DA - Das Magazin der Domberg

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DIE KRAFT DER KÜNSTE

Emotion . Transformation . Revolution

Abgrenzung gegen Rechtsextremismus

Der Meilenstein der Bischöfe und die Frage nach einem AfD-Verbot

1300 Jahre Heiliger Korbinian Erfolgsreihe

Einladung zu einer Zeitreise mit der Domberg-Akademie

Ein Online-Kongress stellt unbequeme Gottesfragen

DAS MAGAZIN DER DOMBERG-AKADEMIE Nr. 8 – 02/2024 NEU DENKEN NEU GLAUBEN NEU GESTALTEN www.domberg-akademie.de
GOTT.neu.denken

Jetzt eintauchen –Radio mit Tiefgang.

„Wie werde ich eine Süßkartoffel?“

3 Privilegien – 2 Schauspielerinnen – 1 Stunde: Bei unserem Online-Vortrags-Theater verschränken sich Vortrag und schauspielerische Elemente zu einem innovativen Theaterformat, auch Lecture Performance genannt.

Eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit den Privilegien „Weißsein“, „Männlichsein“ und „Christlichsein“.

AUS

UNSEREM BILDUNGSLABOR

Vortrags-Theater

Impulse zu Privilegien, Rassismus und Diskriminierung

„Wie geht Deutschland mit Diversität um?“ – diese Frage erforschen zwei Studentinnen im Rahmen einer fiktiven Feldstudie. Schnell stellen sie fest: Welche Erfahrungen die Menschen machen, hängt wesentlich von Kategorien ab wie Geschlecht, Hautfarbe, sozialer Status oder Religion. Das lässt die deutsche „Kartoffel“ Lotte und das „Migrantenkind“ Sevil ihre eigenen Prägungen hinterfragen… Zielgruppe: Jugendliche ab 10. Jahrgangsstufe und Erwachsene Das Vortrags-Theater ist ein Live-Online-Angebot für Schulen (Klassen, P-Seminare oder themenspezifische AG’s), Jugendgruppen, Vereine und Pfarrgemeinden sowie im Rahmen der Erwachsenenbildung buchbar.

Interesse? Mehr Infos unter:

www.domberg-akademie.de/bildungslabor Verantwortlich: Magdalena Falkenhahn, Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung

MKR – das Radio im Michaelsbund 15 12 21 11:05 15.12.21 anzeige Stückentwicklung gefördert aus Mitteln des
© Rolf Demmel
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DIE KRAFT DER KÜNSTE ERHEBENDE MOMENTE

Kennen Sie das auch? Sie hören ein Lied und werden innerlich angerührt. Sie sitzen in einem Film, und Ihnen kommen bei einer Szene die Tränen oder er beschäftigt sie noch tagelang. Sie lesen ein Buch, tauchen in eine andere Welt ein und gleichzeitig in Ihrer eigenen Welt wieder auf – es wird Ihnen plötzlich Neues bewusst. Die Schauspielerin Maren Kroymann hat dies treffend so in Worte gefasst: „Mich fasziniert, dass ich auf eigene Gedanken komme. Qualifiziertes Abschweifen nennen ich das.“

Kunstgenuss hat so etwas wie eine „Emotionsgarantie“ –welcher Art die Gefühle auch sein mögen: So ist es für mich jedes Mal berührend, bei einem Festgottesdienst das Lied Großer Gott, wir loben dich zu singen. Und wenn dann noch die Kirchenglocken dazu läuten, versagt mir spätestens bei der zweiten Strophe die Stimme. Das sind erhebende Momente: Sie entheben mich für einen Augenblick des Alltags und öffnen mein Inneres, es kommt etwas ins Fließen – oft sind es Emotionen, die sich in Tränen ausdrücken.

Nicht umsonst spielen die Künste eine wesentliche Rolle in den Religionen. Sie bringen zum Ausdruck, was man in Worte kaum fassen kann. Fast jede Kirche ist wie ein aufgeschlagenes, illustriertes Buch mit Gemälden, die Lebensund Glaubensgeschichten ins Bild bringen und gleichzeitig dazu anregen, unser Leben nach diesem Vorbild zu gestalten. Die Musik spielt eine zentrale Rolle in den Gottesdiensten, denn sie rührt von innen an, bringt Saiten in uns zum Klingen, die über das Rationale hinausgehen.

Ästhetische und religiöse Erfahrung haben eines gemeinsam: Sie werfen uns auf uns selbst zurück, um uns

EDITORIAL

• Dr. Claudia Pfrang Direktorin der Domberg-Akademie cpfrang@ domberg-akademie.de

zugleich mit dem in Berührung zu bringen, was über uns hinausgeht, wonach wir uns im tiefsten Herzen sehnen: Sehnsucht nach Sinn und Erfüllung, nach dem „Mehr als alles“ im Leben. Dies sind dann die erhebenden Momente, die wir beim Betrachten eines Bildes, beim Lesen eines Buches, beim Hören von Musik erleben dürfen. Und weil Künste das Innere des Menschen öffnen, können sie auch gefährlich sein, wenn sie für Machtinteressen – seien sie politischer oder wirtschaftlicher Art – instrumentalisiert werden.

Die Künste sind es, die Menschen bewegen, mehr zu bewegen als nur sich selbst. Sie können eine transformative, ja sogar revolutionäre Kraft entwickeln – über das Individuum hinaus. „Die Künste sind nicht nur Ausdruck menschlicher Gefühle und Reflexionen, sondern regen die Menschen auch wiederum zu Reflexionen an, bringen Gefühle hervor und lassen uns in Verbindung treten mit anderen.“ So bringt es meine Kollegin Magdalena Falkenhahn in der Coverstory zu unserem Saisonthema Die Kraft der Künste treffend auf den Punkt. Künstler:innen nutzen den Freiraum der Kunst, um Ungerechtigkeiten anzuprangern oder Kritik zu üben.

In den kommenden Monaten laden wir Sie ein, diese Kraft der Künste zu erleben und sich von ihnen anrühren und bewegen zu lassen. Die Tanz-Performance Miteinander der Künstlerin Ariane Hagl, die immer wieder antreibt, wie sie Menschen mit Kunst berühren kann, öffnet einen Raum, in dem die Kraft von Menschlichkeit und Solidarität erfahr- und erlebbar wird. In der Ausstellung Einander sehen des Meisters der arabischen Kalligraphie, Shahid Alam, begegnen wir durch die Ästhetik der Kalligraphie-Kunst den heiligen Texten aus den abrahamitischen Religionen ganz neu. Wir werden eingeladen, uns Unvertrautem zu öffnen und das Vertraute der eigenen Tradition neu zu sehen.

Nicht zuletzt bietet das Korbiniansjubiläum die Gelegenheit, über die verschiedenen Künste die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unseres Glaubens neu zu beleuchten. Und bei der Langen Nacht der Kirchenmusik in Freising erleben Sie einen Abend voller musikalischer Vielfalt samt zweier Uraufführungen Freisinger Komponist:innen.

Saisonthema DIE KRAFT DER KÜNSTE

Coverstory

• Seite 6

Porträt der Künstlerin

Ariane Hagl

• Seite 12

Austellung

„Einander sehen“

• Seite 29

Korbiniansjahr

• Seite 30

Lange Nacht der Kirchenmusik

• Seite 31

Ich wünsche Ihnen in diesem Sommer und darüber hinaus von Herzen, Zeit und Muße für die ganz verschiedenen Künste und viele erhebende Momente.

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Ihre

DAS MAGAZIN DER DOMBERG-AKADEMIE UNSERE TOP-ANGEBOTE VON APRIL BIS SEPTEMBER 2024

SAISONTHEMA THEMEN

5 WIE WAR‘S?

Das Saisonthema

WENN AUS FÜLLE LEERE WIRD

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TITELSTORY

Die Kraft der Künste

10

TESTIMONIALS

Der Mensch braucht Kunst. Kunst ist lebenswichtig

12 PORTRÄT

Die Künstlerin Ariane Hagl

15

VERANSTALTUNGEN

Die Top-Events zum Saisonthema

• Einander sehen

Die KalligraphieAustellung mit Werken von Shahid Alam

29 SPECIALS

• Korbiniansjahr 2024

Die DombergAkademie feiert mit zahlreichen Veranstaltungen mit

• Lange Nacht der Kirchenmusik

Ein Abend voller musikalischer Vielfalt

16

DEMOKRATIE & ETHIK

• AfD verbieten? • Überversorgung in der Medizin

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KOMPETENZZENTRUM DEMOKRATIE UND MENSCHENWÜRDE

• Die Erklärung der DBK zum Umgang mit Rechtsextremismus

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INTERKULTURELLE BILDUNG

• Ein Kunstprojekt zu Menschenrechten

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RELIGION & KIRCHE

• Kirche und Demokratie • Ist Gott ohnmächtig?

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UMWELT & NACHHALTIGKEIT

• Lebensmittelrettung • Gute Nachrichten zur Klimawende

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KULTUR & KREATIVITÄT

• Fußball-EM • Ute Büchter-Römer

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PERSÖNLICHKEIT & PÄDAGOGIK

• Persönlichkeit und Haltung • Kunst und Bildung

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WERKSTATT ZUKUNFT

• Die digitale Zukunft der Erwachsenenbildung

32 BILDUNGSWERKE

KUNST & KREATIVITÄT in den Kreisbildungswerken

Passende Highlights zu unserem Saisonthema

4 INHALT
3 EDITORIAL 34 ÜBER UNS 35 BILDUNGSFLAT 35 KONTAKT 35 IMPRESSUM
Nr. 02/2024 NEU DENKEN NEU GLAUBEN NEU GESTALTEN www.domberg-akademie.de Abgrenzung gegen Rechtsextremismus 1300 Jahre Heiliger Korbinian Erfolgsreihe GOTT.neu.denken Der Meilenstein der Bischöfe und die Frage nach einem AfD-Verbot Einladung zu einer Zeitreise mit der Domberg-Akademie Ein Online-Kongress stellt unbequeme Gottesfragen
Emotion . Transformation . Revolution
DIE KRAFT DER KÜNSTE

wie war‘s?

WENN AUS FÜLLE LEERE WIRD

Wie die Erwachsenenbildung zur Stärkung der mentalen Gesundheit beitragen kann. Reflexionen zum Saisonthema // von karin hutflötz

Was gefährdet unsere mentale Gesundheit? Was greift uns als Mensch und als Gesellschaft an? Und wo können wir wieder Halt und Heilung erfahren? Um diese Fragen ging es im Saisonthema Wenn aus Fülle Leere wird der Domberg-Akademie zu Beginn des Jahres 2024. Drängende Fragen vor dem Hintergrund aktueller Krisen, die Ängste schüren, die Seele beschweren und sich dem Verstehen entziehen. Sinn und Orientierung im Persönlichen wie Politischen gehen zunehmend verloren, ebenso das Vertrauen und die Verbundenheit zu sich selbst und anderen. Das betrifft immer mehr Menschen, vor allem immer mehr Kinder und Jugendliche.

Wenn wir in der Bildung soziale Teilhabe ermöglichen und eine Kultur des Zuhörens gestalten, stärken wir Menschen in der Verbundenheit zu sich selbst und mit anderen – der Schlüssel für mentales Gesunden. Das ist das Fazit einer Online-Veranstaltung zur mentalen Gesundheit „als Bildungsherausforderung der Zeit“. Mara Bertling, die sich bildungspolitisch für sozial benachteiligte Jugendliche einsetzt, und die Psychologin und Ärztin Dr. Lena Adams sprachen dabei über die besondere Belastung junger Menschen in einer Zeit der Krisen und Umbrüche. Dieser Auftrag ist nicht nur wichtig für die (außer-)schulische Bildung, sondern auch für unsere eigene Arbeit in der Erwachsenenbildung.

In einer weiteren Veranstaltung zum Thema Wenn Scham ausgrenzt befragten wir die Autorin Christine Koschmieder und die Psychologin Ana Pires. Obwohl Abwertung und Hass, soziale Beschämung wie strukturelle Demütigung ständiger Teil des Alltags sind, wird selten entlastend über die Last der Scham gesprochen. Das greift die mentale Gesundheit und viele in ihrer Würde an, lässt Menschen verstummen. Es bedroht den gesellschaftlichen Zusammenhalt und bewirkt Ausgrenzung. Der bewegende Abend zeigte, wie ein entlastendes und stärkendes Sprechen über Scham gelingen kann. Was bedeutet das für die Rolle der (kirchlichen) Erwachsenbildung, aber auch für andere Orte kirchlichen Lebens? Eine Frage, an der wir dranbleiben wollen.

Schließlich ging es in einer dritten Veranstaltung um die Frage, wann Angst krank macht, wie

Krisen Ängste schüren, Sinn und Orientierung gefährden können. Prof. DDr. Gabriele Stotz-Ingenlath und der Sozialpsychologe Prof. Dr. Klaus Ottomeyer zeigten aber auch Wege auf, wie Vertrauen möglich werden kann – Vertrauen in Halt gebende Strukturen der Gesellschaft, aber auch in die Tragkraft der Seele. Auch hier zeigte sich, wie sehr es lohnt, das Phänomen der mentalen Gesundheit auf einer ganz persönlichen, zugleich auf einer gesellschaftlich-politischen Ebene fundiert zu betrachten.

Erfolgreich war auch die Fastenzeit-Aktion „Wie aus Leere Fülle wird“ mit Mail-Impulsen (Fragen an dein Leben) und Online-Workshops zur Frage, was persönlich und gemeinsam zählt und trägt im Leben. Auch das eine Ermutigung zur weiteren Arbeit: Wir wollen Orte schaffen, an denen Menschen über das, was sie existenziell bewegt, in ein vertieftes Nachdenken und ins Gespräch kommen.

Zwei Veranstaltungen thematisierten die spirituell-religiöse Dimension des Themas: An einem Abend mit geistlichen Trostliedern („Seelentröstern“) und Impulsen wurde die stärkende und Zuversicht gebende Kraft des Glaubens spürbar. Für uns ist das Grund genug, auch künftig Angebote zu gestalten, in denen die Kraft der Spiritualität nicht „nur“ reflektiert, sondern auch erlebbar wird.

Und in einer dreistündigen Online-Veranstaltung mit Dr. Juliane Eckstein zum Ijob-Buch wurden bibelwissenschaftliche Impulse mit persönlichem Erfahrungsaustausch verbunden. Auch Ijob musste mit der Frage umgehen, wie leidvolle Krankheit in gläubiger Perspektive zu deuten ist und wie mit ihr umzugehen ist. Eine Frage, die Menschen bis heute bewegt und bedrängt. Die Veranstaltung hat wieder einmal gezeigt, wie uralte biblische Texte bis heute bedeutsam und ansprechend sind. Und sie hat uns im Vorhaben bestärkt, zu jedem Saisonthema ein dezidiert biblisches Angebot zu gestalten. •

dr. karin hutflötz ist Referentin für Persönlichkeitsbildung

Unsere Fastenaktion „Wie aus Leere Fülle wird“, die zum ersten Mal stattfand, erhielt viel Zuspruch:

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Teilnehmende erhielten jede Woche per Mail ReflexionsImpulse Fragen an dein Leben mit Übungen zum inneren Dialog. Dank der Aufmerksamkeit für sich selbst als „Gebet der Seele“ konnten viele bereits die Erfahrung von Raumgewinn und neuer Fülle im Beantworten der Fragen machen.

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Fragen an dein Leben wurden insgesamt versandt und halfen bei der Klärung, worum es gerade geht im Leben, wo eine:r steht und hingehört, woran es gerade mangelt und was dennoch trägt – im Fluchtpunkt der Frage, wie ein neuer Anfang oder „Auferstehung“ gelingen kann.

12 bis 17

Menschen nahmen jede Woche unser Online-Angebot zu einer gemeinsamen Reflexion der Antworten wahr. In sehr bewegender Weise gelang dabei ein tiefer Austausch zu den Themen der vier Workshops:

• Wo stehe ich gerade und wo gehöre ich hin?

• Was trägt und zählt für mich letztlich?

• Was steht an, und wie soll ich mich entscheiden?

• Wie kann ich etwas Neues wagen?

5 SAISONTHEMA VON JANUAR BIS APRIL 2024
DAS MAGAZIN DER DOMBERG-AKADEMIE Nr. 01/2024 NEU GLAUBEN NEU GESTALTEN www.domberg-akademie.de Memento mori mal anders Kreative Hilfe fürs Gehirn Herausforderung Killer-Roboter Über den positiven Umgang mit dem Tod Sketchnotes verbessern die Merkfähigkeit Neue Ethik-Reihe greift aktuelle Themen auf WENN AUS FÜLLE LEERE WIRD Mentale Gesundheit –was sie angreift und was uns stärkt

DIE KRAFT DER KÜNSTE

DIE KRAFT DER KÜNSTE

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SAISONTHEMA DAS MAGAZIN DER DOMBERG-AKADEMIE Nr. 8 – 02/2024 NEU DENKEN NEU GLAUBEN NEU GESTALTEN www.domberg-akademie.de Abgrenzung gegen Rechtsextremismus 1300 Jahre Heiliger Korbinian Erfolgsreihe GOTT.neu.denken Der Meilenstein der Bischöfe und die Frage nach einem AfD-Verbot Einladung zu einer Zeitreise mit der Domberg-Akademie Ein Online-Kongress stellt unbequeme Gottesfragen
magdalena falkenhahn über
Emotion . Transformation . Revolution

Die Künste gelten gemeinhin als eine der schönsten Nebensachen der Welt, als überlebensnotwendig werden sie hingegen selten eingestuft.

Das scheint auf den ersten Blick logisch, unmittelbar lebensbedrohliche Lebenslagen etwa können die Künste nicht heilen. Bekanntlich gehört zum Menschen aber mehr als die reine leibliche Unversehrtheit. In dieser Hinsicht stellt sich die Relevanz der Künste nochmals anders dar. Während der Covid-19-Pandemie, die zeitweise mehr oder weniger die ganze Welt zum Stillstand brachte und menschliche Kontakte stark einschränkte, waren es die Künstler:innen und die Künste, die vielen Menschen Halt gaben: „Wir haben den Lockdown überlebt, weil wir uns Lieder angehört haben. Weil wir Geschichten gelesen haben, weil wir Fernsehen gekuckt haben und uns dort jemand Geschichten erzählt hat. Weil wir miteinander durch Kunst überlebt haben“, so die Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke im Podcast „Hotel Matze“.

Kunst ist dem Menschen eingeschrieben

Der Mensch ist in besonderer Weise in der Lage, Kunst hervorzubringen. Erste Zeugnisse künstlerischer Betätigungen sind Höhlenmalereien. 2021 wurde die bisher älteste figurative Höhlenmalerei in der Leang-Tedongnge-Höhle auf der indonesischen Insel Sulawesi entdeckt. Sie zeigt die Abbildung eines lebensgroßen Pustelschweins und wird auf ein Alter von mindestens 45.500 Jahren datiert.

