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Fitness
Fitness-App – Alternative für den Lockdown?
von Anissa Schmidt-Mößinger
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Von Polar Go über Strava und Runtastic bis Gettoworkout und Freeletics: Fitness-Apps, Smartwatches und Sporttracker sind seit einigen Jahren allgegenwärtig im Sport. Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie und damit einhergehend der Schließung von Studios und Sportvereinen erleben sie einen wahren Boom.
Fitness-Apps sind nicht das einzige Angebot in Zeiten des kollektiven Gruppensportverbots: Viele Vereine – so auch unsere Fitness-Abteilung – bieten inzwischen Live-Online-Trainings an, oft können die als Aufzeichnung exibel an jedem Ort und zu jeder Zeit nochmal abgerufen werden. Selbst Sportgerätehersteller springen auf den Zug auf und verkaufen den Hometrainer samt Online-Training und Community.
Angebotsdschungel von gratis bis vierstellig: Wer bietet was? Um für sich zu entscheiden, welches Angebot zu einem passt, muss man sich ein Trainingsziel überlegen. Warum mache ich das überhaupt? Und was bin ich bereit, zu investieren?
Denn vom Kletter-Pro bis zum Freizeit-Bergsportler sind gerade (fast) alle gleich betro en. Während aber so manch rüstiger Rentner eigentlich nur gelegentlich „etwas Gymnastik für den Rücken“ machen möchte, sind andere daran interessiert, t zu bleiben und direkt nach der Ö nung gleich durchzustarten. Und wieder andere nutzen die Gelegenheit, den Fokus auf das sonst strä ich vernachlässigte Stabilisationstraining zu legen und mit etwas mehr funktionellem Krafttraining die Grundlage für die ho entlich bald wieder ausgeübten Lieblingssportarten zu festigen. Eine gute App fragt die Bedürfnisse des Trainierenden am Anfang ab, genauso wie seinen aktuellen Leistungsstand. Kostenlose MinimalTrainingsprogramme wie „Sixpack in 30 Tagen“ oder „Splits in 2 weeks“, die sich in den App-Stores zu Hauf nden, sind nur für diejenigen Trainierenden zu empfehlen, welche genau wissen, was sie tun und die App zur Ergänzung eines Trainingsplans nutzen wollen. Leider enthalten die meisten (selbst höherwertigen) Apps keine wirklich neuen Übungen. Den Sinn, den Trainierenden zu motivieren und ihm neue Inhalte leicht nachvollziehbar zu vermitteln, verfehlen diese Apps oft.
Wer also Motivation und zielgerichtete Trainingsinhalte sucht, greift lieber zurück auf ausgefeiltere Apps, wie beispielsweise Gettoworkout, Freeletics, Asana Rebel oder Kernwerk. Viele Apps verfügen über einen kostenlosen Bereich, der wahlweise ein reduziertes, aber funktionsfähiges Programm anbietet oder auch nur ein oder zwei kleine Testtrainings. Ich habe drei der kostenp ichtigen Apps aus verschiedenen Bereichen getestet (siehe unter: www.dav-augsburg.de/ tness)
Fazit • Eine brauchbare App fragt zu Beginn der Nutzung Trainingsziel und Leistungsstand ab. • Die Übungen sollten leicht verständlich sein, gut dargestellt und erklärt
werden sowie nicht komplett neu für euch sein. • Zu jedem Workout sollte ein Aufwärmtraining und idealerweise – vor allem bei intensiven Krafteinheiten – auch ein Abwärmen oder Stretching verfügbar sein. • Die Trainingsintensität sollte dem
Leistungsstand angepasst sein und sich gegebenenfalls steigern. • Intuitive Bedienung und Integration, transparentes Kostenkonzept sowie
Kundenservice und vor allem Motivation für langfristigen Erfolg sollten gegeben sein.
Auch wer eine App gefunden hat, die gut zu ihm und seinen Trainingsroutinen passt, sollte nach dem Lockdown die Angebote bei Vereinen und Sportgruppen nutzen. Denn die Unterstützung durch einen professionellen Trainer, der auf eure Ausführung achtet oder auf kleine Probleme eingeht, euch ein abwechslungsreiches und professionelles Training persönlich oder in der Gruppe bietet, kann keine App ersetzen! Nutzt also gerne außerdem die Online-Angebote der Vereine, zum Beispiel Dienstag- und Donnerstagabend mit dem DAV Augsburg. Und sobald es wieder möglich ist, sind wir mit dem gesamten Trainerteam wieder für euch vor Ort an der frischen Luft oder in der Halle und freuen uns aufs gemeinsame Training!
Online-Training mit der Fitnessabteilung, jeden Dienstag und Donnerstag um 19 Uhr, Anmeldung unter tness@dav-augsburg.de. Foto: Bernhard Giggenbach