Über das ambivalente Verhältnis von Mensch und Tier
10 Jahre Enzyklika Laudato si‘
Wir werfen einen Blick auf eine vergessene Vision
Die erschöpfte Demokratie?
Wir suchen nach konstruktiven Wegen aus der Vertrauenskrise
Neuer Pilotkurs für Ehrenamtliche
Trauernde spirituell, kultur- und religionssensibel begleiten
Elena ist 56 Jahre alt und lebt in Bulgarien. Dort gehört sie zur Minderheit der Roma. In ihrem Alltag hat sie immer wieder Diskriminierung erleben müssen. Bildung ist für sie und ihre Familie der Schlüssel zu einem besseren Leben - zu einem Leben in Würde.
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Menschen stärken im Osten Europas
IN DIE TIEFE GEHEN IN VER-RÜCKTEN
ZEITEN
EDITORIAL
• Dr. Claudia Pfrang Direktorin der Domberg-Akademie cpfrang@ domberg-akademie.de
BBeim Blick auf die derzeitigen Nachrichten kommt mir oft „verrückt“ über die Lippen. Verrückt etwa, wie innerhalb kurzer Zeit ein einziger Staatschef lange als stark geglaubte Bündnisse aus den Angeln hebt, wie demokratische Verfahren missachtet und Rechtsstaatlichkeit übergangen werden. Die gesamte Welt muss sich angesichts dieses Handelns, das all unsere bisherigen Maßstäbe buchstäblich verrückt, neu sortieren. Da ist es schon eine Kunst, in Anbetracht all der rasanten Veränderungen und Unsicherheiten nicht verrückt zu werden. Die Zukunftsforscherin und Militärexpertin Florence Gaub, Leiterin der Forschungsabteilung am Nato Defense College in Rom, sagte kürzlich in einem Interview: „Gegen all das Stakkato hilft eigentlich nur, in die Tiefe zu gehen.“
In die Tiefe gehen: Damit meint sie, sich nicht in der Flut an Nachrichten, die jeden Tag auf uns einprasseln, zu verlieren und sich von der Aufgeregtheit der Sozialen Netzwerke nicht anstecken zu lassen, sondern sich mit den Vorgängen tiefgründiger zu beschäftigen. Bildung ist damit mehr denn je gefordert, nicht nur Informationen zu vermitteln, sondern diese einzuordnen, zu analysieren und zum Austausch darüber anzuregen. Nur so bildet sich ein Orientierung gebendes Wissen.
In die Tiefe gehen, das beginnt bei mir selbst. Was kann ich selbst dafür tun, mich von der Flut an Informationen nicht überrollen zu lassen? Letztlich bedeutet dies aber, selbst auf den Grund zu gehen: Wer bin ich, welche Werte leiten mich? Was gibt mir Halt und Orientierung? Welche Beziehungen sind mir wichtig? Wie kann ich diese festigen, damit wir uns gegenseitig in diesen fragilen Zeiten stärken und Halt geben?
In die Tiefe gehen, das heißt auch, sich bewusst zu werden, in welchem (nicht nur zwischen-menschlichen) Beziehungsgeflecht wir als Menschen „im gemeinsamen Haus“ leben, wie es Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si‘ vor zehn Jahren betonte (mehr dazu finden Sie auf S. 22f.). Darum geht es auch in unserem Saisonthema „Über das ambivalente Verhältnis von Mensch und Tier“. Wir sind das Lebewesen, so schreibt meine Kollegin Karin Hutflötz in ihrer Coverstory zum Saisonthema, „das alle anderen mitdenken und für eine »Ehrfurcht vor dem Leben« im Ganzen eintreten kann, wie Albert Schweitzer es als Kernsatz seiner Ethik vertrat: ‚Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.‘“ Das ist eine große Aufgabe. Wir können im eigenen Leben einiges dazu beitragen, dass Tiere nicht verzweckt, ausgebeutet und abgeschlachtet werden, sondern wir gemeinsam auf dieser Erde leben. Hier haben wir eine große Verantwortung und können auch eine ganze Menge dafür tun – ganz konkret in unserem Alltag. Das beginnt beim eigenen Fleischkon-
sum: Nicht wenige verzichten ganz auf Fleisch. Insgesamt wächst das Bewusstsein, dass es für den Planeten und uns Menschen besser wäre, weniger Fleisch zu essen und beim Einkauf darauf zu achten, dass es aus einer verantwortbaren Tierhaltung kommt.
„Um optimistisch nach vorne blicken zu können“, so Florence Gaub, „suche ich nach Handlungsspielräumen. Und die gibt es.“ Gemeinsam mit Ihnen möchten wir uns auf die Suche nach Handlungsräumen begeben, ob in der hinüber Manufaktur im Blick auf die Zukunft von Kirche oder mit unserem Escape Game „Klimaprofis – saving tomorrow“.
Bildung in diesen verrückten geopolitischen Zeiten, in Zeiten von Fake News, Populismus und Polarisierung meint daher Informationen zu analysieren und einzuordnen, zur Verständigung über „Bubbles“ hinweg beizutragen, aber auch Räume zu öffnen, in denen Menschen sich zusammentun und Selbstwirksamkeit erfahren. Dazu müssen auch wir uns als Akademie mit vielen zivilgesellschaftlichen Akteuren vernetzen. Dies tun wir insbesondere im Bereich der Stärkung der Demokratie beispielsweise in der Unterstützung von Demokratiebündnissen, die immer wieder dazu aufrufen, für Demokratie und Menschenwürde auf die Straße zu gehen.
Sich nicht verrückt zu machen, aber ver-rückte Vorgänge klar zu benennen, dabei in die Tiefe zu gehen und zu entdecken, was Sie stärkt: Dazu wollen wir mit unserem Bildungsangebot anregen.
Ihre
DAS MAGAZIN DER
5 WIE WAR‘S?
Rückblick auf das Saisonthema
" In Verbindung gehen" 6
MENSCH UND TIER, ODER:
DER GELEBTE WIDERSPRUCH
Über unsere ambivalentes Verhältnis zum Tier 10
DREI FRAGEN: WIR UND DAS TIER 12
EIN HIMMEL VOLLER TIERE?
Über grundlegende Fragen zum Tier 15
DIE TOP-VERANSTALTUNGEN ZUM SAISONTHEMA 16
DEMOKRATIE & ETHIK
• Vom ambivalenten Umgang mit der AfD
• Reichtum: Eine Frage der Gerechtigkeit 18
KOMPETENZZENTRUM
DEMOKRATIE UND MENSCHENWÜRDE
• Rückblick auf das KDM-Vernetzungstreffen 19
DIVERSITÄT
• 100 Boote für die Solidarität 20
RELIGION & KIRCHE
• Gemeinden als safer spaces • Neue Podcast-Folgen 22
UMWELT & NACHHALTIGKEIT
• Bedrohung schweißt zusammen • Zehn Jahre Laudato si' 24
KULTUR & KREATIVITÄT
• Kreativität schafft Raum und Zeit • Versöhnliche Kraft 26
PERSÖNLICHKEIT & PÄDAGOGIK
• Menschen statt Meinungen
• Sich selbst in Vielfalt verstehen und annehmen 28
WERKSTATT ZUKUNFT
• Zur Vermenschlichung der KI
• Ehrenamt fördern Ein Projekt zeigt Perspektiven auf
• Kurs in ehrenamtlicher Trauerbegleitung“
IN VERBINDUNG GEHEN
Krisen meistern, solidarisch handeln. // von magdalena falkenhahn und claudia pfrang
Große Nachdenklichkeit erfüllte den bis auf den letzten Platz besetzten Saal im Epiphanias-Zentrum in Freising, als Schauspieler Norbert Eilts Texte Dietrich Bonhoeffers rezitierte. Anlässlich seines 80. Todestages erinnerten wir gemeinsam mit dem evangelischen Dekanat und der Kirchengemeinde Freising an den Theologen, dessen konsequentes Handeln ihn im Widerstand gegen das menschenverachtende NSRegime das Leben kostete. Er zeigte Zivilcourage in schwierigen Zeiten.
Das von Eilts gestaltete „WortKinoTheater“ verzichtete auf direkte Bezüge zur Gegenwart, doch die Aktualität von Bonhoeffers Gedanken war angesichts des Erstarkens rechtspopulistischer und autoritärer Kräfte unübersehbar. So drehten sich auch die entscheidenden Fragen im Nachgespräch um die zentralen Anliegen unseres Saisonthemas: Wie können wir vereint diesen Entwicklungen entgegentreten? Wie Haltung und Zivilcourage zeigen? Wie gemeinsam Krisen meistern?
Einen wissenschaftlichen Blick auf diese Fragehorizonte warf Natalie Grimm vom Forschungsinstitut für Gesellschaftlichen Zusammenhalt (FGZ). In einer von drei Online-Veranstaltungen zeigte sie auf, dass soziale Ungleichheit den Zusammenhalt in Deutschland gefährdet. Einkommens- und Bildungsunterschiede verstärken gesellschaftliche Polarisierung genauso wie die Entkoppelung und Entfremdung sozialer Netzwerke und Einstellungskonflikte zwischen sozialen Milieus. Dies hat zur Folge, dass sich soziale Netzwerke zunehmend innerhalb homogener Milieus bewegen und sich die Gesellschaft zusehends polarisiert. Sich abgehängt und zurückgelassen zu fühlen, ist ein gefährliches Phänomen für den Zusammenhalt. Dagegen können Abwertungserfahrungen verhindert werden, wenn Menschen im privaten oder institutionellen Bereich Unterstützung erhalten haben. Zusammenhalt ist daher eine elementare Ressource für unsere und in unserer Gesellschaft.
Um der sozialen Segregation entgegenzuwirken, sind daher Begegnungsräume nötig, die den Austausch über soziale und kulturelle Grenzen hinweg ermöglichen. Dies betonten auch Uschi Weber, Leiterin eines Mehrgenerationenhauses im Münchner Norden, und Prof. Dr. Egon Endres von der Katholischen Stiftungshochschule
München. Gerade niedrigschwellige, kostenfreie Angebote wie Nachbarschaftstreffs fördern den Aufbau loser sozialer Verbindungen – Kontakte, die nicht immer zu Freundschaften führen, aber im Alltag wertvolle Unterstützung bieten können. Oft sind es gerade diese losen Beziehungen, die Zugang zu Informationen oder Netzwerken ermöglichen, die enge Kontakte wie Familie oder Freund:innen nicht bieten können. Ein zentraler Aspekt ist also die Frage nach Solidarität. Nicht jede Form der Unterstützung ist bereits ein Akt der Solidarität. Erst wenn Hilfe über das Individuelle hinausweist und auf die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse zielt, kann man von echter Solidarität sprechen. Sie entsteht im gemeinsamen (Aus-)Handeln –aus ganz unterschiedlichen Motivationen heraus.
Solidarität wächst im Tun
Was bleibt als Fazit aus den vielfältigen Diskussionen? Der Appell zum Handeln. Demokratie ist mehr als eine Regierungsform – sie ist eine Haltung. Solidarität ist mehr als Mitgefühl – sie ist eine Praxis. Und jede:r Einzelne trägt Verantwortung dafür, dass es auf den Spielfeldern unserer Gesellschaft möglichst fair zugeht. Damit schließt sich der Kreis zu Bonhoeffer, dessen Vermächtnis uns mahnt, Verantwortung zu übernehmen für eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung – und zwar nicht abstrakt, sondern ganz konkret im Reden, Denken und Tun. Sein berühmter Satz: „Nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit“ erinnert uns daran, für unsere Werte einzustehen – auch wenn es unbequem wird. •
magdalena falkenhahn ist stellvertretende Direktorin der Domberg-Akademie und Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung
BIS APRIL 2025
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dr. claudia pfrang ist Direktorin der Domberg-Akademie
MENSCH UND TIER, ODER: DER GELEBTE WIDERSPRUCH
Wir sind zu großem Mitgefühl fähig, wenn es um eigene Haustiere oder abstrakten Tierschutz geht. Dafür spenden wir fast genauso viel wie für Menschen in Krisen und Not. Doch der rechtliche Status von Tieren ist unklar, erst recht unser Verhältnis zu ihnen. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten sind Gegenstand der Forschung. Die Ambivalenz im Umgang mit Tieren prägt unser Denken und Handeln. // von karin hutflötz
Zwischen Liebe und Gewalt bewegt sich unser gesellschaftliches Verhältnis zu Tieren. „Von Mäusen und Menschen“ heißt ein bis heute lesenswerter Roman von John Steinbeck als Gleichnis über Wert und Würde von Mensch und Tier. Es geht um die soziale Stärke und die existenzielle Tragweite von Verbundenheit und Loyalität, sowie um Sehnsüchte und Abgründe, die sich in liebevollem wie gewalttätigem Bezug zu Tieren spiegeln. Tiervideos und „Petfluencer“ spielen in der Werbung und auf Social Media eine große Rolle. Katzenvideos gehen weltweit viral und sprechen Menschen über alle sozialen, kulturellen und religiösen Grenzen hinweg emotional an.
Ethische und rechtliche Unschärfe
Große Gefühle hegen wir für Tiere, mit denen wir zusammenleben: empfinden Liebe, Fürsorge und Verantwortung wie für menschliche Gegenüber. Zugleich akzeptieren wir massenhafte Tierhaltung als profitables Geschäft unter unwürdigen Bedingungen, das Schlachten und Verspeisen von intelligenten Säugetieren. Auch können wir Gewalt an Tieren nicht ahnden, weil deren Rechtsstatus unscharf ist.
Obwohl im Gesetz anerkannt ist, dass Tiere Mitgeschöpfe sind, die Schmerzen und Leiden empfinden (darum gibt es das Tierschutzgesetz, vgl. §1 Satz 2 TierSchG, aber auch §90 BGB), haben sie letztlich nur Objektstatus, sind als Besitz von Menschen deren Willkür und Interessen anheimgestellt. §90 BGB sagt zwar: „Tiere sind keine Sachen“, legitimiert aber an gleicher Stelle, dass sie wie Sachen behandelt werden dürfen, weil der Besitzer des Tieres mit ihm „nach Belieben verfahren kann“.
Zwischen Verklärung und Verachtung
Das äußert sich auch in widersprüchlichem Handeln im Alltag: Um Menschen zu helfen und Heilmittel zu entwickeln, also in guter Absicht, werden zahllose Mäuse und andere Säugetiere bewusst und qualvoll in den Laboren der Welt getötet. So groß die Zahl und das Leid der Tiere im Dienst der Wissenschaft ist, so selbstverständlich ist uns der Griff zu Tabletten oder Kosmetikprodukten, die sicher an Mäusen und anderen Tieren getestet wurden. Dieses Dilemma ist kaum aufzulösen, steht aber faktisch dafür, dass das Mitgefühl mit Tieren nicht handlungsleitend ist. Der geringere Wert der Tiere ist unserem Umgang mit ihnen stets eingeschrieben, kulturell sanktioniert und religiös geprägt. Der Mensch versteht sich selbst als „animal rationale“, das mit Vernunft oder Geist begabte, daher höher gestellte Tier. Insofern sind die anderen Tiere nur eine Vorstufe und „das ganz andere“ zu uns. Deshalb können auch für ein mitunter noch so geringes Bedürfnis des Menschen (Haarspray-Test, oder der Hamster-Kauf) die Nutzung und Ausnutzung, die Verwertung und Verdinglichung von Tieren in Kauf genommen werden, ohne als Unmensch zu gelten.
Unser Bild vom Tier ist aber nicht nur von Verachtung, sondern auch von symbolischer Verklärung geprägt. Mit Haustieren können wir oft tiefe, lebenslange Beziehungen eingehen. Stoff- und Kuscheltiere spielen eine große Rolle für die emotionale Entwicklung von Menschen. Und als Film- und Fantasiefiguren, in Parabeln und Gleichnissen können Tiere ohne Weiteres moralische Leitbilder sein und menschliche Ideale und Tugenden verkörpern mit hohem Bildungswert: „Puh der Bär“, der „König der Löwen“ oder „Animal Farm“ sind kulturell nicht wegzudenken.
Das Tier in mir?
Wer ist der Mensch im Verhältnis zu anderen Tieren? Was gilt uns als „tierisch“ oder „animalisch“, woran denken wir bei dem „Tier in uns“? Neben der sexuellen Konnotation geht es dabei immer um Kontrollverlust und „niedere Triebe“, wie Lust oder Wut, Futterneid oder Revierkämpfe. Im vermeintlich Niederen sind wir aber unseren Emotionen und Intuitionen näher, sind leibverbundener und lebendiger da. Wie Forschung zeigt, treffen wir dann deutlich bessere Entscheidungen, haben Zugang zu dem, was im Hier und Jetzt zählt und was ein kooperatives Miteinander erst möglich macht. Doch indem wir uns dem zuwenden, beugen wir uns nicht zum „Niederen“ in uns, sondern zum Tieferen. Wie wenn man sich zu einem Kind hinunterbeugt, das lacht oder weint, um ihm wohlwollend und auf Augenhöhe zu begegnen und zu hören, was es braucht. Der Mut, gerade damit bewusst und liebevoll, hörend und sehend in Kontakt zu gehen, was sich als Angst oder Schmerz, als Lebendigkeit und Mitgefühl meldet, hilft nicht nur, sich selbst besser zu spüren, sondern bereichert und befriedet auch das soziale Miteinander. Wer seine jeweilige
Stimmung und Gefühle wahrnimmt und artikuliert, kann Bedürfnisse besser äußern, muss ggf. nicht alternativ auf indirekten Wegen dafür sorgen und manipulativ agieren. Gerade in Bezug zu Tieren (z.B. in Therapien mit Tieren) oder mittels Tier-Bildern und -Symbolen, können wir uns inneren Bedürfnissen und äußeren Stimmungen klarer zuwenden, auch persönliche Sehnsüchte und soziale Qualitäten vergegenwärtigen, die sonst unzugänglich und verstellt wären.
Verbundenheit
würdigen statt Vielfalt abwerten!
Darin zeigt sich bereits die tiefe Verbundenheit von Mensch und Tier, die bislang aber noch kaum in den Blick genommen, geschweige denn gewürdigt wird. Dafür tritt die Biologin und Philosophin Donna Harraway seit langem ein. In ihrem „Manifest für Gefährten“ zeigt sie, wie tief die Verbundenheit zwischen Mensch und Tier sein kann und wie destruktiv für uns die kategorische Trennung zwischen Mensch und Tier ist. Sie plädiert für eine grundlegend neue Sicht auf das Zusammenleben, für eine Welt, in der die Beziehung wichtiger ist als das Individuum und die Lebewesen in ihrer Vielfalt als gleichwertig anerkannt werden. In der Alltagswelt und -sprache ist diese Utopie aber noch nicht angekommen.
