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Aus der Praxis
Das junge Unternehmen mit dem Namen „Springlane“ hat einen Geschäftsansatz entwickelt, der Produkte für Küche und Barbecue mit Online-Content rund um Ernährung und die Zubereitung von Gerichten verbindet. Wie erfolgreich das Geschäftsmodell ist, hat sich spätestens seit dem Break-Even des Scale-ups gezeigt. Doch das Wachstum des Unternehmens brachte auch einen erhöhten Kapitalbedarf mit sich. Gemeinsam mit creditshelf konnte dieses Thema angegangen werden.
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Die Zeit der Pandemie hat die Gesellschaft verändert. Nicht nur die Digitalisierung schreitet seither schneller voran, die Menschen haben sich auch stärker auf das Leben in den eigenen vier Wänden fokussiert: Inneneinrichtung, Unterhaltung und auch der kulinarische Genuss zu Hause stehen immer mehr im Mittelpunkt. Damit passt Springlane mit seinem Geschäftsmodell genau in die aktuelle Zeit. „Wir machen Produkte von Foodies für Foodies – also von kulinarischen Enthusiasten für Essensliebhaber“, sagt David Eggerath, Head of Finance von Springlane. Das Unternehmen aus Düsseldorf verfolgt dabei einen Ansatz, der auf mehreren Bausteinen basiert: „Wir haben einerseits unsere beiden Marken Springlane und Burnhard. Erstere steht für Elektro- und Non-elektroKüchenutensilien wie beispielsweise Geschirr, Eismaschinen oder Hochleistungsmixer. Burnhard hält daneben die passenden Produkte für Grill-Fans und Barbecue-Enthusiasten bereit. Außer der reinen Hardware bieten wir für jede der beiden Marken auch ein digitales Magazin mit Rezepten, Tipps und Tricks sowie Erfahrungsberichten. Diesen Content nutzen im Monat knapp acht Millionen User.“ Der Head of Finance bezeichnet das aktuelle Geschäftsmodell von Springlane genauer als „Direct-toConsumer-E-Commerce“. Das Unternehmen hatte die Transformation hin zum Direktvertrieb an den Endkunden Ende 2017 angestoßen und im Laufe des Jahres 2018 vollständig vollzogen.
Unsere Ansprechpartner bei
Mirjam Güler, Senior Relationship Managerin, creditshelf AG
Teil der Creator Economy Gegründet wurde Springlane 2012, heute arbeiten am Standort in Düsseldorf 164 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie kümmern sich um Themen wie Marketing, Texte, Fotos, Videos, IT, Produktentwicklung und vieles mehr. Außerdem arbeitet Springlane in Sachen Herstellung permanent mit 60 bis 80 Produktionspartnern weltweit zusammen. „Unser Team ist gleichzeitig Teil der KundenCommunity – wir haben alle irgendeine Passion in Sachen Kulinarik. Zudem pflegen wir durchlässige Hierarchien und ein starkes LernEnvironment. Dadurch kann jeder seine Ideen einbringen und gut performen“, beschreibt Eggerath die Arbeitsatmosphäre. Was Springlane ebenfalls vom klassischen Wettbewerb unterscheidet, ist die Art, wie neue Produkte entstehen. Das junge Unternehmen sieht sich als Teil der Creator Economy. Das heißt: Artikel im Sortiment werden teils zusammen mit Influencern erdacht oder Kundinnen und Kunden werden direkt in den Entwicklungsprozess mit einbezogen. Insgesamt wird ein direkter Draht zur eigenen Community gepflegt. „Wir sind, was den Verkaufsansatz und die aktive Kundenansprache angeht, mit einem anderen Tempo unterwegs. Das zeigt auch ein Blick auf den Barbecue-Markt: der wächst hierzulande jährlich um knapp sechs Prozent – wir wachsen gerade um 100 Prozent. Unserer Ansicht nach liegt das auch daran, dass wir neue Marketingkanäle wie Social Media schneller verstehen und gezielter bespielen als unsere tradierten Wettbewerber das vielleicht tun“, so Eggerath.


Wachstum geht nur gemeinsam Seinen Break-Even hatte Springlane 2020, seither wächst das Unternehmen im Durchschnitt zwischen 50 und 80 Prozent im Jahr. Das ist in erster Linie selbstverständlich ein großer Erfolg für die Firma. Doch wie der Head of Finance zu berichten weiß, bringt das starke Wachstum auch einige Herausforderungen mit sich: „Interne Prozesse und Systeme müssen mit der größeren Komplexität mitwachsen – es ist schließlich etwas anderes mit 30 Mitarbeitern zu arbeiten und im Prinzip zu wissen, was jeder gerade macht, als mit 164 – und dann auch noch remote. Wenn ab einer bestimmten Größe ein Fehler passiert, ist es umso schmerzhafter. Deshalb arbeiten wir hier kontinuierlich an der Weiterentwicklung von Abläufen und der Etablierung systemgestützter Prozesse. Diesen Fokus-Bereich nennen wir auch ‚Commercial Backbone‘.“

