DasROCKT! Magazin 5/2012

Page 1

ROCKT! Jetzt kostenlos abonnieren: www.dasrockt-magazin.de

Ausgabe 5/2012

DAS

g ! tun LOS h Ac EN ST KO

Das Magazin für Deutschrock, Punk,Rock‘n Roll,Ska & Streetcore

Feinde Deiner Feinde

Frei.Wild ...und noch viel weiter!

Stomper 98

Außerdem Wilde Jungs Matt „Gonzo“ Röhr 5 Jahre AgF Pöbel & Gesocks uvm... CD Reviews | Das Rockt! 1/2011

Seite 1

Werde jetzt DasROCKT!-Fan auf Facebook: www.facebook.com/dasrocktmagazin


CD Reviews

Seite 2

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012


Los geht‘s DAS

ROCKT! Inhalt

Los geht‘s

S. 3

Frei.Wild

S. 4

CD Reviews

S. 8

Frei.Wild Betontod Die Traktor Letzte Instanz Stomper 98 Biertras Skunk Anansie Wilder Hagen Bonkers Prision Mind Spitfire

Interview: Gonzo

S. 16

Interview: Wilde Jungs

S. 18

Interview: 5 Jahre AgF

S. 20

Interview: Pöbel & Gesocks S. 22 AGF-Radiocharts

S. 23

Interview: Die Traktor

S. 24

Interview: 9mm

S. 26

Interview: Stomper 98

S. 28

Newcomer: Daniel Klotz

S. 32

Interview: Krawallbrüder

S. 34

Interview: Die Bonkers

S. 36

Interview: El Bosso

S. 38

Tourdates

S. 42

Festivalberichte

S. 50

Ehrlich & Laut // Spirit from the streets // Serengeti Festival //

Vorankündigungen

S. 58

Tenacious D // Deutschrock Monster Festival // 5 Jahre AGF // Feuer & Eis Festival

Das ROCKT! Ticketshop

S. 60

Das ROCKT! Girl

S. 62

Verlosung

S. 63

Impressum

S. 63

Die nächste Ausgabe von DAS ROCKT! erscheint im November 2012

Die letzten Strahlen genießen So, der Sommer liegt nun hinter uns, die Festivalsaison liegt allen in den Knochen und während Spekulatiusplätzchen und Dominosteine ungläubige Blicke erhaschen, haben wir uns wieder mächtig ins Zeug gelegt für euch! Soll heißen: kurz vor Ende des Redaktionsschlusses haben wir das Heft um 16 Seiten erweitert um euch noch mehr Material zu liefern. Auch wenn uns viel nachgesagt wird, doch nun ist es endlich passiert: Das erste Mal in unserer Geschichte des Magazins haben wir ein Interview mit Frei.Wild abgedruckt. Philipp stand uns Rede und Antwort zu teilweise bissigen Fragen über kritische Stimmen, aber auch über das neue Album und der bevorstehenden Arenentour. Sebi, seines Zeichen Sänger der Band Stomper 98, hat sich ebenfalls redefreudig präsentiert als wir mit ihm die neue Scheibe “...bis hierher!” besprochen haben! Somit haben wir auch mal wieder an unsere Skins gedacht, in der Leserschaft! h0m3r traf auf dem KROA ex-Onkelz-Gitarrist Matthias “Gonzo” Röhr, welcher ebenfalls mal kurzerhand für ein Gespräch herhalten musste. Und als hätte unser Redakteur nicht genug zu tun, besprach er mit Tyson noch die Zukunftspläne seiner Wilden Jungs!

Diese bringen demnächst ebenfalls eine neue Scheibe und da ließen wir es uns nicht nehmen vorab ein paar Fragen zu stellen. Ansonsten wird das Heft wie immer abgerundet mit dem DasRockt! Girl, Newcomer des Monats, CDKritiken, Vorabberichten von Festivals/Konzerten und natürlich Nachberichten. 64 Seiten DasRockt! Wir können mal wieder ein bisschen stolz auf uns sein! Viel Spaß euch beim Lesen! Gehabt euch wohl Sandro “Tiz” Mehlberg

Susi hat sich derweilen mit den Bands Pöbel & Gesocks, Die Traktor und El Bosso getroffen, die sich auch brav ihrer Fragen stellten. Die Krawallbrüder ließen ihre erste Tourphase Revue passieren und sprachen über die bevorstehende “zweite Rutsche”, Die Bonkers aus Rostock fachsimpelten über Musik und gaben ein paar überraschende Statements ab, die viele Kritiker sicherlich interessieren werden! Da das AGF-Radio zum fünfjährigen Bestehen feiert, hauten wir Chef der Bande, Sascha, ebenfalls ein paar Fragen um die Ohren! Last but not least arangierten wir noch ein Interview mit Rock Rotten von 9mm. Los geht‘s | Das Rockt! 5/2012

Seite 3


Frei.Wild

Keine Band polarisiert mehr, keine Band ist zurzeit erfolgreicher und jede Band träumt vom Erfolg den sie zurzeit haben: Frei.Wild. Oft haben wir über sie berichtet, uns mit dem Frei.Wild Supportes Club unterhalten und nun endlich haben wir mit Philipp, dem Sänger der Band, über Dies und Das quatschen können. DasROCKT: Viel Feind, viel Ehr! Das sagt Euch sicherlich etwas. Hat der Album und Tourtitel „Feinde Deiner Feinde“ etwas damit zu tun? Wie viele Freunde habt ihr? Philipp: Nun, gute Frage, wir sortieren aus und leben auch weiter unsere Texte. Freunde bleiben, Feinde gehen:). Es ist in der Tat so, dass ab einer gewissen Größe die Luft dünner und dünner wird. Ich kann das irgendwo schon auch nachvollziehen, dass sich bei manchen Kollegen irgendwie Frust oder Unverständnis auftut, trotz aller Proben, Versuche und Fleiß ihren Karre nicht wirklich ins Rollen zu bringen - das sollte ja aber wohl nicht unsere Schuld sein, oder?

Seite 4

Frei.Wild | Das Rockt! 5/2012

Der Songtext des Songs „Ich schrei nach Freiheit“ aus dem neuen Album „Feinde deiner Feinde“ bringt´s da schon sehr zielgenau auf den Punkt. Es waren in der Tat so einige Menschen in den letzten Jahren, die das Teils zu sinken


Frei.Wild verurteilte Schiff hastig verlassen haben um den sicheren, nicht dem Untergang geweihten Hafen aufsuchten. Klarerweise ist es in den Augen der Band, der Crew und auch der Fans ein nicht leicht zu verzeihendes Verhalten. Dennoch, es sind vor allem Menschen der ersten Stunde, Familienmitglieder, Leute die Loyalität an den Tag legen und frei von wirren Geistern oder gar Scheinheiligkeit sind, die für uns den Titel wahre Freunde verdienen. Die alten hatten schon Recht, wenn sie sagten: Freunde erkennt man erst in der Not und auf den Rest kann man scheißen. DasROCKT: Die „Zeit“ hat ja einen allgemein sehr umstrittenen Artikel über euch verfasst. Eure Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Hat es euch geschadet oder war es eher gut für euch? Philipp: Natürlich hat der Artikel geschadet. Es ist die schlechteste Form von Journalismus überhaupt, der diesen Artikel zu dem machte, was er aussagen wollte. Verdrehen, vertauschen, vertuschen, lügen, übertreiben und hetzen. Dass diese Form in Zeiten der Sehnsucht nach Wahrheit und vor allem Unvoreingenommenheit überhaupt veröffentlicht wurde, zeugt von der Tiefe des klaffenden MedienSommerlochs und der Macht der Schreiber, alles zu schreiben, nur um die Quoten zu erfüllen. Dass die Band sogar auf dazu vorher verfasste Statements nicht die Chance bekommen hat, hier überhaupt zu antworten, zeugt von der Intention des Journalisten. Diese stand von vorne herein fest. Lustig allerdings war, dass der Journalist sich die Konsequenz etwas anders vorgestellt hat. Ich glaub echt, der hat sich von der Chefetage eine ziemliche Rüge eingefahren. Seitdem kam diesbezüglich gar nichts mehr. Danke jedem Einzelnen, der in dieses beschissene Forum seinen Unmut über den Artikel kundtat. Speziell auch die ganzen Leser die Frei.Wild bis dato noch gar nicht kannten, aber die Art und Weise des effekthaschenden Journalismus sofort enttarnt haben. Jeder der sich auch nur ein wenig ernsthaft mit Frei.Wild beschäftigt hat, wird sich fragen, wie solch ein

Artikel bei der als seriös geltenden „Zeit“ abgedruckt werden konnte. Schrecklich, dass das bei einem so sensiblen Thema möglich ist. DasROCKT: Abgesehen von einigen effekthaschenden Journalisten, kann man ganz klar erkennen, dass die Stimmung draußen gegenüber Frei.Wild zu kippen beginnt. Zum Positiven. Viele große Firmen die extrem auf „political correctness“ achten fördern die Band mittlerweile geradezu. Apple/ITunes, die Metro Gruppe und u.a. EMP, die euch auch mal aus dem Sortiment genommen haben. Wie kommt der Sinneswandel zustande? Philipp: Jawohl sie kippt und das zurecht. Ein Konzern - und davon kann man bei EMP wahrlich sprechen - darf, soll und kann es sich natürlich nicht leisten, Bands zu vertreiben, die solchen Vorwürfe, wie es sie, von einigen intriganten Mitstreitern initiiert, gegen uns gab. Dass es sich dabei aber lediglich um Vorwürfe, haltlos und völlig aus der Luft gegriffenen zugleich und schlichtweg absichtlich gesponnene Faktendreher handelte, haben die Leute von EMP schnell kapiert und uns folge dessen natürlich wieder sofort in ihr Programm aufgenommen. Ihr seht also, es gibt sie zum Glück dennoch: Menschen, die sich ihr eigenes Bild machen und nicht alles unterschreiben, was ihnen vorgelegt wird, auch wenn der andere Weg einfacher wäre. Sich im Leben auf Getratsche, Behauptungen und Unterstellungen zu verlassen, kann schnell Richtung Holzweg führen. Dinge allerdings zu hinterfragen und vor allem nicht alles und jedem zu glauben, kann der Wahrheitsfindung und richtigen Einschätzung wahrlich dienlich sein. Da sollten sich andere Menschen mal eine fette Scheibe daran abschneiden. Lügen haben kurze Beine, die sind wie gesagt schnell gebrochen und somit waren wir wieder drinnen. DasROCKT: Mit „Feinde Deiner Feinde“ habt ihr laut Foren vielleicht das beste Video der Deutschpunk/ Rock Szene überhaupt gemacht. Sehr künstlerisch,

animiert und vom Style trotzdem typisch Frei.Wild. Rotzig und mit Botschaft. Wie kam es dazu? Philipp: Nun, ganz im Ernst, da musst du 3HE fragen, wir hatten bei diesem Video nur zum Teil die Finger mit im Spiel. Auch Fichte unser Grafiker hat viel dazu beigetragen, dass das Video so geworden ist, sehr kreativ, sehr eigen. Ich glaube aber auch, dass sich die werten Herren echt etwas in der Zeit verschätzt haben, denn das ganze Teil ist schon megaaufwändig. Aber es ist jetzt zur vollsten Zufriedenheit in der Tat das bisher geilste Frei. Wild-Video geworden, obwohl der Clip zu „Mach dich auf“ auch einen echten Meilenstein in Frei. Wilds Video-Ländereinen darstellt. Lustig in Bezug auf „Feinde deiner Feinde“ waren klarerweise auch die Vergleiche zu einem gewissen „Sammy Deluxe“ Video. Aber ganz ehrlich, wir kannten weder das Video, geschweige denn die Musik des besagten Künstlers. Aber es gibt auch Leute, die Ähnlichkeiten mit einem Green Day oder gar Onkelzvideo sahen und andere Wiederum mit sonst was. Sowas hast du aber echt immer. Ganz im Ernst, das Rad wirst du nicht neu erfunden, da wird es immer was geben, was irgendwie so aussieht oder irgendwie so ähnlich klingt. Schön wär´s aber, mal wirklich der Pionier, der Erfinder, der absolute Vorreiter zu sein. Aber da gibt es die Menschheit einfach schon zu lange. DasROCKT: Zum Album selbst: Welche Neuerungen finden sich auf Feinde deiner Feinde? Philipp: Naja, Neuerungen gibt es bekanntlich immer. Allein schon mal sind´s ja schon alles neue Songs:). Diese werden jeweils von den Aussagen und vom Klang her auch zu den Neuigkeiten beitragen, ach ja und neu ist auch das Cover:). Nein im Ernst: Neu wird sein, dass es wieder einen weiteren ganz großen Schritt nach vorne geht, ohne die Wurzeln Frei.Wilds zu verlassen. Stellt euch das mal physisch vor. Allein das ist schon eine Sensation:)

Frei.Wild | Das Rockt! 5/2012

Seite 5


Frei. Wild DasROCKT: Man hörte über die Jahre hinweg heraus, dass ihr experimenteller werdet. Ist dies der Freiheit geschuldet, machen zu können was man will oder die logische Weiterentwicklung von 4 Musikern? Philipp: Nun, dass Frei.Wild aus einem Jazz Club New Orleans entstammt, dem 4 Akkords-Basic Club, dürfte jeder hier wissen. Da war es natürlich schon klar, dass wir uns auf jedem Album austoben und die Möglichkeiten an den Instrumenten bis zum letzten Tönnchen ausschöpfen:). Experimentelle würde ich jetzt so nicht sagen, aber ihr habt Recht, auch wir öffneten unbekannte Türen und haben uns nach und nach mit anderen Musikrichtungen gepaart. Das ist die logische Konsequenz. Keine Band dieser Welt wird versuchen, keine Veränderungen in der Produktion, der Songstruktur, ja der ganzen Musik selbst zuzulassen. Es sei denn, sie kann es nicht, oder steht kurz vor der Auflösung. Soll‘s ja auch geben... DasROCKT: Euer Privatleben versucht ihr meines Erachtens weitestgehend aus den Medien rauszuhalten. Über so manches aus dem privaten Umfeld wurde dennoch hier und da berichtet. Ein Ärgernis oder hält sich das in Grenzen? Philipp: Klar ist es stellenweise ein Ärgernis und klar kann man dagegen nur schwer entgegentreten. Die Welt ist seit dem „www“ ein Dorf. Du kannst letztlich aufpassen wie viel du möchtest, um deine privaten Geschichten außen vor zu lassen, dass dies dann aber zu 100% gelingt, ist eine andere Sache. Wie gesagt, Band ist Band und Familie ist Familie. Wir wünschen uns auch, dass das jeder respektiert. DasROCKT: Die Tour steht nun auch bevor und steht schon seit geraumer Zeit kurz vor „Ausverkauf“. Anderen namhafte Künstler sagen ihre groß angekündigten Touren vorzeitig ab! Wie fühlt ihr euch dabei und was erwartet uns auf der großen FDF- Arena Bühne? Philipp: Zu allererst kümmert es

Seite 6

Frei.Wild | Das Rockt! 5/2012

uns einen feuchten Furz, was andere machen. Wir haben genug Baustellen auf unserer eigenen Tour abzuarbeiten, als dass wir uns diesen Schuh auch noch anziehen müssten. Wir haben das große Glück, dass wir uns über die Ticketverkäufe wahrlich nicht beschweren können. Auch das große Wagnis hier und dieses Mal Fehlentscheidungen in der Hallenwahl eingehen zu können, hat sich nicht bewahrheitet. Mal ehrlich, diese Arenen machen uns schon echt manchmal Angst. Nicht zu versagen, aber der Blick von der Bühne lässt dir deine Beine da schon echt manchmal erzittern. Aber was soll´s, wir werden alles geben und eine 1A Frei.Wild Rock`n`Roll Show zocken. Mit einigen Highlight inklusive. Dazu möchten wir euch aber auch nicht alles jetzt schon verraten. Geil, groß und unvergesslich wird es allemal, das sei hier an dieser Stelle schon mal versprochen. DasROCKT: Zwei der 3 neusten R&K-Signings sind nun auf der Tour dabei. Mit Spitfire eine Newcomerband, mit Gonzo eine Legende. Wieso ausgerechnet sind diese Jungs mit on tour? Philipp: Nun gut, das liegt auf der Hand. Zu Gonzo brauch man ja nicht viel sagen. Hey ein früherer Onkel mit auf der Frei.Wild Tour, das ist ja wohl ne Ansage, oder? Spitfire hingegen hat sich sowohl menschlich als auch musikalisch direkt in unsere Herzen gespielt. Jung, talentiert und mit saustarken Songs im Gepäck liegt es natürlich auf der Hand, dass man eigene Labelbands unterstützt. Das haben wir bisher immer so gehandhabt und war auch bis auf eine, zwei nicht Labelvorbands nie ein Griff ins Klo. Es wird funktionieren und das zu 100%. DasROCKT: Wie viel Mitspracherecht habt ihr selber noch in allem was um euch rum passiert? Seien es Shirtmotive, Konzerte oder Veröffentlichungen? Philipp: Natürlich das Ganze. Stünden wir darauf von oben oder der Seite dirigiert zu werden, hätten wir die Angebote der Majorlabels die letzten Jahre bestimmt ange-

nommen. Wir haben uns bereits 2009 sämtliche Rechte an unseren Alben, Bildern und Videobänder gesichert um hier Herr unserer selbst zu werden, bzw. zu bleiben. Da liegt es natürlich auf der Hand, dass wir die Entscheidungen selbst tragen, uns aber gerne von vertrauten Menschen beraten lassen. So wie es sein soll halt. DasROCKT: Könnt ihr schon verraten wo ihr im kommenden Sommer unterwegs seid? Philipp: Nein, leider gar nicht. Wir lassen jetzt mal die Tour rumgehen, dann wird sich zeigen wo die Reise hingeht. Aber es ist was Großes geplant, also seid gespannt. DasROCKT: Welche Platten hört ihr derzeit privat? Philipp: Ganz ehrlich? Ohne jetzt die Rookies-Bands in den Himmel zu hieven. Es sind derzeit tatsächlich Unantastbar, Serum 114, und Co. die wir uns so reinziehen. Dass Gonzo mit seinem neuen Werk und auch Spitfire mit ihrem Soundkleid den Bandvan zieren, ist irgendwie selbstverständlich, Die Alben sind frisch und man erlebt ständig neue Details, die einem erst jetzt von Mal zu Mal auffallen. Geile Bands eben:) DasROCKT: Und welcher Kinofilm hat euch zuletzt am meisten begeistert? Philipp: Ohne Zweifel, es war auf der Fahrt nach Karlsruhe neulich: „Ziemlich beste Freunde“ heißt der Streifen. Irgendwie saukomisch, positiv, emotional und enorm unterhaltsam. DasROCKT: Gibt es eine Stadt auf die ihr euch auf der kommenden Tour am meisten freut? Philipp: Dieses Mal sind es eigentlich alle Städte über die wir fachsimpeln. Bei so mancher Halle die man kennt, weiß man natürlich schon jetzt, wie man sie abfackeln (Achtung: in Bezug auf die Stimmung „lach“) kann, bei anderen wiederum ist es die pure Neugier, die das Herz nach oben schlagen lässt. Hamburg und Chemnitz, das sind derzeit so die „Herzschlagerhöher“


Frei.Wild DasROCKT: Mit den Tourneen von den Hosen und dem Weidner überschneiden sich gleich zwei große Acts mit eurer Tour. Sind das die Namen mit denen sich Frei.Wild mittlerweile messen will, muss und oder kann? Philipp: Nun, ich denke die Acts kann man nicht im Entferntesten miteinander vergleichen. Zudem ist es tatsächlich überall ein anderes Publikum. Das Gute dabei ist tatsächlich, dass wir schon sehr früh in den VVK gingen, was uns einen enormen Vorteil verschafft hat. Es ist in der Tat so, dass wir uns bewusst sind, dass im Herbst gleich mehrere, ja fast alle Bands auf Tour ziehen. Bei völlig anderen Genres ist es ja vollkommen egal, bei den Hosen oder Weidner hat man natürlich schon eine gewisse Schnittmenge an Fans, die sich für den jeweiligen Act entscheiden werden/ müssen. Aber es ist egal, die Sterne stehen enorm gut für uns und wir wünschen allen anderen einen ebenso starken VVK wie es bei uns der Fall ist. Die Tour der Hosen war ja binnen einer Nacht ausverkauft, deren Tour ist ja zu 100% schon seit Langem in trockenen Tüchern. Gut haben sie es, so easy ging das bei uns leider noch nicht. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Wir jedenfalls schauen der Geschichte echt feurig entgegen und sind echt super zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Einige Dinger sind jetzt schon komplett dicht, andere kurz davor und das bei über 100.000 Menschen. Ganz ehrlich, das hätten wir uns so echt nie träumen lassen DasROCKT: Ich mein mich zu erinnern, dass du mal sagtest, dass du gerne was mit Sido machen würdest mal. Hat sich das geändert mittlerweile? Philipp: Ach es gibt so viele Künstler mit denen wir gerne was machen würden. Vor allem aus anderen Musikrichtungen würde das Ganze schon sehr speziell und außergewöhnlich sein. Ob das heute Sido ist oder vielleicht auch jemand aus dem Schlagerbereich, das Schöne an solchen Geschichten ist, dass man Gewissheit hat, seine Band, seine Stimme aus völlig

anderen Nuance zu hören. Das ist glaube ich diese Chemie, die mich so fasziniert. DasROCKT: Was würdet ihr einer jungen aufstrebenden Band heute mit auf dem Weg geben, wo es euch ja schon mehr als eine Dekade gibt. Philipp: Eigentlich sind da schon sehr viele Beispiele, oder Ratschläge, die man jedem ans Herz legen könnte. Aber mal ehrlich, es gilt erst mal den Blick ins Innere eines jeden selbst zu wagen. Sprich, die Band muss sich mal erst bewusst werden, was sie will, was sie bereit ist zu opfern oder aufs Spiel zu setzen. Es bringt nichts, irgendetwas nach Plan, nach Klischee, oder gar nach Muster zu bewerkstelligen, wenn der ein oder andere das nicht mittragen möchte. Am besten ist es immer, das selbst herauszufinden und dann das zu tun, was Spaß macht. Einen Tipp möchte ich dennoch jedem ans Herz legen: Ihr solltet das sagen, was ihr auch denkt, dann seid ihr mit eurem Gewissen auch immer im Reinen. Das nämlich ist die einzig wahre und stärkste Stütze überhaupt. die dich unter Dauerfeuer davor bewahrt, unterzugehen. Und merkt euch noch was, je größer ihr werdet, umso mehr davon werden ihr abkriegen. Auch wenn man uns vieles vorwirft und man es anders erwarten könnte. Wir stehen mit unserem Gewissen zu 100% im Einklang und können deswegen über viele Angriffe getrost lachen. Also, das zu sagen, was man denkt, dahinterzustehen und ohne Rücksicht auf Verluste das zu machen, was einem das Herz sagt und nicht die Wichser von nebenan, macht euch zu dem, was ihr wirklich seid. DasROCKT: Kannst Du schon ein wenig was über die geplante Unplugged-Show verraten? Philipp: Bis auf den Termin selbst, der ja bekannterlicherweise im 2. Halbjahr 2012 stattfinden wird, kann ich das gern tun. Seit ca. 2,5 Jahren sind wir immer und immer

wieder in der Vorproduktion unseres Unplugged-Albums, oder eigentlich den Songs an sich. Ob es ein Album geben wird und wann das sein könnte, weiß man ebenfalls nicht genau. Geplant jedenfalls ist ein echtes Mammutprojekt mit, keine Ahnung 30-40 Leuten auf der Bühne. Orchester und das komplette drumherum sollen einfach einen Bombastabend gewährleisten. Es kann auch sein, dass wir diesen Abend inklusive der Stimmen der Fans als Studioalbum bringen. Studioalbum? Ja, stellt euch vor, die an diesem Abend gespielten Songs werden hinterher nochmal studiomässig aufgenommen und die eingefangenen Athmosignale der Fans dem Ganzen beigemischt. So ungefähr könnte das aussehen. Wir rechnen aber echt mit der größten Deutschrockgeschichte, die man sich vorstellen kann und das im gepflegten Ambiente. Aber auch die Halle dafür steht bisher in den Sternen. Fakt bleibt, jeder der sich eine der FDF Feinde deiner Feinde Flightcases Edition geschnappt hat, wird es nicht bereuen. Dass der Aufwand dafür riesig ist, kann sich glaube ich jeder vorstellen. Dass das Ticket weit über dem normalen Ticketpreis liegen könnte, ist auch denkbar. Aber wir werden alles versuchen, um dem irgendwie entgegenzuwirken. DasROCKT: Vielen lieben Dank für das erste Interview das wir je mit euch als Band führen durften! Philipp: Vielen lieben Dank für das Zigste Interview das wir mit euch als Magazin führen durften. Und bitte sag nicht immer „führen“. :) Danke für die Aufmerksamkeit. Wir sehen uns im November.

Frei.Wild | Das Rockt! 5/2012

Seite 7


CD Reviews

CD Reviews

Katja

Susi

Jasmine

Lavinia

Torsten

Markus

Steffi

Frei.Wild - Feinde Deiner Feinde

5

6

4

4

4

6

5

6

5

5,0

2

Skunk Anansie - Black Traffic

3

3

5

3

5

4

4

4

4

3,9

3

Stomper98 - ...bis hierher!

4

5

3

4

4

3

5

4

3

3,9

4

Betontod - Entschuldigung für Nichts

3

3

3

5

4

3

4

5

3

3,7

5

Bonkers - Northcoast Excess

5

5

2

4

3

4

3

3

3

3,6

6

Biertras - Herzblut

4

4

3

3

4

3

3

4

3

3,4

7

Piratenpapst - Plankenpogo 2

3

4

3

4

3

5

3

4

2

3,4

8

Letzte Instanz - Ewig

3

2

3

4

3

4

3

4

2

3,1

9

Wilder Hagen - Kämpf dich frei

3

3

2

3

2

3

3

5

2

2,9

10

Bad Poetry Band - The One Way Romance

3

3

3

3

3

3

2

3

3

2,9

11

Prison Mind - Crown ot Thorns

3

3

4

3

3

2

2

3

3

2,9

12

Die Traktor - Helden

3

3

2

4

2

2

3

3

2

2,7

13

E.I.N.S. - Deutscher Rock'n'Roll

2

2

2

2

1

3

2

2

2

2,0

Seite 8

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Ø

Tiz

1

Platz

Band / Album

h0m3r

Da ihr nicht nur sehen sollt, was ein Einzelner über die Platten so denkt, haben wir uns entschlossen zumindest in Zahlen auszudrücken, was die gesamte Redaktion über die Alben denkt. Wir finden diese Art fairer den Bands gegenüber und wollen euch somit auch nicht die Meinung eines Einzelnen aufzwingen.