Die Menschen stellten in Höhlenmalereien oft das dar, was sie in ihrer Umwelt erlebten und sahen, Tiere zum Beispiel oder Jagdszenen. Bereits hier zeigt sich: Die Kunst ist ein Sprachrohr unseres Weltverständnisses. Wir Menschen sind nicht nur Teil der Welt, sondern wir können uns auch auf sie beziehen. Als einziges Wesen auf der Erde sind wir zur sogenannten Objektrepräsentanz in der Lage, die sich bereits in den Höhlenmalereien zeigt. Wir haben die Fähigkeit, auf etwas Bezug zu nehmen, das jetzt gerade nicht da ist (das Pustelschwein ist beim Akt des Malens nicht anwesend). Der Mensch stellt eine Repräsentation der Welt dar, er gestaltet die eigene innere Welt in Bezug auf andere Wesen und Dinge aus und bringt etwas Eigenständiges aus sich hervor.

Kunst hat damit einen Eigenwert, ohne eine andere Funktion erfüllen zu müssen (im Gegensatz etwa zu einer Gabel, die auf einen bestimmten Zweck hin erschaffen wurde). Künstlerischer Ausdruck ist dem Menschen innewohnend, was sich besonders deutlich im Kindesalter zeigt: Denn Kinder tanzen, malen und singen ganz von allein, aus eigenem Antrieb heraus. Es ist ein Medium des spielerischen Lernens und eine wesentliche Möglichkeit, mit der Welt in Beziehung zu treten.

In der Begegnung mit den Künsten machen wir ästhetische Erfahrungen. Sie können uns dazu bringen, die Welt um uns herum und uns selbst auf neue und aufregende Weise zu betrachten. Dabei entdecken wir mitunter neue Aspekte von Dingen und Ideen, die uns zuvor nicht aufgefallen sind. „Eine wesentliche Funktion von Kunst besteht demnach darin, traditionelle Wahrnehmungs- und Denkweisen aufzubrechen. Das Gewohnte wird in Frage gestellt, das Vertraute wird fremd gemacht, Irritationen sollen zu einer Umstrukturierung der Wahrnehmung und des Denkens führen“, schreibt Ursula Brandstätter (Ästhetische Erfahrung | kubi-online).

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Gleichzeitig haben die Künste aber auch eine affirmierende, eine bestätigende Kraft: Ich erkenne mich in den Worten Anderer wieder, meine Emotionen finden Ausdruck in einem Bild …

Die Künste sind nicht nur Ausdruck menschlicher Reflexionen und Gefühle, sondern regen die Menschen wiederum zu Reflexionen an, bringen Gefühle hervor und lassen uns in Verbindung treten mit anderen. Sie können somit auch als Mittlerin zwischen dem Menschen als Individuum und der menschlichen Gemeinschaft verstanden werden. Als wesentlicher Bestandteil des kulturellen Erbes einer Gesellschaft tragen die Künste zur Identität und Vielfalt einer Gemeinschaft bei. So spiegeln sie die Werte, Traditionen und Geschichte einer Gesellschaft wider.

Kunst berührt auch jenseits des Verstands Kunst kann uns aber auch auf einer Ebene berühren, wo kognitives Verstehen nicht hinreicht. Der Spruch „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ weist auf diese Fähigkeit der Kunst hin. So zeigen sich die Künste in vielen Therapieansätzen auch als wirksames Mittel, um Menschen ein Medium zum Ausdruck ihrer Gefühle und Schmerzen zu ermöglichen.

Für die Ärztin und Psychotherapeutin Lena Adams liegt in den Künsten die besondere Fähigkeit, über Worte hinaus eine Verbindung zu erschaffen. Dies stellt sie auch regelmäßig im Kontakt mit ihren Patient:innen fest: „Mit vielen Patienten, die sich schwer tun zu reden, kann ich gemeinsam ein Bild anschauen. Wir treffen uns dabei in einem Raum, wo sich was verbindet, ohne dass wir das explizit sagen müssen.“ In der Annahme von Paul Watzlawicks These „Man kann nicht nicht kommunizieren“ ist Kunst auch

immer ein Versuch, das Nicht-Logische und Non-Verbale zum Schwingen zu bringen.

Für einige Menschen erweisen sich die Künste auch als Scharnier zu transzendenten Dimensionen. Die Verbindung zwischen Kunst und Religion spielt seit den Anfängen ritueller Zusammenkünfte eine wichtige Rolle und lässt sich weltweit in den verschiedenen kulturellen Kontexten finden: Religionen auf der ganzen Welt haben in vielfacher Weise Kunst hervorgebracht. Kunstwerke hatten und haben dabei oft die Funktion, das Göttliche darzustellen, als Gegenstand zur Anbetung zu dienen oder spirituelle Erkenntnisse zu vermitteln.

Gerade bei der Kontemplation spielen ästhetische Erfahrungen eine zentrale Rolle. Sie eröffnen die Möglichkeit, einen Zustand der Transzendenz im Sinne eines „Über-sichhinaus-gezogen-Werdens“ zu erleben, welcher wiederum als spirituell empfunden werden kann. Oft entstehen beim Staunen über die Komplexität, Schönheit und Erhabenheit der Natur Gefühle der Verbundenheit mit etwas Größerem – für manche mit etwas Göttlichem. „Schönheit“ ist für die Künste seit jeher eine Kraft, mit der die Künste ringen. Die Suche nach der wahren Schönheit oder gar die Ablehnung jeglicher Schönheit in den Künsten führt oft zu tiefen und existenziellen Fragen. Im Letzten geht es dabei auch immer wieder um die Suche nach dem „Unverzweckten“, dem „Ansich-Wertvollen“, dem „Heiligen“.

Jahrhundertelang hatte die Kunst eine moralische und appellierende Funktion, nämlich vom großen Ganzen –dem Staat, der Religion – auf den Einzelnen zu wirken. Nicht selten wurde Kunst im Rahmen staatlicher Propaganda dazu missbraucht, Menschen ideologisch zu manipulieren. Als Reaktion auf die moralische Verzweckung der Kunst entwickelte sich im 19. Jahrhundert die Position l’art pour l’art („Kunst um der Kunst willen“). Jegliches Zusam-

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Christoph Menke

Die Kraft der Kunst suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2013

EUR 17,00

Hochschule der Künste Zürich, Museum für Gestaltung Zürich und weitere Herausgeber Protest.

Eine Zukunftspraxis

Lars Müller Publishers 2018

EUR 25,00

Frank Berzbach

Die Form der Schönheit Eichborn 2018

EUR 15,30

menwirken zwischen Kunst und Leben wurde dabei abgelegt und abgelehnt.

Mit der Revision der Moderne und den Erfahrungen des Dritten Reiches veränderte sich ab Mitte des 20. Jahrhunderts die Haltung abermals. Die strikte Abgrenzung von Kunst und Leben wurde in Frage gestellt. Vermehrt verbreitete sich die Ansicht, dass Kunst auf eine ganz ureigene Weise wirksam sein kann, ohne dabei rein in der Ästhetik verbleiben zu müssen. Damit kehrte man zurück zu dem Verständnis, dass die Künste Mittel zur Verortung des Menschen in seiner Umwelt sein können und damit auch Medium der kritischen Selbsterkenntnis. In diesem Sinne ermöglicht Kunst eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenssituation und befähigt den Menschen zu einem Umgang mit ihr.

Kunst als widerständige Kraft

Hier liegt auch das Potenzial der Kunst, in ihrer widersetzlichen, rebellischen Kraft. Insbesondere für Menschen oder Gruppen, die Unterdrückung oder Ungerechtigkeit erfahren, bieten die Künste Möglichkeiten der Bestärkung, des Trostes oder des Protests: Spirituals und Gospels dienten Sklav:innen in den USA einerseits als spiritueller Halt, andererseits wurde die vielschichtige Poesie der Songtexte auch für versteckte Botschaften zu Flucht und Aufrufen zum Protest genutzt. Etwa hundert Jahre nach Ende der Sklaverei entstand – ebenfalls in den USA – die HipHop-Kultur. Aus der Notwendigkeit heraus, sich Gehör zu verschaffen, entwickelten Schwarze Jugendliche und Jugendliche anderer marginalisierter Gruppen neue kreative Ausdrucksformen. Menschen, die durch Rassismus und Klassismus vom kulturellen Leben ausgeschlossen waren, ermächtigten sich unter anderem durch Tanz, Sprechgesang oder Graffiti-Kunst.

Die US-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde schreibt in ihrem 1985 erschienenen Essay Poesie ist kein Luxus insbesondere über die Bedeutung der Poesie für marginalisierte Frauen: „Sie ist eine lebenswichtige Notwendigkeit unserer Existenz. […] Sie ist die Art und Weise, wie wir dem Namenlosen einen Namen geben, damit es gedacht werden kann.“

Weltweit nutzen Künstler:innen den Freiraum der Kunst, um gegen ungerechte Staatssysteme und Ideologien aufzubegehren oder Gesellschaftskritik zu üben. Nicht selten müssen sie dabei persönliche Konsequenzen fürchten, wie beispielsweise der chinesische Künstler Ai Wei Wei 2011, als er 81 Tage lang ohne Anklage inhaftiert wurde. Der öffentliche Raum wird oft genutzt für Anstöße und Interventionen. So transportierte der Münchner Künstler Christian Schnurer 2011 ein ausgebranntes Autowrack aus Tunesien als „Souvenir der Revolution“ nach München und installierte es in der Maximilianstraße – der Luxus-Flaniermeile der Landeshauptstadt.

Nachdenklichkeit erzeugen, Fragen stellen, Komplexität deutlich machen, Dinge anders herum denken, dies alles können die Künste, können ästhetische Erfahrungen bewirken. Im Spannungsfeld zwischen Differenz und Affirmation haben sie das Potenzial einer transformierenden Kraft, denn sie ermöglichen es auch, uns als schöpferische Wesen zu erleben, in Verbindung mit anderen zu treten und einen Raum für Unbegreifliches zu öffnen. •

magdalena falkenhahn ist stellvertretende Direktorin der Domberg-Akademie und Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung

9 SAISONTHEMA BUCHTIPPS

DER MENSCH BRAUCHT KUNST.

Spielen, Malen, Schreiben – wir lernen drei Menschen kennen, für die unterschiedliche Künste prägend für

„Mit Kunst schauen wir über den eigenen Horizont hinaus“

Joseph Weidl (36) hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert, war Korrespondent beim Bayerischen Rundfunk und ist jetzt Redakteur in einem Spieleverlag

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der Kunst immer eine sehr große Rolle gespielt hat. Mein Urgroßvater war Kunstmaler, und bei uns zuhause hingen schon immer sehr viele Gemälde von ihm. Mein Vater ist Kunsthistoriker und Fotograf, meine Mutter ist Restauratorin und leitet ein Museum. Ich war immer schon umgeben von viel Kunst und Gemälden.

Ein anderer wichtiger Teil von mir ist die Musik: Ich spiele selber Klavier und höre sehr gerne Musik. Und vom Studium her spielt auch Film eine große Rolle für mich, weil er sehr viel von dem ausmacht, was Kunst ist – vor allem auch auf der emotionalen Ebene.

Kunst und Kultur machen uns Menschen aus und unterscheiden uns von anderen Lebewesen. Als während der CoronaLockdowns das Leben runtergefahren wurde, hat man einerseits gemerkt, wie sehr uns Kunst fehlt. Andererseits war es auch die Kunst, die uns hat positiv bleiben lassen. Wir haben wieder mehr gelesen, wir haben zuhause Filme geschaut und wieder mehr Spiele gespielt. Das sind alles Kunstformen, die uns durch die Lockdowns gebracht haben. Da habe ich wieder gespürt, wie wichtig die Kunst ist und wie sehr sie fehlt, wenn sie nicht da ist.

Mit Kunst können wir über den eigenen Horizont hinausschauen. Deswegen empfehle ich auch allen, die von sich sagen, mit Kunst nicht viel am Hut zu haben, mal durch eine Ausstellung zu gehen, vor ein paar Gemälden stehenzubleiben und einfach zu schauen, was passiert.

Darin liegt für mich die Kraft der Künste: Wie nichts anderes inspirieren sie für den Alltag, für das Berufsleben, für das Privatleben. Kunst regt an, selbst kreativ zu werden: Ich kann ein Buch lesen und auf die Idee kommen, auch mal ein Buch zu schreiben. Ich kann ein Bild anschauen und selbst malen wollen. Oder ich kann ein Musikstück hören und selbst Musik machen wollen. Kunst kann mich dazu bringen, dass ich Manches aus einem anderen Blickwinkel oder differenzierter betrachte. Kunst ist aber auch einfach Unterhaltung und Ablenkung vom Alltag, was absolut gerechtfertigt ist.

Deshalb sind für mich auch Spiele durchaus eine Kunstform, sie sind Kulturgut. Die ältesten Spiele gab es schon 3500 vor Christus, sie gehören zur Menschheit wie ganz viele andere Kunstformen auch. Eine Spielidee zu entwickeln, hat ganz viel von Kunst. Spielen ist etwas höchst Soziales. Man sitzt zusammen und beschäftigt sich miteinander. Man muss nach Regeln spielen. Man muss nachdenken. Spielen fordert einen geistig. Mit Spielen kann ich etwas lernen. Und ganz einfach gesagt: Was muss ein Spiel machen? Es muss Spaß machen!

• Nach zehn Jahren im tagesaktuellen Journalismus wollte Joseph Weidl kreativer arbeiten. So kam er zu einem Spieleverlag

Zum Schluss habe ich noch einen Kunsttipp: Ich empfehle immer sehr gerne Die Stadt der träumenden Bücher von Walter Moers, weil es in dem Buch um Bücher selbst geht. Die Leser –auch Erwachsene – erwartet hier eine Reise in eine fantastische Welt, in der Bücher eine ganz fantastische Hauptrolle spielen. •

„Dann wird weit, was sich vorher eng angefühlt hat“

Clarissa Unterstein (30) hat die heilende Kraft der Kunst erlebt, als ihr die Malerei und eine Kunsttherapeutin über schwere Schicksalsschläge hinweggeholfen haben

IIch war Waldorfschülerin und bin später Waldorflehrerin geworden, Kunst hat in meinem Leben schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Aber als mich das Schicksal getroffen hat, hat die Kunst mich gerettet.

Im letzten Jahr habe ich zwei Babys im fünften Monat tot geboren. Vor der Geburt meines Sohnes, der heute drei Jahre alt ist, hatte ich bereits drei kleine Geburten, also Fehlgeburten, wegen einer nicht diagnostizierten Gerinnungsstörung. Eigentlich habe ich sechs Kinder, sage ich immer. Aber man sieht nur eines.

In dieser tragischen Situation konnte ich gut auf die Kunst zurückgreifen. Die Arbeit mit den Künsten war in meinem Studium der Waldorfpädagogik ein großes Thema. Da geht es um ein ganzheitliches Studieren des Menschen. Und so habe ich nach der dritten kleinen Geburt eine Kunsttherapeutin gesucht.

Da habe ich die heilende Wirkung der Künste wahrnehmen dürfen. Mit Kunsttherapie ist es unglaublich, was passieren kann. Auch nach einer Totgeburt oder einer kleinen Geburt sind bei Frauen alle Hormone und Gefühle da. Der einzige Unterschied ist, dass kein Baby physisch präsent ist. Für-

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KUNST IST LEBENSWICHTIG

ihr Leben sind. Sie sagen: Ohne Kunst wäre der Mensch nicht, was er ist // protokolle von andré lorenz

sorgekräfte, Liebe, Milch – es ist alles da. Wenn man nichts tut, um diesen Fürsorgekräften Raum zu geben, dann staut sich das extrem. Und das wollte ich auf keinen Fall. Aus diesem Grund habe ich gemalt und gemalt und gemalt …

Ich setze mich total viel mit meiner Trauer und all den damit verbundenen Themen auseinander. Ich habe auch keine Angst davor. Ich male oft trauernde Eltern oder Himmelskinder.

• In zwei InstagramKanälen teilt Clarissa Unterstein ihre Gedanken und macht auf ihre kreativen Produkte aufmerksam

Ein Motiv, das sich häuft, ist meine Familie: mein Mann, unser Sohn, unsere Himmelskinder. Ich mache auch Himmelskind-Karten für trauernde Eltern. Ich habe zwar keine superschweren Tage mehr, aber wann immer ich sie hatte, habe ich gemalt.

Die Künste sind meine Brücke in den Himmel, um mich mit meinen und anderen Himmelskindern zu verbinden. Ich male nicht nur, ich mache zum Beispiel auch Kerzen, ich nähe und häkle. Und inzwischen bekomme ich auch Aufträge von Eltern.

Jegliche Form von Kreativität findet bei mir ein Zuhause. Wenn etwas stockt, wenn irgendwas in mir ist, das wehtut, das sich unbequem anfühlt, das ich nicht definieren oder beschreiben kann: Mit künstlerischer Arbeit kommt es raus, und ich habe immer ein anderes Bewusstsein danach – es ist völlig verrückt! Dann wird weit, was sich vorher eng angefühlt hat, weil es Raum bekommen hat. Es ist immer total schön, wenn man sichtbar machen kann, was eigentlich für niemanden sichtbar ist.

Ja, und hier ist mein persönlicher Kunsttipp: Ich liebe William Turner! William Turner ist der Künstler des Lichts. Licht und Schatten, das spiegelt uns Menschen wider. Turners Bilder repräsentieren für mich Auferstehung, und es gibt nichts, was berührender ist. Ich habe Kunst durch ihn anders verstehen gelernt. •

„Man macht ja auch Kunst, weil man sie teilen möchte“

Meike Harms (41) ist deutsche Vizemeisterin im Poetry Slam. Darüber hinaus leitet sie als Poesie-Pädagogin viele Schreibprojekte mit Kindern und Jugendlichen

P• „Das Germanistikstudium hat nicht verhindert, dass ich mich weiterhin für Literatur interessiere“, sagt Meike Harms

oetry Slam hat mich als Kunstform schon immer interessiert. Ich habe einfach schon immer geschrieben, aber ich hatte nicht den besonderen Drang, das mit anderen Menschen zu teilen oder mich überhaupt vor Menschen zu stellen und zu sprechen. Ich hatte tatsächlich panische Angst, vor Menschen zu sprechen. In einem interkulturellen Verein habe ich Schreibprojekte für Kinder und Jugendliche geleitet. Dieser Verein hat bei einem Jubiläum einen Poetry Slam veranstaltet. Da habe ich mir gedacht: Okay, so niederschwellig kriege ich das nie wieder, ich traue mich. Und da hat mich ein Veranstalter gesehen, der mich zu weiteren Auftritten eingeladen hat. Ich habe mir ungefähr 20 Auftritte gegeben. Wenn ich dann immer noch halb sterbe beim Auftreten, dann muss ich damit wieder aufhören. Aber es hat gereicht, der Aufregung Herr zu werden.

