Eine unabhängige Kampagne von Contentway Welt | Dezember 2025
ENERGIE - & MOBILITÄTSWENDE


Partner Content | Kleines Kraftwerk
FLEXIBLE HAUSHALTE STABILISIEREN DAS NETZ
Christian Ofenheusle ist Vorsitzender des Bundesverbands Steckersolar. Er meint: Energie gehört in Bürgerhand.

STEUERN SPAREN MIT DEM DIENSTWAGEN
Viele Dienstwagenfahrer ahnen, dass im Fahrtenbuch ein spürbarer Steuervorteil steckt. Wie groß das Potenzial wirklich ist, überrascht jedoch die meisten – ebenso wie die Tatsache, dass nur zum Jahreswechsel ein Wechsel der Versteuerungsmethode möglich ist.
DIE ENERGIEWENDE IST KEIN KOSTENFAKTOR, SONDERN EIN INVESTITIONSPROGRAMM IN UNSERE ZUKUNFT
Dr. Claudia Kemfert leitet die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Leuphana Universität Lüneburg.


AUSGABE #198
Account Manager:
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Geschäftsführung: Nicole Bitkin, Fredrik Thorsson
Head of Content & Media Production:
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Redaktion und Grafik: Aileen Reese, Nadine Wagner, Caroline Strauß, Franziska Bredehorn, Negin Tayari
Text: Armin Fuhrer, Katja Deutsch, Hauke Brost, Jakob Bratsch, Julia Butz, Thomas Soltau
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Distribution & Druck:
Die Welt, 2025, Axel Springer SE
Contentway
Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund. Die Inhalte des „Partner Content“ und „Hotspot Highlight“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.
Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.
Herausgegeben von: Contentway GmbH
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Tel.: +49 40 85 539 750
E-Mail: info@contentway.de Web: www.contentway.de
06. Energieberatung
10. Robert Busch, bne 14. Digitale Fahrtenbücher
18. Jens-Peter Seick, Fraunhofer IOSB-INA
CONTENTWAY.DE
Grüne Energie flexibel speichern
Durch den starken Zubau von Erneuerbaren Energien wird auch das Thema Speicher immer wichtiger – und attraktiver.
CONTENTWAY.DE
Wir haben einen riesigen Bedarf an Wasserstoff in Deutschland
Dr. Jörg Teupen, Vorsitzender der BDEW-Landesgruppe Norddeutschland und Vorstand der Bereiche Technik und Personal der Stadtwerke Kiel AG, fordert mehr Tempo beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft.
Mit smarter Energie urbane Räume neu denken
Wie entwickeln sich unsere Städte weiter – und welche Rolle spielen dabei Energiewirtschaft und smarte Infrastruktur? Energie und Stadtentwicklung sind mittlerweile untrennbar miteinander verbunden. Wie wir Energie erzeugen, verteilen und nutzen, prägt, wie urbane Räume wachsen, funktionieren und wie wir Mobilität künftig leben wollen. Mit unserer Sonderpublikation „Energiewirtschaft“ richten wir den Blick darauf, welche Technologien, Konzepte und Entwicklungen diesen Wandel vorantreiben und wie Städte effizienter, resilienter und zukunftsfähig werden können.
Die Energieversorgung bildet dabei das Fundament dieser Transformation. Erneuerbare Energien, innovative Speichertechnologien und intelligente Verteilnetze sorgen dafür, dass Städte nicht nur klimafreundlich, sondern auch widerstandsfähig und flexibel bleiben. Solar- und Windkraft, Wasserstoffwirtschaft und smarte Energiemanagementsysteme bilden das Rückgrat einer Infrastruktur, die nachhal-
tig, effizient und zuverlässig auf wechselnde Anforderungen reagiert.
Auch Mobilität und Bau prägen den städtischen Wandel entscheidend. Elektromobilität, vernetzte Verkehrssysteme und intelligente Ladeinfrastruktur verändern unsere Fortbewegung, während ressourcenschonend geplante, digital gesteuerte Gebäude und Quartiere auf zukünftige Anforderungen ausgelegt werden.
Aus diesem Zusammenspiel erwächst die urbane Mobilität von morgen. Neue Transportkonzepte eröffnen Chancen für leisere Straßen, sauberere Luft und öffentliche Räume, die Menschen statt Verkehr in den Mittelpunkt rücken.
Unsere Publikation zeigt auf, wie Energie, Smart City-Entwicklung und Mobilität ineinandergreifen und welche technologischen und gesellschaftlichen Impulse daraus entstehen – und wie Unternehmen, Kommunen und Gesellschaft gemeinsam Wege in eine nachhaltige urbane Zukunft gestalten können.
Re-Twin Energy – Partner Content
Auch
in dieser Ausgabe:

Seite 04

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)
Seite 13
Wenn Stromspeicher zu Goldgräbern werden
Der Energiemarkt erlebt einen Sturm aus Erwartungen, Regeln und Renditefantasien. Wer den Überblick behalten will, braucht mehr als Bauchgefühl.
Der Energiemarkt befindet sich in einer seltenen Mischung aus Euphorie, Regulierung und Unsicherheit. Batteriespeicher gelten als Hoffnungsträger der Energiewende: Deutschland treibt den Ausbau mit hohem Tempo voran, und bereits genehmigte Großspeicher mit zusammen rund 78 Gigawatt zeigen, wie stark das Momentum ist. Parallel sind die Kosten für Batteriezellen seit 2012 um etwa 80 Prozent gefallen – ein Umfeld, das Investoren anzieht. Doch wer nur auf schnelle Arbitrage hofft, unterschätzt die Komplexität moderner Märkte. Zwar bleibt Arbitrage das Grundgeschäft jedes Speichers, doch neue Anforderungen zur Netzdienlichkeit sollen sicherstellen, dass diese Mechanik nicht missbräuchlich
Wir liefern die Zahlen, die Investoren brauchen, um Entscheidungen treffen zu können.
eingesetzt wird. Wirtschaftlich relevante Gewinne entstehen dennoch bei den Anlagenbesitzern – nicht im Netzbetrieb. Standortregeln und Vorgaben machen den Markt zugleich anspruchsvoller.
Genau an dieser Kreuzung setzt ReTwin Energy an – ein Unternehmen, das keinen Strom erzeugt, keinen Speicher baut und dennoch mitten im Zentrum der Batterieökonomie steht. Die Co-Founder Florian Heise und Mayur Andulkar beschreiben die Lage so: „Viele hören vom schnellen Geld mit Batterien. Das ist nicht falsch, aber ohne netzdienlichen Betrieb geht es heute nicht mehr.“ Das Team analysiert große Speicheranlagen – real existierende und erst geplante – und simulieren mittels KI, was sie verdient hätten, verdienen könnten und unter neuen Marktregeln wohl verdienen werden. Herzstück ist ein digitaler Zwilling, der jede Konfiguration, jedes Szenario, jede Handelsstrategie abbildet. So lässt sich testen, wie sich Preise, Standorte oder Fahrweisen langfristig auswirken, ohne die echte Batterie zu verschleißen.
Heise beobachtet dabei einen wachsenden Druck von zwei Seiten: Projektentwickler wollen wissen, ob ihr Speicher auch unter
strengeren Regeln rechnet, während Finanzierer gnadenlos nachfragen, wie stabil die Rendite über 20 Jahre wirklich ist. „Wir liefern die Zahlen, die Investoren brauchen, um Entscheidungen treffen zu können“, sagt er. Denn Banken finanzieren keine Bauchgefühle. Sie verlangen Business-Cases, die selbst im konservativen Szenario belastbar sind. Entscheidend ist deshalb die Amortisation: Für Millioneninvestitionen gilt ein Zielkorridor von vier bis sechs Jahren – ein Wert, der über Erfolg oder Scheitern entscheidet und nur erreichbar ist, wenn die Betriebsstrategie exakt zur Marktmechanik passt.
Re-Twin schafft dafür Transparenz – im Dschungel aus Netzvorgaben, Handelsmodellen und Preissignalen, die sich schnell ändern. Für Betreiber bedeutet das: weniger Unsicherheit, mehr Klarheit. Für das Energiesystem bedeutet es: Speicher, die nicht nur Geld verdienen, sondern das Netz stabilisieren. Und für Heise und Andulkar ist es genau das, worum es am Ende geht: Technologien, die nicht nur funktionieren, sondern sinnvoll eingesetzt werden. „Wer investieren will, braucht Klarheit. Unser Job ist es, genau diese Klarheit herzustellen.“
Bei Re-Twin Energy wird grüne Energie profitabel. Die Plattform hilft Akteuren im Energiespeicherbereich, einfache und verlässliche Antworten zu Leistung und Rendite zu bekommen. So beschleunigen sie die Energiewende und machen saubere Energie zum besten Geschäftsmodell. re-twin.energy

Mayur Andulkar, Co-Founder Re-Twin Energy

Florian Heise, Co-Founder Re-Twin Energy
Viele hören vom schnellen Geld mit Batterien. Das ist nicht falsch, aber ohne netzdienlichen Betrieb geht es heute nicht mehr.
Smart, sicher, nachhaltig: Durchstarten mit Digitalen Zwillingen
Im Zentrum vieler aktueller Entwicklungen steht dabei das Konzept des Digitalen Zwillings, einem virtuellen Abbild physischer Bauwerke oder Anlagen, das deren Planung, Realisierung und Betrieb intelligent miteinander verknüpft.
Digitale Zwillinge als Schlüssel für die Zukunft von Bau- und Infrastrukturprojekten
Der Digitale Zwilling bildet den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks ab: von der ersten Idee über die Planung und Bauausführung bis hin zum Betrieb und zur Instandhaltung. Mithilfe präziser, vernetzter Datenmodelle lassen sich Prozesse simulieren, Szenarien analysieren und Entscheidungen auf einer fundierten digitalen Basis treffen. Mensch und Maschine bringt in diesem Bereich tiefgehendes Know-how ein, das sowohl auf international führenden Softwarelösungen als auch auf eigenen Technologien beruht.
Gerade im Umfeld großer Infrastrukturprojekte wie Straßen, Brücken, Tunnel, Schienen- oder Versorgungsnetze, spielt der Digitale Zwilling eine immer zentralere Rolle. Er ermöglicht, komplexe geometrische, technische und zeitliche Zusammenhänge klar zu visualisieren und mit Informationen aus Bauabwicklung, Kostenmanagement und Betrieb zu
Gerade im Umfeld großer Infrastrukturprojekte wie Straßen, Brücken, Tunnel, Schienen- oder Versorgungsnetze, spielt der Digitale Zwilling eine immer zentralere Rolle.
verknüpfen. Dies schafft die Grundlage für effiziente Projektsteuerung, Terminund Budgettreue sowie eine nachhaltige Nutzung des Bauwerks über Jahrzehnte hinweg.
Eigene Softwarelösungen als Rückgrat der digitalen Strategie Mensch und Maschine (MuM) verbindet bewährte Plattformen wie Autodesk BIMLösungen mit selbst entwickelten Spezialanwendungen, die den digitalen Workflow gezielt erweitern und optimieren. Damit bietet das Unternehmen praxisnahe Erweiterungen, die exakt auf die Anforderungen von Planungs- und Bauunternehmen zugeschnitten sind.
Ein Beispiel ist eine Anwendung zur Unterstützung des gesamten BIM-Prozesses (Building Information Modeling), von der Modellierung und Datenpflege bis zur Koordination und Auswertung komplexer Bauwerksmodelle. Mit anwenderfreundlicher 3D-Visualisierung können Planer, Bauherren und Behörden Digitale Zwillinge intuitiv erleben und prüfen. So wird aus abstrakten Modellen ein interaktives Werkzeug zur Kommunikation und Entscheidungsfindung.
Für den Infrastrukturbereich entwickelt MuM eigene Werkzeuge zur modellbasierten Planung und Datenintegration. Sie ermöglichen das durchgängige Arbeiten von der Trassenplanung über Bauphasen und Simulationen bis zur Dokumentation. Dabei stehen Interoperabilität und offene Datenstandards im Vordergrund – ein ent-

scheidender Faktor, um Digitale Zwillinge mit Systemen anderer Hersteller und Fachdisziplinen zuverlässig zu vernetzen.
Von der Planung bis zum Betrieb – MuM als ganzheitlicher Partner Über die reine Softwarebereitstellung hinaus versteht sich Mensch und Maschine als umfassender Lösungsanbieter. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden mit Beratung, Schulungen, Implementierung und Prozessbegleitung, um den Digitalen Zwilling nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch erfolgreich einzuführen. Durch strategische Partnerschaften mit bspw. buildingSmart, dem Kompetenznetzwerk für Open-BIM und die Digitalisierung des Bauwesens, trägt MuM zudem aktiv dazu bei, Standards und Best Practices im Bereich des digitalen Bauens weiterzuentwickeln. Auch im Betrieb von Bauwerken gewinnt der Digitale Zwilling zunehmend an Bedeutung. Durch die In-