CD Reviews

Frei.Wild

Betontod

Die Traktor

Nach ziemlich genau zwei Jahren bringen die vier Südtiroler ihr nächstes Album raus. Bereits im Voraus veröffentlichten Frei.Wild die Singles “Feinde der Feinde” und “Mach dich auf”, die sich wie erwartet in den Charts erfolgreicher denn je behaupten konnten. In der 16 Titel umfassenden Version, welche wir hören durften, wird bereits in den ersten Songs klar, dass Frei.Wild ihren Stil von der letzten Platte “Gegengift” eher evolutioniert, als revolutioniert hat, was somit jedem gefällt, der auch Spaß an den alten Sachen hatte. Neben diversen richtig fetzigen, rockigen Songs, gibt es auch die einen oder anderen ruhigeren Songs, welche sich textlich in die gewohnte Richtung aber auch völlig ungewohnte Richtung bewegen, ohne dabei monoton oder gar uninspiriert zu wirken. Hinzu haben es Philipp und Co. mal wieder geschafft, die Songs mit einem absoluten Mitsingcharakter zu verfassen, dabei aber nicht mal annähernd die Ernsthaftigkeit der Texte zu verlieren, was die Lust auf die bevorstehende Arena-Tour sicher zusätzlich steigern kann. Alles in Allem bietet “Feinde deiner Feinde” alles was dem Frei.Wild-Fan und auch darüberhinaus gefällt. Die immer wieder vorgeworfene Verweichlichung in Richtung Kommerzpop ist nicht erkennbar, weder textlich, noch musikalisch! Größte Überraschung ist die deutliche Steigerung der Produktion. Philipp verstand man noch nie so gut, Frei.Wild klangen noch nie besser! Zu Recht steht die Band da, wo sie hingehört: Ganz vorne! (h0m3r/tiz)

Man sollte meinen, dass man über ein Punkrockalbum, dass auf Platz 10 der Charts einstieg, nicht mehr viel sagen muss. Jedoch sieht das hier in diesem Fall ein wenig anders aus. Der Sound, den Vincent Sorg hier zauberte, ist ein wahrer Ohrenschmaus! Hier klingt einfach alles auf den Punkt. Steigt der musikalische Anspruch, so steigt auch der Anspruch am Klangbild. Ganz klar. Ob dies nur immer so von Vorteil ist, sei dahingestellt. Es fehlt hier und dort mal das “Eckige”, etwas Rohes, was Betontod die Attitüde auf CD verleiht, die sie stets auf ihren Konzerten ausleben und in ihren Texten predigen.

Die Punkrocker aus dem Frankfurter Raum bringen nach etlichen EP´s und ihrem Album „Debut“ aus dem Jahr 2008 endlich neues Futter für den CD Player. Das zweite Werk heißt „Helden“ und es geht hier nicht etwa um irgendwelche Superstars heutiger und vergangen Zeiten, sondern um jeden einzelnen Menschen, der mit seinem Wirken im Alltag seinen Einsatz zeigt. Nach einem gesprochenen Intro folgt auch schon der Titelsong der Platte. Die Songs sind allesamt sehr harmonisch meist mit flottem Tempo. Die Stimme von Sänger Arne hat in allen Facetten eine angenehme Note. Der Song „Frei sein“ prangert die weit verbreitete JA-Sagerei an. Am Ende wird aus dem „Ich“ ein Wir, was den Zuhörer mit ins Boot holt. Privatsphäre ist ein Song, bei dem es sich um das Leben abseits des „Star“-seins dreht. Es macht Laune, diesen Tonträger laut zu hören, weil er einfach knallt und eine gute Aufnahmequalität hat. Das kurz-knackigeAlbum hat was vielen Punkrockscheiben fehlt. Konsequenz in den Texten und in der Musik mit Wut im Bauch und Lösungsansätzen. Schade: Bei Bands, die Alben dieser Qualität veröffentlichen, wundert man sich, warum man so wenig von ihnen hört. An alle Fans deutschsprachigen Punkrock: Hier gibt es die Möglichkeit, Euer CD Regal mit einem guten Werk zu ergänzen. (susi)

Feinde Deiner Feinde

Helden

Entschuldigung für Nichts

Zeigt nun der Charteinstieg dennoch, dass die Band auf dem richtigen Weg sich befindet? Schwer zu sagen. Metallica verkaufte vom “Black Album” die meisten Einheiten, dass beste wurde jedoch vorher geschrieben. Momentan hat man den Eindruck das es bei Betontod ähnlich zugeht. Hoffen wir das das “Schwarze Blut” nicht ihr “Master of Puppets” ist und wir uns bald wieder an Hymnen erfreuen können die nicht aus Stadionmelodien gebaut, sondern aus Wut, Aggression und Rebellion entstanden sind. (tiz) VÖ: 31.08.2012 Better Than Hell / Edel

VÖ: 11.10.2012 M-System

VÖ: 05.10.2012 Rookies & Kings/SPV CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Seite 9


CD Reviews

Letzte Instanz

Stomper 98

Biertras

Mit dem mystischem Intro, einer prähistorischem Art Schlagzeug und mit der Aussage „Jeder schuldige hat eine Zukunkft, jeder Heilige eine Vergangenheit und das wird ewig so sein.“ geht es los. Der Titelsong fängt sehr ruhig an und steigert sich in eine aufrüttelnde Nummer, der eine enorme musikalische Bandbreite zu Teil wird. Die Stimme von Sänger Holly beherrscht einfach alles. “Ausreißer“ sucht man hier vergeblich. Die Band zeigt sich musikalisch sehr experimentierfreudig und kann zahlreiche Stimmungen optimal widerspiegeln. Die Platte ist gefühlsbetont und dennoch sehr rocklastig. Im Song „Blind“ gibt es ein bitterzartes Duett der Stimmen von Holly und der Sängerin von Eisblume. Ein wiederkehrendes Konzept im Refrain der Songs läßt sich finden durch die Streicher und harten Gitarren. Nach ihren Werken „Schuldig“ und „Heilig“ schließen Letzte Instanz ihre Trilogie mit dem Werk „Ewig“ ab. Die Band bietet in einem Atemzug kräftigen Deutschrock, hymnenartige Melodien, feinste Stimmen mit filigranen Füllelementen. Wie bei den meisten Platten sind auch hier 1,2 Songs dabei, die aufgrund ihrer extremen Andersartigkeit die Platte schwer „durchörbar“ machen. Trotzdem ist „Ewig“ ist eine Bereicherung für Deutschrockfans, die Gothicelementen nicht abgeneigt sind. (susi)

Nach einem ruhigvorgetragenen Intro, starten Stomper98 mit dem Song “Kategorie Oi!” gleich voll durch und geben die Route vor, die dem geneigten Zuhörer auf “bis hierher!” bevorsteht. Vom ersten Ton an zuckt der Fuß mit, will man pogen, die Faust in die Luft emporstrecken und die Texte, teilweise klassische Oi!-Themen, teilweise kritisch oder nachdenklich, aus tiefster Kehle gröhlen! Zweifelsohne haben diese Jungs hier ihr bislang bestes Werk abgeliefert, mit der besten Mischung an schnellen/ mid-Tempo Songs und einer ehrlichen (ja gibt kein besseres Wort) Produktion. Genau so HAT Stomper98 zu klingen und das es der Band an Hits nicht mangelt, sollte ohnehin bekannt sein. Aufgrund der durchgängigen Gesangsspuren bekommt diese Platte einen gewissen Livecharackter gar, was wohl an Authentizität nicht mehr zu toppen ist. Die Platte ist allen wärmstens zu empfehlen die sich mit deutschsprachiger Oi! Musik auseinandersetzen wollen, für Kenner, Bootboys, Skins, Punks ist es eh ein klarer Pflichtkauf! Schönes Ding! (tiz)

Album Nummer zwei der Sachsen und man muss schon sagen, dass das was man, von den ersten Tönen an, geboten bekommt, auf ganzer Linie überzeugt. Harte Klänge, rauhe, charismatische Stimme und das alles in einem gutgeschnürrten Soundpaket zusammengesetzt. Optisch wirkt das, im Digi-Packerschienende, Machwerk ebenfalls sehr ansprechend mit Liebe zu kleinen Details. Insgesamt hört sich die Scheibe frisch und rund an, es scheint an nichts zu fehlen. Die kleinen Soli-Parts passen sich harmonisch ins Gesamtgefüge ein. Anfangs bekommt leicht den Eindruck das auf den Ost/WestKonflikt der Generationen zu viel rumgeritten wird, was aber jedoch keine dauerhafte Thematik auf der 52min.-langen Platte ist. Die Biertras beweisen das sie viel Potenzial besitzen und sollten sie die Kraft und Energie, die sie hier versprühen, live ebenfalls derartig umsetzen können, kann sich Sachsen über eine tolle Band freuen, die kräftig einheizen wird. Einzig das Songwriting könnte einen Feinschliff vertragen, jedoch bleibt man so kantiger und roher, was aber keinen Abbruch tut. (tiz)

Ewig

...bis hierher!

VÖ: 12.10.2012 Sunny Bastards/Broken Silence

VÖ: 31.08.2012 Drakkar

Seite 10

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Herzblut

VÖ: 31.08.2012 KB-Records (Cargo Records)


CD Reviews

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Seite 11


CD Reviews

Skunk Anansie

Wilder Hagen

Bonkers

Wer Skunk Anansie kennt, weiß dass Frontfrau Skin spricht (oder viel mehr singt) wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Wie ihre Vorgängeralben, nimmt auch das neue Album u.a. wieder politische Themen wie die Finanzkrise oder die Enttäuschung den Politikern gegenüber durch. Dass auch viele sozialkritische Themen angesprochen werden, daraus macht die Band keinen Hehl. Aber anstatt sich auf ihrem Ruf der Alternativ Rocker der neunziger auszuruhen (wir kennen alle Hedonism), strotz das neue Album nur so vor Energie!

Schon im ersten Song wird von Zeiten erzählt, in denen es dem „Erzähler“ noch gut ging.Und weiter geht es im zweiten Song. Es geht um die schweren Zeiten, die Verlassenheit von Freunden und hier gibt es wenigstens eine Aufmunterung zum weitermachen. Ich ahne schon jetzt, dass eine Deutschrockplatte mit viel platten Klischees wird, hoffe aber, dass ich mich täusche. Es erschließt sich für mich nicht, warum man zurück zu Zeiten mit Schlägereien und Stress möchte. Aber man muss auch nicht alles verstehen. Thematisch bewegt man sich zwischen Freunden, Feiern, Vermissen und vor allem mit dem aufarbeiten der Vergangenheit.

Zu einem ausnahmlosen Kahlschlag holt das Quartett aus Rostock mit ihrem neuen Album “Northcoast Excess” aus.

Black Traffic

Die gute Mischung aus knallharten Riffs und der spektakulären Stimme von Skin machen Black Traffic zu einem gelungenen 6. Studioalbum. Aber wer denkt die Band hätte sich jetzt ausschließlich der „härteren“ Musikrichtung verschrieben der irrt. Denn was wären Skunk Anansie ohne ihre stimmgewaltigen ruhigen Nummern? Alles in allen ein Album bei dem die Mischung stimmt. Für eingefleischte Fans ein Muss, aber auch für Neulinge durchaus empfehlenswert. Einfach CD reinlegen, Lautstärkeregler hoch und los geht’s! (kate) VÖ: 14.09.2012 Edel

Kämpf Dich frei

Nun zu den musikalischen Details. Die Gitarren sind oft dominant, während das Schlagzeug etwas im Hintergrund agiert. Die Stimme ist etwas grob und ungeschliffen, was aber in dieses Konzept sehr gut passt. Immer wieder werden Gitarrensoli an sämtlichen Stellen in die Songs eingebaut. Etwas ruhigere Töne werden bei „Ein Spiel für zwei“ angeschlagen, das andächtige Mundharmonikaspiel verstärkt diesen Effekt um so mehr. Und siehe da, hier gibt es sogar Überraschungen in Puncto mehrstimmigen Gesang das macht einen Pluspunkt. Es gibt hier nichts, was man noch nicht gehört hat. Auch nach mehrmaligem Durchhören der Platte findet man kaum Stellen, die einem in Erinnerung bleiben. Leider. (susi)

Seite 12

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Northeast Excess

Schon das Intro startet gekonnt rockig und dürfte aus den drei Folgen “37 Dinge die sie mit dem Album nicht tun, aber trotzdem machen sollte” bekannt sein. Genau in diesem Stil geht das Album weiter. In Song 2 “RnR Attack” heißt es z. B. “Wir sind kein Freiwild, sondern Jäger”. Die gnadenlose Kritik an allem und jedem zieht sich wie ein roter Faden durch das Album und gipfelt sicher in “Wehende Fahnen”, wo die Onkelzcover-Geldmacherei doch deutlich auf den Arm genommen wird. Gekonnt provokant, aber keinesfalls beleidigend. Die Verbindung zur KfZ- und Motorradszene (“Shock Rock Chevrolet”), sowie die Liebe zum Wochenende mit diversen Aktivitäten (“Bier Boys”, “Wir wollen tanzen”, “Blauzone”) wird “wir sind der Soundtrack zum Weltuntergang” (“Apokalypse”) Wer Bock auf hammerharten, ehrlichen Rock’n’Roll, übertrieben gute Satieresongs und lustige Einlagen hat, der kommt an diesem 15 Titel umfassenden Meisterstück nicht vorbei! (h0m3r) VÖ: 14.09.2012 Burnout Records


Vorstellung - Blue Lines Backline Rental

Vermietung von Musikinstrumenten und Veranstaltungstechnik

Blue Lines Backline Rental wurde 1992 von Wolfgang Fehl, damals noch tätig als Veranstaltungstechniker, gegründet. Angesichts einer wachsenden Nachfrage nach Leihinstrumenten und Backline für unterschiedlichste Veranstaltungen, entstand bei Wolfgang Fehl die Idee, diesen Geschäftsbereich selbst in die Hand zu nehmen. Zunächst in den Räumlichkeiten der Firma PA Sound Ton & Licht Service GmbH untergebracht, wurde damit begonnen, ein entsprechendes Verleihsortiment kontinuierlich aufzubauen.

Seit 2001 verfügen sie über einen eigenen Standort mit festem Mitarbeiterstamm. Ein gut ausgestattetes Lager international gefragter Marken und bester Beziehungen zu den verschiedensten Herstellern und Zulieferern. Dies versetzt Blue Lines Backline Rental in die Lage, auch anspruchsvollste Vorgaben umzusetzen.

Zu einem festen Kundenstamm in der Region Rhein-Main, kamen im Laufe der Jahre noch zahlreiche nationale wie internationale Kunden hinzu, sodass sie mit ein klein wenig Stolz sagen können, dass sich die Firma Blue Lines Backline Rental als zuverlässige und kompetente Adresse in der Veranstaltungsbranche etabliert hat. Probieren Sie es aus.

Blue Lines Backline Rental | Das Rockt! 5/2012

Seite 13


Prison Mind

Crown of Thorns Mit dem neuen Album von Prison Mind scheinen die Bandmitglieder nicht nur ihre Dornenkronen musikalisch zu verarbeiten, sondern auch uns dabei zu helfen die los zu werden, die wir auf dem Kopf tragen. Harte Töne und harte Worte … Welche Probleme das Leben auch so mit sich bringt, die sechs Jungs scheinen mit dem Vers ,,Fuck you! This is what you deserve‘‘ eine gute Einstellung für so manche Situation gefunden zu haben. Die Kombination von Metalcore und elektronischer Musik ist bei allen Songs gut gelungen, der eigene Stil der Band geht nicht verloren und doch ist kein Song wie der andere. Denn neben den üblichen harten Songs finden sich aber auch solche, die in der Mischung aus laut und leise, schnell und langsam, aggressiv und nachdenklich, eher die ruhigen Elemente und emotionalen Themen abbekommen haben. Das macht die einzelnen Songs aber nicht langweilig, sondern das Album nur noch abwechslungsreicher. Mit der Akustik Version von Crown Of Thorns zeigen uns Prison Mind dann, das sie wirklich auch ganz anders können. Einen ruhigen, melancholischen Song mit einer so gefühlvollen Stimme ist wohl das letzte, was man bei dem Album erwartet hätte. Und doch (oder vielleicht grade deswegen) hat er so viel Potenzial der Song zu werden, den man sich am meisten anhört. (Lavinia) VÖ: 26.10.2012 Monster Artist Management

Spit Fire

Piratenpapst

Kings of Rock‘n‘Roll

Plankenpogo 2

Ich lege die CD ein und es geht mit einer kurzen Einleitung durch das Schlagzeug los. Schon nach wenigen Sekunden fliegen mir das eingängige Schlagzeug und laute Gitarren um die Ohren. Aber dabei soll es nicht bleiben. Es gibt einige Brakes und dann findet man immer wieder neue Variationen in der Spielweise. Die Stimme passt gut ins Gesamtbild und fügt sich durch ihre enorme Stärke gut ins Gesamtbild ein. Der Gesang ist relativ gut zu verstehen und ausschließlich englisch. Das Trio überzeugt auch in mehrstimmigen Passagen.

Piraten aus Brandenburg? Klingt seltsam, aber scheinbar haben sich doch ein paar hakenhändige, einäugige Banditen zusammengerauft und eine Streetpunkband gegründet. Zum Download frei angeboten, aber auch zum Kauf gibt es ihre neue E.P. “Plankenpogo 2”, die mit vier Tracks daherkommt. Der Opener heißt “Medien” und kommt, wie erwartet, sozialkritisch daher, klingt eingänig und macht sich schnell im Kopf breit. Mit “Goldener Reiter” kommt ein (der Jugend geschuldeter?) Hauch von Neue Deutsche Welle auf, welcher aber nicht aufdränglich, sondern eher genau richtig anfühlt. “So ist Dein Leben” ist dem geneigten Piratenpapstfan schon bekannt und geht gut auf die 12! Die letzte Nummer, “Einhorn-Tommy”, ist eine wunderbare akustischgehaltene Überraschung. Mehr sei hier nicht gesagt. Im Großen und Ganzen eine echte Überraschung diese E.P. und wer sich das Teilchen dennoch bestellt und nicht zieht, kann für 5€ mehr noch ein “Gegen Nazis” Shirt kaufen. Feine Sache wie wir finden! (tiz/Perli - AGF-Radio)

Die Songs bieten zwar Abwechslung, passen aber trotzdem zueinander, was das Durchhören der Platte sehr angenehm macht. Fazit: Die Newcomer aus München legen hier ein gelungenes Debüt vor, das ordentlich rockt und mit musikalischen Eigenheiten aufwarten kann. (susi) VÖ: 17.03.2012



Matt „Gonzo“ Röhr

Seite 16

Matt „Gonzo“ Röhr | Das Rockt! 5/2012


Matt „Gonzo“ Röhr Seit knapp einem Jahr ist Matt “Gonzo” Röhr wieder auf Deutschlands Bühnen unterwegs, im Rahmen dessen konnten wir uns beim Kister Rock Open-Air mit Gonzo zusammensetzen und mit ihm sprechen. Er verrät uns diverse Neuigkeiten und Pläne für die Zukunft und auch ob diese wachsende Szene ein Erbe seines Schaffens mit den Onkelz ist und was er davon hält. DasROCKT!: Als Gonzo bist du natürlich bekannt, doch steckt eine Band hinter dem Pseudonym “Matt Gonzo Röhr”. Wie hat sich das entwickelt? Gonzo: Ursprünglich habe ich mit einer anderen Band zusammengearbeitet, welche in den USA und Brasilien beheimatet waren, da ich aufgrund privater Gründe aber wieder nach Deutschland zurückkehrte, musste ich einfach die Band austauschen, weil es viel einfacher ist, wenn sie vor Ort ist. Ferdy kannte ich bereits und er war es dann auch, der mir die Anderen mehr oder weniger vermittelt hat. Deutsche, aber international bekannte Musiker. DasROCKT!: Ein Jahr bist du nun wieder dabei, doch wie geht es konkret weiter? Gonzo: Bedingt durch den Umzug von Südamerika zurück nach Deutschland, welcher genau in der Zeit meiner letztjährigen Tour stattfand, wollte ich dieses Jahr einfach etwas ruhiger angehen lassen, um einfach wieder richtig anzukommen. Ich habe jetzt jedoch einen neuen Labelvertrag angeboten bekommen und werde somit ab Mitte/ Ende August ein neues Album bei Rookies & Kings produzieren. Es wird dann ab dem Herbst wieder diverse Gigs geben. D. h. also, mich hat’s dieses Jahr voll erwischt, obwohl ich eigentlich gar nicht so viel machen wollte *lach* DasROCKT!: Das heißt natürlich auch, du bleibst der “Szene treu”, wie hat sich das in den letzten Jahren aus deiner Sicht entwickelt? Gonzo: Ich war auch als Gast auf diversen Festival und ich bin sehr erstaunt, wie sehr diese Szene das Laufen gelernt hat. Die Bands sind enorm engagiert und sie wollen diesen Deutschrock-Sektor einfach mit eigenen, neuen Sachen weiter bringen, denn an Onkelz-Klonen

DasROCKT!: Um auf das Konzert zurück zu kommen: Du spielst deine neuen Songs, aber auch ein paar Onkelz-Stücke. Warum?

Unser Redakteur h0m3r im Gespräch mit Matt „Gonzo“ Röhr habe ich persönlich nicht wirklich Interesse. Natürlich ist noch ein weiter Weg zu gehen, dennoch ist es sehr spannend zu beobachten, wie jetzt z. B. der “Motor” Frei.Wild, die szeneübergreifend Fans haben, die Szene einem immer breiteren Publikum zugänglich machen und somit auch wachsen lässt. Und das macht mir auch sehr Laune. DasROCKT!: Die Verbindung zu Frei.Wild und Rookies & Kings ist offensichtlich, wie kam es denn genau dazu, schließlich spielst du sogar auf dem neuen Frei.WildAlbum mit? Gonzo: *lach* Ja, bei ein paar Songs. Wir haben uns persönlich letztes Jahr beim DeutschrockMonster-Festival kennen gelernt, auf dem ich eingeladen war, wobei ich sie davor zufällig schon mal bei einem iM1-Interview getroffen habe und uns auch dort unterhalten haben. Mich fasziniert an dieser Band der Umgang mit Kritik und Gegenwind und trotz allem erfolgreich zu sein. Und so professionell die Band und das Label arbeitet mache ich mir um die Jungs keine Sorgen.

Gonzo: Ich spiele Stücke, die ich damals auch geschrieben habe und was wichtig ist, ich cover sie nicht, was ich ja in den Augen mancher tue. Wenn ich covern würde, würde ich Songs von Bob Dylan covern *lach*. Das Erstaunliche ist ja, dass sich die Thematik in den Jahrzehnten nicht wirklich verändert habt. Des Weiteren seh ich ein Live-Konzert auch immer als “Best Of”-Konzert an. Wenn eine Band nur neue Songs spielt, dann fände ich das als Fan enttäuschend. DasROCKT!: Ohne das OnkelzThema auszureizen, was hältst du von Entwicklungen wie z. B. bei der G.O.N.D. und das sieben Jahr nach der Auflösung? Gonzo: Ich bin davon absolut fasziniert. Dieser Zusammenhalt, diese Leidenschaft, das ist fast unglaublich. Ich hoffe nur, dass dieser Hype keine Nostalgie ist *lach*, damit meine ich, wenn man da nur hin geht, weil es gute Stimmung verspricht und nicht mehr wegen dem eigentlichen Hauptgrund, fände ich es schade. DasROCKT!: Wir bedanken uns natürlich sehr, dass du dir zu später Stunde die Zeit genommen hast und das letzte Wort hast natürlich du zur freien Verfügung: Gonzo: Ich wollte raus aus dem Käfig Onkelz und ich bin extrem stolz darauf, wie sich diese Szene entwickelt hat, ohne mich selbst zu stark zu involvieren. Ich hoffe, dass es noch sehr lange weiter geht und die Weiterentwicklung anhält! Hier denke ich, wäre es vielleicht auch interessant, mal was Internationales zu machen und hier kann ich natürlich auch mit meinen Kontakten der Szene helfen, sofern dies erwünscht ist. (h0m3r)

Matt „Gonzo“ Röhr | Das Rockt! 5/2012

Seite 17


Wilde Jungs

Seite 18

Wilde Jungs | Das Rockt! 5/2012


Wilde Jungs Lange war’s ruhig um die Wilden Jungs, dann legten sie eindrucksvoll mit der Single “Mit Vollgas durch die Wand” was vor. Wir haben Frontmann und Sänger Tyson direkt nach dem Gig auf dem Ehrlich & Laut-Festival getroffen und er erklärt, an was es lag, dass wenig passierte und wie’s in der Zukunft weitergeht.

