eGovernment 6/2025

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Ausgabe 06/202526. Mai 2025

In d ie ser Ausgabe

Politik & Verwaltung

5 | Der jüngst eröffnete Thüringer GovTech Campus in Erfurt fokussiert eine praxis- und digitaltaugliche Gesetzgebung.

6 | Prof. Dr. Hans-Henning Lühr blickt auf die Entwicklung der digitalen Verwaltung und teilt seine Meinung zu digitaler Inklusion.

7 | Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat einen Ausschuss für Digitalisierung ins Leben gerufen.

8 | Prompten reicht nicht: Die Kolumne von Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves beschäftigt sich mit KIWertschöpfung.

Praxis & Innovation

10 | Live aus dem CDO-Zirkel: Andreas Steffen schreibt über die Entwicklung der CDO-Rolle.

11 | Prof. Dr. Andreas MeyerFalcke ruft das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung dazu auf, den zweiten Teil seines Namens zuerst anzugehen.

12 | Umbrüche und Chancen: Rückblick auf den diesjährigen eGovernment Summit in Heidelberg.

13 | Relevante Veranstaltungen für öffentliche Einrichtungen.

Impressum Seite 24

Zielbilder

Die Themenpaten der Schwerpunktthemen des IT-Planungsrats berichten über ihre Projekte.

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Open Source

Peer Heinlein spricht im Interview über Hürden der Vergabe, OSPOs und Deutschlands Vorreiterrolle.

15

Mehr A nstrengungen von EU und Bund gefordert

Digital unabhängig werden, die Demok ratie stärken und gegen Desi nfor mation vorgehen: So lassen sich die Ziele der dritten

Digitalministerkonferenz m it Blick auf ein ige der wichtigsten Besch lüsse zusammen fassen.

In seiner ersten Amtswoche dürfte es Dr. Karsten Wildberger angesichts seines Auftaktprogramms kaum langweilig geworden sein. Gerade erst auf Stippvisite in drei Bonner Behörden, traf der neue Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung nur ein paar Tage später mit den jeweiligen Landesvertreterinnen und -vertretern auf der dritten Digitalministerkonferenz (DMK) zusammen. Diese tagte unter dem Vorsitz der rheinland-pfälzischen Digitalministerin Dörte Schall am 12. und 13. Mai 2025 in Ingelheim am Rhein – und sollte es inhaltlich in sich haben. Gleich zum Auftakt drehte sich alles um das Brennpunktthema der digitalen Souveränität – zum einen in der deutschen öffentlichen Verwaltung, vor allem aber auf europäischer Ebene: „Die digitale Souveränität Europas ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“, betonte die diesjährige DMK-Vorsitzende Schall. Europa müsse dazu in der Lage sein, digitale

Technologien selbst zu gestalten und unabhängig zu betreiben. Zwar betont die DMK in der von Rheinland-Pfalz eingereichten Beschlussvorlage, dass die Europäische Union (EU) „mit ihrer Digitalgesetzgebung in den letzten Jahren wichtige Arbeit geleistet hat“ Gleichzeitig wurde aber auch darauf hingewiesen, dass „die EU bei der Erreichung ihrer ambitionierten Digitalziele bis 2030 im Rahmen ihres Politikprogramms für die digitale Dekade bislang deutlich hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben ist“.

Schwerpunktthema KI

Erhebliche Defizite, die mit Blick auf das Jahr 2030 „verstärkte Anstrengungen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene“ erforderten, bestünden vor allem in den Bereichen Digitalkompetenz, Konnektivität, KI und Datenanalyse Eben diese Punkte sollten im Verlauf der DMK noch einmal gesondert zur Sprache kommen.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der zukünftigen Rolle von KI, die gleichermaßen Risiken als auch Chancen eröffnet „Wenn die Chancen von KI sinnvoll genutzt und dabei gleichzeitig ihre Risiken minimiert werden sollen, ist ein grundlegendes Verständnis von Künstlicher Intelligenz unerlässlich“, unterstrichen die Digitalminister und -ministerinnen In ihrer Beschlussvorlage forderten sie den Bund deshalb dazu auf, „ein umfassendes Konzept für Maßnahmen zur Förderung von Digital-, Medien- und KI-Kompetenz in Abstimmung mit den Bundesländern“ vorzulegen, und die zu Schulungszwecken der Bürger und Bürgerinnen bereitgestellten Mittel der Bundeszentrale für politische Bildung zu erhöhen. Herauslesen lässt sich aus den Beschlussvorlagen, dass die Digitalminister und -ministerinnen keines der auf der Konferenz angesprochenen Themen – von der digitalen Souveränität über den dafür nötigen Infrastrukturausbau und entsprechende Förder-

SPEZIAL

Hintergründe und Lösungen rund um das Thema modernes Verwaltungsmanagement.

Dörte Schall (SPD): „Besprochen haben wir lange genug, was wir besser machen können. Jetzt müssen wir mal den gordischen Knoten durchschlagen.“ Ku rz gemeldet

Hannoversche Erklärung des Deutschen Städtetages

„Wir brauchen eine grundlegende Korrektur der Zusammenarbeit der Ebenen. Wir erwarten Augenhöhe“ – die Delegierten der 43. Hauptversammlung des D euts ch en Städtetages fanden klare Worte. In ihrer abschließenden

„Hannoverschen Erklärung“ haben sie in zehn Punkten zusammengefasst, was sich ändern muss und was sie von Bund und Ländern erwarten. Städte und Gemeinden als die

„kleinsten und zugleich wichtigsten Einheiten der Demokratie“, müssten stark und widerstandsfähig sein. Diese Stärke und die Gestaltungskraft gehe jedoch verloren. „Bund und Länder sind in der Pflicht, die Gestaltungskraft der Städte wieder herzustellen.“ Digitalisierung und Entbürokratisierung liegen in der Liste der Aufgaben weit vorn. Die erste, wohl dringendste Forderung betrifft die Stärkung der kommunalen Finanzen –mit einem deutlich höheren

Anteil an den Gemeinschaftssteuern sowie Bürokratieabbau und Verfahrensbeschleunigung beim Sondervermögen. Der zweite Punkt benennt explizit gute Gesetzgebung und digitale Verfahren: „Neue Gesetze müssen digital gedacht werden, mit einfachen und automatisierbaren Verfahren“, während Aufgaben ohne kommunalen Gestaltungsspielraum zentral und digital durch Bund oder Länder erbracht werden. Um das große Potenzial von KI nutzen zu können,

maßnahmen bis hin zur Befähigung der Verwaltungsangestellten sowie der Bürgerinnen und Bürger – isoliert betrachten. Vielmehr zeichneten sie das große Bild einer ganzheitlichen Digitalstrategie, die federführend vom Bund vorangetrieben werden sollte. „Wichtig ist, dass wir eine gemeinsa me S tr at eg ie h ab en “, h at te Dörte Schall im Vorfeld der DMK gegenüber der Deutschen PresseAgentur gesagt „Wir können nicht mehr mit dem Kleinklein weitermachen.“ Eine direkte Ansage an den Bund und seinen Minister für Digitales und Staatsmodernisierung Dr. Wildberger – dem mit Blick auf die angesprochenen Probleme auch in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren nicht so schnell langweilig werden dürfte. aus

brauche es einen „kommunalfreundlichen rechtlichen Rahmen“. An dritter Stelle stehen Sicherheit und Schutz im Krisenfall, hier geht es auch um sichere Informationsflüsse. Die weiteren Punkte der Erklärung betreffen Integration, Stadtentwicklung, Klimaschutz, Bildung, Gesundheit, Gleichstellung und internationale Zusammenarbeit – etwa mehr Mitsprache auch auf europäischer Ebene. nh voge.ly/vglmx8l

3. Dig ital mi nisterkonferenz

DerZukunftskongressisteinePlattform zumDiskutierenundErschaffen, wasbislangkaumdenkbarwar.

Politik & Verwaltung

Zukunftskongress: Prof Dr Lühr sieht Föderalismus nicht als „lästige Pflicht“.

Schwerpunktthemen und Zielbilder

Auf verschiedenen Wegen zum gemeinsamen Ziel

Der IT-Planungsrat einigte sich 2022 auf fünf übergreifende, langfristige Schwerpunktthemen, die fester Bestandteil der Föderalen Digitalstrategie sind. In der letzten Sitzung kamen die Zielbilder hinzu. Wir haben bei den Themenpaten nach den konkreten Projekten und dem Umsetzungsstand gefragt.

Der IT-Planungsrat steuert als politisches Gremium, das aus 17 Mitgliedern aus Bund und Ländern besteht, die Digitalisierung der deutschen Verwaltung, legt Standards fest und koordiniert die föderale Zusammenarbeit Die FITKO (Föderale IT-Kooperation) – gern als „Arbeitsmuskel des ITPlanungsrats“ bezeichnet – unterstützt den IT-Planungsrat bei der Umsetzung der Projekte Ende 2022 einigte sich der Planungsrat auf fünf Schwerpunktthemen, die über den jährlichen Wechsel des Vorsitz hinaus Bestand haben sollten und eine gemeinsame strategische Ausrichtung markierten.

„Mit den mehrjährigen Schwerpunktthemen gibt sich der IT-Planungsrat Leitplanken, die den Blick fokussieren und Kräfte bündeln“, sagte der damalige Hessen-CIO Patrick Burghardt, der 2023 den Vorsitz innehatte

Die fünf Schwerpunktthemen in der Arbeit des IT-Planungsrats werden von sogenannten Themenpaten aus verschiedenen Bundesländern betreut und nach außen repräsentiert. Die Schwerpunktthemen sind Teil der Föderalen Digitalstrategie des IT-Planungsrats und umfassen folgende Bereiche:

W Digitale Transformation. Themenpate: Bernd Schlömer, Sachsen-Anhalt.

W Digitale Infrastruktur Themenpate: Stefan Sauer, Hessen.

W Digitale Anwendungen Themenpate: Dr Martin Hagen, Bremen.

W Datennutzung. Themenpate: Christian Pfromm, Hamburg.

W Informationssicherheit Themenpate: Staatssekretär Dr. Markus Richter. Ergänzend zu diesen fünf Arbeitsthemen hat der IT-Planungsrat in seiner 46. Sitzung im April sogenannte Zielbilder ausgearbeitet,

Im DStGB gibt es nach 25 Jahren einen neuen Ausschuss: für Digitalisierung.

E-Rechnungs-Lösung in Deutschland und Eur

die die Inhalte für die konkrete Umsetzung umreißen Wir haben bei den Themenpaten nachgefragt, wie es mit den Inhalten und der Umsetzung der Zielbilder aussieht. Eine Gemeinsamkeit gibt es: Die Umsetzung aller Ziele der Schwerpunktthemen soll bis Ende 2028 geschafft sein.

Digitale Transformation

„Das Ziel des Schwerpunktthemas ‚Digitale Transformation‘ ist es, die digitalen Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Bund, Ländern und Kommunen zu stärken und verbindliche Standards für die Verwaltungsdigitalisierung zu setzen“, erklärt Sachsen-Anhalts CIO Bernd Schlömer Hemmnisse wie bürokratische Anforderungen, komplexe Verfahrensanforderungen oder fehlende Kompetenzen im Bereich Prozessanalyse und Digitalmanagement sollen dabei abgebaut werden. „Wir gehen davon aus, dass es in diesen Bereichen bereits viele gute Lösungen gibt Deshalb fördern wir ein effizientes und bedarfsorientiertes Vorgehen“, sagt Schlömer und betont, dass Best Practices und bestehende Lösungen gefördert und/ oder miteinander verknüpft werden sollen. Schlömer: „Dort, wo Lücken identifiziert wurden, sollen neue Lösungen entwickelt werden. Gleichzeitig forcieren wir ein experimentelles und innovatives Vorgehen, die Netzwerkarbeit und eine länderübergreifende Zusammenarbeit.“

Bei der Wissensvermittlung seien laut Schlömer insbesondere Kenntnisse zur Organisation von Verwal-

tungsprozessen, zur Qualitätssicherung sowie zum bürgerzentrierten Verwaltungshandeln von Bedeutung. Dafür sollen unter anderem die laufbahnspezifischen Ausbildungen analysiert und bestenfalls verändert werden, gleichzeitig sollen innovative Lernformate wie informelle Wissensvermittlung,kollegialeFallbearbeitung und Werkstattreihen gestärkt werden. „Ergänzt wird dies durch die Einrichtung von Innovationslaboren, die insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Landes- und Kommunalverwaltungen fördern“, sagt Schlömer. Programme wie Fellowships nach dem Vorbild der DigitalJourney auf Landes- und Kommunalebene sollen zusätzlich Impulse geben. Auch eine flächendeckende Einführung von Selbsteinschätzungstests sei vorgesehen. „Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen werden relevante Stakeholder wie beispielsweise der eGovCampus eng eingebunden“, betont der CIO und Themenpate. Auch im Bereich Standardisierung soll in den kommenden drei Jahren viel passieren, Grundlage ist das seit 2024 pilotierte Föderale IT-Standardisierungsboard „Bis 2028 sollen die fünf wichtigsten Standards in der öffentlichen Verwaltung verbindlich umgesetzt

werden“, so Schlömer Parallel dazu werde ein strukturiertes Prozess- und Vorgehensmodell etabliert, das ein kontinuierliches Lifecycle-Management der Standards sicherstelle Ziel: einheitliche ITStrukturen über alle Verwaltungsebenen hinweg fördern. „Die Standardisierung erfolgt in enger Abstimmung mit Akteuren aus der öffentlichen Verwaltung, der Privatwirtschaft und der Wissenschaft Dabei wird insbesondere auch das Deutsche Institut für Normung (DIN e. V.) aktiv in die Entwicklung eingebunden“, erläutert Schlömer. Ein weiterer wichtiger Aspekt, um die Zielbilder des Schwerpunktthemas umzusetzen, ist für Schlömer der Abbau bestehender Digitalisierungshemmnisse – mithilfe wirksamer Methoden und praxiserprobter Ansätze. „Hierzu gehört die kollaborative Analyse rechtlicher Rahmenbedingungen wie dem Verwaltungsverfahrensrecht, der Bundes- und Landeshaushaltsordnungen sowie bestehenden Geschäftsordnungen“, sagt Schlömer Gleichzeitig werde die verpflichtende Analyse und Modellierung von Geschäftsprozessen weiter gestärkt, um Optimierungspotenziale systematisch zu identifizieren und umzusetzen Auch experimentelle Formate wie kollegiale Fallbearbeitung oder Werkstattreihen sind angedacht. „Inzwischen zeichnen sich die Projekte ab, die im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen“, sagt Schlömer im Hinblick auf die Zielbilder „Als Mitglied der Jury war es uns besonders wichtig, Doppelentwicklungen zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Vorhaben realistisch, umsetzbar und verhältnismäßig sind.“ Im Bereich der digitalen Transformation sowie themenübergreifend seien „erfreulicherweise“ zahlreiche Anträge eingereicht worden „Ich nehme daraus mit“, sagt er, „dass die Impulse, die wir aus Sachsen-Anhalt in die Föderale Digitalstrategie eingebracht haben, auf breite Zustimmung stoßen und kreative Ideen angestoßen haben Das freut mich sehr – und ich bin gespannt, welche Entwicklungen wir auf dieser Grundlage in den kommenden Wochen noch beobachten werden.“

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Wir sind nominiert!

Bernd Schlömer

Fortsetzung von Seite 3

Die Reise geht weiter

Digitale Infrastruktur

Beim Schwerpunktthema „Digitale Infrastruktur“ umfassen die Zielbilder folgende Bereiche:

W Durchgängige Digitalisierung mit zum Beispiel effektiven, nutzbaren und performanten Infrastrukturen sowie durchgängig digitalisierten, nutzerzentrierten und ebenenübergreifenden Prozessen als auch vollständig und interoperabel zusammenpassenden Komponenten.

W Durchgängige Automatisierung mit der Deutschen Verwaltungscloud als Digitalisierungsplattform der Verwaltung, einer automatisierten Infrastruktur und Modernisierung der IT-Anwendungslandschaft der Verwaltung sowie Skalierungsoptionen und technologische Innovation.

W Starke Vereinfachung mit beispielsweise reduzierter Komplexität von Beginn an und schneller Umsetzung, gebündelten Lösungskompetenzen, etablierten Experten-Hubs, vereinfachten Beschaffungen, aber auch mit neuen Arbeitsweisen.

W Starke Resilienz mit flexiblen, in Ausnahmesituationen resilienten und erschwinglichen Infrastrukturen – und zwar vom Bund

nungsrat entschieden“, betont der Staatssekretär für Digitalisierung und Innovation.

Aktuell laufen die Bewertung und Priorisierung der Projekte, die Entscheidung fällt bei der nächsten Sitzung des IT-Planungsrats am 26 Juni 2025 „Maßnahmen, für die keine Anträge genehmigt werden, können nicht umgesetzt wer-

den. Davon hängt wiederum die Erreichung der Ziele ab“, macht Sauer klar.

Digitale Anwendungen

Darin wird Bremen als Themenpate für „Digitale Anwendungen“ dazu aufgerufen, eine Übersicht über bestehende Ökosysteme auf Basis offener Schnittstellen der Verwaltung für digitale Services der Wirtschaft zu erstellen und die dort bestehenden Rahmenbedingungen – wie Standards und Governance – zu analysieren Neue Projekte zur Umsetzung der Zielbilder werden zur Beschlussfassung der nächsten Sitzung des IT-Planungsrates vorbereitet Wie für die anderen Themenpaten auch ist hier der Stichtag der 26. Juni 2025.

Datennutzung

„Hessen hat im ersten Schritt fünf Projekte zur Erreichung der Ziele beim IT-Planungsrat eingereicht.“

Stefan Sauer

bis zur kleinsten Kommune – sowie einer staatlichen Handlungsfähigkeit durch unabhängige Lösungen und einer Wechselfähigkeit der Komponenten.

„Hessen hat im ersten Schritt fünf Projekte zur Erreichung der Ziele beim IT-Planungsrat eingereicht“, sagt der hessische Themenpate Stefan Sauer. „Diese beinhalten Maßnahmen beispielsweise zur Bereitstellung von Notfallkapazitäten, von Basiskomponenten in der Deutschen Verwaltungscloud, der Verfügbarkeit leistungsfähiger ausgebauter Netze oder die Etablierung einer Community-Plattform von Cloud/IT-Verbünden für Verwaltungsleistungen.“ Alle von Bund und Ländern eingereichten Projektanträge würden von der FITKO bewertet und priorisiert „Welche Projekte letztendlich umgesetzt werden, wird vom IT-Pla-

Beim Schwerpunktthema „Digitale Anwendungen“, dessen Themenpatenschaft bei Dr Martin Hagen aus Bremen liegt, geht es darum, Verwaltungsverfahren auf Basis von IT zu beschleunigen und effizienter zu vollziehen. Dementsprechend umfassen digitale Anwendungen grundsätzlich alle Basisund Fachanwendungen der föderalen IT-Landschaft sowie die Weiterentwicklung des Onlinezugangsgesetzes (OZG), die Umsetzung der Single-Digital-GatewayVerordnung (SDG) sowie digitale Identitäten und die föderale IT-Architektur. Nachdem die Zielbilder in der vergangenen Sitzung des IT-Planungsrats beschlossen wurden, wird auch in Bremen deren Umsetzung derzeit vorbereitet.

Das Land Bremen legt darauf Wert, dass die komplexen IT-Verfahren optimal auf die jeweiligen Behörden abgestimmt und in ein Ökosystem integriert werden, das den Datenaustausch effizient unterstützt Gleichzeitig soll der hohe Datenschutzstandard Europas und Deutschlands gewahrt bleiben, daher steht im Fokus des Schwerpunktthemas „Digitale Anwendunge n“ d ie Entwicklung dieses digitalen Ökosystems Zu dieser Öffnung der Verwaltungsdigitalisierung hin zu einem digitalen Ökosystem mit der Wirtschaft hat der ITPlanungsrat im November 2024 den Beschluss „API First“ gefasst

Das Schwerpunktthema „Datennutzung“ umfasst die Themen Data Governance, Datenschutz, Registermodernisierung und künstliche Intelligenz „Wir möchten die Rahmenbedingungen für eine sichere, vertrauenswürdige und qualitätsgesicherte Datennutzung optimieren, um ihr Potenzial für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung und einen zukunftsweisenden öffentlichen Sektor zu erschließen“, erklärt Themenpate Christian Pfromm aus Hamburg Bereits 2024 wurden zahlreiche Maßnahmen angestoßen oder sogar abgeschlossen – darunter ein Marktplatz der KI-Möglichkeiten, ein Handlungsleitfaden Data Governance und eine Orientierungshilfe für KI-Systeme zur Anonymisierung personenbezogener Daten In diesem Tempo soll es weitergehen. „Vor kurzem haben wir unseren Rechtsgrundlagengenerator veröffentlicht, auch ein Impulspapier zum Umgang mit hochwertigen Datensätzen und eine Themenübersicht zum Rechtsrahmen Daten gibt es schon“, sagt Pfromm. „Wir befassen uns mit Data-Governance-Rollen und dem Data Governance Act, aber auch mit den Herausforderungen einer behördenübergreifenden Datennutzung und

„Wir möchten die Rahmenbedingungen für eine sichere, vertrauenswürdige und qualitätsgesicherte Datennutzung optimieren.“

Christian Pfromm

damit, wie man Recht KI-ready machen kann.“ Zudem arbeite man an einer Handreichung zur Iden-

tifizierung datenschutzrechtlicher und technischer Rahmenbedingungen, an einem Datenschutzmanagementtool, einer Machbarkeitsstudie KI-Infrastruktur sowie dem Aufbau eines Kompetenznetzwerks KI-Infrastruktur „Die Registermodernisierung habe ich bewusst nicht erwähnt, weil das Programm selbst eine ganze Reihe von Zielen formuliert und Maßnahmen geplant hat – das würde hier den Rahmen sprengen“, sagt Pfromm. Die genannten Maßnahmen möchte der Themenpate noch in diesem Jahr umsetzen.