Mensch und Maschine (MuM) zählt zu den führenden Anbietern von Softwarelösungen und digitalen Prozessen für die Bau-, Infrastruktur- und Fertigungsbranche in ganz Europa. Als erfahrener Digitalisierungspartner unterstützt das Unternehmen seit Jahrzehnten Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen und Betreiber von Infrastrukturen dabei, ihre Projekte effizienter, nachhaltiger und transparenter zu gestalten. www.mum.de
tegration von Betriebsdaten, Sensorik und Wartungsinformationen können Eigentümer und Betreiber ihre Anlagen effizienter managen und gezielt optimieren. MuM bietet dafür Schnittstellen und Werkzeuge, um etwa Facility-Management-Systeme mit dem digitalen Gebäudemodell zu verknüpfen und so eine durchgängige Datenkette über die gesamte Lebensdauer zu schaffen.
Innovation und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt Die Lösungen von Mensch und Maschine verfolgen das Ziel, nachhaltige Planung, ressourcenschonendes Bauen und effiziente Nutzung von Infrastrukturen zu fördern. Der Digitale Zwilling trägt maßgeblich dazu bei, CO₂-Emissionen zu reduzieren, Baufehler zu vermeiden und den Materialeinsatz zu optimieren. Durch frühzeitige Simulationen und präzise Planung lassen sich Energiebedarf, Baustellenlogistik und Lebenszykluskosten deutlich verbessern. Als Teil einer internationalen Unternehmensgruppe mit über 1.300 Mitarbeitenden gehört Mensch und Maschine zu den wichtigsten Impulsgebern für digitale Transformation im europäischen Bauwesen. Mit ihren innovativen Softwarelösungen, enger Kundennähe und praxisorientierten Services stärkt MuM die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Infrastruktur- und Baubranche nachhaltig und gestaltet so den Wandel von der analogen zur datenbasierten Bauwelt aktiv mit.
Durch die Integration von Betriebsdaten, Sensorik und Wartungsinformationen können Eigentümer und Betreiber ihre Anlagen effizienter managen und gezielt optimieren.
Energiewirtschaft als Zukunftstreiber
EINLEITUNG
Die Energiewirtschaft treibt die Transformation hin zur Klimaneutralität mit Hochdruck voran. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist eine Erfolgsgeschichte und zugleich wichtiger Wirtschaftszweig für Deutschland. Wer sich auf alten Erfindungen ausruht, riskiert, den Anschluss an andere Länder zu verlieren. Deshalb dürfen wir gerade jetzt nicht im Tempo nachlassen. Die Energiewirtschaft ist Motor für Innovation und moderne Technologien – für Strom, Wärme, Verkehr und Industrie.
Foto: Thomas Trutschel/Photothek BDEW
Europäische Vorgaben wie der Emissionshandel sowie die Flottengrenzwerte werden auch künftig weitere Investitionen und Innovationen in der Elektrifizierung auslösen. Durch sie entstehen neue Geschäftsmodelle und neue technologische Entwicklungen werden angereizt.
Kurz: Die Politik setzt die Rahmenbedingungen und sorgt für Planungssicherheit, wir als Branche füllen diesen Prozess mit Leben. Das zeigt sich eindrucksvoll am Beispiel Windenergie: Der erste Windpark mit 30 Anlagen, der 1997 auf einer Fläche von etwa 14 Fußballfeldern mit einer installierten Leistung von einem Megawatt entstand, erreicht heute mit nur vier Anlagen 7,4 Megawatt. Weitere Beispiele lassen sich schnell finden – von Schnellladeparks für E-Autos über wasserstofffähige Gaskraftwerke bis hin zu intelligenten Messsystemen.
Und auch überall dort, wo wir heute vor besonderen energiewirtschaftlichen Herausforderungen stehen, finden wir innovative Lösungen. Insbesondere die Digitalisierung schafft konkrete Mehrwerte, um die Energiewende umzusetzen, Versorgungssicherheit zu garantieren und Kosten zu senken oder für die Nutzung von Strom in anderen Sektoren. Hier geht es um mehr als nur intelligente Messsysteme: Smart Grids zur optimalen Steuerung von Erzeugung und Verbrauch, dem Zusammenschluss dezentraler Stromerzeuger, -nachfrager und -speicher zu virtuellen Kraftwerken, KI-Systemen zur frühzeitigen Störungser-
PRIVATPERSONEN
kennung bei der Infrastruktur sowie neuen Ansätze zur Steigerung der Cybersicherheit.
Fest steht: Der Bedarf an klimaneutralem Strom wird weiter steigen. Damit es uns gelingt, auch die energieintensive Industrie zu dekarbonisieren und große Mengen regenerativen Stroms zu speichern, brauchen wir Wasserstoff. Die Energiewirtschaft treibt diesen Prozess mit Hochdruck voran: baut Leitungen, Elektrolyseure und verbessert Wirkungsgrade. Entscheidend ist jedoch, auch die politischen Weichenstellungen für den Wasserstoffhochlauf und das Wasserstoffkernnetz voranzubringen, um grünen Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen erzeugen, speichern und beschaffen zu können.
Forschung, Entwicklung und Innovationen von Netto-Null-Technologien werden in Deutschland und Europa bleiben, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Der Ausbau Erneuerbarer ist nicht nur zentraler Bestandteil der Klimaschutzstrategie, sondern auch der Industriepolitik: Er ist langfristiger Wachstumsmotor und stärkt die gesellschaftliche Perspektive. Zugleich verringern wir unsere Abhängigkeit von fossilen Importen. Eine moderne, klimaneutrale Volkswirtschaft fußt auf Know-how, Innovation und Technologieführerschaft. Damit dieser Wandel gelingt, braucht es attraktive Rahmenbedingungen, Investitionen in Infrastruktur und qualifizierte Fachkräfte.

Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft
Fest steht: Der Bedarf an klimaneutralem Strom wird weiter steigen. Damit es uns gelingt, auch die energieintensive Industrie zu dekarbonisieren und große Mengen regenerativen Stroms zu speichern, brauchen wir Wasserstoff. Die Energiewirtschaft treibt diesen Prozess mit Hochdruck voran: baut Leitungen, Elektrolyseure und verbessert Wirkungsgrade.
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WOHNWIRTSCHAFT



GEWERBE

Flexible Haushalte stabilisieren das Netz
Christian Ofenheusle ist Vorsitzender des Bundesverbands Steckersolar. Er meint: Energie gehört in Bürgerhand.
Die Stromerzeugung durch Bürger ist stark angewachsen, auch dank Balkonkraftwerken. Aktuell sind über 1 Mio. solcher Steckersolargeräte registriert. Was hat sich da geändert? Installation und Nutzung sind einfacher geworden. In den Anfangsjahren waren die bürokratischen Hürden viel höher. Heute ist das Balkonkraftwerk ein Massenprodukt.
Was kostet so ein kleines Kraftwerk?
Ein Steckersolargerät ist heute bereits ab 250 Euro zu haben. Es amortisiert sich in 2-5 Jahren. Das macht das Produkt attraktiv, und dadurch entsteht Druck auf weitere Entbürokratisierung.
Heute muss so ein Gerät nur noch im sogenannten Marktstammdate nregister registriert werden. Mieter und Wohnungseigentümer haben ein Recht darauf, dass die kleinen Kraftwerke gestattet werden. Welche Hürden bleiben noch?
Die liegen im Bereich der Steckerspeicher. Schon heute wird jedes zweite kleine Kraftwerk mit einem Speicher verkauft. Hier steht die Entbürokratisierung noch aus.
Eine neue DIN Norm legt ja erstmals einen Produktstandard für Steckersolargeräte fest. Darin enthalten ist z. B., dass nun auch der gewöhnliche Haushaltsstecker oder „Schutzkontaktstecker“ zum Anschluss genutzt werden darf. Speicher sind dabei aber explizit
ausgeschlossen. Warum ist das so, und wird sich das noch ändern?
Der Grund ist ganz einfach Zeit. Die Arbeit an der Produktnorm in der aktuellen Form hat bereits neun Jahre gedauert. Damals war die Entwicklung hin zu Steckerspeichern noch nicht absehbar, denn auch hier haben die Massenfertigung und der damit verbundene Preissturz in den letzten Jahren das Produkt erst interessant gemacht. Mit Speichern im Verbund verändert sich zudem der Effekt des Geräts auf die Hausinstallation. Die hierfür notwendigen Regeln zu finden und dann noch in die Norm einzuarbeiten, hätte deren Fertigstellung um weitere Jahre verzögert. Angesichts der stark wachsenden Zahl an verkauften Steckersolargeräten war eine frühere Veröffentlichung der Produktnorm für selbige wichtiger. An einer eigenen Produktnorm für Steckerspeicher wird aber ab 2026 gearbeitet.
Ging es auch darum, als Sie im Oktober eine Petition für die Entbürokratisierung von Kleinspeichern in den Bundestag eingebracht haben?
Die von fast 40.000 Menschen unterschriebene Petition geht darüber hinaus. Sie zielt letztlich darauf ab, die Dezentralisierung der Energiewelt zu ihrem logischen Ende zu führen – einem von den Bürgern getragenen Stromnetz.
Ein Problem der erneuerbaren Energien sind die Schwankungen... ...und deshalb müssen auch die Haushalte
flexibel werden: Bei Überschüssen Strom speichern und bei Engpässen den gespeicherten Strom nutzen, so wie es bei großen Wind- und Solarfarmen durch Großspeicher und Elektrolyseure passiert.
Warum sollte etwa der Besitzer eines kleinen Speichers diesen nutzen, um netzweite Spannungsschwankungen auszugleichen?
Das ist die Krux und der Kern der Petition. Es braucht einen Anreiz, den eigenen Speicher netzdienlich zu betreiben. Dann wird nicht nur die Nutzung eines solchen Speichers ökonomisch sinnvoll, sondern auch dessen Neuanschaffung – sogar für Haushalte, die gar kein PV-Kraftwerk haben.
Also ein Solarkraftwerk ohne Solar?
Ja. Nicht jeder Haushalt hat einen Südbalkon oder kann sein Dach zur Stromerzeugung nutzen. Aber Platz für einen kleinen Speicher in der Größe eines Fußhockers gibt es fast immer. Das kann reichen, um fast den gesamten Speicherbedarf im Niederspannungsnetz zu decken. Alles, was fehlt, ist ein Preissignal, das den Netzzustand abbildet und ein einfacher Nachweis über den netzdienlichen Betrieb. Darüber sprechen wir gerade mit Netzbetreibern und Behörden.
Ein Steckersolargerät ist heute bereits ab 250 Euro zu haben. Es amortisiert sich in 2-5 Jahren.

Christian Ofenheusle, Vorsitzender des Bundesverbands Steckersolar und Berater bei Kleines Kraftwerk
Nicht jeder Haushalt hat einen Südbalkon oder kann sein Dach zur Stromerzeugung nutzen. Aber Platz für einen kleinen Speicher in der Größe eines Fußhockers gibt es fast immer.
Wie hoch sehen Sie die Erfolgschancen, dass dies in Zukunft die Methode sein wird, das Netz stabil zu halten? Ich halte es für alternativlos. Kleinspeicher stellen heute mit 19 Gigawattstunden bereits ein Vielfaches mehr an Puffermöglichkeiten als Gewerbespeicher und Großspeicher zusammen. Diesen Schatz nicht zu heben, das können wir uns auf Dauer nicht leisten. Die Frage ist nur, wann der Groschen endlich auch in Berlin fällt.