DasROCKT!: Tyson, du bist noch nicht mal ganz trocken, erster exklusiver Eindruck des E&L-Gigs? Tyson: (lacht) Es war bullig warm, mir war echt manchmal schwarz vor Augen! Da hat sich alles gedreht. Das ist das Problem, wenn dich das Publikum so mitreißt, da gehst du voll mit und irgendwann macht dein Körper einfach nicht mehr mit. DasROCKT!: Ihr ward viel unterwegs jetzt im Sommer, dennoch fragen sich sicher viele, wann kommt, mal abgesehen von der Single, wieder mal was Neues? Tyson: Ich war ja im Frühjahr lange außer Gefecht, aber das neue Album ist geplant. Durch den Ausfall hat sich das alles vier bis fünf Monate nach hinten verschoben. Wenn du so lange liegst, da hast du keine Muskelmasse mehr, nicht mal mehr Hornhaut an den Fingern, um ordentlich Gitarre zu spielen. Wir haben diesen komplett fertigen Song jetzt einfach rausgehauen, aber die anderen Bausteine werden jetzt nach und nach auch zusammen gesetzt! Ich hab grad ein echt kreatives Hoch und mega viel Material, aber wir müssen mal sehen, wie wir das alles miteinander vereinen. Anfang 2013 wird’s dann soweit sein, im Stil der Single, allerdings wird es z. B. auch eine sehr geile Ballade geben, mit der jede Popband einen Echo holen würde (lacht). DasROCKT!: Ist im Bezug auf das neue Album schon irgendwas Besonderes geplant? Tyson: Das hängt alles vom Album erstmal ab. Ich hab dem Label jetzt schon viel gezeigt, die Rückendeckung haben wir. Was ich auch sehr geil finde, ist, dass ich wieder mit in

die Produktion eingebunden werde. Wir müssen jetzt mal schauen, einer Tour steht natürlich nichts im Wege. Da kommt’s natürlich auf die PR, den Vertrieb, den Termin etc. an, allerdings hab ich direkt jetzt mit dem Booking nichts zu tun, hätte aber extrem Bock auf ‘ne Tour. DasROCKT!: Ihr wirkt deutlich professioneller als früher. Liegt das am Labelwechsel? Tyson: Ich denke, dass ist ein Gesamtkonzept. Mit Fritsche ist ja ein neuer Gitarrist hinzugekommen, ich konzentriere mich somit nur noch aufs Singen und zu allem kam noch der Labelwechsel. Das alles hat uns eine enorme Energie gebracht. Natürlich hat uns der Labelwechsel gepusht, allein von der PR. Wir können plötzlich professionelle Videos drehen, wie z. B. “Himmel”, wobei ich fast behaupten würde, dass dieses Video genau so geholfen hat, wie der Labelwechsel an sich. DasROCKT!: Mit der Single “Mit Vollgas durch die Wand” habt ihr einen absoluten Kracher rausgehauen, gibt es zum aktuellsten Wilde Jungs-Werk eine Geschichte? Tyson: Ohje, lass mich mal überlegen. Ich war in meiner Stammkneipe und da kamen so Leute, die dich früher nicht mal mit dem Arsch angeschaut haben und plötzlich bist du deren bester Freund, was mich natürlich etwas verwundert hat. Es war einfach an der Zeit damit abzurechnen. Mir war das wichtig, weil wir auch in einer Szene sind, wo man gerne ins rechte Licht geschoben wird, was ich nicht verstehen kann, schließlich ist Fritsche Marokkaner, ich bin halber Amerikaner.

DasROCKT!: Auf Festivals seid ihr jeden Tag präsent, ob ihr spielt oder nicht, was für Eindrücke entstehen dabei, dich wird man ja bestimmt kennen? Tyson: Naja, ich kann als Frontmann ja auch Hassobjekt sein (lacht). Ne, ich mach das immer gerne, ich verhalte mich zwischen den Leuten genau so, wie auf der Bühne und wenn mich was stört, dann kann ich das auch direkt sagen. Direkt vor dem Konzert muss ich mich dann aber doch zurückziehen und etwas runterkommen. Das macht aber jeder anders. Andere von uns besuchen häufig die Toilette (lacht). Aber wenn’s dann los geht, schält der Schalter schon um. DasROCKT!: Immer beliebt ist der Song “Frankfurter Jungs”, wo ihr über Eintracht Frankfurt singt. Tyson: Auf der G.O.N.D. gingen ganz schön viele Eintracht-Flaggen in die Luft (lacht). Dazu gab’s bisher einmal was, wir sollten auf den offiziellen Sampler der Eintracht drauf, da haben wir uns natürlich sehr gefreut, allerdings sollten wir den Namen ändern, weil’s schon einen anderen mit diesem Namen gab, dann dachte ich auch, meine Seele verkauf ich nicht. Da war ich schon etwas von meinen “eigenen” Leuten angepisst, aber von Fans anderer Mannschaften gab’s dahingehend noch nie Kritik. DasROCKT!: Danke auf jeden Fall fürs Gespräch! Deine letzten Worte!? Tyson: Ich danke Euch! Ja, wir haben noch einige Termine, sehr freu ich mich auf Pogo unnerm Tannenbaum! Das wird wieder “Back to the Roots”! (h0m3r)

Wilde Jungs | Das Rockt! 5/2012

Seite 19


5 Jahre AgF Radio

5 Jahre AgF Radio

5 Jahre AGF-Radio, 5 Jahre Deutschrock in Perfektion. Wie wohl kein zweites Onlineradio hat diese Bande es geschafft eine Szene mitzuprägen und ein fester Bestandteil einer Subkultur zu sein. Wir sprachen mit Mastermind und Gründer Sascha über diese Jahre und die Entwicklung von sich und der Szene. DasRockt!: Glückwunsch zum fünfjährigen Bestehen. Was waren so in den letzten Jahren die Höhen und Tiefen des AGF-RADIO?

Sascha: Hallo Tiz, hallo DasRockt! – Vielen lieben Dank für die Glückwünsche. Sicherlich muss ich niemandem erzählen, dass es in einem so langen Zeitraum innerhalb eines Teams, welches aus so vielen unterschiedlichen Charakteren besteht, ab und an mal ordentlich scheppert und es daher auch schon so manch bereinigendes Donnerwetter gab. Dennoch haben wir uns immer wieder zusammen gerissen und das Team, welches momentan das Projekt AGF-RADIO vertritt, ist der Erfolg einer langen und sehr nervenaufreibenden Zeitspanne. Als Höhen würde ich definitiv unseren momentanen Stand in der Szene oder dies alles bezeichnen, was wir gemeinsam in den vergangenen 5 Jahren erreicht haben. Heute ist es mittlerweile so, dass nicht mehr wir auf Veranstalter oder Bands zugehen, sondern wir bewusst von eben diesen auf unseren Support und unsere Arbeit angefragt werden.

Tiefen gab es natürlich auch und wird es immer geben, aber diese waren stets interner Natur, denn nach außen hin haben wir uns niemals angeschlagen gezeigt und das werden wir auch zukünftig nicht tun, egal wer oder was uns zu manipulieren versucht ;-)

DasRockt!: Würdest Du als Gründer des Radios, langjähriger Szenekenner, Admin, Veranstalter und Moderator auch sagen, dass Du einen besonderen Einfluss auf den Deutschrock-Boom hast? Sascha: Es ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, dass einige Bands durch unser Zutun jetzt nicht dort wären, wo sie sich nun befinden, von daher würde ich diese Frage aus so manch bandtechnischer Ansicht mit einem Ja beantworten. Es fällt mir auch immer wieder auf, dass sich auf etlichen Plattformen nach uns oder unseren Ansichten und Meinungen orientiert wird und welchen Einfluss wir auf Veranstaltungen haben, konnte man ja (heute sage ich leider) im Jahre 2010 am Beispiel eines sehr großen Festivals feststellen. Ein entsprechender Beitrag auf unserer Internetseite führte dazu, dass man sich hier dazu entschied, das komplette Forum offline zu setzen und dies zeigt mir dann schon, welchen Einfluss wir mittlerweile besitzen. Heute ist zwischen den Verantwortlichen wieder alles im reinen und das freut mich auch. Haben wir also Einfluss? Sagt Ihr es uns. Man wirft uns seitens anderer Onlineradios immer wieder vor wir würden uns überall einmischen und würden sie verdrängen. Das ist lächerlich, denn solchen Leuten kann ich nur mit auf den Weg ge-

Seite 20

5 Jahre AgF Radio | Das Rockt! 5/2012

ben, dass wir uns eben nicht nur auf die reine Internetsache beschränken, sondern auch außerhalb präsent sind und vor allem legen wir uns nicht auf die faule Haut. Massig Arbeit, Freizeit und Geld werden von uns investiert um immer weiter voran zu kommen und wer dieser Aufgabe eben nicht gewachsen ist, soll seine Sendungen im Internet machen und aufhören uns ständig mit solchen Kindereien auf den Geist zu gehen, denn dafür haben weder ich noch mein Team die Zeit. … ich schweife ab, die nächste Frage bitte *lach* DasRockt!: Bei welcher Band ärgert es Dich am meisten, dass sie zu wenig Anerkennung bekommen seitens der Szene? Sascha: Da gibt es keine bestimmte Band! Ich denke wenn sich eine Band eine gewisse Anerkennung erarbeiten möchte, dann wird sie dies auch schaffen. Unsere Deutschrockszene steht eigentlich neuen Bands relativ offen und tolerant gegenüber und wer es sich dann nicht aus Eigenverschulden mit dieser Szene verscherzt, der bekommt auch seinen Teil des Lobes seitens der Deutschrockgemeinde zugesprochen. DasRockt!: Generell gefragt, was ist für Dich Deutschrock? Sascha: Deutschrock ist für mich auf jeden Fall die Musik, die seit vielen Jahren mein Leben beeinflusst und ja, schon fast bestimmt, wenn man das so sagen kann. Ich habe hier meine Berufung gefunden und ich stehe voll und ganz hinter dieser Musik und der damit verbundenen Szene. Deutschrock ist für mich die Musik, der die Zukunft gehört, denn wenn man sich mal anschaut, was sich in den letzten Jahren in der deutschen Musikszene außer dem ganzen Hip Hop Gestottere und der digital am Computer er-


5 Jahre AgF Radio stellten „Musik“ getan hat, so ist Deutschrock für mich das einzige, was sich wirklich weiterentwickelt hat. Mittlerweile hunderte Bands, darunter absolut erfolgreiche Charteinstiege bestätigen doch, dass es der deutschen Bevölkerung anscheinend schmeckt, wenn es mal etwas rockiger zugeht und man mal den Mund aufmacht, anstatt immer nur davon zu singen „deine Mudda zu f***n“ oder in welchem verdreckten Block man wohnt. Deutschrock ist für mich die Zukunft! DasRockt!: Du hattest selber mal eine längere Pause beim Radio, welche Gründe hatte dies? Sascha: Eine längere Pause ist nicht ganz richtig ausgedrückt, ich habe lediglich knappe 4 Monate keine Sendungen moderiert, allerdings lief meine Arbeit im Hintergrund wie gewohnt weiter, ausser 2-3 Wochen lang, in denen ich mir mal eine wirkliche Auszeit gönnte. Gründe hatte das verschiedene, denn wenn Du merkst, dass durch die Zeit, die Du am Rechner oder am Telefon verbringst, Deine Beziehung und Dein Privatleben zu leiden beginnen, dann wird es eindeutig Zeit mal ganz scharf an der Bremse zu ziehen. Es ist einfach so, dass egal wo ich online gehe, ich immer mit Nachrichten, Themen, Anfragen oder auch teilweise dem größten Firlefanz konfrontiert werde und daher tut es mal ganz gut 3 Wochen komplett ohne Internet und Handy zu leben. Du glaubst ja gar nicht wie schön das Leben ohne den ganzen multimedialen Schnickschnack sein kann und man sich einfach mal wieder Zeit für Freunde und Familie nimmt*lach* DasRockt!: Momentan feiern Bands des Labels R&K, aber auch Betontod, Krawallbrüder große Charterfolge. Ein Fluch oder ein Segen? Sascha: Meiner Meinung nach ein absoluter Segen! Wie bereits vorhin schon angesprochen, sehe ich die Entwicklung unserer Szene als sehr beachtlich an

und die Einstiege in die Charts der verschiedenen Bands belegen dies sehr deutlich. Es ist ja so, dass durch die verschiedenen Bands wie z.B. Frei.Wild, Betontod oder auch die KrawallBrüder total verschiedene Stile in die Charts fließen. Deutschrock, Punk, Oi! – das liest sich doch viel schöner in den Platzierungen, als ständig dieser Popkram und die ganzen Mainstream-Schmusebands. Hier weist der Erfolg die Richtung und ich würde es begrüßen, wenn noch ganz andere Bands solche Chartplatzierungen verbuchen könnten. DasRockt!: Mit dem Feuer & Eis Festival habt ihr euer jährliches kleines Indoor-Festival. Wie sind dort die Resonanzen über die Jahre hinweg? Legt ihr da ggf. nicht eher drauf? Sascha: In der Tat war es so, dass wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal schwarze Zahlen schreiben konnten mit unserem Event. Das liegt aber einfach daran, dass es mittlerweile viel zu viele Festivals und Konzerte gibt und jeder Hansel meint, etwas Neues aufziehen zu wollen. Das Publikum ist einfach übersättigt meiner Meinung nach und daher braucht es eben eine gewisse Zeit, bis sich eine gute Veranstaltung etabliert hat und sich auszahlt für die jeweiligen Veranstalter. Man kann nicht erwarten, gleich im ersten Jahr den Megaerfolg zu haben und sich direkt die „großen Bands“ leisten zu können. Schau es Dir bei uns an, wir steigern unser Bandaufgebot von Jahr zu Jahr, ohne dabei auf Qualität verzichten zu müssen, aber es war mir schon immer wichtig, unser eigenes Festival langsam und stetig aufzubauen. Was nutzt es mir ein Event zu veranstalten, bei dem das absolute Hammer-Bandaufgebot aufläuft, mir aber am Ende die Besucher fehlen und ich dadurch die Gagen und alle weiteren anfallenden Kosten nicht decken kann? Man verliert sein Gesicht und sein Vertrauen in der Szene und daher wird es unser Festival auch noch in den kommenden Jahren geben, denn ich achte auf die Bands und vor allem darauf, dass wir uns finanziell nicht übernehmen. Ich bin mit der Ent-

wicklung von Feuer & Eis absolut zufrieden bisher und kann es nur jedem einmal ans Herz legen uns am letzten Oktoberwochenende in Adelsheim zu besuchen. DasRockt!: Was wünschst Du Dir selber für die kommenden 5 Jahre? Sascha: Privat oder aus AGF Sicht? Privat auf alle Fälle noch viele glückliche Jahre mit meiner Frau und dass wir im Laufe des nächsten Jahres eine glückliche und zufriedene Familie werden. Sie gibt mir die Ruhe und Geborgenheit die ich brauche, um von all dem anfallenden Stress wieder runter zu kommen und dafür liebe ich sie über alles. Das AGF möchte ich in 5 Jahren natürlich noch viel weiter oben sehen und ich verspreche Euch, dass wir dafür alles tun werden, was in unserer Macht steht. Vielleicht klingt es hochgestochen oder arrogant, aber ich möchte das AGF-RADIO zum größten und bekanntesten Internetradio machen und wer weiß, vielleicht gelingt uns das ja bereits in den kommenden 5 Jahren. Sprich mich doch einfach im Interview zum 10-jährigen nochmal darauf an ;-) DasRockt!: Wir bedanken uns bei Dir für das Interview, 5 Jahre Deutschrock in Perfektion und einer tollen Zusammenarbeit mit uns! Sascha: Das kann ich nur zurückgeben. Ich bin froh über solche Zusammenarbeiten und bedanke mich in aller Form für die Möglichkeit, Euch hier mit meinen Worten in diesem Interview ein paar kleine Einblicke in meine schwarze Seele geben zu können *hehe* Ich möchte mich zum Schluss noch bei unserem kompletten Team bedanken, welches mich und meine Launen nun schon so lange aushält. Ebenso gehen Grüße an alle Bands und Veranstalter, alle Partner und Freunde und ein besonderer Gruß geht an alle neidgeplagten Missgönner, denen wir auch in den kommenden Jahren unseren ausgestreckten Mittelfinger in aller Pracht zeigen werden. AUF GUTE FREUNDE (tiz)

5 Jahre AgF Radio | Das Rockt! 5/2012

Seite 21


Pöbel & Gesocks Wenn man sich das Line Up vieler Festivals in den Jahren rückblickend ansieht, fällt ein Name immer wieder. Die Rede ist von Pöbel & Gesocks. Die Punkrocker um Ikone & Sänger Willi Wucher haben sich ihre treue Fangemeinde durch unzählige Festivals und Konzerte, wie jede Band, hart erspielt. Wir trafen die Jungs am Rande vom Spirit Festival auf ein kurzweiliges Interview, wo es unter anderem neben unterschiedlichen Auffassungen bezüglich Touralltag und Setlistengestaltung auch um die gemeinsame Motivation für Neues ging. Das Rockt!: Wir sitzen hier gerade in einer großen Runde zusammen. Wer seid ihr, welche Funktion habt ihr bei Pöbel & Gesocks? C.B.: Mein Name ist CB, ich bin Bassist Willy: Ich bin Alleinunterhalter, Tänzer, Clown und Sänger Trevor: Gittarist Willi: Da fehlt noch der Timo, den dürfen wir nicht unerwähnt lassen, das ist unser Schlagzeuger. Das Rockt!: Stimmt es, dass Eure Fans maßgeblich an der Namensgebung von Pöbel & Gesocks beteiligt waren? Willi: Ja. Wir haben damals nicht mehr Beck´s Pistols heißen dürfen, weil uns die Becks Brauerei verklagt hatte. Es ging denen nur darum, dass wir uns einen anderen Namen suchen. Ich hatte damals das Scumfuck Fanzine, wo wir den Leuten um Vorschläge baten. Die meisten haben eben für Pöbel & Gesocks gestimmt und wir fanden das für uns passend. Das Rockt!: Beim Force Attack habt ihr ja schon etliche Male gespielt. Dieses Jahr war es organisatorisch sehr improvisiert. Wie ging es Euch mit den ungewissen Spekulationen und Gerüchten im Vorfeld? Trevor: Wir haben natürlich den Stress miterlebt, eine Woche davor. Tagelang kamen auf Facebook oder per Mail andere Informationen zwischen es findet statt oder eben doch nicht. Wir haben bis Samstag eigentlich nicht gewusst, ob wir wirklich spielen oder nicht. Willy: Wir haben von Beginn an gesagt, dass wir auf jeden Fall spielen.

Seite 22

Und da das ja ein Punkrockfestival ist und wir Punkrock und keinen Deutschrock machen, haben wir gesagt, bei Punkrock sind wir immer dabei. CB: Uns war klar, wenn das Force Attack stattfindet, spielen wir. Punkt. Egal ob das jetzt verboten wird von den Bullen oder der Stadt oder wem auch immer. Es war ein Super Konzert, unsere Fans haben die Bühne gestürmt ohne Ende. Das Rockt!: Auf welche nervigen Details könntet ihr im Tourleben gut verzichten? Trevor: Nervig kann ich Dir ganz genau sagen. (alle fangen an zu lachen). Nervig ist mehr die Rückfahrt mit Wartezeiten in Staus, obwohl eigentlich schon alles vorbei ist. ABER: Wir sind dann zusammen und saufen zusammen diese ganzen Stunden, deswegen sind wir auch nie nüchtern auf der Bühne. Das ist einfach so. Wir sehen uns, haben viel Spaß, und hören Musik Willi: Ich sehe das konträr zu meinem Gitarristen. Ich mach das alles gerne. Selbst im Stau stehen und dabei saufen, egal ob auf dem Hinweg oder Rückweg, weil wir coole geile Boys sind. Das wir heute hierher fahren ist eigentlich absurd. 8 Stunden hinfahren, für eine Spielzeit von 40 Minuten. Danach noch 6 Stunden hier rumhängen dann schlafen gehen und 8 Stunden zurück fahren. Einfach geil. Dafür lebt man. CB: Meine Ansicht: Auf Tour ist alles super. Das wichtigste ist, dass man genug Bier dabei hat und gute Musik. Das Rockt!: An welches Konzert könnt ihr Euch besonders erin-

Pöbel & Gesocks | Das Rockt! 5/2012

nern und warum? Trevor: Da würde ich ganz klar sagen, das erste Force Attack. Da war es noch richtig voll. Da waren insgesamt 14.000 Leute und als wir gespielt haben, das erste Mal wohlgemerkt, waren es locker 10-12.000 die dann auch vor der ganzen Bühne standen. Die Leute haben mitgemacht und mitgesungen. Das war so eine geile Stimmung, ich muss zugeben, dass das ein ganz tolles Erlebnis war. Willi: Du stehst da oben und siehst, wie die Sonne untergeht, guckst über den Horizont und siehst nur Köpfe. Das war kurz nachdem meine Mutter gestorben ist und da habe ich dadurch wieder andere Gedanken in den Kopf gekriegt. Das Rockt!: Seit wann habt ihr diesen extremen Zulauf, bzw. den Status des Headliners auf vielen Festivals? Trevor: Das ist ganz einfach. Wir haben uns eine ganze Zeit lang gesagt, dass wir keine Festivals mehr machen. Wir wollten unsere eigenen Konzerte machen, mit mindestens 1 ½ Stunden spielen. Leider hat man ja auf Festivals immer kurze Auftritte, höchstens eine Stunde, heute nur 40 Minuten. Diese Festivalflut ist ja auch erst später gekommen, es war ja nicht immer so, dass es so viele große Festivals gab. Überleg mal, was es heute gibt. Willi: Wir sind jung und brauchen das Geld. Aber es ist auch geil. Gerade Trevor und ich haben uns immer dagegen gewehrt und wollten unsere eigenen Shows spielen. Heute sind wir hier, weil das einfach so ist. Früher in den 80ger / 90ger Jahren gab es diese Festivals nicht. Aber: Die Leute nehmen es


AGF Radio Charts an und freuen sich drüber. Und jedes Konzert ist richtig gut, immer. Das Rockt!: Es kann aber nicht jedes Konzert gut sein.. Willi: Doch, es ist jedes Konzert, Ich schwör dir, dass jedes Konzert geil ist. Wir sind in der Lage, jedes Konzert gut zu machen, auch wenn die Leute das nicht immer so sehen, aber wir finden es gut. Wir haben immer ne Party, der Weg ist das Ziel. Wir kriegen die Probe quasi bezahlt.. Das Rockt!: Seit wann spielt ihr in dieser Besetzung zusammen? Willi: Trevor und ich sind seit 17 Jahren zusammen, der Timo ist seit 10 Jahren dabei und Furzknoten da (Fingerzeig Richtung CB) ist der neue. Wir brauchten einen Alibipunker. (alle lachen) CB: Dafür habe ich die schönste Frisur. Willy: Und die schönste Sonnenbrille Das Rockt!: Euer letztes Album ist schon 2 Jahre am Markt und wird fleißig betourt. Kann man demnächst mit neuen Songs rechnen? Willi: Als nächstes kommen erst mal unsere Konzerte und dass wir uns im neuen Proberaum wirklich mal häufiger treffen, um neue Sachen zu machen. Es kommt sicher was! Trevor ist innovativ, mit Ideen im musikalischen und neue Texte wird es auch geben, in vier Jahren kommt was neues. Wir würden gerne, aber im Moment geht’s halt nicht. Trevor: Ich würde gerne! CB: Ich auch! (alle lachen) Das Rockt!: Woran liegt es wenn jeder hier Bock hat und doch nichts in die Richtung passiert? Trevor: Das kann ich Dir ganz genau sagen Willi (Richtung Trevor): Guck mich nicht so an, du Spinner! Trevor: Früher war der Jennes auch noch dabei, der viele Texte geschrieben hat, ich mach ja nur die Musik und ich mach das gern an der Nordsee, wenn ich da alleine bin und meine Ruhe habe. Ich hab

den Jungs gesagt, schreibt ein paar Texte und wenn ich wieder komme, haben wir neue Lieder und das ist nicht passiert. Ich würde gerne neue machen. Das letzte Album hat schon ziemlich lange gedauert, ist aber meiner Meinung nach auch sehr ausgereift und gut. Wir haben es noch drauf! Das Rockt!: Gab es in den letzten Jahren Punkte, an denen ihr Euch gefühlt weiterentwickelt habt? Trevor. Den einzigen Unterschied werden vielleicht die Leute merken, ob sich die Musik irgendwie geändert hat, aber eigentlich machen wir das immer noch genauso. Das einzige, was ich sagen würde, was man im Lauf der Jahre gelernt hat ist folgendes. Wir haben viele Freunde im Osten und natürlich auch durch Gespräche viele Missstände mitbekommen, die außenstehende Leute gar nicht wahrnehmen. Da hat man sicherlich was dazu gelernt. Aber ich selbst habe mich nicht geändert. Das Rockt!: Ist es schwierig, sich bei der Gestaltung der Setliste schlussendlich auf die Songauswahl zu einigen? Trevor: Da kannste einen drauf lassen! Unser Problem, was die Setliste angeht ist folgendes. Wir haben nun mal im Laufe der Jahre gewisse Stücke, die die Mehrzahl der Leute hören und mitsingen wollen. So dann haste auch Leute, die sagen: Ich will mal was ganz anderes hören. Wem machst du es recht? Das ist total schwer für uns. Wenn wir z.B. auf die Bühne gehen würden und nur neue oder selten gespielte Lieder bringen würden, dann wäre über 50 % der Leute nicht bedient und wahrscheinlich enttäuscht. Willi: Die Leute zahlen ja Geld dafür. Also sollte es dann schon massentauglich sein, so doof sich das jetzt anhört. Und da wir sowieso coole geile Boys sind, die Punkrock machen, spielen wir das, was die Leute hören möchten. Trevor: Wir sind übrigens die beste Boygroup Deutschlands.

Hallo Freunde der gepflegten Musik! Ab sofort werdet Ihr in jedem Magazin unsere Charts vorfinden, in denen Ihr nachlesen könnt, welche Songs in den vergangenen Monaten am häufigsten in unserem Programm gespielt wurden. Diese Statistik bezieht sich sowohl auf Hörerwünsche, als auch auf die Playlisten unserer Moderatoren und wir hoffen, Ihr bekommt somit einen kleinen Einblick in Eure Favoriten. Hier nun die

Charts Oktober 2012 Böhse Onkelz 01 Auf gute Freunde Frei.Wild 02 Feinde Deiner Feinde UNHERZ 03 Paranoia Betontod 04 Entschuldigung für Nichts 9mm 05 Amigos para siempre DIE BoNKERS 06 Wehende Fahnen Störte.Priester 07 Unsere Schuld Toxpack 08 Bastarde von Morgen Enorm 09 Die Farbe unserer Herzen 10 Pe Schweinekarre

Die nächsten Top10 erscheinen im nächsten Magazin und Ihr habt es in der Hand, welche Bands darin veröffentlicht werden.

