creditshelf Magazin No. 16 - Vertrauen schaffen durch Beständigkeit

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UNTERNEHMENSFINANZIERUNG DER NÄCHSTEN GENERATION

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BLICK HINTER DIE KULISSEN

Wir geben Einblicke in das creditshelfPortfolio: Wer sind die Kreditnehmer und Investoren?

AUS DER PRAXIS

So geht Nachfolge: creditshelf unterstützte den Generationswechsel bei TEGRA Gebäudemanagement mit einer Finanzierungslösung.

16 | Januar 2023
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FINANZIERUNGSMONITOR 2022

DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE

→ Jedes dritte Unternehmen leidet noch unter den Folgen der Corona-Pandemie

→ 45 Prozent der Unternehmen sind „eher stark“ und 17 Prozent „sehr stark“ von den Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und den Sanktionen gegen Russland und Belarus betroffen

→ In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Zugang zu Bankkrediten für 72 Prozent der Unternehmen verschlechtert

→ In Folge setzen neun von zehn Unternehmen auf einen Finanzierungsmix als Alternative zum Bankkredit

→ Investitionen zur Optimierung der Energieeffizienz werden aktuell priorisiert

→ Der Aufbau eines Liquiditätspolsters ist in diesen volatilen Zeiten für die deutschen Mittelständler wichtig Sie möchten weitere Informationen zur Studie? Schreiben Sie uns an info@creditshelf.com

ÜBER DIE STUDIE

„FINANZIERUNGSMONITOR 2022“

• Umfragezeitraum August 2022

• Umfrage unter 209 Finanzentscheidern von Dienstleistungs-, Industrie- und Handelsunternehmen im deutschen Mittelstand

• Eine Studie von creditshelf in wissenschaftlicher Begleitung von Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt

• Online-Erhebung durch ein Marktforschungsunternehmen

HIER ERHALTEN SIE DIE KOMPLETTE STUDIE

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

in der aktuellen Lage über Beständigkeit zu schreiben, scheint im ersten Moment vielleicht etwas verwirrend: Selten zuvor waren die Märkte so von einem Auf und Ab geprägt, war die weltpolitische Situation so unsicher und der deutsche Mittelstand von einer solchen Veränderungsdynamik erfasst. Der Wirtschaftsbeitrag in diesem Heft zeigt die komplexe Lage. Und dennoch: Gerade heute müssen wir über Kontinuität sprechen, denn nur sie kann Zuverlässigkeit, Vertrauen und Zuversicht schaffen und bewahren.

Vor allem in Bezug auf Partnerschaften ist Beständigkeit essenziell. Deshalb leben wir sie als Fintech seit unserer Geburtsstunde. Wir sind nicht einfach nur ein Finanzierer, wir sind treuer Partner des Mittelstandes. Wir begegnen den Menschen in den KMU auf Augenhöhe, lassen uns auf ihre Themen ein und finden gemeinsame Lösungen. Mehr als 80 Prozent aller Kunden, für die wir eine Erstfinanzierung arrangieren konnten, kommen später mit weiteren Anfragen auf uns zurück. Grund genug, uns in der aktuellen Ausgabe des creditshelf-Magazins mit unseren Kunden und Investoren einmal näher zu beschäftigen. Da die deutsche Fintech-Szene für viele aber immer noch ein weißer Fleck auf der Landkarte ist, jedoch beständig an Bedeutung gewinnt, durchleuchten wir unsere Branche zudem genauer. Außerdem haben wir uns nach staatlichen Fördermöglichkeiten, speziell für KMU und junge Unternehmen, umgeschaut.

In einem anderen Beitrag lernen Sie unseren Partner ASD kennen, der uns regelmäßig in unterschiedlichsten Rechtsfragen zur Seite steht. Neben unserer Zusammenarbeit geht es dabei auch um das Thema Nachhaltigkeit. Das Letzteres eng mit Beständigkeit verknüpft ist, zeigt unser Praxisbeispiel rund um den Gebäudedienstleister TEGRA. Erfahren Sie, wie ein Beteiligungshaus mit nachhaltiger Investitionsstrategie dank

einer Akquisitionsfinanzierung von creditshelf eine Nachfolgelösung umsetzen konnte. In einer weiteren Kundenfallstudie lernen Sie die OMEGA AG kennen, der wir halfen, ihr Immobilienportfolio weiter nach Umweltund sozialen Aspekten auszubauen. Gerade in Zeiten des Wandels fordert Beständigkeit allerdings Voraussicht – nur wer Entwicklungen akribisch verfolgt, wird zuverlässige Prognosen treffen und Gefahren umschiffen können. In unserer Rubrik „Drei Fragen an …“ besprechen wir deshalb mit Sascha Kern, unserem neuen Chief Risk Officer, was aktuell in der Risikoanalyse zählt. Angesichts von Krise und Transformation ist Jobsicherheit heute ein zentrales Thema für sehr viele Menschen. In unseren Impulsen gehen wir der Frage nach, welche Benefits und Konditionen ein zeitgemäßer Arbeitgeber bieten sollte.

Mit unserer Themenauswahl treffen wir hoffentlich auch diesmal Ihren Nerv. Wir würden uns freuen, in diesen wechselhaften Monaten bei Ihnen für etwas Beständigkeit und Zuversicht zu sorgen. Sollten Sie Fragen zu einem Beitrag haben oder den individuellen Rat unserer Expertinnen und Experten suchen, dann wenden Sie sich gerne an uns.

Editorial 3
Dr. Tim Thabe, Gründungspartner und Vorstandsvorsitzender creditshelf AG
Editorial

ÜBERSICHT

DREI FRAGEN AN …

Sascha Kern, Chief Risk Officer bei creditshelf, spricht über Bedeutung und Herausforderungen der Risikoanalyse in bewegten Zeiten. 6

AUS DER PRAXIS

Erfahren Sie, wie creditshelf das nachhaltige Immobilienunternehmen OMEGA AG in seinem Wachstumsprozess unterstützt hat. 9

KOLUMNE

Carolin Bock und Dirk Schiereck diskutieren wieder. Diesmal im Biereck: Bei Zeitenwende Lethargie verboten! 10

BLICK HINTER DIE KULISSEN

Sie fragen sich: Wer sind eigentlich die Kreditnehmer und Investoren bei creditshelf? In diesem Beitrag erfahren Sie es.

AUS DER PRAXIS

Der Bericht zeigt, wie wir gemeinsam mit einem engagierten Partner die Nachfolge bei TEGRA Gebäudemanagement sichern konnten.

IMPULSE

In Zeiten starker Veränderungen wandelt sich auch das Arbeitsleben. Hier erfahren Sie, was einen attraktiven Arbeitgeber heute ausmacht.

BLICKPUNKT CFO

Für KMU existieren unzählige Förderprogramme in Deutschland. Unser Beitrag sorgt in diesem weiten Feld für mehr Übersicht.

TRENDS

Die Anspannung in der deutschen Wirtschaft hält an. Wir beleuchten die Herausforderungen und fragen, wo es Lichtblicke gibt.

BRANCHENFOKUS

Das Ökosystem der hiesigen Financial Technology wächst und gedeiht – werfen Sie mit uns einen Blick auf die Fintech-Branche.

TERMINE UND EVENTS

Veranstaltungen und Themen, die den Mittelstand interessieren: Hier finden Sie unsere Ankündigungen.

PARTNER & KOOPERATIONEN

Diesmal stellen wir Ihnen mit der Kanzlei ASD einen Partner vor, der unser Fintech begleitet.

IMPRESSUM

Herausgeber/Verlag: creditshelf Aktiengesellschaft Mainzer Landstraße 33a D – 60329 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 348 772 40 E-Mail: info@creditshelf.com www.creditshelf.com

Vorstand: Dr. Tim Thabe (Vorsitzender), Dr. Daniel Bartsch

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Rolf Elgeti Eingetragen am Amtsgericht Frankfurt a. M. - HRB 112087 Ust.-ID: DE298667279

Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Maximilian Franz (Communications & IR, creditshelf AG) Redaktionsschluss: 18.11.2022

Konzeption und Umsetzung: ABG Marketing GmbH www.abg-marketing.de

Redaktion: Ilka Stiegler, Tony Wachtel, Ina Jahn, Charlotte Rüsch ABG Marketing GmbH

Layout und Gestaltung: Alin Hanisch

ABG Marketing GmbH

Bildnachweis: y creditshelf AG

y Jan Bürgermeister (www.fotostate.com)

y Bert Bostelmann (bildfolio.de)

y Laura Gabriel, Shima Nagdhali (creditshelf AG)

y OMEGA AG

y Philipp Schäfer

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3 FRAGEN AN …

Sascha Kern (LL.M., CRM, CCrA), Chief Risk Officer bei creditshelf. Er erklärt, weshalb es für die Risikoanalyse gerade jetzt wichtig ist, tiefergehende Einsicht in Geschäftsmodelle und deren Tragfähigkeit zu bekommen. Zudem zeigt Kern, welche Vorteile sich durch eine leistungsfähige Risikoanalyse-Software für Kunden und Investoren ergeben.

Welche außerordentlichen Herausforderungen gibt es derzeit angesichts der schwankenden Märkte in der Risikoanalyse?

Kern: Die Sicht ist in einem derart volatilen Marktumfeld deutlich eingeschränkt. Das bedeutet konkret, dass Analysen über die zukünftige Kapitaldienstfähigkeit eines Unternehmens nur auf Basis eines tiefgreifenderen Verständnisses für das Geschäftsmodell möglich sind. Nur so können Chancen und Risiken angemessen identifiziert werden. Die aktuelle Zeit ist im Wesentlichen geprägt von Unsicherheiten und Kostensteigerungen. Daher ist bei der Bewertung besonders die Unterscheidung herausfordernd, ob sich ein Unternehmen bereits in einer Krise oder in einer Anpassungsphase befindet.

Was macht die Risikoanalyse bei creditshelf besonders?

Kern: Aufgrund unseres technologiebasierten Kreditprozesses und unserer eigens entwickelten Software zur Risikoanalyse können wir personelle Kapazitäten für das Wesentliche einsetzen. Unsere Analyse-Teams nehmen sich die nötige Zeit, um Geschäftsmodelle anfragender Unternehmen bestmöglich zu verstehen und fundierte Entscheidungen über ein Kreditarrangement zu treffen.

Ergeben sich durch Ihre Analyse Vorteile in der Risikoabschätzung für Kunden und Investoren?

