city - das magazin für urbane gestaltung 4/2013

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12Z039332 M - P.b.b. - Verlagspostamt 1110 Wien

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Nov 2013 magazin-city.at

Form und Funktion XXFehlen dem Campus WU funktionale Zuordnungen? XXDie neue Öamtc-Zentrale als Ikone der Automobilität

Poetische Verspieltheit

Zwei Hochhäuser sind die Eyecatcher bei Citygate

Das Ende der Vereinsamung

Lust auf Zusammenarbeit im Büro der Zukunft


talk

Editorial

Aus dem Inhalt Gezielte Exzellenzförderung

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architecture Citygate: Poetische und geometrische Verspieltheit Kulturlinien im Untergrund: Opernpassage wiedereröffnet Die gläserne Kanzel: ÖAMTC Zentrale Erdberg WU-Wien: Form follows function?

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design Das Ende der Einsamkeit

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I m p r e s s u m : Herausgeber Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG ­Geschäftsführung Dr.in Gabriele Ambros, KR Gerhard Milletich Verleger Bohmann Druck und Verlag, GesmbH & Co. KG, A-1110 Wien, ­Leberstraße 122 Verlagsleitung Mag. (FH) Patrick ­Lenhart Chefredaktion und Lektorat Roland Kanfer ­Autorinnen und Autoren ­ DI Barbara Jahn-­ Rösel, Anna ­Klerdorf, Gerhard Franz Roth Anzeigenleitung Peter Mayer (­p.mayer@bohmann.at) ­Assistenz Redaktion und Anzeigen Michaela Kern (city@bohmann.at; Tel. 740 95-556) Vertriebsleitung Angelika Stola (a.stola@­ bohmann.at; Tel. 740 95-462) Aboverwaltung abo@bohmann.at; Tel. 740 95-466 Layout & Produktion ­Thomas ­Weber Hersteller Druckerei Berger, Wienerstraße 80, A-3580 Horn. Die Zeitschrift City ist ein unabhängiges Medium für ­Architektur, Stadtentwicklung, Design und Urbanität. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Coverfotos: Gerhard Franz Roth, querkraft, Tomaselli

Mit dem vor Kurzem eröffneten neuen Campus der Wirtschaftsuniversität hat Wien wieder einen ansehnlichen Schritt in Richtung Internationalität getan. Ob einem das Architekturensemble nun mehr oder weniger gefällt - unbestritten ist die neue WU ein „Hingucker“. Das liegt natürlich in erster Linie daran, dass es sich bei den Architekturbüros, die jeweils ein Gebäude am Campus geplant haben, um international bekannte, sogenannte „Stararchitekten“ – ein leider gerne vor allem von Tageszeitungen taxfrei vergebener Titel – handelt, die dem Projekt mediale Aufmerksamkeit garantieren. Umso mehr, wenn sie wie bei der WU gleich im Rudel auftreten. Zum anderen ist die Eröffnung der neuen WU ein wichtiges Signal, weil Wien mit dem Typus eines Universitätscampus Anschluss an heutige, in der westlichen Welt übliche Standards anzuschließen versucht. Auf einem Campus

wird nicht nur gelehrt und geforscht, es wird auch gewohnt (in Wien zumindest in nächster Nähe) und vor allem wird in den begrünten, meist zentralen parkähnlichen Freiflächen flaniert, kommuniziert, gedankengetauscht und abgehängt. Wer in den ersten Oktobertagen über den WU Campus spaziert ist, wird die trotz letzter Bauarbeiten - positive Stimmung unter den Studenten, aber auch unter den Spaziergängern bemerkt haben. Da aber, nicht nur zu einem Thema im akademischen Umfeld, auch der Diskurs gehört, lassen wir selbstverständlich auch einen Kritiker des „Architekturparks“ WU zu Wort kommen, der bei diesem Projekt die seiner Meinung nach fehlende Unterordnung der Form unter die Funktion einmahnt und die Architektur der Gebäude als unzeitgemäße Dominanzgeste interpretiert. Wien hat aber auch andere spannende Projekte zu bieten, über die wir hier berichten:

Archiv

Von Hinguckern und Starversammlungen

talk

Die neu gestaltete Karlsplatzpassage etwa, die sich zwischen Denkmalschutz und Neuinterpretation zu positionieren versucht. Oder der aus einem gerade gewonnenen Gestaltungswettbewerb stammende Entwurf für die neue Zentrale eines Autofahrerclubs in Erdberg, der in seiner Zeichenhaftigkeit sicherlich ebenfalls ein Eyecatcher wird. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Roland Kanfer

@rolkanfer

Gezielte Exzellenzförderung Life Sciences Beim Science Talk „Forschen für die Zukunft“ wurde der Wunsch nach gesellschaftlicher Wertschätzung von Wissenschaft und Forschung sowie einem starken Ministerium dafür betont.

