Der Homberger 2021 10

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10/2021 11/2021 Es ist nie nur ein Gebäude, das niederbrennt Als in der Nacht vom 03.09. auf den 04.09. der Frischmarkt und das Restaurant 'Zum Griechen' abbrannten, wurde nicht nur ein Gebäude in Homberg zerstört, sondern ein wichtiger Teil unseres Dorflebens. Was dieser Verlust für die Menschen jeder Generation bedeutet, kann man sich nur ansatzweise vorstellen. Wenn man aber mit den Menschen spricht, wird klar, was der Frischmarkt und das Restaurant 'Zum Griechen' eigentlich bedeutet haben. Wir wollen in diesem Artikel nicht über die Brandursache oder die genauen Abläufe berichten, sondern die persönliche, emotionale Seite beleuchten, viele Gedanken aufnehmen und in Zitaten teilen. Was fehlt jetzt? Was ging den Menschen in dieser Nacht durch den Kopf? Wie geht es weiter? Das sind Fragen, die uns alle beschäftigen. Der Frischmarkt war eine feste Institution und nicht aus dem alltäglichen Leben wegzudenken. Viele Homberger, die früher schon als Kinder dort mit ihren Eltern einkaufen waren, haben dies auch mit Ihren Kindern getan. "Für meinen Mann, der in Homberg aufgewachsen ist, ist es eine Riesenkatastrophe. Seit er denken kann, gab es dort einen Supermarkt. Man kann nur hoffen, dass alles wieder so aufgebaut wird" (Irini). "Es ist schon merkwürdig jetzt die Steinhauser Straße hinunterzufahren und nicht mal eben beim Frischmarkt für frisches Brot und einen Einkauf rein zuspringen" (Kay).

Einzig das Schild erinnert an den Supermarkt. Vielleicht auch ein Omen, dass es wie ein Mahnmal über den verkohlten Balken prangt. Als würde es nicht gehen wollen und sagen: "Ich bleibe hier und komme wieder!" Wann genau das sein wird, vermag mit Stand heute (04.10.2021) noch keiner zu sagen. Auch nicht, ob das Gebäude wieder aufgebaut werden kann oder doch komplett abgerissen werden muss. Dies wird momentan in statischen Untersuchungen geprüft. Alle kennen die Bilder, wie das Gebäude lichterloh brannte, aber die Geräusche, die dieser Brand in der Nacht verursachte, werden denen, die sie vernommen haben, nicht mehr aus dem Kopf gehen. "Ich bin, obwohl wir die Fenster zu hatten von lauten Knallgeräuschen wach geworden. Mein erster Gedanke war, dass ein Holzstand brennt. Ich bin aufgesprungen und habe die Rollläden geöffnet und einen roten Feuerschein gesehen. Erst auf dem Dachboden konnten wir den Brand lokalisieren. Es war ein furchtbarer Anblick." (Christian) "Einkaufen ist ja nicht nur Lebensmittel nach Hause bringen", so berichtet mir Anja K. von ihrer Nachbarin, die gerade aus dem Krankenhaus gekommen ist und den täglichen Einkauf im Frischmarkt als Weg zurück ins Leben betrachtet hat. Das mag jetzt sehr überspitzt klingen, aber ist es nicht wirklich so, dass man sich bei einem Einkauf sowohl körperlich als auch geistig bewegt. Man kommt ins Gespräch mit anderen Menschen, man überlegt sich, was man wohl zum

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Editorial Themen der Ausgabe 10/2021 - 11/2021 Aktuelles Informationen zu Vorgängen und Vorhaben Fair Trade Verkauf Es ist nie nur ein Gebäude, das niederbrennt Grüner Pfeil kommt! EIN SOZIALES PROJEKT - Ein Pilotprojekt Statistisches Jahrbuch Achtung – Spielstraße! Anika Sommer-Plätke - neues Redaktionsmitglied 20 Jahre Deselaers Optik und Akustik Solarpark in Meiersberg eher unwahrscheinlich Johanne Fortmann 107 Jahre Schönungsteiche an der Kläranlage Homberg-Süd Laternenausstellung des ev. Kindergarten Sankt Martins-Tüten Dorfleben - Aktuelles Eltern starten Petition für Grundschüler Förderverein der Christian-Morgenstern-Schule Kreativität gegen Raser Dorfstraßenidylle Ein Lob für die Stadtverwaltung! Karneval der KG Homberger Feetz 1987 e. V. Christel Kempken und die Gaststätte 'Zum Stern' Neue Bewohner in alter Kindertagesstätte Café du Nord präsentiert: 'Girls for Girls' Kinderseite Aus alt mach neu Sommerimpressionen Sommerurlaubsbilder Bürgerverein Homberg Termine Porträt Der Thomashof TuS Homberg TuS Homberg bekommt neue Trikots u. Taschen TuS freut sich über viele Bambini Kinder Patrick Lunkenheimer Erste Mannschaft - Saisonstart Der Hindernis-Parcours des TUS Engagement für den TuS Kursangebote für Kinder u. Jugendliche Rückblick Offenes Atelier 'Dreck-weg-Tag' Die Gefahren des Berliner Testaments Grillfest u. Ausstellung in der Kita St. Jacobus d. Ältere

Informationen zu Vorgängen und Vorhaben (Stand 05.10.2021) 2 2 3 3 3 4 4 5 5 6 7 7 8 8 9 9 10 11 11 12 13 14 16 18 19 20

2. Schönungsteiche (s. Artikel Seite 7) 3. Solarpark (s. Artikel Seite 6) 4. Bau der Windkraftanlagen im Homberger Umfeld Nach Auskunft des Projektinitiators ruht die Angelegenheit weiter vor Gericht, das auch nach fast drei Jahren keine Entscheidung über die Beschwerde gegen die Nichtzulassung einer Revision fällen will. Von Insidern wird berichtet, dass die Windenergie in der Bevölkerung eine geringe Akzeptanz habe, wenn sie vor der eigenen Tür installiert wird. Sie glauben nicht mehr an eine Realisierung des Projekts. 5. Wiederaufbau 'Frischmarkt' (s. Artikel Seite 1) 6. Hindernis-Parcours TuS (s. Artikel Seite 27)

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Fair Trade Verkauf in 2021 24 24 25 25 27 28 29 30 30 31

Verkauf im Sitzungszimmer von St. Jacobus d. Ä., Jacobusgasse 3 Samstag 30.10., 04.12. Sonntag 31.10., 05.12.

18:00 - 19:30 Uhr 11:00 - 12:30 Uhr

Außerdem gibt es eine kleine Auswahl fair gehandelter Lebensmittel ständig im Hoflädchen Karpenhaus.

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Redaktionsteam: Petra Baierl, Helmut Frericks, Jarno Gier, Sabrina Mohr, Hermann Pöhling, Heinz Schulze, Anika Sommer-Plätke, Ulla Stahl Layout: Ellen Bosdorf-Schmidt Redaktionsschluss: 04.12.2021 - Erscheinen: zweimonatlich Druck: flyeralarm - Auflage: 2.500 Exemplare Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie für deren Richtigkeit übernimmt der Herausgeber keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Texte spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nicht gekennzeichnete Bilder wurden von der Redaktion gestellt.

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1. A 44 Weiterbau Westabschnitt Bild der Angertalbrücke vom 06.10.2021 Blick Richtung Homberg.

Impressum Herausgeber: Homberger Verein zur Förderung von Bürgerinteressen e. V. Anschrift der Redaktion: Ostring 2, 40882 Ratingen, Tel.: 02102 895161 E-Mail: homberger@gmx.de - Internet: www.derhomberger.de


Aktuelles Es ist nie nur ein Gebäude, das niederbrennt Abendessen kocht oder entschließt sich dann doch dazu an der Heißen Theke etwas zu holen. All das fällt nun weg. Aber auch die Kleinsten haben schon ein Gespür dafür, dass etwas Schreckliches passiert ist. "Mama, haben jetzt alle Leute ihre Arbeit verloren?" fragt mich Annmarie (5 Jahre), als sie das abgebrannte Gebäude sieht. "Was machen die Leute denn jetzt?" Alles Fragen, die vorerst unbeantwortet bleiben. "Für mich war es mein Zuhause" sagt Ute, die nette Bäckereifachverkäuferin, die immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte, als man hereinkam. Familie Koch möchte hier die Gelegenheit nutzen und sich ganz herzlich für die große Anteilnahme bedanken. "Es ist wirklich ein gutes Gefühl, wenn

einen so viele nette Nachrichten auf allen möglichen Kanälen erreichen und die Menschen wirklich Anteilnahme zeigen. Ein großes Dankeschön an die Homberger!" Nicht minder trauert Homberg um das Restaurant 'Zum Griechen', welches so liebevoll von Maria und Vassilis geführt wurde und in dem man sich immer willkommen fühlte. "Ich erinnere mich noch gut an den letzten Abend. Es war ein lauer Sommerabend, die Terrasse war voll. Ich war mit meinen Freundinnen da. Überall sah man vertraute Gesichter und man fand sich in einer ausgelassenen Stimmung wieder. Endlich war es nach langer Zeit möglich bei leckerem Essen und netten Gesprächen die Zeit zu genießen. Als ich dann am nächsten Morgen wach wurde und mein Postfach an What-

sApp Nachrichten überquoll, wusste ich im ersten Moment überhaupt nicht was los war" (Sina). Der Schock sitzt immer noch tief, wenn man bedenkt, dass es nun nach der coronabedingten Schließung und all den Strapazen endlich wieder bergauf ging. Nun bleibt offen, wie es weitergeht. "Das Restaurant 'Zum Griechen' ist aus Homberg Süd nicht wegzudenken" (Thomas). Ob es nun der spontane Absacker war, ein geplantes Kegelturnier oder ein Abendessen, es war immer schön. Deswegen senden an dieser Stelle zahlreiche Homberger viel Kraft und Durchhaltevermögen an euch, Maria und Vassilis. Wir sind da, wenn ihr uns braucht! Hoffentlich sehen wir uns bald in eurem Restaurant wieder. Anika Sommer-Plätke