Mit dem Zeitplan ist Pfromm zufrieden. „Wir haben schon vieles geschafft und liegen weiterhin im Zeitplan Aktuell arbeiten wir unter anderem mit 13 Ländern, dem Bund, der KGSt, dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, der Datenschutzkonferenz und mehreren Landesdatenschutzbeauftragten zusammen“, erklärt der Hamburger CDO und ergänzt: „Da wir weiter wachsen, sind wir optimistisch, dass wir unsere ambitionierten Ziele auch in diesem Jahr erreichen.“

Informationssicherheit

Gemeinsamer Fahrplan

„Wir brauchen leistungsfähige, nutzerfreundliche und sichere digitale Verwaltungsangebote, um den Erwartungen von Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie von Unternehmen gerecht zu werden. Dazu müssen wir die Digitalisie-

„Wir beenden das Stückwerk in der föderalen IT und schaffen Klarheit.“

Dr. Markus Richter

Der Schwerpunkt „Informationssicherheit“ wird von Dr. Markus Richter betreut, der aktuell als Staatssekretär ins neue Bundesdigitalministerium gewechselt ist. Das Zielbild für diesen Schwerpunkt umfasst die fünf Handlungsfelder

W automatisierte Sicherheit, W innovationsorientierte Sicherheit, W risikobasierte Sicherheit, W krisenresiliente Sicherheit, W Leadership in Sicherheit. Wie in den anderen Schwerpunktthemen auch, werden bei der Informationssicherheit die förderfähigen Projekte erst noch ausgewählt. Dazu wurde die FITKO vom IT-Planungsrat beauftragt, einen strukturierten Förderprozess zu entwickeln „Unabhängig von den Förderprojekten orientieren sich die in Bund und Ländern für die Informationssicherheit Zuständigen bei künftigen Umsetzungsmaßnahmen und Projekten am Zielbild des IT-Planungsrats“, betont Richter Zur Umsetzungsdauer der Projekte mag sich der Staatssekretär nicht festlegen: „Ein konkreter Zeitrahmen ist nicht vereinbart, ein solcher wäre angesichts der Vielfalt der Themen auch kaum belastbar darzustellen.“ Zudem solle Informationssicherheit nicht als statischer Zustand verstanden werden, „sondern als stetiger, immerwährender Prozess, der auf bestehende und absehbare Risiken und Gefährdungen angemessene Antworten findet“

rung der Verwaltung konsequent vorantreiben“, sagte Ina-Maria Ulbrich, Vorsitzende des IT-Planungsrats, bei dessen letztem Treffen im April Mit den Zielbildern sei die Grundlage hierfür geschaffen worden In den kommenden Monaten werde die erarbeitete Strategie weiter vorangetrieben. „Die Zielbilder sind unser gemeinsamer Fahrplan für die digitale Verwaltung der Zukunft Wir beenden das Stückwerk in der föderalen IT und schaffen Klarheit: Wer digitalisieren will, braucht Richtung, Standards und Zusammenarbeit“, ergänzte Dr Markus Richter. Die Zielbilder zu den Schwerpunktthemen weisen die Richtung, die Wege indes sind verschieden und haben verschiedene Ausgangspunkte Es liegt an IT-Planungsrat, FITKO und den Themenpaten, passende Projekte auszuwählen und die Verwaltungen in Bund, Land und Kommune bei der Umsetzung zu unterstützen.

Der IT-Planungsrat indes blickt bereits weiter Im Rahmen einer zweitägigen Tagung Anfang Mai wurde über die zukünftigen Weichenstellungen gesprochen. Ein Schwerpunkt: die Registermodernisierung, laut Ina-Maria Ulbrich „das größte ModernisierungsprogrammfürdieVerwaltungDeutschlands“ „In der Klausurtagung haben wir die nächsten Aufgaben und Schritte verabredet, vor allem auch die Einbeziehung der Fachseite –denn Modernisierung und Transformation der Verwaltung gelingt nicht allein mit IT“, erklärte die IT-Planungsrat-Vorsitzende. Auch zur Deutschland-Architektur habe es intensive Diskussionen gegeben. Besonders wertvoll sei der Austausch mit einer Vertreterin des neuen Bundesministeriums für Digitalisierung und Staatsmodernisierung zum Deutschland-Stack gewesen. „Wie in der Stadtplanung braucht es einen gemeinsamen Bauplan, damit letztlich alles ineinandergreifen kann“, sagte Ulbrich. su

Dr. Martin Hagen

Digitale Technologien in der Gesetzgebung

GovTech Campus in Thüringen eröffnet

Der neu eröffnete GovTech Campus in Thüringen setzt den Fokus auf praxis- und digitaltaugliche Gesetzgebung – und will die Ergebnisse auch anderen Ländern und dem Bund zugänglich machen. Die Basis bilden drei Projekte an der Universität Jena.

„Der erste GovTech Campus in Mitteldeutschland wird ein Ort der technischen Innovationen, der digitalen Bildung und des Austauschs mit führenden Akteuren der Digitalisierung“, versprach Thüringens Digitalminister Steffen Schütz. Gemeinsam mit Ammar Alkassar, dem Vorstand des GovTech Campus Deutschland e.V., hat er am 9. Mai den Thüringer GovTech Campus in der Erfurter „Zentralheize“ eröffnet.

Thüringen ist seit 2023 Mitglied des GovTechCampus Deutschland. Durch die engere Zusammenarbeit mit den Treibern technologischer Entwicklungen und Bündelung von digitalem Know-how wolle man die Digitalisierung in Thüringen beschleunigen, so der Minister „Der Erfurter Campus wird sich mit der Entwicklung von Methoden und Werkzeugen beschäftigen, die Gesetze und Verwaltungsservices digitaltauglicher und somit bürokratieärmer gestalten.“ Ein weiteres Feld sei der sichere KIEinsatz in Behörden.

Thüringen setzt dabei einen klaren Schwerpunkt: die Entwicklung einer praxis- und digitaltauglichen Gesetzgebung Grundlage dafür sind die Projekte der Arbeitsgruppe offenes Design digitaler Verwaltungsarchitekturen (openDVA) an der Universität Jena In dieser Gruppe arbeiten die Universität Jena und die Jenaer Stadtverwaltung gemeinsam mit weiteren Organisationen aus Wissenschaft, Beratung und öffentlicher Verwaltung seit Ende 2021 an einem Konzept, um die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen zu vereinfachen und zu beschleunigen Sie wollen einen neuen Weg entwickeln, eine „Produktionsstraße“ vom Gesetzestext bis hin zur digitalisierten Leistung Dabei setzen sie vor allem auf die Ergebnisse aus drei Projekten: Mit Hilfe von KI wird im Projekt Canarėno eine Methode zur computergestützten Normenanalyse von Gesetzestexten erarbeitet. Ein erster Prototyp kann bereits wichtige Elemente wie handelnde Akteure und Aktionen automatisch im Text erkennen. Prozessbeschreibungen – als Basis für die Digitalisierung einer Leistung –

lassen sich damit leichter und schneller digitalisieren

Da das Verständnis von Fachbegriffen und Zusammenhängen in

der Verwaltungsdigitalisierung viel Kontextwissen erfordert, hat die Arbeitsgruppe im Projekt KollOMFit zunächst einen Wissensgraphen

erstellt Dabei wird, ebenfalls mit Hilfe einer KI-Methodik, verwaltungsspezifisches Wissen so beschrieben und verknüpft, dass sowohl Mensch als auch Maschine es verstehen.

Um die Ergebnisse der computergestützten Normenanalyse schließlich in digitale Antrags- und Bearbeitungsverfahren umzusetzen, werden im Projekt SimpLEX LowCode-Plattformen eingesetzt und getestet Verwaltungsmitarbeitende sollen damit auch ohne Programmierkenntnisse Verfahren eigenständig anpassen oder erstellen können.

Die Ergebnisse des Thüringer GovTech Campus sollen über das GovTech-Ökosystem auch anderen Ländern und dem Bund zu-

gänglich gemacht werden. So könnten etwa die im Projekt Canarėno entwickelten Grundlagen auch für den Digitalcheck nachgenutzt werden, der im Bund seit Januar 2023 eingeführt wurde – und der bald auch in Thüringen etabliert wird, heißt es aus dem Ministerium. „Eine Gesetzgebung, die sich moderne digitale Technologien zunutze macht, wird entscheidend dazu beitragen, Staat und Verwaltung wieder handlungsfähiger zu machen Ich freue mich daher sehr, dass dieses für ganz Deutschland wichtige Thema am GovTech Campus Thüringen vorangetrieben wird“, so Ammar Alkassar, Vorstand des GovTech Campus Deutschland e.V. anlässlich der Campus-Eröffnung. nh

„Konsequente Digitalisierungist im Public Sector einMuss. MitDATEV können wir allesrechtssicherumsetzen.“

die„Produktionsstraße“ vom Gesetzestext bis zur digitalisierten Leistung aussieht, hat die von Marianne Mauch geleitete Arbeitsgruppe openDVA in einer Publikation und einer Prezi-Präsentation zusammengefasst: [ voge.ly/Ergebnisse_openDVA ] Digitale Prozesse zu initiieren und auszubauen, ist eine der großen Herausforderungen im Public Sector – die leistungsstarkeund rechtssichere Software von DATEV für Finanzwesen, Personalwesen und Verwaltungsprozesse unterstützt Sie zuverlässig bei Ihren Vorhaben Das macht DATEV und die steuerlichen Berater zu den idealen Partnern anIhrer Seite

Mehr Informationenunter go.datev.de/public-sector

11. Zukunftskongress Staat & Verwaltung

„Föderalismus ist keine lästige Pflicht“

Als Staatsrat a.D. und ehemaliger Vorsitzender des IT-Planungsrats hat Prof. Dr. Hans-Henning Lühr im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung weitreichende Expertise aufgebaut. Diese teilt er nun als Hochschulprofessor, auf dem elften Zukunftskongress Staat & Verwaltung in gleich zwei Sessions aber auch mit dem Auditorium.

Herr Prof. Dr. Lühr, als ehemaliger CIO Bremens sowie Vorsitzender des IT-Planungsrats haben Sie die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung seinerzeit mitgeprägt. Was hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert –und welche Herausforderungen sehen Sie für 2025?

Lühr: In den vergangenen Jahren ist die Digitalisierung der Verwaltung aus der Nische ins Zentrum der politischen und organisatorischen Aufmerksamkeit gerückt Plattformlösungen wie das Nutzer-

tion werden: Oft beschrieben und modelliert, nie gesichtet! Mit der politisch-administrativen Neuordnung wurde eine neue Ära eingeleitet.

Viele Veränderungen erfordern eine Neuausrichtung der ITStrukturen über alle föderalen Ebenen hinweg. In einer Ihrer Sessions auf dem Zukunftskongress geht es um die Konsolidierung der öffentlichen IT Welche Rolle spielt dabei der Föderalismus – ist er Hindernis oder Innovationsmotor?

Marmorkuchen statt den klassischen Schichtkuchen!

Eine weitere Herausforderung liegt im Personalbereich, denn hier trifft demografischer Wandel auf Digitalisierungsdruck. Wie kann die Verwaltung die notwendigen Kompetenzen aufbauen?

Lühr: Wir stehen vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits verlassen in den kommenden Jahren viele erfahrene Mitarbeitende die Verwaltung, andererseits fehlt uns in vielen Bereichen das

konto Bund, das Prinzip „Einer für alle“ und die föderale IT-Kooperation haben erste Strukturen geschaffen. Auch das IT-Sicherheitsniveau wurde deutlich angehoben. Gleichzeitig ist deutlich geworden: Digitalisierung ist Sprint und Marathon zugleich, Sprint z B. im Falle von KI, Marathon mit Blick auf die Kondition, die Verwaltung braucht, um sich den Herausforderungen zu stellen. 2025 kommt es vor allem darauf an, nutzerfreundliche digitale Services flächendeckend verfügbar zu machen, Fachverfahren besser zu integrieren und Verwaltung digital wirklich neu zu denken – mit stabilen, skalierbaren und iterativen und intelligenten Lösungen. Wir müssen weg vom endlosen Projektmodus, hin zu einem produktorientierten Mindset, und wir brauchen noch Training, um die Geschwindigkeit zu erhöhen Digitalisierung und Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung dürfen nicht zum sinnbildlichen Einhorn der digitalen Transforma-

Lühr: Der Föderalismus ist keine lästige Pflicht – er ist ein Gestaltungsspielraum. Richtig eingesetzt, kann er sogar zum Innovationstreiber werden Klar, unterschiedliche Zuständigkeiten und Prioritäten erschweren mitunter die Standardisierung und gemeinsame Entwicklungen Aber genau hier liegt auch das Potenzial – wenn wir stärker arbeitsteilig, verbindlich und transparent zusammenarbeiten Das Prinzip „Einer für alle“ ist dafür ein zentraler Hebel Der IT-Planungsrat sollte dabei nicht nur Koordinationsgremium sein, sondern Steuerungsgremium mit Durchsetzungskraft. Die Kommunen dürfen dabei nicht nur am Nebentisch sitzen, sondern müssen eine zentrale Rolle spielen. Denn auf lokaler Ebene ist der lebendige Alltag der bürgernahen Verwaltung die Herausforderung Es geht um ein kooperatives Digitalföderalismusverständnis Als Feinschmecker würde ich sagen: Wir benötigen ein „Marble-CakeManagement“, durchgemischten

– ohne neue digitale Gräben zwischen finanzstarken und -schwachen Regionen? Lühr: Digitale Teilhabe darf nicht vom Kassenstand abhängen. Deshalb braucht es eine solide gesamtstaatliche Finanzierung – zum Beispiel über einen kommunalen Digitalpakt. Der Bund ist hier ebenso in der Pflicht wie Länder und

rationspartner genutzt werden. In Integrationsfachdiensten der Agentur für Arbeit kommt dabei eine besondere gestaltende Rolle zu Wir freuen uns, dass in dieser Session ein Vertreter des Integrationsfachdienstes Bremen sein Konzept vorstellt

Ein Blick nach vorn: Wenn wir 2029 – also nach der aktuellen Legislatur – auf die getätigten Digitalisierungsbemühungen zurückblicken, woran würden Sie deren Erfolg festmachen? Lühr: Erfolg bemisst sich nicht nur an der Zahl digitalisierter Leistungen, sondern an ihrer Wirkung. Wenn Bürgerinnen und Bürger sagen: „Das geht jetzt einfach, digital, und ich muss mich nicht durch Bürokratie kämpfen“ – dann sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn Verwaltungen effizient und kollaborativ zusammenarbeiten, wenn der IT-Planungsrat noch mehr strategisch führt und Lösungen föderal ausgerollt werden, wenn wir resiliente IT-Strukturen und kompetente Teams haben –dann haben wir es geschafft. Und wir müssen die Menschen unterstützen und all jenen, die keinen digitalen Zugang haben, eine Teilhabe ermöglichen.

kommunale Spitzenverbände Gleichzeitig sollten wir durch gemeinsame Entwicklungen nach dem EfA-Prinzip Synergien heben und Doppelausgaben vermeiden. Förderprogramme müssen konsequent auf nachhaltige Umsetzung und überregionale Skalierbarkeit ausgerichtet werden. Digitalisierung darf nicht als Sonderaufgabe behandelt werden, sondern muss Teil der regulären Daseinsvorsorge sein – überall. Die „Dresdner Forderungen“ des Deutschen Städtetages sind aktueller denn je.

Stichwort „Digitale Teilhabe“: Auf dem Zukunftskongress moderieren Sie ebenfalls eine Session zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz. Wie gut erfüllt die öffentliche Verwaltung ihre Vorbildrolle bei digitaler Inklusion?

Know-how für die digitale Transformation. Deshalb müssen wir Digitalisierung als strategische Aufgabe der Personalentwicklung begreifen.

Wir brauchen Weiterbildungsinitiativen, neue Berufsbilder und moderne, attraktive Arbeitsumgebungen, aber auch Mut, die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, und endlich eine Veränderung unserer Fehlerkultur – sonst trainieren wir Beschäftigten systematisch Veränderungsbereitschaft und jede Kreativität ab und können die oben beschriebene Marathonstrecke nicht bewältigen Der öffentliche Dienst muss künftig mit agilen Strukturen, ortsflexiblem Arbeiten und einer wertschätzenden Führungskultur punkten. Nur wenn wir auch kulturell den Wandel mitgehen, gewinnen wir die Menschen für die Zukunft.

In vielen Kommunen ist die Haushaltslage angespannt. Wie können wir die digitale Transformation gerecht finanzieren

Lühr: Die öffentliche Verwaltung hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht – insbesondere bei barrierefreien Webseiten und Dokumenten Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz war hier ein wichtiger Meilenstein. Aber: Digitale Inklusion ist noch nicht Alltag Chatbots, mobile Anwendungen, Onlineformulare – all das muss konsequent barrierefrei gedacht und gestaltet werden Es geht nicht nur um Zugänglichkeit, sondern auch um Verständlichkeit und Nutzbarkeit. Klare Sprache, intuitive Bedienung, assistive Technologien – das sind keine Extras, sondern Grundanforderungen an guten digitalen Service. Die Verwaltung muss hier der Vorreiter sein – nicht Nachzügler. Auch den Interessenvertretungen wird in Zukunft eine neue, verändernde Rolle zukommen.

Bei der Softwareentwicklung müssen wir Menschen mit Beeinträchtigungen als Expertinnen und Experten einsetzen Dazu benötigen wir zukünftig auch entsprechende Inklusionsbetriebe, die als Koope-

Wir müssen die Entwicklungen auf allen Wegen voranbringen Dann sind wir 2029 sowohl im Mindset als auch auf der praktischen Ebene gut unterwegs. In Bremen zum Beispiel ermöglicht die Ausstattung aller Schüler und Schülerinnen mit Laptops einen Kulturwandel in der Interaktion mit der Schule und der öffentlichen Verwaltung. Sie lernen, ihr Anliegen entsprechend auf den Weg zu bringen, eine Kooperation mit Schule und Verwaltungen zu nutzen.

Ein weiteres Beispiel: Unser Institut für digitale Teilhabe an der Hochschule Bremen hat in seinen Forschungen zur Nutzung der digitalen Kooperationsmöglichkeiten für ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen den Begriff der digitalen Teilhabe geprägt, der die soziale Teilhabe in die Zukunft transformiert: Hybride Zusammenhänge, niederschwellige Sprachgestaltung, digitale Assistenzen, Barrierefreiheit und natürlich gutes Storytelling, um Vertrauen aufzubauen. Der digitale Wandel ist genau dann gelungen, wenn er für Menschen konkret erfahrbar wird – als bessere, transparentere und zugänglichere Verwaltung Auf dem Zukunftskongress halten wir klar Kurs auf die Zukunft! Das Interview führte Stephan Augsten

Weitere Informationen

Der 11. Zukunftskongress Staat und Verwaltung wird vom 23. bis 25. Juni 2025 im Westhafen Event & Convention Center (WECC) Berlin stattfinden. Mehr erfahren Interessierte auf der Webseite zum Kongress.

[ vogel.ly/ZK2025 ]

© Wegweiser/Simone M. Neumann
Staatsrat a.D. Prof. Dr. Henning Lühr ist Professor für Verwaltungswissenschaften (Public Management und Digital Governance) an der Hochschule Bremen und Rechtsanwalt.

Auftaktsitzung

Neuer Ausschuss für Digitalisierung

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat einen Ausschuss für Digitalisierung ins Leben gerufen. Die erste Gründungssitzung fand am 5 und 6. Mai in Berlin statt.

Seit mehr als 25 Jahren ist es der erste Ausschuss, den der kommunale Spitzenverband etabliert: Mit dem Ausschuss für Digitalisierung wolle man sich vor allem der Verwaltungsdigitalisierung widmen und der wachsenden Bedeutung der Digitalisierung für die Städte Rechnung tragen. Dr. André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB), teilte dazu mit: „Ich freue mich sehr, dass wir mit dem neuen Digitalausschuss nun ein Gremium haben, das sich mit großer kommunaler Expertise den entscheidenden Digitalisierungsthemen in den Kommunen annehmen wird.“

Zweimal im Jahr werden 30 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister über aktuelle Themen und Herausforderungen der Digitalisierung in Kommunen diskutieren.

