eGovernment 9/2024

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Ausgabe 09/2024

In

dieser Ausgabe

Politik & Verwaltung

4 | Grußwort von Dr. Markus Richter zu den eGovernment Readers' Choice Awards.

4 | KOINNO: ein MentorenModell für die Beschaffung.

5 | Die Kolumne von Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves.

6 | Der Wegbereiter „Startklar für Low Code“ des Kompetenzzentrums Öffentliche IT.

9 | Wie hoch ist das Einsparpotenzial der Digitalisierung?

Praxis & Innovation

10 | Das Forschungsprojekt „Partizipative Energietransformation“ beschäftigt sich mit gesellschaftlicher Akzeptanz zu Mobilitätsthemen.

11 | Ein digitaler Zwilling für die Stadt Schwabach.

13 | Digitale Assistenzsysteme für die Pflege.

14 | Steffen Heß, Leiter des Forschungsdatenzentrums Gesundheit, spricht im Interview über Ziele und Hürden rund um die künftige Nutzung von Gesundheitsdaten.

15 | Die Branche trifft sich vom 15. bis 17. Oktober 2024 in Berlin zur „Smart Country Convention“.

Impressum Seite 24

Vergabe

Nachhaltigkeit in der Beschaffung zwischen politischen Ambitionen und praktischer Umsetzung.

Künstliche Intelligenz

Do-Tank

Umgesetzte und geplante Projekte des Cyber Innovation Hubs der Bundeswehr.

Ein KI-Assistent für alle Verwaltungen

Baden-Württemberg stellt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesverwaltung KI-Werkzeuge im eigenen Rechenzentrum zur Verfügung. Das Tool namens F13 soll bei der täglichen Arbeit entlasten und wird zur Nachnutzung bereitstehen.

Mit dem Start von F13 ist BadenWürttemberg das erste Bundesland, das seiner Landesverwaltung eine Künstliche Intelligenz im eigenen Rechenzentrum anbietet. Nicht weniger als ein „bedeutender Meilenstein“ sei dieses Werkzeug, das bei der Digitalisierung der Verwaltung neue Maßstäbe setzen soll. „Vor allem bleiben wir mit F13 in der digitalen Welt selbstständig, selbstbestimmt und sicher. Kurz: Wir bewahren unsere digitale Souveränität“, betont Thomas Strobl, Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen.

Vor über einem Jahr, im Mai 2023, wurde der gemeinsam mit Aleph Alpha entwickelte F13-Prototyp erstmals vorgestellt. Auf Grundlage der seither gesammelten Erfahrungen wurde die aktuelle Version entwickelt. „Noch laufen Belastungs- und Qualitätstests der Produktivversion“, erläutert Dr. Florian Stegmann, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei, gegenüber unserer Redaktion. „Diese geschehen bereits auf der

Servicestandard 2.0

Das Bundesinnenministerium (BMI) und der DigitalService des Bundes wollen bis Ende 2024 den Servicestandard überarbeiten. Der Leitfaden wurde 2020 erstellt und definiert Qualitätsprinzipien für die Digitalisierung der Verwaltungsservices. Der Standard umfasst derzeit sechs Kategorien: konsequente Nutzerzentrierung, iteratives Vorgehen, interdisziplinäre Zusammenarbeit, offenes Arbeiten, robuster technischer Betrieb

Live-Umgebung, zu der wir den Ressorts in den kommenden Wochen schrittweise Zugriff geben werden.“

Die F13-Recherchefunktion greift auf eine separate Wissensdatenbank aus öffentlich zugänglichen Daten wie Drucksachen des Landtags und Pressemitteilungen der

„Wir werden die F13Software offen zur Verfügung stellen.“

Dr. Florian Stegmann

Landesregierung zurück. Die KISprachmodelle werden mit diesen Daten nicht trainiert – vielmehr werden bei jeder einzelnen Recherchefrage die Wissensdatenbank durchsucht und die gefundenen Quellen im Anschluss an das KI-Sprachmodell für die Antwortgenerierung weitergeleitet. Der Zweck ist klar: Entlastung bei der Arbeit mit Texten. „F13 ist eine Assistenzanwendung von und für die Landesverwaltung“, erklärt Stegmann. Aber

auch die Kommunen werden ins Boot geholt: „Bei der Entwicklung des Prototyps und der Produktivversion waren die Kommunen nicht direkt beteiligt. Auf Arbeitsebene stehen wir jedoch mit Kommunen und kommunalen Spitzenverbänden im Kontakt.“ Vom baden-württembergischen KI-Projekt sollen alle Verwaltungen in Deutschland profitieren.

„Wir werden die F13-Software offen zur Verfügung stellen“, sagt Stegmann. Ammar Alkassar, Vorstand des GovTech Campus, kündigte an, dass ab September die ersten Funktionen auf Basis der neuesten Technologie von Aleph Alpha zur Nachnutzung bereitstehen. „Nach und nach werden weitere Lösungen aus unserem wachsenden GovTech-Ökosystem hinzukommen. Der Staat wird plattformfähig“, sagt Alkassar.

„KI kann nur in einer digitalisierten Verwaltung ihr Potential entfalten“, macht Stegmann klar. „Unsere Dokumente müssen strukturiert und automatisiert austauschbar sein, damit wir die

26. August 2024

Sicherheit

Hintergründe und Lösungen rund um „Public IT-Security“ und „Cyber Crime Protection“.

Dr. Florian Stegmann, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Baden-Württemberg.

Stärken von KI richtig einsetzen können.“ Künstliche Intelligenz sei ein weiterer Anreiz, die Verwaltung zu digitalisieren. Und woher kommt der Name F13? Stegmann erklärt: „Wir hatten überlegt, die KI-Hilfsfunktionen mit einer Tastenkombination, einem Shortcut, aufrufbar zu machen. Dabei kam die Idee auf, das Konzept der Funktionstasten F1 bis F12 weiterzuführen und mit F13 eine neue Funktion zu bieten. Wer weiß – vielleicht werden unsere Tastaturen eines Tages ja sogar um eine F13-Taste erweitert.“ su

Kräfte bündeln

Am „Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI)“ in Heilbronn entsteht ein Ökosystem für Wissenschaft, Unternehmen, Start-ups und Public Sector zur gemeinsamen Entwicklung angewandter KI-Lösungen wie F13. [ ip.ai ]

und effektives Wirkungscontrolling.

„Mit dem Projekt ‚Servicestandard 2.0‘ möchten wir digitale Angebote des Staates auf ein gemeinsames, hohes Qualitätsniveau heben und so das Vertrauen in die Verwaltung stärken“, begründet Ernst Bürger, Abteilungsleiter Digitale Verwaltung im BMI, die Notwendigkeit der Überarbeitung. Auch die europäische Perspektive spielt eine Rolle, denn der Servicestandard soll zum European Interoperability Frame-

work (EIF) anschlussfähig sein. Das EIF beinhaltet technische und nicht-technische Standards und soll die Zusammenarbeit und den Datenaustausch zwischen öffentlichen Verwaltungen innerhalb der EU verbessern.

Die Erfahrungen der Anwenderinnen und Anwender des bisherigen Servicestandards spielen bei der Überarbeitung eine große Rolle. Dafür ist der DigitalService auf der Suche nach Personen, die für ein 45bis 60-minütiges virtuelles Ge-

spräch zur Verfügung stehen. Interessierte können sich hierfür über servicestandard@ digitalservice.bund.de direkt an den DigitalService wenden. „Durch Testen in realen Projekten und Einbindung der Umsetzungsakteure stellen wir sicher, dass der Servicestandard 2.0 in der Praxis funktionieren wird und künftig mehr Durchsetzung erfährt“, betont Christina Lang, Geschäftsführerin DigitalService. su digitalservice.bund

Auszug der Nominierten aus dem Bereich »Women in eGovernment«

Politik & Verwaltung

Transformation und Beschaffung

Dr. Markus Richter mit einem Grußwort zu den eGovernment Awards 2024.

Die Tücken der Technik und der Aspekt der erlernten Hilflosigkeit. 5 4

Nachhaltigkeit bei der öffentlichen Vergabe

Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt Nachholbedarf in puncto Nachhaltigkeit bei der öffentlichen Beschaffung. Im Interview spricht

Projektmanager Marc Wolinda über die Lücke zwischen politischen Ambitionen und praktischer Umsetzung.

Der öffentliche Sektor verfügt über ein enormes Beschaffungsvolumen. Das macht ihn zu einem mächtigen Marktteilnehmer ... Wolinda: Es gibt aktuell keine amtliche Statistik, die alle Vergaben der öffentlichen Hand in Deutschland umfasst. Auch die noch recht junge offizielle Vergabestatistik umfasst bei weitem nicht alle Vergaben des Staates, da Vergaben erst ab einem Wert von 25.000 Euro ohne Umsatzsteuer gemeldet werden müssen. Daher ist das vom Statistischen Bundesamt ausgewiesene Auftragsvolumen von 132 Milliarden Euro für 2022 deutlich zu niedrig angesetzt. Berechnungen der Universität der Bundeswehr München gehen von einem tatsächlichen öffentlichen Beschaffungsvolumen in Deutschland von 350 Milliarden Euro aus, Berechnungen der OECD sogar von bis zu 550 Milliarden Euro. Das entspricht knapp 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Somit ist die öffentliche Beschaffung ein enormer wirtschaftlicher Faktor. Der Staat hat hier also einen bedeutenden Hebel in der Hand, Innovationen und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft über sein Beschaffungsverhalten voranzubringen. Wie weit er diesen nutzt, haben wir gemeinsam mit dem Team um Prof. Eßig von der Universität der Bundeswehr München mit besonderem Fokus auf die Kommunen untersucht.

Wie wichtig ist derzeit das Thema Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung?

Wolinda: Es gibt hier eine Zahl, die allein ernüchternd ist: Lediglich 12,58 Prozent aller Vergabeverfahren im Jahr 2021 wurden mit Nachhaltigkeitskriterien gemäß der Vergabestatistikverordnung durchgeführt. Die Kommunen liegen mit knapp 11 Prozent sogar noch darunter. Das zeigt, dass das Thema „Nachhaltigkeit“ in der Breite der öffentlichen Verwaltungen noch nicht den Stellenwert hat, den es aus meiner Sicht haben sollte. Denn der Staat trägt auf allen Ebenen eine besondere Verantwortung für die Nachhaltigkeitstransformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Er muss mit gutem Vorbild vorangehen und sollte mit seiner Marktmacht nicht das, was politisch gewollt ist, konterkarieren, indem er das in Bezug auf den Beschaffungspreis billigste Angebot wählt.

Übrigens wird sowohl im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung als auch von der EUKommission mehr Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung als Ziel formuliert. Dabei sind aus meiner Sicht die in der Vergabestatistikverordnung aufgeführten möglichen Nachhaltigkeitskriterien für öffentliche Vergaben nicht mal besonders anspruchsvoll. Beispielsweise reicht es bei den umweltbezogenen Kriterien bereits aus, wenn Auftragnehmer nach der ISO 14001 oder EMAS zertifiziert sind oder die Kostenberechnung für den Auftrag auf Grundlage der Lebenszykluskosten angestellt wird. Das

Um Verzerrungen im Vergleich zur Vergabestatistik zu vermeiden, wurde auch hier bewusst ein breites Verständnis des Nachhaltigkeitsbegriffs angelegt. Das Ergebnis waren 485 verschiedene Nachhaltigkeitskriterien in den Vergabebekanntmachungen der TED-Datenbank, die meisten im Bereich „Umwelt“. Das zeigt, wie komplex die Thematik ist.

„Der Staat hat einen bedeutenden Hebel in der Hand, Innovationen und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft über sein Beschaffungsverhalten voranzubringen.“

Marc Wolinda

sind also umsetzbare Anforderungen. Trotz dieses großen Spielraums wird dieser bislang von den öffentlichen Vergabestellen nur unzureichend genutzt. Wir sprechen hier in der Studie von dem sogenannten „Intention-ActionGap“, also der Lücke zwischen politischen Ambitionen und Zielen einerseits und der tatsächlichen Umsetzung auf allen Verwaltungsebenen andererseits.

Wenn die genannten Zahlen leicht anhand der amtlichen Statistik zu berechnen sind, wofür dann Ihre Studie?

Wolinda: In unserer Studie sind wir bei den Daten für die kommunale Ebene nochmal tiefer eingestiegen, denn die amtliche Vergabestatistik hat bislang zwei Schwachstellen: Sie zeigt nicht, welche Nachhaltigkeitskriterien genau von der öffentlichen Hand genutzt werden, und sie war zum Zeitpunkt der Studienerstellung nur für das Jahr 2021 verfügbar. Wir wollten aber wissen, welche Nachhaltigkeitsindikatoren genau genutzt werden und wie sich die Bedeutung von Nachhaltigkeit bei der Beschaffung über die vergangenen Jahre entwickelt hat. Hierzu wurde von dem Münchner Team ergänzend zur Vergabestatistik die sogenannte TED-Datenbank (TED = Tender Electronic Daily) der EU für die Jahre 2011 bis 2023 ausgewertet, die allerdings nur Vergaben ab einem Wert von knapp 200.000 Euro erfasst.

Hierbei zeigte sich, dass es überwiegend nicht an fehlendem Willen in den kommunalen Vergabestellen liegt, sondern an den entsprechenden Kompetenzen und Rahmenbedingungen. Häufig sind die Personen in der Verwaltung, die für die Beschaffung zuständig sind, nicht für eine nachhaltige Beschaffung ausgebildet. Zudem ist ein strukturelles Problem, dass das strategische Thema „Beschaffung“ in den Verwaltungen häufig nicht auf einer strategischen Ebene angesiedelt ist. Um diese Defizite zu ändern, müssten die Verwaltungsvorstände die Beschaffung in der Organisation strategisch verankern, und die zuständigen Personen müssten über Fortbildungen entsprechende Kompetenzen aufbauen. Daneben zeigt die Studie aber auch, dass es große Unsicherheiten in Bezug auf die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben sowie bei möglichen erhöhten Preisen für nachhaltige Produkte gibt.

Aus meiner Sicht noch erkenntnisreicher, leider aber auch sehr alarmierend war die Analyse des Zeitverlaufs. Denn die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien ist in den vergangenen Jahren auf der kommunalen Ebene massiv zurückgegangen. Wurden 2012 noch 23,3 Prozent der kommunalen Aufträge nachhaltig vergeben, waren es im vergangenen Jahr nur noch 13,7 Prozent. Das ist ein Rückgang von über 40 Prozent innerhalb eines Jahrzehnts. Das verwundert mich umso mehr, da die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren in der öffentlichen Debatte weiter an Bedeutung gewonnen haben.

Woran liegt das?

Wolinda: Neben der datenbasierten Bestandsaufnahme haben wir uns für die Studie auch die Ursachen für den Intention-Action-Gap angeschaut und Handlungsempfehlungen zur Überwindung des Gaps abgeleitet. Das haben wir allerdings nicht allein auf Basis der wissenschaftlichen Literatur getan, sondern im Rahmen eines Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern aus der kommunalen Beschaffungspraxis. Damit wollten wir sicherstellen, dass die Studie auch dem kritischen Blick der Praxis standhält und wir praxistaugliche Handlungsempfehlungen entwickeln.

gespannte Haushaltslage ist in vielen Kommunen aktuell das beherrschende Thema, das kann ich aus meiner eigenen kommunalpolitischen Arbeit bestätigen. Dennoch würde ich hier zwischen zwei Kostenarten unterscheiden wollen. Das eine sind die unmittelbaren monetären Kosten, die für die beschaffende Verwaltung anfallen. Hier müssen Kompetenzen aufgebaut werden, Lebenszykluskostenberechnungen für verschiedenste Produkte zu erstellen, um eine echte Wirtschaftlichkeitsprüfung vornehmen zu können. Wichtig ist hierbei, dass nicht jede Person in jeder Vergabestelle mit jedem Produkt bei Null anfängt, sondern Erfahrungswerte beispielsweise für die Instandhaltung einer Straßenkehrmaschine auf zehn Jahre innerhalb der Kommunen und auch zwischen den Kommunen geteilt werden. Hier wäre möglicherweise eine zentrale Datenbank mit solchen Werten hilfreich.

Darüber hinaus sollte besonders der Staat mit all seinen Gliederungen einen besonderen Fokus auf die gesellschaftlichen Kosten seines Handelns legen. Daher sollten aus meiner Sicht Verantwortliche bei allem Spardruck, den wir aktuell in Kommunen erleben, auch stets im Blick behalten, was eine Vergabeentscheidung für nichtmonetäre Kosten mit sich bringt. Was muss sich ändern, damit Nachhaltigkeit bereits bei der Beschaffung einen höheren Stellenwert erhält?

Sie sprechen die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben an. Wie groß ist überhaupt der Spielraum bei der Vergabe? Wolinda: Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) regelt in §127 ganz klar, dass das wirtschaftlichste Angebot zu wählen ist. Das bedeutet aber eben nicht, dass allein der Einkaufspreis als Kriterium heranzuziehen ist, sondern auch Folgekosten wie Instandhaltung und Entsorgung. Hier sind wir wieder bei den zu Beginn angesprochenen Lebenszykluskosten, die häufig bei Beschaffungsentscheidungen gar nicht erst ermittelt werden. Zudem wird im GWB auch gesagt, dass neben dem Preis und den Kosten auch Kriterien zur Produktqualität, Umweltfreundlichkeit und zu sozialen Aspekten bei der Ermittlung der Wirtschaftlichkeit herangezogen werden können. Wenn die Kriterien also bei der Ausschreibung transparent gemacht werden, besteht für eine nachhaltigere Vergabe ein großer Spielraum.