Hier gilt für viele das Tierische nach wie vor als „nieder“ und das Lebendige (Kraft der Spontanität, organisches Wachstum und Schöpferkraft) wird geringgeschätzt. Das Maschinen-Bild des Menschen (Kontrolle, Effizienz und Funktionalität) dagegen gilt immer mehr, gerade im Hype um KI verspricht das Heil und Erlösung. Trotzdem oder gerade deswegen spielen Tiere eine wichtige Rolle im So-
zialleben der Menschen. Haustiere sind zuverlässige Gefährt:innen auf dem Lebensweg, geben menschlicher Wärme und Fürsorge ein „Zuhause“.
Das Tier – ein würdeloses Wesen?
Kann das Tier in dem Fall Selbstzweck haben, ein Wesen mit absolutem Wert und Würde sein? Ein Attribut, das nach Ansicht der westlichen Philosophie nur dem Menschen zukommen kann. Unsere Würde, so Kant, bemisst sich daran, dass wir niemals nur Mittel füreinander sind, sondern immer ein Zweck an sich. Auch wenn wir uns wechselseitig nicht immer so behandeln und dem WürdeAnspruch Rechnung tragen, die wir als Mensch, als Gleiche unter Gleichen haben, so verlieren wir prinzipiell und rechtlich nie den Anspruch darauf, sozial auf Augenhöhe behandelt zu werden. Anders das Tier.
Wir verhätscheln Hunde und schlachten Schweine: ein Widerspruch in unserem Umgang mit Tieren? Nur scheinbar, denn beides bleibt in der Logik von Verwertung und Unterwerfung. Gesellschaftlich legitimiert benutzen wir Tiere für das Stillen primärer Bedürfnisse – seien sie seelischer Art, wie das Bedürfnis nach Wärme und Nähe zu einem lebendigen Wesen, oder leibhafter Art, wie der Hunger nach Fleisch und tierischen Produkten. So hält sich der Mensch tendenziell in einem Herr-Knecht-Verhältnis, bei dem sich der Satz der Genesis „macht Euch die Erde untertan“ faktisch als immer noch wirkmächtig erweist als Auftrag zur Verwertung und Ausnutzung der Mitgeschöpfe, obwohl er genau dies aus theologischer Sicht nicht (mehr) legitimiert. Dies hat jedoch bis heute zur Folge, dass der Mensch Würde und das Tier bestenfalls nur einen Wert hat. Auch ein geliebtes und geschätztes Haustier kann gekauft und verkauft werden, der Mensch als Eigentümer entscheidet über Art und Ort seines Lebens, meist auch seines Sterbens.
Schutz des Lebens –ein Scheinargument
Die konzeptuelle Verortung der menschlichen Würde, unserer Tradition gemäß in rationaler Vernunft und freiem Willen als Überlegenheitsmerkmale des Menschen, macht es möglich. Dass bei weitem nicht jeder Mensch diesen Kriterien entspricht, aber dadurch nicht auf die Stufe des Tieres sinkt, darauf verweist der Philosoph Peter Singer. Weder
Säuglinge noch Schwerkranke erfüllen das Würde-Kriterium, wenn diese an Vernunftausübung und Selbstbestimmung gekoppelt ist. Dennoch hielten wir es ethisch für verwerflich, Säuglinge wie Welpen zu verkaufen oder kranke Menschen wie ausrangierte Nutztiere zu töten, so Singer. Das zeugt, sagt er, von unserem radikalen „Spezifismus“, ein Begriff in Analogie zu Rassismus oder Sexismus. Letzteres bedeutet, dass Frauen so behandelt werden, als seien sie weniger wert als Männer. Rassismus behauptet die Unterlegenheit bestimmter Menschengruppen im Vergleich zu anderen. Spezifismus grenzt die Tiere (und alle anderen Lebewesen) aus der Menge der Würde-fähigen Wesen für den menschlichen Umgang aus. So dass es handelnd nicht mehr nötig und ethisch kaum mehr möglich scheint, sich auf Augenhöhe zu begegnen, Mitgefühl zu zeigen oder zu verstehen, was alle Tiere (uns eingeschlossen) wesentlich verbindet. In der Folge führt das zu Abwertung und Ausgrenzung im Denken und Handeln, und das Gemeinsame ist kaum mehr zu fassen. Daher gilt das Animalische, Tierische, das Tier in uns als niedriger und zu unterdrücken, so wie Frau und Fremder.
Wer ist der Mensch, oder:
Vom Wert des Lebens
Die Frage ist und bleibt aber offen: Wer ist der Mensch im Verhältnis zu anderen Tieren? Was unterscheidet uns von anderen Tieren – und was verbindet uns? Das äußert sich in der für uns „normalen“, aber in der Sache befremdlichen Gleichzeitigkeit von Nutztier- und Haustierhaltung –einem zivilisatorischen Spagat zwischen Verklärung und Verachtung. Psychologisch gesprochen, handelt es sich um eine Polarisierung von Nähe und Distanz. Denn im Haustierkult wird das Tier fraglos anerkannt als Mitgeschöpf, als bezugs- und liebesfähiges Wesen, das zu versorgen und beschützen man keine Kosten und Mühen scheut. Zugleich leben wir als Gesellschaft mit der Massentierhaltung, in der Tiere gefangen gehalten, getötet, geschlachtet werden. Obwohl sich viele Menschen intensiv mit einem neuen Tier- und Naturverständnis auseinandersetzen, sitzen die tradierten Normen der Wertung und Abwertung im Mensch-Tier-Verhältnis tief. Tiere stehen nach wie vor für die Nutzung und Verwertung durch den Menschen zur Verfügung – mit allem, was sie selbst zum Leben haben und brauchen – ohne dass ihr Wert an sich oder ihre Würde hinreichend anerkannt wären. Kant sagte schon, etwas habe entweder einen Wert oder eine Würde – beim (Nutz-)Tier ist der Fall klar. So verdinglicht hat es nicht mehr als den marktdiktierten Kaufwert. Darum kostet ein Huhn aktuell nicht mehr als 15 Euro im Einkauf, meist weniger. Ein geschlachtetes Huhn zur Fleischverwertung unter 10 Euro.
Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Viele sehen das inzwischen kritisch, aber für die Mehrheit der Menschen handlungsleitend ist ein ökologisch geschärftes Unbehagen noch nicht. Sonst stünde die Massenproduktion von Billigfleisch ernsthaft zur Debatte und ein Huhn würde sehr viel mehr als ein Eierkocher kosten. Die Frage, was ein lebendiges Wesen zählt, welcher Eigen-Wert und welche Würde Tieren zukommt, wird noch nicht ernsthaft genug gestellt. Dazu bräuchte es mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein für das Wunder und die Schönheit des Lebens, die kreative Fülle und Kraft der Schöpfung,
die sich jedes Mal aufs Neue zeigt – anfänglich und einzigartig in jedem Huhn: Wieviel Zeit und Mühe es braucht, um zu wachsen und zu gedeihen, sich ganz von selbst zu entfalten, von einer einzigen Keimzelle zu einem Lebewesen, das mit jedem Ei Leben weitergeben kann. Ganz abgesehen von der Würdigung dessen, was an Nährstoffen und Gehalt in einem einzigen Ei steckt: chemisch betrachtet, ein Wunderwerk an Nährstoffen und Nahrungsqualität. Ein Ei enthält alle grundlegenden Aminosäuren, die im menschlichen, also tierischen Körper vorkommen. Eiweißstoffe, die wir nicht selbst herstellen können, die wir für Wachstum und Zellerneuerung aber brauchen.
Tiere als Spiegel der Seele
Auch in der Sprache greifen wir viel öfter, als uns bewusst ist, zu Tier-Bildern und -Bezügen, um Stärken und Schwächen zu charakterisieren (von der „Rossnatur“ bis zum „in-
neren Schweinehund“), um uns wechselseitig zu beschreiben oder zu bewerten: als „aalglatt“ oder „kauzig“, als „lammfromm“ oder „bärenstark“. Im Deutschen umfasst die Liste der gängigen Tier-Metaphern mehr als vierzig Seiten, wie einer linguistischen Studie zu entnehmen ist. Tiere und ihre Charaktere sind ein Spiegel unserer selbst, sind Sprach- und Bildgeber der menschlichen Seele und Ausdruck ihrer Vielfalt. Davon zeugt auch die Bibel mit ihren Tiervergleichen und Metaphern – von Lamm und Löwe bis zu Gott als Hirte. So gibt der Vergleich mit Tieren menschlichen Qualitäten und Charakteren erst ein Gesicht und dem Menschen Zugang zu Tiefendimensionen seiner selbst. Im Kontext von Therapie und seelischer Begleitung birgt der Einsatz von Tieren deshalb viel heilendes Potential.
Das wäre gar nicht möglich, wenn Tiere ganz anders geartet und uns fremd wären. Wenn wir nicht seelisch und geistig Zugang zu ihnen und sie zu uns hätten. Wenn wir nicht gemeinsam in implizitem Wissen miteinander verbunden wären. Nur deshalb können wir in der Begegnung mit Tieren „Familienähnlichkeiten“ suchen und finden. Wir sind sicher nicht „das ganz andere“ zum Tier, auch nicht das prinzipiell überlegene Tier – in welcher Hinsicht sind wir überlegen? Jeder Hund riecht mehr als wir, und das Auge der Fliege sieht immer noch weit mehr als ein Kameraauge es kann. Die Ameise schafft besser funktionierende Staaten, die Bienen perfektionieren die Arbeitsteilung, viele andere Tiere laufen, schwimmen oder fliegen schneller und gekonnter, als Menschen es trotz aller Nachahmung in der Technik können.
Der Mensch: das mit allem bewusst verbundene Tier
Wir sind nur das einzige Tier, das die anderen als Andere sehen und wahrnehmen kann, mit ihnen in Beziehung handeln und kommunikativ sich verständigen kann. Zur Transzendenz fähig, eignen wir uns so erst Welt an und bilden Kultur, schaffen gemeinsame Spielräume für alle Tiere, uns inbegriffen. Nichts anderes ist die Domestizierung der Haustiere seit Jahrtausenden oder das Motiv für die Einrichtung von Zoos: um selbst wilde Tiere in die Lebenswelt der Menschen zu bringen, um Kindern die Welt zu zeigen über den Tellerrand des bloß Menschlichen hinaus, eine Tier-Nähe und -Erleben zu ermöglichen, die man sonst nicht hätte. Im besten Fall schärft das den Sinn für unsere Verbundenheit mit dem Lebendigen im Ganzen. Der Mensch ist also das am meisten verbundene Tier, da er sich zu allen anderen Tieren bewusst verhalten kann. Das einzige Tier, das die Perspektive auf die Welt im Ganzen einnehmen kann, daher von Artenvielfalt weiß und die Vernichtung ermessen kann. Wir sind das Tier, das alle anderen mitdenken und für eine „Ehrfurcht vor dem Leben“ im Ganzen eintreten kann, wie Albert Schweitzer es als Kernsatz seiner Ethik vertrat: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Dies ernst zu nehmen, eröffnet ein anderes Verhältnis zu Natur und Leben, erst recht zu uns selbst. •
dr. karin hutflötz ist Referentin für Persönlichkeitsbildung
WIR UND DAS TIER: DREI FRAGEN
ZUM THEMA
Welche Bedeutung haben Tiere für den Menschen – und wie sollte unser Verhältnis zu ihnen aussehen? // interviews von karin hutflötz und thomas steinforth
„Die Beziehung vom Menschen zum Tier sollte respektvoll und wertschätzend sein.“
Kathrin Sieder Begleitung und Coaching in Klosterneuburg
„Um Tiere Tiere sein zu lassen, muss unser
Umgang mit ihnen menschlicher werden“
Dr. Stefan Einsiedel ist Umwelt- und Wirtschaftsethiker, Zentrum für Globale Fragen der Hochschule für Philosophie München
Die Tiere sind Boten des größeren Ganzen und sie sind Unterstützer, um heilsame Qualitäten in uns zu entdecken. Wir sind so viel mehr, als wir glauben zu sein.
IIn welcher Beziehung stehen wir Menschen zum Tier? Tiere sind für uns doch zu oft ein „Nutztier“, ein „lästiges Insekt“ oder ein „wildes Tier“. Die Beziehung zu den Tieren ist eher ausnutzend, oberflächlich und abwertend. Die Bienen haben es in den letzten Jahren geschafft, Anerkennung zu bekommen, weil wir erkannt haben, dass wir Menschen, der Planet sie brauchen. Da gibt es dann noch die Haustiere, da haben wir eine andere Beziehung. Sie sind uns näher und vertrauter. Der Hund von meinem Mann wirkte wie eingebettet in die Familie. Das Meerschweinchen meiner Tochter wirkt wie die beste Gefährtin. Die Beziehung vom Menschen zum Tier sollte respektvoll und wertschätzend sein. Wir sind alle Geschöpfe auf dieser Erde und haben eine Botschaft.
Inwiefern sind Tiere – oder unsere Vorstellungen und Bilder davon – Spiegel unserer Seele? Tiere sind immer Begleiter für eine Einsicht in die Seele. Es macht für mich keinen Unterschied, ob wir einem Tier real begegnen oder sie in unser Vorstellung erscheinen.
Welche Bedeutung haben (innere) Tierbilder und Symbole für das Selbstverständnis des Menschen? Durch die Begegnung mit Tieren, kann sich unser Verständnis über uns selbst verändern. Die Tiere ermöglichen es uns, unser Selbstverständnis zu hinterfragen und neues Licht auf die Bühne des Lebens zu werfen. Die Tiere können uns mit neuen Eigenschaften, Werten, Vorstellungen und Überzeugungen verbinden. Dadurch kann das Selbst ein anderes werden.
Die Tiere sind ein Geschenk, das uns den Weg weist, damit diese Welt Heilung erfährt. •
WWas fasziniert Sie an der Begegnung mit Tieren? Mich fasziniert einerseits die echte, tiefergehende Begegnung, das Gefühl, einer eigenständigen Persönlichkeit gegenüberzustehen – und zum anderen staune ich immer wieder über die enorme Artenvielfalt im Tierreich. Ich erinnere mich an eine Begegnung mit Rotbrustpavianen in den Simien-Bergen Äthiopiens. Ich ging durch den dichten, kühlen Morgennebel, hörte erst das Geräusch von vielen Händen, die Gras zupfen (die Hauptnahrung dieser Affenart). Als wir uns dann gegenüberstanden, sah ich in ihre neugierig-klugen Gesichter und begriff: Hier beobachtet nicht ein Forscher eine seltene Affenart, sondern hier treffen sich zwei nahverwandte Arten; hier bin ich Geschöpf unter Geschöpfen, alle mit gleichem DaseinsRecht. Die Paviane beäugten mich freundlich-skeptisch, dann rückten sie zur Seite, damit auch ich Nahrung zupfen konnte…
Gibt es etwas, was uns Menschen im Vergleich zu allen anderen Tieren einzigartig macht? Zunächst einmal: Vieles, was uns Menschen scheinbar einzigartig macht, ist in unseren tierischen Verwandten bereits angelegt, wenn auch deutlich weniger ausgeprägt: die Fähigkeit, die Zukunft zu planen und mit anderen darüber zu kommunizieren (einzelne Affenarten haben offenbar sogar einzelne „Namen“ bzw. Töne für jedes Gruppenmitglied), die Möglichkeit, gezielt Werkzeuge herzustellen oder auch andere zu täuschen
und sich in deren Perspektiven hineinzuversetzen. Ebenso sind unsere „menschlichen“ Emotionen wie Liebe, Hass, Angst, ja sogar Hoffnung, auch vielen Tierarten bekannt. Einzigartig ist es, dass wir Menschen diese Fähigkeiten ständig pflegen und ausbauen. Auch Tiere, die in sozialen Gruppen leben, können Regeln verstehen und an die nächste Generation weitergeben –aber nur wir Menschen können uns darüber austauschen, nach welchen Grundsätzen wir uns und andere richten wollen.
Was sollte sich an unserem Umgang mit Tieren ändern? Wir neigen dazu, Tiere entweder zu vermenschlichen oder zu versachlichen – Haustiere werden verwöhnt, Nutztiere dagegen zu immer noch effizienteren Fleisch- und Wurstlieferanten hochgezüchtet. Die Zahl an echten Wildtieren schrumpft weltweit dramatisch, wir drängen sie in Reservate ab, wo wir sie als Freizeitbeschäftigung beobachten. Um Tiere wieder einfach Tiere sein zu lassen, muss unser Umgang mit ihnen im besten Sinn des Wortes „menschlicher“ werden: klüger, rücksichtsvoller, staunender. •
„Tiere sind empfindsame, empfindungsfähige Wesen“
Gudrun Schweisfurth ist Mitbegründerin der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, Philosophin und Pädagogin
HHaben in Ihren Augen Tiere Würde? Tiere habe Würde. Sie blicken uns an. Sie kennen Gesten, die uns etwas sagen, Gesten, die Nähe suchen, die zum Streicheln oder zum Füttern auffordern. Gesten, die berühren wie ihr Blick. Und was für ein Erlebnis ist es, die Sprünge von Rindern zu sehen, die im Frühjahr zum ersten Mal auf die Weide dürfen. Die Freude, die dabei zum Ausdruck kommt. Sie scheinen die Freiheit zu lieben, die Bewegungsfreiheit. Was für ein Erlebnis: der Schweinsgalopp. Einmal habe ich beobachtet, wie eine Gruppe junger Schweine mit gemeinsamen Kräften ein Tor öffnete, um in die Freiheit zu gelangen. Sie sind klug. Sie lachen und sie weinen, empfinden Schmerz und Stolz. Tiere sind empfindsame, empfindungsfähige Wesen, die auf ihre Weise nach Ausdrucksformen suchen.
Wie gehen wir mit Tieren um – und was muss sich daran ändern? Es bleibt ein unauflösbarer, tragischer Widerspruch, dass wir Tieren so nah sein können und uns doch von ihnen ernähren, sie verwerten und nutzen, sie auch töten müssen. Ich denke, dass wir diesen Widerspruch nicht ausmerzen können, indem wir zum Beispiel eine rein vegane Welt zimmern und landwirtschaftliche Nutztiere abschaffen. Aber es gilt, sich dieser Tragik bewusst zu sein und dem gegenseitigen Brauchen und Angewiesensein aufeinander viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Und die Tiere, die im Dunkeln leben, das unsägliche Leid der Massentierhaltung, müssen wir ins
Licht rücken. Das könnte zu einem würdevolleren Verhältnis zwischen Mensch und Tier beitragen.
