Spektakel September 2019

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SPEKTAKEL SCHAUSPIEL · MUSIKTHEATER · KONZERT · BALLETT · PUPPENTHEATER

DIE THEATERSEITEN

Ausgabe September 2019

Die Geister des Geldes

KOLUMNE

Henrik Ibsens Meisterwerk JOHN GABRIEL BORKMAN feiert am 13. September 2019 Premiere

Ansgar Haag © Dorothea Brandt

Liebes Publikum, Das Meininger Staatstheater liegt unmittelbar an der ehemaligen DeutschDeutschen-Grenze. Unvergessen ist hier die Zeit der Grenzöffnung vor 30 Jahren, in der Kolonnen Meininger Bürger*innen erstmals in den Westen fuhren und damit schon Werbung für unsere schöne Stadt und vor allem das Theater machten. Seither ist der Besucherstrom aus Bayern stetig gewachsen und der Beitrag, den unser Theater zur Wiedervereinigung, nicht nur im kulturellen Sinne, geleistet hat, ist außerordentlich. Wir freuen uns, dass wir jetzt nach 30 Jahren hier in der Stadt infrastrukturell bayrischen Kulturstädten in nichts mehr nachstehen. Unser Theater ist nach 100 Jahren generalsaniert und technisch perfekter als je zu erleben. Dazu haben wir seit zehn Jahren die Kammerspiele, die in der ehemaligen Martin-Luther-Schule eingerichtet wurden und sich zu einem der wichtigsten Kulturzentren der Stadt entwickelt haben. So ist es dieses Jahr Zeit, diese Erfolge wie ein Jubiläum zu feiern. Nachdem die großen Jubiläen in Thüringen, sprich 100 Jahre Weimarer Republik oder 100 Jahre Bauhaus, zu Recht groß gefeiert wurden, hängen wir uns thematisch etwas an jener Zeit auf. Denn die Neuerungen, die Deutschland damals sowohl politisch wie ästhetisch erleben durfte, wirken bis heute. Fehler, die gemacht wurden, die nicht zuletzt in den Nationalismus führten, muss man heute geplant verhindern. So haben wir im Schauspiel einen Schwerpunkt in der Literatur des Expressionismus und führen Ernst Tollers HINKEMANN auf. Als Komödie bieten wir dieses Jahr Carl Sternheims DIE KASSETTE an. Beides sind Stücke, die die Verbindung zwischen Folgen eines Krieges, wie Armut, Arbeitslosigkeit und Fluchtbewegungen, mit dem Aufbruch eines neuen Staates mit neuem Geld und neuer Demokratie verbinden. Das bis heute wie eine Bedrohung klingende Sprichwort „Geld regiert die Welt“ wird hier komödiantisch, aber auch in expressionistisch bissiger Weise dargestellt. Wenn in Meiningen ein großes Jubiläum gefeiert wird, darf natürlich einer der wichtigsten Dichter für dieses Theater, nicht fehlen: Henrik Ibsen. Der Theaterherzog Georg II. hat den norwegischen Dichter europaweit bekannt gemacht und seinen Erfolg weltweit begründet. Neben William Shakespeare gilt Henrik Ibsen als weltweit am meisten aufgeführter Dichter. Sein Werk über das Geld und die zerstörende Wirkung des Kapitalismus soll die Brücke zum restlichen Spielplan schaffen. Daher beginnen wir mit JOHN GABRIEL BORKMAN, der Geschichte eines Bankiers, der im betrügerischen Tun die Entwicklungen der heutigen Bad Banks vorwegnimmt. Beenden werden wir die Spielzeit mit der Uraufführung der Oper GESPENSTER, die der norwegische Komponist Torstein Aagaard-Nilsen nach Henrik Ibsens berühmten Schauspiel schrieb. Als Intendant darf ich Ihnen eine anregende Spielzeit wünschen, in der Freude und Unterhaltung mit politischem Engagement einhergehen. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Zweifelsohne zählt der 1828 in Norwegen geborene Henrik Ibsen zu den größten und einflussreichsten Dramatikern der Welt. Er „erneuerte“ die antike Tragödie in Form realistischer Prosa-Stücke und setzte „normale“ Menschen in den Fokus. Um Emanzipation und Anerkennung kämpfende Frauen und Familien in diversen Verstrickungen bilden die Basis der Ibsen‘schen Erzählstruktur. Empörung und Zensur sorgten beinahe nach jeder Uraufführung seiner Stücke für eine wachsende Bedeutung des Autors. So wurde seine NORA (1879) stark kritisiert, bescherte ihm allerdings auch einen internationalen Durchbruch als Autor. Das „Skandalstück“ GESPENSTER musste zunächst in englischer Sprache in Chicago uraufgeführt werden, bis schließlich Theaterherzog Georg II. am 21. Dezember 1886 die deutsche öffentliche Uraufführung, in Anwesenheit des Autors, auf der Bühne des Meininger Theaters ermöglichte. Auch in seinem Spätwerk JOHN GABRIEL BORKMAN – 1896 erschienen, das vorletzte Drama Ibsens – erzählt er von einer zerstrittenen Familie. Im Mittelpunkt des Werks steht John Gabriel Borkman – ein gescheiterter Kapitalist, der für seine Unterschlagungen im Gefängnis hat büßen müssen. Etwas von Nietzsches Idee des Übermenschen mag in diese Figur eingeflossen sein. Als Übermenschen oder besser als Ausnahmefigur sieht Borkman vor allen Dingen sich selbst. Diese Perspektive ist es schließlich auch, die er seiner Umwelt, seiner Frau Gunhild und ihrer Zwillingsschwester Ella Rentheim aufgezwungen hat. Die Erfahrung des Scheiterns, die Borkman vor vielen Jahren gemacht hat, ist der Angelpunkt, um den sich das ganze Geschehen dreht. Zeitlebens wartet Borkman auf sein großes Weltereignis, das sich doch nie erfüllen wird. Ein typischer Wesenszug, der viele

