Nachhaltige Stadtplanung

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Hammarby Sjöstad

Müllsammelstationen in Gebäuden

Blockheizkraftwerk

öffentliche Müllsammelstationen Elektrizität Fernwärme

brennbare Abfälle

Dächern und an den Fassaden. Der bei der Biogas­ erzeugung als Nebenprodukt anfallende Klärschlamm wird getrocknet und als Dünger auf die Fel­der ausgebracht. Entsprechende oberirdische Sammelstellen für Papier-, Metall-, Glas- und Plas­tikmüll, über die diese Stoffe in das Leitungssystem gelangen, befinden sich an jedem Ge­­ bäudeblock. Die nicht brennbaren Bestandteile werden gesammelt und dem Recyclingkreislauf zugeführt. Gefährliche Abfälle wie Lacke oder Batterien müssen zentral gesammelt und fachgemäß entsorgt werden. Das Energie- und Stoffstrommodell sieht weiter vor, einen natürlichen Wasserkreislaufs im Quartier zu etablieren. Wasser, das den Haushalten zum Kochen, Trinken und Waschen zur Verfügung steht, kommt aus der Wasseraufbereitungsanlage, die der nahgelegene Mälaren-See speist. Grau- und Schwarzwasser wird die gespeicherte Wärme­energie entzogen und zur Unterstützung des Nah­wär­mesys­tems verwendet, bevor es in einer expe­ri­mentellen Kläranlage gesäubert und anschließend naturnah versickert wird. Auch das aus diesem Klärschlamm gewonnene Biogas findet in ca. 1000 Gaskochern sowie wiederum beim Betrieb der Fahrzeuge im Quartier Verwendung.4

unterirdisches Rohrsystem

Niederschlag, der auf versiegelte Flächen fällt, wird in offenen, in die Freiraumgestaltung integrierten Kanälen durch das Quartier in den Hammarby See geleitet. Ein Großteil der Dachflächen ist begrünt, was dazu beiträgt, dass Niederschläge aufgenommen und Hochwasser­spitzen gemildert werden können. Gleichzeitig verbessert die Niederschlagsverdunstung auf den begrün­ten Dachflächen das Mikroklima und bietet zusätzlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Das bei Stark­ regen von den Dächern abfließende Wasser wird in Zisternen gespeichert und zur Bewässerung der Gärten sowie zur Toilettenspülung verwendet. Neben der Regenwassernutzung sind in einzelnen Ge­­bäuden verschiedene Systeme zur Wiederauf­ bereitung von Grau- und Schwarzwasser eingesetzt, die dazu beitragen sollen, den Trinkwasserbedarf um 50 % gegenüber der gesamten Stadt Stockholm auf 100 l pro Person und Tag zu senken. Einen wesentlichen Anteil an einem nachhaltigen, ressourcenschonenden Quartier haben die Bewohner selbst und ihr Konsumverhalten. So erläutern Veranstaltungen im GlashusEtt, dem Umweltinformationszentrum des Viertels, den Be­­ wohnern das Konzept des Quartiers und machen sie mit einem nachhaltigen Lebensstil vertraut.

Weitere Informationen

•  Brick, Karolina: Report summary – Follow up of environmental impact in Hammarby Sjöstad: Sickla Udde, Sickla Kaj, Lugnet and Proppen, Grontmij AB, Stockholm 2008; http://www.hammarbysjostad.se/inenglish/pdf/Grontmij%20 Report%20eng.pdf •  Ceeney, Lynne: Sustainable Developments in Sweden: Lessons for Ecotowns (Br 507), 2010 •  Foletta, Nicole; Field, Simon: Europe’s Vibrant New Low Car(bon) Communities. 2011; www.itdp. org/documents/092611_ITDP_NED_Desktop_ Print.pdf •  Fränne, Lars: HammarbHammarby Sjöstad – a unique environmental project in ­Stockholm; Booklet, GlashusEtt. Stockholm 2007 www.hammarbysjostad.se •  GlashusEtt, Development Office: H ­ ammarby Sjöstad – a new city district with emphasis on water and echology; Alfaprint, ­Bumling AB, Stockholm 2011; http://www.hammarbysjostad.se/ inenglish/pdf/HS%20komb%20eng%20april%20 2011.pdf •  Vernay, Anne-Lorene et al.: Systems Integration: Condition for Success the Case of Hammarby Sjostad and Eva-Lanxmeer; ICONDA®Bibliographic, 2011. http://www.irbnet.de/daten/iconda/ CIB22082.pdf


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