 Durch die Kontrolle der Verteilung von allgemein knappen Rohstoffen und Betriebsmitteln besaß die öffentliche Hand ein weiteres Mittel, um die Schließung bestimmter Unternehmen zu beschleunigen. Im Februar 1942 erließ die Besatzungsverwaltung, der die Politik Vichys nicht schnell genug vorankam, darüber hinaus eine eigene Stillegungs­ verordnung.19 Die dadurch freigesetzten Arbeitskräfte fanden in der Regel rasch wieder eine Beschäftigung in den von der Besatzungsmacht als prioritär eingestuften Sektoren. Ein zusätzliches Steuerungsinstrument für die Arbeitskräftelenkung im deutschen Sinne war der bereits 1940 ver­ hängte Lohnstopp, der in der Folgezeit nur unwesentlich gelockert wurde, warben doch die „Auftragsbetriebe“ sowie die Organisation Todt vor Ort häufig mit übertariflichen Löhnen. Dem gleichen Ziel diente das be­ wußt hoch gehaltene Lohngefälle zwischen Deutschland und Frankreich. Schließlich wurden zur Mobilisierung der letzten Reserven die zuvor vom Arbeitsmarkt verdrängten Frauen reaktiviert und die Ausländer auf Ver­ ordnungswege einem Arbeitszwang unterworfen. Die Vichy-Behörden standen trotz einer grundsätzlichen Bereitschaft zur Kollaboration sowohl der innerfranzösischen Indienstnahme ein­ heimischer Arbeitskräfte für die deutsche Kriegswirtschaft als auch der Politik des „Reichseinsatzes“ mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Denn die immer stärkere Ausrichtung der französischen Produktion auf die Bedürfnisse des Reichs führte zu einer massiven Einschränkung der Zivilgüterproduktion und damit zu einer Versorgungskrise, die politische Gefahren für das Regime mit sich brachte. Außerdem erwiesen sich die ambitionierten staatlichen Entwicklungsprogramme des „Etat Frangais“2 9 8 7 27

865, Akte 13, Brief RK. 2392 b. Görings an den Militärbcfchlshabcr Frankreich vom 3. Februar 1941. 28 j.o. vom 23.12.1941,Seite 5500. 29 „Verordnung über die Stillegung von Betrieben“, in: Verordnungsblatt für die besetzten französischen Gebiete (Paris), Nr. $5 vom 25. 2.1942, S. 348. an , aj ,

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angesichts des durch die Besatzungspolitik verursachten Arbeitskräfte­ mangels als kaum noch durchführbar. Dennoch war das Vichy-Regime weiterhin zur Zusammenarbeit mit Deutschland bereit und machte zahl­ reiche Vorschläge zum deutsch-französischen Interessenausgleich im Gei­ ste „konstruktiver“ Kollaboration. Häufig basierten diese Anerbietungen auf dem Prinzip des „Schutzes der nationalen Arbeitskraft“ wie etwa das Rekrutierungsangebot von Spaniern aus den südfranzösischen Lagern für die Küstenbaustellen der Organisation Todt.3° In der Frage der Anwerbung von Franzosen versuchte Vichy zunächst, sich auf eine Position der „N eutralität“ zurückzuziehen. Der deutsche Druck in Richtung auf eine Unterstützung der Anwerbungaktionen nahm aber in dem M aße zu, wie diese durch die abnehmende Arbeitslosigkeit behindert wurden. Es gab zwar Proteste gegen die vereinzelten frühen Zwangsaushebungen seitens des Besatzungsapparates, aber die M aß­ nahmen für die Rekrutierung von Freiwilligen wurden weitgehend unter­ stützt. Beispielsweise hatte das französische Arbeitsministerium schon im November 1940 zu einer „loyalen Zusammenarbeit“ auf dem Felde der Anwerbung einheimischer Arbeitskräfte aufgerufen und diesen Appell im M ärz 1941 wiederholt.3' Des weiteren hatten Repräsentanten des „Etat Fran^ais“ im Dezember 1940 den Okkupanten den nicht ganz uneigen­ nützigen Vorschlag unterbreitet, diese arbeitsmarkt- und besatzungspolitsch brisante Angelegenheit vollständig in die Hände der französi­ schen Behörden zu legen, was jedoch kategorisch abgelehnt wurde.3 31* 0 Trotz dieser Kollaborationswilligkeit konnte der von der deutschen Wirt­ schaft angeforderte Personalbedarf bei weitem nicht befriedigt werden: Die bis zum Sommer 1941 überwiegend aus der Metall- und Baubranche angeworbenen 66 000 Arbeitskräfte mit einem Anteil von 42,5 % Fran­ zosen deckten nicht einmal zwei Drittel der Nachfrage aus dem Reich.33 30 Bernd Zielinski, Le chomage et la politiquc de la main-d’oeuvrc de Vichy (1940-194Z), in:

Les ouvriers en France pendant la seconde guerre mondiale, hrsg. von Denis Peschanski und Jean-Louis Robert, Actes du colloque du

11-14 octobre

199z (cn rs ), Paris 199z, S.

Z 9 j- 3 ° 4 . 31

Bulletin du Ministere du Travail, N" 9 - i z 1940, S. 430, Rundschreiben vom zo. November 1940 des Ministers für industrielle Produktion und Arbeit an die Arbeitsinspektoren und

Bulletin du Ministere du Travail, N" 1-4 1941 , S. 4. Rundschreiben des Arbeitsministeriums an die Präfekten vom Z9. März 1941. 3 z La Delegation francaise aupres de la Commission allemande d’Armistice (d f c a a ), Recueil des documents publie par le Gouvernement francais, Paris 1947-59, Band 111, Brief (10080/E.M.) von General Doyen an von Stülpnagel vom z i. Dezember 1940.

33

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an,

AJ40, 846, Lagebericht für die Monate Juni/Juli 1941, S. z8.


Anfang 194z waren in Frankreich bereits über eine Million Arbeits­ kräfte direkt oder indirekt für die Besatzungsmacht tätig, davon allein 400 000 in der Rüstungsindustrie. Obgleich die Quote der Erwerbs­ tätigen insgesamt bis 194z fast wieder den Stand von 1937 erreicht hatte, zeigten sich im Branchenvergleich strukturelle Ungleichgewichte: Während die Metallverarbeitung und die Bauwirtschaft im Verhältnis zur Vorkriegszeit steigende Beschäftigtenzahlen aufwiesen, hatte der Konsumgüterbereich wie z. B. die Textil- und Nahrungsmittelindustrie einen Rückgang zu verzeichnen.34 Obwohl sich die Anwerbungsrate von Freiwilligen bis um die Jahres­ wende 1941/4Z auf 140 000 erhöht hatte35, stieg die Nachfrage nach Arbeitskräften für den „Reichseinsatz“, bedingt durch die gescheiterte Blitzkriegsoffensive im Osten, weiter sprunghaft an. Zugleich sollte die kriegswirtschaftliche Ausbeutung der materiellen und menschlichen Ressourcen Frankreichs intensiviert werden. Diese Entwicklung zerstörte die Hoffnungen des „Etat Framjais“ auf eine allmähliche Milderung der Besatzungspolitik und entzog den ökonomischen Entwicklungsprojekten Vichys endgültig den Boden. Denn bereits im März 194z - noch vor der Einsetzung des g b a - forderte die Militärverwaltung erstmals die Stellung eines festen Kontingents von 150 000 Franzosen für den Arbeitseinsatz in Deutschland. Die Verantwortlichen des Vichy-Regimes verlangten zwar für ihr diesbezügliches Entgegenkommen die Erfüllung ihrer schon seit längerer Zeit eingeforderten Gegenleistungen, von denen aber lediglich die im M ärz 19 4 z erfolgende Einrichtung eines Betreuungsdienstes für französische Zivilarbeiter im Reich zugestanden wurde.

Die Entwicklung von Mitte 1942 bis Ende 1943 Die Einsetzung von Fritz Sauckel zum „Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz“ (g b a ) am zi. März 194z führte zu einerweiteren Brutali­ sierung der deutschen Rekrutierungspolitik wie -praxis in Frankreich.36 Sauckel hatte gegenüber den Dienststellen der Militärverwaltung ein 34 Patrick Fridenson undjean Louis Robert, „Lesouvriersdansla France de la Seconde Guerre mondiale. Un bilan“, in: Le Mouvement Social, 158, Januar-März 1992, S. 117-147. 35 a d a p , Serie E, Band 1, Dok Nr. 51, Abschrift AA/Ha pol 11a 1186: „Aufstellung über die wirt­ schaftlichen Leistungen Frankreichs zugunsten Deutschlands und die Lieferungen anFrank­ reich“ 19. März 1942. 36 Reichsgesetzblatt (r g b l ) 1942, Teil 1, Nr. 40, S. 179, Erlaß des Führers über einen General­ bevollmächtigten für den Arbeitseinsatz vom 21. März 1942. 119


W e isu n g sre ch t u nd k o n n te s o m it d en P r im a t d es „ R e ic h s e in s a t z e s “ a n ­ o r d n e n . S e it J u n i 1 9 4 z w a r d ie G B A -B e h ö r d e d u r c h ih re n B e a u f t r a g t e n J u liu s R it te r z u d e m d ir e k t in P a ris v e r t r e t e n .37

Im Mai 194z forderte der g b a von Vichy die Bereitstellung von 350 000 Arbeitern für den Einsatz im Reich, unter denen sich 150 000 Facharbeiter befinden sollten.38 Später wurde diese erste Forderung auf insgesamt Z50 000 Arbeitskräfte reduziert. Unterdessen hatte sich die K ollabora­ tionsbereitschaft des „Etat Fran^ais“ in der Arbeiterfrage durch die mit einer Regierungsumbildung verbundene Rückkehr Lavals an die Spitze der Exekutive im April 194z erheblich verstärkt, was den g b a veranlaßte, vorläufig auf offene Dienstverpflichtungen und Zwangsverschickungen von Arbeitern zu verzichten. Im Juni 194z vereinbarten Sauckel und Laval einen „D eal“ zur Steigerung der Anwerbungswilligkeit, die sogenannte Releve: Für jeweils drei rekrutierte Facharbeiter sollte ein französischer Kriegsgefangener aus Deutschland in seine Fleimat zurückkehren kön­ nen. In der Öffentlichkeit wurde die „Releve“ im Rahmen einer groß­ angelegten Propagandakampagne als Beleg fruchtbarer deutsch-franzö­ sischer Kollaboration gefeiert, die Laval in einer Radioansprache vom zz. Juni mit den Worten rechtfertigte: „Ich wünsche den Sieg Deutsch­ lands, denn ohne ihn würde sich der Bolschewismus morgen überall installieren.“ 39 Die Rekrutierung der Z50 000 Arbeitskräfte im Rahmen der „Releve“ sollte im wesentlichen in einer „konzertierten Aktion“ der französischer Arbeitsämter mit den deutschen Werbestellen erfolgen und durch eine Fortsetzung der Politik der Arbeitszeiterhöhungen und Betriebskonzen­ trationen flankiert werden. Im Laufe des M onats Juni 194z legte der französische Industrieminister Jean Bichelonne den Besatzungsbehörden seine betrieblichen Konzentrationspläne vor, die u. a. die Schließung von 1300 Betrieben der Textilindustrie mit einer erwarteten Freisetzung von etwa IZ5 000 Arbeitern vorsahen.40 Zum erstenmal wurden nun auch systematisch sogenannte Betriebsauskämmungen organisiert, um Fach­ arbeiter für den „Reichseinsatz“ freizusetzen. Dennoch erwies sich die 37 38

40, 846, Abschlußbericht der Hauptabteilung Arbeit, S. 10. Serie E, Band II, S. 393, Dok. 2.19, Telegramm Nr. 2114 von Aliecz an Unterstaats­ sekretär Luther vom zi. 5.1941, MAE, Papiers 1940, Abctz, Vol 1, Abctz-Memorandumvom a n , aj

adap,

1. Juli 1943, Blatt 164. 39 Radioansprache Lavals vom zz. Juni 194z, abgedruckt in: Jean-Pierre Viitori, Eux les STO, Paris 198z, Annexe z,S. 223-226. 40 AN, f 6o , 1536, d g t o , Akte „Rapports hebdomadaires sur la situati >n generale en Zone occupce, juin 1942-dccembre 194z, Bericht vom 11. Juni 194z, S. 1“.

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„freiwillige Releve“ zwischen Juni und September 194z als Fehlschlag.4' Von Anfang Juni bis Mitte August konnten insgesamt nur etwa 40 000 Arbeitskräfte für das Reich angeworben werden, unter denen sich ledig­ lich 13 000 Facharbeiter befanden.414 2Dies zeigte deutlich, welchen Ver­ trauensverlust das Vichy-Regime unter der französischen Bevölkerung an­ gesichts des offenen Kollaborationskurses von Laval und der immer här­ tere Formen annehmenden Besatzungspolitik inzwischen erlitten hatte. In Anbetracht dieses Mißerfolges mußte Vichy im September 194z unter deutschem Druck zur Anwendung offener Zwangsmaßnahmen übergehen. Am 4 .9 .194z wurde ein „Gesetz zur Verwendung und Lenkungder Arbeits­ kraft“ eingeführt. Auf seiner Grundlage konnten männliche Franzosen zwischen 18 und 50 Jahren sowie ledige Französinnen zwischen zi und 35 Jahren gezwungen werden, jede Art von Arbeit auszuführen, die von der Regierung als im „höheren Interesse der Nation von Nutzen“ eingestuft wurde.43 Unter diese Definition fiel, selbst wenn dies im Gesetzestext nicht ausdrücklich erwähnt wurde, auch die Arbeit in Deutschland. Alle fran­ zösischen Männer zwischen 18 und 50 Jahren waren nun zudem verpflich­ tet, eine den „Erfordernissen des Landes nützende Tätigkeit“ nachzuwei­ sen.44 Gleichzeitig wurde der Arbeitsplatzwechsel staatlicher Kontrolle unterworfen. Für die Mehrzahl der Branchen galt fortan, daß Entlassungen durch die Arbeitgeber oder Kündigungen seitens der Arbeitnehmer von den Arbeitsinspektoren genehmigt werden mußten; Neueinstellungen unter­ lagen ähnlichen Kontrollen.45 Auf der Basis des Septembergesetzes wur­ den allein zwischen Oktober und Dezember 194z etwa zoo 000 Franzosen für die Arbeit in Deutschland zwangsverpflichtet. Allerdings war eine mas­ sive Steigerung der Rekrutierungsergebnisse für den „Reichseinsatz“ erst ab Oktober 194 z zu verzeichnen, als die Besatzungsbehörden selbst ver­ schärfte Repressionsmaßnahmen gegen Dienstverweigerer ergriffen. 41 Auch nach dem Beginn der Zwangsverpflichtungen französischer Arbeitskräfte ab September 1941 lief die „Releve“ weiter und wurde von Vichy immer noch als Propagandaargument be­ nutzt. Insgesamt wurden durch die „Releve“ -Regelung etwa 90 000 französische Kriegsge­ fangene aus Deutschland nach Frankreich zurückgeschickt, Vgl.: Yves Durand: La captivite, histoire des prisonniers de guerre fran^ais, 1939-45, Paris 1980, S. 324. 42 a d a p , Serie E , Band m, Dokument 228, S. 386. Aufzeichnung des wissenschaftlichen Hilfs­ arbeiters Kuntze über die Sitzung in der Deutschen Botschaft Paris vom 24. August 1942. 43 Loi N* 869 du 4 septembre 1942 relative ä Putilisation etäPorientation de lamain-d’oeuvre, J.O. vom 13. September 1942, S. 3122. 44 J-O. vom 20. September 1942,5.3218. 45 Bezüglich der Einstellungen: j.o. vom 11. Oktober 1942, S. 3445, bezüglich der Kündigungen: J . o . vom 20. September 1942,$. 3219. 121


Die Einführung des Prinzips der Dienstverpflichtung im September 1942 diente allerdings nicht nur der Rekrutierung von Franzosen für den „Reichseinsatz“, sondern gleichzeitig der Steuerung der innerfranzösi­ schen Fluktuationen im deutschen Interesse. Die Durchführung der ersten Sauckel-Aktion und vor allem die schlagartige Erhöhung der Rekrutie­ rungszahlen seit Oktober 1942 führten zu einer erheblichen Schwächung der für das Reich produzierenden französischen Rüstungsindustrie. Aus den eigentlichen Rü(stungs)-Betrieben wurden zwar insgesamt nur etwa 3 2 000 Facharbeiter abgezogen, realiter lag der Verlust an Arbeitskräften jedoch wesentlich höher, da zahlreiche Mitglieder der Belegschaften aus Furcht vor einer drohenden Deportation flüchteten.46 Auch die Beschäf­ tigten in der nicht als Rü-Betriebe klassifizierten, aber wehrwirtschaftlich relevanten Zulieferindustrie wurden durch die Sauckel-Aktion erheblich dezimiert. In der Pariser Region waren zwischen Oktober und Dezember 1942 allein etwa 70 000 Werktätige abgezogen worden, darunter 14 000 Facharbeiter.47 In einzelnen Betrieben waren bis zu 50 % der Belegschaf­ ten Zwangs verpflichtet w orden.48 Gleichzeitig meldeten die Rüstungs­ dienststellen Ende September angesichts einer sich ständig ausweitenden Auftragsverlagerung einen zusätzlichen Bedarf von 125 000 Arbeitern. Ab Anfang November 1942 wurde das neue Dienstpflichtgesetz daher verstärkt auch zur innerfranzösischen Requirierung von Arbeitskräften für die Rüstungsindustrie benutzt, wodurch jedoch die aus diesen Betrie­ ben abgezogenen Arbeiter bei weitem nicht ersetzt werden konnten. Aus diesem Grund forderten die Rüstungsdienststellen in Frankreich, vor einer weiteren Deportationsaktion eine Pause einzulegen, was allerdings vom g b a nicht akzeptiert wurde. Laval hatte mit seinen Bemühungen, die deutsche Seite davon zu überzeugen, daß „im nächsten Jahr Gauleiter Sauckel Frankreich nicht mehr so stark an Arbeitern auspumpen könne“, ebenfalls keinen größeren Erfolg.49 Im Gegenteil: der g b a beharrte auf seinem Standpunkt, daß der Abzug eines Drittels der ca. 450 000 in der 46 Bundesarchiv/Militärarchiv (b a m a ), rw 24, 5, ktb des Wehrwirtschafts-Rüstungsstabcs Frankreich vom 1. August 1941 - 31. Dezember 1942, „Beitrag zum Vierteljahresbericht des m bf für die Monate Juni-September 1942“, Blatt 32j. 47 Commission consultative des dommages et des reparations aupres de la presidence du Conseil (Hrsg.), Dommages subis par Ia France et I’union franejaise du fait de la guerre et de l’occupationenncmie 1939-45, Part imputableäl’Allemagne, Paris 1950/51, Band 9,S. 82. 48 a n , AJ 40,846, Band IC 1, Vermerk der Abteilung wivn (wi VI1/740/S.1/42) vom 21. Novem­ ber 1942. 49 Eberhard Jäckel, Frankreich in Hitlers Europa. Die deutsche Frankreichpolitik im Zweiten Weltkrieg (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Bd. 14), Stuttgart 1966, S. 566.

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französischen Industrie beschäftigten Metallfacharbeiter möglich sei, ohne daß kriegswichtige Fertigungen zum Stillstand kämen. Darüber hin­ aus beschloß er Ende Oktober 194z, Ritter nun offiziell zu seinem Be­ auftragten in Frankreich mit Weisungsrecht gegenüber den militärischen und zivilen Dienststellen zu ernennen50, um seine Stellung vor Ort gegen­ über dem Wehrwirtschaftsstab und der Militärverwaltung zu stärken. Zudem wollte er in Anbetracht des militärischen Rückschlags vor Stalin­ grad im Jahre 1943 auch in den besetzten Gebieten das Prinzip des „tota­ len Arbeitseinsatzes“ für die deutsche Kriegswirtschaft durchsetzen. Die Erfüllung der zweiten Forderung des g b a - die Zwangsrequirie­ rung von 250 000 Arbeitern (unter ihnen 150 000 Fachkräfte) in den Monaten Januar bis März 1943 -erwies sich auf der alleinigen Grundlage des Dienstpflichtgesetzes vom September 1942 als unrealisierbar. Als ergänzende Maßnahme führte das Vichy-Regime daher auf deutschen Druck am 16. Februar 1943 den „Service du Travail Obligatoire“ (s t o ) ein, durch den ganze Jahrgänge zur Arbeit in Deutschland aufgerufen werden konnten. Die Einführung des st o war von den verantwortlichen Stellen der Militärverwaltung im Einklang mit dem g b a eindeutig be­ fürwortet, besser: gefordert515 2und sogar von einem Teil der Repräsentan­ ten des Vichy-Regimes als Schritt zur Militarisierung der Arbeitspolitik ausdrücklich begrüßt worden, die hierin einen gewissen Ersatz für den entfallenen Wehrdienst sahen. Die französische Regierung machte die Durchsetzung der STO-Pflicht zu einem Prüfstein ihrer eigenen Autorität gegenüber der Bevölkerung und entwickelte dabei einen Ehrgeiz, der zum Teil die Erwartungen der deutschen Seite übertraf. Der „Service du Travail Obligatoire“ war im Prinzip nichts anderes als eine konsequente Anwendung einer verschärften Version des ersten Dienst­ pflichtgesetzes vom 4. September 1942. Auf seiner Grundlage konnten nun alle zwischen 20 und 50 Jahre alten Männer zu einem zweijährigen Zwangsarbeitsdienst verpflichtet werden.51 Noch im Februar 1943 wur' den die Jahrgänge 1920, 1921 und 1922 als erste zum sto aufgerufen. Durch die Einrichtung eines „Commissariat general au Service duTravail O bligatoire“ ( c g s t o ) wurde gleichzeitig versucht, die behördlichen 50 AN, aj 40, 846, Band ic i, Brief Sauckels (Gez. Nr. i Pd. (v) 15 Ri 2) an v. Stülpnagel vom 29. Oktober 1942. 51 an , aj 40, 846, Band ic 2, Vermerk (wi vii 1200) vom 14. Januar 1943 über die Besprechung am 11.1.1943 des Gauleiters Sauckel mit den Rüstungsdienststellen, S. 4. 52 „Loi N° 106 du 16 fevrier 1943 portant institution du Service du travail obligatoire“, J.o. vom 17. Februar 1943, S. 462. 123


Entscheidungskompetenzen in der Arbeitspolitik zu zentralisieren. Um die Verfolgung der Dienstverweigerer zu intensivieren und die im Jargon des Vichy-Regimes als arbeitsscheu bezeichneten Personen aufzuspüren, ordnete das Industrieministerium unter Bichelonne am 2. Februar 1943 erneut eine großangelegte statistische Erfassung aller zwischen 21 und 30 Jahre alten Franzosen an.53 Hiermit sollte u. a. die arbeitskräftemäßig bereits stark ausgedünnte Metallindustrie so lange vor weiteren Depor­ tationen verschont werden, bis die auf etwa 37 000 Personen geschätzten Dienstverweigerer der ersten Sauckel-Aktion gefaßt und in das Reich ver­ bracht worden seien - ein klares Indiz für die zunehmende Verstrickung der Vichy-Regierung im Bereich der polizeilichen Repression im Dienste der Okkupationsmacht. Nach den Planungen der Reichsbehörden sollte parallel zu den Arbeiterdeportationen im Jahre 1943 die Ausbeutung der französischen Ressourcen in Frankreich selbst noch erheblich ausgeweitet werden. In diesem Zusam­ menhang gelang es dem „Reichsministerium für Rüstung und Munition“ unter Albert Speer, seine Befugnisse erheblich auszuweiten. Nachdem Speer durch ein Dekret Görings vom Januar 1943 praktisch die Verantwortung für die gesamte Rüstungsproduktion in den vom Reich okkupierten Län­ dern übertragen worden war, wurde er zunächst formaliter und im Laufe der Entwicklung auch realiter zum Gegenspieler des g b a .54 Anfang 1943 beherrschte allerdings trotz erster Ansätze zur Kritik von seiten des Rüstungsministeriums die Deportationspolitik Sauckels noch eindeutig die Szene, zumal die Speer-Administration wie die GBA-Behörde in Frank­ reich noch große Arbeitskräftereserven vermutete und daher grund­ sätzlich das neue GBA-Programm für den „Reichseinsatz“ akzeptierte.55 Tatsächlich konnte von Januar bis März die von Sauckel geforderte Soll­ zahl von 250 000 Arbeitskräften requiriert werden, wobei die Mehrzahl der Deportierten nicht auf der Grundlage des s t o , sondern des Dienst­ pflichtgesetzes vom September 1942 zwangsrekrutiert wurde. Im Verlauf der zweiten Sauckel-Aktion versuchten zahlreiche Rüstungs­ dienststellen, den von der Militärverwaltung angeordneten Abzug von 53

a n , 3 W, 202, Affaire Hubert Lagardelle, Akte: „Documents concernant Lagardelle (sto)“. Rundschreiben deslndustrieministcriums vom 2. Februar 1943. 54 Alan S. Milward, French labour and the German Economy: An cssay on the nature of the fascist Order, in: Economic History Review, xxm, N° 2, S. S. 344. 55 Ulrich Herbert, Französische Kriegsgefangene und Zivilarbeiter im Deutschen Arbeits­ einsatz 1940-42, in: Claude Carlier/Stefan Martens (Hrsg.), La France et l’Allemagne en guerre (septembre 1939-Novembre 42). Actes du xxvcolloquc franco Jemand organise par rinstitut Historique Allemand de Paris, S. 521.


Arbeitskräften nach Deutschland zu verhindern oder zumindest zu be­ grenzen, um die bereits laufenden und neu angenommenen Verlagerungs­ aufträge durchführen zu können.56 GBA-Beauftragter Ritter forderte dar­ aufhin ein einheitlicheres Vorgehen der Berliner Zentralorgane im Sinne des Primats der Arbeitskräfterequirierung. Hierdurch wurde nicht nur eine weitere Runde im Behördenkampf um die effizienteste Strategie bei der Ausbeutung der französischen Ressourcen eingeläutet. Vielmehr hatte die Einführung und rigide Handhabung des st o den organisierten Wider­ stand in Frankreich insofern beträchtlich gestärkt, als ihm die Dienst­ verweigerer - im M ärz 1943 wurden sie bereits auf 100 000 Personen geschätzt - scharenweise zuliefen, womit der „Maquis“ sukzessiv völlig neue Dimensionen in quantitativer wie qualitativer Hinsicht annahm. Dennoch verlangte der g b a im Rahmen seiner dritten Aktion zwischen April und Juni 1943 die Abstellung von weiteren 220 000 Arbeitern für den „Reichseinsatz“ sowie die Umsetzung von insgesamt 191000 Werk­ tätigen in Frankreich. Allein 120 000 Kräfte sollten der im deutschen Interesse produzierenden französischen Rüstungsindustrie zugeführt werden.57 Es zeigte sich allerdings rasch, daß die realisierbaren Requirie­ rungsquoten für den „Reichseinsatz“ weit unter den geforderten Kontin­ genten lagen. Das Vichy-Regime setzte sich daraufhin aus eigener Initia­ tive und zum Teil gegen deutsche Bedenken für die Aufhebung zahlreicher Freistellungen vom s t o ein. Am 31. Mai wurde zudem eine spezielle Arbeitskarte für die Angehörigen der STO-Jahrgänge eingeführt.58 Nur auf der Grundlage derartiger Maßnahmen gelang die Zwangsverpflich­ tung von etwa 136000 weiteren Franzosen bis zum Juli 1943. Das partielle Scheitern der dritten Sauckel-Aktion verstärkte jedoch auf der Seite des Ns-Regimes die Diskussion über die effizienteste Form der Ausnutzung des französischen Arbeitskräftepotentials. Die Rüstufigsdienststellen wiesen nun immer energischer auf die Störung der einheimi­ schen Rüstungsproduktion hin, die durch die Politik Sauckels vor allem seit Ende 1942 eingetreten sei. Dennoch schlug der g b a im Juni 1943 Hitler in seinem Programm für das zweite Halbjahr vor, weitere 500 000 Fran­ zosen ins Reich zu deportieren und eine Million Arbeitskräfte in Frankreich 56

Aj 40,846, Band IC 2, „Bericht über die 2. Frankreichaktion in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1943“ S. 6. 57 Die Militärverwaltung drang gegenüber dem gba mit der Forderung nach einer Pause vor weiteren Zwangsrequirierungen nicht durch, a n , aj 40, 444, m b f , Lagebericht für die Monate Januar-März 1943,8.58. 58 j.o. vom 1.Juni 1943,S. 1491. an,

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in die Rüstungsindustrie umzusetzen. Letzteres war eine direkte Folge der von Speer seit dem Sommer 1943 verstärkt vorgetragenen Forderung nach einer erweiterten Auftragsverlagerung in das besetzte N achbarland.5y Beim „Reichseinsatz“ war an eine radikale Fortführung der Zwangs­ deportationen gedacht. Nach den deutschen Planungen sollten 360 000 Franzosen allein durch die Ausweitung der STO-Pflicht auf andere Jahr­ gänge abgestellt und zur Deckung des innerfranzösischen Bedarfs durch Konzentrationsmaßnahmen im Zivilsektor 200 000 Arbeiter freigesetzt werden. Weiterhin sollten 250000 Angehörige der Jahrgangsklassen 191925, die für den „Reichseinsatz“ aus medizinischen Gründen untauglich ge­ schrieben worden waren, für die französische Rüstungsindustrie zwangs­ verpflichtet werden. Darüber hinaus war die Requirierung von 450 000 Frauen geplant sowie die Dienstverpflichtung von 100 000 Bewohnern der Küstendepartements für die Arbeit bei der o t .6° Regierungschef Laval weigerte sich bei seinen Verhandlungen mit Sauckel Anfang August 1943 allerdings zum erstenmal, eine feste Zusage für die Requirierung von 500 000 Franzosen für den „Reichseinsatz“ zu geben, da bei einer neuen Deportationsaktion angesichts des immer massiveren W iderstands der Bevölkerung das „vollständige Chaos“ drohe.5 61 Immerhin erklärte er sich bereit, durch eine schärfere Verfolgung 0 6 9 der Dienstverweigerer das zur Erfüllung der zuvor geforderten Soll-Zahl noch fehlende Kontingent von 61000 Arbeitern abzustellen. Der g b a ver­ zichtete daraufhin zwar auf die öffentliche Ankündigung eines neuen Re­ quirierungsprogramms, hielt aber am Ziel der Verschickung von 500 000 Arbeitskräften bis zum Jahresende fest. Bei der innerfranzösischen Um­ setzungsaktion hingegen w ar Vichy zu voller Zusammenarbeit mit den Besatzungsbehörden bereit. Im August 1943 übertrug Sauckel die Verantwortung für den gesam­ ten Arbeitseinsatz in Frankreich seinem Beauftragten Ritter, dem damit zeitweilig der Behördenapparat der Militärverwaltung unterstand. Die hierzu parallel erfolgende Einführung von Arbeitseinsatzstäben und so­ genannten Patengauen, mit der die zivile G B A -B eh örd e d ie Arbeitseinsatz­ politik in Frankreich weitgehend selbst in die Hand zu nehmen gedachte, erwies sich allerdings als Fehlschlag, u. a. weil d e r W id e r s ta n d der Einhei59 60

a n , aj

61

a n , aj

a n , aj

40, 846, m b f , Abschlußbericht der ha Arbeit, S. zo. 40, 846, Band ic z , Entwurf eines Briefes (cz. 5780.11) von Ritter an Sauckel vom

10. Juli 1943. 40, 846, Band ic 3, Vermerk (wi vn/740 Sa-43) von Sonderfü'.uer Eisler über eine Besprechung in den Räumen der Deutschen Botschaft am 6. August 1v.t , S. 7.

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mischen gegen die Zwangsrequirierungen kontinuierlich zunahm. Dies hatte zur Folge, daß im August 1943 statt der geforderten 100 000 ins­ gesamt nur etwa 13 000 Arbeitskräfte nach Deutschland deportiert werden konnten.61 Gleichzeitig erreichten auch die innerfranzösischen Umsetzungen bei weitem nicht das Plan-Soll, die durch die fortgesetzten Rekrutierungen für den „Reichseinsatz“ und die Verfolgung der Refrak­ täre erheblich behindert wurden. Beispielsweise leisteten viele Arbeiter den diesbezüglichen Anordnungen Vichys nicht Folge, da sie fürchteten, letztlich doch noch nach Deutschland deportiert zu werden. Insofern war die Doppelstrategie, Auftragsverlagerungen und Arbeiterdeportationen parallel durchzuführen, endgültig an ihre Grenzen gestoßen.

Der Arbeitseinsatz zwischen September 194} undJuni 1944 Unter dem Eindruck der Schwierigkeiten bei den Sauckel-Aktionen einerseits und der alliierten Bombardierungen von Produktionsstätten in Deutschland andererseits schloß Rüstungsminister Speer im September 1943 mit Vichys Industrieminister Bichelonne ein Abkommen über die Ausweitung der Auftragsverlagerung sowie über die Einführung der vor Arbeiterabstellungen geschützten S(perr)-Betriebe.63 Neben der zu stei­ gernden Produktion kriegswichtiger Güter sollte Frankreich nun verstärkt auch Produkte des zivilen Bedarfs für das Reich hersteilen, um in Deutsch­ land zusätzliche Kapazitäten für die Rüstungsfertigung freimachen zu können. In einer Denkschrift vom November 1943 stellte Speer jedoch gleichzeitig klar, daß er im Falle eines Scheiterns des Verlagerungspro­ grammes erneut die Deportationspolitik Sauckels unterstützen werde.64 62 AN, aj 40, 846, Band ic 3, Brief (Tgb. Nr. 229/43 gRS) des Höheren ss- und Polizciführeres im Bereich des Militärbefehlshabers in Frankreich an Himmler vom 4. Dezember 1943 •AN> aj 40, 846, Abschlußbericht der ha Arbeit, S. 21. 63 Im Dezember 1943 waren 3301 französische Firmen mit insgesamt etwa 723 124 Arbeits­ kräften zu S-Betrieben erklärt worden. Als am 17. Januar 1944 die bisher als V- und Rü-Betriebe eingestuften Unternehmen ebenfalls den Status von S-Betriebcn erhielten, erhöhte sich die Zahl der aufgrund der Sperrbetriebsregelung vom „Reichseinsatz“ ausgenommenen Arbeitskräfte auf über eine Million. 64 Der Rüstungsminister führte aus: „Ich werde jederzeit der französischen Regierung mitteilcn, daß ich der schärfste Verfechter einer rücksichtslosen Aushebung von Arbeitern der besetzten Westgebiete sein werde, wenn sich bis Mitte 1944 herausgestellt haben sollte, dass die mit der französischen Regierung vereinbarten Lieferungen nicht in dem vorgesehenen Umfang abgelaufen sind.“ Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes (pa aa ) r 29604, Denkschrift des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion betr. Arbeitseinsatz in Frankreich vom 23. November 1943,8. 5. 127


Zur Ausführung ihrer Produktionspläne veranschlagten die beiden Ver­ tragspartner einen innerfranzösischen Gesamtbedarf von etwa 600 000 Arbeitskräften: 150 000 Arbeiter wurden für die Fertigstellung bereits lau­ fender Aufträge benötigt; zoo 000 Kräfte sollten der Zivilgüterproduktion im deutschen Interesse und Z50 000 dem französischen Maschinenbau zugeführt werden/’5 Als Instrument zur Realisierung der neuen Strategie schlug Bichelonne vor, den sto nunmehr vor allem für die Binnen-Umsetzung von Arbeitskräften zu nutzen.66 Nachdem Sauckel in Anbetracht des nahezu völligen Fehlschlags sei­ ner vierten Aktion im Oktober 1943 die vorübergehende Einstellung der Rekrutierungen für den „Reichseinsatz“ akzeptierte, schien es, als ob die von der Militärverwaltung und der Deutschen Botschaft Paris begrüßte Strategie der Auftragsverlagerung nun die Oberhand gewonnen hätte/7 In Wirklichkeit stand der g ba dem Verlagerungsprogramm weiterhin mit äußerster Skepsis gegenüber und setzte auf ein schnelles Scheitern dieser Politik, um 1944 wieder mit massiven Deportationsmaßnahmen begin­ nen zu können.68 H ierauf mußte er in der Tat nicht allzu lange warten, denn die geplanten Umsetzungsaktionen erwiesen sich weitgehend als ein Schlag ins Wasser, obgleich zahlreiche Arbeitnehmer Zuflucht in den S-Betrieben gesucht hatten. Außerdem machte sich u. a. aufgrund der kompromißlosen Haltung des g ba in der Lohnfrage und der daraus re­ sultierenden desolaten materiellen Situation der französischen Arbeiter­ schaft ein drastischer Rückgang ihrer Produktivitätsquote bemerkbar, der die Erfüllung der Fertigungspläne zusätzlich gefährdete. Des weiteren hatte die Einführung von Arbeitseinsatzstäben keineswegs zur erhofften Effizienzsteigerung bei der Personalrekrutierung in Frankreich geführt, 65 AN, 72 aj , 1926, Akte: „Bichelonnc/Cosmi, Conferences“, Protokoll der Besprechungen zwischen Speer und Bichelonne am 20. September 1943 *n Berlin. 66 Vichys Industrieministcr hatte bereits am 15. Juli 1943 „konstruktive Vorschläge“ zur massiven Ausdehnung der Rüstungsproduktion in Frankreich und der hierzu notwendigen verstärkten Fluktuationslenkung von Arbeitskräften gemacht. Er plante zur Intensivierung der Auftragsverlagerung eine Erhöhung der Beschäftigtenzahlen im Maschinenbau und der Luftfahrtindustrie um etwa 250 000 Arbeiter. Gleichzeitig hatte Bichelonne verstärkte Verlagerungsmöglichkeiten in andere kriegswichtige Sektoren wie die Chemieindustrie mit den Worten in Aussicht gestellt, sein Ziel sei, „der deutschen Kriegswirtschaft die effizien­ teste Hilfe zu leisten und damit zur deutschen Anstrengung gegen den Bolschewismus bei­ zutragen“. a n , 72 a j , 1926, Akte „Conferences“, Brief Bichelonnes an v. Stülpnagel vom 26. Juli 1943, S. 1. 67 pa a a , Büro des STS, R 29603, Blatt 158931-158933, Telegramm Nr. 6742. Schleier vom 17. Oktober 1943 über die Unterredung zwischen Laval und Sauckel am \6. Oktober 1943* 68 a n , aj 40, 846, Band ic 3, Besprechung der Einsatzstabsleiter vom 17. G; \?bcr,S. 7.

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sondern vorrangig die Kompetenzstreitigkeiten zwischen den deutschen Dienststellen angeheizt, die Anfang November 1943 wieder der Militär­ verwaltung unterstellt wurden. Auch der etwa zeitgleich von Vichy unter­ nommene Versuch einer Zentralisierung der Arbeitsverwaltung in Form des „Commissariat general interministeriel charge temporairement de la repartition et de l’affectation de la main-d’ceuvre“ (c i m o ) war wenig hilfreich, um die auf französischer Seite ebenfalls auftretenden Zustän­ digkeitskonflikte zwischen einzelnen Behörden zu beenden.69 Im Winter 1943/44 legte Sauckel Hitler seine Planungen für das neue Jahr vor, die eine Wiederaufnahme der Deportationspolitik vorsahen. Insgesamt sollten 1944 eine Million Franzosen zum „Reichseinsatz“ verpflichtet und eine weitere Million vor Ort in jene Wirtschaftssektoren umgesetzt werden, die im Reichsinteresse produzierten. Speer versuchte, die Forderungen seines Kontrahenten in diversen Denkschriften abzu­ blocken, und hoffte dabei seinerseits auf die Unterstützung des Führers für seine Verlagerungsstrategie. Dieser war allerdings zu einer eindeutigen Entscheidung nicht willens oder in der Lage, jedenfalls segnete er Anfang Januar 1944 auf einer Besprechung mit Vertretern der obersten Reichs­ behörden sowohl Speers als auch Sauckels Politik ab.7° Somit konnte der gba Laval bereits am 15. Januar 1944 mit neuen Rekrutierungsforderun­ gen konfrontieren71, wobei er gleichzeitig eine Verschärfung der franzö­ sischen Gesetze zur Zwangsverpflichtung von Arbeitskräften anmahnte, die am 1. Februar 1944 prompt erfolgte. Auf der Grundlage des aktuali­ sierten Gesetzes konnten fortan Männer zwischen 16 und 60 Jahren und Frauen zwischen 18 und 45 Jahren ebenso dienstverpflichtet werden71 wie ab 1. März die in Frankreich lebenden Ausländer. Sauckel war fest ent­ schlossen, diese gesetzliche Basis für die Wiederaufnahme seiner Zwangs­ deportationen in das Reich extensiv zu nutzen, denen Laval nolens volens zustimmen mußte, obwohl die Militärverwaltung wie die Deutsche Bot­ schaft Paris ein solches Vorgehen zunächst scharf kritisierten.73 Bis zum 3. April 1944 war ein Kontingent für den „Reichseinsatz“ von Z73 000 Personen vorgesehen. Im Rahmen dieser Planerfüllung wurde 69 j.o. vom 20.8.1943,S. 2.197. 70 Proccs desgrands criminels de guerre devant le Tribunal militairc international (tm i ), Nürn­ berg 1947-49, Band XXV1I,S. 104-107,8.104., Protokoll von Dr. Lammerszur Besprechung beim Führer am 4. Januar 1944. 71 an , aj 40,846, Protokoll der Unterredung zwischen Laval und Sauckel inder Deutschen Bot­ schaft Paris, 15. Januar 1944. 72 j.o. vom 2. Februar 1944, S. 358. 73 pa a a , Büro des sts, r 29605,Telegramm Nr. 463 von Abetz an sts vom 30.1.1943, S. 1. 129


erneut die Kollaborationswillfährigkeit des Vichy-Regimes deutlich, das sich m ehr und mehr ideologisch faschisierte. Im M ärz übernahm mit M arcel D eat zudem ein pronationalsozialistischer Ultrakollaborateur das Arbeitsm inisterium , der Anfang M ai seinem Gegenüber Sauckel erläuterte, w ie durch die Mobilisierung der Jahrgangsklassen 1913-25 noch mindestens 500 000 Franzosen für den „Reichseinsatz“ ausgehoben werden könnten.74 In diesem Zusammenhang plante Deat die Errichtung eines w eit über die STO-Regelung hinausgehenden Arbeitsdienstes, den „Service N ation al d u T ra va il“ ( s n t )75, dem grundsätzlich alle zwanzig­ jährigen M änner nahezu ohne Ausnahme unterworfen werden sollten ein Projekt, das zunächst durch diverse Einwände des Oberkommandos der W ehrmacht verzögert und schließlich durch die Befreiung Frankreichs vereitelt wurde. Unterdessen hatte der g b a den Versuch unternommen, die seiner Ansicht nach mit Personal „überbesetzten“ S-Betriebe entgegen der Anordnung Hitlers in die wiederbelebten „Auskämmaktionen“ ein­ zubeziehen. Aufgrund nachhaltiger Proteste Speers fand Ende April er­ neut eine Führerbesprechung in dieser Angelegenheit statt, die allerdings w iederum keine Klarheit über die Priorität der einen oder der anderen Strategie brachte.76 Jedoch w a r auch der letzten Sauckel-Aktion in Frankreich nur ein äußerst magerer Erfolg beschieden: Bis Anfang April 1944 konnten nur 13 000 Arbeitskräfte in das Reich verbracht werden77; von den bis dahin von den „Auskäm m kom m issionen“ freigesetzten 53 000 Arbeitnehmern konnten sich 84 % der Zwangsverschickung nach Deutschland entziehen. Diesem Fehlschlag lagen vorrangig zwei Faktoren zugrunde: Zum einen hinderte der stetig anwachsende individuelle wie kollektive Widerstand das Vichy-R egim e und die Besatzungsbehörden nachhaltig daran, die Deportationen im vorgesehenen Umfang zu exekutieren; zum anderen w ar ein immer größer werdender Anteil der Erwerbstätigen durch das Speer-Bichelonne-Abkommen und anderer Schutzmaßnahmen im Rah­ m en der Auftragsverlagerungsstrategie vom „Reichseinsatz“ ausge­ nommen worden. Schließlich wurde mit der alliierten Landung und der anschließenden Befreiung Frankreichs im Sommer 1944 die teutonische 74 75 76

a n , aj an,

40, 846, Niederschrift der Sitzung in der Deutschen Botschaft am 8. Mai 1944, S. 3.

AJ 40, 846, Niederschrift der Sitz.ung in der Deutschen Botschaft am 8. Mai 1944.

a n , aj 40, 846, Band IC4, Niederschrift des Chefs der Reichskanzlei, I.ammers, zur Bespre­ chung am 25. April 1944. 77 Bulletin Officiel du Ministcrc du Travail, N° 12, S. 1769, Rundschrcth. n N° 11-C.-4 vom 5. April 1944.

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Fremdherrschaft beendet und mit ihr der Alptraum der einheimischen Bevölkerung, unfreiwillig den Gang über den Rhein antreten zu müssen. Resümierend bleibt festzuhalten, daß nach deutschen Angaben bis Anfang 1944 etwa 4 Mio. französische Arbeitskräfte direkt oder indirekt kriegswirtschaftliche Frondienste für das NS-Regime leisten mußten78, z. T. unter unerträglichen Lebens- und Arbeitsbedingungen. So wurde beispielsweise die Arbeitszeit in den Rüstungsbetrieben in Frankreich bis auf 60 Wochenstunden ausgedehnt. Insgesamt waren im Zeitraum von 1940-1944 anfänglich freiwillig, später durch Zwangsdeportationen nach verschiedenen Schätzungen 850 000 bis 920 000 Franzosen zum „Reichseinsatz“ verpflichtet worden. Diese Zahlen belegen, daß trotz der zahlreichen Widersprüche, in die sich die deutsche Besatzungspolitik insbesondere seit Ende 1943 verstrickt hatte, die Ausbeutung der fran­ zösischen Arbeiterschaft für die deutsche Kriegswirtschaft in intensiver wie extensiver Hinsicht einen relativ hohen Grad erreichte, der einem Ver­ merk der Militärverwaltung zufolge „ohne die Mitwirkung der französi­ schen Seite nicht zu erreichen gewesen wäre“.79

aj 40, 846, Der Beitrag des französischen Raums zur Kriegswirtschaft, Zahlen und Schaubildcr, Paris, April 1944. 79 AN, AJ 40, 846, Abschlußbericht der ha Arbeit, S. 33. Diese Anmerkung bezieht sich zwar auf den „Reichseinsatz“, kann aber ohne weiteres auf die innerfranzösischc Arbeitsmarkt­ politik der deutschen Besatzungsmacht übertragen werden.

78 AN,


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Die deutsche Arbeitseinsatzpolitik im besetzten Italien 1943-1945 I Die deutsche Besatzungsperiode in Italien nach dem unilateralen Waffen­ stillstand vom 8. September 1943 ist von der Historiographie bislang nicht ausführlich behandelt worden; dies gilt insbesondere für den Be­ reich der Wirtschaftspolitik seitens der Okkupationsmacht. Nach den bahnbrechenden Studien von Deakin1 und von Collotti2, der eine mehr die politisch-institutionellen, der andere mehr die sozioökonomischen Aspekte akzentuierend, ist ein langes Vakuum in der Literatur zu be­ merken. Das war wahrscheinlich eine Folge der Überbetonung der „Resistenza“ als dem zentralen Gründungs- und Legitimierungsmoment für die demokratische Nachkriegsrepublik, was nicht nur, aber vor allem bei der nationalen Geschichtsschreibung zu konstatieren ist. Die deutschen Historiker haben der militärischen Besatzung in Italien ebenfalls nur ein marginales Interesse gewidmet; offensichtlich hatten sie dieses Land als ein zweitrangiges Mitglied der „Neuen Ordnung“ in Europa betrachtet, exakter: unterschätzt. Ein weiterer Grund für diese Unterschätzung sei, wie neuerdings Mantelli argumentiert hat, daß man die Zwangsarbeit in Deutschland nicht in dieselbe Kategorie des Leidens eingeordnet habe wie die Deportationen der politisch oder rassisch Verfolgten und der italie­ nischen Kriegsgefangenen.3 Um die Mitte der 80er Jahre eröffnete dann die wichtige, von der „Micheletti Stiftung“ in Brescia organisierte Tagung über die Repubblica Sociale Italiana (rsi) eine neue und fruchtbare Phase der historiographischen Beschäftigung mit der Zeit 1943-1945, allerdings unter weitgehender Ausblendung sozialwirtschaftlicher Fragestellungen.4 i 1 3 4

F. W. Deakin, The Brutal Fricndship. Mussolini, Hitler and the Fall of Iralian Fascism, London 196z (ich zitiere hier aus der italienischen, 1963 veröffentlichten Fassung). E. Collotti, L’amministrazione tedesca dell’Italia occupata 1943-1945. Studioedocumcnti, Mailand 1963. B. Mantelli, I lavoratori italiani trasferiti in Germania dal 1938 al 1945: un tema dimenticato, in: Passato 8c Presente, Nr. 38,1996, S. 101 ff. Vgl. P. P. Poggio (Hrsg.), La repubblica sociale italiana, Brescia 1986. 133


Erst Anfang dieses Jahrzehnts sind Versuche einer zusammenfassenden Analyse zu beobachten, wobei besonders die Studie von L. Klinkhammer hervorgehoben werden muß*, der sich jedoch hinsichtlich seiner theore­ tisch-methodologischen Perspektive völlig im deutschen Diskussionsrah­ men bewegt. Daneben ist noch die Monographie von G. Schreiber über die italienischen Militärinternierten ( i m i ) zu erwähnen6. Bezüglich des hier im M ittelpunkt stehenden Themas, die Behandlung der italienischen Arbeitskräfte seitens der deutschen Okkupationsmacht, beschränkt sich zw ar die vorzügliche Studie von Mantelli vorrangig auf die Zeit vor dem 8. September 19437, aber er hat in anderen kleineren Beiträgen seine Analy­ sen bis zum Ende des Krieges weitergeführt. Dennoch kann nicht behaup­ tet werden, daß dieses Thema gründlich aufbereitet worden sei, hierzu ist das Forschungsdefizit vor allem im Bereich lokaler Studien8 einfach noch zu groß, das eine Verifizierung der von Klinkhammer und Mantelli hervor­ gehobenen Interpretationszüge derzeit nicht zuläßt.9 Selbst sichere stati­ stische Daten fehlen, anhand derer man den gesamten Umfang der Arbeits­ migrationen und der Zwangsrekrutierungen genau feststellen könnte. Aus diesem Grunde werde ich mich in diesem Beitrag auf einige allgemeine Konturen beschränken müssen, wobei ich in Anbetracht der Bedeutung der Kontinuitätslinien in diesem Bereich mit einer kurzen Analyse der deutsch-italienischen Beziehungen vor dem Krieg anfangen werde.I

II Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem faschi­ stischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland waren von Beginn an, also vom 31. Januar 193 3IO, von einer Koexistenz von Freund5

L. Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatzung. Das nationalsozialistische Deutschland und die Republik von Salö, Tübingen 1993 (ich zitiere aus der im selben Jahr erschienenen italienischen Fassung). 6 G. Schreiber, Die italienischen Militärinternierten im deutschen Machtbereich 1943-1945. Verraten-verachtet-vergessen, München 1990. 7 B. Mantelli, „Camerati del lavoro“. I lavoratori italiani emigrati nel Terzo Reich ncl periodo dell’Asse 1938-1945, Florenz 1992. 8 Eine Ausnahme ist die interessante Dokumentensammlung von L. Galli, La Wehrmacht a Brescia. Atti del Comando Militare Tedesco Nr. 1011, Montichiari 1984. 9 Es war mir nicht mehr möglich, die soeben erschienene Studie von Scalpelli über die Provinz Cremona in der Lombardei für meinen Beitragzu berücksichtigen: A. Scolpelli, Vita vendute. L’emigrazione verso il Terzo Reich dal feudo die Farinacci, Rom 1995 10 Für die Vorgeschichte dieser Beziehungen vgl. K. P. Hoepke, La destf* u.desca e il fascismo, Bologna 1971 (deutsche Originalfassung: Die deutsche Rechte und • • .alienische Faschis13 4


schaft und Rivalität gekennzeichnet. Wie bekannt, hatte Hitler eine sehr starke Bindung an Mussolini, dem er die Rolle eines notwendigen Wegbe­ reiters und Lehrers zuerkannte. Im Namen dieser ideologischen Affinität war er schon in der Anfangsphase seiner politischen Laufbahn bereit, das Thema der Zurückführung Südtirols in die deutsche Volksgemeinschaft preiszugeben, womit er sich viele Feinde in der völkischen Bewegung machte. In Mein Kampf und anderen programmatischen Schriften hatte Hitler Italien zudem eine bedeutende strategische Rolle im zukünftigen Szenario seiner Weltpolitik zugedacht, das im Mittelmeerraum die anglofranzösische Politik abblocken und damit die expansionistischen Inter­ essen Deutschlands auf den anderen Sektoren unterstützen sollte. Seiner­ seits betrachtete Mussolini lange Zeit mit Genugtuung Hitler als seinen „M usterschüler“ und meinte gar, er könne das nationalsozialistische Deutschland als Instrument seiner Politik der Schaffung eines „notwendi­ gen Gleichgewichts“ in Europa benutzen. Bezeichnend für seine damalige Haltung scheint mir folgendes Zitat aus einer am 6. September 1934 in Neapel gehaltenen Rede zu sein: „Dreißig Jahrhundert Geschichte erlau­ ben uns mit souveränem Mitleid, einige Theorien aus dem Norden zu be­ trachten; Theorien, die aus einem Volk stammen, das die Schrift als Mittel ignorierte, um die Dokumente des Lebens weiterzugeben - und das in einer Zeit, als Rom einen Caesar, Virgil und Augustus hatte. “ 11 Derartige Ambitionen des Duce erwiesen sich allerdings rasch als Illusionen, denn bereits nach dem abenteuerlichen Angriff auf Abessinien mußte er sich mit Hitler stärker liieren, als ihm lieb war, um die kriegsnotwendige Ressourcenbasis (vor allem an Kohle) zu sichern. Dieses ambivalente Bündnis wurde stets enger und bindender, je mehr sich zeigte, daß die eigenen wirtschaftlichen und militärischen Kräfte Italiens den ehrgeizigen Zielen Mussolinis bei weitem nicht gewachsen waren. Nach der Unterzeichnung der „Achse“ am 24. Oktober 1936 und nach der Zustimmung Mussolinis zum Anschluß Österreichs wurde das Ver­ hältnis der beiden Staaten mit der Unterzeichnung des Stahl-Paktes (am 24. Mai 1939) in die eherne Form eines „Freundschaftspaktes“ gegossen, der in Italien - von spärlichen Akklamationen einmal abgesehen - auf ein breites, wenngleich stilles Mißtrauen stieß. Selbst in der höchsten faschi­ stischen Führungselite gab es prominente Politiker, beispielsweise Dino mus, Düsseldorf 1968), sowie neuerdings \V. Schieder, Das italienische Experiment. Der Faschismus als Vorbild in der Krise der Weimarer Republik, in: Historische Zeitschrift 262 {1996), S. 73-125. 11 R. de Fclicc, Mussolini il Duce. Gli anni del consenso, Turin 1974, S. 505. 135


Grandi, einige Jahre Außenminister, die dieses Bündnis nicht akzeptieren konnten oder wollten. Bekanntermaßen nahmen auch der König und der Papst eine abwertende oder abwartende Haltung bezüglich dieser Union ein. Die von der faschistischen Polizei regelmäßig erstellten Berichte be­ zeugen, daß in der breiten Öffentlichkeit eine tiefgründende Animosität gegenüber Deutschland wurzelte. Viele fürchteten, daß eine zu enge und einseitige Bindung an Hitler zwangsläufig zu einem Krieg führen würde, den die meisten Italiener grundsätzlich ablehnten. Andererseits war durch­ aus eine gewisse Bewunderung für die wirtschaftliche wie militärische Stärke und Effizienz des Partners spürbar. Dies galt insbesondere für Krei­ se in der Industrie, doch selbst die hegten trotz oder wegen ihrer soliden deutschen Verbindungen z. T. massive Befürchtungen, daß das Dritte Reich die hegemonialen Pläne der italienischen Wirtschaft vor allem im südlichen Balkan durchkreuzen und unterminieren könnte.11 Wichtige deutsche Industrie- und Finanzgruppen betrachteten ihrerseits Italien teils als einen nützlichen Partner, teils als einen Konkurrenten bei der Konkretisierung und Realisierung der Pläne einer Großraumwirtschaft im Balkan-Donauraum.13 Die Entscheidung Mussolinis für den Kriegseintritt im Juni 1940 beruhte vorrangig auf seiner Besorgnis, ein schneller Sieg Hitlers könne Italien ein für allemal aus der Arena der internationalen Politik drängen. Von der Bevölkerung wurde dieser Schritt hingegen mit heftigen Ängsten, ja mit Panik aufgenommen; nach den Berichten der Geheimpolizei fürch­ tete die Mehrheit, daß Deutschland die Rolle des übermächtigen Senior­ partners spielen würde.14 Nur zumTeil und nur langsam machte sich nach den Erfolgen Hitlers in den Blitzkriegen ein Stimmungsumschwung inso­ fern bemerkbar, als die opportunistische Meinung zunahm, es sei besser, auf der Seite des Siegers zu stehen. Die Formalisierung der politischen und militärischen Allianz hatte wichtige Rückwirkungen auf den wirtschaftlichen Sektor. Die Verant­ wortlichen der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik rechneten vor allem mit großen Lieferungen von Lebensmitteln (Südfrüchte, Obst und Gemüse) aus Italien und sahen mit großem Begehren auf die dort vorhan­ denen Reserven an Arbeitskräften aufgrund der in diesem Land regional iz Vgl. N. La Marca, Italia e Balcani fra leducguerre, Rom 1979. 13 M. Rieder, Zwischen Bündnis und Ausbeutung. Der deutsche Zugriff auf das norditalie­ nische Wirtschaftspotential, in: „ q f ia b “ 71 (1991),S. 625-69K, insbesondere S. 635 ff. 14 Vgl. S. Colarizi, L’opinione degli italiani sotto il regime 1929-1943,1' n-ßari 1991, und A. Lepre, L’occhio del Duce. Gli italiani c la censura di guerra 1940-1 '■ lailand 199z.