Grüner Pfeil kommt! "Wer küsst die Ampel wach?" fragte in unserer Juni-Ausgabe ein verwunderter Leser. Er meinte den 'Grünen Pfeil' für Rechtsabbieger von der Meiersberger Straße in die Steinhauser Straße. Tatsächlich war dieser grüne Pfeil bisher nur extrem selten zu sehen und konnte die ihm zugedachte Wirkung nicht entfalten. Das soll sich ändern, berichtete die Stadtverwaltung dem Bezirksausschuss am 7. September! Bisher zeigte die Fußgängerampel zur Überquerung der Landstraße zeitgleich grün mit der Steinhauser Straße. Das galt auch dann, wenn gar keine Fußgänger zugegen waren. Zukünftig erhalten die Fußgänger dort nur bei Bedarf grün, wenn sie also zuvor den Knopf gedrückt haben. Das Licht mit dem grünen Pfeil für Rechtsabbieger geht nur an, wenn keine Fußgänger auf die andere Seite der Landstraße wollen. Bei dieser Schaltung warten dann die Kraftfahrzeuge, die Richtung Meiersberg wollen, die Rechtsabbieger können aber schon mal fahren. Der Bezirksausschuss nahm das wohlwollend zur Kenntnis und bat die Verwaltung zu prüfen, ob die Rechtsabbiegerspur nach Homberg-Süd hinein verlängert werden könnte, sofern die Eigentumsverhältnisse der Straße dies zuließen. Möglicherweise könne die Verkehrssituation damit noch mehr verbessert werden. Hermann Pöhling

EIN SOZIALES PROJEKT - Ein Pilotprojekt - Ein Herzensprojekt Eine kostenfreie tiermedizinische Versorgung von Tieren von sozial schwachen Menschen in Mettmann findet im ZENTRUM FÜR TIER UND MENSCH der Tierarztpraxis Dr. Katrin Wontorra statt. (Düsseldorfer Str. 91 A, 40822 Mettmann Bushaltestelle: Am Kolben Tel.: 0172-700 54 64 info@zentrumfürtierundmensch. de). Am Mittwoch von 10-12 Uhr und Freitag von 10-17 Uhr können sie telefonisch Informationen einholen oder einen Termin ausmachen. Die Terminsprechstunde findet dann immer am Freitag von 14 -17 Uhr statt. Behandelt werden Kleintiere, wie Katzen, Hunde, Heimtiere. Als Voraussetzung ist ein Nachweis der Bedürftigkeit und der Wohnort Mettmann gegeben.

© Pixabay, JALAL SHEIKH

AUSNAHME: Sehr schwer erkrankte Tiere auch aus anderen Städten können nach dem Nachweis der Bedürftigkeit des Halters behandelt werden. Entschieden wird dabei individuell, von Fall zu Fall. Bitte halten sie Rücksprache. Genauere Informationen erhalten sie unter www.zentrumfuertierundmensch.de. Die Finanzierung der Leistungen erfolgt aus Spendenmitteln. Redaktion Der Homberger 10-11/2021

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Aktuelles Alle Jahre wieder: Statistisches Jahrbuch Mittlerweile umfasst das im März erschienene Statistische Jahrbuch 2020 der Stadt Ratingen 286 Seiten. Unser Stadtteil wird darin 40x genannt. Dies könnte die interessanteste Botschaft sein: Homberg schrumpft – und zwar seit Jahren! Im Jahre 1988 erreichte unser Dorf mit 5.972 Einwohnern einen Spitzenwert, nun sind es noch 5.134. Der Anteil der Menschen ab 65 ist nirgends in der Stadt höher als bei uns: 31,1 % (gegenüber Ratingen mit 25 %). Fast könnte man meinen, die Jungen ziehen weg, die Alten bleiben. Wie in früheren Jahren gilt immerhin: der Anteil der Verheirateten ist in Homberg am höchsten und der Anteil der Geschiedenen am niedrigsten. Nach Konfessionen aufgeteilt sind 32,5 % der HombergerInnen evangelisch, 33,1 % katholisch und 34,4 % Sonstige. Kein Stadtteil hat so viele Evangelische und so wenige Sonstige – die haben inzwischen den größten Anteil. Ebenfalls beeindruckend: zu Beginn des Jahres 2020 waren in Homberg 4.192 Kraftfahrzeuge gemeldet! Unverändert gilt: flächenmäßig bilden wir in Homberg mit Lintorf die beiden größten Stadtteile, mit Schwarzbach zusammen nimmt Homberg ein gutes Viertel der gesamten Stadtfläche ein. Alle Angaben stammen aus dem Statistischen Jahrbuch 2020 und können kostenlos aus dem Internet geladen und nachgelesen werden: Hermann Pöhling

Achtung – Spielstraße! Jeder Homberger kennt den Abschnitt. Das historische Straßenstück in Alt-Homberg, an dem das Kopfsteinpflaster beginnt. Hier bahnt sich die Dorfstraße als Einbahnstraße geradeaus ihren Weg Richtung 'van Triel', während links, am Restaurant Essgold vorbei, die kleine von beiden Seiten durchfahrbare Durchgangsstraße Am Dorfkrug beginnt und in die Ringstraße mündet. Was viele Autofahrer beim Passieren der beiden Straßen scheinbar übersehen, ist, dass es sich hierbei um Spielstraßen handelt. Sehr zur Besorgnis der ansässigen Familien. Denn wie es sich für eine ordentliche Spielstraße gehört, tummeln sich hier jede Menge Kinder. Ob zu Fuß, auf dem Bobbycar oder Fahrrad, hier ist immer etwas los. Gefährlich! Denn viele Autofahrer halten sich nicht an das hier geltende Schritttempo von maximal 7 km/h und rasen deutlich schneller durch die zwei engen Straßen. Bedauerlicherweise oft Eltern, die gerade selbst ihre Kinder schnell zu einem der nahe liegenden Kindergärten bringen. Daher die Bitte der Anwohner: Schritt fahren! Es könnte auch Dein Kind sein. P. S.: Übrigens gilt nahezu in ganz Homberg (abgesehen von der Brachter Straße, der Meiersberger Straße und der Untere Steinhauser Straße) ausnahmslos Tempo 30, auch wenn die Beschilderung manchmal vielleicht etwas versteckt ist. Sabrina Mohr Anzeige

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© Stadt Ratingen https://www.stadt-ratingen.de/ bilder/01_33/presse/2021/_82194/ Statistisches_Jahrbuch_2020.pdf


Aktuelles Liebe Homberger, auch ich darf mich heute bei Ihnen als neues Redaktionsmitglied vorstellen. Voller Euphorie und Enthusiasmus starte ich in das neue Ehrenamt, denn wäre es nicht schlimm, wenn es diese Zeitung nicht mehr geben würde!? Mein Name ist Anika Sommer-Plätke und ich wohne nun seit fast fünf Jahren mit meinem Mann und unseren beiden Töchtern (5 Jahre und 10 Monate) hier in Homberg, um genau zu sein, in Homberg Süd. Ich liebe es, mit meiner großen Tochter zu basteln und zu malen, und würde generell von mir behaupten, dass ich ein sehr kreativer Mensch bin. Dazu zählt auch das Recherchieren, Entwickeln und Schreiben von Texten. Ich freue mich darauf neue Sachen zu kreieren; vielleicht gehört dazu ja auch, dass 'Der Homberger' eine Kinderseite bekommt, mit Bastelideen, Malvorlagen, Rezepten usw. Wer weiß, was da noch für Ideen entstehen!? Ich freue mich auf jeden Fall drauf. Anika Sommer-Plätke

20 Jahre Deselaers Optik und Akustik Seit 2001 sind wir Ihr Ansprechpartner für bestes Hören und Sehen in Ratingen. Und jetzt ist es endlich soweit: Nach 14 Tagen Umbauzeit und Provisorium präsentieren wir unser Geschäft in Homberg ab sofort in einem komplett neuen Look. Ein bisschen moderner, viel Platz zum Wohlfühlen, mit modernster Technik und natürlich mit einer tollen Auswahl der schönsten Brillen und neuesten Hörgeräte. Was sich nicht geändert hat: Unser Team und damit unser Service für Sie. Und weil wir uns so freuen, sollen Sie das auch dürfen. Bis zum 30.11.2021 erhalten Sie auf alle Brillenfassungen

und Sonnenbrillen einen Jubiläumsnachlass in Höhe von 20 %. Schauen Sie doch einfach in den nächsten Tagen bei uns vorbei. Am besten Sie vereinbaren einen Termin, gerne auch online unter www.deselaers-optik.de

Wir freuen uns auf Sie! Ihre Jutta Deselaers und Team

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Der Homberger 10-11/2021

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Aktuelles Solarpark in Meiersberg eher unwahrscheinlich Wie wir in unserer letzten Ausgabe berichteten, lag der Stadt ein Antrag vor, in Meiersberg einen Solarpark zur Erzeugung von Strom mittels Photovoltaik zu errichten - die Ratinger Stadtverwaltung empfahl Ablehnung. Groß war die Verwunderung im Bezirksausschuss Anfang September, als überraschend mitgeteilt wurde, die Firma, die den Energiepark bauen wollte, hätte ihren Antrag mittlerweile zurückgezogen. Beratung wäre somit eigentlich nicht nötig, sie, die Verwaltung, sei aber daran interessiert zu erfahren, wie die Homberger Kommunalpolitik das Vorhaben generell bewertet hätte. Nach längerer Verfahrenskritik und eingehender Diskussion wurde einstimmig beschlossen: "Die Verwaltung soll den Investor kontaktieren, um ihm zu übermitteln, dass der Bezirksausschuss Ratingen Homberg/Schwarzbach dem Vorhaben positiv gegenüber steht." Außerdem solle die Verwaltung zeitnah weitere Informationen zu Energieparks einholen und nach grundsätzlich geeigneten Flächen in Ratingen suchen, z. B. bei Eigentümern von Lärmschutzwänden deren Interesse zur Errichtung von Solaranlagen erfragen. In späteren Beratungen der Fachausschüsse wurde der Beschluss umformuliert: Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, Kontakt zu potenziellen Investoren und den Stadtwerken aufzunehmen und die Bereitschaft zu signalisieren, gemeinsam und zeitnah eine genehmigungsfähige Fläche für einen Solarpark zu finden. Anzeige