Euer AgF-Radio Team http://www.agf-radio.com/top25/

Willi: und wir können auch tanzen. Aber wir tun es meistens nicht. (susi)

Seite 23


Die Traktor

Wenn man nach Punkrockbands aus dem Frankfurter Raum Ausschau hält, hat man eine begrenzte Auswahl. Neben vielen Newcomern findet sich hier aber auch eine alt eingesessene Band, die seit über 11 Jahren sehr aktiv ist. Nach bislang 3 EPs, 2 Singles und 2 Alben kommt am 11.10.2012 der 3. Longplayer mit dem Titel „Helden“ auf den Markt. Wir sprachen mit Sänger Arne über die Zeit im Studio, den Bandaustritt aus der Gema und persönliche Helden. Das Rockt!: Hallo Arne. Danke für deine Zeit. Bitte stell unseren Lesern in kurzen Worten mal deine Band vor. Arne: Wir, Die Traktor, Punkrock, Scheißen Labelcode, Frankfurt, GEMA-frei, Schlagzeug, Gitarre, Bass, Gesang, Punkrock-Arne, Pedro, Americo, Pups,i Harrison, … Das Rockt!: Ihr steht kurz vor der Veröffentlichung eures zweiten Albums „Helden“. Was gibt es über die Zeit im Studio zu erzählen? Arne: Die Zeit im Studio war großartig! Wir waren dieses Mal im Tonstudio45 bei Koblenz. Wir hatten uns für 2 Wochen in einer Pension unweit des Studios eingemietet, um hier ungestört an den Songs für „Helden“ arbeiten zu können. Es ist schon etwas anderes, wenn man sich komplett auf die Bandarbeit konzentrieren und mal für eine Weile aus dem regulären Alltag entfliehen kann. Unser Produzent Kurt Ebelhäuser hat hier tolle Arbeit geleistet, sodass wir uns voll auf das Album konzentrieren konnten. Das Rockt!: Was macht in der Entstehungsphase einer neuen Platte am meisten Spaß? Arne: Zu sehen, was aus der ursprünglichen Idee letztendlich wird. Oft ist es so, dass wir zu Beginn eine Vorstellung davon haben, wovon ein Song handeln soll, aber zum Schluss wird doch alles anders! Es ist schön zu sehen, wie sich ein Song während seiner Entstehungsphase entwickelt. Aber

Seite 24

an sich macht bei der Arbeit an einem neuen Album alles Spaß. Die Proberaumsessions, die Studiosuche, die Aufnahmen, das Coverdesign und dann natürlich, wenn der Postbote das Paket mit den CDs vorbeibringt. Ein HOCH auf den Postboten!! Das Rockt!: Für das Album habt mit internationalen Künstlern zusammengearbeitet. Was sind die Hintergründe? Arne: Pedro, unser Gitarrist, stammt aus Brasilien. Er selbst kennt in der Gestalter- und Designerbranche eine Menge Leute. Da lag es einfach nahe für die Illustrationen des Albums mal kurz in Brasilien anzufragen. Wir sind mit dem Resultat sehr zufrieden. Good Job Paulo! Das Rockt!: Welche Aussage gibt es im Intro zu hören? Arne: Ich spreche leider kein portugiesisch. Das Rockt!: Ihr habt Euch von der Gema losgesagt. Welche Vorbzw. Nachteile brachte dieser Schritt und was war der Auslöser? Arne: Keinerlei Nachteile. Prinzipiell ist das mit der GEMA ein recht komplexes Thema, auch was deren Ausschüttungsregelwerke angeht. Vorab sollte ich mal erklären, dass wir mit Die Traktor alle unsere Alben selbst produzieren, d.h. ohne eine Plattenfirma. Aus diesem Grund mussten wir in der Zeit, in der wir noch GEMA-Mitglied waren, selbst ziemlich viel Geld an die GEMA bezahlen, da diese nicht nachvollziehen konnte, dass

Die Traktor | Das Rockt! 5/2012

wir selbst Komponisten und Texter sind. Natürlich bekamen wir das Geld (abzüglich einer hohen Bearbeitungspauschale) irgendwann (ca. 9 Monate später) wieder, aber allein der Aufwand der hier durch entstand, wurde durch Ausschüttungen nicht wieder aufgewogen. Auch die Tarifpolitik der GEMA wollen wir durch eine Mitgliedschaft nicht unterstützen. Das Rockt!: Wann und in welcher Form gab es den ersten Kontakt zur Musik? Arne: (lacht) Das war tatsächlich die Blockflöte. Ich glaube das war noch zu Grundschulzeiten. Danach habe ich 8 Jahre klassisches Klavier gelernt und bin dann später in den Chor gewechselt. Eine Gesangsausbildung habe ich erst mit 19 Jahren gemacht. Aber tatsächlich drehte sich bei mir schon immer alles um Musik. Das Rockt!: Auf welche Bandereignisse in den letzten Jahren blickst du gern zurück? Arne: Gerne blicke ich immer wieder auf die Festivals zurück, auf denen wir spielen konnten. Ich mag die Festival-Kultur sehr gerne. Aber kleine Club-Konzerte machen natürlich genau so Spaß. Gerne erinnere ich mich an unseren Auftritt in einem großen Elektronikmarkt, bei dem wir nach dem 2. Song vom Geschäftsleiter gebeten wurden aufzuhören, da sich die Kunden der Klassikabteilung gestört gefühlt hätten. So ein Blödsinn, wir waren sehr leise...


Die Traktor Das Rockt!: Wer ist bei euch der kreative Kopf, wenn es um die Entstehung der Songs geht? Arne: Eigentlich trägt jeder seinen Teil zu den Songs bei. Wir schreiben die Stücke immer gemeinsam im Proberaum. Um die Texte kümmern sich Harrison und ich dann gemeinsam. Oftmals auch kurz vor der Aufnahme im Studio. Unter Druck kann ich da wesentlich besser arbeiten.

Jeder kann das eigene Wohl auch mal zurückstellen, um jemand anderem zu helfen. Das bewundern wir. Dafür braucht es keinen Superman. Aber wenn Du schon so fragst: Mein Held der Woche ist „Captain Invincible“. Das Rockt!: Welche Pläne habt ihr für die kommenden Monate?

Das Rockt!: Das neue Album handelt von „Helden des Alltags“. Hast du persönliche „Helden“?

Arne: Natürlich werden wir unser Album promoten (so gut uns das möglich ist). Ende Februar 2013 gehen wir dann auf Tour durch Deutschland. Darauf freue ich mich jetzt schon sehr.

Arne: Da wir der Meinung sind, dass in jedem von uns ein Held steckt, halten wir uns natürlich selbst für die größten Helden(lacht).

Das Rockt!: Was sind die schönsten/anstrengendsten Momente wenn man gemeinsam tourt?

Ich sage mal so: Die meisten Menschen vollbringen während ihres Lebens kleine oder große Heldentaten. Das wird leider sehr oft vergessen.

Arne: Das Schöne auf Tour ist, dass wir als Band zusammen sind und den Alltag und das zu Hause einfach mal hinter uns lassen können. Wir essen natürlich sehr viel Junkfood und trinken viel zu viel komisches Zeug. Das macht es dann auch mal anstrengend.

Das Rockt!: Welche Gefühle durchlebt man unmittelbar vor einem Auftritt? Arne: Ich bin kurz vor einem Auftritt nicht wirklich ansprechbar. Prinzipiell denke ich dann nicht wirklich viel, sondern bin eher aufgeregt (trotz der vielen Konzerte, die wir schon gespielt haben). Jeder Gig ist halt anders geil. Von daher gibt es so was wie Routine nicht wirklich. Das Rockt!: Dann wünschen wir euch von unserer Seite einen guten (Tour-)Start mit „Helden“! Die Schlussworte gehören nun euch. Arne: Wir freuen uns auf die kommenden Monate und auf die „Helden“-Tour. Wir sind selbst gespannt, wo uns unser neues Album noch hinführt. Wir freuen uns auf viele neue Leute und ‘ne Menge Punk & Roll! Jetzt geht es mit Die Traktor erst los! (susi)

www.dietraktor.de Konzerte 2012: 24.11.2012 Underworld Schlüchtern Die Traktor | Das Rockt! 5/2012

Seite 25


9mm 9mm melden sich mit einem neuen Album zurück. Zurück? Nein das kann ja so nicht stimmen. Weg waren sie wahrlich nie! Wir trafen Rock Rotten (v/g) und sprachen mit ihm über das neue Album „Volle Kraft voraus“, die Entstehung der neuen Songs und bei einer sexy Band wie dieser, dürfen Escortdamen natürlich auch nicht fehlen!

DasRockt!: Was erwartet die Fans auf dem neuen Album? Gibt es Überraschungen? Vielleicht diesmal eine Ballade? Nachdem wir mit unserem letztes Jahr mit „Dem Teufel ein Gebet“ das erfolgreichste „9mm“ veröffentlichten, sind und waren die Erwartungshalten bzgl. unseres neuen Werkes „Volle Kraft Voraus“ --VÖ 23.11.2012 bei allen Beteiligten und den Fans sehr hoch. Man kann sagen, dass wir mit dem letzten Album bereits unseren unverkennbaren Stil gefunden haben und diesen jetzt noch perfektionieren und ausbauen konnten. Das Album lässt hinsichtlich Vielfalt, Abwechslung, Power Kraft, Wut und Tränen aber auch Freude und Partylaune nichts zu wünschen übrig und ist definitiv eine Dauerfeuer an tollwütigen Hymnen und Melodien geworden, welches das letzte Album noch einmal um Längen übertrifft. So etwas wie eine Ballade gibt es aber auch, es ist das Lied „Meine Kinder“ welches eine Liebeserklärung aller Eltern zu ihren Kindern ist und über den entsprechenden „Tiefgang“ verfügt. DasRockt!: Existiert jene Hütte an der Nordsee noch? Habt Ihr auch dieses Mal die Songs dort gestaltet? Oder war dies nur mit Bommel der Fall? Unsere „Hütte“ wurde bereits beim letzten Album, vor allem durch den Tourbus eingetauscht, so dass viele Songs wie im richtigen Leben, im wahrsten Sinne auf der Strasse entstanden sind. Gerade

Seite 26

9mm | Das Rockt! 5/2012

dieser Umstand kommt bei dem neuen Album köstlich auf die „Geschmacksknospen“ des geneigten Hörers. DasRockt!: Was war der lustigste Moment im Studio? Hier muss man vor allem zuvor erwähnen, dass wir mit einem Weltstar aus der Metalwelt -Sascha Gerstner von „Helloween“- und „Busy“ ein absolutes Topteam an den Reglern hatten, welchen einen unsagbaren geilen Hammersound auf die Platte zauberten. Dieser ist mit keinem Vorgänger vergleichbar, wobei ich an dieser Stelle die letzten keinesfalls schmälern möchte, aber gerade Sascha Gerstner ist hier ein „Meisterstück“ gelungen. Doch aber zu deiner Frage, eine absolute verrückte Situation gab es wirklich. Wir nahmen das Album ja in verschiedenen Studios auf und in einem dieser Studios äußerte nach dem Abhören der Aufnahmen einer meiner Bandkollegen, wie „Geil“ diese geworden sind und das er darauf gerade zu mal einen richtig „wegstecken“ könnte. Dies Äußerung bekam ein doch sehr ambitionierter Angestellter/neuer Praktikant im Studio mit, welcher für unsere sonstigen belange im Studio zuständig war. Jedenfalls fasste der junge Mann die Äußerung fälschlicherweise sich im guten Glauben wiegend, als wörtlichen „Wunsch“ auf und machte sich -ohne unseres Wissens- einen perfekten Service zu bieten an deren Umsetzung. In Berlin ist scheinbar vieles mög-

lich und wir staunten jedenfalls nicht schlecht und waren völlig Baff, als der junge Mann mit einer sog. „Eskort-Dame“ in unserem „Ruheraum“ auftauchte und seinen „Service“ präsentierte. Wir sind jedenfalls den ganzen Tag nicht mehr aus dem lachen und brüllen heraus gekommen und werde diese Aktion wohl nicht mehr vergessen. Das verlockende und zu gleich sehr hübsche „Angebot“ mussten wir jedoch nach guter alter Rockermanier ausschlagen;-) DasRockt!: Wenn man Eure Platte einlegt, bemerkt man gleich hier steht Qualität vor Quantität. Auf welches Stück seid Ihr besonders stolz? Das kann man auf die Band verallgemeinert so gar nicht sagen, da das Album von Metal,Punk und harten Rock n Roll alles hat und somit je nach Neigung es zu unterschiedlichen Favoriten kommt. Meine sind jedenfalls das Lied „Libertad o Muerte“, welcher die Verteidigung unserer freiheitlichen Demokratie anspricht und ganz klar als eine „rote Karte“ allen politisch und religiösen Extremisten entgegensteht, die uns am liebsten abschaffen wollen. Aus diesem Grund haben wir dieses Lied „Sophie Scholl“ von der `Weißen Rose`stellvertretend gewidmet, die ihren mutigen Einsatz mit dem Tod bezahlen musste und zu ihrem Andenken und Vorbild vom Bundesland Bayern Anfang 2000 in die Gedenkstätte „Walhalla“ bei Regensburg aufgenommen wurde. Des Weiteren führt das Lied „Meine Kinder“ die Skala an.


9mm DasRockt!: Wie hat sich die Szene in deinen Augen in den letzten zwei Jahren entwickelt? Geht es immer noch steil bergauf? Das kann man schwer sagen, zur Zeit läuft es sehr gut und gerade sehr sehr junge Menschen strömen zu unseren Konzerten. In wie weit dies für die ganze Szene anhält kann man nicht sagen. Ich denke, dass viele authentische Bands mit denen man sich Identifizieren kann suchen und nicht diesen FernsehMainstreamkram, der nach 4 Wochen wieder out ist. Das findet man dann auch weit überwiegend in unseren Reihen des Deutschrock, ich denke es sieht gut aus. DasRockt!: Wir haben uns ja 2010 zuletzt ausführlich unterhalten, was waren seit dem Eure besten und einschneidensten Momente als Band? Neben den Festivals wie Wacken, die Gond und auch das Deutschrock Monsterfestival, was ja schon einige Deutschrock Bands spielten, sind wir natürlich mächtig Stolz darauf, dass wir bisher als einzige Band Rock am Ring und Rock im Park spielen durften. Ich denke das war schon eine ganz besondere Anerkennung durch die Fans der letzten Jahre, die sich dies gewünscht haben und auch in Er-

füllung ging. Privat war es aber die Geburt meines siebten Kindes, was für mich immer wieder eine Sternstunde meines Lebens darstellt und ich kann wirklich jeden jungen Menschen wünschen, dass er eine glückliche Familie gründen kann, denn das ist das wichtigste und zugleich auch schönste auf der Welt. DasRockt!: Bei welchem Live- Auftritt bekommt Ihr heute noch Gänsehaut, wenn Ihr daran denkt? Rock am Ring und Rock im Park, die Gond und das DeutschrockMonsterfestival DasRockt!: Ihr seid alle sehr starke Familienmenschen, wie bekommt man das alles unter einen Hut? Das betrifft ja nur Ritchie mit seinen vier Kindern und mich. Ja, wir haben das wichtigste, nämlich ganz ganz tolle Frauen die hinter uns stehen und uns den notwendigen halt geben. Nicht zu vergessen die Kraft und Freude die unsere Kinder auf uns entfalten, aber auch sehr sehr gute Freunde und unsere treuen Fans geben uns die tägliche Motivation.

DasRockt!: Was erwartet uns auf Eurer Tour? Gibt es etwas komplett Neues zu euren Vorherigen? Abgesehen von den Songs … Es gibt eine völlig neue Show, dort wo wir sie realisieren können, werden wir unsere sensationelle Pyround Lichtshow zum Einsatz bringen. Eine Kostprobe gab es hier schon auf der GOND. In Geiselwind werden wir am 06.Oktober 2012 beim FEK9 Deutschrock Monsterfestival wieder aus allen Rohren schießen, nicht zu vergessen unsere X_MAsTour 2012 mit Kärbholz. Wir lassen es krachen! Ansonsten gehen wir in der Vö Woche auf ab 23.November 2012 auf Meet&Greet Tour und stellen dort das ganze Album bei einem leckeren Bier in geselliger Runde mit der gesamten Band vor. DasRockt!: So das letzte Wort an die Fans und Leser ist wie immer Euch. Liebe Leser, wir hoffen euch etwas neugierig auf unsere neue Platte gemacht zu haben, hört mal rein und wenn sie euch gefällt, freuen wir uns um so mehr, diese dann auch mit euch gemeinsam Live zu feiern. Ansonsten wünschen wir allen das wichtigste …….Glück und Gesundheit! Euer Volker

Meet & Greet Tour 2012 23.11.2012 24.11.2012 25.11.2012 26.11.2012 27.11.2012 28.11.2012 29.11.2012

Bonn,Altstadt - Tresor Freiburg im Breisgau - Walfisch Saarbrücken/Bübingen - Tattoo Lesch Gelnhausen/Mittelgründau - Bleeding Roses Bad Salzungen - Pressenwerk Leipzig - Sixtina Zeitz/Grana - Max&Moritz

9mm | Das Rockt! 5/2012

Seite 27


Stomper 98 Scheinbar gibt es nur zwei Meinungen über Stomper 98. Geliebt oder gehasst! Kaum eine andere Band ist öfter Zielscheibe geworden in den letzten Jahren. Nun gibts wieder erfreuliche Ausblicke. “...bis hierher!” heißt die neue Platte und wir trafen Sebi (v) um mit ihm über Szene, die neue Scheibe und auch dem Privatleben zu plaudern. Das Rockt!: Eure neue Platte „Bis hierher“ erscheint nun. Worin unterscheidet sie sich zu den vorherigen? Und was passiert „hiernach“?

Foto: Christian Thiele

Sebi: Nun, ich glaube wir sind einen Schritt weiter gegangen und die Songs sind komplexer geworden. Wir haben sie gemeinsam im Proberaum erarbeitet und eine ziemlich intensive Zeit verbracht. Teilweise 14 Stunden zusammen geprobt und an den Songs gefeilt. Den Schwung haben wir mit ins Tonstudio genommen und in die Platte einfließen lassen. Bei „Bis hierher“ finde ich nichts was für mich unstimmig erscheint, wobei ich noch nicht genug Abstand zur Produktion habe, um die Scheibe nicht ganz so euphorisch zu betrachten. Beim Gesang z.B. haben wir darauf wert gelegt soviel wie möglich am Stück einzusingen, um die Lebendigkeit in der Stimme nicht zu verlieren,wir haben auf’s Kopieren und ähnliches verzichtet und sind bei den Aufnahmen einen Schritt an unsere Anfänge gegangen beim Einspielen. Also haben wir bewußt die Atmosphäre der Platte an ältere Veröffentlichungen gelegt, als einen supermodernen, sauberen Sound, der ja oft sehr steril klingt und ohne Höhen oder Tiefen auskommt. Jetzt freuen wir uns erstmal auf die Veröffentlichung der Scheibe und schauen dann mal langsam Richtung 2013, unser 15. Jahr als Band liegt vor uns. Da werden wir desöfteren live zu sehen sein und dann einfach mal abwarten. Ideen sind vorhanden, aber jetzt sind wir erstmal „Bis hierher“ und noch nicht „hiernach“ .

Das Rockt!: Es werden zwei Recordreleasepartys stattfinden. Die erste in New York, die zweite in Leipzig. Worauf können sich die Leute freuen und wie viele Deutsche erwartet ihr in den Staaten? Sebi: Unser dritter Abstecher in die Staaten und es ist jedesmal ein Erlebnis. Witzigerweise ist unsere Band in den USA relativ bekannt, was uns natürlich freut. Schon unsere ersten Platten gab es in vielen Läden dort zu erstehen und der Support von Leuten drüben ist echt gigantisch. Für Headlinergigs reicht es bei der Größe der Läden nicht, aber vor 3-400 Leuten geht immer die Post ab wenn wir spielen. Da Phil in NYC lebt bietet es sich an auch dort zu spielen, denn die Szene dort ist einfach nur cool. Eine Handvoll Deutsche sind immer da, mal sehen wer dieses Mal so auftaucht. Darauf kommt es auch gar nicht an, denn mir ist es völlig egal wo wir spielen, es wird immer alles gegeben und an die Grenzen gegangen. Das gehört für mich einfach dazu. Jede Band die einmal in New York gespielt hat weiß um die Atmosphäre in den Clubs und alleine das ist ein Highlight. Am 1.Dezember dann in Leipzig

Seite 28

Stomper 98 | Das Rockt! 5/2012

unsere Record Releaseshow und Jahresabschluß! Das Package ist sehr international und für jeden dürfte was dabei sein. Mit IRON CROSS eine Oi!/Hardcore Legende aus DC/ USA, dann BOOZE & GLORY aus

London/UK, MARABOOTS aus Paris/Frankfurt und die deutschen Oi!Oi! Pioniere SHOCK TROOPS aus Neubrandenburg. Perfekte Sache und wir freuen uns darauf die Platte live zu spielen ! Das Rockt!: Kann man in der Oi! Schiene klassisch und gleichzeitig experimentell arbeiten? Sebi: Das dürfte kein Problem sein, wenn man sich nur darauf einlässt. Was mich stört ist das OI!/Punk teil-


Stomper 98 weise abgetan wird. Egal aus welchem Genre, es kommen abfällige Bemerkungen hinter vorgehaltener Hand. Und eine Menge Bands die dort herkommen und teilweise ihre Wurzeln haben vergessen das manchmal. Über die Jahre wissen wir wie unsere Band zu klingen hat und was wir wollen und was nicht. Das gilt für den Sound als auch für die Lieder an sich. Und gerade in den klassischen Oi! Bands sind sehr häufig versierte Musiker am Werk (gewesen) und stumpfes Uffta Uffta wird auf die Dauer langweilig. Ich denke die Frage lässt sich auch klassischen Deutschpunk Bands stellen, die über die Jahre ihren Sound finden und für sich perfektionieren. Wichtig ist die Attitude einer Band und was sie zu sagen hat. Und ob das jetzt

dern, mit ein paar Jahren Abstand, aber grundsätzlich bleiben die Songs stehen, wie sie sind. Wenn wir Songs aufnehmen, dann stehen sie für den Moment und sicher haben wir mit Anfang 20 die Welt teilweise anders gesehen als heute mit Ende Dreißig. Da Veränderung und loslassen auch zur Entwicklung eines jeden von uns gehört mache ich mir darum keine Gedanken. Schau, von der Erstbesetzung sind Holgi und ich mit dabei, wir lebten alle in Göttingen und waren ein wilder Haufen. Konzerte, Fußball, Hauereien, Bars und Clubs, dieses Gangding. Teilweise waren wir 30 Leute hier in Göttingen und die Band war da ein Ventil, ein Treffpunkt, einfach eine Möglichkeit Druck abzubauen. Unser Drummer damals stand ständig mit einem Bein im Knast, wir hatten viel Stress wegen Fußballkram und anderen Hauereien, dementsprechend wilder und chaotischer empfinde ich Teile unserer alten Platten. Manche Songs würde ich heute vielleicht anderes ausdrücken, aber das was dahintersteckt, daran gibt es nichts zu rütteln. Das Rockt!: Ihr habt eine beachtliche Anzahl an Alben vorzuweisen, die auch stets komplett gefüllt sind. Wie schwer fällt da die Songauswahl live?

OI!, P U N K , DEUTSCHROCK, HARDCORE oder was auch immer für einen Stempel hat, darum geht es mir überhaupt nicht. Hat Musik keine Seele dann kannste hundertmal OI!OI! gröhlen. Bringt nix! Das Rockt!: Auf das neuste Baby ist man meistens besonders stolz, auch weil man als Musiker ein Stück weitergekommen ist. Was würdest Du im Nachhinein an vorherige Releases ändern? Sebi: Sie stehen für die Zeit als wir sie geschrieben und aufgenommen haben. Spielerisch oder im Sound gibt es immer was zu verän-

Sebi: Allerdings! Es gibt eine Menge Songs die immer wieder verlangt werden und wir probieren eigentlich regelmäßig auch mal andere Songs aus. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie wir uns darauf freuen da jetzt auch mal komplett neue Sachen zu spielen. Natürlich fliegen keine Hits raus, aber es wird uns - und dem Publikum - gut tun die neue Platte mit einzubauen. Momentan weiß ich gar nicht welchen Song wir nicht spielen können, vielleicht spielen wir die ganze Platte und bauen da dann ältere Songs ringsum zu, hahaha! Ist auf jeden Fall schwierig, denn wie bei jeder Band über die Jahre, haben die Kids schon ihre Lieblingssongs, auf die wir auch nicht verzichten wollen, das geht uns ja selber so. Wobei wir zum Glück

erst mit „Für die Ewigkeit“ 2007 etwas mehr durchgestartet sind und insofern die Songs auch nicht ganz so alt sind, das wir sie gefühlte 1000 mal gespielt haben. Das Rockt!: ..und mal was anderes: Wie viel Prozent der Gage geht dafür drauf, dass euer Schlagzeuger immer wieder eingeflogen werden muss ;-) Sebi: Phil wird mittlerweile am Flughafen in Berlin per Handschlag begrüßt hahaha. Im Ernst, die Organisation liegt da ganz bei unserem Saxophonisten Holgi und ich habe überhaupt keine Idee was Flüge derzeit kosten. Hält sich auf jeden Fall im Rahmen, da wir rechtzeitig wissen wann wir spielen und dementsprechend früh die Flüge gebucht werden. Das Rockt!: Ihr seid oft Zielscheibe von Hetzern und div. Aktivisten. Gleichzeitig gebt ihr euer Privatleben auch recht freizügig preis. Hat man bei all der Hetze und Verleumdung manchmal Sorgen um seine Liebsten? Sebi: Zuerst einmal haben wir nichts zu verbergen. Angst und Sorgen habe ich eigentlich nicht, denn den Schritt zur körperlichen Gewalt wird es nicht geben, da sich die Diskussionen um diese Dinge so gut wie nur im Internet abspielen. Wir haben Möglichkeiten und Maßnahmen uns zu schützen und würden dementsprechend davon Gebrauch machen. Da wir die Band als Hobby betreiben und sich nicht alles was wir machen darum dreht, ist es eher selten das so ein Gequatsche an mich rangeht. Natürlich gab und gibt es Momente wo ich total genervt bin, aber damit kann ich ganz gut leben. Jeder weiß wo das herkommt und ich finde das eine ganze Szene in Sippenhaft genommen wird, spricht Bände. So viel Hass wie von diesen Leuten verbreitet wird, da empfinde ich fast Mitleid. Das Rockt!: Hören eure Kids eure Musik ebenfalls? Sebi: Meine Kinder sind sehr neugierig und sie möchten genau wissen was ich mache, wo wir hin-

Stomper 98 | Das Rockt! 5/2012

Seite 29


Stomper 98 fahren usw. aber bewußt hören sie das nicht bzw. läuft die eigene Band nie zu Hause. Wenn wir Platten aufnehmen,dann vielleicht mal ein Roughmix im Auto oder ich bereite mich zu Hause aufs Studio oder Konzerte vor, ok, aber so richtig hören, nee, dass macht glaub ich keiner aus unserer Band. Mein ältester Sohn ist fast 11 Jahre alt und er mag kaum Bands die ich höre und das finde ich auch ganz gut so. Kinder sollen sich selbst entwickeln und ich wollte ja auch nicht die Musik meines Vaters hören, geschweige denn das mich als junger Bengel was davon interessiert hat. Das passt schon ganz gut wie es ist. Das Rockt!: Ihr seid eigentlich auch schon „alte Hasen“ im Musikgeschäft. Über was freut man sich nach so vielen Jahren als Musiker noch bzw. was regt einen auf? Sebi: Musikgeschäft hört sich komisch an. So betrachte ich das ganze auch überhaupt nicht, Sicher, wir haben ein tolles Label, arbeiten mit MAD TOURBOOKING zusammen wegen Konzerten und Touren, aber ich sehe unsere Band fest in der Subkultur verwurzelt und dort fühle ich mich wohl. Am meisten freue ich mich jedesmal wie ein kleiner Junge wenn neue Platten ins Haus stehen und wir tolle Konzerte spielen. Dann bin ich glücklich und zufrieden. Zusammen mit meinen Jungs unterwegs und den Alltag irgendwie hinter sich lassen. Das bereitet mir Freude. Alles was wir mit der Band haben, hätte ich mir nie erträumen lassen und da weiß ich das wir uns das erspielt haben und weil wir seit fast 15 Jahren unterwegs sind. Dazu kommt das es keinen Druck gibt, wir entscheiden alleine wann wir was machen, dadurch kommt keine Routine auf.