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sehr unterschiedlich entwickelten ökonomischen Strukturen. Die Indu­ strie war in wenigen Regionen des Nordens konzentriert, vor allem im „industriellen Dreieck“ Turin-Genua-Mailand. Die Landwirtschaft hatte zwar im Laufe der 30er Jahre einen gewissen Modernisierungsschub erfahren, jedoch nur in den produktivsten Regionen, vor allem in der Po-Ebene.'5 Dieses strukturpolitische Ungleichgewicht hatte zu einer verstärkten Marginalisierung vieler Gegenden, insbesondere des Südens, beigetragen. Trotz der „realistischen“ Parolen der faschistischen Propa­ ganda betrachtete und behandelte das Regime die Landwirtschaft weiter­ hin als „Schwamm“, in dem die meisten Menschen mit einem Existenz­ minimum auskommen mußten.'6 Gleichzeitig war diese Politik den In­ teressen der Industrie untergeordnet, der mit der Landbevölkerung eine ebenso willige wie billige Reservearmee von Arbeitskräften zur Verfügung stand, die sie jedoch nicht absorbieren konnte. Vielmehr mußte der Ver­ band der faschistischen Industriellen im Jahre 1938 feststellen, daß von der Arbeitslosigkeit im industriellen Bereich mit einer Beschäftigungs­ quote von insgesamt 4,3 Mio. bereits 600 000 Arbeiter betroffen seien.'7 Daher wurden die Angebote Deutschlands, italienische Saisonarbeiter in der personell unterbesetzten Landwirtschaft einzusetzen, von der faschistischen Regierung wie von der Bevölkerung begrüßt. Im Mai 1937 wurde ein erstes diesbezügliches Abkommen geschlos­ sen, das in den folgenden Jahren umfangreiche Migrationsströme italie­ nischer Landarbeiter über die Alpen in Bewegung setzte: Ihre Zahl betrug im Januar 1938 ca. 30 000, stieg dann kontinuierlich (1939:36 000; 1940: 45 000) bis zum Höhepunkt im Jahre 1941 auf 53 000 an, um danach wieder auf etwa 30 000 abzusinken. Beginnend mit dem Jahre 1939 nahm auch die Arbeitsmigration der Bauarbeiter (ca. 10 000) und der Industrie­ arbeiter zu; letztere erreichte ihren Gipfel 1941 mit einer Rate von 174 000 Personen. Bei ihren Anwerbungsaktionen bemühten sich die deutschen Behörden vorrangig um die Rekrutierung von Facharbeitern für den Berg­ bau im Ruhrgebiet und die Schwerindustrie. Anfang des Jahres 1941 er­ teilte Berlin dem Botschafter in Rom, von Mackensen, den Auftrag, die Lage und den Umfang der Arbeitslosigkeit in Italien zu ermitteln. Dieser meldete zurück, daß es nach seinen Schätzungen mindestens 700 00015 7 6 15 P. Corner, Fascist Agrarian Policy and the Italian Economy in the Inter-War Years, in: J. A. Davies (Hrsg.), Gramsci and ltaly’s Passive Revolution, London 1979. 16 Vgl. u. a. P. Bevilacqua, Le Campagne dcl Mezzogiorno fra fascismoedopoguerra,Turin 1980. 17 Vgl. Autorenkollektiv (Hrsg.), Operai e contadini nella crisi italiana del 1943/44, Mailand 1974, S. 36 f. 137


Arbeiter gebe, die für die deutsche Kriegswirtschaft rekrutiert werden könnten. Daraufhin versuchte Berlin auf dem Verhandlungswege Rom zu bewegen, sein Arbeitskräfte-Kontingent beträchtlich zu erhöhen, was je­ doch nicht allzu erfolgreich war, denn man blieb trotz des beiderseitigen Interesses weit von der vom Botschafter genannten Zielgröße entfernt.18 Insgesamt darf man schätzen, daß bis Ende 1942 eine halbe Million italienischer Arbeiter (etwas mehr als die Hälfte davon aus der Industrie) mit zeitlich befristeten Verträgen nach Deutschland emigriert waren. Die M ehrheit von ihnen kam aus den nördlichen Regionen, insbesondere aus den ärmeren Gegenden der Voralpen und Ämiliens. Die M otivation für eine derartige M assenmigration war vor allem wirtschaftlicher Natur: N eben der Arbeitslosigkeit spielten vorrangig die von den deutschen Behörden versprochenen Löhne eine Rolle, die im allgemeinen weit über denen im Heimatland lagen und den Wanderarbeitern die Möglichkeit eröffneten, einen großen Teil ihres Verdienstes ihren Familien zu über­ weisen. Dies geht zumindest aus Berichten der Geheimpolizei hervor, bei­ spielsweise heißt es in einem Rapport der Polizei in Genua vom M ärz 1941: „Viele Bauern möchten nach Deutschland emigrieren, angelockt von den hohen Gehältern und von der Möglichkeit, sich einer eventuellen Rekrutierung seitens der Armee zu entziehen“ 192 1; vom Tenor gleichlautend 0 ein Bericht aus Mailand: „Die große Mehrheit der spezialisierten Arbeiter m öchte mit allen m öglichen M itteln und Tricks nach Deutschland emigrieren, da sie glauben, in der verbündeten Nation würde es ihnen w oh l ergehen, so daß sie ihren Familien jeden M onat eine ausreichend große Geldsumme schicken können.“ 10 Noch im April 1942 beschimpf­ ten staatliche Geheimspitzel - einem Dossier aus der Toskana zufolge die Rückkehrer als „m it Koffern beladene dicke und satte Schweine“.11 Das hohe Interesse innerhalb der Arbeiterschaft an einer Beschäftigung in Deutschland weckte zudem mehr und mehr auch den Unmut der Arbeit­ geberseite, die um den Bestand ihrer Belegschaft, speziell des qualifizier­ ten Teils, fürchtete. T rotz der sich hierin artikulierenden negativen Einstellungen zur A rbeitsm igration dominierten die staatlichen Interessen, was u. a. die offiziellen Verhandlungen belegen. Sozialpolitisch gesehen war die Arbeit in der Fremde für viele Familien eine einmalige Gelegenheit, sich aus ihren 18 19 20 21 13 8

Vgl. E. L. Homze, Foreign Labour in Nazi Germany, Princeton 1967, S .; 55. Mantelli, Camerati del lavoro, S. 155. Ebenda,S. 123. Lcpre, L’occhio del Duce, S. 152.


schwierigen Lebensverhältnissen zu befreien oder gar bescheidene Geld­ reserven anzusparen. Gleichzeitig garantierte die Migration dem faschi­ stischen Staat lebensnotwendige Lieferungen von Kohle und anderen Rohstoffen. So ist es nicht weiter verwunderlich, daß sich selbst lokale Parteileiter in die Vermittlung von Arbeitskräften aktiv einschalteten, wie beispielsweise der „federale“ von Treviso, der sich im April 1940 direkt mit der deutschen Botschaft in Verbindung setzte, um ihr mitzuteilen, daß es in seiner Provinz mehr als zo 000 arbeitslose Landarbeiter gebe, die sehr interessiert seien, in Deutschland eine Beschäftigung zu finden.21 Nicht weniger stark war das Interesse der deutschen Seite, war doch in fast allen Wirtschaftssektoren ein gravierender Mangel an Arbeitskräften zu verzeichnen. Da aber zwischen Italien und Deutschland ein clearingAbkommen bestand, hätte eigentlich die italienische Regierung die Geld­ überweisungen ihrer emigrierten Arbeiter bezahlen müssen; eine finan­ zielle Verpflichtung, die aufgrund des zunehmenden Ungleichgewichtes zwischen den beiden Bündnispartnern ständig anwuchs und Ende 194z die für Italien astronomische Summe von 668 Milk RM erreichte, die sicherlich einen nicht unbeträchtlichen Beitrag zu der galoppierende Kriegsinflation geleistet haben dürfte.2 23 Dies hat in Verbindung mit dem 2 blutigen Versagen der Strategie Mussolinis, einen „parallelen Krieg“ in Griechenland und Nordafrika in der Absicht zu führen, seine Selbständig­ keit gegenüber Hitler zu verteidigen, das faschistische Italien immer un­ lösbarer in die Bande des Ns-Staates verstrickt.24 In der in Deutschland gültigen, von den Nationalsozialisten genau festgelegten politisch-rassistischen Hierarchie standen die italienischen Fremdarbeiter dank des Mussolini-Hitler-Paktes auf einem der vorderen Ränge und hatten daher formaliter Anspruch auf eine bessere Behandlung in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht als beispielsweise die Slawen. Die Studien von Herbert und Mantelli haben jedoch eindrucksvoll ge­ zeigt, daß ihre tatsächlichen Lebens- und Wohnverhältnisse oft weitaus schlechter waren, als die vorgeschriebenen Verträge und die von der Propaganda beschworene „eiserne Freundschaft“ erwarten ließen. Die Italiener beschwerten sich vor allem über den Mangel an typischen und gewohnten Lebensmitteln - speziell pastasciutta und Kaffee wurden vermißt - , über die im Vergleich zu den Anwerbungsversprechungen zu 22 Ebenda, S. 124. Der „federale“ war Parteileiter auf der provinziellen Ebene. 23 Ebenda, S. 74. 24 Über die Strategie Mussolinis vgl. McGregor Knox, La guerra di Mussolini, Rom 1984 (Originalfassung 1981). 139


niedrigen Löhne sowie über ihre Isolierung und das ihnen verdeckt oder offen entgegengebrachte Mißtrauen. Tausende von italienischen Arbeiter versuchten deswegen, ihren Arbeitsplatz zu wechseln, was streng ver­ boten war, oder gar vorzeitig ihre Verträge zu brechen, um in die Heimat zurückzufahren. Gleichzeitig trübten die schlechten Nachrichten über das Schicksal der Arbeitsmigranten im dem einst gelobten Land, die sich in Italien schnell herumsprachen, die anfängliche Migrationsbereitschaft, was naturgemäß auch dem faschistischen Staatsapparat nicht entging: „Es ist vorauszusehen, daß die tatsächlichen Abfahrten aufgrund der von den bereits zuvor emigrierten Arbeitern verbreiteten Nachrichten sehr be­ grenzt sein werden, die von einer sehr schweren und entnervenden Arbeit vor allem im Bergbau sprechen .“25 Wie die italienischen Beauftragten für den „Arbeitseinsatz“ betonten, hatten diese Negativerfahrungen ihrer Landsleute in Deutschland eine durchaus ernstzunehmende innenpolitische Komponente: Sie untergru­ ben zunehmend das Vertrauen der Bevölkerung in das faschistische Regime. Hierbei spielte die Vereinbarung eine nicht unwesentliche Rolle, daß im Reich gerichtlich oder disziplinarisch belangte Arbeitsmigranten konsequent über den Brenner abgeschoben und dem italienischen Staat zur weiteren Strafverfolgung übergeben wurden, die zumeist in Form der Verbannung oder der Internierung in Erziehungslager erfolgte - ein Tat­ bestand, der von der Bevölkerung als Kränkung ihres nationalen Ehrge­ fühls empfunden wurde. Nach italienischen Statistiken wurden bis Ende April 194z insgesamt 30 000 Arbeiter, d. h. etwa 12 % aller Emigrierten, zurückgeschickt und diesen beiden Disziplinarverfahren unterworfen. O bw ohl die deutsche Nachfrage nach Arbeitskräften für die Land­ wirtschaft wie für die Industrie ungebrochen hoch blieb, wurden die im „Reichseinsatz“ stehenden zivilen Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen teils aus politisch-rassistischen Gründen, teils aus traditionellen Vor­ urteilen heraus mehr schlecht als recht behandelt, wodurch ihr produkti­ ver Ehrgeiz nicht gerade angestachelt wurde. Dies traf auch auf die Italie­ ner zu, die trotz oder gerade wegen ihrer formaliter privilegierten Stellung in der Hierarchie der „Volksfremden“ auf der einen Seite die Voreinge­ nom m enheit der deutschen Bevölkerung und auf der anderen Seite den N eid ihrer schlechter gestellten Leidensgenossen zu spüren bekamen: „Insbesondere bei den Italienern zeigte sich, daß die poetisch motivierte W ertschätzung der italienischen Arbeiter durch das • gime und die H altung der deutschen Bevölkerung ihnen gegenüber t auseinanderZ5 Mantelli, Camerati del lavoro, S. 317.

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klafften.“ 16 Von deutscher Seite aus wurde insbesondere ihre mangelnde Arbeitsmoral kritisiert sowie ihre Ausstrahlungskraft gegenüber einhei­ mischen Frauen angeprangert, ein Stereotyp, das die Italiener mit den Franzosen verband. Ersteres wurde anhand von Analysen innerhalb der Ruhr-Schwerindustrie scheinbar objektiviert, nach denen die Arbeits­ produktivität des italienischen Arbeiters durchschnittlich bei 65 % seines deutschen Kollegen liege. Diese individuell alltäglich erfahrene Geringschätzung stand in einem schroffen Gegensatz zu der politisch motivierten kollektiven Hochschätzung und mußte ein psychisches Spannungsfeld enttäuschter Erwartun­ gen erzeugen, das sich eigentlich in einer hohen Rate von „Fluchtver­ suchen“ hätte niederschlagen müssen. Dem war aber anscheinend nicht so, denn die von der Gestapo nach ethnischen Gesichtspunktengeordnete Häufigkeit von Arbeitskontraktbrüchen für die Zeitspanne von Juli bis September 194 3 sah wie folgt aus: Ostarbeiter 95, Polen 83, Holländer 67, Franzosen 55, Italiener 18 Vertragsbrüche jeweils bezogen auf 10 000 Arbeiter.17 Diese Statistik widersprach also eindeutig dem weitverbreite­ ten Bild des undisziplinierten und unzufriedenen Italieners, wenngleich hier auf die tieferliegenden Gründe für dieses „Wohlverhalten“ nicht ein­ gegangen werden kann. Insgesamt lebten und arbeiteten im Oktober 1941 in Deutschland offiziell 271 667 Italiener, darunter 21 695 Frauen, die mit ihrem Anteil von 12,7 % an der freiwilligen Heerschar im Dienste der deutschen Kriegswirtschaft das größte Kontingent der Fremdarbeiter aus den mit dem Reich verbündeten Ländern repräsentierten. Um den anhaltenden Mangel an Arbeitskräften effektiver und unbüro­ kratischer bekämpfen zu können, knüpften die nationalsozialistischen Behörden unter vorsichtiger Umgehung Roms direkte Kontakte mit ita­ lienischen Unternehmen vorrangig im Bauwesen und erteilten beispiels­ weise einem einheimischen Firmenkonsortium einen größeren Unterauf­ trag beim Aufbau der Buna-Werke in Auschwitz. Denn in der bislang wei­ testgehend an den deutschen Wünschen orientierten Politik Mussolinis kam es im Winter 1942/43 zu einer abrupten Wende, der sich von seinen Beratern hatte überzeugen lassen, daß eine zu enge Bindung und Unter­ ordnung an bzw. unter das Dritte Reich die Legitimationsbasis seines Regimes unterminieren könnten. Auf Anordnung des Duce versuchte man nunmehr in hektischen Verhandlungen, eine möglichst umgehende 26 U. Herbert, Fremdarbeiter. Politik und Praxis des „Ausländer-Einsatzes“ in der Kriegswirt­ schaft des Dritten Reiches, Berlin/Bonn 1986, S. 130. 27 Ebenda, S. 304. 141


Rückführung der emigrierten Arbeiter zu erreichen. Da dies an der obstruk­ tiven Haltung Berlins zu scheitern drohte, intervenierte am 20. Februar 1943 Hitler persönlich mit dem doppelten Ziel, einerseits die Beziehungen zu seinem Partner nicht völlig aufs Spiel zu setzen und andererseits die deutschen kriegswirtschaftlichen Prioritäten nicht zu gefährden. Resultat des Führerschiedsspruches war, daß man zwar der italienischen Forderung prinzipiell zustimmte, ihre Einlösung aber mit Hinweis auf die damit ver­ bundenen verwaltungstechnischen Schwierigkeiten hinauszögerte. Am 27. Juli 1943, also zwei Tage nach der Entmachtung Mussolinis, hob Himmler diese Vereinbarung auf dem Verordnungswege wieder auf, mit der Folge, daß am Vorabend des Waffenstillstands vom 8. September ca. 100 000 ita­ lienische Arbeiter innerhalb der deutschen Grenzen festgehalten wurden. Wie u.a. SD-Meldungen belegen, lösten der Fall Mussolinis sowie die abrupte und fast lautlose Auflösung des faschistischen Regimes in Deutsch­ land eine tiefe Bestürzung aus. Hitler hatte bekanntlich kein Vertrauen zum König und zu der sog. Hofpartei. Gleichzeitig stellte Speer fest, daß die ita­ lienischen Ressourcen an Arbeitskräften ein für das Dritte Reich unentbehr­ liches Reservoir bedeuteten, eine Lagebeurteilung, die der Chef des o k w , General Jodl, teilte: „Kein Italiener, der sich noch in Deutschland befinde, darf die Grenze mehr überqueren.“ 2-8Deshalb müßten, so Goebbels in sei­ nen Tagebuchnotizen, sämtliche „aufkeimenden Unruhebestrebungen“ unter den italienischen Arbeitern mit allen Mitteln unterdrückt werden.29

III Der italienische Verrat der Achse w ar in Berlin erwartet worden. Ent­ sprechend bereitete man Pläne zur Besetzung des Landes vor, das man aus politischen, strategischen und wirtschaftlichen Gründen nicht preisgeben konnte und wollte. In diesem Zusammenhang vertritt Schreiber die beleg­ bare These, daß nicht wenige Repräsentanten der nationalsozialistischen Führungselite das Aussteigen Italiens aus dem Bündnis sogar insofern be­ grüßte hätten, als man nunmehr keine Rücksicht mehr auf die Interessen Rom s zu nehmen bräuchte.30 Die Proklamation des Waffenstillstandes mit den Alliierten war von den Armeeangehörigen wie von der Zivilbevöl-18 18 Collotti, L’amministrazione tedesca, S. 42.. 29 Goebbels, Tagebücher, Teil 11, Bd. 9, München 1993; Eintragung vom 29. Juli 1943, S. 192. 30 G. Schreiber, „Due popoli, una vittoria“ ? Gli italiani nei Balcani :i.:i giudizio dell’allcato germanico, in B. Micheletti/P. P. Poggio (Hrsg.), L’Italia in guerra 194 --1943, Brescia 1991, S. 95-124.

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kerung in der Illusion enthusiastisch begrüßt worden, der Krieg sei für sie damit zu Ende, weshalb der Entwaffnung der Truppen, von einigen he­ roischen, aber blutig niedergeschlagenen Ausnahmen auf griechischen Inseln einmal abgesehen, und der deutschen Invasion kein übergroßer Widerstand entgegengesetzt wurde. Insgesamt kamen etwa 750 000 Offi­ ziere und Soldaten in Gefangenschaft, von denen ca. 600 000 unmittelbar nach Deutschland deportiert wurden. In einem Gespräch mit dem japa­ nischen Botschafter in Berlin, Oshima, bemerkte Hitler am 3. Oktober 1943 mit zynischer Genugtuung, daß er auf diese Weise mit einem Schlag zwischen ein und zwei Millionen neue Arbeiter gewonnen habe31, und der Chronist Goebbels hielt in seinem Tagebuch fest: „Riesenzüge von italie­ nischen Gefangenen bewegen sich schon auf dem Wege in das Reichs­ gebiet. Sie können als Facharbeiter hier sehr willkommen sein.“31 Auf die Frage, welche Motivation die deutsche Seite letztendlich zur Okkupation Italiens veranlaßt habe, gibt Collotti eine ebenso kurze wie eindeutige Antwort, diese sei allein aus Zwecken der totalen kriegswirtschaftlichen Ausbeutung der landeseigenen Ressourcen erfolgt. Dagegen verweist Klinkhammer auf die den „polykratischen“ Herrschaftsstrukturen des NS-Regimes geschuldete Vielschichtigkeit und teilweise Unvereinbarkeit der besatzungspolitischen Zielsetzungen, wenngleich auch er die Domi­ nanz des ökonomischen Faktors betont. Bezüglich der Arbeitskraftrekrutierung schien der Befehlshaber der Armeegruppe Süd, Marschall Kesselring, mit seiner Verordnung vom 12. September zunächst einen gemäßigten Kurs steuern zu wollen, versprach er doch allen italienischen Arbeitern, die sich freiwillig den deutschen Behörden melden würden, daß sie in sozialer und rechtlicher Hinsicht wie ihre deutschen Kollegen im Reich behandelt würden. Aber schon seine in den folgenden Tagen mit den schärfsten Mitteln durch­ geführte „ Auskämmungs-Aktion“ in Neapel strafte dies Lüge; sie führte u. a. zu dem am 28. September von der kampanischen Stadt ausgehenden ersten blutigen Aufstand des italienischen Volkes gegen die Okkupantendem „quattro giornate di Napoli“. Somit war schnell deutlich geworden, daß die Militärverwaltung ihre Parole, „der deutsche Soldat habe zu kämp­ fen, der Italiener hingegen zu arbeiten“ im wortwörtlichen Sinn ernst nahm, was selbst Marschall Graziani, Befehlshaber der Streitkräfte der Repubblica Sociale Italiana (r s i ), im Januar 1945 in einem Bericht für die 31 E. Collotti, Salö nel Nuovo Ordine Europeo, in: P. P. Poggio/M. Micheletti (Hrsg.), L’Italia nella Seconda guerra mondiale, Brescia 1991, S. 357. 31 Eintragung vom 2.0. Septembers 1943, Goebbels, Tagebücher, Bd. 9, S. 541. 143


deutschen Behörden schließlich resignierend zur Kenntnis genommen hatte: „N un wissen wir - und es ist Zeit, das offen zu sagen daß das deutsche Schlagwort besagt, daß die Italiener nicht als Soldaten, sondern nur als Arbeiter benutzt werden können.“ 33 Die Ressource Arbeitskraft wurde also von Beginn an konsequent den deutschen Militärinteressen für den Bau bzw. die Instandsetzung von Straßen, Brücken, Bahnen und anderen Infrastrukturen untergeordnet; dem entsprach auch die schwere Strafandrohung für Streiks und Arbeits­ verweigerung. Die allgemeinen Richtlinien für diese Politik wurden vom o k h am 15. Oktober bekannt gegeben: „Die Aufgabe der Arbeitsverwal­ tung in den besetzten Gebieten ist eine doppelte. Sie hat einmal für eine im

deutschen Interesse liegende beste Regelung und Ordnung des Arbeitsein­ satzes in den besetzten Gebieten zu sorgen. Sie hat darüber hinaus durch eine umfassende M obilisierung der Arbeitskraftreserven der besetzten Gebiete der deutschen Kriegswirtschaft laufend eine möglichst große Zahl von Arbeitskräften zuzuführen.“ 34 Zur Erreichung dieser Ziele wur­ den die Abteilungen „A rbeit“ in den einzelnen Militärkommandanturen gleichzeitig der Weisungsbefugnis des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz (g b a ), Sauckel, unterstellt. Sauckel, der am 30. September persönlich nach Rom gekommen war, verlangte ultimativ, daß ihm die Behörden in Italien bis zu 3,3 Millionen Arbeiter für den „Reichseinsatz“ abstellen sollten - eine Forderung, die von den Lokalverantwortlichen als völlig unrealistisch zurückgewiesen wurde. Des weiteren vertrat er den Standpunkt, daß die Auskämmung der italienischen Arbeitsreserven direkt von den deutschen Militäreinheiten bzw. der SS durchzuführen sei; hingegen vertrat Rahn, von Hitler zum Reichsbevollmächtigten für Italien ernannt, die Meinung, es sei taktisch klüger, in dieser diffizilen Angelegenheit die Organisationen der neugegründeten Faschistischen Regierung der Repubblica Sociale Italiana (r s i ) mit einzubeziehen.35 Schon dieser Konflikt deutete an, daß die Politik des g b a im Widerspruch zu den Interessen fast aller anderen deutschen Dienststellen in Italien stand: der Wehrmacht, des Beauftragten für Ita­ lien, des Speer-Ministeriums - vor Ort repräsentiert von General Leyers sowie Himmlers bzw. seines regionalen Stellvertreters Wolf; sie alle ver­ suchten au f die eine oder andere Weise, Sauckels Einfluß abzublocken.363 33 34 35 36 14 4

Deakin, The Brutal Friendship, S. 989. Zitiert in Collotti, AmministrazionetedescadeH’Italia occupata,$. 447. Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatzung, S. 140. Vgl. die Wertung von Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatz' ;, S. 413.

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Insofern war die deutsche ßesatzungspolitik von Beginn an tatsächlich von einem Interessenpluralismus mit entsprechenden Konfliktarenen ge­ kennzeichnet. Dies galt auch für die Frage, welchen Status und Autono­ miegrad dem neuen faschistischen Regime zuerkannt werden sollte. Be­ kanntlich hatte Mussolini die rsi - z . T. besser bekannt als „Repubblica di Salö“, benannt nach dem kleinen Ort am Gardasee, der dem re-inthronisierten Duce als Sitz zugewiesen worden war - Ende September 1943 unter Betonung der Prinzipien „Republikanismus“ und „Soziale Gleichheit“ im ursprünglichen Geiste des Faschismus gegründet, der zuvor durch das Bündnis mit der Monarchie und den alten Herrschaftseliten verraten wor­ den sei. Obwohl eine umfassende Geschichte der rsi noch aussteht (immer noch grundlegend: das Buch von Deakin), herrscht in Fachkreisen Ein­ mütigkeit darüber, daß diese „nationale Regierung“ ein Marionetten­ kabinett im Dienste der Okkupationsmacht ohne nennenswerte Hand­ lungsspielräume gewesen sei. Hierfür spricht neben der Behandlung der einheimischen Bevölkerung als jederzeit abrufbare Arbeitskraftreserve die radikale kriegswirtschaftliche Ausbeutungspolitik: Berlin verlangte 1943 nicht nur einen monatlichen Finanzausgleich für seine Besatzungs­ kosten von 7 Mill. Lire, der in den beiden folgenden Jahren auf 10 bzw. i z Mill. erhöht wurde, und hob den offiziellen Wechselkurs von 1:7 auf 1:10 an, sondern inszenierte darüber hinaus einen unglaublichen Raub­ zug bezüglich der landeseigenen Ressourcen, dessen Ausmaß hier nur mit einem Beispiel angedeutete werden kann: Nach deutschen Quellen sind allein in den Monaten Februar bis April 1944 insgesamt Rohstoffe, Indu­ strie- und Agrarprodukte sowie andere Güter mit einem Gesamtgewicht von 566 896 Tonnen requiriert worden, für deren Transport 31 216 Wag­ gons benötigt wurden.37 Hinsichtlich der rücksichtslosen Ausnutzung der italienischen Arbeits­ kraft waren auf der Halbinsel mindestens vier deutsche Agenturen aktiv: die Militärbehörden (von denen die Flak-Einheiten eigentlich zu trennen sind), die Organisation Todt (o t ), die vor allem wehrtechnische Aufträge ausführte, das lokale Netz der Sauckel-Behörden und die Vertreter des von Speer geleiteten Ministeriums für Bewaffnung und Munition. Wehr­ macht und OT vertraten zusammen die Strategie, die vorhandenen Arbeitskraftreserven vor Ort, genauer: direkt hinter der Frontlinie, einzu­ setzen. Dagegen bestand das Interesse Sauckels vorrangig darin, so viele Arbeiter wie möglich nach Deutschland zu transferieren, um sie dort der Kriegswirtschaft zuzuführen. Speer teilte mit dem g ba zwar dieses Ziel, 37 In: Collotti, L’amministrazionetedesca in Italia,S.413.

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wollte aber gleichzeitig das Potential der heimischen Industrie für die kriegswirtschaftlichen Interessen des Reichs nutzen. Wie man sehen kann, waren alle diese Ziele trotz vielfältiger Versuche auf keinen gemein­ samen Nenner zu bringen, zumal kein Konsens darüber erzielt werden konnte, welche von diesen Behörden die deutsche Ausbeutungspolitik leiten oder koordinieren sollte. Formell hatte Speer zw ar schon am 12. September 1943 von Hitler die Kompetenz bezüglich aller Probleme im Bereich Rüstung und Arbeitseinsatz bekommen, sie wurde jedoch immer wieder seitens der zuvor genannten Agenturen in Frage gestellt.?8 In diesem Kontext dürfen die Behörden der rsi nicht unerwähnt blei­ ben, denen ebenfalls das Recht zustand, M änner für den Arbeits- bzw. M ilitärdienst zu rekrutieren. Die Frage der Bildung eines selbständigen Heeres im Rahmen des neuen faschistischen Staat blieb bis zuletzt einer der umstrittensten Punkte zwischen Berlin und Salö. Der Duce versuchte mit allen M itteln, diesen Wunsch zu realisieren, um zum einen die natio­ nale Ehre zu retten und zum anderen eine größere Selbständigkeit zu ge­ winnen. N och in seiner letzten Begegnung mit dem Führer, wenige Stun­ den nach dem Attentat des 20. Juli, versuchte Mussolini vergeblich, dieses Problem zur Sprache zu bringen. Hitler hatte allerdings wie seine Militär­ befehlshaber für dieses Thema nur Hohn und Spott übrig, denn schon vor dem Waffenstillstand war sein Vertrauen in die kriegerischen Tugenden der Italiener a u f den N ullpunkt gesunken, und er befürchtete darüber hinaus, daß die Soldaten der r s i samt ihrer Waffen zu den immer stärker werdenden Partisaneneinheiten überlaufen könnten. Zunächst war der r s i nur die Aufstellung sogenannter Arbeiter-Batail­ lone zur Unterstützung der deutschen Truppen erlaubt worden. Gründe politischer Zw eckm äßigkeit und die stets schwierigere militärische Lage in den Berg- und Hügelgegenden der nördlichen Regionen, wo die Partisa­ nen z. T. mit der Unterstützung der Zivilbevölkerung rechnen konnten, veranlaßten schließlich die deutschen Behörden, die Bildung einer faschi­ stischen Armee zu genehmigen. Trotz großer Hindernisse bei der Perso­ nalrekrutierung, die nicht nur auf die weitverbreitete antifaschistische Einstellung innerhalb der Bevölkerung zurückzuführen waren, konnte ein bewaffnetes Kontingent von schätzungsweise 130 000 Soldaten aufge­ stellt werden, das sich aus unterschiedlichen Einheiten zusammensetzte: Guardia Nazionale Repubblicana, Decima Mas, usw. Die formelle Frei­ w illig k eit bei der A nw erbung von Rekruten wurde häufig von anderen 38 A. Speer, Erinnerungen, Berlin 1969; ich zitiere aus der italienisch;!! Übersetzung, Mailand 1971, S. 404.

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Motiven wie der Furcht vor Repressalien gegen Verwandte oder Angst vor dem Verlust des Eigentums - von welcher der verfeindeten Seiten auch immer - überlagert.39 Daher darf wohl zu Recht von einem „Bürgerkrieg“ gesprochen werden, der als ein wichtiger Teilaspekt der Resistenza anzu­ sehen ist.4° Neben den deutschen gab es auch italienische Zivilbehörden, die sich speziell mit der Anwerbung von Arbeitern beschäftigten. An erster Stelle ist hierbei das im Dezember 1943 von Ernsto Marchiandi gegründete Nationale Arbeitskommissariat zu erwähnen, ein nach dem Sauckelschen Modell unter Druck von Rahn errichtetes Exekutivorgan, das dessen Strategie der Einbindung des faschistischen Regimes in die Arbeitskraft­ beschaffungsmaßnahmen der Okkupationsmacht eine organisatorische Gestalt gab. Eine andere Instanz der rsi in diesem Bereich war die „Arbeits-Inspektion“, bekannter als „Organisation Paladino“ nach dem Namen ihres Gründers, die eng mit der o t zusammenarbeitete und im Januar 1944 ungefähr 25 000 Arbeiter vor allem im Norden des Landes beschäftigte. Vor der weiteren Analyse der deutschen „Arbeitsmarktpolitik“ auf der besetzten Halbinsel soll kurz der Leidensweg der italienischen Kriegsge­ fangenen beleuchtet werden. Die etwa 600 000 „Verratenen, Verachteten, Vergessenen“, so der Titel der verdienstvollen Studie von G. Schreiber41, waren nach ihrer Entwaffnung ins Reich deportiert und dort in Konzen­ trationslagern eingepfercht worden, wo sie unter desolaten Lebensbedin­ gungen dahinvegetierten. Gleiches galt für Zehntausende von Soldaten auf anderen Kriegsschauplätzen, die meist am Ort ihrer Gefangennahme als Sklavenarbeiter ihr Leben fristen mußten. Auf Hitlers persönliche Anwei­ sung war den „Badoglios“, wie sie vom ehemaligen Verbündeten spöttisch genannt wurden, der Status des „Kriegsgefangenen“ aberkannt und ih­ nen der von „Militärinternierten“ (imi) zugeschrieben worden, wodurch sie nicht unter dem Schutz der diesbezüglichen internationalen Konven­ tionen standen. In übereilter Manier versuchte man, die von ihren vom Arbeitseinsatz befreiten Offizieren getrennten imis als Zwangsarbeiter in die deutsche Kriegswirtschaft zu integrieren, was sich auf die Entfaltung 39 G. Pansa, II gladio e I’alloro. L’esercito di Salö, Mailand, 1991. 40 Vgl. die ausgezeichnete - aber auch heftig diskutierte - Studie von C. Pavone, La guerra civilc. Saggiosulla moralitä nellaResistenza, Turin 1991. Hierin hatdieserHistoriker miteinander bedeutendsten Tabus der Resistenza-Geschichtsschreibung aus einer mit dem Widerstand offen sympathisierenden Perspektive gebrochen. 41 Vgl. auch L. Cajani, Die italienischen Militär-internierten imnationalsozialistischen Deutsch­ land, in H. Herbert (Hrsg.), Europa und der „Reichseinsatz“ Essen 1991, S. 295-316.


ihrer Arbeitsproduktivität äußerst negativ auswirkte, die gemessen am einheimischen Standard nur 30-35 % betrug. M it der Umbenennung der imis zu Zivilarbeitern im Sommer 1944 verbesserte sich zw ar ihre Position in formalrechtlicher Hinsicht, kaum hingegen ihre konkreten Lebens­ bedingungen. Noch am 20. Juli 1944 hatte Mussolini anläßlich einer Be­

gegnung mit Hitler mit seinem Angebot, das gesamte Arbeitskraftpotential seiner ehemaligen Armee dem Führer im Gegenzug für eine angemessene Behandlung und Ernährung der Kriegsgefangenen zur vollen Verfügung zu stellen, einen letzten Versuch in diese Richtung gemacht, der allerdings scheiterte, denn der Verhandlungspartner hatte dessen Faustpfand schon längst in seiner Hand.41 Hinsichtlich ihrer Arbeits- und Lebensverhältnisse wurden die ita­ lienischen Militärinternierten offiziell den in der nationalsozialistischen Rassenideologie als „Untermenschen“ desavouierten sowjetischen Kriegs­ gefangenen gleichgestellt, worin die ganze Verachtung über das Verräter­ volk zum Ausdruck kommt. Laut einer internen Statistik hatten z. B. die in den Krupp-Fabriken beschäftigten italienischen Exsoldaten im Laufe eines einzigen M onats (März 1944) durchschnittlich 9,1 kg. an Gewicht verloren. Eine offizielle Enquete stellte fest, daß im Juni 1944 18 % der russischen Kriegsgefangenen und 14 % der imis krank waren - wobei man nicht vergessen darf, daß der hier benutzte Begriff „Krankheit“ mit seiner für diese Kategorien von Sklaven allzu engen Auslegung mehr als fragwürdig ist.4 43 Erst im Juni 1944 entschieden sich die Behörden, den 2 H inweisen einiger von der Schwerindustrie selbst geförderter wissen­ schaftlicher Studien zu folgen, die von einer besseren Ernährung der italienischen und sowjetischen Zw angsarbeiter eine erhebliche Steige­ rung ihrer Produktivität erwarteten; doch die Aktion, (Mehr-)Leistung mit Naturalien zu prämieren, kam letztlich zu spät.44 Die Exsoldaten des Duce waren anfänglich wenig geneigt, für ihre „Kerkerm eister“ zu arbeiten; nur ein kleiner Teil ließ sich von der diesbe­ züglichen Propaganda der r si überzeugen, Frondienste für das Reich im Lebenskam pf „Europas gegen die slawisch-bolschewistische Barbarei“ zu leisten. Viel gewichtiger war der von der Gestapo ausgeübte Druck sowie die vage H offnung, durch Arbeit eine bessere Behandlung zu „verdienen“. Bis heute ist allerdings nicht exakt bekannt, wie viele im is tatsächlich eine 42 Vgl. Deakin,The brutal fricndship, S. 953 ff. 43 Vgl. Herbert, Fremdarbeiter, S. 283. 44 Vgl.D. Eichholtz, Die „Krautaktion “.Ruhrindustrie, Ernährung*». arbeit 1944, in U. Herbert (Hrsg.), Europa und der „Reichseinsat

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Schaft und Zwangs­ - 70-294.


Beschäftigung aufgenommen hatten; lediglich über ihren Einsatzbereich liegen quantitative Angaben vor: An erster Stelle stand die Metallindustrie mit 37,8 % , gefolgt vom Bauwesen mit 13,8 % und dem Bergbau mit 8,6 % , also Sektoren, wo die physischen Arbeitsbelastungen traditions­ gemäß sehr hoch sind. Folgt man den von den deutschen Behörden im August 1944 aufgestellten Statistiken, so waren insgesamt 417 238 im Arbeitseinsatz und standen somit hinter den sowjetischen Kriegsgefange­ nen an zweiter Stelle der ausländischen Zwangsarbeiterkontingente.45 Die von Herbert ausgewerteten Quellen beweisen eindringlich, daß die Arbeitskraft dieser zwei größten Gruppen in einer extrem „extensiven“ Form ohne Rücksicht auf betriebliche Effizienz und Wirtschaftlichkeit ausgebeutet wurde; im Falle der Italiener wurde Arbeit als ein Instrument der „R ache“ für ihren (angeblichen) Verrat im September 1943 einge­ setzt.46 Welches Ausmaß an Leiden dies für die Betroffenen bedeutet hat, geht aus den Schätzungen von Schreiber hervor, nach denen zwischen Herbst 1943 und Frühling 1945 etwa 45 600 oder 7,5 % aller imis gestor­ ben sind, wobei allein 6500-insbesondere in den letzten Kriegswochenvom deutschen Wachpersonal bzw. der Gestapo getötet wurden. Die Verachtung des „Judasvolkes“ seitens der deutschen Bevölkerung traf entsprechend den nunmehr von allen Bündnispflichten wieder freige­ setzten eingefleischten Vorurteilen auch die im Reich tätigen italienischen Zivilarbeiter, die - ganz entgegen den Intentionen Mussolinis - ihrerseits mehr oder weniger den deportierten Soldaten gleichgestellt wurden. Zudem blockierte Berlin die Auszahlung ihrer Geldüberweisungen in die Heimat, was die RSi-Regierung zu einer Intervention veranlaßte, um den ohnehin schon labilen Konsens nicht völlig in die Brüche gehen zu lassen. Laut einer Statistik der deutschen Verrechnungskasse waren im Verlauf des Jahres 1943 die Überweisungen via Clearing auf die enorme Summe von 215,7 Mill. r m aufgelaufen, etwa ein Viertel des gesamten Finanz­ transfers im Außenhandel des Reichs, im ersten Quartal 1944 hingegen auf 49 M ill. r m gesunken, ein Betrag, der nur noch einem knappen Zehntel des Totais entsprach.47 Diese Entwicklung bezeugt den schroffen Niedergang des Beitrags, den die italienischen Arbeiter im Reich zur Kriegswirtschaft zu leisten vermochten. Die in Italien gehandhabte Politik der Besatzungsmacht zur Mobili­ sierung von Arbeitskräften für ihre Kriegsinteressen bestand aus einer 45 Vgl. Herbert, Fremdarbeiter, S. 2.70. 46 Ebenda, S. z6o. 47 Vgl. E. L. Homze, Foreign Labour in Nazi Germany, Princeton 1967, S. 246. 14 9


Mischung aus „Gew alt und Verführung“ (Thamer), wobei letztere eine weitaus geringere Rolle spielte. Zw ar hatte Sauckcl im November 1943 in einem öffentlichen Appell allen sich freiwillig zum „Reichseinsatz“ mel­ denden Arbeitskräften gleiches Recht und gleichen Lohn wie den deut­ schen Werktätigen garantiert sowie mit einer Überbrückungsbeihilfe von 300 bzw. 500 Lire für Ledige resp. Verheiratete gelockt48, aber all diese Versprechungen blieben - wie bereits angedeutet - letztlich Makulatur. Die deutsche Rekrutierungspolitik gründete also vor allem auf Gewalt in Form von Drohungen und Repressionen; zur Verdeutlichung zwei Bei­ spiele: Am 2. Juli 1944 stürmten deutsche Polizisten das damals wie heute gut gefüllte Mailänder Stadium während eines Fußballspieles Juventus gegen M ilan und „käm m ten“ dort fast 3000 Männer für den Reichsdienst aus; im Juli-August des gleichen Jahres wurde die „Gefängnis-Aktion“ durchgeführt, aufgrund derer ca. 2500 wegen politischen oder krimi­ nellen Delikten verurteilte Gefangene ebenfalls zwecks Arbeitseinsatz im Reich „befreit“ wurden. Ähnliche Repressionsmaßnahmen wurden ergriffen, um streikende Arbeiter für ihre Unbotmäßigkeit zu bestrafen. Gleiches gilt für die „Auskäm m ungen“ im Rahmen der Partisanenbe­ kämpfung, die ihre brutalsten Auswüchse in der letzten Phase des Krieges annahmen, als die Widerstandsbewegungen im Norden Italiens (Piemont, Friaul und Ämilien) sogenannte Partisanenrepubliken als Zeichen ihrer politischen und militärischen Stärke gründeten.49 So hatte z. B. die xo. und 14. Armee zwischen August und November unter dem fürsorglichen Deckm antel, die Bevölkerung aus der unmittelbaren Gefahrenzone des Frontbereichs herauszuführen, eine großangelegte Umsiedlungsaktion gestartet, mit der in Wahrheit zwei ganz andere Ziele verfolgt wurden, nämlich zum einen die Zerschlagung der in der Bevölkerung verankerten Infrastrukturnetzwerke der Partisanen und zum anderen die Requirie­ rung möglichst vieler Arbeitskräfte. Letzteres war durchaus erfolgreich: Von den etwa 600 000 umgesetzten Personen wurden ca. 7000 ins Reich deportiert, w o die meisten von ihnen in der Flugzeugfabrik der HermannGöring-W erke in Thüringen arbeiten mußten50, weitere 22 500 wurden für den kriegswirtschaftlichen Einsatz vor Ort zwangsverpflichtet. Bei den „zivilen “ Maßnahmen der Arbeitskraftrekrutierung bediente m a n sich vorrangig des fragilen, aber willfährigen Apparates der RSI, mit 48 Vgl. Collotti, L’amministrazione tedcsca.S. 185 f. 49 Über die Geschichte dieser „Partisanenrepubliken“ vgl. M. Lcgnnni, Politica c amministrazione nelle repubbliche partigiane, Mailand, o.J. 50 Vgl. Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatzung, S. 383 ff.

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dem Ziel, hierfür bei der Bevölkerung eine höhere Akzeptanz zu errei­ chen, die den Einsatz weicherer Instrumente wie Appelle, öffentliche Bekanntmachungen usw. bei der Anwerbung für den Arbeitsdienst (bzw. für den Wehrdienst) im Namen von Salö erlauben würden. Der Apparat des neo-faschistischen Satelliten-Staates war jedoch nicht nur äußerst schwerfällig, sondern zudem korrupt und funktionierte daher sehr schlecht. Vor allem aber wollten die Regierungs-Verantwortlichen mit einer zu einseitig an den Interessen der Besatzungsmacht orientierten Arbeitsmarktpolitik die „Ruhe“ in der italienischen Bevölkerung nicht unnötig stören, da sie eine weitere Erhöhung ihrer ohnehin schon großen innergesellschaftlichen Isolierung befürchteten. Es ist bezeichnend, daß einerseits in den persönlich für den Duce zusammengestellten Geheim­ dossiers der Guardia Nazionale Repubblicana (gnr) über die Entwick­ lung der öffentlichen Meinung, Auskämmungen und andere gewalt­ förmige Maßnahmen die Verantwortung für die Arbeitsrekrutierung stets deutschen Einheiten oder Behörden zugeschrieben wurde, nie hingegen den Instanzen der rsi 51*, und andererseits sich hohe Beamte über ihre Ohnmacht in diesem Bereich bitter beklagten: „Die Arbeiterlisten für Deutschland werden vom „podestä“ (d.h. vom Bürgermeister) und vom lokalen Chef der Partei verfaßt. Um keine Schwierigkeiten zu erwecken, redigieren sie zur Freude der Deutschen lange Listen; danach stellt sich aber heraus, daß viele der dort aufgelisteten Personen im Krieg gefallen oder gefangen worden sind und man von ihnen seit langer Zeit keine Nachrichten mehr hatte. Die Deutschen sprechen nun von Sabotage; es ist aber vielmehr die Folge einer mangelnden oder sogar nicht existierenden Staatsmacht.“ 51 Schließlich muß noch angemerkt werden, daß derartige Aktionen gegen die Arbeiterschaft frontal mit der offiziell propagierten Ideologie der rsi kollidierten, die sich mit anti-kapitalistischen, ja sozia­ listischen Lorbeerkränzen zu schmücken suchte, war doch nach dem Veroneser Gründungsprogramm vom November 1943 selbst eine Sozia­ lisierung der wichtigsten Industriebranchen geplant. Ein anderer bedeu­ tender Erklärungsfaktor für die ambivalente Haltung der rsi in der Frage der Arbeiterrekrutierung war, daß die deutschen Maßnahmen im Wider­ spruch standen zu ihrem Bemühen, Soldaten für die eigenen Streitkräfte zu gewinnen. In den oben erwähnten Berichten der gnr wurden z. B. die 51 Vgl. die sehr interessante Sammlung von Stimmungsberichten der gnr, in N. Verdina

(Hrsg.), Riservato a Mussolini. Notiziari giornalieri dclla Guardia nazionale repubblicana, Mailand 1974. 51 Vgl. Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatzung,S. 168. 151


erfolgreichen Anwerbungen der Organisation Todt mit harten Worten angegriffen, da es völlig eindeutig sei, daß sich die Freiwilligen auf diese Weise dem weitaus gefährlicheren Wehrdienst für die RSi entzögen. 53 Die deutschen Behörden waren selbstverständlich mit der offensicht­ lichen Ineffizienz der italienischen Amtshilfe sehr unzufrieden. So urteilte Sauckel, „daß von M aßnahm en italienischer Dienststellen, zum min­ desten von Dienststellen der gegenwärtigen Regierung, eine wirksame Förderung der deutschen Belange auf dem Gebiet des Ausländereinsatzes nicht erwartet werden kann“.5"* Trotzdem blieb die Nachfrage nach Arbeitskräften derart groß, daß man weitere Versuche auf diesem Feld in Angriff nahm. Anfang 1944 hatte der g b a dem Führer einen neuen, über­ aus ehrgeizigen Plan vorgetragen, in dem europaweit die Zwangsrekru­ tierung von vier Millionen zusätzlicher Arbeiter vorgesehen war, davon allein 1,5 Millionen aus Italien. Wie selbst Sauckel nach wenigen Mona­ ten feststellen mußte, w ar letzteres ein völlig wirklichkeitsfremdes Vor­ haben angesichts der zwischen Oktober 1943 und Juli 1944 in das Reich verbrachten 43 400 Arbeiter (darunter 6954 Frauen), wobei der größte Anteil mit 36,7 % aus der Lombardei stammte, gefolgt von Venetien und Piemont mit 14,9 % bzw. 13,2 %.55Nichtsdestotrotz plante er sogar, die gesamte Bevölkerung eines 30 km breiten Territoriums hinter der Front nach Deutschland zu deportieren; ein Vorschlag, der sich ebenfalls als undurchführbar erwies. Einer der Verantwortlichen der GBA-Behörde in Italien stellte schließlich resigniert fest: „Das italienische Volk ist des Krieges müde, ohne Energien und ohne Führung... M it allen Mitteln ver­ sucht es sich jedem Zw ang zu entziehen, in der Hoffnung, daß ihm unsere Feinde bald ,die Freiheit4bringen werden“. Diese Lagebeurteilung erfaßt jedoch nur die halbe Wahrheit, denn es w ar nicht allein die Kriegsmüdigkeit, die Sauckels Pläne scheitern ließ, sondern gleichzeitig die zunehmend renitenter werdende Haltung der Be­ völkerung, sich mit allen Mitteln dem Reichseinsatz zu entziehen. Nach Klinkhamm er hatte sich inzwischen auch die öffentliche Einstellung ge­ genüber den Arbeitsmigranten grundlegend geändert, die von ihren Ver­ wandten und Freunden in der Heimat nunmehr ob ihrer Hilfsdienste freiwillig oder nicht - für das nationalsozialistische Deutschland zumeist5 4 3 53 Vgl. zahlreiche ähnliche Berichte der GNR in Vcrdina (Hrsg.), Riscrvato a Mussolini, z. B. S. 149, 215,126. 54 F. Wiesemann, Italienische Arbeitskräfte im nationalsozialw.-„hrn Deutschland, in: „Annali Facoltädi LettereUniv. Napoli“, 13,1982/83,5.423- hier S. 434. 55 Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatzung, S. 176 f. 152


mit Mißachtung bestraft wurden.56 Schon mit den Streiks im März 1943, dem ersten innenpolitischen Krisensymptom des Regimes, hatte die italie­ nische Arbeiterklasse trotz zweier Dekaden faschistischer Herrschafts­ ausübung ihre ungebrochene Organisationsfähigkeit und Kraft demon­ striert. Im Herbst 1943 setzte dann erneut eine Welle von innerbetrieb­ lichen Kämpfen und Streiks ein, die - wiederum ausgehend von Turin - in den folgenden Monaten den gesamten industrialisierten Norden erfaßte; im Januar 1944 folgten dann explosionsartig die Kämpfe in Genua und Umgebung sowie schließlich im März landesweite Streikaktionen, an denen laut Polizeiberichten über zoo 000 Arbeiter teilnahmen. Diese so­ zialen Kämpfe sind von der Historiographie mit besonderer Aufmerksam­ keit analysiert worden, speziell hinsichtlich ihrer Bedeutung für die bis heute noch spürbare Hegemonie der Kommunistischen Partei innerhalb der italienischen Industriearbeiterschaft. Dieser Partei war es anscheinend in jener akuten Kampfphase gelungen, ein dichtes organisatorisches Netz zu knüpfen und eine glaubwürdige Programmatik für eine sozialistisch verfaßte Demokratie zu entwerfen.5? Die bereits zitierten neueren Studien haben jedoch gezeigt, daß nicht alle Streikenden von sozialistischen Mo­ tiven geleitet wurden, vielmehr spielten praktische Fragen des Alltags wie die Entlohnung, die Ernährung oder die insgesamt immer schwieriger werdenden Lebensverhältnisse zumindest eine gleichrangige, wenn nicht eine gewichtigere Rolle. Ein zentrales Moment dieser sozialen Kämpfe war auf jeden Fall die Furcht der Arbeiter vor einer Demontage der Fa­ briken, um sie samt Belegschaft nach Deutschland zu verpflanzen; die Hauptsorge der Werktätigen galt also der Verteidigung ihrer heimischen Arbeitsplätze unter der Parole: „Nicht mehr Menschen und nicht mehr Maschinen für Nazi-Deutschland. Arbeiten für die Deutschen bedeutet Hunger, Misere, Deportation, eine Verlängerung der Massaker und die Versklavung für Deutschland.“ 58 Die deutschen Besatzungsbehörden waren sich in ihrer Wertung der Streiks wieder einmal nicht einig: Manche betrachteten sie als besonders 56 Ebenda, S. 372. 57 Inder sehr reichen Literatur über diesen Wendepunkt der neueren italienischen Geschichte ver­ weise ich auf L. Ganapini, Milano autunno 1944. La svolta delle lotte operaie, in „Italia contcmporanea“, Nr. 119,1975, S. 9-50; C. Dellavalle, La classe operaia del Nord tra rcsistenza e ricostruzione,in: „Rivistastoriacontemporanea“ 6,1977,S.76-104; A. Scalpelli,Scioperi e gucrriglia in Val Padana 1943-1945, Urbino 1972. und an das von einem Autorenkollektiv herausgegebene Werk Operai e contadini nclla crisi italiana del 1943/44, Mailand, 1974. 58 P. P. Poggio/G. Sciola, I comportamenti dclla classe operaia attraverso i resoconti della gnr, in: P. P. Poggio (Hrsg.), La rcpubblica sociale, S. 62. 153


gefährlich wegen ihrer kommunistischen Programmatik, andere meinten dagegen, daß die Arbeitskämpfe hauptsächlich materielle Probleme und Ansprüche widerspiegelten. Einig w ar man sich allerdings darüber, die Revolten vorwiegend mit repressiven Mitteln zu bekämpfen. Außenmini­ ster von Ribbentrop machte den Vorschlag, alle Streikenden vor ein M ili­ tärgericht zu stellen und eine bestimmte Quote nach Deutschland zu depor­ tieren. Im März gab Feldmarschall Keitel schließlich den Befehl, zo % der streikenden Arbeiter festzunehmen und sie ins Reich zu verbringen, wo sie der ss zur Verfügung gestellt werden sollten.59 Auch wenn diese Vorschläge bzw. Entscheidungen nur teilweise realisiert wurden, die daraufhin durch­ geführten Auskämmungsaktionen waren von besonders brutaler Art; ins­ besondere in Genua und Turin fielen ihnen Tausende zum Opfer60, ob­ gleich es vereinzelt durchaus besonnene Stimmen gab, die für einen Dialog mit der italienischen Arbeiter- und Unternehmerschaft plädierten. Zwar ebbte der Zyklus der Streiks - von einigen Ausnahmen in Mailand abge­ sehen - Mitte M ärz 1944 völlig ab und warteten die Arbeiter nunmehr in Ruhe auf das Ende des Krieges, aber die Kämpfe hatten für die Okku­ pierten wie die Okkupanten insofern eine Signalwirkung, als trotz der nur sehr bedingt erreichten Durchsetzung der materiellen Forderungen die Ar­ beiterklasse sich mit M acht aus ihrem „langen Schlaf“ unter dem Faschis­ mus zurückgemeldet und eindrucksvoll demonstriert hatte, auf welch tönernen Füßen die sozialistischen Parolen des Salö-Regime standen. Die sozialen Kämpfe 1943/44 hatten einen dreifachen Feind: die deut­ sche Besatzungsmacht, die republikanische Regierung und die Unterneh­ mer. Jedoch zeichnete sich in der dramatischen Phase der Auseinander­ setzungen eine (zeitweilige) Annäherung zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite ab, die beide ein gemeinsames Interesse verband: die Erhaltung der industriellen Strukturen im Lande. Die allgemeine Ein­ stellung der Industriellen gegenüber der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Entwicklung nach dem 8. September ist bislang nur sehr oberflächlich untersucht und analysiert worden.61 Ihr Interesse hatte sich anscheinend auf die Wahrung ihres Besitzstandes sowie die Erhaltung der 59 E. Kuby, Verrat auf deutsch. Wiedas Dritte Reich Italien ruinierte, Hamburg 1981 (ich zitiere aus der italienischen Fassung, Mailand 1987, hier S. 356). 6 0 Vgl. die Fallstudie von A. Gibelli, II rcclutamento di manodopera nclla provincia di Genova per il lavoro in Germania, in: „Movimento di Libcrazionc in Italia*', Nr. 99/100, 1970, s. 115-133-

61 S. Sctta, Totere economico e Repubblica Sociale Italiana, in: „S'ar\ eonremporanea“, 8, 1977, S. 257-287.

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Fabriken einschließlich deren materiellen und menschlichen Ressourcen sowie der Infrastrukturen konzentriert. Auf jeden Fall wollten sie Requi­ rierungen und Demontagen vermeiden und waren daher bereit, mit der Besatzungsmacht - speziell mit der Speer-Behörde - zusammenzuarbei­ ten, um die Produktion erhalten odergarerhöhen zu können. Unterdieser Zielsetzung verhandelten einflußreiche Industrielle wie der Chef des fiat Gruppe, Ing. Valletta6z, oder der des Genueser Schwerindustriekonzerns „Ansaldo“, Rocca6j, direkt mit deutschen Instanzen; gleichzeitig versuch­ ten sie, gute Beziehungen zu den Arbeitern, der Resistenza und den Alliier­ ten zu unterhalten. Hingegen hatten die Unternehmer und Topmanager mehrheitlich keinerlei Vertrauen zum Marionettenkabinett der rsi , gegen deren immer radikaler werdende Eingriffe sie selbst die Hilfe des „Fein­ des“ nicht verschmähten. In den Verhandlungen erklärten die Industriellen ihre volle Bereit­ schaft, jederzeit für die deutsche Kriegswirtschaft unter der Vorausset­ zung zu produzieren, daß ihnen hierfür die notwendigen Kontingente an Rohstoffen und Energie bereitgestellt würden. Diese Kooperationswillig­ keit wurde von den Speer-Vertretern nicht nur freudig begrüßt, sondern darüber hinaus mit Aufträgen in beträchtlichem Umfang belohnt. Zu­ gleich bemühten sie sich, wenn auch nicht immer mit Erfolg, darum, ihren Betrieben die Belegschaften in voller Stärke zu erhalten und sie vor De­ portationen zu bewahren. Dieser lobenswerte Versuch wurde von der Regierung in Salö insofern konterkariert, als sie wie das Vichy-Regime in Frankreich über den Verordnungsweg eine Erhöhung der Arbeitszeit erzwang, um auf diesem Wege zusätzlich Personal für den „Reichsein­ satz“ freizusetzen - eine Maßnahme, die anscheinend das drängende Problem des Arbeitskräftemangels in Deutschland auch nicht zu lösen vermochte. Jedenfalls wurde im Juli 1944 in Berlin ein Gipfeltreffen orga­ nisiert, auf dem unter Einbeziehung aller in Italien für die „Arbeitsmarkt­ politik“ zuständigen Dienststellen Mittel und Wege zur Effektivierung der Personalrekrutierung diskutiert werden sollten. Bei dieser Gelegen­ heit vertrat Sauckel nochmals mit Nachdruck seine Strategie der Massen­ deportation und machte in diesem Kontext den Vorschlag, die Ernährung der zunehmenden Anzahl von Fremdarbeitern im Reich durch die Requi­ rierung eines Teils der italienischen Getreideernte sicherzustellen. Dem­ gegenüber verteidigte Speer die von ihm präferierte Strategie der Auftrags­ verlagerung, die jedoch, wie er betonte, die Erhaltung der industriellen 61 63

Vgl. V. Castronovo, Giovanni Agnelli. La fiat dal 1899 al 1945, Turin 1977. Die Haltung Roccas wird imoben genannten Aufsatz von A. Gibelli behandelt. 155


Struktur in dem besetzten Lande voraussetze. Zudem habe sich das Rekru­ tierungssystem seines Kontrahenten bislang als wenig wirkungsvoll er­ wiesen, da die Abstellung ganzer Altersklassen für den Arbeits- bzw. M ili­ tärdienst zum einen am Widerstand seitens der Bevölkerung, zum anderen an der Ineffizienz des Rsi-Apparates gescheitert sei. Daher plädiere er für einen branchen- bzw. nachfrageorientierten Einsatz von Fachkräften, die der deutschen Kriegswirtschaft tatsächlich von Nutzen seien. Wie man sieht, konnte auch im Verlauf des Berliner Treffens keine konsensfähige Antwort auf die seit Kriegsbeginn virulente Frage gefunden werden, wie die Ressource „menschliche Arbeitskraft“ in den okkupierten Ländern am effektivsten im Interesse des NS-Regimes ausgebeutet werden könnte. Nichtsdestotrotz hatten die deutschen (Zwangs-)Rekrutierungen zu Engpässen auf dem einheimischen Arbeitsm arkt geführt. Aus diesem Grunde und um zugleich die Widerstandsbewegungen zu schwächen, erließ Mussolini im Jahre 1944 zwei Amnestien für Angehörige der Oppo­ sitionsgruppierungen. Die Tatsache, daß im Juni und November mehrere Zehntausend die günstige Gelegenheit ergriffen, befreit vom Stigma des Partisanentums das Leben eines „Normalbürgers“ wieder aufzunehmen, belegt, daß nicht alle Mitglieder der Resistenza in gleicher Weise von ideo­ logisch-intrinsischen Motiven beseelt waren. Allerdings wurden die soge­ nannten Rückkehrer nicht in dem für eine effektive Kontrolle notwendi­ gen M aß identifiziert und registriert, weshalb die meisten von ihnen nach dem harten Winter 1944/45 unbehelligt wieder zu ihren Kampfgenossen eilen konnten, um die letzte Phase im Befreiungskampf vorzubereiten.64 Des weiteren waren die von der bislang betriebenen Politik im Interesse der Besatzungsmacht ausstrahlenden Negativeffekte selbst der Führungs­ elite der rsi nicht verborgen geblieben. Schon im M ärz 1944 hatte Pavolini, Sekretär der neu gegründeten republikanisch-faschistischen Partei, gegenüber seinem ihm engstens vertrauten Duce die kritische Ansicht geäußert, daß die rsi eine gute Chance für einen wirtschaftlichen A uf­ sch w u ng gehabt hätte, wenn man die „wilden Auskäm m ungen“ und andere Rekrutierungsmaßnahmen seitens der deutschen Behörden hätte blockieren können. Darüber hinaus regte er an, als Ersatz für die Einberu­ fung zum Arbeitsdienst den Dienst an der Waffe zuzulassen, wodurch m an genügend Rekruten für die landeseigenen Streitkräfre gewinnen kön­ ne. Diese Anregungen machte sich Mussolini zu eigen u n d unterbreitete sie H itler anläßlich ihrer Begegnung in Kleßheim a m n , Mai 1944, die 64 Vgl. die Rekonstruktion von Klinkhammer, Zwischen Bündnis ur.:.'