JOHN GABRIEL BORKMAN: Hans-Joachim Rodewald © Marie Liebig

Figuren in der Dramatik Ibsens vereint. Auch dem Autor selbst ist das Scheitern nicht fremd. So zeigt die biografische Betrachtung Ibsens deutlich, dass das Drama starke autobiographische Züge aufweist: Ibsens Vater, Knud Ibsen, war Handelsbürger in Skien und ein wohlhabender Mann. Er war Großhändler und genoss einen angesehenen Stand unter Norwegens Bürgern. Nach einem rasanten Aufstieg übernahm er sich finanziell, was zur Zwangsversteigerung des Betriebs und des Anwesens führte. Die finanziell und gesellschaftlich ruinierte Familie musste in ein kleines Apartmenthaus ziehen, welches Knuds wohlhabendem Halbbruder Christopher Blom Paus gehörte. Ähnlich den Borkmans, waren die Ibsens somit auf die Milde eines Familienmitgliedes (hier der Halbbruder, im Drama die Schwägerin und Ex-Geliebte Borkmans) ange-

wiesen, was zu erheblichen Spannungen im Familienleben führte. Der junge Henrik war ein introvertiertes Kind; er spielte schon früh Puppentheater mit selbstgemachten Figuren und entfloh so dem sorgenvollen familiären Alltag in die Welt des Theaters, der Magie und Zauberei. Bereits mit 16 Jahren verließ er das elterliche Haus und begann eine Apothekerlehre. Dort lernt er ein zehn Jahre älteres Dienstmädchen kennen und begann mit ihr eine Liaison, aus der ein Kind hervor ging. Auch im BORKMAN zieht es Erhart, den Sohn der Familie, hinaus in die Welt, raus aus dem elterlichen Heim, um dem familiären Druck zu entkommen: „Ich bin jung! Ich will hier raus. Ich ersticke in diesem Haus“, ruft er seiner Mutter Gunhild entgegen und löst sich aus den familiären Verstrickungen. Wesentlich wird er dabei von Fanny Wilton, seiner deutlich älteren Geliebten, begleitet und ermutigt seiner deutlich älteren Geliebten.

    SCHAUSPIEL Regie: André Bücker Bühne: Jan Steigert Kostüme: Suse Tobisch Dramaturgie: Bernhard Henning Mit: Evelyn Fuchs, Christopher Heisler, Anja Lenßen, Peter Liebaug, KS Hans-Joachim Rodewald, Katharina Walther, Ulrike Walther TERMINE: FR, 13.09., 19.30 Uhr und SO, 15.09., 19.00 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellungen: 18.09., 27.09., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus

39 Jahre im Meininger Ensemble Hans-Joachim Rodewald wird mit der Ehrung Kammerschauspieler ausgezeichnet Seit 39 Jahren begeistert der Schauspieler Hans-Joachim Rodewald das Meininger Theaterpublikum. Nun wird er mit der Ehrung Kammerschauspieler für seine großartige und vielseitige schauspielerische Leistung ausgezeichnet. Zur Premiere am 13. September 2019 von Ibsens Spätwerk JOHN GABRIEL BORKMAN (Regie: André Bücker) wird Intendant Ansgar Haag dem Ensemblemitglied Hans-Joachim Rodewald diese Auszeichnung in festlichem Rahmen überreichen.

Der gebürtige Sachse absolvierte sein Schauspielstudium an der renommierten Theaterhochschule in Leipzig. Es folgten zwei Jahre im Schauspielstudio am Theater Magdeburg, bis er zur Spielzeit 1980/81 sein Engagement in Meiningen antrat. Bis heute spielte er über 200 Rollen, darunter etwa 50 Haupt- und Titelrollen, arbeitete mit zahlreichen Regisseur*innen und unter sie-

DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE, 1981: Helge Lang, HansJoachim Rodewald ©Walter Hinghaus

FAUST I, 2007 © Foto-ED

ben Intendant*innen. Viele seiner Rollen sind bis heute legendär: Faust in Goethes FAUST unter der Regie von Ansgar Haag (2007), Wallenstein in WALLENSTEIN (1993/94), Franz Moor in DIE RÄUBER (1998), Prospero in DER STURM (1999/2000), Nathan in NATHAN DER WEISE (2008), Bruscon in DER THEATERMACHER (2009) oder King Lear in Shakespeares gleichnamigen Drama (2014).

Auch zahlreiche Komödien und Lustspiele zieren unvergessen seine Vita: bereits in der ersten Spielzeit DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE (1981), Serge in KUNST (2001) oder zuletzt Frank Foster in der turbulenten Ehebruchskomödie DIE BESSERE HÄLFTE (2017). Das Meininger Theater um Intendant Ansgar Haag gratuliert Hans-Joachim Rodewald zu dieser wunderbaren Karriere und dankt ihm für 39 Jahre Treue.

Vorhang auf – Licht an! Eröffnung der Spielzeit mit zwei Matineen Was steht in dieser Saison auf dem Programm? Was sollten Sie auf keinen Fall verpassen? – Gleich zu Beginn sollten Sie schon mal die Matineen zum Saisonauftakt nicht verpassen! Am Vormittag gehen die Lichter im Großen Haus an und werfen Spotlights auf Höhepunkte des Spielplans von Schauspiel, Musiktheater, Konzert und Ballett. Das Moderationsduo Corinna Jarosch und Tobias Rott präsentiert Ausschnitte aus den kommenden Produktionen und stellt neue Gesichter und Stimmen vor. Markieren Sie sich dabei am besten gleich im Kalender, wann Sie unbedingt ins Theater müssen – und stellen Sie sich darauf ein, dass wenig Zeit für andere Hobbies bleibt! Wir haben ein wunderbares, reichhaltiges Programm für Sie

und freuen uns auf spannende, unterhaltsame und aufregende Theaterabende mit Ihnen! Nach einer kleinen Stärkung, haben Sie Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Mitarbeiter*innen des Theaters führen durch das Haus, plaudern aus dem Nähkästchen und verraten so manchen Kniff aus der Theater-Trickkiste. Am Nachmittag stellen dann Künstler des Meininger Staatstheaters die neue Saison für Kinder von 3 bis 10 Jahren und Familien vor. In einer 1-stündigen Veranstaltung präsentieren das Puppentheater, die Junge Musik, das Musiktheater und das Junge Theater ihre neuen Produktionen. Die Neugier auf Geschichten wie RÄUBER HOTZENPLOTZ, musikalische

Märchen wie PETER UND DER WOLF, Kinderopern wie GOLD! und Kinderkonzerte wie MIT CLARA UNTERWEGS soll geweckt werden. Der Harlekin, der Pinguin und die Theatermaus, bereits bestens bekannt, begrüßen die Kinder und Familien, laden zum Zuhören, Zuschauen, Basteln und Kakao- und Kaffeetrinken ein und dies alles ohne Reservierung und Eintrittskarten. Organisiert und moderiert wird das Programm von Gabriela Gillert und Susanne Tenner-Ketzer. Um 16.00 Uhr geht es dann in den Kammerspielen auch schon mit der ersten Premiere los. Im Familienkonzert MIT CLARA UNTERWEGS steht der 200. Geburtstag der

großartigen Komponistin Clara Schumann im Mittelpunkt für Kinder ab 6 Jahren. Karten dafür sind an der Theaterkasse erhältlich. Das Clara Schumann Jubiläum ist auch der Anlass für die Meininger Theaterstiftung den Zinsertrag aus 2018 in Höhe von 4300 Euro für die vielfältige Veranstaltungen des Meininger Staatstheaters zur Würdigung dieser herausragenden Musikerin in der Eröffnungsmatinee zu übergeben. TERMIN: SO, 15.09., 11.00 Uhr, Großes Haus Für Kinder: 14.30 Uhr, Kammerspiele MIT CLARA UNTERWEGS: SO, 15.09., 16.00 Uhr, Kammerspiele


