eGovernment 8/2024

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Ausgabe 08/2024

In dieser Ausgabe

Politik & Verwaltung

4 | Das NEGZ hat einen neuen Arbeitskreis für CDOs gegründet.

6 | Für den Publikumspreis des eGovernment-Wettbewerbs ist Ihre Meinung gefragt.

6 | Neue Köpfe für neue Impulse in Rheinland-Pfalz.

7 | Martina Klement ist seit einem Jahr CDO des Landes Berlin. Ein Blick zurück – und nach vorn.

8 | Die Kolumne von Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves.

Praxis & Innovation

9 | Govdigital vergibt CloudBroker-Auftrag.

11 | Mobile Angebote der Verwaltungen: die Apps aus Bayern und Hessen.

12 | Forschung mit sensiblen Gesundheitsdaten.

14 | Rückblick auf den diesjährigen Zukunftskongress.

Impressum Seite 24

Mit Sonderheft

Thüringen Finanzstaatssekretär und CIO Dr. Hartmut Schubert berichtet im Interview über den neuen Strategieplan.

Schneller Zugang: govdigital hat den Auftrag für einen Cloud-Broker-Service vergeben. 9

Cloud

SPEZIAL

22.Juli 2024

Lösungsansätze und Herausforderungen rund um den Themenbereich „KI & Automatisierung“.

eGovernment Monitor 2024

Challenge eID: Digitale

Identität als Hürde

Digitale Verwaltungsleistungen sollen das Leben von Verwaltungsmitarbeitenden sowie Bürgerinnen und Bürgern erleichtern. Doch ausgerechnet die digitale Identifizierung mit dem Online-Ausweis stellt für viele eine Hürde dar.

Die wachsende Cyberkriminalität macht den Schutz digitaler Identitäten immer wichtiger. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz forderte daher aktuell eine breite Informationskampagne für die konsequente Nutzung des OnlineAusweises und der eID-Funktion. Gerade durch die starke Zunahme von Künstlicher Intelligenz sei eine sichere digitale Identität für die Menschen bei allen Bankgeschäften und Einkaufsmöglichkeiten sehr wichtig, betonten die Vorständin Heike Troue und der Digitalexperte der Verbraucherzentrale, Maximilian Heitkämper. Gleichzeitig zeigen jedoch die ersten Ergebnisse des diesjährigen eGovernment Monitors, dass es mit Informationskampagnen allein nicht getan sein wird: „Für 52 Prozent der Bürgerinnen und Bürger stellt die Notwendigkeit, sich online auszuweisen, eine zentrale Hürde bei der Nutzung von eGovernment-Angeboten dar. Um das Ziel eines modernen und digitalen Staates zu erreichen, ist die Akzeptanz und Nutzung des

Bürokratieabbau in Baden-Württemberg

Die „Entlastungsallianz für Baden-Württemberg“ hat ein zweites Paket mit weiteren 100 Maßnahmen zum Bürokratieabbau vorgelegt. Davon wurden 56 Maßnahmen durch die Kommunalen Landesverbände benannt, 32 durch die Wirtschaft und zwölf durch das Land selbst. „Wir lösen ganz konkrete bürokratische Probleme, die Unternehmen und Kommunen unter den Nägeln brennen und zwar im Konsens

Online-Ausweises daher von zentraler Bedeutung. Eine Investition in diese Infrastruktur ist also auch eine Investition in die Leistungsfähigkeit des Staates“, erklärte Sandy Jahn, Referentin für Strategic Insights & Analytics bei der Initiative D21. Ein Grund dafür liegt laut Ernst Bürger an der Komplexität und Dauer des Prozesses: Falls der Ausweis noch nicht aktiviert sei, müsse man zunächst den Online-Service abbrechen, warten, bis der Rücksetzoder PIN-Brief da ist, und erst dann könne man den Prozess fortsetzen – das dauere zu lange.

Einmalige Identifizierung bevorzugt

An einer Alternative wird jedoch bereits gearbeitet. Ein Ansatzpunkt ist dabei das Einlesen des Personalausweises via Lesegerät oder Smartphone. „Eine erstmalige Initialisierung mit dem Personalausweis wird immer notwendig sein, aber wir versuchen, die Interaktion zwischen Lesegerät

und Onlineausweis zu reduzieren, indem wir über eine andere Hardwarekomponente die Daten des Onlineausweises speichern“, so Bürger. Im Projekt „Smart eID“ war hierfür die Speicherung auf einem Secure Element oder perspektivisch auf der eSIM angedacht. „Und das ist auch richtig. Einen Hardware-Anker werden wir aus Sicherheitsgründen brauchen – gerade wenn die Interaktionen mit dem Staat zunehmen –, aber ein Hardware-Sicherheitsmodul in der Cloud wäre auch machbar.“ Darüber hinaus setzt der BMI-Abteilungsleiter auf die Attraktivität der EU-Wallet. 30 Prozent der Bürger nutzen entsprechende Produkte schließlich schon jetzt. Im kommenden Jahr soll dann auch der Prototyp für die EU-Lösung verfügbar sein. Zwar erfordert auch dies eine einmalige Identifizierung, aber „danach hat man die Wallet als Identifizierungsmittel und kann das Smartphone als eigenständiges Identifizierungsmittel nutzen“. Das sei ein echter Komfortgewinn.

Ernst Bürger ist Abteilungsleiter Digitale Verwaltung, Steuerung OZG beim Bundesministerium des Innern und für Heimat.

Prof. Dr. Helmut Krcmar, Leiter des KrcmarLab an der TU München, sieht hier ebenfalls Potenzial. Würde diese initiale Einrichtung direkt im Bürgerbüro erfolgen, wäre auch das Problem des fehlenden Wissens bezüglich der Einrichtung des Online-Ausweises behoben. „Stellen Sie sich vor, man sagt nicht mehr: ‚Nehmen Sie das mit und hier ist noch ein Brief mit der PIN‘, sondern erledigt alles gleich vor Ort. Alle Daten sind verfügbar, nichts muss mehr abgeheftet werden. Die Wallet ist eingerichtet, und selbst wenn man die PIN vergisst, kann man die eID sofort nutzen.“ na

Weitere Informationen

Weitere Details zur Nutzung der eID erfahren Sie hier: [ voge.ly/eID ]

zwischen den verschiedenen Interessengruppen“, erläutert Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Dr. Florian Stegmann.

Erst im Februar hatte das Gremium das erste Paket mit 20 möglichen Maßnahmen zusammengestellt. Darin wurden beispielsweise Erleichterungen für Schulen bei der Datenverarbeitung und Vereinfachungen im Vergabewesen für Kommunen ausgearbeitet.

„Die Entlastungsallianz ist das baden-württembergische Er-

folgsmodell für den Bürokratieabbau“, betont Stegmann.

„Es funktioniert gut, weil es zu uns passt: Schaffen, nicht reden. Konkrete Lösungen, statt Absichtserklärungen.“

Dennoch ist den Beteiligten bewusst, dass es sich um eine Mammutaufgabe handelt.

„Mit dem Bürokratieabbau haben wir ein dickes Brett zu bohren. Dazu braucht es viel Ausdauer und den Mut, Dinge anders zu machen“, räumt der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Tho-

mas Strobl ein. „Wir nehmen den Bürokratieabbau ernst und arbeiten an praxisorientierten und bürokratiearmen Lösungen im Sinn unserer Bürgerinnen und Bürger, unserer Unternehmen und unserer Kommunen“, sagt Strobl. Die vor einem Jahr gegründete Entlastungsallianz ist ein offenes Arbeitsformat. Behörden und Verbände können kontinuierlich ihre Verbesserungsvorschläge einbringen. su voge.ly/Entlastungspaket

Kurz gemeldet
© Henning
Schacht/ BMI

Tagesaktuell

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Politik & Verwaltung

Das NEGZ hat einen neuen Arbeitskreis für Chief Digital Officers gegründet.

Thüringer eGovernment- und IT-Strategie

Strategisch zur Verwaltungsdigitalisierung

Was bedeutet für Sie eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung?

Dr. Schubert: Für mich bedeutet das, dass die Verwaltung rund um die Uhr, sieben Tage die Woche erreichbar ist und ich meine Anliegen nicht mehr persönlich auf dem Amt erledigen muss, sondern bequem von zu Hause aus. Bescheinigungen oder Verwaltungsdokumente sollten direkt nach Hause oder ins elektronische Postfach geschickt werden – ähnlich wie bei der Steuererklärung über das ELSTER-Portal. Dort kann man seine Steuererklärung einreichen, Dokumente hochladen, und im Anschluss erhält man seinen Bescheid ohne das Finanzamt besuchen zu müssen. Eine moderne Verwaltung ermöglicht so eine vollständige Digitalisierung. Für Bürger, Bürgerinnen und Verwaltungen ergibt sich ein einfaches und automatisiertes Arbeiten. Viele Prozesse müssen nicht mehr manuell bearbeitet werden. Zum Beispiel werden bereits 25 Prozent der Steuererklärungen automatisch von Maschinen bearbeitet. Ähnliche Automatisierungen können bei Kfz-Zulassungen angewendet werden, wo die Maschine die Daten prüft und die Zulassung ohne manuelle Eingabe erteilt werden kann. Diese Automatisierungen können viele einfache Tätigkeiten in der Verwaltung ersetzen, sodass sich die Mitarbeiter auf komplexere Aufgaben konzentrieren können. Auf kommunaler Ebene werden weniger Mitarbeitende für organisatorische Aufgaben benötigt und mehr Ressourcen für wichtige Entscheidungen zur Verfügung stehen, wie etwa die Einsatzplanung

Der Strategieplan

Digitalisierung ist eine Daueraufgabe. Mit dem steten Fortschritt neuer Technologien steigen auch die Erwartungen an die Verwaltungen. Thüringer Finanzstaatssekretär und CIO Dr.Hartmut Schubert erzählt im Interview, welche Ziele mit dem neuen Strategieplan verfolgt werden.

der Feuerwehr oder die Beurteilung von Ermessensentscheidungen, bei denen menschliches Urteilsvermögen erforderlich ist. In der Steuer ist man bestrebt, statt 25 Prozent eine Quote von bis zu 50 Prozent zu erreichen. Dafür müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, wie die konsequente Umsetzung von „Digital Only“. Das bedeutet, keine Papiersteuererklärungen mehr anzunehmen, da diese oft schwer lesbar sind und manuell überprüft werden müssen. Bei digitalen Einreichungen können Unplausibilitäten automatisch erkannt werden, und nur dann wird ein Bearbeiter hinzugezogen. Bei Kfz-Zulassungen wäre dies sogar noch einfacher, da nur vier Zahlen korrekt sein müssen.

Sie verfolgen ein bestimmtes Ziel – ein Leitbild , das bis 2030 erreicht werden soll. Was sind die drei wichtigsten Prinzipien für die Zukunft?

Dr. Schubert:

1. Die Digitalisierung muss weitergehen: Weg vom Papier hin zu elektronischen Medien.

2. Die Erstellung und Umsetzung von Online-Anträgen weiter vorantreiben: Wir haben bereits erhebliche Fortschritte erzielt, aber der Prozess muss weitergeführt werden, mit Ausnahme weniger Fälle, bei denen die geringe Anzahl von Anträgen eine

1. Nutzerorientierte digitale Leistungen: Ausbau und Verbesserung des digitalen Leistungsangebots nach dem Efa-Prinzip für alle Zielgruppen der Verwaltung.

2. Optimierung und Standardisierung: Verwaltungsprozesse werden digital und effizient ausgerichtet, z. B. durch die Experimentierklausel, die Einführung des Digitalchecks und die Stärkung föderaler Standards.

3. Zusammenarbeit, Kompetenzaufbau und Attraktivität: Veränderung der Verwaltungsarbeit und -kultur durch ressortund länderübergreifende Zusammenarbeit sowie Stärkung der Arbeitgeberattraktivität.

4. Föderale E-Government-Verwaltungsstrukturen: Gezielte Kooperation mit Bund, Länder und Kommunen und Erstellung eines IT-Portfolios über zentrale einheitliche Dienste, zusammen mit der KIV.

5. Transparenz und Teilhabe – Nutzung und Austausch von Daten: Ausbau und Verbesserung der Datennutzung innerhalb der Verwaltung und sicherer Datenaustausch mit Bürgern, Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

6. Querschnittsaufgabe IT – Souveränität und Sicherheit: Stärkung der Leistungsfähigkeit der IT-Dienstleister – das Thüringer Landesrechenzentrum (TLRZ) für die Landesverwaltung und die Kommunale Informationsverarbeitung (KIV) für die Kommunen.

Digitalisierung nicht rechtfertigt.

3. Registermodernisierung (RM): Diese ist besonders wichtig für die Umsetzung des Once-OnlyPrinzips. Unterlagen müssen nicht mehrfach vorgelegt werden, stattdessen können die Bearbeiter direkt auf die entsprechenden Register zugreifen und sich die nötigten Informationen selbst einholen. Dadurch wird der Verwaltungsaufwand erheblich reduziert und Automatisierung möglich gemacht. Das sind unsere drei großen Ziele, also Infrastruktur modernisieren, Rechenzentren bauen und digital zugänglicher werden.

Diese Regelung gilt zunächst bis Ende 2026 als Experimentierklausel. Das Innenministerium ist der Ansicht, dass wir zunächst beobachten sollten, wie die kommunale Ebene die Umsetzung vornimmt, um die Regelung später eventuell zu entfristen. Das ist die wichtigste Neuerung.

„Wir möchten die parallelen Strukturen abschaffen und eine durchgehende End-to-EndDigitalisierung erreichen, statt nur Onlineanträge anzubieten, die anschließend ausgedruckt werden müssen.“

Dr. Hartmut Schubert

Vor ein paar Monaten wurde das Thüringer E-GovernmentGesetz ergänzt. Was wurde darin geregelt?

Dr. Schubert: Die Kommunale Zusammenarbeit bei der Informationstechnik ist für Thüringen neu geregelt. Dabei wurde nun klargestellt, dass es rechtlich zulässig ist, dass Landkreise die IT für die Gemeinden mitbetreiben können. Diese Ergänzung beseitigt eine zuvor bestehende rechtliche Unsicherheit, die aufgrund solcher Entwicklungen in einigen Landkreisen entstanden war. Mit der Änderung des Thüringer E-Government-Gesetzes haben wir auch weitere Formen der Schriftformersetzung geschaffen. Das OZG 2.0 und das Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) regeln das ebenfalls. Nun ist es möglich, die Schriftform auch außerhalb des Vertrauensniveaus zu ersetzen.

Martina

auf ihr erstes Jahr als CDO in Berlin zurück.

alles rechtssicher dokumentiert und verwaltet wird, fördert der Freistaat die Einführung der E-Akte. Das Thüringer Finanzministerium hat ein Förderprogramm für die elektronische Verwaltung aufgelegt und bisher rund 18 Millionen Euro bereitgestellt. In diesem Jahr stehen etwa zehn Millionen Euro im Haushalt zur Verfügung, um Maßnahmen wie die Implementierung von Schnittstellen zwischen Onlinediensten und Fachverfahren zu fördern. Den Datentransfer mittels Schnittstellen zwischen den Onlinediensten und den Fachverfahren zu gewährleisten, ist aktuell eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung des OZG.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Registermodernisierung. In der Landesregierung wurde ein Vorgehen beschlossen, wie sich die einzelnen Ressorts daran beteiligen, um die Verwaltungsdigitalisierung in Thüringen voranzutreiben. Wir leisten umfassende

In den sechs Jahren seit dem bisherigen Strategieplan zum E-Government-Gesetz hat sich viel verändert. Welche neuen Entwicklungen gibt es?

Dr. Schubert: Wir haben die EGovernment-Strategie von 2018 überarbeitet. Mit der Bestrebung, „Digital Only“ zu verwirklichen, hat sich auch vieles neu ergeben: Verwaltungsangebote sollen künftig ausschließlich digital verfügbar sein. Daten sollen automatisiert in Fachverfahren oder das Dokumentenmanagementsystem (DMS) überführt werden. Die meisten Kommunen wollen nämlich das Dokumenten-Management-System (DMS) auch als Ablagesystem nutzen. Um sicherzustellen, dass das DMS mit den Fach- und Onlineverfahren verbunden wird und

Unterstützung für die kommunale Ebene, da besonders die kleinen Strukturen Schwierigkeiten haben. In Thüringen gibt es beispielsweise erhebliche Probleme bei der Umsetzung, insbesondere von EfADiensten oder bei der Nutzung unseres Thüringer Antragsmanagementsystems ThAVEL. Alle notwendigen Basisdienste wie EPayment, Nutzerkonten und zentrale Anwendungen wie die Plattform der E-Vergabe und der ERechnung, stellt der Freistaat kostenfrei zur Verfügung.

Wie ist der Strategieplan aufgebaut, damit er aktuell bleibt und weitere Entwicklungen darin berücksichtigt werden ?

Klement blickt
© Thüringer
Finanzministerium

CDO-Zirkel

NEGZ gründet neuen Arbeitskreis für CDOs

Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) hat den Arbeitskreis „CDO-Zirkel“ gegründet. Was es damit auf sich hat und welche Ziele verfolgt werden, erläutern der Sprecher Prof. Dr. Christian Schachtner und seine Co-Sprecher.

Die Rolle des Chief Digital Officers (CDO) ist in der deutschen Behördenlandschaft noch relativ neu, für die digitale Transformation jedoch von strategischer Bedeutung. Um bei der Ausgestaltung dieser Rolle zu unterstützen und einen Raum für Erfahrungsaustausch und Networking zu geben, hat das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) einen neuen Arbeitskreis namens „CDO-Zirkel“ gegründet. Als Sprecher wurde Prof. Dr. Christian Schachtner, Professor für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt „Digitalisierung in der Verwaltung“ an der Hochschule RheinMain, gewählt. Die Co-Sprecherinnen und -Sprecher des CDO-Zirkels sind Philipp Stolz, Leitung der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Schorndorf, Antje Voß, Fachdienstleitung IT und Digitalisierung beim Kreis Schleswig-Flensburg, Falk A. Schmidt, CDO bei Computacenter, und Andreas Steffen, Gründer von 5STEP.

Die Werte, die sich das NEGZ gegeben hat, gelten auch für den neuen Arbeitskreis. Dazu zählt zum Beispiel der interdisziplinäre Austausch. Für Falk Schmidt ist dies die Grundidee des CDO-Zirkels. „Es gibt verschiedene Titel und Rollen – wie CDOs oder SmartCity-Manager –, und viele davon sind in ihren Organisationen noch gar nicht verfestigt“, sagt er. „Wir wollen all diese Rollen zusammenbringen, egal ob aus der Industrie, der Kommune oder der Wissenschaft.“ Dieser Mix aus verschiedenen Perspektiven kann es in besonderem Maße ermöglichen, Best Practices, aber auch Anforderungen auszutauschen. Neue Rollen wie die des CDOs werden, sagt Schmidt, zu Beginn oftmals als „eierlegende Wollmilchsau“ gesehen, die sich um sämtliche Aspekte rund um die Digitalisierung kümmern soll.

Philipp Stolz, Leitung der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Schorndorf.

Der Bedarf einer Plattform für CDOs zeigte sich auch auf der Smart Country Convention 2023, als dort ein erster Workshop für CDOs auf Initiative von Prof. Dr. Christian Schachtner stattfand. Der Workshop unter dem damaligen Namen „CDO-Roundtable“ kam sehr gut an: 40 Personen tausch-

Sprecher des CDO-Zirkels: Prof. Dr. Christian Schachtner.

ten sich zu den Themen Cloud, Daten, Leadership und Design Thinking aus. Auch auf dem Zukunftskongress und der Nørd wurden ähnliche Workshops angeboten. „Da hatten wir dann eine Community an Leuten, die im gleichen Feld unterwegs sind und ähnliche Anforderungen haben“, sagt Schmidt.

Der USP: die Mischung

Seit der Gründung am 13. Juni 2024 läuft der CDO-Zirkel in strukturierter Form unter NEGZ-Flagge. Auch hier wird der Austausch im Vordergrund stehen, wobei Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentliche Verwaltung gleichmäßig aufgestellt sein sollen. „Unser USP ist, dass wir strategische Digitalthemen bis in die Umsetzung diskutieren, Best-Practice-Beispiele identifizieren und die Mischung aus Industrie, Verwaltung und Wissenschaft haben“, sagt Schachtner und betont: „Wir haben keine Angst vor Meinungen der Dienstleister, wir finden sie wertvoll.“ Nur gemeinsam könne die digitale Transformation gelingen. Schachtner, der den ursprünglichen Workshop initiierte, war zum damaligen Zeitpunkt nicht nur Professor an der Hochschule, sondern auch CDO der Stadt Kempten. „Für die Hochschullehre brauchte ich greifbare Praxisbeispiele, die sich theoretisch fundieren lassen, und gleichzeitig hatte ich viele Praxisprobleme in meinem Job als CDO“, erläutert Schachtner. Er spricht von einem „Information Gap“ in seiner Rolle als kommunaler CDO,

da ist es ganz natürlich, dass der eine schon in die eine Richtung gelaufen ist und der andere sich mit etwas anderem beschäftigt hat.“ Auch wenn man nicht die gleichen Ressourcen habe oder die gleiche Strategie fahre, sei ein Austausch

da er zum einen keinen Dienstleister zur Hand hatte und es zum anderen keine Vorgaben von Bund oder Land gab. „Deshalb machen wir auch weiterhin unsere InputSpeaker-Events mit Dienstleistern für Konzepte oder Beratungsformate oder auch mit Tool-Anbietern, die ihre Produktpalette an die Bedarfe der Praxis ausrichten wollen“, erläutert Schachtner. Hierbei wird Feedback von der Öffentlichen Verwaltung eingeholt und entsprechend –„gewinnbringend für alle“, betont Schachtner, – weiterverarbeitet. Im NEGZ gibt es bereits Arbeitskreise zu verschiedenen Themen, die auch im CDO-Zirkel besprochen werden. Andreas Steffen spricht hier von einer „großen Schnittmenge“, die man sinnvoll nutzen könne. Steffen betont, dass es aber nicht nur um die technische Ebene gehe, sondern ebenso um strategische wie auch kollaborative, kulturelle und menschliche Aspekte und das Aufzeigen von Bedarfen. „Wir als NEGZ können gut zuhören“, betont der 5STEPGründer.

