city - das magazin für urbane gestaltung 1/2014

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12Z039332 M - P.b.b. - Verlagspostamt 1110 Wien

3,10

1/2014 magazin-city.at

Glas, Eisen, Luft Architektur der Weltausstellungen

Auf Trendsuche

Neue Arbeitswelten im Büro und zu Hause

Öffentlich-private Partnerschaft Architekten zwischen den Stühlen

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talk

Veränderungen

Aus dem Inhalt planning

Urban Gardening

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architecture Kurz und Gut 4 Hinter goldenen Fassaden 5 Wohnen am Stadtrand 5 ÖPP – Öffentlich-private-Partnerschaft 6 Architektur der Weltausstellungen 8 design Corporate Identity Auf Trendsuche – Wohnmöbel Stauraum als Designelement Hightech Infrarotstrahler Home Office

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Eigentlich klingt es ganz einfach und vielversprechend: Die öffentliche Hand, stets unter Sparzwängen leidend, will eine Schule oder ein Krankenhaus errichten und sucht sich dafür einen Partner aus der Privatwirtschaft, der das Projekt finanziert und abwickelt. Public-Private-Partnership nennt sich dieses Modell (seit kurzem im deutschsprachigen Raum als Öffentlich-Private Partnerschaft bezeichnet), mit dessen Hilfe weltweit Städte und Staaten öffentliche Einrichtungen, Amtsgebäude und Straßen errichten. In Österreich fristet diese Form der Projektabwicklung immer noch ein mühseliges Dasein. Bis es zur Eröffnung der ersten privat errichteten Autobahn, dem PPP-Projekt Ypsilon mit der Wiener Nordostumfahrung im Jahr 2010 kam, wurde jahrelang politisch heftig gestritten, der Rechnungshof bezweifelte die Kostenvorteile dieses PPP-Konzessionsmodells für den Steuerzahler gegenüber einer konventionellen Errichtung. Die Stadt Wien setzt vor allem im Rahmen ihres Neubauprogramms Bildungseinrichtungen auf die Zusammenarbeit mit privaten Investoren. Die Sorge der Architekten beziehungsweise deren Standesvertreter, durch diese Veränderungen die Kontrolle über die architektonische Qualität zu

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Archiv

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verlieren, ist ein wichtiges Thema, dem wir uns in dieser Ausgabe auf zwei Seiten widmen. Ein ebenso spannendes Thema sind die Veränderungen, der die Arbeitswelt und damit die Ausstattung der Büros – im klassischen Büro ebenso wie im Home Office – unterliegt. Für Feinspitze der Architektur werfen wir einen Blick auf Österreichs Beitrag zur Expo 2015 und auf vergangene Highlights der Weltaus­ stellungen.

Am Freitag, 4.4.2014 werden im Rahmen der Langen Nacht der Forschung rund 200 Forschungsinstitutionen in 30 Regionen vom Bodensee bis zum Neusiedlersee ihre Tore für das interessierte Publikum öffnen - bei freiem Eintritt. In Wien wird ein vielfältiges Programm von Grundlagenforschung über angewandte Forschung bis hin zu innovativen Verfahren angeboten. Die Aula der Wissenschaften im 1. Bezirk feiert in der interaktiven Ausstellung „WAS DIE WELT ZUSAMMENHÄLT“ 60 Jahre CERN, das Forschungszentrum der Teilchenphysik und ist den Atomen und Molekülen auf der Spur. Aula der Wissenschaften (Wollzeile 27a, 1010 Wien), 17 – 24 Uhr. Weitere Aussteller: IMBA, Open Lab, Gregor Mendel Institut, Institut für Schallforschung und FH St. Pölten. Um 20 Uhr findet im Jesuitensaal der S­ CIENCE SLAM (www.scienceslam.at) statt.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Roland Kanfer

Lichter aus? – (Keine) Immobilienblase in Wien „ONLY BAD NEWS IS GOOD NEWS“ da sie auch gelesen werden. Daher wird in manchen Medien immer wieder von einer Immobilienblase gesprochen, die in Wien platzen könnte. Wir können leider nur mit „good news“ aufwarten: Wien steuert definitiv auf keine Immobilienblase zu, solange sich die wirtschaftliche Situation so präsentiert, wie sie es derzeit tut. I Walter Senk hat sich reduziert. Gleichzeitig ist die Nachfrage gestiegen und die Leute haben das Geld in Immobilien investiert. Schnell und sicher.“ Diese Gruppe, die ihr Vermögen in Immobilien gesteckt hat, habe diese Aufwärtsentwicklung der Preise erst ermöglicht. 2012 habe sie sich aber vom Markt verabschiedet und darum sei die Nachfrage von „überhitzt“ auf „normal“ zurückgegangen. Wohnimmobilien Wien: Finanzierungsanteil beim Kaufpreis bei 30 Prozent. Cordes

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ie Preise sind in einigen Bezirken in Wien relativ hoch – das stimmt. Der Preisanstieg der letzten fünf Jahre war für Wien sehr untypisch ist aber für den Geschäftsführer der sReal Michael Pisecky logisch erklärbar: „Im Zuge der Krise hat keiner mehr verkauft, der nicht musste und das Angebot

Rückgang von ­Transaktionen Betrachtet man die Entwicklung der österreichischen Immobilientransaktionen seit 2009, „lässt sich nach Jahren der Steigerung für 2013 erstmals ein Rückgang von verbücherten Transaktionen ableiten. Die Anzahl der Immobilienverkäufe ist merklich gesunken“, erklärt Anita Körbler, ­Geschäftsführerin von IMMOunited. Der Rückgang verwundert

­ isecky nicht: „Die Käufer haben P die Angebotspreise nicht mehr akzeptiert.“ Das gleiche gilt übrigens auch für die Mieten. Vor allem bei Preisen über tausend Euro pro Monat wird es schwieriger, Mieter zu finden, wie einige Makler bestätigen. Das führt sogar dazu, dass vor allem größere Wohnungen billiger werden. Ein weiterer Faktor für eine Immobilienblase ist die Kreditfinanzierung. „Steckt zu viel Fremdkapital in den Wohnungen, kann die Blase platzen, wenn die Zinsen steigen und die Investoren diese nicht mehr bedienen können“, erklärt Sandra Bauernfeind, Leitung Wohnimmobilien bei EHL Immobilien. Denn dann müsste schnell und zu niederen Preisen verkauft werden. Pisecky beruhigt: „In Wien liegen wir derzeit bei knapp 30 Prozent Finanzierungsanteil beim Kaufpreis.“

Keine Überproduktion Der dritte wesentliche Faktor für das Entstehen einer Blase ist eine überzogene – fremdfinanzierte – Bautätigkeit, wie es zum Beispiel in Spanien der Fall war. Vor der Krise wurden pro Jahr so viele Wohneinheiten fertig gestellt, wie in Deutschland, England und Frankreich zusammen. Die Massen werden irgendwann vom Markt nicht mehr aufgenommen und die Bauträger müssen günstiger abverkaufen, wenn sie überhaupt Käufer finden. Die Gefahr einer Überproduktion besteht in Wien definitiv nicht. Fazit: Es wird zwar Projekte geben, die eine Preiskorrektur erfahren, aber das hat es schon immer gegeben und wird nicht auf einer breiten Basis geschehen. ❙

I m p re s s u m : Herausgeber Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG Geschäftsführung Drin. Gabriele Ambros, KR Gerhard Milletich Verleger Bohmann Druck und Verlag, GesmbH & Co. KG, A-1110 Wien, ­Leberstraße 122 Verlagsleitung Mag. Patrick ­Lenhart Chefredaktion Roland Kanfer (r.kanfer@bohmann.at) Autorinnen und Autoren ­DI Barbara Jahn-Rösel, Barbara Kanzian, Anna Klerdorf, Dr. Iris Meder, Florian Ritter, Mag. Walter Senk, ­Lektorat: Roland Kanfer Anzeigenleitung: Peter Mayer (­ p.mayer@bohmann.at), Redaktionsassis­tenz Michaela Kern (city@bohmann.at; Tel. 740 95-556) Vertriebsleitung Angelika Stola (a.stola@bohmann.at; Tel. 740 95-462) Aboverwaltung abo@bohmann.at; Tel. 740 95-466 Layout & Produktion Thomas Weber Hersteller Druckerei Berger, Wienerstraße 80, A-3580 Horn. city – das magazin für urbane gestaltung ist ein unabhängiges Medium für A ­ rchitektur, Stadtentwicklung, Design und Urbanität. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Anmerkung: Zwecks besserer Lesbarkeit verzichten wir auf gendergerechte Schreibweisen. Berufsbezeichnungen wie Architekt, Designer etc. sind als solche geschlechtsneutral und gelten daher für Frauen und Männer. O f f e n l e g u n g gem ä ß § 2 5 Med i en geset z: Medieninhaber: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co. KG. Sitz: 1110 Wien, Leberstraße 122. Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und Vertrieb von Druckschriften aller Art, insbesondere Fachzeitschriften. Buch-, Zeitschriften-, Kunst- und Musikalienhandel. Handel mit Waren aller Art. Organisation von Veranstaltungen. Geschäftsführer: Dr.in Gabriele Ambros, KR Gerhard Milletich Beteiligungsverhältnisse: Dietrich Medien Holding Gesellschaft m.b.H. 90,91 %, Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. 9,09 %. Geschäftsführender Gesellschafter: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. Die Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co. KG. ist im Sinne des § 25 Mediengesetz beteiligt an: D & R Verlagsgesellschaft m.b.H. Nfg. KG mit dem Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Herstellung, Verlag und Vertrieb von Druckschriften aller Art, insbesondere Fach- und Servicezeitschriften / Verlag Holzhausen GmbH mit Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: S­ achbuch- und Fachbuchverlag in den Bereichen: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit sowie Kunst, Architektur und Kultur / Norbert Jakob Schmid Verlagsgesellschaft m.b.H. mit dem Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Buch- und Zeitschriftenverlag / V & R Verlagsgesellschaft m.b.H. mit dem Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Redaktion / Repro-Media Druckgesellschaft m.b.H. Nfg.KG mit dem Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Atelier für Werbegrafik, Erzeugung und der Handel mit Vorstufenprodukten / Schau Media Wien Ges.m.b.H. mit dem Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Beteiligung an Medien. Geschäftsführender Gesellschafter: KR Gerhard Milletich. Beteiligungsverhältnisse: 50 % Dr.in Gabriele Ambros, 50 % KR Gerhard Milletich Grundlegende Richtung der Zeitschrift City: Fachberichterstattung zu Architektur, Stadtentwicklung, Design und Urbanität

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planning  | 3

urban gardening

Blühende Ideen verändern die Stadt URBAN GARDENING: Hinterhofgärtner, Guerilla Gardener oder Blumenfreunde begrünen die Stadt und setzen zugleich einen wichtigen kommunikativen Impuls. Schon zum zweiten Mal findet im Frühjahr das internationale Chelsea Fringe Festival statt. I barbara kanzian

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ie Wiener besitzen zwar nicht den „britischen Wahnsinn für die Blumen“, aber es gibt in dieser Stadt eine unverwechselbare Gartenkultur. „Und die wird dafür sorgen, dass ihre Chelsea Fringe so herrlich vielschichtig wird wie Wiener Apfelstrudel“, so lauten die Vorschusslorbeeren, nachzulesen auf dem Blog der Chelsea Fringe. Bereits zum zweiten Mal findet in Wien dieses ursprünglich aus London kommende Gartenfestival statt, das eine Ergänzung zur traditionellen, renommierten Chelsea Flower Show bildet. Die Chelsea Fringe zeigt Urban Gardening-Projekte in all ihren unterschiedlichen Facetten: „Hauptsache, die Projekte sind spannend und legal“, so ihr Gründer Tim Richardson, Autor, Journalist und Landschaftstheoretiker. Ob Wien so außergewöhnliche Gartenprojekte wie London bieten kann - da gab es im Vorjahr beispielsweise einen Männertoilettegarten oder einen Bierdosenrecylinggarten - bleibt freilich abzuwarten.