Die Kosten sind ein großer Faktor bei der Vergabe. Wie lässt sich dieser Faktor ermitteln, wenn es um nachhaltige Produkte geht? Hier sind die Kosten ja oftmals höher, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis insgesamt ist besser. Wolinda: Das ist richtig, die an-

Wolinda: Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung ist eine strategische Aufgabe. Daher benötigen die umsetzenden Personen in den Verwaltungen entsprechende Ziele und Rückhalt von der Führung, dazu zähle ich den Rat und den Verwaltungsvorstand. Herrscht in der Verwaltung in Bezug auf Nachhaltigkeitsziele Unklarheit, fallen sie als vermeintlich weiche Faktoren eher hinten rüber und es bleibt dann vielfach der reine Beschaffungspreis als Kriterium übrig. Aber besonders auf der kommunalen Ebene, wo die Bürgerinnen und Bürger viel dichter an ihrer Verwaltung und ihrer politischen Vertretung dran sind, können sie auch über Bürgeranträge, direkte Gespräche mit Rats- und Verwaltungsmitgliedern und natürlich über ihr Kreuz bei der nächsten Wahl Einfluss auf die Bedeutung von Nachhaltigkeit in ihrer Kommune nehmen. Das Interview führte Susanne Ehneß

Studie

Die Studie„Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung“ der Bertelsmann-Stiftung gibt es online kostenfrei zum Download.

[ bertelsmann-stiftung.de ]

Zusammen für ein digitales Deutschland

Dr. Markus Richter hat die Schirmherrschaft für die eGovernment Readers‘ Choice Awards 2024 übernommen. In seinem Grußwort betont der Bundes-CIO die Bedeutung der Kollaboration auf allen Ebenen.

Wie kann uns die Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland gelingen? In einer digital vernetzten Welt können Verwaltung als auch Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen von effizienteren Prozessen, besserem Zugang zu Dienstleistungen und einer insgesamt höheren Transparenz profitieren. Doch der Weg zu einem digitalen Deutschland kann nur gemeinsam bestritten werden. Die Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist entscheidend, um die Potenziale der Verwaltungsdigitalisierung voll auszuschöpfen.

Der Bund geht mit gutem Beispiel voran

Wir gehen dabei mit gutem Beispiel voran: Der Bund hat seine Verpflichtungen aus dem OZG im Wesentlichen erfüllt – mit 107 von 115 online verfügbaren Leistungen. Dies war nicht zuletzt möglich durch moderne und effektive Lösungen, die zum Einsatz kommen, um den Bürgerinnen und Bürgern den Gang zum Amt sukzessive ersparen zu können. Es sind viele einzelne Bauteile, die hier zusammenfinden müssen. Jedes einzelne davon ist wichtig für eine anwenderfreundliche – und hoffentlich schon bald vollständig digitale – Nutzendenreise.

Damit eine solche Ende-zu-EndeDigitalisierung schneller Realität

wird, kümmern wir uns darum, dass die Rahmenbedingungen stimmen, zuletzt im großen Stil mit dem OZG-Änderungsgesetz. Das OZG-Änderungsgesetz sorgt nicht nur für die Abschaffung der Schriftform, eine gesetzliche Verankerung des Once-Only-Prinzips, ein Recht auf digitale Verwaltung für Bundesleistungen oder die Vorgabe von „Digital Only“ bei Unternehmensleistungen, sondern das Gesetz ist auch Treiber für die Beschleunigung der Verwaltungs-

digitalisierung. So können wir schneller mehr erreichen.

Open Government

Hierbei steht nicht allein das Ziel im Vordergrund, sondern auch der Weg dorthin. Die Lösungen, die wir gemeinsam für Bürgerinnen und Bürgern entwickeln, müssen ihren Bedarfen entsprechen. Wie können wir das gewährleisten?

Unsere Antwort: Wir setzen auf Partizipation, Konsultation und

Vergabetransformationspaket: Kompetenzen aufbauen

KOINNO bietet Mentoring für die öffentliche Beschaffung

Um die Beschaffung nachhaltiger und innovativer auszurichten, benötigen Verantwortliche entsprechende Kompetenzen. Mit einem neuen Beratungsansatz will KOINNO den Austausch fördern.

Mit dem Vergabetransformationspaket soll die Beschaffung digitalisiert, vereinfacht und beschleunigt werden, gleichzeitig soll aber auch die umwelt- und klimafreundliche und sozial-nachhaltigen Beschaffung gestärkt werden. Die Förderung von Innovationen, Start-ups und Mittelstand ist ein weiteres Ziel. Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erarbeitete Referentenentwurf befinde sich derzeit in Abstimmungen innerhalb der Bundesregierung und zu spezifischen Inhalte des Reformpakets könnten derzeit noch keine

Aussagen getroffen werden, heißt es aus dem Ministerium. Klar ist aber, dass die Anforderungen an die Vergabestellen komplexer werden, da mehrere Ziele miteinander in Einklang zu bringen sind und Beschaffungen strategisch geplant werden müssen. Das bedeutet auch, dass in den Vergabestellen die benötigten Kompetenzen dafür aufgebaut werden müssen. Bereits jetzt sehen sich die Mitarbeitenden vor der Herausforderung, innovative Lösungen, etwa von GovTech-Unternehmen, überhaupt zu finden und Ausschreibungen so zu gestalten, dass

auch Start-ups eine Chance haben. Das Kompetenzzentrum innovative Beschaffung (KOINNO) des BMWK, das im Juni für weitere zwei Jahre verlängert wurde, unterstützt bereits mit kostenlosen Services und Tools. Dazu gehören der KOINNOvationsplatz – eine Plattform zur Markterkundung für Einkäufer und Anbieter–, E-Learning-Angebote für Mitarbeitende in Vergabestellen sowie Beratung auch auf Leitungsebene. Für die Kompetenzentwicklung empfiehlt KOINNO die Orientierung am Europäischen Referenzrahmen ProcurCompEU, der Schlüssel-

Transparenz. Open Government ist der Schlüssel zu mehr Bürgernähe. Hier sind alle gefragt – Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, aber vor allem auch die Zivilgesellschaft. Dieses Konzept konnten wir bereits erfolgreich in der Praxis testen, unter anderem bei drei essenziellen Vorhaben: Im Rahmen der Entwicklung eines Zielbilds für die OZG-Rahmenarchitektur, als agiler Fortschreibungsprozess der Architekturdokumente innerhalb der Registermodernisierung oder als kollaborative Konzeptentwicklung für eine eIDAS-2.0-konforme Infrastruktur inklusive Wallet. Die Einsatzgebiete sind vielseitig und wir fangen gerade erst an. Die aktive Einbindung verschiedener Interessengruppen hat jedoch bereits jetzt gezeigt, dass der Dialog und das gemeinsame Engagement zu tragfähigen und nachhaltigen Lösungen führen. Daran sollten wir anknüpfen.

Blick über den Tellerrand

Oft lohnt auch der Blick über den Tellerrand. Deutschland fehlt es nicht an Vorstellungskraft, Innovationsgeist oder technischer Versiertheit. Wir sind in vielen Innovationsbereichen führend, zum Beispiel in der Usability, IT-Sicherheit und GovTech. Auch im Bereich Cloud für Verwaltung und Open Source sind wir in Deutschland an der Spitze. Das haben wir einer starken IT-Wirtschaft zu verdanken. Unsere Herausforderung in der Verwaltungsdigitalisierung besteht viel mehr in der Komplexität und Vielfalt der Prozesse, die wir in den Bundesländern und auf kommunaler Ebene haben. Mit

rund 11.400 Kommunen ist es ein riesen Vorhaben, digitale Leistungen flächendeckend anbieten zu können. Aus diesem Grund bauen wir auch hier auf Kollaboration und die Erfahrung, die andere Länder mit ähnlichen Strukturen bereits sammeln konnten, z. B. die USA oder Japan.

Aber auch von unseren europäischen Nachbarn können wir viel lernen: Den Mut, sich vom Bewährten zu lösen – mehr Gelassenheit bei Veränderung und mehr Offenheit für Neues. Das wünsche ich mir für unseren weiteren Weg in Richtung Digitales Deutschland.

Expertise der IT-Wirtschaft

Eines ist klar: Egal auf welcher Ebene, eine enge Zusammenarbeit ist essenziell für eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung. Dabei ist die Expertise der IT-Wirtschaft unabkömmlich für ein Ergebnis, das den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist. Um einen Austausch über alle Ebenen hinweg zu fördern, müssen Formate geschaffen und Gelegenheiten genutzt werden. Die eGovernment Readers' Choice Awards sind so eine Gelegenheit, denn sie honorieren die harte Arbeit, die in die Entwicklung innovativer IT-Lösungen fließt. Aus diesem Grund freue ich mich, erneut als Schirmherr fungieren zu dürfen und gratuliere den diesjährigen Gewinnern.

kompetenzen für Fachkräfte der öffentlichen Beschaffung festlegt. Um den Erfahrungsaustausch der Vergabestellen untereinander zu fördern, gibt es jetzt einen neuen Beratungsansatz: Ein Mentoringoder Shadowing-Modell „von Praktikern für Praktiker“. Dabei begleitet und unterstützt jeweils eine sehr erfahrene Person als Sparringspartner eine(n) „Shadow“-Mentee in einer anderen Vergabestelle mit praxisnahem Rat. Der Austausch soll informell und unkompliziert

gestaltet sein. Für das Programm werden sehr erfahrene Sparringspartner wie auch Mitarbeitende in Vergabestellen gesucht, die sich erst seit kurzem mit strategischer Beschaffung auseinandersetzen und sich dazu Rat von erfahrenen Praktikern wünschen. nh

Weitere Informationen und die Anmeldung zum Mentoring-Angebot finden

voge.ly/koinno-mentor

Dr. Markus Richter, Staatssekretär im BMI und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik, ist Schirmherr der eGovernment Readers‘ Choice Awards.
© Henning Schacht
Der Autor
Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik.
cio.bund.de

Kolumne

Meine erste Fehlermeldung

Digitale Veränderung wird oft als Bedrohung empfunden, wenn erlernte Hilflosigkeit ins Spiel kommt. Professor Niehaves plädiert für mehr Empathie, um diesen Kreislauf zu durchbrechen.

24. Dezember 1991. Ein lang gehegter Traum war in Erfüllung gegangen, doch der Heiligabend endete in einem Desaster. Hellblau auf Dunkelblau – das war meine Hölle. Der Startbildschirm meines neuen, zu Weihnachten geschenkten Commodore 64 (C64) Heimcomputers. Denn: Ich hatte nicht die blasseste Ahnung, wie irgendetwas funktionierte und wie ich diese vermeintliche Wundermaschine, die ich zuvor bei Freunden hatte bunte Bilder und die spannendsten Computerspiele ausspucken sehen, genau dazu bewegen könnte. Ich hackte ein wenig auf der Tastatur herum, und es passierte: Nichts. Ich kam mir vor wie einer der prähistorischen Menschen aus der Anfangsszene von Stanley Kubricks 1968er Film „2001: Odyssee im Weltraum“ –absolut ahnungslos und überfordert beim Anblick einer neuen Technologie. Primitiv hackte ich noch ein wenig weiter, warf jedoch

nach nur zehn Stunden schon das Handtuch. Am ersten Weihnachtstag aber ließ sich der Verkäufer dazu bewegen, vorbeizukommen und mir meine allererste (erfolgreiche) Computerschulung zu geben.

Erlernte Hilflosigkeit

Aber es hätte auch ganz anders laufen können. Wiederholte Misserfolge und das überwältigende Gefühl der Überforderung hätten leicht zu einer Reaktionskette führen können, die die Psychologie als „erlernte Hilflosigkeit“ bezeichnet. Wenn ich nicht rechtzeitig Unterstützung erhalten hätte, wäre es gut möglich gewesen, dass ich nach mehreren frustrierten Versuchen einfach aufgegeben hätte – überzeugt davon, dass ich nicht in der Lage wäre, diese Maschine jemals zu beherrschen.

Erlernte Hilflosigkeit ist ein Konzept, das 1967, also ein Jahr vor „Odyssee im Weltraum“, vom Psy-

chologen Martin Seligman entwickelt wurde. Es beschreibt einen Zustand, in dem eine Person nach

wiederholten Erfahrungen von Kontrollverlust oder Unfähigkeit, eine Situation zu verändern, ein tiefes Gefühl der Machtlosigkeit entwickelt. Diese Person glaubt dann, dass sie – unabhängig von ihren Anstrengungen – keine Kontrolle über das Ergebnis hat, und

wird daher passiv oder gibt ganz auf. Und, das ist wichtig, selbst wenn später Möglichkeiten zur Veränderung oder Problemlösung vorhanden sind. Kurz: Es will scheinbar nicht klappen, obwohl es sehr wohl klappen könnte. Mit Blick auf die Computernutzung dürften wir eine relativ hohe Dunkelziffer erlernter Hilflosigkeit vorfinden. Viele Menschen, die wiederholt mit technischen Problemen konfrontiert werden, könnten aufgrund ihrer Erfahrungen den Glauben entwickeln, dass sie einfach technisch unbegabt seien. Oder gar, Vorsicht Fachjargon, ein DAU (Dümmster Anzunehmender User). Diese Überzeugung führt dazu, dass sie sich von der Technologie distanzieren, neue Software oder Geräte meiden und sich auf das Nötigste beschränken, um weitere Frustrationen zu vermeiden. Dies kann jedoch in unserer Zeit, in der digitale Kompetenzen immer wichtiger werden, natürlich sehr gravierende Auswirkungen haben – individuell. Berufliche Chancen können ungenutzt bleiben, und das Gefühl der technologischen Überforderung kann Menschen daran hindern, sich weiterzubilden oder an der digitalen Gesellschaft teilzuhaben. Oder gar in Frührente gehen, wenn ein neues Softwaresystem eingeführt wird.

> Lesen Sie weiter auf Seite 6

ÖFIT-Wegbereiter

Startklar für Low Code

Low-Code-Plattformen haben großes Potenzial, aber welche Lösung passt? Ein neu entwickelter „Wegbereiter“ des Kompetenzzentrums Öffentliche IT hilft Verwaltungen, ihre Anforderungen zu bestimmen und ein kompetentes Team zusammenzustellen.

Low Code in der öffentlichen Verwaltung verspricht viel: Über entsprechende Plattformen können Mitarbeitende Prozesse und einfache Fachverfahren selbst pflegen und anpassen, Änderungen lassen sich somit viel schneller und effizienter umsetzen – mit erheblich geringerem Entwicklungsaufwand. Angesichts des Mangels an ITFachkräften sind das starke Argumente.

Doch um gründliche Analysen und Vorüberlegungen kommen Verwaltungen nicht herum, wenn die Einführung von Low-Code-Plattformen erfolgreich sein soll. Erfahrungen sind gefragt und die gibt es zum Beispiel in Hamburg, wo mit Modul-F eine Low-Code-Plattform speziell für Verwaltungsaufgaben entwickelt wurde. Unter der Fragestellung „Low Code als Gamechanger?“ hat Zehra Öztürk, Programmleiterin im Amt für IT und Digitalisierung der Freien und Hansestadt Hamburg, kürzlich auf

der Plattform LinkedIn einen Überblicksartikel dazu veröffentlicht. Darin geht sie auf grundlegende Punkte ein, ohne deren Beachtung Low Code richtig teuer werden könne – etwa die Frage nach den Folgekosten oder wofür die Plattform genutzt werden soll. Denn für nur einen begrenzten Anwendungsfall lohnt sich eine Plattform oft nicht, während bei mehreren, unterschiedlich komplizierten Anwendungen sogar eine Mehr-Plattform-Strategie sinnvoll sein kann.

Wegbereiter: kollaborative Tools für die Planung

Aber wie sollten Verwaltungen konkret vorgehen, wenn sie den Einsatz einer Low-Code-Plattform planen? Hier hilft ein neues Tool des Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT): der Wegbereiter „Startklar für Low Code“. Mit den „Wegbereitern“ entwickelt ÖFIT eine Serie von Tools, die Verwal-

tungsmitarbeitende selbstständig und kollaborativ nutzen können.

Der Grundgedanke ist, Wissen in praktisches Handeln zu übersetzen. Wichtig ist dabei auch der Praxisbezug. So wurde der Low-CodeWegbereiter mit wissenschaftlichen Mitarbeitern erarbeitet, die zu diesem Thema auch Workshops geben und in den entsprechenden Netzwerken organisiert sind. Zudem sind Erkenntnisse aus verschiedenen Publikationen eingeflossen, wie Alinka Rother, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ÖFIT, berichtet. Im Ergebnis sind sechs Plakate entstanden, die organisa-

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München, Nockherberg | 10. Oktober 2024

torische, technische und rechtliche Fragestellungen zusammenfassen.

Über Kontrollkreise zum Ankreuzen und Freifelder können dann die relevanten Kriterien ausgewählt sowie Ergebnisse der Diskussion festgehalten werden.