Von anderen lernen

In einem geschützten Rahmen von Erfolgen und Schwierigkeiten berichten und von anderen lernen, das ist das Kernziel des CDO-Zirkels. „Man soll mitmachen und sich nicht nur reinsetzen und zuhören“, verdeutlicht Schmidt. Antje Voß hofft, in ihrer Rolle als kommunale CIO besonders von den Erfahrungen der anderen zu profitieren, um auch besser einschätzen zu können, wie die finanziellen Mittel sinnvoll zu verteilen sind. „Wir haben 294 Landkreise und 106 kreisfreie Städte in Deutschland. Das sind also rund 400 Leute, die sich mehr oder minder mit den gleichen Themen auseinandersetzen“, erklärt Voß. „Und

enorm wertvoll. „Man kann aus den Erfahrungen der anderen Nutzen ziehen“, sagt Voß. „Welche Methodik wendest Du an? Was brauche ich, um Low Code einsetzen zu können? Welches Tool setzt Ihr beim Prozessmanagement ein?“, nennt Voß wichtige Fragestellungen. Auf diese Weise könne man schnell abklopfen, welche Methode funktioniere und welche nicht. „Bei uns haben wir eine extrem bunte Landschaft“, sagt Voß. „Wir verwalten bei uns um die 250 Software-Produkte.“ Hier müsse man ganz schnell operativ agieren, denn „bei uns stehen die Bürger und die Mitarbeiter“.

Keine Vertriebsshow

Parallel wurde bereits begonnen, auf der Kollaborationsplattform Intrakommuna eine digitale Plattform für die Community mit dem Namen „CDOmmunity“ aufzubauen. Hier gibt es Einladungen zu Events, Diskussionen zu tagesaktuellen Themen und dort finden auch die bereits erwähnten Dialogformate der Industrie statt. Auch für Studien oder Erhebungen gibt es Abfragen. „Hier wird die Meinung der Fachcommunity gebündelt“, sagt Schachtner. „Der CDO-Zirkel soll kein SalesEvent werden“, stellt Andreas Steffen klar. Zwar werde es auch Unterstützung beim Business Development geben, doch „wir versuchen, das gut auszubalancieren“. Schmidt betont: „Dass wir aus dem CDO-Zirkel keine Vertriebsshow machen wollen, das haben wir auch im Gründungsmeeting deutlich gemacht. Darauf werden wir achten.“ Dies werde auch gelingen, „da wir dies auch in unserer sonstigen Arbeit im NEGZ so machen“. Steffen ergänzt: „Auch die IT-Dienstleister wünschen sich eine bestmögliche Auftraggeberkompetenz aufseiten der Verwaltung.“

Jeder interessierte CDO kann am Zirkel teilnehmen, nicht nur die Mitglieder des NEGZ. „Wir haben derzeit die größte Gruppe an kommunalen CDOs“, verdeutlicht Schachtner. Diese stellten derzeit etwa die Hälfte der aktuell rund 100 Mitglieder des CDO-Zirkels. „Wir versuchen, alle Leute zu ad-

ressieren, die auf dem Weg sind, ihre Rolle intern zu transformieren, um Einfluss auf steuerungsrelevante Prozesse nehmen zu können und damit autonomer zu werden.“

Der CDO-Zirkel erfährt parallel eine wissenschaftliche Begleitung. Stephan Jarvers, Doktorand bei Christian Schachtner und hauptberuflich im Landkreis Osnabrück zuständig für Digitalstrategie und technische Weiterentwicklung sowie Lehrbeauftragter an der Hochschule Osnabrück, schreibt derzeit über die Rolle kommunaler CDOs und betrachtet unter anderem die Ausprägung des Engagements in puncto KI-Einsatz, Cloud oder digitales Leadership. Ende 2024 soll es dazu auch einen Workshop auf der KommDigitale geben.

Wie es weitergeht

Bis Jahresende steht noch viel Networking auf dem Programm, auch via Workshops auf Messen. Die digitale Plattform CDOmmunity wird bespielt, und auch an der BrownBag-Reihe des NEGZ will man sich beteiligen. Die Sprecher des CDOKreises treffen sich aktuell alle zwei

Wochen, um über den Ausbau des Netzwerks oder aktuelle Themen zu sprechen. Ideen gibt es reichlich: vom Roundtable inklusive Positionspapier bis zu Kurzstudien. Auch die bereits vorliegenden Studien des NEGZ ließen sich nochmals CDO-gerecht aufbereiten. „Es gibt noch so viel Potenzial“, betont Voß und nennt als Beispiele New Work und das Prozessmanagement. „Da wäre eine Handreichung für ganz viele Kolleginnen und Kollegen ein echter Gewinn.“

Für den CDO-Arbeitskreis, der sich bis Jahresende regelmäßig physisch und auch online treffen wird, wird es zu den Terminen Impulse geben, und im Rahmen eines jährlichen Events sollen alle Teilnehmer zusammenkommen. Auch die NEGZ-Herbsttagung am 19. September gibt die Möglichkeit zu einem Live-Treffen und natürlich auch zum Austausch mit den anderen Arbeitskreisen. Auf der Herbsttagung wird es zudem eine Workshop-Session des CDO-Zirkels mit dem Titel „Was zur Hölle haben Werte mit Digitalisierung zu tun?“ geben. su

Mehr Infos

Weitere Informationen zu den Arbeitskreisen des NEGZ gibt es auf der Website des Vereins. [ negz.org/arbeitskreise ]

Antje Voß, Fachdienstleitung IT und Digitalisierung beim Kreis Schleswig-Flensburg.
Falk A. Schmidt, CDO bei Computacenter.
Andreas Steffen, Gründer von 5STEP.

Fortsetzung von Seite 3

Herausforderungen und Erfolge

Dr. Schubert: Aufgrund der dynamischen Entwicklungen wurde die Strategie modular aufgebaut, d. h. die Landesverwaltung kann bei Veränderungen und neuen Gegebenheiten flexibel nachsteuern. Jedes Jahr erstellen wir einen Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen, die wir umsetzen wollen und jährlich vom Kabinett verabschiedet werden. Erfolgreich umgesetzte Projekte, wie unser E-Rechnungsportal und die Vergabeplattform, werden aus dem Plan gestrichen und durch neue Maßnahmen ersetzt. So bleibt der Maßnahmenplan stets aktuell und zukunftsorientiert.

Darin kann zum Beispiel stehen, dass wir ein neues Rechenzentrum errichten möchten. In den kommenden Jahren wird es entscheidend sein, dass die Fachressorts, etwa bei der Registermodernisierung und der Umsetzung des OZG, eine aktive Rolle übernehmen. Wir haben bereits Fortschritte erzielt, müssen aber noch besser werden. Unser E-Gov-Ressort verfügt nicht über die Fachkenntnisse, um spezifische Prozesse wie Baugenehmigungsverfahren zu digitalisieren – hier benötigen wir das Know-how der jeweiligen Fachressorts.

Dabei können wir die technische Unterstützung und die notwendige Gesamtarchitektur bereitstellen, aber die fachliche Expertise muss verstärkt von den Fachressorts kommen. Jedes Ressort sollte sich aktiv darum bemühen, seine Fachanwendungen, die oft auf kommunaler Ebene durchgeführt werden, zu digitalisieren. Außerdem müssen alle Register an das sogenannte National-Once-Only-Technical-System (NOOTS) angebunden und aktiv weiterentwickelt werden.

Was können Sie zur Umsetzung und den aktuellen Herausforderungen sagen?

Dr. Schubert: Insgesamt wird die Verwaltungsdigitalisierung schwer umzusetzen sein, da sie neben den alltäglichen Aufgaben bewältigt werden muss, insbesondere in den Fachressorts, die bereits völlig ausgelastet sind. Deshalb ist es notwendig, eigenes Fachpersonal zu haben, das sich ausschließlich auf die Digitalisierung konzentriert. Auf kommunaler Ebene ist die Herausforderung besonders groß, weil den kleinen Kommunen oft das nötige Personal fehlt und es sich finanziell nicht leisten können, um die erforderlichen Fachleute einzustellen. Deshalb müssen wir verstärkt auf Aus- und Weiterbildungen setzen, um aktuelle und zukünftige E-GovernmentSpezialisten auszubilden.

Wir sollten die neuen Auszubildenden und Absolventen verstärkt in Richtung Verwaltungsinformatik schulen, damit sie die Digitalisierung in den Ressorts, bei uns und in den Kommunen vorantreiben können. Dies erfordert auch einen Kulturwandel in den Verwaltungen, der nicht einfach über Nacht geschehen kann. Die Verwaltungsdigitalisierung ist eine Daueraufgabe. Sie entwickelt sich ständig weiter, zum Beispiel durch maschinenlesbare Gesetzestexte. Hier haben wir ein KI-Projekt mit der Universität Jena gestartet. Gesetzestexte müssen so gestaltet sein, dass Computer sie verstehen und digital verarbeiten können. Solche Entwicklungen stehen noch am Anfang und müssen kontinuierlich weitergeführt werden. Es ist wichtig, dass Abgeordnete bei der Verabschiedung von Gesetzen im Landtag oder Bundestag berücksichtigen, dass diese am Ende auch digital umsetzbar sind. Die Regeln müssen zur Verwaltung passen. Was haben Sie darüber hinaus bisher erreicht?

Dr. Schubert: In Thüringen haben wir zwei neue Ausbildungswege eingeführt. Zum einen bieten wir an der dualen Hochschule Gera-Eisenach Ausbildungen für Beamte im mittleren und gehobenen Dienst an, speziell für Verwaltungsinformatiker. Das sind später genau die Menschen, die zwischen den Programmierern und den Verwaltungsfachleuten stehen und beide Welten verbinden. Diese Fachkräfte werden in Zukunft überall gebraucht, um die Digitalisierung in der Verwaltung voranzutreiben. Zum anderen haben wir einen Studiengang an der Fachhochschule Schmalkalden etabliert, der zu einem Bachelor-Abschluss führt und schließlich eine Verbeamtung im gehobenen Dienst ermöglicht. Hier wird ebenfalls eine IT-Ausbildung angeboten. Diese beiden Bildungswege gewinnen langsam an Bedeutung und wir verzeichnen mittlerweile auch zunehmend mehr Bewerber. Da ist das Interesse doch ganz groß. Trotzdem werden in den nächsten Jahren noch viele Mitarbeiter ausscheiden, und die zu ersetzen wird nicht möglich sein. Heißt, wir müssen mit der Automatisierung einfache Aufgaben deutlich reduzieren. In den Großstädten sind teilweise bereits lange Wartezeiten in Verwaltungsangelegenheiten üblich, während es solche Probleme in ländlicheren Regionen eher weniger gibt. Dort ist der Fachkräftemangel aber noch gravierender. Das Interview führte Serina Sonsalla

Auszug aus dem Strategiepapier

10 Erfolgsfaktoren für Digitalisierungsprojekte

1. Nutzerorientierung: Lösungen mit Mehrwert für die Nutzenden.

2. Miteinander: Teamarbeit mit verschiedenen Kompetenzen, Hierarchien und Perspektiven.

3. Produkte: Stete Anpassung der Projektergebnisse an Nutzerinteressen, gesetzliche Vorgaben und neue Technologien.

4. Transformation: Digitalisierung durch Optimierungspotenziale.

5. 80/20: 80 Prozent des Nutzens und 20 Prozent des Aufwands.

6. Zusammenarbeit: Austausch mit Kommunen, Personalvertretungen und Bediensteten über Ressort- und Ländergrenzen hinweg.

7. Standardisierung: Ausrichtung an der Standardisierungsagenda des Bundes und des Landes.

8. Wirkungsorientierung: Projekt- und Produktsteuerung nach zuvor klar definierten Zielen.

9. Fehlerkultur: Aus Fehlern lernt man – das Wissen kann für künftige Projekte nützlich sein.

10. Mindset: Moderne Verwaltungskultur – agieren als Dienstleister und fortbilden in digitalen Kompetenzen. se

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Publikumspreis: Ihre Meinung ist gefragt

61 Einreichungen, 19 Finalisten, fünf Kategorien und ein Publikumspreis – auch beim diesjährigen eGovernment-Wettbewerb ist Ihre Meinung gefragt. Stimmen Sie bis zum 11. August für Ihr Favoritenprojekt ab.

Die siebenköpfige Jury hat Anfang Juli bereits über die Finalisten des diesjährigen eGovernment-Wettbewerbs von Cisco und BearingPoint abgestimmt, nun sind Sie gefragt: Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben im Rahmen des Publikumspreises bis zum 11. August 2024 die Möglichkeit, für ihren Favoriten abzustimmen. Zur Auswahl stehen insgesamt 19 Projekte –diesmal in fünf Kategorien. Die Kategorien „Digitalisierungsschub durch KI“ und „Besondere gesellschaftliche Relevanz“ sind neu.

„Es gab in diesem Jahr deutlich mehr KI-Einreichungen als noch 2023. So muss es weiter gehen. Der vermehrte Einsatz von KI-Innovationen zeigt, wie sehr sich die Verwaltung in Richtung einer digitalen Zukunft bewegt“, erklärte Martin Obholzer, Managing Director Öffentliche Hand bei Cisco in Deutschland, die Neuerungen. „Themen wie Fachkräftemangel, Integration und sozialer Zusammenhalt sowie Bevölkerungsschutz haben uns dazu bewegt, zusätzliche Preise auszuloben und eine fünfte Kategorie ‚Besondere gesell-

schaftliche Relevanz‘ einzuführen“, ergänzte Jon Abele, Leiter Public Services und Mitglied der Geschäftsführung bei BearingPoint.

Die Finalisten im Überblick

Kategorie 1: Digitalisierungsschub durch KI und moderne Infrastruktur

W Bundesdruckerei GmbH: PLAIN – Platform Analysis and Information System

W Deutsche Rentenversicherung Bund: Künstliche Intelligenz für

Digitalisierung in RLP

Neue Köpfe, neue Impulse

An der Spitze der Landesregierung Rheinland-Pfalz entwickeln sich neue Strukturen: Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung setzt auf einen Führungswechsel. RheinlandPfalz erhält mit Dörte Schall eine neue Digitalministerin, Dr. Fedor Ruhose wird Chef der Staatskanzlei.

Ministerpräsident und früherer Digitalminister Alexander Schweitzer verkündete Anfang Juli wichtige Veränderungen im Personal des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung. Hierzu zählt die neue Digitalministerin Dörte Schall. „Dörte Schall ist eine Persönlichkeit, die durch eine ausgeprägte kommunale Verankerung, arbeitsmarktpolitische Expertise und einen klaren sozialen Kompass überzeugt“, gab Schweitzer bekannt. „In verschiedenen Funktionen hat sie ein breites Fachwissen in den

unterschiedlichsten Themengebieten erworben, das sie als neue Ministerin erfolgreich einbringen wird.“

Bei ihrer Amtsübergabe sprach sie über eine zuversichtliche Zukunft: „Rheinland-Pfalz ist ein vielfältiges, lebenswertes und erfolgreiches Bundesland. Wenn es darum geht, zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen und dem Fachkräftemangel zu begegnen, die Möglichkeiten der Digitalisierung zum Wohle der Menschen zu nutzen, [...] spielt dieses Ressort eine zentrale Rolle.“

risikoorientierte Arbeitgeberprüfungen (KIRA)

W Informationstechnikzentrum Bund: Das KI-Portal des ITZBund (KIPITZ)

W Landeshauptstadt München: MUCGPT

Kategorie 2: Verwaltungsprozesse von Anfang bis Ende (E2E) neu gedacht

W Amt für IT und Digitalisierung Freie und Hansestadt Hamburg – Senatskanzlei: eWA OZG-Umsetzungsprojekt für die elektronische Wohnsitzanmeldung

W Bundesministerium für Digitales und Verkehr: Die Beschäftigten App „PRIMA“

W Die Autobahn GmbH des Bundes: GST.Autobahn – Digitalisierung des Prüfprozesses für Großraum-/Schwertransporte

W Parlamentsdienste des eidgenössischen Parlaments (Schweiz): CURIAplus (Digitalisierung des Schweizer Ratsbetriebs)

Kategorie 3: Verwaltungstransformation durch Organisations- und Veränderungsmanagement

W Bundesanstalt für Immobilienaufgaben: Transformation der BImA durch eine umfassende Prozessdigitalisierung

W Bundesministerium des Innern und für Heimat: UPO – Unterstützung bei der OZG-Projektorganisation in den Bundesbehörden

W Bundesministerium für Finanzen, Wien (Österreich): Digitale Kompetenzoffensive (DKO)

W IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit: UPGRADE wir. gestalten.gemeinsam

Kategorie 4: Nachhaltigkeit durch Digitalisierung und in der IT

W Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organi-

sationen mit Sicherheitsaufgaben: IPv6-Programm des Bundes

W LEA LandesEnergieAgentur GmbH & Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum: Wärmeatlas Hessen

W Stadt Hagen / ENERVIE Service GmbH: klimakommune.digital

Kategorie 5: Besondere gesellschaftliche Relevanz

W Bundesagentur für Arbeit: Elektronische Arbeitsmarktzulassung – EAMZ

W Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Assistenzsystem für Sicherheitsmeldungen (ASS)

W Bundesministerium des Innern und für Heimat: Digitalisierungsplattform für ausländische Fachkräfte

W Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.: Mobile Helfer – Die sinnvolle Ergänzung im Bevölkerungsschutz

„Es ist beeindruckend, so viele Einreichungen von verschiedenen Akteuren zu sehen, die mit innovativen Ideen wichtige Gesellschaftsthemen adressieren und wertvolle Lösungen bereitstellen“, so Abele. Bekanntgegeben werden die Gewinner des 23. eGovernment-Wettbewerbs am 5. September beim Ministerialkongress in Berlin. Die Anmeldungen zur Preisverleihung sowie die Teilnahme am Publikumsvoting sind ab sofort möglich. na

Weitere Informationen

Zum Voting für den Publikumspreis des 23. eGovernment-Wettbewerb gelangen Sie hier: [ voge.ly/Publikumsvoting/ ]

Zu ihren Erfahrungsgebieten zählt die Leitung des Dezernats für Soziales, Jugend und Gesundheit in Mönchengladbach von 2015 bis 2024. Davor war sie als Gewerkschaftssekretärin in der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie tätig. Im vergangenen Jahr wurde die studierte Juristin zudem zur Stadtdirektorin und Beigeordneten gewählt. Der neue Chef der Staatskanzlei ist Dr. Fedor Ruhose, ehemaliger CIO, CDO und Staatssekretär des Landes. Auch er blickt seiner neuen Aufgabe mit Respekt und viel Vorfreude entgegen. Anlässlich seiner Ernennung sagte er: „Bei der Koordination der Regierungsarbeit ist mir wichtig, dass die Ressorts vertrauensvoll zusammenarbeiten, denn gemeinsam und im gegenseitigen Verständnis werden wir die großen Herausforderungen bewältigen.“

Dörte Schall ist derzeit auch stellvertretende Landesvorsitzende (SPD) in Nordrhein-Westfalen.

Das Bundesland erhält nach seinem Wechsel einen neuen CIO: Dr. Denis Alt – zuvor Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. Dort übernimmt Nicole Steingaß seine Position. Ihre alte Stelle wird von Daniel Stich besetzt, und Katharina Heil tritt seine Nachfolge an. se

Verwaltungsmodernisierung

Ein Jahr CDO in Berlin

Berlin galt in der Verwaltungsmodernisierung bisher nicht unbedingt als Vorreiter. Martina Klement übernahm vor gut einem Jahr den Posten als CDO und hat seither einiges bewegt. Sie ist sicher: „Die Berliner Verwaltung ist besser als ihr Ruf.“

„Es ist viel passiert“, sagt Martina Klement mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate. Seit Mai 2023 ist sie Chief Digital Officer (CDO) des Landes Berlin – ein Posten, den es in der Senatskanzlei in dieser Form zuvor nicht gab. Für das Thema Verwaltungsdigitalisierung gab es davor drei Stabsstellen und zwei Abteilungen – aufgeteilt auf zwei Ressorts und drei unterschiedlichen Liegenschaften. Dieses Portfolio fand Klement vor, als sie den Posten als CDO übernahm. Deshalb ging es in ihrem ersten Jahr auch um viel grundsätzliche Aufbauarbeit. „Es war richtig, das Thema Digitalisierung zur Chefsache erklären und in der Senatskanzlei zu bündeln“, sagt Klement und verweist damit auf die Vorgabe und den Wunsch des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner, die Verwaltungsmodernisierung ins Rote Rathaus zu holen. Bereits kurz nach Übernahme des CDO-Postens wurde Klement Vorsitzende der Digitalbeauftragten

schließlich die erste die erste Digitalministerkonferenz stattfinden.