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MINNA VON BARNHELM „Spielfreudig, charakterstark und komödiantisch“ „Wir werden nicht nur Zeugen der wohlgesetzten Lessingschen Sprache und ihres wahrhaftigen Hintersinns. Gleichzeitig staunen wir, wie lebendig diese Sprache ist, wenn sie sich durch Schauspieler mit großem Einfühlungsvermögen in glaubwürdige Handlung verwandelt. (…) Die verschwörerischen Dialoge zwischen Dagmar Poppy als sinnlicher Minna und Nora Hickler als koketter Dienerin Franziska sind eine Augen- und Ohrenweide. Der charakterliche Kontrast zwischen Tellheim – gespielt von Björn Boresch – und seiner Geliebten ein Schlüsselerlebnis. (…) Alle anderen Figuren fügen sich keineswegs als Nebendarsteller in diesen Reigen ein, spiel-

freudig, charakterstark und komödiantisch: der aufdringliche und geldgierige Wirt, Tellheims ehrlicher Diener Just, Renatus Scheibe als schlitzohriger Riccaut und Yannick Fischer als rauhbeiniger Wachtmeister Werner, der noch von den Vorzügen des Soldatenlebens schwadroniert. Und obwohl wir ganz bei Lessing sind und eine gegenwärtige Nachkriegszeit nur im Hintergrund rauscht, wird uns nie langweilig.“ Siggi Seuß, MAINPOST

PREMIERE

Kinder- und Familienkonzert ab sechs Jahren: MIT CLARA UNTERWEGS Die JUNGE MUSIK gratuliert ganz herzlich!

  SCHAUSPIEL TERMINE: SA, 21., 19.30 Uhr, SO, 29.09., 15.00 Uhr, Großes Haus

MIT CLARA UNTERWEGS: Kerstin Hoffmann © Marie Liebig

Vor 200 Jahren wurde die großartige Musikerin Clara Wieck-Schumann geboren (1819 – 1896). Wir sehen in ihr bis heute eine starke Frau ihrer Zeit, ein Vorbild für die weibliche Unabhängigkeit im 19. Jahrhundert, insgesamt also eine Frau, die auch heute noch als Vorbild betrachtet werden kann.

„Die Ausübung meiner Kunst ist ein großer Teil meines Ichs, es ist mir die Luft, in der ich atme.“ Clara Schumann Die Kinderkonzertreihe MIT KOMPONISTEN UNTERWEGS von Susanne Tenner-Ketzer und Alexander John widmet sich erstmalig einer Komponistin. Eine großartige, musikalische Feier anlässlich Claras 200. Geburtstag mit berühmten Gästen wie Robert Schumann, Friedrich Wieck, Johannes Brahms und Hans Christian Andersen an Björn Boresch, Nora Hickler, Dagmar Poppy © Sebastian Stolz, filmwild.de

TERMIN: SA, 28.9., 22.30 Uhr, Foyer Kammerspiele

  JUNGE MUSIK TERMINE Kinderkonzerte: FR, 13.09., 9.00 und 11.00 Uhr, Kammerspiele Familienkonzerte: SO, 15.09., 16.00 Uhr MO, 16.09., 9.00 Uhr & 11.00 Uhr, Kammerspiele

Neue Gesichter im Schauspiel-Ensemble

LATE-NIGHT-SHOW Auch in dieser Spielzeit wird es im Foyer der Kammerspiele wieder eine LATE-NIGHTSHOW geben, die von unserem Schauspiel­ ensemble bestritten wird. Jeder einzelne Abend wird jedoch von einer anderen Showmasterin oder einem anderen Showmaster gestaltet. Es erwarten Sie also ganz unterschiedliche Programme voller bunter Überraschungen. Den Auftakt im September macht Anja Lenßen. Zu Gast bei der Schauspielerin ist die Autorin Sabine Friedrich, die unter anderem den Roman WER WIR SIND verfasst hat und die gemeinsam mit Anja Lenßen bereits das Theaterstück IMMERWAHR als Uraufführung auf die Bühne gebracht hat.

der Geburtstagstafel soll unsere Wertschätzung und Bewunderung für Clara Schumann bezeugen. Schüler der 1. bis 6. Klassen, sowie Familien und Musikinteressierte jeden Alters erwartet ein circa 50-minütiges, unterhaltsames und informatives Konzert.

Katharina Walther und Christopher Heisler MARTINSRIED (Regie: Marcus Grube) an der Württembergischen Landesbühne Esslingen. Zur Spielzeit 2019/20 wird sie festes Ensemblemitglied des Meininger Staatstheaters. Ihre erste Meininger Rolle ist die Frida in Ibsens JOHN GABRIEL BORKMAN.

© Niklas Vogt

Katharina Walther wurde 1991 in München geboren. In den TheaterAnja Lenßen © privat

Kostprobe: HINKEMANN Kammerspiele eröffnen mit Ernst Toller

Jugendclubs des Gießener Stadttheaters sammelte sie während ihrer Schulzeit erste Bühnenerfahrung. Nach dem Abitur studierte sie zunächst Psychologie und wirkte in freien Tanz- und Theaterproduktionen in Berlin und Hamburg mit. 2015 begann sie ihr Schauspielstudium an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Sie verkörperte die Schülerin in der Inszenierung ES IST NICHT DORT, ES IST DA – SZENEN VON EUGÈNE IONESCO (Regie: Christian von Treskow), die beim internationalen Encounter Festival BRNO ausgezeichnet wurde. Als Lila im Stück HASENBLUES. STOPP (Regie: Johann Diehl) war sie 2018 beim Körber Studio am Thalia Theater Hamburg zu sehen. In Eigenarbeit entwickelte sie Lese-Performances u.a. für das Literaturfest Ludwigsburg. Sie spielte in zahlreichen Kurzfilmen der Filmakademie Baden-Württemberg und war als Sprecherin für Synchron, Animation und Installationen tätig. Zuletzt spielte sie Julia in ROMEO UND JULIA (Regie: Rafael Ossami Saidy) an der ADK Ludwigsburg und Sigrid Mägerle in DIE BARMHERZIGEN LEUT VON

© privat

Christopher Heisler, aufgewachsen in Norddeutschland und der

Schweiz, studierte Schauspiel an der HfS Ernst-Busch Berlin. Nach seinem Abschluss war er freischaffend tätig u.a. an der Volksbühne Berlin, den Münchner Kammerspielen, dem Ballhaus Ost Berlin und dem Schauspielhaus Bochum. Überdies arbeitet er als Videokünstler an Musikvideos und eigenen Kurzfilmprojekten. Ab der Spielzeit 2019/20 ist er Ensemblemitglied in Meiningen. In seiner ersten Produktion, JOHN GABRIEL BORKMAN am Staatstheater ist er in der Rolle des Erhard Borkman zu sehen.