Grundfragen zum Einsatz

In einer ersten Übersichtsgrafik geht es zunächst um die Auswahl des Teams. Dazu können diejenigen Fachexperten gehören, die mit den Verwaltungsvorgängen am besten vertraut sind, weiterhin technisch affine Fachexpertinnen, Low-Code-Coaches, Deep Coder und IT-Administratoren. Grundlegend für die Auswahl des Teams wie auch für alle weiteren Entscheidungen sind die Fragen zum geplanten Einsatzbereich der Plattform wie: Welche Anwendung soll entwickelt werden, wie langfristig ist die Nutzung und sind künftig weitere Anwendungen geplant? Wer soll damit arbeiten? Welche Bestandteile der Lösung müssen in welchem Umfang und mit welchen Methoden konfigurierbar sein?

Für die Bestimmung der Anforderungen an die Low-Code-Plattform sind anschließend mögliche Einsatz- und Betriebsmodelle zu diskutieren. Dazu gehört etwa die Entscheidung zur Art der Bereitstellung, verbunden mit der Abwägung von Abhängigkeiten. Auch Lizenzkosten sind zu klären. Weitere Aspekte betreffen zum Beispiel Skalierbarkeit und Resilienz – mit Kriterien wie Interoperabilität, Erweiterbarkeit, Observabilität und Sicherheit. nh

Weitere Informationen

Bestandteile der Low-Code-Lösung

Fortsetzung von Seite 5

Hab ich mir nicht ausgedacht. Aber es gibt auch organisationale Folgen. Man denke nur an die vielen gescheiterten IT-Projekte im öffentlichen Sektor, die ganz diffus auf die vermeintliche „Veränderungsfeindlichkeit“ und Kultur der Verwaltung geschoben werden.

Attraktive Technik

Es gibt aber ein spannendes Detail: die Demografie. Wenn Sie –leider – vor einigen Jahren als passiver User zur Nutzung wirklich schlecht programmierter Verwaltungssoftware gezwungen wurden, stehen Ihre Chancen nur zu gut, eben diese Hilflosigkeit zu erler-

nen. Zu merkwürdig waren die Klickpfade, zu versteckt das Wesentliche, zu schlecht die Oberfläche. Die Konsequenz: Abstand. Wenn Sie heute einsteigen, vielleicht auch als junger Mensch, finden Sie – wenn's gut läuft – Technik vor, die Spaß bringt, gut gemacht ist und die Nutzenden unmittelbar im Blick hat. Nicht nur bei Apple. Dabei geht es nicht ums biologische Alter, sondern um die Reife der Technologie zum Zeitpunkt der Techniksozialisation. Kurz: Der Einstieg gelingt, und man entwickelt über Erfolgserlebnisse einen intuitiven Zugang zu Technik. Aber dieses (Technik-) Glück hat eben nicht jeder.

Doch es gibt Dinge, die hier wirklich gut wirken. Wichtig ist zunächst einmal die Erkenntnis, dass die Bedienung von Computern heute besser funktioniert. Das dunkle Zeitalter der Benutzeroberflächen haben wir weitestgehend hinter uns gelassen. „Geht nicht, weil …“ ist oft einfach nicht mehr zutreffend. Selbstwirksamkeit, so der psychologische Begriff, ist möglich. Dann: soziale Unterstützung und Zusammenarbeit, häufig in Form von Digitallotsen-Programmen. Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Haus, die digital kompetent sind und bei kleineren und größeren Problemen kurzfristig mit Rat

und Tat, niederschwellig, zur Seite stehen. Am besten die Hilflosigkeit erst gar nicht entstehen lassen. Besonders gut auch: Das „Von uns für uns“-Prinzip, das in vielen Verwaltungen schon umgesetzt wird. Hier berichten Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Haus, wie sie für bestimmte digitale Probleme Lösungen gefunden haben. Gerade wenn man sich mit den Berichtenden identifizieren kann und diese auch in der gleichen Situation gesteckt haben, wirken die gefundenen Lösungen oft besonders authentisch. Man merkt, es geht doch!

Reminder für Empathie

Und damit ist diese Kolumne so etwas wie eine Notiz für mich selbst: Wenn ich das nächste Mal in kommunalen Change-Projekten jemandem gegenübersitze, der sich

Die Unterlagen zum ÖFIT-Wegbereiter „Startklar für Low Code“ finden Sie hier zum Download: [ voge.ly/vgl8Bqb ]

vehement gegen die neuen digitalen Lösungen sträubt, dann fordere ich von mir: mehr Empathie. Denn wer weiß, wie ich selbst nach 965 frustrierenden Computererlebnissen in Folge dastehen würde. Und wenn ich nicht diese geniale Schulung am 1. Weihnachtstag 1991 bekommen hätte. Wenn ich digital auf dem falschen Fuß aufgestanden wäre. Oft sind es eben nur Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Also … let's make that difference!

Der Autor Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves ist Informatikprofessor und Politikwissenschaftler, leitet die Arbeitsgruppe„Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen und berichtet in der wissenschaftlichen Kolumne über aktuelle Forschungsergebnisse zur digitalen Verwaltung.

[ linkedin.com/in/niehaves ]

Einsparpotenzial der Digitalisierung

Fachkräftemangel ade? Das wohl nicht, aber die Digitalisierung könnte bis 2035 das Fehlen von bis zu 350.000 Beschäftigten im öffentlichen Sektor kompensieren.

Nicht weniger als 4,2 Millionen Stunden Wartezeit bei Behördengängen könnte eine stärkere Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung einsparen, heißt es im „Potenzialindex Deutschland 2024“. Der vom Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation bei Prognos beauftragte Bericht soll aufzeigen, wie die Digitalisierung den akuten Fachkräftemangel in Deutschland in wichtigen Bereichen wie Verwaltung und Gesundheitswesen abmildern kann. Branchen- und sektorübergreifend könnte die Digitalisierung demnach bis zum Jahr 2035 etwa 1,5 Millionen Arbeitskräfte kompensieren. Auf die öffentliche Verwaltung entfallen in dieser Rechnung 350.000 Stellen, auf den Sektor „Gesundheit und Soziales“ noch einmal 60.000. Weitere 50.000 Ar-

beitskräfte könnte die Digitalisierung im Bereich „Umwelt und Mobilität“ einsparen. Die Modellrechnung hat das Analyse- und Beratungsunternehmen Prognos aufgestellt. Als Grundlage dienten Berechnungen des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), denen ein Referenzszenario gegenübergestellt wurde, wie sich die Arbeitskräftenachfrage bis 2035 auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland entwickeln könnte. In der Studie attestiert das Vodafone-Institut den Behörden und der öffentlichen Verwaltung eine ungünstige Ausgangsposition im Wettbewerb um Fachkräfte. Angesichts des drohenden Fachkräftemangels sei es wichtig, Mitarbeitende insbesondere um wiederkehrende Aufgaben zu entlasten.

Einsparpotenzial von 46 Millionen Stunden

Mit Blick darauf wagt das Vodafone-Institut eine Prognose hinsichtlich des zeitlichen Einsparpotenzials: In Deutschland seien über 600.000 Personen in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt, die jährlich knapp 39 Millionen Anliegen wie Kfz-Anmeldungen, Ummeldungen oder Anträge bearbeiteten. Eine konsequente Implementierung digitaler Lösungen in Verwaltungsberufen könne gut 46 Millionen Arbeitsstunden einsparen, rechnet das Vodafone-Institut vor. Diese Arbeitsstunden würden an anderer Stelle für die Bearbeitung von Aufgaben frei, die aufgrund fehlender Fachkräfte nicht erledigt worden wären. Geht man von einer Bitkom-Erhebung

aus, nach der die durchschnittliche Wartezeit bei einem Behördengang 141 Minuten beträgt, seien gegenüber dem Referenzszenario rund 1,8 Millionen zusätzliche Behördengänge möglich. Alexander Handschuh, Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB), stellt fest: „Digitalisierung ist ein tolles Schlagwort, aber es muss auch konkret umgesetzt werden.“ In der kommunalen Verwaltung brauche es eine Harmonisierung der Schnittstellen. „Hier kann ein strukturierter Erfahrungs- und Wissensaustausch Synergien schaffen“, glaubt Handschuh. Eine mögliche Reduktion des Fachkräftebedarfs sieht die Studie eher im städtischen als im ländlichen Raum. Ein besonders hohes Digitalisierungspotenzial attestiert das Vodafone-Institut beispielsweise der kreisfreien Stadt Bonn, da diese als ehemalige Bundeshauptstadt weiterhin einen relevanten Anteil von Beschäftigten der Bundesministerien vorweise. Das durchgespielte Szenario lohne sich außerdem für Regionen, in denen größere Unternehmen ihren Hauptsitz hätten, und in den Landeshauptstädten. Das Digitalisierungspotenzial in ländlichen Regionen und generell in Landkreisen mit einem starken industriellen Fokus oder einer ausgeprägten medizinischen Infrastruktur sei hingegen unterdurchschnittlich. Konkrete Bei-

spiele für Effizienzsteigerungen in der öffentlichen Verwaltung führt die Studie ebenfalls auf: OnlineAnträge für BAföG-Zuschüsse, elektronische Wohnsitzanmeldung (eWA) und elektronische Rechnungsstellung hätten positive Effekte gehabt. Etwas abstrakter bleibt die Studie bei der Nutzung von Cloud-Technologien, die eine bessere Datenverfügbarkeit und Flexibilität innerhalb der Verwaltung versprächen, sowie der Schaffung einer einheitlichen digitalen Identität und elektronischen Signatur. Der Mehrwert der Digitalisierung sei kein Selbstläufer, schließt die Studie, „sondern erfordert konkrete Maßnahmen und das Engagement verschiedener Akteure von Politik, Unternehmen und Gesellschaft.“ Die damit verbundenen Aufgaben müssten entschlossen angegangen werden. Von der Politik fordern die Studienautoren „einen klaren und unbürokratischen Rechtsrahmen, der mehr Tempo bei der Digitalisierung ermöglicht, Freiräume schafft und eine effizientere Koordination fördert“. Gleichsam brauche es eine Gesellschaft, die das digitale Potenzial nutzen wolle. aus

Weitere Informationen

Der vollständige Potenzialindex Deutschland 2024 findet sich im Vodafone-Newsroom. [ voge.ly/Potenzialindex2024 ]

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Praxis & Innovation

Die Stadt Schwabach nutzt einen digitalen Zwilling für klimagerechten Städtebau.

Cyber Innovation Hub

Innovationen für die Bundeswehr

Sven Weizenegger, Leiter des Cyber Innovation Hubs der Bundeswehr, und Philipp Petrescu, CEO von MVP Factory, erläutern im Interview, was den Cyber Innovation Hub zur erfolgreichsten Innovationseinheit der Bundesregierung macht.

Welche digitalen Entwicklungen des Cyber Innovation Hubs setzt die Bundeswehr derzeit ein?

Weizenegger: Seit unserer Gründung 2017 haben wir mehr als 170 Innovationsvorhaben gestartet. Der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) hat gemeinsam mit Soldatinnen und Soldaten der Infanterie ein sogenanntes Duell-Simulations-System entwickelt. Dabei handelt es sich um einen LED-Lichtteppich, der eine schnelle und flexible Versorgung Verwundeter bei Dunkelheit ermöglicht. 2.000 faLKE-Exemplare hat das Verteidigungsministerium der Ukraine für seine Streitkräfte bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg bestellt, die die Bundesregierung im Rahmen ihrer Unterstützung geliefert hat. Weitere Innovationsvorhaben werden übergangsweise als Prototypen von den Streitkräften genutzt, unter anderem vom Vorauskommando der Brigade Litauen. Außerdem sind sieben Innovationsvorhaben in laufende Beschaffungsprojekte der Bundeswehr

lichen Kampfeinsatzes müssen Soldatinnen und Soldaten und Materialien wie beispielsweise Panzer schnell und effektiv zusammengestellt werden, um innerhalb von 48 Stunden einsatzbereit zu sein. Diese Organisation wurde in der Vergangenheit mit Stift und Papier erfasst – ein zeitraubendes und ineffektives Geschäft, das längst digital organisiert werden sollte. Und hier kommt „Yarded“ ins Spiel. Die Logistik-Lösung entstand aus einer Innovation Challenge des CIHBw, die wir gemeinsam mit der Logistiktruppe der Bundeswehr durchgeführt haben. Dabei haben wir gemeinsam zur Einreichung von Ideen aufgerufen. Dem Aufruf sind am Ende 86 Soldatinnen und Soldaten gefolgt.

Wir haben die Ideen dann durch einen Coaching- und PrototypingProzess geschleust, wobei wir mit einem Expertenteam acht individuelle Teams über mehrere Wochen von einer ersten Idee über Minimal Viable Products (MVPs) bis zum fertigen Prototyp in mehreren Feedback- und Iterationsschleifen begleitet haben. Yarded

stand der vergangenen Jahre auf. In Deutschland gab es über knapp ein Jahrzehnt intensive politische Debatten, ob die Bundeswehr in großem Umfang mit Drohnen ausgestattet werden soll. Erst der Krieg in der Ukraine hat zu einem Umdenken geführt. Gemeinsam mit Innovationstreibern aus dem Startup-Ökosystem arbeiten wir an

„Unser derzeitiger Innovationsfokus liegt auf den Themen ‚Software Defined Defence‘ und Drohne“ Sven Weizenegger

und Drohne. Die Innovationszyklen im Software-Bereich werden immer kürzer, die Menge der zu verarbeitenden Daten steigt exponentiell, ebenso die Anforderungen an die Rechenkapazitäten. Das Disruptionspotenzial von Software und Künstlicher Intelligenz sehen wir als Cyber Innovation Hub als Herausforderung und Chance zugleich. Mit unserem Innovationsvorhaben „Image Aware“ setzen wir KI zur Aufklärung von Desinformationskampagnen ein. Mittels KI können Bild- und Videodaten automatisch erfasst und ausgewertet werden. Dafür greift das Programm auf öffentlich zugängliche Daten aus der Social-Media- und Messenger-Kommunikation zurück.

Außerdem ist die KI in der Lage, Fotos, Memes und Videos zu erkennen und einzuordnen. Die KI

Mit Hilfe einer leistungsstarken Mixed-Reality-Brille ermöglicht das Innovationsvorhaben „ACOP“ die realitätsnahe, interaktive und maßstabsgetreue 3D-Visualisierung der Lage auf dem Gefechtsfeld.

eingeflossen; entweder, indem konkrete Erkenntnisse eines Innovationsvorhabens nachweislich für ein laufendes Beschaffungsprojekt genutzt wurden oder zum Abbruch einer Beschaffung geführt haben. Mit dieser Quote sind wir die erfolgreichste Innovationseinheit der Bundesregierung.

Eines der vielen Projekte ist die Logistik-Lösung Yarded. Was verbirgt sich dahinter?

Petrescu: Im Ernstfall eines mög-

hat sich im Anschluss mehrfach im Praxistest bewährt und hat zudem den ersten Platz bei der NATO Innovation Challenge 2023 gewonnen. Yarded automatisiert heute logistische Prozesse, eliminiert manuelle Aufgaben und bietet einen nahtlosen digitalen Überblick.

Welche Digitalprojekte sind derzeit in Planung?

Weizenegger: Unser derzeitiger Innovationsfokus liegt auf den Themen „Software Defined Defence“

reduziert die inhaltliche Komplexität, was eine datengetriebene Analyse von bislang unstrukturierten Daten ermöglicht. Die so entstehenden Lagebilder sind aussagekräftiger als reine Textanalysen, da sie eine nuanciertere und vielfältigere Betrachtung von Narrativen zulassen. In hybriden Konfliktsituationen entstehen dadurch neue Fähigkeiten zur Einordnung des Informationsumfeldes, in dem sich die Bundeswehr bewegt. Beim Thema Drohne holen wir den Rück-

Über die Nutzung von Gesundheitsdaten spricht Steffen Heß, Leiter des FDZ.

mer weiter. Dabei setzen wir im CIHBw vor allem auf schnell umsetzbare Dual-Use-Lösungen. Das sind zivile Software oder Produkte von Start-ups, die am Markt bereits verfügbar sind, die wir identifizieren, anpassen und für militärische Systeme nutzbar machen. Dieses Vorgehen ist besonders schnell, da auf langwierige Aus-

diversen Drohnen-Innovationsvorhaben. Dabei geht es um ein breites Spektrum – von DrohnenAufklärung bis hin zur Drohnenabwehr.

Wie bedeutend sind Augmented und Virtual Reality? Weizenegger: Wir haben eine ganze Reihe von AR- und VR-Innovationsvorhaben im CIHBw. Ein konkretes Beispiel ist unser Innovationsvorhaben „Augmented Common Operation Picture“ – kurz ACOP. Mittels Augmented Reality wird eine realitätsnahe interaktive 3D-Visualisierung der Lage auf dem Gefechtsfeld erstellt. Mit dieser Technik wird die Lage im sprichwörtlichen Sinne greifbar, die Stäbe und Entscheider:innen können sich in die Situation interagieren. Im „virtuellen Sandkasten in 3D“ können Soldatinnen und Soldaten Truppen verschieben, Geofaktoren wie etwa Höhenunterschiede abschätzen sowie ein realistisches und aktuelles Lagebild einsehen. Und das System bietet noch einen entscheidenden Vorteil: Es ermöglicht einen ortsverteilten Zugriff auf das gleiche Lagebild, das heißt, die Stäbe müssen sich also nicht physisch an einem Ort treffen, um das gleiche zu sehen. Welchen Vorteil das birgt, hat der Krieg in der Ukraine gezeigt. Dort werden Gefechtsstände priorisiert bekämpft, um die gegnerischen Kommandeure auszuschalten. Eine gemeinsame Befehlsausgabe ist also immer ein Sicherheitsrisiko.