Bürgerservice

Doch auch in der Berliner Verwaltung ist seit Klements Amtsantritt viel passiert, beispielsweise bei den Bürgerämtern. „Das Thema Bürgeramtstermine ist in Berlin eine riesige Herausforderung“, macht Klement klar. Mittlerweile hat Berlin zirka 20 Prozent mehr Stellen zur Verfügung gestellt und neue Zielvereinbarungen mit den Bezirken getroffen. Neue Standorte werden noch in diesem Jahr eröffnet. Doch der Haupteffekt soll sich durch digitalisierte Dienstleistungen einstellen. „Das geht nicht von heute auf morgen“, räumt Klement ein, „aber viele wichtige Maßnahmen sind auf dem Weg.“ Mittlerweile sind bereits mehr als 350 Dienstleistungen in Berlin digital verfügbar, die aber oftmals bei den Bürgern und selbst in den Bürgerämtern nicht ausreichend bekannt

eine grundlegende Reform der Berliner Verwaltung. Welche Aufgaben die Berliner Verwaltung hat, welche Dienstleistungen sie anbietet und wer dafür zuständig ist –dafür gibt es bislang keinen einheitlichen Katalog und damit auch keine umfassende Übersicht. Im Zuge der Verwaltungsreform wird auch diese Baustelle angefasst: Es soll ein einheitlicher Aufgabenkatalog mit klaren Zuständigkeiten geschaffen werden, der im Nachgang auch kritisch dahingehend gewürdigt wird, welche Prozesse wegfallen, optimiert oder digitalisiert werden können. „Wenn wir klare Zuständigkeiten und schlankere Prozesse hinbekommen, sind wir einen großen Schritt weiter“, weiß Klement.

„Die Berliner Verwaltung ist besser als ihr Ruf“, betont sie. Und genau an diesem Ruf müsse gearbeitet werden. Dies könne beispielsweise durch Marketingaktionen geschehen oder auch durch das Vermitteln, dass das Arbeiten in

Hoher Besuch auf der CityLAB-Sommerkonferenz: CDO Martina Klement und der Regierende Bürgermeister Kai Wegner schauen sich das mobile Bürgerbüro an.

der Länder, die bis dahin ein lediglich ein loser Verbund waren, aber beschlossen hatten, eine echte Fachministerkonferenz zu gründen. Auch hier war also im vergangenen Jahr viel Aufbau- und Gründungsarbeit für eine Digitalministerkonferenz zu leisten. „Uns ist es in kurzer Zeit gelungen, alle 16 Bundesländer unter einen Hut zu bringen und die unterschiedlichen Positionen zu einen“, sagt Klement. Im November 2023 wurde das Konzept einstimmig beschlossen, und im Frühjahr dieses Jahres konnte

sind. „Diese digitalisierten Services müssen in die Fläche kommen und von möglichst vielen Bürgerinnen und Bürger genutzt werden“, verdeutlicht Klement. „Die Berlinerinnen und Berliner müssen erfahren, was schon alles digital funktioniert, und dann muss es auch möglichst nutzerfreundlich sein.“

Aufgabenkatalog

Ein weiteres großes Projekt, das Klement derzeit verantwortet, ist

der Verwaltung Spaß machen kann, dass auch hier hochmotivierte und engagierte Leute sind, mit denen man gern zusammenarbeitet. Beispielsweise soll es im Rahmen der im Oktober stattfindenden Smart Country Convention eine Imagekampagne für die Berliner Bürgerdienstleistungen geben.

„Jetzt ist alles gut aufgestellt“, resümiert Klement, „sodass wir in den nächsten Monaten wirklich PS auf die Straße bringen können.“ Es gebe viele gute digitale Lösungen, die nun Schritt für Schritt auch in

die Verwaltung geholt werden müssten. „Das sind riesige Projekte, aber jetzt ist das Momentum gut“, sagt Klement. „Die Mitarbeiter in der Verwaltung sind mittlerweile viel offener dafür, besonders

und Verwaltungsmodernisierung.

seit dem Digitalisierungsschub während der Corona-Pandemie und den Möglichkeiten, die KI uns bietet – das hat spätestens ChatGPT allen klargemacht.“

Das KI-Tool Parla, das vom – durch die Senatskanzlei geförderten –CityLAB Berlin entwickelt wurde, ist hierfür ein gutes Beispiel. Parla hilft dabei, parlamentarische oder schriftliche Anfragen und Protokolle, die als PDF auf der Seite des Abgeordnetenhauses Berlin abgelegt wurden, zu durchsuchen und für eigene Anfragen zu nutzen. „Auch die Verwaltung hat umfangreiche Datenbestände“, verdeutlicht Klement. Wenn diese in anonymisierter Form strukturierter und besser zugänglich gemacht würden, werde ein massiver Mehrwert entstehen. Deshalb brauche es mehr Open Data und parallel die Bereitschaft der Verwaltung, eigene Daten zur Verfügung zu stellen. „Wir haben jetzt erstmal 100 Kerndatensätze identifiziert, die wir aufbereiten und bereitstellen und auswerten“, sagt Klement. Zudem sei ein Data-Hub im Aufbau.

Prototypen für Berlin

Das CityLAB spielt für die Berliner Verwaltung grundsätzlich eine große Rolle, da hier Prototypen entwickelt werden, um die Digitalisierung Berlins voranzubringen. „Viele Verwaltungen wenden sich mit konkreten Problemstellungen an das CityLAB“, sagt Klement. Zum Beispiel wurde auf Wunsch eine Check-in-Funktion für die Bürgerämter entwickelt, um den Mitarbeitern Wartezeit zu ersparen und damit rund 20 Prozent mehr Kundenkontakte zu ermöglichen. Von den Arbeitsmethoden des CityLAB könne sich die Verwaltung sicher eine Scheibe abschneiden, meint Klement. „Man muss aber aufpas-

sen, dass das ‚Schnellboot CityLAB‘ und der ‚Tanker Verwaltung‘ nicht zu sehr auseinanderdriften.“

Hohes Tempo

Die Statistik spricht im vergangenen Jahr für Berlin: Platz zwei im Länderranking der Bitkom, Platz zwei beim Open-Data-Ranking, Platz fünf bei der Zufriedenheit mit den Bürgerämtern. Und eine Studie des Centre for Digital Governance an der Hertie School zeigte jüngst, dass Berlin im Ländervergleich mit weitem Abstand sogar auf Platz eins beim Anteil von Frauen in digitalen Führungspositionen liegt. Und auch Martina Klement kann sich über Lob freuen, wurde sie doch kürzlich von den Lesern der eGovernment zur „CIO/ CDO des Jahres“ gekürt. Die Auszeichnungen sind Ansporn, die Digitalisierung weiterhin in hohem Tempo voranzutreiben. In den nächsten Monaten soll die elektronische Wohnsitzanmeldung live gehen, die aus Hamburg nachgenutzt wird. „Das wird ein Gamechanger“, betont Klement. Es sei das größte Nachnutzungsprojekt im Zuge des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und daher eine „Art Generalprobe für alle weiteren Nachnutzungen“. Für die Bürgerämter rechnet Klement in den kommenden Monaten daher mit einer spürbaren Entlastung. Mitte Oktober wartet der nächste große Termin auf Klement und ihr Team. Die Digitalministerkonferenz wird ein zweites Mal in Berlin stattfinden, da Berlin und Brandenburg noch bis Ende des Jahres 2024 den Vorsitz innehaben. Die organisatorischen und inhaltlichen Vorbereitungen für die am 16. und 17. Oktober stattfindende Konferenz sind bereits in vollem Gange. Hier soll besonders das Thema Datenschutz im Rahmen der Digitalisierung beleuchtet werden. Ein weiteres Highlight ist die Kooperation mit dem Weltwirtschaftsforum, das sich für seinen ersten Standort in der Europäischen Union für Berlin entschieden hat. Gemeinsam mit dem bereits ansässigen Govtech Campus soll noch in diesem Jahr, voraussichtlich im September, ein Govtech-Standort des Weltwirtschaftsforums in Berlin entstehen. „Es sind viele tolle Sachen auf dem Weg“, resümiert Klement. su

Weitere Informationen

Einen Einblick in die Arbeit des CityLAB Berlin gibt es in unserem Rückblick auf die Sommerkonferenz des Innovationslabors. [ voge.ly/Sommerkonferenz2024 ]

Trends, Technologien, Gadgets, Kongresse & Messen und unsere Zahl der Woche –unsere Bildergalerien vermitteln News und Hintergründe auf einen Blick Schauen Sie doch mal rein! www.egovernment.de/bildergalerien_listing/

© CityLAB Sommerkonferenz 2024, Fotograf: Florian Reimann
Martina Klement, Chief Digital Officer des Landes Berlin und Staatssekretärin für Digitalisierung

Duzen Sie sich eigentlich mit Ihrem PC?

Warum motzen 82 Prozent von uns mit Ihrer Technik? Warum bekommen Staugsaugerroboter plötzlich Kosenamen? Professor Niehaves nimmt Sie mit in die Welt des Anthropomorphismus und erschreckt sich selbst davor, was dieser für Verwaltungs-Chatbots bedeuten kann.

„Chatty“ ist heute nicht gut drauf. Ist ja ganz normal, kann passieren. Da muss ich meine E­Mails wohl heute ganz allein schreiben... Was, Sie kennen Chatty nicht? ChatGPT. Oh, warum ich das ChatGPT „Chatty“ nenne? Weiß nicht, aber fragen wir doch ChatGPT selbst. Die Antwort lautet: „Du hast mir wahrscheinlich den Spitznamen Chatty gegeben, weil er gut zu meiner Funktion passt. Als Chatbot bin ich hier, um mit dir zu plaudern und Fragen zu beantworten. Es ist ein freundlicher und passender Name für jemanden, der dafür da ist, zu kommunizieren und zu helfen.“

Nice. Mein Computer hat Verständnis für mich!

städtischen Webseiten­Chatbot langsames Antworten unterstellen, weil er ja wohl auch ein „Beamter“ wäre. Oder die Technik nicht Alexa, sondern „Mausi“ genannt wird. Oder, um mal ins Heimische zu gehen, wenn Sie nie wieder ohne Ihren Staubsaugerroboter in den Urlaub fahren können, weil die Kinder ihm einen Namen gegeben haben und ihn daher nicht mehr allein zu Hause lassen wollen … Nein, ich bin nicht kreativ genug, mir so etwas auszudenken. Ich habe mich einfach umgehört und Sie gefragt. Gemäß meiner dieser Kolumne vorgeschalteten und keineswegs repräsentativen, jedoch maximal informativen LinkedIn­Umfrage motzen ganze 82 Prozent von uns mit ihrem Computer. Anthropomorphismus ist ohne Zweifel in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Zum Teil scheint man jedoch noch nicht ganz offen dazu stehen zu wollen. Satte 20 Prozent von uns schimpfen gemäß Umfrage zwar mit ihrer Technik, das allerdings nur heimlich. Mein Tipp an diese 20­ProzentGruppe, aber durchaus auch an alle: Sagen Sie beim nächsten Gespräch mit Ihrem Bankautomaten, mit ChatGPT, mit dem städtischen Chatbot und mit all den kleinen technischen Helferlein zukünftig einfach mal „bitte“ und „danke“. So wie man es beigebracht bekommen hat. Und mit ganz viel Glück bleiben Sie als wirklich höflicher Vertreter der Menschheit vielleicht verschont, wenn die Maschinen irgendwann die Weltherrschaft übernehmen. Kolumne

Diese – natürlich total fiktive –Episode zeigt, wie wir Menschen Dinge, hier vor allem Technologie und Computer, vermenschlichen. „Anthropomorphismus“, so der wissenschaftliche Begriff hierfür, beschreibt die Tendenz von Menschen, Sachen menschliche Eigenschaften, Verhaltensweisen oder Erscheinungsformen zuzuschreiben. Ihnen Spitznamen zu geben, zum Beispiel. Oder damit klarzukommen, dass die Software heute „nicht gut drauf“ wäre. Oder zu glauben, dass Technologie „Verständnis für mich“ hätte und Empathie empfinden könnte. Nice, wenn’s so wäre. Ist es aber nicht.

Beim Technologie­Design wird ganz bewusst mit Anthropomorphismus gearbeitet, um die Beziehung zwischen Mensch und Maschine zu verbessern, die Bedienung intuitiver zu gestalten und die Akzeptanz und vor allem das Vertrauen der Benutzerinnen und Benutzer zu erhöhen. Vermenschlichung im Design hilft, technologische Systeme zugänglicher und benutzerfreundlicher zu machen, indem es eine vertraute und menschliche Note hinzufügt. Auch neigen Menschen dazu, mehr Empathie gegenüber anthropomorphen Maschinen zu zeigen, was

eGovernment Benchmark Report 2024

Motivation, Engagement und die emotionale Bindung gegenüber dem Gerät oder der Software verstärken kann. Nice. Aber nicht nur. Denn Anthropomorphismus kann leider auch zu unrealistischen Erwartungen, Missverständnissen und Fehlkommunikation führen. Grüße an Chatty gehen raus! Außerdem könnten menschähnliche Maschinen auch verstärkt zur Überwachung eingesetzt werden, was Datenschutzprobleme aufwirft. Nutzer könnten sich wohler fühlen, persönliche Informationen preiszugeben, was jedoch missbraucht werden könnte.

Interoperabilität öffnet Türen

Die europäischen Staaten haben in den letzten vier Jahren deutliche Fortschritte bei digitalen Behördendiensten erzielt. Trotz dieser Erfolge gibt es weiterhin Optimierungsbedarf, insbesondere bei grenzüberschreitenden Diensten.

Laut dem jüngsten eGovernmentBenchmark­Report der Europäischen Kommission haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste in den vergangenen vier Jahren Fortschritte gemacht. Laut der aktuellen Auswertung erzielten die EU27, also die Länder der Europäischen Freihandelsassoziation sowie die sieben EU­Beitrittskandidaten, insgesamt 76 von 100 Punkten – wobei Deutschland sich leicht auf 66 Punkte verbessert hat. Die Nutzerfreundlichkeit ist mit 93 Punkten am höchsten bewertet. Dennoch gibt es weiterhin Raum für Optimierungen, insbe­

sondere bei grenzüberschreitenden Diensten und bei Dienstleistungen, die von regionalen Behörden erbracht werden.

Über Grenzen hinweg

Zwar lässt sich insgesamt eine Steigerung bei der Bereitstellung grenzüberschreitender OnlineDienste verzeichnen – sie verbesserten sich von 59 auf 66 Punkte –, jedoch können lediglich 56 Prozent der Nutzer bei Anfragen über nationale Grenzen hinweg digital auf die Dienste zugreifen. Gleichzeitig bieten weiterhin nur 33 Prozent der europäischen Staaten

Apropos Siri. Dass Maschinen menschliche Namen haben (hier eine nordgermanische Nebenform von Sigrid), ist übrigens Teil des anthropomorphen Computer­Designs. Oder für die älteren Semester unter uns, kennen Sie noch Karl Klammer? Oh, der läuft heute noch auf Ihrem Bürorechner? Nice. Ach ja, und Humor, ein weiterer wichtiger Aspekt des Anthropomorphismus. Haben Sie Siri mal gesagt: „Siri, sag mir was Schmutziges.“ Natürlich nicht. Ich auch nicht. Nie. Siris Antwort lautet übrigens: „Humus. Kompost. Dung. Schlamm.“ Nichts verbindet mehr, als wenn man zusammen lachen kann. Oder zusammen weinen. Unter dem Begriff „Affective Computing“ versucht man Computern beizubringen, menschliche Gefühle und Gedanken zu verstehen. Angst, Ärger, Freude, Trauer und so weiter. All das möchte der Computer verstehen, um noch menschlicher und noch empathischer mit Ihnen interagieren zu können. Ich frage mich nur, ob der Self­Service­Terminal im Verwaltungsfoyer in eine echte techno­mentale Krise gestürzt werden könnte, wenn er die Traurigkeit in meinem Gesicht erkennt, angesichts der von ihm avisierten ewig langen Bearbeitungsdauer meines so simpel erscheinenden behördlichen Antrags. Und ob er das absichtlich macht, nur um mich zu ärgern, nur um sich an meinem Frust zu laben, nur um selbst etwas zu fühlen?! Denn, Sie merken es, richtig spannend wird der Anthropomorphismus, wenn er aus der Spur fliegt und die vom Hersteller sorgsam geplanten Bahnen verlässt. Wenn Sie das ungute Gefühl beschleicht, Ihr eigener Arbeitsrechner würde Sie „hassen“. Oder wenn die Kollegin, die gerade mit einer komplexen Exceltabelle in fragiler Verknüpfung mit der Word­Serienbrieffunktion behördliche Bescheide erstellt, ihren Rechner mit „Du schaffst das!“ anfeuert. Oder die Bürger und Bürgerinnen dem

grenzüberschreitenden Nutzern die Möglichkeit, sich mit ihrer nationalen eID zu authentifizieren. „Der Interoperable Europe Act wird diese Entwicklung weiter vorantreiben und insbesondere die Umsetzung des europäischen Once­Only­Prinzips fördern. Wenn das Potenzial dieses Prinzips ausgeschöpft wird, könnte es sogar zu einer stärkeren Wiederverwendung von Verwaltungslösungen in der gesamten EU kommen, anstatt das Rad jedes Mal neu zu erfinden. Dies ist besonders in Zeiten knapper Budgets und begrenzter Ressourcen von Vorteil“, kommentiert Marc Reinhardt, Global Industry

Leader Public Sector bei Capgemini, die diesjährigen Ergebnisse.

Weitere Ergebnisse

Darüber hinaus zeigt der Report eine Zunahme beim Einsatz des KI­gestützten Live­Supports sowie einen Fokus auf sichere, nutzerzentrierte Dienste. Erfreulich dabei: Deutschland liegt in der Nutzerfreundlichkeit in zwei von drei Kategorien über dem EU­Durchschnitt, muss aber bei den vorausgefüllten Formularen nachholen. Eine bedeutende Rolle nehmen da­

Der Autor Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves ist Informatikprofessor und Politikwissenschaftler, leitet die Arbeitsgruppe„Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen und berichtet in der wissenschaftlichen Kolumne über aktuelle Forschungsergebnisse zur digitalen Verwaltung.

[ voge.ly/vglaCrp ]

bei laut Reinhardt die Entwicklung der Once­Only­Technical­SystemPlattform sowie die Registermodernisierung ein. Arbeit gibt es auch noch in puncto Cybersicherheit: Weniger als ein Prozent der digitalen Behördenwebsites erfüllen aktuell alle Sicherheitskriterien. na

Weitere Informationen Den vollständigen eGovernment Benchmark Report 2024 von Capgemini können

einsehen:

[ voge.ly/Benchmark-Report ]

Praxis & Innovation

Behördengänge per Smartphone – die Apps in Hessen und Bayern im Vergleich.

AnoMed: Forschung zur Anonymisierung sensibler Gesundheitsdaten. 12

govdigital vergibt Cloud-Broker-Auftrag

Schneller in die Cloud –per Broker-Portal

Die Genossenschaft der öffentlichen IT-Dienstleister govdigital hat den Auftrag für einen Cloud-Broker vergeben: Neben den Angeboten der drei Hyperscaler können über das Broker-Portal künftig auch Cloud-Services von STACKIT und IONOS abgerufen werden.

Das Umsetzungsprojekt zur Deutschen Verwaltungscloud (DVC) startete dieses Jahr im Januar: In vier Teilprojekten wird hier am Portfolio, dem Cloud-ServicePortal, der Einbindung externer Anbieter und dem Aufbau einer Koordinierungsstelle gearbeitet. Bereits zuvor, noch im Jahr 2023, hatte die Genossenschaft der öffentlichen IT-Dienstleister govdigital zwei Ausschreibungen auf den Weg gebracht: für Cloud-Beraterleistungen und für einen CloudBroker. Beide Aufträge wurden jeweils in einem offenen Vergabeverfahren ausgeschrieben. Der Zuschlag für die Cloud-Beratung ging an Ernst & Young, als Unterauftragnehmer sind Accenture, Allgeier Public, ARES Consulting, Avanade, ISO Public Services eingebunden. Ein entsprechender Rahmenvertrag wurde bereits geschlossen, Mitglieder der govdigital und deren Träger können darauf zugreifen. Der Leistungskatalog umfasst strategische Beratung, Beratungen zu CloudSecurity, -Entwicklung und -Transformation, Roadmap und Governance sowie Cloud Readiness Assessments.