Eines zeichnet sich in Österreichs Städten klar ab: Immer mehr Menschen begeistern sich für das urbane Gärtnern - eine weltweite Entwicklung, die Richardson bestätigt. Es geht quer durch alle Alters- und soziale Schichten. Die Gründe dafür sind ebenso unterschiedlich: Da gibt es jene, die neben der digitalen Welt mit ihren Händen arbeiten wollen. Aber auch jene, die auf einem Stück Grün Bekannte treffen, mit ihnen gärtnern und kommunizieren. Nicht zu vergessen jene, deren Vertrauen in die im Handel erhältlichen Lebensmittel aufgrund vieler Skandale immer mehr schwindet und die ihr Obst und Gemüse selbst pflanzen.

Kunst im Wiener Garten Projekte wie mehr Obstbäume im öffentlichen Raum, Gemeinschafts- oder Nachbarschaftsgärten oder Seedbombing-Events: „Im Rahmen der Chelsea Fringe möchten wir die Türen zu den zahlreichen Initiativen und Orten öffnen, die das Themenfeld Garten und Grün bereichern“, sagt Hannah Stippl, Initiatorin der Wiener Chelsea Fringe von der Universität für angewandte Kunst. Schon in den letzten Jahren gab es in Österreichs Städten spannende Initiativen, die den Garten in einem neuen Kontext stellen. Wie etwa das Projekt Krongarten in Wien Margareten, bei dem zwei Parkplätze in eine Urban Farm verwandelt wurden. Auf Asphalt entstand so in den Sommermonaten eine Spielfläche für Kunst, Kultur und Natur. Auf 15 Quadratmetern wurde Rollrasen aufgebracht, die mit Erde gefüllten Obstkisten begrenzten den Garten zur Straße hin. Darin veranstalteten die zwei Initiatorinnen Gudrun Wallenböck und Sandra Haischberger regelmäßige Lesungen, Konzerte und andere Events. Der Krongarten wurde zu einem blühenden Ort innerhalb von Parkflächen und zu einem Treffpunkt für Menschen, die nicht nur die Liebe zum Garten verbindet.

Gemeinsames Gärtnern in Linz

IIm Linzer Hafengarten wird Obst und Gemüse ­direkt in der Stadt angebaut. Renate Leitinger

Ein ganz anderes Projekt der letzten Jahre ist der Hafengarten des Vereins Schwemmland. Inmitten des Linzer Hafenviertels, wo nur funktionale Gewerbebauten das Bild prägen, liegt der Bauernhof der Familie WiesmayrLahmer. Hier wird auf 1,2 Hektar Fläche Obst

Auf der Fläche von zwei Parkplätzen entstand in den Sommermonaten eine blühende, urbane Farm in Wien Margareten. Hinterland

und Gemüse direkt in der Stadt angebaut. „Andere Menschen besuchten uns hier immer gerne“, erzählt Christoph Wiesmayr, einer der beiden Söhne. So ist die Idee entstanden, für andere Menschen ein Stück Gemeinschaftsgarten zu eröffnen. Gesagt, getan: Auf drei Ackerstreifen können die neuen Stadtgärtner pflanzen, es gibt einen eigenen Bienenstock, der zugleich als Kräutergarten dient. Daneben wird selbst kompostiert, gemulcht oder Brennesseljauche angesetzt. Selbst Gemüse anzubauen – darin sieht auch das Land Oberösterreich einen nachhaltigen Trend. Wieder näher zur Natur und zur Herkunft des Essens zu finden, um dadurch wieder mehr Wert auf unsere Ernährung zu legen, hat das Klimabündnis bewogen, einen eigenen Koordinator für den Aufbau von Urban Gardening-Projekten zu bestellen. Christoph Wiesmayr gibt in dieser neuen Funktion seine wertvollen Erfahrungen an die vielen interessierten Neo-Urban Gardener weiter und berät sie profund bei Organisation und Abwicklung. Urban Gardening hat viele Gesichter. Ob es darum geht, eine Brache in einen lebenswerten Ort zu verwandeln, oder um die ganz kleinen Intentionen wie das Bepflanzen von Baumscheiben oder ein Miniaturgarten. Alle diese Ideen verändern eine Stadt, bringen sie zum Erblühen und machen sie lebenswerter. ❙

Alternatives Gartenfestival auch in Wien Vom 17. Mai bis 8. Juni 2014 findet in Wien die „Chelsea Fringe Vienna“ statt. Noch bis zum 31. März 2014 können Einzelpersonen und Organisationen ihre Projektideen für dieses alternative Gartenfestival einreichen. Das Festival selbst kann keine finanziellen Mittel oder Veranstaltungsorte zur Verfügung stellen, sorgt aber für adäquate Öffentlichkeitsarbeit sowie internationale Vernetzung und hilft bei der Vermittlung zwischen Projektträgern und möglichen Projektorten. Projekteinreichung, Info und Kontakt: Anita Duller anita.duller@uni-ak.ac.at +43-664-43 00529 www.chelseafringe.com www.landscapeart.at

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architecture TURN ON 2014 DAS ARCHITEKTURFESTIVAL TURN ON besteht auch im zwölften Jahr aus zwei dichten Vortragstagen, die unterschiedlichste Themen zeitgenössischer Architektur in den Mittelpunkt rücken.

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ie Plattform TURN ON PARTNER repräsentiert am 7. März einen neuartigen Think Tank an der Schnittstelle von Wirtschaft und Architektur – eine ambitionierte Plattform für spezifische Themen, die im Rahmen des Entstehungsprozesses von Architektur relevant sind. Das Festival TURN ON – Die Bauten am 8. März umfasst ein weit gespanntes Vortragsprogramm führender Protagonisten der ös-

terreichischen Architekturszene. Im Rahmen von fünfzehn Vorträgen stellen diese speziell kuratierte Bauten – Highlights der aktuellen Architekturentwicklung – aus Österreich, Polen und den Vereinigten Arabischen Emiraten vor. Die ausländischen Vortragenden kommen diesmal aus Zürich; sie realisierten ihr erstes Projekt in Wien. Zwischen den beiden Vortragsblöcken findet Die Talkrunde Der Stellenwert der Architekten statt. ❙

Architekturtage 2014

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nter dem Motto „Alt Jetzt Neu“ bieten die Architekturtage 2014 wieder vielfältige Möglichkeiten Architektur hautnah zu erleben. Das Motto spannt das Themenfeld von Bauen im Bestand, Denkmalschutz bis hin zu architektonischen Lösungen angesichts eines stetigen demographischen Wandels, oder auch der Aktivierung und Umnutzung von Leerständen im urbanen wie ländlichen Bereich. Architekturbüros öffnen ihre Türen, Baustellenbesuche, Vorträge, Ausstellungen, Filme, Kunstevents und Feste machen

an diesen Tagen die Architektur in Österreich zur Hauptsache. Die Architekturtage mit ihren rund 500 Veranstaltungen bei freiem Eintritt dienen einem breiten Publikum zur Bewusstseinsschärfung für Architektur im Alltag und bieten ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm mit spannenden, interaktiven Workshops für verschiedene Altersgruppen. ❙ TERMIN: 16. und 17. Mai 2014 Weitere Informationen: www.architekturtage.at

Zahlen I Daten I Fakten Termin 7. März 2014: 10 bis 18.30 Uhr 8. März 2014: 13h bis 22 Uhr Ort Großer Sendesaal im ORF RadioKulturhaus, Argentinierstr. 30a, 1040 Wien Veranstalter Architekturstiftung Österreich EINTRITT FREI

Neuer Dialog der Weltkulturen VÖLKERKUNDEMUSEUM WIEN soll neu gestaltet werden.

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as Kunsthistorische Museum als Eigentümer hatte einen Gestaltungswettbewerb für eine „geistigschöpferische Interpretation des Weltmuseums Wien“ ausgeschrieben. Den Zuschlag bekam nun die Architekten Ralph Appelbaum aus New York gemeinsam mit Gareth Hoskins aus Glasgow und Vasko + Partner aus Wien. Der architektonische Entwurf

aber auch ein Ort für Gastronomie und Events. Die Säulenhalle in zentraler Achse zum neu geplanten Kassabereich wird zum neuen Treffpunkt innerhalb des Museums. Geplanter Baubeginn ist Anfang 2015, ein Jahr später soll das neue Weltmuseum eröffnet werden. Die budgetierten Gesamtkosten belaufen sich auf 27,5 Millionen Euro. ❙

Vorplatz des geplanten Weltmuseums Wien

RAA-GHA

zielt darauf ab, das Weltmuseum Wien in ein zeitgemäßes Museum zu verwandeln, gleichzeitig jedoch respektvoll mit dem historischen Bau der Neuen Burg und des Corps de Logis umgeht. Die Ausstellungsgestaltung folgt dabei dem neuen Ansatz des Weltmuseums Wien: der Auseinandersetzung mit dem eigenen historischen Erbe und der Offenlegung, auf welchen Wegen die Objekte Eingang in die Sammlungen gefunden haben. Analoge wie digitale Vermittlungsangebote stehen den Besuchern dabei zur Verfügung. Bereits auf dem neu gestalteten Vorplatz macht eine leuchtende Medienbox auf das Weltmuseum Wien aufmerksam. Diese ist Orientierungs- und Informationspunkt,

Paul Ott

Kenneth Frampton TRIENNALE LISSABON ehrt Doyen der Architekturpublizistik.

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it einem Plädoyer für regionale Baustile als Gegenentwurf zur ortsunabhängigen und damit uniformen Architektur der Moderne erregte der 1930 in England geborene Architekt und Architekturpublizist Kenneth Frampton Aufsehen. Mit seinem 1980 erschienenen Buch “Modern Architecture: A Critical History” bestimmte er maßgeblich den Architekturdiskurs der achtziger und neunziger Jahre mit. Für Frampton drückt sich Baukultur nicht nur in Gebäuden aus, es geht für ihn dabei immer auch um ein gesellschaftspolitisches Thema. Dafür wurde Frampton nun von der Architekturtriennale Lissabon mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Frampton hat an renommierten Universitäten wie Princeton, Bartlett und der ETH Zürich unterrichtet. An der Columbia Uni-

Kenneth Frampton.