Wie sieht die Arbeitsweise des CIHBw aus?

Weizenegger: Der bestimmende Faktor für Innovation ist Zeit. Um dem gerecht zu werden, verfolgen wir einen Minimum-Viable-Product-Ansatz. Diese prototypischen Lösungen verbessern und erweitern wir im laufenden Prozess im-

schreibungen verzichtet werden kann. So erzielen wir schnell echte Wirkung für die Soldatinnen und Soldaten.

Petrescu: Initiativen wie die Innovation-Challenge, bei der auch Yarded entstanden ist, sind für mich perfekte Beispiele für die starke Arbeit, die der Cyber Innovation Hub leistet. Viele digitale Innovationen scheitern aus unserer Erfahrung, weil die Lösung überhaupt nicht gebraucht wird. Der CIHBw hingegen geht genau den richtigen Weg – sie fragen ihre Truppe: Was braucht ihr? Das bedeutet dann auch, dass die betreffenden Parteien eng im Innovationsprozess eingebunden sind. Im Fall von Yarded waren das beispielsweise die drei Offiziere, von denen die Idee stammte. Bei einem anderen Projekt mit der Luftwaffe programmierte das Team selbst Teile des Preflight-Managers, der zur Flugvorbereitung benötigte Dokumente digital und vorgabekonform für Piloten zur Verfügung stellt. Aus unserer Sicht ist der CIHBw im Kosmos der Bundeswehr als ein agiles, Impulse gebendes Element zu betrachten, das bestehende Prozesse hinterfragt und innovative Lösungen schnell und effizient testen will. Alle genannten Punkte passen enorm gut zu unserer Arbeitsweise und Philosophie und machen die Zusammenarbeit aus unserer Sicht so erfolgreich. Teams bei der Innovation Challenge saßen zum Beispiel teilweise zusammen und haben den ganzen Weg über einen Tag hinweg mit Spielzeugautos nachgestellt – nur um sicherzustellen, dass die fertige Lösung am Ende wirklich effizient ist und praxisnah auf den Weg gebracht wird. So kann aber Nutzerzentrierung eben auch aussehen und wir sind froh, dass der CIHBw dabei die gleichen Werte vertritt.

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Sven Weizenegger, Leiter des Cyber Innovation Hubs der Bundeswehr.

Forschungsprojekt „Partizipative Energietransformation“

Interaktives Tool zur Bürgerbeteiligung

Wie lässt sich die gesellschaftliche Akzeptanz für Entscheidungen über nachhaltige Mobilität erhöhen? Diese Frage soll das Forschungsprojekt „Partizipative Energietransformation“ beantworten, zu dem das Fraunhofer IGD ein interaktives Planungstool beisteuert.

Bürgerbeteiligung ist ein wichtiges demokratisches Instrument, um die Akzeptanz von politischen Entscheidungen zu erhöhen. Beim Thema Mobilität der Zukunft werden die Präferenzen der Bevölkerung jedoch oft nicht ausreichend berücksichtigt. Hier setzt das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt „Partizipative Energietransformation: Innovative digitale Tools für die gesellschaftliche Dimension der Energiewende (PaEGIE)“ an. Hierfür wurde ein Web-basiertes Visualisierungstool entwickelt, das Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Planung und Umsetzung von nachhaltigen Mobilitätslösungen einbeziehen soll. Die Applikation entstand unter der Leitung der TU Darmstadt in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Darmstadt sowie dem FraunhoferInstitut für Graphische Datenverarbeitung IGD.

Digitaler Zwilling von Darmstadt

Das Tool erlaubt es, eine Stadt in einer interaktiven 2D- und 3D-Umgebung zu erkunden. Für den digitalen Zwilling von Darmstadt

Hintergrund

Cyber Innovation Hub

Der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) wurde im März 2017 gegründet, um die digitale Transformation der deutschen Streitkräfte zu unterstützen und voranzutreiben. Unter dem Motto „Empowering Innovation in Defence“ dient der CIHBw als Schnittstelle zwischen Start-up-Ökosystem und Bundeswehr und setzt Projekte direkt in die Praxis um. Damit agiert der Hub als „Do-Tank“. Laut Bundesministerium für Verteidigung dient der Cyber Innovation Hub als „schnelles Beiboot“ und ist „die erste militärische digitale Innovationseinheit in Europa und das Vorbild für vergleichbare Einheiten in weiteren deutschen Bundesministerien und Behörden“. Nach der Pilotphase wurde der Hub 2020 als Innovationseinheit der Bundeswehr in der BWI GmbH fortgeführt.

stellte das örtliche Vermessungsamt die Stadt- und Geländemodelle sowie andere relevante Geodaten zur Verfügung. Prof. Dr. Michèle Knodt von der TU Darmstadt erklärt: „Unser Ziel war es, den Bürgerinnen und Bürgern Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um gemeinsam die Herausforderungen

der Mobilität von morgen zu lösen.“ Ein zentrales Feature ist die Möglichkeit, ökologische Kennzahlen zu individuell eingezeichneten Routen zu ermitteln. Das Programm berechnet dabei den CO2Ausstoß abhängig vom gewählten Verkehrsmittel, sei es zu Fuß, mit dem ÖPNV oder dem Auto. Außer-

dem ist es möglich, bestehende Infrastrukturlösungen wie E-Ladestationen oder Carsharing-Parkplätze anzuzeigen, Vorschläge für deren Ausbau und Standorte einzubringen sowie entsprechende Empfehlungen zu diskutieren und zu bewerten.

In Bürgerworkshops getestet

Auf die Probe gestellt wurde das Werkzeug im Rahmen mehrerer Bürgerworkshops in Darmstadt. Diese dienten nicht nur der Testung, sondern auch dem Sammeln von Feedback, um das Tool weiter zu optimieren. Das Projekt PaEGIE soll aber nicht mit dem Abschluss der ersten Entwicklungsphase enden. Veneta Ivanova, Projektleiterin am Fraunhofer IGD, kündigt an, dass die Low-Code-basierte Webanwendung weiterentwickelt und zur Produktreife gebracht wer-

den soll. Der „Leitfaden für Städte und Kommunen“ bietet ausführliche Informationen zur Integration des Partizipationstools in formelle und informelle Planungsprozesse. Er dient als Unterstützung für Kommunen und Planer bei der Durchführung digital unterstützter Beteiligungsprozesse und stellt die im Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnisse zur Verfügung. aus

Über die Webanwendung lassen sich das eigene Mobilitätsverhalten analysieren und der CO2-Fußabdruck berechnen.

Fortsetzung von Seite 9

Zwischen Bundeswehr und Start-ups

Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen CIHBw und dem Start-up-Ökosystem konkret ab?

Weizenegger: Als CIHBw sind wir die Schnittstelle zwischen Bundeswehr und Start-up-Szene. Wir suchen aktiv nach wirkungsvollen Lösungen, die die Truppe schnell voranbringen und alltägliche Pro-

bleme der Soldatinnen und Soldaten lösen. Aus diesem Grund bieten wir jungen Start-ups die Möglichkeit, ihre Produkte, Software oder Ideen „im Feldversuch“ mit militärischen Anwendern zu erproben. So können Start-ups unter idealen Bedingungen den Product-Market-Fit unter Beweis stellen. Und wir können Produkte schnell einkaufen, die bereits jetzt, leicht angepasst, verfügbar sind. Diese Schnelligkeit ist unüblich im öffentlichen Sektor und sollte noch viel stärker als Vorbild dienen.

Ich bin überzeugt: Wir sollten die Zusammenarbeit mit dem Start-up-Ökosystem sogar ausweiten. Damit uns das noch besser gelingt, müssen wir ein verlässlicher und schnellerer Kunde für Start-ups werden. Mit kürzeren Innovationszyklen passen wir uns bereits jetzt immer besser an das Tempo von Startups an – das ist für unsere Partner und deren Investoren enorm wichtig. Die veränderte Wahrnehmung zeigt sich auch in der gestie-

genen Investitionsbereitschaft von Venture-Capital-Fonds im Bereich Defence-Tech. Der CIHBw steht täglich im engen Austausch mit VCs und ist ein geschätzter Kompetenzträger.

Wie können Innovationsprozesse in der Bundeswehr am effektivsten vorangetrieben werden?

Petrescu: Unserer Ansicht nach nimmt der CIHBw bei diesem Prozess eine Schlüsselrolle ein. Er ist als Speedboat zu verstehen und kann der Bundeswehr natürlich gleichzeitig als Vorbild dienen. Beispielsweise durch die InnovationsChallenges und die Anwendung agiler Methoden ist es uns gemeinsam bereits gelungen, die Arbeitsweise innerhalb der gesamten Bundeswehr digitaler und innovativer zu machen – weil die Truppen merken, dass diese Ansätze funktionieren. Es ist außerdem wichtig, verschiedene Innovationslevel zu unterscheiden und passende Prozesse für unterschiedliche Projekte zu entwickeln. Langfristige Infra-

strukturprojekte erfordern andere Ansätze als kurzfristige, agile Entwicklungsprojekte. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg ist das Team. Beim CIHBw handelt es sich um ein hochmotiviertes Team, das sowohl über umfassendes Fachwissen als auch über eine starke operative Leitung und agile Arbeitsweisen verfügt. Das färbt ab. Und was wir nie vergessen sollten: Wenn wir von Innovation sprechen, bedeutet das auch immer eine Begleitung im Change-Prozess. Oftmals ist es nicht nur eine große digitale Lösung, sondern viele verschiedene Maßnahmen, die dazu führen, dass eine Organisation schrittweise flexibler und agiler wird. Das Interview führte Susanne Ehneß

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Weitere Informationen gibt es auf der Website des Cyber Innovation Hubs.

Technischen Universität Darmstadt.
Philipp Petrescu, CEO von MVP Factory.

Klima-Resilienz und Kommunikation verbessert

Digitaler Zwilling in Schwabach

Das Förderprogramm TwinBy des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales ermöglichte es der Stadt Schwabach, ihr geografisches Informationssystem (GIS) innerhalb eines Jahres zum digitalen Zwilling auszubauen.

Schwabach, eine kreisfreie Stadt in Mittelfranken mit etwas mehr als 40.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, ist die „Goldschlägerstadt“: Das hier produzierte Blattgold verziert Dächer auf der ganzen Welt. Der Stadt ist gute Kommunikation mit ihren Bürgerinnen und Bürgern wichtig, weshalb die Verantwortung für das Geografische Informationssystem „ganz oben“ im Bürgermeister- und Presseamt angesiedelt ist. Vor rund 20 Jahren begann in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit der Stadt mit Mensch und Maschine (MuM). „MuM konnte schon damals 2D-Zeichnungen und Pläne nahtlos mit Sachdaten verknüpfen und hat uns

MapEdit erfüllte die Anforderungen an Erfassung, Fortführung, Auswertung, Bürgerportal und mobiles Arbeiten; auch Arbeiten in 3D wurde möglich.

Klima-Resilienz durch digitale Modelle

Das Schwabacher Projekt „GUZI“, die „Goldene Urbane Zwillingsinformation Schwabach“ gehörte zu den vom Förderprogramm TwinBy des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales unterstützten, kommunalen Vorhaben: Mit digitalen Modellen sollen Kommunen Planungen und Projekte schneller, besser und kostengünstiger realisieren – auf Grundlage

zudem die interne Kommunikation und den Austausch mit den Bürgern zu verbessern.

Informationen in Echtzeit

DerdigitaleZwillingvonSchwabach verknüpft nicht nur statische Daten, wie Baujahr, Hausanschlüsse, Geländeinformationen, sondern nutzt auch Echtzeitdaten, etwa von Sensoren oder Kameras. Daraus generiert das System neue Informationen. Wer künftig an einem heißen Tag in Schwabach unterwegs ist, kann im Portal sehen, wo die Temperaturen erträglich oder gar kühl sind und wo man einen „freundlichen Wasserhahn“ findet, der Trinkwasser spendet.

Die Auswertung des Solarkatasters zeigt, ob sich eine Solaranlage lohnt. Das erleichtert Hauseigentümern die Entscheidung.

dabei größtmögliche Flexibilität bei der Auswertung und Darstellung gegeben“, erzählt GIS-Administrator Thomas Schöll. Das GIS wuchs mit der Leistungssteigerung der IT: Die Produktfamilie MuM

datenbasierter Entscheidungen. Ziele des Schwabacher Projekts waren unter anderem, die Resilienz der Stadt gegenüber klimatischen Ereignissen durch Prävention und Reaktion zu steigern und

Neben den regelmäßig höheren Temperaturen werden auch häufiger Starkregenereignisse erwartet. Schutz vor und schnelle Hilfe bei diesen Ereignissen lassen sich mit den Daten des digitalen Zwil-

Ein effizientes Team hat gemeinsam mit MuM den digitalen Zwilling in Schwabach realisiert: (v. l.) Christopher Popp (Katastrophenschutz), Thomas Schöll (GIS), Franziska Schuster (Kämmereiamt), Tanja Helm (Klimaschutzbeauftragte), Jan Müller-Kaderschafka (Bürgermeister- und Presseamt).

lings ebenfalls besser planen. So kann man die Wirkung der Flächengestaltung auf das Klima im Vorfeld beurteilen: Wie wird sich etwa eine geplante Versiegelung bei Starkregen auswirken? Welche Konsequenzen hat die Idee für die Lufttemperatur tagsüber und nachts?

Das Solarkataster

MuM hat im Rahmen des Projekts unter anderem ein Solarkataster entwickelt, das Bürgern und Planern aufzeigt, ob sich die Installation einer Photovoltaikanlage lohnt. Grundlage ist das digitale Gelände- und Gebäudemodell des Bayerischen Vermessungsamts in einem Detaillierungsgrad, der die Gebäudehülle sichtbar macht. Dazu kommen Informationen über geltende Bebauungspläne sowie detaillierte Ingenieurberechnungen über beispielsweise Sonneneinstrahlung und Verschattung. Die Lösung führt diese Informationen zusammen und stellt den Eignungsgrad für die Installation einer Photovoltaikanlage pro Dachfläche farblich dar. „Die Möglichkeiten des digitalen Zwillings sind schier unendlich“, sagt Bürgermeister-Pressesprecher Jürgen Ramspeck. „Wir konzentrieren uns auf das, was einen praktischen Nutzen hat.“

Zusammenarbeit der Fachämter verbessert & mehr Bürgernähe geschaffen

Dank des digitalen Zwillings können auch die verschiedenen Fach-

ämter heute besser zusammenarbeiten. Die rund 200 verwaltungsinternen Nutzerinnen und Nutzer finden alle für sie relevanten Informationen an einem zentralen Ort vor, greifen auf die gleichen Daten zu und können gemeinsam planen, abstimmen und entscheiden. Unterschiedliche Darstellungen stellen sicher, dass jeder Benutzer genug Informationen erhält und dabei nicht überflutet wird. Informationen für die Öffentlichkeit stammen aus den gleichen Datenbanken und sind damit ebenso aktuell wie die Daten, die die Verwaltung nutzt. Dabei gibt es zielgruppenspezifische Unterschiede in der Darstellung etwa für Touristinnen und Touristen oder für bestimmte Berufsgruppen, wie Architekten, Planer, Landwirte oder regionale Unternehmen.

Erwartungen erfüllt

Ein Projekt-Team erarbeitete gemeinsam mit dem Anbieter den digitalen Zwilling. Dazu gehörten Fachleute aus den Bereichen GIS, Klimaschutz, Katastrophenschutz, Finanzierung und Förderung sowie externe Dienstleister. MuM hat mit Beratung, Konzeption, Programmierung und Implementierung einen entsprechenden Beitrag geleistet. „Wer Digitalisierung voranbringen will, muss flexibel und innovativ im Team arbeiten können“, sagt Thomas Schöll. „MuM bringt Erfahrung aus Digitalisierungsprojekten der Industrie ein – das ist ein entscheidendes Schlüsselelement, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen.“ su

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© Stadt Schwabach

Digitale Assistenzsysteme

Die Pflege-Qualität verbessern

„Wir wollen die Pflegekraft nicht kontrollieren, sondern die Pflegequalität durch gesicherte Dokumentation verbessern.“ Neue digitale Assistenzsysteme wurden speziell für Pflegekräfte entwickelt, um den Arbeitsalltag zu entlasten und die Qualität zu heben.