Kern: Zunächst einmal ist der ganze Prozess digitalisiert und zeichnet sich durch ein hohes Maß an Flexibilität aus. Im derzeitigen Umfeld ist für die Unternehmensplanung eine schnelle Aussage über positive oder negative Kreditaussichten besonders wichtig und genau das können wir mit unserer Risikoanalyse gewährleisten. Davon profitieren nicht nur die Unternehmen, kleine und mittelständische Unternehmen in Detuschland (KMU), sondern auch unsere Kapitalgeber: Diese erhalten Zugang zur Asset-Klasse KMU. So können institutionelle Investoren im Einklang mit den aufsichtsrechtlichen Vorgaben in kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland investieren. Zudem können durch ihre Refinanzierung Projekte zu einem risikoadäquaten Preis finanziert werden.

Sascha Kern

Der aktuelle Chief Risk Officer bei creditshelf verfügt über 15 Jahre Erfahrung im Risiko- und Kreditrisikomanagement sowie über einen fundierten akademischen Hintergrund in Banking, Finanzen und Wirtschaftsrecht. Bis zum Frühjahr 2002 war Kern acht Jahre lang als Division Head of Credit Management bei der KT Bank AG in Frankfurt am Main tätig. Dort verantwortete er nach der Bankengründung und dem erfolgreichen Aufbau der Kreditrisikomanagementfunktion unter anderem den KMU-, Privatkunden- und Immobilienfinanzierungsbereich. Davor war er von 2010 bis 2014 als Deputy Head of Credit Risk Analysis bei der NORD/LB Luxembourg S.A. beschäftigt. Zu seinen Aufgaben bei creditshelf gehören die Sicherstellung und Weiterentwicklung eines angemessenen Risiko- und Compliance-Managementsystems, die strategische Weiterentwicklung von Produkten, Services, Analysetechniken und Prozessen sowie die Kommunikation mit Stakeholdern, Investoren und Aufsichtsbehörden. Außerdem ist er Mitglied im Credit Committee und berät den Vorstand über den Umgang mit relevanten Risiken.

3 Fragen an … 5
3 Fragen an …

MIT DER OMEGA AG ZUM NACHHALTIGEN WOHNEN

Die OMEGA AG hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich mit ihrem Geschäftsmodell für ein nachhaltiges Immobilienmanagement in Deutschland einzusetzen. Das Unternehmen verfolgt den Aufbau eines Bestandsportfolios an Wohnimmobilien, betreibt Advisory- und Asset Management für Immobilienfonds und setzt verschiedene Projekte um. Aufgrund des dynamischen Wachstums wurde weiteres Working Capital nötig; gemeinsam mit creditshelf konnte eine Finanzierungslösung gefunden werden.

Nachhaltigkeit und ökologisches Wirtschaften nehmen in der Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert ein. Das betrifft auch die Immobilienbranche: Über Themen wie einen ressourcenschonenden Wohnungsbau und bezahlbare Mieten wird oft debattiert. Daran knüpft das Geschäftsmodell der OMEGA AG an. Im Jahr 2010 wurde das Unternehmen mithilfe seiner Vorgängergesellschaften gegründet. Zunächst als Aufteiler tätig, der Mehrfamilienhäuser kauft, sie in Eigentumswohnungen aufteilt und diese weiterverkauft, entwickelte sich das Unternehmen ein paar Jahre später zu einem größeren Projektentwickler weiter. 2019 diversifizierte es seine Geschäftsstrategie zum Bestandshalter eines

renditestarken Immobilienportfolios: „Unsere Strategieanpassung zahlt sich aus. Es liegt uns am Herzen, erschwingliches Wohnen zu ermöglichen. Neben unserem Portfolio haben wir eine eigene Architekturabteilung sowie viel Erfahrung in der Akquise, der Transaktion und der Baudurchführung. So können wir Bestandswohnungen nachhaltig sanieren –individuell angepasst an Baukörper und Mieterklientel“, erläutert Ralf de la Camp-Gruber, Chief Financial Officer (CFO) der OMEGA AG. Mit dem Ziel, die „Assets under Management“ von aktuell 0,6 Milliarden auf eine Milliarde Euro und langfristig auf drei Milliarden Euro zu erhöhen, sowie knapp 60 Mitarbeitenden verzeichnet das Unternehmen ein kraftvolles

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Wachstum, welches es in den nächsten Jahren unter der Beachtung sozialer und ökologischer Verantwortung fortführen möchte.

Nachhaltiges Portfolio

Der Fokus des Immobilienbestands liegt auf Städten in B- oder C-Lagen mit mehr als 40.000 Einwohnenden. Gemäß dem Ansatz „Buy & Hold“ werden Value-Add und CorePlus-Immobilien an bedeutsamen Wirtschaftsstandorten erschlossen. Dabei wird deren Wert mit der Expertise der OMEGA-Experten durch Neupositionierung, Optimierung der Vermietungsquote sowie Mieterhöhungsmaßnahmen gesteigert. Dazu gehört beispielsweise eine nachhaltige Modernisierung sowie ein verbessertes Asset Management der Objekte. Fokussiert wird dabei auf Lagen, die eine breite Nachfrage sicherstellen. Insgesamt baut sich so eine solide Vermietungsund Ertragssituation und eine anhaltende Wertsteigerung der einzelnen Wohneinheiten auf. Das schließt auch ein Vorantreiben einer marktgerechten Objektentwicklung durch hausinterne Planungsteams ein und verleiht den Immobilien eine eigene Note. Doch nicht nur die gefächerte Marktpositionierung beeinflusst den Erfolg des

Geschäftsmodells: „Für uns gibt es keine klassische Peer-Group. OMEGA fällt wegen seiner Unternehmensgröße aus dem Schema. Das ist ein klarer Vorteil für uns: Wir können in unseren eingespielten Expertenteams schnell agieren und Marktopportunitäten konsequent ergreifen“, verrät de la Camp-Gruber. Zudem kauft OMEGA Immobilien selbst an und legt viel Wert auf verantwortungsvolle Investitionen, die zur Umsetzung der ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance) beitragen. Auch engagiert sich das Unternehmen in verschiedenen Joint-Ventures, bei denen zum Beispiel eine spezielle Form des betreuten Wohnens realisiert wird: Ältere Menschen erhalten Mietverträge, bei denen sie eine Betreuung flexibel zubuchen können. Das ganzheitliche Geschäftsmodell der OMEGA AG stößt auf Anklang und der Betrieb konnte seinen Umsatz Ende 2021 im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln und dabei den Jahresüberschuss sogar verdreifachen.

Wachstum erfordert Kapazitäten

Zwei wesentliche Meilensteine ereigneten sich für das Unternehmen 2021. Nach einem größeren Wachstumsschub konnte ein größeres Immobilien-Portfolio in Rheinland-Pfalz

angekauft und finanziert werden. Zusätzlich bekam die OMEGA AG den Zuschlag für ein Portfolio in Brandenburg, Thüringen und Sachsen. Starkes Wachstum erfordert allerdings auch zusätzliche finanzielle Kapazitäten, wie de la Camp-Gruber weiß: „Momentan kümmern wir uns um die Weiterentwicklung unserer Kapitalausstattung und stellen ein ESG-konformes Modernisierungsprogramm

Aus der Praxis 7
Für uns ist der RealEstate-Bereich eine Finanzierungssparte mit ausgewählten Opportunitäten, die wir mit größter Sorgfalt angehen."
Lenz,
Aus der Praxis

auf. Unser Umfeld bietet viele Chancen, da immer wieder interessante Immobilien und ganze Portfolios auf den Markt kommen. Hierfür wollen wir finanzielle Mittel aggregieren, um Chancen zu nutzen.“ Ein konkreter Finanzierungsplan steht bereits – eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital soll dem prosperierenden Geschäftsmodell zur Seite stehen.

Individuelle Finanzierungslösung

Zum Kontakt mit creditshelf kam die OMEGA AG über einen Geschäftspartner, der dem Finanzierer einen ersten Einblick in das Unternehmen gab – und damit auf Interesse stieß. OMEGA wollte seine Kapitalstruktur anpassen und suchte alternative Finanzierungsansätze, die neben der klassischen Unterstützung der Hausbank Betriebsmittel und Wachstum finanzieren sollten. „Für uns ist der RealEstate-Bereich eine Finanzierungssparte mit ausgewählten Opportunitäten, die wir mit größter Sorgfalt angehen“, weiß Alexander Lenz, der betreuende Relationship Manager bei creditshelf. „Uns gefiel, dass die OMEGA AG als Bestandshalter sich auch um

die Entwicklung und Aufwertung der Wohnanlagen – auch im sozialen Wohnungsbau – kümmert. Außerdem sind die Objekte von hoher Nachfrage und einem wohnwirtschaftlichen Nutzen geprägt.“

Da die Muttergesellschaft auch verschiedene Special Purpose Vehicles (SPV) hält, in diesem Fall Objektgesellschaften, erfolgte durch creditshelf eine umfassende Prüfung des Geschäftsmodells. „In kurzer Zeit wurden die Unterlagen papierlos auf digitalem Wege ausgetauscht, Zahlen und offene Fragen geklärt sowie eine spezielle Form der Absicherung für den Kredit gefunden“, erinnert sich de la Camp-Gruber. Im Normalfall arrangiert creditshelf unbesicherte Kredite; in Spezialfällen finden die Experten allerdings auch individuelle Lösungen für Besicherungen. So konnten hier Anteile an Tochterunternehmen als Sicherheiten eingesetzt und ein Betriebsmittelkredit zur freien Verfügung über drei Millionen Euro mit einer Laufzeit von über drei Jahren auf die Beine gestellt werden. Nach der Anfrage Anfang April dieses Jahres erfolgte die erste Auszahlung zwei Monate

später im Juni: „Der Prozess hat rundum reibungslos funktioniert. Die OMEGA AG und ihre Ansprechpartner agieren absolut zuverlässig, fachkompetent und legen eine offene Kommunikation an den Tag“, resümiert Lenz, „wir sind gespannt, welche Lösungen wir für zukünftige Projekte zur Verfügung stellen können."

Expansion in Arbeit

Die OMEGA AG befindet sich weiter auf Wachstumskurs – sowohl bezüglich des Portfolios als auch des Unternehmens an sich: „Dieser Kredit war erst der Anfang einer Partnerschaft. Fintech-Kredite werden für uns auch in Zukunft eine Rolle spielen. Wir sind sehr ambitioniert, wachsen weiter am Markt und eröffnen perspektivisch weitere Standorte“, stellt de la Camp-Gruber in Aussicht. Aktuell sammelt sich das gesamte Team hauptsächlich in München. Doch der Aufbau von Niederlassungen hat bereits begonnen. Ein zentraler Standort ist in Essen entstanden, da ein Großteil des Portfolios auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und Schleswig-Holstein entfällt. Zusätzlich gibt es perspektivisch regionale Hubs mit ein bis zwei Mitarbeitenden, die zentral mit den Property Managern vor Ort zusammenarbeiten, Baufirmen betreuen oder das Vermietungsgeschäft leiten. Fest steht, dass dabei ein nachhaltiges Wirtschaften sowohl im Bestand, der Sanierung als auch im Neubau von Immobilien einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert mit sich bringen soll.