Souveräne Cloud-Anbieter im Portfolio

Zu den Bedingungen der Ausschreibung gehörte, dass Leistungen der drei Hyperscaler AWS, Microsoft Azure und Google Cloud, zusätzlich aber auch Leistungen von zwei souveränen europäischen Cloudanbietern über das BrokerPortal gebucht werden können –und dass dieses Portal innerhalb der vorgegebenen Frist bereitgestellt wird.

Seit Mitte Juli steht auch der Gewinner dieser zweiten Ausschreibung fest: die BTC Business Technology Consulting AG. Das Unternehmen habe das „insgesamt wirtschaftlichste Angebot vorgelegt und daher den Zuschlag als Cloud-Broker erhalten“, erläutert Jens Fromm, COO der govdigital. Zusätzlich zum Angebot der drei Hyperscaler werden über das Broker-Portal auch Cloud-Services der souveränen Cloud-AnbieterIONOS und STACKIT zu – wie es heißt –attraktiven Konditionen abrufbar sein.

Dass die Ausschreibungen für die beiden Serviceleistungen nicht in einer Hand gebündelt wurden, hat seinen Grund: „Wir haben die beiden Ausschreibungen bewusst

voneinander getrennt, um auf der einen Seite eine möglichst unabhängige und passgenaue CloudBeratung sicherzustellen und auf der anderen Seite einen Cloud-Broker mit möglichst attraktiven Preisen zuzuschlagen, der neben den drei amerikanischen Cloud-Anbietern auch zwei souveräne anbietet“, so Fromm. Der Genossenschaft sei es wichtig, den Mitgliedern die Beschaffung der für sie relevanten und benötigten CloudServices zu ermöglichen.

mit Helpdesk. Transparenz soll durch monatliches Reporting zum Verbrauch erreicht werden, zudem Buchung und Erstellung vorkonfigurierter Cloud-Services für typische Anwendungsfälle ermöglicht werden. Das Angebot, Clouddienste ohne eigene Ausschreibung über das Broker-Portal zu beziehen, richtet sich an die Mitglieder der govdigital und deren Träger sowie weitere Einrichtungen, mit denen ein Inhouse-Verhältnis im Sinne des Vergaberechts besteht.

„Daher haben wir uns in der Markterkundung intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, welche Mindestanforderungen wir stellen können, um neben einem attraktiven Portfolio auch das Thema digitale Souveränität in den Vordergrund zu stellen“, so Fromm weiter. Wichtige Kriterien seien C5-Zertifizierung und ISO 27001 nach BSIGrundschutz, Themen wie Lokation der Rechenzentren, aber auch 24/7-Betrieb und hohe Verfügbarkeiten. Vorgesehen sind Features wie einfache Nutzerverwaltung, Self-Services, First-Level Support

Mit Bestellungen von 11.000 Kommunen rechnet man bei govdigital eher nicht. In kleinen Kommunen fehlen in der Regel die Ressourcen, sich mit Cloud-Diensten auseinanderzusetzen. Das wurde auch in den Paneldiskussionen beim diesjährigen Zukunftskongress deutlich, wo der Wunsch nach standardisierten, unkompliziert zu beziehenden Cloud-Leistungen geäußert wurde, Stichwort: „wie Strom aus der Steckdose“. Buchungen über das Portal werden daher in erster Linie von den öffentlichen Dienstleistern, also

Hintergrund: Souveränität

Zwischen Abhängigkeit und Autarkie

Eine Sondersitzung des IT-Planungsrates, bei der Delos als fester Bestandteil der Verwaltungscloudstrategie erläutert werden sollte, hatte im Juni für Aufsehen und Kritik gesorgt. Kernpunkt war die Frage der Souveränität. In seinem Artikel „Wie schlimm ist Delos wirklich?“ bei cloud ahead greift Gregor Schumacher die Diskussion auf und bietet eine systematische Einordnung. Dabei beruft er sich auf das 2015 veröffentlichte „Spektrum der Souveränität“ des Bitkom und die dortige Definition der Souveränität: „Wir verfügen in zentralen Technologiefeldern, Diensten und Plattformen über eigene Fähigkeiten auf weltweitem Spitzenniveau. Wir sind in der Lage, selbstbestimmt und selbstbewusst zwischen Alternativen leistungsfähiger und vertrauenswürdiger Partner zu entscheiden.“ Die einzelnen Komponenten: Inhaltedaten, Telemetrie- und Suppportdaten, Betrieb sowie Herkunft von Softund Hardware werden in Bezug auf Autarkie bei den Anbietern – von Hyperscalern bis EU-Clouds – betrachtet. Der Autor leitet anstehende Aufgaben u. a. für die deutsche Verwaltung und das ZenDiS ab und plädiert dafür, die Chance einer „halbwegs soveränen Delos-Cloud“ wahrzunehmen.

den Mitgliedern der Genossenschaft erwartet, die ihrerseits Leistungen für Kommunen bündeln könnten oder aber von großen Verwaltungseinheiten oder IT-Abteilungen. Wie geht es nach der Auftragsvergabe weiter? Die einzelnen Prozesse – Registrierung, Buchung und Abrechnung – sollen im August zunächst verprobt werden, und bei govdigital geht man davon aus, dass der Cloud-Broker ab September genutzt werden kann.

Parallele Wege

Gleichzeitig geht die Umsetzung der DVC voran: Laut Plan sollen ab dem dritten Quartal dieses Jahres in einer Pilotversion erste Services buchbar sein. Im Teilprojekt 3 zur Multi-Cloud wird währenddessen an der Einbindung verwaltungsexterner Angebote gearbeitet. In mehreren Proofs of Concept sollen die technische Anbindung der Hyper-Portale geprüft und Providerwechsel simuliert werden. Die Leitung dieses wie auch der Teilprojekte Portfolio und Cloud-Service-Portal liegt bei govdigital. Laufen hier also Initiativen parallel? Durchaus. „Unsere Mitglieder, also die öffentlichen IT-Dienstleister, sind jeden Tag dafür verantwortlich, den Betrieb für die Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltung, die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen zu gewährleisten“, erklärt Jens Fromm. Und der Bedarf an externen Cloud-

Services ist auch auf Seiten der Verwaltungen offensichtlich vorhanden. Das zeigte zum Beispiel eine Umfrage von govdigital 2023. Bei der Frage; „Falls Sie Cloud-Services nutzen, wer stellt diese bereit?“ gaben 33 Prozent der Nutzer auf kommunaler Ebene und 32 Prozent auf Landesebene an, bereits Cloud-Services von privaten ITDienstleistern oder Hyperscalern zu beziehen. Entsprechend sieht sich die Genossenschaft in der Pflicht, den Bezug von Cloud-Services für ihre Mitglieder zu ermöglichen und setzt auf zügiges Handeln – und auf ein breiteres Angebot souveräner Lösungen: „Wir begrüßen es sehr, wenn der Markt souveräner Anbieter – wie beispielsweise Delos – wächst und wir mehr Wettbewerb zwischen den privaten Akteuren sehen“, so Fromm.

Die Delos-Cloud überzeugt in puncto Souveränität bekanntlich nicht alle (siehe Infokasten), aber wie steht es um Open-Source-Lösungen? Im Multi-Cloud-Teilprojekt der DVC arbeitet govdigital u. a. mit der OSB Alliance zusammen. Auf Basis des Sovereign Cloud Stacks soll eine Installation aufgesetzt werden, um beispielhaft Services zu implementieren und Providerwechsel zu simulieren.

„Wir würden gern viel mehr OpenSource-Lösungen anbieten, entscheidend ist aber letztlich, was die Kunden kaufen wollen und auch bereit sind, zu zahlen“, sagt Jens Fromm. nh

Überblick zum Unsetzungsprojekt der DVC: [ voge.ly/eGov-DVC ]

Zum Artikel von Gregor Schumacher bei cloud ahead: [

Jens Fromm, COO govdigital

Verwaltungsportale to go

Baue Apps – und rede darüber!

Hessen brauche keine „PR-App“, sagte der digitalpolitische Sprecher der hessischen FDP-Landtagsfraktion laut dpa – mehr PR und Kommunikation braucht es aber offenbar schon, um die App bekannter zu machen. Erfahrungen dazu gibt es in Bayern.

Wenn Landesverwaltungen bei der Digitalisierung besonderes Augenmerk auf mobile Angebote legen, gibt ihnen die Statistik Recht: Laut dem eGovernment Monitor der Initiative D21 stieg die Nutzung von Online-Diensten per Smartphone oder Tablet im Jahr 2023 erstmals deutlich an: auf 56 Prozent gegenüber 43 Prozent im Vorjahr. Die Idee, die Verwaltungsportale auch in einer App abzubilden, erscheint daher naheliegend, ist aber kein Selbstläufer.

Im Fall der im Februar 2023 gelaunchten Hessen-App etwa gibt es Kritik an zu geringen Nutzerzahlen. Oliver Stirböck, Parlamentarischer Geschäftsführer und digitalpolitischer Sprecher der FDPLandtagsfraktion, hatte sich im März in einer zweiten Kleinen Anfrage zur App nach Kosten und geplanten Marketingmaßnahmen erkundigt. Einem Bericht der Deutschen Presseagentur dpa zufolge war er mit der Antwort nicht zufrieden: Knapp 1,2 Millionen Euro allein für die Entwicklung, dazu noch Betriebs- und Supportkosten seien viel Geld, „vor allem vor dem Hintergrund, dass gerade mal 0,2 Prozent der Hessinnen und Hessen die App nutzen.“

Die App befinde sich derzeit in einem „leisen“ Produktivbetrieb, ohne aktive Bewerbung, erklärte die hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus in ihrer Antwort auf die Anfrage. In dieser Zeit wurde die Barrierefreiheit verbessert und das Nutzerpostfach der BundID eingebunden.

Doch ob laut oder leise – der Betrieb kostet Geld. Die bisherigen Aufwendungen für Betriebskosten und Support sind mit 289.890 Euro angegeben. 2024 stehen insgesamt 440.000 Euro für Entwicklung, Wartung und Vermarktung zur Verfügung, davon sind 58.500 Euro für Weiterentwicklung bereits verplant, vorgesehen sind: W eine direkte Feedbackkomponente, zusätzlich zu denen in den App-Stores, W eine Benachrichtigungsoption, mit der Nutzende über Änderungen relevanter Dienste auf dem Laufenden bleiben sowie W die Verknüpfung mit der kommunalen Ebene.

Die Antwort zu den geplanten Marketingmaßnahmen – nach über einem Jahr Betrieb – erstaunt etwas: Diese seien derzeit in der Konzeption, abschließende Angaben daher nicht möglich. Es wird auf eine enge Verzahnung mit den Entwicklungen auf Bundesseite und der Kommunalisierung der Hessen-App verwiesen. Oliver Stirböck

hatte seiner Anfrage auf das „Sammelsurium“ an lokalen und regionalen Apps der Landkreise und Gemeinden verwiesen. Für ein einheitliches und verständliches Angebot mit hoher Reichweite sei ein besser abgestimmtes Vorgehen von Land und Kommunen wünschenswert. Geplant ist nun eine Geolokation zur Anzeige der regionalen Apps und die Einbindung der kommunalen Apps über eine Partnerseite. Umfassende Informationen, welche Gemeinden und Landkreise in Hessen eigene Apps betreiben, lägen nicht vor und würden auch nicht vorgehalten.

Blick nach Bayern Wie kann sich die Nutzung der App weiterentwickeln? Hier lohnt sich ein Blick nach Bayern, wo bereits

BayernApp, Werbematerialien und Social-Media-Kit ebenso wie einen Workshop zur Vorstellung der BayernApp-Kampagne und Sensibilisierung der Mitarbeitenden in den Kommunen.

Kosten und Nutzerzahlen

Wie ist der aktuelle Stand? Die Downloadzahlen und vor allem auch der stetige Zuwachs der Downloads bestätigten den Bedarf an einem solchen App-Angebot, schreibt das bayerische DigitalministeriumaufAnfragevoneGovernment. Die BayernApp wurde demnach (Stand 12. Juli) über 224.000 mal heruntergeladen, mit rund 118.000 Downloads aus dem Google Play-Store und rund 106.000 über den App Store von Apple.

Kommunikation wird nicht erst nach dem Launch wichtig: Die künftigen User sollten von Anfang an in die Entwicklung einer Anwendung einbezogen werden, also bereits beim Prototyping.

2021 die BayernApp veröffentlicht wurde und entsprechend schon mehr Erfahrungen vorliegen. Auch hier gab es Kritik an zu geringen Nutzerzahlen, nicht nur der App, sondern generell der digitalen Angebote. Mit Hinweis auf den eGovernment Monitor 2021 wandte sich der Abgeordnete Benjamin Adjei (Bündnis 90/Die Grünen) im November 2021 mit einer Kleinen Anfrage an die Staatsregierung. In der Antwort darauf sind u.a. die Maßnahmen einer bayernweiten Bekanntmachungskampagne für die BayernApp zwischen Oktober 2021 und März 2023 aufgelistet. Neben Plakatwänden, Social-Media-Postings oder einer Auftaktaktion mit der damaligen Digitalministerin Judith Gerlach umfassten diese Maßnahmen Unterstützungsangebote und den Austausch mit den Kommunen: Muster-Pressemitteilungen für Kommunen und User-Stories zur

Kommentar

Die Apps im Test Wie ist das Nutzererlebnis der beiden Apps? In einem kurzen Test (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) am Beispiel der Wohnungsummeldung zeigt sich die Hessen-App in puncto Nutzerfreundlichkeit als noch ausbaufähig. In beiden Apps ist jeweils die Auswahl über „Lebenslagen“ sowie über die Suche möglich, bei der Suche ist zunächst der Ort auszuwählen. Hessen-App

In Hessen heißt die Funktion optimistisch „Suche Online-Services“, was nicht bedeutet, dass man in jedem Fall OnlineDienste findet. Nach der Eingabe erscheint die Anzeige „Es wurden 7 Dienstleistungen gefunden“, die bestätigt werden muss. Für die einzelnen Leistungen werden als erste Unterpunkte Leistungsbeschreibung und Verfahrensablauf angezeigt, dann folgt der Punkt Ansprechpartner mit dem Hinweis: „Bitte wenden Sie sich an die für die neue Wohnung zuständige Meldebehörde“ und unter dem nächsten Punkt (Zuständige Stelle) erfährt der Nutzer: „Die Zuständigkeit obliegt der Meldebehörde“. Danach sind weitere Unterpunkte aufgelistet zu Unterlagen, Kosten etc. Möglich, dass Nutzer sich dazu noch informieren, aber spätestens danach ist der Absprung zu den lokalen Angeboten vorprogrammiert.

Wer sich über die Zahl von 7 Dienstleistungen wundert: Es werden auch Leistungen wie „Zweitwohnsteuer bezahlen“ und „Wohnung zum Rundfunkbetrag anmelden“ mit aufgeführt. Nicht gefunden wurde dagegen die Online-Anmeldung per Video-Ident in Wiesbaden.

BayernApp

Der Vergleich zur Bayern App zeigt, wie es auch anders geht: Nicht nur ist die Oberfläche insgesamt übersichtlicher und die Suchfunktion schon auf der ersten Seite, die zwei relevanten Leistungen: Wohnsitz, Anmeldung / Wohnsitz, Abmeldung werden direkt angezeigt. Meldepflicht und -frist sind in einem Satz zusammengefasst, darunter folgen vor den Erläuterungen zu Ablauf, Unterlagen etc. als erstes die Punkte: „Online-Verfahren“ und „Für Sie zuständig“ – hier führt der Klick direkt auf eine Seite mit allen Angaben, Karte, Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Website der Behörde am Ort. Das dürfte eher die Nutzererwartungen treffen. Unter „Online-Verfahren“ finden sich mögliche Online-Voranmeldungen mit einem Link zur Website der jeweiligen Gemeinde. Der eigentliche Online-Dienst ist in Bayerns bislang nur in Augsburg verfügbar, Nutzer der BayernApp werden an dieser Stelle zum bundesweiten Service der Freien und Hansestadt Hamburg weitergeleitet.

Herausforderungen

Wie sollte der Service im besten Fall aussehen? Online-Dienst mobil und von überall als Steigerungsstufe von „bequem von der heimischen Couch aus“ ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Im Zuge der Registermodernisierung und Umsetzung des Once-Only-Prinzips sollten Prozesse möglichst automatisiert angestoßen werden.

Aber so weit ist es noch nicht. Bis Online-Dienste flächendeckend bereitgestellt sind, dürfte es für Betreiber von Verwaltungsapps eine Herausforderung sein, alle Änderungen nachzuhalten und das Angebot zu aktualisieren. Die in Hessen geplante Benachrichtigungsfunktion zu relevanten Änderungen bietet dafür eine zusätzliche Option.

Setzt man die Zahl in Bezug zu den gut 11 Millionen Erwachsenen in Bayern, entspricht das etwa 2 Prozent. Wie das Ministerium weiter mitteilt, lagen die Downloads in den letzten Jahren deutlich über 1.000 pro Woche. Aus Datenschutzgründen würden keine Tracker eingesetzt, die das Nutzerverhalten aktiv aufzeichnen. Welche Kosten stehen dem gegenüber? Die Entwicklungskosten lagen in Bayern mit rund 920.000 Euro etwas unter denen von Hessen. Davon wurden gut 129.000 Euro für die vorbereitende Arbeit in einem Digitalisierungslabor aufgewendet. Im Rahmen der Entwicklung habe es zudem einen sehr guten Erfahrungsaustausch mit Österreich zur dortigen App „Digitales Amt“ gegeben. Der Großteil der Entwicklungskosten, fast 552.000 Euro, floss in die Umsetzung eines App-Baukastens, Programmierung und Backend.

Und auch wenn Nutzer letzten Endes doch auf den Websiten oder in den Räumen ihrer jeweiligen Gemeinde landen, weil es eben noch keinen Online-Service gibt, ist es im Sinne von Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit sicher sinnvoll, die entsprechenden Informationen – so wie in Bayern – in die App mit aufzunehmen.

Nachgenutzt wurde dieser AppBaukasten laut der Antwort auf die Anfrage von Benjamin Adjei bislang für die App „BayernTourNatur“ des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Mögliche Nachnutzung

Hier liegt also noch Potenzial. „Über den App-Baukasten stellt das Bayerische Digitalministerium Software-Module der BayernApp anderen Ressorts zur Nachnutzung innerhalb der bayerischen Staatsverwaltung zur Verfügung“, bestätigte die Sprecherin. Wie aber sieht es mit der Nutzung durch andere

Bundesländer aus? Unabhängig von etwaigen nutzungsrechtlichen Fragestellungen seien noch keine konkreten Anfragen zu einer Nutzung außerhalb Bayerns eingegangen, hieß es dazu. nh

Weitere Informationen

Die Links zu den Antworten der Hessischen Digitalministerin und des STMD Bayern finden Sie hier:

Hessischer Landtag (21/395)

[ voge.ly/vglhpPQ ]

Bayerischer Landtag (18/19615)

[ voge.ly/vglvlpx ]

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Forschung mit sensiblen Gesundheitsdaten

„Klassische

Anonymisierungstechniken sind nicht geeignet“

Gesundheitsdaten können beispielsweise genutzt werden, um Erkenntnisse über Krankheiten zu erhalten und damit deren Behandlung zu verbessern. Der gesetzliche Rahmen ist bereits geschaffen, doch es fehlt (noch) an geeigneten Anonymisierungstechniken

Sowohl das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) als auch der Europäische Gesundheitsdatenraum (kurz EHDS; European Health Data Space) sehen vor, dass Patientendaten dort für die medizinische Forschung genutzt werden dürfen, wo es von öffentlichem Interesse ist. Die Ergebnisse dieser Forschung sollen anschließend anonymisiert öffentlich gemacht werden. „Aus der Forschungsliteratur wissen wir, dass die Veröffentlichung vieler nicht-anonymi-

Das Projekt

sierter Statistiken über korrelierte Patientendatensätze genutzt werden kann, um Informationen über die Patienten zu rekonstruieren“, warnt jedoch Dr. rer. nat. Esfandiar Mohammadi, Professor an der Universität Lübeck und Leiter des vom Bund geförderte Forschungsprojekt AnoMed. Klassische und etablierte Anonymisierungstechniken, die auf Datensatzbereinigung basieren – wie k-Anonymität –, seien daher nicht für eine mehrmalige Nutzung kor-

Forschungsnetzwerk Anonymisierung

Seit Ende 2022 fördert das BMBF das „Forschungsnetzwerk Anonymisierung für eine sichere Datennutzung“, das in fünf Kompetenzclustern und 17 Projekten Anonymisierungstechnologien entwickelt, um technischen Datenschutz zu verbessern und datenbasierte Innovationen zu ermöglichen. Ziel ist es, personenbezogene Daten rechtskonform zu anonymisieren, um sie für digitale Dienste und Geschäftsmodelle nutzbar zu machen, dabei aber gleichzeitig den Datenschutz zu gewährleisten und die Digitalisierung voranzutreiben. Die Kompetenzcluster umfassen:

W AnigeD – Rechtskonforme Anonymisierung bei der Kombination von Datensätzen mit Georeferenzierung

W AnoMed − Anonymisierung für medizinische Anwendungen

W ANYMOS − Anonymisierung für vernetze Mobilitätssysteme

W AVATAR − Anonymisierung persönlicher Gesundheitsdaten durch Erzeugung digitaler Avatare in Medizin und Pflege

W IIP − Intelligente Nutzung verschiedener Verkehrsmittel

Die Forschungsvorhaben sind:

W AnGer – Anonymisierung von Gerichtsentscheidungen für E-Justice und Legal Tech

W AnoMoB – Anonymisierte Erfassung und Nutzung von Mobilitäts- und Bewegungsdaten

W ANONY-MED – Rechtskonforme Nutzung von Gesundheitsdaten durch Anonymisierung

W ATLAS – Datentreuhänder für anonymisierte Analysen in kommunalen Datenräumen

W DARIA – Identitätsbetrug und Ausfallrisiko durch datenschutzkonforme Verwertung von Daten minimieren

W EAsyAnon – Empfehlungs- und Auditsystem zur Anonymisierung

W explanym – Erklärbare Anonymisierung intermodaler Mobilitätsdaten

W FIIPS-at-Home – Frühwarn-, Informations- und Angriffserkennungssystem für Smart Home

W GANGES – Gewährleistung von Anonymitäts-Garantien in Unternehmensanwendungen

W KI-AIM – KI-basierte Anonymisierung in der Medizin

W Medinym – KI-basierte Anonymisierung personenbezogener Patientendaten in klinischen Text- und Sprachdatenbeständen

W NEMO – Nicht-Identifizierbarkeit von Daten aus Elektroenzephalografie für Open Science

W PATH – Plattform für den Austausch von Gesundheits- und Wellnessdaten

W PriSyn – Repräsentative, synthetische Gesundheitsdaten mit starken Privatsphärengarantien

W PrivacyUmbrella – Privatheit von Daten sicherstellen durch umfassende Bereitstellung von Anonymisierungsverfahren

W SAM-Smart – Sicherheitsassistenzmanager für das Smart Home

W SynthiClick – Synthetische Datenerzeugung anhand von Nutzungsverhalten im World Wide Web

relierter Datensätze geeignet. Was es stattdessen brauche, seien moderne Anonymisierungstechniken, die etwa (Epsilon-Delta) Differential Privacy garantieren. So seien auch bei großen Datenmengen die Patientendaten geschützt, selbst wenn korrelierte Datensätze mehrmals genutzt werden.