Welche Bedeutung haben Tiere für unser Leben, vor allem für Kinder? Ich habe viele Jahre mit verschiedenen Tieren mehr oder weniger nah zusammengelebt. Mit allen Tieren hat mich eine je einzigartige Beziehung verbunden, eine unterschiedliche Nähe, eine andere Art von Verbundenheit. Hühner, die Eier legen, die wir dann essen, hinterlassen nicht nur auf Kinder einen großen Eindruck. Die Freude an einem Ei, das man aus dem Hühnernest pflückt. Das Staunen, wenn man sieht, wie ein Küken aus dem Ei schlüpft. Oder zu erleben, wie eine Ziege oder Kuh gemolken wird, dass Milch nicht im Supermarkt wächst. Aus einem solchen Erleben kann Dankbarkeit und Verbundenheit erwachsen. Tiere, von denen man sich auf diese ganz existenzielle Weise beschenkt weiß, beginnt man zu lieben.
Aber anders als einen Hund, der zu einem Gefährten wird, zum Familienmitglied, immer dabei, bewachend, anteilnehmend. Solch vielfältige Beziehungen zu Tieren ermöglichen auch, feinsinnige Organe zu entwickeln für nichtsprachliche Ausdrucksformen seelischer Vorgänge.
Manchmal fühlen wir uns in der Nähe von Tieren wohler als in der Nähe von Menschen: Sie bewerten nicht und nehmen uns doch wahr. Miteinander-Sein und Miteinander-Spielen: das kann man mit Tieren auf ganz besondere Weise erleben. •
Ein Himmel voller Tiere?
„Kommt mein Dackel in den Himmel?“ Eine Frage, die sich nicht nur viele Kinder stellen – und eine Frage, die es in sich hat!
Sie wirft grundlegende Fragen auf. Etwa die, was das eigentlich ist: ein Tier.
Aber auch: Was ist denn eigentlich der Mensch? // fragt thomas steinforth
WWas glaube ich denn selbst: Werde ich mit dem Tod ins endgültige Nichts fallen und allenfalls in der Erinnerung anderer Menschen und in den Stoffkreisläufen der Natur „weiterleben“? Oder glaube ich an ein „Danach“ und daran, dass es mit mir in personaler Identität weitergeht? Hoffe ich darauf, „in den Himmel zu kommen“ und wenn: Was würde das bedeuten? Der traurige Blick auf den toten Hamster und die Frage, ob das jetzt sein endgültiges Ende ist, können eben auch diese Frage nach uns selbst aufwerfen – wie es denn um unseren eigenen Tod steht. Und ganz grundsätzlich die Frage, wie sehr wir uns eigentlich vom Tier unterscheiden.
Unsterbliche Seele?
Eine klassische Antwort der Theologie auf die genannte Kinderfrage ist für trauernde Hunde- oder Hamsterbe-
sitzer:innen wenig tröstlich. Die lange Zeit vorherrschende Position war klar: Im Unterschied zum Menschen hat das Tier keine unsterbliche „Geistseele“, keine „anima rationalis“. Zwar gilt das lebendige und empfindungsfähige Tier in christlicher Tradition durchaus als beseelt. Seine „anima sensitiva“ ist aber voll und ganz an die Körperlichkeit gebunden, sodass das Ende des Körpers eben das endgültige Ende des Tieres ist – das Tier verendet. Der Mensch dagegen kann sich kraft seiner unvergänglichen Geistseele in seinem Sterben vollenden und Hoffnung auf ein „Danach“ haben, vielleicht sogar auf ein himmlisches Danach.
Mal abgesehen von der schwierigen Frage, wie sich sinnvoll von einer „unsterblichen Seele“ sprechen lässt, ohne in einen unbiblischen und unchristlichen Dualismus von Leib und Seele zu verfallen: Ist die Unterscheidung zwischen der tierischen „anima sensitiva“ und der allein dem Menschen zugeschriebenen „anima ratio-
nalis“ wirklich so trennscharf und plausibel? Wir wissen immer mehr über die kognitiven, kommunikativen und sozialen Fähigkeiten zumindest bestimmter Tiere. Und auch wenn man mit guten Gründen davon ausgeht, dass bestimmte Fähigkeiten nur dem „homo sapiens“ zukommen – ist deswegen der Mensch mit seiner Geistseele schlechthin anders als das beseelte Tier? Und zwar dermaßen anders, dass ein mögliches „Danach“ für das Tier dadurch ausgeschlossen, für den Menschen aber möglich ist?
Für Rainer Hagencord, den Leiter des „Instituts für theologische Zoologie“ ist klar, dass „alle Tiere voll von Seele sind“, und für ihn folgt daraus: „Natürlich weiß ich nicht, in welcher Form ein Zebra im Himmel fortexistieren wird, ich weiß ja nicht mal, wie sich meine eigene Auferstehung anfühlen wird. Aber dass etwas Unvergängliches auch in einem Tier vorhanden ist, darauf vertraue ich.“
Ein Kreuz auf einem Hunde-Grab – darf das sein? Gibt es auch für ein Tier die Hoffnung über den Tod hinaus?
Haben Tiere
einen Gottesbezug?
Gegen die Vorstellung eines himmlischen Jenseits für Tiere wird mitunter auch angeführt, dass der Himmel ein ewiger Zustand der glückseligen Gottesschau sei. Diese aber könne nur der Mensch anstreben und erreichen. Traditionell formuliert hat es Thomas von Aquin in einem bekannten Hymnus: „Stille mein Verlangen, das mich heiß durchglüht: Lass die Schleier fallen einst in deinem Licht, dass ich selig schaue, Herr, dein Angesicht!“ Das Tier jedoch – so eine weit verbreitete Sicht – sei prinzipiell nicht in der Lage, zu Lebzeiten in so eine ausdrückliche, verlangende, sich sehnende Beziehung zu Gott zu treten. Daher könne es nach dem Tode auch keine vollendende Erfüllung im Angesicht Gottes finden. Salopp formuliert: Mit einem so verstandenen Himmel kann kein Tier etwas anfangen, es hat schlicht kein Verlangen danach und ist zur Gottesschau nicht fähig.
Ist es aber wirklich so klar, dass Tieren religiöse Gefühle und Bedürfnisse schlechterdings fremd sind –auch im Sinne basaler Vorstufen, aus denen heraus womöglich menschliche Religiosität evolutiv hervorgegangen ist? Für Charles Darwin zeigen manche Tiere „eine Art Annäherung an diesen Geisteszustand“, der vom „Gefühl religiöser Ergebung“ geprägt ist. Die „innige Liebe“ mancher Tiere zu bestimmten Menschen, „welche mit völliger Unterordnung, etwas Furcht und vielleicht noch anderen Gefühlen vergesellschaftet ist“, sei „sehr weit von dem verschieden, was diese Tiere gegen Ihresgleichen äußern”. Liebe und Ehrfurcht gegenüber einem gleichsam höheren Wesen – könnte das nicht vielleicht eine tierische Vorstufe quasireligiösen Verlangens sein?
Freilich gilt es auch hier, zwei oft anzutreffende Extreme zu vermeiden: Die unzulässige, vermenschlichende Deutung tierischen Verhaltens einerseits und die Konstruktion eines absoluten Anders-Seins andererseits. Kurz gesagt: Wir wissen nicht mit Sicherheit, zu welchen Emotionen, Bedürfnissen und Einstellungen Tiere in der Lage sind. Aber selbst, wenn man
sämtlichen Tieren jegliches (quasi)-religiöse Verlangen prinzipiell abspricht – ist es deswegen ausgeschlossen, dass es für sie einen Platz im Himmel gibt? Für den Menschen mag die Vollendung in der glückseligen Gottesschau bestehen, wie immer man sich das auch vorstellen mag. Warum aber sollten die Tiere nicht mit dabei sein und eine ihnen gemäße Erfüllung finden? Was, wenn der Himmel ein Ort wäre, an dem Tiere eine ihnen angemessene Glückseligkeit finden – ohne all das Leid, das auch für sie mit der irdischen Existenz verbunden ist? Paulus stellt im Römer-Brief fest, „dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt“ (Röm 8,22). Vielleicht liegt ja im „Seufzen“ der allzu oft geplagten und leidenden Tiere ein – wenn auch nicht reflektiertes – Verlangen nach einer eschatologischen Vollendung?
Das Leid der Tiere und himmlisches Heil
Stichwort Leid der Tiere: Die in der Neuzeit durchaus verbreitete Überzeugung, Tiere seien empfindungsunfähige Quasi-Apparate, dürfte heute kaum jemand ernsthaft vertreten. Wer jemals eine gequälte Kreatur hat leiden sehen, weiß: Viele Tiere sind schmerzempfindlich und leidensfähig. Die Logik des Fressens- und Gefressen-Werdens erzeugt einen erheblichen Leidensdruck. Und auch wenn das „Recht des Stärkeren“ im Tierreich nicht alles bestimmt (immerhin gibt es erstaunliche Formen von Fürsorge, Miteinander und Kooperation), ist doch ziemlich offensichtlich, wie viel Schmerz und Leid Tiere einander zufügen, wenn auch nicht aus freier, schuldhafter Entscheidung heraus. Auch widrige Lebensumstände, Hunger und Krankheit gehören zur tierischen Existenz. Und nicht zuletzt: Für unzählige Tiere hat sich das Leiden durch das Verhalten des Menschen ins Unermessliche gesteigert. Für Menschen, die an einen guten und all seine Geschöpfe (auch die Tiere) liebenden Gott glauben, stellt sich dadurch die schwierige Frage, wie Gott dieses Leid zulassen kann. Das „Leid der Tiere als Ernstfall des Theodizee-Problems“ (so Theologe Christoph
BUCHTIPPS
Silvia Schroer
Die Tiere in der Bibel: Eine kulturgeschichtliche Reise Herder 2010
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Rainer Hagencord
Gott und die Tiere: Ein Perspektivenwechsel topos 2018
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Julia Enxing u.a. (Hg.)
Animate Theologies: Ein (un-)mögliches Projekt? Wbg 2022
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Martin M. Lintner
Der Mensch und das liebe Vieh: Ethische Fragen im Umgang mit Tieren Tyrolia 2017
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Amor) wird jedoch theologisch nur wenig reflektiert. Und auch wenn die Aussicht auf ein himmlisches Glück ganz ohne Leid allein das TheodizeeProblem nicht löst, verstärkt das irdische Leid der Tiere doch den Wunsch, dass es auch für sie diese Hoffnung gibt, und dass Gott gleichsam die Tränen auch der Tiere abwischen wird. „Aus christlicher Sicht besteht die begründete Hoffnung, dass die Lebensbilanz am Ende positiv ausfallen wird. Positiv vor allem deshalb, weil auch das leidende Geschöpf in die eschatologische Vollendung miteinbezogen wird“, so Amor, der diese Hoffnung ausdrücklich auch auf die tierischen Geschöpfe bezieht.
Und ähnlich wie beim Menschen stellt sich auch mit Blick auf die Tiere die Frage, ob es über eine viel-
leicht allzu individualistisch gedachte Fortexistenz nicht eher um ein himmlisch schönes Gemeinschaftsleben geht – immerhin findet man im Prophetenbuch Jesaja des Alten Testaments wunderbare Visionen des endzeitlichen, gemeinsam erlebten „Tierfriedens“, in dem Töten und Verletzen, Schmerz, Leid und Angst ein endgültiges Ende haben.
Sind Tiere nur für den Menschen da?
Tiere sind – so eine über lange Zeit dominierende Standard-Position – um des Menschen willen da und haben keinen echten Eigenwert. Noch das Zweite Vatikanische Konzil stellt in der Pastoralkonstitution Gaudium et Spes fest, dass der Mensch „auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur ist“ (GS 24). Sie werden vom Schöpfer nicht um ihrer selbst willen geliebt, sie sind wie die gesamte Schöpfung auf den Menschen hin ausgerichtet, für ihn da. Für die Frage, ob es eine begründete Hoffnung auf ein himmlisches Jenseits für Tiere gibt, kann diese anthropozentrische Sicht sehr folgenreich sein: Wer liebt, will, dass es dem geliebten Wesen gut geht und dass es Bestand hat – um seiner selbst willen und nicht nur als Mittel für einen anderen Zweck. Wenn Gott seine tierischen Geschöpfe aber gar nicht in diesem Sinne (um ihrer selbst willen) liebt und ihnen keinen Eigenwert
zuschreibt, ist ihm auch ihr dauerhafter, über den Tod hinausreichender Bestand kein dringendes Anliegen. Abgesehen vielleicht von Tieren, die mit Menschen in einer so engen Beziehung standen, dass es dem himmlischen Glück des Menschen dienlich wäre, mit seinen Tieren auch nach dem Tod verbunden zu sein. Damit wäre zumindest einigen Tieren ein Zugang zum Himmel eröffnet –aber erstens ist es nur eine kleine Teilmenge des großen Tierreichs und zweitens wird diese Teilmenge allein aus Sicht des Menschen definiert. Sie bleiben auch postmortal bloße Mittel zum Zweck.
Ist damit aber die Beziehung des Schöpfergottes zu seinen tierischen Geschöpfen angemessen beschrieben? Papst Franziskus betont in seiner Umwelt- und Sozial-Enzyklika Laudato si‘, „dass die anderen Lebewesen vor Gott einen Eigenwert besitzen“, und bekräftigt damit einen gewissen Sinneswandel der kirchlichen Lehre. Gott hat die Tiere eben nicht nur mit Blick auf den Menschen geschaffen. Die laut Genesis zeitlich vor der Erschaffung des Menschen erfolgende Schöpfung des Tierreichs ist nicht eine bloße Vorstufe – auch hier gilt bereits: Gott „sah, dass es gut war“. So betont es Julia Enxing, die einen „anmimal turn“ in der Theologie vertritt. Es ernst zu nehmen, dass Gott die Tiere um ihrer selbst willen geschaffen hat, ihnen Eigenwert zuschreibt, sie liebt und sich – so der Katholische
Diesem Hamster scheint es gut zu gehen. Viele Tiere aber leiden – sollte es nicht auch für sie ein himmlisches Glück ganz ohne Leid geben?
Katechismus – „durch ihr Dasein preisen und verherrlichen“ lässt (KKK 2416), hat erstens erhebliche ethische Konsequenzen, es verlangt von uns: „Handle so, dass du die Tiere nie bloß als Mittel zur Verfolgung eigener Interessen und zur Befriedigung eigener Bedürfnisse brauchst, sondern immer zugleich auch ihre je eigenen artspezifischen und individuellen Bedürfnisse sowie sensitiven, emotionalen, sozialen, kognitiven etc. Fähigkeiten respektierst und berücksichtigst!“, so der Theologe Martin M. Lintner. Zweitens wirft es aber auch die eschatologische Frage auf, ob Gott nicht für derart um ihrer selbst willen geschaffene und geliebte Geschöpfe dauerhaften Bestand und Vollendung wünscht.
Ein „himmlisches Fest“ aller
Geschöpfe
Die Frage, ob Tiere in den Himmel kommen, findet in der Enzyklika Laudato si‘ eine eindeutige Antwort. Franziskus denkt beides zusammen: die anzuerkennende Differenz zwischen Mensch und Tier und ihre wesentliche Verbundenheit – die wir in einer krassen Entgegensetzung von Mensch und nicht-menschlicher Natur allzu oft ignorieren. „Zutiefst verbunden mit allen Geschöpfen“ sind wir für Franziskus auch mit Blick auf unser Ende und eine mögliche Vollendung: Alle Geschöpfe inklusive der Tiere „gehen mit uns und durch uns voran auf das gemeinsame Ziel zu, das Gott ist, in einer transzendenten Fülle, wo der auferstandene Christus alles umgreift und erleuchtet.“ (LS 83) Alle zusammen feiern ein „himmlisches Fest“ (LS 244). Wie das aussehen könnte, lässt sich allenfalls andeuten: „Das ewige Leben wird ein miteinander erlebtes Staunen sein, wo jedes Geschöpf in leuchtender Verklärung seinen Platz einnehmen wird.“ (LS 243).
Ein gemeinsames, feierndes Staunen und darin ein für jedes Geschöpf passender Platz – warum sollte es Gott nicht möglich sein, das all seinen Geschöpfen zu ermöglichen? •
dr. thomas steinforth ist Referent für Theologische Erwachsenenbildung
UNSERE TOP-VERANSTALTUNGEN ZUM SAISONTHEMA NIEDLICH,
NÜTZLICH ODER WAS ...?
UNSERE VERANSTALTUNGSREIHE ZUM SAISONTHEMA
Expeditionen zu Mensch und Tier
Ein Besuch bei unseren Verwandten
Begegnungen im Tierpark Hellabrunn
Affen und Menschen sind nahe Verwandte. Wir werden Unterschiede und Ähnlichkeiten beobachten. Im Anschluss sprechen wir mit Dr. Stefan Einsiedel über unsere Eindrücke und diskutieren, was es heißt, ein Mensch zu sein. Der Biologe und Umweltethiker ist Affen in ihrem natürlichen Lebensumfeld begegnet und hat mit der Affenforscherin Jane Goodall gearbeitet.
Termin Fr, 23.05.2025 Beginn / Ende 15.00 / 17.30 Uhr
Mit Dr. Stefan Einsiedel Verantwortlich
Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr EUR 10,00; zzgl. Eintritt (selbst zu zahlen)
Treffpunkt Tierpark Hellabrunn, Tierparkstraße 30, 81543 München Anmeldeschluss Di, 20.05.2025
Gewaltfreiheit und Tierschutz in der jainistischen Philosophie
Online-Vortrag und Gespräch
Der jainistische Tierschutz ist wohl der weitgreifendste der Welt: Selbst die kleinsten Insekten müssen vor menschlichem Zugriff (Töten) verschont werden. Die etwa 4 Mio. Jainas in Indien leben bis heute nach diesen Vorstellungen. Kann die radikale Ethik der Jainas, die Tier- und Umweltschutz beinhaltet, auch für christliche und westliche Menschen bedeutsam sein?
Termin Di, 06.05.2025
Beginn / Ende 19.00 / 20.30 Uhr
Mit Dr. phil. habil. Renate Syed Verantwortlich
Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr EUR 9,00
Ort Online via Zoom
Anmeldeschluss Mo, 05.05.2025
Zwischen Respekt und Nutzen
Einblicke in die Herrmannsdorfer Landwerkstätten
In Kooperation mit dem Kreisbildungswerk Ebersberg Diese Exkursion führt uns über den Hof und durch die Metzgerei. Sie erhalten Einblicke in die Philosophie des Betriebs, die artgerechte Tierhaltung und den achtsamen Umgang mit der Natur. Im Gespräch werden wir uns mit dem Spannungsfeld zwischen Respekt für das Tier und seiner Nutzung als Nahrungsmittel auseinandersetzen.