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© Stux, pixabay

Der Landesentwicklungsplan legt übrigens als gesetzliches Ziel für 'raumbedeutsame' Anlagen der Solarenergie fest, dass diese auf Brachflächen, Aufschüttungen und entlang von Autobahnen und Schienenstrecken zulässig sind. Insbesondere soll für die Nutzung von Photovoltaik vorrangig der vorhandene Gebäudebestand genutzt werden. Von aktuell noch landwirtschaftlich genutzten Flächen wie in Meiersberg ist da eher nicht die Rede. Ob damit aber das für die Energiewende nötige Tempo erreicht wird? Hermann Pöhling


Aktuelles Johanne Fortmann 107 Jahre - Älteste in Homberg Lebende Schon vor zwei Jahren haben wir über Frau Johanne Fortmann berichtet. (Der Homberger 1201/2020). Sie lebt seit August 2018 im Haus Wichern und fühlt sich den Umständen entsprechend wohl. Mit ihren 107 Jahren ist sie die Älteste in Homberg lebende Person (lt. Bürgermeisteramt). Für die Feier am 10.10.2021 hat sich der Bürgermeister angesagt und auch wir gratulieren herzlich. Redaktion

Über die Schönungsteiche an der Kläranlage Homberg Süd

Jahrelang haben wir vom Ententeich gesprochen, wenn wir eine der schönsten Stellen in Homberg meinten. Im Tiefbauamt der Stadt wird er Schönungsteich genannt. Vorsichtshalber fragen wir Wikipedia, das Orakel des Internets: 'Ein Schönungsteich dient der Verbesserung der Abwasserqualität (Schönung) aus Kläranlagen. Gleichzeitig bilden die Teiche oft Feuchtbiotope und aufgrund ihrer Abgeschiedenheit wichtige Rückzugsorte für entsprechende Pflanzen und Tiere.' Das passt zu unserem Ententeich, den wir weiter so nennen wollen und der leider in die Jahre gekommen ist. Tatsächlich haben wir es bei der Kläranlage nicht mit einem, sondern drei Teichen zu tun. Der erste und kleinste liegt im inneren Bereich der Kläranlage und ist von außen kaum einzusehen. Der mittlere, häufig etwas schmuddelig wirkende Teich liegt daneben und umfasst 1.388 qm, der dritte und Ententeich genannte ist mit 5.555 qm der größte. Teich 2 hat eine mittlere Wassertiefe von 1,26 m bei einer Schlammhöhe von 0,91 m, Teich 3 ist im Mittel 1,49 m tief und mit 0,63 m verschlammt. Da wundert es einen natürlich nicht, dass die Fische dort nur knapp unter der Oberfläche schwimmen. Erster Gedanke: die beiden Teiche links und rechts des Weges müssen mal ordentlich entschlammt werden! Das Problem ist allerdings, dass die derzeitige Form der Entwässerung gar nicht mehr zulässig ist. Deshalb beschäftigt sich das Tiefbauamt auch nicht damit, eine Entschlammung zu organisieren, sondern mit der Überplanung des gesamten Komplexes.

Schlussendlich läuft es vom Ententeich in den Schwarzbach; die genaue Stelle ist vom Wanderweg aus auf der gegenüber liegenden Seite gut zu sehen. Zukünftig wird ein großes Regenrückhaltebecken (RRB) die Teiche 1 und 2 ersetzen. Dazu hatte der Bezirksausschuss schon früher um die Ausführung als Erdbecken gebeten. Abzuleitendes Wasser gelangt vom RRB direkt in den Schwarzbach, also nicht mehr in den Ententeich. Das ist für den ein großes Problem, denn von wo soll er bewässert werden, um z. B. Verdunstungsverluste auszugleichen? Entnahme aus dem Schwarzbach kommt nach aktueller Einschätzung nicht in Frage, zumal der Bach viel tiefer als der Teich liegt. Ein kleiner Bachlauf von der anderen Seeseite her ist möglicherweise nicht ergiebig genug. Diese und einige andere Detailfragen werden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie behandelt und hoffentlich positiv beantwortet. Die Machbarkeitsstudie wird momentan erarbeitet, das Ergebnis soll im Herbst 2022 vorliegen. Es schließen sich Genehmigungsverfahren und Ausführungsplanung an, natürlich auch Ausschreibung, Vergabe und Bau der Anlage. So rechnet die Stadtverwaltung, die den aktuellen Sachstand im Bezirksausschuss sehr informativ und lebendig vorstellte, mit einem Baubeginn im Jahre 2024. Somit dürfte die Fertigstellung 2025 halbwegs realistisch sein. Wichtige Aufgabe der Kommunalpolitik dürfte sein, das Projekt konstruktiv-kritisch zu begleiten und für den Erhalt des Ententeichs als Kleinod der Homberger Naherholung zu sorgen. Hermann Pöhling

Heute funktioniert das System so: In der Kläranlage wird das Wasser geklärt und von Teich zu Teich weitergeleitet. Der Homberger 10-11/2021

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Aktuelles Laternenausstellung des evangelischen Kindergarten Auch dieses Jahr findet wieder eine Laternenausstellung im evangelischen Kindergarten statt. Nach dem Umzug der Einrichtung diesmal in der Mozartstraße 37. Alle Homberger sind herzlich eingeladen am 12.11.2021 ab 17:30 Uhr die Laternen der kleinen Künstler zu bestaunen. Wie auch im Vorjahr werden hierfür die Räumlichkeiten des Kindergartens liebevoll ausgeleuchtet und dekoriert. Vorbeischauen lohnt sich. Natürlich werden die Kinder auch dieses Jahr den Bewohnern des Haus Wichern mit Martinsgesang und ihren bunten Laternen wieder einen Besuch abstatten. Sabrina Mohr © Pixabay, Alex Fox

Sankt Martins-Tüten der Christian-Morgenstern-Schule Auch dieses Jahr müssen die Fackelausstellung und der große Sankt Martinsumzug leider ausfallen. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich die alljährlichen Sankt Martins-Tüten mit allerhand Leckereien für Groß und Klein. Hierfür muss vorab, wie in den Jahren zuvor, eine Wertmarke erworben werden. Für 2,50 Euro erhält man diese an folgenden Stellen: Post 'JoSchänk' - vom 30.09.2021 bis 25.10.2021 und Getränkewelt Homberg vom 30.09.2021 bis 25.10.2021 zu den jeweils bekannten Öffnungszeiten Diese Marken können dann am 12.11.2021 in der Zeit zwischen 15:00 und 16:15 Uhr am Eingang der Grundschule gegen die liebevoll befüllten Tüten eingetauscht werden. Bitte beachtet bei der Abholung die geltenden Abstands- und Hygienevorschriften. Der Gewinn kommt dem Förderverein der Christian-Morgenstern-Schule zugute. Sabrina Mohr

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© Pixabay, Ulrike Leone


Dorfleben Eltern starten Petition für Grundschüler Nach der Anne-Frank-Schule haben nun auch engagierte Eltern der ChristianMorgenstern-Schule eine Petition für die Installation von Luftfiltergeräten in den Klassenräumen ins Leben gerufen. Unter dem extra eingerichteten „Shortlink“ (eine verkürzte Internetadresse) https://tinyurl.com/luftfiltercms können nicht nur Eltern, Großeltern oder Eltern zukünftiger Grundschüler die Petition unterstützen, denn jede Stimme zählt. Ziel der Eltern ist es, mindestens 1.000 digitale Unterschriften einzusammeln. Worum geht es genau? Gemäß Verordnung zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie ist in den Klassenzimmern ein Quer- bzw. Stoßlüften alle 20 Minuten für jeweils 5 Minuten vorgeschrieben. Abgesehen von der permanenten Unterbrechung des Unterrichts und der nahenden kalten Jahreszeit besteht an den ungesicherten Fenstern der Klassenräume für die Kinder nicht nur Verletzungssondern auch Lebensgefahr, wenn ein Kind aus dem geöffneten Fenster stürzt. Sicherer und auch langfristig gesehen in vielerlei Hinsicht sinnvoll, sind fest installierte Luftfiltergeräte. Obwohl das Land NRW Fördermittel in Höhe von 50 Mio. Euro genehmigt hat, bekommen die Schulen keine Mittel zur Verfügung gestellt. Wer die Eltern und Kinder unterstützen möchte, kann die Petition online unterzeichnen und/oder den oben genannten Internetlink teilen, damit noch mehr Menschen erreicht werden. Sabrina Mohr

Förderverein der Christian-Morgenstern-Schule wählt neuen Vorstand Nach dem Aufruf des Fördervereins der Christian-Morgenstern-Schule, dass dringend ein neuer Vorstand benötigt wird, haben am 29.09.2021 insgesamt 35 Teilnehmer einen neuen Vorstand gewählt. Der neue Vorstand besteht aus Eltern der neuen Erst- und Zweitklässler. Marcel Brenner wurde zum 1. Vorsitzenden und Georg Solotoff zum 2. Vorsitzenden ernannt, neue Schriftführerin ist Sabrina Bierekoven. Kassenwart Marc Thessel ist dem Förderverein auch weiterhin erhalten geblieben. Kassenprüfer wurden Jost Krüger und Holger Grote. Für vier Jahre sehr gute Arbeit wurde den scheidenden Vorstandsmitgliedern Caroline Kock-Doveden, Lisa Schlegel und Petra vom Bey gedankt. Aktuell beträgt die Anzahl der aktiven Mitglieder 93, weitere sind immer willkommen. Bereits ab einem Beitrag von 12 Euro pro Jahr kann man als Mitglied die Schulkinder unterstützen aber auch über den Erwerb von T-Shirts, Polos & Sweatjacken/-shirts mit dem Schullogo. Nähere Infos und das Beitrittsformular gibt es unter www.christian-morgenstern-schule-ratingen.de. Jede Spende kommt ausschließlich den Kindern zugute. So werden von den Fördermitteln unter anderem Ausflüge, das Zirkusprojekt, Spielzeuge für den Bauwagen und besonders lernfördernde Mittel für die Schüler finanziert. Sabrina Mohr Anzeigen

