Atlas Moderner Stahlbau

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Vorwort

Eisen und Stahl haben die Architektur der vergangenen zwei Jahrhunderte geprägt wie kaum ein anderer Baustoff. Was wäre diese ohne den Londoner Kristallpalast, die großen Bahnhofshallen des 19. Jahrhunderts oder die frühen Hochhäuser und Wolkenkratzer in Amerika? Bis heute ist das Material nahezu unverzichtbar, wenn es darum geht, große Spannweiten zu überbrücken oder geometrisch komplexe Formen und Tragwerke zu realisieren. Doch auch beim alltäglichen Bauen gewinnt Stahl an Einfluss – und das nicht zuletzt aus Gründen der Ressourcenschonung, denn Stahl besteht heute bereits zu einem großen Prozentsatz aus recyceltem Material. Gleichzeitig eignet sich der Baustoff in besonderem Maß für vorgefertigte Konstruktionen, die am Ende ihrer Nutzung demontiert und andernorts komplett oder in Teilen wiederverwendet werden können. In der Reihe der Konstruktionsatlanten der Edition DETAIL nimmt deshalb auch der »Stahlbau Atlas« von Schulitz, Sobek, Habermann einen festen Platz ein. Neben einer ausführlichen geschichtlichen Einführung und einem umfassenden Grundlagenteil steht dort vor allem die Einheit von Entwurf und Konstruktion im klassischen Sinn im Mittelpunkt. Der vorliegende »Atlas Moderner Stahlbau« baut darauf auf und behandelt ganz bewusst jedoch auch Tragwerke mit freien Formen, wie sie heute immer häufiger anzutreffen sind, und bietet Einblicke in moderne Entwurfsmethodiken für Stahltragwerke. Die Publikation diskutiert ergänzend zum existierenden »Stahlbau Atlas« auch Themen wie Stahl und Nachhaltigkeit oder Wirtschaftlichkeit, das Material in Zusammenhang mit Bestand und Sanierung oder die ästhetischen Qualitäten seiner Oberflächen. Selbstverständlich werden auch im vorliegenden Band zunächst ausführlich die Grundlagen dargelegt, beginnend bei den Herstellungsprozessen über die Verarbeitung, präzise Materialbeschreibungen zu Halbzeugen, Optik und Haptik bis hin zur praxisbezogenen Anwendung.

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Der ausführliche Projektbeispielteil ist geprägt von der Vielfalt an Bauaufgaben rund um den Globus, die vom kleinen Wohnhaus zum Stadion oder vom Ausstellungspavillon bis zum Hochhaus reicht – aber ganz bewusst auch von unterschiedlichen architektonischen und konstruktiven Haltungen. Der »Atlas Moderner Stahlbau« baut in Teilen auf dem Werk »Featuring Steel – Resources, Architecture, Reflections« auf, das die Edition DETAIL 2009 in Kooperation mit ArcelorMittal in englischer Sprache realisiert hat. Ebenso wie die anderen Bände aus der Reihe der Konstruktionsatlanten erhebt auch der vorliegende Atlas den Anspruch, ein umfassendes Lehrbuch und Nachschlagewerk für den aktuellen Stahlhochbau zu sein. Es wendet sich gleichfalls an den praktizierenden Architekten oder Ingenieur wie an den Studierenden und zeigt neben den Grundlagen und vertiefendem Wissen zu einzelnen Aspekten herausragende aktuelle Lösungen. Der besondere Dank von Redaktion und Verlag gilt allen, die zur Entstehung dieses Werks beigetragen haben, den Autoren, den Lektoren und nicht zuletzt auch den Herren Pierre Bourrier, Patrick Le Pense, Pierre Engel und Christoph Radermacher von ArcelorMittal, ohne deren Initiative und fachliche Begleitung das Werk nicht zustande gekommen wäre. Verlag und Redaktion im Juli 2011


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