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Dieser Kredit war erst der Anfang einer Partnerschaft. Fintech-Kredite werden für uns auch in Zukunft eine Rolle spielen. Wir sind sehr ambitioniert, wachsen weiter am Markt und eröffnen perspektivisch weitere Standorte."
Ralf
de la Camp-Gruber, Chief Financial Officer (CFO), OMEGA AG
Weitere Informationen unter www.omega-gruppe.com Aus der Praxis

DAS BIERECK:

BEI ZEITENWENDE LETHARGIE VERBOTEN!

Nicht erst mit der Regierungserklärung zum Ukrainekrieg von Bundeskanzler Olaf Scholz ist der Begriff der Zeitenwende in aller Munde und wird inzwischen für so ziemlich jede größere Veränderung in jedwedem Kontext genutzt. Man könnte fast schon sagen, der Begriff wird inflationär verwendet, wenn nicht bei der Inflation selbst gerade viel von einer Zeitenwende gesprochen würde. Bei einem Wort, das so vielfältig und häufig zur Beschreibung herhalten muss, bleibt es kaum aus, dass die Fälle immer zahlreicher werden, in denen die Proklamation einer Zeitenwende irgendwo zwischen eher übertrieben, reichlich deplatziert und völlig absurd erscheint. Auch die Ankündigungen von Apple, sich Drittanbietern zu öffnen, und von Roger Federer, sich vom professionellen Tennissport zurückzuziehen, wurden in der Presse als Zeitenwende postuliert.

Es geht uns aber hier nicht um die saubere, präzise Formulierung in der deutschen Sprache, sondern um die Eindrücke, die in breiten Teilen der Bevölkerung entstehen können, wenn eine epochale Veränderung nach der anderen durch’s Dorf getrieben wird. Zahlreiche sehr große Veränderungen machen vielen Menschen Angst. Sie befürchten, die mit den Veränderungen einhergehenden persönlichen Anpassungsanforderungen nicht gut bewältigen zu können. Verlustangst prägt ihren Blick auf das Geschehen, und Angst kann hemmend oder sogar lähmend wirken. Starr vor Angst. Das ist ein Ausdruck, den wir oft in diesem Kontext hören. Die zahllosen Zeitenwendeprediger wären gut beraten, einmal festzustellen, wie die Überhöhung jeder Veränderung zur Zeitenwende in aggregierter Form ankommt. Und verstehen Sie uns bitte nicht falsch! Es hat zuletzt Ereignisse gegeben, die sind zweifelsohne als Zeitenwende zu verstehen, und unser Bundeskanzler hat den Begriff hier sehr angemessen eingesetzt. Aber die Rückkehr von Porsche auf den Kurszettel deutscher Wertpapierbörsen ist eine bedeutende Veränderung für das Unternehmen, aber keine Zeitenwende. Und die Entscheidung von

Gonzalo Castro, seine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, schon gar nicht – nicht einmal in der Schweiz. Die Auswirkungen von Unsicherheit und Schrecken konnten zuletzt die Aktionäre der Hypoport AG schmerzlichst erfahren. Der Aktienkurs brach um über 40 Prozent ein, als der Baufinanzierer verkünden musste, dass sein Geschäftsvolumen im zweiten Halbjahr so stark eingebrochen ist, dass die Prognose für das Gesamtjahr klar verfehlt wird und Aussichten für das kommende Jahr kaum möglich erscheinen. Dabei wissen wir doch seit Kostolany, dass wir an der Börse zwar durchaus auch Angst haben dürfen – nur erschrecken, das dürfen wir nie. Was brachte also den Aktienkurs der Hypoport AG zum Einstürzen? Gibt es keine Immobilien mehr zu kaufen? Doch, aber keine Kaufinteressierten. Die Zinsen? Sind gegenwärtig wohl niedriger als zum Jahresende. Die Kaufpreise? Werden in den großen Metropolen kaum sinken. Stabile Preise bei künftig steigenden Finanzierungskosten sollten eigentlich ein hektisches Kaufen wie zur Vorweihnachtszeit auslösen. Aber der Markt ist lethargisch. Notare berichten von 80 Prozent weniger beurkundeten Verträgen. Für Unternehmen ist diese Lethargie noch viel schlimmer als für Konsumenten, denn ihre Investitionen brauchen lange, bis sie umgesetzt und profitsteigernd sind. Wer mit seinen Investitionsentscheidungen wartet, bis sich die Lethargie löst, der gerät hinter den Konjunkturzyklus und riskiert seine Existenz. Deshalb ist Lethargie in der Zeitenwende streng verboten.

Fachgebietsleitung Entrepreneurship, Technische Universität Darmstadt

Kolumne "Das Biereck" 9 Kolumne "Das Biereck"
Prof. Dr. Dirk Schiereck Mitglied des Aufsichtsrats der creditshelf AG, Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung TU Darmstadt Prof. Dr. Carolin Bock

VORHANG AUF: KREDITNEHMER UND INVESTOREN BEI CREDITSHELF

creditshelf versteht sich als Partner sowohl für mittelständische Unternehmen hierzulande als auch für professionelle Investoren. Mit dem Ziel vor Augen, durch das Arrangieren von Mittelstandskrediten Innovationen und Entwicklungen der Wirtschaft voranzutreiben, bauen wir über unsere Kreditplattform ein Netzwerk auf, das Unternehmer, Investoren und Kooperationspartner miteinander verbindet. KMU bekommen so unkomplizierte, bankunabhängige, unbesicherte Kredite; Investoren erhalten Zugang zum deutschen Mittelstand.

Zusammengefasst: Das creditshelf-Portfolio

Im Kern des Dienstleistungsangebots stehen die Auswahl adäquater Kredite, die Bonitätsbewertung anhand der eigens entwickelten Software zur Risikoanalyse sowie das entsprechende Kreditscoring inklusive Preisgestaltung. Mit seinem Geschäftsmodell ist creditshelf als einziges deutsches Fintech im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert; die optimale und transparente Positionierung gegenüber internationalen Investoren ist somit möglich.

Daneben profitieren KMU vom umfassenden Branchenverständnis der Analysten bei creditshelf, unter anderem im

Maschinen- und Kraftfahrzeugbau, Dienstleistungssektor, IT- und E-Commerce-Bereich oder im Segment Medien & Entertainment. Generell werden unbesicherte Firmenkredite in Höhe von 100.000 bis fünf Millionen Euro arrangiert. Dabei sind diese Unternehmenskredite je nach Bedarf und Finanzierungsanlass individuell ausgestaltet. Verschiedene Kreditkonditionen etwa bezüglich Laufzeit, Höhe, Tilgung oder Verwendung sind möglich.

Im Überblick: Die Kreditnehmer

Die mittelständischen und deutschlandweit angesiedelten Kunden von creditshelf charakterisiert in der Regel das Bestreben, den eigenen Finanzierungsmix zu erweitern und alternative Finanzierungsansätze zu finden. Dabei greift das Finanzierungsangebot des Fintechs für KMU verschiedenster Branchen: vom Handels- und Maschinensegment über IT-Leistungen und Software, dem Bau- und Ingenieurswesen bis zum Energie-, Dienstleistungs- und Gesundheitsbereich. Die Umsatzspannen der Betriebe bewegen sich mit 36 Prozent überwiegend im Rahmen von fünf bis 15 Millionen Euro, je ein Viertel entfällt auf den Bereich zwischen ein bis fünf und 15 bis 50 Millionen Euro;

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der Rest liegt bei über 50 beziehungsweise weniger als einer Million Euro. Auch die Verteilung beim Unternehmensalter ist gemischt: 45 Prozent der Kunden bestehen seit elf bis 15 Jahren, 26 Prozent seit bis zu zehn Jahren; 24 Prozent liegen im Bereich 26 bis 50 Jahre und fünf Prozent existieren seit mehr als 50 Jahren. Die durchschnittliche Kreditlaufzeit beträgt circa zweieinhalb Jahre; mehr als 80 Prozent der Kreditnehmer wollen nach einer Erstfinanzierung weitere Kredite über die creditshelf-Plattform abschließen. Die Nachfrage nach passgenauen Krediten wächst also – und damit auch der Bedarf an Investoren für die Plattform.

Digital SME Lending: Zugang zur Anlageklasse für professionelle Investoren

Professionelle Investoren sind ständig auf der Suche nach soliden Anlageoptionen, Risikostreuung und alternativen Assetklassen. In diesem Kontext ist Digital SME Lending mit Aussicht auf attraktive Renditen sehr reizvoll, auch vor dem Hintergrund einer Diversifizierung des Anlagemix. Die Investitionsmöglichkeiten über die creditshelf-Kreditplattform erlauben es, effizient am Erfolg des deutschen Mittelstands zu partizipieren.

Denn: Die wenigsten mittelständischen Unternehmen sind am Kapitalmarkt vertreten und können somit nicht von Investoren finanziell unterstützt werden. Eine Investitions-Kooperation mit creditshelf ist außerdem bei einer Anlagestrategie mit einem starken realwirtschaftlichen Bezug, einem Fokus auf ein ausgewogenes Risiko-Rendite-Profil und einer breiten Ausrichtung des Portfolios aussichtsreich. Die Spezialisierung von creditshelf hilft dabei, eine differenzierte und verlässliche Einschätzung der Risiken der komplexen Anlageklasse „Mittelstand“ zu erhalten.

Studienergebnisse: Anlage-Mix mit KMU-Elementen aussichtsreicher

Zu diesen Ergebnissen kam auch die Studie „Small is beautiful: How Digital SME Lending adds value to an investor’s asset mix“ von der Exaloan AG in Zusammenarbeit mit creditshelf.1 Es wurde festgestellt, dass sich durch die Erweiterung des Anlagemix mit KMU-Krediten das Risiko-Rendite-Profil für Investoren deutlich optimiert. Für Digital SME Lending ergeben sich in etwa gleich hohe Renditen wie für Investitionen in Aktien, allerdings bei einer geringeren Volatilität. Darüber hinaus korreliert

Blick hinter die Kulissen

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Quellen: 1 https://www.exaloan.com/digital-sme-lending-impact/ →
Kulissen
Blick hinter die

Digital SME Lending nur sehr schwach mit anderen Assetklassen. Insgesamt schneiden erweiterte Portfolios inklusive KMUAnlage-Elementen besser als rein traditionelle Anlageformen aus Aktien, Immobilien, Staats- und Unternehmensanleihen sowie Private Equity ab und sind stärker diversifiziert.