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' -Jng.S. 393 t.


offensichtlich keiner positiven Reaktion für würdig befunden wurden65 ein weiteres Indiz für die völlige Unterordnung des Salö-Regimes unter die erdrückende Dominanz Berlins, denn auch das innenpolitisch durchaus ernstzunehmende Argument des Duce, die Fortsetzung der (Zwangs-) Rekrutierungen würde sich durch das Auslösen immer heftiger sozialer Unruhen letztlich selbst blockieren, verfing bei seinen Verhandlungspart­ nern nicht.66 Allerdings hatte das oben genannte Berliner Arbeitstreffen doch noch ein verspätetes Ergebnis gezeitigt, denn im Oktober 1944 wurde ein bi­ laterales Abkommen paraphiert, mit dem offiziell die „wilden“ Deporta­ tionen und Zwangsverpflichtungen ad acta gelegt und den freiwilligen Anwerbungen via wirtschaftlicher Anreize Priorität eingeräumt werden sollten. Hiermit sollte die italienische Seite zufriedengestellt werden, je­ doch vermerkten die deutschen Vertreter intern, daß nur „aus optischen Gründen der Grundsatz der Freiwilligkeit in den Vordergrund gestellt werde und die Bestimmungen über zwangsweise Anwerbung als Sonder­ bestimmungen an den Schluß der Vereinbarung ... aufgenommen wer­ den“.67 Dieser mit großem propagandistischen Aufwand verkündete Ver­ trag, realiter mehr ein fauler Kompromiß, entsprang einem gemeinsamen Interesse, nämlich der stetig zunehmenden Solidarität der italienischen Bevölkerung mit dem Widerstand entgegenzuwirken, denn es war offen­ kundig geworden, daß vorrangig den Zwangsdeportationen „die ständi­ ge und progressive Verstärkung der Partisanen“ zu „danken“ sei.68 Dies hinderte die Besatzungsmacht aber nicht, noch in den letzten Kriegsmonaten mit allen Mitteln ihren Bedarf an einheimischen Arbeits­ kräften zu decken, wobei die Organisation Todt mit ihrem Hauptauftrag des Bauens bzw. der Instandsetzung von Infrastrukturen militärischer Art (wie Straßen, Schanzen, Brücken, usw.) eine besondere Rolle spielte. Eine Arbeit bei der paramilitärisch formierten o t war insofern besonders ge­ fährlich, weil ihr operatives Gebiet zumeist in unmittelbarer Frontnähe oder in strategisch wichtigen Regionen lag. Das schreckte jedoch viele Italiener nicht, sich von dem Mammutapparat anheuern zu lassen, um der noch schlechteren Alternative des Militärdienstes bzw. der Deportation 65 66 67 68

Ganapini, Milano autunno 1944, S. 12 f. In einem Brief des 8. Oktober 1944 an Kesselring, in: Deakin, The brutal friendship, S. 973. Vgl. Wiesemann, Italienische Arbeitskräfte im nationalsozialistischen Deutschland, S. 435. E. Collotti, Lo sfruttamento delFeconomia e della manodopera italiana sotto l’occupazione tedesca, in: ders. (Hrsg.), L’occupazione nazista in Europa, Roma 1964, S. 399-426, hier S.419. 157


zu entgehen. Spazzali, Verfasser einer Lokalstudie über die

ot

in der be­

sonders schwierigen „Operationszone Adriatisches Küstenland“, bemerkt zu diesem Phänomen: „Tagelöhner, Bauern, Industriearbeiter, Handwer­ ker bevorzugen mehrheitlich den Dienst bei der

ot,

der ihnen nicht so

schwer und gefährlich-auch nicht aus politischer Sicht-erschien.“ 69 Ein zusätzlicher Anreiz hierfür war, daß ein Großteil der Arbeiter in unmit­ telbarer Umgebung ihrer Wohnorte beschäftigt wurde. Je prekärer aller­ dings die militärische Lage wurde, desto mehr mußte auch die o t zu Zwangsmitteln bei der Rekrutierung einheimischer Arbeitskräfte greifen, was wiederum das Produktivitätsniveau abrupt absinken ließ. Nach der Schätzung von Siedler hatte die o t auf italienischem Territorium insge­ samt etwa 22.4 ooo A rbeiter- zumeist kurzfristig - unter Vertrag70; Klinkhammer beziffert seinerseits die Zahl der bei Baubefestigungsarbeiten Anfang des letzten Kriegsjahres eingesetzten Italiener auf 250 000.71 Aber nicht nur die italienischen Kriegsgefangenen und die Zivilbevöl­ kerung mußten in der Fremde oder in der Heimat Frondienste für HitlerDeutschland leisten, sondern ebenso die in anderen europäischen Län­ dern lebenden Italiener. Hierbei ist Frankreich an erster Stelle zu nennen, schon seit Jahrzehnten Ziel vieler Emigranten von der Halbinsel, zu denen sich während der faschistischen Periode die nicht unbeträchtliche Schar der politischen Flüchtlinge gesellte. Nach zeitgenössischen Volkszäh­ lungen w ohnten in Frankreich etwa 515 000 Italiener, die meisten von ihnen in der besetzten Zone. N ach der Etablierung der r s i ersuchte M ussolini um die Genehmigung, aus diesem Reservoir Soldaten für seine im Aufbau befindlichen Streitkräfte rekrutieren zu dürfen, eine Bitte, die selbstverständlich zurückgewiesen wurde, da Berlin dieses Arbeitskraft­ potential selbst ausschöpfen wollte. Hierbei wurde die Besatzungsmacht vom Vichy-Regime tatkräftig in der Hoffnung unterstützt, daß sich da­ durch das französische Rekrutierungskontingent verringern würde. Bis heute ist allerdings die exakte Zahl der aus diesem Lande nach Deutsch­ land deportierten Italiener ebenso unbekannt71 wie ihre Einstufung in der rassischen Hierarchie der Fremdarbeiter im Reich - z. B. auf dem Niveau 69 D. Spazzali, Sotto la Todt. Affari, scrvizio obbligatorio di lavoro, deportazioni nclla Zona d’operazioni „Adriatisches Küstenland“ Görz 1995, S. 99. 70 F. W. Siedler, Die Organisation Todt. Bauen für Staat und Wehrmacht 1938-1945, Koblenz 1987, S. i i i . 71 Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatzung, S. 399. 7z Vgl. B. Mantelli, L’arruolamento di civili italiani coine manodopera per il Terzo Reich dopo l’8settembre 1943, in: N. Labanca (Hrsg.), Fra sterminioesfrutramento. Militari internatie progionieri di guerra nella Germania nazista, Florenz 199z, S. 2Z7--.48.

158


der iMis oder auf dem der Arbeitsmigranten vor dem 8. September. Ein weiteres historiographisch unbeackertes Feld ist das schwere Schicksal der italienischen KZ-Häftlinge, insbesondere der in Buchenwald und Mauthausen, über die es nur wenige Teilstudien auf der Basis der „oral history“ bzw. der Memorialistik gibt.7 75 Nach groben Schätzung umfaßte 4 7 3 diese Gruppe ca. 40 000 bis 48 000 Personen, die dorthin weniger aus Gründen der wirtschaftlichen Ausbeutung verbracht worden waren als vielmehr mit dem Ziel, möglichst alle Feinde des Nationalsozialismus aus dem politischen Leben auch in den besetzten Gebieten zu eliminieren.

IV Resümierend kann festgehalten werden, daß die Resultate der Rekrutie­ rungspolitik in Italien zur Deckung des Arbeitskräftemangels im Reich weit hinter den Erwartungen der NS-Führung und der Wirtschaftseliten zurückgeblieben sind, Erwartungen, die jedoch von vornherein völlig überspannt waren - wie überhaupt den deutschen besatzungspolitischen Zielsetzungen auf der südlichen Halbinsel insgesamt ein unrealistischer Charakter attestiert werden muß. Hierfür nochmals ein Beispiel zur Illustration: Im Frühjahr 1944 spielte man in Berlin mit dem Gedanken, in Italien eine agrarische Erzeugungsschlacht großen Stils zu initiieren, um den Verlust der ukrainischen „Kornkammer“ zu kompensieren, ob­ gleich bekannt war, daß die einheimische Bevölkerung bereits selbst am Rande des Existenzminimums lebte. Allerdings ist es beim derzeitigen Forschungsstand nicht möglich, ab­ schließend sichere statistische Angaben über die Rekrutierung italienischer Arbeitskräfte seitens der Besatzungsbehörden zu machen. Zwar sprach Mussolini im Dezember 1944 von einer Gesamtzahl von 786 000 Personen, die im Interesse der deutschen Kriegswirtschaft tätig seien, ohne jedoch eine Quelle für seine Information zu nennen.74 Insofern ist es vielleicht in­ teressanter, auf regionale Daten zurückzugreifen, um die Effektivität der diesbezüglichen okkupationspolitischen Maßnahmen abzuschätzen. So konnte beispielsweise in den Provinzen Brescia, Cremona und Mantua zwi­ schen November 1943 und August 1944 die für den lokalen Rahmen recht hohe Zahl von 5000 Arbeitern für den Reichseinsatz angeworben werden.75 73 F. Cercja/B. Mantelli (Hrsg.), La deportazione nei campi di sterminio nazisti, Mailand 1986. 74 Zit. in Deakin, The brutal friendship, S. 986. 75 B. Mantelli, Lavoratori lombardi nel Terzo Reich: dall’emigrazione alla deportazione, in: „Storia in Lombardia“, 1993,8.115-133. 159


Im „Adriatischen Küstenland“ konnten im M ärz 1944 noch 77 Freiwil­ lige gewonnen werden, während 496 „ausgekäm m t“ und nach Polen verschickt wurden, ein Verhältnis, das sich in den folgenden Monaten auf 33:556 verschlechterte.76 In diesem Kontext aussagekräftiger sind die quantitativen Angaben von Gibelli, die auf einem Vergleich der erteilten Deportationsbefehle mit den real vollzogenen beruhen und für das erste Halbjahr 1944 wie folgt aussehen: M ärz 560:274, M ai 2700:211, Juni 3878:143, wobei der extrem ansteigende Wert des Quotienten den zu­ nehmenden M ißerfolg der Zwangsverpflichtung signalisiert.77 Dies wird auch von Klinkhammer bestätigt, der die Deportierten des Jahres 1944 auf insgesamt 65 945 schätzt und deren Zahl aus den ersten Monaten der Okkupationsperiode als „quantite negligeable“ bezeichnet.78 Des weite­ ren spricht dafür, daß der ehrgeizige Plan Sauckels, 1,5 Mio. Freiwillige anzuwerben, mit einer Rekrutierungsrate von 25 000 Ende April 1944 geradezu kläglich gescheitert ist. M ehr Erfolg hatten hingegen die o t , die Hak und einige kleinere Organisationen der r s i aufzuweisen, in deren Umfeld Anfang 1945 etwa 240 000 italienische Arbeiter beschäftigt waren. Das weitgehende Scheitern der deutschen Rekrutierungsmaß­ nahmen in Italien ist um so bemerkenswerter, als die r s i , deren ideolo­ gisch so vollmundig propagiertes Jahrhundertgesetz über die „Sozialisie­ rung der W irtschaft“ am 26. April 1945, also einen Tag nach der „Befrei­ ung“ durch die alliierten Streitkräfte und die Partisanenverbände, hätte in Kraft treten sollen, ihre Politik fast vollständig den Interessen der Ok­ kupationsm acht an einer rigorosen Ausplünderung der materiellen und m enschlichen Ressourcen dieses Landes untergeordnet hat resp. unter­ ordnen mußte. Denn, das sollte in diesem Zusammenhang angemerkt werden, die „R epublik von Salb“ verfügte nur über einen minimalen Handlungsspielraum im Gegensatz zu der mit ihr des öfteren vergliche­ nen79 „Republik von Vichy“ die sich vor allem in den ersten Jahren durch­ aus einen höheren Autonomiegrad hatte erkämpfen können.

76 77 78 79

Spazzali, Sotto IaTodt, S. 95. Gibelli, II reclutamento di manodopera nclla provincia di Genova. S. t11. Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatzung, S. 371 ff. Mantelli, L’arruolamento di civili italiani, S. 138.6 0

l60


S

e r g e j

K

u d r y a s h o v

Labour in the occupied territory of the Soviet Union, 1941-1944 I.

Sources Soviet sources on German occupation policy are different and numerous. The great bulk of them is kept in three large Moscow storages. Documents of foreign origin which were captured by the Red Army are in the former Special Archive in Moscow, now the Centre for Preservation of Historical Collections. Soviet materials of various high and local authorities are located in the State Archive of the Russian Federation. A great number of party documents is kept in the Russian Centre for Preservation and Study of the Documents of Modern History (the former Central Party Archive), which also keeps a very valuable archive of the Central Soviet Staff for Partisan Warfare. This paper is based on these three archives and interviews taken by the author over the last eight years. II.

Population and the composition of labour Territories lost by the Soviet Union during the German invasion were economically very important. Before the war they produced: cast iron 71 per cent, Steel - 58 per cent, rolled metal - 57 per cent, coal 64 - per cent, electricity - 43 per cent, 38 per cent of the total prewar harvest of grain, 84 per cent of the sugar and 38 per cent of the total stock of cattle. A precise figure for the Soviet population (including the Baltic States) which inhabited German occupied territory is still in quesdon, but many scholars agree it could not be more than 70 and less than 60 million people. Taking into consideration that the Germans regarded those capable of working to be aged between 12 and 60 one may assume that German authorities could exploit about 33-35 million economically active people. 161


It is still not clear how many peasants, workers, teachers and engineers stayed on in the occupied territory. Reasons and motives for staying were different. A number o f people did not manage to evacuate because the German advance had been so rapid; some did not want to go; others just decided to stay and see what would happen. A lot o f Soviet materials on the evacuation have only recently been declassified in Russia. To give a true picture o f the labour com position in the occupied East we must compare it with labour in the Soviet territories. While this huge task still awaits its researcher we assume, according to the prewar general census o f the Soviet population, that two-thirds o f the population was rural. Theoretically the Germans had about n million people in industry and Services and 23-24 million in agriculture. The real figures would be rather less, due to conscription and evacuation. The Soviet authorities may have evacuated 2 5 per cent of the actual work-force in industry, and 10 per cent in rural areas. Taking into account the approximate number o f conscripts (3 million), we can get a figure of 7 million in industry and 18-20 million in agriculture.

m.

German administration, mobilisation and exploitation o f Labour It has to be stated that the Germans invaded the Soviet Union not to make the life o f its people happier and wealthier without the communists. Their reasons were much more practical; namely the exploitation of its resources and population. Documents kept in the Russian archives support the idea that in terms o f exploitation the difference between the German military and civil governm ent w as not very great. Forced labour, compulsory w o rk Service, labour camps, extortion, taxes etc. were common for all the territories o f the Russian Federation - Ukraine, Belorussia and the Baltic States. M an y documents prove that in trying to restore Soviet industry Ger­ mans experienced great difficulties in recruiting a skilled labour force. Düring the first weeks of occupation both the city and villages populations w ere m eticulously registered. Burgomasters and elders were obliged to subm it to the German command a nominal roll of the local population. In the cities this w as also a duty o f the so-called Labour Exchange. After rep o rtin g to the labou r exchange each person received a work-book, w h ich in its turn allow ed the w orker to apply for food-cards. Labour Exchanges were the main instruments for mobilizir.g :L. labour force in

162


the cities. They played a vital role in 1942-43, in a time of intensive labour deportations to the Reich. When people did not come to report to the Labour Exchange, or showed their reluctance to be sent to Germany the occupation authorities made wide use of coercion. In Kiev police searched all cinemas, shops, and bazaars and arrested people in hiding. In Zaporozhie (Ukraine) each family received a grey card, which said that this family was obliged to send one person to Germany. Those who did not react had to deal with the police. In the Russian cities of Orel and Chernigov the local administration threatened to shoot everybody who resisted the mobilisation. Sixty-five railway workers were shot in Poltava (Ukraine) when they refused to go the Germany. Forceful recruitment of workers in the rural regions was a responsibility of the local administration and police. When it was a big village then army military units could be used. The troops surrounded a village and all people able to work were usually taken to a collection Station for transportation on to Germany. From partisan areas Germans could take out nearly the whole population. An Order of General Günther von Kluge (Army Group Centre) of 14 July 1943 stated that all persons on the territories, which were temporarily under the control of the partisans, had to be sent to Germany. Special operations under the Code names „Kottbus“ „Hermann“ and „Fritz“ were undertaken to send people to Germany by force. Düring these operations German troops arrested and transported to the Reich 20,814 men>12,021 women an 5,886children. At first recruitment went more smoothly in the Baltic States. Active Ger­ man Propaganda managed to persuade at least a part of the population that young people would get good opportunities and experience in Germany. But the demand for labour was so high that the number of volunteers could not satisfy the authorities, and, as everywhere, coercive mobilisatipn appeared to be the solution. IV.

Taxes and wages Regardless of their income all persons from the age of 16 to 60 had to pay monthly taxes. The scale differed and depended upon the regiorn Riga -10 0 roubles per person, Kursk - 55-100, Smolensk -12 0 , Rostov region- 50, Belorussia- 50-80, Ukraine-40-120 (before introduction of Karbovanets). These payments were obligatory for everyone, except 163


single women with more than z children and partly handicapped persons. An income tax was also introduced everywhere - normally it took io per cent of the salary. This tax was not paid by Germans who had lived in the before the war. In many occupied areas of Russia a land tax was introduced. In the Pskov region the population paid z o kopecks for each square meter of u ssr

built-up land and 5 kopecks for the unbuilt areas. In Smolensk and Kursk regions this tax had to be paid yearly. Each homestead was liable to z o o roubles tax in Smolensk and up to 5 5 0 roubles in some areas of Kursk

„oblast“ (region). In some territories owners paid special local taxes for their pets, or for their Windows etc.: in Pskov and Kusk - Z 5 - 4 0 roubles for each dog; Belorussia - z o - 4 0 for cats; some villages of Smolensk and Bryansk regions paid up to 5 0 roubles for each window facing the road. M any villages also paid taxes in kind. In the Northern part of Russia (Pskov and Leningrad regions) peasants had to pay zoo kg of grain per hectare, 360 litres o f m ilk from every cow, 30-50 eggs from a hen, and each village had to supply zo -5 0 tons o f potatoes (depending on the num ber offarm s). In the occupied territory o f Russia and Ukraine Germans fixed pay­ ment by the hour at 1 rouble 70 kopecks for skilled work and 1 rouble for unskilled labourers. After deductions the actual salary of a skilled worker could not exceed 400 roubles per month. The duration of the working day was not strictly regulated and depended on the local administration, w h ich could prolong it up to 14 hours and even more, as some o f the documents show. N orm ally workers did not get any payments for over­ time and holidays (a few factories were an exception). Women could earn the same wage as men did in cases where they managed to achieve the same level o f productivity. A more detailed scheme o f payments was introduced in Reichskom­ missariat Ostland. The unskilled worker there was paid zy Pfennig per hour; semi-skilled - 3z Pfennig-, highly skilled - 44 Pfennig-, specialists (though not engineers) - 50 Pfennig. The scheme was normally applied to workers over z i years of age. For white-collar workers the following scale applied: mechanics, draughtsmen and similar occupations -4 0 0 roubles; b ookkeepers - 500; w hite-collar workers in responsible posts - 650; m anagers and specialists - 900; directors and m a n a g e r s of business iz o o -1 5 0 0 roubles. Understandably, this wage put m a n a g e r s in the most favourable position. Salaries varied from region to region, but this kind of correlation was maintained in all the occupied t e r : ries. According to


the Soviet documents in some regions workers did notgetany paymentsat all. They were offered food rations instead. where in the occupied East the occupiers were not satisfied with either productivity or discipline. Measures taken included beating which was widely practised. In the Kharkov region documents also mention punishment by birching, and in Estonia by cane. Compulsory labour Service was introduced in the occupied Eastern territories according to a decree issued by Hitler in July 1941. A regulating order signed by Alfred Rosenberg stated that all persons aged from 18-45 were subject to the labour Service, which was supposed to be paid. In practice this happened only very rarely. Even a small amount of food was a problem. As an illustration, labourers in two areas of Leningrad region were given only 200 grams of bread a day. It was assumed that in case of necessity the civil population would be organized in labour columns while other suspicious persons, or those whose guilt could not be established and were therefore not to be executed, would be settled in special labourcamps. In many partisan areas all adults could be sent to the labour camps. In fact, according to many witnesses, anyone could be sent to the labour camps. Both in camps and labour columns conditions were awful. Needless to say, this made the general attitude towards the Germans more hostile. As a result o f mobilisation and terror a lot of homeless children appeared on the occupied territories. According to the Soviet documents some German soldiers and officers tried to make a business out of it by selling children in the local bazaar. In the cities Novgrad and Olevsk (Ukraine) a boy cost 5 RM, and a girl 3 RM. V.

Labour in agriculture. A village case study We recorded nine interviews of people who had lived in the small villages of Podvorki in the Smolensk region during the German occupation. The village was occupied for nearly two years. First reaction to the German arrival was quiet. The Germans stayed in the villages for half a week, and then moved further to the East. They nominated an elder, who worked as an accountant in the former kolkhoz. A civil police was also organized and all conscripts were local residents. After their first appearance the occupiers visited the village rarely and de­ alt with it through the elder. Division of kolkhoz property was prohibited, 165


but no instructions wcrc given about what should be done with the kolkboz lands. All the horses were taken by the German Army. In the late autumn of 1941 the Smolensk administration confiscated the last stock o f kolkhoz grain. Everyone in the village culdvated his or her own garden and tried to dig a small secret cellar, where it was possible to preserve some food which could be used after German requisitions. The food ration was very limited: no one among the interviewees ate meat during the war. Some remember as an holiday those rare days when they ate porridge with lard. Those who had a cow treated it with great respect, and it was a tragedy when the Ger­ mans demanded that the village deliver a cow to the collecting Station. All the food produced was consumed in the village. The nearest bazaar was 15 km away and peasants were unable to travel that far. The village paid taxes in kind rather than in money. The elder received an Order for the whole village and it was his responsibility to collect the products demanded. N orm ally he would alternate between families in Or­ der to spread the bürden more equitable, but demands could be repeated. People did not argue, since everyone realised that behind the elder’s back stood the German authorities. N o agricultural reform was undertaken in Podvorki. Once, in Septem­ ber 1942, a German military unit arrived to search for young people. But that news had reached the village long before, and all teenagers, young wom en and the elder himself ran away and hid in the forest. Having found only old people the unit left the village without any acts of terror. Podvorki was certainly not an entirely typical example. This village was lucky to remain far away from the front line and centres of the partisan warfare. But even here, in a relatively peaceful territory, the Standards and conditions o f living during the German occupation resembled the notorious serfdom o f pre-modern times. As a result the advance and arrival of the Red A rm y was met with a feeling of real relief and hopes for a better future.

VI.

False Promises W hile regulating the life of the civil population, Germans paid much more attention to restrictions and penalties, than to any sort of effort to promote goo d w ill. The easiest w ay of encouraging the population was to make prom ises. For the 1941-42 period one can enumerate the following promises o f the Germ an command: better treatment, more food and clothes, absence o f com munists, decent life without oppressiou and exploitation,

166


order and peaceful vvork, total freedom inciuding the freedom of religion, real socialism, prosperity and happiness after the war, fair prices and wages, free enterprise, private property, and the dissolution of the kolkboz System. These promises were obviously declared for Propaganda reasons, but even the most achievable aim - the absence of communists - appeared to be highly questionable, since the occupiers, disregarding ideological considerations, were ready to use the experience of self-renounced commu­ nists. Germans actually employed some of them as directors, managers, chief engineers and even as non-commissioned police officers. Certainly this does not mean that communists benefited the most. Then who did? Germans definitely helped some owners and kulaks to regain their confiscated property. The population of the Western Ukraine, Western Belorussia and the Baltic republics could regard their coming as an end to forced socialization and NKVD terror. A number of people, victims of repression, could also hope for better with the Germans. But in general the occupation brought more hardships, made everyday life less stable and in many respects more miserable, even without the notorious „ Untermensch“ policy of the Nazis. Those ready to help the Germans did not have good career prospects. Promotion had distinct limits and a nonGerman helper could dream of having a post in the local administration and a salary in Reichsmark as the summit of his ambition.

VII.

Conclusion One of the interviewees when asked where it was better to li ve and to work during the occupation - in the city or in the country - responded: „With­ out the Germans it was better everywhere“. This brief answer is a good illustration of the common populär reaction. We disagree with those historians (Alexander Dallin, J. Hoffman) who argue that Germany had many chances and missed all of them. We find it fruitless to determine the place and time where the main mistakes were made in the East. Hitler himself was the biggest mistake. The general aims of German economic policy sharply contradicted the basic interests of all nations. The methods of labour mobilisation applied by Germany could bring only temporary (though sometimes extraordinary) achievements. Soft hands, sweet words and reasonable tolerance might have attracted more assistance, or squeezed out more food, but in the end the Germans were doomed to defeat. 167


V

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T

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J. S

c h u l t e

Living-standards and the civilian economy in Belorussia

I.

Introduction A dialectic existed between grandiose National Socialist plans for the exploitation of the Soviet Union and the practical realities of such schemes for the day-to-day life of the civilian populations. This paper has two distinct sections. In the first, it offers a general overview of official Nazi economic policy in the occupied territories of the Soviet Union. The emphasis on agriculture is a reflection in part of the economic character of the case-study areas around which the second half of the paper is based. It is also a recognition of the argument that the key to victory in the war in the East lay with the peasantry. This was most readily apparent in the case of the Soviet Union where it sent the bulk of its menfolk to the Red Army. But, on both sides of the front, the women and the young left behind had to fight a „battle for bread“. In the second section of the paper, material drawn mainly from the files of Wehrmacht economic agencies in the rear areas of Army Group Centre, as well as those of Wirtschaftsstab Ost (Economic Staff East), is used to assess the real impact of policies on the lives of the ordinary Russians under German rule.1 Army Group Centre encompassed some 200,000 square kilometres with a population of around 9 million. Some four-fifths of the inhabitants were engaged in agriculture, which was above the national average for the Soviet Union of two-thirds. A small industrial i

An overview of the organisational structure of the economic agencies inthe East is to be found in: Alexander Dallin, German Rule in Russia 1941-45. A Study of Occupation Policies, Second Edition, London 1981, pp. 313-319; Norbert Müller, Wehrmacht und Okkupation 19411944, Berlin (Ost) 1971, pp. 91-107; Rolf-Dieter Müller, Das Scheitern der wirtschaftlichen „Blitzkriegstrategie“, in: Horst Boog u.a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, vol. 4, Stuttgart 1983, p. 954 ff. 169


sector, mainly concentred in the urban centres of Smolensk, Mogilew, Witebsk and Gomel, utilized various energy sources including turf-fired power stations.2,The Situation in the Ukraine and the Baltic States, which often differed in detail, rather than in its totality, is mainly outside the scope o f this paper. Overall, the paper argues that economic policy cannot, and should not, be divorced from the sheer brutality o f N azi ideology with its obsessional emphasis on extensive racial extermination and large-scale resettlement. As one writer has recently noted, „by exterminating some and oppressing the rest of the inhabitants, the conquerors created a vast emptiness“ which they sought to fill in a manner that suggested the „full terrifying potential“ ofNazism A This accepted, once the early rapid advance had ground to a halt and the German occupation became part of a war of attrition, all manner o f schemes were attempted to ensure continuity of food supplies and, as an essential part o f this, the Cooperation o f elements o f the civilian population. Simple pragmatism clearly prevailed and modifications to the original ruthless policies of extraction and eradication were very much a response to the unforseen crisis. As Armeeoberkommando (a o k ) 9 noted in December 1941: „If the Russian campaign had turned out to be a simple Blitzkrieg, then w e w ould not have needed to take any account of the civilian population. But an end to the w ar is not in s ig h t... in these circumstances it is foolish to allow a course of action that will only result in making the civilian population 100 per cent our enemies.“ 4 Similarly, the Inspector of Armaments for the Ukraine warned: „If we shoot dead all the Jews, allow the POWs to die, deliver up the large part of the population o f the major towns to death by starvation, and also lose the large part of the rural population through hunger ... the question still remains: ,who shall be left to produce anything o f economic value?1“ 5 A ll the same, whilst fully accepting that any such short-term ameliorations did not reflect a fundamental shift in Overall long-term policy, but were very much indicative o f the „inconsistencies and self-delusions“ that z

Erfahrungsbericht der Militärverwaltung beim Oberkommando der Heeresgruppe Mitte bis August 1 9 4 4 , 1 3 . 8. 1 9 4 4 , Bundesarchiv-Militärarchiv (hcreafter: b a -m a ),

z z . 6. 1 9 4 1 R H 19 1 1 /34 .

3 4 5

170

Jonathan Steinberg, The Third Reich Reflected: German Civil Admiimtration in the Occupicd Soviet Union, in: English Historical Review, vol cx (1995), pp. 650- e 51. Dallin, German Rule, p. 331. M üller, Das Scheitern der wirtschaftlichen „Blitzkriegstrategie'' p r. :o .


characterised the Third Reich, it should not be regarded as somehow beyond the pale for historians to give some attention to the circumstances which allowed many Russians to survive under German rule. Rear area files and those of the various levels of the Wirtschaftsstab Ost contain numerous and often extremely detailed discussions of such projects. Alongside extreme examples of the cruelties that so characterised the ruthless exploitation of the occupied Soviet Union and its peoples are many instances of economic schemes involving all manner of „normal“ economic activities, including, „paid“ labour - rather than crude slavery - and attempts to revive some form of market economy, particularly in agriculture. These projects should not, it must also be stressed unequivocally, be re­ garded as „missed opportunities“ whereby the Nazi regime could have established a viable social and economic System in the occupied territories of the Soviet Union. The main thrust of research in the last two decades has, by a detailed analysis of the inherent barbarism in German policy, given the lie to such a thesis. That it remains part of the „folklore“ on this topic, despite the weight of evidence, is due mainly to the longevity of Alexander Dallin’s seminal work on German occupation policy that appeared during the Cold War, and also to the fact that for some of its proponents in postcommunist Russia it allows new political agendas to be set.6 Thus, whilst the conflicts over occupation policy which developed inside the National Socialist hierarchy are certainly of interest, any amelioration in the original schemes for total exploitation should be regarded as „exceptions which prove the rule“. The point must certainly be made that apart from a perverse if utilitarian Suggestion that the Jewish population should be indirectly exterminated through heavy labour, rather than immediate eradication, such a shift did not alter the Nazi’s insistence on treating the Jews in anything other than categorical terms. Moreo veg even the most „favoured“ civilian areas could expect draconian punishment if German Army security needs (real or perceived) warranted such actions. And, of course, in the final analysis, as the German forces retreated from the Soviet Union, they simply laid waste to everything; including that which they themselves had created.7 6

7

Dallin, German Rule, pp. 660-678. For a discussion of the Iiterature to date on the „criminal“ nature of the German occupation of the East, particularly the role of the Wehrmacht, see Theo J. Schulte, German Army Occupation Policy in Eastern Europe: the state of the debate haif-a-century after the cnd of the Second World War, half-a-decade after German reunification, in: Karen Schönwalder (Ed.), The German Lands and Eastern Europe, London 1996.


II.

National Socialist Plans for the Exploitation oftbe Soviet Union An overview of the Third Reich’s exploitation of the occupied areas of the Soviet Union, with the emphasis very much on the German side of things, is to be found in a wide-range o f published literature.8 The most recent work brings together discussions of National Socialist thinking on race, ideology, economics and geopolitics; all o f which were intertwined. The overall conclusion is, to use Ernst Nolte’s often quoted phraseology, that the conflict with Russia was the „m ost monstrous w ar of plunder, enslavement and extermination in history“.9 National Socialist geopolitical considerations regarding Russia had certainly found immediate expression from as early as the 1920s and were encapsulated inan infamous phrase in Mein Kampf: „Germany will either be a world pow er or there w ill be no Germany ... If we speak of soil in Europe today, we can primarily have in mind only Russia and her vassal border States.“ 10 This Statement was in accord with notions of expansion eastwards articulated by members of the German economic, military and political elite both before, during and after the 1914-1918 war. Nazi racial notions of „Lebensraum“ added a further, if qualitatively more virulent, racial ingredient to an existing territorial ambition, and necessitated the 8

Dallin, German Rule, is still a „classic“ (along with Norbert Müller, Wehrmacht und Okkupa­ tion); and a careful re-reading has reminded me how much subsequent „new“ research has drawn upon these texts. Material not cited elsewhere in this article includes: Gerhart Hass, Deutsche Okkupationsziele und die Kollaboration in den besetzten Gebieten der Russischen Föderativen Sowjetrepublik 1941-1944, and Dietrich Eichholtz, Wirtschaftskollaboration und „Ostgesellschaften“ in NS-besetzten Ländern (1941-1944), both in: Werner Röhr (Ed.), Okkupation und Kollaboration (1938-1945) (= Europa unterm Hakenkreuz), Berlin 1^94; Rolf-Dieter Müller, Die deutsche Wirtschaftspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten 1941-1943. Der Abschlußbericht des Wirtschaftsstabes Ost und Aufzeichnungen eines An­ gehörigen des Wirtschaftskommandos Kiew, Boppard a. R. 1991; Alan S. Mil ward, War, Economy and Society 1939-1945, Harmondsworth 1987, Chapter 5, The Economics of Occupation; Bernd Martin and Alan S. Milwärd (Eds.), Agriculturc and Food Supply in the Second World War. Landwirtschaft und Versorgung im Zweiten Weltkrieg, Ostfildern 1985; Ingeborg Fleischhauer, Das Dritte Reich und die Deutschen in der Sowjetunion, Stuttgart 1983; Waclaw Dlugoborski (Ed.), Zweiter Weltkrieg und sozialer Wandel: Achsenmächte und besetzte Länder, Göttingen 1981; Raphael Lemkin, Axis Rule in Occupied Europe, Washington, D.C. 1944. 9 Ernst Nolte, Der Faschismus in seiner Epoche. Die Action f r a n •,r Der italienische Fa­ schismus, Der Nationalsozialismus, München 1979 (fifth edition) . ,36. 10 Adolf Hitler, Mein Kampf (translatcd by Ralph Manheim), Lor. • - ;9, PP-597-8. 17 2


deliberate starvation of millions of Russian civilians.11A meeting to develop this so called „hunger-strategy“ hosted by State Secretary Herbert Backe of the Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft and attended by the most senior Wehrmacht officers and a number of other State Secretaries from the various economic agencies, took place in May 1941 some six weeks before the actual attack on the Soviet Union.11 Extraction of food supplies from the occupied Eastern territories was one of the most important economic aims of the Nazi regime. Howeveq as the „hunger-strategy“ demonstrated, this was not to be achieved by the exploitation of the surpluses supposedly available in the Soviet Union but by a marked reduction in Russian civilian consumption. Senior military officials advanced the view that the Eastern Armies of the Wehr­ macht could „live off the land“, and the Reichsernährungsministerium accordingly based its calculations for improving the Standard of living inside Greater German Reich on the premise that up to 5 million members of the armed forces could be excluded from the total Reich calculations.13 A very useful comparison can be made with military government policy in the First World War. This raises all sorts of questions as to what was new about Nazi policy and what was „merely “ continuity. Düring the Brest-Litovsk era the German armed forces had laid down an Order of priorities for the allocation of resources: the German Army of Occupation; the Russian civilian population; and lastly the civilian inhabitants of the Kaiserreich,14 Nazi Germany’s order of priorities was very different: the Wehrmacht’s front-line troops, the Rear Area forces; the Reserve Army, and the civilian population of the Reich. No account was taken in pre-war planning of the needs of the Soviet civilian population in the occupied territories. This is abundantly clear from the policy decisions reached at the M ay 1941 Conference. Millions of Russians would have to starve to death in Order to feed both the German armed forces and fulfil the long term plans to provide an additional 10 million tonnes of grain from the Soviet Union during the first year of the occupation and a further n

Rolf-Dieter Müller, DasTorzur Weltmacht. Die Bedeutung der Sowjetunion für die deutsche Wirtschafts- und Rüstungspolitik zwischen den Weltkriegen, Boppard am Rhein 1985. And, his more recent writings such as the articlc in: Rolf-Dieter Müller, Das Rußlandbild derWirt­ schaftseliten im Dritten Reich. Problemskizze und Hypothesen, in: Hans-Erich Volkmann (Ed.), Das Rußlandbild im Dritten Reich, Köln 1994, pp. 357-385. 12 Müller, Das Scheitern der wirtschaftlichen „Blitzkriegstrategie“, p. 989 ff. 13 Ibid.p. 990. 14 Winfried Baumgart, Deutsche Ostpolitik. Von Brest-Litovsk bis zum Ende des Weltkrieges, München 1969. 173


7 million tonnes per year thereafter. In practice, whilst the Germany Army of Occupation and the Nazi agencies in the East consumed over 7 million tonnes of grain, the Reich itself received at best less than 2. million tonnes.15 Moreover, considering the transport difficulties the Reichswehr faced during the First World War, it is all the more ironic to note that the German plannersof 1917/1918 still managed toextract some 1,149,950 tonnes of foodstuffs front the then occupied territories.15 16 In devising their starvation strategy, the National Socialist planners had related it to Scheines for a radical de-industrialisation o f the conquered regions, under which the population of the urban centres would be „surplus to requirements“. Hitler gave his full approval to these plans as advanced by State Secretary Backe and the head of the Wehrwirtschafts- und Rü­

stungsamt of the Oberkommando der Wehrmacht, General Georg Tho­ mas. Equally radical policies suggested by the military Wirtschaftsstab Ost were justified in part by similar arguments of productivity, security and pressures on food supplies.1718Himmler’s Generalplan Ost, a deranged visionary scheute based on a toxic m ixture of massive relocations of indigenous populations in the East and the vast resettlement of ethnic Germans in Order to create a Nazi utopia, contains many of the elements which illustrate the way in which the deliberate interlinking of economic and racial thinking would eventually have led a victoriousThird Reich.'8 Reservations, even hostility to such policies, were expressed at the early planning stage by officials such as Otto Bräutigam, Rosenberg’s political 15 Christoph Buchheim, Die Besetzten Länderim Dienste der deutschen Kriegswirtschaft wäh­ rend des Zweiten Weltkrieges: ein Bericht der Forschungsstelle für Wehrwirtschaft, Viertcljahrsheftc für Zeitgeschichte (hereaftcr: VfZ), vol. 34 (1986), pp. 117-7 45 estimates a net extraction of some 3,5 milliard rm cquivalentof agricultural producc from the Ostgebietein the period up to 31.08.1944. Figurcs for France and the Low Countrics, where less predatory methods were employcd, were up to seven times thosc of the occupied Sovict Union. 16 Tätigkeitsbericht des Wirtschaftsstab Ost, Anhang, Die Ausnutzung der besetzten Gebiete für die Ernährung von Front und Heimat im ersten Weltkrieg 1914-1918,1944, b a -m a , rw 31/78-

17 Müller, Das Scheitern der wirtschaftlichen „Blitzkriegstrategie“, p. 991. 18 Dietrich Eichholtz, Der Generalplan Ost. Über eine Ausgeburt imperialistischer Denkart und Politik (mit Dokumenten), in: Jahrbuch für Geschichte, vol. z6 (198z), pp. Z 1 7 - Z 7 4 ; Helmut Hciber (Ed.), Der Gcncralplan Ost, VfZ, vol. 6 ( 1 9 5 8 ) , pp. Z 8 1 - 3 Z 5 ; Rolf-Dieter Müller, Industrielle Intcrcsscnpolitik im Rahmen des „Generalplans Ost“. Dokumente zum Einfluß von Wehrmacht, Industrie und SS auf die wirtschaftliche Zielsetzung für Hitlers Ostimperium, Militärgeschichtliche Mitteilungen, vol. Z9 (1981), pp. 101-141. Sec also GötzAly, Endlösung. Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden, Frank­ furt a. M.

174

1995.


adviser at the Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, but these were dismissed by the Nazi leadership. The regime believed that any resistance which the policy of plunder might engender could easily be dealt with by repression.192 1 0 With the expectation of a rapid victory in the East the planned starvation strategy appeared relatively free of problems to the Nazi elite, and in the earliest phase of the war the Wirtschaftsdienststellen concentrated on seizing food supplies not required by the advancing German forces and shipping them to the Reich. Consequently, at first the development of a coherent agricultural Organisation for the occupied Eastern territories was neglected. Even when an agency was created to manage agriculture, the Zentralhandelsgesellschaft Ost, it was scarcely concerned with the needs of the population of the occupied territories, other than to the ensure that the peasants fulfilled German quotas.“ The ramifications of such neglect will be examined in due course. Far-reaching economic goals were also evident in respect of German schemes to exploit not only the foodstuff reserves of the Soviel Union but also its industrial raw materials. Nazi economic agencies and their military equivalents along with private concerns entered into a form of partnership to plunder the region. A member of the executive board of the Dresdner Bank spoke in the autumn of 1941 of the war in the East as the „greatest amortisation plan in all of economic history “ ZI Beyond this abstract technical description of German policy was a more concrete harsh reality for the inhabitants of the occupied areas. The initial pressure on sections of the Russian population to „volunteer“ for work in Germany soon shifted to the forced mass deportation of slaveworkers to feed the needs of war factories and mines in the Reich, orto 19 Otto Bräutigam, Überblick über die besetzten Ostgebiete während des zweiten Weltkrieges, Tübingen 1954. 20 Karl Brandt u.a., Management of Agriculture and Food in the German Occupied and Other Areas of Fortress Europe: A Study in Military Government, Stanford, California 1953. 21 Dietrich Eichholtz and Wolfgang Schumann, Anatomie des Krieges. Neue Dokumente über die Rolle des deutschen Monopolkapitals bei der Vorbereitung und Durchführung des Zwei­ ten Weltkrieges, Berlin (Ost) 1969, p. 316 ff.; Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, vol. 4, pp. 138 ff.; Müller, Wehrmacht und Okkupation, p. 96 ff.; Dallin, German Rule, Chapter xviil; Rolf-Dieter Müller, Das Unternehmen Barbarossa als wirtschaftlicher Raub­ krieg, in: Gerd R. Ueberschär and Wolfram Wette, (Eds.) Unternehmen Barbarossa, Stuttgart 1984; Waclaw Dlugoborski and Czeslaw Madajczyk, Ausbeutungssysteme in den besetzten Gebieten Polens und der UdSSR, in: Friedrich Forstmeier and Hans-Erich Volkmann (Eds.), Kriegswirtschaft und Rüstung 1939-1945, Düsseldorf 1977, pp. 375-416. 175


supply the German Hausfrau with cheap domestic servants.22 Such inass transfers of people, which in practice did notalw ays accord with official high level directives to excludc children under the age o f fourteen, ravaged the economy o f the occupied areas and left behind a distorted population balance; already skewed by the fact that most of the surviving male inhabitants of the region were in the ranks o f the Red Army (or in German p o w camps) or had fled to the forests. In summary, it can be stated that the entire economic treatment of the East was little more than a giant looting Operation. M ore than 10 million Germans fought a form o f crusade in the Soviet Union in order to enslave and exterminate their eastern neighbours as a precondition for creating a future Ostkolonien. Into the occupied territories, which were over twice the size of the Reich, more than 30,000 German officials (including agronomists, forestry officers, mining engineers, businessmen, transport specialists, and military economists) were deployed in order to organise the entire economic structure in the interests o f the Nazi regime. More than 55 million Soviet civilians were at the mercy of such officials. Some zo million were compelled to undertake forced labour for their German occupiers, and around 3 million were designated „O starbeiter“ and transported to the Reich; w hilst Germ an resettlement agencies moved into the areas cleared of the indigenous population.23 In thousands o f ruined towns and villages scarcely a single Russian family remained untouched by death, hunger and destruction. In the area in which the case-studies dealt with in this paper are situated - Weißruß­ land (Belorussia) - 2.2 million o f the local inhabitants perished (every fourth person), 209 towns and 9,200 villages were destroyed, the Jews in 70 ghettoes were murdered, and hundreds of thousands of Red Army prisoners o f w ar held captive in 60 camps perished as a result of cold, hunger, summary execution and rampant disease. The impact on the eco-

22 Ulrich Herbert, Zwangsarbeit in Deutschland: Sowjetische Zivilarbeitcr und Kriegsgefange­ ne 1941-1945, in: Peter Jahn and Reinhard Rürup (Eds.), Erobern und Vernichten. Der Krieg gegen die Sowjetunion 1941-1945, Berlin 1991, pp. 106-130. On the numbers of workers taken to the Reich from the Soviet Union, sce Walter Naasncr, Neue Machtzentren in der deutschen Kriegswirtschaft, 1942-1945. Die Wirtschaftsorganisation der SS, das Amt des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz und das Reichsministerium für Bewaffnung und Munition/Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion im nationalsozialisti­ schen Herrschaftssystem, Boppard am Rhein 1994, p. 129. 23 On resettlement policy see: Rolf-Dieter Müller, Hitlers Ostkrieg ur o J'e deutsche Siedlungs­ politik. Die Zusammenarbeit von Wehrmacht, Wirtschaft und ss,'* furt 1991.

176


nomy o f the area was such that is had been suggested that capacity had still not returned to pre-war levels by the late 1980s.14

III.

Agriculture and FoodSupply The unexpected duration of the main campaign combined with the rapacious activities of the German advance troops created immediate Problems. Reports from local Army command in Army Group Centre indicate that the German forces were consuming all of the available agri­ cultural produce. Attempts to overcome the shortages by subsidising Wehr­ macht supplies with foodstuffs from the Reich were blocked politically. German troops were urged to make up deficiencies by intensifying the exploitation of the occupied areas. Table 1: Expected Shortfall in Army Group Centre 1.9.1941 - 31. 8.1942 (figures in tonnes) Grain Fats

177,000 9,000

Livestock

120,000

Potatoes

360,000

Source: Osteuropa, Landwirtschaftliche Auflagen 1941/1942 (Handakte Dr. Baath), Bundesarchiv-Militärarchiv (ba-ma), wi/i D./1410.

The military accordingly adopted a policy that amounted to almost complete defoliation (Kahlfraß) since although the Wehrmacht was supposedly given absolute priority in terms of resource allocation, State Secretary Backe also refused to make available adequate feed supplies for the large numbers of pack animals and horses used by the German Army.2 4 24 Klaus Segbers, Die Folgen des Krieges: Die Sowjetunion seit 1945, in: Jahn and Rürup, Er­ obern und Vernichten, pp. 231-248; Susan J. Linz (Ed.), The Impact of World War 11 on the Soviet Union, Totowa, NJ 1985. For figures on total Soviet deaths see: Sovetskaya kul’tura, September 23,1987, quoted in: R. W. Davies, Soviet History in the Gorbachcv Revolution, London 1989, p. 100; Michael Ellman and S. Maksudov, Soviet Deaths in the Great Patriotic War: A Note, in: Europe-Asia Studies, vol. 46 (1994), pp. 671-680. 177


By December 1941 reports from Kalinin complained that the horses in many units had not received any oats for over tw o months; and that the straw was having to be stripped o ff the roofs in occupied villages.2* This, ofcourse, also had the effectof rendering such dwellings uninhabitable. Difficulties were compounded even further as future advances would take the German Arm y into areas which had either been harvested or stripped o f assets by the retreating Soviet forces. The evacuation of Soviet industry into the hinterland in 1941 (and again in 194z as German armies made a further advance) represents the greatest industrial migration in history. Despite the early chaos and confusion, the Evacuation Soviets, military, party Organs and transportation agencies did achieve what at first sight had seemed im possible.2 26 Even where vital industrial plant 5 could not be transported, critical damage was effected and key item ssuch as specialised to o ls -w e r e removed. M oreover, the „m issing“ inhabitants more offen than not included the local administrators responsible for maintaining the infrastructure. A ll manner o f specialists had gone. M ale and female doctors had been evacuated along with factory managers, overseers in dairies and sawmills and the agronomists on the collective farms. In Rshew, for example, re­ ports from O ctober 1941 indicate that a systematic evacuation had taken place. A village doctor was in charge of the tow n’s large hospital. All the railw ay employees and their families had been removed and many of the remaining population had fled into the countryside. Kalinin was another „classic exam ple“ and the German economic report on the state of the tow n read like a sort of mirror-image Domesday Book. German economic reports stressed that under such conditions the aim was at best to restore minimum levels; there was certainly no prospect o f even low level growth, let alone significant expansion.27 If one draws upon such reports in Order to consider the negative impact of the war on the lives of ordinary Russians in the occupied areas, not simply in conventional terms of food supply but

Kommandanten rückwärtiger Armeegebicte (Korück) 582, Ortskommandantur I (0Kt)/302, Bericht Kalinin, 1 3 . 1 2 . 1 9 4 t , b a -m a , r h 23/224. 2 6 Klaus Segbers, Die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Die Mobilisierung von Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft im „Großen Vaterländischen Krieg“, 1941-1943, München 1987. See also, S. F. Liebermann, The Evacuation of Industry in the Soviet Union during the Second World War, in: Soviet Studies, vol. 35 (^83), pp. 90-102. 27 Korück 582, 19.-24. 10. 1941,17.-20.12.1941, b a -m a , r h 23/225; Kalinin, a o k Report, 29. 11. 1941, b a - m a , r h 23/223/3; Müller, Das Scheitern der wirtschaftlichen „Blitzkrieg­ 25

strategie“, p. 1004 ff.

178


also with regard to housing, schools and the infrastructure in general, the immediate picture is of unmitigated disaster. Some insight into the problems of reconstruction can be gained by considering the railways. In Army Group Centre the network was over 2,000 kilometres and some 11,000 German officials had to be brought in to run the System, along with more than 22,000 trained Russians and a further 60,000 unskilled workers.28 Given the importance of the System for both the front and rear areas, the reopening of the lines was dearly a priority. But as in other vital areas, the Germans’ efforts were always limited by the very low starting base. Thus, by the summer of 1942, overall only 20 per cent of pre-war structures had been restored. Again, this had considerable consequences for the civilian population.29 Wirtscbaftsstab Ost recognised that a contradiction existed. Thestarvation policy was predicated upon rapid military victory, but now the incomplete military advance had created its own problems. Because of the sheer size of the occupied territories and the potential security threat in the Rear Areas behind the front it was now essential to appease the local inhabitants. A conflict was bound to develop between the immediate demands of the German army of occupation, the pressure from the Nazi leadership to transport surpluses to the Reich, and the mid to long-term necessity to ensure continuity of supply; and, in the process, stability in the occupied areas. The way in which all these conflicting needs would be dealt with would be crucial for ordinary Russians. A complex mixture of influences thus determined policy. High-level Nazi planners continued to insist on the implementation of the original exploitation schemes, whilst pragmatic considerations encouraged some within the German occupation forces to suggest the revival of the indigenous economy, particularly in agriculture. It should be noted, however, that in any discussion of this topic a distinction was often drawn between the needs o f the towns and those of the countryside. The Army was certainly aware of this and at a Chiefs of Staff meeting in Orsa on 13 November 1941 it was reported that the food Situation for the civilian population in the urban areas was „catastrophic“.30

28 Werner Haupt, Heeresgruppe Mitte, 1941-1945, Dorheim 1968, p. 256 ff.; H. Pottgeistcr, Die Reichsbahn im Ostfcldzug, Neckargemünd i960. 29 Dallin, German Rule.p. 379. 30 Christian Streit, Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941-1945, Stuttgart 1978/1991, p. 157. 179


B y w a y o f a c o m p r o m i s e , b u t st ill v e r y m u c h in k e e p i n g w i t h N a z i t h i n k ing, stric t g u id e lin e s w e r e la id d o w n r e g a r d i n g th e f e e d i n g o f th e u rb a n p o p u la tio n . D irectives su ch as th a t fo r th e S o u th e rn a r m y g r o u p c o m m a n d w e r e ty p ic a l o f th o se th r o u g h o u t m o s t o f th e o c c u p ie d territo ries.

Table 2 Civilian rations in calories per day Category „Useful w o rk “

C alories per day 1,200

N o direct benefit to German occupiers

850

Children under 14

420

Jews (all ages)

420

(Minimum N on-m anual w orkers rations in the Reich for 19 4 1:1,9 9 0 calories.31) Source: Befehlshaber, Abteilung v ii , Anordnung Nr. 26, (100/41) 15. n . 1941, ba -ma , RH 22/9.

Where certain military Commanders had already been feeding many of the inhabitants of urban centres (such as in Witebsk) this was more often done in Order to avoid hunger-riots (Hungerrevolten) and thus prevent the locals from moving towards the partisans.3 132 A growing demand for skilled and semi-skilled labour to repair roads and rail lines necessitated further consideration of food requirements for the urban centres, particular since recruitment was already complicated by the depopulation of the towns. Reports from Smolensk for June of 1942 were fairly typical: „Positive manifestations of starvation have, up tili now, been avoided only because large numbers of the urban population have been able to wander off to relatives in the countryside. The numbers o f those who have migrated can be estimated at around 12,000. These people w ho are vitally important for the extensive labour requirements of the W ehrmacht will be very difficult to procure from the countryside.“ 33 A ny amelioration of policy was, however, limited. The urban population continued to get by through its own endeavours rather than the intervention 31 S. B. Clough, The Economics of World War II, in: European Economic History, London 1968, Tabie 40, p. 477. 32 Korück 582,Tagebuch-Nummer (Tgb. Nr.) 396/8,22.08.1941, b a - m a , rh 23/230. 33 Befehlshaber Heeresgebiet Mitte, Ernährung der Zivilbevölkerung, ; i 0 6 . 1942, ba -m a , rh 22/203.

180


of the German administrators. As well as foraging trips into the countryside (Hamstern), reports from places such as Rshew suggest that those still living in the town by the late summer of 1942 were managing to eke out a bare existence only by relying on potatoes and vegetables grown in makeshift allotments.34 The Situation in the towns could only deteriorate further as a result of forced deportation of Russian civilians to the Reich. The effect on the already suppressed urban economy was considerable, for the Germans tended to give priority to the selection of skilled workers. In the rural areas the forced labour programme also drove large numbers of young people to flee into the forests. Military reports continually warned of the threat this posed to local agriculture with the key workers abandoning their tasks in the fields.35 In the rural areas, some attempt was slowly made to adopt a more constructive policy that took account of long-term supply needs, whilst at the same time seeking to effect the sorts of political and social change that the Germans thought would facilitate rear-area security. Directives were issued that requisitioning was to be at the expense of the Sowchoses (collective farms) and Kolchoses (state farms) with any private property of the peasantry regarded as exempt. Guidelines were also laid down on the seizure of cattle, with categories of animals specified that could not be taken for slaughter; such as breeding bulls, cows in calf, or those with high milk yields.36 In reality, seizure actions regularly failed to observe these guidelines. Landwirtschaftsführer (the lowest level German agricultural officials) also warned that the requisitioning of horses would further increase prices as the amount of land under cultivation decreased. Seizure of crops such as potatoes also effectively ruined the small-scale distilling industry and pig-farming. Even where the Army stipulated and enforced minimum payment levels - an approach which surely indicates the extern to which the concept o f total exploitation had been abandoned - the sums in question were far from adequate. A comparison with producer prices in the Reich gives some idea of the expropriative nature of the Army actions. The 10 to 1 exchange rate was extremely favourable to the Reichsmark; given the pre-war official rate of 2 to 1. Clearly this was designed, if any34 Köruck 58z, 0x1/532 Nr. 407/42,1.9. 1942, ba- ma , rh 23/247.

35 Erfahrungsbericht der Militärverwaltung beim Oberkommando der Heeresgruppe Mitte 22. 6 .1941 bis August 1944,23. 8.1944, ba -m a , rh 1911/34; Müller, Wehrmacht und Okku­ pation, p. 114 ff. 36 Korück 582, Erfassung von Rindvieh, Befehl Nr. 93, ba-ma , rh 23/234.8

l8l


thing, to erode, rather than just to maintain the differential between the Standard o f living of Germans in the Reich and that of the subject peoples in the Eastern territories.37

Table 3 Prices paid by the German Army for agricultural produce as compared with Reich producer prices C om m odity

Prices per 100 kilos (except as indicated) Arm y G roup Centre

Livestock

200 roubles (20)

Reich (r m * equivalent) 100 RM

Potatoes

12 (1.2)

6

Eggs (per 100 )

23 (2 .3 )

12

Grain

22 (2.2)

11

*■ 10 Reichsm ark (r m ) = 100 roubles (= $4.00 38) Source: Kom m andanten rückw ärtiger Arm eegebiete (Korück) 58z, Festsetzung der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse beim A n kauf in R u ß lan d ^ . 8. i 94 i , b a -m a ,

RH 13/223.

Even with the introduction of some form of payment the behaviour of m any German units displayed a gross misunderstanding of peasant psychology. The complaint that the Army had removed a villager’s „best“ or „la st“ cow appeared so often in military files as to be almost apocryphal. Even where the retreating Soviet forces had only left a peasant just one cow , the Germ an decision to take that one and only remaining animal caused more resentment than the original removal of perhaps the rest of the herd; especially if the last cow had been retained over the winter.39 W hen such conditions prevailed, the promised decollectivisation of agriculture had little appeal; a fact recognised by some German rear-area com manders: „T he small farmer has things really hard. The Wehrmacht 37 Bernard R. Kroencr u.a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, vol. 5/1, Organisa­ tion und Mobilisierung des deutschen Machtbereichs. Kriegsvcrwaltung, Wirtschaft und personelle Ressourcen 1939-1941, Stuttgart 1988, p. 251 ff. 38 Brandt, Management of Agriculture and Food, pp. 116-119. 39 K. Gen (Kommandierender General), im Heeresgebiete Mitte, la,Tätigkeitsbericht der Abt. la für M onat April 1942, Haltung der Zivilbevölkerung, Briefbuchnummer (Br.B.Nr.) 1694/ 42), 7. 5. 1942, BA-MA, RH 23/232.

182


takes his last horse away from him and often even his last cow ... What use is the proposed decollectivisation to the farmer if he doesn’t even have a horse with which to cultivate the land?“ 4° One essential problem was that the „normal“ cash-based economic link between town and countryside had been severed by the occupation. Moreover, when it became apparent to the farmers that the Germans had nothing to offer in the way of meaningful incentives to feed the urban population, they often made no attempt to produce significantly more than for their own needs. Themselves victims of the Army’s requisitioning policy (discussed in more detail below), they saw little point in schemes which rewarded productivity not with a greater share of the produce but with no more than seizure without compensation or at best (worthless) cash payments and promisory notes. Instead, there is a clear indication in German reports that the farmers only produced a surplus when they could engage in harter with the urban population. Normally this took the form of petty exchange, but in some instances, particularly when German troops were involved, a form of large-scale trade took place with manufactured goods being swapped for foodstuffs.4 41*This, of course, only encouraged 0 the black market to flourish. Against such a backdrop, the introduction of schemes to decollectivise agriculture (the Agrarerlaß of February 1942) appear to have been mere Propaganda exercises. The return of land to the peasants certainly never took place on the scale promised. Göring had made it clear from the opening months of the war in July 1941 that the kolkhoz System would have to remain since Wholesale decollectivisation was regarded as likely to put at risk German grain supplies. Thus, even the Agrarerlaß essentially kept a Soviet style structure in place in all but name; with compulsory workdays and delivery obligations. Moreover, land taxes continued to be levied and were regularly increased. The new „cooperatives“ were essentially for the benefit of the German occupiers, not the farmers who formed them.41 Reports for Bryansk for the spring of 1942, for example, make much of the festivities which the German Army organised to mark the partitioning of the local collective (Kolchoswirtschaft), but subsequent

40 Br.B.Nr. 1694/42,7. 5 .194z, ba -m a , rh 13/232. 41 Köruck 58iOKi/532Nr. 2401/42,11.6.1941, ba -ma , RH 23/147. 41 On decollectivisation see: Ralf Bartolcit, Die deutsche Agrarpolitik in den besetzten Ge­

bieten der Ukraine vom Sommer 1941 bis zum Sommer 1942 unter besonderer Berücksich­ tigung der Einführung der „Neuen Agrarordnung“, Dissertation, Hamburg 1987. 183


reports noted that serious difficulties continued with regard to the supply of foodstuffs, and the need arose to increase requisitioning levels.45 A comparison between life under the former Soviet System and conditions under the „n e w “ German scheme is difficult to construct. However, it has been suggested using Soviet figures for 1938 and German projections for 1943, that under the Communists the peasants would have retained 27 per cent o f their output, whilst the Nazis would only have allowed the farmers to keep 22 per cent.4 444 3 5This said, the Germans were undoubtedly less efficient than the Soviets in collecting their „due“, not least because the peasants seemed better able to hide more from the occupiers. All the same, areas where agricultural „reform s“ were introduced experienced a marked increase in partisan attacks. Ironically, whilst this often resulted in the seizure o f anything the Germans had left or missed, the Germ ans often to o k „collective reprisal m easures“ against such districts without any regard to the local population’s actual relationship with the partisans. Overall, given the long term objectives of the German occupiers, the Suggestion that a great opportunity was missed in not privatizing and redistributing the land seems to miss the point as to the true nature o f N azi objectives.45 As has been suggested already, decollectivisadon depended in the final analysis on some sort of sound cash economy. Reichskreditkassenscbeinea form o f prom issory notes - had been introduced by the occupying authorities for transactions with the locals in Order to prevent a massive increase in the money supply that would have driven up prices. Modifications to the original thinking as the result of the failure to achieve a rapid victory, now meant that the Germans wished to avoid a resultant rapid decline in the Standard of living, since the locals would associate this with the German presence, rather than see it as a measure of the inadequacies o f the form er Soviet economic System. As it was, the overspending by individual soldiers, w ho often used hard cash funds from home, did in­ crease the money supply and, as anticipated, prices rose. Promissory notes becam e increasingly worthless. Given the tendency o f the Arm y to treat the rear areas in the manner o f a semi-colony, this only served to further en cou rage the proliferation o f harter. Indeed, scrutiny o f the Feldpost 43 On the eventual failure of the agricultural policy, see: Korück 559 (Smolensk), Br.B.Nr. 11/ 43, August 1943, b a - m a , RH 13/155. 44 Dallin, German Rule, p. 375. 45 John Barber and Mark Harrison, The Soviet Home Front, 1941-45. H istoryof the U S S R in World War II, London 1991, p. 103.