Eine Entwicklung ist mir aufgefallen,die ich als sehr befremdlich betrachte. Es gibt Bands, die mittlerweile auf die Mainstream Charts schielen und dabei ihre eigene Szene stiefmütterlich behandeln. Das verstehe ich nicht ganz. Sicher ist es gut wenn die Platten überall erhältlich sind, aber darauf aufbauen und unbedingt charten ist schräg. Mit STOMPER 98 steht das eh nicht zur Debatte, da wäre ich perplex hahahaha. Und die ganzen Bands „aus der Gosse“ die es „alleine geschafft haben“ arbeiten alle mit Management, Promotionagenturen usw., von alleine passiert da nix und Geld spielt da eine große Rolle. Da sollte man ehrlich sein und nicht irgendwelche Mythen aufbauen, die nicht existent sind. Aber das stört mich eigentlich nicht oder regt mich auf, ist nur etwas was mir mal aufgefallen ist. Im Prinzip sollte jeder wissen der Musik macht und versucht zu den Sternen zu greifen, das es ziemlich ernüchternd sein kann, wenn man hinter die Kulissen blickt bzw blicken kann. Da mache ich mir einfach nichts vor und jeder der sich darauf einlässt braucht gute Nerven und sollte sich nicht jeden Scheiß aufschwatzen lassen. Zieh Dein Ding durch und glaube an das was Du tust. Es gibt immer Leute die Dir erzählen wollen wie scheiße Ihr klingt und wie dumm du bist etc., auf diese Typen würde ich nicht mal pissen wenn sie in Flammen stehen. Das was wir haben ist schön wie es ist und wenn wir ein paar Leuten da draußen etwas bedeuten und sie unsere Musik mögen, dann haben wir alles richtig gemacht.

Foto: Christian Thiele

Seite 30

Stomper 98 | Das Rockt! 5/2012

Das Rockt!: Was war bislang euer ergreifendster Moment als Musiker? Sebi: Es gab für mich drei magische Momente, die ich niemals vergessen werde. Als wir im August 2008 beim ENDLESS SUMMER OPEN AIR spielten - wir waren im Mai 2008 auf unser ersten US Tour und nicht mehr in Deutschland auf der Bühne seitdem - war gerade die ganze „Szenewelt“ damit beschäftigt sich das Maul über uns zu zerreissen und sich von uns abzuwenden wegen der Diskussionen um uns. Da standen wir nun kurz vor der Show und wussten kaum was uns erwartet. Die Sonne ging unter und das ganze Festival hat mit uns gefeiert und gesungen und es lag eine „Jetzt erst Recht“ Stimmung in der Luft, das war beängstigend schön. Dann gab es einen Moment bei unserer 10 Jahres Show im November 2008, wo alles von mir abfiel und ich dachte nur „kneif mich mal einer“ bei der kochenden, ausverkauften Hütte, wo alle durchgedreht sind. Und beim SPIRIT FROM THE STREETS FESTIVAL 2011 vor tausenden Kids zu spielen, die uns so toll empfangen haben, das werde ich nie vergessen. Es gibt aber immer wieder kleine Momente zwischen uns auf der Bühne, wo jeder spürt was in dem anderen vorgeht. Bei Textzeilen,Melodien oder einfach der momentanen Alltagssituation. Das lässt sich schwer wiedergeben, aber steht für alles was wir mit STOMPER 98 haben und es für uns bedeutet! (tiz)


CD Reviews

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Seite 31


Newcomer DAS

Fact-Box ROCKT! R E NEWCOOkM tober 2012

Name: Daniel Klotz Gründungsjahr: 2011 Mitglieder: Daniel Label: ---

Das Schicksal gleicht oft einem Strom aus Meteoren. Einschläge passieren ständig, stören oftmals aber nicht sonderlich, doch manchmal sind diese so nah, dass sie Krater auf Körper und Seele hinterlassen. Neuen Lebensmut schöpft man dann aus verschiedenen Gründen wieder. Musikalische Kreativität war sicherlich ein guter Grund bei Daniel Klotz. Im Jahr 2011 entstand die Zusammenarbeit zwischen Daniel Klotz und Mike von Störte

Priester, der neben der Rolle als Produzent vor allem für die musikalische Umsetzung der Texte verantwortlich ist. Inhaltlich schöpft Daniel aus seinem schicksalhaften Leben die Ideen für seine Lyrics, die nun auf der EP „Lebensmut“ veröffentlicht worden sind. Gerade Daniels Karma verleiht den fünf Songs auf diesem Silberling Tiefgang - was seine unerfahrene Stimme noch nicht vermag - und den nötigen Schärfegrad, um beim Hörer hängenzubleiben, aufzurütteln, nachzudenken und sein Schicksal auch mal an den Hörnern zu packen, anstatt sich kampflos zu fügen. Den Weg in die Öffentlichkeit hat Daniel Klotz bewusst für sich und seine Bestimmung gewählt, gerade um Menschen mit einer ähnlichen Geschichte Mut für ein neues Leben zu machen. Denn eigentlich sollte das Leben von Daniel Klotz ein ganz anderes werden. Die Richtung war ausgesucht. Eine Lehre als Holzbearbeitungsmechaniker stand bevor. Doch im September 2009 entschied das Schicksal, dass es mit Daniel etwas ganz anderes geplant hat. Der Abend begann wie viele andere Abende auch. Mit Freunden treffen, einige Getränke verkosten und ab zur nächstgelegenen coolen Party fahren. Man steigt in ein Auto eines Bekannten, völlig unbedacht und wacht im nächsten Augenblick im Krankenhaus auf. Zu erfahren, dass die Verletzungen irreversibel sind und man von nun an nicht mehr eigenständig auf seinen Beinen durch das Leben gehen kann, ist unvorstellbar für jeden, der nicht in dieser Situation gefangen ist. Halt gibt hier in erster Linie die Familie, die in Daniels speziellen Fall unter anderem die Band Frei.Wild sowie den Frontmann Mike von der Band Störte Priester

Seite 32

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Webseite: danielklotz.net facebook.com/ DanielKlotzMusik Star-Potential

an sein Krankenbett einlud und ihm durch diese Besuche die nötige Energie und Kraft gab, um diesen nicht sehr leichten Weg zu neuem Lebensmut zu meistern. Die Songpassage seiner Idole von Frei.Wild „Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben“ schwirrte Daniel, so auf seiner Homepage nachzulesen, die ganze Zeit im Kopf herum und so kann er nun stolz von sich behaupten, dass er ein Sieger ist. Aber scheinbar tritt das Schicksal gerne noch einmal nach. Zwei Jahre nach dem alles verändernden Unfall und auch wieder im September verlässt ihn seine Freundin. Der entscheidende Grund, um den Song „Dieses Lied“ zu schreiben, mit der Hilfe von Mike in seinem Studio zu vertonen und als „BilderVideo“ ins World Wide Web zu stellen. Zwar konnte er seine Freundin dadurch nicht wieder zurückgewinnen, aber dennoch scheint sein Weg nun etwas klarer zu sein. Mit der Veröffentlichung seiner EB „Lebensmut“ sowie dem ersten offiziellen Clip zu seinem Song „Alles wird gut“ schlägt Daniel Klotz nun einen neuen Pfad ein, der gepflastert ist mit vielen anstrengenden Stunden beim Songwriting sowie im Studio, aber der sich sicherlich lohnen wird zu bestreiten. Lebensmut Tracklist: Intro Dieses Lied Faust durch die Wand Alles wird gut Lebensmut Eine Neue Chance


CD Reviews

CREW

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Seite 33


Krawallbrüder

Krawallbrüder Die Saarländer sind im Herbst wieder unterwegs. Da das Quartett den Tourabschluss in unserem Wohnzimmer abhält, fragten wir mal kurz bei Pascal (v/g) wie es im Frühjahr lief, wieso der Sommer so kurz war und was uns noch so erwartet. Das Rockt!: Erst mal vorweg: Diesen Sommer wart ihr ein wenig rar unterwegs oder täuscht der Eindruck? Pascal: Hey, das ist richtig. Wir haben einfach mal die Notbremse gezogen und uns auf die wichtigen Festivals konzentriert. Das war auch ganz gut soweit, da wir nach der BSUKT erst mal alle ein wenig Ruhe und Zeit für Familie brauchten. Nebenbei wird am 20-Jahre-Jubiläumsalbum gearbeitet. Wie gesagt man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen und da unsereins nicht von der Musik lebt, erst mal alles entspannt, haha! Das Rockt!: Nachdem ihr im Frühjahr euer Album BSUKT betourt habt, folgt nun die zweite Rutsche. Kommen hier nicht ebenfalls leidige „GeldmachereiRufe“ auf? Pascal: Och, die kamen schon auf, als wir bei der „Die Fäuste hoch“ Platte plötzlich ganze vier Shirts und ein Polo im Sortiment hatten. Neider und Möchtegern-Weltverbesserer gibt es ja immer wieder, aber die interessieren nicht. Ich kenne kaum eine Band, die zu derart fairen Konditionen auftritt wie wir, selber alles macht inkl. Verkauf am Merchandisestand usw. usf. Wenn es nur noch um Kohle ginge könnten wir mit Sicherheit noch mehr vermarkten, hehe... Die Leute die uns mögen kommen immer wieder gerne, die die ewig am Sticheln und am Hetzen sind kommen sowieso nicht. Und mal ganz davon ab, es gibt nichts besseres als mit

Seite 34

hunderten bzw. inzwischen tausenden von Gästen eine gute Show abzureißen, bis die Halle brennt. Daher schreit die BSUKT-Frühlingstour förmlich nach einem Nachfolger. Wir fühlen uns wohl so wie es läuft, verkaufen können sich andere sowieso noch viel besser. Das Rockt!: Welche Änderungen gibt es im Gegensatz zur Frühjahrstour? Pascal: Die Setlist wurde nochmal neu überarbeitet, auch in Hinblick auf die Besucher, die im Frühjahr schon vor Ort waren und natürlich sitzen die neuen Songs inzwischen wesentlich besser und haben sich tadellos in die Liste eingefügt. Die Leute im Publikum werden mit Sicherheit jetzt auch textsicherer sein als damals knapp zum Albumrelease, merkt man ja auch schon auf den Festivals. Alte Hits werden natürlich auch wieder hauptsächlich gespielt, inzwischen sind ja ein paar Alben titelmäßig abzudecken. Wir werden zwei Bands mitnehmen die uns kollegentechnisch am Herzen liegen. Das sind die Tschechen von „Saints & Sinners“, die kurz vor der Tour ihr Mörderdebut veröffentlichen (Fans von Perkele watch out, das hier ist der echte Stoff) und die Bonkers aus Rostock, die ebenfalls jetzt gerade mit „Northcoast Excess“ ihre dritte Scheibe veröffentlicht haben. Wir denken das wird eine extrem amüsante Kombination an trinkfreudigen Gesellen. Sonst bleibt erst mal alles beim Alten.

Krawallbrüder | Das Rockt! 5/2012

Das Rockt!: Wie verlief die erste Tour mit Slapshot für euch? Pascal: Soweit alles gut, wir hatten viel Spaß vor allem mit den trinkenden Bandmitgliedern Craig und Mr. Bean und Tourmanager Ronaldo, der tagein - tagaus derart zugekifft war, dass er fast nichts mehr aus den Augen gesehen hat, hehe. Weitergebracht hat uns die Sache nicht wirklich, was aber abzusehen war, da die HC-Kids im Westen scheinbar zu verklemmt sind um eine Show mit KB und Slapshot anzuschauen. Sonst alles gut und die Zuschauerzahlen waren wegweisend für die kommende Tour. Das Rockt!: Gibt es schon Pläne was nach der Herbsttour bei euch so passieren wird? Pascal: Die Arbeiten am neuen Album werden weitergehen, für Mai/ Juni wird ein Studio angemietet, dieses Mal ganz was anderes und nach der Festivalsaison 2013 wird, wenn alles gut geht, das Album veröffentlicht. Das ist der Plan, ob‘s funktioniert kann ich jetzt noch nicht sagen, denn wenn die Mucke nicht gefällt wird auch nichts gepresst, so war das schon immer und so wird das auch bleiben. Da wir kommendes Jahr unser offizielles 20-Jähriges feiern dürfen, planen wir gerade ein Zwei-Tages-Event mit vielen alten Bekannten und an beiden Tagen KB-Songs, den einen Tag die Alten, den anderen Tag die Neueren. Zeitgleich soll zu diesem Datum auch das neue Album erscheinen. Nähere Infos zu dieser Bombenparty gibt es demnächst auf unsere Homepage. (tiz)



Die Bonkers Da posten wir gedankenlos auf Facebook rum, weil wir uns grade die neusten Scheiben einiger Bands anhören und plötzlich schreien nicht wenige nach den Bonkers! Kurzerhand ne Mail geschrieben und schon ist das Interview im Kasten. Philly (v/g) & Johnny (v/b) antworteten auf unsere Fragen, wir haben die Gewissheit, dass wir euch was gutes tun konnten und die Bonkers freut es eh! Prost! DasRockt!: Euer neues Album „Northcoast Excess“ erschien in diesen Tagen. Was hat sich geändert? Was ist neu? Was blieb? Philly: Moin, jo, also das neue Album ist im Vergleich zu den anderen Alben (der Welt) ein echter Knaller ;-) Wir haben fetter, lauter und heftiger produziert im Vergleich zu den alten Alben. Was soll ich sagen, den Leuten die es bis jetzt gehört haben hat es sehr gut gefallen. Jetzt wollen sie uns sogar hören und nicht nur sehen zum Ablachen ;-) und das ist eine sehr gute Zeichen.

Johnny: Sagen wir lieber, der Anspruch rückt weiter in den Vordergrund, hehe! Nach zwei Alben und einer Split-Ep voller biertriefender Sauflieder haben wir uns an einem Punkt gesehen wo wir entscheiden mussten ob wir jetzt weiter auf den kompletten Wahnsinn setzen und ein ums andere Mal immer wieder das gleiche Konzept auslatschen oder ob wir uns selbst einfach die Freiheit geben aus der Ecke rauszukommen und zu zeigen, dass wir noch eine Menge mehr drauf haben.

DasRockt!: Viele beschränken euch auf euren oft angesprochenen Durst. Jedoch zeigt vor allem die neue Platte, dass ihr auch einen gehörigen Anspruch an eurer Musik habt. Rückt das Bier mittlerweile mehr in den Hintergrund? Philly: Also in den Hintergrund rückt der Stoff nicht. Ganz ehrlich, sobald wir auf einem Gig angekommen sind fängt das Schütten und Feiern an. Da hat sich nichts geändert. Das ist auch gut so!!!!

Seite 36

Die Bonkers| Das Rockt! 5/2012

DasRockt!: In „RnR Attack“ distanziert man sich von den Südtirolern, im neusten Video von Onkelzcoverbands. Hier wird besonders auf „fränkischen Akzent“ hingewiesen. Viele Coverbands fallen mir da nicht ein. Was gibt’s denn da für Reibereien? Johnny: Die Sache mit dem fränkischen Akzent hat keinen direkten Bezug. Da die Onkelz ja bekanntlich aus Hessen sind, soll das eigentlich viel mehr verdeutlichen wie unauthentisch manche BO-Coverbands sind!


Die Bonkers Was gar nicht heißt, dass jetzt automatisch alle BO-Cover zum Kotzen sind. Wir haben gerade erst auf dem Sauberg Open Air, welches die ENGEL IN ZIVIL organisieren, gespielt und die Jungs sind klasse Typen; viel mehr geht es um Leute, die den Mythos Onkelz ausschlachten und ihren Profit daraus ziehen wollen. Zum Thema Südtiroler: das ist wie mit Broccoli, entweder du magst es oder du magst es nicht! Und ich mag zwar Broccoli, aber Frei.Wild nicht! What ever, es gibt schlimmeres hehe! DasRockt!: ...und bei „Shock Rock Chevrolet“ musste ich dezent mal an Toxpack/Rose Tattoo denken. Was hört ihr denn so daheim an Mucke? Philly:Ja, als Johnny mir das erste Mal den Song vorgespielt hat, musste ich auch gleich an die Toxicaner denken! Schönen Gruß von hier aus´n Heft an die Boys.

Ich höre viel Onkelz, Cypress Hill, Kiss, Motörhead, K.I.Z. ansonsten Rock´n´Roll like Garry Glitter etc. und natürlich AGF-Radio.

DasRockt!: Im Herbst geht ihr mit den Krawallbrüdern auf Tour. Eure erste Tournee? Was kann uns da erwarten?

Johnny: In der Tat sind Toxpack gute Freunde von uns und ihre Musik für mich eine große Inspiration! Mir ist das am Anfang gar nicht so aufgefallen, aber der Song hat wirklich eine fette TP Kante! Zu Hause bei mir läuft meistens The Bones, Misfits, Chrome Division, Rival Sons, The Hellacopters, Peter Pan Speed Rock, oft auch viel UndergroundRnR-Scheiß aus Skandinavien und natürlich ne Menge Sleazerock!

Philly: Volle Power Bonkers ...Wir sind frisch, unverbraucht, spontan und wir haben viel Zeit ;-) Wir sind heiß auf unsere erste richtige Tour und hoffentlich nicht die letzte (falls wir es überleben)!

DasRockt!: Hat es einen tieferen Sinn, wieso einige Songs bei euch auf Englisch gesungen werden? Philly: NÖ! Johnny: Eigentlich ist es nur einer, wenn ich richtig liege hehe! Falls du „Don´t Mess With Da BC“ meinst: wir sind alle große Cypress Hill Fans und es war einfach an der Zeit den Jungs zu huldigen in bester Tribute Manier!

Johnny: Die erste von dieser Länge, ja! Was euch erwartet? Arschtrittmässiger Volle-Kanne- Rock and Roll! Wir haben uns vorgenommen eine Spur der Entrüstung in Deutschland zu hinterlassen! Vielleicht gibt es auch Wunderkerzen! DasRockt!: Ein paar letzte Worte von euch an die Leserschaft? Philly: Zieht euch Promille-TV rein! Grüße an Family, Fans, Lieschen & Bonkers Crew! Johnny: Leute, denkt an meinen geplanten Skateboardverleih auf Teneriffa! Kommt zahlreich! Ich hab die besten Boards südlich von Wanne-Eickel! Wir sehen uns im Herbst auf der Tour und am Merchandisestand zum Saufen! (tiz)

Die Bonkers | Das Rockt! 5/2012

Seite 37


El Bosso Wie oft kriegt man die Möglichkeit, die Pioniere der deutschsprachigen Skaszene für ein Interview zu gewinnen. Wir hatten das Glück El Bosso & die Ping-Pongs bzw. Sänger El Bosso und Posaunist Richie für ein paar Fragen zu gewinnen. Die Band wurde 1985 in Münster als eine der ersten deutschen Skabands gegründet und ist nach Auflösung 1992 seit 2003 wieder aktiv. Da gab es einiges an Redebedarf, aber lest selbst Das Rockt!: Würdet ihr Euch als Pioniere der Deutschen Skaszene bezeichnen? E: Ja würden wir. Wir haben allerdings auch von anderen Bands gehört, nachdem wir angefangen haben. Anfangs dachten wir ja, wir wären die einzigen, die Ska machen auf der ganzen Welt. Dann hörten wir u.a. von der Schwarz-WeißMafia. Aber wir waren die ersten, die weitreichenden deutschen Ska gemacht haben.

Musik machen. R: Du hast vielleicht mit 22 Jahren ganz andere Ideen, als mit 15, 16. Streit gab es überhaupt nicht. Wir haben uns ja auch später immer wieder getroffen, irgendwann hatten wir soviel Lust, dass wir 4 Jahre nach der Auflösungen die erste Revival Show gespielt haben. 3 Jahre später kam dann die nächste und dann sagten wir, „Mensch, das müssen wir doch öfter machen!“

Das Rockt!: Was war der Anreiz, genau eine Skaband zu gründen?

Das Rockt!: Gab es grundlegende Dinge, die ihr nach der Reunion geändert habt?

E: El Bosso war unsere erste Band. Ich und der Skacus (der Gitarrist) kennen uns schon seit dem Kindergarten. Wir waren Nachbarn, und hatten daher schon früh Kontakt zueinander. Dann hat Skacus angefangen, Gitarre zu lernen und deshalb musste ich singen. Und dann machten wir die Band. Uns war sofort klar, dass es eine Skaband sein musste. Dann haben wir aus unserem Freundeskreis und Schulumfeld Leute rekrutiert und gefunden, die auch Lust darauf hatten.

E: Musikalisch haben wir da nichts geändert. Natürlich hatten wir uns alle weiterentwickelt, weil wir älter geworden waren.Wir hatten Lust, die gleichen alten Songs zu spielen. Wir merkten dann auch, dass es ankommt. Wo wir weitergekommen waren, war natürlich in der Beherrschbarkeit der Instrumente. Und das war gut so. Aber an sich war das ganze ja auch mehr als Spaß gedacht. Wir haben da weitergemacht, wo wir aufgehört haben.

Das Rockt!: Welche Gründe waren damals für Eure Trennung ausschlaggebend? E: Es war kein Streit, sondern mehr die Interessen, die auseinander gingen, zumal wir ja alle in einem Alter waren, wo jeder seinen Weg gesucht hat. Mit Studieren und Weggehen aus der Heimatstadt, wie das halt so ist mit Anfang 20. Teilweise war man vielleicht doch ein bisschen müde des Ska´s und Teile der Band wollten mal andere

Seite 38

El Bosso | Das Rockt! 5/2012

R: Das schöne ist auch, dass wir heute wesentlich lockerer damit umgehen, weil wir nichts erreichen wollen. Früher, als aufstrebende Band denkst du Dir „Wenn wir das jetzt schaffen, dann können wir den Markt noch mitnehmen, oder da spielen“. Oder: „Wenn wir auf den Sampler kommen hilft uns das dann wieder weiter..“ Das ist ja überhaupt nicht mehr nötig. Und wir haben auch nicht das Problem, dass man vorher diskutiert so in der Art „Ist der Text nicht zu lächerlich, ist das zu albern, nimmt man uns dann

nicht ernst..“ Das ist alles egal. Wir machen das einfach. Ich finde es z.B. auch lustig, wenn man heute ein Lied singt, wo der Text mit 17 Jahren entstanden ist, obwohl der Text vielleicht nicht ganz so toll formuliert ist. Man lässt halt diese Songs aufgrund der alten Zeiten nochmal aufleben. Ich hab nun mal die Texte mit 17 so geschrieben. Man muss sich nichts beweisen und nicht profilieren. Das Profil ist schon da und dann kann man einfach locker bleiben. E: Man hört es ja auch natürlich, beim Album „Tag vor dem Abend“ . Man merkt ja auch, dass wir älter geworden sind, sowohl was die Art der Texte anbelangt, als auch das Musik Machen selber. R: Viele Sachen sind auch im besten Rockverständnis gradlinig. So verspielt ist da nichts. Mehr Augenmerk wird auf eine gute Produktion gelegt. Das Rockt!: Konntet ihr nach der Pause wieder direkt anknüpfen, wo ihr aufgehört habt? R: Ja. Wie gesagt, wir spielen ja jetzt nicht mehr an jeder Milchkanne, weil es das einzige ist, was wir machen, sondern wir können uns dann schon die Sachen raus picken, die schön sind, so wie jetzt eben heute das Spirit Festival, wo wir gerne sind. Und da sind ja auch zum Teil alte Fans, die wir vor 20 Jahren kannten, für die ist das dann eine schöne Zeitreise. Dann gibt es natürlich auch noch jüngere Leute, die die neue Platte kennengelernt haben und für die ist das dann sowieso ein frischer Act.