Wenn du spürst, dass da sehr viele Menschen großen Gefallen an dem finden, was du machst – das ist schon sehr erfüllend. Die eigene Kunst zu teilen, erfordert ja sehr viel Mut. Man ist im Zweifel. Und dann kommt auf einmal

dieser Moment, in dem 400 Leute komplett ausrasten. Man macht ja auch Kunst, weil man sie teilen möchte. Ich finde, geschriebenes Wort sollte geteilt werden.

Sprache hat ein unfassbares Potenzial. Zur Kunst wird sie, wenn sie die Ebene des Alltagsgebrauchs verlässt. Sprache kann ähnlich wie Musik sehr tief berühren, kann wahnsinnig viel anstoßen, kann Bilder hervorrufen, die selbst Bilder nicht hervorrufen können. Es gibt Zeilen, die so tief berühren, die liegen in der Brust, sie sind warm und weich, und man möchte sie behalten und selbst aussprechen. Sprache kann Waffe sein. Und Magie. Sprache kann unfassbar tief verletzen. Und dabei nachhallen. Sprache bleibt. Sie kann sehr lang berühren und sehr lang tragen.

Auch wenn Sprache schon sehr primär ist in meinem Leben, glaube ich, dass sämtliche Kunstformen essenziell sind, dass Kreativität und Kunst dem Menschen so innewohnen, dass sich die Diskussion über die Systemrelevanz von Kunst einfach komplett auflösen sollte. Der Mensch braucht Kunst. Kunst ist lebenswichtig. Man muss kreativ sein. Das ist ein Motor.

Wenn man so am Esstisch sitzt und sein Käsebrot isst, denkt man ja nicht: Ach, so ein Gedicht wäre jetzt mal wieder schön … Wenn die Menschen aber tatsächlich der Kunst begegnen, spüren sie, wie wichtig sie ist. Wie berührt Menschen sind, wenn sie in einem Konzert waren. Menschen heulen, wenn sie Filme sehen. Es ist einfach diese emotionale Ebene, die uns als Mensch ausmacht, und sie ist so lebenswichtig. Ohne Künste und die emotionale Bewegung verkümmert der Mensch.

Mein Kunsttipp? Hat natürlich mit Sprache zu tun. Mich persönlich bewegen Spoken-Word-Texte zum Beispiel von Kate Tempest sehr. Das sind Texte, die so tief gehen und gleichzeitig so kunstvoll sind. •

11 SAISONTHEMA
„Es malt durch mich durch“

Die Münchner Künstlerin Ariane Hagl und die transformative Kraft der Kunst

// porträt von andré lorenz

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Ariane Hagl gibt ihren Bildern keine Titel. Was kommt Ihnen in den Sinn?

Ganz oben im Münchner Norden, zwischen Autobahn, Kläranlage und dem Fröttmaninger Müllberg, würde niemand ein Paradies vermuten. Und doch: Nach nur fünfmal Abbiegen, wenn man die A9 verlassen hat, ist man da. In einer ruhigen Seitenstraße voller kleiner, schmucker Siedlungshäuser aus der Mitte des letzten Jahrhunderts und älter fällt ein dunkelgelber Kubus auf – das Paradies, das sich die Künstlerin Ariane Hagl 2009 mit ihrem Mann geschaffen hat.

Als mich Ariane Hagl ins lichtdurchflutete, L-förmige, blitzblanke Wohnzimmer führt, haben wir schon eine Handvoll ihrer Kunstwerke passiert, die an den Wänden hängen: im Treppenhaus, im Flur, im Wohnzimmer zwischen Küche und Esstisch. Nichts steht oder liegt herum, die ganze Aufmerksamkeit richtet sich auf die Bilder – und die unerwartete Idylle, die durch die bodentiefen Terrassenfenster das Wohnzimmer verlängert. „Deswegen sind wir hier“, sagt Ariane Hagl, lächelt und zeigt auf das Wasser, das nur wenige Meter vor der bekiesten Terrasse am Haus vorbeifließt: der Garchinger Mühlbach, den man in der Stadt als Eisbach kennt.

„Darum geht es: dass wir wieder mehr staunen“

Das also ist das Zuhause, das Atelier, die Ausstellungsfläche und der Workshop-Ort von Ariane Hagl. Sie ist: 1964 in Florenz geboren, in einer Künstler:innenkolonie auf Elba aufgewachsen, Malerin, studierte Psychologin, Pädagogin und Kunsttherapeutin, Coach, Erfinderin der Life-PaintingMethode, künstlerische Leiterin von Performances und als solche bestens vertraut mit der Domberg-Akademie. Am 26. Juni präsentiert sie mit zahlreichen Mitwirkenden aus Tanz und Musik ihre Bilder in der Performance Miteinander im Pop-Up der DombergAkademie. Wo also beginnen?

Ausgestattet mit dem aktuellen Saisonthema der Domberg-Akademie falle ich mit der Tür in ihr wunderschönes Haus: „Worin liegt die Kraft Ihrer Künste?“ Ariane Hagl zögert erst, dann setzt sie an: „Die meisten Menschen sagen, dass sie tief berührt werden. Wenn sie auf meine Bilder schauen, staunen sie oft. Darum geht es mir: dass wir wieder mehr staunen. Das heißt, dass wir nicht alles in unserer Welt begreifen, erklären, verstehen müssen, sondern dass wir uns von etwas ergreifen lassen, unabhän-

nicht. In ihrem Atelier voller Wände und knallbunter Farbspritzer kann sie es auch nicht immer richtig beurteilen. Deshalb bringt sie die Bilder dann hoch ins Haus, hängt andere Bilder ab, das neue Werk auf und lässt es wirken. „Während ich Zwiebel schneide oder esse, schaue ich ab und zu hin. Erst wenn die Bilder hängen, zeigen sie sich und entfalten, was eigentlich in ihnen ist.“ Manchmal müssen sie dann wieder ins Atelier, manchmal spürt Ariane Hagl aber auch einfach: Das Bild ist fertig.

„Ich habe das Gefühl, dass in den Menschen eine tiefe Sehnsucht ist, die Zeit und den Luxus zu haben, auf relevante Lebensthemen ganz anders einzugehen“
ariane hagl

gig davon, ob es schöne oder unangenehme Gefühle in uns weckt.“

Ariane Hagl löst aber nicht nur Staunen bei jenen aus, die ihre Werke betrachten. Regelmäßig staunt sie auch selbst, während ihre Bilder entstehen. Denn es ist nicht so, dass sie ein bestimmtes Thema zielgerichtet auf eine weiße Leinwand bannen würde. Ganz im Gegenteil: „Wenn ich ein Bild beginne, habe ich noch keine Idee davon, was ich machen werde. Ich öffne mich, das ist beinahe ein meditativer Zustand.“ Jetzt sprudelt sie los, erzählt mit ausgreifenden Bewegungen, wie sie manchmal an zehn oder mehr Leinwänden gleichzeitig arbeitet, von Bild zu Bild springt, ihren Impulsen Raum und Ausdruck gibt, dass sie nicht „ins Denken kommen“ darf.

„Ich lasse es einfach fließen. Ich bin da total experimentierfreudig.“ Und dann sagt sie diesen schönen Satz: „Es malt durch mich durch.“

Zu ihrem kreativen Prozess gehört auch, dass Ariane Hagl oft nicht gleich weiß, ob ein Bild schon fertig ist oder

Aber was heißt schon fertig? Auch wenn Ariane Hagl ihren Schaffensprozess als „Abenteuer“ bezeichnet, beginnt das eigentlich Reizvolle erst, wenn sie die Bilder der Öffentlichkeit präsentiert. Nur die Bilder, sonst nichts. Keine Titel, keine Beschreibungen, keine Interpretationen. „Ich möchte, dass sich jeder Mensch auf seine Reise begibt und sein Eigenes in den Bildern erlebt. Ich möchte nicht vorgeben, was man sehen soll.“

Hier wird nun langsam deutlich, worum es Ariane Hagl in ihrer Kunst geht – und worum nicht. Sie schafft Erfahrungsräume. Sie möchte Raum geben für die „transformative Kraft von Kunst“, das ist ihr wichtig. Sie hält nichts vom elitären Kunstgeschehen, in dem nur teilnehmen darf, wer viel von Kunst weiß oder versteht und sich Prosecco nippend mit dem Rücken zu den Bildern gewandt am Small Talk beteiligt. Ihr Credo dagegen ist: „Die Kunst soll raus aus den Museen und Galerien und wieder auf die Straße, mitten unter die Menschen, weil

13 SAISONTHEMA

Kunst eine wesentliche Dimension unseres Lebens ist!“

Eine wesentliche Dimension des Lebens von Ariane Hagl ist aber nicht nur die Kunst, sondern vor allem auch die Frage: Wie kann ich die Menschen besser verstehen? Das beschäftigt sie, seit sie Jugendliche war. Deswegen hat sie mit 14, 15 Jahren auch erst einmal zu malen aufgehört, obwohl sie als Tochter eines Münchner Kunstmalers und einer belgischen Mutter umgeben von Kunst auf Elba aufgewachsen ist –mitten in einer Künstler:innenkolonie in Capoliveri, einem Ort ihrer Kindheit voller Farben und Bilder und anderer Künstler:innen, einem Ort, den sie nie aufgegeben hat und an dem sie noch heute immer wieder viel Zeit verbringt. Ariane Hagl wendet sich also den Menschen zu, studiert Psychologie und Pädagogik an ihrem Geburtsort Florenz und Kunsttherapie in Paris. Dann weiß sie, was sie machen möchte: „Ich begleite Veränderungsprozesse mit meiner eigenen Kunst, in denen Menschen kreativ werden.“

Das macht Ariane Hagl jetzt seit über 35 Jahren. Immer wieder will sie erforschen, wie Menschen ticken, was sie antreibt, was sie hemmt, was sie berührt – und wie sie Menschen berühren kann. Das hat sie international gemacht, in Seminaren und Workshops, mit Gruppen, mit Einzelpersonen, in Konzernen, im Hospiz. Sie hat Kreativität bei Ingenieuren geweckt und Manager malen lassen. 2007 entwickelte sie Life Painting, einen kreativen Prozess mit Elementen aus der Familien- und Kunsttherapie.

All das – ihr Malen, ihre Neugier, ihr Interesse an Menschen, ihr Drang nach gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, ihr Mut und ihre Freude, Dinge offen zu lassen – all das hat schließlich dazu geführt, dass Ariane Hagl den Horizont ihrer eigenen Kunst überschritten hat, so wie auf Elba, wo das Begrenzte der Insel für sie erst vollkommen wurde mit der Weite des Meeres. Bei Ana Halprin in Kalifornien kommt sie 2009 zum ersten Mal in Kontakt mit performativer Kunst und schließt gleich eine Ausbildung in Performance, Tanz und Kreativität an.

Gesamtkunstwerke haben für sie „etwas Magisches“ Jetzt findet die Malerin Ariane Hagl Erfüllung in der künstlerischen Leitung von Performances, in denen sie den Erfahrungsraum ihrer Bilder mit Tanz und Musik, mit Meditation und Workshops erweitert. Mit diesen ausgefeilten Arrangements möchte Ariane Hagl die Menschen auf einer leiblich-emotionalen Ebene erreichen. Dazu gehört das unmittelbare Erleben der Künste ebenso wie die Reflexion darüber, was dieses Erleben für eine:n selbst bedeutet. „Ich habe das Gefühl, dass in den Menschen eine tiefe Sehnsucht ist, die Zeit und den Luxus zu haben, auf relevante Lebensthemen ganz anders einzugehen“, hat die Künstlerin herausgefunden, und sie ergänzt: „Aber oft wissen wir nicht, wie wir das machen sollen.“ Ariane Hagl weiß es offenbar, und das hat für sie „etwas Magisches“: „Ich liebe diese

Ariane Hagl weiß oft nicht, ob ihre Bilder schon fertig sind. Dann hängt sie sie in ihrem Haus auf und lässt sie erstmal wirken

Gesamtkunstwerke, bei denen ich die künstlerische Leitung habe. Das berührt mich ganz tief, weil ich das nicht alleine machen könnte und in diesem Miteinander jede:r seine oder ihre Expertise einbringt.“

Miteinander – das ist auch der Titel der Tanz-Performance, die Ariane Hagl zurzeit für die Domberg-Akademie vorbereitet. Begeistert erzählt sie von der erneuten Zusammenarbeit mit dem Choreographen Johannes Härtl und seiner Tanzschule Iwanson International: „Wir sind uns ganz nah und verstehen uns blendend. Es ist toll, dass seine Schülerinnen wieder bei einer öffentlichen Performance gesehen werden.“ Den musikalischen Part wird ein Schülerinnen-Orchester des Münchner Maria-Ward-Gymnasiums unter der Leitung der Musikpädagogin Michelle O’Reilly bestreiten. „Ich möchte gern mit allen zusammen einen Workshop veranstalten, erstmal zuhören, dann gemeinsam über das Thema reflektieren und ein Bewusstsein dafür schaffen. Dann schauen wir, wer von den Schülerinnen es in der Performance wie ausdrücken will. Und meine Bilder werden dabei immer mitschwingen …“

Mehr will Ariane Hagl über die Performance noch nicht verraten. Außer ihrem Antrieb: „Ich möchte, dass die Menschen die Möglichkeit haben, berührt zu werden.“ •

Wenn Sie auch berührt werden möchten: Nähere Informationen zur Tanz-Performance „Miteinander“ unter der künstlerischen Leitung von Ariane Hagl finden Sie direkt auf der nächsten Seite.

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UNSERE

TOP-VERANSTALTUNGEN

ZUM SAISONTHEMA

DIE KRAFT DER KÜNSTE

Prinzip Hoffnung oder subversive Kraft?

Die Rolle von Kunst in Bildung

In Kooperation mit dem Institut für philosophische Bildungsforschung und Beratung München Statt sich in resignativer Sprachlosigkeit zu verlieren angesichts einer heillosen Welt, drängt die Kunst zu neuen Ausdrucksformen. Welche Rolle Kunst in Bildung spielen kann, darüber sprechen der Kunstpädagoge Prof. Dr. Johannes Kirschenmann und die Künstlerin und Kunstpädagogin Sophie Schmidt.

Termin Di, 07.05.2024

Beginn / Ende 19.00 / 21.15 Uhr

Mit Prof. Dr. Johannes Kirschenmann, Sophie Schmidt Verantwortlich

Dr. Karin Hutflötz

Teilnahmegebühr EUR 9,00

Ort Online via Zoom

Anmeldeschluss Fr, 03.05.2024

Kunst und Politik im Spannungsfeld: Zwischen Ästhetik und Aktivismus

Dürfen, sollen oder müssen politische Haltungen in der Kunst im Fokus stehen? Wir reflektieren die Vielfalt von Kunst, die sich politisch einsetzt und die die Strömungen unserer Zeit kommentiert. Prof. Christoph Lutz-Scheurle ordnet das Thema kunsthistorisch und kunstwissenschaftlich ein. Künstler Christian Schnurer wird seine politisch motivierten Kunstaktionen vorstellen und mit den Teilnehmenden kritisch diskutieren.

Termin Di, 11.06.2024

Beginn / Ende 19.00 / 21.15 Uhr

Mit Prof. Dr. Christoph LutzScheurle, Christian Schnurer Verantwortlich

Kathrin Steger-Bordon Teilnahmegebühr EUR 9,00

Ort Online via Zoom

Anmeldeschluss Di, 11.06.2024

Tanz-Performance „Miteinander“

Menschlichkeit und Solidarität –diese beiden Themen bewegen die Münchner Künstlerin Ariane Hagl stark. Während der CoronaPandemie hat sie sich malerisch mit der Frage nach dem „guten Leben“ und der Suche nach Verbundenheit auseinandergesetzt. Entstanden ist ein Bilderzyklus, der nun Ausgangspunkt einer interdisziplinären Performance ist. Aus der Überzeugung heraus, dass „gutes Leben“ nur im achtsamen Zusammenleben mit anderen Menschen und Wesen dieser Welt realisiert werden kann, steht das titelgebende Thema des „Miteinander“ im Zentrum. Die Performance bewegt sich zwischen Tanz, Musik, menschlicher Stimme und Momenten der Stille. Sie öffnet einen Raum, in dem die Kraft von Menschlichkeit und Solidarität für Mitwirkende

und Zusehende erfahr- und erlebbar wird. Im Anschluss an die Performance laden wir zu einem Get-together ein.

Mitwirkende: Schüler:innen der Tanzschule IWANSON international und des Maria-Ward-Gymnasiums Nymphenburg

Choreographie: Johannes Härtl Musikalische Leitung: Michelle O‘Reilly Künstlerische Gesamtleitung: Ariane Hagl

Termin Mi, 26.06.2024

Beginn / Ende 18.00 / 19.00 Uhr Verantwortlich

Magdalena Falkenhahn Teilnahmegebühr Eintritt frei, um Spenden wird gebeten Ort Congregatio Jesu, MariaWard-Str. 11, 80638 München Anmeldeschluss Di, 25.06.2024

Figuren des Scheiterns im Film:

Was Kunst bewirken kann

Im Kino wird die Kraft der Künste besonders deutlich. Als heute prägende Kunstform ist der Film ein zentraler Ort der Mythenbildung und Zukunftsnarrative unserer Zeit. Wie das Kino die Augen und Herzen öffnen kann –und wie die Kraft der Künste im Film zum Tragen kommt, zeigt der Vortrag der Theaterwissenschaftlerin und Filmvermittlerin Alexa Eberle an exemplarischen Filmszenen und Figuren des Kinos.

Termin Do, 18.07.2024

Beginn / Ende 18.00 / 21.15 Uhr Mit Alexa Eberle, Theaterwissenschaftlerin und Filmvermittlerin Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz Teilnahmegebühr EUR 9,00

Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Di, 16.07.2024

Der Gesang der Gesänge

Das Hohelied als erotisches Kunstwerk

Das „Hohelied“ im Alten Testament ist ein literarisches Kunstwerk von außerordentlicher Qualität. Zugleich hat die Kunst, nicht zuletzt die Musik, den „Gesang der Gesänge“ immer wieder aufgegriffen und neue Zugänge zu einem alten Text eröffnet. Lassen Sie sich überraschen!

Termin Fr, 28.06.2024

Beginn / Ende 17.00 Uhr / 20.00 Uhr

Mit Dr. Elisabeth Birnbaum Verantwortlich

Dr. Thomas Steinforth

Teilnahmegebühr EUR 18,00, Studierende kostenfrei Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Mi, 26.06.2024

Ihr Vorteil: Unsere Bildungsflat zum Saisonthema

Mit der Bildungsflat zu unserem aktuellen Saisonthema haben Sie einen vergünstigten Zugang zu den drei Online-Veranstaltungen „Die Kraft der Künste“ und die Chance auf eine attraktive GratisBuchprämie!