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ngesichts des stärker werdenden demographischen Wandels und der damit verbundenen Probleme für das Gesundheitssystem kommt Forschungsergebnissen in den Life Sciences eine zentrale Rolle für unseren zukünftigen Lebensstandard zu. Sie kann

Das Podium beim Science Talk wünschte sich eine kohärente ­Wissenschaftspolitik.

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unter anderem zur Entwicklung neuer Medikamente gegen Alterserscheinungen führen, Grundlagenforschung kann jedoch auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sein. Wie jungen Wissenschaftlern ein attraktives Umfeld in Österreich geschaffen werden kann, stand am 21. Oktober im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion zum Thema „Forschen für die Zukunft“. Auf Einladung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung und Ö-1 diskutierten Prof. Dr. Josef Penninger, Genetiker und Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie an der Österreichischen Akademie für Wissenschaften, der Onkologe Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski und DI Dr. Emmanuel Glenck von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) über die österreichische Forschungslandschaft.

Einladung Science Talk > Herz, Hirn, Bauch - Wie treffen wir unsere Entscheidungen

Sowohl Penninger als auch Zielinski sehen die Bildung von Exzellenzzentren, als zentralen Punkt einer gelungenen Wissenschafts­ und Forschungspolitik. Vergleichbare Beispiele hierfür seien etwa die deutsche Max Planck Gesellschaft oder das Weizmann Institut in Israel. Doch auch am Institut für Molekulare Biotechnologie der ÖAW wurden bereits sieben der prestigeträchtigen ERC Grants des Europäischen Forschungsrates an junge Wissenschaftler vergeben. Trotz dieses positiven Beispiels sieht Zielinski dennoch Nachholbedarf bei der Bezahlung als auch der gesellschaftlichen Wertschätzung für junge Forschende in Österreich, um sie im Land zu halten.

Unbürokratische ­Forschungsförderung Kritisiert wurde aber auch, dass die Dimension von vielsprechen-

den Forschungszweigen in Österreich oft nicht erkannt und diese deshalb nicht gefördert werden. Daher traten Penninger und Zielinski insbesondere für eine möglichst unbürokratisch organisierte Forschungsförderung ein. Der Gleichberechtigung von Frauen im Forschungsalltag kommt aus Sicht von Emmanuel Glenck von der FFG, Penninger und Zielinski eine besondere Bedeutung zu. Abschließend betonten Penninger und Zielinski die Wichtigkeit einer kohärenten Linie in der Wissenschafts- und Forschungspolitik, eine Veränderung der öffentlichen Meinung gegenüber Wissenschaftlern sowie ein starkes Wissenschafts- und Forschungsministerium, um in Österreich auch in Zukunft herausragende Forschungsleistungen zu gewährleisten. ❙ entgeltliche Einschaltung

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Montag, 16. Dezember 2013, 19.00 Uhr Aula der Wissenschaften, Wollzeile 27a, 1010 Wien www.bmwf.gv.at Podiumsdiskussion mit Expert/innenstatements

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architecture

Poetische und geometrische Verspieltheit Citygate Nach ­jahrelangem Warten ist der Startschuss für das neue Stadtquartier gefallen. Gebaut wird bereits seit Jahresbeginn, 2015 soll das Wohn­ projekt mit Einkaufszentrum fertig sein. I Anna Klerdorf

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m 19. September fand Meter hohen Leopold Tower. Die auf dem Areal der von querkraft Architekten entehemaligen Brachworfenen Türme bilden mit ihren mühle in Floridsdorf unregelmäßigen Ausbuchtungen der offizielle Spatenstich für das der Balkone Linienmuster in der neue Stadtquartier „Citygate“ Fassade, wodurch sie eine poetistatt. Doch bereits seit Jahresbesche Verspieltheit erreichen. Die ginn wächst das von den ArchiArchitektur der Türme beruht auf tekturbüros querkraft, Frank + dem Thema der „inneren vertikaPartner sowie Scheifinger + Partlen Dorfstraße“ – teilweise mehrner geplante Projekt im Bereich geschoßige Gemeinschaftsräume von Aderklaaer Straße, Wagramer werden über sämtliche Geschoße Straße und Julius Ficker Straße. verteilt und liegen gegenüber den Es besteht aus eiAufzügen. Alle nem Hochhaus Bewohner haben > Der Zugang zu den Zugang zu den Gemit 35 Geschoßen Gemsinschaftsräumen und zwei achtstömeinschaftseinauf allen Ebenen sti- richtungen auf alckigen Gebäuden entlang der Walen Ebenen. Damit muliert die interne gramer Straße, eiKommunikation der soll die interne nem Hochhaus Kommunikation Bewohner < mit 27 Geschoßen der Bewohner stientlang der Seyinmuliert werden. ger Straße sowie einem elfgeschoEin reduziertes konstruktives Sysßigen Riegelbau an der Julius Fitem ermöglicht flexible, erweitercker Straße. Über einem bare und zusammenschaltbare ebenerdigen Shoppingcenter für Wohnungsgrundrisse. 50 Geschäfte sind 332 geförderte Stadtvillen Mietwohnungen und 74 frei fiEbenfalls leicht verspielt, aber einanzierte Eigentumswohnungen nem geometrischen Raster folvorgesehen. Letztere sind im 27. gend zeigt sich der vom Architekbis 35. Stock des 100 Meter hoturbüro Scheifinger + Partner hen Citygate Towers untergeentwickelte Bauteil B für die bracht. Wohnbaugenossenschaften WBVVertikale Dorfstraße GPA (Wohnbauvereinigung für Umgesetzt wird das Projekt von Privatangestellte), MIGRA und der Stumpf Gruppe gemeinsam EBG. Der Entwurf sieht fünf frei mit einigen gemeinnützigen und stehende Stadtvillen auf einem gewerblichen Wohnbauträgern begrünten Gartendeck vor, das wie WBV-GPA, MIGRA, Neues sechs Meter über dem EinkaufsLeben und 6b47. Das Ensemble zentrum liegt. Die fünfte Villa an fällt vor allem durch seine beiden der Sandauergasse 4 im Süden, Hochhäuser auf, den hundert geschützt vom Lärm der AutoMeter hohen Citygate Tower an straßen, ist ein Niedrigenergiegeder Wagramer Straße und den 80 bäude der MIGRA. In sechs

