MARKT 02/2016

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MANAGEMENT

Diese Ablenkung ist Experten zufolge nicht nötig. In einigen wenigen Schritten kann man dafür sorgen, dass die Aufmerksamkeit fokussiert bleibt, sodass man mehr auf die Reihe bekommt und es daher auch nicht so sehr als Belastung empfindet. Heuveling van Beek: „Eine der älteren Techniken, mehr Fokus ins Leben zu bringen, ist die Pomodoro-Technik. Darin arbeitet man in Blöcken von 25 Minuten, in denen man nicht durch Telefon, Internet oder Mail gestört wird und dann eine kurze Pause nimmt. Früher stellte man dazu einen Wecker, heute gibt es eine Menge Apps, die dabei helfen können.“ Aber was, wenn man nicht nein sagen kann, aber kein Problem mit Social Media hat und doch viel Stress? Dazu die Dozentin: „Ich rate Menschen, immer zu visualisieren, wie ihr idealer Tag aussieht. Viele Menschen beschweren sich dann, dass ihr Chef es sicher nicht gut findet, wenn sie ihr Arbeitsschema verändern. Aber die Praxis zeigt, dass ein Chef wenig dagegen haben kann, wenn man mit einem Plan zur

TOMATENTECHNIK „Pomodoro“ heißt auf Italiensich Tomate. Der italienische Erfinder der gleichnamigen Technik hatte eine Kochuhr in Form einer Tomate. Diese stellte er alle 25 Minuten. Danach folgte jeweils eine kurze Pause. Nach vier Runden durfte eine längere Pause eingelegt werden. Für diejenigen, die keine Kochuhr zur Hand haben, gibt es aktuell auch Apps, die auf diese Weise beim Zeitmanagement helfen können.

Steigerung der Produktivität kommt.“ Es ist dabei wichtig, nicht zu warten, bis der Körper gegen den Arbeitsrhythmus protestiert. „Dann ist es schon zu spät. Man muss lernen, die Frühsignale des Körpers zu erkennen. Innehalten und sich bewusstwerden, wie es sich anfühlt, hilft dabei.“ Handlungsschemata, Zeitpläne und Listen – das kennen wir. Ebenso wichtig ist aber auch zu realisieren, dass man vielleicht nicht alles schafft, was man sich vornimmt. Dolly Heuveling van Beek findet es wichtig, dass Menschen sich fragen, was sie wirklich glücklich macht und wofür sie Leidenschaft und Energie haben. Das sind Lehren, die auch in ihrem Lieblingsmanagementbuch „Nie mehr zu viel zu tun“ von Tony Crabbe vorkommen. Es geht nicht länger darum, was man tut, sondern darum, dass man die Dinge tut, die man tun will. Auf seiner Website gibt Dr. Martin Krengel, ein deutscher Autor von Managementliteratur, Tipps für das stressfreie Arbeiten, wenn man diese Passion gefunden hat. „Setzen Sie Prioritäten und schreiben Sie berufliche und persönliche Ziele auf. Danach schauen Sie, was es braucht, um das Ziel zu erreichen. Machen Sie eine Zeitplanung mit deutlichen Schritten und setzen sie große Herausforderungen in realistische Brocken um. Machen Sie das wichtigste zuerst, zu Tageszeiten, in denen Sie die meiste Energie haben.“ Und noch ein letzter Tipp von Dolly Heuveling van Beek. „Zu Beginn des Tages erstelle ich eine Liste mit drei Dingen, die ich tun will. Diese Liste ergänze ich dann immer wieder. In der Tat einfach, aber es funktioniert.“

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