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Dorfleben Kreativität gegen Raser - neue Schilder an der Hofermühle Mussten auch Sie bei einem Spaziergang schon einmal erschreckt zur Seite springen, weil Radfahrer ohne Rücksicht auf Verluste den Berg vom Stadion zur Hofermühle (Schnepperdelle) herunterrasen? Auch die Anwohner fühlen sich durch die Raser gefährdet und so fand im Mai eine Ortsbegehung statt, bei der die Idee entstand, Schilder zu gestalten, die freundlich um Rücksichtnahme bitten. Wer den Bürgerverein Hofermühle und seine Vorsitzende Clarissa Freudewald kennt weiß, dass solche Ideen zügig in die Tat umgesetzt werden. Ein offenes Malen wurde angesetzt. An einem der wenigen sonnigen Samstagen in diesem Sommer trafen sich zwölf fleißige Maler am Rondell, wo große Tische aufgebaut waren, Anwohner mit ihren Kindern, ehemalige Anwohner und Mitglieder des Bürgervereins. Bei kühlen Getränken sammelte man zunächst Ideen und setzte sie danach kreativ in die Tat um. Gemalt wurde auf die Rückseite von alten Wahlplakaten, die von Frau Freudewald zunächst grundiert worden waren, um einen wetterfesten Untergrund zu bieten. Das Resultat sind knallbunte Bilder, die Radfahrer auf humorvolle Art und Weise auffordern mehr Rücksicht zu nehmen und selber die schöne Natur an der Hofermühle zu genießen.

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Mir gefallen die freundlichen Bilder und darüber hinaus, dass es Menschen gibt, die statt zu meckern oder bei anderen Abhilfe anzumahnen selber Initiative entwickeln und kreativ werden. Leider haben die Einwohner den Eindruck, dass ihre nett gemeinten Aufforderungen von den meisten Radfahrern nicht ernst genommen werden. In einem zweiten Schritt sind großflächige Straßenmalereien geplant. Die

Entwürfe dazu sind fertig und liegen dem Verkehrsausschuss Heiligenhaus vor. Wenn sie genehmigt sind, werden sich die rührigen Einwohner der Hofermühle kurzfristig an die Arbeit machen. Hoffentlich wieder bei gutem Wetter. Petra Baierl


Dorfleben Dorfstraßenidylle Beim Spaziergang über den unteren Teil der Dorfstraße, hinter der Spielstraße, fällt ein Bereich durch seine üppige Blumenpracht auf. Die alten Häuserfassaden sind je nach Jahreszeit mit Blütenpflanzen verschönert. Die jetzige Bepflanzung wird im Spätherbst durch die Winterdekoration mit weihnachtlichem Schmuck ersetzt. Der Initiator ist der ehemalige Mitarbeiter des Gartenbauamtes, Georg Heils, der u. a. auch für den Poensgenpark zuständig war. Er steckt sehr viel Arbeit und Geld in die Ausgestaltung und hat auch schon seine Nachbarn Stefan Kohlhaas, Seidel-Heikaus, Anne Lücker und Ulrike Reichelt animiert mitzumachen.

Die Bänke vor dem Haus laden Spaziergänger und Wanderer zum Ver-

weilen ein. Wir finden, dass dieses Produkt erwähnens- und betrachtenswert ist. Redaktion

Ein Lob für die Stadtverwaltung! Verwaltungen werden in der Öffentlichkeit oft kritisch gesehen: geringe Leistungsbereitschaft und Flexibilität wird ihnen unterstellt, langsam und behäbig sollen sie sein. Vorurteil und Image sind unberechtigt, erlebten Anwohner der Ulmenstraße. Im Bürgersteig waren zwei Platten wackelig und erzeugten beim Betreten Höhenunterschiede von bis zu 2 cm, gefährlich für Jung und Alt. Am Sonntagnachmittag ging eine Mail mit Problemschilderung an das Tiefbauamt, am Montag vor 8 Uhr in der Frühe (!) beseitigten Mitarbeiter des Amtes für kommunale Dienste bereits die Gefahrenstelle. Das finden wir toll! Redaktion Anzeige

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Dorfleben Karneval der KG Homberger Feetz 1987 e. V. Liebe Homberger Bürgerinnen und Bürger, wie wir sie in einer früheren Ausgabe 'Der Homberger' schon informiert haben, planen wir den Beginn der diesjährigen Karnevalssession mit unserem Hoppeditz Erwachen. Nun ist es soweit. Nach Gesprächen mit dem Ordnungs- und Kulturamt der Stadt Ratingen steht unseren Plänen nichts mehr im Weg. Am Samstag, den 06. November 2021 startet unser Hoppeditz Erwachen bei Sporting Bruhy um 19.11h. Diese Veranstaltung findet unter 2G statt, heißt: Geimpft oder Genesen. Zu ihrem und unserem Schutz werden wir dazu beim Einlass sicherstellen, dass alle Vereinsmitglieder, Gäste, Tanzgarden, Betreuer, Kapellen, Künstler, aber auch genauso das Cateringpersonal, Bühnenmitarbeiter, Techniker etc. diese Auflage erfüllen. Wir freuen uns, mit vielen Homberger Bürgerinnen und Bürgern und allen Karnevalsfreunden einen phantastischen Abend zu erleben. Dazu wird sicherlich unser Programm im Besonderen beitragen. Hierzu erwarten wir die Showtanzgruppe der Prinzengarde Stadt Ratingen Blau-Weiss von 1928 e. V., den Feuerwehrmann Kresse, De Ringschiffer, Verena Maria sowie das designierte Prinzenpaar der Stadt Ratingen. Ein weiteres Highlight an diesem Abend wird der Auftritt unseres neuen Hoppeditz unserer Gesellschaft. Zu guter Letzt wird unser DJ Gerd Dörner den musikalischen Rahmen des Abends gestalten. Wie sie sehen, haben wir alles unternommen, um unserem Motto 'Spaß an der Freud' treu zu bleiben und für sie und uns den Beginn der anstehenden Karnevalssession entsprechend gestaltet. Der Eintritt zu unserer Hoppeditz-Veranstaltung ist wie immer frei. Wenn sie 2G erfüllen, kommen sie einfach und haben mit uns Spaß an der Freud. 1. Vorsitzender, Thomas Riemenschneider Anzeige

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Dorfleben Christel Kempken und die Gaststätte 'Zum Stern' 1950 zogen die Eheleute Kempken nach Ratingen Homberg und bekamen am 7.5.1954 ein kleines gesundes Mädchen - Christel. Sie wohnten schon damals in dem Haus Am Dorfkrug, welches zu der Zeit noch eine Metzgerei auf der linken Seite und die Gaststätte auf der rechten Seite des Hauses beherbergte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Opa Kempken öfters mit dem Hammer aus der Metzgerei zum Fassanstechen in die Gaststätte kam und ihr so den Spitznamen 'zum blutigen Hammer' vermachte. Als Christel dann auch ihre Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin im Familienbetrieb machte und 1973 mit Hugo zusammenkam, den sie 1977 heiratete, war klar, dass sie in Homberg bleiben wollen. Sie war ein absoluter Familienmensch. 1998 zogen sie dann in die Wohnung über der Gaststätte, was bei vielen für die Frage sorgte "Wie könnt ihr nur über die Kneipe ziehen!?" Kein Problem für die beiden und schon gar nicht für Christel, die die Gaststättenkultur liebte. Schon mit 14 Jahren half sie Ihrer Mama hinter der Theke aus, damit sie auch mal frei haben konnte. Aus dieser Hilfsbereitschaft kristallisierte sich auch ihre wesentliche Charaktereigenschaft heraus, die sie so liebenswert machte und nie verloren ging. So sagt ihre Tochter Denise: "Wenn wir glücklich waren, war sie es auch!" Und mit 'wir' sollte nicht nur die Familie gemeint sein, denn wenn ein Gast Hunger hatte, ist sie nach oben in die Wohnung gegangen und hat mal eben schnell Spiegeleier gebraten. Auch ihre Frikadellen waren legendär und wurden einmal die Woche serviert. Wenn ein Gast einen Schnaps besonders gerne mochte, wusste Christel das und hatte diesen einfach immer da. Sie war die gute Seele der Gaststätte 'Zum Stern'. Christel verstarb am 13. September 2021.

"Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir Dich sehen können, wann immer wir wollen."

Anika Sommer-Plätke

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Dorfleben Neue Bewohner in alter Kindertagesstätte – das Hühnerprojekt Kein Kinderlachen mehr. Das alte Gelände der Evangelischen Kindertagesstätte an der Dorfstraße ist seit dem Umzug in die Mozartstraße verwaist. Das fanden Pfarrer Füsgen und seine Frau traurig und sannen auf Abhilfe. Vielleicht können andere Lebewesen hier einen Platz finden. Aus dem Außengelände mit vielen Büschen zum Verstecken und einer Wiese zum Scharren könnte ein Hühnerparadies werden. Hühnergackern statt Kinderlachen wären doch eine Alternative und vielleicht auch eine Projektidee für die Tagesstättenkinder. Und wirklich, Erzieherinnen, Kinder und Eltern der Tagesstätte waren begeistert und setzten die Idee mit Enthusiasmus in die Tat um. Mithilfe der Eltern wurde das ehemalige Fahrzeughäuschen, ein Schuppen, in ein Hühnerhaus umgebaut. Eine Hühnerklappe, Sitzstangen und ein Schlafbereich entstanden. Aus dem Sandspielzeughäuschen wurde ein Lager für Futter und andere Utensilien. Jetzt mussten nur noch die Bewohner gefunden werden. Kein Problem wenn man Michael Buscher kennt. Herr Buscher produziert auf dem Buscherhof in Homberg Bioland Eier. Seine Hennen werden artgerecht gehalten und leben in einem Mobilstall mit einem großen begrünten Auslauf. Zehn seiner braunen 'Wohnmobilhennen' durften umziehen, ein Geschenk des Biobauern, und werden seitdem von den Tagesstättenkindern versorgt. Eine Aufgabe, die Spaß macht und bei der man eine Menge lernen kann. Abwechselnd wird der 'Hühnerdienst' geleistet. Die 'Hühnerkinder' werden im täglichen Morgenkreis ausgesucht. Hier dürfen die Kinder außerdem abstimmen, was mit den Eiern geschehen soll. Soll ein Kuchen gebacken werden oder vielleicht lieber Pfannkuchen oder Crep? So lernt man Demokratie. Nach dem Morgenkreis marschiert der Hühnerdienst zur Dorfstraße. Manchmal bringt man den Hühnern auch Futter mit. Heute sind es klein geschnittene Apfelschalen, die Reste des Dankeschönapfelkuchens, den die Kinder unter Verwendung der Eier für Herrn Buscher gebacken haben. Umwelterziehung konkret. Beim Öffnen des Tores fangen die Hennen an zu gackern. Sie wissen, gleich geht es in die Freiheit. Ein Kind darf die Hühnerklappe öffnen. Im 'Hühnermarsch' kommen die Tiere herausspaziert. Gelegenheit zum Zählen. Auch mit den Anzeigen