Trienal de Arquitectura de Lisboa

versity hat Frampton, der mittlerweile USStaatsbürger ist, eine Professur an der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation inne. ❙ www.trienaldelisboa.com

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architecture  | 5

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Loggia

Loggia

Loggia

Loggia

WPC-Dielen 9,46 m2

WPC-Dielen 6,63 m2

WPC-Dielen 5,51 m2

WPC-Dielen 5,51 m2

Zimmer Parkett 13,89 m2

Wohnküche

Bad

WC

Plattenbelag Platten 4,68 m2 1,97 m2

KN

VR

Parkett 2,57 m2

Parkett 2,02 m2

Plattenbelag 1,85 m2

Stiegenhaus Plattenbelag 15,11 m2

17ST 17/27 P5/1/ 20

AR

Parkett 2,66 m2

Parkett Parkett 1,14 m2 1,14 m2

WC

NK

VR

KN

Parkett 2,02 m2

Parkett 2,56 m2

VR

KN

Parkett 2,02 m2

Parkett 2,59 m2

AR

VR

Bad

Bad

Platten Plattenbelag 1,90 m2 5,08 m2

NK

Parkett 2,66 m2

Parkett 3,10 m2

NK

NK

NK

NK

WC

Bad

Bad

Platten Plattenbelag 1,97 m2 5,08 m2

WC

Plattenbelag Platten 5,08 m2 1,97 m2

KN

VR

Parkett 2,56 m2

Parkett 2,02 m2

VR

Parkett 0,95 m2

Parkett 2,67 m2

P3/ 17

Wohnzimmer

WC

Bad

Platten Plattenbelag 1,90 m2 4,14 m2

Wohnküche

VR

AR

Parkett 23,15 m2

Parkett 2,77 m2

Parkett 0,96 m2

VR

AR

Parkett 2,66 m2

Parkett Parkett 1,14 m2 1,14 m2

Wohnzimmer Parkett 23,37 m2

Parkett 23,20 m2

Zimmer

AR

Plattenbelag 1,85 m2

KN

VR

Parkett 2,59 m2

Parkett 2,02 m2

17ST 17/27 P3/ 20 NK

Parkett 2,40 m2

WC

Parkett 2,66 m2

Zimmer

Parkett 14,76 m2

Parkett 14,76 m2

VR

KN

Parkett 2,02 m2

Parkett 2,42 m2 NK

VR

KN

Parkett 2,02 m2

Parkett 2,46 m2

WC

Wohnzimmer

Wohnküche

Parkett 27,84 m2

Parkett 28,35 m2

VR

AR

Parkett 2,77 m2

Parkett 0,96 m2

Parkett 2,67 m2

Parkett 22,06 m2

Parkett 9,98 m2

Loggia

WPC-Dielen 4,13 m2

Balkon

Balkon

Loggia

WPC-Dielen 9,06 m2

WPC-Dielen 2,73 m2

inkl.Loggia 4,26m² zusätzl. Balkon 2,85m²

inkl.Loggia 4,81m² zusätzl. Balkon 6,84m²

Parkett 1,04 m2

Zimmer

Parkett 11,00 m2

WPC-Dielen 4,81 m2

TOP P5/1/ 20 NLF 51,13m²

AR

Wohnzimmer

Zimmer

Loggia

WPC-Dielen 4,26 m2

Balkon

TOP P5/1/ 19 NLF 56,19m²

Bad

Platten Plattenbelag 1,96 m2 4,68 m2

Bad

VR

Parkett 11,00 m2

Loggia

WPC-Dielen 6,84 m2

ANSICHT Garten

Bad

Platten Plattenbelag 1,90 m2 4,71 m2

Platten Plattenbelag 1,90 m2 4,14 m2

Zimmer

Parkett 13,87 m2

Parkett 0,90 m2

WC

Plattenbelag 15,11 m2

NK

VR

Zimmer

AR

Parkett 2,69 m2

WC

Stiegenhaus

VR

Parkett 2,40 m2

WPC-Dielen 2,85 m2

VR

Plattenbelag 4,59 m2

VR

WC

Plattenbelag Platten 5,08 m2 1,90 m2

VR AR

Wohnzimmer

Bad

VR

P3/ 15

NK NK

P5/1/ 17

Parkett 13,82 m2

Parkett 26,97 m2

P5/1/ 16

Parkett 2,02 m2

ANSICHT Straße

Zimmer Parkett 21,97 m2

P5/1/ 15

VR

Parkett 2,53 m2

WPC-Dielen 4,51 m2

Parkett 21,64 m2

WC

Parkett 2,82 m2

KN

Loggia

WPC-Dielen 4,12 m2

Wohnküche

P3/ 18

VR

WC

Plattenbelag Platten 4,75 m2 1,90 m2

inkl.Loggia 4,51m²

Loggia

Schulangebot für alle Altersstufen, Kindergärten sowie Arztpraxen. Geplante Fertigstellung: Sommer 2016. ❙ Infos: www.rvw.at

Wohnzimmer

Parkett 21,64 m2 Plattenbelag 4,59 m2

NK

P5/1/ 18

Bad

Parkett 14,70 m2

Wohnzimmer Bad

Parkett 2,67 m2

Zimmer

Parkett 14,76 m2

P3/ 19

Parkett 10,21 m2 Parkett 21,94 m2

VR

Parkett 1,03 m2

Zimmer

Parkett 14,76 m2

Parkett 26,43 m2

Zimmer Wohnzimmer

AR

Zimmer

Infrastruktur durch Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Drogeriemärkte, die fußläufig gut erreichbar sind. Des Weiteren findet man vor Ort ein vielfältiges

TOP P3/ 16 NLF 59,94m²

inkl.Loggia 4,12m²

P3/ 16

TOP P5/1/ 18 NLF 60,19m²

P5/1/ 19

TOP P5/1/ 15 NLF 57,72m² inkl.Loggia 4,13m² zusätzl. Balkon 2,73m²

Balkon

Loggia

Balkon

WPC-Dielen 4,75 m2

WPC-Dielen 10,14 m2

WPC-Dielen 3,06 m2

TOP P3/ 19 NLF 58,06m²

TOP P3/ 20 NLF 61,66m²

zusätzlich Balkon 4,75m²

inkl.Loggia 10,14m²

TOP P3/ 15 NLF 55,93m² inkl.Loggia 9,06m² zusätzl. Balkon 3,06m²

ÜBERSICHT

3. OBERGESCHOSS ON6

ON8

ON10

PETRUSGASSE ON5

ON3 ON1

TOP P5/2/13 NLF 56,58m² inkl.Loggia 6,96m²

ON3

PALUSGASSE

ON1

ON7

TOP P5/2/14 NLF 54,45m² inkl.Loggia 7,28m²

Loggia WPC-Dielen 6,96 m2

Loggia

Zimmer

Zimmer

Parkett 11,52 m2

Parkett 11,25 m2

TOP P5/2/12 NLF 78,48m² zusätzl. Balkon: 13,16m²

LAGEPLAN

Zimmer

WPC-Dielen 7,28 m2

ON5

I

Parkett 11,11 m2

Balkon WPC-Dielen 3,48 m2

TOP P5/2/15 NLF 56,85m²

WPC-Dielen 2,92 m2

inkl.Loggia 2,92m² zusätzl. Balkon 3,48m²

VR

Zimmer

Loggia

Parkett 12,74 m2

VR Parkett 3,75 m2

Bad Wohnzimmer Parkett 19,50 m2

Zimmer Parkett 13,59 m2

AR

VR

Parkett 0,96 m2

Parkett 2,67 m2

Bad

Parkett 21,22 m2

Parkett 4,55 m2

Wohnküche

Balkon

Parkett 22,13 m2

Bad

WC

Plattenbelag Platten 4,67 m2 1,80 m2

WC

Plattenbelag Platten 4,23 m2 1,65 m2

Wohnküche

WC

Plattenbelag Platten 4,14 m2 1,66 m2

NK

VR

NK

Parkett 3,78 m2

AR

VR

Parkett 2,12 m2

Parkett 4,63 m2

Wohnküche Parkett 38,39 m2

Parkett 0,96 m2

Parkett 2,67 m2

Bad

WC

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Stiegenhaus

P5/2/ 13

Plattenbelag 20,76 m2

P5/2/ 12

Parkett 3,87 m2

KN

VR Parkett 2,63 m2

Ausreichende Abstände zwischen den beiden Baukörpern trotz dichter Bebauung RVW

Ausstattung gemäß Baubeschreibung, die dargestellte Möblierung - ausgenommen Küche, Badewanne, Waschtisch und WC - ist nicht Bestandteil des Lieferumfanges und dient nur als Einrichtungsvorschlag. Alle dargestellten Gegenstände haben symbolhaften Charakter. Spielplatz- und Gartengestaltung im Kaufpreis nicht enthalten. Druck- und Satzfehler, sowie Irrtümer und baulich bedingte Änderungen vorbehalten. Die Wohnungsgrößen sind Cirka - Angaben und können sich durch die Detailplanung geringfügig ändern. Maßgeblich ist in jedem Fall der Kaufvertrag.

UNVERBINDLICHE PLANKOPIE

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Petrusgasse 5 Immobilienentwicklungs-GmbH A-1030 Schwarzenbergplatz 5/7.1 Tel: +43/1/513 12 41 Fax: +43/1/513 83 63 Email: Zentralewien@b-i-p.com www.bip-immobilien.at

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WPC-Dielen 13,16 m2

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16 x 28 x 18

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n unmittelbarer Nähe der Landstraßer Hauptstraße, in der Petrusgasse 3-5, errichtet die RVW (Raiffeisen Vorsorgewohnungserrichtung) eine Wohnhausanlage mit 56 Vorsorgewohnungen. Geplant vom Wiener Architekturbüro p.good (Martin Praschl und Azita Praschl Goodarzi), wurden Baukörper mit optimalem Lichteinfall von Süden konzipiert, die trotz dichter Bebauung von einem attraktiven durchgängigen Grünbereich umgeben sind. Die Rautenform des Hofgebäudes gewährleistet eine gute Besonnung aller Hofwohnungen, ohne Schattenwurf auf die anderen Gebäude. Es handelt sich zum größten Teil um Zweizimmerwohnungen, mit kompakten Grundrissen und Wohnnutzflächen von 41m2 bis 88m2 sowie größeren Wohneinheiten in den Dachgeschoßen. Alle Wohnungen haben entweder Loggia, Balkon, Terrasse oder – im Erdgeschoß - Eigengärten. Ein wichtiger Aspekt bei der Planung war die getrennte Nutzbarkeit der beiden Zimmer. Aus diesem Grund sind die Sanitärräume in allen Wohnungen vom Schlafzimmer aus, ohne Durchquerung des Wohnraumes, zu erreichen. Aufgrund der Baukörperform wird eine gegenseitige Einsehbarkeit der Wohnungen vermieden. Die Wohnungen sind mit Eichenparkettböden, Fußbodenheizung, Markenprodukten in den sanitären Einrichtungen und einer komplett eingerichteten, modernen Einbauküche ausgestattet. In der Tiefgarage gibt es ein Kellerabteil und einen PKW-Stellplatz für jede Wohnung. Von außen zeigt sich das Vorsorgewohnungsprojekt „Petrusgasse“ in extravagantem und edlem Design. Mit einer goldenen Fassade wollen die Bauherren daran erinnern, dass die Investition in Woh-

Plattenbelag Platten Parkett 4,25 m2 1,65 m2 7,44 m2

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Parkett 3,67 m2

DATUM: 14.01.2014

Das Vorsorgewohnungsprojekt „Petrusgasse“ von p.good Architekten

CORDES

Wohnen am Stadtrand DER BAUTRÄGER MISCHEK errichtet in der Carlbergergasse in Wien-Liesing eine weitere gemeinschaftliche Anlage mit 42 freifinanzierten Eigentumswohnungen.

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ahe dem Fridtjof-NansenPark wird der neue Wohnbau (Architektur: Paul Huck, Andreas Klos) voraussichtlich Ende 2015 bezugsfertig sein. Die Zwei-, Dreiund Vierzimmerwohnungen von ca. 55m² bis zu 112m² Wohnfläche verfügen alle über Loggien, Balkone oder Terrassen. Ausgesuchte Boden- und Wandbeläge sowie Innentüren (die sogenannte Mischek Line-Ausstattung) kommen in allen Wohnungen zur Ausführung. Auch ein außenliegender Sonnenschutz ist bei allen Wohneinheiten standardmäßig vorgesehen. Um für die Bewohner eine bestmögliche Innenraumluft und ein angeneh-

mes Wohnklima zu ermöglichen, wird schon während des Bauens auf baubiologisch qualitätsvolle Produkte geachtet. Eine Bewertung des Institutes für Baubio­ logie und -ökologie mit dem “Ökopass” sowie ein gutes Chemikalienmanagement garantieren eine bauökologische Qualitätssicherung und eine Verbesserung des ökologischen Standards. Grünflächen in der Wohnhausanlage und Spielmöglichkeiten für Kinder sind vorgesehen. Mit dem Autobus 60A, der U6-Station Erlaaer Straße, der Schnellbahn und der Süd-Ost-Tangente ist eine gute Infrastrukturanbindung gegeben. ❙ Infos: www.mischek.at

Geplanter Wohnbau Carlbergergasse (Architektur: Paul Huck, Andreas Klos; M ­ ischek) Mischek

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baukultur

ÖPP: Keine Alternative für finanzschwache Bauherren EINE PARTNERSCHAFT der öffentlichen Hand mit Privaten hat sich hierzulande noch nicht großflächig etabliert. Vor dem Hintergrund der Schuldenobergrenze und leeren Kassen liebäugeln die Kommunen jedoch zunehmend mit dieser Finanzierungsform.I Anna Klerdorf