DIE NIBELUNGEN

PREMIERE

Eine Produktion des Landestheaters Eisenach

HINKEMANN © Marie Liebig

Eugen Hinkemann hat den Ersten Weltkrieg überlebt, doch das Genital wurde ihm weggeschossen. Nun tritt er, um Geld für sich und seine Frau Grete zu verdienen, als „Der deutsche Held“ auf dem Jahrmarkt auf und beißt lebenden Ratten die Kehle durch. Er fühlt sich entmannt und lächerlich, ist Menschen gegenüber misstrauisch geworden. Wie soll seine Frau ihn noch lieben? Er glaubt, sie habe ihn ausgelacht. Das schmerzt ihn weitaus mehr als die Tatsache, dass sie ihn mit seinem Freund Paul betrügt. Mit den Arbeitern in der Wirtschaft diskutiert er, was die ideale Gesellschaft gegen das Leiden ausrichten kann. Verzweifelt muss er erkennen, dass die ihn umgebende Mitleidlosigkeit und Rohheit auch in ihm selbst vorhanden ist. Ernst Toller meldete sich 1914 freiwillig zum Militärdienst – getrieben von der allgemeinen Kriegsbegeisterung und aus dem

Wunsch heraus, nicht mehr als „polnischer Jude“, sondern als Deutscher gesehen zu werden (Toller wurde 1893 im ostpreußischen Samotschin in eine jüdische Familie geboren). Die grauenvollen Erlebnisse an der Westfront machten Toller zum Pazifisten; von nun an wollte er die Welt politisch und literarisch verändern. Während seiner fünfjährigen Festungshaft, die ihm seine Beiteiligung an der Münchner Räterepublik einbrachte, schrieb er u.a. sein letztes expressionistisches und gleichzeitig erfolgreichstes Drama HINKEMANN (UA 1923 in Leipzig). Toller, der heute fast in Vergessenheit geraten ist, war einer der meistgespielten Dramatiker der Weimarer Republik.   SCHAUSPIEL TERMIN KOSTPROBE: DO, 26.09., 19.00 Uhr, Kammerspiele – Eintritt frei

Am Hof des Burgunderkönigs herrscht gepflegte Langeweile, doch Siegfried, der coole Drachentöter aus Xanten, mischt die Gesellschaft ordentlich auf. Er fordert zum Wettkampf, umwirbt König Gunthers attraktive Schwester Krimhild und beeindruckt alle durch Geschichten von seinen Heldentaten. Als Lohn für den Sieg über die angriffslustigen Sachsen soll er Krimhild zur Frau haben, doch erst, wenn König Gunther die legendäre Brunhild, Königin von Island, zur Frau bekommt. Da gibt es aber einen Haken: Brunhild ist eine kampferprobte Athletin und duldet keine Verehrer. Mit Siegfrieds Hilfe gelingt es Gunther, Brunhild auszutricksen und sie muss in die Ehe einwilligen. Doch wenn er glaubt, in ihr eine liebende Frau gefunden zu haben, liegt er gründlich daneben. Sie verbreitet an seinem Hof schlechte Stimmung und Siegfried gerät unweigerlich zwischen die Fronten. Hagen von Tronje, seit je eifersüchtig auf Siegfried, tötet bei der Jagd hinterlistig den Rivalen. Krimhild verliert nicht nur den Ehemann, sondern auch ihren Reichtum – den sagenumwobenen Schatz der

Nibelungen. Jetzt ist sie richtig sauer und sinnt auf Rache. Die turbulente Fassung erzählt amüsant den schweren Stoff des berühmten Heldenepos. Nicht tapfere Helden, stolze Königinnen und mächtige Herrscher treten auf, sondern ziemlich streitlustige und nicht ganz zurechnungs-

fähige Raufbolde und gnadenlose Furien. Ein wildes Vergnügen für die ganze Familie!   SCHAUSPIEL TERMINE: DI, 10., 9.00 & 11.00 Uhr, MI, 11., 9.00 & 11.00 Uhr, DO, 12., 10.00 & 12.00 Uhr, Kammerspiele

DIE NIBELUNGEN ©  Tobias Kromke, flashlight


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OPERETTENGALA Beliebtes, Altbekanntes und ganz Neues bietet die Operettengala zum Saisonauftakt „Freunde, das Leben ist lebenswert!“ – Wie könnte man eine Saison schöner beginnen als mit dieser Feststellung? Und wie könnte man ein Engagement besser antreten als mit diesem Lied? – Alex Kim ist neu im Ensemble und präsentiert sich in tenoralem Glanz mit diesem Hit aus Lehàrs Operette GIUDITTA erstmals dem Meininger Publikum. Der Sänger, der zunächst in seiner Heimat Südkorea studierte und dann in Hamburg, war 2017/18 Mitglied des Ensembles am Nürn    EXTRAS Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach Moderation: Corinna Jarosch Mit: Alex Kim, Carolina Krogius, Stan Meus, Monika Reinhard, Shin Taniguchi, Meininger Hofkapelle TERMIN: SA, 14.09., 19.30 Uhr, Großes Haus

berger Staatstheater. Von zahlreichen Wettbewerben kehrte der junge Tenor preisgekrönt zurück, wie etwa vom Gesangswettbewerb „Die Meistersinger von Nürnberg“, wo er bereits 2016 unter den Preisträgern war und nun 2018 den 1. Preis im Deutschen Fach und den Preis der besten Wagner-Interpretation erlangte. In Meiningen wird er im Herbst noch als Rugerro in Puccinis LA RONDINE zu erleben sein. Operetten gehörten aber stets zum Repertoire des spielfreudigen Sängers, mit dem er gerne auftritt. An diesem Abend stehen mit Werken von Carl Millöcker, Robert Stolz und Emmerich Kálmán noch weitere Hits und lebensfrohe Melodien auf dem Programm! Publikumslieblinge wie Carolina Krogius, Monika Reinhard, Shin Taniguchi und Stan Meus haben gleich eine ganze Menagerie an Ohrwürmern parat. Welche Zeile wird am Ende Ihnen nicht mehr aus dem Kopf gehen? Vielleicht ja eine aus

Echtes Hollywood-Feeling in Meiningen

Alex Kim © privat

Paul Abrahams kürzlich wiederentdeckter Operette MÄRCHEN IM GRAND HOTEL, die ab Januar auch auf dem Spielplan des Meininger Theaters zu finden sein wird!