Wie die Bildungsflat funktioniert und was sie kostet, erfahren Sie auf Seite 35 und auf unserer Website.

erfahren Sie mehr

Über den QR-Code gelangen Sie direkt zu den Themen und Veranstaltungen unseres Saisonthemas auf unserer Website.

15 SAISONTHEMA
NEU GLAUBEN www.domberg-akademie.de Abgrenzung gegen 1300 Jahre Heiliger Korbinian Erfolgsreihe Der Meilenstein der Bischöfe und die Frage nach einem AfD-Verbot Einladung zu einer Zeitreise mit der Domberg-Akademie Ein Online-Kongress stellt unbequeme Gottesfragen DIE KRAFT DER KÜNSTE Emotion . Transformation . Revolution
DA
v
L

• AfD verbieten?

• Überversorgung in der Medizin

Soll die AfD verboten werden?

Laut Artikel 21 des Grundgesetzes sind Parteien verfassungswidrig, wenn sie „nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen“.

Sie können daher vom Bundesverfassungsgericht verboten werden. Diese Möglichkeit dient nicht nur dazu, den demokratischen Prozess als solchen zu erhalten, sondern zielt auch darauf ab, die im ersten Abschnitt des Grundgesetzes garantierten Grundrechte organisationsrechtlich zu verankern.

Die Würde, Freiheit und Gleichheit aller Staatsbürger:innen dürfen nicht durch eine Partei gefährdet werden.

Ein Verbot ist also nicht erst möglich, wenn eine Partei auf die vollständige Abschaffung der demokratischen Ordnung abzielt. Mitglieder der AfD haben immer wieder Äußerungen getätigt, die diese Grundrechte in Frage stellen. Viele dieser demokratiefeindlichen Aussagen sind zum Beispiel im Urteil des Verwaltungsgerichts Köln dokumentiert, das die Rechtmäßigkeit der Einstufung der gesamten AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall bestätigte.

Es liegt nun in den Händen der Politik, den Antrag zur Prüfung der Verfassungstreue der AfD zu stellen. Rechtlich entscheiden kann dies nur das Bundesverfassungsgericht. Das Grundgesetz gibt die Leitlinien vor: Verfassungsfeinde sind zu tolerieren, solange sie nicht straffällig werden, aber sie müssen nicht parlamentarisch repräsentiert und staatlich finanziert werden. •

kai kallbach ist Projektleiter des Kompetenzzentrums Demokratie und Menschenwürde

DEMOKRATIE UND ETHIK

überversorgung

Mit einem medizinethischen Thema beschäftigt sich die DombergAkademie im Juni in ihrer Reihe Ethik | einfach spannungsreich

Genug für mich, genug für alle?

Wenn kranke Menschen nicht die nötige medizinische Leistung erhalten, ist das ganz offensichtlich ein medizinethisches Problem. Wie aber steht es um die Überversorgung? Diese spannungsreiche Frage stellt thomas steinforth

Kann es ethisch vertretbar oder gar geboten sein, nicht alle Diagnose- und Therapiemöglichkeiten auszuschöpfen? Nicht nur, um die begrenzten Ressourcen des Gesundheitssystems zu schonen, sondern im Interesse der Patient:innen selbst.

Maßnahmen zu unterlassen, ist dann vernünftig, wenn diese sinnlos erscheinen – oder futile, wie es in der medizinethischen Debatte mit einem nicht einfach zu übersetzenden englischen Begriff bezeichnet wird. „Allerdings: Wann ist eine medizinische Maßnahme sinnlos? Dies ist trotz einer jahrzehntelangen Diskussion weiterhin unklar und kontrovers“, so Dr. Julia Inthorn vom Zentrum für Gesundheitsethik in Hannover, die

federführend an der Stellungnahme „Ärztliche Verantwortung an den Grenzen der Sinnhaftigkeit medizinischer Maßnahmen. Zum Umgang mit Futility“ der Bundesärztekammer beteiligt war.

Welche Maßnahmen ermöglichen eine gute Versorgung der Patient:innen und sind in diesem Sinne „genug“, welche stellen ein „Zuviel“ dar? Keine einfache Entscheidung: Kein:e Ärzt:in will sich vorwerfen lassen, auf eine Option verzichtet zu haben, die vielleicht hilfreich gewesen wäre. Daher braucht es orientierende Leitlinien, aber vor allem eine gut gestaltete, gemeinsame Entscheidungsfindung in der ärztlichen Praxis: Letztlich entscheidet sich hier, was im konkreten Fall als

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kommentar
in der medizin
THEMEN

Unser Leben und unser Zusammenleben geraten durch verschiedene Krisen unter Druck. Wir bieten Ihnen deshalb Bildungsformate rund um ethische Fragestellungen und die Demokratie als Regierungs- und Lebensform. In diskursiven sowie partizipativen Projekten möchten wir Sie bestärken, sich an politischen Diskursen zu beteiligen und sich für demokratische Prinzipien einzusetzen.

Über den abgebildeten QR-Code gelangen Sie direkt zu allen Angeboten des Bildungsbereichs Demokratie & Ethik

sinnvolle Maßnahme gelten kann. Diese – so Inthorn – „herausfordernde Kommunikationssituation“ gut zu gestalten, ist allerdings alles andere als selbstverständlich.

Schwierig sind Rahmenbedingungen, die oft nicht genügend Zeit für die Kommunikation und das gemeinsame, vertrauensvolle Abwägen lassen und falsche Anreize setzen: Ein Unterlassen diagnostischer oder medizinischer Maßnahmen lohnt sich oft nicht, auch dann, wenn es sinnvoll ist: „Handeln wird bezahlt, begründetes Nichthandeln oder gar aufwändiges Begründen des Nichthandelns hingegen nicht“, sagt Prof. Dr. Thomas Kühlein, Professor für Allgemeinmedizin an der Uni Erlangen. Zu stärken sei ein primärärztliches System von Hausärzt:innen, die die Patient:innen gut kennen, während eine „unkoordinierte spezialistische Medizin“ in Kombination mit falschen ökonomischen Anreizen eine gute (auch Überversorgung unterlassende) Versorgung erschwere. So komme es zu überflüssigen Diagnoseverfahren, problematischer Multimedikation oder Operationen, die kaum Nutzen stiften.

Schlüsselfaktor sei auch die Ausbildung: Ärzt:innen müssten lernen, „wie man Evidenz und die darin enthaltenen Wahrscheinlichkeiten für Nutzen und Schaden mit all ihren Unsicherheiten versteht, kritisch bewertet und kommuniziert“, so Kühlein. Und sie müssten die Bedürfnisse, Fragen und Ängste der Patient:innen aufnehmen und mit ihnen zu gemeinsamen Entscheidungen kommen können.

Wie also lässt sich Unterversorgung, aber auch Überversorgung vermeiden? Darum geht es in der Veranstaltung „Genug für mich, genug für alle?“, auch mit Julia Inthorn und Thomas Kühlein am 6. Juni. •

dr. thomas steinforth ist Referent für Theologische Erwachsenenbildung

unsere angebote im

Denken und Tun

Argumentationstraining zu Verschwörungstheorien

In diesem Workshop werden die vielfältigen Gründe, warum Menschen an Verschwörungstheorien glauben, beleuchtet und Handlungsstrategien entwickelt, um der Verbreitung dieser Denkformen entgegenzuwirken. Neben einer ausführlichen Analyse der spezifischen Mechanismen und „Logiken“ verschwörungstheoretischen Denkens werden die Motive für das gegenwärtige Erstarken verschwörungstheoretischer Interpretationsmuster untersucht und wirksame Strategien zum Umgang mit Verschwörungsgläubigen im privaten und beruflichen Kontext vermittelt und spielerisch erprobt.

Termin Mi, 15.05.2024

Beginn / Ende 18.00 Uhr / 21.00 Uhr Mit / Verantwortlich Kai Kallbach Teilnahmegebühr EUR 9,00 (empfohlen; Sie bezahlen einen freiwilligen Solidarbeitrag*) Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Di, 14.05.2024

Die AfD und das Grundgesetz

Wie sicher ist der Rechtsstaat? Was bringt ein Parteiverbot?

In Kooperation mit Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde Wie könnte die AfD bei einer möglichen Regierungsbeteiligung den Rechtsstaat aushebeln? Und was kann der Rechtsstaat gegen eine demokratiefeindliche Partei wie die AfD tun?

Zu Gast sind Prof. Dr. Hermann Heußner, Professor für Öffentliches Recht und Recht der Sozialen Arbeit, und die Verfassungsrechtlerin Prof. Dr. Michaela Hailbronner.

Termin/Anmeldeschluss Do, 27.06.2024

Beginn 19.00 Uhr / 21.15 Uhr

Mit Prof. Dr. Michaela Hailbronner, Prof. Dr. Hermann Heußner Verantwortlich Kai Kallbach, Kathrin Steger-Bordon Teilnahmegebühr EUR 9,00 (empfohlen; Sie bezahlen einen freiwilligen Solidarbeitrag*) Ort Online via Zoom

ETHIK | einfach spannungsreich

Etliche technische, wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen erzeugen ethischen Orientierungsbedarf. Sie sind spannend im Sinne von „interessant“, aber auch spannungsreich, weil sie uns in komplexe Wert- und Zielkonflikte führen. Die Veranstaltungen der neuen Reihe ETHIK | einfach spannungsreich haben nicht das Ziel, einfache und eindeutige Antworten zu geben. Sie wollen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen wie praxisbezogenen Perspektiven heraus über die jeweilige Entwicklung fundiert informieren und vor allem einen Raum zur persönlichen wie  gemeinsamen Auseinandersetzung eröffnen. Damit wollen wir die eigene, auch ethische Meinungs- und Urteilsbildung fördern und darin unterstützen, Ansatzpunkte für persönliches wie politisches Handeln zu entdecken. Zwei Veranstaltungen sind bereits geplant, im Herbst findet die dritte Veranstaltung dazu statt.

Krieg der Killer-Roboter? Automatisierte Waffensysteme als ethische und politische Herausforderung

Termin Di, 23.04.2024

Beginn / Ende 19.00 Uhr / 21.15 Uhr

Mit Dr. Ulrike Franke, Dr. Bernhard Koch

Verantwortlich Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr EUR 15,00

Ort Online via Zoom

Genug für mich, genug für alle? Ethische Fragen der Verteilung und Begrenzung medizinischer Versorgung

Termin Do, 06.06.2024

Beginn / Ende 19.00 Uhr / 21.15 Uhr

Mit Mit Dr. Julia Inthorn, Prof. Dr. Thomas Kühlein, Carola Sraier Verantwortlich Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr EUR 15,00

Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Mo, 03.06.2024

* Erfahren Sie mehr zu unserem Solidarmodell auf Seite 35.

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frühjahr

• Die Erklärung der DBK zum Umgang mit Rechtsextremismus

KOMPETENZZENTRUM DEMOKRATIE UND MENSCHENWÜRDE

bischöfe gegen rechtsextremismus

Deutliche Absage

Die Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ ist ein Meilenstein in der kirchlichen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus // von kai kallbach

„Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar.“

Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“, Seite 3

Selten waren die Bischöfe so deutlich in ihrer Absage an rechtsextremes Gedankengut. Während die Arbeitshilfe Dem Populismus widerstehen! der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) von 2019 noch allgemein von rechtspopulistischen Tendenzen spricht und die AfD nicht namentlich nennt, wird jetzt die Partei direkt adressiert und ihr eine mit dem Christentum unvereinbare „völkisch-nationalistische Gesinnung“ (Seite 3) attestiert. Die Bischöfe lassen auch keine Zweifel aufkommen, aus welcher Richtung die Demokratie aktuell am meisten gefährdet wird: „Gegenwärtig stellt der Rechtsextremismus die größte Bedrohung extremistischer Art für unser Land und für Europa dar.“ (Seite 2)

kai kallbach ist Projektleiter des Kompetenzzentrums Demokratie und Menschenwürde

Diese eindeutigen Worte sind von einer Institution, die ja allumfassend sein möchte und bei der daher die Vielstimmigkeit zuweilen zum Modus Operandi ihrer inneren und äußeren Kommunikation gehört, wirklich bemerkenswert. Dabei belassen es die Bischöfe nicht bei der Ablehnung rechtsextremistischer Politik, sondern ermutigen alle Christ:innen, sich gegen Menschenfeindlichkeit und für Demokratie zu engagieren. Der normative Kern des Christentums verpflichtet alle Gläubigen zur Achtung und Verteidigung des Grundgesetzes:

„Für die Kirche aber ist klar: Jeder Mensch besitzt eine unantastbare und unverfügbare Würde. Sie gründet in der Gottebenbildlichkeit aller Menschen und ist die Basis der Menschenrechte. So ist die Menschenwürde der Ausgangs- und Zielpunkt des christlichen Menschenbildes. Dieses Denken hat auch in unserer Verfassung seinen Niederschlag gefunden.“ (Seite 2)

Neben diesen starken Signalen und Warnungen an Politik und Gesellschaft formuliert die DBK auch Leitlinien zum Umgang mit Personen in den eigenen Reihen, die für rechtsextreme Ideologien empfänglich sind. Dabei stellt sie klar, dass die öffentliche Verbreitung rechtsextremer Parolen unvereinbar mit der Übernahme eines hauptoder ehrenamtlichen Dienstes in der Kirche ist, während der Dialog mit Menschen, die weiter gesprächsbereit sind, weiterhin zu führen ist.

Um dieses Repräsentationsverbot nach außen und das Gesprächsange-

bot nach innen auf allen Ebenen zu verankern, braucht es die aktive Beschäftigung mit den rechtsextremen Politik- und Diskursstrategien. Das beinhaltet die Auseinandersetzung mit jenen Brückenthemen wie AntiGenderismus, Queerfeindlichkeit und Lebensschutz, bei denen es der radikalen und extremem Rechten immer wieder gelingt, kirchliche Gruppen für ihre Zwecke einzubinden.

Darüber hinaus gilt es jedoch, den Appell und die Selbstverpflichtung der Bischöfe rechtlich durchzudeklinieren. Vereinsrechtlich gebundene kirchliche Verbände und Vereine können dies weitgehend in Eigenregie in ihren Satzungen veranlassen, indem sie präzise Kriterien für einen Ausschluss von Mitgliedern formulieren, die etwa öffentlich und nachweisbar durch rassistisches, menschenfeindliches oder demokratieverachtendes Verhalten aufgefallen sind. Für die verfasste Kirche sind hingegen die Diözesanbischöfe gefragt. Sie können die Voraussetzungen für die Wählbarkeit in kirchlichen Gremien auf Ebene der Diözese und der Pfarrei festlegen und damit die in ihrer Erklärung formulierten Grundsätze in gelebte katholische Praxis überführen. So können sie weiter die katholische Kirche als eine glaubwürdige Stimme für Demokratie und Menschenwürde stärken. •

save the date!
Die katholische Kirche und die radikale Rechte: Umkämpfte Menschenund Familienbilder

Die Vereinnahmung des Christentums für eine illiberale Agenda ist Anlass für die Tagung, einen gründlichen Blick auf die Bilder und Konzepte vom Menschen und von Familien im Christentum zu werfen.

Termin Fr, 08.11.2024

Ort Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg

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THEMEN

INTERKULTURELLE BILDUNG

THEMEN

• Ein Kunstprojekt zu Menschenrechten

kunstprojekt beleuchtet menschenrechte

Kreativität und Engagement

2024 wird die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ 75 Jahre alt. Deshalb standen die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus ganz im Zeichen des Mottos „Menschenrechte für alle!“. Die Domberg-Akademie und das Caritas-Zentrum Freising beteiligten sich mit einem Kunstprojekt // von magdalena falkenhahn

Teilnehmende des Workshops gestalten eine der Menschenrechts-Stelen (li.), die am Internationalen Tag gegen Rassismus ausgestellt wurden (re.)

Trotz der weltweiten Ratifizierung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dieses epochalen Dokuments, finden tagtäglich Menschenrechtsverletzungen statt, auch hierzulande. Und obwohl das Grundgesetz stark von der Erklärung geprägt ist und in ihm fundamentale Rechte wie die Würde des Menschen sowie Meinungs- und Religionsfreiheit fest verankert sind, bestehen weiterhin Missstände.

Beispielsweise erhalten Frauen oftmals noch weniger Lohn als Männer für dieselbe Arbeit. Menschen, die äußerlich als nicht „typisch deutsch“ wahrgenommen werden, erfahren Alltagsrassismus. Diese Beispiele ver-

deutlichen, dass die universelle Einhaltung der Menschenrechte leider keine Selbstverständlichkeit und eine Rückbesinnung auf ihre hohe Bedeutung angesichts zahlreicher globaler Herausforderungen unerlässlich ist.

In diesem Kontext hat die DombergAkademie in Zusammenarbeit mit dem Caritas-Zentrum Freising ein Kunstprojekt ins Leben gerufen, das sich intensiv mit dem Thema Menschenrechte auseinandersetzt. In einer Reihe von Workshops gestalteten Kinder, Jugendliche, Sprach- und Kulturmittler:innen, der Künstler Pepito Anumu sowie interessierte Bürger:innen Freisings Holzstelen, die jeweils ein Menschenrecht

symbolisieren. Kunstvolle Glas-Mosaiken lassen diese Stelen strahlen und unterstützen so ihre kraftvolle Botschaft: Die Gleichheit und Würde für alle Menschen. •

Das Kunstprojekt wurde gefördert durch den Flüchtlingsfonds der Erzdiözese München und Freising und dem Förderkreis Kardinal-Döpfner-Haus

magdalena falkenhahn ist stellvertretende Direktorin der Domberg-Akademie und Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung

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• Kirche & Demokratie

• Ist Gott ohnmächtig?

Ambivalenz der Religion

Braucht die Demokratie Religion? Klar ist: Religion ist wirkmächtig, nicht nur im Privatleben. Ob und wie sich Menschen zivilgesellschaftlich oder politisch engagieren, hängt nicht zuletzt von ihrer religiösen Überzeugung ab. Allerdings: Diese Kraft der Religion ist durchaus ambivalent!

Sie kann demokratische Einstellungen fördern und dazu motivieren, sich für eine gerechte und friedvolle Welt zu engagieren – nicht zuletzt für Menschen, die in einer wettbewerbsorientierten Gesellschaft auf Solidarität angewiesen sind. Religionen können auch das stärken, was Harmut Rosa unter Anspielung auf Salomo das „hörende Herz“ nennt. Gemeint ist eine Haltung hörender Offenheit, auf die eine Demokratie angewiesen ist: Wir müssen einander zuhören, wenn wir Konflikte austragen und zu einem fairen Konsens finden wollen.