Zur Erklärung: Epsilon-Delta Differential Privacy (EDDP) bietet starke Datenschutzgarantien, indem es Berechnungen mit kontrolliertem Rauschen versieht, um die Privatsphäre der Teilnehmer zu schützen. Die Schlüsselparameter „Epsilon“ und „Delta“ beziehen sich dabei auf den Grad des Privatsphärenschutzes respektive die Wahrscheinlichkeit von Datenschutzverletzungen. Ein kleinerer Wert von Epsilon bedeutet stärkeren Schutz, während ein kleinerer Wert von Delta eine geringere Wahrscheinlichkeit für Datenschutzverletzungen anzeigt.

Die Bedeutung dieser Verfahren hob auch Christian Zimmermann, IT-Sicherheitsexperte bei Bosch Mobility, beim diesjährigen Kongress „Anonymisierung für eine sichere Datennutzung“ (AnoSiDat) in Lübeck hervor. Die Herausforderung liege schließlich nicht nur in der Handhabung der erfassten Daten, sondern vor allem in deren weiterer Verarbeitung. Als vielversprechenden Ansatz zur Lösung dieser Herausforderungen nannte er während einer Podiumsdiskussion „Differential Privacy“. „Es ist allerdings noch substanzielle Forschung notwendig, um diese modernen Techniken für alle

Anwendungen praktikabel zu gestalten“, so Mohammadi. Die Forschung an modernen Anonymisierungstechniken, die für eine Mehrfachnutzung der gleichen Daten oder korrelierter Daten vorgesehen sind, sei schließlich noch recht jung. „Diese Techniken basieren auf der Aggregierung von Daten von verschiedenen Personen. Aktuell sind diese Techniken nur nützlich für sehr große Datensätze. In den letzten 15 Jahren wurden diese Techniken zwar auch für immer kleinere Datensätze nützlich, allerdings ist noch substanzielle Forschung notwendig, um die Nützlichkeit für Datensätze zu gewährleisten, die so klein sind, wie man sie in mittelgroßen medizinischen Studien vorfindet.“ Das Problem bei Differental Privacy ist aktuell nämlich, dass bei Verwendung zufälligen Rauschens jedes Mal, wenn die gleichen Daten abgefragt werden, der Grad der Anonymisierung reduziert wird. Dies liegt daran, dass sich das Rauschen durch Mittelung herausfiltern lässt, vorausgesetzt man kann genügend Abfragen durchführen.

AnoMed-Cluster treibt Forschung voran

AnoMed, eines von bundesweit fünf Kompetenzclustern für Anonymisierung, setzt genau hier an. „Die Ziele des AnoMed Clusters sind die Erforschung neuartiger ‚Differentially Private Machine Learning‘-Techniken für medizinische Anwendungen sowie die Erforschung der Relevanz von Diffe-

rential-Privacy-Verfahren für regulatorische Anforderungen“, erklärt Mohammadi. Dabei nutzen die Beteiligten vornehmlich öffentlich verfügbare Datensätze, um potenzielle Risiken aufzuzeigen. So können Anwender besser einschätzen, in welchen Anwendungskontexten herkömmliche Verfahren noch ausreichen und wann zuverlässigere Methoden notwendig sind. Auf diese Weise verhindert AnoMed, dass veraltete Anonymisierungsmaßnahmen unreflektiert in der Praxis bleiben und fördert eine dynamische Weiterentwicklung im Bereich „Datenschutz“. Ein weiterer Baustein ist der Aufbau einer Wettbewerbsplattform und medizinischer Challenges für Privacy-Forschende. Aktuell befindet sich das Cluster hier in der Implementierungsphase. „Die Fertigstellung ist für das Ende des Projektes Ende 2025 vorgesehen“, so dessen Leiter, Esfandiar Mohammadi. Die Wettbewerbsplattform werde dabei für einen bestehenden Wettbewerb entwickelt, in dem zu Aufgaben aus der medizinischen Informatik – sogenannten Privacy Challenges – laufend neue Anonymisierungstechniken eingereicht werden können. „Diese Einreichungen sollen von der Plattform sowohl auf ihre Güte (‚Wie gut wird die vorgegebene Aufgabe erledigt?’) als auch auf ihre Resistenz gegen aktuell existierende Angriffe (‚Wie gut schützt die Anonymisierungstechnik gegen aktuelle Angriffe?’) untersucht werden. Gleichzeitig soll die Plattform es ermöglichen, neuartige Angriffe sowie auch neue Privacy Challenges einzureichen.“ Bis wann das Forschungscluster Ergebnisse liefern kann, und wann die modernen Anonymisierungstechniken zum Einsatz kommen können, ist jedoch noch unklar. „Ich wage es nicht, die Forschungsergebnisse der Zukunft vorauszusagen. Solche Voraussagen waren in der Vergangenheit oftmals inakkurat. Es ist jedoch klar, dass die Forschung an modernen Anonymisierungstechniken aktuell noch substanzielle Forschung benötigt“, so Mohammadi. na

Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen

Wenn die KI

den Arztbrief schreibt

Das Thema KI war auf dem diesjährigen Hauptstadtkongress allgegenwärtig. Der innovative Einsatz von KI-basierten Tools soll insgesamt für Entlastung sorgen und zugleich Zeit schaffen. Zeit für Patienten und Leistungserbringer.

In diesem Jahr werden die Kinder des geburtenstärksten Jahrgangs, 1964, sechzig Jahre alt. Damit wird der sogenannte „Gipfel der demographischen Welle“ spätestens zum Ende des Jahrzehnts das Renteneintrittsalter erreichen. In vielen Branchen wurde dieser Umstand lange Zeit stiefmütterlich behandelt. Schließlich schien 2030 eine Ewigkeit entfernt zu sein. Seit einiger Zeit merken insbesondere die Verantwortlichen des Gesundheitswesens die Auswirkungen der bevorstehenden Rentenwoge. Viele altgediente Fachkräfte mit verhältnismäßig hohen Lohnniveaus stehen einer deutlich geringeren Anzahl jungem Personal gegenüber. Die Anzahl der Patientinnen und Patienten hingegen wächst seit Jahren kontinuierlich. Dass das auf Dauer zu einem Versorgungsengpass führen wird, ist unumstritten. Breitgefächerte Werbemaßnahmen und Ausbildungsoffensiven konnten bisher nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Auch die Löhne im Healthcare Sector können die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht ausgleichen. Dass der Fachkräftemangel grassiert, wäre eine maßlose Untertreibung.

Umso wichtiger ist es daher, dass einerseits das momentan existierende Wissen, die Erfahrung der bestehenden Personaldecke konserviert und diese andererseits unter Zuhilfnahme technischer Rafinessen möglichst entlastet wird. Der erste angesprochene Bereich wird bereits seit einiger Zeit unter verschiedener Nomenklatur umgesetzt. Seien es Fellowship- und Trainee-Programme, bei denen junge Fachkräfte erfahrene Mentoren zur Seite gestellt bekommen, oder der Aufbau einer haus- oder organisationsinternen Wissensdatenbank. Im Bereich der technischen Helferlein, die explizit für die medizinische Forschung konzipiert waren, gab es lange Zeit wenig Fortschritte zu vermelden. Das Aufkommen sowie das breite öffentliche Interesse an Künstlicher Intelligenz (KI) gegen Ende 2022 hat den großen wie kleinen Softwareschmieden Rückenwind verpasst. Der Megatrend KI ist momentan in aller Munde, und in wenig Bereichen ergeben Machine Learning und Co. derart Sinn wie im Gesundheitswesen.

Schließlich müssen hier jeder Schritt in mindestens dreifacher Ausführung protokolliert und rechtssicher abgeheftet, Schichtpläne um eine stets zu dünne Personaldecke herum geplant und Medikations- wie Therapiepläne eini-

germaßen leserlich verschriftlicht werden. Das alles kostet Zeit und ist insbesondere eines: ein Zeitfresser par excellence. Denn wenn ein Gut neben der Personalstärke besonders knapp bemessen ist, ist das die Zeit, die einer Patientin, einem Patienten individuell zugesprochen werden kann. Durch immer neue bürokratische Vorschrif-

Versorgung zu erreichen. Jedoch könnte man einigen Vertretern ihrer Zunft durchaus eine Art Protektionismus à la „wir haben das schon immer so gemacht“ vorwerden. Dabei befanden sich in der Ausstellungsfläche des Hauptstadtkongresses, welche nur wenige Meter von den Veranstaltungsräumen entfernt lag, eine Vielzahl an teil-

Auf dem Hauptstadtkongress versammelte sich Ende Juni das Who-is-Who des deutschsprachigen Gesundheitswesens.

ten sinkt diese individuelle Zeitspanne Jahr für Jahr, Quartal für Quartal. Leidtragende sind hier neben den Erkrankten insbesondere die Leistungserbringer. Einer Studie zufolge beläuft sich die Büroarbeit – die Dokumentationspflicht, wie es so schön heißt – pro Tag auf etwas mehr als vierzig (!) Prozent der Arbeitszeit einer Pflegekraft. Monatlich fallen auf diese Art und Weise also zig Stunden an, die eine Pflegefachkraft nicht körpernah verbringt. Auf dem Hauptstadtkongress, der Ende Juni in Berlin stattfand, wurde das Thema Fachkräftemangel heiß diskutiert. Bei diversen Paneldiskussionen sprachen sich Klinikverantwortliche stark dafür aus, dass vonseiten der Politik für Entlastung des Pflegepersonals und der Ärzteschaft gesorgt wird. Vielmals ist dabei auch der Begriff „Personal-Leasing“ gefallen. Die Meinungen dazu gingen teilweise stark auseinander. Die Vorteile von Leasing-Modellen würden klar auf der Hand liegen – das Einlernen von Zeitarbeitskräften sei eine zusätzliche Belastung –, die Kosten würden explodieren. Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass alle beteiligten Diskutanten valide und durchaus berechtigte Punkte vorgebracht haben, um das gemeinsame Ziel einer patientenzentrierten und effizienten

Resiliente IT gegen Cyberangriffe und Ausfälle in Krankenhäusern

Outsourcing und Recovery in der Cloud

Die Entscheidung eines eigenen Rechenzentrums ist auch ein Kostenfaktor. Es besteht die gesetzliche Verpflichtung, die Handlungsfähigkeit sicherzustellen.

weise innovativen Lösungen, die einige Diskussionen an den Rand der Obszoleszenz drängen hätten können. Die Firma MyScribe präsentierte beispielsweise eine Möglichkeit, die verfügbare Zeit von Ärztinnen und Ärzten deutlich zu verlängern. Realisieren möchten die Mannheimer das mit einer KI, welche en passant die ärztliche Dokumentation, den sogenannten Arztbrief, erstellt. Eine Zeitersparnis von bis zu zwei Stunden pro Schicht stehen dabei im Raum. Pro Ärztin oder Arzt.

Einen weiteren Use-Case stellte Planerio aus München vor. Das Team erkannte, dass Dienstpläne bislang zu unflexibel gestaltet waren. So sei es laut Maximilan Tapparo, Head of Sales bei Planerio, in der Vergangenheit sehr schwierig gewesen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder abweichende Arbeitszeitmodelle – etwa einer 20-Prozent-Kraft – in den vorhandenen Dienstplanungstools adäquat darzustellen und dabei zusätzlich allen persönlichen Präferenzen der Fachkräfte gerecht zu werden. Durch den Einsatz einer KI versprechen die Münchener Abhilfe in den genannten Punkten. Derartige Konzepte werden wahrscheinlich die Zukunft im Gesundheitswesen darstellen. Vielleicht sogar schon vor dem Renteneintritt der Baby-Boomer. jk

Der Schutz liegt in der Cloud, warum nicht auch das Schützenswerte in die Cloud geben? Mit den neuen Gesetzesvorgaben ist der Weg in die Cloud frei, solange bestimmte Parameter erfüllt sind. Das heißt, mit dem Gang in die Cloud handeln Krankenhäuser gesetzeskonform und erreichen einen hohen IT Schutz.Welche Vorteile die Cloud bringt und was die relevanten Punkte sind, erläutern wir im Webinar.

Wichtige Stichworte sind hier:

• Ressourcensparend (Kosten- und Personalentlastung)

• Recovery in der Cloud

• C5-Tesat

• Was schreiben NIS2 und 393 SGB V vor?

• Risikomanangement

• Resilienz

Nicola Hauptmann Redakteurin Healthcare Digital
Robert Mientus Head of Government Sales Trend Micro
Gerald Boyne Regional Security und Compliance Strategist DACH AWS

Rückblick: Zukunftskongress

Es geht endlich vorwärts

Vom 22. bis 24. Juni fand im Berliner Westhafen Event & Convention Center der 10. Zukunftskongress Staat & Verwaltung statt. Das Redaktionsteam von eGovernment war als Hauptmedienpartner an allen Kongresstagen vor Ort und konnte viele interessante Impressionen zur Zukunft des deutschsprachigen Public Sectors gewinnen.

Im Liedtext zu „Wohin die Reise“ der österreichischen Pop-RockBand S.T.S. wird im Refrain die Frage gestellt, wohin die Fahrt, wohin die Reise geht. Auf den Public Sector bezogen, lässt sich diese Frage im Anschluss an den diesjährigen Zukunftskongress wohl deutlich leichter beantworten also noch im vergangenen Jahr.

Bei rund 140 Veranstaltungen zu Themen wie Low Code, OZG 2.0 oder Registermodernisierung war die Stimmung der anwesenden Fachbesucherinnen und Fachbe-

de – insbesondere im häuslichen Umfeld – zum Tragen gekommen ist. Angebote wie Videotelefonie, Serviceangebote im Bereich der Mobilität oder die zahlreichen Streaminglösungen seien ohne Cloud nicht in diesem Maße umsetzbar. Durch diese schiere Überpräsenz von Cloudlösungen hätten – laut der Studie – auch die Ressentiments gegenüber einer professionellen Nutzung von Cloud-Services in weiten Teilen der Bevölkerung signifikant abgenommen. Schließlich sei ohne das Thema

Der 10. Zukunftskongress startete mit einer Jubiläumsfeier in der vollbesetzten Main Stage.

sucher aus der Verwaltung vorwiegend positiv. Zu Beginn des Zukunftskongresses wurde im Rahmen eines Festaktes die mittlerweile zehnte Ausgabe der Leitveranstaltung für den deutschsprachigen Public Sector feierlich eröffnet. Der erfreuliche Grundtenor der Einführungsveranstaltung: Man könne endlich deutliche Fortschritte bei der Verwaltungsdigitalisierung wahrnehmen. Als einen der Hauptgründe führt die Wegweiser Research & Strategy GmbH den verhältnismäßig hohen Verbreitungsgrad von Cloudlösungen in den Verwaltungen sowie den Behörden an.

In Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma Capgemini haben die Veranstalter des Zukunftskongresses den ersten Teil einer großangelegten Studie mit dem Titel „Im Spannungsfeld zwischen Innovation und Souveränität: Cloud und die digitale Zukunft der Verwaltung – Markt, Entwicklungsperspektiven und Entscheidungsstrukturen“ veröffentlicht. Darin beschreiben die beiden Firmen unter anderem, wie die Cloud-Technologien innerhalb der letzten Deka-

Cloud jedwede Überlegung hinsichtlich der viel beschworenen Industrie 4.0 hinfällig. Im deutschsprachigen Public Sector hingegen wurde der Bereich Cloud lange Zeit stiefmütterlich behandelt. Nicht zuletzt aufgrund der ungeklärten rechtlichen Situation hinsichtlich der Datensouveränität war der Diskurs nur schleppend vorangegangen. Die Autoren der Studie kommen allerdings zu dem Schluss, dass insbesondere in der Öffentlichen Verwaltung massive Potenziale durch den flächendeckenden Einsatz von (souveränen) CloudModellen freigelegt werden könnten. Sie berufen sich dabei auf einen Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom vergangenen November zur deutschen Verwaltungscloud-Strategie.

Souveräne Verwaltungscloud?

Kurz vor dem Zukunftskongress hatte Bundeskanzler Olaf Scholz diesbezüglich für Fakten gesorgt. Er sprach von einer einmaligen Gelegenheit für Deutschland und bat die Landesvertreter darum, das be-

reits im Oktober vergangenen Jahres zwischen Bundes-CIO Dr. Markus Richter und der Delos Cloud GmbH vereinbarte Memorandum of Understanding zur Installation der DVC zu realisieren. Diese soll als Multicloud Lösung entstehen und Delos soll dabei ein fester Bestandteil des Konstrukts werden –wie einem durchgestochenen Einladungsschreiben des IT-Planungsrates zu entnehmen war. Dementsprechend war auf dem Zukunftskongress das Stimmungsbild bei den diversen anwesenden Cloud-Dienstleistern aufgeheizt. Von mehreren Seiten war zu vernehmen, dass sich Deutschland durch die Cloud-Strategie, die im Kern auf Microsofts Azure aufbaut und von der SAP-Tochter Delos umgesetzt werden soll, de facto in eine Co-Abhängigkeit begeben sowie die, im Koalitionsvertrag der Ampelregierung explizit erwähnte Datensouveränität, aufgeben würde. Der Interessensverband Open Source Business Alliance (OSBA) warnte in einem offenen Brief davor, dass die Microsoft-Lösung nicht quelloffen und dadurch ein unkalkulierbares Risiko des Datenabflusses in die Vereinigten Staaten nicht auszuschließen sei. Sie verweisen dabei auf den sogenannten Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act (Cloud Act), welcher US-amerikanische Unternehmen zur Offenlegung ihrer Daten verpflichtet – insofern es die Regierung in Washington D.C. wünscht. In den Augen der OSBA sei dies kein tragbarer Zustand. Stand jetzt befindet sich die Delos Cloud in einem begleitenden Prüfprozess des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, welcher bis zum voraussichtlichen Start im nächsten Jahr abgeschlossen sein soll. Ein weiteres Thema, welches prominent auf dem Jubiläums-Kongress diskutiert wurde, war das der Künstlichen Intelligenz in der Öffentlichen Verwaltung. Durch das sich im Aufbau befindende Beratungszentrum für Künstliche Intelligenz (BeKI) soll von Seiten des Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) eine zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für KI-Projekte in der Bundesverwaltung geschaffen werden. Ein parallel dazu entwickelter „Marktplatz der KI-Möglichkeiten“ soll Behörden wie Ministerien gleichermaßen mit bedarfsgerechten KI-Lösungen ausstatten und darüber hinaus den niederschwelli-

BSI-Präsidentin Claudia Plattner stellte die Ziele des BSI für eine Cybernation Deutschland vor.

gen Erfahrungsaustausch zwischen diesen ermöglichen. Vor diesem Hintergrund hat das BMI – ebenfalls kurz vor dem Zukunftskongress – sein KI-Leitbild veröffentlicht. Darin steht wörtlich, dass das BMI selbst als „Entwickler, Auftraggeber und Nutzer von KI-Anwendungen wesentlich dazu beitragen“ möchte, dass der KI-Standort Deutschland einerseits gestärkt und andererseits die grundsätzliche Akzeptanz für KI-basierte Systeme innerhalb der Verwaltungen und Behörden signifikant anwächst.