Seit 2004 geplant: ehemalige Brachmühle in Floridsdorf.

CITYGATE LIVING

Stockwerken und zwei Dachgestandards ähnlich denen im geschoßen gibt es insgesamt 80 förderten Wohnbau orientieren Wohnungen mit 2 bis 4 Zimmern müssen. Eines dieser Konsortien mit Freibereichen wie Balkon, war die Projektgruppe für CityTerrasse oder Eigengarten. Die gate. Im selben Jahr konnte das GPA ist mit einem Bauteil im Projekt endlich auf Schiene geneungeschoßigen Gebäude direkt setzt werden. Die Fertigstellung neben der stadteinwärts gelegeist für 2015 geplant. ❙ nen Einstiegsstelle der U 1 dabei. Vertikale Erschließung der GemeinSie errichtet dort 71 frei finanschaftsräume. querkraft zierte Miet-Kaufwohnungen, davon sind 40 Zweizimmer-, 26 Dreizimmer- und fünf Vierzimmerwohnungen. Auch diese Wohnungen haben großteils Balkone, Loggien oder Terrassen. Ein Wohnhaus wird 140 freifinanzierte Miet- und Eigentumswohnungen beherbergen. Der Entwurf für den linearen Baukörper des Bauträgers BauWohnbauvereinigung für Privatangestellte hilfe sowie das Einkaufszentrum gemeinnützige Ges.m.b.h. mit rund 20.000 m2 VerkaufsfläWerdertorgasse 9, 1010 Wien che stammt vom Architekturbüro www.wbv-gpa.at Frank + Partner. Auf der gegenüberliegenden Seite der Wagramer Straße ist ein Schulcampus 140 freifinanzierte miet- 1210 Wien, „city Gate“, und eigentumswohnungen, mit Gymnasium und „Neuer MitWagramer straße 195 WBV-GPA_95x55mm.indd 31.10.13 1 bis 4 1Zimmer mit loggia oder Terrasse telschule“ in der Unterstufe geenergieausweis: HWB 27 kWh/m²a Keine einkommensobergrenze, U1 nähe, plant, der in einer zweiten Stufe hervorragende infrastruktur auch die Errichtung einer VolksBezug voraussichtlich frühjahr 2015 schule ermöglicht. In der Wohnunverbindliche Vormerkung unter hausanlage wird es einen Kinderwww.wohnen.at, oder rufen Sie uns an! 01/604 26 35 - 0 garten geben.

Menschen. Massstäbe. Meilensteine.

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Schwere Geburt

Bereits im Jahr 2004 verkaufte NEUES LEBEN die SET Bauprojektierung das GemeinnütziGe Bau-, Wohn- und SiedlunGSGenoSSenSchaft reG. Gen.m.B.h. A-1100 Wien · TrosTsTrAsse 108 · Tel +43 1 604 26 35 0 · FAx +43 1 604 26 35 47 rund 30.000 m2 große Gebiet der ehemaligen Brachmühle an den Investor Georg Stumpf. Jahrelang NeuesLeben_95x55_10-2013_ISOnewspaper26v4_ok.indd 1 blieb das Gelände ungenutzt, im Mai 2008 wurde es kurzfristig von einer Aktivistengruppe besetzt. Im Frühjahr 2011 kam endlich Bewegung rein: Die Stadt Wien hatte auf dem Kapitalmarkt ein besonders günstiges Darlehen aufgenommen und gab dieses im Zuge ihrer Wohnbauoffensive an ausgewählte Konsortien aus Bauträgern und Banken weiter, die sich im Gegenzug dafür an Mietpreisbindungen und Qualitäts-

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Freifinanzierte Mietund Eigentumswohnungen

Infos unter:

Seit Jahresbeginn wird gebaut.