Aber: Religionen können auch destruktiv wirken. Ein falsch verstandener Wahrheitsanspruch kann dazu führen, sich dem „Hören“, kritischen Anfragen und dem Diskurs zu verweigern und Pluralität abzulehnen. Menschen haben zwar das fundamentale Recht, ihre Religion zu leben (auch öffentlich) und ihre religiösen Überzeugungen in politische Debatten einzubringen. Sie müssen diese jedoch in Argumente übersetzen, die für Nicht­ oder Andersgläubige nachvollziehbar sind.

Und keine religiöse Überzeugung darf Grundrechte in Frage stellen oder Menschenfeindlichkeit befördern. •

dr. thomas steinforth ist Referent für Theologische Erwachsenenbildung

RELIGION & KIRCHE

Wie kann man angesichts der vielfältigen Krisen in unserer Zeit noch vom allmächtigen Gott sprechen? Das bespricht die Domberg-Akademie auf einem Online-Kongress // von claudia pfrang

Angesichts der vielfältigen Krisen und ihrer Auswirkungen, die die Menschen in Atem halten, scheint Vieles, was bisher sicher war, auf dem Spiel zu stehen. Die Krisen rücken uns buchstäblich auf den Leib: Der Krieg ist wieder Realität (auch bei uns in Europa), und viele Forscher:innen sehen die Menschheit ins Anthropozän eingetreten, da sie zu einem maßgeblichen Einflussfaktor des Gesamt-Erdsystems geworden ist. Das bedeutet, dass die Menschen in der Lage sind, sich selbst auszulöschen, etwa indem die von ihnen verursachte Klimakatastrophe weltweit tödliche Konsequenzen hat.

Kann es hierfür Lösungen oder zumindest Handlungsoptionen geben? Nicht wenige Menschen sind desillusioniert, fühlen sich rat- und orientierungslos, sind verängstigt oder auch erschöpft und finden im Glauben nur noch wenig Zuversicht und Hoffnung. „Oh, mein Gott!“, diese Worte kommen mir bei den Nachrichten häufig über die Lippen, so als ob er schuld an allem sei. Hier stellt sich die uralte Frage in neuer, verschärfter Weise: Warum all das Leid? Wie steht es um die Allmacht Gottes, mit der er gegebenenfalls rettend und helfend intervenieren kann? Wie kann man heute noch

angesichts derartiger Katastrophen, Kriege, menschlicher Machtfantasien, aber auch menschlicher Ohnmachtserfahrungen von Gott reden? Müssen wir die Idee von der Allmacht Gottes radikal in Frage stellen? Ist Gott eher ohnmächtig? Macht (uns) Gott ohnmächtig? Könnte der Glaube an einen ohnmächtigen Gott gleichwohl tröstlich und stärkend sein?

Wie kann man einen Gott überhaupt noch denken, der mit all dem etwas zu tun hat? Welche Gottesvorstellungen sind aufgrund der neuesten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse vernünftig verantwortbar und hilfreich für ein Handeln auf individueller, gemeinschaftlicher oder politischer Ebene? Oder ist Gott einfach überflüssig und spielt keine Rolle? Viele soziologische Studien belegen inzwischen, dass er das für die meisten Menschen bereits ist. Sie glauben schon lange nicht mehr an einen Gott, der ins Weltgeschehen eingreift und rettet.

All diese Fragen stehen im Mittelpunkt des theologischen OnlineKongresses zu unserer Reihe GOTT. neu.denken am 21. und 22. Juni 2024 (siehe Hinweis auf der nächsten Seite). Wieder haben wir namhafte Expert:innen aus Theologie, Religionsphilosophie und Naturwissenschaft eingeladen, miteinander und mit Ihnen in die Diskussion zu kommen.

dr. claudia pfrang ist Direktorin der Domberg-Akademie

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kommentar gott.neu.denken
Ist Gott ohnmächtig?
THEMEN

Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wie gelingt Leben? Wir beschäftigen uns mit den Antworten, die die Religionen auf zentrale Fragen des Lebens geben. Wir eröffnen Diskurse und Diskussionen, damit Sie mehr vom Glauben wissen und verstehen, damit Sie spirituelle Traditionen kennenlernen und einer persönlichen Antwort auf die großen Fragen näherkommen können.

Über den abgebildeten QR-Code gelangen Sie direkt zu allen Angeboten des Bildungsbereichs Religion & Kirche

unsere angebote im sommer und herbst

Unbequeme Gottesfragen

Gottes Ohnmacht. Theologischer Online-Kongress aus der Reihe GOTT.neu.denken

Wie steht es angesichts all der Krisen mit der Allmacht Gottes, ja mit einem allmächtigen Gott? Unser nächster OnlineKongress in unserer Reihe GOTT.neu.denken bietet spannende Referent:innen und Raum zum gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren. Zwischen den Themenblöcken und Vorträgen gibt es Pausen und Break-Out-Rooms sowie Fach- und Plenumsdiskussionen. Wir freuen uns auf Sie!

Unsere Themen am Freitag, 21.06.2024

Menschliche Ohnmachtserfahrung und Gottesglaube Von der spirituellen Ohnmacht zur theologischen Selbstermächtigung mit Publizistin Johanna Beck

Hat Gott (uns) vergessen?

Demenz als theologisches Problem? mit dem Theologen und Ethiker Prof. Dr. Arne Manzeschke

An den dreieinen Gott glauben – ist das überholt?

Aus der Reihe #weiter.glauben Der Glaube an den „dreifaltigen Gott“ –müssen wir dieses Konzept neu denken oder gar über Bord werfen? Der Münchner Fundamentaltheologe Thomas Schärtl und die Würzburger Dogmatikerin Christine Büchner gehen der Entwicklung der christlichen Trinitätslehre nach. Sie fragen danach, wie der Glaube an den einen Gott in drei Personen heute vernünftig nachvollziehbar sein kann.

Termin Do, 27.06.2024

Beginn / Ende 19.00 Uhr / 21.30 Uhr

Mit Prof. Dr. Christiane Büchner, Prof. Dr. Thomas Schärtl Verantwortlich und Moderation Dr. Claudia Pfrang Teilnahmegebühr EUR 15,00, Studierende kostenfrei Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Mi, 26.06.2024

Unsere Themen am Samstag, 22.06.2024

(All-)Macht Gottes? –Gottesvorstellungen angefragt Christliche Hoffnung im Angesicht von Illusionen und Ängsten mit dem Physiker Prof. Dr. Frank Jenko

Gewalt und Leid als Prüfsteine der Allmacht Gottes mit der Alttestamentlichen Bibelwissenschaftlerin Prof. Dr. Irmtraud Fischer

In anderen Umständen: Vor Gott – mit Gott – ohne Gott mit dem Systematischen Theologen und Religionsphilosophen Prof. Dr. Hans-Joachim Höhn

Wo ist Gott heute? queere Kirche

Theater, Podium und Gespräch –Öffentliche Veranstaltung während des 28. Internationalen Renovabis-Kongresses In Kooperation mit Renovabis Ein gelingendes Leben führen – das wollen wir alle. Für viele geht das heute auch ohne höhere Macht und religiöse Praxis. Szenen aus einem Theaterstück führen uns zur Frage, welche Rolle Religion und Glaube spielen, um in dieser Welt voller Krisen zu bestehen.

Termin Mi, 11.09.2024

Beginn / Ende 19.30 Uhr / 21.00 Uhr Mit u.a. Bischof Dr. Tomáš Holub, Kabarettist Christian Springer Verantwortlich und Moderation Dr. Claudia Pfrang

Teilnahmegebühr Eintritt frei, Einlasskarten am Veranstaltungstag ab 18.30 Uhr vor Ort Ort Asamsaal, Marienplatz 7, 85354 Freising Anmeldeschluss Di, 10.09.2024

Ohnmacht als Anstoß?

Gott zeigt sich der Welt Wenn Gott als Alternative in den Blick kommt. Ein neuer Gottesort innerhalb säkularer Selbstverständlichkeiten? mit dem Pastoraltheologen Prof. Dr. Jan Loffeld

Gottes Allmacht – Entmächtigung und/oder Ermächtigung? Eine Reflexion in befreiungstheologischer Perspektive im Kontext Lateinamerikas mit der Theologin Prof. Dr. Birgit Weiler

Termin Fr, 21.06.–Sa, 22.06.2024

Beginn/Ende 17.00 Uhr (Fr) / 16.15 Uhr (Sa)

Verantwortlich Dr. Claudia Pfrang, Dr. Stephan Mokry, Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr EUR 40,00 Ort Online via Zoom

Anmeldeschluss Fr, 07.06.2024

Raus aus dem Gefängnis des spirituellen Missbrauchs

Aus der Reihe „Umkehr. Kirche sein angesichts des Missbrauchsskandals“

In Kooperation mit den OrdensFrauen für MenschenWürde und dem Katholikenrat München Birgit Abele stellt anhand ihrer eigenen Erfahrungen die psychischen Dynamiken spirituellen Missbrauchs dar. Barbara Haslbeck, Expertin und Forscherin zu sexuellem und spirituellem Missbrauch, wird daneben aufzeigen, welche Ressourcen Betroffene haben und was aus der Manipulation heraushilft.

Termin Fr, 18.10.2024

Beginn / Ende 16.00 Uhr / 20.00 Uhr

Mit Birigt Abele, Dr. Barbara Haslbeck

Verantwortlich und Moderation

Dr. Claudia Pfrang

Teilnahmegebühr kostenfrei

Ort St. Michael, Neuhauser Str. 6, 80333 München

Anmeldeschluss Do, 17.10.2024

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• Lebensmittelrettung

• Gute Nachrichten zur Klimawende

kommentar

Mut zur Lebensmittelrettung

Lebensmittel wegwerfen ist schlecht – das ist wohl gesellschaftlicher Konsens. Darum wärmen wir Reste vom Vortag auf und schneiden Äpfel aus. Das ist sinnvoll und fühlt sich nebenbei noch gut an. Doch reicht das? Das Thema Lebensmittelverschwendung verdeutlicht: Neben individueller Verantwortung sind für eine erfolgreiche Klimawende auch politische Rahmensetzungen unerlässlich und müssen etablierte Denkmuster revidiert werden.

Ein Beispiel: Im Kontext des freien Marktes erscheint das Verschenken übrig gebliebener Lebensmittel als problematisch, da es dem Produkt seinen Wert nimmt und im Widerspruch zur kapitalistischen Logik steht. Frankreich hat trotzdem einen radikalen Ansatz gewählt: Es ist dort gesetzlich untersagt, unverkaufte Lebensmittel wegzuwerfen. Dies setzt nicht nur auf Lösungen innerhalb des bestehenden Systems, sondern etabliert einen neuen Rahmen, dem das alte System nun Rechnung tragen muss. Statt eines Gesetzes gibt es in Deutschland eine Strategie: die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, die sich in sechs Dialogforen aufgliedert. Dabei könnte sich die Politik bei einem Thema mit so breitem gesellschaftlichen Konsens mehr trauen.

Zum Schluss noch ein Selbsterfahrungstipp. Wenn Sie samstags gegen 16 Uhr in der Freisinger City unterwegs sind, sehen Sie sich im „Rettercafé Übrig“ die Berge an frischem Brot an, die der Verein vor der Tonne gerettet hat. Das verändert Perspektiven. •

kathrin steger-bordon ist Referentin für Politische Bildung, Umwelt und Nachhaltigkeit

kampf gegen klimawandel

Gute Nachrichten zur Klimawende

Meldungen über das Engagement gegen den Klimawandel sind in jüngster Zeit meist negativ und frustrierend. Aber das muss nicht sein. Es gibt sie, die guten Nachrichten. Wir müssen nur hinschauen // von kathrin steger-bordon

Von den rund 3,7 Millionen aktuell installierten Solarsystemen in Deutschland wurde ca. 1 Million allein im Jahr 2023 installiert.

69%

der Weltbevölkerung sind bereit, 1% ihres Einkommens für Klimaschutz zu spenden

Das ergab die Umfrage Global Climate Change Survey 2021/2022 der Universität Bonn unter 130.000 Menschen aus 125 Ländern.

Interessant: Nur 43 Prozent der Befragten glauben, dass auch andere dazu bereit wären.

So wenig Müll wie noch nie! Noch nie seit Start der Messung 2004 wurde in deutschen Haushalten so wenig Müll produziert wie im Jahr 2022.

Der Höchstwert 2021

484 kg pro Kopf

Der niedrigste Wert 2022

438 kg pro Kopf

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THEMEN
UMWELT & NACHHALTIGKEIT
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) Quelle: Statistisches Bundesamt

Wie könnte eine Zukunft auf einem klimafreundlichen Planeten aussehen?

Was nutzt der Klimaschutz? Und was kann ich ganz konkret dafür tun?

Um die Erderwärmung zu verlangsamen oder gar aufzuhalten, sind wir gefordert – jeder und jede Einzelne, jedes Unternehmen, jeder Staat. Und das jetzt!

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Die Welt signalisiert eine signifikante Bereitschaft zur Unterstützung des Klimaschutzes. Laut einer globalen Umfrage sind 69 Prozent der Weltbevölkerung dazu bereit, ein Prozent ihres Einkommens für den Klimaschutz zu spenden.

Quelle: EU

Im Jahr 2023 haben die EU-Staaten im Energiesektor um 19% weniger Emissionen ausgestoßen als 2022. Der Rückgang war so stark wie noch nie und ist auf den starken Einbruch bei der Stromerzeugung durch Kohle und Gas zurückzuführen. -19%

So viel CO2 könnte die Welt bis 2030 leicht einsparen Quelle: IPCC Weltklimabericht 2022

Ein weiterer Lichtblick: Im Jahr 2022 wurde in Deutschland so wenig Müll produziert wie nie zuvor seit Beginn der Messungen 2004.

Über eine Million neue Solaranlagen wurden allein 2023 in Deutschland installiert.

Im selben Jahr verzeichnete die EU bei der Energiewende einen historischen Erfolg. Die Emissionen im Energiesektor sind 2023 um 19 Prozent gesunken, ein Meilenstein auf dem Weg zu sauberer Energie.

Zuletzt sehen wir die CO2-Einsparpotenziale, die als „niedrig hängende Früchte“ bezeichnet werden. Der Aufwand wäre gering oder die Voraussetzungen sind bereits geschaffen, um bis 2030 insgesamt ca 22,5 Milliarden Tonnen CO2 einzusparen.

Warum präsentieren wir Ihnen das, obwohl es rund um den Klimawandel mehr Herausforderungen als positive Entwicklungen gibt? Weil wir Menschen dann handeln, wenn wir davon ausgehen, dass Gruppen, denen wir uns zugehörig fühlen, mitmachen – zum Beispiel unsere Nachbarschaft, unsere Stadt, die Weltbevölkerung.

unsere angebote

Unterwegs zur Klimawende

Klimaprofis –saving tomorrow

Das Escape Game Klimaprofis – saving tomorrow ist eine interaktive Methode, die im Unterricht und in der Bildungsarbeit eingesetzt wird. Sie vermittelt Inhalte des Klimawandels und zeigt Handlungsoptionen auf. Das Spiel ist ausleihbar und kann selbstständig durchgeführt werden.

Zielgruppe Jugendliche ab 14 Jahren, Erwachsene

Kosten EUR 75,00 pro Woche bei Selbstabholung, Versand innerhalb Deutschlands für zusätzlich EUR 100,00 möglich Teilnehmerzahl max. 30 Personen

Dauer 4 Stunden

Benötigte Infrastruktur 2 Räume Umfang 3 große Kartons, inkl. des gesamten technischen Equipments, aller Spielmaterialien und Requisiten Verantwortlich Kathrin Steger-Bordon

Wärmepumpenexpedition:

Was sagen Nutzer:innen?

Aus der Reihe Walk & talk

In Kooperation mit Agenda21 Energie und Klima

Solar

Umwandlung natürlicher Ökosysteme reduzierenWindkraft Kohlenstoffbindungin derLandwirtschaftWiederaufforstung Wechsel bei Energieträgern Gesunde und nachhaltige Ernährung

Das ist besonders interessant im Hinblick auf die genannte Studie zur Spendenbereitschaft: Obwohl 69 Prozent bereit wären zu spenden, glaubten die Befragten, dass nur 43 Prozent ihrer Mitmenschen dieses finanzielle Opfer tragen würden. Wir haben eine Tendenz, die Handlungsfähigkeit von Kollektiven zu unterschätzen, das hemmt die eigene Motivation. Das belegt der Sozialpsychologe Prof. Immo Fritsche, der bei der Domberg-Akademie zu Gast war. Darum: Fühlen Sie sich ermutigt und ermutigen Sie andere, indem Sie über Ihre eigenen Überzeugungen sprechen.

Im ersten Walk & talk 2024 tauchen wir ein in die Welt der Wärmepumpen – hautnah und in der Praxis. Dazu besuchen wir drei Häuser mit unterschiedlichen WärmepumpenModellen im Freisinger Stadtteil Neustift. Wir besichtigen Multisplit Klimaanlagen und Luft-Wasser-Wärmepumpen und erfahren über Einsatzmöglichkeiten im Alt- und Neubau. Die Nutzer:innen geben Auskunft, teilen ihre Erfahrungen und beantworten Fragen.

Termin So, 05.05.2024

Beginn / Ende 14.00 Uhr / 16.30 Uhr

Verantwortlich Kathrin Steger-Bordon Teilnahmegebühr Kostenlos

Ort Startpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben Anmeldeschluss Fr, 26.04.2024

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4,5 Mrd. t 4,03 Mrd. t 3,85 Mrd. t 3,44 Mrd. t 2,84 Mrd. t 2,1 Mrd. t 1,7 Mrd. t

• Fußball-EM in Deutschland

• Ute Büchter-Römer im Porträt

kommentar

Die Verwandtschaft zwischen Theater und Fußball

Mit der EM in Deutschland kommt im Juni der internationale Fußball-Zirkus zurück ins Land und bietet Anlass, über den oft bemühten Vergleich zwischen Theater und Fußball nachzudenken. Hält der Vergleich stand?

Der spielerische Wettstreit im Rahmen ritueller Feste der Antike markiert einen wichtigen Entwicklungsschritt des griechischen Theaters, und bis heute erinnert die Architektur der Fußballstadien mit Publikumsrängen und Katakomben an die Bauweise antiker Amphitheater.

Im Theater wie im Fußball sind die Rollen zwischen Zusehenden und Spielenden klar verteilt. Letztere betreten ihre jeweilige Bühne und agieren nach vorher vereinbarten Regeln. Mancher Fußballstar läuft dabei zu schauspielerischen Höchstleistungen auf, um ein Foul drastischer darzustellen oder Zeit herauszuschinden.

Besonders deutlich zeigt sich die Verwandtschaft zwischen Theater und Fußball in der Verabredung des „als-ob“: und zwar dann, wenn man sich auf den theatralen Kern des Spiels einlässt, als ob es für eine begrenzte Zeit die eigentliche Wirklichkeit sei, wodurch die dramatische Spannung eines Matches entsteht. Nur wer bereit ist, sich darauf einzulassen, kann mitfiebern und gar kathartische Emotionsturbulenzen erleben.