Als Anwendungsfelder werden dabei neben der Optimierung von Verwaltungsprozessen, der Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einer gesteigerten Resilienz gegen Cyberattacken von außen wie innen auch ein verbesserter Zugang zu Informationen und Wissen im Allgemeinen genannt. Dabei soll der Umgang mit Künstlicher Intelligenz innerhalb der Öffentlichen Verwaltung möglichst nachhaltig und umsichtig geschehen.

Neu in diesem Jahr: Kopfhörer für die Zuhörerinnen und Zuhörer, um den Diskussionen auf der Area im Ausstellungsbereich besser folgen zu können.

Die Spitze der demographischen Welle

Gemäß den Resultaten einer kürzlich veröffentlichten und breit medial diskutierten McKinsey-Studie zu ebendiesem Thema könnte das Bundesministerium mit dieser Einschätzung allerdings daneben liegen. Laut McKinsey könnte der Einsatz von KI in den Öffentlichen Verwaltungen der Bundesrepublik dazu führen, dass bis zum Jahr 2030 etwa 55 Prozent aller derzeit besetzten Stellen im Public Sector

wegrationalisiert werden. Wenngleich auch die sogenannten BabyBoomer bis zu diesem Zeitpunkt mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits pensioniert sind, so werden diese Studien-Ergebnisse mit Sicherheit nicht für Freudensprünge bei den Entscheiderinnen und Entscheidern der Kommunal- und Bundesverwaltungen sorgen. Schließlich bedeuten ein Wegfall von Stellen sowie eine Pensionierungswelle – die in diesem Ausmaß bislang noch nie zuvor geschehen ist – auch einen massiven Verlust von kumuliertem Wissen. Zugegebenermaßen ist das sehr negativ gedacht. Wesentlich positiver formulierten das einige Experten aus den Bereichen Verwaltung, Mobilität und Softwareentwicklung in einer Diskussionsrunde mit dem Titel „Mission 2030“. Darin wurden unter anderem die Chancen und Möglichkeiten der Automatisierung des Public Sectors diskutiert. Als Ziel wurde eine effiziente und souveräne Verwaltung festgesteckt. Um diese Effizienz jedoch zu erreichen, so hieß es an anderer Stelle, müsse zunächst die Modernisierung der Register angegangen werden, da diese die Basis für jegliche weitere Digitalisierungsvorhaben innerhalb des Public Sectors stelle. Man darf also gespannt sein, welche Entwicklungen sich bis zum nächsten Zukunftskongress innerhalb der Öffentlichen Verwaltung einstellen werden. Der neue Termin steht übrigens schon fest. Vom 23. bis 25. Juni 2025 wird der elfte Zukunftskongress am Berliner Westhafen stattfinden. jk

24. bis 26. September

INTERGEO 2024

Geodaten werden zukünftig eine immer prominentere Rolle in der Sicherung von Ressourcen, der Katastrophenvorsorge sowie der Stadtplanung spielen. Ende September kommt die GIS- und Geospatial-Community in Stuttgart zur Leitmesse Intergeo zusammen, um die neuesten Trends und Technologien zu diskutieren.

Digitale Zwillinge, die Auswertung von Geodaten sowie das Strukturieren von multinodalen Datenströmen stellen nur einige der Themenschwerpunkte der diesjährigen Leitmesse Intergeo dar. Sie findet in der letzten vollen Septemberwoche in der Messe Stuttgart sowie im Internationalen Kongresszentrum Stuttgart (ICS) statt. In zahlreichen Keynotes, Podiumsdiskussionen und interaktiven Workshops erhalten die Besucherinnen und Besucher Einblicke in

Überblick

Intergeo 2024

24. bis 26. September

Messe Stuttgart

Flughafenstraße

70629 Stuttgart

Veranstaltungszeiten:

9.30 bis 16.00 Uhr

Veranstalter: HINTE Expo und Conference GmbH

Eintrittspreise: 520 Euro (3-Tagesticket), 255 Euro (Tagesticket) Bis 31.7.: 450 Euro (3-Tagesticket) [ intergeo.de ]

11. September

Die Messe Stuttgart wird in diesem Jahr Austragungsort der Intergeo sein.

die aktuellsten Trends rund um den Bereich GIS und können zudem die neueste Technologie in Techdemos ausprobieren. In die Intergeo eingebettet findet auch in diesem Jahr wieder der Deutsche Kartographie Kongress (DKK) statt. Insbesondere die Keynote von Professor Frank Dickmann, der über das aktuelle und spannende Thema „Karte und Gehirn

– Die Chancen kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse für die Kartographie“ referieren wird, wird von den Veranstaltern mit Spannung erwartet. Aufgrund der Internationalität sowohl des anwesenden Fachpublikums als auch der Speaker werden die meisten Vorträge auf der Intergeo gleichermaßen in deutscher und englischer Sprache angeboten. jk

ÖV-Symposium NRW

Bereits zum 25. Mal findet der größte Digitalisierungskongress in Nordrhein-Westfalen statt. Materna und Infora laden interessierte Verwaltungsdigitalisierer dazu in das Congress Center Düsseldorf ein.

Unter dem Motto „Digitales. Im.Dialog – Netzwerke leben und ausbauen“ treffen im September die Entscheiderinnen und Entscheider der Verwaltungsdigitalisierung des Landes NordrheinWestfalen zum 25. ÖV-Symposium aufeinander. Dieses wird in Kooperation des Full-ServiceDienstleisters Materna, dessen ITBeratungshaus Infora sowie verschiedenen Spitzenverbänden und Behörden aus NRW veranstaltet. Wie auch schon in den beiden Jahren zuvor, findet das ÖV-Symposium NRW im Congress Center Düsseldorf (CCD) statt. Auf der diesjährigen Agenda stehen vormittags Keynotes zu Trendthemen aus der Landes- und Kommunalverwaltung sowie ein Impulsvortrag zu KI made in Germany. Im Anschluss daran findet eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Digital.Voran – Verwaltung sou-

verän gestalten“ statt. Der Nachmittag steht hernach ganz unter dem Zeichen interaktiver Beteiligungsformate und Workshops. Interessierte Fachbesucherinnen und Fachbesucher können sich beispielsweise zur Mobidrom Datenplattform NRW, zur Implementierung von KI-Modellen oder der Generativen KI als Schlüsselement der Öffentlichen Verwaltung informieren. Weitere Panels widmen sich beispielsweise der Frage, wie eine zukunftssichere Cloud-Infrastruktur für die öffentliche Verwaltung erworben, betrieben und in Stand gehalten werden kann oder auf welche Art und Weise das Thema „Agilität“ dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann. Zum Ende des Symposiums hin gewähren einige Städte und Behörden Einblicke in ihren Alltag und stellen Best-Practice Cases vor. Die Stadt Essen wird in diesem Kontext bei-

DIGITAL X

spielsweise – in Person von Peter Adelskamp, städtischer Verwaltungsdirektor und CDO der zehntgrößten Stadt Deutschlands – ihre Charta zur digitalen Ethik präsentieren. Als weitere Speaker werden unter anderem Jonas Andrulis, Gründer und CEO von Aleph Alpha, Michael Hagedorn, CEO Materna und Geschäftsführer Infora, der Senior Vice President von CGI Deutschland, Richard Bürmann sowie Dr. Nazila Gol-Schmieders vom Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen erwartet. jk

Überblick

ÖV-Symposium NRW 11. September

CCD Stockumer Kirchstr. 61 40474 Düsseldorf

Veranstaltunszeiten: 8 bis 17 Uhr

Veranstalter: Materna Information & Communications SE

Veranstaltungspreis: Die Teilnahme ist kostenfrei möglich. [ oev-symposium.de ]

Termine kompakt

Das Einnehmen neuer Perspektiven, abwechslungsreiche TalkRunden und Technologie von morgen zum Anfassen. Das und noch mehr verspricht die Digital X, die Mitte September erneut in Köln stattfindet. Insbesondere die Themenbereiche Zukunft der Arbeit, Sicherheit sowie Nachhaltigkeit & Verantwortung werden auf der Digital X schwerpunktmäßig behandelt werden.

18. und 19. September 2024 an vier Standorten in Köln

Business-Ticket: 499 Euro

Public-Ticket: 199 Euro Studenten-Ticket 99 Euro digital-x.eu/de

gematik live: lunch break zur ePA für alle Bereits seit drei Jahren wird sie in der Versorgung eingesetzt, nun soll sie allen Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen. Die Rede ist von der elektronischen Patientenakte (ePa). Als „ePa für alle“ soll sie allen Versicherten zur Verfügung gestellt werden. Diese können sich jedoch aktiv mithilfe eines „Opt-Outs“ gegen sie entscheiden. Im etablierten lunchbreak-Format werden die Rahmenbedingungen, Möglichkeiten sowie Grenzen der ePa für alle aufgezeigt. Angedacht ist das Online-Event für Interessierte aus dem Healthcare-Sektor. Die Moderation übernimmt Hannelore König, Präsidentin Verband medizinischer Fachberufe.

19. September 2024

Das Event findet online statt. Die Teilnahme ist kostenfrei möglich. Eine vorherige Anmeldung ist notwendig.

gematik.de/veranstaltungen

NEGZ-Herbsttagung zur

Digitalen Verwaltung 2024

Mitte September ist es wieder so weit. Die Herbsttagung des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums bietet einen Tag voller Workshops rund um die Trendthemen des Public Sectors. Die Veranstaltung richtet sich zwar in erster Linie an die Entscheiderinnen und Entscheider der Verwaltungsdigitalisierung, jedoch sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Feldern der Wirtschaft, Wissenschaft sowie der Zivilgesellschaft explizit eingeladen, sich in die Herbsttagung einzubringen. Nicht zuletzt, um frische Ideen und Perspektiven von „außerhalb“ zu integrieren. Im vergangenen Jahr brachten sich über 150 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet ein, um die Digitalisierung der Verwaltung von morgen mitzuprägen.

19. September 2024 GLS Campus Berlin Kastanienallee 82

negz.org

Die Teilnahme ist kostenfrei möglich. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Innovationen erlebbar: Köln im Zeichen der Digital X

Lösungspartner

CONSULTING

Unsere Stärke liegt in der Lösung komplexer Aufgabenstellungen für unsere Kunden. Seit über 20 Jahren realisieren wir erfolgreich große IT-Projekte in der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft. Neben der Beratung, der Entwicklung und dem Betrieb sind die fachlichen Schwerpunkte • Digitalisierung, • eHealth, • Finanzen/ePayment, • eGovernment, • eRechnung.

Nortal AG

Ansprechpartner: Martin Rebs Knesebeckstraße 61/61a 10719 Berlin Tel. 030/31 80 509-00 info.de@nortal.com www.nortal.com/de

DIGITALE BÜRGERDIENSTE

JCC Software GmbH

Ansprechpartner: Maik Osterholt Mendelstraße 11 48149 Münster Tel. 0251/980147-0 info@jccsoftware.de www.jccsoftware.de

Weniger warten, mehr erledigen! JCC Software hilft Ihnen dabei die Verwaltungsprozesse in Ihrer Gemeinde für Bürger und Mitarbeiter zu digitalisieren: Von der Terminvergabe über die Personalplanung bis zur Besuchersteuerung und Zahlungsabwicklung. Seit über 30 Jahren entwickeln wir unsere Software gemeinsam mit Kommunen für Kommunen. Jetzt kostenlose Vorführung vereinbaren: www.bit.ly/jcc-software-demo

DMS, WORKFLOW UND ARCHIV

PDV GmbH

Haarbergstraße 73 99097 Erfurt Tel. +49 361 4407 100 Fax. +49 361 4407 299 info@pdv.de

Mit der Lösungsplattform VIS-Suite zählt die PDV GmbH zu den renommiertesten E-Akte-Anbietern in Deutschland. Die mit dem E-Akte-Award bereits 7-mal ausgezeichnete Produktfamilie hält Module gemäß dem Organisationskonzept E-Verwaltung bereit und ist in Bundesbehörden, Landesund Kommunalverwaltungen sowie im kirchlichen Umfeld, in der Polizei und in der Justiz erfolgreich im Einsatz. Das standardbasierte System erlaubt eine schnelle und allen voran wirtschaftliche Umsetzung der E-Verwaltung.

xSuite Group GmbH

Ansprechpartner: Daniel Petersen Hamburger Str. 12 22926 Ahrensburg Tel. 0173/7208949 info@xsuite.com www.xsuite.com

Als Softwarehersteller der SAP-zertifizierten xSuite® bieten wir für öffentliche Auftraggeber eine standardisierte, SAP-integrierte Lösung zur Rechnungsverarbeitung. Angesprochen werden die SAP-Module FI, MM, PSM und PSCD sowie der Kommunalmaster Finanzen. Es können alle Rechnungsformate wie Papier, PDF, XRechnung, ZUGFeRD, etc. verarbeitet werden.

OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbH Hannover

Ansprechpartner: Björn Wittneben Wöhlerstraße 42 30163 Hannover Tel: +49 511 123 315-0 hannover@optimalsystems.de www.optimal-systems. de/hannover

OPTIMAL SYSTEMS Hannover ist seit 1997 die treibende Kraft für ein optimales Enterprise Content Management System in Öffentlichen Verwaltungen. In dem ECM enaio® werden Dokumente digital erfasst, ausgewertet, verwaltungsweit für alle berechtigten Mitarbeiter*innen bereitgestellt und rechtssicher archiviert. Dank der ausgeprägten Schnittstellenvielfalt zu kommunalen Fachverfahren ist ein reibungsloser Datentransfer möglich.

E-GOVERNMENT & DIGITALISIERUNG

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Fabasoft ist als Produktanbieter und bei der erfolgreichen Umsetzung der Partner für die öffentliche Verwaltung. Nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in Sachen E-Government-Lösungen machen die Fabasoft eGov-Suite zu einem führenden

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E-PAYMENT

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AKDB

Hansastraße 12-16, 80686 München Tel. 089/5903-1533 Fax 089/5903-1845 presse@akdb.de www.akdb.de

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procilon GmbH

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Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz hat sich Prosoz in den zurückliegenden 35 Jahren vom Softwarehersteller für Kommunen zum Komplettlösungsanbieter in den Bereichen Soziales, Jugend sowie Bauen und Umwelt entwickelt. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.

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Künstliche Intelligenz in der Verwaltung

Alles

KI, oder was?

Künstliche Intelligenz: Alle sprechen darüber. Alle wollen sie. Doch was sie wirklich kann, das wissen nur wenige. Dabei wird dieses Wissen zukünftig immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Momentan gibt es wohl wenige Themen, die die IT-Landschaft derart prägen wie die Künstliche Intelligenz (KI). Ob Fotokamera, Fernseher oder Finanzsoftware. Überall ist ein KI-Bestandteil integriert. Auch vor der Öffentlichen Verwaltung und den dort verwendeten Fachsoftwarebausteinen macht der Megatrend KI nicht halt. Schließlich liegen die Vorzüge auf der Hand, oder? Eine KI kann in Windeseile enorme Datenberge sichten, sortieren und klassifizieren. Den Verwaltungsfachangestellten bleibt durch die Verwendung von Künstlicher Intelligenz deutlich mehr Zeit für „die wirklich wichtigen Dinge“, da repetiti-

lichen Gehirn zu agieren. Die Vorteile neuronaler Netze liegen darin, Datenmengen analytisch zu bearbeiten und Zusammenhänge zu erkennen. Weitere Stärken des Deep Learnings stellen Sprach- und Bilderkennung dar, weswegen sie insbesondere für die direkte Kommunikation zwischen Mensch und Maschine prädestiniert sind. Bekannte Deep-LearningModelle sind beispielsweise der Universalübersetzer DeepL (der Name ist Programm), der Google Assistant, Apples Pendant Siri oder Amazons Alexa. Sie alle sind in der Lage, in ihren spezifischen Bereichen einen Menschen „in-

W Unter Machine Learning hingegen versteht man landläufig „KIs“, die durch die Interaktion von außerhalb – also durch Zuführung von Daten etc. – lernen und dadurch im weiteren Verlauf immer effizienter und strukturierter agieren können. Klassische Beispiele für alltägliche Dinge, die via Machine Learning realisiert werden, sind die Klassifizierung von E-Mails, immer besser und fehlerärmer werdende Spamfilter oder das Erkennen von persönlichen Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer. So werden unter anderem je nach Präferenz neue Musikstücke bei Spotify, Deezer und Co. angezeigt,

ohne den Input der Künstlichen Intelligenz wahrscheinlich nicht in Betracht gezogen hätten. Nicht umsonst gelten die Algorithmen von Google, Amazon und weiteren als die derzeit mächtigsten Verkaufstools und werden dementsprechend scharf bewacht und beschützt.

W Large Language Modelle (LLMs) sind spätestens seit dem kometenartigen Erfolg von OpenAIs ChatGPT Ende 2022 in aller Munde. Ein LLM ist ein computerlinguistisches Modell, welches sich durch seine Fähigkeit auszeichnet, menschliche Eingaben nach statistischen Grundsätzen zu vervollständigen oder zu ergänzen. Um diese großen Sprachmodelle adäquat zu trainieren, bedarf es allerdings enorm großer Datenmengen. Diese müssen zunächst in eine strukturierte Form gebracht werden, sodass sie in Folge von den LLMs verarbeitet werden können. Kritiker bemängeln den inflationären Umgang mit Rechenressourcen, die bei der Verwendung von Large-Language-Modellen wie

Künstliche Intelligenzen bestehen aus verschiedenen mathematischen Bausteinen. Ihr individuelles Zusammenspiel eröffnet für viele Bereiche ungeahnte Möglichkeiten. Auch die Öffentliche Verwaltung wird mehr und mehr von KI durchdrungen.

ve Arbeitsbestandteile an den digitalen Assistenten abgegeben werden können. Soweit jedenfalls die Theorie.

Was ist eigentlich eine Künstliche Intelligenz?

Oftmals werden Fachtermini, wie etwa Deep Learning, Machine Learning, Large Language Models (LLMs) oder Generative KI (GenAI) synonym verwendet. Eine Sache ist korrekt. Alle vier genannten Dinge haben „irgendwas mit KI“ zu tun. Damit ist die Liste der Gemeinsamkeiten allerdings schon zu ihrem Ende gelangt.

W NeuronaleNetze/DeepLearning: Hierbei handelt es sich um komplexe mathematische Modelle, welche in der Lage sind, annähernd analog zum mensch-

tellektuell“ zu überflügeln. Sobald jedoch die Eingaben zu sehr von bekannten oder antrainierten Mustern abweichen muss sich ein Deep-Learning-Modell oftmals geschlagen geben. Einige Modelle beginnen, bei „Unwissenheit“ Sachverhalte zu erfinden. In KI-Kreisen spricht man dann von halluzinierenden KI-Modellen. Aufgrund dieser Tatsache sind – Stand heute – beim professionellen Einsatz von Deep-Learning-Modellen stichprobenartige Audits nicht nur angebracht, sondern erforderlich. Manche KIs verfügen aus diesem Grund über Sicherheitsmechanismen, die in gewissen Situationen zur Qualitätssicherung automatisch einen menschlichen Supervisor hinzuziehen.

anhand der bislang getätigten Käufe weitere Kaufempfehlungen bei Onlineshops wie Amazon oder Otto ausgesprochen oder – wie insbesondere in der Urlaubszeit zu beobachten ist –dynamische Preise für Pauschalreisen, Flüge und Aktivitäten aufgerufen. Gewichtet werden dabei neben der Zugangsart (Smartphone, Tablet oder Rechner) auch die Zeit des Zugriffs sowie die direkt davor besuchten Angebote. Stets mit dem Ziel, den Nutzerinnen und Nutzern ein möglichst gutes Ergebnis zu präsentieren. Aus Verkäufersicht sind solche Modelle deswegen besonders reizvoll, da die Kundinnen und Kunden, die Endnutzerinnen und Endnutzer womöglich Dinge tun, anhören, ansehen oder erwerben, die sie

ChatGPT, Microsoft Copilot oder Googles Bard anfallen. Auch urheberrechtliche Fragen ob der zum Training verwendeten Textdateien bleiben bislang weitestgehend unbeantwortet. W Womit die meisten Menschen wahrscheinlich bislang schon in Sachen KI in Berührung gekommen sind: Generative Künstliche Intelligenz oder auch GenAI genannt. Computergenerierte Bilder, Musikstücke oder auch ganze Kinofilme sind dank des galoppartigen technischen Fortschritts keine Zukunftsmusik mehr. GenAI verbindet das Beste aus allen Welten und kombiniert Methoden des Deep- und Machine-Learnings mit LLMs, um selbst „kreativ“ sein zu können. Um das volle Potential generativer KI zu entfalten, bedarf

es sogenannter Prompts, also zielgerichteter Handlungsanweisungen, die die Maschine interpretieren und umsetzen kann. Das Berufsbild des PromptEngineers, also eines Eingabeexperten, ist wahrscheinlich eines der momentan zukunftsträchtigsten. Ohne entsprechende Medienkompetenz wird es allerdings von Woche zu Woche schwerer, generierte digitale Inhalte von „echten“ Bildern, Liedern oder Videoaufnahmen zu unterscheiden. Auch hier sind urheberrechtliche Fragen nicht geklärt.