Foto: Katharina Gossow

I > Gerade im Bildungsbau ist politische ­Verantwortung ­gefordert! < (Herbert Ablinger, ­Sektionsvorstand Architekten der Kammer der A ­ rchitekten und ­Ingenieurkonsulenten für Wien/NÖ/Bgld.)

st die architektonische Qualität gefährdet, wenn Bauprojekte in öffentlich-privater Partnerschaft abgewickelt werden, wie kritische Stimmen warnen? Weil der Fokus der Privaten nur auf der ­ Wirtschaftlichkeit liegt – beziehungsweise weil die Gesamtfinanzierungskosten, gesehen auf die Zinsleistung, für ein ÖPP-Projekt im Endeffekt höher sind? Franz Zehetner, Jurist der TU Wien, bringt es auf den Punkt: „Bei ÖPP kommt es wie bei jedem ´normalen´ Bauprojekt ausschließlich darauf an, was der öffentliche Partner wirklich will. Wenn er architektonische Qualität anstrebt und wünscht, dann ist ein ÖPP-Modell absolut kein Hindernis, diese auch tatsächlich zu bekommen.“ Entscheidend sei die Bestellqualität – die beginne bei der Ausschreibung, betont Zehetner. Zehetner hält zudem fest, dass ÖPP kein normierter Begriff ist. „Der einzige Inhalt von ÖPP ist die Zusammenarbeit von Öffentlichen mit Privaten. Das ´Wie´ ist aber nicht definiert. Wenn diese Definition kompetent erfolgt, brauchen Architekten und Ingenieurkonsulenten keine Angst vor ÖPP-Projekten zu haben.“

Stellenwert gestalterische Qualität

+ city INFO + + + city INFO + + ÖPP – Das „Wie“ ist e ­ ntscheidend ÖPP – Öffentlich-private-Partnerschaft, die deutschsprachige Variante von PPP – Public-private-Partnership, ist eine vertraglich geregelte Zusammenarbeit der öffentlichen Hand und Privaten. Bei ÖPP wird in unterschiedliche Modelle unterschieden, die in Europa am häufigsten angewendeten Modelle sind das Betriebsführungsmodell, das Betreiber- und Kooperationsmodell, das Erwerb-, Inhaber-, Leasing-, Miet-, Konzessions- und Gesellschaftsmodell. Siehe de.wikipedia.org/wiki/­ Öffentlich-private_Partnerschaft

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Die Stadt Wien will nun in den kommenden Jahren im Rahmen des „Neubauprogramms – Bildungseinrichtungen 2012 bis 2023“ elf neue multifunktionale ganztägig und ganzjährig geführte Bildungseinrichtungen in Form von Campus-Modellen (Kindergarten-, Schul- und Freizeitpädagogik an einem Standort zusammengefasst) errichten. Die neuen Bildungseinrichtungen werden insgesamt rund 700 Mio. Euro kosten. ÖPP-Modelle sollen verstärkt zum Einsatz kommen. Die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland kann jedoch über die gewählte Vorgangsweise der Stadt nur den Kopf schütteln: „Gerade im Bildungsbau ist politische Verantwortung gefordert und die gestalterische Qualität von immenser Bedeutung“, meint Herbert Ablinger, Sektionsvorstand Architekten in der Berufsvertretung. Eine der Ursachen des Übels liege

Wien soll nicht Hamburg werden: Bei der Elbpharmonie Hamburg explodieren die Kosten, nicht zuletzt aufgrund unklarer Verträge zwischen der Stadt und dem Privaten. Thomas Wolf

in den Maastricht-Kriterien, die eine Schuldenobergrenze vorschreiben, eine weitere im finanziellen Druck, unter dem die Stadt steht. Ablinger weiter: „Das Argument seitens der Stadt lautet: Wenn die Planung wie bisher als Gesamtleistung beauftragt wird, sind die gesamten Projektkosten als Schulden der öffentlichen Hand budgetwirksam.“ Werde aber die Planung weitgehend dem privaten Partner überlassen, besteht laut dem ­ Kammervertreter die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die baukünstlerische Qualität leidet oder verloren geht. „Der immense Aufwand der Architektenschaft im Rahmen von Wettbewerben, das - gesamtheitlich gesehen beste Projekt zu finden, darf nicht

als Einbahnstrasse gesehen werden. Nur eine projektumfassende Planung bildet den Nährboden für das wirtschaftliche Überleben der Architektinnen und Architekten und maximiert die Chance auf gesamtheitliche Qualität. So droht aber die Gefahr, dass die baukünstlerische Qualität auf der Strecke bleibt und die Architektenschaft ausgehöhlt wird“, so Ablinger. Als aktuelles Beispiel nennt er das Bauvorhaben Attemsgasse, in dem die Architekten ursprünglich nur mit dem Entwurf beauftragt werden sollten. Durchgesetzt hat die Berufsvertretung als Zwischenschritt nun die Beauftragung bis zur Einreichplanung und die Leitdetailplanung – der Rest liegt beim privaten Partner.

Doch es gibt Auswege aus dem Dilemma – das nicht nur die Architekten selbst betrifft, sondern noch viel mehr die Baukultur des Landes: „Die architektonische Qualität muss ebenso wie deren Erreichung von Anfang an in einem Vertrag festgeschrieben ­ werden“, fordert Ablinger. Die Durchführung des Architekturwettbewerbes und damit verbundene Gesamtbeauftragung der Planung würde die Grundlage unserer Baukultur bilden. Ein steiniger Weg – aber auch die internationalen Erfahrungen zeigen: ÖPP ist nichts für schwache Entscheidungsträger, ist - insgesamt betrachtet- teurer und verändert somit nachhaltig den Spielraum für öffentliche Haushalte. ❙

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baukultur

Vorzeigeprojekt mit Hindernissen DER GERTRUDE-FRÖHLICHSANDNER-CAMPUS am ehemaligen Nordbahnhof-Gelände ist das erste ÖPP-Projekt der Stadt Wien im Neubau-Bildungsbereich.

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uf der einen Seite überzeugte das Konzept, verschiedene Schultypen an einem zentralen Ort, die Verantwortlichen der Stadt – auf der anderen Seite zeigte das erste Projekt der CampusFolge, der Gertrude-Fröhlich-SandnerCampus am Wiener Nordbahnhof-Gelände, dass ÖPP letztlich auch ein guter Weg sein kann. Für die Architekten Oliver Kaufmann und Max Wanas ist ÖPP „a priori eine Finanzierungsform, die noch nicht die mögliche Bauqualität determiniert. Entscheidend ist, dass der Architekt im gesamten Planungsprozess eingebunden wird.“ Als absolutes Mindesterfordernis sehen die beiden die Beauftragung des Architekten mit Entwurf, Einreichung und Leitdetailplanung samt baukünstlerischer Oberleitung. „Dann sollte auch bei einem ÖPPProjekt ein sehr gutes Bauwerk gelingen“, sind die Architekten überzeugt. Immerhin, Kaufmann und Wanas sind die Planer des

Vorzeige-ÖPP-Projekt Campus Nordbahnhof – die Architekten konnten sich bis zur Oberleitung durchkämpfen, womit die baukünstlerische Qualität gewährleistet werden konnte. Kaufmann/Wanas

Bildungscampus Nordbahnhof, des ersten ÖPP-Projekts im Schulneubau der Stadt Wien. Damit hat sich die Stadt erstmals über eine Kooperation mit einem Privaten gewagt, den Betrieb und den Erhalt für 25 Jahre quasi outgesourct. Doch bereits in der Wettbewerbsphase wurde Kritik laut: Die Architekten sollten nur bis zur Einreichung beauftragt werden,

DER WIENER GEMEINDERAT genehmigt 10,8 Millionen Euro für Vorbereitungsarbeiten der elf neuen Campus-Standorte.

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or allem in der ersten Phase des Programms sind intensive vorbereitende und projektübergreifende Vorarbeiten notwendig“, betont Wiens Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. „Das reicht von der Suche geeigneter Grundstücke, über steuerliche, betriebswirtschaftliche, finanztechnische und vergaberechtliche Beratungsleistungen bis hin zur Durchführung von Wettbewerben und Ausschreibungen.“ Wesentlich sind auch Vorarbeiten im Hinblick auf die Einbindung privater Investoren. Der EU-weite Realisierungswettbewerb für die Errichtung des Bildungscampus „aspern Die Seestadt Wiens“ konnte im Frühjahr 2012 abgeschlossen werden, die Bauarbeiten wurden vor wenigen Wochen gestartet. Aus insgesamt 74 internationalen Einreichungen ging Thomas Zinterl mit ZT Arquitectos Lda aus Lissabon als Gewinner hervor. Für den neuen Bildungscampus waren Bildungseinrichtungen der Stadt Wien für rund 770 Kinder zu planen: ein Kindergarten für elf Gruppen und eine Ganztagsvolksschule mit 17 Klassen sowie Klassen, die sonderpädagogischen Anforderungen entsprechen. Die Investitionen betragen rund 23 Millionen Euro. Bauherr und Eigentümer der Schule ist die BIG, Mieter die Stadt Wien. Die Nutzflächen umfassen rund 8.200 Quadratmeter, die Außenanlagen insgesamt rund 6.600 Quadratmeter.

Quadratmetern Grundfläche ist der Campus in Favoriten mit elf Kindergarten-Gruppen, einer 17-klassigen Ganztagsvolksschule und – erstmals in Wien – auch einer 16-klassigen Ganztagshauptschule geplant. Rund um den Campus entstehen 5000 Wohnungen von verschiedenen Bauträgern. Erstmals wurden bereits im Architekturwettbewerb moderne pädagogische Inhalte gleichberechtigt zu technischen Anforderungen berücksichtigt. Der neue Campus soll möglichst viele Synergien im Miteinander schaffen, zugleich aber auch genügend Rückzugsorte bzw. Räumlichkeiten und Außenbereiche für Kreativität bereitstellen. Insgesamt nahmen an dem europaweit stattgefundenen Wettbewerb 109 Büros teil. Sieger wurde das Wiener Architekturbüro PPAG. ❙

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Walter Stelzhammer, Präsident der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland

: Das Berufsbild des Architekten und I­ngenieurkonsulenten hat sich in den vergangenen 100 Jahren gewaltig verändert. Was bedeutet das für den Ziviltechnikerstand heute? Stelzhammer: Wir müssen wieder zu unserem vollen Leistungsbild zurückkehren und unsere Kapitänsposition zurückgewinnen. Zurück zur Zivilcourage – Angst essen Seele auf. Wir müssen den Entwicklungen von außen, die von der EU-Ebene bis in unser Land kommen, entgegenwirken. : Was ist aber der entscheidende Knackpunkt? Stelzhammer: Es geht um die Bestellqualität – und das muss in die Köpfe der Bauherren wie auch der Politiker. Baukultur ist nicht etwas Schönes, das wir uns wünschen, Baukultur prägt ein Land nachhaltig. Die Bestellqualität entscheidet letztlich die baukünstlerische Qualität unserer gebauten Umwelt. Dann kann auch ein potenzieller privater Partner nicht aus – denn dieser muss verpflichtet wer-

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den, diese geforderte Qualität einzuhalten. Zudem muss genau geprüft werden, wer der Private ist und welche Kompetenzen er überhaupt mitbringt. : Wie lautet Ihre Zukunftsvision? Stelzhammer: Wir Ziviltechniker werden noch stärker zusammenhalten und unsere unverzichtbare Kompetenz unter Beweis stellen. In puncto Ausbildung werden wir uns praxisorientierter entwickeln müssen und beispielweise im Bereich des Masterstudiums ein Praktikum einführen – das würde die Ausbildung noch effizienter machen. + city EVENT + + + city EVENT + + + city EV Arch+Ing lädt ein Die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich, ­Burgenland lädt zur Diskussionsrunde „PPP – Chance und Risiko“ Es diskutieren Eva Blimlinger, Rektorin akademie der bildenden künste wien Hannes Jarolim, SPÖ NR-Abg. Markus Marterbauer, Ökonom AK-Wien Josef Moser, Präs. Rechnungshof (angefragt) Herbert Ablinger, Architekt Moderation: Michael Kerbler 29. April 2014, 17.30 Uhr Ort: Wiener Planungswerkstatt, ­Friedrich-Schmidt-Platz 9, 1010 Wien