Kleines Kraftwerk treibt nicht nur die Energiewende voran – sie bringen sie direkt ins eigene Zuhause. Der Anspruch des Unternehmens? Kleine Kraftwerke für Balkone und Dächer, die durch erstklassige Qualität überzeugen und sich kinderleicht installieren lassen. www.kleineskraftwerk.de

Energieberatung –der stille Gewinnbringer
CONSULTING
Unternehmen sparen Kosten und sichern sich Wettbewerbsvorteile, wenn sie Experten engagieren, die den Energieverbrauch analysieren und senken.
Text: Armin Fuhrer Foto: Pavel Danilyuk/pexels
In Zeiten explodierender Energiekosten und wachsenden Drucks zur Nachhaltigkeit sitzen viele Unternehmen auf einer schlafenden Ressource: Effizienz. Um aber herauszufinden, wo mögliche Schwachstellen liegen, braucht es eine professionelle Energieberatung. Während Privathaushalte oft an Thermostate denken, geht es in der gewerblichen Energiebera-
tung um strategische Wettbewerbsvorteile, die sich als sehr wichtig im Konkurrenzkampf mit Mitbewerbenden herausstellen können. Sie ist der systematische Schlüssel, um Betriebskosten dauerhaft zu senken und auch die Klimabilanz zu verbessern.
Bei einer professionellen Energieberatung für Unternehmen handelt es sich um eine ganzheitliche Betriebsprüfung. Zertifizierte Berater analysieren nicht nur den Gebäudebestand, sondern vor allem die prozessorientierten Energieflüsse. Wo entweicht Wärme in der Produktion? Läuft die Druckluftanlage ineffizient? Wie kann Abwärme genutzt werden? Diese systemische Analyse identifiziert die größten „Kostenlecks“, die im hektischen Tagesgeschäft oft unsichtbar bleiben. Die
Während Privathaushalte oft an Thermostate denken, geht es in der gewerblichen Energieberatung um strategische Wettbewerbsvorteile, die sich als sehr wichtig im Konkurrenzkampf mit Mitbewerbenden herausstellen können.
Grundlage ist eine präzise Energieverbrauchsanalyse, die Lastprofile und Verbrauchsmuster transparent macht. Eine fundierte, professionelle und neutrale Energieberatung ist also eine echte strategische Analyse. Und wichtig ist: Alles hängt mit allem zusammen, nichts darf isoliert betrachtet werden.
Eine professionelle Beratung folgt dabei einem klaren Prozess: Von der Initialberatung und detaillierten Ist-Analyse über die Entwicklung eines maßgeschneiderten Maßnahmenkatalogs bis hin zur Unterstützung bei der Umsetzung und Erfolgskontrolle. Die Priorität liegt auf wirtschaftlichen Investitionen mit einer kurzen Amortisationszeit. Oft sind es „Quick-Wins“ wie die Optimierung von Beleuchtung, Lüftung oder der Hydraulik im Heizsystem, die mit überschaubarem Aufwand fünfstellige Einsparungen pro Jahr bringen.
Die Investition in eine Energieberatung rentiert sich mehrfach. Sie senkt nicht nur direkt und dauerhaft die Betriebskosten und steigert damit die Wettbewerbsfähigkeit, sondern erfüllt gleichzeitig die
wachsenden ESG-Anforderungen (Environment, Social, Governance) und verbessert das Unternehmensimage. Zudem macht sie das Unternehmen unabhängiger von Energiepreisschocks. Staatliche Förderprogramme der BAFA und KfW reduzieren das finanzielle Risiko der Erstberatung und der folgenden Investitionen erheblich.
Für den Mittelstand ist die professionelle Energieberatung heute daher kein Luxus oder eine zu vernachlässigende Maßnahme mehr, sondern ein betriebswirtschaftliches Muss. Sie verwandelt den Faktor Energie vom reinen Kostenblock in eine steuerbare Größe. Während die Unsicherheiten für Unternehmen immer größer werden, bietet sie Planbarkeit – und ermöglicht es, frei werdende Mittel für das eigentliche Geschäft einzusetzen. Wer langfristig am Markt bestehen will, sollte daher seine Energieströme so genau kennen wie seine Finanzen. Die Energieberatung stellt somit keinen Kostenfaktor dar, sondern eine Investition. Das ist gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten für Unternehmen eine sehr interessante Aussicht.

„Hohes Einsparpotenzial für Unternehmen“

Energie muss heute ganzheitlich betrachtet werden, um echte Wettbewerbsvorteile realisieren zu können. Doch viele Unternehmen machen den Fehler, Energie noch immer in Silos zu denken. Diese Firmen haben meist einen Energieeinkäufer und das Energiemanagement beschränkt sich ausschließlich auf den Bereich der Fertigung. Wenn dann noch neue Themen wie Photovoltaik, ein eigener E-Fuhrpark mit Ladesäulen oder Lastspitzenmanagement hinzukommen, werden diese nur isoliert betrachtet.
Ein Fehler, denn alle Bereiche sind miteinander verwoben – eine Maßnahme im Energiemanagement wirkt sich stets auf die anderen Bereiche, wie z. B. den Einkauf, aus. Wer das ignoriert, lässt viel Potenzial für Kosteneinsparungen liegen. Selbst bei großen Konzernen mit eigener Abteilung ist es normalerweise möglich, noch einmal zehn bis 20 Prozent des Budgets herauszuholen. Das ganze Thema Energie ist heute komplexer als früher, da sich das Energieerzeugungsmodell stark verändert hat. „Früher folgte die Erzeugung dem Verbrauch. Heute müssen wir Intelligenz und Flexibilität in den Verbrauch bringen. Unternehmen, die wie vor 20 Jahren agieren – alle drei Jahre mit ein paar Versorgern verhandeln –, lassen einfach Chancen zur Kostenersparnis liegen“, sagt Sascha Diemer, Geschäftsführer der EAS Energie am See.
Herr Diemer, wie findet man denn überhaupt eine seriöse Energieberatung? Das ist eine wichtige Frage, da es am Markt große Unterschiede gibt. Unternehmen sollten im ersten Schritt darauf achten, dass die Energieberatung unabhängig und nicht an Dienstleister oder Hersteller gebunden ist. Darüber hinaus muss eine gute Beratung ganzheitlich agieren: nicht nur den Einkauf optimieren, sondern auch durch die Fertigung gehen, um eine ganzheitliche und
abgestimmte Strategie zu entwickeln. Als letzten Punkt sollte man reine Software und KI-basierte Lösungen kritisch hinterfragen. Wir nutzen für unsere Kunden ebenfalls KI-basierte Lösungen; besonders beim Energieeinkauf ein relevanter Vorteil. Allerdings bedarf es der persönlichen Begleitung, damit man die Vorteile nutzt, ohne sich eventuelle Nachteile einzukaufen.
Und ab welcher Unternehmensgröße lohnt sich eine solche Beratung? Wir begleiten Unternehmen ab etwa einer Million Kilowattstunden Jahresverbrauch. Das ist ein kleiner Mittelständler mit vielleicht 20 Mitarbeitenden. Darunter wird die Relation zwischen Aufwand und Einsparung schwierig. Wir garantieren, dass unsere Kosten mindestens dreifach eingespart werden, aber es kann auch die zehnfache Summe sein. Unsere Kunden sind heute große Konzerne, Mittelständler und Forschungseinrichtungen, wie z. B. die Fraunhofer Gesellschaft.
Wie sieht denn der optimale Prozess aus? Das geschieht in fünf Schritten: Erstens eine ausführliche Bestandsaufnahme vor Ort. Wir gehen durch die Fertigung und verstehen das Unternehmen: Wie risikoaffin oder -averse ist es? Wie langfristig plant es? Zweitens entwickeln wir darauf aufbauend eine maßgeschneiderte Strategie. Drittens folgt die Umsetzung,
Als externer Partner kümmert sich die EAS Energie am See um alles rund um die Energiewirtschaft – von Energiebeschaffung, Energiemanagement und Sonderthemen bis hin zu Rechnungsprüfungen und Antragsstellung. www.energie-am-see.de
die alle Aspekte der Energiewirtschaft, oder wie ich sie vorher bezeichnet habe, „Silos“, betrachtet: Einkaufsoptimierung, Verbrauchs- und Netzentgeltoptimierung, Eigenerzeugung, steuerliche Aspekte. Dazu braucht man unterschiedliche Expertisen – vom Betriebswirt über den Elektroingenieur bis zum Juristen. Viertens folgt die Implementierung und fünftens die permanente Begleitung.
Handelt es sich bei einem Energiekonzept um ein einmaliges Projekt?
Nein, es braucht eine permanente Begleitung. Wir verstehen uns als ausgelagerte Fachabteilung des jeweiligen Unternehmens, das wir beraten. Der Markt ändert sich zu schnell, die Börsenpreise werden volatiler, neue Technologien wie Batteriespeicher werden plötzlich wirtschaftlich. Dieses Jahr haben die extremen Preisschwankungen gezeigt, wie flexibel man reagieren muss. Man muss 365 Tage im Jahr dranbleiben.

Sascha Diemer, Geschäftsführer der EAS Energie am See
Unternehmen sollten im ersten Schritt darauf achten, dass die Energieberatung unabhängig und nicht an Dienstleister oder Hersteller gebunden ist.
Was ist Ihre zentrale Botschaft an die Industrie?
Dieses Jahr haben die extremen Preisschwankungen gezeigt, wie flexibel man reagieren muss. Man muss 365 Tage im Jahr dranbleiben.
Energiekosten sind ein signifikanter Hebel für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Wenn ein Konzern zehn Millionen Euro Energiebudget hat und zehn Prozent unnötig liegen lässt, ist das eine siebenstellige Summe. Das sind 0,5 Prozent mehr Gewinn am Ende des Jahres. Dafür kämpfen wir. Nehmen Sie als Beispiel einen Kunststoffspritzgießer, der konkurriert mit Werken in Mexiko oder den USA. Nicht Standortliebe, sondern Wirtschaftlichkeit entscheidet, wo produziert wird. Wir müssen alles tun, um diese Potenziale zu heben und so wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Energiewende ist kein Kostenfaktor, sondern ein Investitionsprogramm in unsere Zukunft

