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Wie privilegiert bist du?
Mit dieser Frage werden die Teilnehmenden unseres OnlineVortrags-Theaters konfrontiert. Das Stück lädt zur Selbstreflexion und Diskussion ein // von magdalena falkenhahn
Statistiken zeigen, dass nichtweiße Menschen tendenziell eher als kriminell eingestuft werden, Nachteile auf dem Jobmarkt und bei der Wohnungssuche haben und ihnen das Deutschsein aberkannt wird, weil sie anders aussehen.
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Diese Tatsachen prägen das Leben nicht nur der auf solche Weise diskriminierten, sondern aller Menschen in Deutschland. Denn dass die Farbe der eigenen Haut noch nie Grund für Beleidigungen oder Ausgrenzung war, ist ein Privileg. Dessen sind wir uns selten bewusst, stellt „Weißsein“ doch die Norm dar. Weiße Menschen profitieren tagtäglich von der systematischen Abwertung nicht-weißer Menschen. Sie befinden sich somit nicht außerhalb des Systems von Diskriminierung, sondern lediglich auf der anderen Seite.
Sich der Diskussion um Privilegien und Diskriminierung zu stellen und die eigene Position darin zu erkennen, ist oft eine hoch emotionale Angelegenheit. Unser Online-Vortrags-Theater Wie werde ich eine Süßkartoffel ist der Versuch, sich dem Diskurs mittels zweier fiktiver Charaktere zu nähern.
Die beiden Figuren des Stückes haben unterschiedliche Prägungen und Erfahrungen. Sie agieren subjektiv, emotional und aus bestimmten Erfahrungen heraus. Ihre Diskussion führen sie entlang dreier Privilegien, die in Deutschland bis heute sehr wirkmächtig sind: Weißsein, Männ- lichsein, Christlichsein. In welchen alltäglichen Situationen sich diese Privilegien zeigen, wird unter anderem durch Checklisten verdeutlicht. Die beiden Protagonistinnen lesen Aussagen aus solchen Listen vor. Die Zusehenden werden eingeladen, selbst zu prüfen, wie privilegiert sie in Bezug auf die jeweilige Kategorie sind. Dafür machen sie für jede Aussage, die sie mit „Ja“ beantworten können, einen Strich auf ein Blatt Papier. Ein paar Beispiele:
• Ich kann unpünktlich sein, ohne dass es als Eigenschaft meiner ethnischen Herkunft angesehen wird.
• Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich im öffentlichen Raum sexuelle Belästigung erfahre.
• Ich kann davon ausgehen, dass meine Sicherheit oder die Sicherheit meiner Familie nicht in Gefahr gebracht wird, wenn ich meine Religion anderen offenbare.
Am Ende werden die Striche zusammengezählt. Je höher das Ergebnis, desto privilegierter ist man. Nach jeder Vorstellung des Vortrags-Theaters gibt es in einem Nachgespräch Raum, persönliche Meinungen und Fragen auszutauschen und das Gehörte gemeinsam zu reflektieren. •
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