FOYERKONZERT EXTRA VON WIEN BIS PRAG – mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Antonl’n Dvořák Mozart gelingt es im Andante seiner NACHTMUSIQUE KV 388, die Atmosphäre eines nächtlichen Parks in Tönen einzufangen. Ansonsten zeigt das Werk wenig Übereinstimmung mit einer „Serenade“. Vielmehr zielt alles auf eine sinfonische Wirkung ab und nimmt damit die Idee einer Bläsersinfonie voraus, die erst viel später in den musikalischen Formenkanon eingehen wird. Von der Spätromantik aus blickt Antonín Dvoř ák in seiner SERENADE in d-Moll op.

Sonderkonzert: FILMMUSIK – FILM AB!

44 wiederum zurück in die Zeit der Wiener Klassik. Nachdem er Mozarts NACHTMUSIQUE gehört hatte, inspirierte ihn dies zu seinem eigenen Werk, in dem er Mozart auch direkt zitiert.

    KONZERT TERMIN: 22.09., 11.15 Uhr, Foyer Großes Haus Mit: Andreas Kowalczyk, Christina Dreiner, Klarinette; Christine Leipold, Friedrike Kayser, Oboe; Johannes Himmler, Christian Hengel, Fagott; Henrike Schurig, Kontrafagott; Wolfgang Mischi, Filip Kovac, Alexander Wening, Horn; Sebastian Keen, Cello; Christian Ernst (a. G.) – Kontrabass

Mit dem Sonderkonzert FILM AB! präsentiert die Meininger Hofkapelle echte Klassiker, aber auch unbekanntere Titel aus der Filmmusik. Die musikalische Leitung liegt bei dem jungen Dirigenten und Pianisten Aris Alexander Blettenberg. Dieser gewann 2015 beim Internationalen Hans-von-Bülow-Wettbewerb in der Kategorie Dirigieren vom Klavier und konzertiert seither im In- und Ausland. In Meiningen dirigierte er zuletzt Mozarts Oper DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL, welche ab dem 22. September 2019 auch weiterhin unter seiner Stabführung auf dem Spielplan stehen wird. Filmkomponisten mögen mehr den echten Cineasten bekannt sein, ihre Melodien hingegen kennt ein Weltpublikum. John Tower Williams, der die Musik zu allen STAR WARS Filmen komponierte, wurde 1932 in New York geboren und entdeckte seine musikalische Leidenschaft bereits in frühster Kindheit. Mit drei Jahren lernte er das Notenlesen und wenig später mehrere Instrumente. Ab 1948 studierte er in Los Angeles Komposition und schrieb erste Soundtracks für das amerikanische Fernsehen. Der Durchbruch als gefeierter Filmkomponist gelang ihm mit seiner Musik zu DER WEISSE HAI, für die er einen Oscar gewann. Seither verbindet ihn eine intensive und bis heute andauernde Zusammenarbeit mit dem Starregisseur Steven Spielberg. Seine Musik aus E.T. – DER AUSSERIRDISCHE und INDIANA JONES wird im Konzert zu hören sein. Neben John Williams, der einen nahezu unerreichbaren Kultstatus inne hat, konnte sich

Aris Alexander Blettenberg © Uwe Arens

auch Hans Zimmer einen vergleichbaren Ruf erarbeiten. Der gebürtige Frankfurter träumte schon früh von einer Karriere als Musiker und komponierte Ende der 70er Jahre zahlreiche Werbemusik-Jingles. Der Durchbruch als Filmkomponist gelang ihm 1988 mit seinem Soundtrack zu RAIN MAN. Bis heute zieren zahlreiche Hollywood-Blockbuster seine Vita wie PIRATES OF THE CARIBBEAN oder GLADIATOR. Echtes Hollywood-Feeling in Meiningen: Film ab! Für Schulen erklingen bereits am Dienstag, den 17. September 2019, Ausschnitte des Programmes zum 1. Jugendkonzert der Spielzeit.     KONZERT Musikalische Leitung: Aris Alexander Blettenberg Mit: Meininger Hofkapelle TERMIN: FR, 20.09., 19.30 Uhr, Großes Haus 1. Jugendkonzert: DI, 17.09., 10.00 Uhr, Großes Haus

1. Sinfoniekonzert

WINTERREISE

ALLES GUTE, CLARA SCHUMANN!

Mit Mirko Roschkowski und dem BoArts Quartett

Clara Wieck-Schumann, Pianistin, Komponistin, Pädagogin, Ehefrau und Mutter, zählt zu den bedeutendsten Frauen des 19. Jahrhunderts. Unter der Leitung von GMD Philippe Bach begeht das Meininger Theater ihren 200. Geburtstag. 15-jährig komponierte sie ihr Klavierkonzert a-Moll op. 7. Bei der Instrumentierung stand ihr Robert Schumann zur Seite. Damit setzte die in der Öffentlichkeit weitaus namhaftere Musikerin viel Vertrauen in die Fähigkeit des noch unbekannten Komponisten, der sich gerade erst in Orchestermusik versucht hatte. Das Werk, uraufgeführt 1835 unter der Leitung von Menselssohn, ist voller Impetus und Energie und setzt sich über formale Konventionen der Vergangenheit hinweg. Erst viel später, im Jahre 1849, entstand Robert Schumanns Konzertstück für Klavier und Orchester: Introduktion und Allegro appassionato op. 92. Mit einem einzelnen symphonisch gearbeiteten Konzertsatz, dem eine langsame Einleitung vorangestellt ist, steht dieses Werk in der von Felix Mendelssohn Bartholdy geschaffenen Tradition. Erst mit dem raschen Allegro-Teil wird der Solist zu dem Orchester ebenbürtigen Dialogpartner. Am Klavier ist die weltweit konzertierende Pianistin Katharina Treutler zu erleben, deren Ausbildung sie nach Hannover, Tokyo, Paris, Madrid und Freiburg führte. Eng mit dem Schicksal Robert und Clara Schumanns verbunden ist jenes von Johannes Brahms, der als 20-Jähriger die Bekanntschaft

In einer viel beachteten Bearbeitung für Streichquartett singt Mirko Roschkowski Schuberts tiefsinnigen und emotionalen Liederzyklus WINTERREISE op. 89, D 911, Liederzyklus (Bearbeitung für Streichquartett von Jens Josef). Der Tenor, der mittlerweile in Wiesbaden und Bonn Triumphe auf der Opernbühne mit Wagner und Mozart feiert, kehrt damit auf eine Stippvisite nach Meiningen zurück, wo er 2017 in HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN den Titelhelden verkörperte.