GROSSES INTERVIEW
Dr. Claudia Kemfert leitet die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Leuphana Universität Lüneburg. Bereits seit Mitte der 1990er-Jahre forscht sie zu den Themen Klima-, Energie- und Verkehrspolitik und entwickelt auf Basis empirischer Markt- und gesamtwirtschaftlicher Analysen quantitative Modelle, um die volkswirtschaftlichen Folgen von Klimawandel und Klimaschutz zu bewerten.
Ihre Forschung zeigt, dass die Kosten vorbeugender Klimaschutzmaßnahmen deutlich geringer sind als die potenziellen Schäden durch den Klimawandel. Im Interview spricht Prof. Dr. Claudia Kemfert über die Fortschritte, Chancen und Herausforderungen beim Erreichen der Klimaziele.
Frau Prof. Dr. Kemfert, beim Strom funktioniert die Abdeckung mittlerweile ganz gut: 2024 stammten 54,4 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Energien. Anders sieht es bei der Wärme (18,1 Prozent) und vor allem beim Verkehr (7,2 Prozent) aus. Woran hakt es hier vor allem?
Im Wärmesektor fehlt es an Tempo, klaren Vorgaben und Investitionen. Wärmenetze, Sanierungen und Wärmepumpen kommen zu langsam voran. Viele Kommunen haben ihre Wärmeplanung noch gar nicht begonnen. Im Verkehr bremsen alte Strukturen: Wir subventionieren weiter Verbrenner über Dienstwagen- und Dieselprivilegien und investieren zu wenig in Bahn, Bus und E-Mobilität. Solange diese Fehlanreize bestehen, bleiben Wärme und Verkehr die Schwachstellen der Energiewende.
Am 15. September 2025 hat Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche einen 10-Punkte-Plan zur Neuausrichtung der Energiewende vorgestellt. Wie bewerten Sie diesen? Sind Gaskraftwerke tatsächlich nachhaltig?
Der Plan enthält einige richtige Ansätze – etwa zur besseren Koordination von Netzen, Speichern und Digitalisierung –, setzt aber falsche Schwerpunkte. Der geplante massive Ausbau neuer Gaskraftwerke ist ein Irrweg. Gas ist keine Brücke, sondern eine Sackgasse. Es verlängert fossile Abhängigkeiten und blockiert Investitionen in wirklich nachhaltige Lösungen. Grüner Wasserstoff wird zwar eine wichtige Rolle spielen, steht aber mittelfristig nicht in ausreichender Menge zur Verfügung und sollte vorrangig in der Industrie genutzt werden. Statt Milliarden in neue fossile Infrastruktur zu lenken, sollten wir auf eine Kombination aus nachhaltiger Biomasse, Speichern, Flexibilität und Digitalisierung setzen.
Besonders in Norddeutschland, wo der Ausbau der Windenergie bereits weit vorangeschritten ist, wird befürchtet,
dass dieser Plan die Energiewende vor Ort gefährdet. Sehen Sie das genauso? Ja, absolut. Wer früh in Windenergie investiert hat, darf nicht bestraft werden. Der Plan darf nicht dazu führen, dass ausgerechnet die Vorreiterregionen ausgebremst werden. Statt Obergrenzen und restriktiver Regeln brauchen wir Anreize für Speicher, Elektrolyse und Wärmenetze genau dort, wo der grüne Strom entsteht. Der Norden kann zum Energiemotor Deutschlands werden – wenn man ihn lässt.
Was fordern Sie von der Politik, um der Transformation hin zu erneuerbaren Energien mehr Schwung zu verleihen? Wir brauchen mehr Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Mut. Die Strombedarfsprognosen müssen realistisch sein – die Energiewende gelingt nur mit deutlich mehr Strom aus Erneuerbaren. Außerdem braucht es klare Strategien für Speicher, Flexibilitätsmärkte und eine verbindliche Wärmeplanung in allen Kommunen. Bürgerenergie, Mieterstrom und Genossenschaften müssen gestärkt statt geschwächt werden. Die Energiewende ist kein Kostenfaktor, sondern ein Investitionsprogramm in unsere Zukunft, das Wirtschaft, Klima und soziale Gerechtigkeit verbindet.
Was hat die Wirtschaft für Hebel, um dieses Ziel zu erreichen? Werden Unternehmen ihrer Verantwortung gerecht? Unternehmen können viel bewirken –durch Energieeffizienz, Elektrifizierung, grüne Beschaffung und Investitionen in eigene Erneuerbare. Immer mehr Betrie-
be tun das auch, aber noch nicht in dem nötigen Umfang. Wer jetzt handelt, spart langfristig Kosten und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Klimaschutz ist längst ein Standortvorteil, kein Risiko.
Wo sehen Sie neue, vielversprechende Geschäftsfelder? Überall dort, wo Klimaschutz Innovation beflügelt: bei Großwärmepumpen, saisonalen Speichern, Power-to-Heat, nachhaltiger Biomasse, Recycling und digitalen Energiediensten. Die Zukunft liegt in einem flexiblen, intelligent vernetzten Energiesystem, das vollständig auf Erneuerbaren basiert. Wer heute in diese Technologien investiert, sichert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch unsere Energieunabhängigkeit und zukunftsfähige Jobs.
Der geplante massive Ausbau neuer Gaskraftwerke ist ein Irrweg. Gas ist keine Brücke, sondern eine Sackgasse.
Claudia Kemfert liebt Bewegung – mit dem Fahrrad durch Berlin, mit der Bahn durchs Land. findet Ruhe im Grünen und Kraft an der Nordsee. verwandelt Gegenwind in Energie – immer.
Energie clever steuern, Kosten senken, Zukunft sichern

Unternehmen in Deutschland zahlen im europäischen Vergleich weiterhin hohe Strompreise. 2024 lagen die Kosten für Industriebetriebe, die von besonderen Vergünstigungen und Sonderregelungen profitieren konnten, zwar nur zwischen 10,5 ct/kWh und 16,8 ct/kWh, doch viele Unternehmen zahlen mehr. So schlug der durchschnittliche Strompreis für Industriekunden laut BDEW im Jahr 2024 und 2025 typischerweise mit etwa 18 bis 20 Cent pro Kilowattstunde zu Buche. Im Vergleich zu Staaten wie Finnland, Schweden oder Dänemark, in denen Unternehmen häufig weniger als 10 ct/kWh zahlen, zeigt sich der Wettbewerbsdruck besonders deutlich. Hohe Strompreise belasten dabei nicht nur Großunternehmen, sondern auch mittelständische und kleinere Betriebe, insbesondere wenn ihnen wenige Vergünstigungen zur Verfügung stehen.
Vor diesem Hintergrund stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Energieversorgung effizient, klimafreundlich und zugleich zuverlässig zu gestalten. PhotovoltaikAnlagen allein liefern nur dann optimal, wenn Strombedarf und Solarertrag zeitlich zusammenfallen. Intelligente, steuerbare Batteriespeicher werden deshalb zu einem zentralen Baustein für unternehmerische Zukunftsfähigkeit. Die installierte Kapazität stationärer Batteriespeicher in Deutschland liegt aktuell bei rund 19 bis 22 Gigawattstunden, ein Zuwachs von etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Moderne Speicheranlagen sind leistungsfähig genug, um Netzschwankungen auszugleichen, Lastspitzen zu reduzieren und teuren Strombezug zu vermeiden, wodurch Unternehmen Kosten sparen und ihre Versorgungssicherheit erhöhen.
Schon seit einer Weile investieren Unternehmen deshalb in Photovoltaik, um Energiekosten zu senken und unabhängiger zu werden. Doch die Energiewende verlangt
stabile Netze, und genau hier entstehen neue Chancen durch netzdienliche Batteriespeicher. Photovoltaik ist ein zentraler Hebel, erzeugt ihren Strom jedoch vor allem mittags und damit häufig zu Zeiten, in denen im Unternehmen weniger Bedarf besteht. „Der logische nächste Schritt ist die Kombination aus Photovoltaik und einem intelligent gesteuerten Speicher, denn erst dadurch wird die eigene Erzeugung planbar und wirtschaftlich“, erklärt Herbert Warnecke, Leiter Key Account Green Solutions bei der EWE VERTRIEB GmbH. Er ist seit über fünfzehn Jahren für EWE tätig und unterstützt mit einem 23-köpfigen Team Unternehmen bei Dekarbonisierungslösungen.
Netzdienliche Speicher unterstützen das Stromnetz, indem sie Energie aufnehmen, wenn ein Überschuss besteht, und sie wieder abgeben, wenn sie benötigt wird. Unternehmen profitieren durch optimierte Lastprofile und zusätzliche Erlöse aus Flexibilitäts- oder Regelenergiemärkten. „Neu daran ist, dass sie dadurch ihre Rolle im Energiesystem grundlegend
Herbert Warnecke, Leiter Key Account Green Solutions, EWE VERTRIEB GmbH, unterstützt mit seinem Team Unternehmen bei Dekarbonisierungslösungen. Seit über fünfzehn Jahren für EWE tätig, sammelte er zuvor bei der Siemens AG, HEW Contract GmbH und der Leoni Special Cables GmbH umfassendes Know-how in der Vermarktung von technisch anspruchsvollen Lösungen. business.ewe.de
verändern“, sagt Warnecke. „Aus reinen Verbrauchern werden Erzeuger, Speicherbetreiber und Partner für Netzstabilität in einem.“
Wer Energie intelligent managt, stärkt somit nicht nur seine Versorgungssicherheit, sondern auch seine Wettbewerbsfähigkeit. Im Unterschied zu klassischen Eigenverbrauchsspeichern reagieren netzdienliche Speicher auf Preissignale und Netzzustände und lassen sich vollständig in ein Energiemanagementsystem integrieren. So können Lastspitzen vermieden, Strom günstig bezogen und in Zeiten höherer Nachfrage wirtschaftlich eingesetzt werden. EWE unterstützt Unternehmen dabei von der Analyse bis zur Integration in relevante Energiemärkte, wobei jede Lösung individuell auf Standort, Verbrauchsprofil und Strategie abgestimmt wird.
Die Entwicklung zeigt klar, wohin die Reise geht. Speicher werden günstiger, leistungsfähiger und regulatorisch besser eingebettet. Warnecke betont: „In wenigen Jahren wird kaum ein Unter-

Herbert Warnecke, Leiter Key Account Green Solutions bei der EWE VERTRIEB GmbH
In wenigen Jahren wird kaum ein Unternehmen mehr eine Photovoltaikanlage ohne Speicher installieren, denn ökonomisch wie ökologisch führt kein Weg daran vorbei.
nehmen mehr eine Photovoltaikanlage ohne Speicher installieren, denn ökonomisch wie ökologisch führt kein Weg daran vorbei.“ Sein Rat an Entscheider lautet, frühzeitig zu handeln, da sich die Energieinfrastruktur schnell verändert und sich diejenigen Vorteile sichern, die jetzt auf flexible, netzdienliche Systeme setzen. Photovoltaik bleibt die Basis, doch der netzdienliche Speicher macht Unternehmen zu aktiven Gestaltern der Energiewende.

„Wind und Sonne liefern mehr Energie, als wir brauchen“
SPEICHERTECHNOLOGIEN
Dunkelflaute, Tagesschwankungen: Robert Busch (Bundesverband Neue Energiewirtschaft) spricht Klartext zu gängigen Vorurteilen, was Wind- und Sonnenenergie angeht.
Text: Hauke Brost
Foto: Presse, Sungrow EMEA/unsplash
Wenn man die Nachrichten verfolgt, entsteht der Eindruck: Klimaschutz hat in der Politik nicht mehr unbedingt allererste Priorität. Besorgt Sie das? Ja. Das Argument, die Energiewende diene dem Klimaschutz, ist kein Selbstläufer mehr. Muss es auch nicht. Denn fast jeder Aspekt der Energiewende lässt sich rein wirtschafts- und sicherheitspolitisch begründen. Heute sind Wind und PV in Kombination mit Batteriespeichern die sichersten und günstigsten Arten einer regionalen Energieversorgung. Sie scha ffen dabei regionale Wertschöpfung, weswegen wir auch von Heimatenergien sprechen. Fossile Importe hingegen sind teuer, ineffi zient und führen zu drückenden Abhängigkeiten.
Wo soll denn die ganze Energie herkommen, die wir brauchen, wenn wir auf fossile Brennstoffe und Kernkraft verzichten wollen?
Das Potenzial von Wind und Sonne liegt schon immer weit über dem künftig benötigten Energiebedarf. Schon Flächenziele von jeweils zwei Prozent würden ausreichen, um den Strombedarf bilanziell vollständig aus erneuerbaren Energien zu decken. Zudem geht die Elektrifizierung mit erheblichen E ffi zienzgewinnen einher: Ein E-Auto und eine Wärmepumpe benötigen jeweils weniger als ein Drittel der Energie ihrer fossilen Vorgänger.
Stichwort „Dunkelflaute“. Wie können wir Versorgungsengpässe vermeiden, wenn es vielleicht plötzlich wochenlang bedeckt bleibt?
Wir brauchen mehr Batteriespeicher, flexible Lasten, sowie den Netzausbau. Für saisonale Schwankungen sind außerdem flexible Back-up-Kraftwerke nötig, die über eine längere Dunkelflaute hinweg mit grünen Gasen betrieben werden können.
Entscheidend ist aber die Einführung einer Absicherungspflicht, die Versorger verpflichtet, ihre Stromlieferungen in jeder Viertelstunde abzusichern. So wird Versorgungssicherheit marktwirtschaftlich gewährleistet – statt durch milliardenschwere Subventionen, die teuer und im Gesamtsystem eher schädlich sind.
Worauf setzen Sie beim Thema Tagesschwankungen, dass also zu bestimmten Tageszeiten mehr Strom benötigt wird als zu anderen? Für die Bewältigung von Tagesschwankungen braucht es intelligente Steuerung, flexible Lasten und die Integration von Speichern. Moderne Smart Meter und Home Energy Management Systeme ermöglichen es, den Verbrauch an die Erzeugung anzupassen. Eine täglich größere Rolle spielen auch sogenannte Großbatteriespeicher, die zunehmend ans Netz kommen und das System mit Flexibilität versorgen.
Wie werden wir künftig Strom langfristig speichern?
Die langfristige Stromspeicherung wird derzeit vor allem durch chemische Energieträger realisiert, etwa in Form von Bioenergie, Power-to-Gas oder Power-to-X, sowie durch die Speicherung thermischer Energie. Gleichzeitig wird an innovativen Technologien geforscht, etwa Eisen-Luft- oder Redox-Flow-Batterien. Hier ist Technologieoffenheit genau richtig: Wir wissen nicht, welcher Durchbruch als Nächstes bevorsteht. Deshalb ist ein offenes, marktwirtschaftliches Marktdesign von entscheidender Bedeutung, um Innovationen zu ermöglichen.
Welche Speichertechnik wird sich letztendlich durchsetzen? Es wird nicht die eine Speichertechnik