184

Social and Economic


indicated that soldiers were writing home requesting that they be sent cheap items from Germ any (billige Waren) in Order to trade with the locals.46 The economic impacton the civilian population can begauged insome measure from the black-market prices which resulted: Tableq Official and actual food prices: Feldkommandantur Walki,July 1942 (Price in roubles) U nofficial

Foo d stu ff

O fficial

1 k g bread

1.2 0

150

leg g

0 .8 0

8

1 litre m ilk

1.2 0

20

1 4 .5 0

280

1 litre s u n f l o w e r oil

S o u r c e : F e l d k o m m a n d a n t u r W a l k i , Durchführung der Agrarordnung, 17. 0 7 . 1 9 4 2 ,

ba-ma, rh 2 3 / 2 0 .

Looked at differently, however, it can be argued that the black-market, along with harter, actually allowed the System to function.47 It enabled the cities to be fed, irrespective of official German policy, and it facilitated the circulation of goods. In any case, since it could not really be controlled without a massive policing effort on the part of the occupiers it flourished. This is not to say that it was without its problems. In the case of Smolensk, whilst official bread prices increased from 4 marks per kilogram in summer 1942 to 25 marks a year later; black market prices were anything up to a factor of 100 higher.48 German official large-scale expropriation policy was one matter, the unofficial Wholesale looting by the occupying forces was another. It should be noted that despite the insistence at the highest level that the rear areas constituted an exclusive economic area for the benefit of the Reich 46 Der Kommandierende General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Hccrcsgcbirt Mitte (Ao/Abw in 828/42), Tauschhandel mit russischer Bevölkerung, 2 . 1 2 . 1 9 4 2 , b a - m a , rh 22/235. 47 See the cvidence from elsewhcre in the occupicd East. Forcxamplc: J.T. Gross, Polish Society under German Occupation. The Generalgouvernement 1939-1944, New Jersey 1979. p p .109-113.

48 Lagebericht der Bezirksvcrwaltung, Smolensk, Juli 1943, ba- ma , rh 13/155.

185


(deutsches Wirtschaftsland) and that looting would be punished severely, it continued on an ever increasing scale. The impact on the local econoiny is impossible to quantify with any precision. This said, the records of the military government indicate both the prevalence and scale of the problem throughout the entire occupation period. To take a single representative example from the Start o f the war, reports for Witebsk for mid-August 1941 suggest that the town had become something of an open city. Troops had removed large quantities of foodstuffs either by threat of force or by presenting bogus requisitioning forms. In the surrounding countryside livestock had been a particular target. O f the 200 cows in the local collective, only eight remained; all but twelve having been taken w ithou t receipts or paym ent. Local reports from Toropjez noted the unwillingness o f farmers to continue to supply foodstuffs after Army headquarters in the district had refused to make payments against forged requisitioning forms. Soldiers were even waylaying peasants on their way to markets in the towns and in some cases entire wagons and horses had been stolen.49 Once again, however, a different gloss could be put on certain of such activities since they could be seen to be facilitating the circulation of goods in an economy in which „norm al“ forms of transaction could no longer function effectively. In the case, again, o f W itebsk, soldiers were also raiding the local factories and Stores to remove materials w hich they attempted to harter with the local rural community for eggs and flour. In one instance, a tim ber yard had been stripped and a m illion sheets of plyboard (with a value o f over 3 million roubles) had been stolen. Elsewhere, 15 tonnes o f salt had been taken by German soldiers only to reappear some time later during harter negotiations with local farmers.50

IV.

A Balance Sheet The rem arks in this paper are based almost exclusively on the files o f the Germ an m ilitary government and as such present a very distinct perspec­ tive on the living Standards o f the local Soviet population. This noted, the day-to-day existence o f the inhabitants of the occupied territories de-

49 Numerous files including: OKH GenStd.H.Az 965/42, 25. 7.1941 and Vorück 582, Ortskom­ mandantur 1/5324. 10. i 9 4 I , b a -m a , rh 23/223. 50 Korück 582, Ortskommandantur 1/532 Witebsk 396/8,22.08.194 t, «A-MA, RH 23/230.

186


pended to a marked degree upon the actions of thesc military occupicrs, and in this sense the reliance on German sources has a rationale which determines the tentative conclusions of this paper. Nazi economic policy, as was stated at the outset, cannot be unravclled from N azi racial policy. This said, the necessitics of the deteriorating military Situation obliged the German occupiers to ameliorate some of the more draconian aspects of the original schemes for the occupied areas of the Soviet Union. Such a move was based on simple pragmatism and was of little consequence for racial groups, particularly the Jewish population, who could not be exempted, under any circumstances, from the original schemes for eradication and resettlement. Those Jews confined to the ghettoes w ho had so far escaped immediate removal were not even allowed to visit markets and out of desperation offen attempted to waylay farmers on their way to the towns; which only served to reinforce German perceptions that they were little more than „bandits“. Indeed, German Army officials undoubtedly had very fixed views on all the Russians whom they controlled. There was certainly a firmly held belief that as „less developed“ and intrinsically „inferior peoples“ the indigenous inhabitants of the East could neither expect nor need a Standard of living in anyway comparable with that of their German masters. The occupied Soviet Union was a vast colony which formed a significant part of the German economic exploitation area and the inhabitants at the very best had a Status which reflected this attitude. The Germans aimed for the lowest possible prices, wages and Standards of living.51* Moreover, the devastating impact of the German retreat left little sign, if any ever existed, of the benefits of the German occupation. In the case study areas of this paper as many as 250,000 civilians (not including Jews) may have lost their lives. The destruction of Wjasma, Ghatsk and Rshew produced over 150,000 refugees and fewer than 800 buildings of any sort survived in all three towns. In the countryside around Systschewka, 137 of the district’s 248 villages simply disappeared, and this was a typical scenario repeated throughout the region.51 It may seem perverse therefore to even ask if any of the inhabitants of the occupied Eastern territories derived any benefit from the German presence. All the same, whilst not wishing to detract from the sheer scale

51 Dallin, German Rule, p. 403 ff. 51 Müller, Wehrmacht und Okkupation, p. 158 ff. 187


o f suffering caused by the German invasion, it is o f historical value to pose the related questions o f how the m ajority survived occupation and the differing ways in which they fared. In the first place, this is not an easy matter to quantify. Discussions with historians o f the Soviet Union have produced little in the way o f benchmarks for the pre-1941 period against which to measure subsequentchanges. German economic reports suggest very low levels o f pre-war development in many parts o f the case study areas, despite over twenty years o f communism. Expectations in, say, Smolensk were certainly very different to those in, say, Stuttgart. To recognise this is not to subscribe to N azi thinking on the intrinsic backwardness of the Russians and the failings of communism as an economic System. Rather, it gives some sense o f the enormous impact o f a destructive occupation on an already underdeveloped System.53 The urban population clearly suffered immediately as a result of initi­ al German policy. Subsequent schemes to revive industry were essentially doomed because o f the damage to the basic infrastructure, and the severing o f the food supply link with the countryside was exacerbated by the demise o f a „norm al“ cash economy. The impact on the urban population was not, however, uniform. Economic conditions made it difficult to reopen damaged large-scale industrial plant, and this along with fanciful German ideas for the creation o f an appropriate social structure for the occupied East encouraged artisanal trades to flourish. Payment for work which the German occupiers deemed to be useful was increasingly made in Reichsmarks and since workshops produced goods, such as agricultu­ ral implements, that could be easily bartered for foodstuffs, this further improved the lot of this socio-economic group.S4 With the removal of large numbers o f the indigenous skilled workforce through conscription, incarceration in the p o w camps, death, and later deportation to the Reich, opportunites may well have increased for some of those who remained behind; including those with a Tsarist background who had been marginalised under the now departed Soviet regime. Those civilians employed in that m ost favoured area o f the German-run economy, the railways, cer­ tainly enjoyed a relatively higher Standard of living than those in less „es­ sential“ occupations. Also, unfashionable as it may be to refer to this, the

German translations of „Ekonomitscheskaja Geografia

53

ssr “

von Baranski (i939/vF), lodged

in the Wirtschaftsinstitut für Oststaaten (Königsberg), ba - m a , R CU 54 On the „favoured“ position ofartisanssee:Dallin, German Ruie, 379 ff. Also Vortrag des Befehlshabers Mitte, General von Schenkendorf, zjune 194z, H/. l . RH 6/Z17.

188


removal o f the Jewish inhabitants of the region also benefited some of the other inhabitants; particularly through the reallocation of housing and redistribution o f clothing.555 6 These arguments noted, living conditions in towns, offen physically damaged by the war, were probably more likely to be exacerbated by the mass removal o f the skilled workforce, since this produced a society with less capacity to regenerate itself. In the same way, even where a mass influx of offen unskilled refugees took place, this combined with the forced billeting o f German troops resulted in a deterioration in the Standard of li­ ving in many urban centres. In Smolensk, for example, in July 1942., some 50,000 German soldiers were barracked in the town, while at the same time 20,000 Russian refugees were living in cellars and attics. Housing, as much as food which tends to dominate measures of the Standard of living, needs to be included in any analysis.50 In the countryside, because of the sheer size of the area, some fortunate civilians never came into contact with the invading forces until after the first winter o f the war. But after this interlude when they also enjoyed a respite from Soviet authority, the entire occupied territory found itself under the control o f either the Germans or the partisans; or in the worst possible scenario contested by both. Local communities were offen so ravaged by the first Visitation by the Germans, who confiscated almost everything not hidden, that subsequent politically motivated schemes to reform agriculture were doomed to failure. In the short term, some peasants did enrich themselves at the expense of the towns: through the harter System and thriving black market.57 But whilst this upset the traditional division in which the towns exploited the countryside, this was a very pyrrhic victory. Where the locals did cooperate with the German occupiers they became a clearly defined target for the worst excesses of the partisans.58 For the German occupiers any Sugges­ tion that full-cooperation was being withheld usually resulted in varying forms of punishment, including widespread collective reprisal measures against communities even suspected o f harbouring insurgents. The ma: 55 On this highly controversial assertion see: Schulte, German Army, p. 231; Raul Hilberg, Per­ petrators, Victims, Bystanders. The Jewish Catastrophe 1933-1945, London 199z, p. 214. See also: Claude Lanzmann, Shoah, New York 1985. 56 Vortrag des Befehlshabers Mitte, 20.06.1942, b a - m a , rh 6/217. 57 Dallin, German Rule, p. 394. 58 Erich Hesse, Der Sowjetrussische Partisanenkrieg 1941 bis 1944 im Spiegel deutscher Kampfanweisungen und Befehle, Göttingen 1994.

189


xiin that the peasantry found itself inexorably caught betwcen thc Ger­ man hammer and the Sovict partisan anvil is difficult to refute.5y „Strategies for survival“ no doubt obliged many to work for the Ger­ man occupiers, not only on the land or in local industries, but also in the military defence units and police formations. Rates o f pay for the Ord­ nungsdienst members, for example, were certainly attractive, given the decision to issue Reichsmarks from the winter o f 1942..

Table 5 Daily Rates of Pay for Local Russian Defence Units (Ordnungsdienst) ca. 6 . 11.1941

Single Men

Family Men

Leader

10.00 roubles

15.00 roubles

D eputy

7.50

12.50

O D man

5.00

5.00

ca. 12 . 11.1942

Single Men

Family Men

Leader

3.30 Reichsmarks

4.80

D eputy

1.50

3.00

Troops

0.80

1.80

Source: Korück 582, Anlagen zum Kriegstagebuch Rußland, 9. 5 -3 1.12 .19 4 1,

42,

B A -M A , RH

b a

-m

a

,

r h

(k

t b

),

Einzelbefehlezum Einsatz in

23/228; aok 9, Auszug aus Anlage 5, Nr. 8000/

23/251.

M ore often than not, however, such individuals were simply doing the best they could to protect their homes and families in a Situation not of their own making. In the end, most lost virtually everything, either as a result o f evacuation westwards with the retreating German forces from 1943 onw ards, or worse still at the hands of the restored Soviet authorities. O ne aspect o f the condition of the civilian population in the occupied areas w hich is sometimes overlooked relates to the predominance of wom en. W ith the vast majority of Soviet men confined to the p o w camps, o r eise having fled to the forests, most of the inhabitants of the areas under G erm an m ilitary control were female. In the rear areas of Army Group Centre, for exam ple, over 75 per cent o f the population were female. The 59 Dallin, German Rule,p. 71.

190


Situation was com pounded in that many of the males who did remain were mere children or youths. In view of the lack of able-bodied men in the occupied areas, the Arm y attempted to solve its own manpower problems by employing women and girls. Accordingly, there was some Suggestion at first that whereas the few remaining men could be press-ganged into work, a paid and volunteer System would be adopted for women. However, when sufficient numbers were not forthcoming, directives were issued that demanded that women be used to perform labour in order to release the available men for other tasks, especially in the local defence units. Guidelines were drawn up for all female work units. Heavy workloads were imposed on these units, not only in terms of the tasks allotted but also by setting a minimum working week of 54 hours. By the winter of 1942 all mothers with children were ordered to undertake snow-clearing, and in order to facilitate this the Arm y authorities planned to organise

Kindergärten with elderly women acting as minders.60 Extremely low wages were paid as a crude economic inducement. It was even suggested in administrative guidelines that by offering paid work to women, this could prove to be a powerful agent of social reform. Some German officials went so far as to argue that by giving preference to unmarried women as far as w ork was concerned, this offered a truly social measure in Opposition to serfdom under Bolshevism. Such ideas were very much the preserve o f a few „rom antics“, as was the idea that Iocals should be sent on visits to the Reich in order to return with positive experiences o f German „cleanliness“ and „efficiency“ that they could propogate in their home communities.61 In any measured assessment o f the impact of war, it should be noted that the devastation created by the German evacuation of the occupied territories w as com pounded by the Soviet response to this retreat; particulary the actions o f the partisans. M uch of what the Germans had put in place was simply destroyed not just by their own hands, but by the partisans who sought both to prevent the removal of resources westwards and also to punish those who had co-operated - for whatever reason with the occupiers. Some indication of the scale of the damage inflicted by the partisans can be gleaned from one month’s figures for Wirtschafts­

inspektion Mitte for M ay 1943. Around 100 collectives and small power stations had been put out of action, thousands o f farm animals had been stolen, along with significant quantities of agricultural machinery and Korück 581 (okh Mitte),H.Gr.’Wi.Fü/Kdr.d.Kgf./O.Qui, Br.B.Nr.9035, ba -m a , rh 13/151. 61 Schulte, German Army, p. 164 ff.

60

191


equipment, and a number o f warehouses had been raided.61 To introduce this into the discussion is not to seek to deny the ultimate responsibility of the German invaders for the fate of the wartime occupied territories, but for many ordinary Soviet citizens who suffered the consequences irrespective of which „side“ acted as the agent, the distinction was rather too fine. The subjunctive is, of course, only available in counter-factual historical parlour games. All the same, one way to determine the impact of National Socialist policy on the Standard o f living o f the ordinary Russians, who found themselves under Germ an occupation, is to move beyond the short-term influences created by the needs o f pragm atism , in Order to consider what would have happened had the Germans not lost the war.63 The „niche econom y“, that developed as force o f circumstance obliged the German occupiers to modify their original draconian policies, can give rise to a distorted image o f a reconstructed Eastern society populated by artisans and liberated peasants. However, in reality whilst a limited number of social and economic groups did manage to exploit the changed Situation, this was very much a strategy for short term survival on their part. In the utopian projections of the Nazi future, the fate o f virtually the entire indigenous civilian population of the occupied Eastern territories was one to be feared, not welcomed.

Anlage zum Auszug aus dem Geheimbericht der Wirtschaftsinspektion (Wi In) Mitte, Ver­ luste in der Wehrwirtschaft im Bereich der Wi In Mitte, Mai 1 9 4 3 , b a - m a , r h 6 / 4 1 7 . 63 See, for example: Ralph Giordano, Wenn Hitler den Krieg geworn-n hätte. Die Pläne der Nazis nach dem Endsieg, Hamburg 1989, p. 153 ff. 6z

192


G

a b r ie l l a

Et

m e k t s o c l o u

Changcs in thc Civilian Economy as a Factor in thc Radicalization of Populär Opposition in Grcccc, 19 4 1-19 4 4 I.

Introduction The reading of Greece’s wartime experience has becn mainly the artifact of postwar developments. When the „Third Round“ of the Grcek civil war1 ended in the fall o f 1949 with the complete victory of the political Right, Greece’s new leadership attributed the country’s woes to „Communism“ while the effects o f Axis exploitation were, if not forgotten, well-buried. Until 1974, interpretation of wartime history remained the monopoly of the „victorious“ Right, which tried to demonize the National Liberation Front (EAM) and presented Greek collaborators as defenders of the nation. Through polemical works, the Right perpetuated the imprint o f the Civil War experience in Greek political and intellectual life1 to such an extent that the Greek wartime national resistance movement was not officially recognized by the Greek government until August 198z.3 1

As „First Round“ is considered the fighting which began in October 1943 berwcrn Lcftist and Rightist Resistance groups. The „Second Round“ lasted from December 1944 to January 1945 and ended with a Communist defeat. The „Third“ started in February 1946 and conrinued until October 1949. Officially, the end of the Civil War was announced by thc vicionous rightist government in Athens only in July 1961. See: Hagen Fleischer,The Last Round of the Civil War: Developments and Stagnation in Historiography Conceming Axis-Occupied Greece, 1941-1944, in: L. Macrakis and P. N. Diamandouros (Eds.), NewTrends in Modem Greek Historiography, Hanovcr, N. H. 1981, p, 151. 1 Fleinz Richter, 1936-1946: Dyo Epanastaseis kai Antepanastaseis sten Hellada, vol. 1, Athens 1975, pp. i6 iff. 3 Until 1974 participation in the anti-fascist Greek resistance movement was condcmncd as unpatriotic conduct. After the fall of the Greek junta (1967-1974), the new Prime Minisiet; Konstantinos Karamanles, declared general amnesty and permitted the repatriation of Greek communists from their exile in Eastern European countries. But it was only in 1981, with the introduction by the social ist government of Andreas Papandreou (pasok) of the Law for the

193


The restorntion of dcmocracy in 1 9 7 4 cffcctcd a great quantitative boom in wartimc litcrature; yct the vast majority o f monograplis dealt again with the samc old issues: 1) the split in the political elitc - the socalled „politikos kosmos“ (political world) - over the question of the King’s return at Grcccc’s liheration; z) the political charactcr o f the Grcek rcsistance movement; 3) and foreign intervention in Greck politics, with special emphasis 011 British wartime tactics and their conscqucnccs.4Thus wrapped up in Grcece’s internal political developments, Greck historiography confined to a subordinate rolc the economic aspects of Axis rule, with the famine in the winter of 1 9 4 1 / 4 Z , which necessitated the liftingof the Allied economic blockade in the summer o f 1 9 4 z and the Organization of an international relief scheine for Greece, being almost tbe only eco­ nomic issue o f this period given some attention - perhaps because it is so morally charged .5 Fortunately, a new historiographical trend developed in the 1980s, and the consequences o f German and Italian exploitation have become the focal point o f a number o f w orks.6 These studies support the view that political and socioeconomic developments during and after the war were R(.'Cognition of the Rcsistance of the Grcek People against the Occupation Troops, 19411944, that the cold war vision of the war was finally revised. Sec Apostolos Papandreou, Kokkinc Phloga. Dokimiogia ten Ethnike Antistase, Athens 1988, and Christophe Chiclct, Lescommunistcsgrccsdanslaguerrc. Histoiredu particommunistedcGrcccdc 1941 ä 1949, Paris 1987, p. 174. 4 Nicolas Svoronos, Greck History, 1940-1950. The Main Problems, in: John Iatrides (Ed.), Greece in the 1940s. A Nation in Crisis, Hanovcr/London 1981, pp. 1-14. 5 Therc was actually a greater effort in the immediatc postwar period to documcnt the dcvastation of Greece during the occupation, than therc was from the 1950s to the 1980s. The ruinous effccts of Axis appropriation, and, in particular, the starvation of the Greck population in winter 1941/42, were discusscd in many officio! and semi-official publications by the Greek exile government and by the Allies in the late 1940s. In addition, during the „Third Round“ of the Civil War, in view of Bulgarian support of the eam /elas partisans, reports on Bulgarian wartime atrocities in Thrace and Macedonia appeared. But thesc works were published too early to be able to examine German, Greek, Italian, and Bulgarian archival sources. 6 For example, Anke Wapplcr, Grundzüge der Okkupationspolitik des faschistischen deut­ schen Imperialismus gegenüber Griechenland von März 1943 bis zum Oktober 1944, Ph. D. diss., Berlin (Ost) 1986; Rainer Eckert, Vom „Fall Marita“ zur „wirtschaftlichen Sonder­ aktion“. Die deutsche Bcsatzungspolitik in Griechenland vom 6. April 1941 bis zur Kriegs­ wende im Februar/März 1943, Frankfurt a.M. 1992; Mark Mazower, Inside Hitlcr’s Greece. The Experiencc of Occupation, 1941-44, New Haven 1993; Gabriella Etmektsoglou, Axis Exploitation of Wartime Greece, 1941-1943, Ph. D. diss., Ernory University 1995. The experience of the Greek territorics annexed by Bulgaria has not reccived much attention in reccnt historiography. 194


strongly influcnccd by Axis exploitation and arbitrary tcrror. It is in the light of the link between human suffering caused by Axis policics and mass violence that this paper aims to providc an account of cconoinic lifc in occupied Greece -especially the material conditionsof ordinary peopleand offer insights into some forms of Opposition to which thc people’s sense of hopelessness, injustice and outrage prompted thcm. The sources I have examined allow a better view of the Haltung rather than the Stimmung aspects of populär opinion; yct they providc enough evidencc for the fact that the profound socioeconomic dislocation caused by Axis exploitation and random violence provoked Opposition to and rejection o f the authority of both the occupiers and the Greek political establishments at home and abroad, creating a fertile ground for the spread of an autonomous resistance movement in which the Communists playeda central role.

II.

Axis Requisitions ofFoodstuffs and the Famine of 1941/42 The horrifying famine of 1941/42 provided the most dominant influence upon the formation o f Greek populär opinion during the occupation.7 The overriding causes of the food disaster were: an overall reduction of available food, the Axis regime of plunder and a great numberof occupa­ tion troops living o ff the land, the break-down of Communications bet­ ween producing and non-producing areas, the failure to implement a comprehensive system of food and price Controls, the shift of goods to the black market, and the Allied naval blockade. Greece’s peacetime cereal deficiency became alarming following Italy’s attack in October 1940. Imports from traditional supply markets which had provided 40 per cent of total wheat consumption8could no longer be 7

For a definition of the concept of „populär opinion“ and a discussion of the difficulries involved in finding and interpreting material which allow an analysis of opinions and attirudes see: Marlis G. Steinert, Hitlers Krieg und die Deutschen. Stimmung und Haltung der deut­ schen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg, Düsseldorf/Wien 1970, pp. 17-48. 8 Anötaton Oikonomikon Symvoulion, Report no. 26, p. 177, quoted by A. F. Freris, The Greek Economy in the Twentieth Century, London 1986, p. 96. See also Chrestos Euelpides, He Georgia tes Hellados. Oikonomike kai Koinönike Apopsis (Athens 1944), p. 171. He estimates that in 1939 local grain production covcred 73.8 percentofconsumprion. Between 1928-1932 yearly imports averaged 612,0001. In 1937 they had been reduced to 507,000 r. See The Royal Institute of International Affairs, Information Department, South-Eastern Europe: A Political and Economic Survey, London 1939, p. 160.

1


secured because o f the blockade.9 To make matters worse, thcrc was a marked drop in domestic output - negatively affected by the general mobilisation and the requisition of tractors, horses and other draft animals by the army. In April 1941 spring sowing was interrupted by the German invasion, and, as a result, the harvest was two-thirds of the 1935-38 aver­ age.10 Following Greece’s capitulation on April 23, the granary o f Macedonia andThrace, which had produced 21.15 Per cen tof the country’s to­ tal wheat in 1938, was placed under Bulgarian ru le." Thus, by late Sum­ mer, only 240,000 tons of grain were secured for the supply o f the German and Italian zones, where 89 per cent o f Greece’s total population lived, and for the 250,000 men o f the occupation armies1112 , compared with the 1.2-1.4 million tons (imports plus local produce) available for the whole country in peacetime.1314 Indiscriminate direct plunder and confiscations by the occupiers exacerbated the general effect of war on food supply, seriously endangering Greek nutrition. All livestock (including dairy herds), vegetables, fresh and dried fruits, grain (along with seed for fall planting), sugar, honey, fats, olive oil and olives, cheese, wine, currants, and coffee were confiscated by the Germans. Large numbers o f cows were slaughtered, thus reducing significantly the domestic supply of milk. The collected Commodities were intended for consumption by the German occupation army and also for shipment to the Reich A4 „Produce was taken right from the ground“, informed Ruth Parmelee, Director o f American W omen’s Hospitals in Report no. 1547,2 January 1941, Bundesarchiv-Militärarchiv (ba -m a ), Wi/ici. 10. Io League of Nations, Economic, Financial and Transit Department, World Economic Survey. Tenth Year 1941/42,Gencva I942reprint 1972,p. 58. II According to official data from the Greek Statistical Bureau. Söterios Gotzamancs, Memo­ randum über Griechenlands Volks- und staatswirtschaftliche Lage, September 1941, Bundes­ archiv Koblenz (b a ), r 2/313, tablcon p. 71. 12 Akten zur deutschen auswärtigen Politik (a d a p ), Serie D (d ), x iii .2, no. 420, pp. 554 ff.; Könstantinos Logothetopoulos, Idou He Alcthcia, Athens 1948, p. 62 f. 13 Copy of Vermerk über die Besprechung Ministerialdirektor Dr. Moritz - Kriegsverwal­ tungsrat Overkott über die Ernährungslage Griechenlands, 24 June 1941, Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes (a a ), Bonn (pa -a a ), Handelspolitik (HaPol) iva, Griechenland, Landwirtschaft 26,1; „Dringend lösungsbedürftige griechische Wirtschaftsfragen“, 17 June 1941: ibid-, Wirtschaft 2.1. In 1940 Grcece had produced 904,600 tons of wheat and another 273,100 tons had bcen imported; the respective sums for 1938 are 980,300 tons production and 474,600 tons imports; sce Gotzamancs, Memorandum, tables on p. 60, p. 66 (slightly different figures on pp. 1 f). 14 CharalambosThcodörides, Ho Cheimönas tou 1941-1942. Chrotvko tis Katochcs, Athens 9

1980, p.49.

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Greece; „the potatoes as they were dug, the grapes as they were gathered. Tomatoes were canned and shipped, potatoes were fried before sending. In a few weeks it was a serious problem to find anything to eat.“ 15 German records indicate that from M ay to September 1941, confiscated goods of a value of Reichsmark 4.2 million were shipped home.16 At the same time, members o f the Germ an forces were „purchasing“ all types o f consumer goods and food Staples using Reichskreditkassenscheine (RKKS), issued by special m ilitary banks, w hich had no real m onetary valu e.17 Italian dreams o f exploitation w ere dispelled by the grabbing attitude of their ally: when in June 1941 the largest part o f Greece was placed under Italian control, most visible Stocks were in German hands.18 The loot and booty objectives of the Germ an forces were criticized even by the Abwehr.19 A case in point is the confiscation o f 875 out of 1000 cases of Condensed milk which M ussolini had sent for poor children in Athens and Pireaus;

Wehrmacht representatives shipped them to German units on their way to Russia.20 Despite dramatic food shortages, from M ay 1941 to the spring of 1942 German policy wavered between two tendencies: that o f allowing seizures of foodstuffs to continue while Switching responsibility for relieving the approaching famine to the Italians and that o f sending limited quantities 15 Ruth Parmelee and Emilie Willms, Three Times „No“, in: David W. Homer (Ed.), Greece Fights. The People Behind the Front, New York 194 z, p. 5z. 16 Eisenlohr (a a ) to the Beauftragten für den Vierjahresplan, HaPol. 657/41 geheime Reichs­ sache (g.Rs.),9 October 1941, ba -m a , rw Z9/95. 17 Panagiötes Dertiles, Arithmoi kai Keimena tön Exodön Katoches kai hoi Axiöseis tes Hellados, Archeion Oikonomikön kai Koinönikön Epistemön vol. 44 (1964), p. 49z f.; Mazower, Inside Hitler’s Greece, p. Z 4 . 18 According to records of the Italian uth Army, between zzjulyand November 1941,871005 of cheese, 308 tons olive residues, 1,153 tons wine, and 40,000 tons currants of the 1940 production were confiscated; Comando Superiore Forze Armate Grecia, Ufficio Operazioni, Situazione economica e organizzazione civile nei territori occupati, Secret, enclosure B to Document no. 0Z19058, 14 November 1941, Diari Storici Commando Supremo Regio Esercito (c s r e ), z a Guerra Mondiale, B 63 z, Archivio Storico dell’Ufficio Storico dello Stato Maggiore dell’Esercito (a s u ssm e ), Rome. 19 Lebensmittellage in Griechenland, 5 June i94i,quoted by Mazower, Inside Hitlers Greece, p. Z4; Carlo Geloso, Due Anni in Grecia al Commandodell’tia Armata, Z3 aprile 194t - 3 maggio 1943, asu ssm e , Diari Storici CSRE, B 1393 A, pp. 57 f. zo Giörgos Sepheres, Politiko hemcrologio. A’: Z5 noemvre 1935 - 13 oktövre 1944, Athens 1979, P- 45 f- Paul Thom of the American Red Cross in Greece had Information that this „gift“ had been demanded by the American government in exchange for delivery of milk by the American Red Cross to Italians in British-controllcd African territories. See Laird Archer. Balkan Journal, New York 1944, p. Z3 z and p. Z38.

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of grain to prevent hunger riots. In M ay 1941, Günther Altenburg, thc Plenipotentiary o f the Reich in Greece, urged Emil K. J. Wiehl, Dircctorof the Economic Policy Department in Berlin, to arrange for the immcdiate shipment o f bread grains from thc Reich or third countries; bread had disappearcd from the Greek markcts; famine was already thrcatening the cities of Athens and Salonica11; and „Greece would become a political and military trouble spot“ 11 if the food Situation did not improve, he warned. In the interwar years international trade and profits from thc export of valuable crops (tobacco, currants, raisins, wine, and olives) had allowed the Greek population to enjoy the highest Standard o f living in the Balkans1?; yet an oka loaf of wheat bread (2.8 pounds) remained the Principal daily form of nourishment for a large percentagc o f thc working population. When the basic bread ration had to be reduced from 800900 grams14 to 180 grams in mid-July 194115, Italy promised to send 8,000 tons of wheat, provided Greece could pay.16 Detailed reports from both the civilian and the military administrations in Greece, outlining the effects of the collapse o f food supplies on vital Reich economic interests, convinced Berlin o f the necessity to provide the German zone with 10,000 tons of wheat from the Banat.17 Italy despatched an equal quantity to its zone.18 Further deliveries o f 40,000 tons o f grain for the months of October to December 1941, and 15,000 tons per month from January to June 1942, prim arily from Bulgaria and Turkey, were intended. But with the exception o f the first 20,000 tons, all other deliveries were postponed. Claiming an increase o f its own domestic requirements, Bulgaria also refused to export grain to Greece19, despite the fact thatthe zi Telegram Altenburg to thc aa no. 1 0 6 g., 7 May 1941, pa -a a , Büro Staatssekretär (St.s.), Griechenland, vol. 2, p. 117536. zz Telegram Altenburg to the A Ano. 301 g., 15 May 1941, ibid., p. 117594. 23 South-Eastern Europe, p. 15 8 ff. 24 453-6grams= 1 Ib. 25 Memorandum Tsolakoglou to Altenburg, 15 July 1941, pa -a a , HaPol Clodius, Akten betr. Griechenland, vol. 5, pp. E226756-E216764. 26 Telegram Karl-Friedrich von GracvenirztoAA, Hapo] no. 814,19 July 1941, BA-MA, Wi/ici. ia .

Aufzeichnung des Leiters der Handelspolitischen Abteilung, 15 September 194 1, in: a d a p , d , no. 313, pp. 4 19 f . 28 According to Italian sources in November 1941 Italyshipped 11,346 t of foodstuffs to Greece. The Duce alsoarranged that 2 million quintalsof flour (1 ettv = 50,80 kg), 300 quintals of cheese, 500 of biseuit, and 100 cans of mcat from military Stocks were delivered to the popula­ tion; Documenti Diplomatici Italiani.ix, vn, no. 782, pp. 794f.; ar d vm,no. 202, p. 116. 29 Tätigkeitsbericht WiRü Amt/Athen vom 1.11.-30.11.1941 no. 57/41 g. to Oberkommando der Wehrmacht (o k w ) WiRü Amt Stab Ia, 9 December 1941, b a i /.a , Wi/lCi. 10; telegram 27

X I I I . 2,

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daily per head ration w as 750 gram s - more than double the average European r a tio n -a n d the Athenians had to survive on 96 grams per day (ifavailable).30 Inform ation that the A llies were considering relief shipments to Greece influenced the Reich M inistry o f Food and Agriculture to suspend deliveries from German Stocks. The Foreign Ministry also argued that no pressing foreign policy reasons existed to justify the supply of Greece at the expense o f the German people31; nor was there an article in The Hague Convention obliging an occupier to feed the conquered population.3* Moreover, Greece belonged to Italy’s Lebensraum; if such a responsibility was recognized, it w ould fall on Italy alone.33 Göring’s Four-Year Plan Organization emphasized that, if the Reich was to send food supplies to occupied territories, interests o f German military economy dictated that Belgium, H olland, and N orw ay be given priority.34 Hence, only some

60,000 Greek workers employed by the Wehrmacht and the landlords of billeted German soldiers were to receive from army commissariats in their areas additional provisions.3S Notwithstanding home shortages36, by the end o f September 1941 Italy delivered from its ow n Stocks a total of 12,556 to n s-tw ice as much Deutsche Botschaft in Sofia (Hermann Landwehr) to the a a no. 1105, It Octoher 1941, p a aa

,

HaPoI. Ciodius, Bulgarien, vol. 2, pp. E227401 ff.; Clodius, Sonderaufzeichnung für eine

Unterhaltung mit dem Bulgarischen Außenminister über wirtschaftliche Fragen, 13 Novem­ ber 1941; ibid., pp. Ei274i4f. 30 Eisenlohr ( a a ) to the Beauftragten für den Vierjahresplan, HaPoI. 657/41 g.Rs., 9 October 1941, b a - m a , RW 29/95; telegramAltenburg to the AA no. 1553 g ., 24 September 1941, b a - m a , Wi/ici. i A. 31 Besprechungsnotiz no. 13717/41 g. to V.O. WiRüAmt/L, 17 September 1941, ibid. 32 Thesameargumentwasusedin 1915 regardingBelgium.SeeGeoffreyBest,HumanityinWarfare. The Modern History of the International Law of Armed Conflicts, London 1983, p. 228 f. 33 Telegram Karl Ritter to the A A n o . 1085 g., 10 October 1941, p a - a a , Büro st.s., Italien, vol. 6, p. 372761; Bismarck no. 2510 g., 11 October 1941, ibid., vol. 9; and Eisenlohr, 22 October 1941, HaPoI i v b 7496, p a -a a , HaPol Wiehl, Italien, vol. 14, p. E253138. 34

Aufzeichnungdcs Leiters der Handelspolitischen Abteilung, in: a d a p , d , x t l t .2 , no. 3 2 3 , p . 4 2 0 .

35 Aufzeichnung des Gesandten Eisenlohr betreffend die Getreideversorgung Griechenlands, Dir. Hapol no. 428,24 October 1941, in: ibid., no. 420, p. 556. 36 The official daily bread ration had fallen to 150 grams per head; W. N. Medlicott.The Econo­ mic Blockade, vol. 11, London 1959, p. 272. In 1942 Italy imported 82,455Ions ofsoft wheat, of which 54,895 tons came from Germany and the rcst fromBalkan countries; 58,810 tons of rye, all from Germany; and 64,117 tons of maize from the Balkans. Düring the same year Italy exported 149,612 tons of wheat; sce Istituto Poligrafico, Annuario Statistico Italiano, 1944; p. 16, p. 22, p. 28, and p. 37, quoted by Angela Raspin, The Italian War Economy 19401943. With Particular Reference to Italian Relations with Germany, New York t986,p>402. 199


as Germany - mostly to the Ionian islands, ports o f G rcecc’s Western coast, and the Cyclades.37 Unquestionably, the motive of Italian policy was not purely humanitarian. Germ any m onopolized two-thirds of Greece’s export trade, and the Duce justifiably expected this to he revised in Italy’s favor after it had taken over the duty of feeding the population.38 M eanwhile, cases o f people dying o f hunger in the streets o f Athens multiplied.39 But despite Italian pressure, Bulgarin conceded to only limit­ ed deliveries of 3,700 tons of pulses and rice, organized through the Ella-

Turk trading Company, which also shipped goods front Serbin, Hungary, Romania, and Turkey to Greece in exchange for Greek exports o f olive oil, salt, colophony, oil o f turpentine, and a few other items.4° Pelegrino Ghigi, Italy’s Plenipotentiary in Greece, demanded that all local produce not required for troop consumption be made available to the Greek government for distribution to the population and that further exports of all types of food Staples to third countries be stopped, unless these were compensated for with imports into Greece of other vital Commodities.414 2Carl Clodius, Deputy Chief of the Economic Section o f the German Foreign Ministry, contended that Germany could not be deprived o f „important semi-luxury foods“ and that these alone could not ease the food deficiency in Greece. Under pressure from Rome, the Germans promised in Novem­ ber 1941 to deliver 10,000 tons of wheat and some sugar and to distribute 500 tons of requisitioned olive oil.41 In the same month, however, 214,000 kg o f various foodstuffs and 900,000 apples were requisitioned in the area under the control of the Commander Southern Greece.43 37 Telegram Hans-Georg von Mackensen to the aa no. 1484 g., 10 Octobcr 1941, pa-aa, Büro st.s., Griechenland, vol. 2, p. 127709. 38 Telegram Clodius/Bismarck no. 2675 g., 24 Octobcr 1941, and telegram no. 2033 g., 15 November 1941, pa-aa, ibid., pp. 127720^ 127733h 39 Aufzeichnung des Gesandten Schmidt (Büro Reichsaußenminister |ram]) über die Unter­ redung zwischen dem RAM und dem italienischen Außenminister in Berlin, 25 November 1941, in: adap, D,xm.2,no. 501, p. 678. 40 Ibid., no. 420, p. 555J telegram Landwehr/Beckerle to the aa no. 1205, 11 Octobcr 1941, P A -A A , HaPol. Clodius, Bulgarien, vol. 2, p. E227403; cnclosure to Tagesordnung für die beim Bevoll. des Reiches für Griechenland am 9. und 10. Juni 1942 stattfindenden Monats­

besprechungen, HaPol iVa 5535/42, pa-aa, HaPol iva, Griechenland, Wirtschaftswesen 1,1. 41 Telegram Altenburg to the aa no. 2044 g.,

16

November 1941, pa-aa, Büro st.s., Griechen­

land, vol. 2, pp. 127735h 42 Telegram Clodius to Altenburg [without number] g., 17 November 1941, pa-aa, HaPol. Clodius, Griechenland, vol. 5, pp. E226838-E226843. 43 Anlage 3 zum Lagebericht des Wehrmachtintendanten b e i m 1 idshaber (Bfli.) Süd-Grie­ chenland für den Monat November 1941, ba-ma, rw 4 0 / 1 2 5 , 4 *7-

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The topic o f G reece w a s touched lipon at a conversation between Joachim von R ibbentrop and C o u n t G aleazzo C ian o in November, and thelatter mentioned his apprehension o f a hunger revolt in Athens which miglit have to be put dow n by force. Ciano blarned the Situation not only on the actual lack o f provisions but also on the incom petence o f the German and Italian authorities to handle the problem. It was the „double rule“ that made them inefficient, Italy’s Foreign M inister observed, and he thought that their respective spheres of duty had to be more clearly defined. „The division of com m and between ourselves and the Germ ans“, Ghigi had confessed to him with „profound unhappiness“, ,,paralyze[d] many undertakings and ... burdenfed] the food Situation in Athens with too many heavy-eating officer g an gsters“.44 Italy w anted to avoid hunger disturbances at all costs, C ia n o told R ibbentrop, and although „the Italians, too, [were] pulling in their belts to the last hole“ 45, his government would try to bring some food into the country. In view o f an increase in the death toll46, Altenburg took the initiative to allot for Greek consumption 700 barreis o f requisitioned olive oil from Crete, prepared for shipment to the Reich.47 Unfortunately, in January 1942,14,00 0 tons o f cereal, medicine, and fuel carried on tw o boats from Italy to Greece were lost when the ships were sunk by the British.48 Lack o f shipping space and the growing dangers o f the sea route to Pireaus delayed further shipments. Faced with a dramatic scarcity o f foodstuffs, the Greek collaborationist regime tried to enforce a com prehensive System o f control over all vital agricultural products. The m ain target w as grain. Thus the M inistry for Agriculture and Food ordered its collection from farm ing areas and its distribution through a System o f rationing to the non-productive urban areas. Outraged by the seizures o f crops and Stocks by the A xis troops, the 1,300,000 small producers o f bread grain defended their freedom to dispose o f their produce and evaded government regulations requiring 44 Hugh Gibson (Ed.), The Ciano Diaries 1939-1943. The Complcre, Unabridged Diarics of Count Galeazzo Ciano Italian Minister of Foreign Affairs, 1936-1943, Garden City, N.Y. 1945 reprint 1973,p. 389 (9 October 1941). 45 lbid.,p. 390(11 Octobcr 1941). 46 Express letter from the Italian Foreign Ministry no. 08404, 22 January 1942, Gab.A.P.Grecia, Serie Affari Politici, 1931-1945, Archivio Storico Diplomatico del Ministcro degli Affari Esteri Rome ( a s d m

a e

),

Grecia, B 21, pos. 16.

47 Letter from the Company Fertsch & Laelsz, Hamburg to the Rcichsministerium für Er­ nährung und Landwirtschaft, 19 Deccmbcr 1941, p a - a a , HaPol

iv a ,

Griechenland, Handel

30- 5. 5' 48 Medlicott, Economic Blockade, 11, p. 266, notc 2.

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delivery o f thcir crops at fixed prices, much lower than those of the free market.495 12As price levels for food started to rise trcmendously, the 0 peasants reacted by either accumulating Stocks or selling thcir produce privately to black-marketcers and the Axis military authoritics. Cynical opportunism was undoubtedly the primary motive of many farmers. Yet to some disohedience was a form of resistance: they believed that their crops would not reach the towns but would be shipped to the Axis armies in North Africa - a view shared by demobilized officers responsible for food collection. 5 ° Thus, the efforts of Geörgios Tsolakoglou - head of the collaboration government from April 1941 to December 1942. - to psychologically mobilize producers to contribute to their fellow citizens’ physical survival in a public declaration of October 1941, failed.*' Compulsory collection remained unsuccessful since the regime did not have strong political methods to enforce its decrees against the widespread com m odity hoarding stimulated by sky-rocketing inflation and the opportunity for speculation provided by the black market.*1 Only onetenth o f the quantity needed to sustain the urban population was actually secured.53 Taxation o f farmers in kind (the payment of 10 per cent of their gross output), and a tax on threshing (8 per cent on wheat and rye and 9 per cent on barley and oats) could also not be carried out effectively.54 In 1942 the tax in natura yielded only 40,000 tons.55 A dded to the difficulty of peasant resistance were communication Problem s. The dismemberment o f Greece into German, Italian, and 49 Official figure for 1940, in Memorandum der griechischen Regierung an Altenburg, 15 July 1941, p a - a a , HaPol Clodius, Akten betr. Griechenland, vol. 5, p. E226758. 50 Mazower, Inside Hitler’s Greece, p. 27. 51 He also remindcd them that a few decades ago the agrarian reformhad made themowners of land and that it was now their turn to do something for the nation; Diakeryxis pros tous Hellenas ypo tou Strategou Georgiou Tsolakoglou, Proedrou tes Kyvernescös, Athens 1941, p. 12 f. 52 As Thomadakis points out, „the capacity ofany state apparatus to requisition Commodities from a producer is limited by the latter’s ability to waste, Sabotage, conccal, or misrepresent production“; see Starvos Thomadakis, Black Markets, Inflation, and Force in the Economy of Occupied Greece, in: John O. Matrides (Ed.), Greece in the 1940s. A Nation in Crisis, Hanover 1981, p. 6 z . 53 Stephen G. Xydis, The Economy and Finances of Greece under Occupation, N. Y. 11944], p. 54 Dimitrios Delivanis and William C. Cleveland, Grcek Monetary Developments I939_I94^A Case Study of the Conscquences of World War 11 for the Monetary System of a Small Nation, Bloomington, Ind. 1949, p. 70; Report of 15 July 1942 by the hoard of directors of the EIIa-Turk trading Company, Greck Foreign Ministry Archive (a.y.e)/i944/kc/i 9. 55 Report Emil Sandström, 5 December 1943, A.Y.E/1943-44/ Kc/Food Sr.pply.

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ßulgarian zoncs prevented, for examplc, the Transport to the AthensPireaus area of surplus grain and vegctable produce from the German and ßulgarian zones in the north, and of olive oil from Crete and Mytilene to the mainland.56 Although the decree of 14 November 1941, which practically forbade harter between different parts of Greek territory, was modified to allow the transport of 28 Ibs per person from one occupation zone to another, strict legal prohibitions of uncontrolled food distributions, even within individual zones, continued to exist. The obvious purpose of „blocking“ local supplies was to facilitate Axis food requisitions at low prices.57 Hence, even government officials with special authorization to cross economic borders still had to cope with extraordinary difficulties in dispatching to the Capital the small quantity of secured food. Foodstuffs competed for shipping space with other goods, such as fuel and raw materials for the industries working on Axis Orders and supplies for the troops in North Africa. As regards communication with the islands, the Axis made available only a few sailing boats below 15 tons. The failure of the Greek collaboration government to control the sources of food supply meant that official allowances were pitifully in­ adequate and mostly available only on paper. Meat and dairy products were unobtainable after August 1941, and distributions of olive oil, raisins, and sugar were rare. Apart from bread, only some rice was rationed. The caloricvalue ofactualrationsamountedto 183 in November 1941,410 in December, 355 in January 1942, and 204 in February.58 „One wondered whether it was not a bit dangerous to teil a starving people“ remarked Ralph Kent, Principal of Athens College, „that it might have twenty-five drams of sugar per person per month, fifty drams of rice, nvo and a half drams of coffee - if you saved up for five months, you would get a weak cup of coffee.“ 59 The shortage of provisions was so acute that displays of food other than vegetables and nuts in shops and restaurant Windows were forbidden.60 Urban centres were hit the worst by food shortages, with Athens, and especially the port city of Pireaus, experiencing the most widespread out56 Geloso, Due Anni, pp. 55 f.;Thomadakis, Black Markets, p. 65. 57 Xydis, Economy, p. 15; enclosure 1 to report Oberbefehlshaber (Obfh) Südost no. 6311 g^ 2 .1 May 1 9 4 3 , Italienische Säuberungsmaßnahmen in Griechenland, b a - M A , r h 19 >11/53, p .9 8 .

58 Demetrios Gatopoulos, He Martyrike Zoe tesSklaviassten Athena (kata toetos 1941),Historikon Archeion Ethnikes Antistaseös,voi. 5 (1958/59), p. 61. 59 Grcece Fights,p. 63.1 oka =400 dramia =2.81 lbs. = 1.28 kg. 60 Decision no. 80, 22 March 1942, ek (Greek Government Bulletin), 1942,11, no. 28, p. 123. 203


t right starvation during the first one-and-a-half years of occupation. In the prewar decade almost one-fifth o f Greece’s population had lived in Attica, and since the Italian attack on Greece in October 1940 the number o f inhabitants had nearly doubled. Refugees from the areas bordering Albania had sought the safety of the south when hostilities broke out, followed in the spring of 1941 by inhabitants of Thrace and Macedonia escaping Axis bombardments and, after Greece was occupied, Bulgarian rule.61 „T he starvation horse o f the proverbial Four [was] already on the march am ong the unemployed, the refugees and the families of the mobilized men with the sudden cessation of the government subsidies“ when the Germans entered Athens on April 27.61 After the demobilization o f the Greek arm y thousands o f ex-servicemen also streamed into the overcrowded Capital hoping to get transportation to their homes and were forced to stay. The reduction in food supply feil most heavily on the city’s working population, with the average daily caloric intake of a laborer, which before the w ar had ranged between 2,500 and 3,000 calories, dropping to 875 calories per day during the crucial winter o f i94i/42.63 According to a report by members o f the International Red Cross (i r c ), while during the period from Novem ber 1938 to January 1939 two adults with two children had consumed an average of 7,3 00 calories per day, in the period from Decem ber 1941 to M arch 1942 their daily intake averaged only 3,530 calories.64 M eanw hile, with economic activity significantly reduced from lack of fuel, ra w and semi-finished m aterials, a tem porary or even permanent standstill w as the inescapable destiny o f most firms, including those operating on German Orders. By 1942 Greek industrial production had dropped to between eighty and ninety per cent of the 1939 level.65 More than h a lf o f the area’s workers lost their jobs. A law was passed obliging 61 John Louis Hondros, Occupation and Resistance. The Greek Agony, 1941-44, N.Y. 1983, p. 68. 6 z Archer, Balkan Journal, p. 189 f. Archer was Staff member of the American embassy in Athens. 63 International Labor Organization, Labor Problems in Greece. Report of the Mission to Greece, October-November 1947, Geneva 1949, p. z S . 64 Ravitaillement de Ia Grece pendant l’occupation 1941-1944 et pendant les premiers cinq mois apres Ia liberation. Rapport final de la Commission de gestion pour les secour cn Grece souslesauspicesdu Comite International de la Croix Rouge, Athens 1949, pp. 608 ff. 65 Abschlußbericht über die Tätigkeit der Militärverwaltung in Grieche, land.p. n8,geh.,BAM A, R W 4 0 / ll6 b ,p .

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Companies and factory owners to continue payments of salaries and wages to employees/Iaborers who were on their books but unemployed615, while the government attempted to support them by operating soup kitchens.6 67 With food prices rising sharply and incomes failing dramati6 cally due to currency inflation, civil servants, bank and private industry employees, small shop owners, and other middle-class Professionals in Athens and Salonica depended on meals organized at their place of work and payments in kind for their and their family’s subsistence. Soup kitchens for the poor were set up by Archbishop Damaskinos, a number of Greek charitable institutions, the ir c 68, E A M ’ s welfare branch, E A (National Solidarity, established on May 27,1941), and wealthy Greek industrialists.69 But the funds of these organizations were so meagre that only about 150,000 persons, less than a quarter of the starving unemployed, refugees, ex-servicemen, and children who needed food relief, could be helped. Moreover, the meals were of low nutritional and energy value. In Salonica, the local Relief Committee provided rations of bread to 65,000 demobilized soldiers, 30,000 refugees from the Bulgarian zone, and to the numerous unemployed.70 Unable to survive on the negligible allowances of the rationing System, the urban population was obliged to obtain food from a second, better operating, source of allocation. The tremendous scarcity of provisions, the collapse of the free market economy, and the inability of the collaboration regime to exercise control over the distribution of production and to enforce strict price Controls, resulted in supplies from the country-side finding their way into the storehouses of profiteers and then getting sold at prices which rose much faster than the rate of inflation.71 Black market transactions were carried out openly. As Starvos Thomadakis critically 66

67 68

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70 71

Oberregierungsrat Dr. S. Nestler, Das Finanzwesen einschliesslich der Besatzungskosten in Griechenland während der deutschen Besatzungszeit 1941-1944, p. 132, pa-aa , Sonder­ bevollmächtigter Südost, Dienst. Athen, vol. 7. Geörgios Tsolakoglou, Apomnemoneumata, Athens 1959, p. 206 f. Evangelos Papastratos (Ed.), Commission de gestion des envois des vivrcs du Comite inter­ national de la Croix-Rouge en Grece. Rapport final de son activite, octobre 1941 - aoüt 1942, Athens 1945, pp. 4 °“ 59 Une soupe populaire au Piree, La Republique, 24 March 1942; visit to a soup kitchen at Pireaus, where Mrs. Papastratos, wife of a Greek tobacco entrepreneur, organized daily distribution of meals to children, which were cooked with provisions offered by the Inter­ national Red Cross (irc ) and other organisations. Xydis, Economy, p. 28. Ibid.,p. 18. 205


points out, „tlie quisling govcrnment was simply thc administrative support of collaborationism and could not bc cxpected to opposc thc profitccrs w bo constituted the economic facct o f collaborationism “.71 Government officials bad tbcmsclves joincd the club of „grand profitecrs,“ with the former Ministers of Economic Affairs, PI. Chatzemichales and l. Karamanos, and thc Governor ofM acedoniabeingam ong thc most distinguished suspects.7^ There was sharp disagreement between civilian and military Ger­ man administrations on the point of supporting or combating the black market. When, as a result of hoarding, necessary items could no longer be obtained, the black m arket, wbich controlled a large portion of total supply, was a welcom e alternative, and the occupation authorities did not mind paying huge sums since they availed themselves of RKKS and later of large quantities o f paper drachmas collected for occupation costs. Eventually members o f the occupation troops themselves became involved in black market transactions. The delay of the Wehrmacht in adjusting the soldiers’ pay to the inflationary conditions in Greece, as the Italian military administration had done, induced a large number of soldiers to try to compensate for their low purchasing power7 74 by becoming active 3 7 2 on the black market. Soon such operations took scandalous dimensions, keeping the military courts busy to the distress of their commanders. For example, permits to farmers for deliveries to neighboring town markets were issued only for a fee, which was often collected in kind (part of the transported Commodity). W hat the soldiers kept was sold to merchants for big profits. There were also numerous official Wehrmacht reports on the alarm ing frequency o f soldiers plundering Greek businesses and private homes, military canteens and storage depots, and selling everything they could seize to the black market. In Patras military bread was sold at 1,2.00 drachmas per loaf by the Italians. Xydis argues that 60 per cent o f the city’s population obtained food provisions in this way.75 The social inequalities which the rationing System was unable to reduce were exacerbated by the allocation of food from the black market. T h e bulk o f the city dwellers had little access to this market since increases 72 Thomadakis, Black Markets, p. 76. 73 Mazowcr, Inside Hitlcr’s Greece, p. 62 f. 74 In November 1942, a soldier had to spend four days’ pay for just a box of matches; sce telegram from Hermann Ncubachcr/AItenburg no. 2757,26 November 1942, pa-a a , HaPol Wiehl, Griechenland, Aufbaukosten. 75 Xydis, Economy, p. 19.

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in salaries, wages, and pensions were in no proportion to the devaluation of the currency.715 Vital foods, such as olive oil, were oftcn sold only in large Containers of 13 okas ata charge farabove the purchasing power of wage earners, which had fallen to less than 1/6 of its prewar value at „free market“ prices.76 77 They and their families had no fat in their diet for over six months before a supply of olives arrived from Turkey in the winter of 1941-42..78 But even the more fortunate social groups had to seil jewelry, gold coins, furniture, carpets, paintings, antiques, clothing, even their shoes and beds, and finally their homes to buy bare necessities.79 Real estate was traded as low as 5 per Cent of its prewar value on the black mar­ ket and, presumably, high-positioned government employees, merchants and industrialists doing business with the Germans, large landowners, and people involved in the traffic of goods (especially foodstocks) must have accumulated a great deal of property.80 For the majority of the population who had to endure the exploitation of their anguish and misery by unscrupulous profiteers, greed and self-interest became in postwar years synonymous with biack-market activity, and individuals with such attributes are even today renounced as mauragorites (blackmarketeers). Few would acknowledge the positive aspect of the „black economy“ as a System which provided food supplies for the majority of the middle classes in the cities and an opportunity for a living to many unemployed.818 2 In the exceptionally cold and protracted winter of 1941/42, lack of vitamins, fats, and animal protein, coal81, electricity, warm water and clothing, lengthened hours of work, the daily strain of Standing for hours in queues and procuring meals, of tolerating the presence of the enemy and Greek collaborators, of worrying over the fate of relatives and 76 Letter from Tsolakoglou to Gotzamanes no. ioi , 12 July 1942, and to Altenburg no. 554, 12 September 1942, a .y.e/ 1942/KK/4/11/1. 77 Thomadakis, Black Markets, p. 71 f. 78 Letter from Mary [no last namegiven], 27 April 1942, A.Y.E/1941-42/KL/10/1942 a/i . 79 Thomadakis, Black Markets, p. 73 f.; Andre Kcdros, La resistance grecquc (1940-1944), Paris 1966, p. 76 and p. 81; Iöanna Tsatsou, Phylla Katoches, 51h Ed. Athens 1987, p. 26. 80 Thomadakis, Black Markets, p. 74. 81 Jan Gross, Polish Society under German Occupation. The Generalgouvernement, 19391944, Princeton 1979, p. 109 and p. 113. 82 The occupation authorities and the Greek population had begun burning wood from the forests surrounding Athens. InJanuary 1943 Altcnburg reported that most forests in Attica had been cut down; see telegram Altenburg no. 129,14 January 1943, pa-aa , Büro st.s., Griechenland, vol. 4, p. 81741. 207


friends, made it almost impossible for people to maintain their health .s3A great nuniber succumbed to tuberculosis, broncho-pneumonia, scabies, typhoid, and malaria, and there was a violent incrcase in hunger oedema, rickets, and gastro-intestinal troubles.5® 4 Hospitals, children’s clinics and asylums were unable to cope with the epidemics; lack of soap and warm water, o f serum for vaccination and medicaments made their control extrem elv difficult. In the summer o f 1941 the Germans had robbed hospitals and laboratories o f their medical supplies, and no consignment had arrived since. Lice w ere spreading alarmingly among the refugees. The M ayor o f Athens, Angelos Georgatos, worked energetically to keep the Capital as clean as possible and supervised the Operation of public baths.Sj To check the spread o f epidemics, theatres, cafes and halls had to be closed dow n, inrensifying the people’s distress. A s indicated above, the greatest malnutrition was found among the poor in the urban centres. People collapsed from hunger in the streets86; disabled veterans o f the Albanian w ar died lying in doorways and on the sidewalks, where thev had been begging for alms covered in rags to keep warm . M unicipal carts picked up the dead from the pavement, sometimes brought there the night before by family members wanting to keep their rarion cards, and carried them to cemeteries for mass burial.87 In his book Olberge, Weinberge. Ein Griechenland-Buch, Erhärt Kästner, who was posted in Greece from April 1941 to M ay 1945 and served in the Luftgau­

kommando SO II, teils eloquently the dramatic story o f death in Pireaus: „Ich gelangte an den Rand eines Grabs, das so lang und so breit wie ein Schulzim m er w a r .... Von der Seite führten die Gleise eines Karrens heran. O ffen bar hatte man tagsüber Tote hergefahren und sie vom Karren sofort in die G rube gelegt, ohne Särge, wie es im Krieg und in Pestzeiten ist. Dies­ m al, im W inter 41 a u f 42, w ar es der H unger.... Die Grube war etwa zur 83 Die Folgen der Unterernährung in Griechenland, report by Dr. Gregor P. Hadhivassiliou, December 1941; enclosure to telegram Altenburg to the a a no. 6118 g., 27 December 1941, p a - a a , HaPol iva, Griechenland, Landwirtschaft 26,1. 84 Under German Domination, Greece mid-March-July 1942, report from the British Embassy in Bem no. P9427,27 July 1942, p. 7: A.Y.E/1941-42/KL/12/A/1/XIII; Gatopoulos, iVlartyrike Zöe, p. 60; Geloso, Due Anni, p. 6 6 ff. 85 Report of the Journalist D. Bogres, published in the Turkish newspapcr Batan, 29 July 1942: A.Y.E/1942/KC/17. The collection of garbage became an acute problem. There were no trucks available for this purpose and, if some could be found, there was no gas for their Operation. 86 RogerMilliex, Hemerologio kai martyries tou polemou kai teskatoches, Athens 1982, p. 36 and p. 40. He was faculty member of the French Institute in Athens and left Greece in September 1942. See also Theodörides, Chcimönas, p. 103. 87 Ibid., p. 37, p. 84 ff, p. 133; Kedros, resistancc, p. 80.