Im Überblick: Die Investoren bei creditshelf

Die creditshelf-Plattform steht ausschließlich professionellen Investoren zur Verfügung. Zum Großteil handelt es sich um Institutionelle: Aus dem Privatsektor sind das Asset Manager und Banken, mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) ist aber ebenso der öffentliche Sektor vertreten. Die Haupteigentümer von creditshelf investieren ebenfalls in die von creditshelf arrangierten Kredite, was vor allem für andere Investoren ein starkes Zeichen des Vertrauens in das eigene Handeln ist. Aufgrund der hohen Bedeutung des hiesigen Mittelstands für die kräftige deutsche Volkswirtschaft zeigen auch internationale Investoren, insbesondere aus Westeuropa und dem angelsächsischen Raum, gesteigertes Interesse am Zugang zur creditshelf-Plattform bzw. sind bereits auf dieser aktiv. Als Teil der weiteren Wachstumsstrategie von creditshelf wird perspektivisch die Investorenschaft weiter diversifiziert, beispielsweise sollen künftig auch Versicherungsgesellschaften das Portfolio als Kreditgeber erweitern. Trotz der ausgiebigen Nutzung von Videokonferenzen wird zur Akquisition der Austausch auf Fachkonferenzen essenziell bleiben: Investoren und Emittenten können sich auf fachlicher und persönlicher Ebene kennenlernen und erste Punkte einer möglichen Kooperation ausloten.

Portfolio-Ergänzung: Neuer Investor Goldman Sachs

Als zusätzliche Finanzierungsquelle konnte unser creditshelfTeam kürzlich mit Goldman Sachs eine der bedeutendsten Investmentbanken der Welt gewinnen. Damit kann die stetig ansteigende Zahl an Kreditanfragen bedient und der Ausbau von creditshelfs Position als Marktführer im deutschen Digital SME Lending vorangetrieben werden. Konkret wird Goldman Sachs bis zu 100 Millionen Euro an Refinanzierung bereitstellen. Neben dem oben erwähnten EIF hat creditshelf als noch junges Unternehmen nun bereits zwei der weltweit renommiertesten Investoren – noch dazu aus unterschiedlichen Sektoren und Regionen – als Refinanzierer auf seine Plattform gebracht.

Vorteile der Mittelstandsfinanzierung über creditshelf Zwar genießen deutsche Mittelständler im Ausland einen exzellenten Ruf und sind das Rückgrat der Wirtschaft hierzulande – viele Investitionsmöglichkeiten sind allerdings nicht gegeben. Durch die digitale Mittelstandsfinanzierung werden die Tore zu KMU geöffnet – Investoren bekommen so einen Zugang zu diesem hochinteressanten Markt. Mehr noch: Es können ihnen außerdem bedarfsgerechte Investitionsopportunitäten geboten werden. Das ergibt sich aus der Flexibilität bei der Ausgestaltung der Investments: Die Vertragskonditionen können je nach Risikoappetit individuell festgelegt werden. So werden für die Investoren maßgeschneiderte Lösungen ermöglicht. Ein weiterer Vorteil der Kreditplattform ist die Übernahme der gesamten Wertschöpfungskette des Kreditprozesses. Unsere Experten kümmern sich um alle Aufgaben von der Kundenakquisition über die Risikoanalyse bis zum Servicing. Investoren können so auf eine professionelle Abwicklung und die Expertise der creditshelf-Analysten bauen.

Blick hinter die Kulissen

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die Kulissen
Blick hinter

TEGRA DANK NACHFOLGEFINANZIERUNG IN GUTEN HÄNDEN

Auch wenn die Energiekrise derzeit viel Aufmerksamkeit von Unternehmen verlangt, gibt es eine Herausforderung, die den Mittelstand bereits seit vielen Jahren beschäftigt: das Thema Nachfolge. Beim technischen Gebäudedienstleister TEGRA GmbH & Co. KG stand ebenfalls ein Generationswechsel an. Die Lösung brachte der Investor AWIMA Mittelstandspartner – auch dank einer durch creditshelf arrangierten Akquisitionsfinanzierung.

Der Report des Industrie- und Handelskammertages 20221 zeichnet bezüglich der Nachfolgesituation hierzulande ein ernstes Bild: Auf rund drei übergabewillige Altinhaber kommt nur noch ein potenzieller Nachfolger. Damit ist das Weiterbestehen vieler KMU ernsthaft gefährdet. Auch bei TEGRA Gebäudemanagement und der bisherigen Inhaberin Marion Hiller stand die Nachfolgefrage im Raum: „Unser Betrieb hat eine langjährige Familientradition und eine sehr enge Verbindung zur Mitarbeiterschaft und der Region. Für mich war von Anfang an klar, dass dies alles auch nach der Übergabe in guten Händen liegen muss.“

Quellen:

Vor über 20 Jahren hatte Marion Hiller die Firma mit Sitz in Regensburg gegründet. TEGRA ist seitdem zum gefragten Experten rund um Lüftungs-, Kälte-, Heizungs- und Sanitärtechnik avanciert. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens besteht im ganzheitlichen Dienstleistungsansatz und der gebündelten Expertise: Die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TEGRA bieten Kunden eine sowohl technische als auch infrastrukturelle Rundumbetreuung von Gebäuden. „Das TEGRA-Team ist geübt im Zusammenspiel von Theorie und Praxis. Es vereint sowohl Ingenieurwissen in der Beratung als auch handwerkliche Kompetenz in der Umsetzung“, so Marion Hiller. Diese besondere Expertise hat sich über die Jahre in der Region herumgesprochen und TEGRA ein kontinuierliches Wachstum verschafft. Heute ist der technische Gebäudeausrüster sowohl bei öffentlichen und gewerblichen Auftraggebern als auch bei Privatkunden geschätzt. Gerade bei komplexeren Projekten, die sowohl Planungs- als auch Umsetzungskompetenz erfordern, werden die Regensburger Experten mit an Bord geholt. Der Fokus liegt dabei immer mehr auf erneuerbaren Energien und Effizienz im Gebäudebereich – egal, ob es um die Umrüstung auf Holzpellet-Öfen oder die Installation und Wartung von Wärmepumpen geht.

1 https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaftspolitik/gruendung-und-nachfolge-unternehmensfinanzierung/unternehmensnachfolge/ nachfolgereport-22/suche-nach-unternehmensnachfolger-wird-immer-schwieriger-77210

Aus der Praxis 13
Aus der Praxis

Langfristige Lösung für den Betrieb Diese Ausrichtung des Unternehmens brachte bei der Suche nach einer Nachfolgelösung schließlich AWIMA Mittelstandspartner auf den Plan. Das Beteiligungsunternehmen aus München unterstützt nicht nur klassische Nachfolgen im deutschen Mittelstand, die Experten investieren auch gezielt in nachhaltige Geschäftsmodelle und Themen wie Energieeffizienz. „Wir suchen nach Möglichkeiten, KMU über einen langen Zeitraum kapitalseitig zu unterstützen. Ziel ist es, einen nachhaltigen Wert beim Unternehmen zu stiften, anstatt kurzfristige Gewinne zu erzielen und die Anteile schnell wieder zu veräußern. Dies wird auch dadurch untermauert, dass die Haltedauer für unsere Beteiligungen zeitlich unbefristet und nicht an eine feste Fondslaufzeit gebunden ist“, sagt Martin Brüggemann, einer der Geschäftsführer von AWIMA Mittelstandspartner. Das junge Beteiligungsteam unterstützt KMU auch ganz praktisch vor Ort: als Sparringspartner bei der Umsetzung des Generationswechsels, auf dem weiteren Wachstumspfad und bei Sonderthemen wie der Mitarbeiterrekrutierung oder der Digitalisierung. Dieser Ansatz überzeugte auch Marion Hiller. „Die Gespräche mit AWIMA Mittelstandspartner waren vom ersten Tag an vertrauensvoll und auf Augenhöhe. Der Anspruch von Herrn Brüggemann und seinen Kollegen, bestehende Unternehmensstrukturen zu bewahren und den Mitarbeitern eine langfristige Perspektive aufzuzeigen, bot mir genau das, was ich mir für mein ehemaliges Team gewünscht habe“, so die Altinhaberin.

Von Fachkräftesicherung bis Energiewende

Bei AWIMA freuen sich die Experten, das Lebenswerk von Frau Hiller gemeinsam mit den TEGRA-Kollegen fortführen zu können.

Im Nachfolgeprozess konnte bereits die ehemalige zweite Führungsebene in die Geschäftsleitung eingebunden werden. Zudem wird aktuell der Mitarbeiterstamm erweitert – vom Auszubildenden bis zum Meister. Ein weiteres, längerfristiges Ziel ist es, das Wachstum des Unternehmens im Rahmen einer

Buy-and-build-Strategie zu untermauern. Damit verbunden sehen Brüggemann und sein Team auch die gesellschaftliche Aufgabe, durch die angebotenen Gebäudedienstleistungen einen Beitrag zu Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit zu leisten: „Immobilien verursachen in Deutschland einen erheblichen Teil des Kohlendioxidausstoßes. Anbietern wie TEGRA fällt somit eine elementare Rolle bei der Umsetzung der Energiewende zu. Dieser Verantwortung wollen wir uns gemeinsam stellen“, so der AWIMA-Geschäftsführer.

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Immobilien verursachen in Deutschland einen erheblichen Teil des Kohlendioxidausstoßes. Anbietern wie TEGRA fällt somit eine elementare Rolle bei der Umsetzung der Energiewende zu. Dieser Verantwortung wollen wir uns gemeinsam stellen.”
Martin Brüggemann, Geschäftsführer von AWIMA
Aus der Praxis

Nachfolgefinanzierung: auf Alternativen setzen

Damit diese Zukunftsthemen angegangen werden können, musste aber zuerst einmal der Generationswechsel in trockenen Tüchern sein. Gerade das Thema Finanzierung ist bei Akquisitionen im Rahmen der externen Nachfolge allerdings keinesfalls trivial. Das hat auch der erwähnte Nachfolgereport des DIHK gezeigt. Demnach gelangen über 40 Prozent der externen Nachfolgekandidaten nicht an die erforderliche Transaktionsfinanzierung. Allein die Aussichten auf Bankkredite hätten sich hier zuletzt um 26 Prozent verschlechtert. Alternativen in der Finanzierung gewinnen immer mehr an Bedeutung. Martin Brüggemann und das AWIMA-Team standen deshalb bereits seit langem im Austausch mit creditshelf, was sich nun auszahlen sollte.