Termin Fr, 04.07.2025
Beginn / Ende 16.30 / 18.30 Uhr
Mit Amelie Schweisfurth
Verantwortlich
Kathrin Steger-Bordon
Teilnahmegebühr EUR 15,00
Ort Herrmannsdorfer Landwerkstätte, Herrmannsdorf 7, 85625 Glonn Anmeldeschluss Di, 01.07.2025
Die heilsame Kraft der Tiere
Die Begegnung mit Tieren kann Orientierung und Entscheidungshilfe sein. Mit der Lebensberaterin, Künstlerin und Autorin Kathrin Sieder sprechen wir an diesem Abend über Ihre langjährige Erfahrung mit der heilsamen Kraft von Tieren in ihrer spirituellen und therapeutischen Praxis. Und wir laden mit ihr ein zu einer Inneren Reise und Übung, die in Selbsterfahrung erlebbar machen kann, warum die Arbeit mit Tierbildern und -symbolen gerade für die Themen Selbstliebe, Sichtbarkeit und Transformation einen solchen Mehrwert hat.
Termin Mo, 16.06.2025
Beginn / Ende 19.00 / 21.15 Uhr
Mit Kathrin Sieder
Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz Teilnahmegebühr EUR 9,00
Ort Online via Zoom
Anmeldeschluss Mo, 16.06.2025
Tier und Mensch in der Kunst
Dialogische Bildbetrachtungen in der Alten Pinakothek Tiere spielen in der bildenden Kunst eine zentrale Rolle. Wie sehen wir das Tier und was sehen wir in ihm? Wie verstehen wir unser Verhältnis zum Tier – auch zum Tier in uns? Auf Fragen dieser Art geben unzählige Bilder vieldeutige Antworten. Wir betrachten gemeinsam ausgewählte Tier-Bilder intensiv und tauschen uns über unsere Wahrnehmungen und Deutungen aus.
Termin Fr, 19.09.2025
Beginn / Ende 16.00 / 18.00 Uhr Mit / Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz, Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr EUR 10,00; zzgl. Eintritt (selbst zu zahlen) Ort Alte Pinakothek, Barer Straße 27, 80333 München Anmeldeschluss Mo, 18.09.2025
Von der Schlange bis zum Lamm –Tiere im Alten Testament
Biblisch-exegetische Hintergründe, thematische Sondierungen Tiere spielen in der Bibel eine bedeutende Rolle und haben oft eine tiefere symbolische Bedeutung. An diesem Abend entdecken wir ihre kulturellen und theologischen Hintergründe und reflektieren ihre Bedeutung für uns heute. Nach einem Einführungsvortrag gibt es unterschiedliche Gruppenarbeitsphasen mit gemeinsamem Austausch und Diskussion.
Termin Do, 26.06.2025
Beginn / Ende 18.30 / 20.45 Uhr
Mit Dr. Jean-Pierre Sitzler Verantwortlich Dr. Stephan Mokry Teilnahmegebühr EUR 15,00; Studierende: EUR 9,00 Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Fr, 20.06.2025
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THEMEN
• Vom ambivalenten Umgang mit der AfD
• Eine Frage der Gerechtigkeit
kommentar
Die Brandmauer ohne Fundament?
DEMOKRATIE UND ETHIK
eine frage der gerechtigkeit
DDie vielzitierte „Brandmauer“ der demokratischen Parteien gegen die AfD folgt einem einfachen Kalkül: Indem jede Zusammenarbeit mit der Partei ausgeschlossen wird, signalisiert sie den Wählenden, dass eine Stimme für die AfD letztlich keine Wirkung auf die Gesetzgebung ausüben kann. Ihre erhoffte Wirkung hängt also in erster Linie von ihrer konsequenten Anwendung ab. Umso problematischer ist es, wenn etablierte Parteien doch Mehrheiten mit der AfD organisieren. Dieses taktische Manövrieren untergräbt den eigentlichen Zweck der Brandmauer und verleiht der AfD neben Legitimität zusätzliche Aufmerksamkeit. Besonders gefährlich wird es, wenn im Zuge dieser Zusammenarbeit die rechtsextremistische Weltdeutung übernommen wird, dass Migration für sämtliche gesellschaftlichen Probleme verantwortlich sei.
Gleichwohl offenbart sich im Lager der gefestigten Brandmauer eine gewisse Inkonsequenz: Einerseits behandelt man die AfD als antidemokratische Gefahr, u.a. weil sie gerichtlich bestätigt gegen die Menschenwürdegarantie agitiert. Andererseits scheuen dieselben Parteien davor zurück, ein Verbotsverfahren beim Bundesverfassungsgericht anzustrengen. Diese Verlegenheit beim Schutz der Demokratie kennt das Grundgesetz nicht. Schon der erste Artikel gibt den Parlamentariern einen klaren Auftrag mit: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“. •
kai kallbach ist Projektleiter des Kompetenzzentrums Demokratie und Menschenwürde
Ist Reichtum ein moralisches Problem?
Die zehn reichsten Menschen der Welt verfügen insgesamt über 1,96 Billionen Dollar. Ab wann und unter welchen Umständen ist Reichtum ein moralisches Problem? Oder ist Kritik des Reichtums nur Ausdruck von Neid, also selbst moralisch fragwürdig? // fragt thomas steinforth
BBereits in biblischen Texten wird Reichtum zwar nicht pauschal verurteilt (er kann sogar Ausdruck göttlichen Segens sein), aber doch kritisch reflektiert. Zum einen ist Reichtum eine Gefahr für das gelingende Leben der Reichen selbst: Er kann zum Götzen werden, der von dem ablenkt, was das Leben wertvoll und heil werden lässt. Geld allein macht eben nicht glücklich – im Gegenteil: „Den Reichen lässt sein Überfluss nicht ruhig schlafen“ (Pred 5,11).
Zugleich kann Reichtum andere Menschen beeinträchtigen. Vor allem dann, wenn er auf Kosten anderer Menschen angehäuft wird. Der Prophet Jeremia im Alten Testament verurteilt den Menschen, „der Reichtum erwirbt durch Unrecht“ (Jer 17,11), und steht damit beispielhaft für eine breite Tradition prophetischer Reichtumskritik. Schädlich ist Reichtum auch dann, wenn er nicht zu Gunsten benachteiligter Menschen verwendet wird und der reiche Mensch nur noch reicher werden will und den Armen nicht gibt, was ihnen gerechterweise zusteht. Reichtum kann geizig und ignorant machen: „Flehentlich redet der Arme, der Reiche antwortet nicht“ (Spr 18,23).
Reichtum ist Macht
In der modernen Gesellschaft, die kapitalistisch ist und zugleich demokratisch sein will, ist Reichtum auch deshalb gefährlich, weil er mit Macht
einhergeht. „Reichtum ist immer ungerecht, wenn er zu dominierender Macht führt, wenn er zur Erosion der Demokratie beiträgt und wenn er die soziale Würde der Mitmenschen bedroht“, so der Philosoph Christian Neuhäuser.
Elon Musk zeigt in radikaler Weise, was eigentlich kein neues Phänomen ist und mehr oder weniger verborgen immer wieder mal geschieht: Finanzielles Vermögen lässt sich buchstäblich „ummünzen“ in politische Macht. Das aber ist mit dem Prinzip einer fundamentalen Gleichheit aller Bürger:innen nicht vereinbar.
Die Macht der Superreichen im politischen System der USA mag ein besonders krasses Beispiel sein. Allerdings: In Deutschland besitzen 3.300 Menschen jeweils mehr als 100 Millionen Dollar und damit zusammen fast ein Viertel des gesamten Finanzvermögens. Auch hier lässt sich fragen, ob die damit einhergehende Ballung auch politischer und gesellschaftlicher Macht demokratieverträglich ist.
Moralische Appelle greifen zu kurz
Wer vor den Gefahren ungezügelten Strebens nach Reichtum warnt, muss sich oft den Vorwurf gefallen lassen, nur neidisch zu sein. Tatsächlich aber stellen sich Gerechtigkeitsfragen, und ungerechter Reichtum sollte verhindert werden – aber wie?
Unser Leben und unser Zusammenleben geraten durch verschiedene Krisen unter Druck. Wir bieten Ihnen deshalb Bildungsformate rund um ethische Fragestellungen und die Demokratie als Regierungs und Lebensform. In diskursiven sowie partizipativen Projekten möchten wir Sie bestärken, sich an politischen Diskursen zu beteiligen und sich für demokratische Prinzipien einzusetzen.
Über den abgebildeten QR-Code gelangen Sie direkt zu allen Angeboten des Bildungsbereichs Demokratie & Ethik
Moralische Appelle an die Einzelnen, nicht so gierig zu sein, reichen nicht aus. Problematisch ist „nicht so sehr das Vorhandensein einer individuellen, sondern vielmehr einer kollektiven bzw. strukturellen Gier“, so Neuhäuser. Wer Reichtum einhegen will, muss daher politisch ansetzen – nicht zuletzt bei einer konsequenten Besteuerung.
Zur Frage, wann Reichtum ungerecht wird und wie schädlicher Reichtum verhindert werden könnte, spricht Prof. Dr. Christian Neuhäuser am 7. Juli in unserer Reihe ETHIK | einfach spannungsreich. •
dr. thomas steinforth ist Referent für Theologische Erwachsenenbildung
ETHIK | einfach spannungsreich
Ist Reichtum ein moralisches Problem? Viele Menschen wären gerne reich, streben nach einem hohen Einkommen und einem großen Vermögen – und wollen immer mehr davon. Wie ist dieses Streben zu bewerten? Was ist überhaupt Reichtum, und unter welchen Umständen wird er zu einem moralischen Problem? Oder ist Reichtumskritik eigentlich nur Neid und insofern selbst moralisch problematisch? Darüber sprechen wir mit dem Philosophen Christian Neuhäuser.
Termin Mo, 07.07.2025
Beginn / Ende 19.00 Uhr / 21.15 Uhr
Mit Prof. Dr. Christian Neuhäuser
Verantwortlich Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr EUR 15,00; Studierende kostenfrei Ort Online via Zoom
Anmeldeschluss Fr, 04.07.2025
eine
auswahl unserer angebote
Demokratie leben
Ausbeutung und Menschenhandel
Wie wir die Würde von Menschen (miss)achten.
In Kooperation mit Renovabis e.V. Wer Menschen zu bloßen Mitteln für die eigenen Zwecke degradiert, verletzt sie in ihrer Würde.
Mit Pfarrer Peter Kossen und Erika Klemm nehmen wir die WürdeVerletzung in Ausbeutung und Menschenhandel in den Blick und fragen, wie sich die Würde von Menschen stärken lässt.
Eine Veranstaltung im Kontext der RenovabisPfingstaktion „Voll der Würde“.
Termin Di, 03.06.2025
Beginn / Ende 19.00 Uhr / 21.15 Uhr Mit Pfarrer Peter Kossen, Erika Klemm Verantwortlich Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr kostenfrei Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Mo, 02.06.2025
Die erschöpfte Demokratie?
Erinnerungskultur und Menschenwürde
Zum 30. Jahrestag des Genozids in Srebrenica In Kooperation mit Münchner Forum für Islam, Fachbereich „Dialog der Religionen“ des EOM und Südosteuropa-Gesellschaft. Ein Angebot im Rahmen der RenovabisPfingstaktion „Voll der Würde“.
Wir erinnern an die Verbrechen und ihre Opfer und fragen, inwiefern die Würde der Opfer, der Überlebenden und ihrer Angehörigen durch Ingnorieren und Verleugnen der Verbrechen angegriffen wird. Nach historischpolitischer Einordnung des Genozids bringen wir die Perspektiven Betroffener, psychologischtherapeutischer Arbeit und in Deutschland lebender Muslime ins Gespräch.
Termin Do, 17.07.2025
Beginn / Ende 17.00 Uhr / 20.00 Uhr
Mit / Verantwortlich Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr kostenfrei
Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Di, 15.07.2025
Wege aus der Vertrauenskrise
In Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde der Katholischen Kirche Bayern
In einer Zeit wachsender gesellschaftlicher Spaltung und schwindenden Vertrauens in demokratische Institutionen stellt unsere Veranstaltungsreihe „Die erschöpfte Demokratie? Wege aus der Vertrauenskrise“ die drängenden Fragen nach dem aktuellen Zustand und der Zukunft unserer Demokratie.
Renommierte Expert:innen beleuchten die vielschichtigen Herausforderungen der demokratischen Regierungsweise in Zeiten multipler Krisendynamiken und entwickeln mit uns konstruktive Ansätze für eine resiliente und inklusive Demokratie der Zukunft. Denn liberale Demokratien sind bedroht, und neue „Gewalten“ haben Einfluss auf unser tägliches Leben und die Sicht der Dinge.
Die Krisen der liberalen Demokratie und ihre möglichen Überwindungen
Termin Di, 27.05.2025
Mit Prof. Dr. Stefan Gosepath
Anmeldeschluss Di, 27.05.2025
Medien als Vierte Gewalt?
Journalismus und Demokratie in Zeiten von Polarisierung und Misstrauen
Termin Di, 21.10.2025
Mit Univ.Prof. Dr. Tanjev Schultz Anmeldeschluss Di, 21.10.2025
Beginn / Ende 19.00 Uhr / 20.30 Uhr
Verantwortlich Kai Kallbach, Kathrin StegerBordon Teilnahmegebühr EUR 9,00 oder Sie bezahlen laut Solidarmodell * Ort Online via Zoom
THEMEN
• Rückblick auf das KDM-Vernetzungstreffen
KOMPETENZZENTRUM
DEMOKRATIE UND MENSCHENWÜRDE
veranstaltungsbericht highlights
„Sind Antisemitisten anwesend?“
Jüdischer Witz und Komik als Waffe gegen Judenhass
Lesung und Gespräch
In Kooperation mit dem KBW Miesbach, Sankt Michaelsbund
Judenhass ist kein Witz, sondern viel zu oft bitterer Ernst. Doch wo Argumente versagen, ist Humor oft das beste Mittel, um nicht den Verstand zu verlieren. Ein literarisch-philosophischer Abend zu der Frage, was Humor leisten kann und wo der Spaß aufhört.
Termin Di, 03.06.2025
Begin / Ende 19.00 Uhr / 21.15 Uhr
Mit Lea Streisand
Verantwortlich Kai Kallbach
Teilnahmegebühr kostenfrei
Ort Buchhandlung Michaelsbund
Herzog-Wilhelm-Str. 5, 80331 München
Anmeldeschluss So, 01.06.2025
Manipulation im Netz und Sabotageattacken
–Putins Angriff auf Deutschland
Online-Vortrag mit Diskussion
Der Vortrag zeigt das komplexe Zusammenspiel von Geheimdiensten, Medienkanälen, Bots und Trollfabriken in sozialen Netzwerken, das vom Kreml gesteuert wird. Damit wird produktiver Diskurs verhindert, politischer Extremismus gefördert und Vertrauen in die Demokratie zerstört. Ein neuer Realismus, ein strategischer Gesamtansatz und entschiedene Gegenmaßnahmen sind dringend überfällig.
Termin Mi, 25.06.2025
Begin / Ende 19.00 Uhr / 20.30 Uhr
Mit Dr. Arndt Freytag von Loringhoven
Verantwortlich Kai Kallbach
Teilnahmegebühr EUR 9,00 oder Sie bezahlen laut Solidarmodell *
Ort Online via Zoom
Anmeldeschluss Mi, 25.06.2025
Verletzlichkeit –eine Kraft, die zersetzt und verbindet
Im Rahmen des KDM-Vernetzungstreffens referierte die Theologin Prof. Dr. Hildegund Keul über die Rolle der Verletzbarkeit im Kontext von Rechtsextremismus.
// ein rückblick von kai kallbach
UUnter dem Titel „Verwundbarkeit – eine unerhörte Macht im Rechtsextremismus“ beleuchtete Keul die unterschätzte ambivalente Rolle von Verletzlichkeit in aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen.
Keul erklärte, dass Verwundbarkeit sowohl als Schwäche als auch als eine Quelle von Widerstandskraft verstanden werden könne. Entscheidend sei dabei zu verstehen, dass die sozialen Machtwirkungen von Verletzungen, z.B. bei einem terroristischen Angriff, weit über die unmittelbar Verwundeten hinaus gehen.
Sie machte deutlich, dass rechtsextreme Ideologien gezielt an die destruktiven Machtwirkungen von Gewalttaten anknüpfen und die Angst vor Verwundbarkeit aufgreifen. Dabei heizt der Rechtsextremismus das Gefühl an, besonders verwundbar zu sein, um Feindbilder zu schaffen, gesellschaftliche Spaltungen zu vertiefen und so gewalttätige Handlungen gegen andere Menschen zu evozieren. Dagegen stellte die Theologin ein anderes Konzept, um mit Verwundbarkeit umzugehen, das diese nicht nur als Grundbedingung der menschlichen Existenz anerkennt, sondern als Ausgangspunkt für Solidarität in Mitmenschlichkeit nutzt. Diesen Ansatz vertrete auch das Christentum, in dem die Idee, dass das Ausstellen der eigenen Verwundbarkeit eine beson-
dere Verbindung zwischen Menschen stiften kann, zentral sei. Das Zeigen der eigenen Verletzbarkeit kann laut Keul sogar Menschen in ihrer Resilienz stärken. Gerade in Krisensituationen zeige sich immer wieder, wie diese schöpferische Kraft der Verwundbarkeit sehr wirksam sei und Menschen miteinander in tiefer Verbundenheit zusammenführe.