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Hälfte gefüllt. Man hatte die Toten eingelegt wie die Früchte, und die Ernte war g u t.... Die Gesichter waren vom Feuer des Flungers verzehrt; das Fleisch der Wangen und Lippen floh von den Gebissen zurück, so daß man sich einbilden konnte, sie hätten noch in ihren letzten Minuten dar­ an gedacht, in ein hingehaltenes Stück Brot einzubeißen.“ 88 Physical deprivation was also feit by the Greek upper dass, and members of the American and other colonies. Iöanna Tsatsou, wife of Professor Constantine Tsatsos, who later became President of Greece, describes in her diary her craving for food when after long hours of distributing meals to the poorand children in the town she would return to the icy rooms of their suburban villa, hungry like most and desperately worried about the fate of Greece’s children that dreadful winter.89 Famine conditions were prevalent on many islands, where mortality rates often exceeded those of the Athens-Pireaus area. With supplies from the mainland no longer arriving after the interruption of inter-island commercial shipping and the restriction of fishing to small areas due to prohibitions on the use of net lights at night90, the islanders were limited to the produce of the rocky barren soil. Nearly all large fishing boats had been confiscated91, and most of the usually small catches were seized by occupation authorities before fishermen could reach the port. Even an island as fertile as Chios suffered food scarcity91, and in the fall of 1941 the military governor gave permission to local officials to arrange the purchase of foodstuffs from Turkey. A part of the imported provisions was requisitioned by the Germans who, however, allotted some of them to local charitable institutions. Overall the mission was successful, but „it is doubtful if a similar delegation was allowed to leave any other island 88 „I reached the edge of a grave as long and as wide as a classroom. Tracks of a cart led to one side. Obviously someone had driven the dead to the grave during the day and had loaded them from the cart into the pit, without coffins, as is usual during times of war and pestilencc. This time, in the winter of 41/42, it was the hunger.... The pit was filled up halfway. The dead had been laid out like fruit, and the harvest was good.... The faces were consumed by the fire of hunger; the flesh of the cheeks and the lips drew back from the jaws, so that one could imagine their last thought had been to bite into a piece of bread offered them.“ Erhärt Käst­ ner, Ölberge, Weinberge. Ein Griechenland-Buch, Frankfurt a. M. 1974, pp. 73-75. 89 Tsatsou, Phylla, p. 27 ff., p. 3zf., p. 39 f.; Milliex, Hemerologio, p. 83. 90 Archer, Balkan Journal, p. 217. 91 According to Greek official sourccs the Italians alone seized 1,180 sea-fishing vessels: A.Y.E/1944/KL/51, Tables of Damages, Italian Liability, no. 15. 92 For German requisitions of foodstuffs in Chios see Philip P. Argcnti, The Occupation of Chios by the Germans and their Administration of the Island, 1941-1944. Describcd in Contemporary Documents, Cambridge 1966, p. 12, p. 38,p. 43, p. 130, p. 139,p. 231. 209


in the Aegean“.93 The Situation on Chios rentained critical, and eventually about 15,000 men, wom en, and children, almost one-fifth of the total population, escaped to Turkey.94 Hundrcds of refugees from other Aegcan islands, „crantmed likesardinesincaiques... half-naked [and] oftenmore dead than alive“, were evacuated to Cyprus. A British corrcspondent who witnessed their arrival reported from Nicosia that „they rush[ed] at food like anim als“.95 A Cretan recalls with admirable humor the experiencc of hunger: „It was then that the snail kingdom suffered the fierccst inroads. Every night, armed with oil dips and torches, the villagers would set out in hundreds in search o f the priceless treasure which was the most luxurious fare to be found in house or inn. I rem ember... eat[ing] grass cooked with snails. ... We took the grass blade by blade, picked off the broken snailshells and ate it with much laughter.“ 96 The rural areas o f Epirus and Central Greece suffered less from food shortages. In peacetime the population had been mainly „self-suppliers“, growing small crops of wheat, maize and potatoes, and keeping a few goats and sheep that gave them milk, cheese, w ool, and leather. Spared from arm y requisitions in the first years o f occupation, the people lived simply on bread, cheese, olives, vegetables, and eggs. But when in 1943/44 German reprisal operations against resistance activities ravaged the mountainous areas o f northern Greece (especially Thessaly), and the Peloponnese, fam ine raged also in the countryside. Before an international relief scheme began to bring wheat, dried vegetables and pow dered milk from the United States and Canada into Greece regularly, starvation had caused several thousand deaths. Mortality statistics relating to hunger are difficult to determine; hence estimates o f total deaths made by various official authorities and institutions are conflicting. Reporting in February 194z to Anthony Eden on conditions in G reece, the Prime M inister o f the Greek government-in-exile wrote that accord ing to official data from the Athenian register office, 30,000 had died in greater-Athens between 1 October 1941 and 26 January 1942.97 T h e actu al num ber o f deaths must have been considerably higher, since fam ilies declined to report the death of a member in order to keep his/her 93 Ibid., p. 39. For the experiencc ofSyrossceMazowcr, Inside Hitlcr’s Greece, p. 50 ff. 94 Argcnti, Occupation of Chios, p. 53. 9j Undcr German Domination, p. 5. 96 George Psychoundakis, The Cretan Runner. His Story of the German Occupation, London 1983, p. 60. 97 Emmanuel 1. Tsouderos, Ho Episitismos, 1941-1944, Athens 1946, p. 34, p. 190f.

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food card.98 In Octobcr 1942 thc BBC relcased the cxaggcratcd figure of 500,000 famine victims." Analyzing data collccted by thc Grcek Statistical Service of registered totals for marriages, births, and deaths for thc cities of Athensand Pireaus from 1940 tojanuary 1943, Vasileios G. Valaoras, Professor of Hygiene, Athens University, computed thc number of deaths from hunger and the losses from the deficit in births during the two years of famine (May 1941 - April 1943) at 60,000. Extrapolating these results to the rest of the country (less than one million of Greece’s total population of seven million lived in the area under examination, and mortality rates in some islands were even higher), Valaoras estimated that hunger must have caused in this period the Ioss of 450,000 persons throughout the country.100 A government publication of 1946 estimates the Ioss of Iife due to hunger during the entire occupation at 360,ooo10', and the number could have hardly been much lower than that.101 According to data from the Ministry of Health and studies of the IRC, deaths reached a peak during the quarter January-March 194z, six times higher than normal.'03 Mor­ tality among men was higher than among women by at least one-third to one-half, with rates for male mortality reaching five to eight times the prewar level. The majority of the victims were 40 years and older.104 Babies up to the age of 3 were less affected than children from 4 to 14 years; both were much less affected by malnutrition than their parents105, who deprived 98 Ibid., p. 34; report by Paul Mohn of the IRC, 22 December 1943, A.Y.E/i943-44/Kc/Food Supply. 99 The Vatican, Actes et documents du Saint-Siege relatifs ä la seconde guerre mondiale (adss), viii, no. 498, p. 671; Inter-Allied Information Committee London, Conditions in Occupicd Territories, vol. II, Rationing under Axis Rule, London 1942, p. 9. An cqually high figure is given by William Byford-Jones, The Greek Trilogy (Resistance - Liberation - Revolution), London 1945, p. 63. In November 1942 the Vatican protested to the British government for the exaggerated figures broadcast by thc b bc , contcnding that reliable sources had estimated the number of deaths from hunger in the Athens-Pireaus area that year at 34,622 persons; ad ss , v iii , no. 549, p. 722. 100 Vasileios G. Valaoras, Some Effects of Famine on the Population of Greece, Milbank Me­ morial Fund Quarterly, vol. 24 (1946), p. 225. 101 Constantine A. Doxiadis (Ed.), The Sacrifices of Greece in the Struggle of the United Nations, 1940-1945, Sacrifices -Deads - Massacres - Disease - Famine - Dcstruction - Economic Ruins, Athens 1946, p. 13. 102 Mazower, Inside Hitlcr’s Greece, p. 41; Millicx, Hcmerologio, p. 82. Hagen Fleischer argucs that the actual figure of deaths from famine could not have been above 100,000; Hagen Flei­ scher, ImKreuzschatten der Mächte: Griechenland 1941-1944, Frankfurt a.M. 1986, p. 118. 103 Valaoras, Some Effects of Famine, p. 219. 104 Ibid., p. 218, fable 2; Ravitaillement, p. 36 ff., pp. 608-623. 105 Valaoras, Some Effects of Famine, p. 220, pp. 225-234. 211


themselves o f even thc sinailest quantity of food in Order to feed their children and often died as a result. By 1944,370,000 children had lostone or both parents.106 A scheine worked out by the British and the Greek government-in-exile for the evacuation of Greek children to Egypt or othcr parts o f the British Empire was rejected by the occupation authorities.lo? O n ly a small number that had reached Egypt secretly on board caiques in 1941/42. and lived in refugee camps established in the Near East could escape the ravages o ffa m in e.108 Turning from the problem o f estimating the number of victims to the question o f w ho w as responsible for the famine, it must be said that, although in plundering most foodstuffs the Germans were not pursuing a sinister, conscious policy to starve the Greek population to death (as most contem poraries believed, and as was the case in Poland), the decision to disregard the famine in the winter o f 1941/42, when food consumption in the Reich was almost at prewar levels109, was a matter of deliberate policy. It should be noted that what accounts for the famine is not only the lack o f bread w heat, for w hich the Allied blockade may be blamed110, but the great fat, vitamin, and protein deficit (with protein intake being only 38 per cent o f the required am ount)111 in the people’s low-calorie diet. In 1940 Greece had produced 102,200 tons of olive oil, of which 30,400 had been ex p o rte d .112 In 1939,48.6 per cent of total exports came from the

106 Doxiadis, Sacrifices of Grccce, p. 14. 107 Medlicott, Economic Blockade, 11, p. 275. 108 S. L. Hourmouzios (Ed.), Starvation in Grecce, London 1943, p. 16 f., p. 37, and photos in p. 13 f. and p. 30 ff. 109 Average daily caloric allowances even in 1944-45 numbered 2,450 calories. See Arnold Toynbee and Veronica M.Toynbee (Eds.), Hitler’s Europc, Surveyof International Affairs 1939-1946, London 1954 reprint N.Y. 1968, p. 215 f.; League of Nations, Economic, Financial and Transit Department, Food Rationingand Supply, 1943/44, Geneva 1944, p. 34 f., fable vi, 52 ff.; Boris Shub, Starvation Over Europc (Made in Germany). A Documentcd Record, N.Y. 1943, pp. 22-26, p. 47, p. 52. 110 Heinz Richter, Griechenland zwischen Revolution und Konterrevolution (1936-1946), Frankfurt a. M. 1 9 7 3 , p. 140 /., pp. 144-148. The author argucs, in part corrcctly, that grain was not confiscated. Official Greek records testify to the appropriation of cereals from the depots of KEPES (Central Committee for the Protection of Domcstic Wheat Production, established in 1927) by both Italian and German military authorities, but thc practice must not have been repeated after the fall of 1941. Sec A.Y.E/i944/KL/5i,Tnblesof Damages, Italian Liability, agricultural products; and table 10, Damages in agricultural products. h i Shub, Starvation OverEurope, p. 50. 112 Gorzamanes, Memorandum, table in p. 67.

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Cretan surplus production. "3So the peoplc of Crete and of other olive oil surplus areas were certainly not victims of British Propaganda when they blamed Axis (especially German) plundering for the fact that there was not a drop of olive oil to make their wild grass soup at least nutritious."4 As regards milk, eggs, butter and meat, in view of the lack of other foods and of Berlin’s unwillingness to ship provisions from German Stocks, the troops slaughtered a large number of livestock and poultry for their own use, helping to account for the ensuing drop in dairy products. On Italy’s part, efforts were made as late as August 1941 to organize the shipment of 15,000 tons of bread grain to Pireaus.“ 5 But the German leadership had long before ceased to worry unduly about their „Sorgenkind“, waiting for the International relief program to take over that Obligation."6And when the first emergency shipments of bread grain and dried vegetables were arriving in Pireaus through the Allied blockade, the German Wehrmachtintendant was reporting to his superiors that he had secured currants and figs in ample quantities which could cover not only the needs of the troops stationed in Greece, but also those of the German army in the East.113 11718To conclude, one can hardly deny that had the grain from the 6 5 4 Bulgarian-controlled granaries of Thrace and Macedonia reached the rest o f the country, and had all other requisitioned Commodities of fruit, vegetables, olive oil, livestock, diary products, etc., been left for local consumption, the Greek population would have survived at subsistence levels with olives, cheese, nuts, fruit and vegetables, some fish, and reduced rations of bread."8

113 Statistical Table Gebiete der Olivenölerzeugung nach Anteilen an der Ausfuhr, pa-aa , Son­ derkommando von Künsberg, Kreta geh. 114 On German requisitions of foodstuffs in Crete see Marlen von Xylander, Die deutsche Besatzungsherrschaft auf Kreta 1941-1945, Freiburg/Br. 1989, pp. 61-64. 115 When discussions with the Italians concerning Greece’s economic future, especially the question of occupation costs, were opened in March 194z, Berlin agreed to additional deliveries of wheat until the total quantity dispatched by each country berween September 1941 and June 194z reached 56,000 tons; Vertrauliches Protokoll vom 14. März 194z, p. 86, paa a , HaPol Verträge, Italien, vol. 1. 116 Telegram Emil K. J. Wiehl to the German Embassy inRome, no. 3344 g., 19 August 194z, paa a , HaPol Wiehl, Italien, vol. 15,1. 117 Wehrwirtschaftoffizier Athen, Sonstige kriegswirtschaftlich wichtige Fragen, report no. 68/ 4 z g ., iz March 1 9 4 z , b a -m a , rw Z 9 / 9 7 . 118 See also the translation of lettcr to Tsolakoglou, signed by Archbishop Damaskinos, G. A. Soteriou, N. I. Exarchopoulos, G. Boures, I. Theophanopoulos, and N. Kitsikes, 16 December 1941, p a -a a , HaPol iVa, Griechenland, Landwirtschaft z6,i. 213


Nazi policics and practices in other occupied and satellite countries regarding supply problems prove a discrimination against the Grceks. This was based less on purely racial than economic considerations, but the end result was the same. Greece’s industrial productivity and labor force werc not as important to the German war effort as those of Western European countries. Thus there was little interest on the part of the Germans, other than fear o f social anarchy, to feed the Greeks. In Belgium, by contrast, the occupation authorities found it expedient to supply the population with food provisions” 9, while rations in the Protectorate remained in 1939 relatively higher than in the Reich itself.120 Statements by Himmler, G ö rin g121, and others reveal clearly Nazi indifference to the plight of the Greeks, which the occupation authorities did not even bother to conceal. On the first anniversary o f Greece’s occupation (April 1942) the Deutsche Nachrichten in Griechenland in an article entitled „Will Greece survive? A serious w ord at the eleventh hour“, asked bluntly: „A re the people in the G reek cities, w h o at present seem only to consist o f dealers, black marketeers, receivers o f stolen goods, thieves and work dodgers, really w orth being kept alive with the food supplies of the Axis powers? How long the A xis powers in their hard struggle can continue to feed a popula­ tion o f millions o f idlers, remains to be seen .... ,No one helps you if you don’t help yourself!1 Stop squabbling, work and earn your sustenance yourself, otherwise the A xis powers could lose interest in providing it. Greece must live by its ow n exertion!“ 111 119 Karl Brandt, Otto Schiller, and Franz Ahlgrimm (Eds.), Management of Agriculturc and Food in the German-Occupied and Other Areas of Fortress Europe. A Study in Military Go­ vernment, Gcrmany’s Agricultural and Food Policies in World War n, vol. z, Stanford, Calif. 1 9 5 3 . PP- 4 5 8 - 4 7 IizoVojtech Mastny, The Czechs under Nazi Rulc. The Failure of National Resistance, 1 9 3 9 - 1 9 4 *. N.Y. 1971, p. 69, p. 83 f. i z i „On the German side... there is nothing to bedonc... wecannotworry unduly about the hungerof the Greeks. Itisa misfortune which will strike many other people bcsides them.... Perhaps it is well that it should be so, for certain nations must bc decimated. But even if it werc not, nothing can bedone about it. It is obvious that if humanity iscondemned todieof hunger, the last to die will be our two peoplcs.“ Göring’s Statement in: Malcolm Muggeridge (Ed.), Ciano’s Diplomatie Papers, London 1948, p. 464 f. A similarly brutal Statement in: Internatio­ nal Military Tribunal (im t ), Document B-100, Auszüge aus dein stenographischen Bericht über die Besprechung Görings mit den Reichskommissaren für die besetzten Gebiete und den Militärbefehlshabern über die Ernährungslage, 6. August 194z, in: Leon Poliakov and Joseph Wulf (Eds.), Das Dritte Reich und seine Diener. Dokumente, Bcrlin-Grunewald 1956, p. 471. iz z Deutsche Nachrichten in Griechenland No. 97, z6 April 194z, copy in ha-m a , N 449/z. For the reaction of the Greek public and membersof the German colony to i bis article, seelettcr from the German Academy of Athens to von Graevenitz, Z9 April 19 j i, ibid.

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T h e s o c i o e c o n o m i c e x p e r ie n c e o f d a ily life in o c c u p ic d G re ece h a d a t r e m e n d o u s in f lu e n c e o n a ll s o c i a l g r o u p s . W it h th e e x c e p t io n o f th o se w h o u s e d t h e o p p o r t u n i t y t o p r o f it , m o s t c it iz e n s d e v e lo p e d an a cu te f e e l i n g o f s y s t e m a t i c e x p l o i t a t i n n . s o c ia l in e q u a lity , a n d in ju s tic e . T h e i m p o r t a n c e o f a f u r t h e r s t u d y o f th e d u r a o le s o c ia l a n d p s y c h o lo g ic a l c o n s e q u e n c e s o f s t a r v a t i o n 11* a n d o f th e d e m o g r a p h ic c h a n g e w r o u g h t b y h u n g e r a n d d is e a s e is s e lf - e v id e n t . H e r e w e a r e c o n c e r n e d w it h th e im m e d ia t e r e a c t io n o f t h o s e w h o s u r v iv e d -a n in c re a se d a v e rsio n to b o th th e o c c u p a t i o n a n d c o l l a b o r a t i o n r e g im e s , a n d a d e sire to figh t the e n e m y a n d t h e p o l i t i c a l S y s te m t h a t h a d fa ile d t h e m .12 12412 3 5

III.

Economic Crisis, Forced Labor and the Radicalizatiott of Populär Opposition D i s i l l u s i o n m e n t a n d h o p e le s s n e s s a re n o t in v a r ia b ly tr a n sla te d in to a ctiv e O p p o s it io n , a n d th e r e fo r e th e S itu a tio n in G re e c e c o u ld h a v e a lso d e v elo p ed d i f f e r e n t l y a f t e r t h e e x p e r ie n c e o f th e w in t e r o f 1 9 4 1 / 4 1 . A s B a rrin g to n M o o r e p o in t s o u t : „ B y it s e lf [ so c ia l] d is r u p tio n m a y c a u s e n o th in g m o re t h a n a p a t h y , c o n f u s i o n , a n d d e s p a ir. I f it is lia b le t o m a k e a p o p u la tio n m o r e m a lle a b le , it c a n m a k e it m a lle a b le t o n e w a n d o p p r e s siv e fo rm s o f a u t h o r i t y . . . . In f a c t th e c o m p le t e d e s tr u c t io n o f e x is tin g in stitu tio n s a n d h a b it s o f C o o p e r a t io n m a y m a k e re s is ta n c e im p o s s ib le , in d e e d u n th in k a b le , b y d e s t r o y i n g th e b a s is f r o m w h ic h it c a n S ta r t.“ 115 T h e d e m o r a lis in g e f f e c t o f t o t a l h o p e le s s n e s s d id n o t b e c o m e a m a jo r o b s t a c l e t o O p p o s it io n b e c a u s e a n in te r n a t io n a l r e lie f p r o g r a m fo r G re ece w a s la u n c h e d in A u g u s t 1 9 4 1 , w h ic h k e p t th e to w n s „ c o m p a r a t iv e ly w e lls u p p l i e d “. 126 T h e p r o g r a m p r o v id e d 1,2 0 0 ,0 0 0 p e rso n s in th e A th en s-P ir e a u s a r e a w i t h a v e r a g e d a ily b r e a d ra tio n s o f 19 0 g ram s a n d , w ith d eliveries

123 See F. Skouras, A. Hadzedcmos, A. Kaloutses and G. Papadcmctriou, He Psychopathologia tes Peinas, tou Phovou kai tou Anchous: Neuröseis kai Psychoneuröscis, Athens 1947, rcprint 1991, p-14 ff-, pp - 185-303. 124 Dimitri Kitsikis, La famine en Grece (1941-1942). Les consequences politiqucs, in: Revue d’histoire de la deuxieme guerre mondiale, vol. 19 (1969), pp. 23-28; and Philip Minehan, Dependency, Realignment and Reaction: Movement Toward Civil War inGreece Düring the 1940s, in: Journal of the Hellenic Diaspora, vol. 10 (1983), p. 27. 125 Barrington Moore, Injustice. The Social Bases of Obcdience and Revolt, London 1978, p. 470 f. 126 Copy of a letter of from Risbcrg, Consul in Athens, to the Supervisory Board of the Swcdish Red Cross, 6 Fcbruary 1944, forwardinga reporton theactivitiesofthcTripoli Bureau betwecn March-December 1943, written by Professor Axel Persson and hiswife Elsa, A.Y.E/1944/KC/18. 215


o f additional foodstuffs, ensured a daily supply of 1,100 calories per per­ so n -still below subsistence levels, but providing a basis of nourishment.117* The condemnation o f Axis exploitation took the form of active Oppo­ sition for several reasons. The failure of the collaborationist regirne to check either Axis exploitation or the blatant opportunism o f profiteers, generated a full awareness o f the need for self-help. The experience of fam ine and death that made d ass distinctions more evident convinced the less privileged o f the need for social and economic justice. At the sarne time, A xis reversals in N orth Africa and in Russia provided hope of an approaching liberation and greater determination to resist a power which no longer seemed invincible. A well-organized leftist resistance move­ ment, the EAM/ELASllS, w as gaining political credibility and attracting citizens o f all classes to join its ranks by its efforts to remedy specific, im m ediate, and concrete econom ic grievances w hile shrewdly underplaying its C om m un ist ideology. It is not surprising that the Communist Party o f Greece was the first party to grasp the necessity o f creating an urban mass resistance move­ m ent.119 Better adapted to Underground structures and techniques than the traditional Greek parties, the KKE would use the „cells“ and „fractio n s“ System, established in 1924 and developed when the party w as outlaw ed by General John M etaxas’ dictatorship in 1936, as a means to organize resistance against the occupiers.130 In July 1941, it United with the GSEE (General Confederation o f Greek Laborers) and formed the EEAM (Labor N ation al Liberation Front). A number o f small parties w ith left-of-center political sympathies joined the EEAM in September 1941 in organising the EAM (National Liberation Front). Through the EAM the KKE tried to capitalize on urban hosdlity to the Axis and Greek collaborators and to convert populär resistance into political revolution, aim in g a t a m ajoq but not necessarily vio le n t'31, recasting o f Greece’s so cio eco n o m ic and political structure after liberation. 117 Xydis, Economy, p. 17. War invalids were granred an extra portion of one-third of a ration. Bread was sold to those not receiving relief at 200 drachmas per o k a through 700 bakers working for the IRC. i z 8 ELAS: Ethnikos Laikos Apeleutherotikos Stratos (National Populär Liberation Army). elas was the military branch of e a m . 129 Panagiötes Kanellopoulos, He zöe mou. He alethcia gia tis krisimes stigmes tes historias tou ethnousapoto 1915-1980, Athens 1985, p. 61. ijoM inehan, Dependency, p. 23. 131 Oie L. Smith, „The First Round“ - Civil War Düring the Occupation, in David H. Closc (Ed.), The Greek Civil War, 1943-1950. Studies of Polarisation, Lor.thri 1993, p. 59.

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The EAM's political legitimacy to direct a populär resistance movement was magnified by the failure of the King and his government to establish a resistance command before they fled to Cairo or to coordinate and support a political resistance movement from Egypt.'31 The policy of „patience and prudence“ ' 33 followed by Greece’s traditional political elite, also greatly contributed to the EAM’s prominence. Preoccupied with the question of the monarchy and the restoration of their political power after liberation, self-serving conservative politicians showed little interest in current social and economic problems confronting the working dass and the poor. They tried instead to ensure for themselves „a position of immunity vis-ä-vis the occupation authorities by doing nothing overt to provoke retaliation“.12 134 A number of urban secret organizations was set 13 up by regulär army officers and bourgeois, nationalist, democratic and republican forces (140 such bodies were registered in September 1943), and some became moderately active in 1943. However, with the exception of EDES (National Republican Greek League), the PEAN (Patriotic Union of Fighting Youth), and the EKKA (National and Social Liberation) they largely remained small networks of self-serving individuals with strong dass, group or community allegiances.135 With its anti-Fascist national front policy and its democratic, nationalistic program of social and economic reform, the EAM could convincingly claim to speak for the entire nation rather than simply for the left. It was thus able to win the support of not only people with leftist political sympathies (industrial workers, peasants, and ethnic minorities), but also of a broad ränge of urban groups with a different political affiliation or none at all, such as white-collar employees, shopkeepers, civil servants, doctors, lawyers, intellectuals, teachers, university students, re­ publican (Venizelist1363 )1 officers, priests, housewives, and, from the middle 7 of 1943 on, some respectable non-leftist politicians.'37 132 Hondros, Occupation, p. ioi;Sepheres,Politiko hemerologio, p. 125 f. 133 Fleischer, Kreuzschatten, vol. i,p. 100. 134 John A. Petropulos, The Traditional Political Parties of Greece Düring the Occupation, in: Iatrides, Greece in the 1940s, p. 28. 135 For a detailed description of these organizations’ aims and activities see Hagen Fleischer, Sterna kai Svastika. He Hellada tes Katochcs kai tes Antistascs, 1941-1944, vol. 2, Athens *995 >PP-13-66. 136 Out of power sincc the abortive coup of 1935 against the Antivenizelists, Vcnizelist officers had not been allowed by Metaxas to fight against the Germans. 137 Heinz Richter, British Intervention in Greece: From Varkiza to Civil War, London 1985, p. 262 and p. 269. 217


W h a t m a d e a n a l l i a n c e b e t w e e n e le m e n t s o f t h e d o m i n a n t a n d t h e lo w e r c l a s s e s p o s s i b l e ( in a d d i t i o n t o t h e i r s h a r e d n a t i o n a l i s t i c f e e l i n g a n d th e

EAM's a b i l i t y f o r e f f e c t i v e m a s s m o b i l i z a t i o n ) w a s t h e f a c t t h a t t h e e c o n o m i c d i s r u p t i o n c a u s e d b y A x i s p o l i c i e s a f f e c t e d t h e li v i n g c o n d i t i o n s o f b o t h . B y , ,d e f i n [ i n g ] t h e i r S i t u a t i o n [ n o t a s i n e v i t a b l e b u t ] a s t h e c o n s e q u e n c e o f h u m a n in ju s tic e : a S itu a tio n t h a t th e y n e e d n o t , c a n n o t , a n d o u g h t n o t to e n d u r e “ a n d b y s h o w i n g t h a t „ t h e a p p a r e n t c a u s e s o f th e s u ffe r in g ... [ w e r e ] t r a c e a b l e t o t h e a c t s o f c o n c r e t e e a s i l y i d e n t i f i e d p e r s o n s “ * 3* a n d p o w e r s , th e E A M a c tiv is ts w e r e a b le to c h a n n e l th e ir s h a re d m o r a l o u tr a g e in t o p o l it ic a lly e ff e c t iv e O p p o s itio n .

Economic issues had been the single most important factor accounting for the grow th o f the KKE's strength in the 1930s as well. The social and econom ic pressures created by the Depression increased the KKE's popularity am ong the debt-burdened peasants, the urban proletarians, and the refugees from Asia M inor.139 Under the leadership of Nikos Zachariades the party’s share o f the national vote rose to 5.8 per cent in the election o f 1936.140 The undecided outcome of the 1936 election allowed the Com m unist party to even hold the balance of power, with the leader of the Liberal Party entering secret negotiations with the KKE to win its support for building a Liberal governm ent.141 O n the pretence o f a „threat of Com m unism “, M etaxas abolished the parliamentary System, established a royal dictatorial regime on 4 August 1936, and declared the KKE illegal. H ad events turned out differently, the KKE might have found room to begin the developm ent o f its social potential in the late 1930s. After this lost opportunity, the Axis occupation of Greece, which shook the old p olitical order to its foundations, seemed to offer another chance. T h e first acts o f populär Opposition were spontaneous, as evidenced, for exam ple, by public demonstrations of respect for captured Common­ w ealth soldiers w ho were transported to p o w camps through the streets o f A th en s im m ediately after the entry o f the Axis troops into the city. T h e Wehrmacht Com m ander announced severe punishments for those expressing sym pathy for the British, including the press, and attacked the 138 Moore, Injustice, p. 439, p. 470. 139 The most ardent supporters o f the KKE had been since the late 1920s the tobacco workers of northern Greece, who suffered severe income losses betwcen 1930-1933 whcn foreign buyers of raw oriental leaf turned to markets cheaper than the Grcek. Undcrpaid textile and other industrial workers in this area were also incrcasingly infiuenced by communist Propaganda. See Mazower, Inside Hitler’s Greece, p. 126 ff., pp. 223-230, p. 287. i4oJohn C. Loulis.The Greek Communist Party, 1940-1944, London 19.'' 2,p. 1 f. 141 Rizospastis (thedaily of the KKE), 3 April 1936.

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Greek police for tolerating the display of anti-Axis sentiments.'41 A few days later, on 3 o M ay 1941, two students, Manoles Glezos and Apostolos Sandas, tore down the Swastika flying over the Acropolis, demonstrating that the Greek national spirit remained unbroken.143 Despite the prohibition by law of public Statements and published declarations which di­ rectly or indirectly criticized the occupation authorities and the Axis war effort144, national holidays were invariably used by students as occasions to express open defiance of the Axis authorities and of the Greek collaboration government.I4S By the fall of 1941 the number of anti-Axis pamphlets, newspapers, handbills, and wall graffiti had increased considerably, while isolated acts of Sabotage, such as damage to telephone Systems (cutting of wires), theft of fuel from military Stores, bombing of munition dumps and rail lines, destruction of machines in factories, as well as ambushes by armed bands on Axis garrisons and transport convoys and on Greek gendarmes, became numerous.1“*6 The Germans responded with reprisals147 against the civilian population148 -executions, burning of villages - and with the internment of persons suspected of belonging to 142 im t , vol. v ii , Doc. UK-82, p. 577 f. See also Harold Denny, Nazis in Greece. Famine Makers, in: The New York Times, 20 October 1941. 143 Phakellos Hellas,Ta Mystika Archeia tou Phorein Ophphis. Diktatoria, Polemos, Katoche, Mese Anatole, Andartiko, Dekemvriana, Athens 1972, p. 208 f. 144 Legislative decrce no. 33 of 13 May 1941, ek , 1941,1, no. 165, p. 803. Violations were to be punished with a minimum three months confinement and up to two years displacement. Decree no. 178,14 June 1941, declared that, in addition to the above punishments, University and high school students above 18 years of age were to be expelled for evcr from all state educational institutions; ibid., no. 196, p. 974 f. 145 On 28 October 1941, the Athenian population demonstrated on the first anniversary of the Italian attack, displaying openly their Opposition to the Axis. On that day, Constantine Tsatsos’ speech at the University of Athens produced great patriotic excitement. SeeTsatsou, Phylla, p. 20 f. 146 Kurt Mehner (Ed.), Die geheimen Tagesberichte der deutschen Wehrmachtsführung im zweiten Weltkrieg 1939-1945. Die gegenseitige Lageunterrichtung der Wehrmacht-, Heeresu. Luftwaffenführung über alle Haupt- und Nebenkriegsschauplätze, aus denAkten imBundcsarchiv/Militärarchiv, Freiburg i. Br., vol. 3, Osnabrück 1984 (26,29 August, 8September, and 18,26 October 1941). 147 The term used in official German records to describe these retaliatory measures is „Sühne­ maßnahmen“. 148 On 17 October 1941, the villages Anö and Katö-Kcrdyliois (sic), 75 kmto the east of Salonica, were burned and all male inhabitants between 16 and 60years of age (a total of 207 persons) were executcd, because they were suspected to have supported armed bands active in the area. Women and children had to resettle in other villages. See Doc. USSR-103 in: P. A. Steini­ ger (Ed.), Der Nürnberger Prozeß. Aus den Protokollen, Dokumenten und Materialien des Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof, 219


Communist partisan units.149 The Germans were especially brutal against the Cretans, who were already conducting guerrilla warfare and helping British soldiers escape to Egypt.I5° Economic grievances account for the transformation of spontaneous Opposition (often expressions o f an intensified spirit o f nationalism and with limited aims) into urban mobilization with a more specific intent: influencing Axis and government policies, condemning the foreign and native sources of suffering and attacking the social Order itse lf-y e t without a clear idea o f a new one. From the spring of 1942 on, the EAM began to organize and target the militancy o f the urban population in Order to obtain economic improvements. O n 17 and 18 April civil servants of the postal, telephone, and telegraph offices in the Athens-Pireaus area, and of the ministries o f finance, economic affairs, welfare, labor, agriculture, and justice, w alked o ff their posts demanding higher wages and supply of foodstuffs.151 The strike lasted for a week and spread also in Salonica. The government expressed immediately its readiness to help with special food provisions, but, at the same time, endorsed the drafting of a new decree by the Wehrmachtsbefehlshaber Südost and the commander of the Italian forces, Carlo Geloso, forbidding the participation o f government Berlin 1957, vol. 2, p. 442 f. On 25 October, the Germans burncd the villages of Ambelophyto, Kleisto, and Kydönies, and executed all male inhabitants between 16 and 60 years of age. See list of executed forwarded on 12 March 1942 by the Governor of Macedonia to the office of the prime minister, A.Y.E/1944/KK/2; and Zentrales Staatsarchiv Potsdam (zstAP), Film no. 40708, in: Martin Seckendorf (Ed.), Die Okkupationspolitik des deutschen Fa­ schismus in Jugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn (1941-1945), Berlin/ Heidelberg 1992, p. 177. 149 Report no. 5 (29 October -1 0 November 1941) by the 164dl Infantry Division, z s t A P , Film no. 53307, partly in: Seckendorf, Okkupationspolitik, p. 182 f. 150 Because of the heavy losses of paratroopers in the battle of Crete, in which Crctan men and women participated on the side of British and Greek regulär forces, the German military had launched retaliation operations against the civilian population immediately after the island was occupied. There was even intention to execute all male inhabitants 15 years and older; see copy of Ietter no. 1596,27 May 1941, and letter from the Oberkommando des Heeres to the Armeeoberkommando (a o k ) 12 no. 550, 28 May 1941, b a -m a , rh 20-12/211. Persons suspectedofhavingkilled paratroopers were summarilycourt-martiallcd, and mostreccived death penalties; see report from the Commander of „Fortress Crete“, 3 October 1941, zstAP, Film no. 43602, partly in: Seckendorf, Okkupationspolitik, p. 171 f. By the end of the war, 1,600 out of 6,000 Cretan villages were totally or partly ruined by the Germans; Doc. no. USSR-358 in: Steiniger, Nürnberger Prozeß, vol. 2, p. 443. See also Psychoundakis, Crctan Runner, p. 8 f., p. 40, pp. 222-225. 151 With decree no. 8267/A 69 of 16 March 1942, the Greek government had ordered that, effective 1 March 1942, salaries should be paid every rwo weeks; ek, rpi 2, 2, no. 97, p. 405.

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officials, employees, and workers in strikes.'51 The punishment for violators was 2 to 5 years imprisonment, and Organizers of strikes faced the death penalty. The April strike was put down by dismissals and arrests. Reporting to Berlin, Altenburg explained that the increasing inflation and the food crisis had aggravated agitation against the government, and that communists had exploited the tension to prolong the strike.'53In June, as the government granted civil servants cost of living allowances as well as substantial benefits in kind, it became clear that populär resistance could be effective in opposing Axis policies.'34 A second strike broke out in the Capital on 7 September, a few days before the first Swedish ship carrying wheat from Canada reached the port of Pireaus.'55 Bank and state insurance employees15 *156, state officials 2 from five ministries, the court of justice and the public prosecutor’s office, workers of the electricity plant, operators of the state railroad, dockers of the Pireaus ports, laborers employed in repair plants run by the German Navy, and many others followed EAM’s call and stopped work until the u th . Protesting against „the systematic exhaustion of [the country’s] resources which amounted to „old-fashioned lootand thievery“ '57, they demanded wage increases and the reopening of the soup kitchens.'58 In August, the Axis authorities had requisidoned part of the food provisions collected by the Greek state for distribution to the population and for the Operation of soup kitchens'59, which now provided a daily warm meal to one million citizens in Athens-Pireaus and 200,000 in Salonica.160 152. Verordnungsblatt für das besetzte griechische Gebiet, no. 8, 28 April 194z, ba-m a , rwd 23/1. 153 Telegram Erdmannsdorff to the AAno. 1673,21 April 1941, pa-aa , Deutsche Botschaft Rom, vol. 153, pp. E259636-39.

154 Decree no. 1424, 8 June 1942, EK, 1942,1, no. 149, pp. 787-790. Their amount varied between 150-300 per cent of the basic pay, in inverse proportion to its size. 155 Letter Tsolakoglou to Altenburg no. 554,12 September 1942, A.Y.E/1942/KK/4/11/1. 156 Proclamation by the Co-operation Committee of Associations of Bank Employees, 31 August 1942, Historical Archive of the National Bank of Greece (haete ), series xxxn, file 20. 157 Best, Humanity, p. 227. 158 Administration report Walter Weygoldt, Chief oftheStaffof the Bfh.Südgriechenland,JulySeptember 1942, zstA P, film no. 172000, partly in:Seckendorf, Okkupationspolitik, p. 208 ff. See also copy of letter Altenburg to the a a , 8 September 1942, pa-aa , Deutsche Botschaft Rom, vol. 153, p. E259697. 159 Greek producers were obliged by special law to deliver to the government 10 per cent of their yield in kind. 160 Die politisch-wirtschaftlichen Verhältnisse in Griechenland seit dem Balkanfeldzug, 12July 1942, Institut für Zeitgeschichte (if z ), MA-514, p. 122. 221


A s a result, the daily bread ration had to be reduced and thc kitchcns tem porarily closed. O nce more arrests, fines, and dismissals broke the strike.101 Tw o ringleaders received death penalties. In a letter to Altenburg, Tsolakoglou defended the people’s economic demands as absolutely justified and criticized the view that communist agitation had been responsible for the unrest. Despite a slight improvement in the food Situation since early summer, the weekly bread ration remained low (around 1,400 grams). And once more, the immense discrepancy bctween nominal wages and prices had increased because of the inflation.,6i M isfortune and privation reigned throughout the country, wrote Tso­ lakoglou; people had nothing, not even bare necessities, and had to fight daily against inconceivable adversities. In these circumstances, repressive measures w ould not prevent future outbursts of outrage, he warned the G erm an Plenipotentiary .l63Unless the A xis lowered its demands on foodstocks and occupation costs, the country could face total economic and political collapse. Th at a remedy o f Greece’s financial chaos was long due was also the opinion o f M ussolini, w h o em phasized the need to decrease German levies.1164 1*3 16 6 5The monthly payment of Axis demands for occupation expenses and war contributions, by far the highest per capita in occupied Europe'6*, had a catastrophic inflationary impact. Since public budget funds could not meet A xis expenditures, the printing press financed the latter. This caused an expansion of currency in circulation, followed by a sharp decline 161 For penalties imposedon employcesof the National Bankof Grcece who participatcd in the strikc scc Auferlcgte Strafen und darauf folgende sonstige Schritte wegen des Streikes vom 9/9/4Z, HAETE, seriesxxxil, file zo. 16z For examplc, in Salonica, somc laborers working in a Wehrmacht factory could not pay with their wages their own daily food ration, let alone provide for their families. See report Bfh. Saloniki-Ägäis to thc Wehrmachtsbefehlshaber Südost (a o k i z ) no. 4Z3/4Zg., z8 November I9 4 Z ,IF Z ,M A -5 1I,p . IZ4.

163 Letter Tsolakoglou to Altenburg no. 554, iz September 194 z , A.Y.E/ 194 Z/KK/4/11/ 1. 164 Tclegram Mackensen to thc AA no. 3398 g.Rs., 8 September 194 z , a d a p , e , 111, no. Z 76 , p. 469 f. His view was shared by Ciano who, describing in his diary the scriousness of Greecc’s economic Situation, remarked: „Today the middle dass is already obligcd to give up its jeweis, its beds, at times its daughters, in Order to live. Hencc, we are facing uprisings and disorders, the proportions of which it is impossible to estimatc accurately at this time. But nothing can make the Germans changc their absurd and idiotic attitude, and thc worsc of it is that the we Italians must stand for Sopercentof thc conscquences.“ Ciano, Diaries, p. 5Z9. 165 Übersicht der Reichsbank, 9 April 1943 , ZstA P , Film Z 308, in: Seckendorf, Okkupations­ politik, p. 66. In occupied France the per capita contributiori was five times lower than in Greece. 222


in the purchasing value of the drachma and a rapid increase of the price index. Such developments expanded Axis demands for occupation expenses, which in turn accelerated the rate of inflation and created a chronic economic crisis.166 As the Reich Minister of Finance, Lutz Graf Schwerin von Krosigk, wrote to Göring in July 1942: „ [Es] kam nach der Besetzung zu einem ungeregelten Ausverkauf, bei dem das anfängliche Nebenein­ ander der verschiedenen öffentlichen und privaten Käufer—einschließlich der Wehrmachtsangehörigen - bald in ein Gegeneinander ausartete. Die Folgen des Ausverkaufs waren das Anziehen der Preis- und Lohnschraube und eine weitgehende Verlagerung des Warenverkehrs auf den schwarzen Markt. ... In Griechenland ist der Endpunkt der Entwicklung so gut wie erreicht; es gibt hier einen legalen Markt überhaupt nicht mehr, es gibt kein Preisverhältnis mehr, das zur Grundlage der Stabilisierung und Re­ organisierung dienen könnte. ... Bei einer längeren Dauer der Krieges kommt es darauf an zu verhindern, daß die Länder, deren Potential wir in Anspruch nehmen, vorzeitig absacken.“ 167 Altenburg’s immediate reaction to the September strike was to authorize a 50 per cent increase of the salaries of state officials, employees, and of skilled and unskilled laborers, and of the fixed monthly allowance granted to meet the rise in prices.168 Further, for the duration of the war, employers were obliged to offer to their salaried employees two meals a day at their place of work.169 Following a plebiscite in September 1942 all 166 Lutz Graf Schwerin von Krosigk, Wie wurde der Zweite Weltkrieg finanziert?, in: Bilanz des zweiten Weltkrieges. Erkenntnisse und Verpflichtungen für die Zukunft, Oldenburg I9 5 3 »P* 3 2L 167 „After the occupation it came to a disordered cleanout during which the initial co-existencc of the different public and private buyers - including mcmbers of the Wehrmacht- soon degenerated into open conflict. The consequences of the cleanout were a rise in prices and wages and an extensive shift of trade to the black market... In Greece the final point of this de­ velopment has nearly been reached; a legal market no longer exists, nor a price mcchanism which could serve as a basis for stabilization and reorganization... If the war drags on, it will be necessary to prevent the countries, whose potential we are exploiting, from premature economic ruin.“ Schwerin von Krosigk to Göring, 15 July 1942, Y 5090-60 v g., ba, r 7/3015, frames 18-26, in: Wolfgang Schumann (Ed.), Griff nach Südostcuropa. Neue Doku­ mente über die Politik des deutschen Imperialismus und Militarismus gegenüber Südosteu­ ropa im Zweiten Weltkrieg, Berlin (Ost) 1973, pp. 189-193. 168 Decisions no. 39985^ 302 of 24 October and no. 39986^ 304 of 30 October 1942, ek, 1942, 2, no. 200, p. 859 f., and no. 209, p. 913 f. See also S. Fh. Kosmetatos to the Greek undersecretary’s office for information in London, 21 October 1942, A.Y.E/1941-42/KL/11/A/1/XVI. 169 Decreeno. 2019,19 December 1942, ek, 1942, i,no. 322,p. 1905. Workerscould beasked to contribute towards their meals a maximum of 50drachmas per day. Employers who were unable to organize soup kitchcns were to provide commutation of rations or thecquivalcnt incash. 223


soup kitchens were closed; provisions were directly distributed by 2,500 grocers, and people could cook at home.I7° Tw o months later, price levels for food reached a new peak as a result o f vigorous speculation in anticipation of another food crisis.17 17117 0 3However, 2 the lifting o f price Controls, the abolishment of rationing, and a number of other measures taken by Hermann Neubacher, Hitler’s Special Plenipotentiary sent to Greece in O ctober 1942 to prevent the total collapse of the economy, in com bination with the psychological effects of the Allied victory in El Alam ein, brought about a reduction o f black market prices. W ithin a few days huge amounts o f foodstuffs appeared on the market. Believing that the end o f the w ar w as around the corner, panic-striken black-marketeers unloaded their Stores to make some profit before peace ruined their flourishing business. But, as the Reichsfinanzminister had predicted, the econom ic recovery had „a very relative lasting value“. I7i A nd so did the tem pering o f urban unrest.

IV.

Urban Resistance, Forced Labour and German Terror M eanw hile, parallelling the growth and expansion of a mass urban resistance movement, armed resistance was slowly spreading in the mountains. „Founded on politics“ 17^, with a secondary military character, this form o f resistance did not generate a national movement, but rather a variety o f rival resistance organisations. A t first, their leaders tolerated each other, but later, due to conflicting post-war aims, their mutual suspicion turned into open conflict. The EAM/ELAS’ m ost serious rival, the EDES, a rightist resistance m ovem ent with royalist leanings and irredentist p o stw ar aspirations, was formed in the early summer of 1942. Its leader, the nationalist officer Napoleon Zervas, was urged by the British to take to the m ountains. His armed bands had little in common with the EDES p o litica l grou p in Athens, whose nominal head, General Nikolaos Pla­ steras, had been in exile in France since 1936. Zervas spent more energy in cultivating a personality cult than in turning his units into an effective, 1 7 0 Report Mohn, 22 December 19 4 3 , A.Y.E/1943-44/KC/F00CI Supply. 171 Thomadakis, Black Markets, p. 74 f. 172 Copy of letter Schwerin von Krosigk to Reichswirtschaftsminister Walther Funk, 28 De­

cember 1942, b a , R 2/315, frame 104. 173 Christopher M. Woodhouse, Apple of Discord. A Survey of Recem Greek Politics in their International Setting, London 1948 reprint 1985, p. 178.

224


nationwide resistance movement comparable to the EAM/ELAS. He was denounced by ELAS as a German collaborator and his military force as the refuge not only of royalists but also of „quasi-reformed collaborators“.'74 The accusations were justifiable, and were repeated by the British, without whose Support Zervas would have been annihilated by the ELAS much earlier than at the end of I944.'75 Serious Sabotage activities began only in the fall 1942. Combined ELAS, EDES, and British officers from the Special Operation Executive (so e Cairo) under Colonel Edmund C. W. Myers, destroyed the Gorgopotamos viaduct in November17 176, cutting 15 4 off the supply line to Southern Greece for a few weeks, which seriously affected the traffic of consumer goods and fuel.177 Turning back to the development of urban resistance against the Axis, notwithstanding the increasingly deteriorating financial Situation, by the close of 1942 political insubordination rather than self-preservation had become its basic aim. The initial demands of the demonstrators for higher wages, credits, clothes, and food were replaced by frank anti-Axis poli­ tical protest. In February 1943, the EAM was openly demonstrating against the N ew Order. The January 1943 announcement by the Wehrmachtsbefeblsbaber Siidost of the introduction of German criminal law

174 Ibid, p. 80. In fall 1943 EDESsigned an armisticc with the Germans which permitted the lattcr to concenrrate their attacks against elas. 175 Heinz Richter, General Lanz, Napoleon Zervas und die britischen Verbindungsoffiziere, in: Militärgeschichtlichc Mitteilungen, vol. 45 (1989), pp. 111-138. 176 Edmund C. W. Myers, Greek Entanglement, id revised Ed., Gloucester 1985, p. 69-87; Chri­ stopher M. Woodhouse, Early British Contacts with the Greek Resistance in 1942, in: Bal­ kan Studies, vol. 2 (1970/71), pp. 347-363; Jorgen Hacstrup, European Resistance Movements, 1939-1945: A Completc History, Westport, cr/London 1981, p. 437 f. Thesucccss of this Operation made imperative the use of German combat troops to secure all transporr routes: sec telegram Neubacher to Ribhentrop |without number], 2 December 1942, zstAP, Eilm no. 5422, in: Seckendorf, Okkupationspolitik,pp. 217 f. 177 Verkehrslage Griechenlands, p. 247. The Gorgopotamos Operation isconsideredas the most Strategienlly important act of Sabotage jointly exccuted by Greek resistance groups and soe officers operating in Greece. Yct RomnuTs forces had hegun to withdrawon 2 November, so that the cutting of the supply line from Greececould not havesignilicantly contrihuted to the defeat of the Gcrman-Italian tank divisions. These had been forced on to the defensive long before a shortage of supplies caused by this act could bc feit. German records report that oncc the military Situation had changed by mid-Novembcr reinforcements to Africa were reduced, and munition and fuel destined for Africa were kept in Greece for the use of the local troops. Itseems that thccivilian supply suffered more fromthe blowingupof Gorgopotamos than it has been previously assessed. Sec Lagebericht WBfh. Südost (aok i 2) la Nr. 33 20/42 g.Kdos., 29 November 1942, ba-ma , rh 20-12/153^. 21. 225


in occupied G reece'78 had not frightened resistance activists. Despite the armed Intervention o f the Italians and theGreek police, on 5 M arch, 1943 some 250,000 Athenians demonstrated in the streets o f the Capital against the mobilisation plan1179 8 of 30 January, which provided for labor Service 7 o f all citizens between the ages of 16 and 45.l8oThe 1942 labor recruitment, which w as carried out on a voluntary basis, had attracted only some 12,000 w orkers18118 2 ; by introducing forced mobilisation the Germans were 3 hoping to make up for the lack o f volunteers. A permanent shortage o f labor had a negative impact on Axis attempts to use Greece’s productive capacity for the furtherance of its war effort. The discrepancy between wages and prices was the main reason for this phenom enon.181 By mid-1942 prices in Athens had risen by 13,000 per centlS3, yet the occupation authorities did not allow an equitable modification o f w age rates even in strategically im portant econom ic sectors where real income increases were comparatively the highest.'84 So while the price o f 1.25 kg o f olive oil had reached 16,000 drachmas, the shiftw o rk rate in mining remained at 600 drachmas. Naturally, few laborers could be found to toil in the mines voluntarily for such an income185, and in many instances the needed quotas could be filled only by forced enlistment under the supervision o f the local field gendarmerie. Drafting was first introduced in rural areas, where there was a shortage of labor, since m ost peasants were occupied in cultivating their own little patches of land. A lso in Crete, some 20,000 men between 16 and 45 years o f age were kept aw ay from their fields, at a time when food Commodities had become 178 Verordnungsblatt für das besetzte griechische Gebiet, 10 January 1943, BA-MA, RW 2.9/99. Sabotage activities against the Axis, and tncmbcrship of a Communist Organization were now punishable by death. 179 Wolfgang Schumann and W. Bleyer, Deutschland im zweiten Weltkrieg, vol. 3, Der grundle­ gende Umschwung im Kriegsverlauf (November 1942 bis September 1943), Köln 1979, p. 381. 180 Verordnungsblatt für das besetzte griechische Gebiet, no. 1z, 3oJanuary 1943, p. 13, b a -m a , rw d

23/1.

181 In a p ro cla m a tio n o fM a y 1942, the KKEyouth Organisation had urgedGrcek workers not to volunteer for labor in Germany. „Each hammer blow in a German factory is a new ring in the b a - m a , rw 40/125, p. 98. 182 S. Agapitides, The Inflation of the Cost of Living and Wages in Greece during the German Occupation, International Labour Review, vol. 52 (1945), p. 649 ff. 183 John R. Lampe and Marvin R. Jackson, Balkan Economic History, 1550-1950. From Imperial Borderlands to Developing Nations, Bloomington, Ind. 1982, p. 549. 184 Delivanis and Cleveland, Greek Monetary Developments, p. 68. 185 OKW/Wi A m t to Vortragende Legationsrat Hudcczek (a a ) no. 8760/4 2 g., 24 October 1942,

chain o f the G reeks’ enslavement“ they had warned;

PA-AA,

226

HaPol iva, Griechenland, Rohstoffe u. Waren, Erze, vol. 2


scarce, to build roads, airfields, and fortifications. Every forty-five days they were obliged to work for two weeks (io hours a day including Sundays) for the Wehrmacht and were paid a fraction of the normal wages for agricultural workers.186 Building contractors responsible for the projects were the ones who profited from the measure. They were even reimbursed by the Greek collaboration government for the wages they paid, since such construction works were categorized as occupation costs.'87 When many peasants took to the hills and joined resistance groups to avoid this compulsory Service188, all Cretan reservists residing in Athens and its surroundings were ordered in September 1941 to report to the unemployment office and prepare for transportation to Crete.189By the end of 1941, compulsory la bor was also introduced in northern Greece for the Operation of the chrome and molybdenum mines, as well as in repair and construc­ tion works. Meanwhile, German officials from the Reich Ministry of Labor and the Reich Ministry of Armaments and Munition (under Dr. Fritz Todt), began in January 194 z in Salonica to recruit workers for the Reich on a voluntary basis. There were more than 30,000 unemployed in the city‘9°, but between mid-January and October 1942, only 6,177 were recruited in the entire area under the command of the Wehrmachtsbefehlshaber Saloniki-Ägäis.191 Pressure was put on the collaboration government to cancel unemployment benefits and withhold food ration cards of those who turned down an offer to take up work in the Reich.19119 2Moreover, „the 186 Christos Hadziiossif, Griechen in der deutschen Kriegsproduktion, in: Ulrich Herbert (Ed.), Europa und der „Reichseinsatz“ Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häft­ linge in Deutschland 1938-1945, Essen 1991, p. 215. 187 Ibid. 188 Ibid., p. 214. 189 Report by the Greek Royal Legation in Egypt on the Situation inCrete, A.Y.E/1941/KL/8/A/1/20. 190 The majority of vital industries had to close down because of shortage of mineral oil and coal. Only some textile and leather industries working for the Wehrmacht, and the Allatini mills, were supplied with fuel. Unemployment increased in fall/winter 1941 and in 1942, also because the Wehrmachtbeschaffungsamt in Beigrade did not place additional contracts in Salonica. Further, the shipment of cocoons to the Reich brought the silk industry to a stand­ still. See Wirtschaftskommando Saloniki, Lagebericht April-Juni 1941 and Lagebericht JuliSeptember 1941, b a -m a , rw 29/107. 191 Übersicht über die Ergebnisse der Anwerbung griechischer Arbeitskräfte imBereich des Bfh. Saloniki-Ägäis, und Übersicht über die Ergebnisse der Anwerbung griechischer Arbeitskräf­ te im Bereich des Bfh. Süd-Griechenland, ba Potsdam, Filmnos. 43105 and 43107, in: Eckert, „Fall Marita“, p. 159 f. 192 This was also the case in the Netherlands, Norway, France, and Belgium. 227


occupation authority endeavored to restrict the increase of money incomes with the double objective of minimizing the real purchasing power o f the workers as much as possible to reduce the absorption o f scarce com modities and o f bringing about such a drastic deterioration of the Standard o f living that many Greek workers would thereby be persuaded to volunteer for w ork in Germany.“ Between M ay and November 194z another 11,971 persons (20 per cent of them women) were transported from Southern Greece to the Reich. However, the total number remained far below the anticipated 50,000, and o f the first 5,000 shipped to Ger­ many, 1,000 w ere im m ediately sent back as unfit. The travail at the H erm ann G örin g W orks in Linz w as too exacting for starved men .*94 Recruiting had to be tem porarily suspended in the spring and early summer because o f a typhus epidemic but was resumed in June (except in the Pireaus area). H a lf a year earlier, the Reich could have done w ithout the few thousand workers Greece could supply. But German losses in Russia, the prospect o f a long w ar o f attrition, and the mobilisation o f more men for Service on the eastern front, had made necessary the allocation of all available labor. In spring and summer 1942, the Reich could increase its total labor force by exploiting the labor resources o f the newly occupied Soviet territories.195 But no new territories were acquired after the closing months o f 1942, and, from 1943 on, the area under German control was slow ly reduced. Faced with insufficient supplies of additional workers, Fritz Sauckel, w ho w as responsible for the allocation o f foreign labor for the Reich and its distribution, and Albert Speer, w ho controlled arm am ent production for Germ any in the occupied territories, began to com pete for civilian qu otas.196 To meet the labor shortage in Greece, 3,500 Greek Jews from Salonica, m ostly self-em ployed persons and artists, were obliged from July to O cto b er 1942 to w o rk in road construction; a few were also employed in the chrom e mines o f Olym pos. Before the Jewish community o f Salonica cou ld purchase their freedom for the price o f 3 billion drachmas197, many 193 Delivanisand Cleveland, Greek Monetary Developments, p. 68. 194 Tagesordnung für die beim Bevoll. des Reiches für Griechenland am 9. und 10. Juni 1941 statt­ findenden Monatsbesprechungen,pa -a a , HaPol iVa Griechenland, Wirtschaftswesen i,vol. 2. 195 Toynbee, Hitler’s Europe, p. 130 f., p. 135 f. 196 Ibid., p. 238 ff. 197 Leftcn Stavrianos, The Jews of Greece, in: Journal of Central European Affairs.vol. 8 (1948/ 49), p. 261. Steven Bowman refers to two billion drachmas; seehir, jews in Wartime Greece, Jewish Social Studies, vol. 48 (1986), p. 53.