Die Teilnehmer des Ausschusses für Digitalisierung wurden von den Mitgliedsverbänden des DStGBs gewählt und kommen aus über zwölf Bundesländern. Außerdem werden ständige Gäste geladen, die an den Sitzungen teilnehmen, jedoch kein Stimmrecht erhalten Zu den ersten GastVorschlägen zählten u. a Dr André Göbel, Präsident der FITKO, Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom, und Stefanie Euler, Referatsleiterin im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

behandelt worden. Zum Beispiel fordern die Mitglieder dazu auf, dass die Maßnahmen aus dem „Stufenplan Smarte Städte und Regionen“ umgesetzt werden sollten Dazu benötige man auch die notwendigen Finanzmittel. Unterstützungsangebote von Bund und Länder sind wichtig, werden gebraucht und vereinfachen den Zugang zu digitalen Lösungen mit Beratung, Informationsbereitstellung und Kompetenzaufbau Ein weiterer Beschlussvorschlag befasst sich mit der Beschaffung digitaler Lösungen über einen offenen Marktplatz, der sowohl öffentlichen als auch privaten Anbietern offensteht.

Michael Dreier, Bürgermeister der Stadt Paderborn und erster Gründungsvorsitzender des neuen Ausschusses im DStGB.

Für Ihre Digitalisierung

Gemeinsam wollen sie auch ein Sprachrohr für die Bundesländer, das Bundesdigitalministerium und die Wirtschaft sein. Während der ersten Sitzung wurde Michael Dreier, Bürgermeister der Stadt Paderborn, zum ersten Gründungsvorsitzenden gewählt. Den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden übernimmt Andreas Feller, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Schwandorf

Schwerpunkte

Die zentralen Punkte der Auftaktsitzung stehen auch künftig im Fokus des Ausschusses: Verwaltungsdigitalisierung: Der Drehund Angelpunkt, denn es gilt Digital-Only Für effizientere Abläufe in Kommunen braucht es einheitliche Prozesse und eine vollständige Ende-zu-Ende-Digitalisierung. Der Bund und die Länder sollen die Kommunen dabei nachhaltig und umfassend unterstützen Dazu gehört auch die rasche Verwirklichung zentraler Digitalisierungsprojekte aus dem Koalitionsvertrag und die Umsetzung der Bund-ID.

Smart City: Noch wurden die Themen Smart Cities und Smart Regions nicht im Koalitionsvertrag aufgeführt Jedoch gibt es auch hier wichtige Maßnahmen, die berücksichtigt werden müssen, und diese Punkte sind in der Sitzung einstimmig

Cybersicherheit: Weltweit gibt es immer mehr Hacker-Angriffe – angefangen bei den kleinsten Kommunen bis hin zu den größten Städten. Als Beispiel führte der Bürgermeister von Paderborn seine Modellkommune an. Dort wurde der Versuch, Schulen zu digitalisieren, plötzlich durch einen kompletten Netzausfall unterbrochen. Auch bei Krankenhäusern wird kein Halt gemacht, deshalb fordert der Ausschuss insgesamt mehr Datensicherheit.

Forderungen

Mit diesen Themen stellt der Ausschuss für Digitalisierung klare Forderungen an die neue Bundesregierung Denn Fortschritt bei der Digitalisierung bringe auch den Standort Deutschland voran Der Fachkräftemangel und die steigenden wirtschaftlichen Anforderungen machen Technik ebenso unverzichtbar Doch wie werden alle Menschen erreicht? „Wenn Deutschland bei der Digitalisierung ernsthaft vorankommen soll, muss die kommunale Ebene stärker mitgedacht, einbezogen und endlich angemessen finanziell und technisch-organisatorisch unterstützt werden“, hob Dreier hervor „Unser Land wird nicht digitaler, wenn wir nur darüber reden, sondern wenn wir wirklich umsetzen. Die neue Bundesregierung ist mit einem neuen Digitalministerium besonders gefordert.“ se

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Kolumne

Genug rumgespielt! Vom

KI-Hype zur KI-Transformation

Künstliche Intelligenz (KI) ist da Und bleibt Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Personalmangel, knappe Kassen und so weiter und so fort. Alles Wasser auf die Mühlen der KI. Doch wie heben wir die potenziellen (Mehr) Werte, die KI uns verspricht? ChatGPT, Prompting Workshops, Dienstanweisungen, Chatbot, war's das schon? Und was an Wertschöpfung ist mit KI denn überhaupt möglich?

Werkzeuge nutzen (KI-Level 1): Häufig beginnt der Einsatz von KI in der Verwaltung mit der Nutzung bestehender KI-Werkzeuge. ChatGPT, Prompting Workshops, Chatbots etc Kommt Ihnen bekannt vor? Damit sind Sie in guter Gesellschaft, denn viele Verwaltungen befinden sich genau auf diesem Level. Ein guter Einstieg, denn – sofern richtig eingesetzt – lassen sich im Rahmen einer solchen einfachen Tool-Nutzung bereits stattliche Produktivitätsgewinne erzielen (15,5 % schnellere Aufgabenbearbeitung sowie 18 % bessere Ergebnisqualität durch KI-Nutzung; siehe eGovernment Kolumne 02/2025) Doch es ist und bleibt ein Einstieg Prozessoptimierung und -innovation mit KI (KI-Level 2): Bei allen anderen Technologien haben wir es verinnerlicht: Echte Mehrwerte entstehen dann, wenn sich mit der Nutzung der Technologie auch die Verwaltungsprozesse verändern Wir haben es wir alle gelernt: Wenn Sie einen Sch*** … schlechten Prozess digitalisieren, dann haben Sie einen schlechten digitalen Prozess. Und das gilt auch heute noch: KI muss in gute angepasste Prozesse eingebettet sein, damit sie ihr Wertschöpfungspotenzial wirklich entfalten kann. Leider sieht man eine KI-getriebene Prozessoptimierung und -innovation heute viel seltener als die oberflächliche Nutzung von KIWerkzeugen.

Eigene KI entwickeln (KI-Level 3): Man muss nicht, um selbst KI zu entwickeln, alles von Grund auf neu erfinden. Man kann beste-

Viele Verwaltungen nutzen KI – aber oberflächlich. Professor Niehaves macht deutlich: Wer nur promptet, schöpft das Potenzial nicht aus Es wird Zeit, ernst zu machen mit echter KI-Wertschöpfung.

hende KI-Modelle und KI-Frameworks (z B. PyTorch und TensorFlow) nutzen, um die Modelle mit eigenen Daten zu füttern und sehr wertschöpfenden eigene KI-Lösungen zu entwickeln. Demnach auch ein Stück weit Emanzipation vom Markt, indem man eigene und passgenaue KI-Lösungen bauen kann, schnell, einfach, flexibel, kostengünstig KI als das neue Excel? Noch nicht Aber durch technische Entwicklungen, z B. „Low Code AI“, rücken diese KI-Wertschöpfungsmöglichkeiten auch für die Breite der Verwaltungen in greifbare Nähe.

Foundation Models (KI-Level 4): Der Vollständigkeit halber soll auch die Entwicklung von KI-Basismodellen, sogenannten Foundation Models, erwähnt werden. Dies sind Modelle, „die auf breiten Daten trainiert werden (in der Regel mit Selbstüberwachung im großen Maßstab) und die an eine Vielzahl von nachgelagerten Aufgaben angepasst werden können“ (Definition Stanford University), z B. ChatGPT selbst Und auch wenn man durchaus schon öffentliche IT-Dienstleister sieht, die sich hieran versuchen, wird die Breite der Verwaltungen diese Art der KIWertschöpfung – mindestens mal in den kommenden Jahren – nicht in Angriff nehmen

Schatten-KI

Schaut man sich den Einsatz von Verwaltungs-KI in der Republik an, gerade in Kommunen, sehen wir zu einem allergrößten Teil den Einsatz von KI-Werkzeugen (KILevel 1), also einen relativ oberflächlichen Einsatz, der die wesentlichen Wertschöpfungspotenziale von KI ungenutzt lässt Warum ist das so? Sehr nachvollziehbar liegt es sicherlich daran, dass KI-Werkzeuge einen einfachen und naheliegenden Einstieg

AKTUELL

Als Bittsteller zur Behörde?

© Dall-E / KI-generiert

Künstliche Intelligenz: von der spielerischen zur professionellen Nutzung.

ins Thema KI bieten. Man fängt „klein“ an und natürlich auch dort, wo der größte Druck ist: Eine Vielzahl der Verwaltungsbeschäftigten nutzt frei verfügbare Werkzeuge wie ChatGPT bereits, und das mit und auch ohne Erlaubnis (Schatten-KI). Das muss natürlich durch die Verwaltungen bekümmert werden, auch im Lichte der KI-Verordnung der EU Ein ganz anderer Grund liegt darin, dass es für tiefergehende KIWertschöpfung Voraussetzungen braucht, die leider vielfach nicht gegeben sind KI-getriebene Optimierung und Innovation von Prozessen (KI-Level 2) benötigt eben genau das: ein funktionierendes Prozessmanagement und Change Management Und darüber verfügt heute leider (immer noch) nicht jede öffentliche Verwaltung Die Entwicklung eigener KILösungen (KI-Level 3) setzt offensichtlich die entsprechenden KIEntwicklungsfähigkeiten voraus, aber noch mehr: Daten. Daten, die eben nicht verteilt und fragmentiert in proprietären Datenbanken

KI-LevelBezeichnungKurzbeschreibungZentrale Anforderungen Beispielhafte Maßnahmen/Tools

Level 1 KI-Werkzeuge nutzen

Level 2 Prozessoptimierung & -innovation mit KI

Level 3 Eigene KILösungen entwickeln

Level 4 Foundation Models (Basismodelle)

Nutzung bestehender KI-Werkzeuge zur Effizienzsteigerung

Einbettung von KI in neu gestaltete oder optimierte Verwaltungsprozesse

Entwicklung eigener KI-Lösungen auf Basis bestehender Frameworks und eigener Daten

Entwicklung großer Basismodelle mit breiter Trainingsbasis und vielseitiger Einsetzbarkeit

Niedrigschwellig, Grundverständnis von KI und Anwendungskompetenz

Prozessmanagement, Change Management

KI-Kompetenz, Datenmanagement, agile Entwicklungsfähigkeit

Hochskalierte Rechenleistung, Big Data, F&EStrukturen

ChatGPT, Prompting Workshops, Chatbots

Automatisierte Vorgangsbearbeitung, intelligente Workflows, KI-Fachverfahren

PyTorch, TensorFlow, Low Code AI

KI-Labore, eigene LLMs

diverser Fachverfahren schlummern Nein, ein aktives und professionelles Datenmanagement, und das ist aktuell (noch) Mangelware

KI ist kein Spielzeug

Kurz, der Einstieg ins Thema KI ist trügerischerweise recht leicht gemacht. Der wirklich wertschöpfende Einsatz künstlicher Intelligenz erfordert jedoch, dass Verwaltungen weitere Fähigkeiten aufbauen müssen bzw. eigentlich hätten bereits aufgebaut haben sollen, vor allem ein funktionierenden Prozess- und Datenmanagement.

KI ist kein Spielzeug! Wer echte Mehrwerte heben will, muss raus aus der Komfortzone der ToolTests und rein in die professionalisierte strukturelle Erneuerung –von Prozessen, Datenstrukturen und Kompetenzen. Das ist herausfordernd, keine Frage! Aber genau hier liegt die (einzige) Chance, dem Fachkräftemangel nicht nur hinterherzulaufen, sondern mit KI wirklich produktiv zu begegnen und die geschürten Erwartungen auch zu erfüllen. Klar, ChatGPT ist nett. Aber wenn wir in zehn Jahrennochimmernur„besserprompten“, haben wir was falsch gemacht. Verwaltungs-KI? Da geht mehr Da muss mehr gehen Und wir wissen es auch!

Der Autor

Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves ist Informatikprofessor und Politikwissenschaftler, leitet die Arbeitsgruppe„Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen und berichtet in der wissenschaftlichen Kolumne über aktuelle Forschungsergebnisse zur digitalen Verwaltung.

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Anträge, Ablehnung, Abwehr – so könnten Bürgerinnen und Bürger den Gang zur Behörde erleben. Laut einer Civey-Umfrage im Auftrag des estnischen Programms e-Residency fühlen sich fast 60 Prozent der Menschen in Deutschland beim Behörden-Service nicht ernst genommen. Besonders kritisch äußert sich die jüngere Generation im Alter von 18 bis 29 Jahren: Fast 80 Prozent geben an, sich gegenüber Behörden eher wie Bittsteller zu fühlen. In der Altersgruppe der über 65-Jährigen fällt die Zustimmung etwa 20 Prozent geringer aus. Im Durchschnitt sehen sich demnach zwei Drittel der Bevölkerung in der Rolle, den Staat unnötig zu belasten. Für die Studie wurden über 5.000 Personen ab 18 Jahren im Zeitraum vom 1. bis zum 3. April 2025 befragt. Das Ergebnis fällt allerdings je nach Bundesland sehr unterschiedlich aus. In Sachsen-Anhalt teilen beispielsweise über 76 Prozent der Bürgerinnen und Bürger die Aussage, schlechten Service zu erhalten. In Berlin oder Hamburg dagegen nehme man eher auch Fortschritte bei der Digitalisierung und bei der Service-Orientierung wahr und fordert gleichzeitig mehr digitale Verwaltungsangebote. Dabei sei vor allem die digitale Ummeldung des Wohnorts durchaus beliebt. Etwa zwei Drittel der Deutschen (67 Prozent) wünschen sich die Ummeldung des Wohnsitzes als digitale Dienstleistung, noch vor der digitalen Beantragung des Personalausweises oder Reisepasses (knapp 60 Prozent). Über 26 Prozent der Befragten fordern mehr Digitalisierung beim Thema Führerschein, 23 Prozent bei der Geburtsurkunde und 22 Prozent bei Anträgen auf Sozialleistungen.

Liina Vahtras, Managing Director bei e-Residency, sagte, dass Deutschland in den vergangenen Jahren bereits viele Schritte in die richtige Richtung getan habe – zum Beispiel mit dem kürzlich vorgestellten Koalitionsvertrag, in dem zentrale Punkte zur Digitalisierung von Verwaltungsprozessen festgehalten worden sind. „Unsere Umfrage zeigt, dass das genau der richtige Weg ist und es aus Sicht der Bevölkerung noch immer Potenziale gibt, Verwaltungsprozesse weiter zu vereinfachen und digital zugänglich zu machen.“ se

Praxis & Innovation

Technisch, moderativ, kommunikativ und transformativ: Die Rolle von CDOs.

Digitale Souveränität

Über den Wert von Open Source

Open-Source-Lösungen sind in den Verwaltungen inzwischen präsenter, nicht aber das Wissen um deren Beschaffung, zudem fehlten Ressourcen, sagt Peer Heinlein. Im Interview spricht er auch über das ZenDiS und die Vorreiterrolle Deutschlands

Peer Heinlein ist CEO der Heinlein Gruppe und war maßgeblich an der Erstellung von Vergabekriterien für die nachhaltige Beschaffung von Open Source Software beteiligt, zu denen die Open Source Business Alliance e.V. (OSBA) dann auch ein Positionspapier publiziert hatte Im Interview erläutert er Hintergründe und aktuelle Entwicklungen

Die OSBA hat im Februar das Positionspapier „Vergabekriterien für eine nachhaltige Beschaffung von Open Source Software“ veröffentlicht. Wie war denn die Resonanz, gab es Feedback?

Heinlein: Ja, es gab tatsächlich sehr positives Feedback zu diesem Papier, es stieß auf großes Interesse und viele haben sich bei uns nach detaillierten, noch genaueren Vergabekriterien erkundigt.

In dem Papier sind einige Fälle beschrieben, in denen die Beschaffung von Open Source Software (OSS) nicht zu den erwarteten Ergebnissen führte, weil etwa der Support nicht gewährleistet war oder aber die Entwicklungen nicht wieder zurückgespielt wurden und somit gar nicht mehr offen für alle zur Verfügung standen. Wie verbreitet sind solche Fälle?

Heinlein: Die Open-SourceProjekte sind in den letzten fünf Jahren größer und somit spannender geworden Wo es früher um 300.000 Euro ging, sind es heute durchaus auch 3 oder 13 Millionen Euro Das zieht natürlich auch neue professionelle Spieler auf dem Markt an, die über den Preis ein-

steigen. Das ist auch nicht grundsätzlich schlecht, nur einige haben tatsächlich mit Dumpingpreisen gewonnen und das als einen Vertriebseinstieg gesehen – ohne von vornherein Entwicklung und Support mit einzukalkulieren oder ohne den Upstream sicherzustellen. Dann entsteht eine Sackgassenlösung, die irgendwann zum Totalschaden wird Denn wenn die eigentliche OSS über vielleicht fünf Jahre immer weiterentwickelt wird, die Anpassungen (Patches) im Rahmen dieses Projekts aber nie zurückgespielt wurden, entsteht eine riesige Lücke zwischen dem eigentlichen technologischen Stand der Software und der eigenen, spezifischen Lösung. Und das ist eben das, was auch die Beschaffung verstehen muss: Die Bieter sollten so vernetzt und Teil der Open Source Community sein, dass die Lösung zuverlässig weiterentwickelt wird und über Jahre stabil nutzbar ist. Damit ist dann auch die Investition nachhaltig Insgesamt hat sich die Situation in der letzten Zeit verbessert, dennoch kann es passieren, dass man an einen Dumping-Anbieter gerät Darum haben wir das Papier entwickelt.

Inwieweit ist denn den Anwendern überhaupt schon bewusst, was es bedeutet, Open-SourceLösungen zu beauftragen? Hat sich das verändert im Laufe der Zeit?

Heinlein: Also es gibt allgemein eine Veränderung, was die Bekanntheit und auch die Beschaffung von Open Source Software angeht Vor 10 oder 15 Jahren hatten wir in Behörden und Unternehmen technisch sehr versierte Ansprechpartner, die selbst Open Source verstanden haben und dann eine passende Beschaffung in die Wege leiten konnten Inzwischen ist Open Source im Mainstream angekommen,esgibtjainmehreren Bundesländern auch Vorgaben zur vorrangigen Beschaffung. Das heißt, Open Source Software ist populärer geworden, wird aber in diesem Zuge auch etwas unbedachter beschafft Die Vergabestellen agieren oft im Alleingang, ohne technische Beratung durch die Fachabteilung.

Der eigentliche Unterschied bei Open Source Software besteht darin, dass es im Grunde ein Prozess ist, nicht eine einmalige Beschaffung. Es ist eine Strategie, die man über Jahre partnerschaftlich ge-

Hintergrund

OSPOs in der Verwaltung

Heidelberg, 2025: Der eGovernment Summit fiel in eine Zeit der Umbrüche.

meinsam verfolgt, um das beste Ergebnis zu finden. Und insofern fehlt in den Ausschreibungsverfahren, wenn man nur nach dem Preis geht, einfach das Kriterium oder die Suche nach dem qualitativ guten Bieter, mit dem man dann auch nach mehreren Jahren besser dasteht, als wenn man blind nach dem Preis einkauft.

Und dieses Verständnis, dass es um einen Prozess geht, fehlt auf der Anwenderseite?

Heinlein: Ja, das ist das Problem. Es gibt Bundesländer, die das Ganze mustergültig praktizieren, vor allem Thüringen und SchleswigHolstein Das sind die Leuchttürme hier in Deutschland, die gehen mit großem Erfolg voran und ziehen auch viele Vorteile daraus, weil sie zum Beispiel bessere Projekte und besser angepasste Software bekommen. Aber in vielen Vergabestellen fehlt es noch an diesem Bewusstsein Und vor allem fehlt es an Ressourcen. Wenn wir sehen, wie personell unterausgestattet Vergabestellen oft sind, obwohl da so viel Geld umgesetzt und maßgeblich über den Preis und die Qualität entschieden wird, dann ist das wie immer im Verwaltungshandeln etwas bitter.

Gleichzeitig gibt es auch viele gute Vergabeprozesse, die ich sehr befürworte, zum Beispiel Dialogverfahren, wo mit den Bietern gemeinsam nach der besten Lösung geschaut wird.