Abschließend plädierte Keul dafür, Verletzbarkeit auch als eine kreative Kraft zu begreifen. Denn ebenso wie sich der Rechtsextremismus die explosive Gewalthaftigkeit der Verletzbarkeit nutzbar mache, lasse sich auch eine sich selbst potenzierende Zuwendungskraft beobachten, die dann entsteht, wenn sich Menschen in ihrer Verletzbarkeit einander zuwenden. Mit ihrem Vortrag ermutigte sie, nicht in Resignation zu verfallen, sondern sich gerade in bedrohlichen Lagen einander zuzuwenden und sich aktiv für eine solidarische Gesellschaft einzusetzen. Sie machte deutlich, dass gerade die Auseinandersetzung mit den eigenen Verletzlichkeiten dabei helfe, neue Formen der Solidarität und eine Kultur der Empathie zu stärken. •
kai kallbach ist Projektleiter des Kompetenzzentrums Demokratie und Menschenwürde
Vortrag auch auf YouTube
Stimmen zum Projek t „Ich unterstütze die Aktion, weil jeder etwas tun kann.“
Stimmen zumProjek t „Ich unterstütze die Aktion, weil es Zeit wird zu handeln.“
THEMEN
• Kunstaktion:
100 Boote für die Solidarität
kunstaktion
Ein Boot der Solidarität
In einer öffentlichen Kunstaktion unter dem Titel „Ein Boot der Solidarität“ ist ein eindrucksvolles, fünf Meter langes Papierfaltboot gestaltet worden – als Symbol für Zusammenhalt und Solidarität mit Menschen auf der Flucht. // von magdalena falkenhahn
ÜÜber 40 Freisinger:innen von klein bis groß haben sich in den Räumen der Domberg-Akademie versammelt, um gemeinsam das Boot mit bunten Fingerabdrücken zu bemalen. Dabei stehen die Abdrücke für die Einzigartigkeit jedes Menschen und zugleich für die Botschaft: Wir sind alle miteinander verbunden! Rund um die Malaktion gab es zusätzlich die Gelegenheit, sich in aktuelle Fakten und Zahlen zum Thema Flucht einzulesen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Am 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, wurde das Boot am Marienplatz in Freising ausgestellt und mit Hilfe des Künstlers Pepito Anumu fertig gestaltet.
Die Aktion „100 Boote – 100 Millionen Menschen“ ist ein deutschlandweites sozialkritisches Kunstprojekt, initiiert von der AWO Sachsen-Anhalt. Die XXL-Faltboote werden u.a. auch von Schulen, Initiativen, Vereinen und Kommunen gestaltet, viele dieser 100 Boote sollen am 12. Mai 2025 in Brüssel ausgestellt werden, um auf europäischer Ebene ein Zeichen zu setzen für eine vielfältige Zivilgesellschaft, in der die Solidarität mit Geflüchteten weiter gestärkt wird. •
magdalena falkenhahn ist stellvertretende Direktorin der Domberg-Akademie und Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung
Stimmen zumProjek t „Ich unterstütze die Aktion, weil wir Menschenallesind.“
THEMEN
• Sichere Orte schaffen
• Wir eröffnen neue
Blickwinkel im Podcast
RELIGION & KIRCHE
kommentar neue folgen in unserem podcast
Gemeinden als safer spaces
Es ist Aufgabe von Christ:innen (ob einzeln oder als Gemeinde), für Menschen am Rande da zu sein. Mag jede:r das nach bestem Gewissen für sich umzusetzen versuchen, so bleibt es mit Blick auf die Gemeinden eine Herausforderung.
Wo finden in den Gemeinden vulnerable Personen Halt und Gemeinschaft? Alkoholkranke Menschen, Obdachlose und Asylsuchende, queere Menschen oder von Missbrauch betroffene Männer und Frauen? Wo sind Gemeinden safer spaces? Wo haben diese Personen sichere Räume?
Hier reicht nicht das Bekenntnis: „Alle sind willkommen.“ Dabei geht es nicht um einzelne herausragende Aktionen (so wichtig diese sein mögen), sondern um die Haltung des bedingungslosen Sich-Zuwendens und engagierte Mitmenschlichkeit, die sich für Veränderungen einsetzt.
Damit das glaubhaft wird, muss dies auf unterschiedlichen Ebenen dauerhaft sichtbar werden: in einer empathischen und geschlechtergerechten Sprache, bedarfsorientierten Angeboten, einer klaren – auch politischen – Parteinahme, in transparenten Strukturen innerhalb der Kirche. Es geht darum, sich von den Menschen am Rande verändern zu lassen. Sonst wird, wie Peter Beer und Hans Zollner jüngst in Veröffentlichungen betonen, aus safeguarding safewashing. Dies ist sicherlich ein mühsamer, aber letztlich der einzig wirksame Weg, unserem Selbstverständnis als Christ:innen umfassend gerecht zu werden. •
dr. claudia pfrang ist Direktorin der Domberg-Akademie
Der Himmel reißt auf!
Was haben uns ein junger Kirchenraummusiker und ein junger Bierbrauer zum Thema Glauben zu erzählen? Wir haben inspirierende Gespräche mit neuen Interviewpartner:innen geführt, um Ihnen wieder neue Blickwinkel zu eröffnen.
// von viola kohlberger
SSchon mal von einem Kirchenraummusiker gehört? Wenn nicht, dann hilft die fünfte Folge unseres Podcasts „Der Himmel reißt auf“ weiter. Wir sprachen mit dem Kirchenraummusiker Luis Weiß und Musikprofessor Christopher Brauckmann, die zur Aufzeichnung in einer Kölner Kirche gleich zwei Performances mitbrachten: Weiß vertonte mit seinem Vocoder und verschiedenen Synthies Psalmen zu Electro-AmbientMusic, während Brauckmann denselben Psalm mit klassischer Musik interpretierte. Im Gespräch erörterten die beiden zusammen mit dem Host Lukas Fleischmann, ob Musik für sie eine Brücke zu Gott sein kann und ob für sie zuerst die Musik oder zuerst der Glaube eine Rolle spielt. Und ob beide je wechselseitig eine etwaige Durststrecke beim anderen überwinden helfen können. Diese fünfte Folge gibt es nicht nur als Audio, sondern auch als Video!
Für die sechste Folge sprach Lukas Fleischmann mit Maximilian Küfler, einem Bierbrauer in Ausbildung aus dem Erzbistum München und Freising, und Iris Schwab, einer Ingenieurwissenschafts-Studentin aus dem Bistum Augsburg. Beide sind Anfang 20 und als geistliche Leitungen, sogenannte Kurat:innen, bei der Deutschen Pfadfinder*innenschaft St. Georg auf Orts- und Bezirksebene aktiv. Im Gespräch ging es unter anderem darum,
wie sich die beiden in einer Gesellschaft fühlen, in der christlicher Glaube für viele Menschen ihres Alters jegliche Relevanz verloren hat. Wie hat sich ihr Glaube im Laufe der Zeit verändert, und welche Rollen spielen Spiritualität und Religion in ihrem Alltag sowie in ihrem Ehrenamt? Für Schwab ist klar: „Glaube ist für mich Halt und Lebendigkeit zugleich. Mit allem, was sich in meinem Leben verändert, verändert sich auch mein Glaube.“
Beide Folgen sind – wie auch alle anderen Folgen – auf der Website, auf unserem YouTube-Kanal und überall, wo es Podcasts gibt, verfügbar. •
viola kohlberger ist Referentin für Theologische Erwachsenenbildung
Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wie gelingt Leben? Wir beschäftigen uns mit den Antworten, die die Religionen auf zentrale Fragen des Lebens geben. Wir eröffnen Diskurse und Diskussionen, damit Sie mehr vom Glauben wissen und verstehen, damit Sie spirituelle Traditionen kennenlernen und einer persönlichen Antwort auf die großen Fragen näherkommen können.
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eine auswahl unserer angebote
Glauben stärken
Jetzt oder nie! Richtig entscheiden, wenn’s drauf ankommt!
Ein Seminar mit Pascal Meyer SJ Ökumenische Kooperation mit dem Spirituellen Zentrum St. Martin Wie kommen wir zu guten Entscheidungen? Und wie können wir dabei die „Geister unterscheiden?“ Das Seminar stellt den Ansatz von Ignatius von Loyola vor und gibt Raum für Übungen für persönliche Entscheidungen der Teilnehmenden. Auch im Gottesdienst klingen noch Gedanken des Seminares nach.
Termin Fr, 09./Sa, 10.05.2025
Beginn / Ende Fr, 19.00 Uhr / 21.00 Uhr, Sa, 10.00 Uhr / 18.00 Uhr Mit Pascal Meyer SJ, Dr. Florian Ihsen Verantwortlich Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr EUR 95,00 Ort Spirituelles Zentrum St. Martin, Arndtstraße 8 (Rgb.), 80469 München Anmeldeschluss Mi, 07.05.2025
hinüber Manufaktur. Damit Kirche anders wird
Die Kirchen in Deutschland stehen vor großen Veränderungen. In der spezifischen Prägung unserer Region liegt ein Potential, das bisher noch nicht gehoben wurde. Wir möchten den Veränderungen proaktiv gegenübertreten und mit Ihnen gemeinsam diese Schätze bergen.
Termin Do, 15./Fr, 16.05.2025
Beginn / Ende Do, 12.00 Uhr / Fr, 17.30 Uhr
Mit Isabella Hinterleitner, Walter Klasz, Annegret Liepold, Maxi Pongratz, Thomas Prieto Peral, Moritz Sappl, Dr. Elsbeth Wallnöfer, Prof. Dr. Barbara Welzel, Rahmée Wetterich
Verantwortlich Dr. Claudia Pfrang, Prof. Dr. Christian Bauer, Dr. Florian Schuppe Teilnahmegebühr Hauptamtliche: EUR 100,00; Ehrenamtliche: EUR 60,00; Unterkunft und Verpflegung: EUR 150,00 Ort Kloster Beuerberg, Königsdorfer Str. 7, 82547 Eurasburg-Beuerberg Anmeldeschluss Fr, 02.05.2025
Synodalität –auf dem Weg zur Kirchenversammlung 2028
In Kooperation mit dem Ressort Grundsatzfragen und Strategie des Erzbischöflichen Ordinariats München und Freising. Papst Franziskus hat für 2028 eine große Kirchenversammlung angekündigt. Wird damit eine neue Form von Beratung, Partizipation und Gewaltenteilung entwickelt und erprobt? Geht das überhaupt?
Doch schon jetzt zeigt der Blick in die Geschichte: Kirche war innovativ darin, gemeinschaftliche Formen der Beratung und Entscheidungsfindung zu etablieren, stets unter Berücksichtigung und Aufnahme von äußeren Impulsen und Vorbildern. Was kann ein Blick in die Geschichte lehren? Inwiefern ist Partizipation sogar als Prinzip von Synodalität zu verstehen? Was könnte auch heute so oder ähnlich hilfreich sein?
Wir schauen bis Dezember in vier Veranstaltungen auf ausgewählte Konzilien und begin-
nen im Jahr seines 1700jährigen Jubiläums mit demjenigen von Nizäa.
Das Erste Ökumenische Konzil von Nizäa 325 n.Chr. – Testfall für Synodalität auf gesamtkirchlicher Ebene?
Termin Do, 03.07.2025
Beginn / Ende 19.30 Uhr / 21.00 Uhr
Mit Prof. Dr. Heike Grieser
Verantwortlich Dr. Stephan Mokry, Dr. Florian Schuppe
Teilnahmegebühr EUR 9,00
Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Do, 03.07.2025
Nächste Veranstaltungen
25.09. Konstanz mit Prof. Dr. Franz Xaver Bischof 13.11. Trient mit Prof. Dr. Klaus Unterburger 11.12. Zweites Vatikanum mit Dr. Stephan Mokry
#weiter.glauben
Beten hilft auch nicht –oder doch?
Theologische Reflexionen über das Beten und Bitten
Wir begeben uns auf die Spur, was Gebet heute bedeuten kann. Was vermag ein Gebet? Was nicht? An wen richtet sich es? Ist das Bittgebet bestenfalls ein therapeutisches Selbstgespräch oder Ausdruck einer tiefen Beziehung zwischen Mensch und Gott? Welches Gottesbild liegt dem zugrunde? Und wo liegen die Gefahren?
Termin Mo, 30.06.2025
Beginn / Ende 19.00 Uhr / 21.30 Uhr Mit Dr. habil. Sarah Rosenhauer, Prof. Dr. Joachim Negel Verantwortlich Dr. Claudia Pfrang Teilnahmegebühr EUR 18,00; Studierende kostenfrei Ort Online via Zoom Anmeldeschluss Mo, 30.06.2025
GOTT.neu.denken
Theologie „des“ Bösen
Wenn christlicher Glaube vom Teufel spricht Gemeinsam sprechen wir darüber, ob und inwiefern wir heute sinnvoll vom Teufel sprechen können. Wir lernen die Quellen des Teufelskonzepts in der jüdischen und christlichen Tradition und der Dogmengeschichte der Kirche kennen.
Ergänzend gibt es eine kurze Exkursion in die Jesuitenkirche St. Michael zur Besprechung des Hochaltarbildes.
Termin Sa, 11.10.2025
Beginn/Ende 09.30 Uhr / 16.30 Uhr Mit Prof. Dr. Jürgen Bründl Verantwortlich Dr. Claudia Pfrang, Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr EUR 65,00; inkl. kleiner Snacks, Kaffee und Getränke Ort St. Michaelsbund, Herzog-Wilhelm.Str. 5, 80331 München Anmeldeschluss Di, 07.10.2025
• Brauchen wir Bedrohung, um zu handeln?
UMWELT & NACHHALTIGKEIT THEMEN
• Wir werfen einen Blick auf die Umweltund Sozialenzyklika
kommentar
Bedrohung schweißt zusammen
zehn jahre laudato si‘
Vergessene Vision
BBeeinflusst Bedrohung unser Verhalten? Dazu forscht Sozialpsychologin Prof. Dr. Eva Jonas, die im Herbst 2024 bei uns zu Gast war. Während in der Klimadebatte meist die Notwendigkeit betont wird, positive Veränderungspotentiale hervorzuheben, bleibt die Frage nach dem Einfluss von Bedrohung auf unsere Handlungsmotivation oft unbeachtet. Vorweg: Das Betonen des Positiven ist nicht falsch. Laut Jonas motivieren positive Visionen, wenn der Weg dorthin klar erkennbar ist.
Aber der Klimawandel zeigt: Er ist so weit fortgeschritten, dass viele Menschen Angst und Unsicherheit empfinden, trotz positiver Narrative. Eine wichtige Erkenntnis aus der Forschung lautet hier: Bei Bedrohung investiert unser Gehirn in Gruppenzugehörigkeit. Finden wir eine Gruppe, der wir uns zugehörig fühlen, steigt unser Gefühl der Handlungsmacht.
Ist es so auch in der Gesellschaft? Diesen Mechanismus (Gruppenzugehörigkeit durch Abgrenzung) scheinen populistische Kräfte gezielt zu nutzen. Allerdings geschieht dies oft in Abgrenzung zu anderen Gruppen, indem andere Gruppen abgewertet werden. Daher sollten demokratische Akteure –die Klimabewegung, Vereine, Parteien und nicht zuletzt Kirchen – das Miteinander stärken.
Dabei geht es weniger um das vielzitierte „Ängste ernst nehmen“, denn diese müssen gar nicht im Zentrum stehen, sondern vielmehr um das Schaffen von Orten der Zugehörigkeit und Solidarität. •
kathrin steger-bordon ist Referentin für Politische Bildung, Umwelt und Nachhaltigkeit
2025 jährt sich die Enzyklika Laudato si‘ zum zehnten Mal. Zeit, einen Blick darauf zu werfen und die Ergebnisse zu bewerten. // von kathrin steger-bordon
DDie von Papst Franziskus im Jahr 2015 veröffentlichte Umweltund Sozialenzyklika überzeugt innerhalb und außerhalb der Kirche durch ihre wissenschaftliche Fundierung und den ganzheitlichen Ansatz. Die Hoffnung war groß, dass diese klare Positionierung zu entschlossenem Handeln der katholischen Kirche führen würde. Heute müssen wir feststellen: Diese Hoffnung blieb weitgehend unerfüllt. Ein grundlegender Richtungswechsel in den deutschen Diözesen ist insgesamt ausgeblieben, trotz zahlreicher lokaler Initiativen. Die Domberg-Akademie stellt im Jubiläumsjahr, gemeinsam mit einem breiten Bündnis katholischer Institutionen, die Kernbotschaften der Enzyklika in den Mittelpunkt: Mit Veranstaltungen und Interventionen sowie Impulsen. Denn in den vergangenen
zehn Jahren hat sich die ökologische Krise weiter verschärft, und die „Sorge für unser gemeinsames Haus“ ist dringlicher denn je.
Wann haben Sie zuletzt bewusst in die Enzyklika geschaut? Hier einige Zitate:
Innere Umkehr als Ausgangspunkt: „Wenn ‚die äußeren Wüsten […] in der Welt [wachsen], weil die inneren Wüsten so groß geworden sind‘, ist die Umweltkrise ein Aufruf zu einer tiefgreifenden inneren Umkehr.“ (LS 217)
Soziale Gerechtigkeit als Fundament: „Diese Welt lädt eine schwere soziale Schuld gegenüber den Armen auf sich, die keinen Zugang zum Trinkwasser haben, denn das bedeutet, ihnen das Recht auf Leben zu verweigern.“ (LS 30)
Wie könnte eine Zukunft auf einem klimafreundlichen Planeten aussehen? Was nutzt der Klimaschutz? Und was kann ich ganz konkret dafür tun? Um die Erderwärmung zu verlangsamen oder gar aufzuhalten, sind wir gefordert –jeder und jede Einzelne, jedes Unternehmen, jeder Staat. Und das jetzt!
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Meinen Konsumkompass ausrichten
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Die Einheit der Krisen erkennen: „Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise.“ (LS 139)
Fortschritt neu definieren: „Eine technologische und wirtschaftliche Entwicklung, die nicht eine bessere Welt und eine im Ganzen höhere Lebensqualität hinterlässt, kann nicht als Fortschritt betrachtet werden.“ (LS 194)
Das eigene Leben neu definieren: „Viele Menschen spüren eine tiefe Unausgeglichenheit, die sie dazu bewegt, alles in Höchstgeschwindigkeit zu erledigen, um sich beschäftigt zu fühlen, in einer ständigen Hast, die sie wiederum dazu führt, alles um sich herum zu überfahren. Das wirkt sich aus auf die Art, die Umwelt zu behandeln. Eine ganzheitliche Ökologie beinhaltet auch, sich etwas Zeit zu nehmen, um den ruhigen Einklang mit der Schöpfung wiederzugewinnen, […].“ (LS 225)
Hoffnung als Antrieb: „Die Hoffnung lädt uns ein zu erkennen, dass es immer einen Ausweg gibt, dass wir immer den Kurs neu bestimmen können, dass wir immer etwas tun können, um die Probleme zu lösen.“ (LS 61)
Diese Worte sind heute aktueller als zuvor. Als Christ:innen sind wir aufgerufen, in unseren Gemeinden, Diözesen und im persönlichen Leben für eine Kultur der Nachhaltigkeit und Solidarität Zeichen zu setzen. •
In Kooperation mit der KLVHS Petersberg. Gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Katholische Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising. Wir besuchen zwei Höfe in der Region – einen biozertifizierten und einen konventionellen Landwirtschaftsbetrieb. Gemeinsam wollen wir mit den Erzeugern ins Gespräch kommen, um Prozesse und Systeme zu verstehen. Wir wollen aber auch die Komplexität eines „ökologisch sinnvollen“ Konsums durchschaubar machen und Menschen motivieren, ihren Kompass neu auszurichten.