In Richtung Ganztagsschule Am Hauptbahnhofgelände – im Sonnwendviertel – entsteht Wiens größter Bildungscampus für 0- bis 14-Jährige. Auf 20.000

heit zumindest beträchtlich leiden würde, kämen Planer bei der Ausführung zum Zug, die nichts mit dem Entwurf selbst zu tun hatten“, so Kaufmann und Wanas. In diesem Fall ging alles gut – die Architekten wurden schlussendlich bis zur Oberleitung beauftragt. ❙

Foto: Arch+Ing

Anspruchsvolles ­Bauprogramm

um so für den privaten Partner keine Verpflichtung entstehen zu lassen. „Da architektonische Qualität eine möglichst durchgehende und kontinuierliche Planung und auch die intensive Bearbeitung von Detaillösungen erfordert, war zu befürchten, dass im harmlosesten Fall die planerische Ganz-

Die Bauarbeiten für den Bildungscampus aspern wurden vor wenigen Wochen gestartet. ZT Arquitectos Lda/Thomas Zinterl

Eintritt frei Anmeldungen unter: ­kammer@arching.at

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weltausstellungen

Glas, Eisen, gute Luft – Architektur der Weltausstellungen DER VOM GRAZER TEAM BREATHE.AUSTRIA entworfene Österreich-Pavillon für die Expo 2015 in ­Mailand lässt auf eine zeitgemäße Herangehensweise jenseits überlebter Nationalrepräsentanz hoffen. I iris meder

Österreich-Pavillon für die Expo 2015: Pflanzung eines Waldes (terrain: landscape urbanism)

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ie Geschichte der Weltausstellungen begann 1849 in London, als Bankiers und Industrielle den Plan einer großen internationalen Technologieschau ausheckten. Für die Ausstellungshalle im Hyde Park schrieb man einen internationalen Wettbewerb aus. Der riesige Bau sollte schnell zu errichten und nach Ausstellungsende zu demontieren sein. Da keiner der 233 Entwürfe die Bedingungen erfüllte, betraute man den Gewächshaus-Errichter Joseph Paxton mit der Planung. Paxtons 615 × 150 m großer, auf einem Raster von

rund 7,3 x 7,3 m basierender Bau aus vorgefertigten Gusseisenelementen wurde in nur vier Monaten gebaut. 83.600 m² Glas gaben dem „Kristallpalast“ den Namen. Der Kristallpalast war der Star der Schau von 1851, auf der sich auch österreichische Unternehmen präsentierten. Die große Stunde Kakaniens schlug jedoch, als 1873 Wien zum Expo-Schauplatz wurde. Die Rotunde im Prater, entworfen vom Chefarchitekten der Ausstellung, Karl Hasenauer, war mit einem Durchmesser von 108 m der weltgrößte stützenfreie Kuppelbau. Der Wiener Weltausstellung war jedoch

Ansicht (o.) und Längsschnitt des Österreich-Pavillons für die EXPO 2015

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TEAM.BREATHE.AUSTRIA

kein glückliches Los beschieden: erst der Börsenkrach, dann eine Cholera-Epidemie hielten Besucher fern. Kristallpalast und Rotunde wurden zudem in ihrer Popularität bald überholt vom Eiffelturm, dem Wahrzeichen der Pariser Expo von 1889. Die Schau, an der Österreich nicht teilnahm, war ein weiterer Triumph großer Ingenieurkonstruktionen.

Länderpavillons als ­nationale Inszenierung Ende des 19. Jahrhunderts wurden Weltausstellungen von industriellen Leistungsschauen zu po-

pulären kulturellen Events und repräsentative Länderpavillons damit immer wichtiger. Die im Zeichen der Elektrizität stehende Expo 1900 in Paris brachte neben dem neobarocken Österreich-Bau von Ludwig Baumann, in dem u. a. Gustav Klimts von der Wiener Universität abgelehntes Fakultätsbild der Philosophie zu sehen war, eigene Pavillons von Tirol, Bosnien-Herzegovina und Ungarn. In künstlerischer Hinsicht war die Schau, mit Beteiligung u. a. von Josef Hoffmann und Otto Wagner, ein Triumph der Secession. Die Sternstunde der Moderne sah die Welt aber 1929, als Deutschland sich mit dem „Barcelona-Pavillon“ von Ludwig Mies van der Rohe, einem Kammerspiel in Glas, Wasser und Travertin, als antimilitaristisches Land intellektueller Noblesse präsentierte. Für das tortenstückförmige Gelände des Österreich-Pavillons auf der Expo in Brüssel, an der NaziDeutschland nicht teilnahm, wurde nach einem Wettbewerb mit 173 Beiträgen der elegant geschwungene, großflächig verglaste Entwurf Oswald Haerdtls realisiert. Der Ständestaat präsentierte sich mit Großfotos von Landschaften und Infrastruktur wie der neuen Großglocknerstraße als modern aufbereitetes Tourismusparadies. Ähnlich war die österreichische Beteiligung an der Pariser Weltausstellung von 1937. Wieder wurde Haerdtl mit der Ausführung betraut. Er inszenierte den Pavillon noch stärker als Vitrine, in der, neben Lokomotiven und der Kaplan-Turbine, in

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weltausstellungen

das Büro Eichinger oder Knechtl die Österreich-Präsentation mit einer Fassade von Peter Kogler, während die Niederlande einen Pavillon mit gestapelten Landschaften vom Büro MVRDV und Japan einen Recycling-Pappröhren-Bau von Shigeru Ban zeigten. An der unter dem Motto „The Living Ocean and Coast“ stehenden Expo 2012 in Yeosu, Südkorea, nahm Österreich nicht teil. Das junge Wiener Büro soma architecture, das zuvor noch keinen Bau realisiert hatte, setzte sich aber in einem Wettbewerb für den zentralen Themenpavillon mit einem geschwungenen Bau mit Aussichtsterrassen, Dachgärten und einer kinetischen Lamellenfassade gegen 135 Mitbewerber durch.

Sternstunde der Moderne: Barcelona-Pavillon 1929 von Ludwig Mies van der Rohe.

einer Fotomontage von Robert Haas erneut Glocknerstraße und Wiener Höhenstraße präsentiert wurden. Haerdtls leichte weiße Holzkonstruktion war ein Bekenntnis zur Moderne, das dank österreichischer „Novadom“-Holzwollplatten auch das ständestaatliche Regime für sich nutzen konnte. Interieurs stammten von Größen wie Josef Hoffmann und Josef Frank. Die Pariser Expo fand in einer Zeit scharfer politischer Positionierungen statt. Auf dem Champ de Mars stand Albert Speers NSdeutschem Pavillon die Drohgebärde der stalinistischen Sowjetunion gegenüber – beide wurden von der Ausstellungsleitung mit Medaillen prämiert. Die Tschechoslowakei hingegen hielt mit dem Glas-MetallBau von Jaromír Krejcar die Fahne einer demokratischen Moderne hoch, während Spanien als demonstrative Geste Pablo Picassos republikanisches Anti-Kriegs-Bild „Guernica“ zeigte. In Wien brannte derweil noch während der Laufzeit der Expo die Rotunde nieder; ein Jahr zuvor war auch der Londoner Kristallpalast abgebrannt.

Österreich und die Expos Ein architektonisches Highlight war 1958 die Expo in Brüssel. Für die friedliche Nutzung der Kernenergie stand das Atomium, ein 150-milliardenfach vergrößertes Eisenkristall. Le Corbusier konzipierte mit Yannis Xenakis die hyperbolischen Kurven des

meder

Philips-Pavillons, Westdeutschland brillierte mit einem transparenten Bau von den Stars der Bonner Republik, Egon Eiermann und Sep Ruf, aber auch aus osteuropäischen Staaten wie Jugoslawien und der Tschechoslowakei kamen hochmoderne Lösungen. Österreichs Beitrag war eine schwebende Brückenkonstruktion auf zarten Stützen, entworfen von Haerdtls früherem Assistenten Karl Schwanzer. Wie die Tschechoslowakei nahm auch Österreich seinen mit einem Grand Prix prämierten Pavillon nach der Ausstellung mit nach Hause. Als Museum der Moderne wurde er im Wiener Schweizergarten wieder aufgestellt. Als auf der Expo 1967 in Montréal unter dem von Antoine de Saint-Exupéry entliehenen Motto „terre des hommes“ die USA einen Kuppelbau von Richard Buckminster Fuller und Westdeutschland eine Zeltkonstruktion von Frei Otto zeigte, die die Bauten der Olympischen Spiele von München vorwegnahm, ging man in Österreich auf Nummer sicher und beauftragte nach einem Wettbewerb wieder Karl Schwanzer, diesmal mit einer Konstruktion aus vorfabrizierten Dreiecks-Modulen. Aus der für 1995 geplanten gemeinsamen Weltausstellung in Wien und Budapest wurde nach einer Volksabstimmung nichts; es blieb nur die „Donauplatte“. Besser gelang es 2000 in Hannover: Unter dem Motto „Mensch–Natur–Technik“ gestaltete

Zunehmende architektonische ­Bescheidenheit Wenn nun für die unter dem etwas flapsigen Motto „Energy for Life“ stehende Expo 2015 in Mailand das Grazer Team breathe. austria unter der Leitung von terrain: landscape urbanism BDA – Klaus K. Loenhart den Wettbewerb zum Österreich-Pavillon mit dem Entwurf eines auf der Pflanzung eines Waldes basierenden Pavillon gewonnen hat, so ist das ein Zeichen für zunehmende Bescheidenheit im architektonischen Auftreten nach der Phase großer Gesten. Behandelt wird mit dem 650 qm großen Wald das Thema Luft als wichtigstes Nahrungsmittel der Menschheit. Der Wald wird pro Stunde 62,5 kg Sauerstoff produzieren, Photosynthese macht eine Klimaanlage überflüssig. Äußerlich kommt die fast entmaterialisierte Installation als einfacher schwebender Quader daher. Was zählt, sind die Inhalte. Das lässt hoffen. Auf eine neue, zeitgemäße Herangehensweise jenseits überlebter Nationalrepräsentanz. ❙

Karl Schwanzers Pavillon für die Expo 1958 in Brüssel steht heute als 21er Haus in Wien. Belvedere, Wien / Ian Ehm

Interkulturelles Wohnquartier WIEN 11 Franz-Haas-Platz 6

Philips-Pavillon für Brüssel 1958 von Le Corbusier und Yannis Xenakis.

Wouter Hagens / Wikimedia Commons

© Schreiner/Kastle, Änderungen vorbehalten;

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Smart City Seestadt aspern

ASPERN DIE SEESTADT WIENS: Im größten W ­ iener Stadtentwicklungsgebiet setzt das Technologiezentrum aspern IQ schon jetzt ­Innovationsimpulse in ­Sachen ­Ökologie. Dieses und weitere Projekte zur Nutzung ­erneuerbarer Energieträger werden im Rahmen des K­limaschutz­ programms der Stadt Wien (KliP II) forciert.

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Entgeltliche Einschaltung

Mit erneuerbarer Energie zur Umweltmusterstadt

m 22. Gemeindebezirk im Nordosten Wiens entsteht ein neuer, multifunktionaler Stadtteil mit Wohnungen, Büros sowie einem Gewerbe-, Wissenschafts-, Forschungs- und Bildungsquartier: aspern Die Seestadt Wiens - eines der größten Stadtbauprojekte Europas, ist in 25 Minuten vom Wiener Zentrum mit der U-Bahn direkt erreichbar. Auf 240 Hektar werden leistbare Wohnungen für 20.000 Menschen geschaffen. Ebenso viele sollen in der Seestadt Arbeit finden: 15.000 im Segment Büros und Dienstleistungen sowie 5.000 im Bereich Gewerbe, Wissenschaft, Forschung und Bildung.