Der Kreditprozess wird zum Vorzeigefall „Ende 2021 kam Herr Brüggemann mit der Info auf uns zu, dass es bei einem Projekt konkret werden würde. Es ging um eine klassische Akquisitionsfinanzierung im Rahmen der Nachfolge. Unser Interesse war geweckt; gleich im Januar begannen die ersten Gespräche zu TEGRA“, sagt Carolin Offergeld, Leiterin Firmenkunden bei creditshelf. Es folgte eine intensive Prüfung des Zielunternehmens und auch mit dem jungen Münchner Beteiligungspartner setzten sich die Analysten in Frankfurt näher auseinander. „TEGRA ist ein stabil laufendes Unternehmen, das in seinem Haus viel Know-how bündelt. Seine Reputation und die Bedeutung für den regionalen Markt erschienen uns aussichtsreich“, erklärt Offergeld und fährt fort: „Daneben konnte uns AWIMA Mittelstandspartner mit einer guten Vernetzung im Private-Equity-Umfeld, der Spezialisierung auf KMU und der vorhandenen Management-Kompetenz überzeugen.“ Auch wenn es sich bei der TEGRA-Nachfolge um die erste Zusammenarbeit von creditshelf und dem Beteiligungsunternehmen handelte,

entwickelte sich die Kooperation gleich zum Vorzeigefall, wie Carolin Offergeld erzählt: „Bei Transaktionsfinanzierungen ist immer eine vorgegebene Zeitschiene zu beachten. Umso mehr kommt es auf eine sehr enge Abstimmung zwischen den Beteiligten an. Bei der Arbeit mit Herrn Brüggemann und seinen Kollegen hatten wir wirklich das Gefühl, den Deal alle gemeinsam als ein Team voranzubringen.“ Informationsbereitschaft, Transparenz und Erreichbarkeit seien absolut vorbildlich gewesen; angeforderte Unterlagen hätten spätestens nach 48 Stunden vorgelegen, so die Leiterin Firmenkunden. Entsprechend zügig ging der Analyse- und Abstimmungsprozess vonstatten – ein finales

Kreditangebot lag bereits nach fünf Wochen vor.

Die schnelle Lösung für TEGRA hat das Team in Frankfurt von einer künftigen Ausweitung und Vertiefung der Zusammenarbeit überzeugt. Auch Martin Brüggemann ist angetan: „creditshelf hat sich mit seinem pragmatischen Alternativprodukt, dem kurzen, schlanken Prozess und der transparenten Abstimmung mit Frau Offergeld schnell als wichtiger Partner herauskristallisiert. Wir stehen aktuell bereits wieder in Kontakt. Denn wir planen schon erste Projekte im Rahmen der Buyand-build-Strategie rund um TEGRA und wir bauen natürlich auch unser generelles Portfolio an Beteiligungen weiter aus.“

Carolin Offergeld, Leiterin Firmenkunden bei creditshelf AG

Weitere Informationen unter: www.AWIMA-mittelstandspartner.de und www.tegra.org

Aus der Praxis 15
Bei Transaktionsfinanzierungen ist immer eine vorgegebene Zeitschiene zu beachten. Umso mehr kommt es auf eine sehr enge Abstimmung zwischen den Beteiligten an. Bei der Arbeit mit Herrn Brüggemann und seinen Kollegen hatten wir wirklich das Gefühl, den Deal alle gemeinsam als ein Team voranzubringen.“
Aus der Praxis

SICHERHEIT MACHT ARBEITGEBER ATTRAKTIV –UND WAS NOCH?

Die Corona-Pandemie hat das Arbeitsleben gehörig umgekrempelt. Studien zeigen: Selten zuvor war Flexibilität im Beruf so wichtig. Doch nicht nur die Möglichkeit zu Remote-Work, auch andere Faktoren sind entscheidend für die Attraktivität eines Arbeitgebers. Deshalb bietet creditshelf eine ganze Reihe von Benefits. Und vor allem: Jobs zum Sich-Entfalten und Weiterentwickeln.

Nach einer Studie des ifo-Instituts hat sich die HomeofficeNutzung bei Vollzeitbeschäftigten in Deutschland nach der Pandemie bei durchschnittlich 1,4 Tagen pro Woche eingependelt. Zudem würden sich 26 Prozent der Befragten eine neue Anstellung suchen, wenn ihr Arbeitgeber nur noch Präsenzarbeit anbieten sollte. Die Bedeutung räumlicher und zeitlicher Flexibilität für einen attraktiven Arbeitgeber bestätigt auch das

Randstad Arbeitsbarometer für das erste Halbjahr 2022. Demnach geben 79 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an, dass flexible Arbeitszeiten für sie zählen. Für weitere 63 Prozent ist die Flexibilität in Bezug auf den Arbeitsort wichtig. Die Pandemie hat aber auch das Sicherheitsbedürfnis der Arbeitnehmenden bestärkt: Jobsicherheit ist für 92 Prozent der Befragten ein wichtiger Faktor. Genau für den gleichen Anteil von Befragten zählt das Gehalt. Darauf folgt die richtige Work-Life-Balance, die einen Arbeitgeber für 85 Prozent der Befragten attraktiv macht.

Das richtige Arbeitsklima Daneben sind für Arbeitnehmer vor allem soziale Faktoren wie die Arbeitsatmosphäre wichtig. Besonders, wenn es um jüngere Altersgruppen geht: So ist nach der Befragung Karrierewege

Quellen:

1 https://www.ifo.de/pressemitteilung/2022-09-16/homeoffice-etabliert-sich-deutschland-mit-14-tagen-pro-woche 2 https://www.randstad.de/ueber-randstad/presse/personalmanagement/loyalitaet-arbeitnehmer-tiefpunkt/ 3 https://www.ey.com/de_de/news/2022-pressemitteilungen/05/ey-karrierewege-millennials-2022

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Millennials 2022 von EY für 58 Prozent der 18- bis 40-Jährigen das Arbeitsklima ein wichtiges oder sehr wichtiges Kriterium bei der Wahl eines Arbeitgebers.

Es zählen also Fragen wie: Kann ich in einem inspirierenden Umfeld tätig sein und mein Potenzial ausschöpfen? Wird im Team ein gemeinsames Ziel verfolgt? Sind meine Ideen gefragt und kann ich andererseits auch von anderen lernen? Neben der eigentlichen Arbeit schaffen hier vor allem auch Team-Events ein gemeinsames Erlebnis und somit Loyalität und Zusammenhalt. Auch eine wertschätzende, transparente und zielgerichtete Kommunikation trägt zu einem attraktiven Arbeitsumfeld bei. Es steigert die Zufriedenheit und Performance, wenn Herausforderungen direkt besprochen werden können und alle wissen, woran sie sind. Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten steigern die Attraktivität eines Arbeitgebers ebenfalls. Sie sorgen zudem für Arbeitnehmertreue und dauerhaftere Bindung. Denn: Wer in einem Unternehmen regelmäßig Neues dazulernen, aufsteigen und sich verändern kann, der muss dazu nicht erst Job oder Arbeitgeber wechseln.

Entfaltung im multiprofessionellen Team

Unternehmen sollten die Wünsche der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ernst nehmen und sich entsprechend attraktiv aufstellen. Das zeigt auch die Randstad-Befragung: 67 Prozent der Arbeitnehmenden sind bereit, für die passenden Bedingungen den Job zu wechseln. Über ein optimales Umfeld für das Team machen sich natürlich auch die HR-Profis bei creditshelf Gedanken. Schließlich wollen wir nicht nur für unsere KMU-Kunden der richtige Partner sein – wir haben immer auch das Wohl unserer Mitarbeiter im Blick. Denn nur gemeinsam können wir unsere Vision verwirklichen, mutig sein, lernen und Dinge schnell und einfach voranbringen. Bei creditshelf arbeiten Enthusiasten aus 18 Nationen in flachen Hierarchien und über Abteilungsgrenzen hinweg zusammen. Wir sprechen 25 Sprachen und arbeiten in 13 Programmiersprachen. Neben Daten- und Technologieexperten finden sich bei uns Firmenkundenbetreuer, Risikoanalysten, Marketingexperten, Controller, Office Manager, Operations Manager und natürlich auch Personaler. Wer hier arbeitet, kann flexibel tätig sein, ob in unseren Büros oder remote – sogar aus dem Ausland. Mitarbeitende erwarten bei creditshelf neben einer marktgerechten Vergütung auch zahlreiche Benefits wie Team-Events, Mitarbeiter-Rabatte und ein Mobilitätsbudget. Es gibt die Möglichkeit eines Sabbaticals und die Chance, permanent in unserem multiprofessionellen Team zu lernen. Zahlreiche individuelle Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten machen die Tätigkeit bei creditshelf zudem langfristig attraktiv.

INTERESSE GEWECKT? WIR STELLEN EIN:

Credit Analyst mit Fokus Immobilienfinanzierung (m/w/d):

Sie finden die Analyse und Bewertung von Kreditanträgen im Bereich Immobilienfinanzierung spannend? Sie verfügen über ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, eine ähnliche Ausrichtung mit FH-Abschluss oder über den klassischen Berufsausbildungsweg im Kreditwesen? Sie können drei bis fünf Jahre Berufserfahrung in der Immobilienfinanzierung für KMU vorweisen, sind hoch motiviert, analytisch und strukturiert? Dann kommen Sie zu uns.

Partner Manager Sales (m/w/d):

Sie möchten für unseren Vertrieb die Beziehungen zu Kooperationspartnern wie M&A-Beratern, Corporate-FinanceBoutiquen, Private-Equity-Gesellschaften, Debt Advisors oder Beteiligungsgesellschaften koordinieren? Ein abgeschlossenes wirtschaftswissenschaftliches Studium oder eine vergleichbare Ausbildung im kaufmännischen Bereich mit entsprechender Berufserfahrung im Vertrieb, vorzugsweise in der Unternehmensfinanzierung, liegt vor? Sie besitzen viel Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft? Wir würden Sie gern kennenlernen!

Software Engineer Ruby on Rails (m/w/d): Treiben Sie in Ihrer neuen Rolle die Entwicklung der Ruby-on-Rails-Anwendung voran, die unseren digitalen Kreditprozess unterstützt! Sie haben ein abgeschlossenes Informatik-Studium, einen vergleichbaren Abschluss oder ein Training im Software-/ IT-Bereich absolviert? Sie besitzen zudem mindestens drei Jahre Erfahrung in der Ruby-Programmierung und dem Ruby on Rails Framework? Dann sind Sie genau der Richtige für uns.

Impulse 17 Impulse
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FÖRDERMITTEL FÜR KMU – EIN ÜBERBLICK

Fortschreitende Digitalisierung, Umbau des Energiebezugs, steigende Nachhaltigkeitsanforderungen – Unternehmen müssen sich immerzu an aktuelle Rahmenbedingungen anpassen und Investitionen für ihre Zukunftsfähigkeit tätigen. Das aus dem laufenden Cashflow zu finanzieren, ist gerade für kleine und mittelständige Unternehmen eine Herausforderung. Unterstützung bieten deshalb über 2.500 Förderprogramme für Unternehmen in Deutschland – jeweils mit eigenen Förderzielen, Zugangsvoraussetzungen und Rahmenbedingungen. Die Fördermittel werden beispielsweise in Form von nichtrückzahlbaren Zuschüssen, zinsvergünstigten Darlehen, Bürgschaften, Beteiligungen oder steuerlichen Anreizen bereitgestellt.

