Trockenbau

Page 15

Wandsysteme im Trockenbau

3

punkte an Decke und Boden darf maximal 100 cm betragen, bei seitlichen Anschlüssen sollten 70 cm nicht überschritten werden. Die Art des Anschlusses richtet sich nach den Verformungen, die nach dem Einbau der Montagewände für die angrenzenden Bauteile zu erwarten sind. Bei größeren Verformungen sind gleitende Anschlüsse vorzusehen (s. S. 36). Der prinzipielle Aufbau von Metallständerwänden ist in DIN 18183 geregelt.

untereinander verknüpft, um die Gesamtsteifigkeit der Wandkonstruktion zu erhöhen. Doppelständerwände haben durch die getrennte Unterkonstruktion und die damit verbundene Entkopplung der beiden Wandschalen bessere Schallschutzeigenschaften als vergleichbare Einfachständerwände. Aus Gründen des Schallschutzes und der höheren Steifigkeit werden Doppelständer gewöhnlich mit zwei Plattenlagen beplankt.

Die Beplankung (Plattenbekleidung) wird kraftschlüssig an der Unterkonstruktion befestigt. Sie besteht aus dünnen Plattenwerkstoffen, in der Regel Gipswerkstoffplatten (Gipskarton- und Gipsfaserplatten). Das übliche Bauraster, auf das auch die Plattenformate abgestimmt werden, beträgt 62,5 cm. Abweichende Rastermaße der Unterkonstruktion können erreicht werden. Mit Bekleidungen aus Gipsplatten sind auch runde und räumlich gekrümmte Wandflächen möglich. Die Eigenschaften von Ständerwandsystemen sind in Tabelle T1 dargestellt.

Installationswände sind eine besondere Art von Doppelständerwänden. Sie werden zur Integration von gebäudetechnischen Installationen und im Bereich sanitärer Anlagen eingesetzt. Die Ständerwände werden so weit auseinander montiert, dass im Wandquerschnitt ausreichend Raum für horizontal und vertikal verlaufende Installationen entsteht (Abb. 5).

Einfachständerwände Einfachständerwände bestehen aus einer in einer Ebene angeordneten Unterkonstruktion, die je nach Anforderung und Wandseite ein-, zwei- oder mehrlagig mit Plattenwerkstoffen bekleidet wird (Abb. 1). Doppelständerwände Doppelständerwände bestehen aus zwei parallelen Ständerreihen, die jeweils einseitig ein-, zwei- oder mehrlagig bekleidet sind (Abb. 2 und 4). Die Ständer können dabei entweder versetzt oder parallel nebeneinander angeordnet sein. Bei der parallelen Anordnung sind die Ständer über einen entkoppelten Dämmstreifen miteinander verbunden oder stehen in geringem Abstand zueinander. Bei hohen Wandkonstruktionen bis zu 13 Metern werden die Ständerprofile über Plattenstreifen

Vorsatzschalen und Schachtwände Vorsatzschalen und Schachtwandsysteme mit Unterkonstruktion sind einseitig beplankte Einfachständerwände, die vor einem rückseitigen Bauteil (z. B. der bestehenden Wand einer Rohbaukonstruktion) angeordnet werden (Abb. 6). Durch ihren Einsatz können gezielt die bauphysikalischen Eigenschaften der vorhandenen Wand im Hinblick Brand-, Wärmeschutz verbessert werden. Vorsatzschalen wie Wandtrockenputz oder Vorsatzschalen aus Verbundplatten er-

4

5

T1: Eigenschaften von Ständerwandsystemen Wanddicke

7,5 –15 cm

Wandraster

125 cm fugenlos

Wandhöhe

bis 13 m

Wandlänge

unbegrenzt

Gewicht

ca. 35 – 68 kg / m2

Schalldämmung R‘W nach DIN 52210

38 dB – 67 dB (bei Wanddicken > 14 cm)

Brandschutz

F 0 – F180 / REI 90-M

6

23


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.