Termin Sa, 24.05.2025
Beginn / Ende 9.00 Uhr / 17.00 Uhr
Mit Dr. Stefan Einsiedel
Verantwortlich Kathrin Steger-Bordon, Jürgen Bauer
Gemeinsam mit einem breiten katholischen Trägerbündnis rücken wir die Enzyklika Laudato si‘ von Mai bis November im ganzen Erzbistum in den Fokus.
Beim Bennofest in München erwartet Sie ein kreativer und interaktiver Auftakt des Aktionszeitraums mit Kunst, Karaoke, Karikaturen und vielem mehr. Schauen Sie vorbei.
Termin Sa, 14.6./So, 15.06.2025
Verantwortlich Kathrin Steger-Bordon Teilnahmegebühr kostenfrei Ort Münchner Innenstadt
Das Programm des Bennofests finden Sie unter www.erzbistum-muenchen. de/bennofest
Grüne Stadt – kühle Stadt
Wir gehen Klimaspazieren, gehen Sie mit! In Kooperation mit der Agenda 21 Energie & Klima, dem AK Stadtgrün, dem Bund Naturschutz und der Hochschule WeihenstephanTriesdorf
Begleitet von Expert:innen und Studierenden der HSWT und ausgestattet mit Wärmebildkameras führen die Spaziergänge zu verschiedenen Standorten in Freising, die beispielhaft zeigen, wie Stadtgrün zur Klimaanpassung beiträgt.
Erleben Sie, wie Stadtgrün für die Klimaanpassung in Freising wirkt. Kommen Sie ins Gespräch mit Expert:innen und anderen Interessierten. Erhalten sie konkrete Anregungen für eine grünere und klimaresiliente Stadt.
Die öffentlichen Spaziergänge finden vom 21.05.–12.06. statt. Genauere Informationen unter www.domberg-akademie.de/umweltnachhaltigkeit
Literarische Spurensuche im Klimwandel
Aus der Reihe Walk & Talk Eine Kooperationsveranstaltung der Stadtbibliothek Freising, der Agenda21 Energie & Klima und der Domberg-Akademie im Rahmen von „Klima-Frühling im Freisinger Land“ Nach einer kurzen Einführung ins spannende Genre „Nature Writing“ hören Sie unterwegs von Wolfgang Steger (Kreatives Schauspiel Ensemble Freising) professionell vorgetragene Kostproben aus verschiedenen Literaturepochen.
Begleitet wird der Spaziergang von Expert:innen, die faszinierende Einblicke in die lokale Umwelt geben.
Termin So, 29.06.2025
Beginn / Ende 14.30 Uhr / 17.00 Uhr
Mit Wolfgang Steger, Prof. Dr. Jürgen Geist, Prof. Dr. Swantje Duthweiler
Wann haben Sie zuletzt gemalt, musiziert oder getanzt? Ohne Druck, ohne Ziel, einfach, weil es sich gut anfühlt? In unserem oftmals durchgetakteten Alltag ist es gar nicht so leicht, Freiräume zu schaffen für kreative Betätigung. Dabei ist Kreativität weit mehr als ein nettes Hobby – sie ist eine Quelle von Inspiration, Selbstausdruck und verhilft uns dazu, neue Perspektiven zu gewinnen.
Allerdings ist der kreative Schaffensprozess nicht immer nur reine Freude – im Gegenteil: Schöpferische Prozesse fordern heraus, erfordern Geduld und Mut. Wer ist nicht schon einmal frustriert vor einem weißen Blatt Papier gesessen? Kreativ zu sein, das heißt auch: dranzubleiben und zu vertrauen. Darauf, dass Ideen kommen, wir sie verändern, manchmal gar wieder verwerfen. Dass wir nochmal von vorne beginnen und neue Wege finden können.
Doch dafür braucht es Zeit und Raum. Zeit, um sich einzulassen. Raum, um die Dinge wirken zu lassen und nachzuspüren. Darin liegt die Möglichkeit, sich und die Welt neu oder anders zu entdecken und ein tieferes Verständnis zu erlangen. Künstlerisches Sich-Ausdrücken ist somit niemals sinnlos, auch wenn es mitunter zweckfrei ist.
Insbesondere in Demokratie gefährdenden Zeiten ist es wichtig, das transformative Potential des kreativen Tuns wertzuschätzen und nicht wegzurationalisieren. Denn Kunst hat nicht nur eine Wirkung für das Individuum: Geschichten, Bilder, Musik oder Tanz können Empathie fördern und Spaltungen überwinden helfen. •
magdalena falkenhahn ist stellvertretende Direktorin der Domberg-Akademie und Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung
KULTUR & KREATIVITÄT
versöhnliche kraft des kreativen
Trau dich, dein Eigenes werden zu lassen
Unsere Kreativtage zeigen immer wieder: Künstlerisch-kreative Prozesse haben etwas mit einem selbst zu tun.
// von magdalena falkenhahn
Trau deinem Gespür, trau deinen Händen – es gibt kein richtig und kein falsch. Fang einfach nochmal neu an, wenn es sich nicht stimmig anfühlt.“ Mit diesen Sätzen ermutigt die Werkpädagogin Gabriele Schlüter ihre Teilnehmenden, so auch bei den vergangenen Kreativtagen am Ammersee. Sie lädt dazu ein, sich ganz auf den Moment einzulassen – auf das Spiel mit dem Material, auf das Staunen über das Entstehen. „Etwas in die Hand zu nehmen, heißt auch, etwas zu begreifen“, sagt sie. In einer Welt, die oft komplex und fremdbestimmt erscheint, sei es eine wertvolle Erfahrung, selbst schöpferisch tätig zu sein. Dabei beobachtet Schlüter: Die Entscheidungen beim kreativen Schaffen kommen meist aus dem Herzen heraus. Es wirken andere Kräfte, andere Einsichten, die meist sehr in die Tiefe gehen. Für Schlüter liegt das Geheimnis der kreativen Schöpfungskraft darin, „dass man in Ebenen kommt, an die du mit dem Kognitiven nicht hinkommst“. Auch in diesem Sommer wird es wieder viele unterschiedliche Workshops geben, die helfen, nicht nur mit verschiedenen Methoden und Werkstoffen, sondern letztlich mit sich selbst in ganz besonderer Weise in Kontakt zu kommen. Vielleicht gelingen dabei Prozesse, wie sie laut Gabriele Schlüter für künstlerische Betätigung typisch sind: der Blick auf biografische Bezüge, in denen die versöhnliche Kraft kreativen Tuns erfahrbar wird. •
Hier gibt es viel Zeit nur für sich und Raum zum kreativen Schaffen:
Kreativtage 04.–06.09.2025
Haus der bayer. Landwirtschaft, Herrsching
Gabriele Schlüter bei einem Seminar
Auf Basis eines weiten Kulturbegriffs beleuchten wir die Künste als ästhetischen Ausdruck menschlicher Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt, die Kultur als Lebenswelt mit ihren vielfältigen Traditionen, Lebensformen und Wertesystemen. Wir möchten Sie inspirieren, sich mit den Künsten, Kultur(en) und damit auch mit der Gesellschaft aktiv auseinanderzusetzen und sich zu engagieren.
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Sketchnotes sind gekritzelte Notizen, mit denen Sie sich an bis zu 80 Prozent der vermittelten Informationen erinnern. In diesem Online-Workshop geht es darum, ins Zeichnen zu finden und Ideen in einfache Bilder umzusetzen. Das verbessert das Erinnerungsvermögen und macht obendrein noch Spaß.
Sie erhalten Input, wie Sie ins Kritzeln kommen, und haben jede Menge Möglichkeiten, sich auszuprobieren und mit Lust den Stift zu schwingen. Vorerfahrung oder Begabung braucht‘s nicht. Nur Lust und Freude am Kritzeln und Ausprobieren. Idealerweise haben Sie einen Fineliner (am besten wasserfest), ein paar Lieblingsfarben sowie Papier.
Unsere Referentin Dagmar Köhler begleitet Sie bei allen Schritten in die Welt der gekritzelten Notizen. Die Termine sind als Reihe oder einzeln buchbar.
Tanz und Poesie zum Sommer
Mit schwungvollen und ruhigen Kreistänzen und Gedichten feiern wir den Sommer. Sie erleben Freude und Präsenz im Tanz, lernen Kreistänze, die zum Weitergeben geeignet sind, und können sich inspirieren lassen von der sommerlichen Lebenskraft. Bei Sonnenschein tanzen wir auch draußen. Wir starten am Samstag um 9.30 Uhr mit Kaffee. Der Kurs beginnt um 10.00 Uhr.
Termin Sa, 09.08. – So, 10.08.2025 Beginn / Ende Sa, 09.30 Uhr / 18.00 Uhr, So, 09.00 Uhr / 13.00 Uhr Mit Michaela Schillinger Verantwortlich Magdalena Falkenhahn Teilnahmegebühr EUR 85,00; ermäßigt EUR 72,00; Tagungspauschale (Speisen, Getränke, Raum): EUR 66,00; Übernachtung mit Frühstück: EUR 65,00; Abendessen (wenn Sie nicht übernachten): EUR 14,00
Ort Schloss Fürstenried, Forst-Kasten-Allee 103, 81475 München Anmeldung bis Do, 03.07.2025
Grundlagen
Termin Mi, 14.05.2025
Anmeldung bis Di, 06.05.2025
Schrift & Rahmen
Termin Mi, 21.05.2025
Anmeldung bis Di, 20.05.2025
Vom Strichmännchen zur bewegten Figur
Termin Mi, 04.06.2025
Anmeldung bis Di, 03.06.2025
Eigene Bilder finden
Termin Mi, 02.07.2025
Anmeldung bis Di, 01.07.2025
Beginn / Ende 18.30 Uhr / 21.00 Uhr Mit Dagmar Köhler
Verantwortlich Magdalena Falkenhahn, Teilnahmegebühr EUR 35,00 je Termin; bei Buchung aller 4 Termine: EUR 120,00 statt EUR 140,00 Ort Online via Zoom
Kalligraphie-Workshops mit Denis Brown
Die Natur inspiriert die Kalligraphie Erleben Sie einen einzigartigen Workshop, in dem die Natur als Inspirationsquelle dient. Lassen Sie sich von den Mustern und Strukturen der Natur leiten und entdecken Sie, wie diese in experimentelle kalligraphische Kompositionen einfließen können. Vorkenntnisse in Kalligraphie sind nicht erforderlich– nur eine offene und neugierige Haltung. Kurssprache ist Englisch.
Termin Mo, 01.12. – Fr, 05.12.2025
Beginn / Ende Mo, 14.30 Uhr / 18.00 Uhr; Di - Do, 9.00 Uhr / 18.00 Uhr; Fr, 9.00 / 13.00 Uhr Mit Denis Brown Verantwortlich Magdalena Falkenhahn, Teilnahmegebühr EUR 280,00; ermäßigt: EUR 238,00; Tagungspauschale: EUR 140,00; Übernachtung mit Halbpension: EUR 228,00
Ort Pallotti Haus, Pallottinerstraße 2, 85354 Freising Anmeldung bis Mo, 20.10.2025
Textur und Handlettering
Kalligraphische Zeitreise mit Bandzugfedern, Pinseln und Brushpens
Die Textur erlebt heute eine Renaissance: Vom Einsatz auf Plakaten bis hin zu T-Shirts ist Vielfältigkeit angesagt. Moderne Handlettering-Stile wie auffällige Farben, lebendige Konturen und plastisch wirkende Schattenlinien peppen die kalligraphische Klassikerin der gebrochenen Schriften auf. Der Kurs ist für Anfänger:innen und erfahrene Freund:innen des Schreibens und Gestaltens geeignet.
Termin Fr, 27.06. – So, 29.06.2025
Beginn / Ende Fr, 16.00 Uhr / 20.00 Uhr; Sa, 09.00 / 18.00 Uhr; So, 09.00 / 13.00 Uhr
Mit Rainer Michel Verantwortlich Magdalena Falkenhahn Teilnahmegebühr EUR 134,00; ermäßigt EUR 121,00; Tagungspauschale (Speisen, Getränke, Raum): EUR 95,00; Übernachtung mit Frühstück: EUR 111,00 Ort Kloster Scheyern, Schyrenplatz 1, 85298 Scheyern Anmeldung bis Do, 05.06.2025
Gestisches Flourishing – schwungvolle
Verzierungen in der Kalligraphie Erleben Sie einen dynamischen Workshop, in dem sich Kalligraphie in ausdrucksstarken Schwüngen entfaltet. Entdecken Sie die Freude an spontanen Bewegungen und lernen Sie, wie sich Buchstaben harmonisch in kunstvolle Verzierungen verwandeln. Zudem wird Denis Browns charakteristischer „Celtic Critter“Flourish ein besonderes Highlight dieses Workshops sein! Kurssprache ist Englisch.
Termin Fr, 05.12. – So 07.12.2025
Beginn / Ende Fr, 16.00 / 20.00 Uhr; Sa, 9.00 / 18.00 Uhr; So, 9.00 / 13.00 Uhr Mit Denis Brown Verantwortlich Magdalena Falkenhahn, Teilnahmegebühr EUR 155,00; ermäßigt: EUR 132,00; Tagungspauschale: EUR 72,00; Übernachtung mit Halbpension: EUR 114,00 Ort Pallotti Haus, Pallottinerstraße 2, 85354 Freising Anmeldung bis Mo, 20.10.2025
THEMEN
• Menschen statt Meinungen
• Alle Teile sind willkommen
kommentar
Menschen
statt Meinungen
PERSÖNLICHKEIT & PÄDAGOGIK
PPolarisierte Meinungen dominieren zurzeit unseren Umgang. Meinungsaustausch wird zum Schlagabtausch, um den aktuellen Kampfjargon aufzugreifen: Eh man sich versieht, ist man getroffen, fühlt sich angegriffen oder geht innerlich auf die Barrikaden. Doch was sind Meinungen, was sagen sie über Menschen? Nietzsche verglich sie mit der Kleidung, die man trägt. Je nach Mode und Stimmung, ein Code der Bezeugung von Zugehörigkeit und Verortung in der Welt: „Unsere Meinungen: die Haut, die wir uns umlegen, in der wir gesehen werden wollen, oder in der wir uns sehen wollen; das Äußerlichste.“
Die Wirkung dieses Äußerlichsten auf das Innerste ist aber nicht zu unterschätzen. Die persönliche Meinung in politischer Hinsicht äußern zu dürfen, ist ein Grundpfeiler der Demokratie – und für die Persönlichkeitsbildung zentral. Nur wer sich mit seiner Sicht und „Haut“ zeigen und äußern darf, wird sichtbar und hörbar für sich und andere.
Entscheidend ist, ob diese Sicht einem wirklichen Sehen entspricht, ob man sich die Mühe macht, aus eigener Warte, aus Erfahrung und Reflexion zu sprechen, statt nur übernommene Schlachtrufe und Meinungsmoden wiederzugeben. Dies nährt den Populismus und lässt Persönlichkeit im Geist des Autoritären verkümmern. Es wird also Zeit, Menschen statt Meinungen wieder mehr ernst zu nehmen – und zwar Menschen in ihrer je eigenen Meinungsvielfalt. •
dr. karin hutflötz ist Referentin für Persönlichkeitsbildung
alle teile sind willkommen
Sich selbst in Vielfalt verstehen und annehmen
Warum Persönlichkeitsbildung immer Teambildung ist. Und schlechtes Handeln durch Ignoranz und Ausgrenzung entsteht. // von karin hutflötz
JIeder Mensch ist in jedem Augenblick viel. Hat zeitgleich Gedanken und Gefühle, innere Bilder und äußere Eindrücke, verschiedene Wünsche und Erwartungen, Befürchtungen und Zweifel, Motive und Anliegen. Je nach Situation und Kontext melden sich verschiedene Anteile, die man als inneres Team oder System der inneren Familie („Internal Family System“) verstehen kann. Wie Richard Schwartz, der Begründer des IFS-Modells des Selbst, mit Verweis auf aktuelle Forschung in seinem Buch „No
bad parts“ darlegt, ist kein Anteil letztlich böse oder schlecht, sondern hat immer eine gute Absicht im Dienst der Person im Ganzen. Diese bedarf jedoch der Selbstführung, einer Ausrichtung an dem, worum es jeweils im Sinne des Gemeinwohls geht.
Der Weg zu mehr Selbstführung geht daher über das Kennenlernen und Annehmen-Können der inneren Anteile in der Haltung „alle Teile sind willkommen“, sagt Schwartz. Persönlichkeitsbildung verlangt deshalb, sich selbst immer wieder neu zu begegnen,
Unsere Angebote zur Persönlichkeitsbildung zielen auf transformative Erwachsenenbildung. Mit innovativer Didaktik und fundiertem Wissen im Schnittfeld von Pädagogik, Psychologie und Philosophie: Wer bin ich, und wie lernen wir uns in Vielfalt anzunehmen? Wie können wir Begegnungen und Beziehungen besser gestalten? Wie gelingen persönliche Entfaltung und gemeinsames Wachstum?
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in Selbsterfahrung und Reflexion, im Blick und Austausch mit anderen sich einzulassen auf „das innere Gespräch der Seele mit sich selbst“, wie Platon es bereits in der Antike als Weg zu seelisch-geistiger Reife formulierte.
Das Bild vom inneren Gespräch setzt aber mindestens zwei voraus, die sprechen und hören: „zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust“, sagt Goethe. Und meist sind es mehr als zwei, die sich bemerkbar machen, mit unterschiedlichen Motiven und Gefühlen, nicht selten im Widerstreit, selbst bei schlichten Entscheidungen im Leben: „Was soll ich essen?“ – Da antwortet eine Stimme vielleicht mit Lust auf Kuchen (ein fürsorglicher Teil), ein anderer Anteil hat Bedenken wegen der Kalorien (die Körper-Kontrollinstanz) und wieder ein anderer (der bequeme) befürchtet, dass es zu aufwendig sei, ihn zu besorgen. Ein weiterer Anteil (der sozial angepasste) entscheidet sich dann für den Salat, weil die Kollegin es auch tut.
Das freut die Kontroll-Instanz, die Lust- und Fürsorge-Anteile sind enttäuscht – innere Teamdynamiken entstehen. Analog zu Teambildung in Gruppen verbessert sich die Zusammenarbeit, je mehr alle im Team wohlwollend wahrgenommen und anerkannt werden. (Selbst-)Führungsqualität bemisst sich daran, wie die einzelnen Anteile in ihren Anliegen und Motiven, in ihren Stärken und Ressourcen, aber auch Befürchtungen und Bedenken gesehen und gehört werden. Das verlangt im Gespräch zu bleiben und sich auf eine Zielrichtung und gemeinsames Wozu zu einigen.