Robert Busch,
Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft e. V.
Moderne Smart Meter und Home Energy Management Systeme ermöglichen es, den Verbrauch an die Erzeugung anzupassen.
geben, die sich durchsetzt. Vielmehr wird ein Mix aus verschiedenen Technologien die Zukunft bestimmen: Batteriespeicher für kurzfristige und mittelfristige Speicherung, Wasserstoff und Power-to-Gas für saisonale Speicherung für große Mengen. Forschung und Energiewirtschaft entwickeln eine Vielfalt an Lösungen, um flexibel auf unterschiedliche Bedarfe reagieren zu können.
Fakten
Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft ist die Interessenvertretung von Konzernen und Start-ups, die sich mit erneuerbarer Energie befassen. Er fordert faire Wettbewerbsbedingungen im Energiemarkt, weniger Regulierungshürden, Digitalisierung und mehr Raum für innovative, dezentrale Geschäftsmodelle.

Gutes tun über das eigene Leben hinaus

Maria Rüther,
Hauptgeschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft
Warum ist ein Testament wichtig? Um sicherzugehen, dass Ihr letzter Wille auch wirklich Ihren Wünschen entspricht, sollten Sie ein Testament erstellen. So helfen Sie Ihren Hinterbliebenen in einer schwierigen Zeit, nach Ihren Vorstellungen zu handeln und vermeiden Missverständnisse. Sie können genau festlegen, welche Personen oder Organisationen Sie in Ihrem Nachlass bedenken möchten. Ohne ein Testament greifen die gesetzlichen Bestimmungen, die nicht unbedingt Ihren persönlichen Anliegen entsprechen.
Ist es allgemein bekannt, dass im Testament auch eine gemeinnützige Organisation bedacht werden kann? Wer ein Testament verfasst, möchte vor allem eines: die Gewissheit, dass der eigene Nachlass genau den Menschen zugutekommt, die man dafür bestimmt hat. Neben Angehörigen, Familie und Freunden, können Sie auch eine gemeinnützige Organisation, beispielsweise Aktion Deutschland Hilft, in Ihrem Testament bedenken. So können Sie Gutes tun – auch über Ihr Leben hinaus.
Sie möchten mehr erfahren? Sprechen Sie uns gerne unverbindlich an! Bestellen Sie unsere Nachlass-Broschüre oder besuchen Sie unsere Webseite: adh.ngo/testament.

Strom braucht starke Wege

Die Solarbranche wächst rasant, doch mit diesem Wachstum steigen auch die technischen Ansprüche. Vor allem die Solarleitungen geraten stärker in den Fokus, weil sie den Strom über Jahrzehnte sicher transportieren müssen.
Die Energiewelt verändert sich rasend schnell. Solarparks entstehen, Dächer füllen sich mit Modulen, Unternehmen setzen auf eigenen Strom – doch eine zentrale Herausforderung bleibt unsichtbar: Solarleitungen müssen Hitze, Frost, UV-Strahlung, Feuchtigkeit und hohe Spannungen aushalten. Ohne robuste Leitungen sinken über die Jahre Sicherheit und Ertrag. Steigende Normanforderungen und Installationen auf Wasserflächen erhöhen zusätzlich die Belastungen. Hersteller müssen daher verlässliche Materialien, langlebige Konstruktionen und eine präzise Fertigung sicherstellen. Je größer die Anlagen, desto wichtiger werden die Bauteile, die lange unauffällig blieben. In diesem Umfeld entstehen Produktlösungen, die weit über klassische Solarleitungen hinausgehen und auf langlebige Materialien, präzise Fertigung und lange Lebensdauer setzen.
KBE Elektrotechnik aus Berlin entwickelt seit Jahrzehnten Solarleitungen für Verlegungen auf dem Dach, in der Erde oder auf dem Wasser und zählt damit in Deutschland und Europa zu den führenden Herstellern. Geschäftsführer Peter Michels sagt: „Solarleitungen sind die stillen Schlüsselkomponenten der Energiewende – ihre Qualität entscheidet über Sicherheit und Effizienz.“
Genau hier knüpfen die Berliner an: Die verzinnten Kupferleiter liefert das Berliner Schwesterunternehmen DLB, prozessoptimiert aus dem benachbarten Werk. Darüber hinaus setzt KBE auf eigene Materialkombinationen und präzise überwachte Fertigungsprozesse, die den eigenen hohen Qualitätsstandards entsprechen und damit eine lange Einsatzdauer ermöglichen. Ebenso wichtig ist die enge Abstimmung mit Kunden, die häufig hohe Anforderungen an die Produkteigenschaften und die termingenaue Ausführung stellen. Vertriebsleiter Iver Czinczel formuliert es so: „Als deutscher Produktionsstandort stehen wir im internationalen Wettbewerb besonders unter Druck. Dennoch setzen wir entschlossen auf den KBE-Weg: auf Innovationsfreude, Skaleneffekte und Zuverlässigkeit – getragen von einer starken mittelständischen Unternehmenskultur mit Flexibilität und echter Kundennähe.“
Wasser ist kein Gegner – es ist ein faszinierendes Element, das uns herausfordert und inspiriert, kluge technische Lösungen zu finden.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Leitungen für dauerhaft feuchte Bedingungen. Kondenswasser, Staunässe und anspruchsvolle Umgebungseinflüsse können Leitungen beschädigen und über Jahre hinweg die produzierten Strommengen mindern. KBE entwickelte früh Solarleitungen, die solchen Belastungen standhalten, ohne an elektrischer oder mechanischer Stabilität einzubüßen. Daraus entstand neben erdverlegbaren Solarleitungen auch die Produktlinie KBE Solar Floating. Sie überschreiten deutlich die Anforderungen AD8 für dauerhafte Unterwasserexposition und halten auch dynamischen Belastungen stand. Entwicklungsleiter Dr. Mike Szameitat bringt es so auf den Punkt: „Wasser ist kein Gegner – es ist ein faszinierendes Element, das uns herausfordert und inspiriert, kluge technische Lösungen zu finden.“
Wie sich diese Entwicklungen in der Praxis auszahlen, zeigt das bayerische Kieswerk Jais. Dort ging 2025 die weltweit erste Floating-PV-Anlage mit vertikal montierten Modulen in Betrieb. Sie erzeugt rund 2 GWh Strom pro Jahr und nutzt ausschließlich Solarleitungen der KBE. Das Projekt dient der Branche als Blaupause, weil es zeigt, wie anspruchsvolle Bedingungen und technische Lösungen ineinandergreifen.
In Laboren simuliert KBE jahrzehntelange Einflüsse wie Hitze, Feuchte, UV-Licht, Bewegung und Kältewechsel. So erkennen die Ingenieure früh, wie sich Materialien verändern und wo Verbesserungen nötig

Solarleitungen sind die stillen Schlüsselkomponenten der Energiewende – ihre Qualität entscheidet über Sicherheit und Effizienz.
sind. Betreiber profitieren von mehr Betriebssicherheit, planbaren Wartungsintervallen und längerer Einsatzzeit.
Neben der technischen Entwicklung unterstützt KBE ihre Kunden mit Beratung, individuellen Lösungen und schnellen Lieferzeiten. Weitere drei Schwesterunternehmen in Deutschland sichern kurze Wege, stabile Abläufe und hohe Qualität – Made in Germany. Für Kunden heißt das: weniger Stillstand, volle Planbarkeit und verlässliche Sicherheit. So werden Anlagen robuster und die Energiewende schreitet – mit Sicherheit – voran.

KI-basierte Software Greencore AI von Greenflash

Energie im Kern neu


denken:

Wie Greenflash die Stromkosten nachhaltig
senkt


Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz hat sich die Greenflash GmbH auf dem deutschen Markt bereits etabliert. Unternehmen aus den unterschiedlichsten Industriebranchen meistern mit den intelligenten Energiesysteme der Essener erfolgreich die Energiewende und koppeln sich vom volatilen Energiemarkt ab. Der Launch der neuen, KI-basierten Soft ware Greencore AI markiert einen weiteren Meilenstein und eröffnet Anwendern eine Fülle von Möglichkeiten in einem Umfang, der bislang technisch kaum machbar erschien.
Das ganzheitliche Energiesystem, das Greenflash entwickelt und seinen Kunden als Generalunternehmen schlüsselfertig liefert, besteht in der Regel aus Photovoltaik (PV), einem Speicher, Ladeinfrastruktur für E-Mobilität sowie einem intelligenten Lastmanagement. Als Kern des Energiesystems analysiert und prognostiziert die Soft ware Greencore AI den Energiebedarf des Unternehmens und den Energiemarkt permanent und weiß nicht nur heute, wie das Energiesystem effizient und wirtschaftlich orchestriert wird, sondern auch, wie die Stromerzeugung und die Flexibilitätsnutzung morgen geplant und gesteuert werden muss.
Darüber hinaus agiert Greenflash seit Neuestem auch als Energieversorger und verknüpft in dieser Rolle die intelligenten Energiesysteme seiner Kunden direkt mit dem Strommarkt. Der entscheidende Vorteil: Auch der Reststrombezug wird aktiv und in Echtzeit optimiert. Über den Zugang zum Day-Ahead-Markt und zum Intraday-Markt nutzt Greenflash strukturell günstigere Beschaffungspfade. Aufgrund einer intelligenten Vernetzung durch die KI-basierte Soft ware Greencore AI wird

das Energiesystem des Kunden in Echtzeit ausgelesen sowie mit Marktimpulsen und Prognosen verknüpft. Dies ermöglicht Industrieunternehmen eine Versorgung zum jeweils optimalen Strompreis.
Massive Kosten- und CO2-Einsparungen mit Greencore AI
Weil Energiekosten immer mehr zu einem bestimmenden, aber auch belastenden Faktor für Industrieunternehmen geworden sind, ist der Schritt zu einem intelligenten Energiesystem, das sich auf erneuerbare Energie stützt, alternativlos, so die Überzeugung von Greenflash-CEO Johann Böker: „Mit unseren Systemen und Versorgungskonzepten bieten wir Unternehmen nicht weniger als die weitgehende Unabhängigkeit vom Strommarkt und damit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Die Investition amortisiert sich schneller als andere Energielösungen, und unsere Kunden profitieren unmittelbar von signifikant niedrigeren Gesamtenergiekosten. In einigen Fällen lassen diese sich sogar halbieren.“
Bisherige Referenzen mit durchweg positiven Ergebnissen
Derzeit ist Greencore AI bereits bei mehreren Kunden im Einsatz. Dazu zählen eine Eisengießerei, ein Textilunternehmen und ein Duo aus industrieller Oberflächenbeschichtung und Sonderfahrzeugbau. In allen drei Fällen ist die Produktion energieintensiv und setzte bislang stark auf fossile Energieträger. Mit der Umstellung auf ein intelligentes, erneuerbar gestütztes Energiesystem plus Greencore AI ergeben sich an allen Standorten massive Kosten- und CO2-Einsparungen. In der Praxis bestätigt sich außerdem, dass die Verbrauchsprognosen tragfähig sind und die Visualisierung von Erzeugung, Verbrauch, Lieferung und Bezug den Betrieb deutlich transparenter macht.
„Greencore AI liefert unseren Kunden in Kombination mit unseren Energiesystemen handfeste Vorteile“, erklärt Johann Böker. „Ein Beispiel ist