Viele Wege führen zum Ziel: Um die Hürden des Fachkräftemangels, der steigenden Kosten und der Überlastung der Pflegefachkräfte zu überwinden, hat sich das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) mit der Forschung digitaler Helfer beschäftigt. Genau genommen: mit digitalen Assistenzsystemen, die

bank von verschriebenen Arzneimitteln ab und warnt Pflegekräfte, wenn versehentlich nach dem falschen Medikament gegriffen wurde. So will man laut Kirchbuchner vor allem die Fehlerquote bei der Medikamentenvergabe minimieren. Denn Fehler passieren: Je nach Studie sterben 25.000 oder mehr Menschen an den Wechsel-

se Weise unterstützt, den Pflegebedarf zu steuern. Das System weist das Pflegepersonal auf ein ungewöhnliches Verhalten hin, wie vermehrte Toilettengänge in der Nacht oder, wenn jemand nach einem Sturz auf dem Boden liegen bleibt. Vor allem für kommunikativ eingeschränkte Patienten und Patientinnen soll das eine große Hilfe

Das Fraunhofer IGD, die Technische Universität, der Caritasverband Darmstadt sowie andere Partner sind Teil des Vereins „Team Innovative Pflege“ zur Förderung lösungsorientierter und praxisnaher Forschung in Pflegeeinrichtungen.

zur Verbesserung der Pflege-Qualität beitragen sollen. Darunter ist eine Anwendung für Smartwatches – speziell für Pflegekräfte.

Denn ein Zeitfresser des Pflegealltags ist die Dokumentation verschiedener Tätigkeiten: Mit den speziell entwickelten Smartwatches für Pflegefachkräfte werden einfache Aktivitäten aufgezeichnet. Das geschieht mithilfe von Lagesensoren, der Beschleunigung und Bewegungsrichtung der Hand sowie dem Puls der Pflegekraft. Fallbeispiele zeigen sich beim Heben eines Patienten oder einer Patientin, beim Beziehen eines Bettes oder beim Waschen eines Bewohners bzw. einer Bewohnerin. Florian Kirchbuchner, Abteilungsleiter Smart Living & Biometric Technologies, ergänzt zum besseren Verständnis: „Wir wollen die Pflegekraft nicht kontrollieren, sondern die Pflegequalität durch gesicherte Dokumentation verbessern.“ Aktuell wird die Anwendung in einer Demenz-Einrichtung und in einer Pflege-Einrichtung des Caritas Darmstadt e.V. evaluiert. Ein weiteres Tool, das zur Entlastung von Pflegekräften entwickelt wurde, ist eine Kamera zur Medikamentenkontrolle: Eine Kamera erfasst dabei Bilder von Tabletten in ihrer Größe, Form, Farbe und Beschaffenheit. Ein KI-basiertes System gleicht dabei das verwendete Medikament mit einer Daten-

oder Nebenwirkungen von Arzneimitteln.

Auch die ePA soll dies verhindern, denn eine fehlende und zentral gelegene Einsicht in Patientendaten für alle erschwert bislang die Vergabe von Medikamenten unter Berücksichtigung von bereits eingenommenen Medikamenten und Vorerkrankungen. Die richtige Medikamentenvergabe spielt also auch in der kommenden ePA eine wichtige Rolle.

Pflegefachkräfte werden in ihrer Arbeit entlastet

Das Tool muss nicht unbedingt stationär verwendet werden. Besonders in der ambulanten Pflege wird das System hilfreich sein und kann sogar von Angehörigen genutzt werden. „Wir wollen auch Angehörigen die Möglichkeit geben, die Medikamentenkontrolle durchzuführen und zu dokumentieren, um sicherzustellen, dass die richtigen Medikamente in der richtigen Dosierung vorliegen“, erklärte Kirchbuchner.

Im Laufe ihrer Forschung entwickelte das Fraunhofer IGD diverse Systeme. Neben den bisher aufgeführten Möglichkeiten gibt es eine weitere kamerabasierte Technologie, die den Puls, die Temperatur, das Bewegungsverhalten und die Emotionen eines Patienten oder einer Patientin erfasst und auf die-

sein. Zum Schutz der Daten werden die Kamerabilder lokal verarbeitet und gespeichert, das heißt, die Daten bleiben innerhalb der Einrichtung. Ein ähnlicher Ansatz zeigt sich in der Forschung des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM), das sich innerhalb des Projekts „ViKI pro“ mit der Verbesserung der Langzeit-Pflege auseinandersetzt. „Wir verfolgen einen modellbasierten Ansatz, der vorhandenes Knowhow nutzt und die Daten digitalisiert, damit sie von KI verarbeitet werden können“, so Dr. Alexander Scherrer, stellvertretender Leiter der Abteilung „Optimierung in Life Sciences“. In dieser Forschung wird jeder Pflegefall mit einer umfassenden und detaillierten Anamnese inklusive Risikomatrix in ein System eingetragen. Dabei werden auch Faktoren wie die Bettlägerigkeit eines Patienten oder einer Patientin berücksichtigt oder ob sie sich noch selbst versorgen können. Auch kognitive Beeinträchtigung, Müdigkeit bei täglichen Aktivitäten, Übergewichtigkeit und Depressionen spielen eine Rolle. Die Webanwendung für die digital gestützte Pflegeplanung nutzt künstliche Intelligenz und verknüpft die Falldaten mit digitalisiertem Pflege-Know-how. Daraufhin werden geeignete Pflegemaßnahmen vorgeschlagen. se

LIVE | 18. SEPTEMBER 2024 | 10.00 UHR

Resiliente IT gegen Cyberangriffe und Ausfälle in Krankenhäusern

Outsourcing und Recovery in der Cloud

DACH AWS LIVE-WEBINAR

Die Entscheidung eines eigenen Rechenzentrums ist auch ein Kostenfaktor. Es besteht die gesetzliche Verpflichtung, die Handlungsfähigkeit sicherzustellen.

Der Schutz liegt in der Cloud, warum nicht auch das Schützenswerte in die Cloud geben? Mit den neuen Gesetzesvorgaben ist der Weg in die Cloud frei, solange bestimmte Parameter erfüllt sind. Das heißt, mit dem Gang in die Cloud handeln Krankenhäuser gesetzeskonform und erreichen einen hohen IT Schutz.Welche Vorteile die Cloud bringt und was die relevanten Punkte sind, erläutern wir im Webinar.

Wichtige Stichworte sind hier:

• Ressourcensparend (Kosten- und Personalentlastung)

• Recovery in der Cloud

• C5-Tesat

• Was schreiben NIS2 und 393 SGB V vor?

• Risikomanangement

• Resilienz

Healthcare Digital

Nicola Hauptmann Redakteurin
Robert Mientus Head of Government Sales Trend Micro
Gerald Boyne Regional Security und Compliance Strategist

Forschungsdatenzentrum Gesundheit

Gesundheitsdaten für die Forschung nutzen

Das „Forschungsdatenzentrum Gesundheit“ am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte befindet sich derzeit im Aufbau. Steffen Heß, Leiter des FDZ, erläutert die Ziele und Hürden rund um die künftige Nutzung der Gesundheitsdaten.

Mit einer intelligenten Nutzung von Gesundheitsdaten befasst sich das neue „Forschungsdatenzentrum Gesundheit“, kurz FDZ Gesundheit, das derzeit aufgebaut wird. Hier sollen die Daten der gesetzlich Versicherten zu Forschungszwecken nutzbar gemacht werden.

Das FDZ ist eine Weiterentwicklung der Datenaufbereitungsstelle beim früheren DIMDI, das mittlerweile im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgegangen ist. Was dort noch gebremst hat – die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die personellen Ressourcen –, wird im FDZ nun angepasst. Laut FDZLeiter Steffen Heß profitiere man von den Learnings des Vorgängers, habe nun aber die entsprechenden Ressourcen, um ein echtes Forschungsdatenzentrum aufbauen zu können. „Jetzt können wir ganz andere Wege gehen“, sagt Heß. Der Aufbau befinde sich „auf der Zielgeraden“, Anfang 2025 will das Institut mit seiner Arbeit begin-

plant haben und bekommen dann direkt Feedback“, erklärt Heß. Diese frühe Einbindung sei zwar für beide Seiten aufwendig, „aber es lohnt sich“. Den Blick von außen auf die Entwicklungsprozesse schätzt Heß als sehr wertvoll ein.

Datenquelle

In das FDZ sollen sämtliche Abrechnungsdaten der gesetzlich Versicherten sowie Daten der elektronischen Patientenakten – sofern vorhanden – pseudonymisiert einfließen. „Wir haben einen gesetzlichen Auftrag und damit eine Gesetzesgrundlage zur Datenverarbeitung“, erklärt Heß. Hierin wurde der Nutzen für die Allgemeinheit höher eingestuft als die Risiken für Einzelpersonen, bei gleichzeitig klarer Eingrenzung des Zweckes. „Das ist eine Abwägung, die nicht wir machen“, sagt Heß. Das FDZ überprüfe lediglich auf Basis der gesetzlichen Vorgaben, ob die Forschungsanfragen diesem Zweck entsprechen.

ten“, bestätigt Heß. Es komme aber weniger auf die schiere Zahl an, sondern hänge auch von der Zusammensetzung ab. Heß nennt ein Beispiel: „Wenn all jene, die sich ungern impfen lassen, die Widerspruchslösung der ePA nutzen, dann lassen sich Studien zur Impfung eigentlich nicht mehr durchführen, weil die Daten systematisch unterschiedlich sind.“ Dann habe man nicht nur weniger Daten, sondern systematische Lücken, die eine repräsentative Aussage unmöglich machten. „Es gibt statistische Möglichkeiten, damit umzugehen“, sagt Heß, „aber letztlich muss man das Beste daraus machen oder notfalls andere Datensätze nutzen.“

Institutionen als auch von Unternehmen der freien Wirtschaft gestellt werden.

Datenzugang

„Gesetzlich festgelegt wurden nicht nur erlaubte Zwecke, sondern auch verbotene Zwecke“, macht Steffen Heß klar. Darunter falle beispiels-

Umso wichtiger also, dass möglichst viele Daten zur Verfügung stehen. „Die Bereitschaft der Bevölkerung, ihre Daten pseudonymisiert zu Forschungszwecken zur Verfügung zu stellen, ist relativ groß“, sagt Heß. Zudem hätten

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn.

nen. Die Arbeitsweise des FDZ folgt einem agilen Ansatz und soll damit hinsichtlich der Nutzbarkeit einen zügigen Start ermöglichen. „Ein Forschungsdatenzentrum wird nie komplett fertig sein“, betont Heß. Forschung bleibe nie stehen, die Methoden entwickelten sich stets weiter. „Deshalb müssen wir das, was wir anbieten, auch anpassen.“

„Beim Datenschutz machen wir aber keine Kompromisse“, versichert Heß. Das FDZ ist im engen Austausch mit den Sicherheitsbehörden, mit dem BSI gibt es ebenso regelmäßige Termine wie mit der Bundesdatenschutzbeauftragten. „Dort zeigen wir, was wir ge-

Eine Widerspruchslösung für die Versicherten ist nicht vorgesehen. Steffen Heß ordnet dies ein: „Für Abrechnungsdaten gelten natürlich trotzdem die Regeln der Datenschutzgrundverordnung, wo man Härtefälle et cetera geltend machen kann.“

Bei der elektronischen Patientenakte ist die Lage anders, hier wurde explizit eine Opt-out-Lösung gefordert und auch durchgesetzt. Da die Daten der ePA künftig ebenfalls in den Datenbestand des FDZ einfließen werden, ist Opt-out hierfür ein Hindernis. „Repräsentativität ist wichtig, und wir haben ja bereits die Einschränkung durch den Wegfall der privat Versicher-

Nutzer der ePA beispielsweise die Möglichkeit, bei einem Opt-out konkret angeben zu können, für welche Zwecke sie der Datenweitergabe zustimmen oder widersprechen. „Man kann nach wie vor genau bestimmen, was mit den eigenen Daten passiert“, macht Heß klar. Hier müsse noch eine bessere Aufklärung aller ePA-Nutzer erfolgen. Das Bundesgesundheitsministerium plane auch innerhalb der Kampagne für die elektronische Patientenakte eine breite Aufklärung zu den Themen Opt-out und Datenweitergabe. Anfragen zur Nutzung der Forschungsdaten können ab nächstem Jahr sowohl von öffentlichen

solche Details wie Gebühren regle. Steffen Heß geht davon aus, dass es einen Unterschied geben werde zwischen Anträgen aus dem akademischen oder Industrieumfeld, wobei in beiden Nutzungsfällen laut Parlament die Forschung dem Allgemeinwohl dienen müsse. Dennoch habe natürlich ein privatwirtschaftliches Unternehmen andere Möglichkeiten, Forschung zu finanzieren als Patientenorganisationen oder die akademische Forschung.

Datenquellen verbinden

weise die Marktforschung. Antragsteller müssen nicht nur den Zweck ihrer Anfrage verdeutlichen und ausführlich darstellen, welcher Forschungsfrage sie nachgehen wollen, sondern sie müssen auch angeben, welche konkreten Daten sie benötigen. „Wir geben nicht den gesamten Datensatz heraus“, betont Heß.

Das Antragsverfahren ist vollständig digital und in Form eines Fragebogens online ausfüllbar. Die Prüfung der Anträge geschieht dann aber händisch, das macht keine künstliche Intelligenz, wie Heß betont. „Die Informationen bekommen wir über die Anträge aber bereits sehr strukturiert.“ Wie viele Anträge letztlich einlaufen werden, ist kaum absehbar. Heß rechnet mit Anträgen im dreistelligen Bereich pro Jahr. Nach der Genehmigung des Antrags erhalten die interessierten Forschungseinrichtungen Zugang zu einer sogenannten sicheren Verarbeitungsumgebung, woraus Daten weder exportiert noch importiert werden können. Hier bekommt man dann Zugang zu jenem Datenzuschnitt, der für die Forschungsfrage gerade noch ausreicht. „Das ist der erste Schritt der Datenminimierung“, sagt Heß. Zudem seien die Daten hier nicht unbedingt Echtdaten, „Wenn die Forschungsfrage relativ simpel ist, reichen synthetische Daten.“ Die Originaldatenbank mit allen Abrechnungsdaten liege in einer isolierten Zone, auf die die Forschenden keinen Zugriff hätten. „Die Forscher bekommen nur die Ergebnisse“, so Heß. Es könnten keine Daten heruntergeladen werden.

Müssen Unternehmen für die Nutzung der Daten am FDZ bezahlen? „Die Öffnung Richtung Industrie hat sich erst durch das Gesundheitsdatennutzungsgesetz ergeben“, erklärt Heß. Doch hierzu fehle noch die Rechtsverordnung, die

Die Datenbasis des FDZ wird mit deutschen Abrechnungsdaten gespeist. Die Politik blickt jedoch bereits über die Landesgrenzen. So kündigte Dr. Alina Brandes, Referentin beim Bundesgesundheitsministerium, auf der diesjährigen DMEA an, dass der Datenfluss europaweit ermöglicht werden soll – „zum Beispiel für seltene Erkrankungen“, so Brandes. Die Rechtsverordnung hierfür – der Europäische Gesundheitsdatenraum –wird derzeit verhandelt. „Die Umsetzung wird noch ein paar Jahre dauern“, meint Steffen Heß. Allein für die Harmonisierung der länderspezifischen Systeme brauche man „ein bisschen Geduld“. Das FDZ engagiere sich hier bereits, um auch den deutschen Blick in den Prozess einzubringen. Was über den Europäischen Gesundheitsdatenraum ebenfalls strukturiert werden soll, ist die Koodinierung der Datenlandschaft. Denn neben den Abrechnungsdaten der Krankenkassen oder den Daten aus der ePA gibt es noch viele weitere Datenquellen, die für die Forschung interessant wären. „Es gibt allein über 300 medizinische Register“, erklärt Heß. Im Gesundheitsdatennutzungsgesetz wurde hierfür bereits der nächste Schritt festgelegt und die Gründung einer Datenzugangsund -koordinierungsstelle im BfArM beschlossen. Zudem wurde im Gesetz festgelegt, dass Daten auch kombiniert ausgewertet werden können, beispielsweise hinsichtlich Vorerkrankungen, die bereits Jahre zurückliegen. Diese kombinierte Auswertung wird nun pilotiert, indem die Abrechnungsdaten der Krankenkassen mit Daten aus den Krebsregistern ausgewertet werden. „Hier sind wir gerade in der Konzeptionsphase“, sagt Heß. Die Bausteine seien alle da, müssten jetzt aber neu kombiniert werden. Ein Aufbau eines zentralen Registers, beispielsweise am FDZ, ist nicht geplant. „Es ist der politische Wille, dass die Registerlandschaft dezentral bleibt“, sagt Heß. su

Website Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des FDZ.

Steffen Heß, Leiter des Forschungsdatenzentrums Gesundheit. © BfArM/Jörn Wolter

Veranstaltungen

Smart Country Convention 2024

Die SCCON ist fester Bestandteil im Jahreskalender etlicher Verwaltungsdigitalisierer. Sie gilt als eine der führenden Veranstaltungen für die öffentliche Verwaltung und eines der wichtigsten Stimmungsbarometer des deutschsprachigen Public Sectors.