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Dorfleben Neue Bewohner in alter Kindertagesstätte – das Hühnerprojekt Eiern kann man Rechnen lernen. Haben wir genug Eier für den Apfelkuchen? Die Hennen sind zutraulich, kommen auf die Kinder zu und lassen sich streicheln. Die 'wilde Hilde' kann man sogar auf den Schoß nehmen. Max ist stolz. Er traut sich zum ersten Mal ein Huhn anzufassen und weil es so schön ist gleich auch noch zum zweiten Mal. Gleichzeitig warnt er mich, ich soll mich bloß vor dem spitzen Schnabel in Acht nehmen. Spracherziehung und emotionales Lernen in konkreten Situationen. Für Tiere zu sorgen bedeutet aber mehr als nur Streicheln. Die Futter und Wasserbehälter, auch ein Geschenk von Herrn Buscher, werden nach draußen gebracht und gereinigt. Das Wasser muss erneuert werden. Joschua schaut interessiert. Irgendwo muss das Loch sein durch das das von oben eingefüllte Wasser in den unteren Teil des Behälters läuft. Für das Saubermachen des Stalls melden sich Linnea und Marleen. Gelegenheit für Partnerarbeit. Einer hält die Kehrschaufel, der Andere kehrt die Hühnerhaufen darauf. Auch die Eier müssen gesucht werden. In der letzten Zeit sind die Hennen nicht mehr so fleißig. Ob vielleicht ein Hahn fehlt? Fragen mit denen sich die Kinder in den Gruppen beschäftigen, wo eine Menge über Hühner gelernt wird. Auch Bilderbücher zum Thema wurden angeschafft. Manchmal gibt es aber auch Grund zur Sorge. So waren plötzlich zwei Hühner verschwunden. Hatten sie Reißaus genommen, weil die Glocken vom Kirchturm nebenan so laut waren oder hatte vielleicht ein Raubvogel…? Der erlösende Anruf kam von Herrn Schulze Weddige vom Grashof: 'Wir haben besonderen Besuch bekommen.' Die Ausreißer konnten eingefangen und zurückgebracht werden. Zur Sicherheit wurde ein mobiler Geflügelzaun aufgestellt. Wenn die Arbeit getan ist, geht es zurück in die Mozartstraße. Die Hühner dürfen den ganzen Tag draußen bleiben. Am Abend sorgen Herr Füsgen und seine Frau dafür, dass sie wieder in den Stall kommen. Doch was wird aus den Tieren, wenn die alte Tagesstätte abgerissen und neu gebaut wird? Zur Zeit liegt der Bauantrag bei der Stadt Ratingen vor und nach der Genehmigung soll zeitnah mit den Bauarbeiten begonnen werden. Vielleicht wird ein neues Zuhause für die Hühner gefunden, vielleicht ziehen sie aber auch um in die Mozartstraße, wo die Kinder sich in den letzten Monaten so gut eingelebt haben. Kinder und Erzieherinnen fühlen sich wohl in den neuen Räumlichkeiten und auf dem schönen Außengelände. "Dass wir hier sein dürfen ist ein großes Ge-

schenk der Stadt Ratingen," freut sich Frau Baums, die Leiterin der Einrichtung, am Ende unseres Gesprächs. Übrigens: Das Rätsel der fehlenden Eier ist vermutlich gelöst. Herr Füsgen hat Eierschalen im Motorraum seines Autos entdeckt. Sollte ein Marder als Eierdieb unterwegs sein? Um ihn zu überführen, wurde eine Wildkamera aufgestellt. Der Marder ist rehabilitiert. Die Fahndungsfotos überführten die Eichhörnchen als Eierdiebe. Petra Baierl

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Dorfleben Café du Nord präsentiert: 'Girls for Girls' – Coole Workshops für taffe Mädels Das Skaten, Graffitis und Hip-Hop längst keine Männerdomäne mehr sind, konnten Mädchen und junge Frauen in der letzten Sommerferienwoche im Rahmen des Programms des Café du Nord hautnah erleben. Das Jugendzentrum in der Dorfstraße lud die 10- bis 27-jährigen zu spannenden Workshops mit tollen Dozentinnen ein. Gestartet wurde am Dienstag mit Skaterin Dina. Aufgrund der Wetterlage fand der Workshop unter der regenfreien Süd-Dakota-Brücke statt. Hier wurde den Interessierten auf Longboards und verschiedenen anderen 'Brettern'erste Basics vermittelt. Welches Bein kommt wo hin, wie kann ich überhaupt bremsen oder sogar Kurven fahren? Nachdem die Balance saß, trauten sich die ersten an einen kleinen Slalom und da alle das Gefühl für den Umgang mit ihrem Board schnell raushatten, ging es anschließend noch in den nahe gelegenen Skatepark an der Eissporthalle. Hieraus entstanden ist die sogenannte Rollrunde, die bis Ende September freitagnachmittags stattgefunden hat. Natürlich waren auch Jungs herzlich willkommen, um unter Anleitung von Dina neue Strecken kennenzulernen und die eigenen 'Skills' (engl. = Fähigkeiten) weiter auszubauen. Weitere Anzeige

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Workshops mit Dina sind für das nächste Jahr geplant. Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann der Skaterin zum Beispiel bei Instagram unter miss_dina_maria folgen oder eine Anfrage an dina.miss@web.de senden. Als Nächstes durften die Mädels Sprayerin Julia alias 'Frau Pöks' ken-

nenlernen. Nachdem sich jede Teilnehmerin erst mal einen eigenen Künstlernamen zugelegt hat, wurden die Grundlagen des Sprayens kennengelernt. Hierzu wurden verschiedene Styles, Schriften sowie das Zusammenspiel von verschiedenen Farben und Formen erklärt und gezeigt. Anschließend erstellten die angehenden


Dorfleben Café du Nord präsentiert: 'Girls for Girls' – Coole Workshops für taffe Mädels Graffiti-Künstlerinnen Skizzen für ihre späteren Meisterwerke und dann hieß es: 'Ran an die Leinwände!'. Mit verschiedenen Aufsätzen und Techniken, bei denen Abstand, Druck und Geschwindigkeit zu beachten sind, haben sich die Nachwuchskünstlerinnen an ihre eigenen Graffitis versucht. Die Ergebnisse können sich in jedem Fall sehen lassen. Julias eigenes großes Vorbild ist unter anderem die international bekannte Sprayerin Claudia Walde, besser bekannt als 'MadC'. Die deutsche Künstlerin hat sich einen Namen gemacht und sprayt mittlerweile auf der ganzen Welt. Auf Nachfrage, ob Street-Art und Graffiti-Kunst heutzutage immer noch hauptsächlich von Männern dominiert seien, erklärte die Dozentin, dass sie froh ist, dass mittlerweile immer mehr Frauen sich trauen, ihre Kunst auch in dem Bereich auszuleben. Man müsse sich als Mädchen weniger schämen, würde auch von den Jungs gut aufgenommen und mit Respekt behandelt. Das erleichtere das Ganze enorm. Julias Kunst könnt ihr bei Instagram unter frau.poeks bewundern. Reinschauen lohnt sich. Wer noch nicht genug von der Girl-Power hatte, für den gab es noch den Workshop 'Hip-Hop mit Sonja'. Hier konnten die Teilnehmerinnen nicht nur erste Grundschritte wie Criss Cross oder Freeze kennenlernen und sich im Freestyle probieren, sondern gleichzeitig von Dozentin Sonja noch etwas über die Entstehungsgeschichte des Hip-Hop erfahren. Am Ende wurde noch eine Choreografie einstudiert, die die Eltern bei einer kleinen Vorführung bestaunen konnten.