Gökmen

01 79 458-119

www.migra.at


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architecture

Kulturlinien im Untergrund Restauriert Aus einem unattraktiven Gang zwischen Oper und Karlsplatz wurde eine Kulturpassage. I Roland Kanfer

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ie unterirdische Passage zwischen Opernring und Karlsplatz war in den vergangenen Jahren nicht unbedingt ein Ruhmesblatt Wiens. Eher stellte sie das dar, was Bürgermeister Häupl in anderem Zusammenhang als „Ratzenstadl“ bezeichnete hatte. Beleuchtung, Gestaltung, Sicherheitsgefühl – all das lag im Argen und bedurfte einer Verbesserung. Im Jahr 2008 wurde für die 1955 eröffnete und erstaunlicherweise unter Denkmalschutz gestellte Karlsplatzpassage also ein EU-weiter offener Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben, den das Wiener Architekturbüro gerner°gerner plus gemeinsam mit

Ritter + Ritter Architekten sowie dem Ingenieurbüro Vasko + Partner mit der Idee gewann, die Passage zur Kunst- und Kulturmeile zu machen und dafür einen eigenen Künstlerwettbewerb auszuschreiben. Das Opernrondeau wurde unter Einbeziehung des Denkmalamtes und anhand von Originalfotos in den Ursprungszustand restauriert, der schmale Verbindungsgang zwischen Opern- und Hauptpassage auf fast acht Meter verbreitert und hell und modern gestaltet. Neben der Wandmalerei von Ernst Caramelle wird die 260 ­Meter lange Passage mit großflächigen Videoscreens be-

spielt. ­ M ithilfe von beleuchteten ­„Kulturlinien“ am Boden soll die Einbindung der Passage in die umliegenden Kulturhäuser gelingen. Originell auch die Lösung für die Stützen und Wandelemente

entlang der Rolltreppen in der Opernpassage: Fotos von den ursprünglichen Linoleumbelägen wurden auf vorgesetzte Glaselemente gedruckt und die Stützen damit wieder verkleidet. ❙

Das Opernrondeau wurde originalgetreu restauriert.

arge gerner°gerner plus | ritter+ritter | vasko+partner

Die gläserne Kanzel Formensprache Das neue ÖAMTC-Zentrum in Wien-Erdberg ist eine Hommage an das Auto. I Roland Kanfer

Die neu gestaltete Kulturpassage zwischen Opernring und Karlsplatz. arge gerner°gerner plus | ritter+ritter | vasko+partner

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Ethouse Award 2013 vergeben

rei Sieger in der Kategorie Wohnbau, einen Sonderpreis in der Kategorie Gewerbliche Bauten und eine Erwähnung im Bereich Öffentliche Bauten kürte die Qualitätsgruppe Wärmedämmverbundsysteme mit dem Ethouse Award 2013. Beim Haus W. in Klosterneuburg adaptierte das Wiener Architekturbüro Lost in Architecture das Erdgeschoß komplett für den Wohnbereich. Die straßenseitige Fassade wurde in ihrem Originalzustand belassen und saniert. Die Wiener Wohnhausanlage Kapaunplatz aus dem Jahr 1950 wurde von Architekt Werner Rebernig umfassend saniert und die Außenanlagen neu gestaltet. Das von Architekt Georg Reinberg sanierte Mietwohnhaus in

Kierling ist laut Jury „ein gelungenes Beispiel der Nachverdichtung.“ Den Sonderpreis Gewerbliche Bauten erhielt ein von PAUAT Architekten komplett umgebautes ehemaliges Wohnhaus in Wels für seine Architektur. Eine l­obende Erwähnung bekam die von vö/wo Plan & Design sanierte BHAK Voitsberg. Mit dem Award prämiert die Qualitätsgruppe Wärmedämmverbundsysteme Projekte, die das Thema Wärmeschutz um neue Ideen und innovatives Denken erweitern. Eine ausführliche Dokumentation der Siegerprojekte finden Sie auf magazin-city.at sowie in der am 16. Dezember erscheinenden Ausgabe des Architekturjournals wettbewerbe. ❙

ÖAMTC-Zentrum Wien: Autoreifen und Radkappe als krönender Abschluss.

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ls „Zeichen für Mobilität“ wollen Pichler & Traupmann Architekten ihren Entwurf für die neue ÖAMTC-Zentrale in Wien-Erdberg verstanden wissen. Und tatsächlich symbolisiert die zur Stadtautobahn weisende runde Form des Gebäudes mit der leicht nach außen gewölbten Fassade und dem auskragenden Vordach Autoreifen und Radkappe – eine Ikone der Automobilität. Vom Eingangsbereich, einer „überdimensionierten,

Tomaselli

gläsernen Kanzel“, wie es die Architekten selbst formulieren, ausgehend liegen, sternenförmig wie eine Alufelge angeordnet, Veranstaltungssaal, Konferenzräume und TV-Studio. Auf der darüber liegenden Ebene liegt das Callcenter, zu dem man über eine Freitreppe erst aufsteigen darf, nachdem man die Kanzel betreten hat. 2015 soll mit dem Bau begonnen werden, der Einzug der rund 800 Mitarbeiter ist für 2016 geplant. ❙

Hier finden Sie ausführliche Dokumentationen über Architekturwettbewerbe, Architekturpreise und Realisierungen.