Für alle anderen streiten sich 22 verschwitzte Menschen 90 Minuten um einen Ball, nicht mehr und nicht weniger. •

magdalena falkenhahn ist stellvertretende Direktorin der Domberg-Akademie und Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung

KULTUR & KREATIVITÄT

Wissenschaftlerin und Künstlerin

Ihr umfangreiches Repertoire und ihre Begeisterung für Musik teilt die 76-jährige Professorin und Sängerin auch in der offenen Erwachsenenbildung // von magdalena falkenhahn prof. dr. ute

Wenn Prof. Dr. Ute BüchterRömer zu einem Seminar anreist, dann nie mit leichtem Gepäck. Einen Koffer benötigen allein die zahlreichen, akribisch ausgewählten CDs. In einem weiteren befindet sich eine Stereo-Anlage, die sicherheitshalber von zu Hause mitgebracht wird, für den Fall, dass die Anlage des Seminarhauses nicht den strengen Klangvorstellungen der versierten Musikwissenschaftlerin genügen sollte. Schließlich geht es um die Musik, die Ute Büchter-Römers ganzes Leben begleitet und prägt.

Erste Erfahrungen sammelte die 1948 in Ahrweiler geborene Musikerin mit der Geige. Als Jugendliche spielte sie in einem Krefelder Orchester. Dort machte sie im Dezember 1965 eine Begegnung, die ihr Leben veränderte: Bei Proben für das Weihnachtskonzert hörte sie einen Bariton singen und verliebte sich in den Gesang. Ihren Eltern sagte sie: „So möchte ich singen, wenn ich Stimme hätte!“ Und sie hatte

Stimme! Wenige Jahre später studierte sie Schulmusik und Germanistik in Köln. Daneben absolvierte sie ein Gesangsstudium und konzertierte als Sopranistin mit umfangreichem Repertoire.

Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit verfolgte Büchter-Römer auch musikwissenschaftliche Ambitionen. Die Stimme war auch hier Gegenstand ihres Interesses: 1989 wurde sie an der Universität Duisburg mit einer Arbeit über vokalen Jazz promoviert. Es folgten die Habilitation an der Universität Köln und 2004 die Ernennung zur Professorin. Beim Habilitationsvortrag bot Büchter-Römer Ungewöhnliches: Sie widmete sich Liedern von Fanny Mendelssohn-Hensel, welche sie nicht nur musikwissenschaftlich analysierte, sondern auch selbst vorsang.

Dies stellte eine weitere prägende Erfahrung für Büchter-Römer dar: Sie wurde sich ihrer doppelten Identität als Wissenschaftlerin und Künstlerin bewusst und fand darin ihren spezifischen Forschungszugang, nämlich künstlerische Strategien stets unter Einbezug der Lebenskontexte der Komponist:innen zu deuten.

Ihre Begeisterung für Musik teilt sie bis heute nicht nur im universitären Kontext, sondern auch in der offenen Erwachsenenbildung. Mit vielen Anekdoten, Musikbeispielen und ihrem leidenschaftlichen Vortragsstil gelingt es der 76-jährigen Rheinländerin, nicht nur Menschen mit musikwissenschaftlichen Vorkenntnissen für ihre Herzensthemen zu begeistern.

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THEMEN
büchter-römer

Auf Basis eines weiten Kulturbegriffs beleuchten wir die Künste als ästhetischen Ausdruck menschlicher Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt, die Kultur als Lebenswelt mit ihren vielfältigen Traditionen, Lebensformen und Wertesystemen. Wir möchten Sie inspirieren, sich mit den Künsten, Kultur(en) und damit auch mit der Gesellschaft aktiv auseinanderzusetzen und sich zu engagieren.

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unsere kreativen angebote von juni bis november

Erlebnisse voller Inspirationen

Kalligraphie –Humanistische Antiqua

Back to the roots und auf in die Zukunft

Im Zeitalter des Humanismus entstand eine neue Schrift, die bis heute die Grundlage unserer Buchstaben bildet: die Humanistische Antiqua. Wir werden farbige Hintergründe anlegen und auf diesen mit klassischer und experimenteller Kalligraphie gestalten. Hinweise zum notwendigen Kursmaterial finden Sie auf unserer Website.

Termin 28.06.–30.06.2024 (Fr–So)

Beginn / Ende 16.00 Uhr (Fr) / 13.00 Uhr (So)

Mit Rainer Michel

Verantwortlich Magdalena Falkenhahn

Teilnahmegebühr EUR 134,00 Kursgebühr, erm. EUR 121,00, Tagungspauschale (Speisen, Getränke, anteilige Raumgebühr) EUR 87,00, Übernachtung mit Frühstück EUR 102,00

Ort Kloster Scheyern, Schyrenplatz 1, 85298

Scheyern

Anmeldeschluss Fr, 17.05.2024

Save the date: Kreativtage am Ammersee

Drei Tage Zeit für sich und die eigene Kreativität – dazu laden wir Sie im August an den Ammersee ein. Mit Workshops aus unterschiedlichen Bereichen des kreativen Schaffens lassen Sie den Alltag hinter sich und genießen die tolle Umgebung. Spüren Sie die Kraft der Künste und lassen Sie sich inspirieren! Sie besuchen vormittags einen Kurs, am Nachmittag jeweils zwei – die Kurse wählen Sie für den gesamten Zeitraum. Am Abend besteht die Gelegenheit, in gemütlicher Runde zusammen zu sein.

Termin 22.08.–24.08.2024 (Do–Sa)

Beginn / Ende 9.30 Uhr (Do) / 18.00 Uhr (Sa)

Verantwortlich Magdalena Falkenhahn

Ort Haus der Bayerischen Landwirtschaft Herrsching, Rieder Str. 70, 82211 Herrsching

Nähere Infos in Kürze auf unserer Website www.domberg-akademie.de

Orchestermusik im Wandel der Zeit

Sinfonia, Symphonie, Konzert, Programmmusik

Was hat zur Orchestermusik geführt? Welche Zeitströmungen lassen sich durch die unterschiedlichen Werke „erhören“ und „erfahren“?

Was beeindruckt das zeitgenössische Publikum noch heute? Welche Rolle spielen Solist:innen, Dirigent:innen und auch die technische Entwicklung der Instrumente?

Diesen Fragen geht das Seminar nach.

Termin 20.07.–21.07.2024 (Sa–So)

Beginn / Ende 9.30 Uhr (Sa) / 13.00 Uhr (So)

Mit Prof. Dr. Ute Büchter-Römer

Verantwortlich Magdalena Falkenhahn Teilnahmegebühr EUR 109,00 Kursgebühr, erm. EUR 93,00, Tagungspauschale (Speisen, Getränke, anteilige Raumgebühr) EUR 99,00, Übernachtung EUR 76,00

Ort Ausbildungshotel St. Theresia, Hanebergstr. 8, 80637 München Anmeldeschluss Fr, 28.06.2024

Kalligraphie-Kurs Keltische Schrift

Kalligraphie mit Denis Brown Der irische Meisterkalligraph vermittelt zwei zeitgenössische Schriften: eine adaptierte keltische Halbunziale und eine keltische Hybridschrift, die mit Kursivschriftzeichen kombiniert wird. Der Kurs ist zugänglich für Kalligraph:innen aller Niveaus. Kurssprache ist Englisch.

Termin 28.10.–01.11.2024 (Mo–Fr)

Beginn / Ende 14.30 Uhr (Mo) / 13.00 Uhr (Fr)

Mit Denis Brown Verantwortlich Magdalena Falkenhahn Teilnahmegebühr EUR 280,00 Kursgebühr, erm. EUR 238,00, Tagungspauschale (Kaffeepausen, Mittagessen, anteilige Raumgebühr) EUR 140,00, Übernachtung mit Halbpension EUR 228,00

Ort Pallotti Haus Freising, Pallottinerstr. 2, 85354 Freising Anmeldeschluss So, 15.09.2024

Tanz und Poesie zum Sommer

Mit schwungvollen und ruhigen Kreistänzen und Gedichten feiern wir den Sommer Sie erleben Freude und Präsenz im Tanz, lernen Kreistänze, die zum Weitergeben geeignet sind, und können sich inspirieren lassen von der sommerlichen Lebenskraft. Bei Sonnenschein tanzen wir auch draußen.

Termin 03.08.–04.08.2024 (Sa–So)

Beginn / Ende 9.30 Uhr (Sa) / 13.00 Uhr (So)

Mit Michaela Schillinger

Verantwortlich Magdalena Falkenhahn Teilnahmegebühr EUR 85,00 Kursgebühr, erm. EUR 72,00, Tagungspauschale (Speisen, Getränke, anteilige Raumgebühr) EUR 66,00, Übernachtung mit Frühstück EUR 65,00

Ort Schloss Fürstenried, Forst-Kasten-Allee 103, 81475 München Anmeldeschluss Do, 27.06.2024

Farbe in der Kalligraphie Workshop mit Denis Brown

In diesem Kurs lernen Sie, Farbschemata für kalligraphische Arbeiten zu kreieren. Sie erhalten viele Tipps, um diese lebendiger zu gestalten. Im Kurs erstellen Sie farbige Hintergründe für Ihre Kalligraphie und lernen die Farbtheorie kennen. Hinweise zum notwendigen Kursmaterial finden Sie auf unserer Website. Kurssprache ist Englisch.

Termin 01.11.–03.11.2024 (Fr–So)

Beginn / Ende 16.00 Uhr (Fr) / 13.00 Uhr (So)

Mit Denis Brown

Verantwortlich Magdalena Falkenhahn Teilnahmegebühr EUR 155,00, ermäßigte Kursgebühr EUR 132,00, Tagungspauschale (Kaffeepausen, Mittagessen, anteilige Raumgebühr) EUR 72,00, Übernachtung mit Halbpension EUR 114,00

Ort Pallotti Haus Freising, Pallottinerstr. 2, 85354 Freising Anmeldeschluss So, 15.09.2024

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• Persönlichkeit und Haltung

• Kunst und Bildung

kommentar Persönlichkeit und Haltung

Persönlichkeit hat mit Haltung zu tun, das ist bekannt. Trotzdem wird die politische und soziale Haltung in der Persönlichkeitsbildung gern ausgeklammert. Schließlich gelten die Angebote in dem Bereich als unpolitische Auszeit, um sich selbst etwas Gutes zu tun: Entspannung und Ausgleich zu den Herausforderungen der Welt. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit eigenen Vorurteilen und tiefsitzender Unzufriedenheit sucht und findet man da kaum. Wenn diese sich aber verfestigen, entstehen „Ressentiments, die gefährlichste Krankheit für die Demokratie“, wie Cynthia Fleury in ihrem denkwürdigen Buch „Hier liegt Bitterkeit begraben“ zeigt.

Auch hierzulande scheint viel Bitterkeit begraben zu sein, wie der politische Rechtsruck, die Zunahme reaktionärer Ideologien und der Lärm menschenverachtender Haltungen nahelegen. Unterdrückte Gefühle und verminderter Selbstausdruck, die Furcht und die Flucht vor der Freiheit führen zu antidemokratischen Haltungen und einem „autoritären Charakter“ (Erich Fromm): Wer zu Konformismus neigt, Andersdenkende nicht erträgt und allem Fremden gegenüber feindselig ist, lehnt Pluralismus und Menschenwürde, die allen zusteht, im Kern ab.

Persönlichkeitsbildung sollte sich also nicht scheuen, mit ihrem Reichtum an Methoden und Wissen über die Psychodynamik des Sozialen, die Themen Haltung, Vorurteile und Ressentiments offensiv und zukunftsbildend anzugehen. •

dr. karin hutflötz ist Referentin für Persönlichkeitsbildung

PERSÖNLICHKEIT & PÄDAGOGIK

zur rolle von kunst in bildung

Blinder Fleck

Die Rolle der Kunst in der Bildung ist kaum zu überschätzen, das Bildungssystem ignoriert das jedoch // von karin hutflötz

Maßgebliche Bildungsinhalte, Entwicklungsimpulse und Vorbildfiguren verdanken wir der Literatur und den Filmen, die wir im Leben gelesen und gesehen haben. Den kunstvoll erzählten Geschichten, die die eigene Erfahrung und den Blick auf Gott und die Welt ausdifferenziert und universell erweitert haben.

Wer wäre man ohne die Musik, die man gehört oder gespielt hat? Ohne malen oder gestalten zu dürfen, ohne die Begegnung mit Kunst, in welchem Medium auch immer? Ohne eine persönlich wichtige Theater-Erfahrung zum Beispiel, ohne die Bilder- und Klangwelten, die halfen, Innen- und Außenwelt je neu zu vermitteln? Den Wert von Kunst in der eigenen Bildung kann man kaum leugnen.

Strukturell betrachtet, hat das Bildungssystem hier aber einen blinden Fleck. Denn Kunst gilt faktisch – wenn die Ressourcen knapp werden und ein Ranking erzwingen – nicht als systemrelevant für Bildung. Daher spielen kreative Bildungsangebote im Fächerkanon der Schule meist eine randständige Rolle, ebenso in der Erwachsenenbildung. Kann man sich leisten, muss man nicht.

So werden derzeit die künstlerischen Fächer in den Grundschulen als Reaktion auf die Ergebnisse beim Pisa-Test dezimiert: Als würde durch noch mehr Leistungs- und Zeitdruck, durch gezielten Fokus auf die Vermittlung quantitativ messbaren Wissens und algorithmisch reproduzierbarer Kompetenzen (wie Rechnen, RichtigSchreiben, Sachtexte lesen) die Qualität von Bildung nennenswert erhöht.

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THEMEN
Den Wert von Kunst in der eigenen Bildung kann man kaum leugnen

Mit neuen Bildungsformaten und Fortbildungen zur Persönlichkeitsbildung öffnen wir Reflexionsräume und machen Diskursangebote zu existenziellen Fragen und Themen der Zeit. Unsere Angebote zielen auf eine transformative Erwachsenenbildung mit innovativer Didaktik und fundiertem Wissen im Schnittfeld von Pädagogik, Psychologie und Philosophie.

Über den abgebildeten QR-Code gelangen Sie direkt zu allen Angeboten des Bildungsbereichs Persönlichkeit & Pädagogik

Dabei belegt alle Forschung das Gegenteil: Künstlerische Gestaltung ist der Ort und die Bedingung für eine „Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit“, wie das allgemeine Recht auf Bildung in Artikel 26 der Menschenrechtscharta formuliert ist. Kreativer Selbstausdruck und ästhetische Erfahrung eröffnen erst die Zugänge zum Freiheitsraum des Denkens, schulen individuell die Urteilskraft und das moralische Empfinden. Erweitern den Horizont und die Handlungsspielräume im Sozialen und Politischen. Kunsterfahrung schärft den Möglichkeitssinn und die Fähigkeit zur Selbstartikulation. Und gilt als Voraussetzung für ein plurales Miteinander und die Entwicklung von Sozial- und Selbstkompetenzen.

Kunst zu vermitteln in all ihren Formen, bestärkt Experimentierfreude und Forscherdrang. Das schult die Neugier und gibt Trittsicherheit im Offenen durch die freudvolle Begegnung mit Neuem und Auseinandersetzung mit Unbekanntem. Weil das wirkungsvoll die Angst vor dem Fremden nimmt, auch wo diese sozial geschürt und politisch instrumentalisiert wird, hat Kunst moralische und soziale Bildungskraft. Nicht umsonst wird in totalitären Regimen freie Kunstausübung als erstes verfolgt und nicht selten verboten, ebenso der Zugang zu künstlerischer Bildung.

Abgetan als nutzlos und verpönt, gelten das utopische Potenzial der Kunst und die Kraft schöpferischen Gestaltens im Zweckfreien jeder Ideologie und Gleichschaltung als Gefahr, „weil jeder Mensch ein initium ist, ein Anfang und Neuankömmling in der Welt, können Menschen Initiative ergreifen, Anfänger werden und Neues in Bewegung setzen“ (Hannah Arendt). Diesem anfänglichen Charakter des Menschen und damit dem Vermögen jeder/s Einzelnen, einen neuen Anfang zu setzen, verleiht erst die Kunst vollen Ausdruck. Daher ist ihre Rolle in Bildung kaum zu überschätzen. •

Kreativ und kompetent

Selbstausdruck in Bild und Wort

Einladung zum inneren Dialog mit kreativen Methoden In Kooperation mit IFS Europe e.V. Mit Hilfe selbst gestalteter Collage-Karten und einem sorgfältig angeleiteten Prozess des anschließenden „Befragens“ der Karten kann man vertieft Kontakt zum inneren Wissen und zur eigenen Intuition aufnehmen – und dadurch oft überraschende Einsichten zu Fragen des Lebens erhalten. An diesem Tag können Sie nach der Methode des SoulCollage® eigene Karten gestalten, die Sie im Dialog „befragen“.

Termin Sa, 08.06.2024

Beginn / Ende 10.00 Uhr / 17.00 Uhr Mit Christel Klinger, Katharina Kercher Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz Teilnahmegebühr EUR 120,00

Ort Institut für philosophische Bildungsforschung und Beratung, Milchstraße 4, 81667 München

Anmeldeschluss Mo, 03.06.2024

Sehen und gesehen werden

Pädagogische Kernkompetenzen

In Kooperation mit dem Institut für philosophische Bildungsforschung und Beratung München

Sehen und gesehen werden haben eine zentrale Bedeutung für Bildungsprozesse – im Guten wie im Schlechten. Auch bei Mobbing, Diskriminierung und Exklusion spielt der Blick der anderen eine große Rolle. Was heißt es, den Einzelnen wirklich zu sehen und individuell auf ihn einzugehen? Wie wollen wir gesehen werden – und wie nicht? Eine Fortbildung im Schnittfeld von Philosophie, Psychologie und Pädagogik.

Termin Fr, 27.09.2024

Beginn/Ende 10.00 Uhr / 17.00 Uhr Mit / Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz Teilnahmegebühr EUR 90,00 Ort Katholische Hochschulgemeinde an der LMU, Leopoldstr. 11, 80802 München Anmeldeschluss Mo, 23.09.2024

Weniger ist mehr ist mehr

Ein Tag zur Selbstbesinnung und Reflexion Wir brauchen nicht ein Mehr, um glücklich zu sein. Was wir brauchen, ist die Erkenntnis, was wesentlich für unser Leben ist. An diesem Tag laden wir Sie mit vielfältigen Übungen und Meditationen ein: zum Entdecken, was uns belastet und eher überflüssig ist. Zu erkennen, worauf wir verzichten können. Um die Dinge, die uns wirklich wichtig sind, mehr ins Zentrum zu rücken.