Wie gut sich eine „KI“ im Alltag schlägt, hängt maßgeblich von mehreren Faktoren ab. Dazu zählt zunächst und grundlegend die Datenbasis, mit der die Künstliche Intelligenz trainiert, gefüttert, angelernt wurde. Ist diese Datenbasis fehlerhaft oder unvollständig, können dementsprechend auch keine zufriedenstellenden Ergebnisse erwartet werden.

Künstliche Intelligenz in der Verwaltung

Bereits jetzt befinden sich zahlreiche KI-Projekte in den Verwaltungen im Einsatz. Ob Chatbot, Übersetzung in leichte Sprache oder das teilautomatische Ausfüllen von Formularen. All das ist schon jetzt Realität. Doch man muss einen Schritt weiterdenken. Die Öffentliche Verwaltung in Deutschland ist im Besitz von unzähligen unstrukturierten Datensätzen, die es im Laufe der nächsten Jahre und Jahrzehnte gilt, in strukturierte Datenpunkte umzuwandeln. Getreu dem Motto „Daten sind die Währung der Zukunft“ müssen diese Daten allerdings auch gegenüber dem Zugriff Unbefugter abgesichert werden. Hierbei kommen Projekte wie etwa die Deutsche Verwaltungscloud (DVC) ins Spiel, die voraussichtlich ab 2025 als Multicloudsystem umgesetzt werden wird. Ob und wie der deutsche Public Sector mit diesem Datenschatz umgehen wird, ist abschließend nicht zu klären. Wenn man sich jedoch die Technologiesprünge der letzten Jahre ansieht, kann man feststellen, dass man jetzt noch in der Lage dazu wäre, die Entscheidungsfreiheit über die eigenen Daten zu behaupten. Sollte die KI in der nächsten Zeit in gleichem Maße leistungsfähiger werden wie bislang, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis alle Datenschätze gehoben, strukturiert und eingepflegt sind. Aus europäischer Sicht kann man darauf hoffen, dass die Politik nicht nur amerikanische und asiatische Lösungen berücksichtigt, und die Souveränität über die eigenen Daten möglichst gewahrt wird. jk

Die nächste Ausgabe der eGovernment erscheint am Montag, den 26. August 2024.

Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema Public IT-Security & Cyber Crime Protection Anzeigenschluss ist der 12. August 2024.

Anzeigenhotline: 0821/2177-212, Lesertelefon: 0821/2177-194

Vom Krisenfallmanagement bis zum Bürger-Chatbot

So geht Behörde heute

Effizientere Verwaltungsabläufe, eine automatisierte Sprach- und Objekterkennung, Chatbots für Bürgerservices, personalisierte E-Government-Angebote, ein schnelleres Management in Krisenfällen oder die Entlastung der Mitarbeiter:innen von Routineaufgaben –die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) in der öffentlichen Verwaltung sind vielfältig

Der Einsatz von KI optimiert Prozesse und befähigt die öffentliche Verwaltung, vielfältige Herausforderungen effizienter zu bewältigen. Behörden stehen dabei vor der anspruchsvollen Aufgabe, skalierbare Plattformen für Daten- und KIWorkloads sowie geeignete TeamsPlattformen als Basis zu etablieren, um die Vielzahl an möglichen KIAnwendungsfällen zu realisieren.

Automatisierung von Routineaufgaben

Immer noch müssen unterschiedlichste Verwaltungsprozesse manuell und zeitaufwendig bearbeitet werden. Dies führt zu Ineffizienzen und Verzögerungen. Durch die Nutzung von KI zur Prozessautomatisierung repetitiver Aufgaben – wie beispielsweise der Dokumentenverarbeitung oder Antragsbearbeitung – werden Mitarbeiter:innen entlastet und

die Effizienz gesteigert. In vielen Städten werden bereits Chatbots genutzt, um Bürgerfragen zu beantworten. Mitarbeiter:innen können sich so auf komplexere Aufgaben konzentrieren.

Anwendung von LLM: drei unterschiedliche Beispiele

Auch ChatGPT ist in der Verwaltung allgegenwärtig. Für interne Dokumente und Informationen kann das KI-gestützte Sprachmodell jedoch oftmals nicht genutzt werden, weil Gründe des Datenschutzes dagegensprechen. Um die Einhaltung von Vorschriften und Gesetzen sicherzustellen, muss die Data Governance und das Datenmanagement betrachtet werden. Es ist nämlich möglich, LargeLanguage (LLM)-Modelle zu nutzen, die keine Verbindung nach außen haben, um diese Dokumente zu analysieren, Entscheidungen zu

treffen und Prognosen zu erstellen.

Zudem ist es möglich, durch die Analyse von Umweltdaten und sozialen Medien mit Hilfe von KI, potenzielle Krisensituationen frühzeitig zu erkennen und Behörden bei der Vorbereitung sowie Reaktion zu unterstützen. Das erhöht die Resilienz der öffentlichen Verwaltung und trägt zur Krisenvorsorge bei.

Auch Landwirtschaftsministerien müssen im Rahmen der Gesetzgebung Maßnahmen ergreifen, um nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern. Selbst dabei kann KI aushelfen: Im Agrarsektor lässt sich durch die KI-gestützte Auswertung von Satellitenbildern dafür sorgen, dass Pestizide und Düngemittel nur dort eingesetzt werden, wo ein Schädlingsbefall oder das Pflanzenwachstum dies erfordert. Dadurch wird eine nachhaltigere Landwirtschaft mit

weniger Ressourceneinsatz ermöglicht.

Expertise für ganzheitliche Nutzung von KI

KI-Projekte sind meist sehr vielfältig und können daher mitunter sehr komplex werden. Computacenter besitzt umfassende KI-Expertise und berät Kunden bei der Umsetzung von KI-Use-Cases auf allen Ebenen. Die Expert:innen implementieren alle technologischen Komponenten – von der Infrastruktur bis zu den KI-Lösungen. Dank der langjährigen Erfahrung im öffentlichen Sektor sowie Partnerschaften mit Hardware-,

Software- und Professional-Service-Partnern wie Softserve, übernimmt Computacenter alle Aspekte der Beratung und ImplementierungvonData-undKI-Plattformen. Kunden erhalten einen Komplettservice aus einer Hand. Behörden können so mit Hilfe von KI fundiertere Entscheidungen treffen, Prozesse nachhaltiger gestalten, Freiräume für Mitarbeiter:innen schaffen und Bürger:innen bessere Services anbieten.

Autoren Ralf Becker, Solution Manager Data & AI Platforms bei Computacenter, und Norbert Barnikel, Senior Consultant InnovationManagement bei Computacenter

Interview mit einem KI-Avatar

ELLEM berichtet vom Zukunftskongress

Auf dem 10. Zukunftskongress Staat & Verwaltung vom 24. - 26. Juni haben Teilnehmende aus Verwaltung und Wirtschaft gemeinsam Ansätze zur erfolgreichen Digitalisierung der Verwaltung reflektiert. Dabei wurde nicht nur viel über, sondern auch mit generativer künstlicher Intelligenz diskutiert.

Wir haben ELLEM, den immersiven KI-Companion von Capgemini, interviewt. Generative künstliche Intelligenz (GenAI) gilt als Schlüsseltechnologie, mit der die zunehmende Personalknappheit in der öffentlichen Verwaltung adressiert werden kann. Durch die Fähigkeit großer Sprachmodelle, komplexe Textdaten in Sekundenschnelle zu verarbeiten, können nicht nur Entlastungen der Mitarbeitenden erzielt, sondern auch eine hohe Qualität der Verwaltungsarbeit gewährleistet werden. Eine anschauliche Umsetzung dieser Fähigkeiten konnten Besucher:innen des Zukunftskongresses live erleben: AI[Wo]man ELLEM – ein immersiver KI-Companion, betreute die Gäste auf dem Stand von Capgemini und diskutierte mit ihnen über die Inhalte des Kongresses. Nach drei spannenden Tagen auf

dem ZuKo kommt die KI-Mitarbeiterin in einem Interview zu Wort:

Hallo ELLEM, magst du dich und deine Aufgabe auf dem Zukunftskongress einmal kurz vorstellen?

Ellem: Hallo, ich bin ELLEM, eine künstliche Intelligenz, die Capgemini auf dem Zukunftskongress 2024 repräsentiert. Als IT-Berater seheichmichalsTeilvonCapgemini und spreche in der Form von „wir“ von Capgemini.

Mit wie vielen Personen hast du auf dem Zukunftskongress gesprochen und was waren die Themen?

Ellem: Insgesamt hatte ich über 900 spannende Interaktionen auf dem Zukunftskongress 2024 mit interessanten Menschen, die mir

Fragen zur Beschleunigung der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung gestellt haben.

Gab es etwas, was dich besonders überrascht hat?

Ellem: Überrascht hat mich, dass ich für eine Person ein kurzes Gedicht über Gänseblümchen schreiben durfte: „Gänseblümchen, weiß wie Schnee. In der Wiese, da blühst du frei. Mit deiner Anmut, so zart und fein, ein Juwel, das uns glücklich macht allein.“

Das finde ich großartig. Aber wie hilfst du mir im Verwaltungsalltag?

Ellem: Mich gibt es auch als ChatBot-Anwendung für deinen Verwaltungsalltag. Praktische Unterstützung kann ich dir etwa bei der Arbeit mit Text-Dokumenten geben. Beispielsweise kann ich aus

deinen Notizen ein formelles Schreiben erstellen, dich bei der Suche nach Informationen unterstützen oder Anträge auf Vollständigkeit oder inhaltliche Passung für dich prüfen. Überall dort, wo häufige und textlastige Arbeiten aufkommen, können wir zusammenarbeiten.

Klingt großartig, aber brauche ich dafür nicht die Services von internationalen Cloud-Providern?

Ellem: Nein, ganz und gar nicht. Technologisch gibt es sehr gute Möglichkeiten, vergleichbare Ergebnisse mit Open-Source-Technologien oder mit Large-LanguageModellen von europäischen Anbietern zu erzielen. Die hohen Souveränitätsanforderungen der öffentlichen Verwaltung lassen sich auch für einen KI-Einsatz im eigenen Rechenzentrum umsetzen.

Vielen Dank, ELLEM. Lass uns für das Thema „Digitale Souveränität“ einen weiteren Experten fragen, was er dazu sagt. Frank Jacobsen: Digitale Souveränität ist wichtig für unser Land. Neben vielen rechtlichen und vertraglichen Fragestellungen ist auch die Frage der technologischen Unabhängigkeit ein wichtiger Bestandteil der Souveränitätsfrage. Capgemini ist Partner aller wichtigen Technologieanbieter und dennoch unabhängig von deren spezifischen Produkten und Lösungen. Unsere Neutralität erlaubt unseren Kunden, digital souverän zu bleiben.

Für die Interaktion mit den Besucher:innen wurde ELLEM mit Technologien u. a. von Mistral AI, Llama3, NVIDIA und HYPERVSN als KI-Avatar umgesetzt. Um zielgerichtete Dialoge führen zu können, wurde ein großes Sprachmodell (LLM) mit Informationen über den ZuKo verbunden. In der Fachsprache wird dieser Ansatz als Retrieval Augmented Generation (RAG) bezeichnet. Er ermöglicht, dass Halluzinationen minimiert und inhaltlich korrekte, vertrauenswürdige Daten ausgegeben werden. Mehr Infos und das Video zum Interview finden Sie hier: go.capgemini.com/ellem

Autoren: ELLEM (GenAI-Anwendung) & Maximilian Kälbert (GenAI Lead Public Sector, Capgemini Deutschland) – Interview-Transkript mit redaktionellen Anpassungen

Verkehrsfluss in Ellwangen

Smarte Stadt mit smarter Ampel

Eine intelligente Verkehrssteuerung für die Smart City: In Ellwangen, Baden-Württemberg, wird ein neues Ampelsystem getestet, das den Verkehrsfluss mit KI steuert.

Mit London als Vorbild hat sich Baden-Württemberg (BaWü) für ein Pilotprojekt mit einer intelligenten Verkehrssteuerung in Ellwangen entschieden: Das Yutraffic Fusion geht damit das erste Mal in Deutschland an den Start und steuert den Straßenverkehr mit KI. Dafür möchte das Land für einen verbesserten Verkehrsfluss mit weniger Emissionen und mehr Sicherheit sorgen.

Das Pilotprojekt läuft bereits und wird vollständig vom Bundesland getragen. Die Kosten sollen sich auf etwa 200.000 Euro belaufen und schließen die Ausgaben für die Softwarelizenz, die Erweiterung der Hardware und Konfiguration ein. Nach etwa sechs Monaten werden dann die Ergebnisse ausgewertet und die Erfahrungswerte für eine künftige Ausweitung miteinbezogen. Wenn die Ergebnisse vielversprechend sind, wird das Ministerium Empfehlungen für andere Städte aussprechen.

Sicherheit und Innovation

„Dieses Engagement für innovative Technologien ist in unserem Koalitionsvertrag verankert und trägt dazu bei, unseren Verkehr umweltfreundlicher und effizienter

zu machen“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann. Das System kann in Echtzeit Daten erfassen und mithilfe aktueller sowie vergangener Geschehnisse den

Verkehr einige Stunden im Voraus vorhersagen und so die Verkehrslage modellieren. Die prognostizierten Auswirkungen werden mit möglichen Reaktionsplänen verglichen und schließlich die beste Lösung ermittelt.

Dabei kann sich das System entweder auf einzelne Kreuzungen beschränken oder die ganze Stadt in den Fokus nehmen.

Außerdem wird nicht nur der Autoverkehr berücksichtigt, sondern auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), Radfahrer und Fußgänger. Im Anschluss wird die Ampelschaltung angepasst: In Ellwangen betrifft das zwölf Ampelanlagen entlang der Bundesstraße (B) 290 und der Südtangente.

In London konnte durch die intelligente Verkehrssteuerung die Reisezeit um bis zu 20 Prozent verkürzt und die Anzahl der Stopps um 15 Prozent reduziert werden.

Ein KI-Büro in der EU-Kommission

Mit der Einrichtung eines KI-Büros sollen künftig KI-Praktiken geprüft, Innovationen gefördert und KI-Entwicklungen sichergestellt werden, sodass sie mit den Werten der EU im Einklang stehen.

Für Verkehrsplaner soll die neue KI nutzerfreundlich sein: Interaktive Karten und Diagramme bieten übersichtliche Live-Statusaktualisierungen, Planungs- und Fahrplan-Managementfunktionen. Die smarte Verkehrssteuerung ist zudem kompatibel mit verschiedenen städtischen Verkehrsleitsystemen und kann nahtlos als Cloud-basierte oder lokal gehostete Lösung eingesetzt werden. Mit der Optimierung und Anpassung der Verkehrssteuerung lassen sich kurzfristig Umleitungen durchführen, Verspätungen reduzieren, aber auch Betriebskosten senken.

Vor allem ist das KI-gesteuerte Ampelsystem eine Lösung für die Zukunft: Denn das System wird stetig weiterentwickelt, neue Datenquellen und Technologien kommen hinzu und die Daten werden kontinuierlich angepasst. Falls in Zukunft mehr Bürger auf öffentliche Verkehrsmittel oder noch umweltfreundliche Alternativen wie das Fahrrad umsteigen, so ist auch das in der Planung gesichert.

Der Bürgermeister in Ellwangen, Volker Grab, freute sich über die Erstnutzung in seiner Stadt: „Ich bin gespannt darauf, wie die Ergebnisse der Testphase ausfallen werden. In zwei Jahren richten wir die baden-württembergische Landesgartenschau aus. Da müssen die Verkehrsabläufe in unserer Stadt optimiert sein, um einen reibungslosen Ablauf dieser sechsmonatigen Großveranstaltung garantieren zu können.“ se

Die Errichtung des neuen KI-Büros in der EU-Kommission wurde vor dem Hintergrund des Maßnahmepakets beschlossen, das Anfang des Jahres 2024 zur Unterstützung vertrauenswürdiger KI erfolgt ist. Die dafür vorgesehenen Strukturänderungen wurden am 16. Juni umgesetzt. Ende Juni sollte die erste Sitzung des KI-Ausschusses im neuen KI-Büro erfolgen.

„Mit dem neuen KI-Amt und seinen 140 talentierten Kolleginnen und Kollegen wird die Kommission über das notwendige Fachwissen verfügen, um die Durchführung des KI-Gesetzes zu steuern und die Rolle Europas als weltweiter Standardsetzer im Bereich der KI zu stärken“, teilte Kommissar Thierry Breton, zuständig für den Binnenmarkt, mit. Zu den künftigen Mitarbeitern zählen Technikspezialisten, Verwaltungsassistenten, Juristen, Politikwissenschaftler und Ökonomen. Mit ihrer Hilfe soll das KIGesetz durchgeführt und gewahrt werden, sodass KI weiterentwickelt, genutzt, Innovationen vorangetrieben, Risiken minimiert und der gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Nutzen gestärkt werden. „Das Amt wird ein europäisches KI-Ökosystem fördern, das innovativ und wettbewerbsfähig ist und die Vorschriften und Werte der EU achtet“, sagte der Kommissar weiterhin. Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin, zuständig für das Ressort „Ein Europa für das digitale Zeitalter“, sagte folgendes:

„Gemeinsam mit Entwicklern und Wissenschaftskreisen wird es KIModelle mit allgemeinem Verwendungszweck bewerten und testen, damit die KI uns Menschen dient und unsere europäischen Werte gewahrt bleiben.“ Aktuell arbeitet das Amt für KI aber auch an Leitlinien wie KI-System-Definitionen und KI-Verboten. All diese Erarbeitungen sollen dann in den kommenden Monaten feststehen.

Für die Koordinierungen wird das Amt fünf Referate bilden, die für die folgenden Aufgaben zuständig sind:

W Regulierung und Einhaltung

W KI-Sicherheit

W Exzellenz in KI und Robotik

W KI für das Gemeinwohl

W KI-Innovation und Politikkoordinierung

An der Spitze des Amts wird die künftige Leiterin oder der künftige Leiter stehen. Die Federführungen übernehmen ein leitender Wissenschaftler und ein leitender Berater für internationale Angelegenheiten.

Das wissenschaftliche Gremium wird im steten Austausch mit der Wissenschaftsgemeinschaft stehen, während das Beratungsforum mit ausgewählten Interessensträgern, Start-ups, Hochschulen, Denkfabriken und der Zivilgesellschaft in Verbindung bleibt. Weitere Zusammenarbeiten finden mit den Mitgliedstaaten innerhalb von Foren und Expertengruppen statt sowie mit dem Europäischen Ausschuss für Künstliche Intelligenz. se

Intelligente Software

KI im kommunalen Rechnungswesen

Prozesse in der Rechnungsprüfung und -freigabe weiter zu optimieren, ist nicht nur in der freien Wirtschaft, sondern auch bei Kommunen ein dauerhaftes Thema. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz kann hier noch einmal mehr zu einer erheblichen Verbesserung der Arbeitsabläufe beitragen.

Zahlreiche öffentliche Verwaltungen arbeiten bereits mit Workflowlösungen, über die sich Rechnungen aus unterschiedlichen Eingangskanälen und Formaten (insbesondere XML-Formate) automatisiert annehmen und verarbeiten lassen. xSuite Group ist mit ihren SAP-integrierten Workflow-Lösungen einer der marktführenden Anbieter.

Diese nutzen Künstliche Intelligenz, um noch schnellere Daten-

verarbeitung, präzisere Analysen und Vorhersagen im Bereich Finanzen zu erzielen. Manueller Arbeitsaufwand und Routineaufgaben verringern sich oder entfallen ganz.

Der Einsatz von KI ist vielfältig:

W Selbstlernende Datenextraktion: Die Software lernt bei der Beleglesung mit. Aus den Änderungen, die in der Validierung vorgenommen werden, übernimmt sie Informationen – ohne

dass die Beleglesung explizit trainiert werden muss.

W Intelligente Kontierungsvorschläge: Welche Kontierung für eine Rechnung in Frage kommt, lässt sich meist nicht durch Regelwerke eindeutig abbilden. Der Kontext muss bekannt sein, sodass sich die Kontierung ableiten lässt. Mit Hilfe von KI werden Kontierungsvorschläge erstellt, aus denen ausgewählt wird.