Das öffentliche Leben ist von Digitalisierung gleichermaßen geprägt wie durchdrungen. Industriezweige wie Mobilität, Unterhaltung oder Security wären heutzutage rein analog undenkbar. Und dennoch steckt die digitale Transformation in vielen Bereichen beinahe noch in den Kinderschuhen. Insbesondere bei den Themenfeldern Nachhaltigkeit, Beschaffung und Projektsteuerung sowie und insbesondere den digitalen Verwaltungsleistungen besteht in Deutschland noch immenses Op­

öffentlichen Dienste bereits. Nach dem zuvor erwähnten Opening finden am ersten Veranstaltungstag zahlreiche Keynote­Speeches statt. Unter anderem werden der lettische Staatspräsident Edgars Rinkēvičs sowie der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir über ihre jeweiligen Ressorts, deren Pain Points sowie gelungene Fallbeispiele der Digitalisierung des öffentlichen Raumes berichten. Grundsätzlich steht der erste Tag ganz im Zeichen des Ist­Zustands

heit in den Fokus gerückt. Zum Kongressabschluss wird ein politisches Panel stattfinden, auf welchem sich die anwesenden Politikerinnen und Politiker zu den bisher gehörten Themen der Smart Country Convention äußern und die wichtigsten Trends der Messe politisch einordnen werden.

Live-Podcasts

Eine weitere Neuheit der diesjährigen SCCON betrifft uns als Redaktion direkt. Es wird eine „Pod­

timierungspotential. Die diesjährige Smart Country Convention (SCCON) bietet zu dieser Thematik – wie im Vorjahr – ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm, welches auf fünf Bühnen verteilt stattfinden wird.

Themenschwerpunkte der SCCON 2024

Als Partnerland konnte Lettland für die SCCON 2024 gewonnen werden. Der Veranstalter Bitkom verspricht sich spannende Einsichten in die Digitalstrategie der Letten und den bidirektionalen Austausch von Use­Cases sowie BestPractice­Beispielen aus der pluralen Welt der Verwaltungsdigitalisierung. Die Schirmherrschaft wird vom Bundesministerium des Innern und für Heimat in Person der Bundesinnenministerin Nancy Faeser wahrgenommen. Faeser wird die Smart Country Convention mit einer Keynote eröffnen und im Nachgang verschiedene Innovationen aus der Welt der Verwaltung auf der Messe besichtigen. Zu großen Teilen steht die Agenda für die diesjährige Leitveranstaltung des digitalen Staats und der

diverser Digitalisierungsmaßnahmen. Einer bunten Vielzahl an Best Practices rund um den Themenbereich Mobilität ist ebenso wie den Zukunftsthemen New Work und Open Source sowie öffentliche Sicherheit und Cybersicherheit jeweils eine eigene Bühne am Eröffnungstag der SCCON 2024 gewidmet. Der zweite Kongresstag wird hingegen von eGovernment­Lösungen aus dem In­, und Ausland, aus Kommunal­ wie Bundesverwaltungen geprägt sein. Als einer der Hauptredner wird an diesem Tag Daniel Risch, seines Zeichens Regierungschef von Liechtenstein, gehandelt. Internationale Best Practices werden den gesamten Vormittag hinweg auf der orangefarbenen „Atrium­Stage“ dem Fachpublikum präsentiert und können von diesem diskutiert werden. Die sogenannte „Focus Stage“ ist in dunkelgrün gehalten und beherbergt am zweiten Tag ausschließlich Themen rund um die digitale Justiz. Am letzten Tag werden schließlich die Themenbereiche digitale Souveränität, Cloudservices sowie digitale Teilhabe und Barrierefrei­

MitKnow-How,denrichtigenPartnerschaften undpassendenLösungen

cast Area“ geben, auf der verschiedene Podcast­Hosts aus der Welt der Verwaltungsdigitalisierung sowie den Bereichen Smart City und Smart Country live auftreten werden. Die Zuhörerinnen und Zuhörer können – wie bei einer Silent Disco – via kabellosem Kopfhörer die Sendungen live verfolgen. Selbstredend werden wir mit unserem Podcast „UNBÜROKRATISCH“ an diesem neuen Format teilnehmen und würden uns sehr freuen, wenn Sie vor Ort sind und bei uns reinhören. jk

Überblick SCCON 2024 15. bis 17. Oktober hub27 Berlin Jafféstraße 2 14055 Berlin

Veranstaltungszeiten:

Veranstalter: Bitkom und Messe Berlin

Cloud-TechnologiebietetklareVorzügewieFlexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz. Und doch steht eine moderneCloud-Architekturfürvielmehralsdas.Sieist der Enabler für innovative Themen wie GenAI, KünstlicheIntelligenzoderdieDataDrivenOrganisation.Für die öffentliche Verwaltung heißt das: eine zeitgemäße wie zukunftssichere IT-Aufstellung kommt an CloudLösungennichtvorbei.Klaristaberauch,dassgerade in Behörden und öffentlichen Institutionen Themen wie Digitale Souveränität auch bei Cloud-Lösungen gewahrt sein muss. Im Webinar erfahren Sie, welche Voraussetzungen die souveräne Cloud in der öffentlichen Verwaltung erfüllen muss und wie sich diese umsetzen lassen – von der DSGVO über wirksame Kontrollmechanismen bis hin zur sicheren DatenverarbeitunginDeutschland.

IhreVorteile:

•Know-how – Business-bezogenes und tiefgreifendes Brachen-undTechnologie-Know-how,gesunderMenschenverstand,

•Eigene Lösungen – ABC Private Cloud Hosting und Vorgehen,

•Partnerschaften – AWS, Google, Azure, STACKIT, IONOS,OVH.

Veranstaltungspreis: Die Teilnahme ist kostenfrei möglich. [ smartcountry.berlin ]

Die Smart Country Convention findet auch in diesem Jahr im hub27 der Messe Berlin statt.
MaxGuhl SeniorCloudBusiness DevelopmentManager adessoSE
RickTrojahn SeniorBusinessDevelopment Manager adessoSE
Nicola Hauptmann Redakteurin eGovernment

Lösungspartner

CONSULTING

Unsere Stärke liegt in der Lösung komplexer Aufgabenstellungen für unsere Kunden. Seit über 20 Jahren realisieren wir erfolgreich große IT-Projekte in der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft. Neben der Beratung, der Entwicklung und dem Betrieb sind die fachlichen Schwerpunkte • Digitalisierung, • eHealth, • Finanzen/ePayment, • eGovernment, • eRechnung.

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Ansprechpartner: Martin Rebs Knesebeckstraße 61/61a 10719 Berlin Tel. 030/31 80 509-00 info.de@nortal.com www.nortal.com/de

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Weniger warten, mehr erledigen! JCC Software hilft Ihnen dabei die Verwaltungsprozesse in Ihrer Gemeinde für Bürger und Mitarbeiter zu digitalisieren: Von der Terminvergabe über die Personalplanung bis zur Besuchersteuerung und Zahlungsabwicklung. Seit über 30 Jahren entwickeln wir unsere Software gemeinsam mit Kommunen für Kommunen. Jetzt kostenlose Vorführung vereinbaren: www.bit.ly/jcc-software-demo

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Mit der Lösungsplattform VIS-Suite zählt die PDV GmbH zu den renommiertesten E-Akte-Anbietern in Deutschland. Die mit dem E-Akte-Award bereits 7-mal ausgezeichnete Produktfamilie hält Module gemäß dem Organisationskonzept E-Verwaltung bereit und ist in Bundesbehörden, Landesund Kommunalverwaltungen sowie im kirchlichen Umfeld, in der Polizei und in der Justiz erfolgreich im Einsatz. Das standardbasierte System erlaubt eine schnelle und allen voran wirtschaftliche Umsetzung der E-Verwaltung.

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Als Softwarehersteller der SAP-zertifizierten xSuite® bieten wir für öffentliche Auftraggeber eine standardisierte, SAP-integrierte Lösung zur Rechnungsverarbeitung. Angesprochen werden die SAP-Module FI, MM, PSM und PSCD sowie der Kommunalmaster Finanzen. Es können alle Rechnungsformate wie Papier, PDF, XRechnung, ZUGFeRD, etc. verarbeitet werden.

OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbH Hannover

Ansprechpartner: Björn Wittneben Wöhlerstraße 42 30163 Hannover Tel: +49 511 123 315-0 hannover@optimalsystems.de www.optimal-systems. de/hannover

OPTIMAL SYSTEMS Hannover ist seit 1997 die treibende Kraft für ein optimales Enterprise Content Management System in Öffentlichen Verwaltungen. In dem ECM enaio® werden Dokumente digital erfasst, ausgewertet, verwaltungsweit für alle berechtigten Mitarbeiter*innen bereitgestellt und rechtssicher archiviert. Dank der ausgeprägten Schnittstellenvielfalt zu kommunalen Fachverfahren ist ein reibungsloser Datentransfer möglich.

E-GOVERNMENT & DIGITALISIERUNG

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FORMCYCLE ist eine Low-Code-Lösung, die Verwaltungen dabei hilft, ihre Verwaltungsdienstleistungen zu digitalisieren und zu automatisieren. Mit FORMCYCLE können Verwaltungen, mit nur wenigen Klicks und ohne Programmierkenntnisse, PDF-Formulare durch digitale Formulare ersetzen, Daten weiterverarbeiten und Prozesse automatisieren. Testen Sie FORMCYCLE unverbindlich oder vereinbaren Sie einen kostenfreien Präsentationstermin unter www.formcycle.eu!

ELEKTRONISCHE VERWALTUNGSARBEIT

Fabasoft

Deutschland GmbH

THE SQUAIRE 13, Am Flughafen

Fabasoft ist als Produktanbieter und bei der erfolgreichen Umsetzung der Partner für die öffentliche Verwaltung. Nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in Sachen E-Government-Lösungen machen die Fabasoft eGov-Suite zu einem führenden

60549 Frankfurt/Main

Tel: +49 69 6435515-0 Fax: +49 69 6435515-99 egov@fabasoft.com www.fabasoft.com

Produkt im deutschsprachigen Raum. Flexible Nutzungsformen und die Integration in den Standardarbeitsplatz sorgen für hohe Anwenderzufriedenheit. Die Fabasoft eGovSuite unterstützt alle Module des Konzepts E-Verwaltungsarbeit.

E-PAYMENT

PayPal PLC, German Branch

KOMPLETT-DIENSTLEISTER

AKDB

Hansastraße 12-16, 80686 München Tel. 089/5903-1533 Fax 089/5903-1845 presse@akdb.de www.akdb.de

Der Marktführer für kommunale Software: Die AKDB bietet Entwicklung, Pflege und Vertrieb qualifizierter Lösungen für alle Bereiche der Kommunalverwaltung. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Das BürgerservicePortal ist die bundesweit modernste und reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Online-Verwaltungsdienste

Governikus KG

Ansprechpartner: Stefan Rauner

Die Governikus KG ist ein führender Anbieter von ITLösungen für den gesamten Zyklus elektronischer Kommunikation von der Authentisierung über den sicheren Datentransport bis hin zur Beweissicherung elektronischer Daten. Gesetzeskonformität, Sicherheit und Innovation stehen für das in Deutschland und EU agierende Unternehmen im Vordergrund.

Hochschulring 4 28359 Bremen Tel. 0421/20495-0 Fax 0421/20495-11 kontakt@governikus.de www.governikus.de

KOMPLETT-DIENSTLEISTER

33 Millionen Kunden in Deutschland vertrauen bereits auf PayPal, denn sie bezahlen weltweit einfach, sicher und schnell. Bieten auch Sie Ihren Bürgern ein neues Maß an Service und entlasten Sie Ihre Mitarbeiter.

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Mit PayPal können Dienstleistungen im Verwaltungsbereich online, mobil und rund um die Uhr bezahlt werden.

IT-SICHERHEITSTECHNOLOGIE

procilon – Technologie für Informationssicherheit und Datenschutz Der Name procilon steht seit mehr als 20 Jahren für sichere Softwaretechnologie in der öffentlichen Verwaltung. Heute nutzen mehr als 850 Kommunen, Landes- und Bundesbehörden procilonSoftware und strategische Beratungsleistungen für sicheres E-Government

procilon GmbH

Ansprechpartner: Falk Gärtner Leipziger Straße 110 04425 Taucha Tel. +49 34298 4878 31 Fax +49 34298 4878 11 anfrage@procilon.de www.procilon.de

PROSOZ Herten GmbH

Ewaldstraße 261 45699 Herten Tel. 02366/188-0 info@prosoz.de www.prosoz.de

Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz hat sich Prosoz in den zurückliegenden 35 Jahren vom Softwarehersteller für Kommunen zum Komplettlösungsanbieter in den Bereichen Soziales, Jugend sowie Bauen und Umwelt entwickelt. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.

ECM & DMS

SPEZIAL – VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

PUBLIC IT-SECURITY & CYBER CRIME PROTECTION

NIS-2

IT-Sicherheitsgesetz

Zero Trust Ransomware

Digitale Resilienz

Digitale Souveränität

Endpoint Protection

Public-Key-Infrastructure

Identity & Access Management

Cyber Hygiene

Cybercrime 2024 und die Verhaltenspsychologie

„Letztlich hängt alles am Faktor Mensch“

„Kriminelle brauchen immer weniger Skills und immer weniger Organisationspower, um einen wirklich guten Angriff zu fahren. Letztlich wird uns das vor ein Mengenproblem stellen“, so Ralf Schneider, Senior Fellow, Head of Cyber Security and NextGenIT Think Tank der Allianz SE. Forschende haben nun neue Ideen und Technologien entwickelt, um das „digitale Ich“ zu schützen. Kann die Verhaltenspsychologie womöglich eine Lösung für die Sicherheit in der digitalen Welt sein?

Mehr digitale Zugänge zu öffentlichen Dienstleistungen und eine sich stetig verbessernde Künstliche Intelligenz bringen die Sicherheitskultur im Cyberraum ins Wanken. Der öffentliche Sektor bot Hackern schon immer eine große und beliebte Angriffsfläche. Deshalb ist es so wichtig für die Verwaltungen, die IT-Sicherheit auf die oberste Stufe zu stellen. Schwachstellen wird es immer geben, doch diese erkennt man oft erst, wenn es schon zu spät ist. Wie lässt sich unsere Sicherheitskultur also stärken?

Im Cybercrime Trend Report 2024 von SoSafe wird unter anderem der Mensch genauer beleuchtet. Denn die Gefahr geht immer zuerst vom Menschen aus: Jemand sitzt hinter dem Computer, schleust ein Virus ein, versendet automatisch eine Pishing-Mail. Doch Cyberangriffe werden auch von Menschen wieder abgewehrt. „Indem wir die Menschen mit dem Thema Cybersicherheit dort abholen, wo sie stehen und sichere Verhaltensweisen verinnerlichen, können wir uns Cyberbedrohungen effektiv entgegensetzen“, heißt es dort im Report bezüglich Gegenmaßnahmen. Dahingehend hat SoSafe –ein Unternehmen, das Organisationen hilft, Bewusstsein für die Risiken in der digitalen Welt zu schaffen, menschliche Risiken zu managen und zu minimieren – eine Awareness-Plattform entwickelt, um die Sicherheitskultur zu stärken. Diese orientiert sich am Lernen (Micro Learning), am Transfer (Angriffssimulationen), am Handeln (Risk Monitoring) und an der Vernetzung (Rapid Awareness).

Wie sicher ist eigentlich das digitale Ich?

Vergessen sollte man nicht, dass das Ziel ebenso wenig das System ist, sondern die Daten dahinter und der Mensch davor. Auch die Cyber-

agentur in Halle (Saale) setzt daher auf sichere Verhaltensweisen. Bis vor Kurzem wurden Teilnehmende mit neuen bahnbrechenden Ideen zu einem neuen Forschungsprojekt gesucht: „Digitale Authentifizierung durch neuartige biometrische Verfahren“ (AuBi). Kristin Biegner, Projektleiterin in der Cyberagentur, erklärte: „Klassische biometrische Verfahren sind die, die wir jetzt schon täglich nutzen, wie ein Gesichtserkenner oder ein Fingerabdruck. Der Scope der Cyberagentur ist, dass wir jetzt schon erforschen, was in zehn bis 15 Jahren mal relevant sein könnte und diese Projekte fördern.“ „Letztlich hängt alles am Faktor Mensch. Die richtigen Menschen zu finden und ihnen die Möglichkeiten zu bieten, sich eigenverantwortlich weiterzubilden. Wenn man keine Capability oder Awareness im Unternehmen hat, dann nützen sämtliche Technologien nur bedingt etwas“, sagte auch Ralf Schneider, Senior Fellow, Head of

Cyber Security and NextGenIT Think Tank bei Allianz SE. In der Cyberagentur wird vor allem die Grundlagen-Forschung gefördert. Neue Ideen werden gesucht und entwickelt – und man stellt sich die Frage: „Kann es in der Theorie funktionieren?“ Und auch auf die Frage „Was ist in zehn bis 15 Jahren relevant?“ antwortete Biegner sicher: „Das wissen wir nicht, wir können nur mutmaßen. Die Herausforderung dabei wird sein, Fiktion von Realität zu unterscheiden.“ Also, welche Ideen lassen sich am Ende umsetzen und welche Herausforderungen können gemeistert werden? Dazu wurden drei Themenfelder bzw. „Research Areas“ herausgearbeitet, die das eingrenzen und näher beleuchten sollen: 1. Verhaltensbiometrie: Das sind Verfahren, die kontinuierlich Verhaltensweisen aufzeichnen. Ein Beispiel hierfür ist das Handy, weil bestimmte Sensoren durch die Aufzeichnung der

Bedrohungsanalyse

Basierend auf verhaltenspsychologischen Erkenntnissen, gibt es vier (Lern-) Methoden von SoSafe, die anhand umfassender Analytics Verhaltensänderungen messen und Schwachstellen erkennen.