Denn das Problem ist oft, dass sowohl die Fachabteilung als auch die Vergabestelle gar nicht wissen, welche innovativen Ansätzen es gibt Wenn man aber, gerade bei größeren Projekten, vorher mehr Zeit in die Ausschreibung, in den Dialog investiert, spart das am Ende Geld und Aufwand und das gesamte Verfahren wird effizienter Ich habe schon große Verfahren im achtstelligen Bereich erlebt, bei denen es ein Jahr lang ein Dialogverfahren mit verschiedenen Bietern gab

Das klingt lang … Heinlein: Zunächst ja, aber weil das Verfahren fair und transparent durchgeführt wurde, wurde am Ende auch die Entscheidung für den Bieter akzeptiert. Das heißt, es gab keine Rügen von unterlegenen Bietern, was ja sonst eher die Regel ist und die Projekte um ein halbes Jahr verzögert Somit lief es am Ende schneller. Aber für so ein Dialogverfahren braucht es eben

Open Source Program Offices (OSPOs) koordinieren Planungsprozesse und IT-Aktivitäten zu Open-Source-Lösungen und offenen Standards, klären etwa Lizenzfragen, unterstützen bei der Identifizierung passender Lösungen, der Kommunikation mit Open-Source-Communities oder durch Bereitstellung von Know-how

Die OSB Alliance hatte bereits in ihrem Papier „38 Maßnahmen für eine zukunftsfähige und Open-Source-getriebene Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung“ aufgelistet, welche Vorhaben das ZenDiS als OSPO auf Bundesebene bereits umsetzt, und dessen – auch finanzielle – Stärkung in dieser Rolle gefordert.

Auch die KGSt greift das Thema in ihrem Bericht zu OpenSource-Governance in Kommunen auf: Sie empfiehlt OSPOs vor allem für größere Kommunen und die interkommunale Zusammenarbeit – neben einem rollenbasierten Ansatz, der für kleinere Kommunen vorgeschlagen wird.

auch Ressourcen in den Vergabestellen.

Wenn Sie sagen, dass Vergabestelle und Fachabteilung innovative Ansätze oft nicht kennen, ist mangelnder Überblick über die verfügbaren Lösungen generell ein Problem?

Heinlein: Nach meiner Wahrnehmung findet eine wirkliche Markterhebung im Vorfeld der Ausschreibung viel zu selten statt. Innovative Ansätze finden sich hierzulande oft im Mittelstand oder bei Start-ups und dann ist es schlecht, wenn Innovation gar nicht als Kriterium mit ausgeschrieben wird Gerade für Open Source, was ja ein sehr mittelstandsfreundliches und sehr deutsches Thema ist und wo es auch darum geht, dass Steuergelder im Land bleiben könnten und nicht als Lizenzgebühr nach Übersee abfließen, von Themen wie digitale Souveränität noch ganz abgesehen.

Stichwort „digitale Souveränität“ – ist hier Beunruhigung spürbar angesichts der Entwicklungen seit der Amtsübernahme von Donald Trump? Heinlein: Das kann man direkt sagen.WiehabenjetztdieSituation, vor der wir seit über zehn Jahren warnen: Die Abhängigkeit von USClouds, von Services, die praktisch über Nacht beendet werden könnten. Auch was Datenhoheit angeht: Selbst wenn die Daten physikalisch in Europa liegen, sind sie rechtlich nicht sicher und es ist leider mit allem zu rechnen

Also die Nachfrage nach souveränen Lösungen steigt. Aber anders als früher sind es jetzt eher die Unternehmen, die immer noch, aus einer Bequemlichkeit heraus, abwartender sind In der Verwaltung dagegen hat sich in den letzten Jahren politisch sehr viel gedreht, das Bewusstsein ist jetzt deutlich ausgeprägter, viele Bundesländer oder Behörden haben Open-Source-Beschaffungsvorbehalte und gehen mustergültiger voran als die Unternehmen Das muss man auch einmal hervorheben und sehr loben.

Wie arbeiten denn Unternehmen, die Open-Source-Lösun-

gen anbieten, auch über die OSBA, mit dem ZenDiS, zusammen?

Heinlein: Wir schätzen das ZenDiS ausdrücklich Praktisch alle etablierten Open-Source-Unternehmen pflegen einen guten und engen Kontakt zum Zentrum. Dessen Einrichtung war absolut notwendig und ein wichtiger Schritt. Und man sieht ja, wie dadurch in nur wenigen Jahren die ganze Diskussion und das Bewusstsein für digitale Souveränität und auch Open Source am Arbeitsplatz immens vorangetrieben wurden. Und mit OpenCode haben wir eine riesengroße Bibliothek an etablierten Open-Source-Projekten von und für die öffentliche Verwaltung. Was ich an der Stelle auch sehr begrüße, ist das Open-Source-Kompetenzzentrum in meiner Heimatstadt Berlin, das dem Aufgabenbereich nach ein Open Source Program Office, kurz OSPO, ist Denn Vergabestellen könnten – im Sinne der Nachnutzung – noch viel mehr profitieren von der Arbeit anderer Bundesländer oder Kommunen, indem sie zuerst einmal auf OpenCode schauen, ob es die gesuchte Lösung nicht schon gibt Und genau dabei können die OSPOs unterstützen. Wir sollten uns auch bewusst machen, dass wir hier eine Vorreiterrolle einnehmen, was auch mit unserem traditionell größeren Mittelstand zu tun hat. Bei der UNKonferenz „OSPOS for Good“ letztes Jahr in New York wurde Deutschland, wurden das ZenDiS, OpenCode und OpenDesk immer wieder anerkennend erwähnt Diese Einrichtungen werden von anderen Ländern als großer Vorteil gesehen. Das Interview führte Nicola Hauptmann

Zum Nachlesen

Das Positionspapier„Vergabekriterien für eine nachhaltige Beschaffung von Open Source Software“ ist auf der OSBA-Website verfügbar: [ voge.ly/vglzMtq ]

Weitere Hintergründe zu Open-SourceBeschaffung und ausführliche Vergabekriterien finden Sie auf der Website der Heinlein Gruppe:

[ voge.ly/vgldQGX ]

Peer Heinlein, CEO der Heinlein Gruppe.
© Heinlein

Power to the Amtsstube?

Vor 15 Jahren bin ich beruflich auf die schiefe Bahn geraten Plötzlich hatte ich es als Innovationsmanager mit der öffentlichen Verwaltung zu tun Wie all das zusammenpasst, und was CDOs, Hasen und Notebooks auf dem Mond damit zu tun haben.

Die größte Herausforderung war damals: Zu erkennen, dass es nicht als Scherz gemeint war, zwei Wörter, die in dieser abstrusen Kombination zweifelsfrei ein Oxymoron darstellten, tatsächlich zu kombinieren: Verwaltung und Innovation Naiv wie ich damals im Alter von 37 Jahren war, hatte ich mir gedacht: Wird schon! Heute sitze ich da, schreibe diese Kolumne und denke: Wird's wirklich? Vor 15 Jahren rutschte ich also auf die vermeintlich schiefe Ebene, die geradegerückt werden wollte. Heute würde ich sagen: Es war der Sprung auf die digitale Achterbahn der öffentlichen Verwaltung Der Einstieg war steil, das Tempo ungewohnt, die Sicherheitsgurte nur halb befestigt Aber immerhin: Ich durfte dabei sein.

CDO war damals kein verbreiteter Begriff, CDO-Zirkel keine kollegiale Wirkungsplattform, und wenn jemand von „transformativen Narrativen“ sprach, hatte man entweder zu viel Beraterkontakt gehabt oder gerade einen TED-Talk gesehen. Heute ist vieles davon Alltag Buzzwords kommen, Buzzwords gehen. Was bleibt, sind Menschen, die aufrichtig etwas bewegen wollen – und gleichzeitig in Strukturen arbeiten, die dafür nicht gebaut wurden.

Oder wie es ein Teilnehmer beim CDO-Zirkel einmal sagte: „Wir stehen mit beiden Beinen auf dem Gaspedal – aber der Motor ist noch nicht angeschaltet.“

Alte Hasen und ein altbekanntes Dilemma

Anno 2012 durfte ich im Rahmen der NEGZ-Gründung samt anderen Jungspunden wie André Göbel oder Björn Niehaves mit solch koryphären Althasen wie Dietrich Budäus oder Klaus Lenk am selben Tisch sitzen und ihnen lauschen. Dass sie ja schon seit Ewigkeiten (!), also ungefähr seit den Preußischen Reformen anderer Althasen namens Stein & Hardenberg dieses und jenes gefordert hatten! Immer und immer wieder! Und dass es ja schließlich kein Erkenntnis-, sondern ganz deutlich ein formidables Umsetzungsproblem gäbe. Jawoll!

Heute gehöre ich bald selbst zu den Hasen „im besten Alter“ – und denke mir langsam ebenfalls: Hierüber und vor allem darüber haben wir doch schon vor X und Y und ebenso bereits vor Z Jahren geredet!

Doch da gibt es diese eine Sache, die sehe ich ganz anders: Ja, wir

haben ein Umsetzungsproblem. Gelegentlich aus technologischen, mitunter aus juristischen, manchmal vielleicht aus finanziellen, ganz sicher häufig aus strukturellen Gründen, extrem oft wegen Angst einflößender Komplexität jedoch vor allem: Weil wir noch längst nicht oft und genau genug hinschauen und bei weitem nicht gut genug verstehen (und dann gar etwas daraus lernen und konsequent verändern), weshalb es immer, im-

exerzieren? Wurscht, sind ja die berühmten „Eh-da-Kosten“ (Falls man das nicht alleine schafft, hat man ja ein Dutzend Juniors alias Seniors vom Beratungsunternehmen XYZ, die das machen können. Kosten? Ach, ist ja für'n guten Zweck.)

Und das ist nur ein minimal-polemisches Beispiel, wie Innovation oder gar (Achtung: BuzzwordAlarm) Transformation lustig ausgebremst werden.

gegeben: „Wir haben die Chance und auch die Pflicht, Werkzeuge wie dieses klug anzuwenden Um einen guten Job zu machen. Um dadurch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Verwaltung und damit auch in den Staat wieder zu stärken.“ Recht hat er Auch heute noch, in seiner neuen Rolle als CDO.

Natürlich dürfen wir hierzulande (statt gierzulande, wie ich fast getippt hätte) froh sein, dass wir keine Strukturen haben, die einen Elon oder dieses DOGE erlauben Doch manchmal wünschen sich mein damaliges Ich von 2010 im Duett mit meinem heutigen von 2025, dass kluge CDOs, von denen ich erstaunlich und erfreulich viele kennenlernen durfte, mehr strukturelle Durchsetzungspower bekommen würden.

CDOs – mehr als nur Digitalwesen

Schon früh stellte sich mir die Frage: Was macht eigentlich ein CDO – jenseits von IT-Projektplänen und PowerPoint? Schnell wurde

Die Anschaffung von drei Notebooks erzeugt mitunter mehr Aufwand und Kosten, als hätte man sie – handgefertigt und vergoldet – auf den Mond geschossen und mit einem Rolls Royce von dort persönlich wieder abgeholt.

mer wieder an der Umsetzung hapert und/oder scheitert. Genau dort „verborgen“ liegt ein massives Erkenntnisproblem Das – aus Gründen! – oft professionell wegignoriert wird.

Wenn mir ein bestimmter (realer) CDO erzählt, sein größtes Problem sei das Geldausgeben, dann liegt das in seinem Fall nur bedingt an klammen Kassen. Gemeint sind in diesem Kontext unglaubliche, aus Bürger- und Steuerzahlersicht: unerträgliche bis zu zwei (2) Jahre, die es von der Erkenntnis „Wir brauchen da was!“ bis zur fertigen Vergabe dauert Ja, 24 Monate. Dass sich die Welt in dieser Zeit technologisch ein bis dreieinhalb Mal gedreht hat? Egal. Dass in dieser Spanne ein paar Aufwände entstehen, um solch eine Ausschreibung mühevoll durchzu-

Niemand will’s gewesen sein! Niemand hat es bös‘ gemeint, dass gelegentlich die Anschaffung von drei Notebooks mehr Aufwand (und Kosten) erzeugt, als hätte man sie sich handfertigen, anschließend vergolden lassen, auf den Mond geschossen und mit einem Rolls Royce von dort persönlich wieder abgeholt.

Leslie Czienienga, die damalige Geschäftsführerin von Prosoz, hat es 2023 bei eNRW in Neuss gesagt und per PPT an die Wand geworfen: „Die Verschleppung und Verweigerung von Digitalisierung ist demokratiegefährdend.“

Der ehemalige Chef einer Behörde (dessen bzw deren Namen ich aus Gründen nicht nennen kann) hat es im selben Jahr vor einem Design-Thinking-Training seinen Führungskräften sinngemäß mit-

fen. Andere Strukturen? Weniger Komplexität? Oder gar (Vorsicht, erneut ein Buzzword-Warnhinweis) eine neue Kultur um sich herum? Schon mehrfach ist in dieser Kolumne angeklungen, dass es genau diese Dinge mit K sind, die uns bei CDO-Events als wichtigste Hebel genannt werden: W Kultur (Fehler, Machen, Miteinander, Lernen), W Kommunikation (Vernetzung, No-more-Silos, Transparenz), W Komplexität (bitte eine gehörige Portion weniger davon und ein besserer Umgang damit an sehr vielen Stellen auf sehr vielen Ebenen).

Vielleicht ist das die eigentliche Rolle: Möglichmacher für Wandel, bei dem nicht alles perfekt sein muss, aber vieles besser werden kann. CDOs als Brückenbauer zwischen heute und übermorgen Als jene, die die Komfortzone liebevoll strecken, bis Neues möglich wird – nicht durch Druck, sondern durch Dialog.

Inzwischen ist der CDO-Zirkel keine Nische mehr Er ist Plattform. Resonanzraum Möglichkeitsraum Er zeigt: Es geht nicht um die eine Lösung, sondern um viele Gespräche. Nicht um das perfekte Modell, sondern um den echten Austausch. Und darum, sich nicht nur an Vorbildern zu orientieren, sondern selbst eines zu sein – für die eigene Organisation, für andere Kommunen, für die Idee eines modernen, lernenden Staates. Ja, verschleppte Digitalisierung kann die Demokratie gefährden. Und ebenso: Kluge Veränderungen als Basis für effizientere und effektivere Digitalisierung können die Demokratie stärken. In den vergangenen 15 Jahren, seitdem ich diese Dinge beobachten darf, hätte vieles schneller geschehen können – und müssen. Als Bürger und Steuerzahler habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es in den nächsten 15 Jahren besser wird. Dystopien finde ich doof Utopien haben den Makel, dass sie per Definition nie real werden Anspruchsvolle Zukunftsbilder und motivationsförderliche Szenarien zu entwerfen – und sie auch umzusetzen –, das finde ich richtig gut. Power to the Amtsstube. Power for the People. Let's go, CDO.

klar: Diese Rolle ist keine rein technologische Sie ist mindestens genauso moderativ, kommunikativ und transformativ. Vielleicht sollte man sagen: CDOs sind Chief Dialog Officers Oder Chief Druckpunkt-Ortende. Oder eben: Menschen mit Wirkungshunger, deren Aufgabe nicht selten darin besteht, Organisationen daran zu erinnern, dass Veränderung und Innovation nicht optional sind. Gerade weil so viele von diesen CDOs im Grunde eben auch Chief Change-, Chief Transformationund Chief Innovation Officers sind, die richtig viel bewegen – und noch einiges mehr bewegen könnten, wenn sie … ja, was eigentlich? Mehr Kohle zur Verfügung haben? Nee, siehe oben, ist schwierig auszugeben. Mehr Technik? Siehe oben, ist schwierig-langwierig zu beschaf-

Der Autor

Andreas Steffen ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des NEGZ, dort auch Co-Sprecher des CDO-Zirkels und beschäftigt sich seit 1996 mit Digitalisierung, Transformation und Innovation. Er ist Gründer und Managing Director von 5STEP und arbeitet als Strategieberater, Executive Coach und Moderator für Organisationen aus der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft.

CDO-Zirkel

Mehr Infos zum CDO-Zirkel gibt es auf der Seite des NEGZ.

Ministerium für Digitales – und sonst noch was?

Deutschland hat kein Erkenntnisproblem bei der Digitalisierung Vielmehr scheitern wir an verkrusteten Strukturen und dezentralen Parallelentwicklungen. Ein Aufruf an das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung, den zweiten Teil seines Namens zuerst anzugehen.

Zu einem funktionierenden Staat gehört auch eine verlässlich funktionierende Verwaltung Sie ist die Basis der Demokratie, der Garant für Rechtssicherheit in allen Lebenslagen. Nicht nur ich möchte dabei eine Verwaltung, die sich mit mir und meinen Anliegen befasst und nicht mit sich selber; die immer dann da ist, wenn ich sie benötige; die nicht immer wieder Unterlagen von mir einfordert, sondern weiß, was sie hat und wo; die mit „meinen“ Steuern sparsam umgeht, aber natürlich so viel Personal beschäftigt wie nötig.

Wir haben kein Erkenntnisproblem

Theoretisch alles ganz einfach Aber warum warten wir häufig so lange, bis wir zufriedenstellend „bedient“ werden? Weil es offensichtlich ein Missverhältnis in der öffentlichen Verwaltung von Bund, Ländern und Kommunen zwischen Aufgabenfülle und Beschäftigtenzahl gibt. Hundertausende Stellen im Öffentlichen Dienst (ÖD) sind mittlerweile unbesetzt, weil die Fachkräfte fehlen. Die demographische Entwicklung spricht dafür, dass diese Entwicklung immer rascher fortschreitet Zugleich bedingen immer mehr und immer komplexere gesetzliche Vorgaben, die nicht das Grundsätzliche regeln, sondern möglichst alle Einzelfälle, immer mehrPersonal.Und denken wir an unsere innere und äußere Sicherheit, an Bildung und Pflege: Personal fehlt überall. Ein scheinbar unauflösbares Dilemma. Und wie reagieren wir Bürger? Einfachgeduldig sein?Längerwarten? Die zunehmende Aggression in den Bürgerämtern und anderswo spricht eine andere Sprache

Wir sind „verwöhnt“ und wissen, wie zum Beispiel Amazon 24/7 arbeitet und fragen uns: Warum funktioniert das nicht auch in der Öffentlichen Verwaltung?

Was können wir in und mit der Verwaltung tun?

Nahezu reflexartig wird als erstes immer noch und quer durch alle Fachbereiche nach mehr Personal gerufen. Aber wo soll „das Mehr“ herkommen? Da könnte gezielte Werbungfürattraktive(re)Arbeitsbedingungen ein Ansatz sein. Nur problematisch, dass derartige Employer-Branding-Kampagnen aktuell überall (und nicht nur, aber auch) im öffentlichen Dienst laufen und so manches Mal eher

zu „Heldenklau“ führen, zu einer Entsolidarisierung innerhalb der Verwaltungs-„Familie“. Die Arbeit des Einzelnen weiter zu verdichten, ginge bis zu einem bestimmten Punkt Aber dieser Punkt ist bereits überschritten, der im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen hoheKrankenstand im ÖD ist mehr als ein Indiz dafür Dann senken wir doch das Qualitätsniveau! Aber wollen wir als Bürger größere KiTa-Gruppen oder Schulklassen? Akzeptieren wir das Absenken der Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten? Und noch weniger Pflegekräfte?

Also starten wir endlich mit Aufgabenkritik! Eine schon seit den 90er Jahren des vergangenen

Prof. Dr. med. Andreas MeyerFalcke ist CIO NRW a.D., Beigeordneter der Landeshauptstadt Düsseldorf a.D. und Verbandsvorsteher der ITK-R, der IT-Tochter der Kommunen im Rheinland, a.D.

Jahrhunderts immer wiederkehrende Forderung – die letztlich aber immer wieder an den Beharrungskräften der jeweiligen Fachschaften und Interessenvertretungen scheitert Und was ist mit Entbürokratisierung? Wenn das Abschaffen bestehender Regelungen nicht nur nach deren Zahl, sondern auch an ihrer bürokratischen Nicht-mehr-Wirkung gemessen würde, und die Zahl neugeschaffener Regelungen entsprechend kleiner würde, wäre das ein guter Ansatz.

Die Zeit ist reif: Vom Baum der Erkenntnis muss Deutschland mit Blick auf den Stand der Digitalisierung nicht mehr essen.

Kein Problem mit der Digitalisierung

Schon seit einiger Zeit wird uns die Lösung für alle unsere Herausforderungen versprochen: Wir digitalisieren! Ein guter Ansatz, denn die Wahrheit ist: Wir haben in Deutschland kein Problem mit der Digitalisierung.Aberwarumdauert es dann so lange? Schließlich haben wir doch tausende von ITund Digitalisierungsexperten in Deutschland alleine im ÖD von Bund, Ländern, Kommunen und Kammern, bei öffentlichen ITDienstleistern – und noch viel mehr in Unternehmen und bei Beratern, die alle hochprofessionell arbeiten; die wissen, wie man komplexe rechtliche Vorgaben in „Einsen und Nullen“ übersetzt –und dies schon seit mindestens 25 Jahren tun.

