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Zweischalige Fassade mit Prallscheibe, ­ üftungsklappe und Volumenstromregler L Double-shell facade with baffle plate, ventilation flaps and volume-flow control

Zweischalige Fassade mit öffenbarem ­Flügel hinter Prallscheibe Double-shell facade with operable sashes ­behind baffle plate

ADAC-Hauptverwaltung, München 2012 ADAC Headquarters in Munich, 2012 Sauerbruch Hutton

»Tanzende Türme«, Hamburg 2012 Office towers in Munich, 2012 BRT

Gebäudehöhe /building height: 92 m Fassadenfläche /surface area facade: 10 000 m2 Elementgröße /size of modules: 2,50 ≈ 3,65 m Anzahl Elemente /nr. of modules: 1152 Ucw = 1,3 W/m2K g = 0,04 (inklusive Sonnenschutz /incl. solar protection)

Gebäudehöhe /building height: 80 bzw. 90 m Fassadenfläche /surface area facade: 19 000 m2 Elementgröße /size of modules: 2,80 ≈ 3,45 m bzw. 2,80 ≈ 5,40 m Ucw = 1,1 W/m2K g = 0,51 Alle Vertikal- und Horizontalschnitte  Maßstab 1:50 All vertical and horizontal sections  scale 1:50

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rallscheibe VSG P hinterlüftet Alublech zweifarbig Sonnenschutz farbig reifachverglasung D Lüftungsklappe olumenstromregler V

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affle plate: laminated b safety gl., ventilated aluminium sheet, t­ wo-toned solar protection, ­ ulti-toned m triple glazing ventilation flap volume-flow control

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»Passepartout«-­ Aluminiumrahmen Sonnenschutz Prallscheibe VSG hinterlüftet Zweifach-Festver­ glasung Lüftungsklappe passe-partout ­aluminium frame solar protection baffle plate: laminated safety ­glazing, ventilated fixed double glazing ventilation flap

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Zweischalige Fassaden mit Prallscheibe und Volumenstromregler Um den außen liegenden Sonnenschutz­ behang und die Lüftungsöffnung vor starkem Wind zu schützen, können sogenannte Prall­ scheiben vor den einschaligen Fassaden­ elementen angebracht werden. Die 92 m hohe ADAC-Hauptverwaltung wurde mit ­einer solchen doppelschaligen Fassade aus Aluminium und Glas in 22 verschiedenen Farbtönen verkleidet. Alle Element-Innen­ schalen sind jeweils mit zwei Drehfenstern, die nur zur Reinigung ­geöffnet werden, und einer öffenbaren wärmegedämmten Lüf­ tungsklappe ausgestattet (Abb. 5, 14, S. 35). Die Außenschale bildet eine hinterlüftete Prallscheibe. Dazwischen be­finden sich Raffstores als Sonnen- und Blendschutz. ­Eine natürliche Lüftung über solche Fassa­ denklappen ist in Hochhäusern problema­ tisch, wenn die Bürogeschosse als durch­ gesteckte Großraumbüros ausgebildet sind. Bei starkem Wind wirken sich die unter­ schiedlichen Druck- und ­Sogkräfte auf die gegenüberliegenden ­Fassaden im Innen­ raum als unkontrollierte Zugerscheinungen aus. Um diesen Effekt zu vermeiden, sind in die Öffnung der ­Lüftungsklappe eigens entwickelte Konstantvolumenstromregler ein­ gebaut. So werden die Räume mit Frischluft versorgt – trotz schwankendem Winddruck bei einem konstanten Luftwechsel – und der Energieverbrauch der Klimaanlage wird vermindert: Über vier Klappeneinheiten für Zuluft, Abluft, Frischluft und Fortluft strömt Abluft bei Fassadenunterdruck und Zuluft bei Fassadenüberdruck durch das Gerät. Der Luftvolumenstrom wird dabei ohne Hilfs­ energie bei 120 m3/h (± 10 %) durch das Schließen der unteren Klappe begrenzt. Der Regler arbeitet auch bei starkem Wind ­geräuscharm, mechanisch selbsttätig und ohne Fremdenergie. Bei geringen Druck­ unterschieden wird die Luft automatisch am Regler vorbei­geleitet. Bei den 80 und 90 m hohen »Tanzenden ­Türmen« in Hamburg sorgt eine siebbe­ druckte schmale Prallscheibe vor der Lüf­ tungsöffnung für einen gewissen Wind- und Regenschutz. Der »ungeschützte« Sonnen­ schutz aus Aluminiumlamellen ist besonders windstabil ausgebildet und wird an den Randbereichen von überstehenden »Passe­ partoutrahmen« der Aluminiumfassade über­ deckt, sodass er bis Windstärke 8 ausgefah­ ren bleiben kann (Abb. 6). Die Türme neigen sich zueinander und knicken in unterschied­ lichen Höhen ab. So entsteht eine Neigung der ­Primärfassade von bis zu ca. 7 Grad – ab 10 Grad wäre eine Überkopfverglasung nötig. Bei der Fassadenkonstruktion muss­ ten 16 verschiedene Neigungssituationen berücksichtigt werden. Der Drehflügel der Lüftungsklappe wird manuell bedient und kann über die speziell für geneigte Flügel entwickelte Beschlagstechnik in verschiede­ nen Öffnungspositionen arretiert werden.

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