El Bosso Das Rockt!: Dieses Jahr erschien euer Album „Tag vor dem Abend“. Wie war die Zeit im Studio für Euch? E: Das war jetzt nicht so, wie man sich das normalerweise vorstellen muss. Die Arbeit zog sich über 2 Jahre, weil wir eben so viel tun haben und in ganz Deutschland verteilt sind. Da war Skacus definitiv der Dreh- und Angelpunkt, der alles zusammengehalten hat, der immer alles geführt und vorbereitet hat. Ohne Skacus hätten wir nicht gesagt, dass wir ein Album machen. R: Es ist alles schon vor produziert worden von Skacus. Es ist auch schön, wenn dann was da ist. Da muss ich auch sagen, da war er auch die Hauptantriebsfeder für das Ganze. Ich hätte von mir aus, weil ich eben noch ganz viele andere Sachen mache, nicht gesagt, dass wir gezielt an El Bosso arbeiten. Wenn es läuft und wenn es gut ist, mach ich natürlich gerne mit und stecke dann auch Energie rein und so wars dann eben auch. Ich hab halt dann gesehen „Mensch, der hat ja tolle Songs geschrieben und ein paar Sachen habe ich dann noch textlich beigesteuert, aber das meiste ist von ihm und von Bosso. Da haben dann alle Energie reingegeben und dadurch ist es ein rundes, knalliges Album geworden. Das Rockt!: Was ist die Herausforderung, wenn man mit so einer großen Gruppe unterwegs ist? E: Die Größe ist natürlich immer schon etwas schwierig und dass man so viele Leute unter einen Hut bringt, generell.Wir haben noch das Problem, dass wir in ganz viel unterschiedlichen Städten wohnen und zu den Gigs aus allen Himmelrichtungen zusammenkommen müssen. Darum gibt es eben so wenige ausgewählte Termine, weil wir uns sowohl terminlich als auch räumlich einigen müssen. Das Rockt!: Welcher eigenen Erwartung habt ihr Euch mit der Platte erfüllt? E: Die Idee war da und da hieß es dann umgehend (von Matzke) von PorkPie: „Ich bin dabei! Wenn ihr

ein neues Album macht, will ich das raus bringen. Das war natürlich ein Ansporn für uns, nach 20 Jahren ein Album zu machen und zu gucken, was dann passiert. Und es entwickelte sich immer mehr, so dass wir am Ende auch erstaunt waren, waren letztendlich dabei raus gekommen ist und von daher ist das eine tolle Geschichte geworden. R: Viel lag an Skacus, weil er diese Vision hatte, was daraus werden kann, stetig daraufhin gearbeitet und uns produziert hat. Es muss schon einer da sein, der so eine Marschrichtung im Kopf hat. Das Rockt!: Wie würdet ihr Eure musikalischen Wurzeln beschreiben? E: Grundsätzlich sind Skacus und ich als Jugendliche vom Ska infiziert worden und dadurch kam die Idee der Skaband. Das waren meine Wurzeln. Das war die erste Musikrichtung wo ich richtig drauf abgegangen bin. Das ging uns allen so. Wir sind vom Ska und Reggae mitgerissen worden, im Grunde von allem, was mit jamaikanischer Musik zu tun hat. Und natürlich hat sich auch im Laufe des erwachsen werdens der Horizont erweitert. Man weiß ja dass Richie ein sehr vielseitiger Mensch ist. R: Ich mache sehr viel im Reagea und Skabereich, aber auch viel Jazz, Swing und französische Musik. Meine allererste Band war eben für mich El Bosso und deswegen ist das für mich meine erste Liebe und mein Schwerpunkt.

Das Rockt!: Was könnt ihr über Eure Ziele und Pläne für die nächsten 2 Jahre verraten? R: Wir werden weiter Konzerte spielen, schöne Festivalgigs und tolle Interviews geben. E: Wir sehen das sehr entspannt. Wir müssen nichts erfüllen, wir können machen, auf was wir Bock haben. Das Rockt!:Das kann man als Luxus empfinden. Auf welche schönen Momente blickt ihr gern zurück? R: Ich habe immer so viel Spaß auf Konzerten und dann fühle ich mich auch wieder wie 17.. E: Es ist schon sehr speziell in der Skaszene. Wenn du z.B. den Namen Doreen Shaffer erwähnst sagen alle „ja, toll“ und wenn du den Namen außerhalb der Skaszene erwähnst, weiß keiner etwas damit anzufangen. Das ist heute eine alte Dame und (seit 1963) Sängerin der Skatelites. Es ist toll, wenn man Personen trifft, die das ganze wirklich aus den Kinderschuhen gehoben haben. Das Rockt!: Für die Abschlussworte seid ihr jetzt zuständig.. E: Wir grüßen natürlich alle Leser von Das Rockt R: Ich bin immer sehr sehr dankbar, wenn Leute auf die Konzerte kommen und das unterstützen. Und das ist so wichtig, dass Leute da sind, sonst könnten wir gar nicht machen, worauf wir Lust haben. Es freut mich, wenn Leute Platten und Eintrittskarten kaufen, das ist auch mein Wunsch, dass es weiterhin so bleibt. (susi) El Bosso | Das Rockt! 5/2012

Seite 39


Festivalberichte

Seite 40

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012


Festivalberichte

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012

Seite 41


Tourdates

TOUR-DATES 4LYN

11.11.12 Rostock Zwischenbau 15.11.12 Frankfurt Zoom 16.11.12 Kaiserslautern Kammgarn 17.11.12 Hannover Faust 14.03.13 Nürnberg Hirsch 15.03.13 Hof - Rockwerk

18.10.12 Bremen Lagerhaus 19.10.12 Wittich FestiWIL 21.10.12 Stuttgart - LKA Longhorn 26.10.12 München Backstage 27.10.12 Ingolstadt Zeche 02.11.12 Krefeld - Kufa 03.11.12 Köln Underground 04.11.12 Münster Sputnikhalle 06.11.12 Magdeburg Factory 07.11.12 Berlin - Lido 09.11.12 Flensburg Roxy 10.11.12 Hamburg Uebel & Gefährlich

Seite 42

9mm 06.10.12 Geiselwind Deutschrock Monsterfestival 26.10.12 Adelsheim - 5 Jahre Geburtstags party AGF 27.12.12 Ludwigsburg Rockfabrik 28.12.12 Essen - Turock 29.12.12 Berlin - C-Club 05.01.13 (CH) Olten Deutschrock nacht Vol. 1

Alpha Tiger 30.10.12 Köln - W.A.S.P. Toursupport 31.10.12 Bochum W.A.S.P Toursupport

Tourdates | Das Rockt! 5/2012

02.11.12 Tilburg W.A.S.P Toursupport 03.11.12 Antwerpen W.A.S.P Toursupport 10.11.12 POWLER Release Party 16.11.12 München W.A.S.P Toursupport 17.11.12 Stuttgart W.A.S.P Toursupport 19.11.12 (A) Linz W.A.S.P Toursupport 28.11.12 (A) Wien W.A.S.P Toursupport 30.11.12 Nürnberg W.A.S.P Toursupport

Andioliphilipp 26.10.12 Kircheim Unter Teck - Club Show 27.10.12 Adelsheim Feuer und Eis Festival 27.12.12 Ludwigsburg X-Mas Inferno 2012 28.12.12 Essen - X-Mas Inferno 2012

29.12.12 18.05.12

Berlin - X-Mas Inferno 2012 Neckarsulm Rockt den Berthold 2013

As I Lay Dying 26.10.12 Herford Club X 08.11.12 Hamburg Docks 10.11.12 Chemnitz Club Südbahnhof 11.11.12 München Backstage

Berliner Weisse 03.11.12 Plauen - Alte Kaffeerösterei 08.12.12 Magdeburg Bandworm Festival 30.12.12 Berlin/Lido Silvester Warm Up 04.05.13 Stuttgart

BERSERKER 21.09.12 Essen - Zeche Carl Essen 13.10.12 Bad Hersfeld Metal Trashmetal Punk im JUZE


Tourdates 01.12.12 Mannheim Metal und Onkelzcover 07.12.12 Dresden - Metal und Hardcore Massaker 08.12.12 München Tonhalle / Winter Rock in der Stadt

BRDigung 27.10.12 Adelsheim - Feuer & Eis Festival

Broilers 14.12.12 Düsseldorf Mitsubushi Electric Halle 15.12.12 Düsseldorf Mitsubushi Electric Halle 19.12.12 Nürnberg Arena Nürnberger Versicherung 21.12.12 (A) Graz Stadthalle 22.12.12 (A) Wien Stadthalle 26.12.12 Dortmund Westfalenhalle1 27.12.12 Dortmund Westfalenhalle1 29.12.12 Berlin - Max Schmeling Halle 30.12.02 Berlin - Max Schmeling Halle

Biertras 20.10.12 Marl Nordrhein 26.10.12 Adelsheim AGF Radio 5 Jahres Party

Bitter Verses 06.10.12 Wittenberg Pferdestall 12.10.12 Hamburg Logo 20.10.12 Großenhain -CWH 10.11.12 Waldkirchen Dorftrottel 21.12.12 Rosswein - Juha

Betontod 10.01.13 Ludwigsburg Rockfabrik 11.01.13 Berlin - SO 36

12.01.13 Hamburg Gruenspan 13.01.13 Köln Essigfabrik

Buster Shuffle 03.11.12 Leipzig Dynamite Skafestival 10.11.12 Oberhausen Kulttempel 14.11.12 (CH) Zurich Eldorado

Böhse Bengelz 03.11.12 Nürnberg Onkelz Nacht 01.12.12 Mannheim Winterinferno Mannheim

Cannibal Corpse 17.02.13 Hamburg Gruenspan 20.02.13 Köln Essigfabrik 21.02.13 Karlsruhe Substage 22.02.13 Geiselwind Music Hall 01.03.13 Chemnitz Club Südbahnhof 03.03.13 Berlin Columbia Club 05.03.13 München Backstage 06.03.13 Saarbrücken Garage

19.10.12 Eschwege E-Werk 20.10.12 Wilhelmshaven Palazzo 26.10.12 Kiel - Pumpe 27.10.12 Flensburg Volksbad

Die Ärzte 14.10.12 Freiburg Rothaus Arena 16.10.12 Regensburg Donau-Arena 18.10.12 Trier - Arena 19.10.12 Bamberg Stechert Arena 21.10.12 (A) Linz TipsArena 23.10.12 Augsburg Schwabenhalle 24.10.12 Passau Dreiländerhalle 26.10.12 Karlsruhe Europahalle 27.10.12 Friedrichshafen Rothaus Halle 28.10.12 Göttingen Lokhalle 31.10.12 Münster - MCC Halle Münsterland 01.11.12 Oldenburg Weser-Ems Halle

04.11.12 Bielefeld Seidensticker Halle 07.11.12 Düsseldorf - ISS Dome

Donots 02.10.12 Bremen Schlachthof 04.10.12 Erfurt - HsD 05.10.12 München Backstage 06.10.12 Lindau - Club Vaudeville 11.10.12 Zürich (CH) Härterei 12.10.12 Karlsruhe Substage 13.10.12 Stuttgart - LKA Longhorn 17.10.12 Hannover Capitol 18.10.12 Magdeburg Factory 19.10.12 Dresden Reithalle 20.10.12 Berlin - Astra 25.10.12 Kassel Musiktheater 26.10.12 Würzburg Posthalle 27.10.12 Rostock - MAU

Das Pack 02.10.12 Hildesheim Lorettas 03.10.12 Kassel Schlachthof 04.10.12 Wiesbaden Räucherkam mer 05.10.12 Weinheim Räucherkam mer 06.10.12 Pforzheim Kupferdächle 07.10.12 Giessen - Jokus 08.10.12 Jena Kassalanca 09.10.12 Potsdam Waschhaus 11.10.12 Münster Sputnikhalle 12.10.12 Krefeld Kulturfabrik 13.10.12 Bremen Lagerhaus

Tourdates | Das Rockt! 5/2012

Seite 43


Tourdates Der W

09.11.12 Secret Show 10.11.12 Stuttgart - LKA Longhorn 11.11.12 Wien (A) Gasometer 13.11.12 Würzburg Posthalle 14.11.12 Nürnberg Löwensaal 16.11.12 München Tonhalle 17.11.12 Pratteln (CH) Z7 19.11.12 Frankfurt, Neu Isenburg Hugenotten halle 20.11.12 Köln - E-Werk 21.11.12 Göttingen Stadthalle 23.11.12 Gütersloh Stadthalle 24.11.12 Mannheim Maimarktclub 25.11.12 Saarbrücken Congress Centrum 27.11.12 Dresden - Alter Schlachthof 28.11.12 Leipzig - Haus Auensee 30.11.12 Berlin - Astra 01.12.12 Berlin - Astra 02.12.12 Hannover Capitol 04.12.12 Hamburg Große Freiheit 05.12.12 Hamburg Große Freiheit 07.12.12 Bremen - Pier 2 08.12.12 Oberhausen Turbienenhalle

DIE KASSIERER 19.10.12 Kleve Kulturzentrum 20.10.12 Aachen Musikbunker 24.11.12 Paderborn Kulturwerkstatt 21.12.12 Hamburg Markthalle 22.12.12 Münster Skaters Palace

Seite 44

Dritte Wahl

Explizit

26.10.12 Bielefeld Forum 27.10.12 Altenkirchen tbc 02.11.12 Berlin - Astra 03.11.12 Berlin - Astra 09.11.12 Klagenfurt (A) Mozarthof 10.11.12 Wien (A) Arena 12.11.12 Köln - MTC 13.11.12 Kassel - tbc 14.11.12 Frankfurt/Main Nachtleben 15.11.12 Zweibrücken Sutter 16.11.12 Bregenz Between 23.11.12 Essen - Zeche 24.11.12 Lähden Jugendheim (20 Jahre Civil Courage) 01.12.12 Altenburg Music Hall 21.12.12 Rostock - Mau Club 22.12.12 Rostock - Mau Club 27.12.12 Hamburg Markthalle 28.12.12 Erfurt Gewerkschafts haus 29.12.12 Dresden Scheune

06.10.12 Ketsch Benifizfestival Explizit gegen Krebs 27.10.12 Adelsheim Feuer und Eis Festival 31.10.12 Bad Schönborn Sherwood Forest 19.01.13 Philippsburg Gaststätte Holzwurm

Emil Bulls 27.10.12

(A) Bad Wimsbach Rock im Schloss

Engel in Zivil 20.10.12 Zwönitz - Wind 24.11.12 Neustadt a. d. Orla - Wotufa Saal

Evocation 01.10.12 Rostock - Alte Zuckerfabrik 02.10.12 Berlin - K17 04.10.12 Tannheim Club Schwarzer Adler 06.10.12 Duisburg - JUZ Mühle 20.10.12 Hof - Rekwi Festival 15.12.12 Karlsruhe Knock Out Festival

Tourdates | Das Rockt! 5/2012

Frei.Wild 01.11.12 Dortmund Westfalenhalle 02.11.12 Mannheim Maimarkthalle 03.11.12 Regensburg Donauarena 04.11.12 Chemnitz Arena 09.11.12 Wien (A) Gasometer 10.11.12 München Zenith 11.11.12 Zürich (CH) Hallenstadion 22.11.12 Hamburg - o2 World 23.11.12 Berlin Velodrom 24.11.12 Rostock Velodrom

Grober Knüppel 24.11.12 Wachenroth Toxicoty 07.12.12 Dresden Doggma Customs 14.12.12 Schleitz Woody´s

Guhte Kumpelz 02.10.12 München Garage Deluxe 27.10.12 Groß-Umstadt Bürgerhaus 03.11.12 Nürnberg Onkelz Nacht 17.11.12 Reinheim Weinhof

Hangar-X 03.11.12 Essen - Panik Room 07.12.12 Steyr Megaherz Support 08.12.12 München R.I.D.S. Festival

01.06.12 Radeburg TEMP-Festival

Haudegen 25.10.12 Köln - Luxor 26.10.12 Bremen - Tivoli 28.10.12 Hannover Capitol 29.10.12 Hamburg Gruenspan 31.10.12 Erfurt Gewerkschafts haus 01.11.12 (CH) Zürich Papiersaal 02.11.12 Freiburg Waldsee 04.11.12 München 59 to 1 06.11.12 Frankfurt Batschkapp 07.11.12 Bochum - Zeche 08.11.12 Dresden Straße E 10.11.12 Berlin Kesselhaus

Hämatom 02.10.12 Rostock Stadthalle 03.10.12 Bremen - Aladin 04.10.12 Bielefeld Ringlok schuppen 05.10.12 Leipzig - Haus Auensee 10.10.12 Geiselwind Music Hall 11.10.12 Oberhausen Trubinenhalle 12.10.12 Memmingen Kaminwerk 27.10.12 Adelsheim Live Factory 10.11.12 Gornsdorf Volkshaus 17.11.12 Ottweiler -Club Schulz 01.12.12 Hamburg Markthalle 14.12.12 Geiselwind Eventhalle 14.06.13 Ludwigslust Feuer Frei Festival

Herzlos 20.10.12 Kaiserslautern Irish House 08.12.12 München - Ton Halle 25.12.12 Nanzdiet schweiler Weihnachtsrock



Tourdates In Extremo

Kärbholz

KrawallBrüder

07.12.12 Dortmund Westfalenhalle 09.12.12 Dresden - Alter Schlachthof 14.12.12 Geiselwind Event Halle 15.12.12 Karlsruhe Europahalle 20.12.12 Offenbach Stadthalle 21.12.12 Erfurt Thüringenhalle 22.12.12 Hamburg Sporthalle

06.10.12 Geiselwind Deutschrock Monster Festival 26.10.12 Adelsheim - 5 Jahre AGF 01.12.12 Dresden - Club Puschkin

19.10.12 Cottbus - Tour 20.10.12 Chemitz - Tour 25.10.12 Losheim am See - Tour 26.10.12 Ellrich - Tour 27.10.12 Adelsheim Feuer und Eis Festival 29.10.12 Nürnberg -Tour 30.10.12 Potsdam - Tour 31.10.12 Lübeck - Tour 02.11.12 Augsburg -Tour 03.11.12 Oberhausen Tour 08.11.12 Osnabrück Tour 09.11.12 Hannover - Tour 10.11.12 Alsfeld - Tour

J.B.O. 05.10.12 Leipzig - Anker 26.10.12 Thalmässing 11. Thalmässin ger Music Adventure 30.11.12 Magdeburg Factory 01.12.12 Rostock - MAU 07.12.12 Krefeld - KuFa 08.12.12 Andernach JUZ

Jennifer Rostock 27.10.12 Göppigen WerftHalle

Kneipenterroristen 06.10.12 Neubraden burg Hangover 13.10.12 Marne Tonhalle 03.11.12 Schopfheim Rock In 09.11.12 Hameln - Mad Music Club 10.11.12 Paderborn K.O.N.D. Kulturwerkstatt 24.11.12 Oberhausen Turbinenhalle 01.12.12 Hamburg - t.b.a. 06.04.13 Guben - Comet Hallen 28.06.13 Unter-Schön mattenweg Kerwe

Seite 46

Tourdates | Das Rockt! 5/2012

Maerzfeld 27.10.12 Sonnenberg G-Haus 07.02.13 Osnabrück Rosenhof

Matt Gonzo Roehr 06.10.12 Geiselwind Deutschrock Monster Festival 01.11.12 Dortmund Westfalenhalle

02.11.12 Mannheim Maimarkthalle 03.11.12 Regensburg Donau Arena 04.11.12 Chemnitz Arena 09.11.12 (A) Wien Gasometer 10.11.12 München Zenit 11.11.12 (CH) Zürich Hallenstadion 22.11.12 Hamburg . O2 Arena 23.11.12 Berlin Velodrom 24.11.12 Rostock Messehalle 30.11.12 Ingolstadt Eventhalle Westpark 07.12.12 Berlin - K 17

Morgenrot 03.11.12 Greiz Tanzlokal 01.12.12 Dresden Puschkinclub 15.12.12 Ruppichteroth tba 26.01.13 Pößneck Shedhalle


Tourdates Onkel Tom Angelripper 06.10.12 Geiselwind Deutschrock Monster Festival 13.10.12 Rostock - Alte Zuckerfabrik

Ohrenfeindt 15.11.12 Aschaffenburg Colos-Saal 16.11.12 Bad Homburg Kulturzentrum Englische Kirche 20.12.12 München Backstage 22.12.12 Burglengenfeld Veranstaltungs zentrum 26.12.12 Hamburg Grünspan 04.01.13 Wasen im Emmental - Ice Rock Festival 05.01.13 Lorsch - Musik theater Rex 11.01.13 Bremen - Tivoli 12.01.13 Müden - Kubus 01.03.13 Siegburg Kubana 02.03.13 Memmingen Kaminwerk

Oxo86 20.10.12 Berlin - SO36 02.11.12 Magdeburg t.b.a.

Pöbel&Gesocks 06.10.12 Berlin - „Berlin RockCity“ Festival 27.10.02 Köln Sternhagel 02.11.12 Magdeburg Factory 03.11.12 Dahme - HDV 10.11.12 Oschatz E-Werk 24.11.12 Wachenroth Toxicity 07.12.12 Jena - F-Haus 08.12.12 Pasewalk Speicher

Risk it 10.10.12 Hannover Chez Heinz 13.10.02 Schleiz Woody´s 20.10.12 Riesa - Light it up 27.10.12 Leipzig - World Eater 02.11.12 Schleiz Woody´s

17.11.12 (N) Dordrecht Popcentrale 24.11.12 Dresden Chemiefabrik 08.12.12 Leisnig - AJZ 22.12.12 Ilsenburg Cafe Heizhaus

Rotz & Wasser 05.10.12 19.10.12 20.10.12

Berlin - Rock City Festival Dresden - KÖ97 Überraschung Infos folgen zur gegebener Zeit

Skatoons 05.10.12 Braunschweig Zum Schweine bärmann Bar 06.10.12 Köln Underground 09.11.12 Neubranden burg - AJZ 10.11.12 Gütersloh - Die Weberei/ WerkII

Slime 02.10.12 Dresden Schlachthof 03.10.12 Chemitz - AJU

04.10.12 Göttingen Musa 10.10.12 Karlsruhe Substage 11.10.12 Frankfurt Zoom Club 13.10.12 Essen - Zeche Carl 17.10.12 Hannover Faust 18.10.12 Bremen Schlachthof 19.10.12 Kiel - Die Pumpe 25.10.12 Köln Gebäude 9 26.10.12 Münster Sputnikhalle 07.11.12 Würzburg Posthallen 08.11.12 Erlangen E-Werk 09.11.12 München Theaterfabrik 16.11.12 Stuttgart - LKA Longhorn 22.11.12 Düsseldorf ZAKK 23.11.12 Osnabrück Rosenhof 24.11.12 Magdeburg Factory 01.12.12 Aachen Musikbunker

Tourdates | Das Rockt! 5/2012

Seite 47


Tourdates 06.12.12 Berlin - So36 14.12.12 Leipzig - UT Connewitz 20.12.12 Hamburg Markthalle

Subway to Sally

Stainless Steel 13.10.12 Trebur Onkelznacht Trebur 27.10.12 Sandberg Rhoener Onkelznacht 03.11.12 Nürnberg Onkelznacht Nürnberg 24.11.12 Sulzbach Disco Belinda 21.12.12 Trockau - 10 Jahre Stainless Steel

Stammheim

14.12.12 Stuttgart Schleyerhalle 15.12.12 München Tonhalle 16.12.12 Pratteln - Z7 21.12.12 Dresden - Alter Schlachthof 22.12.12 Gießen Hessenhalle 26.12.12 Bochum Ruhrcongress 27.12.12 Fürth Stadthalle 28.12.12 Bielefeld Ringlokschup pen 29.12.12 Bremen - Pier 2 30.12.12 Potsdam Metropolishalle 24.08.13 Wuppertal Feuertanz Festival

06.10.12 Mainflingen Rocknacht im Bürgerhaus 13.10.12 Flensburg Roxy Music Hall 17.11.12 Mühlheim Schanz 24.11.12 Sulzbach Thekenproleten Discothek Belinda 27.10.12 Adelsheim 01.12.12 Celle - CD Feuer & Eis Kaserne Festival 08.12.12 Frankfurt 08.12.12 Lichtenau Musikkeller 14.12.12 Idstein Tragic Couse Scheuer 07.12.12 Hamm 19.01.13 Hückelhoven Kulturrevier Markt 17 Radbod 02.02.13 Mühlhausen Kulturfabrik 16.02.13 Miltenberg Toxpack Beavers 06.10.12 Geiselwind 01.03.13 Fulda - Alte FEK9 Festival Piesel 15.03.13 Köln - Die Kantine 12.04.13 Rüsselsheim Das Rind 20.04.13 Übach Palenberg Outbaix 05.05.13 Reinheim Weinhof 01.11.13 Stuttgart - JVA Stuttgart

Seite 48

Tourdates | Das Rockt! 5/2012

11.10.12 Hamburg Kaiserkeller 12.10.12 Leipzig - Conne Island 13.10.12 München Backstage 14.10.12 Bremen - Tivoli 17.10.12 Frankfurt Nachtleben 18.10.12 Rostock - Mau Club 19.10.12 Oberhausen - T Club 20.10.12 Erfurt - Club From Hell 21.10.12 Dresden Puschkin 22.12.12 Berlin Heimspiel

Unantastbar 06.10.12 Kastelruth Rock am Schlern 27.10.12 Baden Würt temberg Feuer & Eis Festival 24.11.12 Wertheim Exklusives Konzert

Unheilig 21.10.12 Frankfurt am Main - Festhalle Frankfurt 11.11.12 Dortmund Westfalenhalle 24.11.12 Halle - Gerry Weber Stadion 08.12.12 Oberhausen König Pilsener Arena 09.02.13 Hamburg - O2 Word Hamburg 22.02.13 Erfurt Messehalle

23.02.13 Chemnitz Chemnitz Arena 02.03.13 Kempten - big BOX 03.03.13 (CH) Zürich Hallenstadion Zürich 07.03.13 Augsburg Schwabenhalle 08.03.13 (A) Salzburg Salzburgarena 09.03.13 (A) Innsbruck Olympiahalle 19.04.13 Trier - Arena Trier 20.04.13 Frankfurt am Main - Festhalle Frankfurt 10.05.13 Braunschweig VW Halle 11.05.13 Dortmund Westfalenhalle

Unherz 27.10.12 Adelsheim Feuer & Eis Festival

Wilde Zeiten 23.11.12 Dresden Chemiefabrik 29.12.12 Oberhausen Punk im Pott 28.06.13 Merkers

Zorn Winkler 01.12.12 Mannheim - 7er Club 08.12.12 München Tonhalle München


Festivalberichte

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012

Seite 49


Festivalberichte

Ehrlich & Laut Festival 16. - 18.08.12 Alsfeld Als Höhepunkt unserer Konzertreisen im August besuchten wir am 17.08.2012 das Ehrlich & Laut Festival in Alsfeld. Heuer fand die EL auf einem Flugplatzgelände ihr zuhause, statt im Vergleich zu den letzten Jahren in der Hessenhalle. Die Zeltplätze waren relativ voll, man ging von ca. 2000 Besuchern am Donnerstag aus und als wir gegen Mittag ankamen, fuhren wir in einer kurzen Kolonne über einen schmalen Weg zum Festivalgelände. Das Wetter war bestens und die Laune gut. Bad shakin eröffneten den Festivalfreitag mit schwungvollen Skasongs. Die Kapelle hatte gute Laune trotz ihrer Opener Funktion und es war schön, diesen Auftritt anzusehen. Unherz schlugen da schon härtere Töne an. Obwohl sie dieses Jahr zum ersten Mal hier vertreten waren, fühlten sie sich hier sichtlich wohl und konnten auf ihr Publikum trotz dieser Hitze zählen. Ärgerlich war, dass man bereits jetzt schon einen Zeitverzug im Vergleich zum Plan hatte. Aber es hatte auch was Positives. So konnte man sich noch gemütlich ein Bierchen an der lan-