Persönlichkeitsbildung bedeutet also nicht primär das Bestärken von vermeintlichen Stärken, sondern sich selbst, die innere Vielfalt der Person, in Fülle anzunehmen: ein integrativer Prozess, der am Wohl des inneren Teams und an Sinn, einem Wozu auf dem Lebensweg, orientiert ist: „Wer ein Wozu zu leben hat, erträgt fast jedes Wie“ (Viktor Frankl). •
highlights aus unserem angebot
Klarheit gewinnen
Fachforum
Erwachsenenbildung 2025
Wege und Perspektiven der Erinnerungsarbeit
In Kooperation mit der HA Außerschulische Bildung im EOM, der KEB München und Freising e.V. und dem KBW Miesbach Erinnerungskultur verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und mit Fragen, wie wir in Zukunft leben wollen. Was kann Bildung hier leisten? Wie muss Erinnerungsarbeit gestaltet sein? Diesen Fragen widmet sich das Fachforum mit Vorträgen, Podiumsdiskussion und Workshopangeboten.
Termin Mi, 04.06.2025
Beginn / Ende 09.30 Uhr / 17.30 Uhr Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz
Ort Evang. Handwerker-Verein, Mathildenstraße 4, 80336 München Anmeldeschluss Mi, 28.05.2025
SoulCollage® – Selbstausdruck in Wort und Bild
Ein Seminar zur kreativen Arbeit mit inneren Anteilen. SoulCollage® ist eine Methode der Selbsterkenntnis mittels des kreativen Collage-Prozesses. Mit Hilfe von selbst gestalteten Collage-Karten und einem sorgfältig angeleiteten Prozess des anschließenden „Befragens“ der Karte kann man leicht und tief in Kontakt kommen mit dem inneren Wissen, zur eigenen Intuition.
An diesen Tagen gestalten Sie eigene SoulCollage®-Karten, die Sie im Anschluss im Gespräch „befragen“. Alles benötigte Material wird im Seminar gestellt.
Termin Sa, 12.07. / So, 13.07.2025
Beginn/Ende Sa, 10.00 Uhr / 17.00 Uhr, So, 09.00 Uhr / 16.00 Uhr
Mit Katharina Kercher, Christel Klinger Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz Teilnahmegebühr EUR 140,00, zzgl. Übernachtung und Verpflegung im Tagungshaus Ort LVHS Petersberg, 85253 Erdweg
Anmeldeschluss Mo, 09.06.2025
Heimat –wo bin ich zuhause?
Selbsterfahrung und Reflexion im Kloster. Was macht Heimat für uns heute aus? Wie sieht Heimat aus, wie riecht sie, wie schmeckt sie? An diesem Tag im Kloster Bernried werden wir dem nachgehen: Habe ich eine Heimat? Wo ist sie und was bedeutet diese für mich? Anhand von Texten, Bildern und Meditationen werden wir Antworten suchen und diesen Fragen in Stille und im gemeinsamen Austausch nachgehen und erfahren, welche Kraft in der Besinnung auf die eigene und gemeinsame Heimat liegt.
Termin Sa, 28.06.2025
Beginn / Ende 09.30 Uhr / 17.00 Uhr Mit Petra Altmann
Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz Teilnahmegebühr EUR 95,00; Verpflegung EUR 35,00
Ort Bildungshaus St. Martin, Klosterhof 8, 82347 Bernried am Starnberger See Anmeldeschluss Fr, 28.05.2025
15. Diözesaner Ärtzetag
Allein gelassen mit Trauer und Verlust?
Kinder und Jugendliche sind in hohem Maß betroffen, wenn Familienangehörige erkranken oder sterben – und bleiben damit oft sehr allein. Was kann helfen und unterstützend sein, um gerade Kinder und Jugendliche in dieser Situation gut und nachhaltig zu begleiten?
Der Fachtag mit diversen Vorträgen, Diskussionen und einer Einladung zum Gottesdienst will die Perspektiven von Medizinethik, Psychologie und Seelsorge miteinander ins Gespräch bringen, um eigene Haltungen und Handlungsoptionen zu vertiefen.
Termin Mi, 17.09.2025
Beginn/Ende 14.30 Uhr / 18.00 Uhr
Verantwortlich Dr. Karin Hutflötz Teilnahmegebühr kostenfrei
Ort Ehemalige Karmeliterkirche, Karmeliterstraße 1, 80333 München Anmeldeschluss Mo, 15.09.2025
THEMEN
• Zur Vermenschlichung der KI
tipp zur tagung
Die Vermenschlichung der KI – Begriffe, Praktiken und Kritik
Eine Tagung zur Vermenschlichung der KI In Kooperation mit dem Deutschen Museum München, dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache und der Hochschule für Philosophie. Gefördert vom Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ der Leibniz-Gemeinschaft. Die Verwendung anthropomorphisierender Ausdrücke für künstliche Systeme führt zu Missverständnissen und Wertekonflikten innerhalb der wissenschaftlichen Communities sowie im öffentlichen Diskurs über KI-Entwicklungen.
In einer interdisziplinären Veranstaltung werden deshalb verschiedene Sichtweisen und Wertezuschreibungen, ihre Voraussetzungen und Konsequenzen historisch nachvollzogen, eingeordnet und systematisch bewertet. Dazu sind Expert:innen aus verschiedenen Fachrichtungen wie Wissenschafts- und Technikgeschichte, Literaturwissenschaften, Linguistik und Philosophie eingeladen, um miteinander zu diskutieren.
Der Tagung vorangestellt ist am Abend des Mittwochs, den 5.11., um 19 Uhr ein öffentlicher Vortrag mit Podiumsdiskussion im Auditorium des Deutschen Museums.
Zudem wird es am Vormittag des Donnerstags, den 6.11., Gelegenheiten zu Führungen durch einige Ausstellungen, wie „Bild-Schrift-Code“ und „Robotik“, geben.
Die eigentliche Tagung findet vom 6.11. (13 Uhr) bis 7.11. (17 Uhr) statt.
Das Programm ist noch in Planung - Infos dazu und zu den Referent:innen baldmöglichst auf unserer Webseite.
Termin Do, 06.11. – Fr, 07.11.2025
Beginn/Ende 10.00 Uhr / 17.00 Uhr
Verantwortlich Dr. Thomas Steinforth Teilnahmegebühr kostenfrei
Ort Hochschule für Philosophie München, Kaulbachstraße 31/33, 80539 München
Anmeldeschluss Di, 04.11.2025
WERKSTATT ZUKUNFT
zur vermenschlichung der ki
Ein Gegenüber?
Auf einer Tagung im November werden wir „Anthropomorphismen in der KI-Forschung“ diskutieren. Wir sprechen mit dem Wissenschaftshistoriker und KI-Experten Dr. Rudolf Seising vom Forschungsinstitut für Technik- und Wissenschaftsgeschichte des Deutschen Museums. // thomas steinforth
SSeit wann gibt es diese Vermenschlichung der KI? xxxxxxxxxxx
Seit wann gibt es KI? Künstliche Intelligenz wurde als Begriff in einem Antrag für ein Forschertreffen im Jahr 1955 geprägt. Bei diesem Treffen sollte nicht länger über Automaten, sondern darüber diskutiert werden, wie Maschinen so programmiert werden können, dass sie Lernen und Intelligenz simulieren. Die beste Simulation würde dem menschlichen Lernen und menschlicher Intelligenz zum Verwechseln ähneln. So schrieb man diesen Maschinen vorschnell zu, dass sie „denken“, „verstehen“, Bewusstsein haben. Wohlgemerkt: Solche Systeme gab es damals gar nicht; das waren Hirngespinste der Forscher, und die frühe Science-Fiction hat dazu beigetragen, dass es zu dieser Vermenschlichung kam.
Woher rührt diese Neigung zu „Anthropomorphismen“?
Die meisten Menschen wollen nicht einsam sein. Sie wollen ein Gegenüber, mit dem sie kommunizieren können. Wenn sie keines finden, schaffen sie sich eines. In der griechischen Mythologie hat Pygmalion aus Elfenbein eine Frauenstatue erschaffen, in die er sich verliebte. Auch die ersten Roboter bekamen Menschengestalt, und heute will man menschenebenbürtigen Geist herstellen. Die Systeme sollen täuschend echt wirken! KI-Systeme sollen agieren, als könnten sie denken, lernen, Bewusstsein haben. Dann lässt sich leicht annehmen, diese Eigenschaften kämen ihnen tatsächlich zu.
Wir kennen Mit-Wesen, die so sind, das sind die anderen Menschen. In fremden Systemen, die solche Eigenschaften zeigen, sehen wir daher „QuasiMenschen“.
Wie beeinflusst die Vermenschlichung unser Verhältnis zur KI?
Die Menschheit hatte bisher kein einhelliges Verhältnis zur KI. Bis vor wenigen Jahren hatten nur die wenigsten Menschen damit zu tun. Das hat sich erst seit kurzem geändert, dann allerdings für viele Menschen gleichzeitig. Ihr Einfluss entwickelt sich noch, aber er wird wohl gravierend sein.
Der Titel Deines Buches „Es denkt nicht“ klingt nach einem Plädoyer gegen die Vermenschlichung.
Wenn man sich die Geschichte der KIForschung und Entwicklung ansieht, erkennt man, dass heutige KI-Systeme völlig anders funktionieren, als die KI der 1960er- bis 1980er-Jahre. Anders als damals geht es heute nicht darum, menschliche Intelligenz und menschliches Lernen zu simulieren. Heutige KI-Systeme denken und lernen nicht wie wir Menschen. Will man diese Worte trotzdem benutzen, sollte man verdeutlichen: Sie „denken“ und „lernen“ anders. Und: Sie verstehen nicht und sie haben kein Bewusstsein! •
dr. thomas steinforth ist Referent für Theologische Erwachsenenbildung
theSavedate
BILDUNGS LABOR
• Diversität im Lernraum der KEB
Lernraum „Diversität in der katholischen Erwachsenenbildung“
Über die Aufgaben und Maßnahmen, die die katholische Erwachsenenbildung zukünftig zu bewältigen hat, um die gesellschaftliche Vielfalt in ihrer ganzen Breite wahrzunehmen und aktiv einzubeziehen. // von magdalena falkenhahn
Hier können Sie sich anmelden!
DDie Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung München und Freising hat im April 2024 beschlossen, sich auf Diversitätssensibilität als verpflichtende Entwicklungskomponente zu fokussieren. Eine konkrete Maßnahme dieses Beschlusses ist die Einrichtung eines Online-Lernraums mit dem Ziel, Grundlagenwissen und Informationsmaterialien für ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeitende sowie für Geschäftsführende zur Verfügung zu stellen. Der Lernraum steht ab sofort über die Lernplattform der Erzdiözese München und Freising für alle Mitarbeitende der Mitgliedseinrichtungen zur Verfügung.
Die katholische Erwachsenenbildung steht vor der wichtigen Aufgabe, die gesellschaftliche Vielfalt in ihrer ganzen Breite wahrzunehmen und aktiv einzubeziehen. Vielfalt zeigt sich in zahlreichen Dimensionen, die das menschliche Leben prägen und die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen lernen, arbeiten, kommunizieren und am gesellschaftlichen Leben teilhaben (können).
Besonders bedeutsam ist die Erkenntnis, dass viele Aspekte der Diversität nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Menschen tragen ihre Le-
benserfahrungen, Bildungsbiografien und persönlichen Herausforderungen nicht sichtbar nach außen. Ein:e Teilnehmer:in mit Hochschulabschluss kann von Altersarmut betroffen sein, eine wohlgeschätzte Mitarbeiterin mit ADHS leben oder ein junger Familienvater mit einer nicht sichtbaren Behinderung leben. Diese „unsichtbare Vielfalt“ erfordert von der katholischen Erwachsenenbildung besondere Sensibilität und Offenheit.
Diversitätsmanagement in der katholischen Erwachsenenbildung benötigt einen tiefgehenden Blick auf die eigenen Strukturen. Oft existieren unbewusste Barrieren und eingefahrene Denkmuster, die bestimmte Menschen von der Teilnahme abhalten – ohne dass dies den Mitarbeitenden bewusst ist. Diese Hürden können nur erkannt werden, wenn die Einrichtungen bereit sind, ihre gesamten Organisationsstrukturen fortlaufend kritisch zu überprüfen.
Dabei ist besonders wichtig: Die Verantwortung für mehr Diversität darf nicht allein bei den pädagogischen Teams liegen. Stattdessen ist die gesamte Einrichtung (Führungsebene, Verwaltung, pädagogisches Team, Lehrende usw.) gefordert, gemeinsam an diesem Ziel zu arbeiten. Wenn alle
Beteiligten an dieser Stelle Verantwortung teilen, werden unterschiedliche Expertisen einer Institution zusammengeführt und diese letztlich gestärkt.
Der Lernraum „Diversität in der katholischen Erwachsenenbildung“ soll Mitarbeitenden einen ersten Zugang zum Thema ermöglichen. Neben einer grundlegenden Einführung in das Konzept der Diversität und ihre einzelnen Dimensionen sowie weiterführenden Literatur- und Medientipps gibt es u.a. Zugang zu einem kostenfreien E-Learning-Kurs zum Thema „Vielfalt in der Kirche entdecken und leben“. Leitende Angestellte finden u.a. hilfreiche Checklisten, um den sensiblen Umgang mit Diversität in ihrer Einrichtung systematisch zu implementieren. Foren bieten zusätzlich die Möglichkeit zum Austausch bei Fragen und Anregungen zum Thema. •
magdalena falkenhahn ist stellvertretende Direktorin der Domberg-Akademie und Referentin für (Inter-)Kulturelle Bildung
perspektiven ehrenamtlicher im fokus
Ehrenamt –zukunftsfähiges Engagement?
Zusammen mit dem Kreisbildungswerk Bad Tölz-Wolfratshausen begleitete die Domberg-Akademie ein Pilotprojekt, um Ehrenamtliche –insbesondere in Führungspositionen – gezielt zu unterstützen. // von franziska steinich
EEhrenamtliches Engagement ist ein wesentlicher Bestandteil gelebter Demokratie. Ehrenamtliche übernehmen Aufgaben, die weder Staat noch Kirche in vollem Umfang hauptamtlich leisten können. Besonders in leitenden Funktionen tragen sie entscheidend zur Koordination von Engagierten, zur Organisation von Veranstaltungen und zum sozialen Zusammenhalt bei. Dennoch mangelt es häufig an strukturierten Qualifizierungs- und Vernetzungsangeboten. Eine gezielte Förderung ist daher essenziell, um das Ehrenamt zukunftsfähig zu gestalten. Genau hier setzt das Projekt „Fit für Ehrenamt & Soziales Engagement“ an. Die Domberg-Akademie begleitete ein Pilotprojekt zusammen mit dem Kreisbildungswerk Bad Tölz-Wolfratshausen und kooperierte mit weiteren Organisationen, um Ehrenamtliche, insbesondere in Führungspositionen, gezielt zu unterstützen.
Über einen Zeitraum von anderthalb Jahren wurden auf Basis einer Bedarfsanalyse mit 300 Teilnehmenden aus dem Landkreis zahlreiche Workshops zu Themen wie Fundraising, Führungskompetenzen und junges
Ehrenamt über das KBW durchgeführt. Zudem fanden mehrere Vernetzungstreffen im Kloster Beuerberg statt. Dabei standen Sozialraumorientierung, Digitalisierung und Sinnstiftung im Fokus. Die Qualitätssicherung erfolgte durch eine Evaluation der Stiftungshochschule München.
Zusätzlich wurden von der Domberg-Akademie in Kooperation mit dem Diözesanrat zwei Interviewrunden durchgeführt, um die Bedürfnisse und Herausforderungen Ehrenamtlicher im kirchlichen Bereich qualitativ zu erfassen. Dabei ging es sowohl um konkrete Bildungsangebote als auch um die generellen Rahmenbedingungen des Ehrenamts. Betont wurde die Bedeutung des Glaubens für das Engagement und dessen Verbindung zur Kirche.
Die Ergebnisse der qualitativen Befragung zeigen außerdem, dass Qualifizierungsangebote bereits existieren, aber stärker sichtbar gemacht und regional angepasst werden müssen. Ebenso wird deutlich, dass Hauptamtliche sich intensiver mit der Dynamik zwischen ihnen und den Ehrenamtlichen auseinandersetzen sollten. Dabei sind eine klare Rollenklärung so-
wie eine verbesserte Kommunikation und Kooperation wichtig, da viele Ehrenamtliche hier Herausforderungen sehen.
Im Rahmen des Projekts wurden wertvolle Erkenntnisse gesammelt, die mit bestehenden Studien (z.B. die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung KMU) übereinstimmen. Zudem wurden zahlreiche Best-Practice-Beispiele für ein zukunftsorientiertes Ehrenamtsmanagement identifiziert. Um eine nachhaltige Förderung des Ehrenamts sicherzustellen, müssen Ehrenamtliche aus allen Bereichen mit ihren Perspektiven stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Ergebnisse des Projektes werden künftig Bildungswerken, Ehrenamtlichen und Ehrenamtsmanager:innen v.a. über eine Homepage zur Verfügung gestellt. Dort finden sich z.B. Methoden der Bedarfserhebung, zur Vernetzung im Sozialraum und zur Qualifizierung. •
franziska steinich ist die Zuständige für das Zukunftsthema Ehrenamt
SPECIALS
• Perspektiven Ehrenamtlicher im Fokus
• Kurs in ehrenamtlicher Trauerbegleitung
Trauernde spirituell, kultur- und religionssensibel begleiten
Ab Herbst 2025 startet im haus am ostfriedhof in München ein von der Domberg-Akademie konzipierter Pilotkurs, um Ehrenamtliche für die Begleitung von Trauernden zu befähigen.// von anne gruber
DDas Bewusstsein für Trauer als gesunde Reaktion auf einen Verlust wächst. Nicht nur SocialMedia-Kanäle für digitales Trauern zeigen, dass Menschen sich zunehmend öffnen und in Kontakt mit anderen gehen, wenn sie einen Verlust erlitten haben. Trauern rückt aus der Tabuzone.
