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Nachhaltige Chemie als Treiber der Transformation
Kaum eine Branche prägt unser Wirtschafts- und Alltagsleben so stark wie die Chemie. Rund 90 Prozent der weltweiten Produktion hängt heute direkt oder indirekt von chemischen Produkten ab. Ob in Landwirtschaft, Bau, Energie, Elektronik oder Medizin – ohne Chemikalien, kein modernes Leben. Doch die Kehrseite ist gravierend: Der Chemiesektor verschlingt etwa zehn Prozent des globalen Energiebedarfs und verursacht rund acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.
D
ie Branche steht im Zentrum einer tiefgreifenden Transformation. Will die Weltgemeinschaft die großen globalen Herausforderungen, wie Klimakrise, soziale Ungleichheiten und Ressourcenknappheit bewältigen, führt an einem Umdenken kein Weg vorbei. Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen gibt den Rahmen vor – und erfordert ein gesamtgesellschaftliches Umsteuern. Kreislaufwirtschaft ein Teil der Lösung
Produkte müssen von Beginn an so designt werden, dass sie repariert, wiederverwendet oder recycelt werden können;
Stoffe, die unvermeidlich in die Umwelt gelangen, vollständig abbaubar sein. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nicht alles zirkuliert werden kann. Stoff-, Material- und Produktströme müssen mitgedacht und reduziert werden – in Vielfalt, Umfang sowie sämtlichen Auswirkungen auf Klima, Umwelt und Gesundheit. Nachhaltige Chemie betrachtet den größeren Kontext
Hier setzt Nachhaltige Chemie an: Sie fördert eine Kreislaufwirtschaft, die die vielfältigen Aspekte der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus von Stoffen, Materialien und Produkten integriert. Dadurch entstehen innovative Lösungen – Produkte und Prozesse, die zentrale Themen wie Ressourcen- und Energieeffizienz, Dekarbonisierung, Defossilisierung und soziale Gerechtigkeit adressieren. Sie orientieren sich an den Bedarfen von Gesellschaft und Wirtschaft und sind auf lokalen wie internationalen Märkten wettbewerbsfähig. „Diese Transformation erfordert einen Kulturwandel: Politik, Unternehmen, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verbraucher müssen ihr Verhalten ändern,“ sagt Dr. Thomas Wanner, Managing Director des International
Sustainable Chemistry Collaborative Centre (ISC3): „Nachhaltige Chemie greift überall dort, wo nachhaltige Veränderung beginnt. Wir wissen, dass es ein langwieriger Prozess ist – und genau deshalb arbeiten wir auf vielen Ebenen daran, die ökologischen, ökonomischen und sozialen Chancen zu nutzen. Es geht darum, das Verständnis für Nachhaltige Chemie weiter zu verbreiten, Akteure aus unterschiedlichsten Bereichen zu vernetzen und verantwortungsvolle, nachhaltige Innovationen zu fördern.“ Das ISC3 zeigt damit: Nachhaltige Che-
Dr. Thomas Wanner, Managing Director des International Sustainable Chemistry Collaborative Centre (ISC3)
mie ist keine Vision für morgen, sondern Voraussetzung für eine zukunftsfähige Industrie und ein zentraler Hebel, die globale Nachhaltigkeitsagenda Wirklichkeit werden zu lassen.
International Sustainable Chemistry Collaborative Centre (ISC3)
Das ISC3 ist ein internationales Zentrum, das den Wandel der Chemie- und chemienahen Sektoren hin zur Nachhaltigen Chemie fördert. Es setzt sich für eine Kreislaufwirtschaft ein, die die vielfältigen Aspekte der Nachhaltigkeit in jeder Phase des Produktlebenszyklus integriert und das Verhalten aller relevanten Akteure verändert. Das Zentrum verfolgt einen Multi-StakeholderAnsatz und richtet sich an politische Entscheidungsträger, öffentliche und private Sektoren, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Das ISC3 bringt sich weltweit in die internationale Chemikalienpolitik ein, stärkt Nachhaltigkeitskompetenzen, bietet Beratungsleistungen, fördert Innovationen, unterstützt Unternehmertum, entwickelt berufliche und akademische Studien- und Trainingsprogramme sowie Einzeltrainings und betreibt Forschung. Das Zentrum wurde 2017 auf Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUKN, vormals BMU) sowie des Umweltbundesamtes (UBA) gegründet.