Seite 50

gen Bar genehmigen, bis Wilde Zeiten spielten. Die Mainzer spielten ein kurzes knackiges Set, gefühlt war es sogar kürzer, als die vom Veranstalter vorgegebene Zeit. Als existenzielle Kracher gab es „Das letzte Gebet“ und „5 Sterne Punks“, und als Höhepunkt ließ die Michel die WZ Fans den Partysong durch seinen Besuch am Wellenbrecher direkt mitsingen. Nach diesem Konzert gab es heute erstmals laute Zugaberufe, was seitens der Band natürlich gern erfüllt wurde. Letzten Endes bedankte sich Michel für das frühe Aufstehen und den Einsatz beim Publikum. Die Jungs von Rotz und Wasser standen derweil schon bereit, um nach einem schnellen Bühnenumbau loszulegen. Etliche Male schon dabei gewesen, wissen sie wie der Hase hier läuft und die Leute ticken. Zahlreiche Fans versammelten sich vor der Bühne, um die Hamburger zu feiern. Der Frontmann glänzte wie erwartet in einem unerwarteten Bühnenoutfit. Die inoffizielle Hyme „Wir sind aus Hamburg und nicht Italien, wir ha´m die allergrößten...“ durfte im Set natürlich nicht fehlen. Als Höhepunkt wurde der Song „Freunde“ ausgiebig vom gut gelaunten, lautstarken Publikum gefeiert. Firkin aus Ungarn präsentieren „verrückte irische Musik“, wenn man ihrem eigenen Slogan Glau-

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012

ben schenkt. Dem war auch so. Es wurde nicht nur Irish Folk präsentiert, sondern mit verschiedenen Stilmitteln gemixt. Die Bühnenshow wurde serviert mit purer Lebensfreude und Kurzweiligkeit. Die 7 köpfige Band hatte neben eigenen Songs auch bekannte Klassiker mitgebracht. Dann kam die Oi- und Punkrockfans auf ihre Kosten. Die Herren von Pöbel und Gesocks um Willi Wucher wissen seit Jahren um ihr treue Fanschar, die sämtliche Hymnen der Band mitfeiert. Der Kontakt zur Zuhörerschaft ist und und war Willi immer wichtig, deshalb gab es an verschiedenen Stellen im Set weiblichen mehrstimmigen Gesangssupport, während über dem Festivalgelände Gleitschirmflieger ihre Runden drehten. Mit Wölli & der Band des Jahres gab es einen EL-Newcomer zu erleben. Bühnenerfahrung als Drummer hat er mit den den Toten Hosen fast 20 Jahre lang gesammelt, bis es zu einem schwerem Autounfall kam. Die Bühnenabstinenz hat Wölli bis zum letzten Jahr ausgehalten und startet nun quasi von Null an mit seiner Band, dieses Mal als Sänger wieder durch. Die Freundschaft, die sämtliche Bandmitglieder verbindet, war auf der Bühne durch Gestik und Mimik deutlich zu erkennen. Musikalisch gab es ein Konzert auf hohem Niveau und für die Fans gab es eine Überraschung zu erleben. Michel


Festivalberichte von Wilde Zeiten übernahm beim Song „Alles auf Anfang“ Campinos Textzeilen und rockte gemeinsam mit Wölli zu diesem Song. Ein unglaublicher Moment, der bei einigen für reichlich positives Gefühlschaos sorgte. Während es langsam dämmerte, wurde es Zeit für Betontod. Was diese Band in den letzten Jahren an Fanzuwachs erfahren hat, ist enorm. Die Rheinberger verstanden es, ihr Publikum mit einem Mix aus alten und neueren Songs gut zu unterhalten. Frontmann Meister ließ es sich nicht nehmen, das Bühnengerüst zu erklimmen, während Eule samt Instrument einen Ausflug Richtung Publikum unternahm. Ehrensache, dass es Hits aus allen Bandepochen gab und auch die Feierlaune auf dem gesamten Festivalgelände war unglaublich. Mittlerweile war es auch schon dunkel und der Druck, sowie Pogo, war in den ersten Reihen war nach wie vor ungebrochen. Natürlich freuten sich auch hier die Fans an der Zugabe. Der Hauptact des Abends, ich glaube es immer noch kaum, hieß In Extremo! Nun hat das Ehrlich & Laut Festival wirklich jedem alternativen Genre eine Bühne gegeben. Die Bühenshow war unterhaltsam und gut arrangiert, die perfekt abgestimmte Pyro tat ihr übriges. Gerade aus dem Album „Sterneneisen“ gab es einige Perlen zu hören. Interessant war die instrumentale Zusammenstellung dieser Band und die heraus stechende Stimme von Sänger Micha. In Mittelalterkluft gekleidet und mit sämtlichen musikalischen

Einflüssen inbegriffen gab es hier ein einzigartiges Erlebnis für Augen und Ohren. Als heiß erwartet galten die Troopers im Lineup. Pünktlich zu ihrem 30jährigem Jubiläum melden sie sich auf ausgewählten Festivalbühnen zurück mit der typischen Härte und einem Frontmann, der wahrscheinlich wie kein Anderer den Underground kennt und dessen Grundprinzipien vertritt. Die Texte sind knallhart und werden musikalisch mit einem deftigem Gitarrenbrett sowie einem markanten, tiefem Gesang präsentiert. Als besondere Tatsache ist zu erwähnen, dass Sänger Atze als einziges Urgründungsmitglied übrig ist. Die Musik donnerte über das Festivalgelände und stimmtechnisch waren sogar zwei Gastsänger mit am Start. Nach einer etwas längeren Wartezeit gab am Ende der Show noch die ersehnte Zugabe für die Fans. So das wars dann..oder doch nicht? Es wehte ein Hauch von Livemusik Richtung Festivalgelände. Wo kam die denn her? Ein Blick Richtung Zeltplatz und wir kannten unseren Weg. Es waren die üblichen Verdächtigen. Jene Band, die vor 3 Jahren erstmalig und mitten in der Nacht den Zeltplatz der EL mit Livemusik via Notstromaggregat belebte. Wilde Zeiten. Unter dem Motto „Tradition muss gewahrt werden“ gaben die Mainzer für etliche Zuhörer ein Zeltplatz(wunsch)konzert. Immer mehr Fans versammelten sich um die Band und es wurde sich während der Zeltplatzparty so manches Bier und das Mikrofon

geteilt. Auf Zuruf wurden auch jene Songs gespielt, für die im Standardkonzert heute keine Zeit mehr war. Neben Punkrockklassikern „Blitzkrieg Bop“, gab es lang nicht mehr gehörte Cover von Heißer Sand sowie gute Freunde. Hits aus alten Untergangskommandotagen waren

in diesem Nachtchaos ein absolutes Muss. Nach über 30 Minuten druckvoller Spielzeit, und einem anschließend stimmlich verausgabten Michel hieß das Motto „Aftershowparty“ im Zelt und feiern bis zum Morgengrauen. Vor der Party machten wir uns heiser aber glücklich auf den Heimweg mit besonderen Erinnerungen an einen einzigartigen Festivalfreitag beim Ehrlich & Laut Festival 2012. Es wurde gemeldet, dass insgesamt 10.000 Besucher dem Festival beiwohnten und hier schöne Tage verbrachten. Somit ist die Open Air Premiere absolut gelungen und der Grundstein für weitere Veranstaltungen dieser Art und Größe gelegt. (susi)

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012

Seite 51


Festivalberichte

Spirit Festival 30.08. - 02.09.2012 Niedergörsdorf Das Ziel unserer Reise war laut Navi die Adresse „Altes Lager“ in Niedergöhrsdorf. Es ging zum Spirit Festival, welches 2012 zum 6. Mal seine Pforten für Freunde alternativer Musik eröffntete. Gegen Mittag ging es von zu Hause aus los, knappe 6 1/2 Stunden später kamen wir an. Nach über einer Stunde Wartezeit am Einlass konnten wir endlich auf das Festivalgelände und meine Laune befand sich inzwischen auf dem Tiefpunkt. Leider verpassten wir die ersten Bands (Smart Attitude & Nordwand). Ab dem Hörinfarktgig 20 Uhr ging auch für uns das Festival endlich los. Die Skaband brachte neben feierfreudigen Songs die passende Laune und ein paar neue Songs auf die Bühne. Ein Cover von Bonnie & Clyde brachte nochmal gut Schwung in die Menge und mir meine gute Laune zurück. The Saints & Sinners bescherten den Oi Fans eine gute Dreiviertelstunde. Das Trio von Montreal zeigte sich wie immer erprobt im mehrstimmigen Gesang. Drummer Max wurde scheinbar inmitten des Gigs etwas langweilig, drum prüfte er die Holzbalken über ihm auf ihre Robustheit und sie hielten trotz seinem Schaukelns daran zuverlässig. Als besondere Premiere gab es hier erstmals das Bankräuberlied in Untermalung von Wunderkerzen zu erleben. Die Lichtshow wirkte stellenweise zu überladen. The Business überzeugten vor inzwischen ordentlich vertretenem Publikum, was zu einem kleinen Teil auch dem Wetter geschuldet war, schließlich regnete es in Strömen. Die Freude über die gute Stimmung und die Textsicherheit im Publikum war den Briten ins Gesicht geschrieben. The Bones spielten puren knackigen Punkrock mit ordentlich Feuer unterm Hintern. The Pokes gefielen mit Irish Folk. Der Schlagzeuger beherrschte neben den üblichen Spielweisen auch die Fußschachtelpercussion, leider hielt diese Art Instrument nur einem Song stand. Die 7köpfige Band brachte trotz der späten Stun-

Seite 52

de, es war immerhin schon halb 3, die Fans effektiv zum schwitzen. Als vorletzten Song gab es den Pippi Langstrumpf Song mit eigener Note zu hören. Nach einer angenehmen Nachtruhe und einen kurzen Ausflug nach Jüteborg eröffneten Timmy Derb am Freitag pünktlich um 14 Uhr die Zeltbühne. Das Flugplatzgelände bot viel Platz für die Besucher. In einem Hangar wurde rechts neben der Bühne wurde sämtlicher Merch verkauft, wo ich in diesen 4 Tagen doch etwas Geld ließ. Das nächste Konzert. Radio Havanna zeigten sich die ganze Zeit sehr energetisch und sprungfreudig, während es der Sänger vorzog, am Bühnengerüst empor zu klettern. Wir bleiben in der Zeltbühne. Die Skeptiker bekommen mit 15:30 eine recht frühe Spielzeit. Mit Dada gehen Grüße an ihre Heimatstadt Berlin. Die 7er Jungs spielen im Anschluss auf der Hauptbühne. Die erfahrenen Punkrocker von Sham 69 spielen in der Zeltbühne Feinsten englischen Urpunk. Die Oi-melz rockten gegen 17:30 die Hauptbühne und konnten sich schon über reichlich Publikum freuen. Die Skaüberflieger von Sondaschule aus dem Ruhrpott starteten mit 3 Hits (Sondaschule, Dumm aber Glücklich, Alles Gute). Vom neuen Album (Vö:November 2012) gab es das Stück neue Welt zu hören. Zu Pommesbude ging das Publikum in Gesangsvorleistung, worauf Sänger Costa meinte: „das fühlt sich gerade an, wie in der Kirche, jeder hat

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012

es schon gehört, man weiß was gemeint ist aber den Text kennt fast keiner.“ . Toxpack heizten anschließend auf der Open Air Bühne vor ihrem gut vertretenem Publikum ein. Oxo 86 rief die Skafans auf den Plan und es wurde entgegen der Textstelle „ Heute ja heute sind wir alte Leute“.ausgiebig getanzt und gute Laune verbreitet. Betontod hatten neben einem am heutigen Tage neu veröffentlichten Album „Entschuldigung für nichts“ viele alte Hits im Gepäck. Mit einem Bad in der Menge statte Meister dem Publikum einen Besuch ab. Zum Song Ewigkeit bekletterte der Frontmann zur Hälfte den rechten Bühnenpfosten. Die Gumbles kamen gegen viertel nach neun zum Zug und hatte ein kräftiges Paket Punkrock dabei. Die Punkrockpio-


Festivalberichte niere von Slime sind wieder zurück auf den Festivalbühnen. Die Klassiker „Brüllen zertrümmern und weg“ sowie „Linke Spießer“ und durften auf der Setliste nicht fehlen. Berliner Weiße präsentierten ein buntes Feuerwerk und animierten ihr Publikum effektiv zum mitfeiern. Als Gruß an Slime ging ein Cover von Deutschland muss sterben raus“. Ein Beiwerk von einem Krokodil saß in einem Stuhl und entpuppte sich als Automatikseifenblasenpistolenbediener. Das Hauptinteresse galt den Songs „Die Eine oder keine“ und „Häng on Schlüpfer“. Eine Dame entledigte sich bei letzterem unter den erwartungsvollen Blicken der Band und des Publikum ihres Slips, welcher dann als Trophäe den Weg zu einem Mikroständer fand. Als Abschlussohrwurm gab es „Nie wieder Jägermeister“ zu hören. Dritte Wahl fühlen sich auf dem Spirit längst zu Hause. Bereits am Anfang gab aus Richtung der hinteren Fanreihen ein Feuerwerk zu erleben. Keyboarder Langhans war wieder mit von der Partie. DW hatten neue Lichteffekte mit am Start, die sie wirkungsvoll einsetzten. Eine traurige Ballade war hier neu im Set. Im Zelt wurde der Abend würdig mit den Bloodsucking Zombies und einem überdrehten markantem Mark Foggo beendet. Die Trashbühne wurde während den Konzerten als Kontrastprogramm gern besucht. Tagsüber bekamen hier Nachwuchsbands darunter z.B. Die Siffköpp eine Chance. Samstag Barankauf spielten gegen 11:40 als erste Band auf der Zeltbühne vor wenigen Leuten und riefen ihr anwesendes Publikum zum Punkball spielen auf. Tims Gitarre fiel aus und zur Strafe wurde er zum Pogotanzen verdonnert. Es wurde mit provisorischen Mitteln Nebel vor der Bühne produziert, manche mögen das ganze eher als Staubwolke interpretiert haben. Es war ein unterhaltsamer Gig, in dem die Band trotz technischer Pannen und durch Improvisation gut überzeugen konnte. Die Newcomer von Dörpms durften die Zeltbühne für den Samstag eröffnen. Misandao machten während ihrer Europatournee

auch einen Halt auf dem Spirit und brachten gute Oi Musik mit. Rotz und Wasser waren heute leider nur zu dritt am Start, weil der Schlagzeuger kurzfristig ausfiel. Chris und Paule wechselten sich am Schlagzeug ab und das Trio überzeugte im Unterhaltungsfaktor und musikalisch. Das Finale wurde mit Bandmitgliedern der Gumbles auf derBühne zelebriert. Grober knüppel und die Prolligans boten etwas härten Stoff für die Ohren. Fußball ficken alkohol war ein Song, der wie die Faust aufs Auge für letztere Band passte und entsprechend mitgefeiert wurde. DDP hatten ihr neues Album „Tempo Alter!“ dabei und es gab für die Punkrockfans Melodisches mit Gänsehautstimmung auf die Ohren. Wilde Zeiten rockten ab 15:45 die Hauptbühne. Michel hielt für die Fans der ersten Reihen ein Bierfass bereit und per Unterstützung durch einen Fan wurde das kühle Blonde über den etwa 2 Meter breiten Graben befördert. Hier erwachte die Betontods Textzeile „Und sie hielten ihre Becher in die Luft“ zum Leben. Zum Finale ging es für Michel auf den oberste Gebälk vom Bühnengerüst. In schwindelerregender Höhe gab es tatsächlich viel „Land zu sehen“. Arm in Arm verabschiedete sich die Band dankbar von ihrem Treuen Fans. Mit Streetpunk konnten die Jungs von Emscherkurve 77 aus dem Pott überzeugen. Die Texte berichten von einem ganz normalen Leben mit einer ordentlichen Portion Lebensfreude.Aus dem Süden extra angereist spiel-

ten Normahl im Anschluss auf der Hauptbühne. Die Punkrocker wissen seit 35 Jahren wie der Hase läuft und gaben einen Ohrwurm nach dem anderen zum Besten. Etwas derber wurde es dann im Zelt bei Pöbel & Gesocks. Platzmäßig war es sowohl im als auch außerhalb vom Zelt einfach nur voll. Und die Stimmung war natürlich bestens. Es befanden sich einige Mädels auf der Bühne, die die sonst eher rohen Songs gesanglich aufwerteten. „Punkrock von der Waterkant“ hieß es gegen 18:30 Uhr. Schon seit über 20 Jahren bereichern sie die Musikwelt mit ihren Oi Songs. Aus ihrem letzten Album „Ein kleines bisschen Wut“ gab natürlich auch etwas zu hören. Zum ersten mal sah ich im Anschluss „The Hotknives“, die in Sachen Ska dieses Jahr ihr 20. Jubiläum feierten. Sie gelten als eine der einflussreichsten Bands in Bezug auf die europäische Skaszene. Besonders heiß erwartet wurde auf dem Spirit der Gig von Zaunpfahl. Das Comeback funktionierte und man sah allen Bandmitgliedern das Glück an, wieder gemeinsam auf einer Bühne spielen zu können, nachdem Goethe längere Zeit krankheitsbedingt ausfiel. Es gab eine ganze Hitpalette zu hören und man munkelte, daß dies der meistbesuchte Gig dieses Festivals war. El Bosso sind die Pioniere der deutschen Skaszene und spielten hochwertige Songs die allesamt die Tanzlaune anregten. Perkele waren am Samstag die erste Band mit einer Stunde Spielzeit. Das Trio aus Schweden konnte mit

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012

Seite 53


Festivalberichte den melodisch einfach gestrickten, leicht mitsingbaren Songs gut punkten. Toxoplasma sind eine Punkrocklegende und bekamen zu Recht diese begehrte Spielzeit. Der letzte Gig auf der Hauptbühne wurde gegen Mitternacht von Cock Sparrer eröffnet. Diese Band wurde genau vor 40 Jahren noch vor Entstehung der Punkgeschichte gegründet. Die Band um Sänger und Ur-Mitglied Collin McFaull konnten auf ihr partyfreudiges leidenschaftliches Publikum zählen. Skarface spielten anschließend auf der Zeltbühne. Die Texte der seit über 20 Jahren aktiven Band aus Frankreich handeln von Respekt, Anteilnahme und menschlichen Werten. Als Überraschung des Tages gab es ein Konzert von Kitty in a Casket. Die deutsch-österreich-US amerikanische Band begeisterte mit ihrem besonderen Mix aus Rockabilly und Punkrock. Die energetische Bühnenshow der stimmgewaltigen Frontfrau zog viele Blicke auf sich und verlieh dem Gesamtauftritt das i-Tüpfelchen. Auf der Trash Bühne gab es skurriles zu sehen. Die Elbtalherzen verpassten Schleimkeim und Skeptikersongs ein Schlagergewand, zu dem man ohne weiteres schunkeln konnte. Außerdem gaben wir uns noch ein Kontrastprogramm mit den Love Dictators. Es wurden 80ger bzw. 90ger Hits (z.B. Because the Night, How much is the fish, Blue, Freestyler) teils elektronisch verstärkt, mit russisch anmutenden Kostümen und abwägigen Choreographien kombiniert, so das ich mich fragte, was diese verrückte Combo wohl als nächstes aus dem Hut zaubern würde. Herrlicher Trash.

Seite 54

Sonntag Die Bad Nenndorf Boys sind längst keine unbekannten mehr im Skabereich. Songs mit Wortwitz und eine gut gelaunte Band trafen auf ihr gleichgepoltes Publikum, was durch eine gemeinsame Laola gefestigt wurde. Wiens no.1 präsentierten härtere Songs auf die Bühne, umsomehr verwunderte mich der Winnie Poo Song, den der Sänger für seine Tochter spielte. Während des Gigs riss dem Bassisten in 12 Jahren Bandgeschichte erstmals eine Saite. Der neue Gitarrist wurde vom Sänger augenzwinkernd auf seine Textsicherheit geprüft. LAK waren heute der Höhepunkt für die Punkrockfans. Eingängiger Punkrock war das Markenzeichen der Band, die für viele Fans zu den Klassikern gehört. Buster shuffle. Zugegeben schäme ich mich, diese Band vorher nicht gekannt zu haben. Obwohl das Festival schon bei den meisten seine Spuren hinterlassen hat, wurden hier alle nochmal mitgerissen. Das Konzept ist einzigartig, 2 Keyboards, 1 Kontrabass, 1 Gitarre, 2 anmutige Backgroundsängerinnen und ein guter Drummer. Soweit nichts besonderes könnte man meinen. Diese Band vermochte, was nur wenige schaffen. Eingänge Beats mit einprägsamen Melodien und die unglaublich passende Bühnenchoreografie machten das ganze zu einen echten Highlight für Geist und Körper. Selten habe ich Keyboarder so an seinem Instrument tanzen und springen sehen. Ein schönes Cover von „Karl der Käfer“ wurde als vorletzter Song gespielt und ließ uns guter Laune

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012

heimfahren. Die vier Tage haben sich wirklich gelohnt. Abgesehen von ein paar kleinen Details, verlief das Festival reibungslos und hatte für Fans alternativer Musik für jeden etwas zu bieten. Über 50 Bands in 4 Tagen aus sämtlichen Richtungen gab es hier zu hören und zu sehen. Das Wetter spielte bis auf den ersten Tag gut mit. Lediglich von der groß angekündigten City of Trash hätte ich mir ein wenig mehr erwartet. Die knapp 8.000 Besucher erlebten hier einmalige Tage und es wurde gemeinsam gefeiert was das Zeug hielt. Für 2013 wurde aktuell von offizieller Seite bereits angekündigt, dass man neben dem Auto zelten darf, was einigen Besuchern dieses Jahr hier gefehlt hat. Tolle Aussichten also. Das Sprit No. 7 kann kommen! (susi)


Festivalberichte

Serengeti Festival 20. – 22.07.2012 Holte-Stuckenbrock Pünktlich gegen 14 Uhr standen schon geschätzte 200 Besucher vor den noch verschlossenen Toren. Nach lautstarken „Die Mauer muss weg“ – Rufen öffnetet sich knapp 10 Minuten der Zugang zur Schleuse. Während der Einlass bei den männlichen Gästen sehr schnell vollzogen wurde, dauerte es bei den Damen ewig. Und nein, es lag nicht (nur) an übervollen Handtaschen oder Rucksäcken, sondern auch daran, daß der Anteil der männlichen Securitykräfte mit 7 Leuten gegenüber der 2 weiblichen Kontrolldamen einfach deutlich zu gering war. Nun zu den positiven, erinnerungswürdigen Momenten. Bei „The Carburetors“ ging für mich überraschend, für das Publikum wie erwartet, auf gewollte Art und Weise eine Gitarre zu Bruch. Die einzelnen Bestanteile wurden an die Fans in den ersten Reihen verteilt und im Anschluss stolz als Trophäe präsentiert. Mit. Tantrum to Blind rockten im Zelt und die Stimmgewaltige Sängerin samt Band zeigten einen enormen sprungvollen Einsatz. Dampfmaschine überrollten die Zeltbühne mit ihrem prügelnden Beats und der Sänger rockte bis zur Verausgabung. Igitte feierten ihr 20jähriges Jubiläum und begeisterten die Massen mit melodischem Hardcore, während es langsam dunkel wurde. Bei dieser Bühnenshow kam das Publikum auch aus sich heraus. Das Pack zeigten sich unglaublich vielseitig und verpackten ihre Songs in intelligente Zeilen mit viel Humor. Jennifer Rostock überzeugte mit tanzbarer Rockmusik und durch ihre eigenwillige herausstechend provokante Bühnenshow. Ein weiblicher Fan ließ sich in einem Schlauchboot zum Song „Kapitän“ auf dem Fanmeer tragen und genoss es sichtlich, während sich ein männlicher Fan, sitzend auf einen Stuhl, mit Jeniffer auf seinem Schoß eher schüchtern wirkte. Mit Heaven Shall Burn zeigten sich die

Vertreter des deutschen Hardcore von ihrer besten Seite. Unglaublich energiegeladen gab es auch beim Publikum Headbanging vom ersten Song an und das will was heißen. Die Karl-Marx-Stätter um Kraftklub sind derzeit überall zu finden. Kein Wunder bei dieser Musik, die einem direkt in alle Körperteile fährt und automatisch mitfeiern läßt. Die Texte sind erfrischend anders und in Puncto Symphatie haben die Jungs von Haus aus schon einen Vorteil. Die Abschlussband des heutigen Abends hat die letzten 2 angesprochenden Eigenschaften ebenfalls. Sie sorgen einfach für gute Laune und mit ihren intelligent arrangierten Texten beherrschen sie die schwere Kunst, alltägliche Geschichten aus dem Leben von Kindereien, Türen, Trennungen und Freude anspruchsvoll mit neuen Sichtweisen zu verpacken. Die Rede ist von den Monsters of Liedermaching, die diesem Festival schon oft im Lineup beigewohnt haben. Tag 2 Mit dem H Blocks-Frontmann kam folgende Frage auf die Bühne. Warum kann nicht das ganze Leben

