04/2017 05/2017 Fußballsenioren nach der Kündigung durch den Vorstand des TuS Homberg mit neuem Selbstvertrauen © Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
Am 23. März meldete die Rheinische Post im lokalen Sport eine kleine Sensation: "Vorstand des TuS Homberg will Fußballer abmelden". Und weiter: "Der Hauptvorstand des Kreisliga B-Klubs will den Spielbetrieb sofort einstellen. Manager Ringel kämpft." Dies war eine Meldung, die viele in Homberg gar nicht verstehen, geschweige denn glauben konnten. Vorausgegangen war die Suspendierung des Abteilungsleiters. Damit wollte der Vorstand des TuS offenbar einen Schlusspunkt setzen unter endlose Querelen mit der Fußballabteilung am Sportplatz Füstingweg. Die Identität mit dem Verein nach außen besteht weitestgehend über die Fußballabteilung.Viele wüssten nicht mal, dass gelb-schwarz die Vereinsfarben sind. Jahrzehntelang managte Heribert Bergs die Geschicke der Abteilung und sogar Fortuna Düsseldorf trat 1982 gegen die Homberger an. Als Heribert Bergs zurücktrat, waren die Fußballer froh, einen neuen Abteilungsleiter gefunden zu haben. Dieser krempelte die Ärmel hoch und renovierte den Clubraum, ackerte und machte alles, um seine Kicker zufriedenzustellen. Aber das war scheinbar des Guten zu viel. Eigentlich lief alles so weiter, wie Heribert Bergs es auch gemacht hatte, der sich nie mit der Vereinsführung auseinandersetzte. Der Knackpunkt war die Finanzierung. Es gab ein Budget, das aber für Fußballsenioren nach eigenen Angaben nicht ausreicht. Beim Kinderturnen, der Beckenbodengymnastik oder beim Joggen ist nicht viel Ausstattung notwendig. Fußballer brauchen Trikots, Anzüge, Bälle und Schiedsrichtergebühren. Aber es fallen auch noch Fahrtkosten an und auch eine Feier hin und wieder will finanziert sein. Da muss man festlegen, wo der Verein oder Sponsoren bezahlen sollen. Hier wurde man sich nicht einig. Viel schlimmer war aber, dass man sich auch nicht sympathisch war. So entschied der Vorstand, sich zuerst des Abteilungsleiters zu entledigen und dann, man staune, ein paar Tage später der ganzen Abteilung zu kündigen. Das war dann doch überraschend und löste Emotionen aus. Zum Glück trat der erst
drei Wochen vorher verpflichtete Trainer der ersten Mannschaft, Daniel Ringel, auf und ihm gelang in Telefonaten mit dem Vorstand zu erreichen, dass wenigstens der Spielund Trainingsbetrieb bis Ende der Saison weitergeführt werden konnte. Wie in der RP zu lesen war, gab er sich nach Meinung des Vorstandes 'unglaubliche Mühe'. Dies gefiel dem Vorstand. Der Vorstand wünscht sich nun die Ausgliederung der Fußballabteilung, sprich, die Gründung eines eigenen Vereines. Doch niemand im Vorstand scheint zu wissen, was das eigentlich bedeutet. Auch wie es mit der Jugend und den Altherren weitergehen soll, wurde nicht überlegt. Die Jugendabteilung, die nach eigenen Angaben dem Vorstand sehr am Herzen liegt, müsste auch ausgegliedert werden, da sie den Unterbau darstellt, während die Altherren in die Abteilung Spiel und Sport abgeschoben werden sollen, was keiner der Fußballer wirklich will. Daniel Ringel hat mit seiner Diplomatie wieder Wasser unter den Kiel bekommen. Sportlich gesehen kämpft man gegen den Abstieg, aber plötzlich war mit einem 5:0 Sieg Fortsetzung nächste Seite