Technologiezentrum ­aspern IQ Einen Innovationsimpuls auf dem Gelände der zukünftigen Seestadt Aspern setzt schon jetzt aspern IQ, das Technologiezentrum der Wirtschaftsagentur Wien. Das Gebäude ist ein Leuchtturmprojekt der Stadt Wien, das zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele Österreichs und der Europäischen Union beiträgt. Leitbilder wie eine nachhaltige Architektur, Energieeffizienz und Lebenszyklusbetrachtung stehen neben den funktionalen und gestalterischen Ansprüchen im ­Vordergrund. Durch die Kombination zahlreicher Einzelmaßnahmen produziert das Gebäude mehr Energie als es verbraucht. Das aspern IQ als eines der ersten Energie-Plus-Gebäude Österreichs hat eine 1.300 m2 große Photovoltaik-Anlage, die Heizkörper gänzlich überflüssig macht. Der

Das Technologiezentrum aspern IQ ist eines der ersten Energie-Plus-Gebäude Ö ­ sterreichs.

Energiebedarf ist außerdem durch energetische Optimierung der Gebäudehülle und mit über 90% Rückgewinnung von Wärme und Luftfeuchtigkeit sechsfach geringer als bei konventionell errichteten Gebäuden. Mit zusätzlichen Energiequellen wie Brunnenwasserkälte oder Serverabwärme zum Kühlen bzw. Wärmen, einer bedarfsgerechten Steuerung der Haustechnik sowie außenliegendem Sonnenschutz, der je nach Sonnenstand und Strahlungsintensität beschattet, übernimmt das Technologiezentrum aspern IQ als Gewerbeimmobilie eine Vorreiterrolle im größten Stadtentwicklungsgebiet Europas.

Komfortables Arbeiten bei niedrigen Kosten Neben Einzel-, Kombi- oder Großraumbüros stehen Erholungs- und Kommunikationszonen zur Verfügung. kurt kuball

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Der Haupteingang des vom Büro ATP Architekten und Ingenieure als H-Typ entworfenen Baukör-

pers ist über einen dem Gebäude vorgelagerten Freiraum zu erreichen und von der Straße aus gut sichtbar. Von der zentralen Lobby mit Empfang ist das natürlich belichtete und zentrale Hauptstiegenhaus mit Aufzugsgruppe direkt zu erreichen. In den Obergeschoßen befinden sich die flexibel teilbaren Büros. Neben Einzel-, Kombi- oder Großraumbüros stehen Allgemeinflächen als Erholungs- und Kommunikationszonen, Seminarräume, Terrassen und ein Restaurant im aspern IQ zur Verfügung. Mit dem Einsatz schadstofffreier Baumaterialien und der hohen Tageslichtverfügbarkeit durch großzügige Fensterflächen schafft das aspern IQ ein behagliches Raum- und Arbeitsklima bei niedrigen Betriebskosten. Als zusätzliche Pluspunkte werden eine Ladestation für Elektrofahrzeuge in

kurt kuball

der Tiefgarage, E-Car-Sharing sowie eine E-Bike Station beim Gebäude angeboten. Für technikorientierte, innovative Unternehmen stehen im aspern IQ Büros, Labors aber auch Produktionsflächen zur Verfügung. Geforscht wird durch die Forschungsgesellschaft Aspern Smart City Research und im Labor der researchTUb: Die Tochtergesellschaft der TU Wien entwickelte als Vorreiter in der Rahmenbautechnik das erste E-Bike aus Holz. Mit Unternehmen wie comdata systemhaus, abix GmbH oder Theobroma Systems wächst das aspern IQ zu einem InnovationsHotspot in der Seestadt. In unmittelbarer Nachbarschaft gesellt sich ab 2016 der Technologiekonzern Hoerbiger als erster Großbetrieb in der Seestadt mit seinen über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzu.

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Entgeltliche Einschaltung

Energieforschung mit Echtdaten Erweitert wird der InnovationsHotspot in der Seestadt aspern mit der Forschungsgesellschaft „Aspern Smart City Research GmbH & Co KG“, einem Gemeinschaftsprojekt der Stadt Wien mit Siemens, Wien Energie, Wiener Netze, der Wirtschaftsagentur Wien sowie der Wien 3420 Aspern Development AG. Es handelt sich dabei um ein europaweit einzigartiges Forschungsprogramm, bei dem in den nächsten Jahren das Thema Energieeffizienz anhand realer Gebäude im Wiener Stadtentwicklungsgebiet aspern erforscht wird. Bis 2018 werden rund 40 Millionen Euro investiert. Die ASCR ist auch Partner von „Smart City Wien“. In der Seestadt aspern wird mit Echtdaten von individuellen Anwendern und gesamten Gebäuden sowie Daten aus dem Niederspannungsnetz geforscht. Es werden Gebäude mit unterschiedlicher Nutzung am Forschungsprogramm teilnehmen. Diese Häuser werden mit innovativer Technologie (zum Beispiel Smart Meter) ausgestattet und liefern schließlich jene Daten, die die Basis der Forschungsarbeit ausmachen. Die Mieterinnen und Mieter der am Programm beteiligten Gebäude nehmen nicht automa-

tisch am Forschungsprogramm teil – sie müssen im Vorfeld schriftlich zustimmen. Datenschutz genießt im gesamten Projekt höchste Priorität. ❙

Klimaschutzprogramm der Stadt Wien Erneuerbare Energieträger, wie sie beim Technologiezentrum aspern IQ eingesetzt werden, stehen unbegrenzt zur Verfügung oder erneuern sich schnell. Sie gelten daher als nachhaltig nutzbare Energieressourcen und stellen eine wichtige Alternative zu den fossilen Energieträgern dar. Zu erneuerbaren Energieträgern zählen Photovoltaik, Solarthermie, Biomasse, Wasserkraft, Windenergie und Erdwärme. In Wien lag der Anteil der erneuerbaren Energie im Jahr 2011 bei rund 4.186 GWh (10,6 Prozent). Die zentralen Säulen der Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energie in Wien sind Wasserkraft, Windkraft, feste Biomasse (Biomassekraftwerk Simmering) und Photovoltaik. Die gesamte Produktion erneuerbarer Energie in Wien beträgt bei Wärme 1.793 GWh, bei Strom 1.500 GWh und bei Verkehr 894 GWh. Den höchsten Anteil der erneuerbaren Wärmeproduktion nimmt die Fernwärme mit rund 980 GWh ein, gefolgt von Biomasse mit

Daten aus dem Niederspannungsnetz

Forschung für die Energiezukunft

rund 690 GWh. Im Jahr 2011 wurde mittels Wasserkraft insgesamt 1.261 GWh Strom produziert. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms der Stadt Wien (KliP II) sollen Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energieträger weiterhin forciert werden. Dadurch soll der Anteil der erneuerbaren Energie - gemessen am Wiener Bruttoinlandsverbrauch - gesteigert werden. Prominente Beispiele innerhalb der Stadt Wien sind das Biomassekraftwerk Simmering, das Kleinwasserkraftwerk Nußdorf, diverse Windparks und zahlreiche Trinkwasserkraftwerke wie das Kleinwasserkraftwerk Mauer.

Das größte Biomassekraftwerk Österreichs ging im Juni 2006 in Wien in Betrieb. Standort des Biomassekraftwerks ist das Gelände des Kraftwerks Simmering. Das Biomassekraftwerk wird mit Frischholz befeuert und hat eine Leistung von rund 60 Megawatt (MW). Rund zwei Drittel der gewonnen Energie stehen als Fernwärme für die Wiener Haushalte zur Verfügung. Das Biomassekraftwerk erzeugt – so wie die anderen Wiener Kraftwerke – Strom und Fernwärme gleichzeitig. Das Kraftwerk versorgt rund 48.000 Wiener Haushalte mit Strom und 12.000 Wiener Haushalte mit Wärme. Mit diesem Biomassekraftwerk kann eine weitere Reduktion der CO2-Emissionen um 144.000 Tonnen jährlich erreicht werden. Dies entspricht der Verfeuerung von 44.000 Tonnen Heizöl schwer.

Müllverbrennungsanlage Pfaffenau

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Energieeffizienz

Gebäudedaten

Biomassekraftwerk ­Simmering

Das Kraftwerk Simmering versorgt tausende Wiener Haushalte mit Strom und Wärme. Wien EnergieEHM

externe Daten z. B. Wetterdaten

Die Müllverbrennungsanlage (MVA) Pfaffenau in Simmering wurde im September 2008 eröffnet. Seit Inbetriebnahme der An-

lage entstehen aus 250.000 Tonnen Wiener Müll jährlich etwa 65 Gigawatt Stunden Strom und 410 Gigawatt Stunden Fernwärme. Die erzeugte Wärmemenge entspricht dem Jahresverbrauch von circa 50.000 Wiener Haushalten. Mit dem produzierten Strom können circa 25.000 Wiener Haushalte versorgt werden. Die Anlage hält nicht nur die Grenzwerte der EU-weit strengsten Umweltgesetze ein. Auch die emittierten Schadstoffe liegen um das zwei- bis zehnfache unter den Grenzwerten. Eine vierstufige Rauchgasreinigung sorgt für niedrigste Emissionswerte. So liegt die Emission von Staub um 90 Prozent unter dem erlaubten Grenzwert, der Wert bei Schwefeldioxid wird um 95 Prozent unterschritten.

Biogaserzeugung aus Müll Mit Eröffnung der Biogas Wien im Herbst 2007 ging in WienSimmering eine weitere Hightech-Anlage neben der MVA Pfaffenau in Betrieb. Jährlich werden dort 22.000 Tonnen biogene Abfälle wie beispielsweise Speiseabfälle auf Basis eines „einstufigen, mesophilen Nassverfahrens“ in saubere Energie umgewandelt. Dabei wird das von Mikroorganismen erzeugte Biogas, das zu 40 bis 70 Prozent aus Methan besteht, verbrannt und zur Wärmeerzeugung genutzt. So können etwa 1.100 Wiener Haushalte mit Fernwärme aus der Biogasanlage versorgt werden. Dadurch ergibt sich im Vergleich zur konventionellen Energieerzeugung eine Einsparung von 3.700 Tonnen Kohlendioxid jährlich. Die abgesaugte Abluft mit einer Gesamtmenge von circa 25.000 Kubikmetern pro Stunde wird einer Abluftreinigungsanlage zugeführt. Damit wird ein weiterer ökologisch wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. ❙

C0 2 -Reduktion Die Aspern Smart City Research erforscht das Thema Energieeffizienz anhand von Gebäude- und Anwenderdaten der S­ eestadt aspern. credit

Ökologischer Fußabdruck - ein Maß für nachhaltige Entwicklung Jeder Mensch braucht Raum, um sich zu entfalten, Äcker, Wiesen und Weiden, wo seine Nahrung wächst, Industrieanlagen, wo Güter produziert werden, Fahrzeuge und Straßen, um sich und die Güter zu bewegen. Wie viel Fläche jemand beansprucht, hängt vom Konsumverhalten ab. Die Wissenschaftler William Rees und Mathis Wackernagel entwickelten dazu das Modell des Ökologischen Fußabdrucks, der angibt, wie viel Fläche jemand auf Grund seines Konsumverhaltens zur Befriedigung seiner Bedürfnisse benötigt. Der Ökologische Fußabdruck ist die Summe aller für die einzelnen Güter ermittelten Flächen. Diese Berechnungen können für einzelne Personen, für Städte und Staaten durchgeführt werden. Wenn die gesamte nutzbare Erdoberfläche auf alle Menschen gleichmäßig aufgeteilt wird, führt dies zu einem Durchschnittswert von 1,8 Hektar oder 18.000 Quadratmetern. Der weltweite durchschnittliche Ökologische Fußabdruck beträgt derzeit 2,2 Hektar pro Person. Das heißt: Wir benutzen mehr Fläche, als wir zur Verfügung haben. Der Ökologische Fußabdruck zeigt, dass unser derzeitiger Konsum nicht nachhaltig ist. Die Broschüre „Der ökologische Fußabdruck“ ist als Download erhältlich: www.wien.gv.at/umweltschutz/ nachhaltigkeit/pdf/fussabdruck.pdf

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design Corporate Identity: Die DNA eines Unternehmens WIE KEHRT MAN DAS INNERSTE NACH AUSSEN? Und wie vermittelt man die eigene Identität? ­Zukunftsorientierte Unternehmen lassen die Architektur sprechen. Denn darin ist genau das verpackt, was ­Mitarbeiter und Kunden begeistern soll. I barbara jahn

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ie internationale Arbeitswelt ist gerade dabei, sich selbst neu zu erfinden. Man versucht dabei, möglichst viel von der eigenen Botschaft in die Welt hinaus zu tragen, und zwar so, dass sie im Idealfall auf der ganzen Welt verstanden wird. Man braucht also nicht lange nachzudenken, um zu erkennen, dass es eine Folge der fortschreitenden Globalisierung ist, die Büros eines Unternehmens – sei es in Wien, Hamburg, Amsterdam, London oder Madrid – dieselbe Sprache sprechen zu lassen. Und damit tun sie es den großen internationalen Hotelketten gleich: Ankommen und wohlfühlen.