Weitere Informationen zu ISC3 unter: www.isc3.org
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ADVERTORIAL
Kompostierbare Verpackungen – Schlüssel zur biologischen Kreislaufwirtschaft Mit der neuen EU-Verpackungsverordnung
zustellen. In anderen EU-Ländern wie Italien,
rinnen und Verbraucher, Planungssicherheit für
(PPWR) erkennt die Europäische Union die
Österreich oder Spanien ist dies bereits seit
Unternehmen und lenkt Investitionen gezielt
wichtige Rolle industriell kompostierbarer
vielen Jahren erfolgreiche Praxis. Dort tragen
in Innovationen, welche die biologische
Kunststoffe für eine echte, geschlossene
kompostierbare Beutel entscheidend dazu bei,
Kreislaufwirtschaft weiter voranbringen und
Kreislaufwirtschaft an. Bestimmte Anwen-
den Fremdstoffanteil im Bioabfall zu senken
die Umwelt schützen.
dungen, die typischerweise mit Bioabfällen
und die Getrennterfassung organischer Abfälle
entsorgt werden, müssen künftig EU-weit
zu stärken.
verpflichtend kompostierbar sein, darunter Kaffeepads. Dies ist ein entscheidender
Jetzt braucht es klare politische Weichenstellungen:
Schritt, um Bioabfälle sauberer zu erfassen
• Verbindliche Vorgaben für sehr leichte
und Mikroplastikeinträge im Kompost und in
Kunststofftragetaschen, analog zu zertifiziert
Böden zu reduzieren.
industriell kompostierbaren Bioabfall-
Obst- und Gemüseaufkleber, Teebeutel und
Weitere Informationen und das gemeinsame Positionspapier finden Sie hier:
Maßgebend ist nun die Umsetzung dieser
• Klare Kennzeichnung und Zertifizierung
Anforderungen in den EU-Ländern. Eine Allianz
kompostierbarer Verpackungen, um eine ord-
aus Verbänden, darunter INAK, IK Industrieve-
nungs- und sachgemäße Entsorgung über den
reinigung Kunststoffverpackungen, Plastics
Bioabfall zu ermöglichen.
Europe Deutschland, European Bioplastics, Po-
• Zweckgebundene Gebührenregelung, die
lykum, C.A.R.M.E.N. und das nova-Institut, setzt
sicherstellt, dass die Abgaben für komposti-
sich dafür ein, dass die Anforderungen an kom-
erbare Verpackungen direkt den Sammelbe-
postierbare Verpackungen auch in Deutschland
trieben und Betreibern der Anlagen für orga-
zielgerichtet und praxistauglich umgesetzt wer-
nisches Recycling zugutekommen.
den. Dazu gehört es nach Ansicht der Verbände, auch sehr leichte Kunststofftragetaschen,
Die PPWR stellt hohe Anforderungen und die
die als Obst- und Gemüsebeutel eingesetzt und
nationale Umsetzung eröffnet die Chance,
häufig zur Sammlung von Bioabfällen ver-
endlich klare und verlässliche Regeln für bio-
wendet werden, verpflichtend aus zertifiziert
basierte und kompostierbare Verpackungen zu
industriell kompostierbarem Material her-
schaffen. Das gibt Orientierung für Verbrauche-
Foto: C.A.R.M.E.N. e.V.
Sammelbeuteln (gem. Bioabfallverordnung).
Zertifiziert industriell kompostierbare Bio-Beutel
Katrin Schwede,
Geschäftsführerin Initiative natürliche Kreislaufwirtschaft e.V. (INAK)