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of them had died from pneumonia. Next, the Germans decided to call up the military age groups 1925-3 2 and 1943-44 for enlistment. But few responded, and those who were caught escaped at the first opportunity from their work place, offen to join the partisans.19* Thereafter, and despite Italian Opposition, the Germans resolved to Supplement voluntary registration for work in the Reich by forced enlistment. Compulsory labor Service had been introduced in the occupied territories of Western Europe in m id-19421" , and, for half a year, Greece thus enjoyed a privileged position. This was to change in January 1943 with the introduction of civilian drafting of men and women between the ages of sixteen and forty-five (later sixty-five) in both the German and Italian zones.100 Money compensation and food rations were promised to all called up to work; withdrawal of food and clothing ration cards, fines, imprisonment, and detention in labor camps awaited those who were subject to com­ pulsory labor but had refused to comply with this Obligation.101 On 24 February, 100,000 workers and white-collar employees of armament industries, construction firms and businesses working for the Wehrmacht were drafted.101 Strikes, mass demonstrations and protests against the general civilian mobilization were organized by the EAM and the EDES resistance groups in the second part of February. On the twenty-fourth, workers, civil servants, war veterans, and university and high school students of both sexes, rallied against the proposed mobilization plan.103 On March 5, 1943 over 7,000 people turned out in the Streets of Athens responding to the EAM’s call for a general strike. Despite the armed intervention of the Italians and the Greek police, the demonstrators stormed the building of 198 Eckert, „Fall Marita“, p. 161. 199 Also in the Reich, a decree of 27 January 1943, had called on all men and women (with some exceptions) between the ages of seventeen and forty-five to register for work; sec Toynbec, Hitler’s Europe, p. 231. 200 With the proclamation from the Supreme Commander of the Italian Armed Forces inGreece no. 21,21 December 1942, enlistment of all Greek citizensof the samc age groups was also introduced in the Italian occupation Zone. The Wehrmacht and the German labor allocation offices were permitted to draft labor also in the Italian zone. Seemonthly report of theWehr­ wirtschaftsoffizier Athen (wo Athen), March 1943, zstAP, Filmno. 43107, partly in: Secken­ dorf, Okkupationspolitik, p. 231. 201 Verordnungsblatt für das besetzte griechischeGebiet, no. 11,30January 1943, ba-ma, rwd 23/1. 202Copy of a Durchführungsbefehl by Militärbcfehlshaber Griechenland General der Flieger Wilhelm Speidel, 24 February 1943, ba-ma, rw 29/100. 203 Kurt Zentner, Illustrierte Geschichte des Widerstandes in Deutschland und inEuropa, 1933— 1945, Munich 1966, p. 318 ff. 229


the M inistry o f Labor, and by setting it on fire burned tbe lists o f conscripts. Four participants were killed and seventy w ounded.204 Arrests and executions followed. Meanwhile, demonstrations and strikes were organized in Patras, Larissa, Salonica, and Chania, in Crete. Impressed by the intensity o f tbe turmoil which lasted for sixteen days, Konstantinos Logotbetopoulos, Prime Minister o f the second collaboration government (December 1942 -Ju ly 1943), requested the Suspension of the mobilisation plan. He was backed by Greek industrialists who recognized that the drafting o f some 80,000 Greek workers meant the loss of their cheap w ork force, a basic condition for the survival o f Greek industry.2°5The Germans finally gave in to pressure front Damaskinos206 and put off their laborconscriptionplansuntil June. The Organisation Todt brought wor­ kers from Croatia for the construction o f railroads in northern Greece.207 Indignation at the Greeks’ refusal to work for them, either in Greece or in the Reich, was expressed by the German occupation authorities.208 The Greeks had forgotten or misunderstood the Führer's generosity in liberating all prisoners o f war, commented the Deutsche Nachrichten in Grie­ chenland in an article entitled „The End of Self-deception“.2°9 If it were not for this special treatment, some hundred thousand Greek soldiers of the defeated arm y could be forced, according to International law, to w ork in Germany, as prisoners of war from other countries were doing, argued the author.210 Greek soldiers should have taken pride in helping in the reconstruction o f their fatherland and the N ew European Order, he continued. The creation of a new Europe was certain; neither the AngloAmerican armies nor Stalin could do anything to prevent this. N ot Ger­ many but the Greeks themselves would determine their country’s place in the community o f nations by their present contribution to the reconstruc­ tion o f their country and of Europe as a whole. The message feil on deaf ears, o f course. C om pulsory recruitment was re-introduced in the summer of 1943, but the labor Situation could improve only after September 1943, with the use o f Italian prisoners o f war. By the end of the year some 90,000 laborers 204 Mehner, Die geheimen Tagesberichte, vol. 6, Osnabrück 1984, p. 207. 205 Hadziiossif, Griechen, p. 223. 2o6Tsatsou, Phylla, pp. 79-82. 207 Lageberichte wo Athen, January and February 1943, ba -m a , kw 29/106. 208 Abschlußbericht, p. 118. 209 Deutsche Nachrichten in Griechenland, 13 March 1943. 210 In Poland, almost 2 million outof the 15 million total population were sent for work to Ger­ many; Gross, Polish Society, p. 78.

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had been forced to work for the Wehrmacht in Greece211, and less than 4,000 were shipped to the Reich.111 In 1944 the Germans used harsher measures to fill their labor quotas: concentration camp inmates were transported to labor camps in Germany, while unemployed workers were rounded up in Salonica and other cities of northern Greece and were forced to work in the mines. Overall, between the years 194z and 1943, only 42,000 Greeks supported the Reich war effort with their labor in Germany213, an insignificant number compared with conscripts from other countries214 and with the total of indigenous workers utilized by the Wehrmacht in Greece.213 The reasons for the low number of workers shipped from Greece to the Reich lay in the lack of skilled labor, the abSorption of most unemployed in Greek industries working for Axis Com­ panies, the resistance of the Greek population to drafting and round-ups, the bad reputation and poor physical condition of Greek workers who had voluntarily migrated to the Reich, and the unfavourable disposition of the Greek collaboration governments to direct Axis compulsion.2IÄ The alienation and strong moral feelings of indignation of most social groups intensified in the last one and a half years of occupation. Renewed agitation was caused by the deportation of the entire Jewish community of Salonica to Auschwitz, where 45,000 Greek Jews were exterminated, and by the „odious“ policy of German indiscriminate terror against the civilian population, introduced to control the swelling EAM membership zu In Dcccmber 1943,166,000 men and women in Greece worked directly orindirectly forthe Wehrmacht; see Abschlußbericht, p. izz. ziz Hadziiossif, Griechen, p. zz6. Hondros refers to z,653; see Hondros, Occupation, p. 77 f. Ewerth sets the number of Greek workers forcibly transported to the Reich between AprilDeccmber 19433113,500 (Lutz Ewerth, DerArbeitseinsatzvonLandesbewohnern besetzter Gebiete des Ostens und des Südostens imzweiten Weltkrieg, Ph. D. Diss. Tübingen 1954, p.p. s, p. 8, p. zo8.); see Herbert, „Reichseinsatz“ p. zo8. The difficulty indetermining the exact total lies in the fact that German reports give various figures. zt 3 Of those conscriptcd, around zz,500 must have gone to the Reich voluntarily. The rest, shipped after the official introduction of compulsory labor inJanuary 1943, must have been Z14

Z 15

forced to go. Forexample,a total of 161,000 male and femaleSerbians worked for partof thewaryearsin the Reich. See Ewerth, Arbeitseinsatz, p. 5. Hadziiossif estimates that only 1 .1 per Cent of the Greek population capable of gainful employment was used for Reichseinsatz, while 10 per Cent worked for the Germans in

Greece; Hadziiossif, Griechen, p. zz6. zt6 Abschlußbericht, p. i z i ; report Speidel, 5 Octobcr 1943, zstAP, Filmno. 18735, pnrtly in: Seckendorf, Okkupationspolitik, pp. Z65 f.; Note Verbale Altenburg to the Office of the Greek Prime Minister no. 18Z9,19 April 1943, A.Y.E/1944/KK/5 andNote fromthe Officeof the Greek Prime Minister to Altenburg no. 10Z7IY/7, z8June 1943; ibid.

231


a n d t o c h e c k S a b o ta g e a ctiv itie s. T h e y e a r 19 4 3 w a s m a r k e d b y increased a c t i v i s m o n t h e p a r t o f t h e y o u t h ( e s p e c i a l l y u n i v e r s i t y s t u d e n t s ) , a n d in 19 4 4 ,6 0 p er cen t o f

ELAS p a r t i s a n s ( s o m e 3 z , o o o y o u n g m e n a n d EPON, EAM's y o u t h O r g a n i z a t i o n . 117

wom en)

w e re recru ited fro m the

O n zy June, the EEAM staged a general strike to protest against the shooting o f iz 8 hostages in reprisal for a Sabotage action, which later proved to have been an accident. According to Italian sources, Archbishop Damaskinos and a number o f clergymen had offered themselves to the Germ an com m ander as hostages in place of the innocent who had been arrested and were awaiting execution.118 100,000 people, shopowners, civil servants, bank employees and others responded, and even i,z o o policemen walked o ff their posts.119 Reporting to the Oberbefehls­ haber Südost on the general political Situation, the Befehlshaber Süd­ griechenland admitted in July 1943 that 90 per cent of the Greeks had a hostile attitude towards the Axis and were prepared for open rebellion.110 The turmoil caused by Italy’s change o f sides in September of 1943 enabled the urban population to push through further demands for wage increases.111 Troop augmentation and extensive fortification projects had made an increase in the rate o f monthly Greek payments on account of occupation costs inevitable. This had accelerated the rate o f inflation and had pushed up price levels.111 Civil servants of the water, gas, electricity, railroad, and telephone state Companies went on strike in September, demanding adjustment o f their wages to the actual cost of living. Three of the participants got the death sentence; eight received long terms of imprisonment; and the German military authorities decreed a general ban on strikes.113 Expecting a German defeat, private industrial and commercial em ployers nevertheless showed readiness to satisfy their employees’ econom ic dem ands, as p ro o f o f their commitment to the welfare o f the2 3 0 9 8 17 217 Fleischer, Stema kai Svasrika,p. 311; Richter, 1936-1946, vol.1, p. 171 f. 218 Santa Sede, Grecia, boll. radiotel. n. 165, 14 June 1943,

a sd m a e ,

Serie Affari Politici,

1931-1945, Grecia, B 22. 219 Report Bfh. Süd-Griechenland to the Oberbefehlshaber Südost, Oberkommando Heeresgrup­ pe Eno. 17512,5 July 1943, ba - m a , rw 40/131. The govcrnmentdisarmed anddismissed395 police officials. The rest returned to their posts on 2July. 220 Ibid. 221 ln August, the government increased workers wages by 100 per cent and employees salaries by 60 per cent. 222 Etmektsoglou, Axis Exploitation, pp. 537-547 223 Verwaltungsbericht von General Speidel für das III. Quartal 19.',3, 5 October 1943, zstAP, Film no. 18735, partly in: Seckendorf, Okkupationspolitik, p. 265 l.

232


nation. In a report to Berlin, Neubacher noted that, for the same reason, government officials were becoming more and more inclined to meet „unjustified“ Claims o f the masses, stirred up by Communist Propaganda.“ '' The material position o f the poorer w orking classes in the cities remained precarious also during the last year o f the occupation. In October 1943, the price level was 1,000 times the pre-war level, but nominal wages had increased to only 40x0 150 times the pre-war level; thus „the general fall in the Standard o f living was to x/2 the pre-war level in the most favorable case, and one twenty-fifth o f the pre-war level in the worst case in mid 1943 .““ 5When the winter approached, „veritable starvation reigned in certain parts,“ o f the country, and people ate „ordinary pig’s food“.“ 6 The harvest was about 250,000 - 280,000 tons, compared to 350,000 in 1942, and the I R C was called upon to supply 4,000,000 people.“ 7 Agri­ cultural production in general was irreparably impaired by the lack of manpower, seeds, fertilizers, draft animals and animal foodstuffs, equipment and insecticides. Increased destruction by the occupation troops and the partisans also hampered production.“ 8Thus the threat o f famine remained, especially in areas under the control o f Greek partisans, where the Wehrmacht, with few exceptions, forbade deliveries o f relief supplies.“ 9 The German A rm y ’s purpose was to break the resistance move­ ment by starving out the mountains and also by showing the people that their andartes were worthless and offered them no protection. Northern Greece was by the close o f

19 43

under the control o f armed

resistance groups, and the Germans had organized themselves into Stütz­

punkte in small tow ns o f the plains. Even in the Peloponnese, where Ger­ man troops w ere relatively num erous, continual attacks on transport facilities, on convoys o f heavy goods vehicles, and on small military units took pla c t.Zi0 By 1944 the EAM/ELAS had been able to create unified and 2 9 8 *7 5 4 224 Telegram Neubacher no. 2389,31 August 1943, b a - m a , Wi/ici. ic. 225 Xydis, Economy, p. 38. 226Pcrsson’s report (note i26),March-December 1943, Appendix 4, p. j. 227 Excerpts from minutes of the Coordinating Committee of American Agencies in Greece, P. Mohn, Situation in Greece, 22 December 1 9 4 3 , and report from Emil Sandström, 5 Dccember 19 4 3 , A .Y .E /i9 4 3 -4 4 /K c/F o o d Supply. 228 Angcliki Laiou-Thomadakis, The Politics of Hunger: Economic Aid to Greece, 1943-1945, Journal of the Hellenic Diaspora vol. 7 (1980), p. 28. 229 Abschlußbericht, p. 94. 230AU S

der Lagebeurteilung der

117.

Jäger-Division vom

29.

November

1943

über die Parti­

sanenbewegung in Südgriechenland, zstAP, Film no. 4 2 9 1 9 , partly in: Seckendorf, Okkupa­ tionspolitik, pp. 283^

233


ncarly autarkic territories o f communist rule in over half o f the area of Greece and had taken over all administrative authority and responsibility o f the Greek state in these regions. As a part o f its sweeping reform program towards a participatory „People’s Democracy,“ the EAM/ELAS established new institutions o f local self-government (such as locally elected people’s courts and committees for welfare Services, the distribution o f foodstuffs, taxation, education, and security), granted equal rights to women, and declared the demotic language the official language of the state.131 Despite these positive measures, the ELAS' clashes with the EDES subjected the rural population to random violence and created a climate o f fear, thus undermining the appeal of a resistance Organization which no longer seemed to be able to provide either security or a unifying national cause. Against the background o f a civil war and German retaliations, civilians had no other w ay o f escaping the vicious cycle o f violence and counter-violence than to join a resistance group - whichever one recruited first in their village. Depending on their luck, their choice brought them increased security or worse troubles than their previous political neutrality, which was not a permitted alternative in the Greek mountains after 1943. To control the swelling EAM membership and to check subversive activities, the Germans had introduced a policy of indiscriminate terror against the civilians, with the result that from M arch 1943 to October 1944 2.1,255 Greeks were killed and some 20,000 imprisoned.2 1232 Wehr­ 3 macht Orders called for the execution of fifty Greek hostages for each Ger­ man soldier killed, and 10 for each wounded.233 The Germans regarded such ruthless punitive measures as an „effective deterrent.“ 234 Düring 1014 December 1943, 696 men, women and children were executed by the 231 L. S. Stavrianos,The Greek National Liberation Front (EAM): A Study in Resistance Organiza­ tion and Administration, Journal of Modern History, vol 24 (1952), pp. 42-55; Richter, 1936-1946, vol. 1, pp. 272-280. 23 z Hondros, Occupation, p. 158 and note 131. 233 Die Lage in Griechenland, Bericht unseres Vertrauensmannes no. 20, 10 November 1943, b a -m a ,

Wi/icr. ic. In early 1944, whena German general was shot, presumably by partisans,

in the Pcloponncse, 100 hostages were executed in reprisal, and it was announced that, from then on, the ratio would be 100 Greeks for each German soldier killed, and 50 for each wounded. See testimony of Willy Finger, IFZ, Doc. n okw 2895. 234 Keitel’s directive of 16 September 1941, in: Margaret Carlyle (Ed,), Documcnts on Inter­ national Affairs 1939-1946, vol. 2, Hitler’s Europe, London/New York 1954, p. 188 f.; Order Oberbefehlshaber Siidost Alexander Löhr, 10 August 1943, zs:AP, Film no. 53308, partly in: Seckendorf, Okkupationspolitik, p. 244.

234


Austrian H7th Riflemen Division and Z4 villages and three monasteries around Kalavryta (southeast of Patras) were burned as a reprisal for the slaying of 77 German soldiers by ELAS partisans.135 The „blood-bath“ of Kalavryta was repeated in Klissoura on 5 April 1944: ZZ3 persons were executed, among them 9 babies, Z9 children below 5 years of age, and 34 between 5 and 15, as a retaliation for the death of two German motorcyclists some z.5 km away.13<; Neubacher failed in his efforts to prevent a recurrence of such actions of „sheer madness“, decreed and carried out by SS units.237 On 10 June and on z September another 350 innocentGreeks were killed at Distomon and Chortiates.138 Protest letters after the event139 were much fewer than one would expect from Iöannes Ralles, Prime Minister of the third collaborationist regime (April 1943 to October 1944), who was much more interventionist in „protecting“ Greek citizens from ELAS resistance fighters by deploying Security Battalions to combat the EAM/ELAS.2"*0 O f course, in the latter case, the political Iife of the collabo235 They belonged to the 5th Company of the 749th Light Regiment which was artacked by Partisans on 19 October; see partial translation of document NOKW-1246, extracts from War Diary no. 3, l x v iii Army Corps (28 November- 14 December 1943), in: imt , vol. 11, pp. 1030 ff. 236 Telegram Neubacher to the aa no. 1464 g.Rs., 15 May 1944, in: adap , E, v iii , no. 27, p. 54 ff. In his Commando Order of 18 October 1942, Hitlerhadcharacterized thestruggleagainst the partisans in all of the eastern territories as „a battle of complete annihilation of one part or the other“. With his order of 16 December 1942, he authorized the use of the most brutal means, even against women and children; ZStAP, Film no. 5461, partly in: Seckendorf, Okkupationspolitik, p. 219. 237 „It is sheer madness“ Neubacher wrote to Ribbentrop on 15 May 1944, „to murderbabies, children, women and old men because heavily armed Redbandits billctedovernight byforcein their home, and because they killed two German soldiers near the village. The political effects ... of this senseless bloodbath ... are disastrous. Theglorious outcome of this heroic deed is that babies are in fact dead, but the partisanscontinue to live and theywill againfind quarters by use of machine guns incompletely defenceless villages“; in: adap , e , v iii , no. 27, p. 55. 238 The Waldheim Report, submitted February 8,1988 to Federal Chancellor Dr. Franz Vra­ nitzky by the International Commission of Historians Designated to Establish the Military Service of Lieutenant/ist Lieutenant Kurt Waldheim. Authorized Englishtranslation of the unpublished German report, Copenhagen 1993, p. 184 f. 239 Letters from Ralles to Altenburg/Ncubacher and Speidel, 1July and 19December 1943, and of 25 June and 4 October 1944, in: G. A. Pharmakides, Pcpragmena tes para töPröthypourgö Hyperesias Antapokriseön meta tön Germanikön Archon kata ten Karochcn. Perileptike Ekthesis, Athens 1957, p. 25 ff., pp. 31-44; Georgios I. Ralles, Ho Iöannes D. Ralles Homilei ek tou Taphou, Athens 1947, pp. 129-135. 240 As Woodhouse correctly observes, Ralles’ real motive in organising this force was to use it „as a bridge across which Greece would pass fromGerman occupation to Allied liberation without an interval of chaos; he intended to enjoy the best of both worlds, reaping the 235


rators and the traditional politicians whom Ralles represented was also at stäke. Thus in the last year o f occupation, added to the great strain o f the privations of war was an ever-increasingexposure of civilians to violence, the memory o f which was o f paramount importance to the shaping of populär attitudes after liberation.

V.

The KKE’s Frustrated Effort for a „Transition to Socialism“: the EAM/ELAS’ Wartime Populär Base and Postwar Defeat T h e m orrow o f liberation found Greece devastated, its population destitute, physically tormented from the ravages o f malnutrition, and politically radicalized. The ruin caused by A xis econom ic policies in Greece is alm ost inconceivable.241 According to an album compiled by the postwar Greek Department for Reconstruction on the basis of data collected during the w ar by the Town and Country Planning Bureau at the M inistry o f Public Works and by other public Services and individuals242, the number o f deaths during the war and occupation exceeded half a m illion .243If one also considers the decline in births, then the war caused a 10.2-10.8 per cent decrease in Greece’s population.244 Among those w ho survived, 400,000 suffered from tuberculosis and 2,500,000 from m alaria.245 3,500 cities and villages had been destroyed by bombingand fire, reducing by 23 per cent Greece’s total housing and leaving 1,500,000 people hom eless.246 25 per cent of the forests were despoiled and 73 per cent o f the total prew ar tonnage o f the mercantile marine had been sunk. The loss o f the national wealth was estimated at $ 17,871 m illion.247 Befruits of collaboration with both sides. His calculation was surprisingly shrewd“. Apple of Discord, p. 28. 241 Detailed tables about the value o f destructions and spoliations done by the Germans and the Italians in A.Y.E/1944/KL/51, Tables o f Damages. 242This report titled The Sacrifices of Greece in the Sccond World War (see note ioi) was exhibited in spring 1945 in Paris, London, and the u.N.o. Conference in San Francisco. 243 Table „Loss of Human Life“ in ibid. Outofa total population of 7,337,000 million (1940). 244This percentage could increase to between 11.5 - 13 per cent, if not all hostages, prisoners, and deportecs returned after 1944. See ibid.; Doxiadis, Sacrifices of Greece, p. 13; and Constantine A. Doxiadis, Such was the War in Greece, Athens 1947, p. 4’„ 2 4 3 Report Mohn, 2 2 December 1 9 4 3 , A .Y .E / i9 4 3 - 4 4 / x c / F o o d Supply 246 Doxiadis, Such was the War in Greece, pp. 30-34. 2 4 7 Ibid., p. 45. 236


tween April 1941 and October 1944 the note circulation had increased 68,457,984.76-fold, rendering the Greek drachma worthless.24* No one can pretend that the figures given above are reliable (statistics are estimates at best), but reports compiled with less internal bias than those put together by Greek agencies (and for different purposes) indicate that the years 1941-1944 had been a time of social, economic, and political disintegration which had violently influenced existing structures and behavior patterns. Resistance to the forces of Fascism ended in a civil war between the most populär and widespread left-wing resistance move­ ment, the EAM, and the Greek Right. The detailed Story of the EAM/ELAS’ failure to transform itself into a revolutionary movement and to seize power falls beyond the scope of this paper. Suffice it to say that the reason for its strength as the dominant re­ sistance movement with some 500,000 to 1,500,000 supporters2 249 was 8 4 also a crucial constraint on the Communists’ attempt to develop mass Support for a revolution. The very fact that the EAM/ELAS had attracted people from all sections of the population by appealing to their patriotism and by building on their discontent with their deteriorating material conditions enabled the Communist party to politicize spontaneous populär Opposition but not to win Support for a social revolution after liberation.250 With the evacuation of Greece by the Germans, the EAM/ELAS lost its appeal as a predominantly national resistance movement fighting for independence. Wartime nationalism, which had concealed divisions in EAM/ELAS ranks, gave way to concerns about Greece’s territorial integrity and expansion, economic recovery and reconstruction, and control of the state apparatus. In search of alternative paths for socioeconomic and political development, the middle dass, the small urban working dass, peasants, and bourgeois elements, were confronted with a choice between a Communist-proposed radical new order or a return of the old political and business elites and the establishment of a British backed proroyalist regime. Strongly nationalistic and individualistic, the peasant and bourgeois elements of the EAM had preserved their conservative defense of private property and were against a violent struggle for power; and even the urban working dass - the Left’s only supporter in the late

248 (April 1941 = 100); Paul Hahn, Die griechische Währung und währungspolitische Maßnah­ men unter der Besetzung, 1941-1944,Tübingen 1957, p. 41. 249 Smith, „T h e First Round“, p. 60.

250 Minehan, Dependency, Realignment and Reaction, pp. 32-34. 237


1940s251 - was not militant. Perhaps Colonel Casson was right to observe that: „T h e Greeks are, like Americans, individualists, with an eye for a good investment__A t the moment RAM has a communist spearhead with a dem ocratic-liberal shaft behind it. In due course the shaft will detach itself from the spearhead. But, until then, the spearhead could be thrust profitably at the Germans. Greek political sagacity can be relied upon later to dismantle the weapon, if we help them.“ 252 Given the British determ ination to crush the EAM and the fact that Stalin and Churchill had reached an agreement in M oscow in October 1944 (of which the KKE'% leadership had no knowledge), that placed Greece within the British sphere o f influence, the KKE could only come to power through an armed seizure or w ith the Support o f Greece’s traditional parties. But apprehensive of the EAM's popularity w ith the Greek public, its permeation of all public Services at the local level, and fearful of a Communist coup253, the polit­ ical Centre and the old Liberal Party rallied to the Support of the royalists w h o , since late 1943, were promising that free elections would decide the fate o f the monarchy. The EAM/ELAS followed an ambivalent course of legality because it was uncertain o f its strength in the towns after liberation and ideologically confused about whether it should try to impose a socialist regime by military means (as was done in Yugoslavia) or try to gain political predominance within the fram ework of a parliamentary democracy - for which it had a lot o f populär support. Since December 194 z the EAM had expressed several times its willingness to participate in a coalition with traditional parties and to form a representative government of national unity with the participation o f other resistance groups and all political parties2S4, which seemed to indicate that a part o f the KKE leadership also considered taking 151 According to the Union elections lield before the Right came to power in 1946 (after which left-wingers were purged from trade unions at all levcls), the majority of the workers „presumably“ supported the Lcft also in the years 1947-1950. White terror, inflation, and an estimated 30 per Cent uncmployment explain the movemcnt’s popularity with this dass. But geographical isolation and, after 1946, control of the executive of the GSEE (General Confederation of Greek Workers) by the government and the American Mission for Aid to Greece agency, prevented urban workers from supporting the partisans of the Deinocratic Army. See David H. Close, The Legacy, in ibid.,The Greek Civil War, p. 115. 252 Letter Colonel Casson to the British Ministry of Economic Wclfare, 26 October 1943, Public Record Office (p r o ), Foreign Office (f o ) 371/37232, pp. 87 ff. 253 Close, The Reconstruction of a Right-wing State, in: ibid., The Greek Civil War, p. 157. 254 V. Bouras, He Politike Epitrope Ethnikcs Apeleutherösis, p e f a : Lleuthere Hcllada, 1944, Athens 1983,pp. 58-60.

238


control of Greece by constitutional means. This was the line Moscow had advised the party to follow. By signing the Caserta Agreement on z6 Sep­ tember 1944, the EAM agreed to the dissolution of the Political Committee of National Liberation (PEEA), formed in March 1944 as a provisional government in the areas liberated by the ELAS, and joined Georgios Papandreou’s government of National Unity, despite the fact that the PEEA enjoyed more following and legality than the non-elected Cairo government-in-exile. ELAS forces - like those of the EDES -were placed under the command of the British General Ronald Scobie.255 The KKE's decision in December 1944 to fight against the British and Greek troops was thus provoked by Papandreou’s refusal to demobilize the extremely anti-Communist and royalistThird Brigade, while General Scobie had ordered the disbanding of partisan forces. All Communists and socialists ministers of the Government of National Unity resigned in protest at Papandreou’s tactics of practically excluding ELAS’ officers from the National Guard (the new Greek army).256The EAM called for a mass demonstration on the third of December 1944 and for a general strike on the fourth. When EAM supporters were fired at, wounded and killed by police units in downtown Athens, ELAS forces began an uprising which was put down by British troops after 33 days of bitter fighting in the streets of Athens and Pireaus.257 The military defeat of ELAS was a fatal blow to the prestige of the KKE as a political movement. Unaware of the potential of right-wing terror, most of EAM’s non-Communist supporters were shocked by the news of ELAS' s mass executions of civilian hostages, taken during its retreat from Athens in January 1945.258 On 12 February the defeated EAM/ELAS negotiated with the government an agreement surrendering its arms in exchange for a promise by the government to grant a general amnesty for political crimes and to hold a plebiscite on the question of the return of the king. But this Varkiza agreement failed to bring national reconciliation. In fact, a campaign of „white terror“ under the leadership of the extreme Right followed, which made the eruption of yet another round of civil war inevitable.259 2.55 Haris Vlavianos, The Greek Communist Party: in search of a revolution, inTony Judt (Ed.), Resistance and Revolution in Mediterranean Europe, 1939-1948, London/New York 1989, pp. 178-189; Stephanos Saraphes, Ho elas , Athens 1946, p. 348. 256 Ibid., p. 437 ff., pp. 448-452. 257 Vlavianos, Greek Communist Party, pp. 189-192. 258Documents regardingthe Situation in Greece: January 1945,20January 1945, London 1945, p r o , fo 371/48254, r 2684. 259 Vlavianos, Greek Communist Party, pp. 192-198; Close, Reconstruction, pp. 160-166.

239


Public opinion disapproved o f the Right’s lack o f moderation and of British intervention in Greek politics, but did not Support the KKE’s new armed confrontation with the Greek government from the winter of 1947 to the summer o f 1949. Since the December 1944 events, people from both the Venizelist and the Antivenizelist camps were gradually drawn to the anti-Com m unist side, motivated by their fear of the KKE’s alleged Support o f an independent M acedonia, its friendly relations with Greece’s rivals to the north and the Slavophones within Greece, and the Communists’ alleged intentions regarding the O rthodox faith and private property.i6° To conclude: as a part o f a more general phenomenon that appeared during the war, the Greek populär resistance movement combined national liberation aims directed against the Axis occupation forces with motives o f a social and political character aimed at a more or less radical change and directed against the old internal political establishment, which had failed to provide leadership in the struggle for survival. Axis occupation contributed to the radicalization o f populär Opposition and to the polarization between left-wing and right-wing resistance which had emerged during this period. Yet the people’s desire for socioeconom ic justice and the KKE’s ideological aspiration for a socialist revolution became incom patible goals for postwar Greece after liberation. Insofar as one can teil, British „h elp “ and the KKE’s use of EAM as a tool to achieve power w ere the most serious challenges to the EAM’s potential as an instrument o f social reconstruction and liberal democracy in postwar Greece. After lib eration , it w as considerations o f national interest and the need for order and econom ic reconstruction, w hich G reece’s traditional allies seem ed in a better position to prom ote, that conditioned the people’s attitude tow ard s a n ew political path.

260 Close, The Greek Civil War, p. 12 f.

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t e r

S

ip o s

Hungary in the German Sphere of Interest I.

The New Plan and Hungary The countries of Central and South-Eastern Europe, with Hungary among them, can already from the mid-i930S be considered as parts of Hitler’s „informal empire“ as the German historian Hans-Jürgen Schrö­ der once put it. The region was assigned a special role in the economic preparations for war beginning in 1934, supported by Hjalmar Schacht’s foreign trade project called the Neue Plan, offering a new System of inter­ national economic relations. Germany „made great efforts to conserve foreign exchange as much as possible. She made great efforts to buy from countries with whom she had Clearing or similar payment agreements. Bilateral trading was one of the basic principles of the whole scheme.... Germany endeavoured to establish her System of bilateral balancing of trade wherever it was possible and of advantage to her.... The idea of multilateral trade and international price competition was replaced by bilateral treaties and Clearing agreements.... As a result of the Neue Plan the importance of trade relations between Germany and South-Eastern Europe greatly increased. These agricultural lands had a surplus of raw materials and foodstuffs, thus complying with the new theory of trade between countries with complementary economic structures.“ ' This was how the Contemporary Czech economist Antonin Basch summarized the essence of German policy concerning foreign trade. From 1935-36 Germany started to play an ever more significant role also in foreign trade with Hungary and, with its contribution of 23-14 per cent, it took the lead both as regards exports and imports. It was advantageous for Hungarian agriculture to seil its surplus in this way and find a i

Hans-Jürgen Schröder, Der Aufbau der deutschen Hegcmonialstellung in Südostcuropa 1933—1936, in: Manfred Funke (Ed.), Hitler, Deutschland und die Machte. Materialien zur Außenpolitik des Dritten Reiches, Düsseldorf 1976; Antonin Basch, The Danuhe Basin and the German Economic Sphere, London 1944, p. 172-173. 241


market for its products, badlv needed in the previous years. However, the Hungarian economy gradually became defenceless and dependent on the German market, and the Hungarians were not treated on equal terms at all. The one-sided enforcement o f Germ an interests manifested itself in m any w ays. Front the second half o f the 1930s H ungary was gaining an ever growing export surplus. German liabilities in 1935/36 amounted to 10.6 ntillion Reichsmark, and in 1937/38 already to 23.3 million. The sudden increase o f overdraft was actually a concealed raising o f loan free o f interest. The annexation o f Austria and Czechoslovakia ntade the hegentony o f German foreign trade in Hungary contplete. Already in May 1958 the fourth German-Hungarian supplementary trade agreement was signed, stating that the Austrian-H ungarian comntercial agreement of 1922 and the supplem entary agreement o f 193 2 were with effect front that date part o f the German-Hungarian comntercial agreement and the supplementary agreements o f the latter two countries. It also stated that H ungary was to surrender 50 per cent o f its surplus in wheat to Germany. Similar agreements were also concluded after the annexation of Sudeten­ land and C zechoslovakia. So the trade between Hungary and Austria, and Czechoslovakia, respectively, became in 1938/39 part of the GermanH ungarian trade, so Germ an trade became excessively predominant w ith in H ungarian foreign trade. W hile in 1937 G erm any’s share had amounted to 34.1 per cent in Hungarian exports, and 26.2 per cent in the H ungarian imports, in 1939 the German share in exports rose to 52.2 per cent and in imports to 5 2.5 per cent. The import o f German manufactured goods am ounted to 80 per cent. There was a similar Situation with Ger­ man foreign trade all over South-Eastern Europe. The Anschluß and the annexation o f Czechoslovakia brought about a new Situation also as regards the influx of German Capital to Hungary. In the interwar period German Capital had played a relatively insignificant p art in Hungary, its participation being much smaller than before the First W orld War. N o t even the N azi ascendancy to pow er brought about a significant change in this respect. In the 1930s in general Capital exports w ere low, and Germ any invested all its Capital in the ever more intensive preparations for war. A t that time Germany stopped granting commodity cred its to H un gary, and even tried to borrow com m odity credit from H u n g a ry by w a y o f Clearing. N ew investments o f w orkin g Capital were also rare, and were based on frozen assets in Hungary. So the influence of G erm an big Capital up to early 1938 was hardly, if at all, based on Capital investm ent. 242


However, when the Germans laid their hands on the considerable Austrian and Czech Investments, a radical change took place. German Investment, insignificant until then, was multiplied by the appropriation of the Austrian and Czech interests, inherited mostly from the days of the Austro-Hungarian Monarchy. The Germans gained important positions, if not in the big banks, at least in manufacturing industry by the spring of 1939. The number of industrial concerns in German hands was over one hundred, and the Germans held interests in nearly all the bigger industrial enterprises of the country. German Capital invested in mining and industry amounted to about 125 million pengös, which was about 13-14 per cent of the total capital stock amounting to 900 million pengös in industry alone. So more than half of foreign Capital stock in Hungary, consdtuting 25 per cent of the total of investments in the country, was in German hands in 1938/39.^116 role of German capital interests was enhanced by economic pressure resulting from commercial hegemony, and also by the political hegemony getting gradually strenger in the period after the Munich Agreement and the Arbitration of Vienna (Wiener Schiedssprüche), which brought Hun­ gary huge territorial gains of 56 per cent of its former territory. As Prime Minister Sändor Teleki put it in a letter of February 1939, „The German Empire is interested in this country in so many ways and to such an extent that it is able to control and, through this control, also influence the whole economic life of Hungary.... Since the unfolding of the policy of Lebens­ raum directed at Südostraum, new interests have been established, while the old ones have been extended and assumed a political meaning“.3 In early 1939 Berlin raised the idea of a German-Hungarian customs union. Hungary managed to ward it off, but the idea of suppressing Hungarian industrial development came to be emphasized with increasing frequency after that. Düring the talks in February 1939 the Germans declared that „checking the further industrialization of Hungary was an essential precondition of reaching the goals set by both governments. It would be an economic nonsense on the part of Hungary to create industries for which she does not have raw materials ... The most efficient or, in fact, only possibility to coordinate the economic life of the two2

2. Ivan T. Berend and GyÖrgy Ranki, Magyarorszag a fasiszta Nemetorszag „eiertereben“ I9 33 ~i939 , Budapest i96o,p. 190. 3 Hungarian National Archives (ol ), k . Department for Economic Policy of the Ministry of Foreign Affairs, 1939358/res. 243


countries lies in giving up this policy on the part of Hungary.“ 4 Finally it was agrced that Hungary sliould take measures to adjust its agricultural production to the German nceds for import, and its industrial production to the demands of German export trade. Istvan Bethlcn, Prime Minister of Hungary between 192.1 and 1931, and leader of the Conservative and Liberal political forces in the country, expressed the political aims behind this concept of German economic policy very clearly: „ ... the Ger­ man warnings that w e should not insist 011 having an industry of our own but should remain an agrarian country and seil our products to the Germans, and buy industrial products from them means total economic Subordination and full economic penetration on the part of Germany to such an extent that would inevitably involve political Subordination .“5

II.

The German War Economy and the Hungarian Satellite The German Empire also laid claim to Hungarian agricultural imports during the w ar years. The German share of agrarian exports from Hun­ gary was 81. z per centin 1940 ,76.1 percentin 1941,68.3 per centin 194z, and 68.7 per cent in 1943. Incontrast, consumption of foodstuffs in Hun­ gary feil lower than the quota granted by the German System of rationing from the summer o f 194z onwards. However, Hungary was important for Germany during the war not primarily because of its agricultural products, but because of its supplies o f bauxite, manganese, and mineral oil, and some o f its branches of in­ dustry. This m eant a change o f attitude in Germany, and the reduction o f H ungarian industry w as struck from the agenda for good. Instead, G erm an y urged the extension o f the capacity of w ar industry, and the im provem ent o f the existing facilities. In April 1941 a German Commission examined the possibilities of m aking better use o f industrial capacity in Hungary. The Hungarians und ertook 1 7 7 m illion pengös w orth of Aiiftragsverlagerung, of Commis­ sion w o rk for the Germ an land forces. The parties agreed also that „all ca p a city to be expanded in H ungary with German support in the near 4

5

György Rdnki, Ervin Pamlenyi, Lorant Tilkovszky and Gyula Julias/ (Eds.), A Wilhclmstrasse cs Magyarors/.dg. Ncmet diplomdciai iratok Magyarorszagrdl 1933-1944, Budapest J9<i8,document 18X, p. 361. ol . K. 69. vol. xvii, 84.

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future should reserve 70 per cent of their production for Germany“.6 The military leadership of Hungary very much favored the System of Com­ mission work, and had already offered the Germans the free industrial capacity of the country in early 1940, sooner than the Hungarian government would have done. The army leadership hoped that their German Partners would supply Hungarian war industry with raw materials. The unconditionally pro-German militarist circles did not take into account that through Commission work the Germans would keep the free in­ dustrial capacity employed once and for all, and that this System would also serve their own interests in the future. All this soon became obvious in the dominant field of Commission work, namely, in aircraft production. In Berlin inJune 1941 the HungarianGerman contract for the joint production of aircraft was signed. Its aim was „ to create in Hungary a productive war-plane industry and deli ver the surplus to Germany“. The total production was to consist of 900 each of Messerschmitt 210 (Me 210) and Me 109 F, and 3600 Daimler-Benz engines 605 (d .b . 605), types A and B. The Hungarian share of this quantity was 280 Me 210s and 240 Me 109 Fs, and 1066 engines. The rate of Me 210 aircraft remaining in Hungary and going to the Germans was 1:1, while that of Me 109 Fs and the engines was 1:2, undl the Hungarian quota was fulfilled. Production was to begin in the spring of 1943.7 One billion pengös were originally assigned to the realization of this so-called Messerschmitt-project, but the Germans demanded that the figure should be raised to 2.7 billion pengös in 1943. In the framework of this project the Weiss Manfred Works and the Commercial Bank, supported also by Ger­ man Capital, had a Danubian Aircraft Factory (Dunai Repülögepgyar) built at Horthy-liget in the vicinity of Budapest, and enlarged the already existing Weiss Manfred Aircraft and Motor Factory (Weiss Manfred Repülögep-es Motorgyär) on the Csepel Island, and also enlarged the Hun­ garian Waggon and Machine Factory (Magyar Vagon-es Gepgyar) at Györ. The first serviceable aircraft were finished only in June 1943. In 1943 92 Me 109 Fs and 57 Me 210s were manufactured, while 516 of the former and 21 of the latter were produced in 1944. In 1943 427 engines type d .b. 603 were produced, while in 1944 599 of these engines were made. The Germans set up a special Commission called diko (Deutsche Indu­ strie-Kommission in Ungarn) to control the execution of commission work. Under the pretext of checking work in the factories of the Hun6 OL. K. 69.1941—402—3—29*/res. 7 Lorand Dombrady, A magyar gazdasageshadfelszereles 1938-1944, Budapest 1981. 245


garian war industry, they actually exercized official control over the whole manufacturing industry. So the System of Commission work increased the economic Subordination o f Hungary to German Capital even further. Sub­ ordination manifested itself not only in the control o f Commission work, but also in the fact that the supply of raw materials and machinery for Hungarian industry depended on the Germans to an ever growing extern, and was determined exclusively by German interests. The Germans limited the supply o f raw materials to Hungary, and only concentrated on the demands of commission w ork. In many cases the Germans did not even deliver the necessary raw materials, but „borrow ed“ them from Hungarian military reserves, and these loans were naturally never paid back. The Ger­ mans offen even omitted paying for the w ork done on German commis­ sion, so in the end this System became an instrument for looting Hungary. The incorporation o f Hungary into the German war economy also meant for Germ any the possibility o f obtaining some fundamental raw ma­ terials like bauxite, manganese, and mineral oil. The Germans had done all they could to lay their hands on these supplies o f fundamental importance from the point o f view o f the war industry even before the war broke out, and during the war years they demanded the maximum o f production and exports. The Hungarian government made some unsuccessful efforts at linking the delivery o f raw materials to a German delivery of raw materials necessary for Hungarian industry, but the Germans also refused to see the H ungarians as equals in this respect, too. A s far back as the early 1930s, the Germans tried to get hold of the H ungarian bauxite supplies. The mining o f bauxite ore started here in the thirties and w as based prim arily on Swiss and German Capital. Almost the total production was sent to Germany. Prior to the outbreak of the war against the Soviet Union, „certain circles abroad kept warning us that the H ungarian aluminum processing plants w ould not be successful. From that time, however, the Germans, who had previously been fighting against the establishment o f such works in Hungary, suddenly swung to the other extrem e“, said the Hungarian Minister of Industry.8On German initiative, an agreement was concluded in M arch, 1942 for the establish­ m ent o f the Danubian Alumina Corporation (Dunavölgyi Timföldipari Rt.) aim ing to extend significantly the production of aluminous earth and alum inium in Hungary. The aim was to set up an alumina factory with a cap acity o f 60 000 tons yearly combined with an aluminium works by 8

Ivan T. Berend and György Ränki, Magyarorszäg gyäripara a masodik viläghäbom elött es a häborü idöszakäban 1933-1944, Budapest 1958, p. 349.

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means of an Investment of 70 million pengös. Since the Germans badly needed these factories, the Vereinigte Aluminiumwerke undertook to deliver the equipment and, in return for this, German Capital was given a leading role in the new concern, which ensured German control over the production of aluminous earth and aluminium in Hungary in the future. It was also laid down that the development of the Hungarian aluminium industry was to assume only such dimensions as would not deprive the German aluminium industry of Hungarian raw materials. The Hunga­ rian party, the Aluminiumoremine and Industry Company (Aluminiumercbänya es Ipar Rt.) undertook „to take care not to influence the supply of bauxite for German alumina factories adversely as regards both quantity and quality“.9 To Support this undertaking, the government declared that „Hungary would grant the delivery of one million tons of bauxite to Germany during the next twenty-five years from 1 August this year, and would not impöse any taxes or duties on this delivery“. The Germans also encouraged the exploitation of manganese ore in Hungary. The German demands for manganese could not be met by pro­ duction at home, so the country needed imports amounting to 500,000 tons per annum. When the Germans temporarily occupied the Ukraine, they were able to meet their demands for a time, but the shortage became pressing again when they lost the territory and were forced to withdraw from the East. In those months the Germans even invested large sums in the extension of Hungarian manganese mines. The third important raw material was mineral oil. As a result of prospecting for oil on the Transdanubian territories given to the HungarianAmerican Oil Company (maort or Magyar-Amerikai Olaj Rt.) in 1933, production began immediately before the outbreak of the war in 1937-3 8. Production grew rapidly and made large-scale imports unnecessary. As the war continued, export to Germany became more and more pressing. The growing demands on Hungarian oil became a constantly recurring topic of German-Hungarian commercial talks.10 It is worth mentioning that after determining the quotas for each quarter of the year, it was also recorded in the minutes of the talks what Ievel of production they referred to, and provided that „the surplus would be delivered to Germany“. Germany did not only want to get as much Hungarian oil as possible, but wished to monopolize the whole Hungarian production. Although the m aort was eager to fulfil the German demands for the extension of o l . Z. 1106. Alummiumerc es banya Rt. Batch i. 10 Jozsef Buzas and Andras Kis, Magyarorszag külkereskedelme, Budapest 1961, p. 241.

9

247


producdon and export, the Germans made an unsuccessful attempt at taking over the shares o f the Company. A t the same time they applied for a license to prospect for oil and gas on the Great Hungarian Plains in 1939. In February 1941 Minister of Industry JozsefVarga pushed it through in the House o f Representatives that the Wintershall A.G. was granted the right o f prospecting for oil, for „the budget could not be burdened with such a large-scale and uncertain expenditure“.

III.

The Occupation ofHungaryand the Penetration o f German Capital O n 19 M arch 1944 the troops of the Wehrmacht occupied Hungary with the consent o f the Regent, Admiral M iklös H orthy.11 This was the beginning o f the readjustment o f the Hungarian economy to suit the German interests. It becam e incorporated into the System o f the German war economy. Germ any attributed great importance to the exploration and utilization o f the hitherto unexploited Hungarian capacities and reserves. So the occupying forces also brought with them economic experts to prepare readjustment as soon as possible. In the struggle for power among the German ministries, institutions and army leaders taking part in looting Hungary Foreign Minister Joachim von Ribbentrop tried hard to ensure the leading role o f his ministry and him self. H e protested w ith H itler against the draft Order submitted to H itler by Minister o f Armament and War Industry Albert Speer, Minister o f Economy Walther Funk, and Minister of Food Herbert Backe on 6 April that urged for the dispatch o f an economic commissioner to Budapest to w ork under Reichsbevollmächtigten Edmund Veesenmayer there, actually disregarding the M inistry of Foreign Affairs. Ribbentrop persuaded Hit­ ler that Veesenmayer and his staff, with Envoy Felix Benzler, expert on econom ic and financial matters, among them, were fully able to execute econom ic m obilization in Hungary themselves. On 13 April Ribbentrop told M inister H ans Lammers that the joint draft of Speer and Funk for the delegation o f a special commissioner to control economic affairs in Hun­ g ary „turned out to be unnecessary on the basis of my report and that of Reichsbevollmächtigten Veesenmayer and the Führer decided to dismiss 11 Peter Sipos, Two Armies-TwoOccupations in Hungary in 1944-1945, in: 1945: Consequences and Sequels of the Second World War. Bulletin of the International Committee for the History of the Second World War, nos. 27/28 (1995). PP-1 31 fF

248


it. On 9 April the Führer agreed to handling economic matters in Hungary as suggested by me. Accordingly, it will be the Reichsbevollmächtigten who will personally coordinate economic matters therc. He will represent the German interests with the necessary political supportand will enforce them in the face of the Hungarian government. The representatives of the authorities of the Reich involved will be members of the staff of the Reichs­ bevollmächtigten and will be subordinated to him. So the representative of the Ministry of Armament and War Industry will take stock of Hun­ garian industry with a view to the German war effort according to the political and general instructions of the Reichsbevollmächtigten, but on the basis of the Professional instructions of his ministry.“ The German high command, the staffs of the Services, and the Ministry of War sent a great number of experts to Hungary who enforced the in­ terests of the German army at the talks with the Hungarian government, where decisions concerning the economy were made, and in the control in war economy. On 19 April there was a meeting at the German Ministry of Foreign Affairs to determine and divide the actual work to be done. The basic principle was the full exploitation of all economic capacides in Hun­ gary. The Ministry of Armament began to work out a general Programme of the methods to reach this goal for the purposes of „the joint war effort“. „The Reichsbevollmächtigte will have to establish the capacity of the various branches of the Hungarian national economy on the spot, on the basis of the hopefully precise data submitted to him and with the help of the experts subordinated to him.“ The exploitation of war potentials will have to occupy the central position in the talks and the actual execution of the project, with the production of bauxite, manganese, mineral oil and antimony, the reorganization and translocation of war industry, and the development of the aircraft programme being the most important items. On 2 June, 1944 the painstaking preparations led to an agreement between Veesenmayer and Minister of Finance Lajos Remenyi-Schneller on the Hungarian contribution to financing the German occupation and the joint war effort, and to another one signed by Veesenmayer and Prime Minister Dome Sztöjay about the integration of the Hungarian economy into all-European planning. Veesenmayer and Sztöjay fully agreed that it was necessary to reorganize Hungarian economic life and make it part of the plans of the Axis. Accordingly, Sztöjay agreed to supplying the Hungarian army with German weapons, and to placing the capacity of Hungarian war industry released by this at the Service of the jointly planned production. It was also established that the reorganization 249


would be controlled by Veesenmayer’s econom ic expert M . Boden and the Hungarian Minister o f Economy without portfolio Bela Imredy. Reorganization and incorporation should be executed without reservations, „within the shortest possible time and with a strong hand“.12 The German efforts are well illustrated by the developments of the Messerschmitt-project after the occupation o f Hungary. Erhard Milch, Göring’s deputy, in agreement with the Minister of Armament and War Production instructed staff engineer Dr. Sehm on zz M arch 1944 to go to Budapest and, „keeping the interests of the fighter staff in view, to see to it that H ungarian industry w ent on serving the interests o f the German aircraft production undisturbed. The Orders given and the measures taken should be suitable for exploiting the capacity o f Hungarian industry for the Germ an purposes.“ Talks began immediately on rationalizing Hun­ garian aircraft production. The necessity o f bringing about working pools or w orkshops under German control was not debated, but the tasks assigned to them called forth protest on the part of the Hungarian party that slowed dow n the talks. The Hungarian experts expressed, namely, their doubts as to the German demands, for the labour shortage and the chronic shortage in machine-tools and fittings, made even worse by the first British and Am erican bombardments, made it impossible to prepare the hundred air-frames and tw o hundred engines assigned to the Hun­ garian factories. Finally Veesenmayer got tired of the bargaining and on his intervention Sztöjay finished the talks by entirely accepting the German demands. „He agreed with the Germans that we accept the German demands, Start moving the factories Underground immediately, and even create Underground w orking sites necessary for the extended programme later.“ On 6 M ay Veesenmayer reported to Ribbentrop that „the Hungarian government agreed to the extension of the fighter programme, to increasing the produc­ tion o f air-frames and engines threefold, and in principle also to the translocation to Hungary o f the factories at Wiener Neustadt and Steyr“. A Hun­ garian governm ent commissioner will be appointed to control the operations. The relocation o f the factories into shell-proof caves was already under way. The patron o f the Operation was Prime Minister Sztöjay himself. U nder the agreement imposed on the Hungarian government the Danubian A ircraft Factory C o. (Dunai Repülögepgyar Rt.), the Hungarian 12 For German economic policy after the occupation see Williclmstr2sse, documents 596,603, 614, 617,621, 626, 630,636,640, and 658; also City Archivesof Budapest, ß. 19618/1949, Confession of Lajos Remenyi-Schneller and Nb. IV. 628/1946, Corfession of Dome Sztöjay.

25O


Waggon and Machine Factory, the aircraft section of m ä v a g and the Pestlöric Industrial Plants Co. were amalgamated with the Wiener Neustadter Flugzeugwerke. The new Company was supposed to manufacture 550 Me 109s monthly,and later also Me 262s. The new agreementallowed the German leaders a free hand in planning, execution and control alike. The Hungarian partners also were to let the Flugzeugwerke have the greater part of their profit. The Weiss Manfred Engine Works had to play a similar role and fuse with the Daimler Puch A.C. at Steyr (later Messer­ schmitt Werke), and was obliged to produce 650 engines and 15 per cent fittings on a monthly basis. It was an important point of the agreement that the machine stock of the member factories could be directed to another workshop whenever it was found necessary.13 The German efforts to increase their share in Hungarian Companies or to get hold of them entirely was getting more and more conspicuous after the occupation of the country. We have already mentioned the participation of German firms in the development of the Hungarian aircraft industry, aluminium industry and in prospecting for oil. Besides all this, the Hungarian minister in Berlin reported as early as 1941 that the Reichs­ gruppe für Industrie „had been instructed to work out detailed propositions for an increased participation of certain branches of German in­ dustry or certain German syndicates in Hungarian Companies or for the increase of Capital in the already existing interests“.14 The best way for the penetration of German Capital and for the extension of the German sphere of interest was to obtain shares in Hunga­ rian Companies. German expansion in this field went back basically to the fact that, by occupying Europe, the Germans obtained the Austrian, French, etc., shares in Hungarian banking and industry. It was a very important Step from the point of view of German Capital penetration that in 1941 and 1942 the Dresdner Bank took possession of 134 000 shares of the Hungarian Credit Bank (Hitelbank) that, together with the 20 000 shares obtained earlier from the Rothschilds in Vienna with the Anschluß, meant a participation of 18 per cent in the Credit Bank.15 So the Germans became members of the board of directors and were in a position to influence Hungarian economic life directly. Besides German participation in founding new branches of industry, this was the most significant event that indicated the extended penetration of German Capital. At the same 13 Dombrady,op.cit., 132. 14 ol . K. 6 9 .1942-249/res.

15 GyörgyTallös, A Magyar Altalanos Hitelbank (1867-1948), Budapest 1995, p. 360. 251


time, German capital tried to obtain positions in nearly all bigger Compa­ nies in the country. The l.G. Farben took Steps to draw the pharmaceutical works Chinoin into its sphere o f interest, in particular because the Chinoin had significant exports. In the summer o f 1941, the executive Com­ mittee o f the factory discussed the problem of being „under boycott of raw materials on the part o f German factories and exporters“. This boy­ cott (Materiallieferungsverbot) went back to the Order of the German Ministry o f Economy and „is in connection with the attempts of big German firms, primarily the l.G. [Farben] and the Schering, to obtain shares and a decisive influence at Chinoin“. To relieve the pressure, the syndicate leading the Chinoin decided to elect the representatives of a smaller German firm (Walter Haupt) and the personal physician o f Hitler, Prof. Dr. Theo­ dor M orell, members o f the board o f directors. In spite o f the efforts o f German financial Capital, it could not obtain significant interests in Hungary, so its role in the machine industry did not assume large dimensions even in the w ar years. M ost of the positions it could get originally belonged to Austrian and Czech firms or dated back to earlier periods. According to an internal report o f the big banks in late 194 z, the value o f German shares in the Hungarian manufacturing indus­ try amounted to over 200 million pengös. The Germans were present in nearly all significant Companies to a certain degree.16 N a m e o f th e fa c to r y

G e r m a n s h a r e s in p e r c e n t

G a n z g y ä r (G a n z W o rks)

1 7 .3

R im a m u r a n y i V a s m u ( R im a m u r a n y Iro n W o r k s )

1 8 .3

E g y e s ü lt I z z ö ( U n ite d B u lb )

1 5 .3

V illa m o s - t r ö s z t (E le c tr ic T r u s t)

3 4 .0

S a lg o t a r jä n i K ö s z ö n b ä n y a ( S a lg o ta r jä n C o a l M in e s )

1 3 .1

U r ik ä n y - Z s ilv ö lg y i K ö s z e n b ä n y a ( U r ik ä n y - Z s ilv ö lg y C o a l M in e s )

8 .7

M a g y a r A lt a lä n o s K ö s z e n b a n y a ( H u n g a r ia n G e n e r a l C o a l M in e s )

6 .7

H u n g ä r ia V e g y im u v e k (H u n g a r ia C h e m ic a l W o rk s)

1 7 .5

R u g g y a n ta -g y ä r (R u b b e r F a cto ry )

22.8

The only clack coal mines o f the country around Pecs, in the Mecsek M ou n tain s, w ere in the hands o f the Danubian Steamship Company (D unagözhajözasi Tarsasag) that was owned by the Getmans. Several big textile, fo o d , and building Companies were a hun.dr c per cent German, 16 Bercnd and Ranki, Magyarorszäg gyäripara, p. 389.

252


and they held between 20 to 50 per cent of the shares in about fifty impor­ tant industrial Companies. To reduce the balance in marks, a repatriation of shares took place beginning in 1943, through which transaction Hungarian shares could be recovered from German Companies. This Step could naturally not counterbalance the increasing German Capital interests in Hungary, as the following charts illustrate.'7 German financial interest in Hungary, as represented by Hungarian securities held in Germany (Nominal value in thousand Pengös) A t th e o u t b r e a k o f th e w a r F in a n c ia l i n s t it u t io n s

1 ,5 3 1

M in e s

9 ,0 9 8

A tth e e n d o f th e w a r 60 8

6

Change 923 9 ,0 3 2 6 ,4 3 0

H e a v y in d u s t r y

1 9 ,3 6 1

1 2 ,9 3 1

T e x t il e in d u s t r y

1 ,2 4 8

70

1 ,1 7 8

C h e m i c a l in d u s t r y

1 ,5 2 7

68

1 ,4 5 9

T r a n s p o r t u n d e r t a k in g , e x c l u s i v e o f lo c a l r a i l w a y lin e s S u n d r y e n t e r p r is e s T o ta l

3 ,0 0 7

2 ,4 8 9

518

1 ,2 4 6

207

1 ,0 3 9

3 7 ,0 1 8

1 6 ,4 3 9

2 0 ,5 7 9

German financial interest in Hungary, as represented by German Capital invested in Hungary (Nominal value in thousand Pengoes) A t t h e o u tb r e a k o f th e w a r

A tth e e n d o f th e w a r

C hange

3 ,2 5 0

1 4 ,9 8 8

1 1 ,7 3 8

-

1 9 ,5 2 7

1 9 ,5 2 7

H e a v y in d u s t r y

9 ,7 0 2

2 7 ,8 0 5

1 8 ,1 0 3

T e x t il e i n d u s t r y

5 ,7 6 1

1 1 ,5 0 7

5 ,7 4 6

897

2 2 ,3 6 7

2 1 ,4 7 0

7 ,7 0 0

1 4 ,5 0 6

6 ,8 0 6 3 ,5 9 0

F i n a n c ia l in s t it u t io n s M in e s

C h e m i c a l in d u s t r y F o o d in d u s t r y T ra n sp o rt S u n d r y e n t e r p r is e s T o ta l

600

4 ,1 9 0

1 ,1 4 4

5 ,2 5 7

4 ,1 1 3

2 9 ,0 5 4

1 2 0 ,1 4 7

9 1 ,0 9 3

17 Lajos Jöcsik, German Economic Influences in the Danube Valley, Budapest 1946, pp. 28-29. 253


The most important German Step towards increasing ownership in Hungarian industry after the occupation was the temporary acquisition o f the second biggest iron works and machine factory of the country, the Weiss Manfred Works at Csepel. The Hermann Göring Werke also laid claim on Csepel, and wanted to fuse it with the Steyr and the aircraft fac­ tory at Wiener Neustadt. The Hungarian government gave its consent in principle in early May. Neither the Goring syndicate, nor the Hungarian government knew of the talks between Ferenc Chorin, the representative of the families in whose possession the Weiss Manfred Works were, i.e., the heirs o f the founding father Manfred Weiss and SS-Oberstnrmbannführer Kurt Becher, Hitler’s representative in Hungary in economic matters.18 The main points o f the contract signed on 17 M ay 1944 went as follows: - Becher and his group as representatives of the SS get a new holding Company called Hausverwertungs- und Verwaltungs A.C. established to prom ote the transaction; This group will be the trustee o f the block of shares in control o f the Weiss M anfred Works for the next twenty-five years, and will control the delivery to the holding Company of all the other industrial plants and estates of the family associated with it; When the given period expires, the SS will return all assets and property of the family trust. Point 4, that was never published, made it possible for the members o f the fam ily to Ieave H ungary and get 600,000 dollars and 250,000 marks in cash. Becher and the SS got 5 per cent of the concern’s gross incom e for their Services.19 Becher and the SS were naturally interested in quick approval on the part o f the Hungarian government. The approval was important, not only because o f establishing SS control over the factories in question, but even 18 For the documcnts of the talks sec Elek Karsai and IVliklös Szinai, A Weiss Manfred-vagyon nemet kezbe kcrülesenck törtencte, Szazadok, nos. 4-5 (1961), pp. 680-719. 19 C. A. Macartncy, Octobcr fiftcenth. A History of Modern Hungary 1929-1945» Edinburgh 1957, vol. 11, p. 288. The Weiss clan was smugglcd out of Hungary and taken temporarily to Vienna. Having spent sevcral weeks there, thirty-two members of the group, with Ferenc Chonn jr. and his family and ten members of the Weiss family among thern, were taken first to Stuttgart by train, then to Lisbon via Madrid by two special planes of L u fth a n sa on 25 June. A smaller group was taken to Switzcrland. One of Himmler’s prcconditions to the paet was that the dan would „behave decently“ in the free world, so he kepr nine members of the family in Vienna as hostages. The families arc said to have taken a great deal of valuables with them, but they never saw the total sum of moncy promised to them by the SS. The Cho­ rin branch got 170 000 dollars on the wayor after their arrival in Portugal, and baron Alfonz Weiss was given 250000 German marks at a Vicnnese Bank. The SS was, however, no longer in a position to repay the remaining 400 000 dollars.