Termin Sa, 22.06.2024

Beginn / Ende 9.00 Uhr / 17.00 Uhr

Mit Dr. Petra Altmann

Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz

Teilnahmegebühr EUR 90,00

Ort Congregatio Jesu, Maria-Ward-Str. 11, 80638 München

Anmeldeschluss Di, 18.06.2024

Fortbildung Biografiearbeit

Einjährige Fortbildung zum biografischen Arbeiten (6 Module)

In Kooperation mit dem Erzbischöflichen Ordinariat München, HA Außerschulische Bildung In dieser sechsteiligen Fortbildung lernen Sie Grundlagen und praktische Methoden der Biografiearbeit kennen. Sie erhalten viele Anregungen mit dem Ziel, eigene Veranstaltungen zur Biografiearbeit planen und durchführen zu können. Abschluss mit Zertifikat!

Termin 17.10.2024–10.10.2025 (jeweils Do–Fr)

Beginn/Ende

jeweils 14.00 Uhr (Do) / 17.00 Uhr (Fr)

Mit Karin Wimmer-Billeter, Monika Heilmeier-Schmittner, Brigitte Krecan-Kirchbichler Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz

Teilnahmegebühr je Modul EUR 170,00 zzgl. Verpflegung und Übernachtung

Ort KLVHS Petersberg, Petersberg 2, 85253 Erdweg

Anmeldeschluss Mo, 30.09.2024

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angebote
sommer 2024
unsere
im

• Die Zukunft der Erwachsenenbildung

WERKSTATT ZUKUNFT

wohin geht die erwachsenenbildung?

Digitaler, spielerischer, individueller

Die Herausforderungen für die kirchliche Erwachsenenbildung sind enorm. Ihre Zukunft entscheidet sich an einer klugen Kombination von analog und digital // von claudia pfrang

Die kirchliche Erwachsenenbildung ist vielfältig herausgefordert. Seit Corona sind die Teilnahmezahlen vielerorts eingebrochen. Formate, die davor funktioniert haben, kommen nicht mehr ins Laufen, und die Versuchung ist groß, sie wiederzubeleben. Kirchliche Sparmaßnahmen zwingen überdies dazu, sich stärker als bisher die Frage nach der Zukunft zu stellen.

Auch bei uns in der Domberg-Akademie blicken wir voraus, denn business as usual geht nicht mehr. Sicher hat es auch damit zu tun, dass wir derzeit eine flying academy sind, wie es ein Kollege kürzlich ausgedrückt hat: Wir sind viel unterwegs mit unseren Angeboten und Kooperationen. Dabei werden uns die Bedarfe und Bedürfnisse der Menschen stärker gespiegelt, und sie stehen im Mittelpunkt unserer Programmplanung. Und: Digital konnten wir unsere (über-)diözesane Reichweite enorm steigern.

Angesichts der Konkurrenz der Erwachsenenbildung zu den vielfältigen anderen kulturellen Angeboten muss zukünftig für Interessierte schnell erkennbar sein, welchen Mehrwert ihnen ein Kurs bietet. Digitale Angebote etwa haben den Vorteil, dass sie sich ohne Aufwand an Zeit, Kosten und Wegstrecken unmittelbarer in den Alltag und die Lebenswelt integrieren lassen – nicht unwichtig auch hinsichtlich Ressourcen- und ökologischer Aspekte.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Fanden in der Domberg-Akademie 2023 knapp 50 Prozent der Kurse online statt, so haben jedoch etwa 70 Prozent aller Teilnehmenden an

Online-Angeboten teilgenommen. Viele Nutzer:innen unserer Online-Angebote melden zurück, dass sie dankbar sind für hochkarätige und leicht zu erreichende Bildung. Bildung wird damit niederschwelliger und quer durch alle Generationen verfügbarer. Ein Risiko jedoch: Gleichzeitig ist sie trotz aller Tools, die Austausch und gemeinsame Arbeit ermöglichen, in der Bildschirm-Situation oft auch frontaler und nur selektiv interaktiv.

In Zukunft wollen wir deshalb synchrones und asynchrones Lernen besser verbinden, das heißt bei einem Seminar Inhalte, die kognitiv vermittelt werden müssen, schon vorab zur Verfügung stellen, damit im Seminar selbst – ob digital oder in der Präsenz – mehr Zeit bleibt für interaktives Lernen im Plenum und in Gruppen. Daneben verändert sich, zum Beispiel durch den Einfluss von Social Media, auch grundsätzlich das Lernen.

Darauf gilt es zu reagieren und auch „spielerische“ Elemente zu berücksichtigen: Gamification in der Erwachsenenbildung wird ein wichtiges Zukunftsthema sein, bei dem wir noch ganz am Anfang stehen. Denn erfolgreiches Lernen muss auch Spaß machen, das gilt für den Online-Raum genauso wie für die Präsenz. Seit geraumer Zeit experimentieren wir mit unterschiedlichen Formaten, vom Abenteuerspiel Klimaprofis – saving tomorrow bis hin zum Kartenspiel zu Verschwörungstheorien (zu bestellen: www.domberg-akademie.de/specials).

Daneben bietet die Kulturelle Bildung mit Formaten wie der mobilen Theaterproduktion Irgendwas irgendwie. Über die Sache mit dem Glauben und der Online-Lecture-Performance Wie werde ich eine Süßkartoffel? ganz neue Formen online wie in Präsenz. Die Kunst der Zukunft wird es sein herauszufinden, welche Lernform und welches Thema sich für welche Zielgruppe eignen und wie sich Präsenz- und Online-Angebote am besten ergänzen. Dazu braucht es nicht nur eine gute Kenntnis der Zielgruppen, sondern auch die Erweiterung der digitalen Kompetenzen bei Lernenden wie Lehrenden. Die Zukunft der Erwachsenenbildung wird damit komplexer und herausfordernder für die Anbieter, aber auch passgenauer für die Menschen. •

dr. claudia pfrang ist Direktorin der Domberg-Akademie

THEMEN
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Einander sehen

Judentum, Christentum und Islam begegnen sich in der Kunst der Kalligraphie // von magdalena falkenhahn

Nach dem großen Erfolg der Ausstellung Gott ist schön im Jahr 2021 präsentiert die DombergAkademie gemeinsam mit dem Fachbereich Dialog der Religionen und der Abteilung Weltkirche des Erzbischöflichen Ordinariats München, der Europäischen Janusz Korczak Akademie München und dem Münchner Forum für Islam eine neue Ausstellung des deutsch-pakistanischen Meisters der arabischen Kalligraphie, Shahid Alam, in der ehemaligen Karmelitenkirche München.

Mit seiner Kunst baut Shahid Alam eine Brücke zu überraschenden und inspirierenden Begegnungen: Wir begegnen in dieser Ausstellung der Ästhetik der arabischen Schrift und islamischen Kalligraphie und in diesem Medium in ganz neuer Weise heiligen Texten aus dem Judentum, dem Christentum und dem Islam. Wir werden eingeladen, uns Unvertrautem zu öffnen und das Vertraute der eigenen Tradition

neu zu sehen. Lesungen und Vorträge zeigen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bedeutung, Rezeption, Auslegung und Umgang mit den heiligen Schriften der drei Religionen auf.

Musikalische Beiträge und KalligraphieWorkshops werden die ästhetische Dimension des Dialogs nochmals erweitern und praktisch vermitteln. So öffnet sich ein Raum für den interreligiösen Dialog auf ästhetischer Ebene, der durch begleitende Bildungs- und Kulturveranstaltungen Vertiefung erfährt.

Durch die interreligiöse Kooperation in der Planung und Durchführung der Ausstellung und der Begleitveranstaltungen wird die interkulturelle und interreligiöse Verständigung in der Stadt München zwischen christlichen, jüdischen und muslimischen Gemeinden und Institutionen nachhaltig gestärkt. Das besitzt eine hohe Dringlichkeit angesichts der aktuellen Verwerfungen im Zuge des Nahostkonflikts. Vertreter:innen der drei Religionen werden bei den gemeinsam geplanten Begleitveranstaltungen in Erscheinung treten, so dass die interreligiöse Trägerschaft und Kooperation deutlich wird und ein verbindendes Zeichen in die Öffentlichkeit sendet. •

Die Ausstellung „Einander sehen“ wird gefördert durch das Projekt „Weißt du, wer ich bin?“, den Bezirk Oberbayern sowie den Fachbereich Dialog der Religionen und die Abteilung Weltkirche im Erzbischöflichen Ordinariat München

• KalligraphieAusstellung

Die Veranstaltungen im Überblick

17.05.–09.06.2024, täglich 12–19 Uhr Ausstellung mit Werken von Shahid Alam

16.05.2024, 18 Uhr

Öffentliche Vernissage mit kalligraphisch-musikalischer Performance von Shahid Alam und einem Vortrag von Prof. Karl-Josef Kuschel mit dem Titel Zur interkulturellen und interreligiösen Bedeutung der Kalligraphie

25.05. und 29.05.2024, jeweils 9–12 Uhr Kalligraphie-Workshop mit Shahid Alam 04.06.2024, 19 Uhr

Vortragsabend: Die Bedeutung der Poesie für die Spiritualität in Judentum, Christentum und Islam 08.06.2024, 16 Uhr

Konzert Mater sapientiae – Maria in der Mehrstimmigkeit des 16. Jahrhunderts im Dialog mit der arabischen Kalligraphie mit dem Vokalensemble anDante (Erlangen) und Kalligraphie-Performance von Shahid Alam 09.06.2024, 16 Uhr

Finissage Lesungen und Gespräch mit dem Rapper Waseem Achim Seeger und den Autorinnen Kira Beer und Dina Lombardi mit Kalligraphie-Performance von Shahid Alam

Weitere geplante Veranstaltung

• Konzert Musik als Brücke im Dialog der Religionen und Kulturen

Anmeldung zu den Veranstaltungen (außer Workshops)

www.domberg-akademie.de Neben den Kalligraphie-Workshops bietet der Künstler kostenlose Führungen für Schulklassen und andere Gruppen nach Vereinbarung an (Dauer 1h).

Anmeldung zu den Führungen und Kalligraphie-Workshops kunstundkultur@hotmail.com Teilnahmegebühr Für die Workshops inkl. Material 90 EUR; alle anderen Angebote sind kostenfrei, Spenden werden erbeten Ort Ehemalige Karmelitenkirche, Karmeliterstraße 1, 80331 München

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SPECIALS
magdalena falkenhahn ist stellvertretende Direktorin der Domberg-Akademie und Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung

Bistumsgeschichte original

unsere veranstaltungen bis juli

Das Korbiniansjahr 2024

Wir schauen auf Geschichte, Entwicklung und Zukunft des Erzbistums, beleuchten Gestalt und Bedeutung Korbinians und laden zur Zeitreise ein!

Führung durch die Online-Ausstellung des Erzbistums zum Korbiniansjubiläum In Kooperation mit Archiv und Bibliothek des Erzbistums

Ein besonderes Erlebnis bietet die OnlineAusstellung von Archiv und Bibliothek des Erzbistums zum Korbiniansjubiläum: Ausgewählte Quellen aus 1300 Jahren Geschichte ermöglichen Einblicke in das „kirchliche Leben“ im Gebiet der heutigen Erzdiözese, in Entwicklung und Strukturen, in die Frömmigkeit und Religiosität der Menschen – und das anhand originaler Archivalien! Bestaunen Sie ausgewählte Stücke in einer Online-Führung und erfahren Neues, Wissenswertes und Unerwartetes bei dieser Rundreise durch die Geschichte!

Termin Mo, 22.04.2024

Beginn / Ende 19.30 Uhr / 21.00 Uhr

Mit Dr. Roland Götz

Verantwortlich Dr. Stephan Mokry

Teilnahmegebühr EUR 7,00

Ort Online via Zoom

Anmeldeschluss Fr, 19.04.2024

Korbinian – Gründerbischof des Bistums Freising?

Forschungspositionen in der Diskussion

In Kooperation mit dem KBW Freising Feiern wir 2024 wirklich den ersten Bischof Freisings? Oder gedenken wir letztlich der Geschichte darüber, wie Korbinian zum Diözesanpatron wurde? Wie sahen das Bistum Freising und die baierische Kirche im 8. Jahrhundert aus? Zwei Vorträge suchen Antworten, um über das Wirken, die Bedeutung und Verehrung Korbinians in die Diskussion zu kommen.

Der Vortrag von Prof. Dr. Lothar Vogel hat das Thema Kirche und weltliche Gewalt in der Korbiniansvita. Prof. DDr. Rupert Klieber beschäftigt sich mit Korbinian und die erste Bischofsgeneration Bayerns 716 bis 739.

Termin Di, 18.06.2024

Beginn / Ende 19.30 Uhr / 21.00 Uhr

Mit Prof. Dr. Lothar Vogel, Prof. DDr. Rupert Klieber Verantwortlich Florian Heinritzi, Dr. Stephan Mokry

Teilnahmegebühr EUR 9,00

Ort Online via Zoom

Anmeldeschluss Mo, 17.06.2024

1300 Jahre Korbinian. Eine Zeitreise

Innovative Gaming-Methoden zu Heiligenlegenden

Rollenspiele erleben gerade einen Hype: Ob als Pen&Paper, Krimidinner, Brettspiel oder Liverollenspiel, allesamt ermöglichen sie das Erleben fremder Welten, ferner Zukunft oder längst vergangener Zeiten. Dabei werden Teamfähigkeit und Empathie gestärkt, die interaktiven Methoden fördern Kreativität sowie Selbstreflexion und sind vermehrt als Bildungsmethoden im Einsatz. Gehen Sie auf Zeitreise! Junge Theolog:innen haben eine Reihe von Methoden für Unterricht, Gruppenstunden, Großveranstaltungen, für Bildungsabende oder auch für private Treffen entwickelt. Diözesangeschichte als Erlebnis!

Termin Do, 25.04.2024

Beginn / Ende 19.00 Uhr / 21.00 Uhr

Mit Dipl.-Theol. Rafael Hupe, Teresa Ploch (Legenden-Rollenspiel)

Verantwortlich Dr. Stephan Mokry Teilnahmegebühr EUR 9,00

Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Mo, 22.04.2024

Erlebnis-Nachmittag am Dom

Wie die Asambrüder Korbinian in den Dom brachten: Führung – Begegnung – Vortrag

In Kooperation mit dem KBW Freising Genießen Sie eine Führung durch den Dom zu Freising auf den Spuren des Diözesanpatrons Korbinian und lassen Sie sich danach vom Vortrag von Prof. Britta Kägler in die Zeit des barocken Umbaus zurückführen. Anhand von originalen Baurechnungen schauen wir den Meistern über die Schultern und erfahren, was es alles brauchte, um das barocke Meisterwerk des Dom-Innenraums zu erschaffen.

Termin Di, 16.07.2024

Beginn / Ende 16.00 Uhr / 19.30 Uhr

Mit Prof. Dr. Britta Kägler

Verantwortlich Florian Heinritzi, Dr. Stephan Mokry

Teilnahmegebühr EUR 13,00 inkl. Führung, zzgl. Verpflegung EUR 7,00 (verpflichtend) –max. Teilnehmendenzahl 22 Ort Treffpunkt zur Führung am Portal des Freisinger Mariendoms, danach Vortrag und Imbiss in der Domberg-Akademie Anmeldeschluss Fr, 12.07.2024

Tassilo, Korbinian und der Bär

Spezialführung durch die Landesausstellung mit anschließender Gesprächsrunde

In Kooperation mit dem Haus der Bayerischen Geschichte Seit Jahren erfreuen sich die Landesausstellungen großer Beliebtheit beim Publikum. Da werden die großen Anstrengungen im Vorfeld und in der Durchführung kaum gesehen. Wir treffen die „Macher“ der diesjährigen Ausstellung und erfahren zu den Inhalten wie auch zur Organisation aus erster Hand Informatives und besuchen in einer exklusiven Spezialführung die Landesausstellung. Mit anschließender Gesprächsrunde in der Bibliothek des Diözesanmuseums.

Termin Fr, 14.06.2024

Beginn / Ende 14.30 Uhr / 16.30 Uhr

Mit Prof. Dr. Christof Paulus Verantwortlich Dr. Stephan Mokry Teilnahmegebühr EUR 17,00 inkl. Eintritt und Führung (max. Teilnehmendenzahl 25)

Ort Diözesanmuseum, Domberg 21, 85354 Freising Anmeldeschluss: Di, 11.06.2024

Erster Missionar und Heiliger im Bistum?

Historischer Horizont, hagiographische Perspektiven In Kooperation mit dem KBW Freising Korbinian als Missionar – dieses Bild herrscht bei vielen vor, und somit die Vorstellung, dass mit ihm das Christentum in unseren Landstrichen begann. Doch fand sein Wirken tatsächlich im christentumsfreien Raum statt? Und was bedeutet es, Korbinians Leben in einer Heiligen-Vita zu beschreiben? Dr. Christian Later spricht über den Beginn des Christentums in Bayern. Dr. Stephanie Haarländer fragt: Was leistet Hagiographie? Überlegungen an Beispielen aus der Vita Corbiniani.

Termin Mi, 24.07.2024

Beginn / Ende 19.00 Uhr / 20.30 Uhr

Mit

Dr. Stephanie Haarländer, Dr. Christian Later Verantwortlich Florian Heinritzi, Dr. Stephan Mokry Teilnahmegebühr EUR 9,00

Ort Saal der Pfarrei St. Georg, Rindermarkt 3, 85354 Freising Anmeldeschluss Mo, 22.07.2024

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Der Heilige Korbinian auf einem Deckengemälde im Freisinger Dom

• Korbiniansjubiläum

• Lange Nacht der Kirchenmusik

lange nacht der kirchenmusik

Ein Abend voller musikalischer Vielfalt

1300 Jahre Korbinian – das feiert nicht nur das Erzbistum München und Freising, sondern auch die Stadt Freising. Einer der Höhepunkte der gemeinsamen Feierlichkeiten ist die Lange Nacht der Kirchenmusik am 6. Juli // von magdalena falkenhahn

Die Lange Nacht der Kirchenmusik findet am Samstag, den 6. Juli, von 17 bis 23 Uhr in verschiedenen katholischen und evangelischen Kirchenräumen in Freising statt. Von Chorgesang über Instrumental-Ensembles bis Orgelmusik –der Abend lädt dazu ein, von Kirche zu Kirche zu wandeln und sich von vielfältigen Klängen, meditativer Atmosphäre oder mitreißenden Liedern berühren zu lassen.

Der Abend bietet auch eine Besonderheit: Zwei Neukompositionen kommen zur Uraufführung. Die junge Freisinger Komponistin Elisabeth Fußeder schreibt anlässlich des Korbiniansjubiläums ein Werk für die Junge Kantorei DIE FREISINGER. Den Abschluss der Langen Nacht der Kirchenmusik bildet die Uraufführung der Korbiniansmesse von Norbert Huber. Bei dieser wirken Sänger:innen aus vielen Freisinger Chorgemeinschaften sowie Laien- und Profiorchestermusiker:innen mit.