Auch die städtische Leitung des Café du Nord Larissa Bußmann ist begeistert von der tollen Workshop-Woche und der Resonanz der jungen Teilnehmerinnen: "Die Angebote sind super angekommen und wurden gut aufgenommen. Eine Wiederholung ist definitiv nicht ausgeschlossen." Nicht nur Mädchen, sondern auch Jungs sind ansonsten im Jugendtreff in der Dorfstraße 6 in Homberg natürlich jederzeit herzlich willkommen. Sabrina Mohr Die Öffnungszeiten des Café du Nord: Dienstag 15:00- 20:00 Uhr 15:00 - 20:00 Uhr Jugendtreff ab 12 Jahre 16:00 - 18:00 Uhr DIY Kidsclub für 6- bis 12-Jährige Mittwoch 15:00 – 20:00 Uhr 16:00 - 17:30 Uhr JungStars, Theatergruppe für 10- bis 14-Jährige 18:00 - 19:00 Uhr Yoga ab 12 Jahren Donnerstag 15:00- 20:00 Uhr 15:00 - 17:00 Uhr Zwackelclub für 6- bis 12-Jährige 17:00 - 20:00 Uhr Jugendtreff ab 12 Jahre Freitag 18:00 – 01:00 Uhr 18:00 – 22:00 bzw. 01:00 Uhr Abendcafé inkl. Abendessen ab 12 bzw. 16 Jahre

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Kinderseite Aus alt mach neu, wie aus einer Poolnudel ein Steckenpferd wird – Basteln mit Anika In der katholischen Kindertagesstätte St. Jacobus der Ältere war letztens ganz schön viel los. Um genau zu sein, waren die Pferde los! Ihr habt auch Lust mit einem (Stecken-)pferd durch Homberg über die Felder zu reiten!? Kein Problem, lasst uns gemeinsam basteln. Was ihr dafür braucht: 1 Poolnudel 1 Kordel oder ein starkes Band Filz oder Lederreste Bänder, Stroh oder Filzreste für die Mähne Einen Stift, eine Schere und Kleber (Am besten Heißkleber, aber den bitte nur mit einem Erwachsenen benutzen). Habt ihr alles beisammen, dann kann es auch schon losgehen. Aus dem Filz/ Leder schneidet ihr euch die Ohren zurecht. Benutzt dafür gerne die Vorlage. Dann brauchen wir noch zwei Augen und zwei Nüstern, die könnt ihr einfach unten aus der Seite ausschneiden und auf die Augen noch eine Pupille malen. Jetzt biegt ihr das Ende der Poolnudel, dafür braucht ihr ganz schön viel Kraft, lasst euch gerne helfen. Die Kordel fixiert das Ganze. Die überstehenden Enden verknotet ihr zu einem Zügel. Dann klebt ihr die Augen und Nüstern auf den Kopf des Pferdes. Für die Mähne könnt ihr alles benutzen, was euch so einfällt. Bänder, Filz, Stroh, Stoffreste uvm. Die Ohren faltet ihr an der Wurzel zusammen und klebt sie seitlich, leicht oberhalb der Augen, auf.

Ohren

Fertig ist euer Pferd! Viel Spaß beim Ausritt! P. S. Wir freuen uns immer über Fotos!

Augen

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Augen

Ohren


Sommerimpressionen Vielen Dank an alle Homberger, die uns Eindrücke aus ihrem Urlaub geschickt haben. Der versprochenen Blumenstrauß für das Urlaubsfoto geht an Familie Weber. Für die nächste Ausgabe suchen wir Fotos zum Thema 'Adventliche Stimmung in unserem Dorf'. Vielleicht entdecken Sie eine besonders schöne Fensterdekoration oder Vorgartengestaltung. Der Preis ist diesmal ein weihnachtliches Gesteck.

Kay Plätke, Wandern in Österreich

Julia Eidecker, Fehmarn

Jens Kausen, Zeeland

Familie Weber, Rhodos

Familie Birich, Venedig

Dania Dunger, Insel Lanzarote

Jenny, Urlaub zu Hause auf den Feldern in Homberg Der Homberger 10-11/2021

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Bürgerverein Ratingen-Homberg Veranstaltungskalender im Homberger Treff: November - Dezember (Programmänderung vorbehalten) Achtung: Bei Änderungen der Corona-Schutzverordnung kann es zu kurzfristigen Änderungen im Programm kommen. Achtung: Zu den Veranstaltungen sind nur Geimpfte, Genesene und aktuell Getestete (kein Selbsttest) zugelassen. Wir bitten um Voranmeldung unter: komossa@bv-homberg.de Nähere Infos zu den Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website unter: www.buergerverein-ratingen-homberg.de

Mittwoch

10.11.

19.00 Uhr

"Castles in Southern England" Vortrag in englischer Sprache mit Hans Peter Münster Eintritt 5,00 Euro Voranmeldung unter: komossa@bv-homberg.de

Feste Programmangebote Montag: 13:30 - 14:30 Uhr Bewusste Bewegung mit Feldenkrais Einstieg jederzeit möglich, 1. Stunde gratis

Kursangebot von Gerda Maas Auskunft unter: 0172 244 88 73

Montag: 19:00 Uhr Homberger Spieletreff Z. B. Doppelkopf, Skat usw. …. 14-täglich an den ungeraden Kalenderwochen

Montag: 19:30 - 22:00 Uhr Offener Tanzkreis "Historisches Tanzen" (erst ab 2022 wieder)

Sonntag

14.11.

Einlass: ab 18:30

"MIA – eine Weltmacht mit 3 Buchstaben" mit Lioba Albus Achtung: Es gibt keinen Kartenvorverkauf bei der Lotto-Postagentur! Voranmeldung unter: komossa@bv-homberg.de

Beginn: 19.00 Uhr

Dienstag: 10:00 - 11:30 Uhr NEU: Qi Gong Einstieg jederzeit möglich, 1. Stunde gratis Kursangebot von Claudia Starek Auskunft unter: 0162 / 710 71 05 Mittwoch: 10:00 - 11:30 Uhr Tanzen hält fit Es wird in der Gruppe und ohne festen Partner getanzt. Einstieg jederzeit möglich.

Auskunft erteilt: Frau Schweers Tel.: 0211 453289.

Mittwoch: 16:30 - 18:00 Uhr English Conversation Club Auskunft erteilt: Frau Renate Gieding Tel.: 02102 5351848

Donnerstag: 15:00 - 17:00 Uhr Schmökern und plaudern Unser "Buchcafé" hat geöffnet.

Freitag:

Bürgerverein Ratingen-Homberg e. V. Homberger Treff, Herrnhuter Str. 4, 40882 Ratingen www.buergerverein-ratingen-homberg.de Programminfos: Ingeborg Komossa: Tel.:02102 51366, E-Mail: komossa@bvhomberg.de Sprechzeiten: Mo.-Sa. 10.00-18.00 Uhr, E-Mail jederzeit

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14-tägig im Wechsel 09:30 - 10:30 Uhr 11:00 - 12:00 Uhr Geistige Fitness durch Bewegung – Ganzheitliches Gedächtnistraining für Senioren Kursangebot von Anja von Prónay Auskunft unter: Tel.: 02102 166 74 15


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Porträt Der Thomashof – drei Generationen unter einem Dach Homberger schätzen das beschauliche Dorfgefühl, aber es geht noch mehr. Biegt man von der Brachter Straße auf Höhe der Autobahnmeisterei in den Thomashofweg ab, fühlt man sich schon nach wenigen hundert Metern in einer anderen Welt, eine hügelige Landschaft, Wiesen, Obstbäume ein großer Teich, einige Höfe - jeder für sich aber doch eine kleine Ansiedlung. "Wir leben hier in einem kleinen Bullerbü", erzählt Frau Kartje, die seit Anfang 2017 den Thomashof bewohnt. Nicht nur sie und ihr Mann leben in dem großen Backsteingebäude mit dem repräsentativen Sandsteinvries direkt am Teich, auch die Familien von zwei ihrer Kinder haben hier ihr Zuhause gefunden. Sechs Erwachsene und drei Kinder, es sollen noch mehr werden, wohnen unter einem Dach. Die repräsentative Hofanlage wurde um 1880 erbaut und bestimmt lebten dort auch schon damals mehrere Generationen zusammen. Dass es sogar ein Knechtehaus gab beweist die Bedeutung der Hofanlage. Wenn man die erhaltene Bausubstanz vom Gewölbekeller bis zu den Eichenbalken im Dachstuhl betrachtet spürt man, in den hohen Räumen dieses Hauses lebte keine einfachen Bauern, sondern eine Gutsherrenfamilie. Doch auch schon früher kam es gelegentlich vor, dass Gutsherren kinderlos starben. Dann erbten entferntere Verwandte, die manchmal keinen Bezug zur Landwirtschaft haben und deshalb das Anwesen verpachten. Das war es auch beim Thomashof der Fall. Schon 2003 hatte der damalige Eigentümer des Thomashofs dann die Idee, in das Hofgebäude Wohnungen einzubauen. Pläne wurden erstellt, die jedoch nicht in die Tat Anzeigen

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umgesetzt wurden. Für den Pächter wurde die Zukunft auf dem Hof aber durch diese Aussichten sehr unsicher, was für seine Bereitschaft, in den Erhalt des Gebäudes zu investieren nicht gerade zuträglich war. Als Familie Kartje das Gebäude 2015 einschließlich 12000 Quadratmetern Land kaufte, war es in einem denkbar schlechten Zustand. Die Mammutaufgaben, dieses Gebäude zu renovieren und umzubauen, wurde jetzt mit viel Enthusiasmus angegangen und die Tat umgesetzt. Was veranlasste sie, ein solches Vorhaben zu beginnen? Die Erfahrung, dass es Spaß macht und Vorteile hat, mit mehreren Generationen in einem ländlichen Anwesen unter einem Dach zu wohnen, machte die Familie schon früh. Lebte man doch viele Jahre gemeinsam mit den Eltern und Geschwistern mitsamt deren Familien auf Gut Strucksberg in Hubbelrath. Einmal ein Objekt nach eigenen Plänen auszubauen, ein lang gehegter

Wunsch von Frau Kartje, wurde konkret, als die Tochter signalisierte, dass sie sich ein ähnliches Wohnprojekt mit ihren Eltern vorstellen könnte. Durch einen Tipp von Freunden, die auch am Thomashofweg wohnen, wurde man auf das zum Verkauf stehende Objekt aufmerksam. Eine Idylle ganz in der Nähe, hier wollte man wohnen. Das überzeugte auch den Sohn, der sich dem Wohnprojekt anschloss. Jetzt galt es, die vorhandenen Umbaupläne anzupassen, drei Wohnungen sollten entstehen, jede mit eigenem Eingang und Gartenteil. Nähe und Distanz müssen ausgeglichen sein, wenn Mehrgenerationenwohnen gelingen soll - das wusste man aus Erfahrung. Eine große Herausforderung war, dass eine Fülle von Vorschriften des Denkmalamtes beachtet werden mussten. Es war notwendig, alles von Grund auf zu sanieren, aber die historisch wertvolle Bausubstanz - Fassade, Fenster, Fußböden Türen, Treppen und so weiter - sollte erhalten bleiben. Es muss-


Porträt Der Thomashof – drei Generationen unter einem Dach ten Naturbaustoffe verwendet werden und jeder Farbton musste mit dem Denkmalamt abgestimmt werden. Auf der anderen Seite stand der Wunsch nach modernem energieeffizientem Wohnen. So wurden beispielsweise die alten Fenster und Innenschlagläden aufwendig renoviert, aber noch zusätzlich Innenfenster eingebaut. Die wunderschönen alten Kachelböden im Flur und Treppenhausbereich blieben erhalten, im Wohnbereich durfte nach langen Verhandlungen Fußbodenheizung eingebaut werden. Trotzdem gibt es in jeder Wohnung einen Holzofen. Das Dach wurde neu gedeckt, die Fassade aufwendig saniert. Alleine die Verputzer im Innenbereich waren über Monate beschäftigt. Teilweise legte die Familie auch selber mit Hand an. Balken und Fußböden wurden abgeschliffen. Jedes Wochenende ging es mit dem Anhänger zum Schuttplatz. Wenn man die Fotos aus der Bauphase betrachtet grenzt es an ein Wunder, dass die Umbauarbeiten nur etwa eineinhalb Jahre gedauert haben.