254


more because of preserving the appearance of Hungarian sovereignty. The real problem was presented not so much by the 51 per Cent of shares in „Aryan“ hands, but the 49 per cent in Jewish hands that feil within the jurisdiction of the Hungarian state under Order no. 1:600/1944 of the Prime Minister. As regards the former, Becher evaded the restrictions (namely, that under Order 1:970/1935 of the Prime Minister no foreigners were allowed to have Hungarian shares without the consent of the Natio­ nal Bank) by declaring himself and some of his closest colleagues like SSOberSturmbannführer Hans Bobermin residents of Budapest. The SSwas given legal power to control the concern, when Remenyi-Schneller and Minister of Industry Lajos Szäsz gave them the right to vote in proportion also of the Jewish shares for the following year. Having concluded the agreement with the Hungarians, Reicbsführer-SS Heinrich Himmler embarked upon subordinating the concern completely to the interests of the ss. For that purpose he founded a holding Company called Vereinigte Industrie Werke (Manfred Weiss) A.G., Budapest. Becher suggested to Himmler that he appoint Milch and three leading SS-officials as representatives of the SS at the meetings of shareholders there. There is no proof of the actual foundation of the holding Company, but the armaments factories and industrial plants associated with the Weiss Mannfred Works went on functioning under the Overall control of Becher.10 The final balance of Hungarian-German economic relations during the war was very unfavourable after all. According to the annual report of the National Bank of Hungary for 1947, the active debt amounted to 1,057 million r m , i.e., 1,764 million pengös, and there was also an expenditure of 2 billion pengös left without compensation accruing from the maintenance of the German troops in Hungary. Taken as a whole, the German debts amounted to 3,764 million pengös, which was one third of the inflation of the currency between 1938 and 1944 worth 11,317 million pengös. While in the early years of the war inflation was primarily due to the military preparations, after 1941 it was mainly due to the rapidly increasing uncovered German debts. Covering these debts by an ever growing issue of banknotes brought about a vicious circle. Inflation and the unsatisfied demand broke through price control and caused a rise in prices that increased the nominal value of exports to Germany, i.e., the need for money, which led to another rise in prices. Some experts say that the total of German Clearing liabilities in the summer of 1944 amounted to 28 billion marks, and Germany covered one quarter of its war expenses by 20 Randolph L. Braham, A magyar Holocaust, Budapest 1988, vol. 1, pp. 410 ff. 255


looting the occupied countries.21 Hungary undertook a disproportionate share o f this sum thanks to its governments that betrayed the basic interests o f the nation. The total o f German debts in Hungary amounted to 3.7 billion pengös that came to 1.2 billion when calculated according to the value o f the pengö in 1938 (on the basis of the Wholesale price index). This sum equalled nearly 30 per cent o f the country’s national income for a year. So the fixed debts, i.e., the uncovered exports to Germany, led to surrendering a significant portion o f the national income through foreign trade.

zi Buzas and Kis, Magyarorszäg, p. 328.

256


R

y s z a r d

K

a c z m a r e k

Die deutsche wirtschaftliche Penetration in Polen (Oberschlesien) I Gegenstand meines Beitrages sind die deutschen Eliten und ihre unter­ schiedlichen Interessen in und an der oberschlesischen Wirtschaft, für die während des Zweiten Weltkrieges neue Grundlagen geschaffen wurden. Oberschlesien bildete aus zwei Gründen ein prägnantes Beispiel für das Verhalten deutscher Führungsgruppen: erstens wegen seiner ökonomi­ schen Bedeutung für die Kriegswirtschaft und zweitens wegen seiner Rolle in den deutsch-polnischen Beziehungen nach 1918. Schon in den Jahren der Kriegsvorbereitung (1934-1937) war diese Region ein Eck­ pfeiler der diesbezüglichen Planungsarbeit des Ns-Regimes, insbesondere des Beauftragten für den Vier jahresplan (bvjp), und ihre wirtschaftliche Bedeutung während des Weltkrieges stieg ständig an. Welchen zentralen Stellenwert das oberschlesische Reviergebiet für die deutsche Kriegswirt­ schaft schließlich einnahm, belegt u.a. die Denkschrift Albert Speers vom 3o. Januar 1945, in der er gegenüber Hitler betonte: „Nach dem Verlust von Oberschlesien wird die deutsche Rüstung nicht mehr in Lage sein, [...] die Bedürfnisse der Front an Munition, Waffen und Panzer zu decken.“ 12 Die deutschen Wirtschaftseliten konnten auch im Dritten Reich ihren Besitzstand und ihre verhältnismäßig große Autonomie dadurch wahren, daß sie sich offiziell zur nationalsozialistischen Ideologie im großen und ganzen bekannten.1 Dies gilt vor allem für jene Repräsentanten, die be­ reits seit den 30er Jahren an der Realisierung des Vierjahresplanes mit1 2

Nach Konrad Fuchs, Wirtschaftsgeschichte Oberschlesiens 1871-1945, Dortmund 1981, S. 207. Michael Ruck, Führerabsolutismus und polykratisches Herrschaftsgefüge - Verfassungs­ strukturen des NS-Staates, in: Karl Dietrich Bracher/Manfred Funke/Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.), Deutschland 1933-1945. Neue Studien zur nationalsozialistischen Herrschaft, Düs­ seldorf 1992, S. 47. 257


gewirkt hatten. Hinter diesem Plan verbarg sich eine Arbeitsgruppe unter der Führung von Hermann Göring3, deren Mitglieder vorwiegend den Sta­ tus von Wirtschaftsexperten besaßen, wodurch sie eine gewisse Distanz zur nationalsozialistischen (Partei-)Ideologie halten konnten. H. Kehrl konstatierte bei ihnen sogar eine gewisse Am bivalenz in bezug auf die Akzeptanz des Nationalsozialismus, die er einerseits als „radikale Politi­ sierung“ und andererseits als „antipolitische Spezialisierung“ charakte­ risierte.4*A u f dieser hierin zum Ausdruck kommenden zeittypischen merkwürdigen Verbindung der „politischen Rom antik“ mit der Faszina­ tion am technischen Fortschritt beruhte u. a. jene relativ hohe Autonomie der Unternehmer, denen zwar die volkswirtschaftlichen Ziele vorgegeben wurden, die aber bei der betriebswirtschaftlichen „Planerfüllung“ freie Hand hatten. Zudem konnten die Betriebsleiter ihren Sachverstand in den zahlreichen Wirtschaftsorganisationen etwa in Form der Industrie-, Han­ dels- und Handwerkskammern einbringen, die zwischen dem Staat und der Industrie vermittelten und im Laufe der Zeit immer mehr an Bedeu­ tung bei der Gestaltung der staatlichen Wirtschaftspolitik gewannen - ein Prozeß, der seine Vollendung erst während des Krieges nach Gründung des Ministeriums Speer fand.3Insofern kann der Wirtschaftsstab von Gö­ ring auch als eine Interessengemeinschaft von Unternehmern, Industriel­ len und Managern betrachtet werden, die de facto einen nicht unbeträcht­ lichen Einfluß auf die offizielle Wirtschaftspolitik ausübte, um so mehr, je bedeutsamer der Stellenwert der von ihnen repräsentierten Wirtschafts­ zweige in den jeweiligen Gauen war. Z u diesem Kreis gehörte des weiteren eine kleine Gruppe von Partei­ funktionären und Staatsbeamten, die aufgrund ihrer spezifischen wirt­ schaftspolitischen (langfristigen) Intentionen im Reichsmarschall den geeigneten N achfolger des „Führers“ sahen. Diese personelle Zusam­ mensetzung spiegelte die für das Ns-System so typische enge Verzahnung von Partei- und Wirtschaftseliten insbesondere in den industrialisierten Gebieten wie dem Ruhrgebiet oder in Baden wider, die wiederum die Vor­ aussetzung für die Industrie war, die Fernziele des NS-Staates aus freien 3 4 j

Alfred Kube, Hermann Göring-Zweiter Mann im „Drirten Reich“, in: Ronald Smelser/Rainer Zitelmann (Hrsg.), Die braune Elite. 2.1 biographische Skizzen, Darmstadt 1989, S. 74-75. Nach Manfred Funke, Führer-Prinzip und Kompetente-Anarchie im internationalistischen Herrschaftssystem, in: Neue politische Literatur, 1975, H. i,S. 6 6 - 4 7. Hans-Erich Volkmann, Zum Verhältnis vom Großwirtschaft und Ns-Regime im Zweiten Weltkrieg, in: Waclaw Dlugoborski (Hrsg.), Zweiter Weitkr:?' "■ I sozialer Wandel. Ach­ senmächte und besetzte Länder, Göttingen 1981, S. 88-S9.

258


Stücken zu akzeptieren. In den annektierten Gebieten wurde den Unter­ nehmern die Rolle der Wirtschaftsführer geradezu aufgedrängt, wobei es im Osten kaum Konflikte zwischen der Staatsadministration und dem Wirtschaftsmanagement gab, das sich dort weder mit der wilhelminischen Tradition der Kulturträgerschaft noch mit der neuen nationalsozialisti­ schen Rassen- und Siedlungsideologie identifizierte.6Vielmehr wurde auf Initiative einiger Gauleiter eine strukturpolitische Modernisierung der re­ gionalen Wirtschaftssysteme in die Wege geleitet, so daß nicht pauschal von einer nationalsozialistischen Raubwirtschaft in Europa gesprochen werden kann, was vor allem nicht auf Oberschlesien zutrifft, das sich zu einem Experimentierfeld neuartiger Wirtschaftsstrategien entwickelte.

II Nach der blitzartigen Besetzung der oberschlesischen Regionen in den ersten drei Septembertagen 1939 wurde bereits am 8. Oktober auf Erlaß von Hitler der Regierungsbezirk Kattowitz (im weiteren verkürzt Ober­ schlesien genannt) gegründet und zusammen mit anderen polnischen West- und Nordgebieten dem Reich angeschlossen. Er umfaßte den östlichen - vor 1921 preußischen - Teil Oberschlesiens, einen Teil des Ostrawa-Karwina-Gebiets, das Kohlebecken D^browa und JaworznoChrzanow sowie den Kreis Zywiec. Die Errichtung dieser neuen Ver­ waltungseinheit hatte vor allem ökonomische Motive: Das gesamte ober­ schlesische Kohlenrevier sollte in die Ökonomie des Altreiches integriert und maximal für die deutsche Kriegswirtschaft ausgenutzt werden. Oberschlesien war seit seiner Industrialisierung um die letzte Jahrhun­ dertwende wirtschaftlich gesehen ein heterogenes Gebiet, das vor dem Ersten Weltkrieg von drei Großmächten beherrscht wurde - Rußland, Österreich und Preußen. Der größte Teil des industriellen Kernes befand sich auf preußischer Seite und wurde damit integraler Bestandteil des deutschen Kaiserreiches. Die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region wurde von Beginn an von dem Privatkapital örtlicher Magnaten getragen, 6

Miroslaw Cygariski, SS w ruchu narodowosocjalistycznym i w in Rzeszy 1925-1945, Poznan 1978, S. 370-371; Edward J?drzejowski,Hitlerowska koncepcjaadministracjiparistwowej. Studium polityczno-prawne,Wroc!aw-Warszawa-Kraköw-Gdansk 1975, S. 159-165; Peter Hüttenberger, Die Gauleiter. Studie Zum Wandel des Machtgefüges in der nsdap , in: Schrif­ tenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 1969, S. 153—157; Dieter Rebentisch, Füh­ rerstaat und Verwaltung im Zweiten Weltkrieg. Verfassungsentwicklung und Verwaltungs­ politik 1939-1945, Stuttgart 1989, S. 278-281; Volkmann, Zum Verhältnis, S. 111-112. 259


weniger hingegen vom (preußischen) Staatskapital, das zudem nicht in den damals schon dominanten Sektor des Bergbaus investiert wurde, sondern in den der Metallverarbeitung; eine Konstellation, die selbst die erneute Aufteilung Oberschlesiens im Jahre 1921 gemäß dem Versailler Vertrag schadlos überstand - der überwiegende Teil des Betriebskapitals verblieb in deutscher Privathand. Dies änderte sich erst in den 3 oer Jahren, als der polnische Staat über das Vehikel einer rigiden etatistischen Politik verstärkt eine „Polonisierung“ der oberschlesischen Wirtschaft anstrebte, der als prominentestes Opfer der Fürst von Pleß und sein Industriekonzern zum Opfer fielen, den man aufgrund seiner Steuerschulden nationalisierte. Hieraus resultierten jedoch keine gravierenden strukturellen Änderungen, schon gar nicht in kapitalmäßiger Hinsicht: Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges lag der diesbezügliche polnische Anteil in der Schwerindustrie lediglich bei 13,4 % , der Rest verteilte sich vorrangig auf deutsche (5 5,3 %), französische, schweizerische, amerikanische und belgische Eigner. Zudem betrachtete die Warschauer Regierung dieses für Polen bedeutsamste Indu­ strierevier fast ausschließlich unter dem fiskalpolitischen Gesichtspunkt der Sicherung der Staatseinkünfte, vor allem aus der Kohlenförderung.? Unter dem „D iktat der leeren Kasse“ unterblieben dringend notwendige modernisierungspolitische Maßnahmen infrastruktureller und produkti­ onstechnischer Art zur Beseitigung der schon vor 1914 im Vergleich zu den modernen Industriezentren des Reiches bestehenden Rückständigkeit. Hieran änderte sich zu Beginn des Krieges kaum etwas, denn Berlin zeig­ te insbesondere nach seinem Sieg über Frankreich zunächst wenig Interesse an dieser Wirtschaftsregion, deren Neuordnung erst zu einem späteren Zeit­ punkt erfolgen sollte. Somit wurde mit Ausnahme der Bergbauindustrie bzw. der Kohleförderung so gut wie nichts in die überalterte Schwerindu­ strie und die desolate Infrastruktur investiert. Doch infolge der 1942 massiv einsetzenden Fliegerbombardierungen der Industriezentren im Altreich verlagerten sich die kriegs- und produktionstechnischen Planungen zuneh­ mend in das oberschlesische Revier - ein Tatbestand, den der neue Gaulei­ ter Fritz Bracht auch zu seinem persönlichen Vorteil zu nutzen wußte.8 7

Vgl. Wactaw Dlugoborski, Eine schwerindustrielle Region vom Aufstieg zur Krise. Oberschle­ sien 1850-1990, in: Werner Bramke/Ulrich Heß (Hrsg.), Sachsen und Mitteldeutschland. Politische, wirtschaftliche und soziale Wandlungen im 20. Jahrhundert, Köln/Weimar/Wien

8

Willi A. Boelcke, Die deutsche Wirtschaft 1930-^45. Interna des Reit pswirtschaftsministeriums,Düsseldorf 1983,S. 242f.;AlfredSulik,RolaGörnegoSlqsl:: ■ .podarcewojennej Trzeciej Rzeszy, in: Wojciech Wrzesinski (Hrsg.), Slask wobcc v," olsko-niemieckiej 1939 roku, Wroclaw/Warszawa 1990, S. 187 f.

1995. s. 53-71-

260


Zuvor unterstanden die beiden Provinzen Schlesien und Oberschlesien dem Reichsstatthalter und Oberpräsidenten Josef Wagner, einem alten Parteigenossen, der von 1928 bis 1930 zu den zwölf ersten Reichstags­ abgeordneten der nsdap gehörte. Aufgrund seiner Funktion als Oberprä­ sident von Schlesien (seit 1934) verfügte der ehemalige Volksschullehrer über Verwaltungserfahrung sowie aufgrund seiner Herkunft - er war ge­ bürtiger Lothringer - über ein gewisses Gespür für ethnische Konflikte in Grenzgebieten. Die Wiedervereinigung der beiden Provinzen sah Wagner weniger unter der Perspektive der Eroberung neuen Lebensraumes für das deutsche Volk als vielmehr unter dem Aspekt der Fortführung und Voll­ endung der revisionistischen Politik der Weimarer Republik. Hieraus re­ sultierte trotz seiner eindeutig antipolnischen Grundhaltung sein Wider­ stand gegen die rigide Umsetzung der Himmlerschen Rassenpolitik in sei­ nem Machtbereich. Zudem war er praktizierender Katholik, was bei seiner Amtsausübung in diesem zutiefst katholisch geprägten Gebiet eine große Rolle spielte. Im Jahre 1940 fiel Wagner in Ungnade und wurde im Juli 1941 verhaftet.9 Sein Nachfolger Bracht verkörperte genau den gegenläu­ figen Typ: Der gelernte Gärtner gehörte zu jener Gruppe von verwaltungs­ unerfahrenen Parteifunktionären, die erst nach der Machtergreifung 193 3 Karriere machten.10 Er betrachtete Oberschlesien ausschließlich unter dem Gesichtspunkt seines wirtschaftlichen und arbeitskräftemäßigen Poten­ tials für die deutsche Kriegswirtschaft. Diese ökonomistische Sichtweise und nicht die Rücksichtnahme auf nationale Faktoren veranlaßte auch ihn, sich einer Verschärfung der antipolnischen Politik zu widersetzen.

III Die Eingliederung der neuen Provinz Oberschlesien stellte die deutschen Wirtschaftseliten vor zwei Grundprobleme: Zum einen mußte das be­ schlagnahmte Vermögen be- und verwertet werden (Registrierung der Be­ triebskapitalien, Eigentumsentsetzung der bisherigen Besitzer usw.); zum anderen mußte die Umgestaltung der Schwerindustrie auf die Kriegs9

Jochen v. Lang, Der Sekretär. Martin Bormann: Der Mann, der Hitler beherrschte, Stuttgart 1977, S. 198-202; Karl Teppe, Provinz - Partei - Staat. Zur provinziellen Selbstverwaltung im Dritten Reich am Beispiel Westfalens, Münster 1977, S. 19 f. und 84 f.; Robert Wistrich, Wer war wer im Dritten Reich. Anhänger, Mitläufer, Gegner aus Politik, Wirtschaft, Militär, Kunst und Wissenschaft, München 1983, S. 287. 10 Bundesarchiv Koblenz, Außendienststelle Zehlendorf, sa, Fritz Bracht, Personalfragebogen; PK, Fritz Bracht, Lebenslauf.

26l


Bedürfnisse des Dritten Reichs in die Wege geleitet werden. Für die mit der wirtschaftlichen Integration des Regierungsbezirkes Kattowitz verbunde­ nen Kapitalinvestitionen erwiesen sich vor allem die unklaren Eigentums­ verhältnisse als großer Hemmschuh, was weniger das polnische (und jü­ dische) Privat- und Staatsvermögen betraf als vielmehr die Vermögens­ masse ausländischer Anteilseigner, insbesondere aus neutralen bzw. mit Deutschland kollaborierenden Staaten. Wie kompliziert die diesbezüg­ liche Situation bis 1941 und wie diffizil die Konstellation der involvierten Interessen waren, geht u. a. aus einem Lagebericht des Rüstungskomman­ dos Kattowitz hervor: „Im ganzen gesehen ist es so, daß die großen west­ deutschen Konzerne solange an der Übernahme oberschlesischer Betriebe (obwohl zum Teil veraltet) interessiert waren, wie die politische Lage im Westen sie als günstige Ausweichbetriebe erscheinen ließe. Nach dem Ab­ schluß des Waffenstillstandes mit Frankreich ist die Frage der Übernahme oberschlesischer Werken durch Krupp, Röchling usw. wesentlich in den Hintergrund getreten. Dazu kommt, daß die Hermann-Göring-Werke die Rohstoffbasis des oberschlesischen Industriereviers vollkom m en mit Beschlag belegt haben und somit die Hüttenbetriebe bei der Rohstoff­ zuteilung in eine mengen- und preismäßige Abhängigkeit gebracht haben. Das Bestreben der westdeutschen Industriestellen geht daher bei allen Verhandlungen immer weiter dahin, Erwerbsmöglichkeiten bei den Koh­ lengruben Ost-Oberschlesiens und des Dom brow aer Reviers und den Erzgruben von Zawiercie-Tschenstochau zu erhalten. Nach Ansicht des Kommandos [Rüstungskommando - RK] ist die endgültige Klärung der Besitzfrage die 1. Voraussetzung für den Aufbau einer leistungsfähigen modernen Industrie in Oberschlesien.“ 11 In dem Maße, wie sich westdeutsche Privat- und Staats-Konzerne um die M arktbeherrschung in den neuen Ostgebieten stritten, blieben die regionalen Interessen auf der Strecke. Im Grunde genommen verhinderte diese Raubmentalität, prototypisch repräsentiert durch die Reichswerke Hermann Göring (r w h g ), in Verbindung mit den unklaren Eigentums­ verhältnissen von vornherein die Verwirklichung der ursprünglich im Beratungsstab des Gauleiters Wagner ausgearbeiteten wirtschaftspoli­ tischen Pläne. Diese gründeten sich auf die Investitionsbereitschaft des Privatkapitals in die oberschlesische Infrastruktur, die jedoch aufgrund des Entzugs der Kontrolle des Oberpräsidenten über d ie wichtigsten In­ dustriezweige, allen voran die Bergbauindustrie, u n d : Anbetracht der 11 Bundesarchiv Koblenz, Abteilung v i -Militärarchiv Freiburg, R't i Rüstungskommando Kattowitz, i - zvii 1040, K. 137-138.

262

. ./i, Kriegstagebuch


ungeheuren Kosten der Modernisierung in anderen Branchen gar nicht erst geweckt werden konnte. Josef Wagner und sein Stab hatten sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, Oberschlesien zum neuen wirtschaftlichen Zentrum des Dritten Reiches auszubauen, wobei sie ihre Modernisierungspolitik voll auf die zentrale Steuerung der hierzu notwendigen makroökonomischen Strukturmaß­ nahmen abstellten. Von Beginn seiner Parteikarriere an hatte Wagner die Wirtschaftspolitik als die Basis für seine Arbeit innerhalb der nsdap be­ trachtet und sich aus diesem Grund mit einen Kreis von Wirtschaftsexper­ ten umgeben. Seine ökonomische Programmatik war eine eigentümliche Mischung ideologischer Versatzstücke der nationalsozialistischen Be­ wegung: Theoretisch wurzelte sie in dem „nationalen Sozialismus“ eines Gregor Strasser und im Etatismus, praktisch in seinen Erfahrungen wäh­ rend der Weltwirtschaftskrise in Westfalen. Eckpfeiler seines völkischen Wirtschaftskonzeptes war die entschiedene Ablehnung des ökonomischen Liberalismus: Das Volk brauche nicht nur die nationale Revolution, son­ dern auch - wie er in den 30er Jahren schrieb - wirtschaftliche Freiheit. Aus seinem Blickwinkel hatte der Liberalismus gemäß dem ihm inhären­ ten Prinzip der Gewinnmaximierung zu einer stetigen Konzentration des Kapitals in Form übermächtiger Bank- und Industriekonzerne geführt, die ihr Eigeninteresse über das Wohl der Volksgemeinschaft stellten. Deshalb müßte die Wirtschaft in der zweiten Etappe der nationalsozialistischen Revolution dem Primat des Politischen unterworfen und zu einer „Wirt­ schaft des Volkes“ ummodelliert werden. Voraussetzung hierfür sei, daß der gesellschaftliche Grundwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit beseitigt würde und die politische Führungselite das über den Klassen stehende Management in seinem Dienst an der Gemeinschaft unterstüt­ zend anleite.11 Wie aus zeitgenössischen Quellen hervorgeht, wollte Wagner seine wirtschaftstheoretischen Überlegungen in Oberschlesien in die Praxis umsetzen. Er warb daher um praxiserprobte und durchsetzungsfähige Vertreter des neuen, gemeinschaftsorientierten Unternehmertyps, denen er die Leitung wichtiger Betriebe antrug. Aber schon zuvor hatte er sich um geeignete Fachleute zur Umsetzung seiner Wirtschaftskonzeption bemüht13, wofür pars pro toto die Karriere von Paul Pleiger angeführt 11 Josef Wagner, Nationalsozialistische Deutsche Zeitenwende, Leipzig 1934, S. 26-38. 13 Wagner schätzte nicht nur das Fachwissen der Experten seines Beraterstabes, sondern ließ sich gemäß seines Prinzips „Führen, nicht Leiten“ von deren Urteilen auch überzeugen. Dies brachte ihm in Verbindung mit seinenguten Kontakten zu Managern und Industriellenselbst 263


werden kann, der unter seinem Schutz vom mittelständischen Unterneh­ mer zu einem der einflußreichsten Führer der Schwerindustrie aufstieg .*4 Wagner nahm seinen Protege regelmäßig zu den Gauleitertagungen in Berlin mit, wo dieser die Bekanntschaft mit Wilhelm Keppler machte Schlüsselfigur im Wirtschaftsstab Görings und Chef des nach ihm be­ nannten Büros, das Hitler auf dem Gebiet der Ökonomie beriet. Obwohl Pleiger sich für das Büro Keppler anwerben ließ und nach dessen Unter­ stellung unter den Wirtschaftsstab Görings (1937) mit der Leitung der Reichswerke in Salzgitter-Watenstadt betraut wurde, hielt er engen Kon­ takt zu seinem Gönner und blieb bis zum Kriegsende gleichzeitig Gau­ wirtschaftsberater in Westfalen. *5 Die wirtschaftspolitischen Strukturmaßnahmen für Oberschlesien wurden vom Stab Wagner folgendermaßen definiert: (1) Unterordnung des gesamten Schwerindustriekomplexes unter die Bergbauindustrie; (2) M odernisierung der veralteten eisenproduzierenden Industrie und ihre Konzentration in einem staatlichen Konzern; (3) Vorbereitung der chemi­ schen Kohlehydrierung (die geplante Produktion der Oberschlesischen H ydrierwerke a g in Blechhammer [poln. Blachowina Slaska] war für. synthetisches Benzin auf 450 000 und für Heizöl auf 600 000 Tonnen fest­ gelegt worden; die vorgesehenen Investitionen beliefen sich auf 830 Mio. RM, fast 60 % der Aktien sollten von der oberschlesischen Bergbauindu­ strie gehalten werden); (4) Intensivierung der regionalen Stromerzeugung und Nutzung von Ferngas für den Ausbau der Eisenindustrie. Diese sich ursprünglich nur auf die Schwerindustrie konzentrierenden Pläne wurden im Verlauf des Krieges den jeweiligen situativen Gegeben­ heiten angepaßt, wodurch Oberschlesien sich zu einer zentralen Dreh­ scheibe der deutschen Kriegswirtschaft entwickelte. In Anbetracht der rasch den Ruf eines profunden Wirtschaftsexperten innerhalb der Partei ein. Vgl. W. A. Boelcke, Die deutsche Wirtschaft, S. 136; Gerhard Kratsch, Der Gauwirtschaftsberater im Gau Westfalen-Süd, in: Dieter Rebentisch/Karl Teppe (Hrsg.), Verwaltung contra Mensch­ führung im Staat Hitlers. Studien zum politisch-administrativen System, Göttingen 1986, S. 176 f. 14 Paul Pleiger, geh. 1899 als Sohn eines Bergbauarbeiters; Ingenieur und mittelständischer Unternehmer; 1931 Mitglied der d n v p , 193 z Mitglied der n sdap , 1933 Gauwirtschaftsbera­ ter im Gau Westfalen-Süd; 1934 „Büro Keppler“, 1937 Leiter der Reichswerke in SalzgitterWatenstadr, später Chef der Reichswerke Hermann Göring; während des Weltkrieges Reichsbeauftragter für die Kohle und Vorsitzender der Reichsvereinigung Kohle; seit 194z Reichsbeauftragter für die Kohle in den besetzten Gebieten. 15 Hans Kehrl, Krisenmanager im Dritten Reich. 6 Jahre Frieden - 6 Jahre Krieg, Düsseldorf 1973, S. 75 f->Kratsch, Der Gauwirtschaftsberater, S. 176 f.

264


zunehmenden geopolitischen Bedeutung dieser Region mußte auch ihre verkehrsmäßige Infrastruktur ausgebaut werden: Straßen und Eisen­ bahnlinien, die nach 1922 ihre Bedeutung verloren hatten, sollten reak­ tiviert und modernisiert werden, z. B. sollte die bereits bestehende Auto­ bahn Breslau-GIeiwitz mit Krakau verbunden und später in Richtung Prag-Wien verlängert werden. Besondere Aufmerksamkeit schenkte man dem Ausbau der Wasserwege: Bis 1946 war der Bau eines Oder-DonauKanals geplant, dem danach ein Oder-Weichsel-Kanal folgen sollte.16 Diese gigantischen Strukturmaßnahmen erforderten einen ebenso gigantischen Kapitalbedarf, der sich nicht aus der Verwertung des pol­ nischen Privat- und Staats vermögens finanzieren ließ, auf die der Gau­ leiter nur bedingt Einfluß hatte, da sie in den Händen der Haupttreuhand­ stelle Ost (h t o ) lag. So blieben im Prinzip nur zwei Finanzierungsquellen: Fiskus (es wurde eine spezielle „Ost-Hilfe-Steuer“ erwogen) und Privat­ investitionen: „Im ganzen gesehen bedeuten die steuerlichen Erleichte­ rungen zweifellos eine sehr erhebliche Stärkung der Finanzkraft für die oberschlesische gewerbliche Wirtschaft. Indessen wird die hierdurch aus­ gelöste Kapitalbildung nicht annähernd die Mittel bereitstellen können, die zur Finanzierung des außerordentlichen Investitionsbedarf fast sämt­ licher oberschlesischen Bergbau- und Hüttenindustrien notwendig wäre. Zum Investitionsbedarf tritt ein beträchtlicher Finanzbedarf der öffent­ lichen Stellen, sowie Kreditbedarf für neu anzusiedelnde Gewerbebetrie­ be. Ohne fremde Kapitalhilfe wird daher in Oberschlesien nicht auszu­ kommen sein. Es wird der Lenkung sehr breiter Kapitalströme aus dem Reich nach Oberschlesien bedürfen.“ 17 Damit sollte ein allgemeiner Wirtschaftsaufschwung eingeleitet wer­ den, der alle Wirtschaftssektoren (einschließlich der technologisch ver­ alteten) erfassen und damit eine Ausschöpfung des gesamten Arbeitskräf­ tepotentials garantieren sollte. Dem Bergbau kam dabei die Funktion des Schwungrads zu, für den eine Wachstumsrate von 30 % bei einer Steige­ rung der Beschäftigtenquote von einem Drittel angestrebt wurde.18Gegen Ende des Krieges betrug der Anteil Oberschlesiens an der Gesamtförde­ rung von Kohle im Deutschen Reich 65 %. 16 Alfred Pott, Neuordnung und Aufbau imoberschlesischen Raum. Vortrag, gehalten am7.2. 1941 im Rahmen der Fachschulkurse für Wirtschaft und Verwaltung an der Schlesischen Friedrich-Wilhelm-Universität in Breslau, Breslau 1941, S. 16. 17 Ebenda, S. 17. 18 Günther Saath, Die Industrie der eingegliederten oberschlesischen Ostgebiete, Berlin/Prag/ Wien 1942, S. 18 f. 265


Tab. i Kohleförderung in Oberschlesien 1940-1944

Jahr

K o h le fö rd e ru n g im o b e rs ch le sisc h e n G e b ie t

1940

82 8 6 3 ,5 T s .T .

1941

8 2 0 6 4 ,o T s .T .

1942

9 1 2 5 3 ,2 T s .T .

1943

100 0 8 2 ,6 T s .T .

1944

9 5 8 4 9 ,3 T s .T .

Q u e lle : A lf r e d S u lik , P r z e m y s l ci^ zki w r ejcn cji k a t o w i c k i e j w g o s p o d a r c c T rzeciej R z e s z y ( 1 9 3 9 - 1 9 4 5 ), K a t o w i c e 1 9 8 4 , 5 . 3 3 9 - 3 4 0 .

Die Realisierung dieser ehrgeizigen Planziele wurde jedoch durch zwei Faktoren erheblich limitiert: fehlendes Kapital und Mangel an qualifizier­ tem Personal für das obere und mittlere Management. Vor allem mangelte es an Facharbeitern, Technikern und Ingenieuren, was sich speziell im Dombrauer Gebiet negativ bemerkbar machte, zumal Fachkräfte aus dem Altreich kaum für einen Einsatz im Osten gewonnen werden konnten. Diese Personalnot hätte noch gravierender zu Buche geschlagen, wenn die nationalsozialistischen Nationalitäts- und Rassenprinzipien rigide be­ folgt worden wären.192 0 Bei der Neugestaltung der oberschlesischen Wirtschaft, die nicht nur von Wagner und seinem Stab betrieben wurde, sondern auch von anderen Gruppierungen bzw. Institutionen wie der Armee, den Reichswerken Hermann Göring (r w h g ) und einheimischer bzw. westdeutscher Wirt­ schaftskreise, lassen sich zwei Planungsansätze konstatieren: (1) Ausbeu­ tung und Modernisierung bestimmter Produktivsektoren ohne gezielte kriegswirtschaftliche Investitionsmaßnahmen; (2) ordnungspolitische Umgestaltung des gesamten Wirtschaftssystems im Sinne einer zentral­ staatlich gelenkten Privatwirtschaft im Dienste der Kriegswirtschaft. Nach der Gründung des Regierungsbezirkes Kattowitz präferierte der Planungsstab des Gauleiters zunächst den ersten Ansatz.10 Die wichtig­ sten Kontroll- und Einflußorgane der n s d a p bei der Neuordnung waren19 Ebenda, S. 32. 20 W. A. Boelcke, Die deutsche Wirtschaft, S. 287-288; Fritz Blaich, Wirtschaft und Rüstung im Dritten Reich, Düsseldorf 1987, S. 49; Czeslaw Madajczyk, Polityka üi Rzeszy w okupowanej Polsce, T. 1, Warszawa 1970, S. 546-549.

266


neben den Regierungs- und Provinzbehörden - die lokalen Industrie-, Handels- und Gewerbekammern, später die Gauwirtschaftskammern (seit dem i. Januar 1943 auch in Oberschlesien). Mit ihrer Gründung wurde die gesamte Wirtschaft formaliter den Gauleitern unterstellt, die gleichzeitig die Funktion des Reichsverteidigungskommissars innehatten. Da aber in Oberschlesien die wichtigsten Produktionssektoren in den Bereich der Kriegs- und Rüstungswirtschaft fielen, die nicht der Kontrollkompetenz des Gausatrapen unterlag, verlor der Stab um Wagner schnell den Zugriff auf den Auf- und Ausbau der regionalen Ökonomie, dessen ordnungspolitische Langzeitziele in dem Maße jedwede Realisierungs­ chancen einbüßten, je stärker sich die Kriegslage auf das Wirtschaftsleben auswirkte. Zudem erschwerte die spezifisch geartete Eigentumsentset­ zungsmethode in Oberschlesien die Erfüllung seiner Aufsichts- und Steue­ rungsfunktion beträchtlich. Als Wagner Chef der Zivilverwaltung in Oberschlesien wurde, nahm Otto Fitzner21, assistiert von zwei Stellvertretern-Günther Falkenhahn21 und Michael Matouschka23 - , dessen frühere Stellung als Leiter des Gau­ wirtschaftsrates ein. Trotz dieses Personalwechsels blieb das wirtschafts­ politische Konzept der Fachadministration für den Regierungsbezirk Kattowitz das Werk von Wagner und seines Mitarbeiters Fritz Dietlof von Schulenburg, die ausgehend von der ökonomischen Bedeutung dieser Region für das Reich in Fortführung der kaiserzeitlichen Ostpolitik unter Ausblendung rassenideologischer Elemente erfolgreich einen verhältnis­ mäßig pragmatischen Kurs steuerten. Nur in einem Punkt konnte Wagner Otto Fitzner, geb. 1888, Präsidialmitglied des Metallbundes; bis 1934 Vorsitzender des Ver­ bandes der Metallerzbergwerke; 1934-1939 Leiter der Wirtschaftsgruppe Metallindustrie; 1939-1945 Leiter der Wirtschaftsgruppe Nichteisenmetallindustrie; seit 1935 Leiter der Wirtschaftskammer Niederschlesien; seit 1942 Leiter des Haupmnges Metalle des Speer­ ministeriums; in Oberschlesien Stellvertreter des Chefs der Zivilverwaltung; vgl. Rainer Eckert, Die Leiter und Geschäftsführer der Reichsgruppe Industrie, ihrer Haupt- und Wirt­ schaftsgruppen (il). Dokumentation über ihre Stellung in Monopolen, monopolistischen Verbänden und bei der staatsmonopolistischen Wirtschaftsregulierung, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, 1980, Teil i,S. 183. 22 Günther Falkenhahn, geb. 4.7.1887; seit 1921 imKonzern von Donnersmarck inTamowirz und Beuthen; seit 1933 Vorsitzender des Berg- und Hüttenmänischen Vereines; 1935 Leiter der Industrie- und Handelskammer für Oberschlesien; nach 1939 Leiter der Industrie- und Handelskammer in Kattowitz; vgl. Alfred Sulik, Przemysl ci^zki rejencji katowickiej w gospodarce Trzeciej Rzeszy (1939-1945), Katowice 1984, S. 103. 23 Michael v. Matouschka, geb. 1888, Leiter des Landwirtschaftsrates der Provinz Schlesien und Oberschlesien; seit 1941 Leiter der Wirtschaftsabteilung Oberschlesien; 1944 zumTode verurteilt.

zi

267


sich nicht durchsetzen: Er w ar ein entschiedener Gegner einer Erweite­ rung der einzugliedernden Gebiete über den Stand von 1918 hinaus, da die Unterentwicklung der weiter östlich gelegenen Gebiete (Dombrauer Re­ gion) ein noch größeres M aß an Investitionen erfordert hätte, mußte sich jedoch dem Votum Görings beugen.14 Auch die Armee bzw. die Rüstungskommission plädierte nachdrück­ lich für eine maximale Arrondierung des oberschlesischen Wirtschafts­ raumes. Die Wehrmacht hatte sich seit Kriegsbeginn zu einem unabhän­ gigen Entscheidungszentrum neben dem Stab des Gauleiters entwickelt, dessen Einfluß mit der Gründung des Rüstungskommandos in Gleiwitz, seit Februar 1940 in K attow itz2*, und der Installierung von Dependancen in den Wehrbezirken zur Kontrolle und Steuerung des Rüstungssektors stetig angewachsen w ar.2 26 Diese hatte anläßlich einer Inspektion durch 5 2 4 Generalleutnant Leykauf aus Breslau auf die Notwendigkeit der Erwei­ terung Schlesiens um das gesamte Dombrauer und Teschener Gebiet hin­ gewiesen.27 Je länger der Krieg dauerte, desto mehr planten und agierten Speerministerium, Gauselbstverwaltung, Wehrmacht und Görings Stab mehr neben- und gegen- als miteinander. Verantwortlich für die Tätigkeit der Rüstungskommission in Kattowitz war M ajor Hütter, der seit September 1939 an der Spitze eines spe­ ziellen W irtschaftsrates, der sogenannten t k 8, stand und die gesamte Rüstungsproduktion in Oberschlesien überwachte. Beim Aus- und Auf­ bau der Rüstungswirtschaft waren die unklaren Eigentumsverhältnisse ebenfalls z. T. unüberwindbare Hindernisse. Hierüber beklagte sich Hütt­ ner bei General Leeb, Chef des Heereswaffenamtes, der zwar Abhilfe und die Intervention seines Kollegen Thomas im o k w versprach, aber letztlich blieben alle Bemühungen erfolglos: Die Haupttreuhandstelle Ost (h t o ) behielt weiterhin die Kontrolle über die Schwerindustrie und betrachtete 24 Vgl. Irena Sroka, Gömy Slask i Zaglfbie Dabrowskie pod okupacyjnym zarzqdem wojskowym, Katowice 1975, S. 115-118; Edward J?drzejowski, O niemieckiej administracji na terenach wl^czonych do rejencji opolskiej w latach 1939-1945, in: Studia Sl^skie. Seria nowa, 1969, S. 41-75, S. 49-50; Ryszard Kaczmarek, Pomi^dzy pragmatyzmem a ideologiq. Görny Sl^sk w oczach administracji niemieckiej podczas 11 wojny Swiatowej, in: Przeglgd Zachodni 1992, Nr 2., S. 104-106. 25 Bundesarchiv Koblenz, Abteilung vi-Militärarchiv Freiburg, rw 21-31/1, RüKoKattowitz, Kriegstagebuch 5. 2.1940, K. 195. 26 W. A. Boelcke, Die deutsche Wirtschaft, S. 242-243; Czeslaw tuczak, PoÜtyka ekonomiczna Trzeciej Rzeszy w latach drugiej wojny swiatowej, Poznan 1982, S. 15 f. 27 Bundesarchiv Koblenz, Abteilung vi - Militärarchiv Freiburg, rw 21-3 • Kriegstagebuch Nr. 1 Wehrwirtschaftsstelle Gleiwitz, K. 143-162.

268


alle Eingriffe seitens der Wehrmacht in ihren Wirkungskreis mit Argwohn. Gegen Ende des Krieges hatte die Rüstungskommission schließlich so gut wie keinen Einfluß mehr auf die Wirtschaftspolitik in dieser Region.28 Formaliter fiel die gesamte oberschlesische Wirtschaft in den Kompe­ tenzbereich der h t o , die bereits am z. November 1939 in Kattowitz eine Treuhandstelle gegründet hatte, die abwechselnd von Otto Fitzner (1939), Artur Jakob29 (Januar 1940 - Februar 1941) und M. Matouschka (seit Fe­ bruar 1941) geleitet wurde. Dieses regional autonom agierende Exekutiv­ organ der HTO zur Erfassung, Verwaltung und Verwertung des polnischen (und j üdischen) Staats- und Privatvermögens wurde Anfang Februar 1941 in die Gauwirtschaftsverwaltung integriert, unterstand aber weiterhin der fachlichen Aufsicht seiner Berliner Zentrale.30Die Registrierung der dem Reich anheimgefallenen Vermögensmasse konnte im Jahre 194z ab­ geschlossen werden; die Eigentumsentsetzungen hingegen zogen sich bis 1944 hin und z. T. darüber hinaus. Anfänglich plante die h t o , das gesamte deutsche Vermögen von vor 1918 in eigener Regie zu verwalten und sich dem westdeutschen Privat­ kapital als Monopolagentur für Investitionen in die oberschlesische Schwerindustrie zu präsentieren. Dieser Plan scheiterte allerdings an dem Widerstand der Staatskonzerne, die - allen voran die rw h g - für sich die besten „Filetstücke“ beanspruchten: Der wertvollste Teil der oberschle­ sischen Industrie wurde von der „Bergverwaltung Oberschlesien GmbH“ für 199 Mio. M ark gekauft, aber nur teilweise bezahlt. Die oberschle­ sische Filiale der r w h g mit einem Betriebskapital von zoo Mio. RM wur­ de von Pleiger geleitet, der nachhaltig die staatlichen Kapitalinvestitionen in den oberschlesischen Steinkohlebergbau unterstützte, die - befreit von den Speerschen Ausgabenrestriktionen - auf izo Mio. RM aufliefen.31 Im Bankwesen beanspruchte die Deutsche Bank die führende Rolle, die schon in der Zwischenkriegszeit als einzige im polnischen Ost-Ober­ schlesien präsent war. Des weiteren engagierten sich in dieser Region die Dresdner Bank, die deutsche Agrar- und Commerzbank AG in Berlin, die deutsche Industriebank und die lokalen Banken aus Breslau mit 28 Bundesarchiv Koblenz, Abteilung vi - Militärarchiv Freiburg, rw 21-31/1, RüKo Kattowitz, Kriegstagebuch 27.9.1940, K. 34. 29 Artur Jakob, Gauwirtschaftsberater im Gau Oberschlesien, Präsident der Wirtschaftskam­ mer und des Provinzialrates der Provinz Oberschlesien. 30 J^drzejowski, O niemieckiej, S. 64; Sulik, Przemysl ci?zki, S. 68-69; Madajczyk, Polityka, S. 519-520. 31 Sulik, Przemysl ci?zki,S. 139-152. 269


Eichborn &c Co. an der Spitze. Um den trotz diverser Bemühungen nicht in Gang kommenden regionalen Kapitalmarkt zu stimulieren, sollte auf Ini­ tiative der Provinzbehörden eine Regionalbank gegründet werden, was jedoch am Widerstand der Großbanken scheiterte31, denn die schließlich errichtete „Oberschlesische Bankvereinigung“ (aus Oberschlesien waren dort u. a. Otto Breve und Alfred Pott3 33 tätig) war kaum mehr als ein 2 „Papiertiger“. Diesem M ißerfolg war es vor allem zuzuschreiben, daß die Wirtschaftspolitik der Provinzregierung zunehmend ins Leere stieß, da die Investitionsbereitschaft der großen Geldinstitute nicht in dem not­ wendigen M aße geweckt werden konnte. Der Nachfolger Wagners, Fritz Bracht, mußte angesichts der verän­ derten Kriegslage und der Übernahme der Bergbauindustrie durch die RWHG einen völlig anderen wirtschaftspolitischen Kurs als sein Vor­ gänger einschlagen. Der neue Satrap befaßte sich hauptsächlich mit pra­ xisbezogenen betriebswirtschaftlichen Fragen und konkreten Problemen des Arbeitsmarktes, beispielsweise auf dem Sektor des Bergbaus. So war für ihn in Anbetracht des Mangels an Fachkräften die Nationalitäten- und Rassenpolitik Himmlers eine zweitrangige Angelegenheit, eine nicht ganz ungefährliche Auffassung, für die er jedoch selbst beim Stabsführer des Beauftragten des Reichsführers-ss als Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums in Kattowitz, Fritz Arlt, Unterstützung fand.34 Der pragmatischen Wende von Bracht in der Wirtschaftspolitik, mit der die weit in die Zukunft weisenden Investitions- und Modernisierungs­ pläne seines Vorgängers endgültig zu Grabe getragen wurden, kamen vor allem drei Faktoren zugute: die veränderte Kriegslage, die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung Oberschlesiens aufgrund der massiv einsetzen­ den alliierten Bombenangriffe im Altreich sowie die Ernennung Speers zum Rüstungsminister. Im Rahmen der zentral gesteuerten Kriegs­ planung wurden nun zuvor geschlossene „veraltete“ Betriebe wieder eröffnet, deren Output-Kapazitäten durch Einführung moderner Pro­ duktionsmethoden erheblich gesteigert wurden, wofür erhebliche Staats32 Nach der Auflösung der „Schlesischen Bankvereinigung“ wurden im April 1943 auch die kapitalmäßigen Beziehungen zu Breslau abgebrochen. Vgl. ebenda, S. So ff. 33 Otto Breve, Leiter der Gräflichen Schaffgotsch Werke GmbH Gleiwitz, Provinzialrat in Ober­ schlesien, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank in Kattowitz; Alfred Pott, Bevollmächtig­ ter der Ballestrem Werke, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank in Kattowitz. 34 Fritz Arlt, Polen-, Ukrainer-, Juden-Politik im Generalgouvernement für die besetzten pol­ nischen Gebiete 1939/40 und in Oberschlesien 1941/43 und im Freiheit .kampf der unter­ drückten Ostvölker, Lindhorst 1995, S. 75 f.

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kredite gewährt wurden, die zuvor nicht zu haben waren. Aus dem Blick­ winkel der oberschlesischen Bevölkerung bedeutete dieser Kurswechsel eine Stabilisierung und Sicherung ihrer Existenz, oft sogar Schutz vor der Einberufung zur Wehrmacht; aus ökonomischem Blickwinkel hingegen eine Intensivierung der Raubwirtschaft insbesondere im Steinkohlen­ bergbau, durch steigenden Kapitalbedarf und Entwertung des Altkapitals aus der Zwischenkriegszeit. Abschließend bleibt die Frage nach den Finanzierungsquellen für die getätigten Investitionen in die oberschlesische Industrie während des Krieges zu beantworten. Die Behauptung, daß allein die Eigentumsent­ setzung durch die h t o den enormen Kapitalbedarf befriedigt habe, ist falsch, obgleich hieraus eine beträchtliche Zunahme an Stammkapitalien resultierte. Die Hauptlast für die wirtschaftspolitischen Strukturmaß­ nahmen in den Jahren 1939-1941 mußte das Reich tragen. Ein Großteil der Staatskredite war allerdings zweckgebunden und diente der Umstel­ lung auf die Rüstungsproduktion, was insbesondere für all jene bereits als „veraltet“ ausgemusterten Betriebe galt, die aufgrund der Kriegslage re­ aktiviert werden mußten. Die Provinzbehörden unterstützten massiv die zentralstaatlich gelenkte Wirtschaftspolitik der Kriegsjahre mit dem Ziel, das politische und wirtschaftliche Gewicht ihres neu-deutschen Gaues zu stärken, wobei sie mit der tatkräftigen Hilfe der Wirtschaftsgruppen rechnen konnten, allen voran der Bergbau-, der Eisenschaffenden- und Metallindustrie, worauf u. a. auch die starke Position der rw h g in Ober­ schlesien beruhte.

IV Bei einer Verwirklichung der ambitionierten Modernisierungs-Pläne Wagners und seines Stabes hätte Oberschlesien die allerbesten Chancen gehabt, sich zum führenden Wirtschaftszentrum in Ostmitteleuropa zu entwickeln, wofür jedoch im Krieg weder die Zeit noch die Möglichkeiten gegeben waren. Nachfolger Bracht paßte zwar seine Wirtschaftspolitik pragmatisch an die jeweiligen kriegswirtschaftlichen Erfordernisse an, aber auch er orientierte sich weitgehend an den Interessen der regionalen Ökonomie. Ausdruck dieses eindeutig wirtschaftspolitisch dominierten Orientierungsrahmens war u. a. die im Vergleich zum Warthegau und Danzig-Westpreußen moderate Nationalitäten- und Rassenpolitik, ob­ gleich beide Oberpräsidenten nicht gerade als Polenfreunde zu bezeich­ nen sind. So unterschiedlich die zwei Satrapen in politisch-ideologischer, 271


charakterlicher und karrieremäßiger Hinsicht auch immer gewesen sein mögen eines hat sie dennoch verbunden: die Überzeugung, daß eine sozioökonomische Eingliederung Oberschlesiens in das Altreich mittel­ fristig nur gelingen könne, wenn durch strukturpolitische Modernisie­ rungsmaßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit seiner Industrie gegenüber der westdeutschen Konkurrenz sichergestellt würde.

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G

e r a r d

A

a l d e r s

Three ways of German economic penetration in theNetherlands: Cloaking, Capital interlocking and „Aryanization“ A provisional exploration*

I.

Introduction In this article three methods of German penetration in the economy of the Netherlands are examined: Capital interlocking, „Aryanization“ and cloaking. Cloaking, i.e. the „art“ of concealing a firm’s true ownership from the authorities, started almost immediately after the end of the First World War, while Capital interlocking (Verflechtung) and „Aryanization“ were carried out as part of a deliberate German occupation policy during the period 1940-1945. All three formulas however had one aim - be it for different purposes- in common: a total or partial takeover of Dutch in­ dustrial enterprises and banking houses by German businessmen. Cloaking was a predominantly secret affair, the other two methods were carried out more or less openly. H ow far were these penetration attempts successful? II.

Cloaking Cloaking began soon after the implementation of the Treaty of Versailles (1919) when the victors of the First World War restricted the ränge of products o f German industry. In order to evade the stipulations of the Versailles Treaty, industrial activities which had become illegal, were transferred abroad. Germany had to be demilitarized, and that is why it mostly concerned industrial branches which had, directly or indirectly, their share in production for the air, naval and military forces. As a result *

1 thank Prof. Dr. Joh. de Vries for his critical commcnts on this article.

273


of Versailles, immediately after the First World War: an important segment of Germany’s physical war plant facilities were moved to other countries to provide a nucleus for a new German effort at world conquest“. 12 There is no proof that Germany was then already intent on an „effort at world conquest“, but the fact remains that vital parts of the German industry were moved abroad. Especially traditonally neutral countries like Sweden, Switzerland and the Netherlands became the host for large German firms such as Krupp (steel, shipyards and armaments), Zeiss (optical instruments), Siemens (electrical Company), Dornier (aircraft), Junkers (aircraft) and Rheinmetall-Borsig (steel and armaments). Those Companies considered it of great importance that their (military) know-how should be preserved and that the development and improvement of new arms and military material should continue.1 The Companies which sent the militaryoriented segments o f their production into exile could count on the support o f the former German Staff as well as the German government. For obvious reasons the German firms abroad usually did not work under their own name, so that the participation of the parent Company in the subsidiary in most cases remained invisible. Krupp for instance acted in the Netherlands under the name of Siderus Smit and Siemens as Heize­ rncyer, all proper Dutch names. German Companies cloaked their foreign property effectively by transferring the shares to neutral citizens or to a holding in a neutral country which acted from then on as the nominal owners. Sometimes these transfers were repeated several times which made tracing of the real owner very difficult or almost impossible for the authorities. In most cases there were secret contracts involved in Order to regulate the payment of profits to the parent Company, interests, and secret options for „repurchase“ in better times. In particular the Chemical giant IG Farben appeared to be a genius in hiding its foreign property.3 1

2 3

Minisrcrie van BuitenlandseZaken (Netherlands Ministcry of Foreign Affairs, Code 3, Map 313.22, Spcciale Blokkcringsmaatregelen tegen Ncderlandsc Banken in de vs, Statement of Orvis A. Schmidt, Dircctor of Foreign Funds Control before the Kilgorc Committee, 2 July 1945Trials of War Criminals before the Nuernhcrg Military Tribunals, Vol. ix (1950), Washing­

ton, pp. 279-282. See for the techniques of cloaking: Gerard Aalders and Cccs Wiehes, Die Kunst der Tarnung. Die geheime Kollaboration neutraler Staaten mit der deutschen Kriegsindustrie. Der Fall Schweden, Frankfurt a. M. 1994, pp. 17-47- English edition: The Art of Cloaking Owncrship, Amsterdam 1996.

274


Since 193 z Germ an corporate bodies and natural persons had been obliged to report their foreign property to the German National Bank

(Reichsbank) and from 193 3 the so-called National Treason Act threatened those who concealed their property abroad with Capital punishment.4 Dr. Gustav Schlotterer of the Wirtscbaftsministerium (Ministryof Economics) also emphasized the im portance o f hiding German property abroad, especially in the light o f the „current international Situation“. His letter was dated 9 September 1939, i.e. after the beginning of the Second World W arandclassified as „Geheime Reichssache“ (TopSecret).5 It is obvious that the various Germ ans governments after the condusion of the Versailles Treaty consideredcloaking („Tarnung“) ofm ajor importance. Düring the war the camouflaged subsidiaries in the neutral countries provided the government in Berlin with foreign currency. At the same time they were used as a source for various kinds o f information. The same was true for cloaks based on enemy territory. Thanks to these camouflaged firms the German authorities were kept informed on technological developments which were vital for the defence o f the country where the camouflaged subsidiaries were established. Before the outbreak of the Second World War cloaking techniques were, except for the above mentioned military motives, also used for fiscal reasons such as avoiding paying double taxes or to circumvent protective measures.6 A part o f the German government’s filterest in the foreign subsidiaries was undoubtedly aroused by its wish to keep control over the flow o f foreign currency. Since 1931 the Germ an Reichsmark had been inconvertible. From 1934 the payments between the Netherlands and Germ any had been done through a Clearing System. In Holland the payments were settled through the Nederlandsch Clearinginstituut, in Germ any through the Verrech­

nungskasse. These central institutes took care o f the payments to exporters and collected the payments of importers in their own country. The

4 5

6

Rijksinstituut voor Oorlogsdocumenratic (hereafter Rvo), Archicf Bregstein, Box 10, Folder Enclosures Memorandum a k u , Statement by Hermann J. Abs, 14 April 1949. Washington National Record Center, RG 407, Foreign Occupied Area Reports 1945-1954, Box 1014, Folder External Assets Germany, Letter from Schlotterer to the O b e r fin a n z ­ p rä sid e n t, 9 September 1939. Schlotterer wrote also that according to R e ic h s e r la ß re 152^36 German firms abroad which were subjcct to the D e v is e n b e w ir ts c h a ftu n g were to be cloaked by their parent Companies and that all the cloaking-measurcs should be treated as „top secret“. Moreover it was to be avoidcd at all costs that German subsidiaries in neutral countries should be exposed by the enemy States. Aalders, Wiehes, D i e K u n s t d e r T a r n u n g , pp. 17-19. 275


payments should approximately tally with the commitments. That meant in practice that before the war the Clearing margin was dctermincd by the level o f the incoming and outgoing flow o f money and Capital. The level of the Dutch export of goods and Services to Germany should roughly bc in balance with the netto proceeds of German deliveries to the Netherlands.7

IG Farben was a master in developing cloaking techniqucs in which the neutral Netherlands and Switzerland played a central role. The nature o f its operations has already been amply documented, although only a small part has really been unearthed, because the Germ an ownership was in many cases hard to prove, thanks to the ingenious Camouflage structures.8 Less known in this field are the activities o f Siemens & Halske (hereafter Siemens) in the Netherlands which will serve here as an example o f German cloaking operations in the Low Countries. In 192z the Berlin firm o f Siemens turned, in Order to circumvent Versailles, to the Netherlands to produce its famous fire control Systems there under the n am eo f Signaal.9 For the immediate motive o f the establishment o f the Siemens subsidiary we must go back to 1921. Tw o ships for the Royal Dutch Navy, the h m „Java“ and the h m „Sum atra“ were on the advice of the Artillery Committee o f the Maritime Forces to be equipped with the fire control System that had been in use by the German Imperial Navy during the First World War. During that war the Germans had proved that their Siemens System w as far superior to the British System.10 The problem was that because o f Versailles the System could not be produced in Germany. But 7

Henk A.M. Klemann, Tusscn Reich en Empire. De economische betrekkingen van Ncderland met zijn belangrijkstc handelspartncrs: Duitsland, Groot-Brittannie cn Belgie cn de Nederlandse handelspolitiek, 1929-1936, (Amsterdam 1990), p. 184 ff. 8 See for an example of these operations: Gcrard Aalders and Cecs Wiehes, Stockholms Enskilda Bank, German Bosch and IG Farben. A short history of cloaking, in: Scandinavian Economic History Review, vol. 33 (1985), pp. 25-50. For ig Farben’s global cloaking activities: Hans Magnus Enzensberger (Ed.), Ermittlungen gegen die i.G. Farben, Nördlingen 1986. More about ig Farben in: Josiah E. Dubois, Generals in grey suits. The dircctors of the International „IG Farben“ Cartel, their conspiracy and trial at Nuremberg, London 1953; Joseph Borkin, The Crime and punishmentof ig Farben, London 1979. 9 The Information about Siemens and Halske and its tie-up with Signaal and Ipath is - if no reference is made to other sources - based on the rccords on Hazcmeyer and Ipath of the Netherlands Property Custodian (Nedcrlands Bchcersinstituut) at the General State Archive (Algemeen Rijksarchief, hereafter a r a ), 2.09.26, Nederlands Behccrsinstituut (hereafter n b i ), Box 7853. Itcontainsseveral reports, memoranda, Iettersand notes. 10 Dick Wittenberg, Overneming hsa markeerteinde tijdperk, in: NRC-HandeUNad, 28 August 1989.