Genau da liegt aber eine der Ursachen für den so langsamen Fortschritt in Sachen Digitalisierung. In den Strukturen: Bund, 16 Länder, rund 11 000 Kommunen (mit hunderten Ministerien und hundertausenden kommunalen Fachbereichen) In einem Grundgesetz, das „nur“ Bund und Länder kennt, und Landesverfassungen, in denen die kommunale Selbstverwaltung festgeschrieben ist. Stadtstaaten, in denen der Ministerpräsident zugleich Oberbürgermeister ist, und Flächenstaaten, in denen es sehr viele (Ober-)Bürgermeister und Landräte gibt, die in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich schon lange vor der Gründung des ITPlanungsrates (und erst recht lange vor der Digitalministerkonferenz) erfolgreich einzelne digitale Projekte umgesetzt haben Nur eben parallel zueinander und keiner gemeinsamen Vision folgend. Genau deshalb sind wir gut in der Elektrifizierung einzelner Bestandteile von Verwaltungsleistungen. Aber von echter digitaler Transformation, von einer durchgängigen Digitalisierung von Verwaltungsleistungen, sind wir noch weit entfernt; und hier sprechen wir „nur“ über die Digitalisierung von Leistungen der Verwaltung für die Bürger. Die ebenso wichtige BinnenDigitalisierung, also der internen Abläufe (E-Akte, Wissensmanagement, Kompetenzförderung usw.) oder Smart-City-Anwendungen, bleiben dabei noch außen vor.

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3. Juli 2025

Open Source live: Best Practices & neue Impulse 15 Jahre Expertise in der öffentlichen Verwaltung

eGovernment Summit 2025

Umbrüche und Chance zur Neugestaltung

Am 29. /30 April trafen sich Expertinnen und Experten aus Verwaltung und Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zum eGovernment Summit in Heidelberg Das Treffen fiel in eine Zeit der Umbrüche, das spiegelte sich auch in den Vorträgen und intensiven Diskussionen.

Gastgeberland des eGovernment Summit war in diesem Jahr BadenWürttemberg. Stefan Krebs, Ministerialdirektor und CIO/CDO des Landes, eröffnete die Veranstaltung und stellte den badenwürttembergischen Weg zur Digitalisierung vor.

Der eGovernment Summit war und ist ein Vertrauensraum, um sich auszutauschen und Ideen zur Diskussion zu stellen. Um Abkapselung oder Selbstbespiegelung geht es dabei jedoch nicht. Die großen Umbrüche, die unsere Gegenwart prägen, wie Krieg, der Rückzug der USA und das Ende der liberalen Weltordnung, waren bei den Gesprächen sehr präsent. Sicherheitsund Wirtschaftslage mögen zunächst verwaltungsexterne Themen sein, tatsächlich aber machen sie eine handlungsfähige Verwaltung dringender denn je Daher waren in diesem Jahr auch mehrere externe Redner geladen, die aus Sicht der Wissenschaft und Wirtschaft berichteten.

Prof Dr Henrik Müller vom Lehrstuhl für Wirtschaftspolitischen Journalismus der TU Dortmund sprach in seiner Impulskeynote „Die Deutschland-Wende – wie bekommen wir das Land wieder flott?“ von der größten Transformation seit dem 2. Weltkrieg Er erläuterte das „Unsicherheitsbarometer“ und Analysen zur Strukturkrise und zeigte Lösungsansätze auf: mehr Arbeit, mehr Kapital und Investition in geistiges Eigentum.

Es braucht Mut und Veränderungsbedürfnis

Mit ihrem Impulsstatement „Aller Erkenntnis zum Trotz" setzte sich Carola Heilemann-Jeschke, CIO der Freien Hansestadt Bremen, eindringlich mit der Frage auseinander, warum wir in der so dringend nötigen Verwaltungsmodernisierung noch immer viel zu wenig umsetzen Die Welt so zu sehen, wie sie ist, erfordere großen Mut, sagte sie. Um ins Handeln zu kommen, brauche es zudem ein wirkliches Veränderungsbedürfnis.

„Wir müssen uns etwas trauen“, bekräftigte auch Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung RheinlandPfalz. In seinem Impulsbeitrag widmete er sich der Frage, wie Digitalisierung die Demokratie stärkt. Welche Rolle kann das Sondervermögen für ein Infrastrukturpaket bei der Verwaltungsdigitalisierung spielen? Bereits im Vorfeld hatte Ernst Bürger, IT-Beauftragter im

Ministerium der Justiz und für Digitalisierung des Landes Brandenburg, den Wunsch geäußert, dass auf diesem Weg „eine souveräne und resiliente IT-Infrastruktur für die gesamte deutsche Verwaltung entsteht, die uns besser und unabhängiger macht“. In seinem Impulsstatement „Das Infrastrukturpaket Digitalisierung des Bundes – was die Länder liefern müssen“,

hätten die Wenigsten, sagte Prof. Dr Dr Björn Niehaves, Informatikprofessor an der Universität Bremen und GovTech-Beauftragter des Senators für Finanzen der Freien Hansestadt Bremen

Es sei wichtig zu verstehen, dass „KI nicht einfach eine neue Art der Software ist“, betonte Dr. Hans Michael Strepp, Ministerialdirektor und Amtschef im Bayerischen

tungen getestet würden, befand Adrian Gelep, Geschäftsführer der DigitalAgentur Brandenburg Doch müsse nun nicht jedes Land noch etwas Neues erfinden. Er mahnte außerdem, nicht zunächst nach allen nur denkbaren Anwendungen zu suchen, sondern besser mit konkreten Projekten zu beginnen, bei denen ein KI-Einsatz sinnvoll sei, etwa als Unterstützung bei EfALeistungen Vertieft wurde das Thema auch im Rahmen der anschließenden Roundtable-Gespräche Prof Dr Dr Björn Niehaves erläuterte anhand von Studienergebnissen, welche Mehrwerte durch künstliche Intelligenz bereits heute messbar sind Die inzwischen verbreitete Nutzung von Chatbots sei nur die erste Stufe, als nächstes stehe die Prozessoptimierung mit Hilfe von KI an und in der dritten Stufe dann die Entwicklung eigener KI-Anwendungen in Low-Code-Umgebungen (s. Seite 8) Auch der zweite Veranstaltungstag begann mit

führte er die Idee näher aus. Dienste sinnvoll bündeln statt mehrfach zu entwickeln – das ist auch auf kommunaler Ebene sinnvoll: Sachsen-Anhalt bietet zentrale ServiceAngebote – und viele Kommunen wollen dabei sein CIO Bernd Schlömer, Staatssekretär und Beauftragter der Landesregierung für Informations- und Kommunikationstechnologie im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, stellte das Projekt vor.

FITKO-Präsident Dr André Göbel sprach über die „Hausaufgaben föderale IT-Architektur“ Der bislang unabgestimmten Entwicklung der Basisinfrastruktur in der Verwaltung stellte er das Zielbild einer föderalen Plattform-Architektur gegenüber und beschrieb den Weg zur „Deutschland-Architektur“. NachdenÜberlegungenzuStruktur und Strategie stellte sich in der Podiumsdiskussion die Frage nach der Umsetzung. Worauf kommt es an, wenn neue Projekte erfolgreich sein sollen, und wie gelingt es, die Mitarbeitenden zu begeistern? Wer nun einen Best-Practice-Reigen erwartet hatte, wurde überrascht Moderatorin Sabine Smentek fragte nämlich, in Anlehnung an die Idee der FuckUp Nights, explizit nach Projekten, die scheiterten –und was sich daraus lernen lässt Und was die Mitarbeitenden angeht, stand auch in der anschließenden Fragerunde die KI-Anwendung im Fokus. Angst vor KI oder davor, durch KI ersetzt zu werden,

Staatsministerium für Digitales Mit Hilfe von KI könnten Mitarbeitende wieder eine Fähigkeit lernen, die über Jahre in den Verwaltungen eher nicht gefördert wurde: Kreativität.

KI in der Praxis

Die Diskussion leitete somit direkt über zum nächsten Themenblock „KI und Praxis“. Prof. Dr. Christian Djeffal, Rechtswissenschaftler und Professor für Recht, Wissenschaft und Technologie an der TU München, skizzierte zunächst in seiner Impulskeynote den aktuellen Stand und die wichtigsten Entwicklungen; anschließend berichteten Teilnehmende von den Erfahrungen in ihren Bundesländern „Wie Baden-Württemberg zum KILänd wird“, erläuterte Daniela Sauter, Projektleiterin beim zentralen Landesdienstleister BITBW. Sie ging dabei insbesondere auf die Pläne zum Verwaltungsassistenten F13 ein, der sich derzeit im Early Adopter Rollout befindet. Dr Horst Baier, CIO in Niedersachsen, konnte mit einem Erfahrungsbericht aus der KI-Werkstatt Niedersachsen aufwarten. Das Land testet mehrere Ansätze, von LLMoin bis Copilot, und lernt daraus Zu den Herausforderungen gehörten zum Beispiel die hohen Kosten für große Sprachmodelle –kleine Modelle für spezielle Fragestellungen seien effizienter

Es sei gut, dass gleich mehrere KIAssistenzsysteme in den Verwal-

pulsstatement sprach sie über „Chancen und Herausforderungen der Cloud-Transformation im föderalen Kontext“ Dabei erläuterte sie nicht nur die hessische Herangehensweise, sondern brachte auch einen neuen Blickwinkel ein: Sie stellte Lösungen aus anderen Ländern vor, wie etwa den Polo Strategico Nazionale in Italien oder die G-Cloud UK. Wie die Cloud-Strategie in Wien aussieht, berichtete anschließend der CIO der Stadt, Klemens Himpele. Auf viel Interesse in der folgenden Q&A-Session stieß auch Dr Hakke Hansen von der SPRIND – Bundesagentur für Sprunginnovationen mit seinem Vortrag zu „Law as Code“.

Neustaat resilient

einem Blick auf die Wirtschaft Marc Danneberg, Leiter Public Sector des Bitkom e V., machte mit seiner Impulskeynote deutlich: Digitale Verwaltung als Standortfaktor ist längst kein „Nice to Have" mehr Bei Diskussionen zur Verwaltungsdigitalisierung stehen oft Bürgerinnen und Bürgern im Fokus. Als Zielgruppe sehr wichtig, haben sie jedoch im Schnitt eher selten Kontakt mit der Verwaltung. Anders die Unternehmen, deren Verwaltungskontakte sind nicht nur weit häufiger, sondern auch komplexer. Entsprechend werde fehlende Digitalisierung der Verwaltung auch als ein Bremsklotz für die Digitalisierung in den Unternehmen erlebt, wie Erhebungen des Bitkom zeigten Gemeinsam mit Dr Gregor Költzsch, Vorstand der ]init[ AG, ging Marc Danneberg den Fragen nach, wie die Wirtschaft die digitalen Angebote der Verwaltung bewertet und wie die nächsten Schritte aussehen sollten Großes Interesse bestehe etwa an einem automatisierten Datenaustausch Einen Überblick, wie weit die Umsetzung der Verwaltungsleistungen für Unternehmen vorangekommen ist, verspricht eine neue Studie, die beim Zukunftskongress Staat & Verwaltung vorgestellt werden soll. Neu in der Runde war Louisa Solonar-Unterasinger, seit April dieses Jahres CIO und Bevollmächtigte der Hessischen Landesregierung für E-Government und Informationstechnologie In ihrem Im-

Schließlich das große Thema Resilienz: „Europas Zukunft nach dem Ende der liberalen Weltordnung“ – mit dieser sehr ernsten Frage beschäftigte sich PD Dr Frank Sauer von der Universität der Bundeswehr München in seiner Keynote Er analysierte die Bedrohung und die Sicherheitskrise, in der sich Europa nach dem Ukrainekrieg und dem Rückzug der USA befindet –es wurde sehr still im Raum. Sauer zeigte aber auch auf, welche Hebel Europa durch die Nutzung neuer Technologien noch hat. Wichtig sei zudem eine Gesamtverteidigung, die über eine militärische Wehrhaftigkeit hinausgehe, da parallel Klimaextreme zunähmen. Denn am Ende ist es „egal, warum der Strom ausfällt“ Diesen Aspekt des zu lang vernachlässigten Katastrophenschutzes griff auch Peter Adelskamp, CDO der Stadt Essen, in seinem Statement auf. Sabine Griebsch (GovMind) stellte das Konzept „Kooperative Resilienz –Ansatz zur Stärkung staatlicher Cyberresilienz“ vor In den abschließenden Roundtables wurden die Themen vertieft. In der von Prof SauermoderiertenGesprächsrunde ging es u a. um die Frage: Braucht eine nach innen wie außen wehrhafte Demokratie eine Dienst- oder Wehrpflicht?

Insgesamt war der 18 eGovernment Summit geprägt von intensiven Diskussionen und vermittelte klare Analysen, zugleich aber auch Hoffnung durch die Chancen der Neugestaltung.

Auch Baden-Württembergs CIO/ CDO Stefan Krebs zog ein positives Fazit: Es freue ihn, „dass BadenWürttemberg 2025 gastgebendes Land für zahlreiche Gestalterinnen und Gestalter des digitalen Wandels im Rahmen des eGovernment Summit war“ Im schönen Heidelberg habe man einmal mehr gezeigt: „Digitalisierung ist Teamwork In innovativen Impulsen und Diskussionen haben wir uns mit aktuellen Themen rund um KI, digitale Transformation, Souveränität und Cybersicherheit befasst sowie Best Practices ausgetauscht. Gemeinsam bringen wir das Land digital voran.“ nh

Impressionen

vom eGovernment Summit finden Sie in der Bildergalerie auf unserer Website: [ voge.ly/Bildergalerie ]

Paneldiskussion beim 18. eGovernment Summit „Neustaat digital: souverän, resilient, bürgernah“.

18. Juni 2025

CityLAB

Sommerkonferenz

2025

Mitte Juni findet die mittlerweile sechste Sommerkonferenz des CityLAB Berlin statt Im Mittelpunkt stehen Themen wie Verwaltungsdigitalisierung und -innovation sowie Smart City

Im vergangenen Jahr war die CityLAB Sommerkonferenz mit über 700 Gästen und über 70 Speakern ein großer Erfolg Dieses Jahr geht es am 18. Juni an anderer Stelle – im Umweltforum in Friedrichshain – wieder los: spannende Keynotes, Paneldiskussionen und Workshops rund um die Digitalisierung. Genug Diskussionsstoff also vor und nach den Vorträgen zu Verwaltungsinnovation, Smart City und einer gemeinwohlorien-

Überblick

Die Sommerkonferenz 2024 fand gegenüber der Marienkirche in Berlin-Mitte statt. ©

Öffnungszeiten:

9 bis 22 Uhr

Abendprogramm ab 17 Uhr

Veranstalter/Kontakt: CityLAB Berlin / soko@ts.berlin

Eintrittspreise: kostenlos; eine Registrierung ist erforderlich. [ voge.ly/citylab-sommerkonferenz-2025 ]

25. bis 27. Juni 2025

tierten Stadtentwicklung Zur diesjährigen Sommerkonferenz werden Speaker wie Ann Cathrin Riedel, Geschäftsführerin von NExT e.V., Ulf Buermeyer, Co-Founder des Politik-Podcasts „Lage der Nation“, und Lou Downe, Autorin des Bestsellers Good Services, erwartet. Weitere wichtige Verwaltungsentscheidende besuchen das Event beispielsweise aus dem Stadtrat Frankfurt am Main, dem Landesbetrieb IT.NRW oder aus

Wiesbaden und Mönchengladbach Außerdem ist das mobile Innovationszentrum, das Kiezlabor, wieder vor Ort verfügbar. Neu in diesem Jahr ist allerdings das Kiezlabor-Lastenrad, welches vor allem für kurze Touren und zum Erkunden neuer Standorte eingesetzt wird Auf dem Event-Gelände bietet es Raum für Ideen und Projekte – ausgestattet mit KITools, Stadtmöbeln und dem Meinungsautomaten se

Hauptstadtkongress 2025

Vier Monate nach der Bundestagswahl werden viele neue und bekannte Politiker bei der jährlichen Veranstaltung in der Messe Berlin erwartet. Darunter sind auch Vertreter und Speaker aus den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Kliniken, Medizin, Pflege, Wissenschaft und Krankenkassen.

Auf dem Hauptstadtkongress (HSK) geht es besonders um den stationären Sektor Doch die Klinikreform stellt Ärztinnen und Ärzte gerade auch im ambulanten Bereich vor große Herausforderungen Mit der Veranstaltungsreihe „Ärzte Zeitung Debatte“ wird den Niedergelassenen Raum zum Austausch gegeben. In Berlin kommen mehr als 400 Referenten aus dem Gesundheitswesen und diskutieren in vier Fachkongressen über zentrale Herausforderungen und Lösungen: Hauptstadtforum Gesundheitspolitik: offen für alle Teilnehmer. Schwerpunktliegtaufdenaktuellen gesundheits- und gesellschaftspolitischen Entwicklungen, wie der ePA, der neuen Regierung und ihrer Ausgabenpolitik, dem Leitsatz

„Gesundheitspolitik ist Ländersache“, Arzneimittel-Innovationen, dem Medizinforschungsgesetz sowie einem eigenen Versorgungsbereich für die Altersmedizin. Gesundheitsmanagementkongress: Austausch zwischen Unternehmern, Managern, Gesundheitsanbietern, Krankenkassen und Vertretern aus Politik und Verbänden Programm-Themen sind z. B Zahlungsfähigkeit, Geschäftsmodelle, Strategien zum Erwerb von Fachkräften, digitale Systeme und KI in der Gesundheitsversorgung, Pilotprojekte in der ambulanten Versorgung, Krankenhausreform und Notfallversorgung. Pflegemanagementkongress: fachliche und politische Ausrichtung –von stationär bis ambulant; von Kranken- bis Altenpflege.

Forum Medizin und Innovationen:

Im Mittelpunkt stehen die aktuellen und zukünftigen Aufgaben von Ärzten als Heiler, Manager und Berater. Die Themen drehen sich um intelligente Praxen, Lösungen für den Fachkräftemangel, Möglichkeiten und Grenzen der KI in der medizinischen Praxis, Cyberattacken, Auswirkungen der Krankenhausreform, Innovationen und Blaupausen se

Überblick

Hauptstadtkongress 2025 25. bis 27. Juni 2025 hub27 (Messe Berlin) Jafféstr. 2 14055 Berlin

Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr (Tag 1) 9 bis 17.30 Uhr (Tag 2) 9 bis 13.15 (Tag 3)

Veranstalter/Kontakt: WISO S. E. Consulting GmbH / wiso-consulting.de

Eintrittspreise: 865 Euro / ein Tag kostet 345 Euro. Für den Besuch bestimmter Veranstaltungen oder nur des Ausstellungsforums gilt ein anderer Tarif. [ hauptstadtkongress.de ]

Termine kompakt

Nationaler Fachkongress Telemedizin

Die Veranstaltung fokussiert sich in diesem Jahr auf die Krankenhausreform und die breite Nutzung von Telemonitoring. Die Teilnahme am 11. Juni (Science Slam und Networking) ist frei: Nach den Arbeitsgruppen am Vormittag präsentieren hier die Finalisten des Telemedizinpreises ihre Projekte.Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed).

11. bis 12. Juni 2025 Kaiserin-Friedrich-Haus

Robert-Koch-Platz 7 10115 Berlin

telemedizinkongress.de

289 Euro Mitglieder der DGTelemed: 249 Euro Studierende: 150 Euro

Bayerisches Anwenderforum

Das Event rund um Digitalisierung, eGovernment und Verwaltungsmodernisierung dreht sich um Prozessdigitalisierung, KI in der Verwaltung sowie Low- und No-Code-Plattformen. Die Schirmherrschaft übernimmt auch in diesem Jahr wieder Dr Fabian Mehring, Bayerischer Staatsminister für Digitales. Ziel des Anwenderforums ist es, gemeinsam mit Ideen und Lösungen die Weichen für eine zukunftsfähige öffentliche Verwaltung zu stellen. Veranstalter ist die Infora GmbH.

16. bis 17. Juli 2025

IHK für München und Oberbayern

Max-Joseph-Str 2 80333 München

Öffentliche Verwaltung: kostenfrei Privatwirtschaft: 429 Euro, zzgl. MwSt.

bayerisches-anwenderforum.de

E-Rechnungsgipfel 2025

Unter dem Motto „Einführung und Umsetzung der E-Rechnung“ findet der 12. Gipfel in Berlin statt und behandelt die aktuellen Entwicklungen zur Einführung der E-Rechnung in Deutschland und Europa. Dazu werden Praxiserfahrungen und Strategien vorgestellt. Vor Ort finden eine Fachtagung, das Solution Forum, eine Fachausstellung und ein Workshop statt Veranstalter ist die Vereon AG.

23. bis 25. Juni 2025 Pullman Berlin Schweizerhof Budapester Str. 25 10787 Berlin

e-rechnungsgipfel.de

Workshop + Fachtagung: 2.495 Euro

Nur Fachtagung: 2.195 Euro Sondertarif für Rechnungsversender und -empfänger.