Auf den Grund gehen

Die neue österreichische Konzernzentrale eines Getränkekonzerns im Wiener Europlaza wirkt mit dem ­ Konzept der warmen Farben einla­ dend und anregend – für Mitarbeiter, Kunden und Gäste. Fotos: Klaus Rösel

Identität stiftend soll es also sein. Unter der so genannten Corporate Identity, oder kurz CI, ist die Identität eines Unternehmens zu verstehen, die auf unterschiedlichste Art und Weise zum Ausdruck gebracht werden kann. Die Merkmale, wodurch sich ein Unternehmen von anderen unterscheidet, treten dabei optisch, inhaltlich oder in beiden Formen

einzigartigen Charakter, den das Unternehmen letztendlich ausmacht. Hierfür ist für die Planer eine grundlegende Erforschung der Unternehmenskultur notwendig, aus der dann ein Kommunikationskonzept entstehen kann. Experte Stefan Schindele, ehemals bei Demner, Merlicek & Bergmann tätig, bringt es auf den Punkt: „Corporate Identity ist das Rückgrat, sozusagen die DNA eines Unternehmens. Eine verbindende Grundlage nicht nur für die Markenarbeit und Kommunikation, sondern auch für strukturelle und interne Fragen einer Unternehmung.“

lichkeiten der Zusammenarbeit und zufälligen Begegnung erzeugen. Die Personalabteilung möchte den Arbeitsplatz für ­Digital Natives attraktiv machen und den Generationenkonflikt abschwächen. Die Corporate Strategy wird versuchen, die Firmenidentität ähnlich einem Flagship­ store nach innen und außen erlebbar zu machen. Das bedeutet, dass das Büro als Arbeitsort mehr ästhetische und funktionale Anreize zur Kommunikation und Konzentration bieten muss. Denn der vernetzte Mitarbeiter wird seinen Arbeitsort so flexibel wäh-

len können, dass er seinen persönlichen Bedürfnissen und denen des Teams am besten entspricht.“ Damit sind die Vorgaben des Layouts eines Büros ziemlich genau vorgegeben. Denn, so zeigt die Studie weiters auf, die Koppelung funktionaler Tätigkeiten mit einem assoziativ damit verbundenen oder archetypischen Ambiente könnte das Büro in einen idealen Arbeitsort verwandeln. Einen, der nicht nach Büro aussehen muss, weil er nicht primär Infrastruktur bereitstellt, sondern Arbeitslaune und Austausch stimuliert.

New Work Order

auf den Plan. Selten ist das aber nur eine symbolträchtige Farbe, die damit alles abdecken kann. In erster Linie ist es die Firmenphilosophie, die hier den Ton angibt. Die Methode, nach der gearbeitet wird, steht meistens im Vordergrund, das Handeln, das Kommunizieren und der visuelle Auftritt geben schließlich in Summe eine stabile Wahrnehmung nach außen hin ab und beschreiben den

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Das klassische Arbeiten am Schreibtisch gibt es also nicht mehr. Die klassische Büro-Einzelzelle auch nicht. Mit der zum Open Space tendierenden Innenarchitektur hat sich auch die soziale Komponente der Arbeitslandschaft völlig gewandelt. Oder ist gerade dabei, es zu tun. Hier taucht der Begriff der „New Work Order“ auf. In der zur Orgatec 2012 erschienenen Studie „New Work Order – Aufbruch in eine neue Arbeitskultur“ der beiden Autoren Birgit Gebhardt und Florian Häupl heißt es: „Die interne Kommunikation will mehr Mög-

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corporate design

Unterschiedliche ­Arbeitskonzepte Gerade große Konzerne haben ihre eigenen Zugänge und Strategien, auch beim Raumprogramm und der Einrichtung. So ermuntert Microsoft beispielsweise seine Mitarbeiter, nonterritorial und auch außerhalb des Büros zu arbeiten, um die Leistungsfähigkeit der eigenen Produkte zu testen beziehungsweise zu optimieren. Parallel dazu gibt es die weniger produktiven, so genannten „Bürotage“ für diejenigen, die das Homeoffice grundsätzlich bevorzugen. Diese dienen ausschließlich dazu, Kollegen zu sehen, Zwischentöne herauszuhören oder persönliche Feedback-Gespräche zu führen. Diese Tage sind insgesamt betrachtet unerlässlich und deshalb von äußerster Bedeutsamkeit, besonders für den Wert der Teambindung und der Identifikation mit der Firma. Ganz Gegensätzliches verfolgt Google mit seinem „Total Workplace“-Konzept. Der Weg zu den Arbeitsplätzen im Open Space führt vorbei an einer Vielzahl funktionaler und sozialer Räume, die - inklusive freier Verköstigung und Fitnessangeboten – den Aufenthalt im Büro attraktiv machen. Google versucht alles, um seine Mitarbeiter ins Büro zu ziehen und dort möglichst lange glücklich zu machen. Laut Studienverfassern wird das Büro künftig stärker als Ort sozialer Bindung und stimulierender Arbeitsatmosphäre erlebt werden. Mitarbeiter werden sich dann bewusst für das Büro entscheiden, wenn es sie wie kein anderer Ort sofort in die „richtige“ Arbeitsverfassung versetzt. Dabei muss klarerweise die (innen)architektonische Ausgestaltung nicht nur funktional, sondern auch emotional ihre Wirkung unter Beweis stellen. Das gilt natürlich auch für die Zonen des „nicht

konzentrierten“ Arbeitens, die ebenso einladend sein müssen, um den Flurtalk und damit die unerlässliche Zwischen-Tür-undAngel-Kommunikation zu fördern. Gleiches gilt für einsehbare, aber akustisch abgeschottete Bereiche für Meetings in den unterschiedlichsten Konstellationen.

Straffe CIVorgaben der Konzerne Während es in den Vereinigten Staaten aber vielerorts eher nur entweder Schwarz oder Weiß gibt, finden sich Europas Konzerne in den so genannten Zwischentönen wieder, ohne dass man in der Strategie Kompromisse eingehen muss. Das gerade fertig gestellte neue österreichische Headquarter des niederländischen Konzerns Philips im Wiener Europlaza setzt bei der Ausrichtung des Büros auf activity-based working. In anderen Worten: Es hängt ex-

akt von der Tätigkeit ab, welches Arbeitsambiente das Richtige ist. Mit einer Vielzahl von streng reglementierten Vorgaben war es nun die Aufgabe von Architekt Klaus Rösel, der im Namen der mit dem Projekt betrauten Inter-Pool Immobilien GmbH die Planung und Realisierung innehatte, verschiedene Arbeitsbereiche zu kreieren, in denen die unterschiedlichsten Szenarien statt finden können. Ganz im Zeichen von „New Place to Work“ ging es darum, die richtige Umgebung für Kommunikation und Zusammenarbeit zu schaffen wie auch dafür zu sorgen, dass die durch Handys und Laptops neu gewonnene Mobilität der Mitarbeiter mit Shared-DeskKonzepten maximal zu unterstützen. Mit den integrierten Meeting-Kojen, den offenen und abgeschlossenen Arbeitsbereichen, den Breakout- und den Touchdown-Areas für Pausen, kurze und informelle Treffen, gestaltet als attraktive Bürolandschaft mit eigenen Farbcodes, konnte das WPI (Work Place Innovation)-Concept von Philips mit allen Anforderungen realisiert werden. Ein inhaltlich ähnliches Programm setzte die Inter-Pool Immobilien GmbH gemeinsam mit Architekt Rösel für den amerikanischen Coca Cola-Konzern und dessen neue Konzernzentrale Österreich erfolgreich um. Auch hier waren die Vorgaben besonders straff, wobei es auch hier gelang, die Rahmenbedingungen dahingehend zu verfeinern, dass sich die österreichischen Mitarbeiter in diesem durchgängigen CI-Konzept nicht fremd fühlen. Es wurde darauf geachtet, den Wohlfühlfaktor so stark wie möglich miteinzubeziehen, ohne den die CI, der Grundbaustein jedes Unternehmens, am Ende vielleicht noch verloren gehen könnte. ❙

Ein niederländischer Elektronik­ konzern legte bei der Planung und Umsetzung des österreichischen Headquarters äußersten Wert auf die Einhaltung seiner Work Place Inno­ vation-Philosophie. Fotos: Klaus Rösel

Solamagic S1 Heizen wie die Sonne.

DESIGN TRIFFT AUF TECHNIK. Premium-Wärmestrahler mit kompromissloser Technik und außergewöhnlichem Design. Das innovative Solastar Heizsystem wandelt die eingesetzte Energie in ein maximum an Wärme um, bei gleichzeitiger Reduktion der lichtabstrahlung um 90%. Zahlreiche Produktvorteile machen ihn zum neuen Star der ETHERma Solamagic Reihe.

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wohnmöbel

Auf Trendsuche EINLADENDE SOFAS zum Verweilen, dickes Holz für Gemütlichkeit, fröhliche Farben für das Gemüt – es verspricht ein vergnügtes Designjahr 2014 zu werden. I florian ritter

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Vi via n

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Be lfa kto .

ien, Paris, Köln, Mailand – um diese europäischen Metropolen dreht es sich Jahr für Jahr in fotos I hersteller den ersten vier Monaten, wenn es um hochkarätiges Design geht. Den jährlichen Auftakt in das Gestaltungsjahr macht immer Köln, das sich Mitte Januar von einer seiner schönsten Seiten präsentiert: Die IMM Cologne, die sich biennal einmal mit der Livingkitchen und – so wie dieses Cubica von Verzelloni. Jahr – einmal mit der Living­i nteriors im Doppelpack präsentiert, wirkt wie ein kräftiger Appetizer, der neugierig macht. 2014 waren es die frischen Farben, die die Besucher in ihren Bann zogen. Interessant deshalb, weil man sich diesmal nicht nur für eine Farbe entschieden hat, sondern sich für einen bunten Farbenreigen öffnet. Besonders auffällig – Perillo Outdoor von neben dem immer noch anhalDauphin Home. tenden Trend zu Weiß – sind die Farben Blau, Gelb und Rot, die sich in sämtlichen Tönungen und Mischungen über die Möbel ergießen. So findet man Petrol und Violett ebenso wie Radiant Orchid, angeblich der heißeste Farb-Tipp der Saison. Kombiniert wird all das mit einem Mix aus Holz, Metall, Glas und Leder, aber auch Kunststoff und High-

tech-Textilien mischen ordentlich mit. Die Botschaft also? Erlaubt ist, was gefällt.