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15,Einer der prämierten Wohnbauten: Einfamilienhaus Haus W., Klosterneuburg.

Architekturjournal.wettbewerbe Lost in Architecture wettbewerbe 121x67_5.indd 1

wettbewerbe.cc 17.09.13 11:32


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Campus WU

Form follows function, oder...?

Architekturpark Wer beherrscht wen am neuen WU Campus? Schafft es die Funktion, oder hat die Form die Oberhand – gibt es einen Widerspruch? Eine kritische Analyse. I Gerhard Franz Roth

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er erste Eindruck vom WU Campus ist überwältigend, die Gebäude explodieren in der Wahrnehmung in eine Vielfalt an Eindrücken, Details und Assoziationen, verstärkt durch monumentale Größe. Völlig unterschiedliche Fassaden und ungewöhnliche Perspektiven eröffnen sich dem staunenden Betrachter am Weg durch den Campus. In einer distanzierten Analyse muss es aber gelingen, dieses Gewitter an Sinneseindrücken durchzustehen und sich auf die Frage zu konzentrieren: Wer folgt wem? Form der Funktion oder umgekehrt?

Formen ohne ­Funktionshinweis Ohne Erläuterungsplan, Hinweistafeln und Wegweiser bieten die Gebäude des WU Campus durch ihre Formensprache keine konkrete Information, welche Funktion sie erfüllen. Kubatur, Farbe oder Details weisen ohne inhaltliche Erklärung auf keine Funktion „von sich aus“ hin. Die völlig frei in Größe, Form und Lage verteilten Gebäude mit verschiedenen Abständen, Winkeln und Stel­­

lungen zueinander liefern keine Rückschlüsse auf funktionale Zuordnung. Wo ist das Audimax, wo die Verwaltung – ohne Hilfe kaum zu finden! Doch sollte sich das „Reflexive mit dem Konstruktiven“ (Ben van Berkel) immer mischen, also das Erkennen von Funktion durch Konstruktion unterstützt werden. Hier läuft es aber verkehrt herum, Funktion und Architektur wirken „entmischt“: Wo „Mensa“ draufsteht, ist zwar Mensa drin, aber erkennt man das auch ohne Schild?

Hallo, Nachbar – wo bist du...? Zwischen den einzelnen Gebäuden wird am Campus keine Kommunikation aufgebaut, jedes Objekt wirkt wie eine isolierte, einsame Skulptur, ein Bollwerk, beziehungslos zum Nachbarhaus. Verstärkt wird dies durch wahllos festgelegte Zwischenräume – völlig frei und keine Funktion signalisierend. Die Formen der Flächen, Kanten und Elemente im öffentlichen Raum sind spitz und schräg gewählt. Das ist zwar optisch überraschend, bietet aber wenig Orientierung oder Verbindung im Raum. Deshalb ergeben diese Flächen zwischen den Gebäuden keine Beziehungszone zwischen den Objekten, sondern

egozentrisch, obeliskenhaft und selbstdarstellend. Die Fläche dazwischen schafft keine Verbindung zwischen den Gebäudekomplexen. Verstärkt wird das durch die Anordnung des Campus an ­einer linearen Hauptachse.

Nur lineare Orientierung Der neue WU Campus ist nämlich langgestreckt an einer Hauptachse angelegt, parallel zur Messe Wien und an den Enden begrenzt durch Krieau und Prater. Er wird als ausgewiesener Bereich mehr von seiner Umgebung als durch sich selbst definiert. Die im Campus ablaufende Interaktion der vielen Personen – Studenten und Lehrpersonal – definiert ihn als permanente Durchgangsschleuse am Weg von einem Gebäude zum anderen. Boden- und Freiraumgestaltung verstärken diesen Eindruck, sie bemühen sich nicht um Verweilzonen, Rückzugsbereiche oder Nischen größeren Ausmaßes. Damit ist die Orientierung am neuen WU Campus aufs lineare Durchgeh-Bedürfnis reduziert, an den Gebäuderändern bieten nur kleine Sitzgruppen und Schanigärten Raum zum Entspannen. Optisch wirksame Betonung von Raumerlebnissen durch Bepflanzung und Grünelemente fehlt.

haftigkeit der Anlage tritt in den Hintergrund, freie Gestaltung vom Grundriss der Gebäude bis zur Farb- und Höhenfestlegung untermauern diesen Eindruck. Ein Problem ist die dichte Ballung der Individualität: Jedes Gebäude als Einzelkomplex wirkt stark für sich, in der unmittelbaren Nachbarschaft entstehen Konkurrenz und Rivalität gegeneinander.