276


the techniques to circumvent „Versailles“ were not unknown to the Berlin electrical engineering firm. Only one year later, in 192z, the N.V. Hazemeyer’s fabriek van Signaal Apparaten (hereafter Signaal) was already established with the blessings of the Dutch authorities in Hengelo, a small town near the German border in the East of the Netherlands. Siemens was back in production and the Dutch got the fire control System they wanted. The new enterprise was the result of an agreement between thc Siemens parent Company in Berlin and N.VHazemeyer-Apparaten (hereafter Hazetneyer). The new partnership was accommodated in Hazemeyer's already existing plant and put under the same management. The total share Capital of the new Company was fl. 100,000.- divided into 20 shares of fl. 5000.- each. Shareholders were the N.V. Internationale Patenthandel (Ipatb) (13) and Hazemeyer (7). Ipath, officially established as a patent bureau in The Hague but with its office located in Zeist, a town in the centre of the Netherlands, was wholly owned by Siemens and used as a front to hide its interests in Signaal. The management consisted of Dutchmen but they were merely puppets on a String, operated from Siemens’ Berlin headquarters where all the decisions were made. In December 1921 Siemens had transferred its patent rights to Ipath which paid fl. 5000.-. The patent bureau could trade the rights, but only with the explicit approval of Siemens. The proceeds of the licences and the patent rights went to both Siemens and Ipath. It is not certain how the division of the revenues was worked out, but that is of minor importance since Ipath wholly belonged to the Siemens concern. It was simply agreed that Ipath would pay its own expenses. The main purpose was to use the greatest part of the revenues for further extension of the Ipath-business. A great deal was settled by oral agreements. Initially Signaal payed fl. 553,000.- for the use of patent rights in the field of the „Artillery and Torpedo fire control Systems“ which enabled the Hengelo Company to make the apparatuses for the „Java“ and the „Sumatra“ which the Dutch were so keen to have. In September 1935 a new contract was drawn up between Ipath and Hazemeyer. Now it was agreed that Signaal should pay fl. 2,000,000.- for the patent rights, less the fl. 553,000.- which were paid in 1922. In 1939, apart from Signaal, Ipath also had interests in La Societe des Ateliers ]. Hanrez (Belgium), Officine Lombarde ApparechidiPrecisione (Olap) (Italy) and Elektroteclma A.G. für Schwachstromtechnik (Czechoslovakia). The technicians sent by the parent Company in Berlin acted on direct Orders from the Siemens headquarters and formed in fact the actual 277


board. A t the Start in 1922 there were about 70 people employed at Sig­

naal, m ostof them German experts on fire control." The first order for the new Company had come front the Royal Dutcli N avy. In proportion to the total costs for the fire control Systems for hm

„Java“ and

hm

„Sum atra“, fl. 2,160,000.-, Signaal's share Capital of

fl. 100,000.- was much too small, but that did not prove to be an ohstacle.

Siemens' representatives managed to gather in Orders from abroad, which was probably due to the initial order of the Royal Dutch Navy which enjoyed a good reputation abroad. Moreover Signaal, hidden behind the Ipatb front, was regarded as a Dutch Company, based in one of the most stable countries of Europe. Factors that added to the Dutch image of stability were the strong guilder and the well-known intention of The Hague to maintain its traditional policy o f neutrality. This image of stability helped to obtain Orders from the naval forces of Sweden, N orway, Denmark, Finland, Argentine, Spain, Yugoslavia and Greece. Branches o f Germ an banks had also found their way to the Netherlands w hich gradually became an important economic and financial centre in Europe. Düring the First World War the German banks in Great Britain France and Belgium had been seized which had led to severe losses. A return to these countries was out of the question and moreover forbidden by the local authorities. In Sweden the establishment of foreign banks was prohibited by law and Switzerland was at that time considered as geographically too isolated. The choice for the neutral Netherlands was obvious and all major German banks had a subsidiary in Amsterdam.1112 In 1929 Ipatb took over 4 shares from Hazemeyer and that Situation continued until 1937 when the share Capital was raised to fl. 500,000.-. 85 shares (fl. 425,000) were in the hands of Ipatb, while 15 belonged to Hazemeyer. A final change took place in 1943 when the Capital was raised 11 The number of employees rose from about 79 in the initial year to more than 250 in the beginning of 1930. In the crisis year the number dropped to approximatcly 75 men. Thereafter it rose gradually to 423 in 1938. In 1940 there were 886 employees, while the peak was reached in March 1944 (1298 employees). In that month Signaal was hcavily shelled in allied warattacks. 12 Johan de Vrics, De Nederlandsche Bank van 1914 tot 1948, vol. 1, Visserings tijdvak 19141931, Amsterdam 1989, pp. 213-216; Johannes Houwink ten Catc, Amsterdam als inter­ nationaal financieel Centrum, in: De Florijn, nr. 5 (1984), pp. 6-9 and ihid., De „Mannen van de Daad“ en Duitsland. Hct HoIIandsc Bedrijfslcven en de vooroorlogsc buitenlandsc Politick, 1919-1939, Den Haag 1995, pp. 80-89 and passim. Also Karl Strasser, Die deut­ schen Auslandbanken, München 1925, pp. 56-62 and T.P. Bergsma, Das Niederländische Bankwesen, Den Haag 1939, passim.

278


t o fl. 1 ,5 0 0 ,0 0 0 .- .

Ipath o w n e d

th e n 2.97 sh a re s, th e r e m a in in g 3 stayed in

th e p o s s c s s io n o f th e o n e a n d o n ly p a rtn e r. T h e O r d e r b o o k w a s w e ll fille d fro m th e b e g in n in g , w ith so m e h e a vy d o w n s w i n g s in th e c r is is y e a r s o f 1 9 3 2 a n d 19 3 3 a n d w ith e x tra upsurges in th e w a r y e a r s 1 9 4 2 a n d 1 9 4 3 . 13 A ft e r 1 9 4 0 5 / g M a / w o r k e d e x d u s iv e ly f o r t h e G e r m a n w a r in d u s tr y . F o r e ig n O rders h a d sto p p e d .

Apparently the Dutch government did not initially experience the German participation (or more rightiy, its own modest share) as troublesome. In 1 9 3 5 the Dutch Navy made an effort to obtain more influence in Signaal but that was done halfheartedly, partly brought about by the shortage of Dutch experts in this very specialized field. In 1936 the Dutch naval officer Lt. J.J.A. Schagen van Leeuwen was added as „assistant“ to the board.14 It was the only concession that Siemens was willing to make to its guest country. I t is o b v i o u s t h a t t h a n k s t o th is c o n s t r u c tio n

Siemens co u ld n o t on ly Signaal to be

s e c u r e O r d e r s f r o m f o r e ig n c u s t o m e r s ( w h o c o n s id e r e d

D u t c h ) , b u t a l s o ( a n d t h r o u g h th e m th e G e r m a n in te llig e n c e Services) g a i n e d k n o w l e d g e o f t h e d e f e n c e S y ste m s o f th e c o u n t r ie s it p ro v id e d w i t h fir e c o n t r o l S y s te m s . T h e in itia l in te n tio n - p ro d u c tio n o f fire c on tro l a p p a r a t u s e s f o r th e R o y a l D u t c h N a v y - w a s im p ra c tic a b le b e cau se m a n u f a c t u r i n g f o r a s in g le s m a ll c o u n t r y c o u ld n o t p o s s ib ly be p ro fita b le an d it w a s e v id e n t t h a t f o r e ig n c u s to m e r s w e re n e c e ss a ry in O rder to su rvive.

The Ipatb was used not only as a front for Siemens to mask its interests in Signaal but also as a drainpipe to channel the profits (disguised as patent rights) to Berlin or elsewhere in the world where the money was needed by Siemens. Düring the war years it was preferable to keep the profits 13 The initial order (1922) amounted to fl. 2,160,000.- (for the fire control System of the two Dutch navy ships). In 1923 no new Orders were booked. In 1924 and 1925 Ordersamounting to fl. 810,000.- were booked of which fl. 410,000.- came from abroad; 1927: fl. 3,300,000.of which fl. 2,800,000.- from abroad; 1929: fl. 2,800,000.- of which fl. 2,200,000.- from abroad; 1930: fl. 1,100,000.- (not further specified); 1931: fl. 1,400,000.-(not further specified); 1932: fl. 250,000.- (not further specified); 1933: fl. 100,000.- (not further specified); 1934: fl. 1,200,000.- (not further specified); 1935: fl. 1,740,000.- (not further specified); 1936: fl. 2,000,000.- (not further specified); 1937: fl. 1,600,000.- (only foreignOrders); 1938: fl. 4,000,000.- of which fl. 1,620,000.- from abroad; 1939: fl. 3,500,000.- of which fl. 500,000 from abroad; 1940: fl. 9,700,000.- of which fl. 1,400,000 from abroad; 1941: fl. 6,944,000.- probably only from Germany; 1942: fl. 18,500,000.- probably only fromGcrmany; 1943: fl. 14,342,000.- probably only from Germany. No more Orders known. 14 After the war J.J.A. Schagen van Leeuwen was Minister for the Navy from 7 August 1946to 25 November 1947. 279


generated by Signaalat Ipath, instead o f sending them to Germany where 40 per cent tax had to bc paid instead of the 11 per Cent in the occupied Netherlands. Towards the end of the war patents were brought en masse to places of safety like Sweden and Switzerland.15 The German penetration in the Netherlands economy could not be kept secret from the Interallied Control Commissions which supervised the implementation o f Versailles, but the Commissions could do little because The H ague had not been a party to the Peace Treaty.16 N or were these German activities unknown among the Dutch. In particular the Dutch peace-movements (around 1930 about 30 groups) protested against the presence o f so many Germans on the board o f directors of Dutch Companies. The unrest about foreign influence in Dutch businesses became so strong that the Netherlands government, against its will, saw itself forced to instigate an investigation. But this only happened after the social democratic party had threatened to have the matter investigated by a parliamentary inquiry Commission. The result of the inquiry amounted to very little. N ot surprisingly the Ministry of Defence sabotaged the in­ vestigation into its Cooperation with Signaal.17 The activities of Siemens were not restricted to the Netherlands whose government actively helped keep this German economic bridgehead and source for the German military reconstruction alive. In neutral Sweden it had several subsidiaries and worked closely together with Atlas-Diesel (machinery), which also acted as Siemens’ intermediary in the sale of goods abroad. The electrical firm of ASEA was also closely connected with Siemens and sold Siemens products abroad.’ 8 For a short period of time Siemens collaborated with L.M. Erikson, the Swedish telephone Company 15 N.N., Discovery ofNazi Post War Plans, in: The Department of State Bulletin, i April 1945; Harry S. Truman Library, Fred Vinson papers, Box 130, Encmy Branch fea , Report Allicd Activities Relating to German Assets, Economic activities and Industrial pcrsonncl outside Germany. No. 25, n.d. See for patents also Martin Domkc,Trading with the encmy in world war 11, Supplement, New York 1947, pp. 180-192; Günther Reimann, Patents for Hitler, London 1945; ar>d National Archives Washington, rg 59, Division of Economic Security Controls, Box 3, File: Sweden, German Patents in Sweden, 1945. 16 Houwink ten Cate, Mannen van de Daad, pp. 81-82. 17 J. Enklaar, Nederlandsc hulp bij de illegale Duitse herbewapening na 1920, in: Spiegel Historiael, vol. 25 (1990), pp. 178-194. 18 Archives of State Department, Freedom of Information Act request, no. 8601230, German Economic Interests in Sweden and National Archives Washington, Archives of the US De­ partment of Commerce, International Trade Administration, Office of Western Europc, Extent ofWallcnberg’s control of the economy of Sweden, 1 July 1945. Atlas Diesel and ASEA were Wallenberg-controIIed Companies. The Wallenberg family was (and still is) the most

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vvhich at that time was owned by Ivar Kreuger (1880-1931), the Swedish financial king, who was later exposed as one of the greatest swindlers of this C e n t u r y . Not Iong after Kreuger’s suicide in Paris (1932), Sosthenes Behn, the leading director of the American communication Company ITT, succeeded through a series of cartel agreements with L.M. Erikson, American General Electric and Siemens, in dividing up the European and Latin American markets.19 After the First World War the Siemens subsidiaries in Russia (Soviet Union) were reopened under German management using Russian labour. The exploitation of patents by industrial giants like Siemens, IG Farben, Zeiss, Robert Bosch (electrical Company) and AEG (electrical Company) generated a substantial part of their income. German Companies used patents to monopolize the results of technical and Chemical research all over the world. One of the consequences was that enterprises which had merely obtained a licence were not eager to spend money on research, since only the patent owner would profit. Through their patents control German firms could dominate the research and production of entire fields of industry. And because of the discouragement for enterprises to do their own research, the influence of patent agreements could even reach beyond the duration of the patent itself. Siemens for example had signed (1939) an agreement with the American producer of aircraft equipment, Bendix Corporation. The result was that Bendix prohibited British Zenith from increasing its wartime production of aircraft carburators. Siemens and Bendix also freely exchanged data on automatic pilots, future and present aircraft instruments and divided the world into sales areas.10 Cloaking was a way of penetrating the economy of foreign countries with the consent and Cooperation of the German authorities. The cloaking activities, as far as they have been unearthed, appear to have been fairly influential family of Sweden wirh a dominant control over Swedish industry and banking; see Aalders ÖCWiebes, Die Kunst der Tarnung, passim. 19 Anthony Sampson, The sovereign State of ITT, New York 1973. Düring the Second World War itt owned with Siemens the telephone cable Companyttp inArgentina. In 1918 Siemens had joincd in a cartel arrangement with General Electric; Antony C. Sutton, Wall Street and the Rise of Hitler, Sudbury 1976, p. 51. 20 Riksarkivet Stockholm, 1920 ärs dossiersyst. HP 1645, A Program for German Economic and Industrial Disarmament. Foreign Economic Administration Encmy Branch, Final Report, 20 December 1945; Enzensberger, Ermittlungen gegen die ig Farben, pp. 127-131; John Stuart Martin, All honorable men, Boston 1950, p. n and pp. 60-63; Tom Bower, Blind eye to murder. Britain, America and the Purging of Nazi Germany-A Pledgc betrayed, London 1995, pp. 352. 281


successful. There are no exact figures available, but regarded as a means o f keeping alive know-how, the continuation of research and production forbidden in Germany, as well as of avoiding fiscal impediments, it proved to be quite effective.11

III.

Capital Interlocking The second German attempt to penetrate the Dutch economy began immediately after the occupation of the Netherlands in M ay 1940 and went on until about the autumn of 1941. The Verflechtung, as the Germans called it, was an attempt to achieve a firm pardcipation in the economy of the Netherlands but it appeared not to be as successful as the occupiers had initially expected.11 The crux of the German efforts during the Second World War to penetrate the Dutch economy by Verflechtung can be found in a letter o f the Reich Ministry o f Economics (Reichswirtschaftsministe­ rium) to a number of German banks: „It should be attempted to achieve a participation of the German economy in the Netherlands to the greatest extent p o ssib le.... With the investment of Capital should be connected as far as possible a dominating influence in the management of the enterprise and an infiltration o f personnel__Special consideration must be given to the important key-positions in the Dutch economy. ... In addition I request that you find out yourself which interesting positions in the Dutch econom y in the area o f your competence should be considered as suitable for German participation and submit to me suggestions accordingly.“ 132 13

Aalders, Wiebes, Die Kunst der Tarnung, pp. 17-47. For the Netherlands, ar a , n b i , 2.09.16, 520, Statistisches Reichsamt Abteilung vi, Verzeichnis der niederländischen Gesellschaften bzw. die ganz oder teilweise in deutscher Hand sind (List of Dutch Companies totally or partly in German hands), undated but probably 1940. There are 274 Dutch Companies on this list with a German participation varying from at lowest 1.4 percent to a full 100 pcrcent (99 firms). In 47 firms Germans owned over 50 percentofthe shares (but less than 100). The list is incomplete, nor is the total nominal Capital (or the participation) always mcntioned. Probably not all thecases were „cloaking affaires“. 22 Louis de Jong, Het Koninkrijk der Nederlanden in de Tweede Wereldoorlog (hercafter Koninkrijk), vol. 4, Den Haag 1972, pp. 375-380; Otfried Ulshöfer, Die Einflußnahme auf Wirtschaftsunternehmungen in den besetzten nord-, west- und südosteuropäischen Ländern, Tübingen 1958, pp. 140-142. 23 RvO, Archief 264, Chief Counsel War Crimes Nuremberg (hercafter Archicf 264), N. 84/1, Confidential circular letter from the Reich Ministry of Economics (Dr. Landfried) to the banks, 7 September 1940. 21

282


N obody will be surprised to learn that the Germans wanted to use the Dutch industrial resources for their warfare efforts. But it is rather surprising that they had not developed effective plans to reach thatgoal. Neither for the Netherlands nor for Belgium nor the rest of occupied Western Europe was there a „master plan“ for economic exploitation. O f course there had been a lot of a planning in the economic field, as for example through the Four Year Plan (1936), that was intended to make the Reich independent of the supply of raw materials.24 It seems that Reichsmarschall Hermann Göring had counted on a very short war and a fast interlocking of Capital fitted into that vision. It was assumed that the enterprises in the occupied countries had little choice but to follow the wishes and directives of the German usurpers. Originally the Germans had three interlocking procedures in mind: (a) compulsory Verflechtung of particular Dutch (and Belgian) Companies with particular German firms on Orders from the general staff. (b) the creation of a „friendly interlocking atmosphere“ with the voluntary help of influential citizens in both Germany and the occupied countries, (c) Verflechtungon the basis of private initiatives but under the supervision of the state. Due to the resistance of the firms, the first, compulsory, method had practically no success and brought nothing but unrest. The second was in the given circumstances not very promising either and only the last method seemed after a year of predominant failure a way that could bring a modest success through buying shares in the big enterprises or making use of Capital increase.25 W ithin the Reichs Ministry of Economics a special department for Kapitalverflechtung was established which concerned itself with the New Economic Order in Europe under German leadership. Its policy was built on documentary material obtained from big German concerns and banks as well as on special departments in the occupied countries. The central question this department dealt with was whether acquisition of particular firms was desirable for Germany or not.26 With regard to the Nether­ lands, no examination took place if the value was not in excess of 100,000

24 A. (Hans) J. van der Leeuw, Aanpassing en collaboratie, in Samenwerken met de vijand. Verslag van het Symposium over de vraag waar de aanpassing ophoudt en collaboratie begint, Voorburg 1981, pp. 16-23. 25 RvO, Archief 266, N 85/3, Map b , Niederschrift über die Sitzung des interministeriellen Aus­ schusses über Fragen der Kapitalbeteiligung, 23 September 1941. 1 6 Ulshöfer, Einflußnahme, p. 50.

283


RM, on the condition that the competent Chamber of Commerce did not

make objections to the personal reliability o f the purchaser. Am ounts higher than 100,000 rm needed the certification o f the responsible departm ent in the Rcichswirtschaftsministerium.17 In the Netherlands a main office (Zentralstelle) was established in the summer o f 1940 which came under the Generalkommissar für Finanzen

und Wirtschaft (General Com m issioner for Finance and Economics). This department became known as the Bureau Mojert. Its central task was to inform the M inistry of Economics in Berlin about the financial position o f Dutch Companies. The Ministry then took decisions on the basis of this information. Bureau Mojert acted merely as the „postman of the Reichs­

wirtschaftsministerium In Belgium and France comparable departments were established.18 The history of the development of the Verflechtung idea is fairly short and reveals a lack of thorough planning. The first traces can be found in M ay 1940 when Hitler spoke on the subject. In July Dr. H. Fischböck, the German General Commissioner for Finance and Economy Commissioner told Dr. L.J.A. Trip, President o f the Nederlandsche Bank (the Central Bank of the Netherlands) and Dr. H . M . Hirschfeld, Secretary General of the Dutch Ministry for Economic Affairs, that the mutual Verflechtung had high priority, but both men had immediately protested. They were convinced of Germany’s dominating position on the European continent and knew that Dutch economic „independence“ in the coming Neuordnung would be next to nothing. They wanted to save as much o f the Dutch independence as possible and for that reason rejected Capital interlocking. T h ey realised that the Germans could obtain a share majority in the N etherlands, but assumed that such a purchase for Dutch investors in Germ an Companies was not very likely and that the Dutch would not be able - in the light o f the circumstances -to exercise any influence at all in Germ an Companies. The Dutch financial world did not indeed appear to be interested.19 O n A ugust 17 ,19 4 0 , Hermann Göring had written to the Minister of Econom ics that before the end of the war Germany should penetrate the econom ies o f H olland, Belgium, Norway and Denmark as far as possible, bu t th at on the other hand the Dutch (and the Danes) should also be 27 Seenote23. 28 Ulshöfer, Einflußnahme, pp. 6 6 - 6 7 . 29 De Jong, Koninkrijk, vol. 4, pp. 375“ 376-

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allowed to participate in German enterpriscsd°The first directives for Capital interlocking from the Reichswirtschaf’tsministerium were issued in September 1940 and forwarded to German banks which were supposed to undertake the acquisition o f sliares for their clients. These directives, marked as „top secret“, and containing particuiars for the policy of the eco­ nomic subjugation o f the Netherlands, were also sent to the authorities who were involved in the VerßechtungoperationsT'

The Germans were above all interested in the shares of four worldwide Dutch concerns: Unilever (food), Philips (electrical engineering), Shell (oil) and AKU (wood fibre). Commissioners were appointed for the first three Companies in order to make them work for the Reich's war economy to their füllest capacity. The Germans failed to attain participation in Philips and Unilever. A plan of the German telephone Company Telefunken to acquire Philips with the help of a group of industrialists and banks came to nothing. The details of this plan are scanty and vague. Thus the question remains as to whether Telefunken ever seriously tried to take over (parts of) Philips. Moreover, the latter had taken a number of legal measures to protect its possessions. Thus with a view to the threatof war in 1939, the registered office of the concern was transferred to Curacao, while the possessions of most of the foreign subsidiaries were handed over in May of the same year to trustees in Great ßritain and the United States. The Board of Management of Unilever had also taken precautionary measures. The part of the multinational established in the Netherlands had formal control over all the concern’s possessions which were not in the British Isles. In order to safeguard them, a holding Company was set up in South Africa in the summer of 1939. In the event of the Germans occupying the Netherlands a few signatures at the British head office in London were enough to prevent the occupying force from getting its hands on subsidiaries established outside England via the Dutch head office in Rotterdam. Only a modest success was achieved in the case of Shell which was reached because of an agreement with Shell and its subsidiary Astra Romana on the one hand and the Kontinentale Öl on the other hand. This agreement guaranteed maximum capacity of oil production by Astra Romana, a full subsidiary of Shell in Rumania. 30 RvO, hsspf, 65A, Letter from Der Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD to rhe Reichssicherheitshauptamt, April 1 9 4 z . 31 Rvo, Archief 266, n 157/1, Dresdner Bank, Extract from Report on Dresdner Bank In­ vestigation. See also notes 22 and 23. 285


Only the majority o f AKU's Capital was brought into German hands. This success was mainly due to a Capital increase, that resulted from the construction o f a new wood-fibre factory and from purchases on the stockm arket.32 Other Companies such as Koninklijke Ncderlandse Hoogovens (steelworks), Stork (machinery), Hcineken Breweries, Wilton Feijenoord (shipyards)and VerenigdeKoninklijke Papierfabrieken Van Gelder (paper mills) were also put on the Verflechtung list. In some cases the Germans were fairly successful: Vereinigte Stahlwerke (steel) acquired 40 per cent of

Hoogovens, while the shares o f the famous Dutch aviation plant, Fokker, were taken over by the Bank der Deutschen Luftfahrt on behalf of the German Air Ministry. In November 1941 German Capital participations amounting to fl. 50 million (r m 65 million) had been acquired. This rather modest amount would not be exceeded. The success of the Verflechtung was even less in Belgium. The reason was that the econom y in Belgium was dominated by two large banks, the Societe Generale de Belgique and the Banque de Bruxelles. The Societe owned about 800 Belgian enterprises and controlled 40 to 50 per cent of the economy. The participation in Belgium did not exceed 15 million Reichsmark despite the heavy pressure which was put on the Societe Generale. Contrary to Holland only the Dresdner Bank had managed to gain a foothold in Belgium.33 32

R v O , Archief 266, b b t , Box 7, Map c, Memorandum on German participation in the Netherlands, Belgium and Greece, by Rademacher, 22 November 1941. For Unilever see also: DeJong, Koninkrijk,vol. 2, Den Haag 1969^.428 and for Philips see also: R v O , archief 266, b t t , Box 7, Map a i , File note re: acquisition of the firm Philips, Eindhoven (Holland), 30 November 1946 and Frits Philips, 45 jaar met Philips, Rotterdam 1976, pp. 106-114. For a k u see also: Enzensberger, Ermittlungen gegen die Deutsche Bank, Nördlingen 1985, pp. 257-265. For Astra Romana and Shell, ibidem, pp. 265-268 and H. Gabriels, Koninklijke Olie: de eerste honderd jaar 1890-1990, Den Haag 1990, pp. 105-143 and passim. 3 3 R v O , Archief 264, N 84/1, Memorandum for the filcs Dresdner Bank, 20 September 1940 and R v O , Archief 266, b b t , B o x 7, Map c, Memorandum on German participation in the Nctherlands, Belgium and Greece, by Rademacher (German Foreign Office/Auswärtiges Amt), 22 november 1941 and ibidem, Zusammengefaßter Bericht über die Kapitalverflechtung mit Hol­ land und Belgien seit der Besatzung im Mai 1940 (Condensed report on Capital inrerlocking with Holland and Belgium since the occupation in May 1940, not dated), and R v O , Fin. Div. fr. collection r w m , Feind vermögen, vol. 42, Vermerk über die am 6. and 11. September 1940 unter Vorsitz von Ministerialdirigent Dr. Schlorterer stattgefundenen Besprechungen über wirt­ schaftliche Beziehungen zu den besetzten Gebieten, 16 September 1940. In Belgium the acquisitions were made through: Banque de Paris et des Pays-Bas; Credit Lyonnais; Westminster For­ eign Bank Ltd.; Lloyd’s and National Provincial Foreign Bank Ltd. Acquisitions in Belgium could be made only in accordancc with thecompetcnt Military Commander (Dr. Flad and Dr.

286


IV. The role o f banks in the Verflechtung Banks played an im portant role in the Verflechtung (and later in the „A ryanization“ ). For that reason the Dresdner Bank, the Commerzbank and the Bank der Deutschen Arbeit established new branches in the Netherlands. The Deutsche Bank had already had a branch in Amster­ dam since 1919: H. Albert de Bary & Co. This branch was generally regarded as German and in order to conceal this relationship the Deutsche Bank in 1936 tried to disguise its interests through a cloaking Operation. The banks grew so important because the acquisitions mainly took place through their m ediation. In the Netherlands the Deutsche Bank (through H. Albert de Bary & Co) and the Dresdner Bank through its branch Handelstrust West (hereafter HTW) played the most important role. The Dresdner Bank w as probably the most active in the field of middle and small firms. The interests of the Dresdner Bank in Holland dated back to 1921. The bank maintained Connections with two Dutch banking houses (Proehl & Gutman and Hugo Kaufmann & Co. Bank which were severed in respectively the early 30s and 1938). In October 1939, a full subsidiary, HTW, was established. After M a y 1940 the activities o f this branch, by then the official representative, grew quickly and took on major proportions. Its Capital was increased to fl. 1,000,000.34 Through HTW Rheinmetall Borsig obtained between 25 and 30 per cent o f Werkspoor, the largest engine producing plant in Holland. A first attempt to acquire shares through the Amsterdam Stock Exchange failed almost totally. But Rheinmetall Borsig succeeded in obtaining its large influence as a result of Werkspoor’s increase of Capital. HTW bought the subscription rights to the new shares through numerous Hartenstein, Oberkriegsverwaltungsräte. See for Hoogovens during the war also Johan de Vries, Hoogovens IJmuiden 1918-1968. Ontstaan en groei van een basisindustrie, IJmuidcn 1968. 34 RvO, Archief 264, N94,part i,Three reportson activities of Handclstrust WestN.v., Dresdner Bank’s chief subsidiary in Netherlands’, 2 May 1947; Hans Magnus Enzensberger, Ermittlun­ gen gegen die Dresdner Bank, Nördlingen 1986, pp. 136-155 and RvO, Fin. Div. fr. collection RWM, Feindvermögen, vol. 42, Vermerk über die am 6. and 11. September 1940 unter Vorsitz von Ministerialdirigent Dr. Schlotterer stattgefundenen Besprechungen über wirtschaftliche Beziehungen zu den besetzten Gebieten, 16 September 1940. In the Netherlands the acquisi­ tions were made through the following banks: H. Albert de Bary de Co., Handelstrust West N.V.; Hollandsche Koopmansbank N.v., Continentalc Handelsbank N.V., Wodan Handelsmij N.v., Thcodoor Gilissen; Rhodius Koenigs Handels Mij N.v. and Rchholz Effektcnkantoor. For the cloaking Operation of the Deutsche Bank also: Lothar Gail, Gerald D. Feldman,

287


agents, but never bought directly so that the management o f Werkspoor was not aware o f w hat was going on. Tliey w ere deliberately put on the wrong track because it was known that they had an aversion to Penetra­ tion by German Capital.35 The Deutsche Bank did the major purchases, o f which the AKU-affair was the m ost successful one.36 In the beginning the acquisitions were hampered by currency restrictions, dating from before the war, but gradually the transfer of money for inve’stment purposes was facilitated. After the occupation new transfer agreements with the Netherlands were concluded and on April i , 1 9 4 1 theforeign exchange boundary (Devisen­ grenze) between the two countries was almost completely abolished. It was in the interest o f the Germans to mobilize Dutch industry for their war efforts without being hampered by the level o f the Clearing account.37 The almost total abolition of currency restrictions caused a huge amount o f Capital to stream into the Netherlands from the Reich. HTW helped its German clients to invest in Holland, among other things by assisting in buying shares of Dutch firms for German Companies. Encouraged by the various letters from the Reichs M inister o f Econom ics regarding the acquisition o f shares in the Netherlands, the HTW did its best to such an extent that it was awarded the special diploma of the NSDAP in the Netherlands (Diploma for outstandingaccomplishments) which was presented personally by Reichskommissar Dr. Arthur Seyß-Inquart.38 In the autumn o f 1 9 4 1 HTWeven established another branch in The Hague.39 Harold James, Carl-Ludwig Holtfrerich and Hans E. Büschgen, Die Deutsche Bank 18701995, München 1995, p. 377. Ernst Heldring, a famous Dutch merchant, w as-as part of this cloaking Operation - appointed as a supervisory director of H. Albert de Bary & Co.; Johan de Vries (Ed.), Herinneringen en Dagboek van Ernst Hcldring (1871-1954), vol. 2, Groningen 1970, P* 1193 and p. 1217.

35

36 37

38 39

Archief 264, N. 85/3, Letter from Hans Rinn to Carl Rasche, 2 May 1941 and RvO, N.157/1, Dresdner Bank, Erklärung under Eid Ernst Groscr, Chief Securities Department h tw , September 1947. Hans-Magnus Enzensberger, Ermittlungen gegen die Deutsche Bank, Nördlingen 1985, pp.202-203. For the abolition of the forcign exchange boundary, sec Johan de Vries, Gcschicdenis van de Nederlandsche Bank. Vijfde deel. De Nederlandsche Bank van 1914 tot 1948. Trips tijdvak 1931-1948 onderbroken door de Tweede Wereldoorlog, Amsterdam 1994, pp. 272-281 and Centraal Bureau voor de Statistiek, Economische cn Sociale Krr-rek der Oorlogsjaren, Utrecht 1947, pp. 194-210. RvO, Archief 264, N. 86/3, Map a , Diplom für Hervorragende LU cn. htw rcccived the award in 1942,1943 and 1944. RvO, Archief 266, N 157/1, Dresdner Bank, Extract from Repo-esdner Bank Invest­ RvO,

igation.

288


W hy was the Verflechtung a failure? After all the Dutch had been manoeuvred into a completely dependent position for both their raw materials and the sales of the greater part of their products. So in theory the Germans could have forced them to seil their shares to German businessmen, but in practice it turned out differently. In the first place there was little contact between the German firms and the Dutch Companies that carried out German Orders. The necessary contacts were maintained through German government offices on the one hand and Dutch government offices on the other. The German civil servants were mainly interested in timely deli veries of the Orders and they were too afraid that the Verflecbtungwou\d cause delay,thusendangeringdeliveryon time,which they saw as their priority. Their Dutch counterparts in their turn resisted Capital interlocking whenever they could, because they considered it counter to Dutch interests. Another factor that contributed to the failure was the relatively small amount of German Investments in the Netherlands at the outbreak of war in M ay 1940. This was mainly due to the rigorous currency restrictions of the German authorities.4°

V.

„Aryanization“ After less than a year „Aryanization“ seemed „practically the only possibility, to carry out the Reichsmarschall’s Order for Capital interlocking of the German and Netherlands economy.“ 4' The „Aryanization“ of industry and business must be seen in the light of the Nazi policy to eliminate the Jews completely from society. The Final Solution was profitable because it enabled the Germans to confiscate Jewish possessions and appropriate these properties to their own use. Not only complete businesses but also cash, dwelling houses and buildings, Securities and mortgages, jewellery, Claims on third parties, art and stamp collections, bank balances and life insurance policies, furniture and cattle - everything of value - were con40 Rvo,Archief 43, Generalreferat 9, Abteilung Feindvermögen n c, Verflechtungder deutschen und holländischen Wirtschaft by Dr. Mojcrt, November 15,1941. This report gives a survey of the Capital interlocking positions in the following scctors: banks, ocean shipping, inland shipping, shipbuilding, mining, Steel mills, mctal industry, mctal working industry including engineering industry, aviadon, car and lorry industry’, clectrical industry, Chemicals, fuel and oil, rubber, leather, cement, construction, wood, textiles and clothing industry, ccllulosc, paper and cardboard industry, food, tobacco and alcohol and new cstablishments. 41 Seenöte 30. 289


fiscated. The latter categories cannot in the strict sense of the word be regarded as penetration in the economy, although it is not known how much o f the sales were used by the Germans for buying up shares and firms. Special looting Systems were developed by the occupiers. For example the Niederländische Grundstücksverwaltung sold houses which were taken from the Jews; the Hausraterfassung cleared out the furniture from Jewish houses and sent it to Germany where it was used by citizens whose dwellings had been bombed by the Allies; Jewish businesses were put under control o f the Wirtschaftsprüfstelle which appointed an administrator (Verwalteror Treuhänder) for these firms that were either sold to Dutch or German Customers or wound up41*4 ; Securities and money were coliected at 3 the bank o f Lippmann, Rosenthal & Co., (hereafter LiRo ) in Amsterdam which was specially founded for that purpose in 1941. The Germans deliberately used the name o f an old established and renowned Jewish bank in Order to make their victims believe that their possessions were safe in the vaults o f this alleged Jewish banking house. All Dutch Jewish citizens were compelled to open an account with LiRo. In the course o f 194z the Jews were ordered to deliver all their remaining valuables: Iife insurance and annuity policies, bank accounts, stamp and art collections, books, jewellery and silverware. LiRo sold the valuables in the Netherlands and Germ any or elsewhere abroad. Share bonds and certificates o f registered shares were mainly sold through the Amsterdam Stock Exchange, either through Stockbrokers or directly by LiRo. Both the Iiquidators and LiRo finally deposited the proceeds o f this enormous robbery (including that o f the realized stock) with the Vermögensverwaltungs- und Rentenanstalt (VVRA), the central institute that administered the enormous loot.44 The Dutch economy was mainly „jewificated“ in the following sectors: Retail and Wholesale trade, agencies (Agenturen), smaller banking agents (Bankkommissionäre), small food retailers, small clothing retailers, clothing industry and some branches o f the food industry. Four of the largest Only the bigger Jewish firms were regarded as intercsting from the point of view of continuation. Thcy were placcd under an administrator, mostly referred to as Verwalter. The Netherland Company for the Liquidation of Enterprises (Niederländische Aktien Gesell­ schaft für Abwicklung von Unternehmungen - na gu ) was established for the purpose of dctermining the value of the dispossessed enterprises and of finding a suitahlc buyer, but after a while the Wirtschaftsprüfstclle itself handled most of the cascs. Thcrc were two kinds of administrators: the Liquidations-Treuhänder who had Orders to liquidate jewish firms and the Verwaltungs-Treuhänder whose task it was to administcr a firm pending the sale. In the light of economic penetration wcarc mainly intcrcstcd in theactiviticsof the latter. 43 Louis dejong, Koninkrijk, vol. 7, Den Haag 1976, pp. 419-434. 41

290


J e w is h retail firms w e re ta ken over by com p u lso ry „ A r y a n iz a t io n “ : the d c p a r tm e n t Stores o f De Bijenkorf, Gebr. Gerzon, N. V. Hirsch & Co., and Maison de Bonneteried“1De Bijenkorf was „a ry a n ized “ by the HTW.45

The Dutch Jews were deprived of about fl. 700 miliion based on sales figures during the time of the German conquest.4Ä The balance of the liquidations and sales was not paid to the Jewish proprietors but went straight to the VVRA which had committed itself to pay the amount to the original Jewish owners in a hundred terms of three months: i.e. 25 years. O f course, there had never been any intention whatsoever to carry out any 44

Rvo, HSSPF, 65a , Report of the Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SDfür die besetz­ ten niederländischen Gebiete to the Rcichssichcrhcitshauptamt, April 1941; Rvo, Archief 266, b b t , Box 7, Map c, Zusammengefaßter Bericht über die Kapitalverflechtung mit Holland und Belgienseit der Bcsatzungim Mai 1940, not dated and Rvo, Archicf 264, N. 85/3 Map 3, Report on the economic penetration of Holland and ßelgium by Gcrmany since May 1940. 45 Rvo, Archief 266, N 157/1, Dresdner Bank. Extract from Report on Dresdner Bank Invest­ igation. The nominal Capital of De Bijenkorf was 11.10 miliion, At the beginning of the war 5 per cent was in the hands of Westdeutsche Kaufhof a.C. (former Leonhard Tictz), Cologne; ARA, n bi , 2.09.16, Invent. nr. 520, Statistisches Reichsamt Abteilung vi, Verzeichnis der nie­ derländischen Gesellschaften bzw. die ganz oder teilweise in deutscher Hand sind (List of Dutch Companies totally or partly in Germans hands), undated but probably 1940. Gebr. Gerzon, Hirsch &C Co. and De Bonneterie are not mentioned on this list. 46 There is some confusion about thcsc figures. For the estimate of fl. 700 miliion: Ministcrie van Financicn (Netherlands Ministry of Finance), Archicf Bcwindvoering, Eindverslag van Bchecrders-Vereffcnaars betreffende Liquidatic van Verwaltung Sarphatistraat (L.V.V.S.) aan het Nederlandse Beheersinstituut te ’s-Gravenhage’, 1958 and Eindverslag betreffende de taken van het Centraal Afwikkelingsbureau Duitsc Schadcuitkcringcn (c.a.d.s.u.). Uitgebracht door het Hoofd van het c.a.d.s.u.’ (1966). In a report of the Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD the total worth of Jewish firms was estimated at berween fl. 700 miliion and fl. 1 milliard. Altogether there were 21,000Jewish firms (froma ragman’s business to industrial enterprises) of which only 1000 to 1500 were to bc „dejewificatcd“ or „aryanized“; the rest would bc liquidated: Rvo, Zusammenfassende Darstellung der Ent­ wicklung bezüglich Hortung des jüdischen Vermögens’, June 21 1941. Comparc Louis de Jong, Koninkrijk,vol. 5, Den Haag 1974, p. 586, p. 589 and pp. 591-601. Dcjongwritesthat in half of the Jewish businesses reported to the Wirtschaftsprüfstcllc, this was only done becausc there was a matter of „Jewish influence“ for example a Jewish dircctor or supervisory dircctor. These men could be replaccd with the approval of the Wirtschaftsprüfstelle, be it not free of „duty“: as a rule the firmpayed 1 pcrcent of the stock for the approval. Roughly 2.000 enterprises were actually „aryanized“. ln the spring of 1945, there were still about 1.000 cases waiting for treatment by the Wirtschaftsprüfstelle. Between 9,000 and 10,000 firms, mostly small oncs, were liquidated. The average proceeds of these small firms was little less than fl. 500, which mcans a total sum of at most fl. 5 miliion in this category. In a letter from Scyß-Inquart to R e i c b s k o t t i m is s a r Bormann of 27 January 1942 the former wrote that the aryanization ordinanccs would generate about 11/2 milliard guilders if every firmwhich 291


o f these payments. When the VVRA wascstablished in M ay 1941 by SeyßInquart, it had already bcen dccided that the Jevvs should bc deported.47 The total amount o f Jcwisli shares collected at LiRo's was about fl. 350 million o f which roughly 250 million was sold, mainly at the Amsterdam Stock Exchange by LiRo directly or through intermediaries. There is some disagreement about the final amount that was sold by the robbcr bank: the figures vary from fl. 213 to 250 million.48 Certain German firms took great interest in those shares which they considered as an excellent chance to obtain a total or part control in important Dutch firms. But the main buyers were Dutch Stockbrokers, although it remains unclear how many o f them acted as intermediaries for German businessmen.

VI.

The role o f banks in „Aryanization“ Because of the central role o f the Amsterdam Stock Exchange, the help of Stockbrokers with admission to the Exchange was needed. Branches of German banks tried to fulfil the wishes of their clients through these gobetweens. We take the Dresdner Bank and its branch HTW as an example o f how „ Aryanizations“ were carried out with the help o f banks and their strawmen. The eagerness o f the parent bank to do business in the occupied countries is revealed in a letter from the director of its Krefelder branch in for example had ajewish supervisory director on the board wasgoingto bc involved |i.c. the above-mentioned „duty“ G.A.J. Of the 2000 firms that were indeed aryanized, about 1000 had been dealt with in january 1942. Of these 400 were taken over by Dutchmen (total amou nt 60 1/2 million guilders), while 340 firms camc into German hands (103 million guilders of Capital). The remaining 260 firms were reserved for orgiven to war participants (K rie g ste il­ n e h m e r): Rvo, Archief 264, N. 90/1, Map B. It vvould sccm that the Germans obtained firms that were about twice as big as those of their Dutch rivals. 47 De Jong, Koninkrijk, vol. 5, pp. 591-592. 48 The court that condemned Dr. Otto Rebholz, a banker and Stockbroker who was regardedas one of the main LiRo collaborators, mentioned „low cstimated“ (1. 350 million; Ministerie van Justitie, Dossier A 55/0765 A, Liquidatic vermögen Rebholz, Vonnis inzake Lrna A. RcbhoIz-Schröter, Otto Rebholz, May 4, 1955 and ibidem Letter from J.H. de Pont (Rebholz’s attomey) to (Attorney General) A.A.L.F. van Dullemcn, 22 Dcccmber 1950. De Pont writes that of the fl. 350 million, fl. 100 million was used for the Jews (livelihood, paying debts etc), the rest (fl. 250 million) was sold. According to De Jong, Koninkrijk, vol. 5, p. 610, the total amount of sales was about fl. 213 million. For the history of the Amsterdam Stock Exchange during the war, seeJohan de Vrics, Een ccuw vol effecten. Historische schcts van de Vereniging voor de Effectenhande! cn de Amsterdamse Effectcnbcurs 1876-1976, Amsterdam 1976, p p .

292

175-212.


wliich he wrote to Dr. Carl Rasche, in charge of all activities in Western Europe: „In our circle of Customers we hear a small, playful, but for you flattering rhy me: ,Who is marching behind the first tank? It’s Dr. Rasche of the Dresdner Bank!1.“ 49The enticing „Aryanization“ Business was one of the reasons for the establishment of the above-mentioned spearhead of the bank in The Hague in December 1941. In Holland the bank actively helped in the implementation andcarryingout of the „Aryanization“ policy. iMonths before the passage of the „Aryanization Law“ of March 12, 1941 („Ordinanceregardingestablishmentandchangesofbusinessesand concerns“ ) the Dresdner (as well asother German banks) hadbeen engaged in preparatory work and a couple of memoranda show that the bank could hardly wait to Start buying shares for their German clients.50The original source for the bank’s keenness can he found in a confidential Ietter from the Reicbsminister of Economics in which the policies and procedures were set forth, covering the investmentof Capital in theNetherlands.5' One week before the new „Aryanization“ ordinance was published, Georg Rienecker of the HTVVwrote to his Superiors at the Dresdner Bank that the most important section of the new decree concerned the Jewish businesses that were required to report: „... After indications of targets by all interested parties, final decisions will be made as to specifically which firms will go to which interested parties. The preparatory work which has been in process for months in the banking sector will be taken into consideration.... It is recommended that the banks appear as fully empowered representatives for the German interests; and present their cases at the Planning Meetings.... Once the Planning Meeting has established who shall acquire [a given business]... the sale price will be determined not by negotiation, but by the establishment of a so-called fair price by a custodial office which will be created for this purpose by the Reich Commissioner for the Netherlands.“ 51 Immediately after the „Aryanization law“ was published the branch cabled to its parent Company in Berlin that: „... the dejewification of the economy here in Holland will be radically carried through. We can therefore count on much business for the Handelstrust in this area of acti vity in 49 Enzensberger, Dresdner Bank, p. vn. 50 RvO, N 157/1, Dresdner Bank, Extract from Report on Dresdner Bank Investigation by Office Of Military Government forGermany (u.s.) Section iv,Thc Dresdner Bank in the Netherlands. For the „Aryanization law“ (vo 48/41) sce: Verordeningcnblad voor het bezettc Nederlandsche Gebicd jaar 1941. 51 Seenöte 23.

52 Seenöte50. 293


the near future . . . “ 55 The speed with which the Dresdner Bank reacted to rranslate the „Aryanization“ policy into concrete transaedons reveals how the bank had carefully planned in advance its actions in the occupied countries. On the very same day that the German Minister of Economics, in a circular letter to German banks dated 20 September 1940, called for an increase of „the interconnection betvveen the Dutch, Belgian, and French economy on the one hand, and the German economy on the other“ and „the strengthening o f the influence o f German Capital“, the chief of the Dresdner Bank's Securities Department wrote a memorandum in which he listed the firms whose securities the bank desired especially to obtain: „We have Standing Orders to acquire the following from Jewish-Dutch and enemy properties“. Siemens for example was out after Hazemeyer shares, Margarine Verkaufs Union was interested in shares of Lever and Jürgens van den Berg, A few weeks after the „Aryanization law “ had been passed (12 M arch 1941), the HTWhad established an „Aryanization“ Division.54 But already on 16 M arch 1942 HTW tried to serve German clients who were eager to buy shares in Order to get a foothold in the Netherlands in their branch o f trade: Insurance Companies asked for shares in insurance Companies, chemical firms wanted shares in chemical firms etc. In several letters to the Commissioner General for Finance and Economics the bank requested that LiRo should offer the shares o f Dutch Companies from Jewish property to HTW for the account o f interested German parties. A m ong them w as Siemens w hich wanted to strengthen its influence in Hazemeyer even m ore.5S In a number o f cases shares were bought directly from LiRo at day’s quotation. In that w ay the HTW bought securities between fl. 5 and 6 million. Its most important acquisitions were the Nederlandsche HandelMaatschappij (banking), about fl. 1 1/2 million, de Nederlanden van

1845 (insurance), fl. 350,000 and Unilever, about fl. 1 1/2 million. There are numerous examples available o f cases in which the Dresdner Bank or its branch in the Netherlands acted as agents to advise firms and businessmen for the „best buys“ in „aryanizable“ properties.56 The HTW and the 53 Ibid. 54 Ibid. 55 Rvo, Archief 264, N90/1 Map a , 11 photostars of letters from htw to Commissioner General forFinanceandEconomics, i6March 1942. 56 R vo, Archief 264, N. 157/1 Dresdner Bank, Erklärung under Eid Ernst Groser, Chief Securities Department htw, September 1947. Groser givcscstimated figurcs;and Rvo, Archief 264, N. 156/1 Map A, Handelstrust West, Directcaankoopen,dus buiten de bcursom,gcdurendcde oorlogsjaren door de N.v. Handels Trust west van het bij Lippmann, Roscnthal.Sarphati-

294


parent Dresdner Bank were the most active banks in the field of „Aryanization“ and Capital interlocking, as Dr. Walter von Karger, manager of LiRo, declared during an interrogation after the war. The Dresdner Bank even had a direct influence on the sale of looted shares which were collected at LiRo’s. This „robber bank“ received directives from the Bureau Mojerl in all Capital interlocking questions. When the sale of the looted Jewish shares started in November 1941, LiRo forwarded lists with looted shares to the Bureau Mojert, where it was decided which shares were important for „Aryanization“ purposes and should therefore be sold exclusively and directly to intere^ted German Companies. Bureau Mojert in its turn gave instructions to LiRo as to which Ger­ man firms the shares should be sold. The rest of the sequestered shares were sold on the Amsterdam Stock Exchange. Three men at the Bureau Mojert made the decisions: Dr. P. Mojert, the man who gave his name to the department, Dr. H. Ansmann and Dr. Holz. These men had their respecti ve roots in the Deutsche Bank, the Dresdner Bank and the Reichskreditgesellschaft. According to Von Karger, those three bankers played a decisive role and were in the exclusive position to decide which German interests should participate in Durch firms. „At the same time they did not, of course, forget the interests of their own banking houses“. Von Karger remembered during his interrogation that the Ger­ man Commissioner at the Nederlandsche Bank, Dr. A.J. Bühler, had complained about the double role of the trio.57 Apart from LiRo and the Exchange, large numbers of shares of Dutch undertakings were bought from the Deutsche Revisions und Treuhand A.G., overall trustee of enemy property. HTW had obtained a licence for trading on the Amsterdam Stock Exchange but it never did any business there. The bank preferred a policy straat ingdeverde Joodsch effcctcn Bezit. According to this report, which prohably gives a total overview of the shares bought by htw directly fromLiRo thetotal amount was a no­ minal fl. 4 million, although the real summust have amounted to somewhcre between fl. 7 and 8 million. 57 Rvo, Archief 246, n 94, part 1 , Declaration underoath by Dr. WaltervonKarger, manager of Lippmann, Rosenthal & Co. re Lippmann, Roscnthal and Co., German Government agencies in Holland and dealings with Handclstrust West en Dresdner Bank, 2.4September 1947. Both the Dresdner Bank and the Deutsche Bank had won their spurs inthe practice of „Aryanization“. Before this both banks had assisted the German government in the preparation of its „Aryanization“ policy; Enzensberger, Dresdner Bank, pp. xxxvm-uii and Enzensberger, Deutsche Bank, p. 395-401. 295


o f maintaining friendly business rclations with brokerage houses and Dutcli colleague banks which actcd as their intermediaries to buy Stocks on the excliange. In general the Dutch banks and brokers wcre not aversc ro doing business with HTW because of the good commissions paidA8 W hat fliese colleague bankers miglit not have known, was that the Dresdner Bank also had plans to penetrate Dutch banks. On 3 September 1941 Hans Rinn, head of the Securities Department, noted tliat through the completion of provisions regarding enemy property, large packets o f Dutch bank securities had become available. „The possibility exists of assuring for ourselves unobtrusively positions in the Dutcli banking fiele!, especially with reference to Dutch banking securities in Jewish possession. This last group appears to be even larger, than previous estimates by Dr. Ansmann, so that in some cases a significant minority could be established.“ 5 59 8 This is one of the examples that the HTW took ad vantage of Ansmann’s presence at the Bureau Mojert by inform ing Rasche directly about packets o f securities which w ould shortly be available. Rinn advised Rasche to have these shares either blocked at LiRo ’s or „even better“ to let them be bought through the Dego (Deutsche Golddiskontbank), which he regarded as being „neutral“. The Dego should act only as a go-between and pass them on after a while to either the Dresdner Bank or to one of its interestedclients. Some 3 months later Rinn once again revealed the bank’s interest in participating in banks: „The fact that Jewish shares are coming up for sale in the near future is particularly important since very significant amounts o f Dutch Grossbanken securities are included among these properties.“ 606 1 This happened at the time that in German circles the final näzi victory w as still taken for granted. The Dresdner Bank was determined to avail itself o f that opportunity by taking over a big Dutch bank. The taking over from LiRo o f fl. 1 1/2 million worth of stock of the Nederlandsche Handel-Maatschappij must be seen in that light.6' 58 Rvo, Archicf 264, n 94, dccl 1 , Thrce reports on activitiesof Handelstrust West N.N., Dresd­

ner Bank’s chicf subsidiary in the Netherlands, May 2 1947. 59 RvO, N 157/1, Dresdner Bank, Extract from Report on Dresdner Bank Investigation by Office

Of Military Government for Germany (u.s.) Scction iv, The Dresdner Bank in the Nether­ lands and Rvo, Archicf 264, N. 85/3 Map b , Letter from Rinn to Rasche, 3 September 1941. 60 Ibid. 61

R vo, Archicf 264,

N. 15 7/1 Dresdner Bank, Erklärung under Eid Ernst Groser, Chief Securities

Department htw, September 1947. 296


In general the penetration of the Dutch economy by way of „Aryanization“ was carried out by either buying completc Jewish firms for interested clients or through buying shares either from LiRo directly or on the Amsterdam Stock Exchange, with or without the help of strawmen. The total proceeds of the „Aryanization“ (which can only partly be viewcd as penetration of the Dutch economy, i.e. as far as acquisitions in firms and banks are concerned) is hard to establish. At LiRo’s about fl. 350 million worth of shares wascollected of which about fl. Z50 million was sold. But many of these shares were of foreign origin and could not be used for the „Aryanization“ of the economy of the Netherlands. The rest of the roughly fl. 700 million that was taken from the Jewish citizens in total has come from the sales ofother properties. However it seems safe to assume that the „Aryanization“ activities of the W/rtsc^ö/itsprM/sfe//egeneratedhundredsofmillionsofguilders.61 Thorough research on the institutions which have dealt with the post war rehabilitation of Jewish property might shed a more definite light on this subject.6 2 63

VII.

Enemy capital There is a last category that the Germans could have used for their interlocking operations but from which they, generally speaking, abstaine the enemy Investments or Feindvermögen. The total enemy Investments (Great Britain, France and later also the United States) in the Netherlands were in 1944 estimated at fl. 1,200 mil­ lion. Enemy participation in Dutch firms constituted about 40 per cent, another 40 per cent consisted of Securities in enemy hands while the remaining 20 per cent was composed of bank balances, mortgages etc. Because o f Ordinance vo 26/1940, enemy property was taken over by the Enemy Property Custodian (Abteilung Feindvermögen). The general rule

62 See also notc 46. Compare Abel J. Her/borg, Kroniek derJodenvervolging in Onderdrukking cn Vcrzct. Ncderland in oorlogstijd, Arnhem/Amsterdam 1950, p. 72, who puls the total amount at about fl. 500 million. 63 1am preparing a book on the looting ofJewish Capital in the Netherlands during the Second World War. This study will also deal with the post-war resrorationof rights whichcarriedon in the Netherlands for more than 25 years. 297


however was that enemy Capital was to be maintained, probably out of fear for reprisals against German property in the Allied areas/’4

VIII.

Conclusion O f the three methods o f German penetration in the Dutch economy, cloaking was a success for several reasons. German know-how was preserved, research could be carried on while at the same time an economic foothold in the Netherlands was obtained. There are no figures known. Verflechtung was the least successful method. Goals like substantial participation in Dutch firms and dominating influence in the management of Companies were not reached (apart front AKU). The Capital interlocking policy probably failed because of poor preparation, the arbitrariness of officials and Opposition (from both the Germans and the Dutch), as well as the outspoken aversion o f Dutch businessnten and governmental circles to participate, because they failed to see the advantages for H ol­ land. The total am ount never exceeded fl. 50 million. „Aryanization“ worked best because o f the brutal methods that were applied. The compulsory handing in of all Jewish properties, which produced altogether at least fl. 700 million (compare figures in note 46), was quite profitable for the German occupiers. The amount was estimated from the figures of sales during the occupation. The replacement value after the end of the war must have been much higher. It is not really known how much of this Capital was applied for direct economic penetration purposes.

Rvo, Archicf 43, Archicf van hct Gencralkommissariat für Finanz und Wirtschaft, Generalrcfcrat - Hauptabteilung Wirtschaft, Abteilung Feindvermögen, Foreword to Index FiWi,

64

Abteilung Feindvermögen and De Jong, Koninkrijk, vol. 5, p. 602.. These figures do not match up with Rvo, Archicf 2.66, bbt , Box 7, Map c , Zusammengefaßter Bericht über die Kapitalverflechtung mit Holland und Belgien seit der Besatzung im Mai 1940 (Condensed report on Capital interlocking witli Holland and Belgium since the occupation in May 1940, not dated), which maintains that at the outbreak of war the British and French investments in Holland (enemy Capital or Feindvermögen) were ca. fl. 213 million, includingfl. 120 million English shares in Shell; for Belgium this amount would have been about 327 Million rm ; rvo , Archicf 264, N 86/1, Aufzeichnung über die deutsche Kapitalbeteiligung in Holland, Belgien und Griechenland, 22 November 1941. Jewish enemy property (securities, uncashcd Coupons, proceeds of salc etc.) were administrated in separate accounts: National Archives Washington, na 59, Dccimal File 1945-1954, Box 4191, Folder 800.515/10-1245, Admi­ nistration by the Treuarbeit The Hague Branch of scizcd Enemy Property in the Nethcrlands’, i2 0 ctobcr 1945. 298


Antorenvcrzeichnis

G e r a r d A a l d e r s , Research Department, Netherlands State Institute for War Documentation, Amsterdam G us ta vo C o r n i , Professor for German History, Philosophical Faculty of the University of Triest D i e t ri c h E i c h h o l t z , Professor em., Technische Universität Berlin G a b r i e l l a Et m e k t s o g l o u , Junior Fellow, Institute for Human Science of the University of Vienna P er H. H a n s e n , Associate Professor, Institute of History, Cultureand Western Civilization of Odense University Ry s z a r d K a c z m a r e k , Assistant, Silesian University of Katowice S ergej K u d r y a s h o v , History Editor of „Rodina“ (Moscow) R i c h a r d J. O very , Professor of Modern History at King’s College, London T h e o J. S c h u l t e , Senior Lecturer in European History, Division of History, Anglia Polytechnic University, Cambridge PfiTER S i p o s , Professor for Hungarian History, University for Eco­ nomics in Budapest, Member of the Institute for History of the Hun­ garian Academy of Sciences A li ce T e i c h o v a , Professor em., Honorary Fellow, Girton College, Cambridge University B e r n d Z i e l i ns ki , Lecturer, University of Paris x 299


Reihe Nationalsozialistische Bcsatzungspolitik in Europa I 9 3 9 - I 9 4 5 National Socialist Occupation Policy in Europc 1939-1945 Band 1

Anpassung - Kollaboration - Widerstand Kollektive Reaktionen a u f die Okkupation H erausgegeben von W olfgang Benz, Johannes H o u w in k teil C ate und Gerhard O tto 1996, 303 Seiten, ISBN

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3-926893-42-7

Band 2

Deutsche Politik im „Protektorat Böhmen und Mähren“ unter Reinhard Heydrich 1941-1942 Eine Dokumentation H erausgegeben von M iro slav K arny, Jaroslava M ilotovä und M argita Karnä 1997, 3°3 Seiten, d m 3 6 1S B N 3-926893-44-3

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Die „Neuordnung“ Europas NS- Wirtschaftspolitik in den besetzten Gebieten H erausgegeben von R ichard J. Overy, Johannes H ouw ink ten Cate und Gerhard O tto 1997, 299 Seiten, ISBN

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3-926893-46-X


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