Johann Böker, Gründer & CEO Greenflash
der negative Strompreis: Sobald das Einspeisen des erzeugten Stroms wegen des aktuellen Überangebots Geld kosten würde, riegelt Greencore AI das Energiesystem ab. Daraus ergeben sich übers Jahr Einsparungen, die sich durchaus im fünfstelligen Bereich bewegen.“
Das Unternehmen hinter Greencore AI
Die Greenflash GmbH aus Essen steht für die Gestaltung einer CO2-neutralen Industrie. Rund 100 Mitarbeitende bringen ihr Knowhow in mittlerweile über 300 umgesetzte Energieprojekte ein. Das Unternehmen ist Marktführer bei der Planung und Umsetzung intelligenter Energiesysteme für Industrie und Gewerbe. Der Anspruch ist klar: maximale Wirtschaftlichkeit ohne Kompromisse.
Der Leistungsumfang reicht vom ersten Konzept über die Realisierung bis zur schlüsselfertigen Inbetriebnahme. Greenflash liefert alles aus einer Hand. Dieses Vorgehen sorgt für Geschwindigkeit und Verlässlichkeit, denn Zeit- und Kostenpläne werden nach Eigenaussage vollständig eingehalten. Gleichzeitig werden die Systeme so geplant, dass sie jederzeit erweitert und optimiert werden können. Neue Technologien lassen sich anbinden, zusätzliche Verbraucher oder Erzeuger ebenso. Das Ergebnis ist ein skalierbares Energiesystem, das die Versorgungssicherheit über Jahre steigert und die Abhängigkeit vom Markt reduziert.
„Mit Greencore AI bauen wir unsere Position als Markt- und Innovationsführer der Branche deutlich aus“, ist sich Johann Böker sicher. „Eine vergleichbare Lösung wie unser intelligentes Energiesystem, ganzheitlich konzipiert und mit dieser Detailtiefe, ist aktuell nirgendwo sonst auf dem Markt verfügbar.“
Weitere Informationen unter:
• E-Mail: info@greenflash.de
• Web: www.greenflash.de
Ladesäulen: „In vielen Städten passiert zu wenig“
INFRASTRUKTUR
Drei von zehn Kommunen haben keine einzige Ladesäule. Das muss sich dringend ändern, sagt Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), im Interview.
Text: Hauke Brost
Foto: Presse, Ernest Ojeh/unsplash
Frau Müller, geht der Ausbau der Lade-Infrastruktur in Deutschland schnell genug voran?
Die gute Nachricht zuerst: Es kommen immer mehr öffentlich zugängliche Ladepunkte dazu. Insbesondere bei den Schnellladepunkten geht es voran. Allerdings steigen auch die Zulassungen von E-Autos deutlich, was natürlich positiv ist. Dadurch verbessert sich das Verhältnis von öffentlichen Ladepunkten zu E-Autos praktisch kaum. Das zeigt eine aktuelle VDA-Auswertung, für die wir die Entwicklung der Ladeinfrastruktur zwischen dem Juli dieses Jahres und dem Vorjahresmonat untersucht haben. Sie verdeutlicht: Der politische Handlungsbedarf ist weiterhin da.
Wie ist der aktuelle Stand, also wie viele Ladesäulen gibt es bereits? Es gibt in Deutschland mittlerweile etwa 180.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Davon sind gut 44.000 Schnellladepunkte. Unsere Untersuchung hat aber gezeigt, dass die regionalen Unterschiede oft groß sind. Es gibt Städte und Landkreise, da sieht es gut aus, in anderen ist bisher viel zu wenig passiert. Und: Gut drei von zehn Kommunen haben keinen öffentlich zugänglichen Ladepunkt, rund zwei Drittel keinen Schnellladepunkt. Aber das Vertrauen der Verbraucher, immer und überall einfach und schnell
laden zu können, ist ganz zentral für die Akzeptanz der E-Mobilität. Dafür, die Menschen für den Umstieg zu begeistern. Deshalb ist das Thema so wichtig.
Man hat den Eindruck, dass es in Großstädten vielleicht ausreichend Ladesäulen gibt, auf dem Land aber nicht. Täuscht das, oder haben wir da ein Riesenproblem?
Da muss man jeweils genau hinschauen und auch die oft unterschiedlichen Wohnsituationen im Blick haben. Gerade in Städten leben besonders viele Menschen in Mietwohnungen ohne eigene Wallbox in der hauseigenen Garage, mit der sich ein E-Auto laden ließe. Sie sind also ganz besonders auf öffentlich zugängliche Ladepunkte auf Straßen und entlang der Autobahnen angewiesen. Selbstverständlich müssen aber auch die Möglichkeiten zum Laden für Pkw und Nutzfahrzeuge auf privaten Stellplätzen von Mehrfamili-
enhäusern und Tiefgaragen, beim Arbeitgeber, auf Betriebshöfen und im Einzelhandel konsequent ausgebaut werden.
Was muss noch getan werden, um die bestmögliche Infrastruktur zu gewährleisten?
Ein generelles Problem sind die Stromnetze. Sie müssen den Ausbau der Ladeinfrastruktur begleiten und dringend modernisiert und ausgebaut werden. Das wird umso klarer, wenn man auch an Nutzfahrzeuge denkt, auch dieser Bereich elektrifiziert sich ja zunehmend. Hier ist die Energiewirtschaft dringend gefordert.
Halten Sie das Verbrenner-Aus für Neuwagen ab 2035 eigentlich für realistisch?

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)
Und: Gut drei von zehn Kommunen haben keinen öffentlich zugänglichen Ladepunkt, rund zwei Drittel keinen Schnellladepunkt.
Die deutsche Automobilindustrie steht zu den Pariser Klimazielen. Die Unternehmen haben bereits erheblich in die Transformation investiert, in die Umstellung der Produktion, neue Kapazitäten und in die Qualifizierung ihrer Beschäftigten. Allein von 2025 bis 2029 werden sie 320 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren und weitere etwa 220 Milliarden Euro in Sachinvestitionen, insbesondere in die Werke. Bereits heute ist Deutschland der weltweit zweitgrößte Standort für die Produktion von E-Pkw, allein in diesem Jahr werden hierzulande voraussichtlich 1,7 Mio.

Elektromobilität wird weit überwiegend der Antrieb der Zukunft sein, aber auch Plug-in-Hybride, Wasserstoff und erneuerbare Kraftstoffe müssen als Teil der Lösung anerkannt werden.
E-Autos gefertigt – ein neuer Rekord. Doch unser klares Commitment für die E-Mobilität reicht allein nicht aus. Ihm stehen eine insgesamt zu schwache Nachfrage vor allem wegen unzureichender Rahmenbedingungen gegenüber – Stichwort Ladeinfrastruktur, Stichwort teurer Ladestrom.
Was schlägt die Automobil-Industrie stattdessen vor?
Brüssel muss reagieren. Denn um die Klimaziele zu erreichen, ist vor allem Flexibilität entscheidend, also die Fähigkeit und der Wille, sich einer veränderten Situation erfolgreich anzupassen. Wir sind überzeugt: Elektromobilität wird weit überwiegend der Antrieb der Zukunft sein, aber auch Plug-in-Hybride, Wasserstoff und erneuerbare Kraftstoffe müssen als Teil der Lösung anerkannt werden. In diesem Mix liegt eine Stärke, die weltweit dabei hilft, die Klimaziele zu erreichen. Deshalb ist jetzt die Politik gefordert. Sie muss die Rahmenbedingungen schaffen und technologieoffen denken und agieren. Fakt ist: Die Fahrzeuge sind da, bei den Pkw ebenso wie bei den Nutzfahrzeugen – und wir wollen sie erfolgreich auf die Straße bringen.
Fakten Im VDA sind die deutschen Automobilhersteller und Zulieferer vertreten. Der 1901 als „Verein Deutscher Motorfahrzeug-Industrieller“ gegründete Verband vertritt die gesamte Automobilbranche gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Die frühere Staatsministerin im Bundeskanzleramt Hildegard Müller ist seit 2020 VDA-Präsidentin.
Wenn das Auto heimlich mitrechnet
DIGITALES FAHRTENBUCH
Digitale Fahrtenbücher sparen Zeit und oft spürbar Steuern. Sie schaffen Transparenz im Fuhrpark und entlasten Menschen, die genug anderes zu tun haben.
Text: Thomas Soltau
Foto: Jonas Leupe/unsplash
Wer Fahrtenbuch hört, denkt an Stift, Block und schlechte Erinnerungen – zu viel Zettelwirtschaft, zu wenig Zeit. In Deutschland sind nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts mehr als vierzig Millionen Autos zugelassen, ein beträchtlicher Teil davon wird gewerblich genutzt. Für viele Halter ist die Frage wichtig, wie sie die private Nutzung versteuern. Ratgeber verweisen seit Jahren darauf, dass die Methode Fahrtenbuch häufig günstiger ist als die pauschale Ein-Prozent-Regel. Beispiel-
Steuerberater berichten, dass ordentlich geführte elektronische Fahrtenbücher selten Anlass für Diskussionen bieten.
rechnungen unabhängiger Steuerexperten kommen auf Ersparnisse zwischen etwa 700 und bis zu 2.700 Euro pro Jahr, wenn der Privatanteil niedrig bleibt und der Listenpreis hoch ist.
Der zweite Vorteil zeigt sich im Kalender: Wer handschriftlich dokumentiert, verbringt schnell mehrere Stunden im Monat mit Nachträgen, Kilometerchen und Korrekturen. Digitale Fahrtenbücher nehmen einen großen Teil dieser Arbeit ab. Ein kleiner Stecker oder das fest verbaute Bordgerät erfasst Bewegungen des Autos automatisch. Die Software erkennt Start und Ziel, speichert Datum, Uhrzeit und Strecke. Der Fahrer ergänzt nur noch Zweck und Ansprechpartner. Vergessene Einträge werden mit einer Erinnerung nach oben gespült. So entsteht eine Routine, die eher an einen gut organisierten Assistenten erinnert als an Steuerbürokratie.
Auch die Kostenkontrolle gewinnt. Wer alle Fahrten zusammen sieht, erkennt Muster. Manche Strecke lässt sich bündeln, manche Besprechung auf eine Videokonferenz verlagern. Unternehmen werten die Daten aus und sehen, welche Fahrzeuge viel und welche wenig genutzt werden. Das hilft bei der Frage, ob ein Wagen ersetzt, anders eingesetzt oder abgeschafft werden kann. Gerade bei hohen Kraftstoffpreisen ist ein klarer Blick auf jeden gefahrenen Kilometer bares Geld wert. Rechtlich bringen digitale Fahrtenbücher zusätzliche Sicherheit. Die Finanzverwaltung akzeptiert sie, wenn sie vollständig, zeitnah und manipulationssicher geführt werden.
Fachautoren verweisen darauf, dass Anlass und Ziel einer beruflichen Fahrt innerhalb weniger Tage ergänzt werden sollten, damit das Buch als ordnungsgemäß gilt. Wer diese Fristen einhält, reduziert das Risiko von Schätzungen durch das Finanzamt deutlich. Steuerberater berichten, dass ordentlich geführte elektronische Fahrtenbücher selten Anlass für Diskussionen bieten.
Ein sensibles Thema bleibt der Datenschutz. Moderne Systeme speichern nur
Private Fahrten können als solche gekennzeichnet werden, ohne dass jede Adresse dauerhaft im System stehen muss.
die Informationen, die für die steuerliche Dokumentation nötig sind. Private Fahrten können als solche gekennzeichnet werden, ohne dass jede Adresse dauerhaft im System stehen muss. Das schützt die Privatsphäre und schafft Akzeptanz bei Mitarbeitenden, die ihr Bewegungsprofil nicht im Detail preisgeben wollen. Gleichzeitig profitieren sie von weniger Zettelwirtschaft und dem Gefühl, dass das Auto still mitrechnet und sie vor teuren Lücken schützt.
Am Ende steht eine Entscheidung. Suchen Fahrer weiterhin nach Kugelschreiber und Tankbelegen – oder überlassen sie einem digitalen Fahrtenbuch die Fleißarbeit? Wer sich für die Technik entscheidet, gewinnt Übersicht, spart im besten Fall Steuern und hat den Kopf frei für Dinge, die wichtig sind.