Tempel der Wissenschaft? Und wie manifestiert sich Größe der Wissenschaft hier und heute? Die gewaltige Bibliothek mit dem Learning Center in der Mitte des linear angelegten Campus streckt sich weit in die Mitte der Achse. Das monumentale Gebäude dominiert jeden Blick von beiden Seiten des Campus beim Durchgehen, bis es einen buchstäblich überspannt, wenn man darunter zu stehen kommt. Architektur überragt hier die Menschen unten in schwindelnder Höhe, ­direkt unter dem massiven vorkragenden Baukörper. Aber sind die Wirtschaftswissenschaften nur damit zu repräsentieren? Wäre es nicht zeitgemäßer, nicht demütig hinauf sondern auf Augenhöhe hinein zu sehen und zu gehen? ❙

Über den Autor Gerhard Franz Roth, Raumplaner, Stadtforscher ­Architekturkritiker & ­Journalist. Der Artikel spiegelt die persönliche ­Meinung des Autors wider.

Masterplan der ­Individualität? bleiben Abstandsgröße. Restfläche bleibt Restfläche, punktuell g­ estaltet und isoliert lokalisiert. Sie ist „Negativraum“ zur baulich besetzten Fläche mit diversen Accessoires. Jedes Objekt steht ­ dadurch verstärkt für sich allein,

Hinter jedem großen Projekt steht ein Masterplan, der vor der Detailplanung entwickelt wird. ­ Seine Aufgabe ist es, jene Rahmenbedingungen des Gesamtprojektes festzuschreiben, die die Individualität der Umsetzung seiner Teile städtebaulich definiert und sicher auch reguliert. Er legt ein Beziehungsgefüge fest, in dessen Kräftefeld die Umsetzung der Einzelprojekte erfolgen soll. Beim WU Campus vermitteln die baulichen Einzelelemente ein Maximum an Individualität. Gesamt-

Unterschiedliche Architekturen konkurrieren miteinander: Departmentgebäude – Estudio Carme Pinos; Learning Center – Zaha Hadid; Departmentgebäude – BUSarchitektur (v.l.n.r.). roth (4)


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event

Bezahlte Einschaltung

Wiens beliebteste Installateure 125 Jahre Wiener Installateure Am 18. Oktober 2013 fand die große Abschlussveranstaltung des heurigen Jubiläumsjahres statt. Mehr als 300 Gäste kamen ins Palladion, um bei der Siegerehrung der Wahl des beliebtesten Installateurs pro Bezirk dabei zu sein.

Die beliebtesten Betriebe 1. Bezirk Innere Stadt Fa. Josef Picher KG 2. Bezirk Leopoldstadt Fa. Müller & Helmert GesmbH & Co KG 3. Bezirk Landstraße Fa. Peter Tauchner 4. Bezirk Wieden Fa. Robert Breitschopf 5. Bezirk Margareten Fa. Piotr Borkowski 6. Bezirk Mariahilf Fa. Wolfgang Hietz 7. Bezirk Neubau Fa. Josef Reider 8. Bezirk Josefstadt Fa. Junek - Badkultur GesmbH 9. Bezirk Alsergrund Fa. Ing. Brodicky GesmbH 10. Bezirk Favoriten Fa. Konrad Hlawatsch GesmbH 11. Bezirk Simmering Fa. Klima GesmbH 12, Bezirk Meidling Fa. J. Stettner GesmbH 13. Bezirk Hietzing Fa. Philipp Frenslich 14. Bezirk Penzing Fa. G.S. Lenz GesmbH 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus Fa. Andreas Hodik 16. Bezirk Ottakring Fa. Tolaj Installationen GesmbH 17. Bezirk Hernals Fa. Gerald Kures GesmbH 18. Bezirk Währing Fa. Herbert Mann 19. Bezirk Döbling Fa. Schweifer Sanitärinstalla­tionen GesmbH & Co KG 20. Bezirk Brigittenau Fa. Silvester Installation Dienstleistungs- und HandelsgesmbH 21. Bezirk Floridsdorf Fa. Andreas Zwickl 22. Bezirk Donaustadt Fa. Installationen Dolezal e.U. 23. Bezirk Liesing Fa. Ingmar Höppner

Die beliebtesten Installateure aus jedem Wiener Gemeindebezirk freuen sich über die Auszeichnung

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nter dem Motto „Wohlfühlen mit Weitblick“ feiert die Wiener Installateurinnung heuer ihr 125-Jahr-Jubiläum. Am 24. Mai 1888 fand die 1. Genossenschaftsversammlung statt und 125 Jahre später lud die Installateurinnung zur Festveranstaltung ins „Palladion“, um die Sieger bei der Wahl der beliebtesten Installateure pro Bezirk zu küren. Dazu meint der Innungsmeister der Wiener Installateure, KommR. Ing. Michael Mattes: „Die Installateure sind in dieser langen Zeit zu richtigen Wohlfühl-Experten geworden, wenn es darum geht, Wien zur lebenswertesten Stadt der Welt zu machen. Keine Heizung, kein Warmwasser, keine Badezimmer, keine Toiletten ohne uns Installateure.” Seit nunmehr 125 Jahren tragen die Wiener Installateure also viel dazu bei, dass in allen Bereichen unseres täglichen Lebens Komfort und Wohlfühlen eine immer wichtigere Rolle spielen. Die „Wohlfühl-Experten“ sorgen im Bad- und Sanitärbereich, mit Klima- und Lüftungsanlagen sowie mit perfekten Heizungen dafür, dass Tag für Tag alles wie am Schnürchen funktioniert. Im Jubiläumsjahr 2013 war es an der Zeit, den ca. 1.000 Mitgliedsbetrieben der Wiener Installateurinnung mit ihren etwa 6.500 Mitarbeitern und 800 Lehrlingen