INVESTITIONSFÖRDERUNG

Mit Investitionen schaffen und sichern Unternehmen Arbeitsplätze und gewährleisten den Wohlstand der Gesellschaft – genug Anreiz für Bund und Länder, Investitionsvorhaben zu unterstützen. Das größte Investitionsförderprogramm Deutschlands ist die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW Förderung)“. Bei diesem Programm werden Investitionen unterstützt, die langfristig Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen schaffen. Andere Investitionsziele können beispielsweise die Nachhaltigkeit oder der Energiebezug sein. Bundesweite Förderungen werden überwiegend von der KfW-Bank zur Verfügung gestellt. Derzeit werden besonders Vorhaben bezuschusst, die zur Verminderung des CO2-Ausstoßes führen oder die Energieeffizienz verbessern, wie beispielsweise die Anschaffung von neuen energieeffizienten und -sparenden Maschinen. Auch bei Büro- und Fabrikgebäuden besteht ein großes Energiesparpotenzial, denn Nichtwohngebäude verursachen mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs im Gebäudesektor. Dafür unterstützt die „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM/BEG NWG)“ unter anderem Vorhaben an der Gebäudehülle, der Anlagentechnik oder Maßnahmen zur Heizungsoptimierung und bietet zinsgünstige Darlehen für komplette energetische Sanierungen oder Neubauten.

INNOVATIONSFÖRDERUNG

Ohne Innovationen steht die Wirtschaft still. Für Unternehmen sind sie zentrale Erfolgsfaktoren. Allerdings bringen Forschungs- und Entwicklungsprogramme oftmals hohe Kosten mit sich, ohne unmittelbar Erträge zu generieren. Für klassische Fremdkapitalgeber ist das Risiko bei FuE-Projekten meist zu hoch. Um den Wandel und technologische Entwicklungen dennoch voranzutreiben, unterstützen Bund und Länder gezielt Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die komplexe Neuerungen hervorbringen wollen. Zu den bekanntesten Innovationsförderungen in Deutschland gehören das „Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM Förderung)“ und „KMU-innovativ“.

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HILFSPROGRAMM FÜR VOM KRIEG BETROFFENE UNTERNEHMEN

Um die wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen gegen Russland abzufedern, konnten Unternehmen mit Umsatzrückgängen, Produktionsausfällen oder gestiegenen Energiekosten aufgrund des Krieges im Rahmen des „KfW-Sonderprogramms UBR 2022“ bis zum 31.12.2022 einen Förderkredit beantragen, welcher für Anschaffungen oder laufende Kosten genutzt werden kann. Dafür darf das beantragende Unternehmen im Jahr 2021 allerdings noch nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gewesen sein. Außerdem gibt es einen befristeten Kostenzuschuss für Unternehmen, deren Energiekosten sich im Vergleich zum Jahr 2021 mehr als verdoppelt haben. Damit soll vor allem kurzfristig Liquidität hergestellt werden. Weitere Unterstützungsmaßnahmen sind Bürgschaftsprogramme sowie zielgerichtete Eigen- und Hybridkapitalhilfen.

DER MITTELSTAND

AUF DEM WEG IN DIE DIGITALE ZUKUNFT

Die digitale Transformation beeinflusst alle Branchen und Geschäftsbereiche. Damit KMU die Hindernisse auf dem Weg zur digitalen Zukunft leichter überwinden können, unterstützt „Digital jetzt” Digitalisierungsinvestitionen von Mittelständlern mit bis zu 50.000 Euro Zuschuss für unternehmensspezifisch individualisierte Hard- und Software sowie für die Qualifizierung der Mitarbeiter.

Das Förderprogramm „go-digital“ bietet KMU Beratungs- und Umsetzungsleistungen und umfasst die fünf Bereiche „Digitalisierungsstrategie“, „IT-Sicherheit”, „Digitalisierte Geschäftsprozesse”, „Datenkompetenz“ und „Digitale Markterschließung”. Der „ERPDigitalisierungs- und Innovationskredit” der KfW soll daneben den Finanzierungsbedarf von Unternehmen bei der Ausrichtung des Geschäftsmodells auf zukunftsfähige Technologien decken.

FÖRDERPROGRAMME DER EUROPÄISCHEN UNION

Nur 20 Prozent der EU-Fördermittel fließen direkt in Förderprogramme für Unternehmen – 80 Prozent der Mittel werden von den Mitgliedsstaaten in regionalen Programmen verwaltet. In Deutschland werden die bundesweiten Förderprogramme beispielsweise zur Hälfte aus den Geldern der Europäischen Union finanziert. Für Unternehmen kann sich ein direkter Antrag auf EU-Fördermittel trotz langwieriger Antragsstellung lohnen, denn es sind Zuschüsse von mehreren Millionen Euro möglich. Die einheitliche Anlaufstelle für EUFördermittel ist das Webportal „Zugang zu Finanzmitteln“. Bereitgestellt werden die Mittel über lokale Finanzinstitute, wie die European Investment Bank (EIB) oder über Vermittler wie creditshelf.

REGIONALE FÖRDERUNGEN: BEISPIEL HESSEN Zusätzlich zu den vielfältigen bundesweiten Förderprogrammen lohnt sich der Blick auf länderspezifische Förderangebote für Unternehmen. Die Programme der Länder werden an die jeweiligen wirtschaftspolitischen Schwerpunkte angepasst. Das größte Förderinstitut in Hessen ist die WIBank. Bekannte Förderprogramme für Unternehmen mit Sitz in dem Bundesland sind die „Innovationsförderung Hessen“ und die „Energieeffizienz Förderung Hessen“. Die GRWFörderung Hessen als wichtigste Regionalförderung bezuschusst außerdem Investitionen in Gebäude, Hallen, Anlagen, Maschinen und bestimmte immaterielle Wirtschaftsgüter.

UM PROJEKTE ZU GUTEN KONDITIONEN ZU FINANZIEREN, LOHNT SICH EINE PRÜFUNG DER VERFÜGBAREN FÖRDERMITTEL UND ZUSCHÜSSE FÜR UNTERNEHMEN IMMER. BEI DEN MEISTEN VORHABEN FÜHRT DER ERSTE WEG ZUR HAUSBANK, WELCHE DANN DIE ABWICKLUNG DER ANFRAGE UND DIE WEITERLEITUNG AN DEN FÖRDERMITTELGEBER KOORDINIERT.

Blickpunkt CFO 19
Blickpunkt CFO

WIRTSCHAFTSLAGE

AKTUELL: 2023 ETWAS BESSERUNG IN SICHT?

Die toxische Gemengelage aus enorm gestiegenen Energiekosten, Inflation, Sanktionen gegen Russland und Belarus sowie die anhaltenden Pandemieeffekte haben die deutsche und europäische Wirtschaft weiter fest im Griff. Niedrige Geschäftserwartungen und ein zum dritten Mal in Folge sinkendes Geschäftsklima im Mittelstand trüben die Konjunkturaussichten deutlich ein. So seien im Winterhalbjahr negative Wachstumsraten zu erwarten. Zwar stieg das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr um 1,4 Prozent an, 2023 soll es jedoch um 0,3 Prozent sinken. Mit einem Abflachen der Inflationsrate auf fünf Prozent wird im Laufe des nächsten Jahres gerechnet.

Gesamtwirtschaftliche Herausforderungen halten an Die wohl brisantesten Entwicklungen spielen sich derzeit am Energiemarkt ab. Die explodierten Preise für Gas schmälern sowohl die Kaufkraft der Verbraucher als auch die Liquidität im Mittelstand. Mehr noch: Nicht nur die Energiekosten insgesamt sind enorm, der Wegfall russischer Gaslieferungen könnte kommenden Winter eine Versorgungslücke hinterlassen. Im Juni wurde die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Die Gasspeicher waren Anfang Oktober gut gefüllt, die Versorgung ist laut Bundesnetzagentur stabil, trotzdem drosselten

viele Unternehmen bereits die Produktion oder stellen, wenn möglich, auf Alternativen wie Öl zur Energiegewinnung um. Allerdings benötigen derartige Anträge für einen Energieträgerwechsel Vorlaufzeit – eine kurzfristige Umsetzung ist nicht für alle realisierbar. Chemie-Unternehmen etwa stehen derzeit besonders unter Druck, da für ihre Produktion zum einen Gas als Rohstoff oftmals nicht ersetzbar und sie zum anderen energieintensiv ist.

Die Kosten für Energie haben den von der Pandemie ausgelösten Preisauftrieb weiter verstärkt. Auch die bestehenden Lieferketten-Disruptionen treiben die Preise für Rohstoffe und Materialien weiter in die Höhe. Die strikte Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung schränkt wirtschaftliche Aktivitäten massiv ein; europäische TechnologieUnternehmen in den Sektoren Solartechnik und Lithium-Ionen-Batterien stehen in der Rohstoffbeschaffung aufgrund dessen vor immensen Herausforderungen.

Lieferengpässe, Material- und Fachkräftemangel: Angespannte Situation

Über 74 Prozent der Unternehmen hierzulande leiden unter der geringen Verfügbarkeit vieler Vorprodukte und Rohstoffe; eine Besserung der Situation wird erst im Frühjahr 2023 erwartet. Besonders betroffen hiervon sind viele Schlüsselbranchen wie die Elektroindustrie, der Maschinenbau oder die Automobilbranche. In diesen Sektoren bekommen

#:~:text=Die%20Gesch%C3%A4ftslageurteile%20br%C3%B6ckeln%20weiter%20ab,%2C4%20%25%20in%20diesem%20Jahr 2 https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/KfW-Konjunkturkompass.html 3 https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Versorgungssicherheit/aktuelle_gasversorgung/_downloads/ 10_Oktober/221006_gaslage.pdf;jsessionid=97334FD7EF4F40A040F6A20BBE0869A6?__blob=publicationFile&v=3 4 https://www.ifo.de/fakten/2022-09-29/gemeinschaftsdiagnose-herbst-2022-energiekrise-inflation-rezession 5 https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/Publikationen-thematisch/Wirtschaftslage-Deutschland/ #:~:text=Die%20Gesch%C3%A4ftslageurteile%20br%C3%B6ckeln%20weiter%20ab,%2C4%20%25%20in%20diesem%20Jahr

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Quellen: 1 https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/Publikationen-thematisch/Wirtschaftslage-Deutschland/

etwa 90 Prozent der Betriebe den Materialmangel zu spüren. Wie zu erwarten, nimmt der Fachkräftemangel weiter zu und erreichte im Juli dieses Jahres ein Allzeithoch. Knapp die Hälfte aller deutschen Unternehmen sieht sich in ihren Geschäftsaktivitäten durch fehlendes Fachpersonal eingeschränkt. Der Trend wird sich auf mittel- und langfristige Sicht weiter fortsetzen; das Anwerben von ausländischen Fachkräften scheint nur bedingt eine Lösung zu sein. Hinzu kommt, dass sich auch die Personalkosten insgesamt erhöht haben. Laut dem Statistischen Bundesamt stieg der durchschnittliche Bruttoverdienst im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahresquartal kalenderbereinigt um über vier Prozent an, die Lohnnebenkosten sogar um mehr als fünf Prozent.