Steuern sparen mit dem Dienstwagen: Warum die
Ein-Prozent-Regel oft zu teuer ist
Viele Dienstwagenfahrer ahnen, dass im Fahrtenbuch ein spürbarer Steuervorteil steckt. Wie groß das Potenzial wirklich ist, überrascht jedoch die meisten – ebenso wie die Tatsache, dass nur zum Jahreswechsel ein Wechsel der Versteuerungsmethode möglich ist. Gerade jetzt entscheidet sich, wer weiter zu viel zahlt und wer endlich korrekt dokumentiert.
Für viele ist der Jahreswechsel der einzige Moment, an dem sich die Versteuerungsmethode für den Dienstwagen wechseln lässt. Trotzdem wird dieses Thema oft vertagt. Aus Routine wird weiter zur bequemen Ein-ProzentRegelung gegriffen, obwohl sie häufig zu einer überhöhten Steuerlast führt. Laut aktuellen Auswertungen verschenken Dienstwagenfahrer bundesweit jedes Jahr rund 2,47 Milliarden Euro Steuersparpotenzial. Der Grund ist selten fehlende Weitsicht, sondern Gewohnheit und Unsicherheit. Nur rund ein Viertel der Fahrer nutzt ein Fahrtenbuch. Dabei ist es gerade diese Methode, die tatsächliche Privatnutzung sichtbar macht und oft mehrere tausend Euro pro Jahr Unterschied bedeutet. Wer sein Auto überwiegend dienstlich nutzt, profitiert besonders stark. Moderne digi-

Felix Schmidt, Chief Product & Technology Officer, Shiftmove
Nutzer eines digitalen Fahrtenbuchs sparen im Schnitt 2.617 Euro Steuern pro Jahr.
tale Fahrtenbücher machen die steuerliche Dokumentation heute nahezu kinderleicht und verhindern typische Fehler, die sonst teuer werden.
Und da kommt Vimcar ins Spiel. Das Berliner Unternehmen ist Marktführer mit seinen digitalen Fahrtenbüchern, die eine steuerliche Dokumentation ganz einfach per Klick auf dem Smartphone möglich machen. Einer, der diese Entwicklung geprägt hat, ist Felix Schmidt, Chief Product & Technology Officer der Vimcar-Mutter Shiftmove und ausgewiesener Fahrtenbuch-Experte. Eine Analyse realer Nutzungsprofile zeigt, dass Nutzer eines digitalen Fahrtenbuchs im Schnitt 2.617 Euro Steuern pro Jahr sparen. „Viele zahlen mehr, als sie müssten – einfach aus Gewohnheit“, sagt Schmidt. Digitale Systeme erfassen Strecken automatisch, verhindern typische handschriftliche Fehler und sichern Einträge manipulationssicher. „Es ist menschlich, etwas zu vergessen. Genau dafür haben wir Technik, die rechtzeitig erinnert, schützt und vom Finanzamt anerkannt wird“, erklärt er.
Für steuerliche Anerkennung gelten strenge Kriterien: Jede Fahrt muss lückenlos, fälschungssicher und zeitnah dokumentiert werden. Selbst kleine Verzögerungen von über sieben Tagen können dazu führen, dass Fahrten automatisch als privat gewertet werden. Gute Systeme warnen bei Verbindungsabbrüchen, ermöglichen revisionssichere Exporte und speichern steuerrelevante Daten über zehn Jahre hinweg gesetzeskonform. Auch das Thema Datenschutz spielt für viele Nutzer eine große Rolle. Moderne Lösungen be-


schränken sich auf die Informationen, die steuerlich erforderlich sind. „Nicht alles, was technisch erfasst werden kann, ist auch nötig“, betont Schmidt. Dieses Prinzip schafft Vertrauen – auch in sensiblen Umgebungen, in denen Standortdaten oder Privatfahrten nicht leichtfertig geteilt werden dürfen.
Besonders eindrücklich ist der Blick auf das Potenzial: Rund 1,6 Millionen Fahrzeuge in Deutschland gelten als ideal für die Fahrtenbuchmethode. Doch nur ein Teil davon nutzt sie tatsächlich. Rechnet man die realen Nutzungsprofile hoch, verzichten rund 940.000 Fahrerinnen und Fahrer jedes Jahr auf bares Geld. Viele unterschätzen die Einfachheit moderner Systeme. Digitale Fahrtenbücher erkennen Start- und Zielpunkte automatisch, erfassen Kilometerstände, verhindern Lücken und speichern alle Daten revisionssicher ab. Wer konsequent dokumentiert, vermeidet nicht nur teure
Nachzahlungen, sondern sichert sich einen der wenigen Steuervorteile, die fast garantiert gehoben werden können.
Gerade jetzt steigt das Interesse deutlich, denn ein Wechsel der Versteuerungsmethode ist nur am Jahresende möglich. Viele prüfen in dieser Phase ihre Kosten – und entdecken plötzlich eine Art leicht verdientes Weihnachtsgeld. Schmidt bringt es auf den Punkt: „Es ist einer der wenigen Steuervorteile, die man durch saubere Dokumentation fast sicher realisieren kann.“ Am Ende ist es eine einfache Entscheidung: weiter zahlen wie immer – oder endlich dokumentieren, was tatsächlich privat gefahren wird. Die Technik ist ausgereift, die Hürden sind gering, und der finanzielle Vorteil ist klar belegt. Jetzt liegt es an den Fahrern, eine alte Routine zu hinterfragen und den steuerlichen Spielraum nicht länger zu verschenken. Die Lösung bietet das digitale Fahrtenbuch von Vimcar – das Steuerspargerät für 2026.

Smarte Lösungen im Kampf um Parkplätze
PARKRAUMMANAGEMENT
Intelligente Parksysteme können die langwierige, teure und klimaschädigende Parkplatzsuche erleichtern – und auch die Nerven der Fahrer schonen.
Text: Armin Fuhrer Foto: Vita Marija/unsplash
Das kennt jeder Autofahrer: Man kurvt ewig um den Block, schlängelt sich an den Autos, die in zweiter Reihe stehen, vorbei und muss schließlich vielleicht sogar noch frustriert mit ansehen, wie ein anderer Autofahrer einem den einzigen freien Parkplatz direkt vor der Nase wegschnappt. Laut aktuellen Studien macht die Parkplatzsuche etwa 40 Prozent des gesamten Autoverkehrs in deutschen Städten aus. Im Durchschnitt braucht ein Autofahrer rund acht Minuten, um einen Parkplatz zu finden, was sich auf bis zu 41 Stunden pro Jahr summiert.
Die Suche kostet nicht nur Zeit, sondern auch Nerven und Ressourcen. Nach Angaben der Bundesregierung legt ein Autofahrer während der Parkplatzsuche durchschnittlich 4,5 Kilometer zurück und stößt dabei etwa 1,3 Kilogramm CO2 aus. Moderne smarte Parksysteme können dabei helfen, jährlich zwischen 0,5 und 1 Million Tonnen CO2 einzusparen. Die jährlichen Kosten durch Zeitverlust, Benzinverbrauch und Umweltbelastung belaufen sich auf etwa 45 Milliarden Euro.
Fortschritte durch Digitalisierung und KI Das Problem, das viele Autofahrer nervt, haben Kommunen und private Anbieter erkannt. Moderne Fahrzeuge mit eingebauten Sensoren ermöglichen deshalb bspw. die Erkennung freier Parkplätze. Diese Sensoren, die ursprünglich für Einparkhilfen entwickelt wurden, scannen freie Flächen und können die Daten in Echtzeit an eine zentrale Plattform übermitteln. Diese Informationen werden dann in einer Cloud verarbeitet und via Smartphone-App zugänglich gemacht. So kann der Fahrer direkt zu einem freien Parkplatz navigieren.
Erweiterung durch smarte Infrastruktur Neben Sensoren in Fahrzeugen gibt es auch Entwicklungen, bei denen Parkplätze selbst mit Sensoren ausgestattet werden. Diese Sensoren überwachen kontinuierlich, ob ein Parkplatz belegt oder frei ist, und leiten die Daten an städtische oder private Plattformen weiter. Apps können diese Informationen dann für die Nutzer aufbereiten und in Echtzeit anzeigen. Ein weiterer innovativer Ansatz ist die Nutzung automatisierter Parksysteme, die den vorhandenen Raum effizienter nutzen.

Besonders in dicht besiedelten Gebieten können automatisierte Parkhäuser bis zu 60 Prozent mehr Fahrzeuge auf der gleichen Grundfläche unterbringen. Diese Lösungen sind insbesondere für Mehrfamilienhäuser oder innerstädtische Wohngebiete interessant.
Auswirkungen auf die Verkehrsplanung Auch Verkehrsplaner profitieren von den Daten smarter Parksysteme. Diese können bspw. Hinweise darauf geben, wo Parkplätze knapp sind oder wo viel ungenutzte Fläche existiert. Solche Erkenntnisse helfen, den Verkehrsfluss zu optimieren und die Nutzung von Flächen nachhaltiger zu gestalten. Für ein flächendeckendes und effizientes Smart-Parking-System sind
City-Parken ohne Stress – so geht‘s
Endlose Parkplatzsuche, aber im Bürohaus um die Ecke steht die Tiefgarage leer: In vielen Städten gibt es schon intelligente Lösungen für dieses Problem.
Jeder Autofahrende kennt das: Nach Feierabend schnell noch in die City, um etwas zu shoppen – aber erstmal einen Parkplatz suchen. Das kann dauern und wird von Jahr zu Jahr schwieriger, denn Autos sind in vielen Städten nicht mehr erwünscht, Radwege werden ausgebaut und Parkflächen, die es früher gab, werden künstlich verknappt. Darüber klagt der Einzelhandel, und Autofahrende weichen allein deshalb auf große Einkaufszentren an den Stadträndern aus, weil sie dort freie Parkplätze finden. Dabei gibt es Stellflächen auch in der City – zum Beispiel in Bürohäusern, wo es erstaunlich viele leerstehende Parkflächen gibt. Gleichzeitig betrachten die Eigentümer solcher Flächen den Parkraum als notwendiges Übel, mit dem sich wenig Rendite erwirtschaften lässt. Was also tun?
Das Stichwort heißt „smartes Parken“ und setzt sich in immer mehr Städten durch. Die Idee: Man registriert sich einmalig mit wenigen Klicks und wird dann zu einem Garagenplatz navigiert, der citynah, einkaufsfreundlich und vor
allem unbesetzt ist. Das ist nicht nur praktisch und bequem, sondern auch umweltfreundlich, denn je weniger Autos endlose Runden auf der Parkplatzsuche drehen, desto weniger Abgase stoßen sie aus. Und es führt letztlich zu einer neuen Einnahmequelle auf Seiten der Eigentümer: Gerade in Zeiten, wo die Preise für gewerbliche Immobilien sinken und
Gerade in Zeiten, wo die Preise für gewerbliche Immobilien sinken und sich viele gewerbliche Mieter wegen Homeoffice und schwieriger Wirtschaftslage für eine Verringerung der Mietfläche entscheiden, rücken Flächen wie der ursprünglich großzügig geplante Parkraum plötzlich in den Fokus.
Parcandi macht aus ungenutzten Flächen digitale Parkplätze und verbindet Parkplatzsuchende mit freien Stellplätzen – über die Plattform oder Web-App. www.parcandi.com
sich viele gewerbliche Mieter wegen Homeoffice und schwieriger Wirtschaftslage für eine Verringerung der Mietfläche entscheiden, rücken Flächen wie der ursprünglich großzügig geplante Parkraum plötzlich in den Fokus.
Einer der großen Player beim Thema „smartes Parken“ ist das Schweizer Unternehmen Parcandi, das auch in immer mehr deutschen Städten bisher nur unzureichend genutzte Parkraumflächen bewirtschaften hilft. „In drei Klicks zum Parkplatz“, heißt das Parcandi-Motto. „Wir verlangen keinerlei unnötige Daten von den Leuten“, sagt Parcandi-CEO Dr. Corsin Sulser: „Kennzeichen und Telefonnummer genügen.“ Die App navigiert den Autofahrenden zum Ziel, das Eingangstor wird per Handy oder Kennzeichenerfassung geöffnet – das war‘s. Immobilienunternehmer auf der anderen Seite können die komplette Verwaltung ihres Parkraums als Full-Service in die Hände der Parcandi-Experten legen, sodass sie keine Investitionsrisiken oder technologischen Aufwand tragen müssen.
Letztendlich läuft das neue System auf inteligentes Parksharing hinaus: In der
jedoch einheitliche Standards sowie eine ausreichende Beteiligung von Kommunen, privaten Anbietern und Fahrzeugherstellern erforderlich. Nur durch Zusammenarbeit können die vollen Potenziale smarter Lösungen ausgeschöpft werden.
Fazit
Smarte Parksysteme sind ein wichtiger Schritt zur Reduktion von Parksuchverkehr und zur Verbesserung der Lebensqualität in den Städten. Sie sparen Zeit, Kosten und CO2 und leisten einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung digitaler Technologien und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz werden diese Lösungen immer präziser und effektiver.