Foto Weinwurm

die ihnen gebührende Anerkennung auszusprechen und sie vor den Vorhang zu bitten. Alle Wienerinnen und Wiener hatten ein halbes Jahr lang die Möglichkeit, für ihren „Lieblings-Fachmann“ zu voten. Richtige Fangruppen haben sich gebildet und insgesamt wurden über 50.000 Stimmen abgegeben.

> Die Installateure sind zu richtigen Wohlfühl-Experten ­geworden < Mitte Oktober wurden im Rahmen der Schlussfeier des Jubiläumsjahres die Preisträger aus allen 23 Bezirken geehrt. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank und Innungsmeister Michael Mattes standen zuerst die Nachwuchskräfte im Rampenlicht. Die neun besten Lehrlinge, die die Lehrabschlussprüfung, zu der insgesamt 400 Lehrlinge angetreten waren, mit Auszeichnung bestanden haben, erhielten von SpartenobmannStv. Maria Elisabeth SmodicsNeumann und InnungsmeisterStv. Robert Breitschopf neben ihrer Urkunde eine Uhr mit Namensgravur und ein Starterpaket von Fa. Sola. Dann hieß es aber „Bühne frei“ für die Sieger aus den 23 Bezir-

Ehrung der Lehrlinge mit ausgezeichneter Lehrabschlussprüfung

ken. Die beliebtesten Installateure jedes Bezirks erhielten ihre Siegerurkunde und Medaille sowie den funkelnagelneuen Fanschal der Wiener Installateure. Zwischendurch begeisterte noch StarGeigerin Céline Roschek mit ihrem schwebenden Showact. Mit sicherer Hand führte sie in lufti-

Foto Weinwurm

ger Höhe den Bogen – und demonstrierte damit jene Virtuosität und jenes Können, das die Zuschauer im Publikum bei ihrer tagtäglichen Arbeit ebenfalls auszeichnet. Eindeutiger Tenor der tollen Veranstaltung – hoffentlich findet die Wahl zum beliebtesten Installateur bald wieder statt! ❙

Einer der Höhepunkte der Siegerehrung war der Showact von Stargeigerin ­Céline Roschek Foto Weinwurm


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Zusatz

Das Ende der Vereinsamung Arbeits- und ­Lebenswelten M ­ itten im Ernst des ­Lebens ­geben sich Spiel, Spaß und Leichtigkeit ein Stell-dich-ein. Mit erstaunlich positiven K ­ onsequenzen für den Arbeit­geber. I Barbara Jahn

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s ist noch nicht lange her, da verriet die holländische Trendforscherin Li Edelkoort, dass wir in den nächsten Jahren zum Nomadentum zurückkehren werden. Einerseits klingt das fast ein bisschen beängstigend für die, die sich gerade ihr Nest gebaut und ihre Umgebung geschaffen haben, andererseits aber auch spannend für die, die ihr Leben sowieso neu ordnen wollen. Allerdings ist nicht ein Herumziehen mit Viehherden ohne festen Wohnsitz gemeint, sondern vielmehr das neue Erleben und Erfahren beim Umkrempeln der Lebensund Arbeitsgewohnheiten. Dass es einmal so kommen muss, liegt schon seit Jahren auf der Hand: Der technische Fortschritt, der die völlige Ortsunabhängigkeit und absolute Flexibilität für nahtloses räumliches Switchen vorgibt, beeinflusst immer stärker alltägliche Gepflogenheiten, die in Zukunft neu gedacht werden.

Im Gespräch bleiben Parallel dazu reift eine neue Sehnsucht des verstärkten Kommunizierens heran, der Wunsch nach sozialer Nähe und direktem Austausch von Angesicht zu Angesicht. Und das nicht nur im Privaten, sondern immer mehr auch in den Büros, wo die konsequente Vereinsamung an No-Name-Arbeitsplätzen, die vormals – noch schlimmer - in kleine Kojen und Zimmerchen eingebettet waren, zumindest dem Augenschein nach ein langsames, aber sicheres Ende findet. Eine Vorreiterrolle in dieser Hinsicht hat der österreichische Büromöbelhersteller Bene übernommen, der sich gemeinsam mit dem britischen Designerduo Luke Pearson und Tom Lloyd Gedanken zu diesem Thema gemacht hat. Im Rahmen der Studie „New Working Environments“ wurden dabei die Gewohnheiten, die Bedürfnisse und die Tätigkeiten ergründet, die Menschen haben und ausüben, wenn sie nicht an ihrem Schreibtisch sitzen. Es galt herauszufinden, was die Mitarbeiter emotional berührt und Ihnen positive Impulse gibt sowie die Attraktivität eines Ortes so zu definieren, dass er gut angenommen und für bestimmte Aktivitäten immer wieder aufgesucht wird. Dank Technik sind Informationen überall abrufbar, warum also nicht kurzfristige Meetings, rasche Präsentationen und spontanen Informationsaustausch in einer Art „Pariser Café“ oder „Marktplatz mit Brunnen“ stattfinden lassen. Ein großer Teil der beflügelnden Spontaneität liegt