Online finden Sie eine aktuelle Übersicht über wichtige Veranstaltungen der nächsten Zeit unter: egovernment.de/szene/

Lösungspartner

STACKIT bietet souveräne Lösungen für hochregulierte Bereiche mit besonderem Anspruch an Datenschutz & Sicherheit und ist bezugsfähig über die Mitglieder der govdigital. Das Portfolio umfasst neben klassischen Cloud- & Colocation-Lösungen auch umfassende Beratung & Migrationsunterstützung.

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KOMPLETT-DIENSTLEISTER

AKDB

Hansastraße 12-16, 80686 München Tel. 089/5903-1533 Fax 089/5903-1845 presse@akdb.de www.akdb.de

Der Marktführer für kommunale Software: Die AKDB bietet Entwicklung, Pflege und Vertrieb qualifizierter Lösungen für alle Bereiche der Kommunalverwaltung. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Das BürgerservicePortal ist die bundesweit modernste und reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Online-Verwaltungsdienste

Governikus KG

Ansprechpartner: Stefan Rauner

Die Governikus KG ist ein führender Anbieter von ITLösungen für den gesamten Zyklus elektronischer Kommunikation von der Authentisierung über den sicheren Datentransport bis hin zur Beweissicherung elektronischer Daten. Gesetzeskonformität, Sicherheit und Innovation stehen für das in Deutschland und EU agierende Unternehmen im Vordergrund.

Hochschulring 4 28359 Bremen Tel. 0421/20495-0 Fax 0421/20495-11 kontakt@governikus.de www.governikus.de

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Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz hat sich Prosoz in den zurückliegenden 35 Jahren vom Softwarehersteller für Kommunen zum Komplettlösungsanbieter in den Bereichen Soziales, Jugend sowie Bauen und Umwelt entwickelt. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.

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Ansprechpartner: Martina Diederich Heidelberger Straße 6 64283 Damstadt Tel. 06151/3600808 vertrieb@saascom.de www.saascom.de www.civento.de

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Ansprechpartnerin: Christin Rehbein Boxhagener Str. 80 10245 Berlin Tel.: +49 30 233 2012 105 marketing@syseleven.de www.syseleven.de

SysEleven GmbH, eine Tochter der secunet, betreut 500+ Kunden im DACH-Markt und bietet Cloud- und Kubernetes Managed Services, darunter die OpenStack Cloud und „MetaKube“. Als CNCF-Mitglied und zertifizierter Kubernetes Provider legt SysEleven Wert auf Datenschutz und hostet in nachhaltigen Rechenzentren.

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Interoperabilität

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Datensouveränität

Smart Government

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Change Management

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Ende-zu-Ende-Digitalisierung

Vergabemanagement

Kompetenzentwicklung

Abhängigkeiten im Public Sector

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland steht an einem kritischen Wendepunkt Während politische Initiativen und die Digitalisierungsstrategien der Bundesregierung ambitionierte Ziele setzen, offenbart sich bei genauerer Betrachtung der software- wie hardwareseitigen Ausstattung der öffentlichen Verwaltung eine grundlegende Problematik: Die Abhängigkeit von ausländischen Technologien und Dienstleistungen.

Wenngleich die Digitalisierung der deutschen Verwaltung immer schneller voranschreitet und mittlerweile ein eigenständiges Bundesministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung gegründet wurde, sind uns viele andere (europäische) Länder mehrere Entwicklungsschritte voraus. Laut aktuellen Erhebungen verwendet die überwiegende Mehrheit (90 Prozent) der deutschen Verwaltungen digitale Endgeräte aus dem Ausland und etwa drei Viertel der Behörden und Kommunen verlassen sich auf ausländische SoftwareBausteine. Bei der Integration dieser Technologien in bestehende digitale Prozesse bestehen jedoch erhebliche Defizite Dabei fällt auf, dass die digitale Infrastruktur deutscher Behörden zu großen Teilen auf importierten Technologien von Hyperscalern wie Microsoft, Amazons AWS oder Oracle basieren. Dies wirft grundlegende Fragen zur digitalen Souveränität auf.

Sind wir abhängig von Importen?

Die aktuelle Bitkom-Studie zur digitalen Souveränität zeichnet ein frappierendes Bild Lediglich vier von einhundert Behörden und Kommunen verwenden ausschließlich digitale Services und Technologien, die aus dem Inland stammen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass 96 Prozent der Einrichtungen sich auf digitale Leistungen aus dem Ausland verlassen. Am häufigsten werden – laut den Autorinnen und Autoren der Studie – Leistungen aus dem europäischen Ausland verwendet Auf dem zweiten Platz befinden sich Infrastruktur und Services aus den Vereinigten Staaten und auf dem dritten Platz rangieren Lösungen aus dem Reich der Mitte Diese hohe Abhängigkeit könnte – wie in der Studie skizziert – zu einer prekären Situation führen, in der etwa die Hälfte aller der Organisationen höchstens ein Jahr ohne ausländische Digitalimporte überstehen könnten.

Für die öffentliche Verwaltung ist diese Abhängigkeit insbesondere deswegen als kritisch einzustufen, da hoheitliche Aufgaben und der Schutz sensibler Bürgerdaten stets im Mittelpunkt ihres alltäglichen Handelns stehen. Die öffentliche Verwaltung benötigt nicht nur funktionierende digitale Werkzeu-

doppeltes Risiko. Einerseits muss sich auf importierte Technologien verlassen werden können, andererseits sind vor allem hochsensible Bereiche wie die Cybersicherheit – Lösungen in diesem Bereich werden zu rund 72 Prozent aus dem Ausland importiert – für die Verwaltung unverzichtbar. Dazu muss

betrachtet Nur ein Viertel aller Studienteilnehmer vertraut diesen demnach vollständig. Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit zeigen jedoch, dass das blinde Vertrauen auch in etablierte Organisationen wie Microsoft und deren Produkte kurzsichtig sein kann. Dem Chefankläger des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag (IStGH), Karim Khan, wurde von den Redmondern beispielsweise das E-Mail-Postfach gesperrt Dem vorausgegangen war ein Erlass des US-Präsidenten Trump, der dadurch einen Haftbefehl gegen den israelischen Premierminister Netanjahu und dessen früheren Verteidigungsminister Gallant aufgehoben wissen wollte.

ge, sondern muss auch zu jedem Zeitpunkt deren Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit gewährleisten können.

Schlüsseltechnologien als strategische Ressource

Besonders problematisch ist laut der Bitkom-Studie die Abhängigkeit bei der grundlegenden digitalen Infrastruktur. Knapp zwei Drittel der befragten Kommunen und Behörden gaben an, dass 5GKomponenten, wie sie etwa im Smart-City-Kontext Einsatz finden, oder grundlegende KI-Komponenten (Stichwort ChatGPT) nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken sind. Für die Verwaltungsdigitalisierung bedeutet dies ein

gesagt werden, dass inländische Eigenentwicklungen finanziell und personell kaum zu stemmen sind.

Die geopolitische Dimension

Die technologische Abhängigkeit hat neben einer infrastrukturellen auch eine geopolitische Komponente. Die Umfrage des Bitkom stellt fest, dass das Vertrauen deutscher Behörden und Kommunen in internationale Partner stark variiert Genießen beispielsweise EULänder ein sehr hohes Vertrauensniveau, vertraut lediglich einer von zwei Befragten Lösungen aus den USA. Chinesische Produkte aus dem technischen Sektor werden in diesem Kontext am kritischsten

Dieses Verhalten von Microsoft könnte als Weckruf für eine umfassende digitale Souveränität angesehen werden Schließlich verlassen sich viele Unternehmen, Behörden und Kommunen auf die Lösungen des Branchenprimus. Die Verwaltung muss sich auf die eingesetzten Tools verlassen können und operabel bleiben – unabhängig von internationalen Spannungen und möglichen Handelsrestriktionen.

Strategien für mehr digitale Souveränität

Digitale Souveränität ist wichtiger denn je Um sie zu verbessern, werden in der ÖV folgende Ansätze bereits erfolgreich gefahren:

W Diversifizierung der Lieferanten:

59 Prozent der befragten Unternehmen und Behörden haben bereits ihre digitalen Lieferketten diversifiziert, um einseitige Abhängigkeiten zu reduzieren.

W Aufbau strategischer Reserven: 42 Prozent haben ihre digitalen Lagerbestände (Software-Lizenzen oder Dienstgeräte) vergrößert, um künftige Lieferengpässe besser überbrücken zu können.

W Implementierung von Risikomanagement: Etwas mehr als ein Viertel der Befragten haben in ihrem Haus spezielle Risikomanagement-Systeme eingeführt, um technologische Abhängigkeiten systematisch zu erfassen und nachhaltig zu minimieren. Doch ist das genug? Für die öffentliche Verwaltung bieten sich darüber hinaus spezifische Ansätze an, die allesamt weniger bequem sind als Lösungen „von der Stange“, aber langfristig Abhängigkeiten signifikant reduzieren können. Dazu benennt die Bitkom-Studie unter anderem anderem:

W Open-Source-Strategien: Durch den Einsatz offener Standards und Schnittstellen könnte die Verwaltung ihre Abhängigkeit von proprietären Lösungen reduzieren.

W Europäische Kooperationen: 92 Prozent der exportierenden deutschen Unternehmen liefern digitale Technologien in die EU. Diese europäische Dimension biete laut den Autoren der Studie Chancen für gemeinsame Entwicklungen im Verwaltungsbereich.

W Aufbau hausinterner Kompetenzen: Das gezielte Ertüchtigen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Digitalkompetenzen kann in der öffentlichen Verwaltung langfristig die Abhängigkeit von externen Dienstleistern reduzieren.

Die Studienautoren sind sich sicher, dass digitale Souveränität zum zentralen Leitprinzip der Verwaltungsdigitalisierung werden muss. Nicht als Selbstzweck, sondern vielmehr als Grundvoraussetzung für eine bürgernahe, resiliente und zukunftsfähige Verwaltung, die unabhängig ist von der Willkür Einzelner jk

Weitere Informationen

Zur Studie im Volltext gelangen Sie über die offizielle Webseite des Bitkom.

[ voge.ly/Digital_Souverän_2025 ]

Die nächste Ausgabe der eGovernment erscheint am Montag, den 30. Juni 2025.

Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema Digital Education

Anzeigenschluss ist der 16. Juni 2025.

Anzeigenhotline: 0821/2177-212

Digitale Souveränität

Digitales Signieren und Siegeln

Flexibel, integriert und zukunftssicher für die öffentliche Verwaltung

Der Schritt hin zur Digitalisierung und weg vom Herumreichen der Unterschriftenmappen in der öffentlichen Verwaltung ist längst getan – nur damit steigen die Anforderungen an rechtssichere, medienbruchfreie Prozesse. Digitale Signaturen und Siegel sind dabei essenzielle Bausteine für effiziente Workflows

Neben der flexiblen und intuitiven Weboberfläche, können elektronische Signaturen und Siegel dank unserer zukunftssicheren APISchnittstelle alternativ über bestehende Fachverfahren, DMS-Systemen oder ERP-Lösungen reibungslos angebracht werden Dies gewährleistet einen durchgängigen, medienbruchfreien Prozessablauf und erhöht die Effizienz der täglichen Verwaltungsarbeit. Die Integration unterstützt verschiedene Standards und ermöglicht eine flexible Anpassung an individuelle Anforderungen:

Interoperabilität, Skalierbarkeit und medienbruchfreie Prozessgestaltung

Partnerschaft für eine ganzheitliche Digitalisierung

Mit Blick auf die Bereiche Dokumentenmanagement, Enterprise Content Management und elektronischer Aktenführung haben wir Lösungen entwickelt, die optimal auf die Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung abgestimmt sind. Mit zwei Vertrauensdiensteanbietern schöpfen wir die Potentiale voll aus: DATA Sign, die Signaturund Siegelplattform von Governikus ist bereits an zwei Anbieter von qualifizierten Vertrauensdienste (QVDA) angebunden: Dem Bank-Verlag und der D-Trust, welche beide seit einigen Jahren

eng mit Governikus zusammenarbeiten Mit dem Bank-Verlag und D-Trust werden die beiden deutschen QVDA unterstützt, die derzeit die Möglichkeiten qualifizierter Fernsiegel für öffentliche Stellen in Deutschland anbieten. Damit ermöglicht DATA Sign die Nutzung relevanter Siegel- und Signaturangebote im Sinne einer Anbieteragnostik und stellt folglich keine Einzellösung dar Außerdem beabsichtigt DATA Sign auch zukünftig alle deutschsprachigen, relevanten Vertrauensdiensteanbieter zu unterstützen.

Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit vereint: Governikus DATA Sign

Die Signatur- und Siegelplattform DATA Sign erlaubt Verwaltungsmitarbeitenden ein medienbruchfreies Arbeiten und fügt sich nahtlos in bestehende Geschäftsprozesse ein Angefangen beim Signier- oder Siegelprozess rundet das Feature „Validierung“ die Anwendung ab: Wenn Mitarbeitende ein oder mehrere signierte und gesiegelte Dokumente erhalten,

können sie diese einfach in der Webanwendung überprüfen. Dabei verlässt das Dokument nicht die eigene Infrastruktur und sie erhalten im Anschluss die Ergebnisse des detaillierten Prüfprotokolls in einer kurzen Zusammenfassung samt einer endanwenderfreundlichen Empfehlung zur Einstufung (z B. „rechtssicher“ bzw. „nur für interne Verwendung“) Governikus DATA Sign dient als Basisdienst in der landesinternen Verwaltung und Infrastruktur und bietet eine ganzheitliche Lösung für viele Fachszenarien und anwendungen.

Weitere Informationen

Über die offizielle Webseite von Governikus können Sie ein kostenfreies Whitepaper über die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Governikus DATA Sign erhalten. [ governikus.de/produkte/data-sign ]

Prosoz-Formularlösungen

Realisieren Sie Online-Services mit digitalem Mehrwert fürIhreVerwaltung.

• Schlüsselfertige Online-Formulare fürzahlreicheAntragsanlässe

• Umfassendes Formularmanagement bis zu individuellerFormularerstellung und -hosting

• Datenübernahme aus Online-Anträgen in die Prosoz-Fachverfahren inkl begleitenderDokumente

prosoz.de/ ende-zu-ende-digitalisierung

Behördenübergreifende Geschäftsgänge

Während die behördenübergreifende Zusammenarbeit häufig durch unzureichende Schnittstellen erschwert wird, ermöglicht die zentrale E-Akte nscale eGov den medienbruchfreien Datenaustausch auch mit externen Behörden.

Mit der langsam, aber sicher voranschreitenden Digitalisierung des öffentlichen Sektors gewinnt die digitale behördenübergreifende Zusammenarbeit immer mehr an Bedeutung. Während manche Geschäftsgänge eigenständig von einer einzelnen Behörde bearbeitet werden können, sind andere Verwaltungsakte – etwa Baugenehmigungen – mehrstufig und erfordern die Zusammenarbeit unterschiedlicher Ämter Die Übermittlung von Daten zwischen den beteiligten

Behörden sowie das Aggregieren von Informationen aus verschiedenen Häusern kann dann eine echte Herausforderung sein Die Lösung: moderne und leistungsstarke Informationsplattformen wie nscale eGov, das der Bielefelder

Basis der Demokratie

Digitalisierung bedarf optimierter Strukturen

Das neu gegründete Bundes-Digitalministerium trägt den Namen „…für Digitalisierung und Staatsmodernisierung“. Mit Blick auf die Digitalisierung der Verwaltungsleistungen wäre es sehr wünschenswert, wenn es seine Arbeit mit dem zweiten Teil des Namens beginnt: Erst die Strukturen hinterfragen, bestehende Abläufe optimieren, Organisationen straffen, wirklich entbürokratisieren – und das nicht nur beim Bund selber, sondern auf allen Verwaltungsebenen. Transformieren eben Und sich dann erst um das Digitalisieren kümmern Das Ziel sollte sein: Machen, was geht – und die rechtlichen Regelungen gegebenenfalls anpassen. Nicht andersherum.

Wohlgemerkt, hier geht es weder um die Abschaffung des Föderalismus noch um einen Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung. Aber sollten wir im Zeitalter der Digitalisierung nicht endlich zur Kenntnis nehmen, dass nicht mehr alle der 10.000 Verwaltungsleistungen „vor Ort“, also in den Kommunen, erbracht werden müssen? Mutet nicht manches, was früher ein Bürgerservice war, heute als Anachronismus an? Sollten wir uns nicht endlich den Vorschlag des

Deutschen Städtetages zu eigen machen, der seit Jahren seiner Umsetzung harrt? Nämlich immer dann, wenn es sinnvoll ist, eine Rückdelegation der Verantwortung für die Digitalisierung von einzelnen Verwaltungsleistungen auf die rechtliche „Verursacherebene“ vorzunehmen Im Klartext also von den Kommunen auf den Bund, schließlich basieren die allermeisten der Verwaltungsleistungen ja auf Bundesrecht.

mit ausgewählten digitalen Vorreiter-Kommunen schrittweise zentrale (Plattform-)Lösungen für bis dato noch dezentrale Angebote forcieren.

Beispiele gefällig? Brauchen wir zur Zulassung von Neufahrzeugen

„Das Ziel sollte sein: Machen, was geht –und die rechtlichen Regelungen gegebenenfalls anpassen. Nicht andersherum.“

Prof. Dr. med. Meyer-Falcke

Kein Zentralismus, aber mehr zentrale Lösungen

Statt vor Ort mit unbestritten hohem Engagement, aber ebenso hohem Ressourceneinsatz, weiter auf dezentrale Lösungen zu setzen (und diese dann mit weiterem Aufwand interoperabel zu gestalten), sollten die Verantwortlichen schrittweise den Weg frei machen für bundesweit zentrale, durchgängig digitalisierte Verwaltungsdienstleistungen Das könnte ein Schwerpunkt der Arbeit des ITPlanungsrates sein: Gemeinsam

Digitalisierungsspezialist Ceyoniq speziell für die öffentliche Verwaltung entwickelt hat. Die zentrale E-Akte ermöglicht effiziente und medienbruchfreie behördenübergreifende Geschäftsgänge.

Unkomplizierte und sichere Datenübermittlung

Häufig wird die behördenübergreifende Zusammenarbeit durch fehlende oder funktional eingeschränkte Schnittstellen für einen sicheren Dateiaustausch erschwert. nscale eGov verfügt über zertifizierte Schnittstellen zu zahlreichen in der öffentlichen Verwaltung eingesetzten Anwendungen sowie Fachverfahren. Das Besondere: Auch externe Behörden, die ein anderes E-Akte-System nutzen, können Daten unkompliziert, sicher und vollständig übermitteln. Gleichzeitig können Bearbeiter der federführenden Stelle in nscale eGov einen Laufweg definieren, der nicht nur interne, sondern auch externe Prozessbeteiligte mit einschließt Die Federführung bleibt dabei jederzeit bei der initiierenden Behörde und läuft in deren lokalem E-Akte-System ab.

Medienbruchfreier

Dateitransfer mit xdomea

Dabei aggregiert nscale eGov sämtliche relevanten Informationen eines Geschäftsgangs automatisch, exportiert sie und verpackt sie in eine xdomea-Nachricht. xdomea ist eine verbindliche behörden-

spezifische Sammlung von Standards für den elektronischen Dateiaustausch von Schriftgutobjekten sowie zugehörigen Metadaten, die auf der Auszeichnungssprache XML basieren. Bei der Datenübermittlung an externe Behörden via xdomea werden jegliche Anforderungen an Datenschutz und Informationssicherheit vollständig erfüllt Externe Bearbeiter können xdomea-Nachrichten schnell und unkompliziert entpacken, in ihre E-Akte-Lösung importieren und einen eigenen Laufweg initiieren. Ist der Vorgang erfolgreich bearbeitet, werden die Daten erneut verpackt und an die federführende Behörde zurückgesandt. Diese importiert die bereitgestelltenInformationenwiederum in nscale eGov, wo sie automatisch als Aufgabe in einem behördenübergreifenden Prozess erkannt undverlässlichdemübergeordneten Geschäftsgang zugewiesen wird –sodass dieser weiterlaufen kann Dabei unterstützt nscale eGov auch parallele Bearbeitungsschritte interner sowie externer Prozessbeteiligter.

Da die Hoheit über den Geschäftsgang zu jedem Zeitpunkt bei der federführenden Behörde verbleibt und nscale eGov jegliche Bearbeitungen transparent protokolliert, sind Zugriffsrechte, Verantwortlichkeiten sowie der aktuelle Bearbeitungsstand stets ersichtlich und sichergestellt So können Behörden auch mandantenübergreifende Geschäftsgänge unkompliziert, sicher und effizient erledigen.

dennwirklichüber700Zulassungsbehörden in Deutschland? ITtechnisch ginge das einschließlich eines digitalen Nummernschildes auch zentral digital Benötigen wir tatsächlich mehrere tausend Standesämter in Deutschland, um Geburtsanzeigen entgegenzunehmen? Könnte das nicht in einer Vielzahl von Geburten direkt aus dem PC der Hebamme heraus in einen digitalen Prozess einfließen? Statt wirklich eine Lösung für alle (EfA-Prinzip) und die dann Ende-zu-Ende zu digitalisieren, beschränken sich derzeit nahezu alle auf einen digitalen Zugang (= Onlinezugangsgesetz), einen Rückkanal („Anfang + Ende“) und eine digitale Unterstützung der Arbeit dazwischen (Binnendigitalisierung und Registermodernisierung) Aber erst ein wirklich

durchgängiger, vollständig automatisierter Prozess ohne MenschMaschine-Schnittstellen schafft einen echten Vorteil für die Bürgerinnen und Bürger, die 24/7 „bedient“ und deren Ressourcen wirklich geschont werden.