W Motivierendes Micro-Learning: Eine E-Learning-Plattform unterstützt Mitarbeiter mithilfe storybasierter Micro-Lerninhalte und Gamification-Elementen, Motivation aufzubauen und nachhaltig sichere Verhaltensweisen zu entwickeln.

W Smarte Angriffssimulationen: Zielgerichtete Phishing-Simulationen fördern sichere Verhaltensweisen und helfen Cyberattacken zu erkennen und ein Bewusstsein für Cybersecurity zu schaffen. Das Cyberrisiko und die Reaktionszeit im Falle eines Angriffs werden reduziert.

W Strategisches Risk Monitoring: Menschliche Risikofaktoren geraten in den Fokus der Lösungen. Ein ganzheitliches Bild über das Mitarbeiterverhalten und den Erfolg des SecurityAwareness-Programms werden zusammengestellt, um strategische Entscheidungen treffen zu können.

W Sofie Rapid Awareness: Diese Plattform ermöglicht es, schnell und einfach alle Mitarbeitenden via MS Teams zu erreichen. Kurze Alerts zu den neuesten Angriffsmaschen können versendet werden.

Gangart erkennen, dass es in meiner eigenen Hosentasche liegt. Wenn es aber gestohlen wird und sich die Gangart des Menschen plötzlich ändert, sperrt sich das Handy automatisch. Kontinuierliche Messungen sind daher sinnvoll und sicher. Das Ganze funktioniert auch mit der Tastatur: Wie tip-

Kristin Biegner, Forschungsreferentin Sichere Gesellschaft.

pe ich? Wie nutze ich eine Maus? Die Technik muss außerdem gesellschaftlich akzeptiert werden: „Die gesellschaftliche Einbettung ist auch für den einzelnen Bürger wichtig, gewährleistet Datensicherheit und fördert die Nutzerfreundlichkeit. Denn die tollste Technik bringt uns nichts, wenn sie nicht benutzt werden kann oder will“, erklärte Biegner.

2. Stimulus-induzierte Biometrie: Ein spezifischer Reiz wird ausgesendet und dessen körperliche Reaktion aufgezeichnet. Der Stimulus kann ein Bild, ein Ton oder eine Vibration sein.

Zum Beispiel: Eine Smartwatch gibt einen Ton ab, der durch das ganze Gewebe am Handgelenk, durch die Haut und durch das Fettgewebe dringt. Der Ton verändert sich mit jedem Körper und wird auf der anderen Seite wieder aufgenommen. Dadurch entsteht ein Pärchen: Ein Stimulus und die Reaktion. „Jeder Körper ist anders und daher nur schwer zu kopieren. Wenn man den Ton stiehlt, kann man auch einen neuen Ton abspielen, der mit meinem anderen Handgelenk abgestimmt ist“, teilte die Projektleiterin mit.

3. Universelle Muster: Auch hier gibt es einen Stimulus. Die Besonderheit und der Unterschied ist jedoch, dass die Reaktion auf den Reiz bei jedem Menschen gleich ist. Demnach hat das Gehirn verschiedene Reaktionen, die sich in Wellen äußern. „Die Idee ist, dass ich ein Bild ansehe und das Gehirn mit einer ‚Ich erkenne mich wieder‘Welle antwortet. Ich sehe einen Freund und ich denke ‚Den kenne ich!‘, ich sehe mich selbst und

ich weiß ‚Das bin ich!‘. Genauso funktioniert das auch bei einem Fremden“, führte Biegner weiter aus. Gibt es einen Reiz, der für alle gleich ist? Das wird die Forschung zeigen. Die Leiterin ergänzte dazu, dass es auch eine bestimmte Augenbewegung oder eine minimale Änderung des Herzschlags sein kann. Dadurch würden sich neue Möglichkeiten eröffnen. Man müsse nicht mehr extra das Passwort speichern, finden oder merken. Denn jeder hat das Passwort immer bei sich. „Die Technik muss auch kryptographisch sicher sein. Die Systeme müssen eine geeignete Schlüsseloder Hash-Länge haben und intrinsisch sicher sein“, denn laut Biegner handelt es sich vor allem bei der Biometrie lediglich um Wahrscheinlichkeiten: Wenn ein bestimmtes Passwort falsch eingegeben wird, kann man sich nicht einloggen. Bei der Biometrie gibt es aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass man falsch eingeloggt wird, weil ein Mensch nicht jeden Tag gleich aussieht. „Mal kann es heller, mal dunkler sein. Heute bin ich geschminkt oder trage eine Brille. Man wird also nur bei einer gewissen Wahrscheinlichkeit eingeloggt und das wird gerade bei Zwillingen auch zu einem Problem“, erklärte sie. Diese Rückweisungsraten oder Falschakzeptanzen werden in der Forschung berücksichtigt und sollen perfektioniert werden, sodass „jeder, der nicht ‚Ich‘ ist, zurückgewiesen wird“.

„Digitale Identitäten betreffen uns alle“, so Biegner. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass alles schnell mal ins Wanken geraten kann, wie mit dem Crowdstrike-Vorfall, der die halbe Welt lahmgelegt hat. Auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat gezeigt, dass Daten, die online geführt werden, anfälliger für Diebstahl sind. Vorfälle wie diese werden auch in Zukunft geschehen. Deshalb ist es so wichtig, weiter zu forschen, um Sicherheit zu gewährleisten, bevor es überhaupt zum Angriff kommt.“ Doch bis neue Ansätze wie die der Cyberagentur auf den Markt kommen, muss noch einiges geschehen. Das Projekt läuft gerade erst an: „Nichtsdestotrotz wird aus diesem Projekt eine gute Basis entstehen; ein Nährboden für die nächsten zehn Jahre. Ob sich daraus eine Pflanze entwickelt, wird sich noch zeigen“, sagte Biegner. se

Weitere Informationen

Zum Download des Cybercrime-Trend-Report 2024: [ sosafe-awareness.com/de/ressourcen/ reports/cybercrime-trends ]

Die nächste Ausgabe der eGovernment erscheint am Montag, den 30. September 2024.

Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema Smart City / Smart Country Anzeigenschluss ist der 16. September 2024.

Anzeigenhotline: 0821/2177-212, Lesertelefon: 0821/2177-194

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Seit Jahren droht in allen Bereichen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft ein enormer Mangel an Fachkräften. Die „Babyboomer“ wechseln in den Ruhestand und lassen dieses Problem immer deutlicher werden.

Die Reform des SGB VIII, dringend notwendige Digitalisierungsprojekte und gesetzliche Neuerungen erhöhen das Arbeitspensum auch in Jugendämtern immer stärker.

Dieser Problematik haben wir uns angenommen und erfüllen mit unserer Fachsoftware Prosoz NEO nicht nur die fachlichen Anforderungen in den Kommunen, sondern nutzen durch Standardisierung und intelligente Ende-zu-Ende-Lösungen gezielt die Potenziale der Digitalisierung.

So helfen wir, den Arbeitsaufwand in den Verwaltungen zu minimieren.

Wenn auch Sie dem Fachkräftemangel in Ihrem Jugendamt entgegenwirken wollen:

Erfahren Sie hier, wie wir Sie unterstützen können!

Die Zukunft ist NEO.

prosoz.de/neo/ fachkraeftemangel

Digitale Transformation. Einfach machen.

Mit KI gegen Cyberattacken

CyberSecurity-Verbund Sachsen-Anhalt

IT-Sicherheitslösungen gemeinsam entwickeln – das haben sich drei Hochschulen in Sachsen-Anhalt zum Ziel gesetzt. Mit neuen Fördermitteln beginnt nun das zweite Projekt des CyberSecurityVerbundes. Ein Schwerpunkt: KI-Einsatz zur Angriffserkennung.

Bereits 2019 haben die Hochschule Harz, die Otto-von-Guericke-UniversitätMagdeburgunddieMartinLuther-Universität Halle-Wittenberg den CyberSecurity-Verbund Sachsen-Anhalt gegründet. Gemeinsam wollen sie IT-Sicherheitslösungen für öffentliche Einrichtungen sowie kleine und mittlere Unternehmen entwickeln. Nach

einer ersten Projektförderung bis 2023 hat der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) jetzt neue Mittel für die beteiligten Hochschulen bereitgestellt, so dass die gemeinsame Arbeit in einem neuen Projekt fortgesetzt werden kann.

Prof. Dr. Hermann Strack von der Hochschule Harz, Fachbereich Au-

tomatisierung und Informatik, koordiniert den CyberSecurity-Verbund LSA II mit den beiden Universitäten. Er erklärt: „Wichtig für unsere angewandte Forschung ist es uns dabei, neue Regulierungen und Standards u. a. der EU mit eigenenInnovationenzuverbesserter Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit für sicherheitstechnische Ver-

KI gegen KI: Angreifer nutzen verstärkt generative KIs, um überzeugende Scam- oder PhishingMails zu erstellen. Künstliche Intelligenz soll helfen, solche Attacken zu erkennen.

Cyber- und Informationssicherheit

BSI und Bremen treffen

Vereinbarung

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland haben sie schon: eine Kooperationsvereinbarung mit dem BSI. Mit Bremen kommt jetzt ein weiteres Bundesland hinzu.

Vertreter des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik(BSI)undderFreienHansestadt

Bremen haben am 15. August 2024 eine Vereinbarung über eine vertiefte Kooperation im Bereich der Cyber- und Informationssicherheit unterzeichnet. Damit wollen die Vertragspartner ihre bisherige Zusammenarbeit in zehn Kooperationsfeldern für die kommenden Jahre konkretisieren. Zu den Maßnahmen gehören der Austausch von Cybersicherheitsinformationen, gemeinsame Sensibilisierungsmaßnahmen für Bürgerinnen und Bürger sowie gegenseitige Hospitationen. Mit solchen Kooperationen – wie sie das BSI zuvor bereits mit den Bundesländern Sachsen, SachsenAnhalt, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland vereinbarte – soll die Zusammen-

arbeit auf dem Gebiet der Cybersicherheit im Bund-LänderVerhältnis unter Beachtung des verfassungsrechtlichen Rahmens strukturiert werden. „Die sichere Gestaltung der Digitalisierung in Deutschland kann nur gelingen, wenn die Länder und der Bund eng zusammenarbeiten“, betonte BSIPräsidentin Claudia Plattner. „Mit der heute unterzeichneten Kooperationsvereinbarung setzen wir einen verbindlichen Rahmen für die bilaterale Zusammenarbeit." In der Freien Hansestadt Bremen habe man einen engagierten Partner gefunden, „der mit uns an der Verwirklichung der Vision einer Cybernation Deutschland arbeitet.“ Informationssicherheit sei das A und O in einer sich fortwährend und immer schneller wandelnden digitalen Welt, die Cybersicherheit gewinne eine immer größere Be-

bunde in Prozessen und Netzen konstruktiv zu integrieren." Dazu zählt zum Beispiel die künftige EUBrieftasche (EU Digital Identity Wallet). Man könne hier auf Vorergebnisse zur Konstruktion von Anwendungen mittels der OnlineAusweisfunktion des Personalausweises zurückgreifen, sagt Strack und verweist dabei auch auf die Präsentation erster Ergebnisse im Rahmen der EUNIS-Tagung 2024. Für die Fortsetzung der Entwicklungen stehen der Hochschule nun rund 2,3 Millionen Euro aus der EFRE-Förderung zur Verfügung.

Angriffe auf Netzwerkebene erkennen

Die Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg (MLU), die ebenfalls rund zwei Millionen Euro aus dem Fonds erhält, legt den Schwerpunkt auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Denn während die Bedrohungen im Cyberraum gewachsen seien, hätten gleichzeitig Künstliche Intelligenzen enorme Sprünge gemacht. „Wir wollen diese Fortschritte für die IT-Sicherheit von Kommunen und öffentlichen Einrichtungen nutzbar machen", erklärt Projektleiter Dr. Sandro Wefel vom Institut für Informatik der MLU. Konkret geht es darum, mit Hilfe einer KI Angriffe auf Netzwerkebene zu erkennen und zu bekämpfen: „Wir entwickeln keine Antivirensoftware, sondern eher einen Sensor, der Auffälligkeiten im Datenverkehr erkennt." Die KI muss also lernen,

freue mich, mit dieser Kooperationsvereinbarung den nächsten Schritt in der guten Zusammenarbeit mit dem BSI zu gehen“, so Mäurer.

Die künftige Rolle des BSI

deutung, wie Ulrich Mäurer, Senator für Inneres und Sport der Freien Hansestadt Bremen, feststellte. Bremen habe deshalb die Zentralstelle Cybersicherheit in der Innenbehörde eingerichtet, die als Ansprechstelle für staatliche, wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Akteure und als Informationsschnittstelle im Bereich Cybersicherheit diene. „Ich

Der Senator äußerte sich in diesem Zusammenhang auch explizit zur geplanten Rolle des BSI: „Für mich ist es deshalb folgerichtig, dass das BSI in diesem Bereich perspektivisch eine Rolle übernimmt, wie sie derzeit bereits das Bundeskriminalamt für die Kriminalpolizei und das Bundesamt für Verfassungsschutz für den Verfassungsschutzverbund einnehmen.“

Auch Björn Fecker, Senator für Finanzen der Freien Hansestadt Bremen, unterstrich die Bedeutung

mit Schadsoftware befallene Netzwerke vom regulären Netzwerkbetrieb zu unterscheiden. Und sie soll auch handeln: „Erkennt die KI ein mögliches Problem, untersucht und klassifiziert sie es im Idealfall selbstständig", sagt Wefel. Statt komplette Netzwerke abzuschalten, sollen nur betroffene Dienste isoliert werden. Das System wertet dabei nur Metadaten aus wie Dauer, Umfang oder Uhrzeit bestimmter Aktionen – zum Beispiel größere Datentransfers an Wochenenden, die für öffentliche Einrichtungen untypisch sind. Inhalte von Dateien oder Mails sind nicht relevant und werden nicht ausgelesen, somit sei auch der Datenschutz gewährleistet.

KI gegen KI

Umgekehrt nutzen Angreifer aber ebenfalls Künstliche Intelligenzen für ihre Angriffe. Mit generativen KIs wie ChatGPT sei es ohne große Vorkenntnisse möglich, sehr überzeugende Scam- oder PhishingMails zu erstellen. Deren Inhalt sei oft sehr genau auf die Empfänger angepasst, daher werde es immer schwieriger, gefälschte Nachrichten zu erkennen, wie Sandro Wefel erklärt. Das MLU-Team will neue Möglichkeiten erforschen, solche Angriffe zu erkennen – ebenfalls mit Hilfe von KI. nh

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Projekts. [ cslsa.de ]

der Cybersecurity. In Zeiten von Hacker-Angriffen auf demokratische Institutionen markiere Cybersicherheit den Grundpfeiler eines geschützten Daten- und Informationsaustausches, sagte Fecker. „Insbesondere für den Öffentlichen Dienst hat Sicherheit oberste Priorität, da wir mit den höchst sensiblen Daten unserer Bürgerinnen und Bürger der Freien Hansestadt Bremen verantwortungsvoll und verlässlich umgehen.“

Cybersicherheit erfordere kontinuierliche Wachsamkeit, Resilienz und Kooperation innerhalb der öffentlichen Systeme, so Fecker weiter. Die Kooperationsvereinbarung zwischen Bund und Ländern zeige, dass man die Digitalisierung ernst nehme und weiterhin gesichert vorantreibe. nh

Vertragsunterzeichnung in Bremen: Senator für Finanzen Björn Fecker, BSI-Präsidentin Claudia Plattner und Innensenator Ulrich Mäurer (v. l.)

KI regelkonform, sicher und verantwortungsvoll einsetzen

AI Security Governance im Lebenszyklus integrieren

Mit zunehmender Digitalisierung gewinnt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) auch bei öffentlichen Institutionen an Bedeutung. Neben zahlreichen Effizienz-Vorteilen und neuen Funktionen bringt KIaberauchHerausforderungenimBereichSicherheitundGovernance mit sich.

Als IT-Dienstleister mit jahrelanger Erfahrung im öffentlichen Sektor unterstützt Computacenter Ämter und Behörden dabei, die spezifischen Anforderungen zu erfüllen. Denn von Beginn an wird AI Security Governance in die KI-Anwendungen integriert. Beispielsweise müssen in der Justiz Anklageschriften und Antworten der Gegenpartei bei Massenklagen abgeglichen werden. Zur Beantwortung von Anfragen in Parlamenten sind viele Datensätze zu sichten und auszuwerten: Diese Anwendungsfälle zeigen beispielhaft, wie KI die öffentliche Hand unterstützen kann, sich wiederholende RoutineAbläufe durch Automatisierung effektiver und effizienter zu erledigen. Doch wer KI einsetzt, muss sie auch vorschriftsgemäß, sicher und verantwortungsvoll nutzen –und dies gewissenhaft prüfen.

