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Vorwort
Liebe Leser*innen,
nach dem Erscheinen des letzten alpenblick gab es kritische Rückmeldungen zu unserem Titelthema „Der Berg als Kulisse“, unter anderem von meinem Vorgänger im Amt Ulrich Kühnl. Uns ist im Nachgang klar geworden, dass wir die drei Artikel dazu mit ein paar begleitenden Sätzen im Vorwort hätten einordnen müssen. Leider ist es so, dass man nach wiederholtem Lesen der Artikel irgendwann die Distanz verliert und meint, auch anderen wäre die Absicht völlig klar.
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Wir haben das Thema „Fototourismus in den sozialen Medien“ aufgegri en, da diese Art von „Bergerlebnis” zunehmend problematisch ist. Berichte in verschiedenen Medien im letzten Jahr haben das immer wieder thematisiert. Einerseits wird unsere Natur, die gerade uns im Alpenverein wichtig ist, durch diese Art von Tourismus in Mitleidenschaft gezogen, andererseits müssen wir uns damit ab nden, dass wir die Berge nicht für uns gepachtet haben. Zuletzt sollten wir auch wissen, dass alle, die vom Tourismus in den Alpen leben, nochmal eine andere Sicht auf den Besucherstrom haben. Die drei Artikel sollten diese Bandbreite kritisch aufzeigen.
Uns im DAV ist der Naturschutz ein Anliegen, daher thematisieren wir problematische Verhaltensweisen. Der Alpenverein distanziert sich wohltuend von kommerziellen Absichten – Lifestyle und Moden sind immer vor dem Hintergrund unserer Werte zu sehen. Wir schreiben aber auch nicht nur über eine heile Welt, die es so in vielen Bereichen nicht mehr gibt. Selbst wenn wir es mit einer Kommentierung hätten besser machen können, so nden wir die jetzt entstandene Diskussion über die Artikel gut und wichtig. Im Titelthema in diesem Heft, in dem es um das Weitwandern geht, sind die Berge keine bloße Kulisse. Das wochenlange sich Einlassen auf eine wenig bekannte Bergregion ist bewusst gelebter Kontrapunkt in einer schnelllebigen Zeit. Die Berge werden Schritt für Schritt zur vertrauten Heimat.
Ein ganz anderer Mittelpunkt im Sektionsleben ist in den nächsten Wochen unsere Mitgliederversammlung. Beim Verfassen meines Artikels für das Februarheft ließ ich es noch o en, wie die Versammlung statt nden wird. Angesichts des aktuellen Corona-Geschehens haben wir uns inzwischen entschlossen, heuer eine rein digitale Mitgliederversammlung abzuhalten.
Das Prinzip „Verschieben und auf Besserung ho en“ hat uns letztes Jahr nicht geholfen, 2020 hatten wir nach vier vergeblichen Anläufen kapitulieren müssen. Daher laden wir Sie ein, an der Mitgliederversammlung 2021 am 21. April zuhause am PC teilzunehmen. Im letzten Jahr haben viele von uns in Arbeit, Freizeit oder Ehrenamt Videokonferenzen kennengelernt und sind damit vertraut geworden. Virtuelle Tre en sind natürlich nicht so gut wie per sönliche, aber zehnmal besser als gar keine.
Informationsveranstaltungen vom DAV-Bundesverband, Teilnahmen an diversen Seminaren und eine intensive Vorbereitung geben uns die Ho nung, dass wir auf digitalem Weg ebenfalls zu guten Berichten und Beschlüssen kommen werden. Von anderen Sektionen wissen wir, dass die Teilnahme sogar deutlich reger war als bei den sonst üblichen Präsenzveranstaltungen. Sie sind jedenfalls sehr herzlich eingeladen.
Auf Seite 11–14 im Heft nden Sie die o zielle Einladung mit Tagesordnung und den Kurzbericht des Vorstands. Damit Sie sich mit dem Ablauf der Mitgliederversammlung vertraut machen können, steht dort für Sie eine Beschreibung zur Einwahl am PC, wie Sie sich registrieren, wie Sie sich zu Wort melden können und wie die notwendigen Abstimmungen ablaufen werden.
Zudem werden wir Anfang April eine Test-Veranstaltung anbieten. Die Geschäftsstelle ist in der Zeit bis zur Versammlung für Fragen erreichbar. Über eine spezielle Telefon-Hotline können Sie sich sogar während der Mitgliederversammlung an uns wenden. Ich baue fest auf den Gemeinsinn in unserem Verein, um dieses Novum erfolgreich und wenn nötig auch mit freundlicher Geduld zu meistern.
Die Mitgliederversammlung ist wichtig, sollte aber nicht das Highlight des Jahres sein. Als Alpenverein haben wir uns dem Draußensein verschrieben. Ich ho e sehr, dass wir mit dem Beginn der warmen Jahreszeit wieder viele schöne Bergerlebnisse haben, Erinnerungsfotos von tollen Landschaften, einzigartiger Natur in Gemeinschaft mit Freund*innen schießen werden – und vor allem dieses ganz besondere Lebensgefühl in den Bergen p egen können.