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Institutsgebäude in Jena
2016 ¥ 11 ∂
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Departmental Building in Jena Architekten: archiscape, Berlin Michael Mackenrodt hks architekten, Erfurt U. Hestermann, M. Rommel, M. Schlothauer Mitarbeiter: S. Pauligk, A. Kieser, A. Schnurr, D. Wöffen, J. Flemming, S. Dörnfeld, E. Ködderitzsch Tragwerksplaner: Erfurth & Partner, Chemnitz Arup, Düsseldorf weitere Projektbeteiligte S. 1112 Das heutige Leibniz-Institut auf dem Beutenberg-Campus in Jena blickt auf eine fast 70-jährige Geschichte zurück. Im Zuge seiner Umstrukturierung erhielt der Bereich Alternsforschung einen Neubau, der einige im Laufe der Jahrzehnte errichtete Institutsgebäude ergänzt. Dem Straßenverlauf folgend, bildet der geknickte Baukörper den Auftakt zum Wissenschaftscampus. Das neue Institutsgebäude umfasst nicht nur 14 neue, hochmodern ausgestattete Labore, sondern auch Seminar- und Ver anstaltungsräume, eine Bibliothek und eine Versuchstieranstalt. Mit dem Ziel, team orientierte, kommunikative Räume zu schaffen und den wissenschaftlichen Austausch
Lageplan Maßstab 1:2000 Site plan scale 1:2000
der einzelnen Forschergruppen zu fördern, wurde die Organisationsstruktur der Labore von Grund auf neu gedacht. Das Ergebnis ist eine fließende Raumlandschaft: Als offene Raumzonen konzipiert und nur durch Kerne gegliedert, stehen die hochinstallierten Labore in direkter Sichtbeziehung zu den dazugehörigen Büros sowie zu den Protokolliertischen entlang der Nordfassade. Durch die konsequente Konzentration aller vertikalen und horizontalen Installationen auf die inneren Kernzonen konnte in den Laboren auf abgehängte Decken verzichtet werden, was den großzügigen Raumeindruck verstärkt. Offene Aufenthaltsbereiche am Knickpunkt des Gebäudes ermöglichen
informelle Begegnungen und Gespräche – dort laufen alle Wegeverbindungen zu sammen. Der inneren Offenheit entspricht auch die semitransparente Fassade aus geschoss hoher Verglasung und vorgehängter Membran. Das beschichtete Glasfasergewebe ermöglicht eine blendfreie Streuung des Tageslichts, lässt aber für die Nutzer dennoch eine nahezu ungehinderte Aussicht zu. Je nach Tageszeit und Witterung verändert sich das Erscheinungsbild von monolithischgeschlossen über verschiedene transluzente Zwischenstufen bis fast transparent. Darüber hinaus wirkt der Zwischenraum der Doppelfassade als thermischer Puffer. JL