Transformation: Mehr Investitionen nötig Für mehr und mehr Unternehmen gewinnt Nachhaltigkeit an Bedeutung; auch in Kreditverhandlungen kommt die Thematik öfter zur Sprache. Auf dem Weg zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaften werden Investitionen in entsprechende Transformationsprozesse daher immer wichtiger. Oft mangelt es dem Mittelstand allerdings an finanziellen und personellen Kapazitäten, um die gewünschten Anforderungen umzusetzen. Zusätzlich erfolgte durch die Europäische Zentralbank nun zum dritten Mal in diesem Jahr eine Erhöhung des Leitzinses um 0,75

Prozentpunkte; er liegt aktuell insgesamt bei zwei Prozent. Finanzierungsmöglichkeiten werden somit in diesem Zusammenhang verstärkt gesucht. Auch die Bundesregierung spricht sich in ihrem Jahreswirtschaftsbericht 2022 dafür aus, ökonomische Umwelt- und Klimaauswirkungen künftig mehr zu fokussieren. Ein systematischer Ansatz zur Integration des erwartbaren Treibhausgasausstoßes in die Konjunkturprognose kann diesbezüglich einen besseren Überblick verschaffen. Dieses und nächstes Jahr sinkt der Ausstoß zwar höchstwahrscheinlich, allerdings nicht im angestrebten Maße.

Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen wird zudem zu einer verstärkten Nachfrage von Massenmetallen wie etwa Kupfer und Spezialmaterialien wie Lithium oder Kobalt führen. Momentan werden die Stoffe überwiegend nach Europa importiert; ein Fördern des europäischen Rohstoffabbaus sowie eine Diversifikation der Bezugsquellen würden mehr Unabhängigkeit verschaffen.

Unterstützung durch die Bundesregierung Kleine Lichtblicke für mittelständische Unternehmen bietet die Bundesregierung in Form von Hilfsprogrammen. In mittlerweile drei Entlastungspaketen kommen unter anderem Maßnahmen wie eine verschobene Anhebung des CO2-Preises und ein verlängerter Spitzenausgleich für energieintensive Unternehmen zum Tragen. Zusätzlich soll ein wirtschaftlicher Abwehrschirm, etwa durch eine Strom- und Gaspreisbremse sowie eine Reaktivierung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds und Steuerentlastungen, die Folgen der Krise abmildern. Die gesamtwirtschaftlichen Turbulenzen werden sich vermutlich Mitte nächsten Jahres etwas legen; ein Nachlassen des Preisanstieges wird im Laufe des kommenden Jahres erwartet. Mit ausreichenden Gasvorräten werde ebenfalls für den Winter 2023/2024 kalkuliert.

Quellen:

6 https://www.ifo.de/pressemitteilung/2022-06-29/unternehmen-erwarten-materialknappheit-bis-2023

7 https://www.ifo.de/pressemitteilung/2022-08-02/fachkraeftemangel-steigt-auf-allzeithoch

8 https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/06/PD22_236_624.html;jsessionid=B931D36527C8901BD3B3D1264CCE17ED.live721

9 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/ezb-leitzins-143.html

10 https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/Publikationen-thematisch/Wirtschaftslage-Deutschland/#:~:text=Die%20Gesch%C3%A4ftslageurteile%20br%C3%B6ckeln%20weiter%20ab,%2C4%20%25%20in%20diesem%20Jahr 11 https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Schlaglichter/Entlastungen/schnelle-spuerbare-entlastungen.html 12 https://www.ifo.de/fakten/2022-09-12/ifo-konjunkturprognose-herbst-2022-inflation-wuergt-privaten-konsum-ab-deutsche#:~:text=Alles%20in%20allem%20wird%20das,auf%209%2C3%20Prozent%20steigen

Trends 21
Trends

ÖKOSYSTEM: FINTECH IST NICHT GLEICH FINTECH

Laut des letztjährigen German FinTech Reports1 ist der alternative Finanzierungssektor in Bewegung – die Verknüpfung von Technologie und Finanzen befindet sich auf dem Vormarsch. Denn: Damit der Wirtschaftsstandort Deutschland wettbewerbsfähig bleibt, braucht es eine lebendige Fintech-Landschaft. Die Untersuchung der Initiative Germany Finance gibt Aufschluss über die aktuellen Entwicklungen in der Szene und zeigt, wie vielfältig diese ist.

Deutschlandweites Fintech-Ökosystem

Dem Report zufolge hat sich mittlerweile ein Ökosystem von 639 aktiven Fintechs in Deutschland herausgebildet. 10 Prozent der Startup-Gründungen hierzulande sind Fintechs; 13 Prozent aller Finanzierungsrunden

entfallen auf die Branche. Die Fintechs sind diesbezüglich der zweitgrößte Sektor im Start-up-Bereich. Seit 2018 stieg die Anzahl an Finanzierungen pro Quartal hier durchschnittlich um sechs Prozent an – bei Start-ups insgesamt waren es vier Prozent. Unterteilt werden Fintechs in vier verschiedene Gruppen: Full Service Provider, Single Service Provider, Business Tools und Service Tools. Das größte Segment bilden mit 230 Unternehmen die Single Service Provider, welche mit ihrem Geschäftsmodell beispielsweise Kassen- und Bestellsysteme oder das Factoring, auch „Forderungsverkauf“ genannt, anbieten. Der größte Anteil an Startups, die seit weniger als fünf Jahren bestehen, ist im Feld der Risk Compliance und Decentralized Finance zu verorten.

Fintech-Aufteilung nach Cluster

Im Laufe der Jahre haben sich unterschiedliche FintechZentren über Deutschland verteilt entwickelt. In Berlin ist der größte Teil der Unternehmen in den Bereichen Asset Management & Investment sowie Credit & Factoring tätig. Letzterer lässt sich ebenso im hamburgischen Zentrum finden; in Nordrhein-Westfalen sind viele Finanzierer im Personal Financial Management angesiedelt. Auch im Rhein-Main-Gebiet ist unter anderem der Sektor Asset Management & Investment vertreten; in Baden-Württemberg lassen sich viele verschiedene Fintech-Sparten finden.

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Quelle: 1 https://www.startbase.de/downloads/ fintech-report/2021/fintech-report.pdf

FINTECH-GESCHÄFTSMODELLE IM ÜBERBLICK

Die Vielfältigkeit der Geschäftsmodelle in der Fintech-Szene ermöglicht eine große Bandbreite an Finanzdienstleistungen –außerhalb des Bankensektors.

• Credit & Factoring: Insgesamt 13 Prozent der Fintechs arrangieren Kredite, vermitteln und vergeben sie oder sorgen durch Factoring für Liquidität. Auch creditshelf zählt zu dieser Gruppe.

• Risk & Compliance: Diese Fintech-Partner stellen Dienstleistungen und Produkte wie Software bereit, mithilfe derer Unternehmen etwa aufsichtsrechtliche Vorgaben leichter einhalten können.

• Peer to peer: In diesem Bereich werden durch Plattformen Menschen und auch Institutionen miteinander vernetzt, damit sie Finanzgeschäfte abwickeln können.

• Investment & Asset Management: Diese Fintechs kümmern sich um die Vermögensverwaltung ihrer Kunden oder vermitteln Wertpapiere und Geldanlagen.

• Payment, Order & Cash: Das Dienstleistungsangebot reicht hier von der Zahlungsabwicklung über die Integration in Zahlungsstrukturen bis hin zu individuell konzipierten Zahlungssystemen.

• Accounting, Controlling & Tax: Lösungen zum Erfassen, Verbuchen sowie Weiterverarbeiten von Finanztransaktionen werden in diesem Bereich angeboten.

• Decentralized Finance (DeFi): Typische Finanzprodukte und -dienstleistungen werden über eine fälschungssichere dezentrale Plattform abgewickelt.

• Personal Financial Management: Die Fintechs unterstützen Privatkunden bei der Verwaltung der persönlichen Finanzen.

• Banking & API Banking: Hier tätigen Fintechs mit einer Banklizenz Bankgeschäfte beziehungsweise stellen die Lizenz für Banking as a Service oder White-LabelLösungen zur Verfügung.

• Insurance: Dieser Bereich bezeichnet das Angebot und die Vermittlung von Versicherungsdienstleistungen durch Fintech-Unternehmen.

Kreditplattformen bringen Effizienz Fintechs mit eigenen Kreditplattformen erweitern durch die Vernetzung von institutionellen, professionellen Investoren und Unternehmen die Finanzierungslandschaft. Die verschiedenen Plattformen unterscheiden sich dabei unter anderem in Umfang, Struktur und der Laufzeit des Kreditangebots. creditshelf arrangiert etwa in der Sparte der unbesicherten Kredite Fremdkapital für Mittelständler mit einem Volumen von 100.000 bis zu fünf Millionen Euro.

Die eigens konzipierte Kreditplattform ermöglicht dabei eine schnelle Abwicklung des gesamten Kreditprozesses – eine erste Rückmeldung über Kreditmöglichkeiten liegt den Unternehmen nach einer Online-Anfrage nach 48 Stunden vor. Die Plattform fasst zudem sämtliche Informationen, Funktionen sowie interne Prozessabläufe auf einer Benutzeroberfläche zusammen, auf die alle Prozessbeteiligten jederzeit zugreifen können.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal zeigt sich außerdem in der Software zur Risikoanalyse. Diese wertet bei neuen Anfragen automatisiert Daten externer Quellen sowie Unternehmensinformationen aus. Ohne menschliches Zutun kann so ein erster Überblick über die Kreditvergabemöglichkeiten geschaffen werden, bevor im weiteren Verlauf das Analyse-Team die Bewertung der Unternehmenslage prüft. Berücksichtigt werden dabei abgesehen von klassischen Bewertungskriterien noch weitere qualitative Faktoren sowie Zukunftspotenziale des Anfragenden. Das verhilft zu einer verbesserten Einschätzung der individuellen Kreditoptionen.

Beständig und verständig Beständige Finanzierungsbegleiter werden für Unternehmen gerade in volatilen Zeiten immer wichtiger. Finanzierungsansätze müssen bedarfsgerecht und individuell ausgestaltet sein – von einer pragmatischen Abwicklung bis zum richtigen Volumen und der passenden Tilgungsstruktur. Fintechs mit eigener Kreditplattform wie creditshelf stechen oft mit ihrer Transparenz und Schnelligkeit hervor; gerade für KMU ein wichtiger Faktor. Professionelle Investoren erhalten durch die FintechPlattformen zudem aussichtsreiche Anlageoptionen und die Möglichkeit, die deutsche Wirtschaft durch Investitionen in mittelständische Unternehmen zu stärken.

