AUSSTELLUNG Otmar-A lt-Stiftung untergebracht, die junge Künstler fördert. Die rund 120 Werke der Riegeler Ausstellung sind Leihgaben dieser Stiftung. Eines davon kann man bereits seit November vor der Kunsthalle Messmer bewundern: eine drei Meter hohe knallbunte, verspielte Blume. Sie hat sich der Kunstmäzen in Alts Skulpturenpark ausgesucht. „Es ist unglaublich, welche beeindruckenden Fantasiewelten Otmar Alt mit seinen Werken im öffentlichen Raum geschaffen hat“, schwärmt Messmer. Dazu gehören auch drei Orgeln, die Alt gestaltet hat und die von Waldkircher Orgelbauern gefertigt wurden. Abgesehen von den Instrumenten, die im Elztalmuseum zu sehen sind, ist der Gegenwartskünstler in der Region wenig präsent.
Überblick über alle Schaffensperioden Für Messmer gerade deshalb ein Grund, ihn nach Südbaden zu holen: „Ich bin ja immer auf der Suche nach großartiger Kunst, die in der Gegend sonst nicht so zu sehen ist. Die Werke dieses vielseitigen Künstlers sind eine Bereicherung für die Region.“ Auf einen neuen Besucherrekord – die Chagall-Ausstellung sahen vor vier Jahren 40.000 Menschen – hofft der ehemalige Kugelschreiberproduzent nicht. Aber schon die Resonanz zur „Großen Gartenblume“ zeige, wie viele Menschen sich von der fantasievollen Kunst begeistern lassen. So hat sich der Künstler neben Horst Antes, HAP Grieshaber oder Wilhelm Lot als einer der wichtigsten Vertreter der „Neuen Figuration“ mittlerweile international etabliert. Die Ausstellung „Lebenswege“ zeigt aber nicht nur die heutigen erfolgreichen Arbeiten, sondern will einen Überblick über alle Schaffensperioden geben – von den ersten informellen Werken Anfang der 60er, die ab 1965 figurative Züge annehmen, bis hin zu Illustrationen zu den biblischen Erzählungen der Otmar-Alt-Bibel, die der Künstler im vergangenen Jahr persönlich dem Papst überreichte. Mit Alts Gemälden, Grafiken und Skulpturen wagt nicht nur die Riegeler Kunsthalle etwas Neues: Im Gegenzug zeigt die Otmar-Alt-Stiftung ab Mitte April 85 Werke aus Messmers Sammlung von André Evard. Dass Alt dem konstruktiven Künstler nicht abgeneigt ist, zeigte er auch bei Messmers Besuch in Hamm. „Über Nacht hat er mir und meiner Frau je ein persönliches Bild gemalt“, erzählt der Museumsleiter. „In meinem waren Elemente von Evard zu finden. Das hat mich sehr beeindruckt.“
120 Werke machen sich auf den Weg von Hamm nach Riegel, darunter: linke Seite: Der Mondfisch, 2001, Acryl auf Leinwand, 60 x 50 cm, Die Badende – Evelyn Morgan, 2016, Acryl auf Leinwand, 140 x 110 cm, rechte Seite: Der Traum der Wiese, 1965, Acryl auf Leinwand, 145 x 100 cm, Der Teufel im Zirkus, 1999, Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm
INFO Otmar Alt – Lebenswege: Malerei. Grafik. Skulptur. 3. Februar bis 27. Mai Kunsthalle Messmer, Riegel
FEBRUAR 2018 CHILLI CULTUR.ZEIT 53
