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Technik allein rettet den Planeten nicht
Neue Technologien sind unverzichtbares Ergebnis des menschlichen Schaffensdrangs und verbessern unser Leben. Doch für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung braucht es mehr als Technik // von thomas steinforth
Von den ersten Steinwerkzeugen bis zur Digitalisierung: Der menschliche Drang, immer neue technische Lösungen für vielfältige Probleme zu finden, ist unaufhaltsam. Gut so! Denn wenn wir mit Risiken neuer Technologien verantwortungsvoll umgehen und die Früchte technologischer Entwicklung gerecht verteilen (beides ist leider selten der Fall!), dann hilft die Technik, die Schöpfung mitzugestalten.
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Allerdings: Wenn wir eine gute Zukunft erreichen, eine gerechte und nachhaltige Entwicklung gestalten wollen, dürfen wir nicht auf Technik allein setzen. Wenn wir „Innovation“ fast automatisch technologisch verstehen oder wenn wir Phänomene wie die so genannte Künstliche Intelligenz mit quasi-religiösen Verheißungen aufladen, dann läuft etwas schief. Ein paar Beispiele:
˭ Natürlich kann Digitalisierung helfen, Bildungschancen für alle zu verbessern. Aber nur dann, wenn wir uns verständigen, was Bildung eigentlich sein soll und nach welchem Bild des Menschen wir bilden wollen. Die um technische Mittel wissende Klugheit kann uns diese Fragen nicht beantworten, und sie erspart uns (zum Glück!) nicht, Bildung als Beziehungsgeschehen zu gestalten. Noch so viele Notebooks allein schaffen keine Bildungsgerechtigkeit.
˭ Selbstverständlich brauchen wir technologische Innovationen, um die Klimaschädlichkeit unseres Wirtschaftens zu begrenzen. Aber keine Technologie erspart uns die Frage, wozu wir eigentlich wirtschaften und wie wir leben wollen. Technik allein wird den Planeten nicht retten. ˭ Auch für die drängende Frage, wie wir künftig gute Pflege und Care-Arbeit sicherstellen, können technische Mittel wie Robotik hilfreich sein. Aber nur dann, wenn wir wieder zu schätzen lernen – mit handfesten politischen Konsequenzen –, dass Pflege und Sorge wertvoll sind. Wir müssen wieder anerkennen, dass Menschen aufeinander angewiesen sind und das Füreinander-Sorgen keine lästige Pflicht, sondern Grundvollzug menschlichen Lebens ist.
Das, was im Leben wichtig und wertvoll ist, lässt sich nicht herstellen wie ein Produkt, auch nicht mit noch so viel technologischem Know-how. Wir müssen im persönlichen, gemeinsamen und auch politischen Handeln darauf hinzuwirken versuchen, dass es sich ereignet und uns widerfährt. Die Befähigung dazu sollte Auftrag aller Bildungsorte sein, die sich als „Werkstatt Zukunft“ verstehen. •
Zoom: Tools, Methoden & Didaktik
In diesem Seminar zu Erwachsenenbildung online erhalten Sie Anregungen zur Planung und Durchführung von Online-Seminaren über die Video-Plattform Zoom. Es gibt zudem Raum für Erfahrungsaustausch und Fragen.
Termin Mi, 22.03.2023
Beginn / Ende 18.00 Uhr / 19.30 Uhr
Mit Magdalena Falkenhahn
Ort Online über Zoom
Teilnahmegebühr EUR 9,00
Anmeldeschluss Mo, 20. März 2023
Cyberwar – Eine neue Bedrohungslage?
Hacking, Sabotage und Cyberoperationen lassen sich für Nicht-IT-Expert:innen nur schwer nachvollziehen. Dennoch tauchen diese Begriffe immer wieder auf und haben nun im Russland-Ukraine-Krieg eine neue Relevanz bekommen.
Gemeinsam mit einer Expertin klären wir die Fragen: ˭ Was ist Cyberwar? ˭ Welche Cyberoperationen finden international statt? ˭ Wie groß ist die Bedrohungslage in Europa und Deutschland? ˭ Wann sind Cyberangriffe wirksam und wann nicht?
˭ Und wie gut ist Deutschland geschützt?
Kerstin Zettl-Schabath arbeitet und forscht am Institut für Politische Wissenschaft der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Ihr Hauptforschungsfeld ist die Cyberkonfliktforschung im Rahmen der Internationalen Beziehungen und Außenpolitikanalyse.
Termin Do, 02.03.2023
Beginn / Ende 19.30 Uhr / 21.00 Uhr
Mit Kerstin Zettl-Schabath
Verantwortlich Kathrin Steger-Bordon
Ort Online über Zoom
Teilnahmegebühr Kostenlos
Anmeldeschluss Do, 02.03.2023
• Gefördert durch das Bayerische Staatministerium für Unterricht und Kultus