Branchenfokus Fintech 23
Branchenfokus

RÜCKBLICK

FOUNDERS & FUNDING NIGHT AM 06.09.2022

Im September 2022 haben wir erstmals zu einem eigenen Event für das Venture-Umfeld geladen: Zu unserer exklusiven „Founders & Funding Night“ in Berlin (Soho House) sowie München (Mindspace) konnten wir rund 100 ausgewählte Teilnehmer bestehend aus 1/3 Investoren, 1/3 Gründer sowie 1/3 Beratungsexperten begrüßen.

Großartige Insights und Statements aus der Funding- und Founder-Perspektive im Rahmen eines hochkarätig besetzten Panels, unter anderem mit Nora Blum, CEO und CoFounderin von Selfapy, Forbes 30 under 30 und German Start-up Award Founderin des Jahres 2022, Florian Gottschaller (StartupVerband Deutschland) oder auch Patrick Schaich (Tengelmann Ventures) sorgten für Inspiration, Austausch und Networking zu Tech- und Funding-Themen.

Im Anschluss wurde der Abend mit Drinks und Fingerfood in lockerer Atmosphäre weitergeführt - hierfür stellte das Soho House Berlin im Old-Fashion Look und mit einem DJ, der die Stimmung mit lockeren Beats begleitete, die besten Voraussetzungen. Der Abend in München wurde im Mindspace eingeleitet.

Hier konnte man den Abend in der offenen Location im Loft-Stil genießen – kurzum: Wir blicken auf zwei sehr erfolgreiche Abende zurück und freuen uns schon jetzt auf eine Fortführung im kommenden Jahr!

Maximilian Wagner, Growth / M&A Partner Management Niklas Kunert, Junior Relationship Manager Scale-Up

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INFORMIEREN NETZWERKEN FINANZIEREN

Wenn sich ein Produkt oder eine Dienstleistung am Markt etabliert hat, wollen Unternehmen häufig wachsen. Marktanteile und Kapazitäten sollen ausgebaut werden. Nur in wenigen Fällen kann die Wachstumsfinanzierung aus eigenen liquiden Mitteln finanziert werden – erst recht, wenn diese in Zeiten der Pandemie in die Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit fließen. Bei unseren Online-Seminaren, Messeauftritten und digitalen Veranstaltungen berichten unsere Kundenberater über die Möglichkeiten der creditshelf-Wachstumsfinanzierung. Wir laden Sie herzlich ein, bei den folgenden Events dabei zu sein.

EIGENE VERANSTALTUNGEN

FINANZ-TALK: DIGITALE

MITTELSTANDSFINANZIERUNG

Wenn Sie an einem qualifizierten Austausch zwischen Fintechs, Vertretern etablierter Banken und Finanzexperten interessiert sind, melden Sie sich für einen unserer Finanz-Talks an.

I Die aktuellen Termine finden Sie auf unserer Website unter www.creditshelf.com/events

EXTERNE EVENTS

Bei diesen Veranstaltungen treffen Sie creditshelf als Speaker, Aussteller oder Teilnehmer. Wir freuen uns darauf, Sie hier persönlich kennenzulernen:

BAI PRIVATE DEBT SYMPOSIUM p Frankfurt am Main, 09.03.2023

9TH ANNUAL LPGP CONNECT PRIVATE DEBT p Londo, 16.03.2023

Q-SUMMIT p Universität Mannheim, 13.-14.04.2023

DIE UNTERNEHMERVERTRAUTEN p München, 25.04.2023

DIE UNTERNEHMERVERTRAUTEN p Stuttgart, 27.04.2023

DIE UNTERNEHMERVERTRAUTEN p Münster, 20.06.2023

Termine 25
Termine

NACHHALTIGE BEZIEHUNG –UNSER PARTNER

ASD

Der Wunsch nach permanenter Vernetzung und Kooperation wurde uns als Fintech gewissermaßen in die Wiege gelegt. Hier möchten wir Ihnen einen Partner vorstellen, der uns in verschiedensten Rechtsfragen kontinuierlich begleitet. Herr Rechtsanwalt und Salary Partner Philippe Woesch LL.M. von der Sozietät ARNECKE SIBETH DABELSTEIN, kurz: ASD. Im Interview sprechen wir mit ihm über unsere enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskanzlei und das Thema Nachhaltigkeit.

Herr Woesch, können Sie ASD kurz beschreiben? Wir sind eine Full-ServiceWirtschaftskanzlei mit 18 Rechtsbereichen, beziehungsweise Praxisgruppen, zum Beispiel Real Estate, Transportation, Aviation and Logistics, IT, Energie oder Banking and Finance. ASD ist aus dem Zusammenschluss dreier traditionsreicher mittelständischer Kanzleien hervorgegangen. Mittlerweile zählen wir mehr als 150 Rechtsanwälte, Notare und Steuerberater und sind an sechs Wirtschaftsstandorten Deutschlands vertreten: Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Leer und Dresden. Auch internationale Mandate können wir durch unser globales Netzwerk nach dem Prinzip „One-Stop-Shop“ abdecken.

Wie sieht Ihre Zusammenarbeit mit creditshelf aus?

Ich bin langjähriger Berater des Unternehmens, sozusagen seit Tag eins mit dabei und kenne daher das Geschäftsmodell, die Vertragsstruktur, die rechtlichen Besonderheiten, die Wünsche und auch die Entwicklung des Fintechs sehr gut und fühle mich schon wie ein Teil von creditshelf. Die Zusammenarbeit ist geprägt von einem konstruktiven Miteinander und zukunftsorientierter Ambition. Dadurch können wir die creditshelf-Interessen mit den rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten optimal verbinden und so voneinander profitieren. Abseits davon gab es auch bereits gemeinsame Veranstaltungen wie den „Finanztalk: Alternative Mittelstandsfinanzierung“.

Sie beschäftigen sich auch mit dem Thema Sustainable Finance, der Finanzierung mit Nachhaltigkeitsanspruch. Welchen Rahmen setzt die Politik hier bereits?

Sustainable Finance zielt insbesondere auf die Einbeziehung von Umwelt-, sozialen und Unternehmensführungsaspekten – environmental, social, governance, kurz: ESG – in die Entscheidungen von Finanzakteuren sowie deren Auswirkungen auf die Unternehmensfinanzierung ab. Es wurden in den letzten Jahren wegweisende internationale Abkommen geschlossen, etwa die UN-Agenda 2030 oder das Pariser Klimaschutzabkommen. Die

Nº 16 | Januar 2023 • creditshelf AG 26

EU-Kommission will mit ihrem Green Deal Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Zudem wurde mit dem Klimazielplan 2030 ein Emissionsreduktionsziel von 55 Prozent bis 2030 vorgelegt. Hierfür muss die EU in das Energiesystem bis 2030 jährlich rund 350 Milliarden Euro mehr investieren. Für eine Reduzierung der Nettoemissionen auf Null bis 2050 sind laut Experten jährlich sogar eine Billion Euro erforderlich. Dem Finanzsektor kommt dabei eine entscheidende Rolle zu: Er kann Investitionen auf nachhaltigere Technologien und Unternehmen umlenken, das Wachstum langfristig auf nachhaltige Weise finanzieren und so zum umweltfreundlichen Wirtschaften beitragen. Beispielhaft zu nennen sind die Nachhaltigkeitsprinzipien (Sustainability Linked Loan Principles) der Kreditverbände und die europäische Taxonomie-Verordnung (erster Teil seit 1.1. 2022 in Kraft), worin nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten festgelegt sind, zu welchen Unternehmen berichten müssen. Investitionen und Aktivitäten müssen danach bestimmte Kriterien erfüllen, um als „grün“ zu gelten.

Welche Auswirkung hat die aktuelle Entwicklung auf Unternehmen, ihre Prozesse und ihre Finanzierer?

Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen, wird zunehmend mit Verbesserungen der Kreditbedingungen in der Unternehmensfinanzierung belohnt. Beispielsweise bieten Banken immer mehr nachhaltige Finanzierungen mit freier Verwendung für allgemeine Unternehmenszwecke und mit Bezug auf ein ESG-Rating an; sowie nachhaltige Finanzierungen, ebenfalls mit freier Verwendung für allgemeine Unternehmenszwecke und mit Bezug auf nachhaltigkeitsbezogene Leistungsindikatoren (KPI).

Die Marge des Darlehens richtet sich danach, wie weit der Kreditnehmer seine KPIs erfüllt beziehungsweise sein ESG-Rating verbessert. Angesichts der sogenannten „Twin Transition“, also der gleichzeitig zu bewältigenden nachhaltigen und digitalen Transformation

der Wirtschaft, stehen produzierende Unternehmen und Banken hier im Fokus. Sie sollen nachhaltige Produkte, Lieferketten und passgenaue Finanzierungen bereitstellen beziehungsweise ihr Angebot diesbezüglich ausbauen. Das wird weiterhin eine Vielzahl von Pflichten mit sich bringen, über die sich die Unternehmen genau informieren sollten.

Was können KMU unter diesem Gesichtspunkt bezüglich ihrer Finanzierungsmöglichkeiten tun? Aufgrund der besseren Finanzierungskonditionen wird es sich ausgabenseitig auch für KMU zunehmend lohnen, das Thema Nachhaltigkeit anzugehen und Geschäftsabläufe anzupassen. Dies bringt gewaltige Herausforderungen für den Mittelstand mit sich, aber auch eine Chance. Durch frühzeitige Implementierung der Standards und Vorgaben sowie einer nachhaltigen Ausrichtung lassen sich Wettbewerbsvorteile erzielen.

Und wie steht die Bankenlandschaft aktuell zur Finanzierung von Nachhaltigkeitsthemen; welche Rolle übernehmen Fintechs? Banken unterliegen umfangreichen gesetzlichen Vorgaben, ergänzt um institutsindividuelle Nachhaltigkeitsleitlinien. Auch der Erwartungsdruck seitens der Kunden, des Marktes und der Gesellschaft ist gestiegen. Die Kreditfinanzierung über Banken wird angesichts des Umfangs der benötigten Investitionen weiterhin eine zentrale Rolle für KMU spielen. Doch die Anpassung der Angebote und Bankprozesse wird Zeit in Anspruch nehmen. Fintechs haben demgegenüber den Vorteil, sehr individuell und flexibel sein zu können. Das ist für einige Unternehmen ein wichtiges Argument, von klassischen Bankkrediten zu alternativen Finanzierungslösungen über Fintechs zu wechseln. Die Bedeutung dieser Lösungen wächst zunehmend und ich bin sehr gespannt, wie sich diese Entwicklung fortsetzt.

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