auch in der situativen Auswahl des Ortes, eine Art Zufallsentscheidung, wo und wie das Gespräch passiert – am Sofa, auf dem Barhocker, beim Trinkwasserspender oder ganz woanders, jedenfalls in Bewegung und nicht am eigenen Arbeitsplatz. Mit der Serie Parcs ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung gelungen, vor allem insofern, dass ein Mitarbeiter, der zwischendurch Lust auf einen Tapetenwechsel innerhalb des Büros hat und sich dementsprechend in einer anderen, weniger steifen Umgebung entspannt, sogar einen besonderen Mehrwert für ein Unternehmen darstellt.

Runder Tisch Auf eine andere Strategie in Sachen Zusammenarbeit und Soziales setzt der deutsche Produzent Wilkhahn mit seinem Social Collaboration Room, der auf einer wissenschaftlich fundierten Vorentwicklung aus den 1990er Jahren mit dem Forschungsinstituts Fraunhofer IPSI basiert. Grundlage war die Erkenntnis, dass in der Teamarbeit die sozialen Einflussfaktoren ebenso wichtig sind wie die inhaltliche Seite der Bearbeitung von Dokumenten. So genannte „weiche“ Aspekte wie Verbindlichkeit, Vertrauen, Motivation und Engagement oder Identifikation entstehen vor allem in der Face-to-Face-Kommunikation und sind für die Effizienz der Projektarbeit entscheidend. Mit der Gründung des Unternehmens foresee, dessen Fokus auf der Schnittstelle von Mensch – Prozess – Raum liegt, um Meeting-Kultur und weltweit vernetzte Teamarbeit zu verbessern, wurden die Erkenntnisse weiter verfeinert. Die zentralen Fragenstellungen bei diesem Projekt waren: Wie muss die Technologie in die Teamarbeit integriert werden, damit die Zusammenarbeit zwischen den Menschen im Mittelpunkt steht – und nicht die Mensch-Computer-Interaktion? Und wie gelingt es, diese Qualitäten auf die Zusammenarbeit von Teams an unterschiedlichen Standorten zu übertragen? Die Frage der Technologieintegration wird dadurch beantwortet, dass der Computer „verschwindet“ und das Display zum Bestandteil der Raumelemente wird. Der Meetingtisch als lokales Zentrum der Teamarbeit wird selbst zum Interface, zum InteracTable, auf dem die Teammitglieder Daten aufrufen, vergrößern, verkleinern, handschriftlich oder per virtueller Tastatur annotieren, ergänzen, ablegen, teilen oder verschicken können. Die Bedienung erfolgt berührungsgesteuert

Für die Studie „Culture Code“ beobachtete die unternehmenseigene Forschungsgruppe Steelcase WorkSpace Futures3 den Einfluss der jeweiligen Kulturen auf die Arbeitsumgebung. Hier zu sehen ist das optimale Arbeitsumfeld für Deutschland. Steelcase

Arbeiten, wann, wo und wie man will – die Studie „New Working Environments“ von Bene und ­PearsonLloyd setzt wichtige Schritte in diese Richtung. Bene

und gestenbasiert. Die andere Frage nach der Zusammenarbeit räumlich verteilter Teams wird im Social Collaboration Room aber mit einem InteracTable, der mit einem Screenmate kombiniert ist, beantwortet, einem mobilen, vertikalen Display, das an den InteracTable angedockt wird. So können Teams aus aller Welt mit ihren jeweiligen Arbeitsräumen „Face to Face“ zugeschaltet werden. Das Setting simuliert dann die Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Arbeitsraum an den gemeinsamen Dokumenten. Hilfreich ist auch, dass mit iPads und anderen Tablets inzwischen Consumer-Technologie Einzug in die Unternehmen hält. Das fördert das Zusammenwachsen von Arbeits- und Lebenswelten – schließlich darf Computernutzung inzwischen auch im Unternehmen Spaß machen. So scheint sicher, dass Menschen im Social Collaborative Room spielerisch Lust auf Zusammenarbeit gewinnen. ❙

Infos www.bene.com www.foresee.biz www.wilkhahn.de

142x107.5_Wohndesign_WDW13_01.ai 1 11.10.13 18:23 Der InteracTable von Wilkhahn fördert die gemeinsame Arbeit an Projekten und holt weltweit alle an einen Tisch. Wilkhahn


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