Serengeti sein? Die Antwort wusste wohl niemand so recht, aber vorstellen konnte man sich dieses Gefühl gut. Zum Song „ Little Girl“ hieß es für alle Männer, ihre Frauen auf die Schulter zu nehmen. Die Crossover Mitbegründer hatten besonders im letzten Teil vom Set die größten Hits seit ihrer Gründung 1990 im Gepäck. Darunter auch „Rising High“ sowie „Ring of Fire“ mit einer Wall of Death . Kein Wunder daß H-Blocks trotz dieser frühen Spielzeit auf ein großes, mengenmäßig eher in die Abendzeit passendes, Publikum trafen. Irgendwie sah es nach Regen aus, aber dabei blieb es glücklicherweise auch. Emil Bulls rockten die Hauptbühne und konnten das Publikum gut mitreißen. Crunch Zeigten sich neben rockigen Nummern facettenreich, mit einem zusätzlichen Akustikgitarrensong . Die Streetdogs brachten energiegeladenen Punkrock mit, leider vor wenig Publikum, aber dafür mit einem engen Kontakt zu den Anwesenden. Noch während draußen Against me! spielten füllte sich das Zelt bis auf die letzten Meter. Warum: „We Butter the Bread with Butter“. Es wurden Kinderlieder (z.b. Alle meine Entchen) gespielt

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012

Seite 55


Festivalberichte

in härtester Metalmanier, so wie ich sie noch nie vorher hörte. Leider mußten viele Fans außerhalb vom Zelt warten, es war gesteckt voll, so extrem habe ich das bis zum Rest vom Festival an dieser Stelle nicht erlebt, obwohl es noch relativ früh war. Der Boden im Zelt bebte, wie ich es bei keiner Band hier erlebte. So skuril wie die Band selbst, war zum Teil auch das Publikum. Die Punkrocker von ZSK waren in jeder Hinsicht unterhaltsam und gaben deutlichen Zuspruch für die Initiative „Kein Bock auf Nazis, welche die Band selbst im Jahre 2005 gegründet hat. Der Song „Herz für die Sache“ wurde auf der Bühne in Gebärdensprache übersetzt. Der Sänger befand sich bei einem Song direkt auf Augenhöhe im Publikum. Nach einem Bandfoto für Mama gab es Schnaps fürs Publikum. Madsen gehörten hier zu den alten Hasen und konnten neben Klassikern (Die Perfektion) mit interessanten Ansagen punkten. So brachte ein Bandmitglied eine Anekdote, nach welcher er im direkt gegenüberliegenden Safaripark um 1992 seines Walkmans und damit auch seiner damaligen Lieblingskassette von einem Affen beraubt wurde. Seitdem dürften die Tiere um guten Musikgeschmack reicher geworden sein, handelte es sich doch um das Album „Opelgang“ Das Securitypersonal wirkte leider teilweise überfordert und inkompetent. Die Briten Maximo Park um Sänger Alex, der in feinstem Zwirn und Hut die Bühne rockte, überzeugten mit ihrem Mix aus Rock, Pop und Indie. Die Düsseldorfer Massendefekt spielten routiniert einen Mix aus alten und neuen Songs. Das Cover von Snaps „Rhythm is a dancer“ aus den 90ger Jahren kam gut an. Der Sänger konnte auf ein stimmge-

Seite 56

waltiges Publikum zurückgreifen. Skindred waren hier schon lang keine unvmbekannten mehr. Fulminant wirkte hier alles, der Frontmann, die Stimme, die Show.. Auch wenn ich kein HipHop Fan bin, so hatte dieses Konzert etwas, was mein Interesse weckte. Die Wassbass Aftershowparty war OK, bot aber keine Überraschungen. Tag 3 Dog Eat Dog eröffneten den dritten Tag. Während Vierkanttretlager eher filigrane Töne mit gut verständlichen Texten anschlugen gab es bei Neara gena das Gegenteil. Eine Welle von Crowdsurfern erreichte bei letzterer Band nach Ansage des Sängers den Graben, wovon einige Sicherheitsleute sichtlich genervt waren und mit den Fans nicht gerade zimperlich umgegangen sind. Hier war alles geboten von Wall of Death bis Circle pit. Frauen hatten hier einen beachtlichen Anteil trotz der Härte der Musik. Shirts und Unterhosen fürs Poblikum. Trotz der kurzen Spielzeit unternahm der Sänger mehrere Ausflüge ins Publikum und ließ sich auf Händen tragen, soweit das Mikrokabel reichte. Horisont aus Schweden hatten als einzige Band des Festivals 70ger Jahre Blues Rock im Repertoire. Wer Antiflag kennt, der weiß dass es pogomäßig hier einiges zu bieten gibt. Schnelller, schnörkelloser harmonischer Punkrock mit aussagekräftigen Texten präsentiert von halsbrechersich springenden Bandmitgliedern. Dendemann hatte im Anschluss Hiphop mit einer unverwechselbaren Note im Angebot. Gentleman ist eine Koryphäe in seinem Bereich und brachte ein tiefenentspanntes Konzert. Diese chillige Stimmung war aber bei

Festivalberichte | Das Rockt! 5/2012

Benzin im Anschluss gleich wieder dahin. Der „Chor der Kaputten“ wie sich diese Band selbst betitelt, hatte meist gut verständliche Songs. Der letzte Act des Festivals waren Deichkind. Fette Elektrobeats mit mehrstimmigen Rapoder Gasangspassagen waren das eine. Die Choreografie dieser ganz besonderen Boyband das andere. Bis zu 8 Akteure (inkl. Band)waren hier bei manchen Songs aktiv. Eine Aktion jagte die nächste und die Bühne hatte ihr Eigenleben. Die Aktion schlechthin war ein Riesenfass, welches in die Menge bewegt wurde. In diesem Fass waren alle 3 Deichkind Frontmänner die nach ihrer Fahrt ins Publikum sicher, samt Fass, die Bühne wieder erreichten. Hochprozentiges für Publikum kamen aus Schläuchen, die im Fass verborgen waren. Gen Ende des Auftritts gab es ein Konfettifeuerwerk, Hüpfburgen auf der Bühne und Geschichten, die wie ein Theater auf der Bühne erzählt wurden. Es war einfach ein beeindruckendes Konzert, was wirklich als eines der wenigen einzigartigen Momente gespeichert in meinem Kopf gespeichert wurde. Das Festivalgelände wurde langsam geräumt und die Party ging weiter auf dem Zeltplatz. Über Stunden hinweg gab es immer nur einen einzigen Song zu hören und eine Polonäse mit zeitweise über 200 Menschen hatte hier ungelogen mindestens 4 Stunden am Stück ihren Spaß und bestimmt kein Problem mit der aufziehenden Kälte. Andere vertrieben sich die Zeit in den letzten Tagen mit Punkball, Slow Motion Zonen Aufpasser, Scheißequartett, Limbo, Dosentierbau und der Cantina-Band- Polonäse eben. Ärgerlich war in mehreren Fällen das Fehlverhalten einiger Securities und die allgemeine Planlosigkeit, die besonders anfangs herrschte. Aber es kann eben nie alles gut sein. Wenn ich zurückdenke, an dieses Festival, denke ich dennoch an nette Zeltnachbarn, schöne Tage mit Sonnenbrand, guter Musik und an die Textzeile von der Cantina Band „Spielt den selben Song nochmal!“ (susi)


CD Reviews

KIST xxx xxx

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Seite 57


Vorberichte

Tenacious D auf Europatournee! Wer das Monsterkonzert von Tenacious D auf Rock am Ring gesehen oder auch nur am Rande mitbekommen hat, weiß was man von einer Show des Gespanns um Jack Black („School Of Rock“, „The Pick Of Destiny“) erwarte kann. Mit ihrem neuen Album „Rize Of The Fenix“ hauen die Recken ihre „erst“ dritte Scheibe raus, die 11 Jahre nach ihrem Debüt auch wieder wie gewohnt mit peitschenden „Akustikkampfeinlagen“ rockt! Grund genug für Kyle Gass und Jack Black einen Phönix aufzublasen, der eher an ein Phallussymbol erinnert als an einen Vogel, und mit gesamter Band auf Europareisen zu gehen. Absoluter Hörtipp! Aktuell ist der grandiose Song „Low Hangin‘ Fruit“, der den Wortwitz und die gesamte Wirkung erst mit dem dazugehörigen Video entfalten kann. Wir sind am 15.10. in Frankfurt am Start um euch Bericht erstatten zu können, was sich Jack, Kyle und ihre Rowdies noch so eingefallen lassen haben. (Poldi) Tourdates • Oct 11 Zenith Munich, Germany • Oct 12 Sporthalle Hamburg, Germany • Oct 14 Mitsubishi Electric Halle Dusseldorf, Germany • Oct 15 Jahrhunderthalle Frankfurt, Germany • Oct 16 Mediolanum Forum Milan, Italy • Oct 18 Brighton Centre Brighton, UK • Oct 20 O2 Dublin, Eire • Oct 21 Civic Theatre Wolverhampton, UK • Oct 23 O2 Apollo Manchester, UK • Oct 24 Hammersmith Apollo London, UK

Deutschrock Monsterfestival 06.10.2012 in Geiselwind Der größte Autohof Europas wird mal zum Mekka deutschsprachiger Rockmusikfans. Zum fünften Mal in Folge heißt es nun “Deutschrockmonsterfestival” und das mit einem Line-Up das bunter nicht sein könnte. Klarer Headliner der Geschichte sind die Troopers aus Berlin, die mit ihren Gassenhauern für derbe Stimmung sorgen werden! So viel steht schon jetzt fest! Betontod sind derzeit eh in aller Munde und werten auch dort wieder live eine gute Show liefern. Hinzukommen die “alten Bekannten” 9mm und Kärbholz, über die man weiter wohl kein Wort verlieren muss. Mit Onkel Tom Angelripper kommen die dicken Partynummern aus den Boxen, Matthias Röhr wird alleine schon durch seine Anwesenheit (wie letztes Jahr auch) die Massen zum Ausflippen bringen und Toxpack gelten eh als eine Festung in Sachen Livedarbietung! Aufgefüllt wird das ganze noch mit Ski King, V8WIXXXER, Rockwasser, Saitenfeuer und der Zeltinger Band. Was für eine Mischung!!!! Das ganze für unter 25€ ...ein Traum! Lasst euch das Ganze nicht entgehen! Hier wird einiges geboten! Versprochen! (tiz)

Seite 58

Vorberichte | Das Rockt! 5/2012


Vorberichte

5 Jahre AGF // Feuer & Eis Festival Viel zu feiern gibt es dieses Jahr Ende Oktober in Adelsheim. Zusätzlich zum mittlerweile zum Fixtermin im Kalender gewordenen Feuer & Eis Festival gibt es am Vortag dieses Jahr die Geburtstagsparty des Jahres: 5 Jahre AgF Radio... Das AgF-Radio feuert am 26.Oktober 2012 aus allen Rohren und möchte gemeinsam mit Euch auf 5 Jahre Deutschrock Nr.1 anstoßen. Mit den Freunden von 9mm, Kärbholz, Saitenfeuer, Viva La Tia und 4 außer Rand und Band wird am Freitag vor dem diesjährigen Feuer & Eis Festival die Live Factory in Adelsheim mit einer grandiosen Megapyroshow sprichwörtlich in Schutt und Asche legen! Bereits zum vierten Mal findet das Feuer & Eis Festival 2012 in der LiveFactory statt und was im Jahre 2009 einst als “Notparty” begann, hat sich mittlerweile zu einem fest verankerten Termin im Szenekalender etabliert. Sowohl das AgF-Radio als Veranstalter, als auch die zahlreichen Bands, die bis dato in Adelsheim auf der Bühne standen, sehen die

Entwicklung dieses Events als sehr positiv an und vor allem das Organisationsteam ist sich sicher, das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht zu haben. Das stetig steigende Bandaufgebot bestätigt diese Entwicklung ebenfalls und so darf man sich am 27.Oktober 2012 auf folgende Liveacts freuen: AndiOliPhilipp, BRDigung, Ex-Plizit, Hämatom, KrawallBrüder, Plan Z, Saints & Sinners (KB Herbsttour Support), Saitenfeuer, Thekenproleten, Unantastbar, Unherz. Mit elf Livebands ist das Festival so gut ausgefüllt wie noch nie und auch die Qualität der Bands nimmt ebenfalls von Jahr zu Jahr zu. Natürlich bedeutet dies aber nicht, dass die Güte der Bands aus den Vorjahren schlecht war. Ganz im Gegenteil, es wird lediglich versucht in jedem neuen Jahr die Abwechslungsvielfalt zu erhöhen.

Eine Bandmischung der Spitzenklasse und bezahlbare Ticketpreise versprechen das Feuer & Eis Festival auch 2012 wieder zu einem der geilsten Events des Jahres werden zu lassen. Der Herbst wird brennen und wir schüren das Feuer und legen immer ordentlich nach. Tickets für die 5 Jahre AGF-Party gibt es für 17,00 Euro. Das Ticket für das Feuer & Eis Festival liegt bei 24,20 Euro. Für die Sparfüchse unter Euch, die sich ein richtig geiles Wochenende in Adelsheim nicht entgehen lassen wollen, gibt das “5 Jahresticket” im Paket mit einem “Feuer & Eis Festivalticket” für unschlagbare 35,00 Euro. Die Tickets gibt es im Shop des AgF-Radio sowie bei DasROCKT! Tickets. Alle weiteren Infos auf www.feuer-eis-festival.de www.agf-radio.com

Vorberichte | Das Rockt! 5/2012

Seite 59


DAS

Ticketshop

9mm & Kärbholz 27.12.2012 Ludwigsburg 28.12.2012 Essen 29.12.2012 Berlin

Der W ab 18,50 € ab 18,50 € ab 19,05 €

ASP 30.10.2012 Oberhausen 31.10.2012 Herford 01.11.2012 Hamburg 02.11.2012 Leipzig 08.11.2012 Stuttgart 09.11.2012 Dresden 10.11.2012 Potsdam

ab 27,95 € ab 27,95 € ab 29,85 € ab 32,15 € ab 29,90 € ab 29,80 € ab 30,45 €

Barock 19.01.2013 Soest ab 18,90 € 13.04.2013 Karlsruhe ab 22,90 € 04.05.2013 Burglengenfeld ab 18,00 €

Betontod 10.01.2013 Ludwigsburg 11.01.2013 Berlin 12.01.2013 Hamburg 13.01.2013 Köln

ab 21,05 € ab 20,50 € ab 21,05 € ab 20,50 €

Broilers 15.12.2012 Düsseldrof

ab 31,85 €

Crematory 19.10.2012 Potsdam 02.11.2012 Dresden 03.11.2012 Bad Salzungen 30.11.2012 Geiselwind 16.12.2012 Regensburg

ab 25,30 € ab 22,80 € ab 22,50 € ab 18,35 € ab 23,50 €

Das Pack 12.10.2012 Krefeld 13.12.2012 Osnabrück

Seite 60

ab 12,10 € ab 13,30 €

10.11.2012 Stuttgart 13.11.2012 Würzburg 14.11.2012 Nürnberg 16.11.2012 München 19.11.2012 Neu-Isenburg 20.11.2012 Köln 21.11.2012 Göttingen 23.11.2012 Gütersloh 24.11.2012 Mannheim 25.11.2012 Saarbrücken 27.11.2012 Dresden 28.11.2012 Leipzig 30.11.2012 Berlin 01.12.2012 Berlin 02.12.2012 Hannover 04.12.2012 Hamburg 05.12.2012 Hamburg 07.12.2012 Bremen 08.12.2012 Oberhausen

Donots ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 € ab 34,50 €

Die Ärzte 14.10.2012 Freiburg 16.10.2012 Regensburg 19.10.2012 Bamberg 01.11.2012 Oldenburg 06.11.2012 Düsseldorf 07.11.2012 Düsseldorf

ab 40,50 € ab 40,00 € ab 40,50 € ab 39,50 € ab 40,50 € ab 40,50 €

Die Happy 27.12.2012 München 29.12.2012 Krefeld 30.12.2012 Hamburg

ab 19,98 € ab 20,00 € ab 19,60

Dritte Wahl 26.10.2012 Bielefeld 02.11.2012 Berlin 03.11.2012 Berlin 12.11.2012 Köln 28.12.2012 Erfurt

Ticketshop | Das Rockt! 5/2012

ab 12,10 € ab 15,00 € ab 15,00 € ab 14,95 € ab 12,00 €

02.10.2012 Bremen 03.10.2012 Hamburg 04.10.2012 Erfurt 05.10.2012 München 12.10.2012 Karlsruhe 13.10.2012 Stuttgart 17.10.2012 Hannover 18.10.2012 Magdeburg 19.10.2012 Dresden 20.10.2012 Berlin 25.10.2012 Kassel 26.10.2012 Würzburg 27.10.2012 Rostock 15.12.2012 Münster

ab 23,80 € ab 23,80 € ab 23,80 € ab 24,20 € ab 24,25 € ab 23,80 € ab 24,12 € ab 23,80 € ab 23,80 € ab 23,80 € ab 23,80 € ab 23,80 € ab 24,25 € ab 31,90 €

Eisbrecher 02.10.2012 Rostock 03.10.2012 Bremen 04.10.2012 Bielefeld 05.10.2012 Leipzig 10.10.2012 Geiselwind 11.10.2012 Oberhausen 12.10.2012 Memmingen 29.12.2012 München

ab 28,75 € ab 30,85 € ab 30,75 € ab 30,75 € ab 30,60 € ab 31,40 € ab 28,20 € ab 35,70 €

Frei.Wild 01.11.2012 Dortmund 02.11.2012 Mannheim 03.11.2012 Regensburg 04.11.2012 Chemnitz 11.11.2012 Zürich 22.11.2012 Zürich 23.11.2012 Berlin 24.11.2012 Rostock

ab 32,55 € ab 32,55 € ab 32,55 € ab 32,55 € ab 43,66 € ab 33,24 € ab 31,55 € ab 32,55 €

Haudegen 25.10.2012 Köln 26.10.2012 Bremen 28.10.2012 Hannover 29.10.2012 Hamburg

ab 24,90 € ab 24,90 € ab 25,90 € ab 25,60 €


Ticketshop 31.10.2012 Erfurt 02.11.2012 Freiburg 04.11.2012 München 06.11.2012 Frankfurt/Main 07.11.2012 Bochum 08.11.2012 Dresden 10.11.2012 Berlin

ab 25,45 € ab 26,10 € ab 26,55 € ab 24,90 € ab 24,90 € ab 25,45 € ab 24,90 €

J.B.O. 05.10.2012 Leipzig ab 24,00 € 12.10.2012 Losheim am See ab 27,60 € 02.11.2012 Kerkrade ab 17,50 € 03.11.2012 Osnabrück ab 26,35 € 30.11.2012 Magdeburg ab 24,00 € 01.12.2012 Rostock ab 24,00 € 07.12.2012 Krefeld ab 27,10 € 08.12.2012 Andernach ab 26,70 €

Kärbholz, Rotz & Wasser, uvm. 05.10.2012 Berlin 06.10.2012 Berlin

ab 18,00 € ab 18;00 €

Kraftklub 04.10.2012 Bremen 07.10.2012 Hamburg 09.10.2012 Nürnberg 11.10.2012 Stuttgart 13.10.2012 Würzburg 16.10.2012 Kempten 17.10.2012 Freiburg 19.10.2012 Saarbrücken 20.10.2012 Magdeburg 21.10.2012 Leipzig 23.10.2012 Kiel 24.10.2012 Hannover 25.10.2012 Erfurt 26.10.2012 Rostock 27.10.2012 Heidelberg

ab 22,80 € ab 24,10 € ab 23,85 € ab 24,10 € ab 23,65 € ab 23,00 € ab 24,20 € ab 23,00 € ab 23,00 € ab 23,00 € ab 23,50 € ab 23,40 € ab 23,00 € ab 20,80 € ab 25,65 €

Massendefekt 23.12.2012 Düsseldorf

ab 16,10 €

Motörhead & Special Guest: Anthrax 25.11.2012 Oberhausen ab 42,90 € 26.11.2012 Offenbach a.M. ab 42,90 € 28.11.2012 Ludwigsburg ab 42,90 € 30.11.2012 Erfurt ab 42,90 € 01.12.2012 München ab 42,90 € 04.12.2012 Hannover ab 42,90 € 05.12.2012 Berlin ab 42,90 € 11.12.2012 Kempten ab 42,90 €

Of Mice & Men 17.10.2012 Hamburg 18.10.2012 Berlin 19.10.2012 Osnabrück 21.10.2012 Duisburg 22.10.2012 München 24.10.2012 Köln

ab 16,30 € ab 16,30 € ab 16,30 € ab 16,30 € ab 17,10 € ab 17,30 €

Ohrenfeindt 20.12.2012 München

ab 23,10 €

21.12.2012 Würzburg 22.12.2012 Burglengfeld

ab 18,95 € ab 18,60 €

Oomph! 02.10.2012 Leipzig 04.10.2012 München 07.10.2012 Ludwigsburg 08.10.2012 Frankfurt 09.10.2012 Saarbrücken 20.10.2012 Wolfsburg

ab 24,00 € ab 24,00 € ab 24,00 € ab 26,55 € ab 24,00 € ab 24,00 €

Saltatio Mortis 15.11.2012 Osnabrück 17.11.2012 Bremen 22.11.2012 Wuppertal 23.11.2012 Erfurt 24.11.2012 Magdeburg 28.11.2012 Regensburg

ab 21,45 € ab 22,40 € ab 21,55 € ab 21,50 € ab 20,80 € ab 22,15 €

Wirtz 06.07.2012 Münster

ab 25,50 €

FESTIVALS

Deutschrock Monster Festival 06.10.2012 Geiselwind

ab 28,20 € ab 27,50 € ab 27,50 € ab 27,50 €

27.10.2012 Adelsheim

ab 25,10 €

ab 24,20 €

Fado Festival 29.12.2012 Berlin

Stammheim

AfroGospel Festival

13.10.2012 Flensburg

ab 15,93 €

02.12.2012 Hamburg

ab 32,35 € ab 32,20 € ab 32,35 € ab 32,95 € ab 33,65 € ab 32,35 € ab 33,20 € ab 32,10 €

12.10.2012 Straubing

ab 32,05 €

ab 26,07 €

Metal Invasion Festival

Stanfour 08.12.2012 Hamburg 09.12.2012 Oberhausen 10.12.2012 Karlsruhe 11.12.2012 Darmstadt 15.12.2012 München 18.12.2012 Berlin 19.12.2012 Hannover 20.12.2012 Bremen

ab 29,95 € ab 31,90 € ab 35,60 € ab 29,10 € ab 29,15 €

Feuer & Eis 2012

Shinedown 15.10.2012 Hamburg 17.10.2012 Berlin 20.10.2012 Köln 21.10.2012 Frankfurt

16.11.2012 München 17.11.2012 Stuttgart 30.11.2012 Nürnberg 03.12.2012 Neu-Isenburg 05.12.2012 Osnabrück

ab 65,80 €

Feuer & Eis 2012 27.10.2012 Adelsheim

ab 24,20 €

The Civil Wars 19.11.2012 Berlin 03.12.2012 München 04.12.2012 Köln

ab 20,50 € ab 20,50 € ab 20,70 €

Torfrock 01.12.2012 Osnabrück 07.12.2012 Kiel 14.12.2012 Bremen 15.12.2012 Aurich 19.12.2012 Lübeck 21.12.2012 Hamburg 22.12.2012 Rostock 23.12.2012 Schwerin 25.12.2012 Hannover 29.12.2012 Cloppenburg

ab 30,00 € ab 27,10 € ab 27,55 € ab 31,10 € ab 17,50 € ab 35,00 € ab 25,55 € ab 25,55 € ab 30,85 € ab 27,55 €

Toxpack 12.10.2012 Leipzig 13.10.2012 München

ab 14,55 € ab 11,90 €

W.A.S.P. 30.10.2012 Köln 31.10.2012 Bochum

ab 28,20 € ab 28,20 € Ticketshop | Das Rockt! 5/2012

Seite 61


CD Reviews

Seite 62

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012


CD Reviews DAS

ROCKT!

Impressum

Herausgeber: Torsten Schneider c/o DAS ROCKT! Magazin Jahnstr. 14, 36304 Alsfeld Tel: 06631/705440 Fax: 06631/705488 EMail: info@dasrockt-magazin.de Web: www.dasrockt-magazin.de Redaktion: Sandro Mehlberg (tiz) V.i.s.d.P., Torsten Schneider (ts), Markus Kirchheim (mk), Andy Müller (am), Katja Löffler, (kl), Carrie Chilvers (cc), Steffi Dettmar (sd), Patrick Schneiderwind (arti), Sebastian Strottmann (Jalen), Jörg Niethammer (h0m3r), Susanne Zech (susi), Alexandra Hauers (alex), Holger Fichtner (fichte), Marcus Leipold (Poldi) alle erreichbar unter oben genannter Adresse So erreichst Du uns: www.dasrockt-magazin.de www.facebook.com/dasrocktmagazin www.myspace.com/dasrockt www.youtube.com/dasrocktmagazin www.twitter.com/dasrocktmagazin Redaktion: redaktion@dasrockt-magazin.de Tel.: 0176/62878389 Anzeigen: anzeigen@dasrockt-magazin.de Tel: 06638/8408940 Termine: termine@dasrockt-magazin.de Tel: 06631/705441

Die „Das Rockt!“ Redaktion möchte sich verstärken. Deshalb suchen wir ab sofort

Redakteure Fotografen Alter? Aussehen? Geschlecht? Sexuelle Neigung? Juckt uns alles nicht, solange Du Bock auf dieses Magazin hast und es mit Interviews, Konzert/Festivalberichten füllen oder auf Veranstaltungen promoten möchtest! Bitte sende Deine Bewerbung mit einer kurzen Zusammenfassung über Deine Person an info@dasrockt-magazin.de. Hau rein!

Verlosung Unter allen DAS ROCKT! Abonnenten verlosen wir jede Ausgabe attraktive Preise. In dieser Ausgabe werden folgende Preise verlost: • 5 CD-Packages mit je 3 CDs Wenn auch Du zu den glücklichen Gewinnern gehören möchtest, dann musst Du lediglich das Magazin DAS ROCKT! auf www.dasrockt-magazin.de abonnieren. Wir verlosen unter allen aktuellen Abonnenten zum Zeitpunkt der Verlosung die Preise. Die Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Tickets: tickets@dasrockt-magazin.de Tel: 06631/705440 Abo: info@dasrockt-magazin.de Fax: 06631/705488 Das Copyright für den gesamten Inhalt, insbesondere Anzeigen, liegt, soweit nicht anders angegeben, beim Herausgeber. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Für unangeforderte Texte und Fotos können wir keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers. Der Gerichtsstand ist in jedem Fall Alsfeld. Alle Angaben ohne Gewähr.

CD Reviews | Das Rockt! 5/2012

Seite 63



Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.