    GAST-KONZERT SOLIST: Mirko Roschkowski, Tenor BoArts Quartett: Ismene Then-Bergh, Violine; Iwona Gadzala, Violine; Arko Genero, Viola Christof Kepser, Violoncello TERMIN: FR, 04.10., 19.30 Uhr, Großes Haus

Katharina Treutler © Philippe Ramakers

mit dem Ehepaar machte. Er, der Clara Schumann verehrte und zeitlebens liebte, ist als dritter Part des Künstler-Kleeblatts mit seiner Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 im Programm des Sinfoniekonzerts vertreten. In seinem Werk bemüht Brahms die wichtigsten Kronzeugen, die er finden kann: Natur, Religion, heroische Klassik. Bildlich gesprochen reißt der verdüsterte Himmel auf, wenn das Alpenmotiv erklingt. Das ist die Rettung verheißende Stimme der unberührten Natur. Die Beziehung zwischen Clara Schumann und dem 14 Jahre jüngeren Johannes Brahms wird zudem im szenischen Liederabend HERZSCHRITTMACHER widergespiegelt:

Was aus ihrer beiderseitigen Zuneigung hätte werden können und die Wehmut, die aus diesen Gedanken hervorgeht, finden Ausdruck in den Liebeslieder-Walzern op. 52 und op. 65. – Zu sehen am Donnerstag, 19. September, um 19.30 Uhr in den Kammerspielen.     KONZERT TERMIN: DO, 26.09., 19.30 Uhr, Großes Haus Musikalische Leitung: GMD PHilippe Bach Mit: Katharina Treutler, Meininger Hofkapelle Konzerteinführung: 18.30 Uhr

BoArts Quartett © Marco Borggreve

Schon mit dem Opa in der Oper Manuel Bethe ist der neue Chordirektor am Meininger Staatstheater

2. Sinfoniekonzert: CAPRICCIO ITALIEN Mit Werken von Puccini, Rachmaninov und Mendelssohn-Bartholdy Shootingstar unter den Pianisten Alexander Krichel ist der Solist des 2. SINFONIEKONZERTS unter Leitung von Leo McFall. Der gebürtige Hamburger Alexander Krichel wollte als Kind Zauberer werden. Mittlerweile verzaubert er die Konzertbesucher weltweit mit seinem virtuosen „wie farbenreichem und traumwandlerischem“ Spiel (NDR Kultur). Im Oktober macht er Station in Meiningen mit Rachmaninovs RHAPSODIE ÜBER EIN THEMA VON PAGANINI.

Alexander Krichel © Erik Wieder

    KONZERT SOLIST: Alexander Krichel, Klavier DIRIGENT: Leo McFall TERMIN: DO, 24. & SA, 26.10., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus

Manuel Bethe © Amanda Prater

Der frischgebackene Chordirektor des Meininger Staatstheaters startet mit sehr unterschiedlichen Aufgaben ins neues Amt, die jedoch der Bandbreite seiner musikalischen Interessen ganz entsprechen dürften. Auf der Wartburg geht es gleich mit einem „Großeinsatz“ los im TANNHÄUSER, dann wechseln Genre und Stil mit dem MANN VON LA MANCHA, bevor die ersten Proben zu LA RONDINE beginnen: „Ich hoffe, dass der Start gelingt!“ – „Und, dass es dann auch menschlich passt“, fügt er gleich hinzu. Er kennt sich aus mit Chören und weiß, dass neben der musikalischen Zusammenarbeit auch das Zwischenmenschliche stimmen muss. Manuel Bethe lernte schon als Kind in

zahlreichen Besuchen zusammen mit dem Großvater die Oper kennen und lieben. „Mein Großvater war ein großer Opernliebhaber und verfolgte die legendär gewordenen Inszenierungen an der Komischen Oper Berlin schon seit den 50er Jahren“, erzählt Manuel Bethe, der dann schon früh selbst in Kinderchören zu singen begann. Als er später Chordirigieren studierte, verband sich die Leidenschaft für den Chorgesang mit der zur Oper – eine wunderbare Voraussetzung, um nun als Chordirektor am Meininger Staatstheater zu wirken! „Mit Musikern der Hofkapelle sowie einzelnen Sängern des Ensembles hatte ich schon zuvor musiziert in verschiedenen Konzerten, zum Beispiel auch in der Stadtkirche“, erzählt Bethe, der weiterhin selbst singt und mit Chören, zum Beispiel einem A-Capella-Chor in Ilmenau, arbeitet. „Es ist ganz besonders schön, dass ich die Verbindungen, die ich in der Umgebung aufgebaut habe, seit ich in Weimar studiert und dann auch in Erfurt gearbeitet habe, weiterhin aufrecht erhalten kann!“ Manuel Bethe ist also bereits bestens vernetzt und verwurzelt. Mit seiner offenen Art dürfte es ihm auch weiterhin nicht schwerfallen, in kürzester Zeit noch mehr Verbindungen in Meiningen und vor allem zum Publikum zu knüpfen. Wir wünschen einen guten Start und erfolgreiches Schaffen!