Funktionelle Verwaltung für Frieden und Freiheit

Abgesehen davon erhalten wir damit auch künftig die Handlungsfähigkeit unserer Verwaltungen, die sich – trotz aller eingangs erwähnter Herausforderungen –dann endlich wieder mit ausreichend viel Personal um die vielen ihrer Aufgaben kümmern können, die ohne menschlichen Einsatz nicht vorstellbar sind. Es sei noch angemerkt: Ich weiß auch nicht, ob es wirklich so klappt, wie ich es mir vorstelle Aber es

könnte! Und ich bin in der komfortablen Situation, das, was ich anrege, nicht (mehr) umsetzen zu müssen. Warum gebe ich dann überhaupt „meinen Senf“ dazu? Weil ich als Bürger dieses Staates weiterhin in einer Demokratie leben möchte, die mir Frieden und Freiheit garantiert. Und zu einem funktionierenden Staat gehört auch eine verlässlich funktionierende Verwaltung, sie ist nachgerade die Basis der Demokratie, der Garant für Rechtssicherheit in allen Lebenslagen. aus

Der Autor

Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, selbsterklärter „Unruheständler“, war von 2020 bis Ende 2023 CIO der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. Zuvor war der studierte Humanmedizinier als Beigeordneter der Landeshauptstadt Düsseldorf von 2012 bis 2020 verantwortlich für die Geschäftsbereiche Personal, Organisation, IT, Gesundheit und Bürgerservice.

Intelligente Kontierung in SAP mit KI

im Rechnungsprozess

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz revolutioniert die Rechnungsverarbeitung MitdemPredictionServervonxSuitewirddie Kontierung durch präzise KI-Vorschläge vereinfacht – für schnellere Abläufe, weniger Fehler und mehr Effizienz im Rechnungswesen.

Die manuelle Kontierung von Rechnungen gehört zu den zeitintensivsten und fehleranfälligsten Aufgaben in der Buchhaltung – besonders in Zeiten des Fachkräftemangels und Weggangs von erfahrenem Personal. Die xSuite begegnet dieser Herausforderung mit einer KI-gestützten Lösung: dem Prediction Server. In SAP-integrierten Rechnungsprozessen übernimmt der Predic-

tion Server eine entscheidende Rolle Auf Basis historischer Daten und aktueller Buchungen analysiert er eingehende Rechnungen und erstellt automatische Vorschläge, z B. für Sachkonten, Kostenstellen oder Prüfer. Besonders die Kontierung – also die Kombination aus Sachkonto und Kostenstelle – steht im Fokus und wird von xSuite-Kunden besonders intensiv genutzt.

Business Continuity Management

Angesichts zunehmender Bedrohungen –von Cyberangriffen bis hin zu Naturkatastrophen – wird Resilienz zur Schlüsselkompetenz moderner Verwaltungen.

Zur Verbesserung der Cybersicherheit im öffentlichen Sektor spielen politische Rahmenbedingungen zweifellos eine wichtige Rolle Doch liegt ein Großteil der notwendigen Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz bereits im unmittelbaren

Einflussbereich der Behörden selbst Zu diesen Maßnahmen gehört unter anderem, sich durch belastbare Notfallpläne auf den Notfall vorzubereiten. Diese sind nur

wirksam, wenn es eine geübte Notfallorganisation gibt, die ihre Rollen und Aufgaben kennt und im Notfall schnell und effizient agieren kann.

Dafür ist es notwendig, Notfallpläne regelmäßig zu schulen und durch Übungen auf ihre Wirksamkeit zu testen Dies dient nicht nur dazu, Schwachstellen im Notfallprozess zu beheben, sondern auch die Mitarbeitenden auf eine Not-

Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Zeitaufwand für manuelle Eingaben sinkt drastisch, die Fehlerquote reduziert sich, und die Einarbeitung neuer Beschäftigter wird deutlich erleichtert So bleibt mehr Raum für strategische Aufgaben im Finanzbereich.

Technisch basiert der Prediction Server auf Deep Learning. Die Rechnungsdaten werden parallel zur SAP-Verarbeitung analysiert

fallsituation vorzubereiten Durch die Etablierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses kann die Resilienz von Behörden kontinuierlich gestärkt werden Ebenso entscheidend ist die frühzeitige Erkennung möglicher Bedrohungen durch Monitoring- und Frühwarnsysteme. Diese und weitere Maßnahmen sind nicht isoliert zu betrachten, sondern bilden integrale Bestandteile eines ganzheitlichen Business Continuity Managements.

Business Continuity Management darf nicht als rein technisches oder temporäres IT-Projekt missverstanden werden – vielmehr ist es eine übergreifende strategische Führungsaufgabe, die tief in der Organisationskultur verankert sein muss Das zentrale Ziel besteht nicht allein darin, kurzfristig auf Störungen reagieren zu können oder ein IT-System wiederherzustellen, sondern eine nachhaltige Resilienz aufzubauen, die es Behörden ermöglicht, auch unter

und die ermittelten Vorschläge in den Workflow integriert Doch das Potenzial geht weit über die Kontierung hinaus – mit Perspektive auf Anomalie-Erkennung oder Prognosemodellen für Zahlungsziele. Fazit: Die intelligente Automatisierung mit dem Prediction Server ist ein Meilenstein für effiziente Buchhaltungsprozesse und wichtiger Schritt hin zur vollautomatisierten Rechnungsverarbeitung.

außergewöhnlichen Umständen handlungsfähig zu bleiben. Dabei geht es um weit mehr als um ITSysteme: Es geht um die Absicherung gesellschaftlicher Stabilität und staatlicher Handlungsfähigkeit.

Das RHINO-Modell von Materna

Ein bewährter und praxiserprobter Ansatz zur ganzheitlichen Umsetzung von Business Continuity Management (BCM) ist das RHINO-Modell von Materna. Der Name steht als Akronym für fünf zentrale Wirkungsbereiche, die ein wirksames BCM abdecken muss: Regulatorik & Compliance, Human Factors, Intrusion Prevention, Notfallmanagement sowie Optimierung & kontinuierliche Verbesserung Dieses Modell verbindet technische, organisatorische und menschliche Aspekte der Krisenbewältigung zu einem integrierten Konzept und ist damit besonders

geeignet für die spezifischen Herausforderungen im öffentlichen Sektor. Es bietet eine strukturierte Herangehensweise und ein praxistaugliches Instrumentarium, um BCM in der Verwaltung systematisch zu implementieren, weiterzuentwickeln und zu verbessern. Materna unterstützt bei der Entwicklung und Implementierung von BCM-Strategien Vom initialen Analyseprozess über maßgeschneiderte Schulungen bis hin zur organisatorischen und technischen Umsetzung bietet Materna umfassende Beratung und praxisorientierte Lösungen. Eine zukunftsfähige und resiliente Verwaltung ist in der Lage, auch in Krisensituationen handlungsfähig zu bleiben und ihre wesentlichen Aufgaben zuverlässig zu erfüllen.

E-GovernmentundPayPal:

EntlastenSieIhreMitarbeiter:innenundbietenSieIhren Bürger:inneneinneuesMaßanService–mitPayPal. ZahlreicheKommunenundBehördensetzenPayPal bereitsein,umZahlungenfürVerwaltungsleistungenzu empfangen.InformierenSiesichjetztundbeantragen SieunserGebührenmodellfürdenöffentlichenSektor: www.paypal.de/verwaltung

DR. SIEGFRIED

RASTHOFER , Berater für IT-Sicherheit

KEYNOTE:

„Wie Hacker wirklich arbeiten – Insiderwissen über Organisation, Ziele und Vorgehen“

LUKAS WAGNER, Information Security Officer, COSMO Consult

CYBER EXPERIENCE:

„Cybercrime as a Service –Das organisierte Verbrechen des digitalen Zeitalters“

Offices Fürst & Friedrich

Hafenpark (Hybrid)

JANKA KREISSL, Partnerin, Dunkelblau

GmbH & Co KG

„Kommunikation in der Krise: Lektionen aus dem Cyberangriff auf Südwestfalen-IT“

Unsere Agenda-Highlights findest Du unter www.isxconference.de

Bewirb Dich jetzt auf Dein kostenfreies VIP-Ticket unter www.isxconference.de/vip

MeisterTask

Das perfekte Tool für die Verwaltungsdigitalisierung

Mehr Geld, kaum Fortschritt: Laut einer aktuellen Umfrage von Meister verfügen 51 Prozent der Kommunen über ein höheres Digitalbudget als noch vor drei Jahren. Doch der erhoffte Wandel lässt auf sich warten.

Ein Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung – damit will Deutschland einen wichtigen Schritt in die Zukunft machen und sich als modernes Land etablieren. Ein entscheidendes Signal, das den Puls der Zeit – für manche etwas spät, aber doch – trifft. So hat etwa auch eine Studie des Softwareentwicklers Meister bestätigt, dass sich Städte und Gemeinden in Deutschland bereits von der vorherigen Regierung aus SPD, Grünen und FDP bessere Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten gewünscht hätten.

Die Studie basiert auf einer Umfrage mit mehr als 1.000 Bürgermeister:innen der Bundesrepublik Ziel war es, den Digitalisierungsstand deutscher Kommunen zu erfassen und besser zu verstehen, welche internen und externen Hürden die öffentliche Verwaltung von der Digitalisierung

abhalten Die Ergebnisse zeichnen ein ambivalentes Bild: Der Wille zur digitalen Transformation ist vielerorts spürbar. Doch zwischen

Absicht und Umsetzung klafft eine Lücke – es mangelt nicht an Einsicht, sondern häufig an Ressourcen, Koordination und dem

Digitaler Zwilling, intelligenter Agent

Mut zur Veränderung Als größte Hindernisse für die Digitalisierung nennen deutsche Rathäuser regulatorische Vorgaben, fehlende Fachkräfte und fehlendes Budget Dabei ist letzteres in den vergangenen drei Jahren für gut die Hälfte aller Befragten sogar gestiegen. Die eindeutige Lösung sehen 80 Prozent in digitalen Tools, wie etwa MeisterTask. Produktivitätssoftware kann Mitarbeitende entlasten und Prozesse nicht nur optimieren, sondern auch automatisieren So können Verwaltungsprozesse einfacher, transparenter und effizienter gestaltet werden. Besonders wichtig ist für die öffentliche Verwaltung dabei natürlich die Datensicherheit Deshalb speichern auch annähernd die Hälfte der Städte und Gemeinden ihre Daten ausschließlich in Deutschland, ein kleinerer Anteil sogar auf eigenen Servern. MeisterTask ist eines von wenigen digitalen Tools, die auf Servern in Frankfurt gehostet werden. Aufgrund seiner Unternehmenswurzeln in Deutschland ist es auch mit allen gängigen Datenschutz- und

Automatisierung und KI für eine effiziente öffentliche Verwaltung

Matthias Wodniok, Mitglied des Vorstandes und Chief E-Government Officer der Fabasoft, über das Potenzial der digitalen Transformation für mehr Effizienz und Bürgernähe in der öffentlichen Verwaltung.

Wie ist der Status quo der Automatisierung von Verwaltungsprozessen? Wo sehen Sie Potenziale? Ich sehe in diesem Bereich zwei Themengebiete. Einerseits: Die Interaktion zwischen Bürger:innen und Unternehmen durch weitgehend automatisierte Verwaltungsleistungen Andererseits: Optimierte, automatisierte interne Prozesse zur Abwicklung der Services. Die Teilnehmenden an den Fabasoft egovdays 2024 schätzten das Automatisierungspotenzial auf 60 bis 80 Prozent.

Deutschland macht durch das Onlinezugangsgesetz und die E-Akte Fortschritte Österreich ist mit der ID Austria, den Apps „Digitales Amt“ und „eAusweise“ auf einem sehr guten Weg Besonders spannend sind „No-Stop-Shop“-Services wie die antragslose Arbeitnehmerveranlagung und die Überweisung des Klimabonus direkt auf das Konto.

Was kann KI heute tatsächlich leisten?

Die KI erstellt u. a Zusammenfassungen umfangreicher Dokumente oder liefert über die Chat-Funktion Antworten auf Fragen Sie übernimmt Routineaufgaben und wirkt als intelligenter Agent auch interaktiv mit, etwa bei der Verarbeitung von Unterlagen, der Antragsprüfung oder der Vorbereitung von Entscheidungen Mit unseren Fabasoft Softwareprodukten ist es möglich, Prozesse vom Antrag bis zum Dokumentenversand zu automatisieren – als Beispiel sind die nahezu durchgängig digitalisierten Solarförderanträge in Österreich anzuführen. Insgesamt ergibt sich je nach Förderprozess eine Zeitersparnisvon50bis80 Prozent So hat die Sachbearbeitung mehr Kapazitäten für Kernaufgaben und die Bevölkerung profitiert von stark verkürzten Durchlaufzeiten.

Wie lässt sich das Vertrauen in automatisierte Prozesse

sicherstellen und der Sorge von Beschäftigten entgegenwirken, durch KI ersetzt zu werden?

Offene Kommunikation mit den Mitarbeitenden ist essenziell. AutomatisierungundKIersetzen keine Menschen, sie entlasten von Routinen. Der digitale Zwilling übermittelt Vorschläge, deren Prüfung und Bestätigung erfordert aber menschliches Urteilsvermögen und Sozialkompetenz Zudem spielt Nachvollziehbarkeit eine bedeutende Rolle: Automatisierte Prozesse berücksichtigen alle definierten Rechte- und Rollenkonzepte und dokumentieren jede Aktion. KI macht Verwaltungsarbeit effizienter und bürgernäher – und steigert so die Attrak-

Matthias Wodniok, Mitglied des Vorstandes der Fabasoft.

tivität der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber. Welchen Aufwand haben Behörden bei der Einführung intelligenter Automatisierung? Prozesse zu optimieren, ist entscheidend. Behörden, die bereits die E-Akte auf Basis der Fabasoft

Sicherheitsstandards, wie etwa der DSGVO, konform – eine heimische Alternative zu den zahlreichen USProdukten.

MeisterTask bietet nicht nur ein einfaches und effektives digitales Werkzeug, sondern auch persönliche Beratung, Unterstützung bei der Strategieentwicklung und die fortlaufende Begleitung der Verwaltungsmodernisierung Denn Digitalisierung ist kein Sprint, sondern ein lebendiger Prozess, der sich durch interne und externe Anforderungen und Einflüsse stetig weiterentwickelt.

„Digitale Transformation ist mehr als ein IT-Projekt, es ist ein Kulturwandel Das bedeutet: kürzere Reaktionszeiten, effizientere Prozesse und eine Verwaltung, die nicht nur für die Zukunft bereit ist, sondern sie aktiv gestaltet“, so Clemens Weidenbach, Geschäftsführer von Meister.

Erfolg hat, wer bereit ist, Ressourcen zu bündeln, neue Wege mutig zu gehen und individuelle Lösungen zu finden. Denn am Ende geht es um mehr als Technik. Es geht um eine Verwaltung, die näher am Menschen ist – und um Städte, die ihre digitale Zukunft aktiv gestalten.

Kontaktinfo:

Clara Maria Pölzl

Director of Sales +43(0)699 18187814 clara.poelzl@meisterlabs.com

Link zu MeisterTask: [ voge.ly/meistertask ]

eGov-Suite einsetzen, können sofort starten und ihre Daten nutzen Dank No-Code/Low-Code lassen sich Automatisierungsschritte ohne aufwendiges Vorprojekt freischalten Und das System lernt kontinuierlich dazu.

Wie bewerten Sie die Regulativen zum KI-Einsatz? Regulierung ist wichtig, aber Vorschriften mit Interpretationsspielraum bremsen Praxistaugliche, transparente Regeln und Mut zur Realisierung sind gefragt, statt auf vollständige Klärung aller Details zu warten. Also Use Cases testen – und voranschreiten.

Wie sehen Sie die Abhängigkeit von US-Anbietern, Stichwort digitale Souveränität? Europa braucht Selbstbewusstsein und eigene Innovationen. KI ist eine der Schlüsseltechnologien und Grundlage für den Wohlstand und die digitale Souveränität. Fabasoft leistet durch die Entwicklung innovativer, intelligenter Solutions „von Europäern für Europäer“ und die sichere Datenhaltung in europäischen Rechenzentren einen wesentlichen Beitrag dazu.

Weitere Informationen

Erfahren Sie mehr zur modernen Verwaltungsarbeit mit Fabasoft:

Verwaltungsdigitalisierung

Digitalrendite: eine wirkungsorientierte Finanzierung

Angesichts schrumpfender Personalkapazitäten und zunehmendem Fachkräftemangel erhöht sich der Handlungsdruck für die Verwaltungsdigitalisierung erheblich. Wir skizzieren eine wirkungsorientierte Finanzierungsarchitektur für die Verwaltungsdigitalisierung: Anstelle starrer Jahreshaushalte plädieren wir für die Einrichtung eines zentralen Digitalbudgets und flexibler Finanzierungsinstrumente Als Leitstern dient ein verbindliches Leitbild.

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist ein zentraler Baustein für eine lebenswerte Zukunft Sie ist ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Erfordernis, um staatliche Institutionen effizient, bürgernah und resilient zu gestalten. Aber wo stehen wir im Jahr 2025?

1. Sinkendes Vertrauen in den Staat: Langsame Prozesse, ineffiziente Abläufe und das Fehlen sichtbaren Fortschritts bei der Verwaltungsdigitalisierung mindern das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die staatliche Leistungsfähigkeit Zu diesem Schluss kommen mehrere Studien, wie der eGovernment Monitor 2024 der Initiative D21

Laut Monitor glauben nur 19 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, dass Behörden so effizient arbeiten wie Unternehmen. Ihre Erwartungen an die Verwaltungsangebote sind deutlich höher: 70 Prozent der Befragten möchten digitale Verwaltungsangebote genauso einfach online nutzen können wie private Dienst Gleichzeitig geben fast 50 Prozent der Bürgerinnen und Bürger an, dass eine weitreichende Digitalisierung der Verwaltung ihr Vertrauen in den Staat nachhaltig stärken würde. 2. Demografischer Wandel und Fachkräftemangel: Die Verwaltung wird in den kommenden Jahren erhebliche Probleme bei der Rekrutierung und Bindung qualifizierter Fachkräfte haben, so der aktuelle Jahresbericht des Normenkontrollrats Dabei beträgt die Personallücke gegenwärtig bereits rund 500.000 Stellen; in zehn Jahren werden altersbedingt weitere 1,4 Millionen Beschäftigte ausscheiden , sodass die Lücke auf knapp zwei Millionen anwachsen dürfte Der Handlungsdruck wächst rasant, da personelle Ressourcen schrumpfen und die Handlungsfähigkeit gewahrt bleiben muss. Der Abbau von Bürokratie und die Einführung effizienter Prozesse bis hin zur (Teil-)Automatisierung sind daher alternativlos Erfolgreiche Digitalisierung, die in vielerlei Dimensionen Mehrwert stiftet, kann und muss der Gamechanger werden.

3. Wirkungsorientierung bei Finanzierungsprozessen: Auch wenn sich die Finanzsituation für Digitalisierungsvorhaben dank Sondervermögen in den nächsten Jahren vielleicht entspannt, müssen die verfügbaren Finanzmittel wirkungsorientiert investiert und

die aktuellen Anstrengungen zur Effizienzgewinnung weiter forciert werden

Andernfalls wird das Sondervermögen schnell das abnehmende Vertrauen in den Staat und seine Handlungsfähigkeit verstärken, schließlich basiert die Finanzierung auf Schulden, die durch eine spätere Rendite der Investitionen refinanziert werden sollen.