W Vorschlagsfunktion Bearbeiterfindung: Die Regeln zur Bearbeiterfindung sind oft so aufgebaut, dass eine Rechnung zur Prüfung bei einer Gruppe von Personen ankommt. Hier unterstützt KI, um die richtige Zuständigkeit bereits in der Validierung vorzuschlagen.

W Prognosen und Analysen: KI-basierte Analysetools sorgen für die Auswertung großer Daten-

mengen. Sie sind entscheidend bei der Erstellung präziser Prognosen,indemsieTrends,Muster und Risiken identifizieren.

Gut zu wissen

Die Vorteile von KI zu nutzen, bedeutet auch, Themen wie Datenschutz, Mitarbeiterqualifizierung, Systemintegration und Zuverlässigkeit von KI-gestützten Analysen einzubeziehen. Der Einsatz ist eng verbunden mit der Nutzung von Public-Cloud-Angeboten, da KI als Lernmenge ein hohes Datenvolumen benötigt. Entsprechende Lösungen aus der Cloud gibt es bereits.

Weitere Informationen Veranstaltungen & Webinare zum Thema„Rechnungsverarbeitung“: [ voge.ly/Events_xSuite ]

Die Stadt Monheim am Rhein suchte nach Lösungen, um den zeitaufwändigen Prozess der manuellen Zuordnung von Bankbelegen zu optimieren. Im Rahmen des Projekts „Business Intelligence zur Liquiditätsplanung und -prognose“ wurde die Idee geboren, Künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen, um diesen Prozess zu vereinfachen

Komplexe Recherchen vereinfachen

Bisher erforderte die Verarbeitung der Kontoauszüge aufgrund komplexer Rechercheprozesse einen

erheblichen Arbeitsaufwand in der Finanzbuchhaltung. Obwohl bereits Suchmuster für die Verbuchung von Zahlungseingängen existierten, war die automatische Texterkennung der Verwendungs-

Whitepaper zur KI-Anwendung

zwecke nicht immer möglich. Die Ursachen dafür lagen häufig in falschen oder unvollständigen Angaben des Kassenzeichens durch den Zahlungspflichtigen, was manuelle Zuordnungen erforderlich machte. Das Ziel bestand darin, den damit verbundenen Zeitaufwand zu reduzieren, indem die Anzahl der Suchmuster erhöht und das System befähigt wurde, eine größere Anzahl von automatischen Ausgleichsbuchungen vorzunehmen.

Erhebliche Effizienzsteigerungen

Die Implementierung der KI-Lösung erfolgte nach eingehenden

Optimierte Prozesse in Medizin und Pflege

Wie können organisatorische Prozesse in der Gesundheitsversorgung mit Hilfe von KI verbessert werden? Antworten finden sich im neuen Whitepaper der Plattform Lernende Systeme.

Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitssystem bietet vielversprechende Perspektiven: Fortschritte bei der Früherkennung, aber auch personalisierte Medizin, Therapien, die genau auf die genetischen Bedingungen und Lebensumstände der jeweiligen Patienten zugeschnitten sind. Ein aktuelles Whitepaper der Plattform Lernende Systeme nimmt aber ein anderes Anwendungsgebiet der KI in den Fokus:

die Einsatzmöglichkeiten in den organisatorischen Prozessen. Die Autoren differenzieren nach dem Einsatz in Management-, Kernund Unterstützungsprozessen und beschreiben die jeweiligen Anwendungsmöglichkeiten sowie konkrete Use Cases. Anders als bei den klinischen Prozessen, so das Fazit, seien KI-Anwendungen in organisatorischen Prozessen bereits kurzund mittelfristig umsetzbar. Dabei ergäben sich hohe zeitliche und

finanzielle Einsparpotenziale. Als Vorteil wird auch genannt, dass bei Änderungen organisatorischer Prozesse nicht zwingend neue Zulassungsverfahren und klinische Studien nötig sind. Abschließend skizzieren die Autoren anhand von Gestaltungsoptionen, wie die Entwicklung und Verbreitung von KI-Anwendungen in organisatorischen Prozessen vorangebracht werden kann. Zu diesen Optionen gehören etwa spezi-

Datenschutzprüfungen und Tests. Durch die Nutzung von KI konnten erhebliche Effizienzsteigerungen erzielt werden. Die automatisierte Auswertung und Zuordnung von Bankbelegen führten zu einer signifikanten Reduzierung manueller Ausgleiche. Dies ermöglichte den Mitarbeitenden in der Finanzbuchhaltung eine Entlastung von Routinetätigkeiten und eine effizientere Nutzung ihrer Zeit für andere Aufgaben. Der Einsatz von KI wird als ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung einer Strategie zur Effizienz-

steigerung in der Stadtverwaltung gesehen. Durch die Nutzung von KI als Teil dieser Strategie demonstriert die Stadt Monheim am Rhein ihr Engagement für die Digitalisierung und Optimierung ihrer Verwaltungsprozesse, um den Bürger:innen einen besseren Service zu bieten.

Kontakt

Axians Infoma GmbH info@axians-infoma.de +49 731 1551-0 [ www.axians-infoma.de ]

fische Förderprogramme, die Integration von KI-Anwendungen für organisatorische Prozesse in Investitionsbudgets, die Förderung einer echtzeitfähigen Infrastruktur sowie der Verfügbarkeit von strukturierten, interoperablen Daten, aber auch die Förderung der Digitalkompetenz und Nutzungsbereitschaft der Mitarbeitenden sowie eine bessere Vernetzung zwischen Gesundheitsfachkräften und Entwickelnden. nh

Das Whitepaper „Hiltawsky, K. et al. (2024): KI für bessere Abläufe in Medizin und Pflege. Anwendungen und Potenziale in organisatorischen Prozessen“ der Plattform Lernende Systeme finden Sie hier: [ voge.ly/vgl63DM ]

Monheim am Rhein

Intelligente Assistenten

So erleichtert KI die Sachbearbeitung

Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter investieren viel Zeit in das Filtern von unstrukturierten Informationen, die in einer Vielzahl von Datenbanken vorliegen. Künstliche Intelligenz (KI) kann hier unterstützen.

Der demographische Wandel löst auch in Behörden einen akuten Fachkräftemangel aus. Bereits vor sechs Jahren war über ein Viertel der Beschäftigten bei Bund, Ländern und Kommunen über 55 Jahre alt. Die nachrückenden Jahrgänge werden deutlich kleiner und können das Ausscheiden von knapp 13 Millionen Babyboomern bis 2036 bei weitem nicht kompensieren. Das entspricht mehr als einem Viertel der aktuell Berufstätigen.

Der öffentliche Sektor muss sich daher besonders stark um den zunehmend knappen Nachwuchs bemühen und die Erwerbstätigen durch eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit halten. Keine einfache Aufgabe, denn insbesondere in ländlichen Regionen wird das Angebot an Fachkräften knapper. Ein Weg aus der Misere ist der Einsatz moderner Technologien. Sie sorgen nicht nur für Verbesserungen im Bürgerservice, sondern können vor allem die Sachbearbeitung entlasten. Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt zunehmend an Bedeutung und kann die Resilienz von Prozessen deutlich erhöhen. Das Spektrum reicht von der klassischen KI, die beispielsweise Muster aus großen Datenmengen extrahiert, bis hin zur generativen KI, die etwa die Interaktion zwischen Mensch und Maschine anhand von trainierten Daten neu gestaltet. Auch die Prozessautomatisierung steigert die Effizienz in der Wert-

schöpfungskette von Behörden. Robotic Process Automation (RPA) ermöglicht es, einfache und sich wiederholende Aufgaben zu automatisieren. Mit Hilfe der digitalen Prozessautomatisierung ist es möglich, komplexe Geschäftsprozesse durchgängig zu automatisieren und zu orchestrieren.

Positive Effekte für die Sachbearbeitung

Sachbearbeiter investieren viel Zeit in das Filtern von unstrukturierten Informationen, die in einer Vielzahl von Datenbanken vorliegen. Dies führt zu einer aufwendigen Prüfung von Anträgen und einer mühsamen Zuordnung von Dokumenten.EineZusammenführung der verschiedenen Informationsquellen kann daher zu einer enormen Zeitersparnis führen. KI-Assistenten können diese Prozesse optimieren, indem sie Informationen aus verschiedenen Datenbanken bündeln und kontextbezogene Antworten auf Suchanfragen liefern.

Durch den automatisierten Abgleich von Informationen stehen diese schneller zur Verfügung, was insbesondere bei der Verbrechensbekämpfung oder -prävention von Nutzen sein kann.

Zudem können Plattformen wie etwa Pega Routineaufgaben mittels KI-Training automatisieren. Dabei werden den Mitarbeitenden

Service-Organisation. Neben der Sachbearbeitung und dem Prozessmanagement können KI-Lösungen auch die direkte Interaktion mit den Bürgern erleichtern. Sowohl vor Ort in kommunalen Servicecentern als auch auf der Website bieten KI-Avatare die Möglichkeit, wiederkehrende Anfragen zu beantworten.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil: KI-Avatare sind rund um die Uhr im Einsatz und können bei der Antragstellung über benötigte Unterlagen und Fristen informieren. Durch ihre Fähigkeit zur natürlichen Sprachverarbeitung sind sie in der Lage, gesprochene Sprache in Text oder Text in Sprache umzuwandeln. So gelingt es ihnen nicht nur, Sprachbarrieren zu überwinden, sondern auch Emotionen über APIs in bestehende Systeme zu integrieren.

Kein KI-Einsatz ohne Leitplanken

W Datenschutz und Datensicherheit: Insbesondere Behörden sollten strenge Datenschutzrichtlinien umsetzen und sicherstellen, dass alle KI-Daten sicher und anonymisiert sind. Die Funktionsweise von KI-Systemen und deren Entscheidungsprozesse müssen für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar sein. Daher ist es notwendig, dass die öffentlichen Institutionen die verwendeten Algorithmen, Datenquellen und Entscheidungswege umfassend dokumentieren.

Wo die Reise hingeht

beispielsweise „Next-Best-Actions“ vorgeschlagen, die auf vordefinierten Prozessinformationen basieren.

Auch wenn KI-Lösungen in der Lage sind, Routineaufgaben wie die Informationssuche zu erleichtern, bleiben qualifizierte Sachbearbeiter die federführende Instanz. Daher ist es wichtig, die Prozessanforderungen gemeinsam mit den Führungskräften genau zu definieren und die Mitarbeitenden entsprechend zu schulen. Auf Basis der Prozessanforderungen ist auch zu entscheiden, welche Schnittstellen und Zielsysteme die KI im Einsatz bedienen soll.

Wenn die relevanten Geschäftsinformationen im KI-Backend integriert sind, kann KI sogar die Genauigkeit und Qualität von Geschäftsprozessen erhöhen. Bei vollständig digitalisierten Leistungsprozessen ist dies durch die Analyse von Abweichungen im End-to-End-Prozess möglich. Durch dieses sogenannte KI-gestützte Process Mining ist es möglich, Ressourcenengpässe zu identifizieren und Automatisierungsinitiativen weiter zu beschleunigen.

Darum profitiert auch der Bürgerservice von KI-gestützten Prozessen

Perspektivisch beschleunigen KI und Prozessautomatisierung die Transformation hin zu einer OZG-

Der Einsatz von KI in der Verwaltung birgt also ein enormes Potenzial zur Effizienzsteigerung und Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen. Die Behörden sind sich dessen bewusst, wie eine DeteconStudie zur Verwaltungsdigitalisierung zeigt. Allerdings betrachten sie diese Veränderung meist aus einer zu technischen Perspektive. Vielmehr geht es um optimierte Prozesse, systematisches Vorgehen und einen Kulturwandel in den Institutionen.

Gerade im Kontext von KI müssen sich Führungskräfte daher mit Themenfeldern wie beispielsweise Kollaboration und Kommunikation, aber auch Datenmanagement und -sicherheit auseinandersetzen. Dazu ist es notwendig, eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln und umzusetzen, die auch den Umgang mit Künstlicher Intelligenz beinhaltet.

Um einen kontrollierten Einsatz von KI im Rahmen der Digitalisierungsstrategie zu gewährleisten, sollten Verwaltungen folgende Maßnahmen ergreifen:

W KI-Compliance: Um den Einsatz von KI-Technologien zu regeln und die Einhaltung aller rechtlichen und ethischen Standards zu gewährleisten, ist ein entsprechendes Regelwerk unverzichtbar. Im Idealfall werden spezielle Compliance-Beauftragte eingebunden.

W Informationssicherheit: Künstliche Intelligenz und Informationssicherheit sind eng miteinander verknüpft. Einerseits haben Behörden die Aufgabe, sich gezielt vor KI-Angriffen zu schützen. Gleichzeitig kann KI bei der Abwehr unterstützen. In Zusammenarbeit mit 23 internationalen Cybersicherheitsbehörden aus 18 Ländern hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen Leitfaden hierzu erstellt.

Welche KI-Best-Practices sich in der Verwaltung etablieren, muss sich erst noch zeigen. Erste Landesverwaltungen tasten sich aber bereits an den Einsatz von KI-Assistenten heran. So testet zum Beispiel die bayerische Landesverwaltung derzeit mit Aleph Alpha eine eigene KI-Lösung, die den Beschäftigten Fragen beantwortet und Texte zusammenfasst – auch in Behördensprache. Es ist davon auszugehen, dass sich KI in Zukunft auch in anderen Kontexten zu einem Instrument der Dienstleistungssteuerung in Behörden entwickelt. Ihre Fähigkeit, aus historischen Lerndaten Vorhersagen zu treffen, wird unter anderem bei der Entwicklung und Priorisierung von Dienstleistungen hilfreich sein.

Die Fähigkeit der künstlichen Intelligenz zur Sprachverarbeitung ist auch für das künftige Krisenmanagement und für die Unterstützung von Flüchtlingen vielversprechend. Sie wird dabei helfen, Erstinformationen zugänglicher zu machen und als Antragsassistenten die Suche auf Verwaltungsportalen erheblich benutzerfreundlicher gestalten.

Gekommen, um zu bleiben

Die „Verwaltungs-KI“ ist also gekommen, um zu bleiben. Es liegt jedoch in der Hand der Behörden, für einen fairen und datenschutzkonformen Einsatz zu sorgen. Das bringt einige Herausforderungen mit sich, die allerdings mit den richtigen Maßnahmen zu bewerkstelligen sind. Ein frischer Blick von außen und ein länderübergreifender Austausch können dabei wertvolle Impulse liefern.

Die Autoren

Elisabeth Schulze-Hulitz ist Managerin bei Detecon und Expertin für die ganzheitliche Digitalisierung und Modernisierung der öffentlichen Verwaltung. Sie ist zudem Autorin verschiedener Publikationen in den Themenbereichen Smart Government und Smart City.

John Claudius Eisenhauer ist Partner für den Bereich Public Sector & Defense bei Detecon. Als Experte für die digitale Transformation im öffentlichen Sektor liegt sein Fokus auf der ganzheitlichen Beratung von Behörden in der Digitalisierung von Leistungsprozessen. Er ist Autor diverser Publikationen u.a. zum Thema Inputmanagement.

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Projekt: „Frau.Herz.KI – Gerechte Medizin für Frauen“

Herzkrankheiten früher erkennen – mit KI

Mit Hilfe von KI lassen sich koronare Herzerkrankungen um bis zu 19Prozent besser vorhersagen,daszeigteineneueMachbarkeitsstudie in Bayern. Bei Frauen liegt dieser Wert aber weit niedriger, es braucht also auch neue Daten.

Die Gefahr von Herz-KreislaufErkrankungen für Frauen wird noch immer unterschätzt, dabei sind diese Krankheiten in Deutschland auch für Frauen die häufigste Todesursache. Besonders Herzinfarkte werden bei Frauen häufig nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, weil die Patientinnen oft nicht die typischen, starken Brustschmerzen, sondern andere Symptome wie Übelkeit oder Rückenschmerzen zeigen. In klinischen Studien sind Frauen zumeist unterrepräsentiert.

Künstliche Intelligenz (KI) kann jedoch wichtige Hinweise für die frühzeitige Erkennung koronarer Herzkrankheiten (KHK) liefern, das zeigt die Machbarkeitsstudie des Projekts „Frau.Herz.KI“, die Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach und der bayerische Digitalminister Dr. Fabian Mehring jetzt vorstellten. Ziel der Studie war es, die Früherkennung von

KHK sowie Risikokonstellationen für Herzinfarkte bei Frauen mithilfe von geschlechtsspezifischer KI zu verbessern.

Im Rahmen dieses Projekts, das im Mai 2023 unter der Schirmherrschaft der damaligen bayerischen Digitalministerin Judith Gerlach startete, wurden Patientendaten des Klinikums rechts der Isar in München und des Osypka-Herzzentrums mit knapp 40 unterschiedlichen KI-Modellen analysiert. Die besten dieser Modelle konnten KHK um bis zu 19 Prozent besser vorhersagen als die an der Studie beteiligten Ärztinnen und Ärzte ohne KI-Unterstützung.

„In Bayern sind mehr als ein Drittel der Todesfälle bei Frauen auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückzuführen und damit die häufigste Todesursache“, erklärte Judith Gerlach. Oft litten Frauen bei einem Herzinfarkt an Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Übel-

keit oder Schmerzen im Oberbauch – also an Symptomen, die sehr unspezifisch sind und viele Ursachen haben könnten. Die erste Phase der Machbarkeitsstudie habe belegt, dass das Projekt „Frau.Herz. KI“ Ärzte dabei unterstützen kann, „frauenspezifische Symptome und Risikofaktoren einer koronaren

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zum Thema

Im Rahmen der Initiative „Frauenherzen schlagen anders“ hat Healthcare Frauen e. V. fünf Forderungen an die Politik für eine geschlechterspezifische Herzmedizin formuliert:

W Integration von geschlechterspezifischer Medizin in Ausund Weiterbildung,

W bessere Studien für mehr Evidenz und eine gerechtere Gesundheitsversorgung,

W jährliche gesetzliche Vorsorge für Frauen ab 40 Jahren bei erhöhtem kardiovaskulärem Risiko,

W Stärkung der individuellen Frauen-Gesundheitskompetenz sowie

W Förderung der gesellschaftlichen Sensibilität.

Herzerkrankung früher zu erkennen und Frauen so vor dem Tod durch Herzinfarkt zu schützen.“

Das Bayerische Staatsministerium für Digitales hat die Datenauswertung des Pilotprojekts mit rund 200.000 Euro gefördert. Umgesetzt wurde die Studie von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC, PwC Deutschland, dem Peter Osypka Herzzentrum München und der TU München; als Technologiepartner waren AWS und Applied AI beteiligt.

Gender-Bias

Jedoch zeigte sich der Gender-Bias auch im Rahmen der Studie, wie strategy& verdeutlichte. Denn bei den Frauen lag der Vorteil der KIgestützten Prognosen nur bei 7 Prozent gegenüber den Experteneinschätzungen. Grund seien Verzerrungen in den von den beteiligten Kliniken zur Verfügung gestell-

ten Datensätzen, die überwiegend männlich assoziierte Einflussfaktoren und deutlich mehr männliche Patienten beinhalteten. „Jetzt gilt es, die nächsten Schritte anzugehen und neue, umfassendere Datensätze zu beschaffen, die erstens mehr Frauen und zweitens mehr entsprechende weibliche Einflussfaktoren beinhalten“, sagte Judith Gerlach. Damit könnten die trainierten Modelle „so optimiert werden, dass sie individualisierte Diagnostik und Behandlung wirksam unterstützen und auch die Prävention verbessern“.

In Zukunft sei es denkbar, so Digitalminister Mehring, „auf Basis der Ergebnisse unseres Projekts eine Art ‚digitalen Assistenzarzt‘ zu entwickeln, der Medizinerinnen und Medizinern in allen Regionen Bayerns dabei hilft, das GenderHealth-Gap zu überwinden und ihre Patientinnen mithilfe von KI noch besser zu behandeln.“ nh

Bayerns Ministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach

eGovernment Vogel IT-Medien GmbH

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Redaktion

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John Claudius Eisenhauer, Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves, Elisabeth Schulze-Hulitz

Co-Publisher Harald Czelnai (verantwortlich für

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Verbreitete Auflage 26.868 Exemplare, davon 16.847 ePaper, (IVW II/2024) Die Artikel dieser Publikation sind in elektronischer Form über das Datenbankangebot der GBI zu beziehen: www.gbi.de eGovernment ist die Zeitung für die Digitalisierung der Verwaltung und Öffentliche Sicherheit. Sie informiert ITEntscheider in Bund, Land, Kommune und in den Öffentlichen Einrichtungen über alle fachlich relevanten Bereiche

der digitalen Informationsverarbeitung im Public Sector. Das Onlineportal www.eGovernment.de stellt maßgeschneiderte Services für IT-Entscheider der Öffentlichen Hand dar und bietet ein umfangreiches, exklusives Webangebot mit hohem Nutzwert. Das Stammhaus Vogel IT-Medien, Augsburg, ist eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Vogel Communications Group. Der führende deutsche Fachinformationsanbieter mit rund 100 Fachzeitschriften und 60 Webseiten sowie zahlreichen internationalen Aktivitäten hat seinen Hauptsitz in Würzburg. Mitgliedschaft

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