Widerstandsfähige Supply Chain knüpfen Ein anderes Thema für das Unternehmen ist die Lieferkette. „Die Supply Chains sind seit Corona stark irritiert, insbesondere der Verschiffungsmarkt. Inflation und Einkaufspreise sind Fragen, die uns beschäftigen und die auch auf die Marge wirken. Wir reden hier von einem ‚Margen-Squeeze‘. Da, wo es nicht anders geht, müssen wir das teils auch an unsere Kunden weitergeben, vorrangig versuchen wir aber im Einkauf und bei der Verschiffung unsere Partnerschaften noch effizienter aufzustellen“, erklärt Head of Finance Eggerath. Eine positive Begleiterscheinung des Break-Even hilft, diese Herausforderung anzugehen: Das Unternehmen, das sich bis dato über eigenes und Wagniskapital finanziert hatte, ist seither bankable. Es hat somit leichter Zugang zu Fremdkapital wie den von creditshelf arrangierten Krediten. „Der initiale Kontakt zum Frankfurter Fintech liegt bereits ein paar Jahre zurück, seither hatte ich immer wieder mit creditshelf gesprochen. Ende 2021 kam dann das erste gemeinsame Projekt zustande“, erinnert sich Eggerath.
Kreditprozess bestätigt Erwartungen „Anfang Dezember 2021 erreichte uns die Anfrage von Springlane – das Unternehmen benötigte Working-Capital für die Lagerhaltung. David Eggerath und sein Team unterstützten den Kreditprozess dabei engagiert: Der erste Call war am 2.12. und bereits einen Tag später lagen die noch benötigten Unterlagen vor“, sagt Mirjam Güler. Sie ist Senior Firmenkundenbetreuerin bei creditshelf und begleitete →
Weitere Informationen: www.springlane.de und www.burnhard.de

Springlane durch den Finanzierungsprozess. Nachdem die Belege aus Düsseldorf so zeitnah vorlagen, konnten die Analysten des Fintechs umgehend an die Prüfung der Kreditanfrage und des Unternehmens gehen. „Unsere Ansprechpartner bei Springlane waren lösungsorientiert, versiert mit Daten und reaktionsschnell, dadurch konnten wir unmittelbar in eine genaue Analyse der Zahlen des Unternehmens gehen“, sagt Güler und fährt fort: „Als Wachstumsfall hatte Springlane zum Zeitpunkt der Kreditanfrage die Gewinnschwelle erst relativ kurz überschritten. Daher galt es zu ermitteln, wie erfolgreich das Geschäftsmodell in Zukunft sein würde, wie das Unternehmen arbeitet und welchen finanziellen Rückhalt es hat. Wir waren bei Springlane aber von Anfang an zuversichtlich – diese Erwartungen bestätigten sich im Rahmen der Analyse.“
Die junge Firma aus dem Food-Bereich verfügte über zuverlässige Investoren im Background, zudem war die Situation beim wirtschaftlichen Eigenkapital positiv. Durch diese klaren Fakten und die schnelle Zuarbeit war die Prüfung zeitnah und positiv abgeschlossen – das gewünschte Darlehen konnte bereits nach sechs Wochen ausgezahlt werden. Der arrangierte Kredit liegt im siebenstelligen Bereich, ist zu einem Teil endfällig und zum anderen annuitätisch – erfordert also jährlich gleichbleibende Rückzahlungen. Mit der Finanzierung kann sich das Scale-up in puncto Lieferfähigkeit künftig weiter stark aufstellen, was angesichts der aktuellen Situation und der nach wie vor angespannten Supply Chains immer wichtiger wird.
David Eggerath, Head of Finance, Springlane GmbH
Fintechs verfeinern den Mix An die gemeinsame Arbeit mit creditshelf denkt Head of Finance Eggerath gern zurück: „Es hat kaum mehr als zwei oder drei Calls gebraucht, um das Projekt auf die Beine zu stellen. Da hat uns der frühe Kontakt zu creditshelf natürlich auch ein wenig in die Karten gespielt. Dadurch, dass ich bereits in der Vergangenheit immer wieder Quartalsberichte und KnowYour-Customer-Dokumente eingereicht hatte, waren wir für unsere Partner in Frankfurt von Anfang an keine Unbekannten.“ Die Geschwindigkeit des Kreditprozesses hat den Head of Finance von Springlane dennoch beeindruckt, zudem sei man mit Mirjam Güler und ihrem Team sofort auf einer Wellenlänge gewesen, das Mindset habe einfach gepasst. Generell sieht Eggerath einen hohen Bedarf für das Angebot von Fintechs wie creditshelf. „In Deutschland gibt es, im Vergleich zum angelsächsischen Raum, wenig Risikokapital. Außerdem sind Genehmigungsprozesse für Kredite beispielsweise bei tradierten Banken langwieriger. Junge und wachsende Unternehmen wie unseres benötigen aber meist schnell Geld – daher wird der Fintech-Ansatz sicher immer bedeutender“, sagt Eggerath. Konkret kann er sich für Springlane bei künftigen Wachstumsprojekten im Mix immer auch Fintech-Kredite vorstellen. Für die nahe Zukunft gibt es bereits einige Ideen: „Wir werden in der Wertschöpfung nicht auf der Ebene der Barbecue- und Küchenhardware bleiben, sondern rücken noch näher an die Consumables, die Endprodukte heran. So arbeiten wir beispielsweise an Grill-Würzmischungen oder Eismischungen. Und noch einen Schritt weitergedacht, sind auch digitale Produkte möglich.“