Skizze einer wirkungsorientierten Finanzierung

Wie steht es 2025 um die Finanzierung dieser zentralen Aufgabe staatlichen Handels? Der Status quo der Finanzierung digitaler Projekte – geprägt durch starre Haushaltsplanungen in Jahresscheiben

Eine zielgerichtete Finanzierung der Verwaltungsdigitalisierung erfordert eine radikale Neuausrichtung: hin zu einer wirkungs- und nutzenorientierten Betrachtung, weg von reinen budgetierten Haushaltstiteln. Dabei ist unbestritten, dass zentrale und weitreichend gesetzlich verankerte Prinzipien des Haushalts wie Jährlichkeit, Vorherigkeit und Zweckbindung insbesondere im Kontext klassischer Staatsaufgaben weiterhin ihre Berechtigung haben Dennoch bestehen innerhalb des geltenden Rechtsrahmens Handlungsspielräume, die – im Lichte moderner Anforderungen an die Digitalisierung – gezielt genutzt werden können und sollten Digitale Projekte müssen so konzipiert,

lich würden Sie bei einem Aktieninvestment vorab eine gründliche Risikoabschätzung und Marktanalyse durchführen, um die bestmöglichen Renditen zu erzielen. Einige Aktien locken mit hohen Renditen, sind aber risikoreich, während andere geringere Erträge versprechen, jedoch stabiler sind Ihre Herausforderung bestünde darin, ein Portfolio zu gestalten, das sowohl kurzfristige Erfolge als auch langfristige Stabilität und nachhaltige Wirkung sichert. Ähnlich wie an der Börse gilt auch in der öffentlichen Verwaltung: Es ist entscheidend, Finanzmittel gezielt für die richtigen Vorhaben einzusetzen, sodass Digitalisierungsprojekte kurz- und langfristig die ge-

– hemmt die Digitalisierung der Verwaltung Aber könnte ein Paradigmenwechsel in der Finanzierung und Bewertung digitaler Projekte dazu beitragen, die DigitalisierungderöffentlichenVerwaltung entscheidend voranzubringen?

Für eine Trendwende brauchen wir nachhaltige Instrumente zur Finanzierung von Digitalisierungsvorhaben, die flexibler sind als die Planung anhand von Haushaltsjahren Wir müssen die Wirkung von Digitalisierung sowohl innerhalb der Verwaltung als auch für die Gesellschaft betrachten Viel zu oft werden knappe Finanzmittel in Vorhaben investiert, die keinen echten Nutzen stiften, schlimmstenfalls Abläufe in der Verwaltung verkomplizieren und deren Wirkungsgrad in herausfordernden Zeiten verringern.

finanziert und umgesetzt werden, dass der Nutzen – sowohl für die Verwaltung als auch für die Bürgerinnen und Bürger – klar messbar und langfristig realisierbar ist. Allzu häufig werden Digitalisierungsvorhaben ohne ein klar definiertes, messbares Ziel gestartet, der tatsächliche Outcome eines Vorhabens wird nicht ausreichend betrachtet Dadurch entsteht in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass die öffentliche Verwaltung Digitalisierung teilweise als Selbstzweck betreibt und die Wirkung von Investitionen vernachlässigt

Ein Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, Sie verfügen über ein begrenztes Budget, das Sie in verschiedene digitale Vorhaben investieren möchten – ähnlich wie eine Investorin ihr Kapital in unterschiedliche Aktien anlegt. Natür-

die Grundlage zur Erfolgsmessung der finanzierten Digitalisierungsvorhaben.

Die im vergangenen Herbst veröffentlichte föderale Digitalstrategie ebnet den Weg hin zu einem umfassenden gemeinschaftlichen Zielbild für die Verwaltungsdigitalisierung und sollte die Grundlage bilden für weitreichende messbare Zielsysteme zur wirkungsorientierten Finanzierung der Verwaltungsdigitalisierung.

Baustein Wirkungsverständnis: Entwicklung eines mehrdimensionalen nutzendenzentrierten Wirkungsverständnisses. Es ist allgemeiner Konsens: Wenn wir das Vertrauen in den Staat und seine Institutionen erhöhen bzw. zurückgewinnen wollen, müssen wir uns auf die Nutzenden konzentrieren. Konkret bedeutet das, dass wir die Wirkung eines Vorhabens daran messen, inwieweit es die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen befriedigt:

Nutzende in den Mittelpunkt stellen: Digitalisierungsvorhaben müssen im Rahmen der Projektinitiierung nachhaltige und konkrete Antworten auf zentrale Fragestellungen liefern Entscheidend ist dabei, wie stark eine Maßnahme den Zugang zu und die Qualität von Verwaltungsleistungen für die Gesellschaft verbessert Ebenso ist zu prüfen, inwieweit Prinzipien wie Transparenz, Nutzendenzentrierung, Barrierefreiheit sowie Datenschutz und Datensicherheit wirksam umgesetzt werden. Ein weiteres wesentliches Kriterium ist der Beitrag des Vorhabens zum Abbau bürokratischer Hürden.

Verwaltungsmitarbeitende miteinbeziehen: Beim Start von neuen Vorhaben sollte überlegt werden, welche konkreten Verbesserungen – etwa in Bezug auf Effizienz, Servicequalität oder Transparenz – angestrebt werden. Hierbei sollten insbesondere auch Verwaltungsmitarbeitende miteinbezogen werden, die mit ihren Erfahrungen wertvollen Input hinsichtlich der Fragestellung liefern können: Wie wird die Verwaltung resilienter, effizienter und damit auch attraktiver für ihre Mitarbeitenden?

wünschte Wirkung erzielen. Es stellt sich die Frage, wie kommen wir zu einer wirkungsorientierten Finanzierung der Verwaltungsdigitalisierung?

Baustein Leitbild Verwaltungsdigitalisierung: Implementierung eines übergreifenden Zielbildes als Leitstern für Verwaltungsdigitalisierung. Wir schließen uns der Empfehlung des Beirats zur Digitalstrategie der Bundesregierung an: Es ist essenziell, von Beginn an ein klares und nachvollziehbares Zielbild für Digitalprojekte zu formulieren Dieses schafft ein gemeinsames, nachvollziehbares Zielverständnis für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger und gibt Orientierung für Investitionsentscheidungen Es bildet darüber hinaus

Wirkungsentfaltung politischer Zielsetzungen betrachten: Ein weitergehende Betrachtungsebene ist die gesamtgesellschaftliche Wirkung Verantwortliche sollten sich fragen, wie ihr Vorhaben auf politische Zielsetzungen einzahlt. Beispiel: Trägt das Vorhaben zu langfristigen Entwicklungszielen wie Innovationsfähigkeit, Souveränität oder ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit bei? Das Abgleichen mit messbaren Kriterien und eine fortlaufende Evaluation stellen sicher, dass das Vorhaben die erwünschte Wirkung erzielt.

Baustein Wirkungsmessung: Effizienzgewinne von Digitalvorhaben systematisch messen.

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Handlungsdruck erzeugen

In Anbetracht der rasanten Entwicklung des Fachkräftemangels in der Verwaltung muss die quantitative Wirkung intensiv betrachtet werden, insbesondere im Sinne der Effizienzgewinnung durch Digitalisierung. (Teil-)Automatisierung von Routineaufgaben und Reduktion von Doppelarbeiten sowie Medienbrüchen müssen zu relevanten Einsparungen im Arbeitseinsatz führen.

Für die Berechnung von Potenzialen zur Einsparung und zur Effizienzsteigerung bedarf es einer validen Datenbasis über die zu digitalisierenden Abläufe und Prozesse Diese Basis muss vor Beginn jedes Digitalisierungsvorhabens zwingend vorliegen Notfalls müssen die Daten vorab erhoben werden, sollten Informationen fehlen. Von ihr ausgehend erfolgt die konzeptionelle Berechnung von Einsparpotenzialen und die Festlegung von validen Zielwerten für die Erfolgsmessung beziehungsweise die Berechnung der Rendite Inwiefern im Rahmen der Analyse Aktivitäten zur Ablauf- und Prozessoptimierung ablaufen, obliegt den Entscheidungsträgern.

Baustein Digitalbudget: Implementierung zentralisierter Budgets als Impulsgeber. Der letzte Bestandteil des Modells ist ein zentral verwaltetes Digitalbudget Zahlreiche Akteure fordern es im Rahmen der aktuellen Diskussion rund um die Neuausrichtung der Verwaltungsdigitalisierung bereits Anstelle starrer jährlicher Budgets ließe sich ein zentraler, einmalig oder regelmäßig finanzierter Fonds einrichten, mit dem ein definierter Zielzustand der Verwaltungsdigitalisierung bzw. -modernisierung erreicht werden soll. Die Zielsetzung erzeugt Handlungsdruck für eine wirkungsorientierte Finanzierung von Maßnahmen.

Bei einer zentralen Mittelallokation stellt sich die Frage, unabhängig von der organisatorischen Verankerung, anhand welcher Kriterien die Vergabe von Finanzmitteln aus dem Budget erfolgt:

Wirkungsorientierte Finanzierung: Die Freigabe von Mitteln ließe sich an das Erreichen konkreter, messbarer und im Sinne der skizzierten Digitalrendite erhobener Ziele koppeln Im Vorfeld der Projektinitiierung muss der Mehrwert bzw die nachweisliche Wirkung des Vorhabens herausgearbeitet und mit messbaren Zielen hinterlegt werden, damit das Vorhaben vom zentralen Digitalbudget profitiert. Gelingt es den Digitalisierungsverantwortlichen nicht,

Meilensteinbasierte Finanzierung: Statt pauschaler Mittelvergabe erfolgt die Finanzierung in Etappen – gebunden an definierte Meilensteine Ein Plan koppelt die Auszahlung einzelner Tranchen an konkrete Fortschritte Dieses Modell schafft Transparenz, erlaubt Kurskorrekturen und beugt der Falle versunkener Kosten vor. Die OZG-Erfahrungen zeigen jedoch: Verzögerte, formalistische Tranchenfreigaben führten zu Unterbrechungen und Ressourcenverlusten Künftig sollten entscheidungsfähige Gremien direkt am Geschehen regelmäßig über die Weiterfinanzierung entscheiden –auf Basis von Zwischenpräsentationen, Demos und sichtbaren Ergebnissen. Wie bei einem Start-up,

entsprechende Mehrwerte herauszuarbeiten, bleibt die Finanzierung aus. Ungezielte, breite Mittelallokation zu Programmbeginn weicht einer klaren Priorisierung – finanziert wird nur, was steuerbar und wirksam ist. In Konsequenz führt jede Investition des Digitalbudgets zu einem nachvollziehbaren Mehrwert für die Verwaltungsdigitalisierung.

das sich in jeder Finanzierungsrunde neu beweisen muss, gilt auch hier: Nur wer überzeugt, wird weiter gefördert. Dieses Agieren hilft, die klassische Versunkene-KostenFalle zu vermeiden.

Reallokation von Wirkungseffekten: Die skizzierte Digitalrendite ermöglicht es, für die erzielten Optimierungen monetäre Einsparun-

gen zu beziffern, beispielsweise durch Betrachtung eingesparter Personalstellen. Es stellt sich die Frage, was in dem Fall mit den theoretisch freigewordenen Budgetmitteln geschieht? Im nächsten Haushalt werden sie jedenfalls nicht mehr benötigt. Es ist an der Zeit, einen Reformdiskurs über einen Rückfluss der freigesetzten Budgetmittel in die zentralen Digitalbudgets zu führen. Idealerweise gelingt es uns langfristig, dass sich die Kosten der Digitalisierung teilweise aus den Einsparungen finanzieren, die Digitalisierungsvorhaben erwirtschaften.

Ein Anstoß für neue Überlegungen

Es wird sich lohnen, künftig stärker auf messbare Wirkungen und nachhaltige Rendite zu setzen, um neben Effizienzsteigerungen in Prozess- und Finanzierungsfragen auch die Servicequalität zu steigern Die öffentliche Verwaltung hat die historische Chance, durch eine wirkungsorientierte Digitalisierung nicht nur ihre Effizienz zu erhöhen, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat zu steigern Lassen Sie uns die Chancen und Potenziale der Digitalrendite mit einer wirkungsorientierten Finanzierungsform gemeinsam erkunden und weiterentwickeln Wir glauben, dass sich daraus innovative Wege ergeben, um die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung nutzendenfreundlicher und zukunftsweisender zu gestalten.

Die Autoren

Jan-Lars Bey, Senior Partner/ Market Lead Public Sector bei Cassini Consulting

Tanja Riesbeck, Management Consultant/Leadershipteam Public Sector bei Cassini Consulting

Philip Schmidt, Senior Management Consultant/ Business Lead Federal States bei Cassini Consulting

AKTUELL

Bürokratieabbau in Baden-Württemberg

Das Land Baden-Württemberg setzt auf Bürokratieabbau und hat dafür im vergangenen Jahr zahlreiche Maßnahmen benannt. Zentrales Gremium ist die so genannte Entlastungsallianz, die als offenes Arbeitsformat Expertinnen und Experten aus Ministerien sowie Kommunal-, Finanz- und Wirtschaftsverbänden zusammenbringt. Im Jahr 2024 stellte die Allianz insgesamt drei Entlastungspakete mit über 170 Einzelmaßnahmen zusammen. Nun wird die Allianz neu ausgerichtet. Bis zum Ende der Legislaturperiode soll die Arbeit weitergeführt werden, die Arbeit in den Facharbeitsgruppen wird – wie von Anfang an geplant – zum Sommer in die Regelstrukturen der Ressorts überführt. „Die Entlastungsallianz hat erfolgreich gearbeitet: Für den größten Teil der Problemanzeigen ist es den beauftragten Facharbeitsgruppen in weniger als zwei Jahren gelungen, tragfähige Lösungen zu erarbeiten“, resümiert Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Jörg Krauss, bei dem die Gesamtsteuerung verortet ist. Es seien „wesentliche Entlastungen“ für Unternehmen, Verwaltungen und Bürger bewirkt worden. Mit den gemachten Erfahrungen wolle man nun weiterarbeiten, laufende Projekte sollen vorangetrieben werden – wie Erleichterungen in Gaststättenrecht und Pflege sowie die Digitalisierung im Förderwesen. su voge.ly/Allianz-BaWue

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Inserentenverzeichnis

AKDB Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in BayernMünchenwww.akdb.de14

DATEV eGNürnbergwww.datev.de5 eGovernmentAugsburgwww.egovernment.de26, 28

ELO Digital Office GmbHStuttgartwww.elo.com23 Fabasoft Deutschland GmbHFrankfurt am Mainwww.fabasoft.com14 genua gmbhKirchheim b. Münchenwww.genua.de14

Governikus GmbH & Co. KGBremenwww.governikus.de3, 14 MACH AGLübeckwww.mach.de7

OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsges. mbH HannoverHannoverwww.optimal-systems.de14 PayPal Deutschland GmbHKleinmachnowwww.paypal.de/verwaltung14, 19

PDV GmbHErfurtwww.pdv.de14 procilon GmbHTauchawww.procilon.de14

PROSOZ Herten GmbHHertenwww.prosoz.de14, 17 publicplan GmbHDüsseldorfwww.publicplan.de11 saascom GmbHDarmstadtwww.saascom.de14 Shuttle Computer Handels GmbHElmshornwww.shuttle.eu27

STACKIT GmbH & Co. KGNeckarsulmwww.stackit.de14

SysEleven GmbHBerlinwww.syseleven.de14

Vogel IT-AkademieAugsburgwww.akademie.vogel-it.com20

Wegweiser GmbHBerlinwww.wegweiser.de2 xSuite Group GmbHAhrensburgwww.xsuite.com14

ZENNER International GmbH & Co. KGSaarbrückenwww.zenner.de25

Redaktionell erwähnte Unternehmen

Bitkom e.V.Berlinwww.bitkom.org12

Bitkom Research GmbHBerlinwww.bitkom-research.de16

Cassini Consulting AGDüsseldorfwww.cassini.de22, 23

Ceyoniq Technology GmbHBielefeldwww.ceyoniq.com18 CityLAB BerlinBerlinwww.citylab-berlin.org13 Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e.V.Berlinwww.ztg-nrw.de13 Deutscher Städte- und GemeindebundBerlinwww.dstgb.de7 Deutscher StädtetagKölnwww.staedtetag.de1 Fabasoft International Services GmbHLinzwww.fabasoft.at21 FITKO Föderale IT-KooperationFrankfurt am Mainwww.fitko.de12, 3, 4 GovTech Campus Deutschland e.V.Berlinwww.govtechcampus.de5 Infora GmbHKölnwww.infora.de13 ]init[ AG für digitale KommunikationBerlinwww.init.de12 mailbox.orgHeinlein Support GmbHBerlinwww.mailbox.org/de9 Materna Information & Communications SEDortmundwww.materna.de19 MeisterLabs GmbHVaterstettenwww.meistertask.com/de21 Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-WürttembergStuttgartwww.baden-wuerttemberg.de12 NEGZ – Kompetenznetzwerk Digitale VerwaltungBerlinwww.negz.org10 OSB Alliance Open Source Business Alliance e.V.Stuttgartwww.osb-alliance.com9 SPRIND GmbH Bundesagentur für SprunginnovationenLeipzigwww.sprind.org/de12 TUMMünchenwww.tum.de12 Vereon AGKreuzlingenwww.vereon.ch13 Wegweiser GmbHBerlinwww.wegweiser.de6 WISO S.E. Consulting GmbHMünchenwww.wiso-gruppe.de13 xSuite Group GmbHAhrensburgwww.xsuite.com19 Zentrum für Digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) GmbHBochumwww.zendis.de9

IMPRESSUM

Mediaberatung

eGovernment

Vogel IT-Medien GmbH

Max-Josef-Metzger-Straße 21, 86157 Augsburg Tel. 0821/2177-0, Fax 0821/2177-150 redaktion.egov@vogel.de

Handelsregister Augsburg HRB 11943

Redaktionsleitung

Susanne Ehneß / su (CvD, -180, ViSdP für redaktionelle Inhalte) Stephan Augsten / aus (-145)

Redaktion Nicola Hauptmann / nh (-260) Johannes Kapfer / jk (-181) Serina Sonsalla / se (-184)

Weitere Mitarbeiter dieser

Ausgabe

Jan-Lars Bey , Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Prof Dr Dr Björn Niehaves,Tanja Riesbeck , Philip Schmidt , Andreas Steffen

Co-Publisher

Harald Czelnai (verantwortlich für den Anzeigenteil, -212), harald.czelnai@vogel.de Fax 0821/2177-152

Sandra Schüller (-182) Heike Kubitza (-213) Bild auf Seite 15 © Thapana_Studio- stock.adobe.com Anzeigendisposition Mihaela Mikolic (-204) Grafik & Layout Michael Büchner

Kampagnenmanagement

Ursula Gebauer (-217) EBV: Carin Böhm

Anzeigen-Layout: Michael Büchner

Leserservice: eGovernment.de/hilfe oder eMail an: vertrieb@vogel.de mit Betreff eGovernment“ Gerne mit Angabe Ihrer Kundennummer vom Adressetikett

*CS-1234567* Geschäftsführer

Tobias Teske, Günter Schürger

Erscheinungsweise: 12 Ausgaben jährlich

Abonnement Preis des Jahresabonnements: 108,- inkl MwSt und Versand Druck Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstr 5, 97204 Höchberg

Zentrale Anlaufstelle für Fragen zur Produktsicherheit Frank Schormüller frank.schormueller@vogel.de 0931-418-2184

Unsere Papiere sind PEFC zertifiziert Haftung Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend oder fehlerhaft sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Für Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, ist der jeweilige Autor verantwortlich Redaktionelle Beiträge, die zur Veröffentlichung in eGovernment bestimmt sind, können auch auf allen Websites der Vogel Communications Group verwendet werden Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Sie können nur zurückgesandt werden, wenn Rückporto beiliegt.

Die wichtigsten Angebote des Verlages sind IT-BUSINESS, eGovernment, Healthcare Digital, BigData-Insider, CloudComputing-Insider, DataCenterInsider, IP-Insider, Security-Insider, Storage-Insider.

Copyright Vogel IT-Medien GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, digitale Verwendung jeder Art, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwecken, wenn auf jedes Blatt eine Wertmarke der Verwertungsgesellschaft Wort, Abt Wissenschaft, in 80336 München, Goethestraße 49, nach dem jeweils geltenden Tarif aufgeklebt wird. Nachdruck und elektronische Nutzung Wenn Sie Beiträge dieser Zeitschrift für eigene Veröffentlichung wie Sonderdrucke Websites sonstige elektronische Medien oder Kundenzeitschriften nutzen möchten, erhalten Sie Information sowie die erforderlichen Rechte über: www.mycontentfactory.de Tel. 0931/418-2786. Verbreitete Auflage 27.762 Exemplare, davon 17.679 ePaper, (IVW I/2025) Die Artikel dieser Publikation sind in elektronischer Form über das Datenbankangebot der GBI zu beziehen: www.gbi.de eGovernment ist die Zeitung für die Digitalisierung der Verwaltung und Öffentliche Sicherheit Sie informiert ITEntscheider in Bund, Land, Kommune und in den Öffentlichen Einrichtungen über alle fachlich relevanten Bereiche der digitalen Informationsverarbeitung im Public Sector Das Onlineportal www.eGovernment.de stellt maßgeschneiderte Services für IT-Entscheider der Öffentlichen Hand dar und bietet ein umfangreiches, exklusives Webangebot mit hohem Nutzwert Das Stammhaus Vogel IT-Medien Augsburg, ist eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Vogel Communications Group. Der führende deutsche Fachinformationsanbieter mit rund 100 Fachzeitschriften und 60 Webseiten sowie zahlreichen internationalen Aktivitäten hat seinen Hauptsitz in Würzburg. Mitgliedschaft

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