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DI

03

TANNHÄUSER UND DER SÄNGERKRIEG AUF WARTBURG

Wartburg 18.30–22.30 UHR Kartenverkauf: www.wartburg.de

Oper von Richard Wagner Wiederaufnahme

FUSSEL REIST DURCHS JAHR SO Puppenspiel von Maria C. Zoppeck ab 4 Jahren

08

Kammerspiele 11.00–11.40 UHR

MATINEE JOHN GABRIEL BORKMAN

Foyer 11.15–12.30 UHR Freier Eintritt

TANNHÄUSER UND DER SÄNGERKRIEG AUF WARTBURG

Wartburg 18.30–22.30 UHR Kartenverkauf: www.wartburg.de

Oper von Richard Wagner

DIE NIBELUNGEN

Kammerspiele 09.00–10.10 UHR 11.00–12.10 UHR

11

Schauspiel von Rüdiger Pape und Catharina Fillers ab 10 Jahren Eine Produktion des Landestheaters Eisenach

DIE NIBELUNGEN

Kammerspiele 09.00–10.10 UHR 11.00–12.10 UHR

FR

1. KINDERKONZERT: MIT CLARA UNTERWEGS

Kammerspiele 09.00–10.00 UHR 11.00–12.00 UHR

DI

10 MI

13

Schauspiel von Rüdiger Pape und Catharina Fillers ab 10 Jahren Premiere Eine Produktion des Landestheaters Eisenach

von Alexander John und Susanne Tenner-Ketzer ab 6 Jahren

JOHN GABRIEL BORKMAN

Großes Haus 19.30 UHR PF

OPERETTENGALA

Großes Haus 19.30 UHR

Schauspiel von Henrik Ibsen

SA

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SO

15

Premiere

Werke von Paul Abraham, Emmerich Kálmán, Franz Lehár, Karl Millöcker, Robert Stolz u. a.

MATINEE ZUR ERÖFFNUNG DER SPIELZEIT

Großes Haus 11.00–12.30 UHR Freier Eintritt

MATINEE ZUR ERÖFFNUNG DER SPIELZEIT Vorstellung des Spielplanes für Kinder

Kammerspiele 14.30–16.00 UHR Freier Eintritt

1. FAMILIENKONZERT: MIT CLARA UNTERWEGS

Kammerspiele 16.00–17.00 UHR

Vorstellung des Spielplanes

von Alexander John und Susanne Tenner-Ketzer ab 6 Jahren

JOHN GABRIEL BORKMAN

Schauspiel von Henrik Ibsen

Großes Haus 19.00 UHR PS

Premiere

MO 1. KINDERKONZERT: 16 MIT CLARA UNTERWEGS

Kammerspiele 09.00–10.00 UHR 11.00–12.00 UHR

ab 6 Jahren

DI

17

1. JUGENDKONZERT: FILM AB!

Großes Haus 10.00–11.00 UHR

ROMEO AND JULIET

Großes Haus 18.00 UHR

Filmmusik

ab 10 Jahren

Schauspiel von William Shakespeare

MI

18

FUSSEL REIST DURCHS JAHR

Kammerspiele 10.00–10.40 UHR

Puppenspiel von Maria C. Zoppeck ab 4 Jahren

JOHN GABRIEL BORKMAN

Großes Haus 19.30 UHR RB

Schauspiel von Henrik Ibsen

DIE NIBELUNGEN DO Schauspiel von Rüdiger Pape und Catharina Fillers

19 FR

20

Eine Produktion des Landestheaters Eisenach

Kammerspiele 10.00–11.10 UHR 12.00–13.10 UHR

ab 10 Jahren

Wiederaufnahme Szenische Fassung der Liebeslieder-Walzer von Johannes Brahms

HERZSCHRITTMACHER

Kammerspiele 19.30–20.45 UHR

DER FROSCHKÖNIG

Kammerspiele 10.00–10.50 UHR

Puppenspiel nach dem Märchen der Brüder Grimm ab 5 Jahren

FILMMUSIK – FILM AB!

Großes Haus 19.30 UHR

Werke von John Williams, Nino Rota, Howard Shore, Scott Bradley u. a.

DER KLEINE ERZIEHUNGSBERATER

Kammerspiele 19.30–21.00 UHR

MINNA VON BARNHELM

Großes Haus 19.30–22.30 UHR RF

Puppenspiel für Erwachsene von Axel Hacke

SA

21

Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing Wiederaufnahme

FOYERKONZERT EXTRA: VON WIEN BIS PRAG SO Mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Antonin Dvorák

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DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Deutsches Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart

Wiederaufnahme

Foyer 11.15–12.45 UHR

Großes Haus 19.00–21.45 UHR RG

MO PÄDAGOGENDINNER Wir stellen Lehrern, Pädagogen und Erziehern

Foyer 19.00 UHR

MI

PÄDAGOGENDINNER

Foyer 19.00 UHR

DO

EINFÜHRUNG ZUM SINFONIEKONZERT 1. SINFONIEKONZERT: ALLES GUTE, CLARA SCHUMANN!

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unseren Spielplan für junge Zuschauer vor

Wir stellen Lehrern, Pädagogen und Erziehern unseren Spielplan für junge Zuschauer vor

mit Werken von Clara und Robert Schumann sowie Johannes Brahms

KOSTPROBE HINKEMANN FR

27 SA

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SO

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JOHN GABRIEL BORKMAN

Schauspiel von Henrik Ibsen

Foyer 18.30–19.00 UHR Großes Haus 19.30–22.00 UHR KA Kammerspiele 19.00–19.45 UHR Freier Eintritt Großes Haus 19.30 UHR RC

TANNHÄUSER UND DER SÄNGERKRIEG AUF WARTBURG „Es passt alles an diesem Abend, und das Publikum bringt seine breite Zustimmung kräftig zum Ausdruck. Von der Erlösung gerührt, verlässt die Schar den in Dunkelheit gebetteten Burgberg und kehrt von seinem Historienabenteuer ins Jetzt zurück.“ Helmut Pitsch, OPERNNETZ

    OPER TERMINE: 03.09., 08.09., 29.09., jeweils 18.30 Uhr, Wartburg/Eisenach Kartenverkauf ausschließlich: Info-Telefon 03691 250202

FUSSEL REIST DURCHS JAHR Die Geschichte erzählt, wie der kleine Kobold „Fussel“ die Jahreszeiten durchlebt, eine Freundin kennenlernt, sich streitet und wieder versöhnt und mutig für diese Freundschaft eintritt. Während des circa vierzig Minuten dauernden Spieles sollen vor allem die jüngsten unserer Zuschauer mit der Farbigkeit der Jahreszeit bekannt gemacht werden.

Unser Tipp: Zum Familiensonntag am 08.09. in Meiningen kann man den Puppentheaterbesuch mit dem Besuch der Parkwelten und dem Dampflokfest verbinden.