Voraussetzungen für den effizienten und sicheren Einsatz von KI

Damit Behörden beim Einsatz von KI auf der sicheren Seite sind, müssen sie folgende Punkte neben solchen wichtigen Aspekten wie Datenklassifizierung und Cybersicherheit für KI beachten:

W Die Einhaltung regulatorischer Anforderungen, wie die Einstufung in Bezug auf den EU AIActunddieDatenschutzgrundverordnung, ist unerlässlich, um rechtskonform zu agieren.

W Qualitätsanforderungen an KI-Systeme sind klar zu definieren und umzusetzen. Daten, die zum Training verwendet werden, müssen repräsentativ und frei von Verzerrungen sein, um sinnvolle und verwertbare Ergebnisse zu erhalten.

W Im Bereich Governance ist eine klare und durchsetzungsfähige Organisationsstruktur, die Rollen und Verantwortlichkeiten eindeutigdefiniert,entscheidend. Dazu gehören auch Verantwortliche für die Überwachung und Umsetzung von KI-Strategien sowie ein Gremium, das die Einhaltung der Richtlinien regelmäßig überprüft und anpasst.

W Ein kontinuierliches Monitoring stellt sicher, dass vorurteilsbehaftete Antworten, falsche Zusammenhänge oder KI-Halluzinationen rechtzeitig erkannt werden. Kennzahlen geben Hinweise auf eine unerwünschte Drift der KI.

W Für eine hohe Vertrauenswürdigkeit müssen Einsatz, Einstufung und Ergebnisse der KI nachvollziehbar sein. Hierzu sind umfassende Dokumentati-

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DigitaleSouveränität

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onen notwendig und auf Nachfrage vorzuweisen.

AI Security Governance über den gesamten Lebenszyklus hinweg

Das Potenzial von KI ist enorm –doch ohne systematische AI Security Governance gibt es hohe Risiken. Computacenter berücksichtigt diese im gesamten LebenszyklusIhrerLösung.Wirentwickeln ein auf die spezifischen Anforderungen Ihres KI-Anwendungsfalls zugeschnittenes Governance Framework und integrieren AI

Security Governance nahtlos in Ihr bestehendes Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS). Wir richten den Fokus neben den rein technologischen Themen auch auf Regularien sowie Qualitätsanforderungen und unterstützen unsere Kunden dabei, eine passende Lösung zu formulieren – inklusive kontinuierlicher Überwachung undAktualisierung.Entsprechende Dokumentationen werden bei Bedarf erstellt – entweder automatisiert oder per Fragebogen –und ermöglichen so eine Auditierbarkeit.

Indem wir Security-KPIs im Auge behalten, erkennen wir frühzeitig unerwünschte Verhaltensweisen der KI und ergreifen geeignete Maßnahmen. Dies trägt zur langfristigen Stabilität und Sicherheit Ihrer KI-Systeme bei, minimiert das Risiko rechtlicher Konsequenzen und sichert Ihre Reputation. So können Sie sicher und regelkonform von den Vorteilen der KI profitieren.

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Autor Ralf Nemeyer, Solution Manager bei Computacenter

Bin ich betroffen?

Und falls ja, wie sehr?

Bis zum 17. Oktober muss die zweite Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit (NIS-2) qua Gesetz umgesetzt worden sein. Wie kann das gewährleistet werden? Wie oft muss nachjustiert werden? Ein Überblick.

In den vergangenen beiden Jahren kam man als Verwaltungsdigitalisierer kaum um das Thema NIS-2 herum. Zahlreiche Fachvorträge, Whitepaper und Präsentationen stimmten auf das Ende der altbewährten Verwaltungswelt ein. NIS-2 hier, NIS-2 da. Doch der Reihe nach. Bei der NIS-2-Richtlinie handelt es sich um eine Weiterentwicklung der ursprünglichen NISRichtlinie, die 2016 in Kraft getreten ist. Eingeführt wurde sie im Nachgang an einige „High-ProfileCyberattacken“, welche die Sicherheit von europäischen KRITIS-Einrichtungen gefährdet hatten. Bereits Ende 2022, genauer gesagt am 27. Dezember, von der Europäischen Union veröffentlicht, wurde den Mitgliedsstaaten eine 21-Monats-Frist zur Umsetzung der EU-Richtlinie in jeweils gültiges nationales Recht gesetzt. Die-

Cybersicherheit

Resilienz im Alltag

Viren, Trojaner, Phishing-Mails und Social Engineering gehören zu ständigen Begleitern von Sicherheitsbeauftragten und Systemadministratoren. Um die Gefahrenlage etwas abzuschwächen wird vielerorts auf Sicherheit aus der Cloud gesetzt. Augenscheinlich mit Erfolg.

Über 80 Prozent der Unternehmen und Behörden in Deutschland vertrauen mittlerweile auf Sicherheitslösungen aus der Cloud. Das hat der Branchenverband Bitkom bei seiner aktuellen Mitgliederbefragung herausgefunden. Die Vorteile hierbei liegen eigentlich auf der Hand. Stets aktuelle Detektionsroutinen, die Implementierung von gleichermaßen individuellen wie engmaschigen Richtlinien sowie die Möglichkeit, im Ernstfall kostengünstig und beinahe grenzenlos skalieren zu können. Der Plan scheint für die Mehrheit der Unternehmen aufzugehen. Wie aus der Grafik abzulesen ist, konnten mehr als die Hälfte der Befragten im vergangenen Jahr keine Cyberattacke auf ihre Systeme feststel-

len. Ein Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hingegen konnte berichten, dass aufgrund der getroffenen Sicherheits-Maßnahmen die Auswirkungen der erlebten Hacks und CybersecurityPannen vergleichsweise harmlos ausgefallen seien. Eine Gefährdung des Betriebs oder gar eine Datenpanne größeren Ausmaßes seien zu verhindern gewesen. Nachdenklich könnte in diesem Zusammenhang die letzte Gruppe der Befragten stimmen. Rund sechs Prozent gaben an, dass –trotz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen – starke Störungen des Betriebsablaufs aufgrund von Cyberattacken zu verzeichnen waren. „Cloud-Anbieter beschäftigen hoch spezialisierte Expertinnen

se Frist läuft nun zum 17. Oktober ab. Im Klartext bedeutet das, dass Unternehmen, Verwaltungen und Behörden – zumindest in der Theorie – ab diesem Zeitpunkt bei Verstößen gegen die NIS-2-Richtlinien in Regress genommen werden können. Wahrheitsgetreu muss allerdings auch erwähnt werden, dass die Institutionen, welche zur Umsetzung verpflichtet sind, einen signifikanten Mehrwert aufgrund der geforderten Maßnahmen der Richtlinie erfahren.

Europäische Datenbank für Schwachstellen

Um Sicherheitsrisiken von vornherein möglichst zu minimieren, empfehlen Sicherheitsexperten, eine Vielzahl verschiedener Stellschrauben zu berücksichtigen. Dazu zählen unter anderem das Etablieren von robusten Sicherheitsmechanismen. Darunter fallen etwa niederschwellige, unternehmensinterne Risikomanagementpraktiken, engmaschige Sicherheitsrichtlinien für Netz- und Informationssysteme sowie regelmäßige Schulungen sowie eine generelle Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sachen Cybersicherheit.

Eine der am stärksten gewichteten Änderungen, die NIS-2 mit sich bringt, stellen die Meldepflicht für Sicherheitsvorfälle sowie die Einführung einer europaweiten Datenbank dar, in der Schwachstellen und korrespondierende Lösungsmöglichkeiten gesammelt, aufbereitet und gepflegt werden.

Die Meldepflichtklausel von NIS2 sieht vor, dass schwerwiegende Sicherheitsvorfälle innerhalb von 24 Stunden an die jeweils zuständige Stelle zu melden sind. Dadurch soll es den Behörden unter ande-

und Experten, um Dienste zu schützen und immer auf dem neuesten Stand der technologischen Entwicklung zu halten“, betont Lukas Klingholz, Cloud-Experte des Bitkom. Diesen Umstand könnten viele IT-Abteilungen vor allem in kleineren und mittelständischen Unternehmen nicht leisten, merkt er weiter an. Grundsätzlich würde „die Cloud“ jedem Unternehmen die Chance bieten, die IT-Sicherheit auf einem sehr hohen Niveau anzusiedeln. Gemäß des Anfang Juli veröffentlichten Bitkom Cloud

rem erleichtert werden, etwaige Muster in Cyberangriffen zu erkennen und potentielle weitere Ziele davor abzuschirmen.

Ein Netzwerk aus Cybersicherheitsbehörden

Jeder Mitgliedsstaat der EU muss laut NIS-2-Richtlinie eine nationale Cybersicherheitsagentur stellen, die in der Lage ist, in Echtzeit auf Bedrohungslagen zu reagieren und Tag wie Nacht operabel zu sein. Auch Unternehmen und Behörden wird – ab einer gewissen Größe – empfohlen, sogenannte Security Operation Center (SOCs) zu installieren, die als spezialisierte Abteilung die eingehenden wie ausgehenden Datenströme überwachen und bei Unregelmäßigkeiten direkt Gegenmaßnahmen einleiten können. Ziel hierbei: Cyberattackensollenmöglichstglimpflich verlaufen und – im besten Fall –sogar im Keim erstickt werden. Derartigen „digitalen First-Responder“ soll dabei eine breite Palette an Werkzeugen und Befugnissen an die Hand gegeben werden, sodass sie im Ernstfall – auf dem kurzen Dienstweg – entsprechende Sicherheitsprotokolle initiieren können und vor allem auch dürfen.

NIS-2 stellt auf den ersten Blick eine sehr hohe Hürde dar und einige Kommunen, Behörden und Unternehmen augenscheinlich vor schier unlösbare finanzielle wie personelle Herausforderungen. Doch tritt man einen Schritt zurück und betrachtet die Situation aus einer anderen Perspektive, lässt sich feststellen, dass jede Maßnahme nicht nur die Cyberresilienz festigt sondern in langer Instanz auch das wirtschaftliche Überleben garantiert. jk

Report 2024 hat sich das Thema Cloud bereits zum Standard in der deutschen Wirtschaft gemausert. Die meisten Unternehmen nutzen Cloud-Technologie bereits auf die eine oder andere Weise im operativen Betrieb. Rund ein Achtel aller Unternehmen plant den zeitnahen Einsatz. Lediglich eines von 20 Unternehmen sieht darin keinen Vorteil. Die Preisfrage wird schlussendlich wohl darüber entscheiden, ob ein Unternehmen, eine Behörde in Zukunft resilient gegenüber Cyberattacken ist. jk

Lösungen für Behörden, Industrie und Unternehmen der kritischen Infrastruktur

Sicher auf VS-NfD-Daten zugreifen

Mobiles Arbeiten – aber sicher: Ein geschützter Fernzugriff auf wichtige Daten ist für viele Behörden und Unternehmen essentiell. Dabei sind spezielle Anforderungen zu berücksichtigen, die insbesondere beim Umgang mit Daten der Geheimhaltungsgrade VS-NfD, EU und NATO restricted bestehen.

ben werden müssen. Gleichzeitig schätzen viele Nutzer die Flexibilität bei der Wahl ihres Endgeräts. Je nach Variante verfügt der SecureBootStick über einen Karteneinschub für PKI-Karten und Dienstausweise im Format ID-1. Der Stick ist dadurch beispielsweise mit dem Bundeswehr-Truppenausweis kompatibel.

ECOS SecureBootStick

Der ECOS SecureBootStick ermöglicht dabei sogar die Verwendung privater, ungemanagter PCs und

Der deutsche IT-Sicherheitsspezialist ECOS Technology positioniert sich in diesem Segment als Komplettanbieter. Für Behörden, Unternehmen der kritischen Infrastruktur (KRITIS) oder Organisationen aus dem Umfeld der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie stehen dadurch mehrere Lösungen „Made in Germany“ zur Verfügung, die für den Zugriff auf eingestufte Daten zugelassen sind.

Notebooks. Denn die spezielle Technologie sorgt bei Einsatz des Sticks für den Aufbau einer hochsicheren Verbindung – völlig unabhängig von sonstiger Software auf dem jeweiligen Rechner. Ein wesentlicher Vorteil: Kosten und Administrationsaufwand sinken, da keine behörden- oder unterneh-

Wenn die eigene Sicherheit nicht ausreicht

Cyberangriffe auf

Lieferketten

Partnerschaften, Dienstleistungen, Kundenbeziehungen – kaum eine öffentliche Einrichtung agiert autark. Verträge, ComplianceVorgaben und Gesetze regeln die Zusammenarbeit, doch wie steht es um Sicherheitskriterien? Eine problematische Frage, die besonders im Umgang mit persönlichen Daten und Services oder im Bereich kritischer Infrastrukturen einer effizienten Antwort bedarf.

Im neuesten Threat Report: Cybercrime on Main Street berichten die Security-Experten, dass das Sophos-MDR-Team in den letzten zwölf Monaten vermehrt auf Fälle reagierte, in denen Organisationen über die sogenannte Supply Chain, sprich: die Lieferkette im Geschäftsalltag und in der IT-Infrastruktur, attackiert wurden. In mehrerenFällenlagendieSchwachstellen in der Remote-MonitoringundManagement-Software(RMM) eines Dienstanbieters.

Schleichfahrten der Cyberkriminellen immer perfider

Für IT-Teams ist es oft schon nicht leicht, die eigene Cybersicherheit aus wirtschaftlicher Perspektive und personell unter Dach und Fach

VS-NfD Videokonferenzen

Mit dem ECOS SecureConferenceCenter lassen sich in Kombination mit dem Stick außerdem hochsichere VS-NfD-Videokonferenzen On-Premises durchführen. So sind Online-Besprechungen und digitale Lehre mit eingestuften Inhal-

(WHCP)-Programm von Microsoft digital signiert wurden – , um die Erkennung durch Sicherheitstools zu umgehen und Code auszuführen, der den Malware-Schutz deaktiviert.

Treiber müssen allerdings nicht zwangsläufig bösartig sein, um ausgenutzt zu werden. Die SophosSecurity-Spezialisten haben mehrere Fälle gesehen, in denen Treiber und andere Bibliotheken aus älteren und sogar aktuellen Versionen von Softwareprodukten von Angreifern genutzt wurden, um Malware in den Systemspeicher einzuschleusen. Ebenso kommen Microsoft-eigene Treiber bei Angriffen zum Einsatz.

zu bringen. Ist das einmal geschafft, bleiben externe Risiken bestehen. Angriffe, die vertrauenswürdige Software ausnutzen und die Option der Endpointschutz-Deaktivierung geben, sind besonders perfide und gern im kriminellen Einsatz. Der Report dokumentiert neben RMM-Software eine Reihe von Fällen, in denen Angreifer anfälli-

ge Kernel-Treiber von älterer Software nutzten, die noch über gültige digitale Signaturen verfügten. Zudem registrierten die Experten immer wieder Einsätze von Software, die betrügerisch erlangte digitale Signaturen verwendete –einschließlich bösartiger KernelTreiber, die über das Windows Hardware Compatibility Publisher

Die Fachzeitschrift zur Digitalisierung der Verwaltung als E-Paper Alle eGovernment-Ausgaben schon am Freitag vor Erscheinen bequem online lesen:

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Der Public-Bereich kann sich gegen Cyberangriffe wehren

Um potenzielle Gefahren im eigenen Netzwerk und auch von außen effektiv abwehren zu können, heißt es, besonders sorgfältig und aufmerksam auf Warnungen der Systeme zu achten und gleichzeitig ein

ten selbst von Standard-Laptops oder PCs möglich. Eine zusätzliche Option für den VS-NfD-konformen Fernzugriff von gemanagten Laptops und Tablets aus bietet ECOS Technology mit der genusecure Suite. Dabei handelt es sich um ein SoftwareBundle von genua, einem Tochterunternehmen der Bundesdruckerei-Gruppe, das u.a. den SoftwareClient genuconnect beinhaltet. Der Software-Client ist einfach skalierbar und kann auch in großen und sehr großen Infrastrukturen mit mehr als 100.000 Clients eingesetzt werden. Auch die Offline-Arbeit mit VS-NfD-Daten ist möglich. Der Software-Client ist zudem mit gängigen Roll-out-Mechanismen kompatibel.

Eindringen so früh wie möglich zu unterbinden. Das Problem: Gerade kleinere Behörden und öffentliche Einrichtungen sind zwar genauso Cyberbedrohungen ausgesetzt wie weltweit agierende Großkonzerne, verfügen aber nicht über die finanziellen und personellen Mittel wie diese. Sie können sich aber wappnen: Die Antwort bietet eine agile Cybersicherheitsstrategie im Teamwork von Mensch und Maschine.

Da bei komplexen Bedrohungen eine rein maschinelle und verhaltensbasierte Erkennung und Beseitigung von Angriffen oft nicht mehr ausreicht, sollten die technologischen Lösungen unbedingt durch hoch spezialisierte MDRTeams (Managed Detection and Response) aus IT-Sicherheitsprofis ergänzt werden. Denn neben technischer Innovation mit Künstlicher Intelligenz oder Anomalie-basierter automatischer Reaktion spielt die menschliche Expertise eine immer gewichtigere Rolle.

eGovernment Vogel IT-Medien GmbH Max-Josef-Metzger-Straße 21, 86157 Augsburg Tel. 0821/2177-0, Fax 0821/2177-150 redaktion.egov@vogel.de

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