Entstanden ist ein Wohntraum. Jede der drei Wohnungen hat ihren eigenen Stil. In der Hauptwohnung korrespondiert die alte Bausubstanz perfekt mit modernen Möbeln. In die hohen Räume fließt durch zahlreiche Fenster viel Licht. Wo man sich auch aufhält, immer fällt der Blick in die grüne Umgebung. Die Wohnung der Tochter, die sich in dem nicht denkmalgeschützten ehemaligen Stallbereich befindet, ist in einem modernen Industriestil gestaltet und die Wohnung des Sohnes im Dachgeschoss prägt nicht zuletzt durch die alten Eichenbalken ein mediterranes Ambiente. Klar war die Umbauphase stressig und auch der Unterhalt der Wohnanlage bedeutet viel Arbeit, aber Frau Kartje ist dankbar dafür, dass sich alles so entwickelt hat. Das Wohnen unter einem Dach ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Man unterstützt sich gegenseitig und es macht Freude, das Aufwachsen der Enkelkinder zu begleiten. Besonderen Spaß macht es Frau

Kartje mit ihren Enkelkindern in einem kleinen Bötchen auf den Teich zu rudern, der eine eigene Insel hat. Im Winter konnte die Familie sogar auf dem Teich Schlittschuhlaufen. Die Arbeit im Außenbereich und auf der Obstwiese viele Bäume wurden neu gepflanzt - ist auch ein guter Ausgleich zum anstrengenden Arbeitsalltag von Herrn Kartje. Er freut sich über jeden Baum und ärgert sich über jede Wühlmaus. Familie Kartje hat ihren Entschluss den Thomashof zu erwerben nie bereut. Hier konnte sie ihren Wohntraum verwirklichen. Froh und dankbar schaut sie auf den fast 150 Jahre alten Thomashof, der durch ihren Mut, ihre Vorstellungskraft und durch ihr handwerkliches Geschick zu neuer Blüte gekommen ist und unter dessen Dach wieder, wie früher, mehrere Generationen miteinander leben. Petra Baierl

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TuS Homberg TuS Homberg bekommt neue Trikots und Taschen

Die erste Mannschaft in den neuen Trikots

Die zweite Mannschaft in den neuen Trikots

Die Herrenfußballmannschaften des TuS Homberg sind für die Saison neu ausgestattet worden. Die Trikots der zweiten Mannschaft wurden von Lhoist gesponsort, die der ersten von Kartheuser Immobilien. Für die erste Mannschaft gab es zudem neue Sporttaschen. Jarno Gier Trainer der ersten Mannschaft Tobias Mertz mit Barry Reuter, dem Geschäftsführer des neuen Trikotsponsors Kartheuser Immobilien

TuS freut sich über viele Bambini Kinder Die Fußball-Bambinis sind so zahlreich, wie lange nicht mehr. Insgesamt sind 15 Kinder angemeldet, die Tendenz steigt. In den letzten zwei Jahren konnte der TuS keine Bambini Mannschaft für den Spielbetrieb melden. Wenn die Anmeldungen noch ein wenig steigen, wäre sogar eine zweite Bambini-Mannschaft denkbar. Das hat es beim TuS noch nie gegeben. Trainer Michael Kroll hat die Kleinen nach den Sommerferien übernommen und freut sich besonders über deren große Begeisterung. Unterstützt wird er von Christian Man und helfenden Eltern. Trainiert wird dienstags und freitags von 16:30 bis 18:00 Uhr. Jarno Gier

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TuS Homberg Patrick Lunkenheimer feierte sein 200. Herrenspiel für den TuS Patrick Lunkenheimer hat beim Spiel gegen Gerresheim zum 200. Mal das schwarz-gelbe Trikot des TuS übergezogen. Vor dem Spiel gratulierten Trainer und Mannschaft mit einem kleinen Geschenkekorb. Das größte Geschenk machte die Mannschaft allerdings mit einem 5:1 Heimsieg gegen Gerresheim. Lunkenheimer, auch 'Lunki' oder 'Heimer' genannt, spielt bereits seit 1998 ununterbrochen für den TuS. Mit 5 Jahren fing der heute 28-jährige bei den Schwarz-Gelben an, seit 2012 läuft er für die Herren auf, in den ersten Jahren für die zweite, danach für die erste Mannschaft. In seinen 200 Spielen schoss der Innenverteidiger 17 Tore und bereitete 13 weitere vor. 8-mal wurde er in die Elf der Woche gewählt. Wenn es nach ihm geht, kommen noch einige Jahre beim TuS dazu: "In Homberg zu spielen macht halt einfach Bock, vor allem weil der Zusammenhalt in der Mannschaft top ist. Das macht die Entscheidung weiter hierzubleiben und noch die ein oder andere Saison dranzuhängen natürlich ganz leicht." Das, obwohl der gebürtige Homberger kürzlich nach Düsseldorf gezogen ist. Momentan wird 'Lunki' von einer Verletzung ausgebremst, danach will er aber wieder voll angreifen: "Man merkt, dass in der Mannschaft viel Potenzial steckt. So Spieltage wie gegen BV, bei denen alle zusammen kämpfen, machen dann besonders Spaß." Jarno Gier

Patrick Lunkenheimer vor seinem 200. Spiel mit Trainer Tobias Mertz

Erste Mannschaft mit durchwachsenem Saisonstart Nachdem die erste Mannschaft des TuS Homberg ihr letztes Freundschaftsspiel gegen die SG Benrath-Hassels II mit 1:2 verloren hatte, empfing sie den ASV Tiefenbroich zum Pokalspiel. Nach einer ordentlichen Leistung, besonders in der ersten Hälfte, zeigten sich mit zunehmend schweren Beinen in der zweiten Hälfte die spielerischen Unterschiede gegenüber dem A-Kreisligisten. So musste der TuS sich auch hier mit 1:2 geschlagen geben.

Das erste Saisonspiel gegen Ratingen 04/19 III konnte man nach einer katastrophalen ersten Halbzeit mit kuriosem Eigentor und Elfmetergegentor in der zweiten Halbzeit noch drehen und gewann so das Derby am Götschenbeck mit 3:2. In den darauffolgenden Wochen setzte es zu Hause gegen den TuS aus Breitscheid (1:8) und bei Hilden 05/06 (5:1) deftige Klatschen. Die passende Antwort gaben die Homberger im nächsten Spiel gegen TuS Gerresheim III

mit einem 5:1 Sieg, bei dem vor allem Raphael Schopphoff durch drei Tore glänzte. Auf die schwankenden Leistungen folgten drei Unentschieden gegen Türkgücu Ratingen (4:4), BV 04 Düsseldorf (2:2) und SV Hösel II (1:1), wobei man sich jeweils nach Rückstand zurückgekämpft hat. Die nächsten Heimspiele sind immer sonntags um 15:30 Uhr auf dem Sportplatz am Füstingweg am 17.10., 31.10., 14.11., 5.12. und 19.12.. Jarno Gier

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TuS Homberg Der Hindernis-Parcours des TuS nimmt Form an Wie bereits berichtet baut der TuS in Zusammenarbeit mit der Stadt die bisher als 'Jugendbolzplatz Füstingweg' bezeichnete Fläche neben dem Sportplatz in einen Hindernisparcours um. Wir sind als TuS sehr froh, dass Torsten Selent bereit war, seine Unternehmensplanung umzustellen und die kurze Zeit mit 10 Tagen ohne Regen in der zweiten Septemberhälfte genutzt hat, spontan die Erdarbeiten zu erledigen und eine Schottergrundlage einzubringen. Die Firma Lehmann hat uns 4 Lastwagen Schotter vergünstigt geliefert, nach Einbau der Geräte folgen nochmals 8 LKW mit Sand. Mit Metallbau Gehrmann aus der Hofermühle und Frankenholz bauen wir die Geräte. Eigentlich wollten wir bereits um Ostern anfangen, doch so ein Bauvorhaben auf städtischen Grundstück braucht viel Abstimmung, zentimetergenaue Planung, um alle TÜV-Vorgaben einzuhalten. Aufprallflächen hatten wir ganz anders eingeschätzt. Aber Sicherheit geht vor. Durch die Verzögerung haben wir entschieden, gleich den großen Wurf zu machen und fast alles in einem Schritt umzusetzen. So hoffen wir einen Teil

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der stark gestiegenen Kosten für alle Rohstoffe (Stahl, Holz, Sand, Schotter) aufzuholen. Statt der Stahlcontainer (2), deren Preise sich binnen eines Jahres verdoppelt haben, baut uns Torsten Selent stabile Holzhütten als Lager und zum Überklettern! Er bringt sich zudem als Sponsor in erheblichem Maße ein! Sehr erfreulich ist der rege Zuspruch zu unserem Family OCR – Schnupperkurs bei dem immer ein Elternteil mit

einem Kind im Alter von 6 bis 12 Jahren trainiert. Dieser Kurs hat mehr als doppelt so viel Interessenten wie Plätze und wird auf jeden Fall mehrfach angeboten, sobald die Anlage steht. Die TÜV-Abnahme ist noch für dieses Jahr geplant. Wenn die Anlage freigegeben ist, wird ein Zugang über den Sportplatz möglich sein. Ein „Trainieren unter Anleitung“ wird der TuS dann anbieten.