    PUPPENTHEATER TERMINE: SO, 08.09., 11.00 Uhr & MI, 18.09., 10.00 Uhr, Kammerspiele

Englischsprachiges Gastspiel des TNT Theatre Britain und der American Drama Group Es ist die Tragödie einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Clans einer Stadt in tiefem Chaos. Und wo erst der Tod zweier junger Liebender die sich bekriegenden Parteien zur Vernunft bringt. Verona wird in dieser Inszenierung in all seiner klassischen Pracht mit seiner Latinischen Leidenschaft und barocken Dekadenz auf die Bühne gebracht. – Ein Italien in dem Ehre, Stolz und Familienloyalität höher gestellt sind als Moral, Friede und

Liebe. In einer modernen Welt, die gleichermaßen zerissen ist von Gewalt und Intoleranz, wo Friede ebenso unerreichbar scheint wie wahre Liebe. Damit ist diese große Tragödie so sehr von Bedeutung wie eh und je.     SCHAUSPIEL TERMIN: DI, 17.09., 18.00 Uhr, Großes Haus

unseren Inszenierungen, wodurch sie einen umfassenden Einblick in den Spielplan für unser junges Publikum gewinnen können. Der Eintritt beträgt 15 Euro. Wir bitten Sie, Ihre Karten an unserer Theaterkasse unter 03693 - 451 222 zu reservieren.     EXTRAS TERMIN: 23. & 25.09., 19.00 UHR, Foyer Großes Haus

Eltern werden hier Trost finden und lachen können, denn DER KLEINE ERZIEHUNGSBERATER vom Münchner Autor Axel Hacke ist ein wahrer Ratgeber und Hoffnungsträger zugleich. Absolut treffend erzählt Falk P. Ulke in der Rolle von Heinrich Schreck (dem literarischen Alter Ego des Autors) in kleinen Episoden vom alltäglichen Wahnsinn, den

man nur erleben kann, wenn man Kinder hat. Und schafft es den normalen Alltagsstress auf humorvolle Art in die richtige Perspektive zu rücken.     PUPPENTHEATER TERMIN: FR, 20.09, 19.30 Uhr, Kammerspiele

doch gelacht, wenn das in der hohen Welt des Adels anders wäre. Ein Spaß für Erwachsene und Kinder ab fünf Jahren. Ausblick: Am Freitag, den 25. Oktober, gibt es die Inszenierung zur großen Stadtaktion MEININGEN LEUCHTET neben Deutsch auch in englischer Sprache ab 12 Jahren zu erleben. Spieldauer jeweils circa 50 Minuten.     PUPPENTHEATER TERMIN: FR, 20.09., 10.00 Uhr, Kammerspiele

„Der schräg-neugierige Regieblick auf die 101-jährige Erfolgsoperette zeichnet sich durch seine intensive Ensemblearbeit mit den Sänger wie den Schauspielern aus. Die wiederum erhalten einen famosen Rahmen für ihre Arbeit in dem malerischen Bühnenbild, das mit seinen klug arrangierten Umbauten und der intensiven Lichtstimmung beeindruckt. Fast ließe sich doch

in der vertraut-schwungvollen Musik schwelgen, die Mario Hartmuth mit der Meininger Hofkapelle beisteuert.“ FREIES WORT, Susann Winkel     OPERETTE TERMIN: SA, 28.09., 19.30 Uhr, Großes Haus

stellungen freuen können. Desweiteren wurden alle Neu--Abonnent*innen zum Beginn der neuen Spielzeit zu einer Theaterführung und einem Glas Sekt eingeladen!

Foyer 11.15–12.30 UHR Freier Eintritt

Herausgeber:

Meininger Staatstheater – KULTURSTIFTUNG MEININGEN-EISENACH Bernhardstraße 5, 98617 Meiningen www.meininger-staatstheater.de

Großes Haus 15.00–18.00 UHR RSen

V.i.S.d.P.:

ANSGAR HAAG | Redaktion: ULRIKE SCHERZER | Layout: HCS Medienwerk GmbH

Änderungen vorbehalten!

© S.Stolz, filmwild.de

Abo-Verlosung Auch in diesem Jahr wurden aus den neu abgeschlossenen Theater-Abonnoments wieder glückliche Gewinner*innen gezogen, die sich über je zwei Freikarten zu verschiedenen Vor-

MATINEE DER MANN VON LA MANCHA

Oper von Richard Wagner

© FOTO-ED

SCHWARZWALDMÄDEL

Mit: Anja Lenßen, Sabine Friedrich (Romanautorin „Wer wir sind”)

Wartburg 18.30–22.30 UHR Kartenverkauf www.wartburg.de

© FOTO-ED

DER FROSCHKÖNIG Ab diesem Jahr haben die Thüringer einen weiteren Tag frei, denn 2019 wird der Weltkindertag am 20. September erstmals im Freistaat als gesetzlicher Feiertag geführt. Das Meininger Puppentheater lädt aus diesem Anlass am Freitag, den 21. September zum FROSCHKÖNIG ein. Immer passend ist die alte Geschichte um Freundschaft, Liebe und das große Versprechen: „Versprochen ist versprochen“, so heißt es bis heute. So gültig wie das Märchen das erzählt, was es bedeutet Wort zu halten, wissen Eltern, Kinder und selbst die großen Geschäftsleute, was Wortbruch bedeutet. Wäre

Foyer Kammerspiele 22.30–00.00 UHR

TANNHÄUSER UND DER SÄNGERKRIEG AUF WARTBURG

© Marie Liebig

DER KLEINE ERZIEHUNGSBERATER

LATE-NIGHT-SHOW

MINNA VON BARNHELM

© adg europe

PÄDAGOGENDINNER In der Spielzeit 2019/20 werden wir unseren Spielplan für das junge Publikum interessierten Multiplikatoren in unserem PÄDAGOGENDINNER vorstellen. Das PÄDAGOGENDINNER richtet sich an Lehrer*innen, Pädagog*innen und Erzieher*innen aus Meiningen und der Region. Zwischen den Gängen servieren Ihnen die Künstler*innen und Mitarbeiter*innen des Meininger Staatstheaters Szenen aus

Großes Haus 19.30–21.45 UHR

Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing

© Josefine Weyer

ROMEO AND JULIET

SCHWARZWALDMÄDEL

Operette von Léon Jessel Wiederaufnahme

© MSTH

© MSTH

■ IMPRESSUM

Texte: GERDA BINDER, GABRIELA GILLERT, ANSGAR HAAG, BERNHARD HENNING, CORINNA JAROSCH, ALEXANDER JOHN, ULRIKE SCHERZER, ANNA-KATHARINA SETECKI, SUSANNE TENNER-KETZER Fotos/Grafiken: F OTO-ED, MARIE LIEBIG, TORSTEN RÖSSE, ADG-EUROPE, SEBASTIAN STOLZ/FILMWILD.DE, DOROTHEA BRANDT, JOSEFINE WEYER, PHILIPPE RAMAKERS, AMANDA PRATER, UWE ARENS, TOBIAS KROMKE, WALTHER HINGHAUS, ULRIKE SCHERZER, RAINER SALZMANN, MARCO BORGGREVE & ERIK WIEDER


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