In der Hospiz- und Palliativversorgung wird bereits die Aufgabe wahrgenommen, Trauernden zur Seite zu stehen. Aber die Betreuung endet nicht mit dem Tod, sagt auch die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland von 2010. Hier treffen Care-Arbeit, Religion und Kirche aufeinander. Trauernde und ihre Anliegen seelsorglich zu begleiten, ist ebenso Grundauftrag pastoraler Berufe. Trauer erleben Menschen in Krisenzeiten, oftmals sind es existenzielle Situationen. Im Bereich der Krankenpastoral wird dies sowohl von hauptamtlichen Seelsorgenden als auch von qualifizierten Ehrenamtlichen erfüllt. Diesen Ansatz verfolgt auch der neue Kurs, den die Domberg-
Akademie aktuell in Kooperation mit der Christophorus Akademie und dem 2024 eröffneten haus am ostfriedhof als trauerpastoralem Zentrum des Erzbistums München und Freising entwickelt. Durch die Vernetzung findet breite Expertise Eingang in das entstehende Curriculum.
Der Pilotkurs startet mit dem Ziel, ehrenamtliche Trauerbegleitende für das haus am ostfriedhof und andere Orte in der Erzdiözese gemäß den Standards zu qualifizieren, die 2024 durch ein Rahmenkonzept der entsprechenden Fachverbände bestimmt und in einem zertifizierbaren Grundkurs (Umfang von 80 Unterrichtseinheiten) modellhaft festgelegt wurden. Besonderer Schwerpunkt des Kurses liegt in Zugängen zu Spiritualität sowie zu kultur- und religionssensibler Trauerbegleitung. Weitere Inhalte sind Grundlagen zu Trauertheorien und Trauerprozessen auf Basis der aktuellen Forschung sowie Ressourcenorientierung und Biografiearbeit, systemische Gesprächsführung und der Umgang mit tradierten und eigenen
Ritualen. Ziel ist, eine präsente und empathische Haltung als Begleitende einzuüben, und den methodischen Dreischritt von Selbsterfahrung und -reflexion, Austausch mit anderen und Praxiserfahrungen vor Ort zur Grundlage eines theoretisch fundierten und zugleich lebensnahen Kursangebots zu machen.
Zielgruppe sind Interessierte, die trauernde Menschen unterstützen und begleiten möchten sowie die Bereitschaft zum Lernen in der Gruppe und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie mitbringen.
Der Kurs findet an mehreren Wochenenden und zusätzlichen Abendveranstaltungen bis Sommer 2026 statt. Eine Anmeldung ist ab Juni über unsere Website möglich. •
anne gruber hat die Projektleitung Trauerbegleitung im Ehrenamt
ANGEBOTE AUS DER KATHOLISCHEN ERWACHSENENBILDUNG
Themenbezogene Highlights sowie weitere Workshops und Veranstaltungen von Kreisbildungswerken in der Erzdiözese
München und Freising
dachauer forum
Tierisch bunt
Kunst im Dachauer Forum
Manuela Franz beschreibt ihre Arbeiten mit den Worten: tierisch, bunt und leuchtend. In ihrer tierischen Ausstellung präsentiert die Künstlerin eine Vielzahl von Viechern. Ob groß oder klein, wild oder zahm, jedes dieser charakterstarken Geschöpfe findet seinen Platz auf der Leinwand.
Sie alle scheinen nur darauf gewartet zu haben, von Manuela Franz in ihrem unverwechselbaren Stil farbenfroh zum Leben erweckt zu werden.
Termin Mo, 05.05.–Sa, 26.07.2025, zu den Öffnungszeiten der Geschäftsstelle
Mit Manuela Franz
Verantwortlich Lena Sauer Teilnahmegebühr Gebührenfrei Ort Dachauer Forum, Ludwig-Ganghofer-Straße 4, 85221 Dachau Info https://www.dachauer-forum.de/ veranstaltung/manuela-franz/
landshut
mühldorf
dachau
fürstenfeldbruck
münchen ebersberg
miesbach
garmisch-partenkirchen
münchner bildungswerk Mensch und Tier Porträtmalerei – sechsteiliger Kurs
Um das Charakteristische einer Person oder eines Tieres zu erfassen, gilt es, Form und Proportion exakt zu studieren. Sie erfahren im Kurs, auf welche Besonderheiten es bei der Umsetzung in ein Porträtbild ankommt. Ziel ist aber nicht ein fotorealistisches Abbild. Ein aufregender künstlerischer Prozess soll sich in Gang setzen, der immer ein überraschendes Resultat bereithält. Reichlich Input liefern während des Kurses Bildbeispiele aus diversen Kunstkatalogen.
Die ersten Jahre des FC Bayern –Was man über den Fußball aus der deutschen Geschichte lernen kann
Wer an die Geschichte des FC Bayern München denkt, denkt an Maier, Müller und Beckenbauer. Dieser Vortrag nimmt hingegen die Zeit vor den Europapokalsiegen unter die Lupe: Von der Gründung vor 125 Jahren im Kaiserreich über den ersten Meistertitel in der Weimarer Republik und die NS-Zeit bis in die junge Bundesrepublik. Weil Fußball nie ohne gesellschaftlichen Kontext gespielt wird, besteht die Geschichte des FC Bayern nicht nur aus Torjägerlisten und Tabellen – sondern kann uns auch viel über die Geschichte Münchens, Bayerns und Deutschlands zwischen 1900 und 1950 erzählen.
Ein achtsames Wochenende in der Natur mit uns selber im Gepäck
In Kooperation mit DAV Zorneding An diesem Wochenende wollen wir uns intensiv Zeit nehmen, uns mit der Natur zu verbinden. Wir fahren gemeinsam ins Heutal bei Unken in Österreich auf eine Selbstversorgerhütte. Die gute Stube wird mit Holz geheizt, fließendes Wasser gibt es außerhalb der Hütte. Auf unseren Wanderungen erkunden wir die Umgebung und versuchen gleichermaßen, bei uns zu sein
Termin Do, 29.05.–Sa, 31.05.2025 Beginn / Ende 10.00 / 12.00 Uhr Mit Elke Piwowarsky, zertifizierte DAV-Überungsleiterin Teilnahmegebühr EUR 160,00, zzgl. Kosten für Übernachtung und Verpflegung EUR 50,00 Ort Selbstversorgerhütte im Heutal bei Unken Info https://www.kbw-ebersberg.de/ veranstaltungen/detailseite/ 36674_ein-achtsames-wochenende-in-der-natur Anmeldeschluss Do, 22.05.2025
berchtesgadener land Alpakas kennenlernen Erlebnisnachmittag für Familien
Eine Wanderung mit einem Alpaka ist besonders: Die drollig aussehenden Tiere mit dem weichen Fell sind scheu, aber sehr neugierig. Wie Esel haben sie ihren eigenen Rhythmus und strahlen große Ruhe aus. Unterwegs mit ihnen erleben Groß und Klein deren Eigenarten und erfahren viel Wissenswertes über die zunehmend auch in Europa gehaltene Tierart.
Auch Einzelpersonen können an der Veranstaltung teilnehmen.
Termin Do, 26.06.2025
Beginn / Ende 15.00 / 17.00 Uhr Mit Brigitte Strobl, Leitung Teilnahmegebühr Erwachsene EUR 20,00 (Groß-)Elternpaar EUR 30,00, Kind EUR 10,00, jedes weitere Kind EUR 6,00 Ort Ainring, Ainring Alpakas, Breitwiese 26 83404 Ainring Info https://www.bildungswerk-bgl.de/veranstaltungen/details/23169_alpakas-kennenlernen Anmeldung Mo, 23.06.2025
cbw landshut
Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf Demokratie schützen und leben!
In Kooperation mit Abtei Seligenthal Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit.
Prof. Dr. Dr. Heribert Prantl zeigt in seinem Vortrag die Bedeutung der Verteidigung demokratischer Werte auf.
Mit Beispielen und tiefem Verständnis für Grundrechte verdeutlicht er, wie wichtig Engagement für Freiheit und Gerechtigkeit ist.
Termin Mi, 04.06.2025
Beginn / Ende 19.00 / 21.00 Uhr
Mit Prof. Dr. Dr. Heribert Prantl Teilnahmegebühr EUR 10,00
Ort Aula des Gymnasiums Seligenthal Info https://www.cbw-landshut.de/veranstaltungen/details/55432_wer-in-der-demokratieschlaeft-wacht-in-der-diktatur-auf Anmeldeschluss Di, 03.06.2025
brucker forum
Abenteuer Wasserwelt Für Väter/Großväter mit Kindern ab 6 Jahren
In Kooperation mit dem Jexhof Ohne Wasser kein Leben. Und wie viel Leben steckt eigentlich in dieser scheinbar durchsichtigen Substanz? Heute erleben wir einen spannenden Vormittag im Wasser. Wir suchen mit Keschern nach den Bewohnern des Kellerbachs, erlernen eine Methode biologischer Gewässeruntersuchung und entdecken unter dem Mikroskop die Kleinstlebewesen des Wassers.
Termin Sa, 05.07.2025
Beginn / Ende 10.00 / 12.00 Uhr Mit Susanne Mannchen, Naturpädagogin, Erzieherin
Teilnahmegebühr EUR 5,00 pro Familie Ort Bauernhofmuseum Jexhof, Jexhof 1, 82296 Schöngeising
Info https://www.brucker-forum.de/veranstaltungen/details/43283_abenteuer-wasserwelt Anmeldeschluss Di, 01.07.2025
mühldorf
Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt
Zur Zukunft des Christentums als Minderheit
In Kooperation mit den Dekanatsräten Mühldorf und Waldkraiburg
Der Utrechter Pastoraltheologe Jan Loffeld analysiert in seinem Vortrag, welchen Herausforderungen sich ein Christentum stellen muss, das die gesellschaftliche Gegenwart ernst nimmt und zukunftsfähig sein will. Und er gibt Impulse zum Gespräch darüber, was das für die Seelsorge vor Ort bedeutet.
Termin Do, 26.06.2025
Beginn / Ende 19.30 / 21.00 Uhr
Mit Prof. Dr. Jan Loffeld, Professor für Praktische Theologie an der Tilburg University School in Utrecht/NL
Teilnahmegebühr kostenfrei
Ort Pfarrheim St. Nikolaus, Kirchenplatz 7, 84453 Mühldorf a. Inn
Info https://www.kreisbildungswerk-mdf.de/ veranstaltungen/details/41539_wenn-nichtsfehlt-wo-gott-fehlt
Anmeldung Telefon 08631/3767-0, info@kreisbildungswerk-mdf.de
Anmeldeschluss Fr, 20.06.2025
garmisch-partenkrichen
Schöpfungsverantwortung in der Landwirtschaft Hofführung auf dem Bio-Hof Kühn
Die Familie Kühn bewirtschaftet in Aidling einen kleinen Bio-Milchviehbetrieb mit ca. 20 Kühen. Außerdem baut sie zur Selbstversorgung Gemüse und Kartoffeln an. Von Bedeutung für die Schöpfungfsverantwortung sind auch die Landschaftspflege und das Thema Streuobst. Wir erhalten bei dieser Führung Einblicke in das Konzept und die Wirtschaftsweise dieses Hofs.
Termine Di 08.07.2025
Beginn / Ende 18.30 / 20.00 Uhr
Mit Rudi Kühn, Biobauer, Kreisrat, Bürgermeister a.D. Teilnahmegebühr kostenfrei
Ort Bio-Hof Kühn, Dorfstraße 35, 82418 Aidling Info www.kreisbildungswerk-gap.de, Kursnr: 250708
Anmeldeschluss Mo, 07.07.2025, 11.00 Uhr
Was Sie sich von uns wünschen
Ein Blick auf Ergebnisse unserer Umfrage. // claudia frang
IIn Verbindung gehen – der Titel des letzten Saisonthemas war und ist für uns Anspruch, immer wieder die Verbindung zu Ihnen zu suchen, um zu erfahren, wie Sie uns sehen, welche Themen Sie sich wünschen und was Sie von uns erwarten.
Zahlreich war Ihr Feedback. Ihre kritischen Anmerkungen geben uns zu denken und sind uns Auftrag, besser zu werden.
Wir freuen uns sehr, dass unser Weg, Bildung in vielen Formaten, digital wie auch in der Präsenz anzubieten, weiter bei Ihnen gut ankommt. 68% der Teilnehmenden der Umfrage haben an Online-Veranstaltungen teilgenommen. Digitale Angebote spielen also eine zentrale Rolle im Angebot der DA und werden es auch weiterhin tun. Derzeit sind ca. 46% unserer Angebote Online-Veranstaltungen. Aber auch Präsenz-Veranstaltungen bleiben für Sie relevant und machen deutlich, dass persönliche Begegnungen nicht vernachlässigt werden sollten.
Ein
Wie erfahren Sie von uns? Hier haben Veranstaltungs-Mailings einen hohen Wert, wenngleich Sie eine geringere Dichte an eingehenden Mails begrüßen würden. Wir hoffen sehr, dass unser neues Newsletter-Konzept, das wir demnächst umsetzen werden, unsere Zahl an Mails reduzieren wird. Unser Magazin wird von vielen als wichtige Informationsquelle empfunden. Dies zeigt sich auch daran, dass stetig Bestellungen eingehen und uns positive Feedbacks zum Inhalt erreichen.
Die von Ihnen genannten TOP-Ten der Zukunftsthemen sind: Demokratie in Gefahr (47%), Umgang mit Rechtspopulismus (45%), Glaube heute (45%), ethische Themen (39%), kirchliche Transformation (38%), Umweltschutz/ Klimawandel (37%), Spiritualität (36%), Sinn-/Gottessuche (36%). Das werden weiter unsere Kernthemen bleiben. Entwicklungspotenzial sehen wir im Bereich Spiritualität. Hier sind wir dankbar über konkrete Themenvorschläge Ihrerseits.
neues Gesicht
Unser vielfältiges Team erweitert sich stetig.
Ganz speziell zum Thema Trauer vertrauen wir auf Anne Gruber.
Besonders freut uns, dass viele von Ihnen durch Empfehlung auf uns aufmerksam geworden sind und ca. 62% uns sehr wahrscheinlich weiterempfehlen würden. Tun Sie das gerne! Immer wieder wird der Wunsch laut, die DA wieder auf dem Domberg sehen zu dürfen. Das wird leider noch ein wenig dauern, aber wir werden uns bemühen, für Sie attraktive und verlässliche Orte zu suchen und Bildung für Sie zugänglich zu machen. Für die Zukunft wünschen Sie sich laut Umfrage eine Fortführung mutiger und relevanter Themen mit offener Haltung am Puls der Zeit, vor allem zu Synodalität, Glaubenskommunikation und gesellschaftsrelevanten Fragen sowie den Einsatz für Demokratie und Menschenwürde. Ich kann Ihnen versichern: Wir bleiben dran! •
WWas tun wir, wenn wir vor Herausforderungen stehen, oder gar in existenziellen Situationen wie Krankheit, Verlust, Sterben oder Tod?
In den vielen Jahren meiner beruflichen Tätigkeiten ist mir ein Phänomen immer wieder begegnet: Menschen kommen oftmals näher zu sich selbst, wenn sie ein Gegenüber haben und ihre Gedanken, Fragen oder Sorgen in Kontakt bringen.
Darum geht es auch in meinem Projekt an der Domberg-Akademie, bei dem ich ein Kursformat zur ehrenamtlichen Trauerbegleitung in pluraler Gesellschaft entwickle.
Mein beruflicher Werdegang begann vor 25 Jahren in Aachen an der
RWTH in der Pflege. Seit meinem Studium der Berufspädagogik für Gesundheits- und Pflegewissenschaften an der LMU und TU München bin ich im Bereich Palliative Care tätig. 13 Jahre arbeitete ich an der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin der LMU München in der Christophorus Akademie. Zudem war ich sieben Jahre im stationären und ambulanten Hospizbereich tätig.
Ehrenamtliche stehen für Begegnung und Mitmenschlichkeit. Trauerbegleitung ist eine besondere Art der Begegnung.
Ich freue mich auf inspirierende Lernprozesse und Menschen, die sich dieser Aufgabe annehmen möchten. •
Anne Gruber, Projektleitung Trauerbegleitung im Ehrenamt
Kennen Sie unser Solidarmodell?
Im Solidarmodell kalkulieren wir eine empfohlene Teilnahmegebühr, z.B. EUR 9,00.
Ist Ihnen diese Teilnahmegebühr nicht möglich, können Sie beim Buchen mit „*“ gekennzeichneter Veranstaltungen kostenfrei oder ermäßigt auswählen und erhalten so einen ermäßigten Zugang zur Veranstaltung.
Wem es möglich ist, andere Teilnehmende mitzufinanzieren, kann freiwillig mehr bezahlen. Auch das können Sie bei der Buchung auswählen.
Alle Informationen zum Solidarmodell finden Sie auf unserer Website: www.domberg-akademie.de
DA hören wir Ihnen zu
Reminder
zu unserem Listening-Projekts
Wir sind DA und hören Ihnen zu!
Teilen Sie uns Ihre Anregungen, Wünsche und Gedanken mit: Was bewegt Sie? Was erwarten Sie von uns und unserem Angebot?
Rufen Sie über den QR-Code unseren „DA hören wir Ihnen zu“-Fragebogen auf und füllen ihn online aus oder schreiben Sie uns Ihre Gedanken ganz frei per E-Mail an: info@domberg-akademie.de, Stichwort: „DA hören wir Ihnen zu“
Kommen Sie mit uns ins Gespräch: Vereinbaren Sie per E-Mail einen individuellen Telefontermin mit unserer Direktorin Dr. Claudia Pfrang oder unseren Bildungsreferent:innen.
Die Kontaktdaten der einzelnen Ansprechpartner:innen finden Sie auf unserer Website unter „Über uns“. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!
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KONTAKT
Domberg-Akademie
Hildegard Mair (Kursmanagement)
Untere Domberggasse 2 85354 Freising
Tel.: 08161 181-2177 info@domberg-akademie.de
da ist das Magazin der Domberg-Akademie
Stiftung Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising Untere Domberggasse 2 85354 Freising www.domberg-akademie.de
IMPRESSUM
Verantwortlich für den Inhalt (V.i.S.d.P.): Dr. Claudia Pfrang, Direktorin
Redaktion DA: Dr. Stephan Mokry, Dr. Claudia Pfrang, Geraldine Raithel
Konzeption Magazin: André Lorenz Media & Merchandise GmbH, www.andrelorenz.de
Hier gehts zum Online-Fragebogen „DA hören wir Ihnen zu“
Gestaltung dieser Ausgabe: Geraldine Raithel
Lektorat: Kathrin Hoffmann
Bildbearbeitung: Holger Reckziegel
Druck: Lerchl-Druck e. K., Liebigstraße 32, 85354 Freising www.lerchl-druck.de
Gedruckt mit mineralölfreien Ökofarben auf 100% Recyclingpapier.
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3 AUSSTELLUNGEN IM DIÖZESANMUSEUM FREISING BIS 3.8.2025