Die App navigiert den Autofahrenden zum Ziel, das Eingangstor wird per Handy oder Kennzeichenerfassung geöffnet – das war‘s.
Woche und während der Bürozeiten werden die Parkplätze von den Mitarbeitenden genutzt, danach und an den Wochenenden übernehmen Anwohnende und Besuchende. Das Konzept scheint zu funktionieren: Nach neuesten Zahlen hat Parcandi (2021 gegründet) inzwischen über 100 Standorte und 100.000 registrierte Kunden.

„Wir
brauchen mehr bezahlbare Wohnungen“
WOHNUNGSBAU
Mit dem „Bau-Turbo“ der Bundesregierung soll neuer Wohnraum entstehen. Bauministerin Verena Hubertz (SPD) sagt, wie sie sich das vorstellt.
Text: Hauke Brost
Foto: Ivan Bandura/unsplash, Bundesregierung/Steffen Kugler
Frau Ministerin, im Oktober hat der Bundestag Ihr „Bau-Turbo“-Gesetz beschlossen. Wie ist die Reaktion aus den Kommunen?
Viele begrüßen, dass wir Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigen wollen. Natürlich gibt es auch Nachfragen, wie das im Detail umgesetzt werden kann. Deshalb unterstützen wir die Kommunen gezielt mit einem Umsetzungslabor zum Bau-Turbo. Der Prozess dauert insgesamt sechs Monate, um voneinander zu lernen. Der Auftakt fand dazu gerade mit über 1.700 Teilnehmenden statt. Das war ein wirklich gelungener Start.
Wie viele Wohnungen fehlen, und wie viele können jetzt gebaut werden?
Unsere nachgeordnete Behörde, das BBSR, hat in einer Studie analysiert, dass in Deutschland jedes Jahr 320.000 neue Wohnungen gebaut werden müssen. Das schaffen wir in 2025 nicht. Um künftig schneller und günstiger zu bauen, hilft neben dem Bau-Turbo auch zum Beispiel der Gebäudetyp E, mit dem wir günstige -
Leerstand zu aktivieren, funktioniert nur als Teamarbeit von Bund, Ländern und Kommunen sowie privaten Akteuren gemeinsam.
res Bauen ermöglichen wollen. Und unser neues 800 Mio. Euro Förderprogramm zum Abschmelzen des Bauüberhangs.
Kritiker sagen, dass der Bau-Turbo die Spekulation mit Grund und Boden befeuere...
Ich verstehe die Sorge, teile sie aber nicht. Kommunen können durch städtebauliche Verträge genau festlegen, dass tatsächlich gebaut werden muss und sie können Sanktionen verhängen, wenn das nicht geschieht. Außerdem verfallen erteilte Genehmigungen nach drei Jahren automatisch, wenn nicht mit dem Bau begonnen wurde. Das heißt: Wer nicht baut, verliert die Genehmigung.
Es gibt in Deutschland einen sehr hohen Anteil von leerstehenden Wohnungen. Was wollen Sie tun, um den Leerstand zu verringern? Leerstand zu aktivieren, funktioniert nur als Teamarbeit von Bund, Ländern und Kommunen sowie privaten Akteuren gemeinsam. Der Bund unterstützt das gezielt, zum Beispiel über die Städtebauförderung. Damit schaffen wir finanzielle Anreize, leerstehende Gebäude wieder nutzbar zu machen und die Attraktivität unserer Städte und Gemeinden zu erhöhen. Auch deshalb wird die Städtebauförderung in 2025 mit 790 Millionen Euro auf hohem Niveau fortgesetzt und sogar bis 2029 schrittweise auf 1,58 Milliarden Euro verdoppelt. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt auch auf der Umwandlung von Ge-
werbeflächen in Wohnraum. Das werden wir ab dem kommenden Jahr mit einem Förderprogramm finanziell unterstützen.
Wie wollen Sie verhindern, dass der BauTurbo vor allem für die Schaffung von sehr teurem Wohnraum genutzt wird?
Das Ziel ist ganz klar: Wir wollen und brauchen mehr bezahlbare Wohnungen. Die Kommunen haben dabei Gestaltungsspielraum. Sie können zum Beispiel festlegen, dass sie einer Abweichung nur dann zustimmen, wenn ein bestimmter Anteil der neuen Wohnungen als Sozialwohnungen entsteht, also mit Mietpreisund Belegungsbindungen. So können wir sicherstellen, dass auch Menschen mit kleinerem Einkommen weiterhin Wohnraum finden.
Klimaschutz und die Schaffung von Wohnraum sind schwer zu vereinbaren, oder?
Das ist kein Gegensatz, da wir an unsere Neubauförderung den Klimaschutz koppeln. Wir nehmen hier mit dem Qualitätssiegel nachhaltige Gebäude den gesamten Lebenszyklus in den Blick, vom Bauen über den Betrieb bis zur möglichen Umnutzung. Auch unser Förderprogramm Jung kauft Alt zielt genau darauf ab, dass alte Bestandsgebäude gekauft, saniert und so klimafit für die Zukunft gemacht werden. Und neuer Wohnraum bedeutet nicht zwingend mehr Versiegelung, denken Sie an Nachverdichtungen oder Aufstockungen in den Innenstädten.

Verena Hubertz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Um künftig schneller und günstiger zu bauen, hilft neben dem Bau-Turbo auch zum Beispiel der Gebäudetyp E, mit dem wir günstigeres Bauen ermöglichen wollen.
Zur Person Verena Hubertz (SPD) ist erst seit Mai Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Der „Bau-Turbo“ ist ihr erstes großes Projekt. Ziel: Die Planung von neuem Wohnraum, aber auch die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum und die Aufstockung (z. B. auf Supermärkten) sollen künftig einfacher werden.

IoT-Lösungen für Mittelstädte
Wie Internet-of-Things-Anwendungen das urbane Leben nachhaltiger und attraktiver machen: Chancen für Mittelstädte und kleine Kommunen.
Text: Julia Butz
Foto: Presse
Intelligentes Verkehrsmanagement, Frühwarn- und Informationssysteme für Extremwetterereignisse, digitalisierte Behördengänge: Internet-ofThings-Anwendungen eröffnen vielfältige Möglichkeiten, städtische Lebensräume smarter zu gestalten. Die digitale und nachhaltige Transformation stellt Stadtverwaltungen allerdings vor große Herausforderungen. Während Großstädte wie Hamburg oder München dazu eigene Konzepte entwickeln, haben Mittelstädte und kleine Kommunen in der Regel weniger Kapazitäten und Möglichkeiten den komplexen Veränderungsprozess hin zu einer Smart City erfolgreich allein zu gestalten.
Die Mittelstadt Lemgo zeigt, wie auch kleinere Städte von digitaler Vernetzung und innovativen Technologien profitieren. Seit 2018 diente Lemgo als technologisches Testfeld, initiiert durch das Fraunhofer Institut IOSB-INA. Das Reallabor „Lemgo Digital“ hat das Ziel, Städte nicht nur mit modernen technischen Systemen auszustatten, sondern sie durch gezielte Methoden und umfassende Ausstattungskonzepte zu befähigen, digitale Transformationsprozesse selbstständig und nachhaltig voranzutreiben.
„Mit Lemgo Digital sind wir in einem lebendigen Testfeld gestartet, in dem Technologien unter realen Bedingungen erprobt werden. Die Erkenntnisse sind für andere Kommunen schnell adaptierbar“, erklärt Projektleiter Dipl.-Ing. Jens-Peter Seick, Fraunhofer IOSB-INA in Lemgo. Eines der Handlungsfelder im Reallabor Lemgo Digital ist das vom Fraunhofer
Institut entwickelte digitale Hochwasserinformationssystem, das bereits für mehrere Städte umgesetzt wurde. Dabei werden über mehrere Sensoren entlang eines Gewässers die Pegelstände und Niederschlagsmengen in Echtzeit überwacht. Je nach erreichter Alarmierungsschwelle werden Einsatzzentralen, Stadtverwaltung und die Bevölkerung über die gesammelten Daten vor bevorstehenden Extremwetterereignissen frühzeitig informiert. Ein weiteres Handlungsfeld liegt in der urbanen Verkehrsoptimierung.
Im Reallabor Lemgo wurde an einer Ampel im Echtzeitbetrieb eine videobasierte Sensorik für die anonymisierte Fahrzeugerfassung erprobt und auf Basis der gesammelten Daten der Verkehrs -
fluss optimiert. Im Nachfolgeprojekt in Bremerhaven wurde die koordinierte Steuerung gleich mehrerer Ampelanlagen über KI erprobt. Die KI passt die Ampelschaltungen dynamisch an die aktuelle Verkehrssituation an, um Staus und Wartezeiten zu reduzieren oder den an der Innenstadt vorbeifließenden Verkehr zur priorisieren. Der über mehrere Wochen andauernde Testlauf erzielte eine Verringerung der Durchfahrtszeiten von bis zu 12 bis 15 Prozent; in Simulation zudem eine CO2-Reduktion von bis zu 18 bis 25 Prozent. „Wir unterstützen Kommunen beim Aufbau digitaler Infrastrukturen – von IoT-basierten Systemen bis hin zu digitalen und 3D-Zwillingen“, so Jens-Peter Seick, und betont: „Ziel ist es, Städte mit schnell implementierbaren, skalierba -

ren Lösungen in den Bereichen Mobilität, Umwelttechnologie und Energie zu befähigen, eigenständig weitere Projekte zu entwickeln.“

Dipl.-Ing. Jens-Peter Seick, Projektleiter am Fraunhofer IOSB-INA
Die KI passt die Ampelschaltungen dynamisch an die aktuelle Verkehrssituation an, um Staus und Wartezeiten zu reduzieren oder den an der Innenstadt vorbeifließenden Verkehr zur priorisieren.
Fakten
München ist 2025 mit 90,2 von 100 erreichbaren Punkten zum dritten Mal in Folge die Stadt mit dem höchsten Smart City Index im deutschen Großstadtvergleich. Hamburg hat im Vergleich zum Vorjahr stark aufgeholt und liegt nur noch knapp hinter München auf dem zweiten Platz.
Quelle: bitkom Smart City Index 2025



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