Die Lange Nacht der Kirchenmusik findet in Kooperation zwischen der Stadt Freising, der Stadtkirche Freising, der Freisinger Dommusik, der evangelischen Kirche Freising sowie

der Domberg-Akademie statt. Das genaue Programm des Abends wird Anfang Juni in den teilnehmenden Kirchen ausgelegt und kann auch online auf der Website der Domberg-Akademie abgerufen werden.

Planen Sie jetzt schon Ihr musikalisches Erlebnis und sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Tickets für dieses kulturelle Highlight! •

Die Veranstaltung wird gefördert durch die Stadt Freising, die Erzdiözese München und Freising und den Förderkreis Kardinal­Döpfner­Haus

magdalena falkenhahn ist stellvertretende Direktorin der Domberg-Akademie und Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung

Tickets erhältlich über das Anmeldeformular der Domberg-Akademie. Voranmeldung erwünscht, spontane Teilnahme mit Bezahlung an der Abendkasse möglich

Termin Sa, 06.07.2024

Beginn / Ende 17.00 Uhr / 23.00 Uhr Teilnahmegebühr EUR 9,00, ermäßigter Ticketpreis EUR 6,00 Ort Freising

Anmeldeschluss Sa, 06.07.2024

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SPECIALS

mühldorf Studiengang Kunstgeschichte

Vom Klassizismus in die frühe Moderne

Die Vorlesungsreihe gewährt einen fundierten Einblick in den Stilpluralismus der kunstgeschichtlichen Epochen vom Klassizismus über Romantik und Realismus bis zum Impressionismus und Postimpressionismus.

Termine

Mi, 18.09.2024 / 25.09.2024 / 02.10.2024 / 09.10.2024 / 16.10.2024

Beginn / Ende

jeweils 09.30 / 11.30 Uhr

Mit Dr. Stefan Schmitt, Kunsthistoriker Teilnahmegebühr EUR 195,00

Ort Haus der Wirtschaft, Töginger Straße 18d, 84453 Mühldorf am Inn Info www.kreisbildungswerkmdf.de/veranstaltung-40481

Anmeldeschluss So, 15.09.2024

KUNST UND KREATIVITÄT IN DEN BILDUNGSWERKEN

Vorträge, Seminare, Workshops: Themenbezogene Highlights von Kreisbildungswerken in der Erzdiözese München und Freising – von Landshut bis Rosenheim

DA erfahren Sie mehr! Scannen Sie den QR-Code für einen Überblick über die Veranstaltungen der Kreisbildungswerke

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mühldorf dachau münchen rosenheim erding landshut

mühldorf

Blechblasinstrumentenbau Führung durch das Unternehmen Miraphone

Das Waldkraiburger Unternehmen Miraphone ist heute Marktführer im Bereich des Blechblasinstrumentenbaus und zählt zu den größten Instrumentenherstellern weltweit. Eine Führung durch den Betrieb gewährt einen Blick hinter die Kulissen und vermittelt spannende Informationen zur Unternehmensgeschichte, zur Produktion und den Instrumenten.

Termin Mi, 12.06.2024

Beginn / Ende 09.30 / 11.30 Uhr

Teilnahmegebühr EUR 8,00

Ort Miraphone eG, Traunreuter Str. 8, 84478 Waldkraiburg

Info www.kreisbildungswerkmdf.de/veranstaltung-40446

Anmeldeschluss Do, 06.06.2024

münchen

Lebendige Schöpfung Ein spiritueller Malkurs Noch nie wurde unser Verhältnis zur Natur so auf die Probe gestellt wie in Zeiten des Klimawandels. Der Malkurs soll einen neuen Blick auf unsere Welt werfen, die auch im christlichen Verständnis unser wahres Zuhause und Teil von uns ist. Dabei wird die künstlerische Praxis von Achtsamkeitsübungen und spirituellen Impulsen begleitet. Die Künstlerin Eva Maria Bischof-Kaupp leitet mit Mal- und Zeichenübungen durch verschiedene Schöpfungsaspekte, Hanna Wolter-Henkel und Miriam Lücke setzen täglich spirituelle Impulse. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Termine Di, 23.07.2024 / Mi, 24.07.2024 / Do, 25.07.2024 / Fr, 26.07.2024

Beginn / Ende

jeweils 10.00 / 16.00 Uhr (am 25.07.2024: 10.00 / 12.00 Uhr)

Mit Eva-Maria Bischof-Kaupp, Künstlerin; Hanna Wolter-Henkel, QiGong- und Achtsamkeitslehrerin; Miriam Lücke, Theologin Teilnahmegebühr EUR 280,00

Ort Botanikum, Glashaus 12, Feldmochinger Straße 79, 80993 München

Info www.muenchnerbildungswerk.de/ veranstaltung/150975

Anmeldeschluss Mi, 17.07.2024

malakademie münchen Gewaltig oder gewalttätig? Ein spiritueller Bildhauerkurs zur Natur

Wir leben in einem Zeitalter, in dem der Mensch augenscheinlich alles beherrscht, und zugleich sind wir seit jeher der Kraft der Natur ausgesetzt. Dieser Bildhauerkurs, geleitet von der Künstlerin Anette Bley, beschäftigt sich mit Natur in ihren gewaltvollen Aspekten. Dabei hat jede:r Teilnehmende die Möglichkeit, sich über vier Tage hinweg einem besonderen Naturschauspiel kreativ und mental zu widmen. Begleitet von achtsamen und spirituellen Impulsen durch Hanna WolterHenkel und Astrid Herrmann. Vorkenntnisse sowohl in künstlerischer als auch in spiritueller Hinsicht sind nicht notwendig. Hinweise zum benötigten Material finden Sie auf der Webseite.

Termine Di, 30.07.2024 / Mi, 31.07.2024 / Do, 01.08.2024 / Fr, 02.08.2024

Beginn / Ende 10.00 / 16.00 Uhr Mit Anette Bley, Astrid Herrmann, Hanna Wolter-Henkel Teilnahmegebühr EUR 280,00 Ort Botanikum, Glashaus 12, Feldmochinger Straße 79, 80993 München

Info www.muenchnerbildungswerk.de/ veranstaltung/150977

Anmeldeschluss Mi, 24.07.2024

landshut

Hans im Glück

Ein humorvoller Kompaktkurs in Lebenskunst für Fortgeschrittene

Semester-Eröffnungsveranstaltung des CBW

Aus dem Märchen von Hans im Glück lässt Konrad Haberger angereichert mit biblischen Zitaten und biografischen Beispielen, Lebenserfahrung und Lebensweisheit ein Epos über die Kunst, ein erfülltes Leben zu führen, entstehen.

Termin Do, 19.09.2024

Beginn / Ende 19.00 / 21.00 Uhr

Mit Konrad Haberger Teilnahmegebühr Kostenfrei

Ort Pfarrzentrum St. Martin, Martinsfriedhof 225, 84028 Landshut

Info www.cbw-landshut.de/ veranstaltung-54461

dachauer forum

Soundtrack of my life

Musik meines Lebens

Musik begleitet unser Leben. Früher waren es Radio und Kassetten, heute sind es die Playlists auf dem Handy. Manche Lieder und Musikstücke sind ganz eng mit wichtigen Abschnitten unserer Biografie verbunden. Wenn wir sie hören, werden Erinnerungen wach. In einem zweiteiligen Format wollen wir diesen „Soundtrack“ unseres Lebens wieder entdecken und damit auch wichtige Stationen unseres Lebens.

Termine Do, 16.05.2024: Einführung online; So, 09.06.2024: Präsenzveranstaltung

Beginn / Ende jeweils 19.30 / 20.30 Uhr

Mit / Verantwortlich Susanne Deininger Teilnahmegebühr EUR 10,00

Ort Termin 1: Online via Zoom

Termin 2: Pfarrheim St. Ursula, Dorfstraße 7, 85221 Dachau, Ortsteil Pellheim Info www.dachauer-forum.de/ veranstaltung/soundtrack-of-my-life/ Anmeldeschluss Mo, 13.05.2024

rosenheim Morgenyoga Wach und zentriert in den Tag starten

Eine kurze Yogaeinheit, mit der du wach, präsent und gelassen in den Tag starten kannst. Sanfte und achtsame Dehnungen und Drehungen bringen den Körper aus seiner Morgensteife heraus. Einfache Flows in Verbindung mit einer passenden Atempraxis bringen Herz und Kreislauf in Schwung. Eine kleine Meditation zum Abschluss lässt dich den neuen Tag gelassen und zuversichtlich begrüßen.

Termine 5x Di, ab 02.07.2024

Beginn / Ende jeweils 07.00 / 07.45 Uhr Mit / Verantwortlich Robert Hoyer, Yogalehrer, Ingenieur, Digitalbegleiter Teilnahmegebühr EUR 30,00 Ort Online via Zoom Info www.bildungswerk-rosenheim.de Anmeldeschluss So, 30.06.2024

erding Wir tanzen in den Sommer Wach

Internationale Kreistänze mit Live-Musik der Gruppe Mondfeuer

„Sommerwind, nimm mich mit, lass mich fliegen über Wiesen, im Einklang mit allem, was sich da tanzend wiegt!“

Termin Mi, 03.07.2024

Beginn / Ende 19.00 / 22.00 Uhr Mit / Verantwortlich Elisabeth Blessing Teilnahmegebühr EUR 15,00 Ort Pfarrheim Aufkirchen, Am Kirchberg 2, 85445 Aufkirchen (bei schönem Wetter im Freien) Info www.kbw-erding.de/veranstaltung-24458

33 BILDUNGSWERKE

„Das ist jedes Mal ein Gewinn!“

Wir freuen uns sehr über die zahlreichen schönen Reaktionen, die uns regelmäßig zu unseren Veranstaltungen, zum Director‘s Blog und dem Magazin erreichen! Vielen Dank!

Du bewirkst und bewegst mit Deinen Veranstaltungen und Projekten so viel Gutes – und bildest ein total wichtiges positives Gegengewicht zu den sonstigen Zuständen in der Kirche!

cig-redakteurin johanna beck in einer e-mail an claudia pfrang

Zum Director‘s Blog

„Katholisch und obdachlos“ Vielen Dank für den sehr gelungenen Blog! Das ist in jeder Hinsicht ein Format at its best.

Egon Endres per E-Mail

Zum Workshop Sketchnotes

– Grundlagen I

Weiter so! Sie leisten hervorragende Arbeit. Sie sind an wichtigen, aktuellen Themen dran. Auch das Magazin ist toll! aus einer Veranstaltungsevaluation

Zur Veranstaltung „Gottessprache nach Missbrauch“

Danke – so wichtiges Thema. Nimmt kein Ende. Alles Liebe für Sie und danke fürs Nicht-müde-werden!

Franziska Pichler per E-Mail

Zur Veranstaltung „Segen oder Sakrament“

Ich gratuliere Ihnen, dass Sie diese Serie durchführen. Das ist jedes Mal ein Gewinn!

Mag. theol. Franz Harant per E-Mail

Zum Director‘s Blog „Sehnsucht nähren“

Vielen Dank für Ihre Impulse und Gedanken, den beeindruckenden Director‘s Blog! Es war ein Highlight in meinen E-Mails vor Weihnachten, und ich freue mich schon auf Ihre nächsten Impulse! Magdalena Dobler aus Passau

Zur Online-Vorlesung „Vom Wissen zum Tun“ Seit der Online-Vorlesung „Vom Wissen zum Tun“ bin ich Fan der Domberg-Akademie.

Ich wünsche Ihnen, dass Ihre tolle Arbeit und klare Positionierung auch 2024 weiter sichtbar sein wird und innerhalb der Kirche wie in der Öffentlichkeit in ihrer Relevanz stark wahrgenommen wird.

Lob

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florian wenzel per e-mail

Ihre Arbeit, Ihre Themen – alles extrem aktuell und wertvoll. Vielen Dank!

Hubert Koch per E-Mail

Ich möchte Ihnen einfach am Ende dieses Jahres ein Dankeschön sagen. Corona hat uns doch etwas Gutes hinterlassen. Wir können uns über viele Kilometer hinweg treffen, uns um spannende Themen und hervorragende Wissenschaftler und interessante Menschen scharen, zwar online – aber ohne Zoom wäre das nicht möglich und ohne Corona vielleicht auch nicht. Deshalb ein Dankeschön, Sie machen dies mit Ihren Mitarbeitern möglich.

Irmgard Bücker per E-Mail

Zum DA-Magazin

Ich bin evangelische Religionspädagogin im Ruhestand und bekomme Ihr Magazin. Ich möchte Ihnen gerne mitteilen, dass ich von den Inhalten, den Personen, der Aufnahme aktueller Themen komplett begeistert bin. Ich kenne kein kirchliches Medium in dieser Qualität. Vieles inspiriert mich sehr. Vielen Dank, dass ich daran teilhaben darf.

Karin Spangler per E-Mail

Schreiben Sie uns!

Wenn Ihnen eine Veranstaltung gefällt, ein Blog-Beitrag Sie zum Nachdenken bringt, das DA-Magazin Sie inspiriert – aber auch, wenn Sie Kritik haben: Schreiben Sie uns am besten per E-Mail an: info@domberg-akademie.de

Wir freuen uns über Ihre Nachricht!

34 ÜBER UNS
Via Instagram
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DIE BILDUNGSFLAT ZUM SAISONTHEMA DIE KRAFT DER KÜNSTE EMOTION. TRANSFORMATION. REVOLUTION

Entscheiden Sie sich jetzt für unsere Bildungsflat. Zum vergünstigten Paketpreis erhalten Sie Zugang zur Online-Veranstaltungsreihe des aktuellen Saisonthemas und eine exklusive Buchprämie – so lange der Vorrat reicht.

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Wir danken Bücher Pustet in Freising für die tolle Unterstützung bei der Umsetzung unserer Bildungsflat!

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Hildegard Mair (Kursmanagement)

Untere Domberggasse 2

85354 Freising

Tel.: 08161 181-2177

info@domberg-akademie.de

Wir machen Bildung für alle möglich

Für ausgewählte Veranstaltungen führen wir unser Solidarmodell weiter. Das freiwillige Bezahlmodell finden Sie dann jeweils unter den Teilnahmegebühren.

Und so funktioniert’s: Wir nennen Ihnen zu einer Veranstaltung einen empfohlenen Teilnahmebetrag.

Um allen Interessierten die Teilnahme an den Angeboten zu ermöglichen, können die Veranstaltungen kostenlos oder zu einem ermäßigten Preis besucht werden.

Wer anderen Interessierten die Teilnahme an der Veranstaltung ermöglichen möchte, kann freiwillig mehr bezahlen (Solidarbeitrag).

da ist das Magazin der Domberg-Akademie Stiftung Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising Untere Domberggasse 2 85354 Freising www.domberg-akademie.de

Verantwortlich für den Inhalt (V.i.S.d.P.): Dr. Claudia Pfrang, Direktorin Redaktion DA: Dr. Stephan Mokry, Dr. Claudia Pfrang, Geraldine Raithel, Dr. Thomas Steinforth Konzeption, Redaktion und Grafik: André Lorenz Media & Merchandise GmbH, Sauerlach, www.andrelorenz.de

Bildnachweise:

Key Visual und Saisonthema Motivsuche: design wirkt, München

Druck:

Lerchl-Druck e. K., Liebigstraße 32, 85354 Freising Tel. 08161-53030, info@lerchl-druck.de

Gedruckt mit mineralölfreien Ökofarben auf 100% Recyclingpapier.

Alle Fotos der Mitarbeitenden der Domberg-Akademie: Fotoagentur Kiderle oder privat. Cover, S. 6-9: iStock/Georgii Boronin // S. 10/11: privat // S. 12–14: André Lorenz // S. 16: iStock/bernie_photo // S. 19/20: Domberg-Akademie // S. 22: Pixabay // S. 24: Büchter-Römer // S. 26: iStock/Dusan Stankovic // S. 28: shutterstock/dindumphoto // S. 29: Shahid Alam // S. 31: EOM, HA Kunst/Achim Bunz, München // S. 32: pixabay // S. 33 (v. l.n.r.): miraphone, Eva-Maria Bischof-Kaupp, Münchner Bildungswerk, Konrad Haberger // S. 34: shutterstock/oatawa

Wir bemühen uns sorgfältig um die Bildrechte der von uns verwendeten Bildmotive. Sollten wir eines versehentlich vergessen oder falsch bezeichnet haben, bitten wir um Nachricht.

35 ÜBER UNS, BILDUNGSFLAT & KONTAKT
solidarmodell
IMPRESSUM
Abgrenzung gegen Rechtsextremismus 1300 Jahre Heiliger Korbinian Erfolgsreihe GOTT.neu.denken Bischöfe und die Frage Zeitreise mit der stellt unbequeme DIE KRAFT DER KÜNSTE Emotion . Transformation . Revolution

„Im Glauben an Jesus Christus und in christlicher Freiheit und Verantwortung haben Menschen seit dem Ursprung des Christentums Stiftungen errichtet, um Zwecke zu erfüllen, die ihnen aus diesem Glauben heraus wesentlich waren. Diese kirchlichen Stiftungen prägen und gestalten bis heute das Bild von Kirche und Gesellschaft mit. Sie sind Ausdruck dafür, dass die Welt von Gott getragen ist und von ihm her Grund, Bestand und Sinn hat.“

Kirchlich stiften heute

In ihrer Präambel bringen die Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis auf den Punkt, worin sich kirchliche Stiftungen von ihren nichtkirchlichen Pendants unterscheiden: Die innere Haltung der Stifterin oder des Stifters macht den Unterschied, nicht das Vermögen oder die Strukturen. War es in den Anfängen des Stiftungswesens häufig noch die Sorge um das eigene Seelenheil, die zum Stiften motivierte, möchten kirchlich Stiftende heute meist ihre Glaubensfreude teilen und für andere Menschen erfahrbar machen, was sie selbst als Segen erlebt haben.

Das kann beispielsweise eine gute Schul- und Persönlichkeitsbildung an einer kirchlichen Schule sein. Oder die Geborgenheit einer Unterkunft für Menschen, die sonst auf der Straße blieben. Oder Beistand in seelischen Ausnahmesituationen, spirituelle Erfahrung in der Kunst, Begegnung mit anderen Gläubigen, … Wer diese innere Haltung hat, für den ist der Weg vom Denken zum Tun nicht weit. Wenn Sie sich für kirchliches Stiften und Spenden interessieren, gibt es für Sie eine zentrale Anlaufstelle: das Stiftungszentrum der Erzdiözese München und Freising. Erfahren Sie, wie kirchliche Stiftungen heute wirken, und wie Sie selbst ein Teil dieser Gemeinschaft werden können.

Stiftungszentrum der Erzdiözese München und Freising im Kloster Beuerberg

Königsdorfer Str. 3 82547 Eurasburg-Beuerberg

T +49 ( 89 ) 2137-74262

stiftungszentrum@eomuc.de www.stiftungszentrum-beuerberg.de

Dr. Stefan Fritz (l.) und Karl Maximilian Miserok, Geschäftsführer
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