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TuS Homberg Weil's kein Anderer macht: - Engagement für den TuS „Ich möchte mich engagieren: Wie kann ich den TuS unterstützen?“ Zugegeben, solche Anfragen erhalten wir eher selten. Die Antwort in diesem Fall: Vielen Dank für Ihr Interesse und das Angebot zur Unterstützung über das wir uns sehr freuen. Grundsätzlich ergeben sich zwei Möglichkeiten den TuS zu unterstützen: - Aktive Mitarbeit z. B. im Bereich Jugendfußball/Tischtennis - Sponsoring über das Schalten einer Werbeanzeige auf dem Sportplatz bis hin zur Trikotwerbung. Als Verein sind wir an einer mehrjährigen Zusammenarbeit mit all unseren Partnern interessiert.  Da dieser Unterstützer sich selbst für eher unsportlich hielt, engagiert er sich jetzt finanziell. Gerne stellen wir hier aber auch 4 Männer vor, die sich neu im Jugendfußball engagieren: Michael Kroll muss eigentlich sein Lehrerreferendariat fertigmachen, weil aber der auserkorene Bambinitrainer dann doch nicht dauerhaft dabei sein konnte und Michaels Sohn bei den Bambini spielt, hat er es kurzer Hand (besser Fuß) übernommen. Michael musste dafür aber eine Kindersportgruppe aufgeben, die er bis dahin geleitet hat. Doch auch da ist eine Nachfolge gefunden. Die Bambini erleben einen regen Zulauf, aktuell sind es schon 14. Bambini, das kennt auch Karsten Schlottmann. Sein Sohn hat wegen zu großer Mannschaftsstärke statt in Mettmann in Homberg angefangen zu spielen. Inzwischen ist er in der E-Jugend angekommen. Karsten bleibt bei jedem Training in Homberg, da die Rückfahrt nach Mettmann nicht lohnt. Als dann der bisherige Trainer wegen Studienbeginn aufhören musste, wurde Karsten vom Abteilungsleiter Tobi Mertz angesprochen. "Du bist doch eh immer da - dann kannst Du das Training auch übernehmen!" Naheliegend... Als Selbstständiger kann Karsten sich die Zeit etwas einteilen und ist nach den ersten Einheiten engagiert dabei. "Das sind alles gute Jungs" sagt er, schließlich kennt man sich schon seit Bambinizeiten und beim TuS bleiben die Mannschaften zusammen. So können Freundschaften entstehen. Auch in der E-Jugend sind so viele Spieler, dass eine zweite Mannschaft gibt. Die wird von Hendrik Kinder trainiert, einem weiteren Vater, von Beruf Sozialpädagoge mit einem eigenen 'JungsProjekt' in Düsseldorf. 2 x pro Woche lässt ihn sein Arbeitgeber früher gehen, damit er in Homberg die E2 trainieren kann. "Am Ball sind die Jungs Klasse! Das Pass- und Zusammenspiel ist stark ausbaufähig".

Jan Lenzen, der vierte im Bunde, ist 18 Jahre alt, spielt selbst schon einige Jahre beim TuS - aktuell in der A-Jugend - und will Erzieher werden. Die Arbeit mit Kindern macht ihm enorm Spaß, da liegt es nahe das Hobby mit dem Berufswunsch zu vereinen und die F-Jugend als Übungsleiter zu betreuen. Der TuS sucht weitere Menschen, die sich engagieren: z. B. beim Tischtennis. Gerne unterstützen wir als Verein nach Kräften bei Schulung und Anleitung. 28


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Rückblick Offenes Atelier am 04.09. und 05.09.2021 Das KreativAtelier von Pauline Kugler hatte die Türen geöffnet und über 100 Besucher waren gekommen. Die Corona-Zwangspause hatte die Neugierde von vielen Kunstinteressierten geweckt. Endlich konnten sie mal wieder Kunst betrachten. Die Sehnsucht nach Geselligkeit und gemeinschaftlicher Kreativität, gebar die Idee, ein KreativAtelier zu eröffnen. Mal wieder zu zeigen, was man künstlerisch zu leisten vermochte, sich wieder austauschen zu können mit Gleichgesinnten und dabei gefördert zu werden von den Dozentinnen Eva Koch und Pauline Kugler. Die Krönung der anstrengenden Arbeit ist eine gemeinschaftliche Ausstellung der entstandenen Werke. Viele Kunst-

werke der unterschiedlichsten Art (Malerei, Bildhauerei oder kreatives Gestalten mit Draht) gab es hier zu sehen.

Es gibt Workshop Angebote für Erwachsenen und für Kinder, diese sind zu erfragen unter der Tel. Nr.: 0173 990 1931

'Dreck-weg-Tag' In jedem Jahr arbeiten über 100 Menschen in Homberg bei der Säuberung ihres Ortes mit. Darunter sind sehr viele junge Familien mit ihren Kindern. Neben dem Ziel, den Ort schöner zu machen durch Beseitigung von Müll jeder Art, soll auch ein erzieherischer Effekt erreicht werden, der die jungen Leute davon abhält, ihren Müll gedankenlos in der Landschaft zu entsorgen. Es war der dritte Dreck-weg-Tag unter Leitung des neuen Teams. Alles war bestens vorbereitet: Homberg war in 35 Sammelbezirke aufgeteilt, die benötigten Arbeits- und Sicherheitsmaterialien standen bereit. Auch der neue Bezirkspolizeibeamte, Andreas Grabow, war zur Absicherung der Aktion eingetroffen. Das Spielmobil und das Team des Café du Nord waren da, um die Jüngeren zu unterhalten. Für das leibliche Wohl waren Getränke, Kuchen, Waffeln und Würstchen bereitgestellt. Anzeige

In diesem Jahr ergab die Sammlung gut eine halbe Tonne Müll, darunter auch illegal entsorgte Autoreifen. Eine Teilnehmerin, die mit ihrem Kind unterwegs war, klagte über große Verunreinigungen durch achtlos weggeworfene Zigarettenkippen und Schachteln, Corona-Masken, Kaugummi- und Bonbonpapier. Ein Helferteam erhielt als Anerkennung für ihre Tätigkeit von einem Homberger eine Spende von 10 Euro, die dem Förderverein der Christian-Morgenstern-Schule übergeben wurde. Gesponsert und unterstützt wurde die Aktion in diesem Jahr von der Stadt Ratingen, der Firma Franken Bau, dem Café Droste, der Firma Technik & Grün und dem TUS Homberg. Unser Dank gilt allen, besonders dem Organisationsteam und den vielen engagierten Teilnehmenden. Redaktion

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Rückblick Die Gefahren des Berliner Testaments "Wer seine Verwandten richtig kennenlernen will, sollte sich eine Erbschaft mit ihnen teilen." Mit diesem leicht abgewandelten, dem Mitbegründer der USA, Benjamin Franklin, zugeschriebenen Satz stieg Björn Jennert Anfang September in ein spannendes Thema ein. Niemand beschäftigt sich gerne mit seinem Tod, aber genau darum ging es: Was passiert, wenn ich nicht mehr da bin? Der Homberger Bürgerverein hatte mit Jennert einen Ratinger Fachanwalt für Erbrecht zum Referat eingeladen – er sprach vor einem interessierten Publikum über 'Die Gefahren des Berliner Testaments'. Ob man ein Testament verfassen möchte oder nicht, das ist natürlich jedem und jeder selbst überlassen. Auch ob man das handschriftlich selbst oder mit fachlicher Hilfe und Beratung eines Notars oder Anwalts tun will, muss man

selbst entscheiden. Wichtig zu wissen ist, dass ohne Testament die gesetzliche Erbfolge gilt. Viele Eheleute gehen davon aus, dass sie alleinige Erben ihres Partners werden und automatisch alles erben, z. B. das gemeinsame Wohnhaus. Das sei jedoch keineswegs der Fall, wie Jennert an Beispielen erläuterte. Auch das sog. Berliner Testament, in dem sich die Partner zu gegenseitigen Erben einsetzen, ist da kein Allheilmittel: Kinder könnten ihren Pflichtteil fordern. Je komplexer eine Familiensituation ist – man denke an die heute nicht seltenen Patchwork-Familien – umso schwieriger wird das mit dem Erben. Gleiches gilt für selbstverfasste Testamente, denn juristische Laien verwenden schon mal Begriffe, hinter denen sich etwas anderes verbirgt als die Verfasser gemeint und gewollt haben.

Kurz und gut: wer sich beim Thema Erben und Testament unsicher ist (welcher Laie ist das nicht?) sollte sich frühzeitig um fachliche Unterstützung kümmern und/oder sich zum nächsten Vortrag beim Bürgerverein anmelden. Jennert erklärt übrigens sehr verständlich, Fragen aus dem Publikum sind jederzeit möglich und willkommen! Hermann Pöhling

Grillfest und Ausstellung in der Kita St. Jacobus d. Ältere Eine Kita lebt und arbeitet wie eine große Familie. Durch die Einschränkungen, die die Pandemie mit sich brachte, war ein wichtiger Teil vom Gruppenerleben ausgeschlossen, die Eltern. Nun konnte am 10.09.2021 wieder eine Veranstaltung mit allen durchgeführt werden. Natürlich unter Beachtung der Coronabedingungen. Frau Ulli Karla und ihr Team hatten mit einigen Eltern alle Vorbereitungen für ein Grillfest getroffen. Dieses war verbunden mit einer Ausstellung von selbstgefertigten Gegenständen, die von den Mitarbeitern und Kindern her-

gestellt waren. Als Anleitung dienten zum Teil Vorlagen und Materialien der Firma Vorwerk, die der Kita gespendet wurden. Aber auch Holz der 250-jährigen Buche vom Grashofweg wurde verarbeitet. Die 'Kunstwerke' waren käuflich zu erwerben. Von dem Erlös (über 500 Euro) sollen Kindermöbel für den Außenbereich angeschafft werden. Mit Essen und Getränken gut versorgt, konnten sich alle bei guter Stimmung unterhalten und austauschen. Redaktion

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Der Homberger 10-11/2021

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