Der Homberger 2007 02

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02/2007 03/2007

Planfeststellungbeschluss für A 44 kommt Die Jahreshauptversammlung der Bürgerinitiative A 44 war sehr gut besucht, denn der Vorsitzende Eckhard Brandt hatte bereits in seiner Einladung darauf hingewiesen, dass der Planfeststellungsbeschluss für die A 44 in Kürze zu erwarten ist. In seiner Eröffnungsrede erinnerte Eckhard Brandt daran, dass die Bürgerinitiave seit 21 Jahren besteht, so lang wie kaum eine andere in NRW. Seit 21 Jahren kämpft die Bürgerinitiative gegen die A 44 und will nun, wenn der Planfestellungsbeschluss kommt, noch einmal alles aufbieten an Expertenwissen und finanziellen Mitteln, um diesen Lückenschluss zu verhindern. Dabei sind die Mitglieder der Bürgerinitiave keineswegs weltfremd. Sie wissen, dass für den Raum zwischen dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost und Velbert eine bessere Verkehrslösung herbei muss, aber durch die jahrelange politische „Kraftmeierei“ zwischen SPD und CDU ist jeglicher Blick auf eine alternative Lösung verstellt, zu Lasten der Bürger, die künftig an der A 44 wohnen sollen. Das drängende Problem der L 422 bleibt auf lange Zeit ungelöst, dabei wäre gerade die Tieferlegung der L 422 eine denkbare Alternative zur A 44. Mit dem Planfeststellungsbeschluss wird der Plan zum Bau der A44 genehmigt. Gegen diesen Beschluss muss die Bürgerinitiave innerhalb eines Monats Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erheben, und es gibt gute Gründe, diesen Prozess zu gewinnen, denn vermutlich hat die Planungsbehörde die Kraftfahrzeugzahlen herunter gerechnet, um die Kosten für Lärm und Schadstoffe zu sparen. Ferner wurde in der Planung die Gefährdung des Trinkwassers nach Meinung

der Bürgerinitiave nicht ausreichend beachtet. Inzwischen haben sich auch Angermunder Bürger, die an der Anger wohnen zu einer Bürgerinitiative formiert, weil sie mit Recht befürchten dass die zu erwartenden 840 l/sec Abwasser, die von der Autobahn in die Anger geleitet werden, in Angermund zu Hochwasser führen werden. Auch das Thema Feinstaub, dass in der Öffentlichkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, wurde in der Planung nicht berücksichtigt. Wie in der autofreundlichen ADAC-Zeitung zu lesen ist, planen 14 Städte, unter anderem Essen, Düsseldorf, Köln, Fahrverbotszonen wegen der Feinstaubbelastung. Immer feinere Messmethoden haben verdeutlicht, welch eine Gesundheitsgefahr

vom Feinstäuben ausgeht. Autobahnen, die in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten liegen, könnten bei entsprechender Verkehrsdichte ebenfalls gesperrt werden. Der Klimawandel, dessen Folgen der letzte Orkan jedem vor Augen geführt hat, wurde völlig außen vor gelassen nach dem Motto, was wir in der guten alten Zeit vor 30 Jahren geplant haben, kann heute nicht falsch sein. In der EU-Kommission wird inzwischen heftig diskutiert über den Beitrag, den der Verkehr zur Reduktion von CO2 leisten kann. EU-Kommissar Günter Verheugen fordert ein Maßnahmenpaket zum Klimaschutz im Verkehr an, vor allem mehr Transport auf die Schiene. Diese Forderungen sind in der Vergangenheit aller-


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