Sensible Rezeptur Unterschiedlichen Menschen wird es absolut freigestellt, was sie womit kombinieren möchten – was die Sache nicht unbedingt einfach macht. Die einen etwa, die „zurück“ zur Natur und sich deshalb mit viel Holz und Leder umgeben wollen – sie werden 2014 hofiert mit dickem, widerstandfähigen Kuhhäuten mit Struktur und Charakter sowie mit viel, viel Nussbaumholz, wahlweise aus Europa oder aus Nordamerika. Auch Esche, Eiche und Birke, mal hell, mal dunkel, stehen hoch im Kurs. Die anderen mögen es lieber direkt und frönen den Glastischen mit Metallfüßen, spartanisch gestalteten Regalen und nüchternen, minimalistischen Sofas, die sich mit entsprechenden Akzenten in spannende Wohncollagen verwandeln lassen. Für beide Typen aber gilt: Die Mischung muss authentisch und offen sein, von Stil­treue will heute kaum jemand etwas wissen.

Zeitlos ­zeitgemäß Umso mehr rücken die Re-Editionen sämtlicher Klassiker in den Mittelpunkt, ein Trend, den es nun schon seit ein paar Jahren gibt, und es sieht nicht danach aus, als würde dieser morgen schon wieder vorbei sein. Menschen legen sich heute nicht gerne fest,

suchen jedoch nach ein paar Ankerpunkten – im Leben und auch in der Einrichtung. Die absolute Zeitlosigkeit eines Designklassikers stellt zweifelsohne einen solchen dar und

Kikko

passt gleichzeitig so gut in moderne Denkkonzepte, die sich von der Weg-Werf-Gesellschaft distanzieren und auf ihre Weise nachhaltige Werte bevorzugen, die sich durchaus mit zeitgemäßen Mitteln

Kundennähe und auf die Praxis spezialisiert, wobei das persönliche Gespräch im Vordergrund steht. Hier ist Zeit und Raum, um auf individuelle „Problemzonen“ einzugehen. Eine davon zeichnet sich ganz generell ab: Das Platzproblem, mit dem wir es in Zukunft – wie schon so oft kolportiert – immer

Hudson von Ligne Roset.

Ersehntes Heimspiel In Wien öffnet im März die Wohnen & Interieur 2014 ihre Pforten. Hier können sich all diejenigen von den neuesten Trends ein Bild machen, die nicht unbedingt in die Ferne schweifen wollen. Auch hier werden Farben, Materialien und deren Kombination großes Thema sein. Doch während in Köln die Fachleute und die Oberfläche – im besten Sinne des Wortes – im Brennpunkt steht, ist der Wiener Möbelsalon auf

Oyster von Wittmann.

r. Co on v l l Me

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x. Leolu von n a m Mars

stärker zu tun bekommen werden. Immer ältere Menschen, die lange und gesund leben, stehen einer Patchwork-Generation gegenüber, die mehr Wohnraum braucht, da jeder seine Unabhängigkeit pflegt.

Neue Ernsthaftigkeit Daraus lässt sich auch vieles für die Möbelbranche ableiten. Die Einrichtung wird kompakter, vielseitiger und flexibler werden. Der Begriff der Multifunktionalität rückt wieder mehr ins Zentrum der Gestaltung. Eine große Portion Ernsthaftigkeit kehrt in die Designstudios zurück. Modularität ist nicht ausgeschlossen. In Summe betrachtet schlägt hier eine Industrie ganz neue Wege und Möglichkeiten ein, die eine neue Chance sein könnten, sich von der ewigen – wenn man so sagen darf: schon fast sinnlosen – Suche nach Neuem endlich zu befreien. ❙

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kurz und gut

Stauraum als Design-Element

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eim Schranksystem Aer ist der Name Programm. Das schlanke Stauraum-Element des österreichischen Büromöbelherstellers Neudoerfler passt sich harmonisch in jede Büro- und Arbeitssituation ein. Es lässt nicht nur Ord-

Fronten mit Griffen machen das Funktionsmöbel zum Hingucker. Die unterschiedlichen Ausführungen des Korpus (Melamin, furniert, gebeizt) und der Fronten (Melamin, furniert, gebeizt, Hochglanz, Lack) bieten unzählige Kombinationsvarianten.

Stauraum und Raumtrenner

ner verschwinden, sondern fungiert durch seine beidseitige Zugänglichkeit gleichzeitig als Raumtrenner. Besonders stark wirkt das Design des Schranks durch die Kombination verschiedener Materialien. Lacktüren mit „Push to open“-Funktion und gebeizte

Fotos: etherma

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neudoerfler

Die dünne Abdeckplatte ist in Lacobel-Glas in den Farben Beige, Dunkelbraun, Grau, Schwarz und Blaugrau oder in Textilleder in den Farben Weiß, Braun, Creme, Schwarz oder Sand erhältlich. ❙ Infos: www.neudoerfler.com

Unglaublich inspirierend.

Infrarotwärme mit Hightech-Zauber

ine Produktneuheit auf dem Gebiet der kurzwelligen Infrarotheizgeräte präsentiert Etherma mit dem Solamagic S1. Infrarotwärme braucht kein Medium wie die Luft, das erhitzt wird, sondern wirkt direkt am Menschen und der Umgebung. Die eingesetzte Energie wird in ein Maximum an Wärme umgewandelt, bei gleichzeitiger Reduzierung der Lichtab-

notwendig. Durch den modularen Aufbau kann das Gerät um ein Dimm- oder Schalt-Modul erweitert werden. Die SDrive Komponente verbindet den S1 mit dem Smartphone oder

strahlung um 90% im Vergleich zu herkömmlichen Heizröhren. Der S1 ist mit einem Kippschalter ausgestattet und speziell für die Variante mit 2000 W wurde eine Softstartfunktion integriert, um Einschaltstromspitzen zu reduzieren – damit ist kein Wechsel der Sicherung und kein Spannungsspitzenbegrenzer mehr

Tablet und kann so drahtlos über eine Distanz von 20m gesteuert werden. Und mittels des integrierten USB Anschlusses kann eine Videokamera angeschlossen und der S1 per Livestream überwacht werden. ❙ Infos: www.etherma.com

Österreichs größte Wohnmesse

8. – 16. März 2014 Messe Wien wohnen-interieur.at

Ticket gilt am 15. und 16. März auch für:

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home office

Working Harmony MANCHMAL GENÜGT NUR EIN EINZIGES SCHICKES BOARD, um zu Hause das perfekte Büro einzurichten. Das Beste daran aber ist, dass es gar nicht nach „Büro“ aussieht. I barbara jahn

www.bebitalia.it www.classicon.com www.conmoto.com www.dauphin-home.de www.mdfitalia.it www.thonet.de www.zanotta.it

ches aussehen zu lassen, sondern die Officemöbel so zu integrieren, als wären sie selbstverständlicher Teil des gesamten Interieurs. Viele Möbelproduzenten – nicht nur aus dem Office-, sondern auch aus dem Wohnbereich - verändern ihr Portfolio und bringen mehr Schwung in das Arbeitsambiente.

Programm_S_1200 von Thonet

Links

I icon von Class Pegasus

hiri containermöbel von Copa. Zu sehen auf der Sonderschau Raum_Design_Kunst (C) Klemens Horvath

+ + city EVENT + + + city EVENT Speziell auf das Thema Home ­Office geht die Sonderausstellung „Design_Raum_Kunst“ im Rahmen der „Wohnen & Interieur“ ein, die von 8. bis 16. März 2014 in der Messe Wien stattfindet (siehe Seite 8). Auch die beiden anderen Sonderausstellungen „Living.Trends.­ International“ und „UnikateWelt“ widmen sich den individuellen, kreativen und künstlerischen ­Aspekten von Design und stellen Lösungen für das Wohnen und Arbeiten der ­Zukunft vor. Die „Wohnen & Interieur“ hat Samstag, 8. bis Samstag, 15. März von 10.00 bis 18.00 Uhr sowie Sonntag, 16. März von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarten berechtigen übrigens auch zum Besuch der ­ Wiener Immobilienmesse.

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Calamo von Zanotta Sekretär von Dauphin Home

Für Augen und

Sinne mmer mehr Menschen maMan könnte einfach sagen, es chen von der Möglichkeit werden zarte Akzente gesetzt, um Gebrauch, von zuhause aus wichtige Funktionen mit schözu arbeiten. Eine klare nem Design zu verbinden – edle Zeiterscheinung, denn die MobiliSchreibtität und Flexibilität sche, die fordert nicht nur die sich in die Arbeitnehmer, sonWohndern auch das Arlandschaft beitsmodell an sich. einfügen Teleworking ist seit und Sitzeinigen Jahren ein möbel, die immer stärker wersich als dender Trend, der wunderbar aber auch gerne in anzuseAnspruch genommen hende wird. Da man heute Chaisedaheim auch schon longue bis auf die Zähne mit entpuppen techniMamba von MDF Italia und ihr schem Geheimnis als Laptoparbeitsplatz Equipment bewaffnet für Heimarbeiter erst ist, wird die physische in der Sekunde preisAnwesenheit im eigeben, in der man sie gentlichen Büro beiin Betrieb nimmt. Monahe obsolet. Schon bilität ist und bleibt bei der Wohnungssunatürlich auch beim che wird darauf geachMobiliar – wie der tet, dass genügend Name schon sagt Raum zur Verfügung ein großes Thema, steht, um sich eine eidas ganz besonders gene kleine Arbeitswelt beim Homeoffice zuhause einrichten zu gerne ausgereizt können. Proportional dazu steigt wird. Aber auch Leichnatürlich der Anspruch, das heitigkeit steht im Mittelpunkt: mische Büro nicht gleich als sol-

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lache Managementhierarchien und flexiblere Arbeitsformen reduzieren den Bedarf an hochtechnisierten Bürodrehstühlen als Statussymbol. Bene reagiert auf diese ­Tendenzen und stellt den vom Londoner Designstudio PearsonLloyd entworfenen Bay Chair vor: Der Bay Chair ist eine Mischung aus einem Drehstuhl und einer informelleren Sitzgelegenheit für Meetings und Kollaboration. Er kommt flexiblen Arbeitsstrategien entgegen, indem er sich automatisch an den ­ Nutzer anpasst und einfachste Be-

Je weniger sichtbar das private Büro ist, desto besser lässt es sich aus dem Blickfeld entfernen und verschwindet zumindest für einige Zeit auch aus dem Kopf. Die internationalen Designer haben ein richtiges Gespür dafür entwickelt, wie man effizient arbeiten kann ohne die eigenen vier Wände dabei verlassen zu müssen.

werden, denn so wie man sich fühlt, so arbeitet man schließlich auch. Eines darf aber bei aller „working harmony“ nicht übersehen werden: Ganz gleich, wie sehr zuhause man sich beim A ­ rbeiten fühlt –

Tobi-Ishi von B&B Italia

Power off Bei diesen Aussichten bleibt unter dem Strich garantiert mehr Zeit für Freizeit, Familie und all die Dinge, die man sonst noch so gerne macht. Der Wohlfühlfaktor beim Arbeiten zuhause soll ganz groß geschrieben

irgendwann ist er da, der Zeit­ punkt, an dem man den Power Off-Knopf finden sollte und von der privaten Arbeitswelt direkt in das richtige Zuhause hinüber schwebt, ohne einen einzigen Schritt tun zu müssen. Und: Der Feierabend beginnt dort, wo der Büroalltag aufhört. ❙

Pad Table von Conmoto

Bookinist von Nils Holger Moormann

Ankern in der Bucht

Der Bay Chair kommt flexiblen Arbeitsstrategien entgegen.

dienbarkeit bietet. Er ist vielseitig, bietet Bewegungsfreiheit und ermöglicht entspanntes. Trotz weichem Design ist der Bay Chair besonders für den Arbeitsplatz, für Workshops, Weiterbildung oder Rekreation vorgesehen – und bringt so Human Touch ins Büro. Bewusst haben sich die Designer gegen die übliche „maschinenartige“ Ästhetik von Drehstühlen entschieden und eine einfache Form gewählt. Der Bay Chair bietet intuitive Höhenverstellung und automatische Anpassung des Gegendrucks der Rückenlehne. ❙ Bene

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