Karl Josef Kassing, 1+1 = Wir

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KARL JOSEF KASSING

Liebevolle Erinnerungen an einen langen Abschied



K ARL JOSEF K ASSING

1 + 1 = Wir Liebevolle Erinnerungen an einen langen Abschied


Impressum 1. Auflage 2020 Copyright Fohrmann Verlag, Köln Inhaberin Dr. Petra Fohrmann www.fohrmann-verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages repro­du­ziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Artwork: Karen Kühne, www.kuehne-grafik.de Printed in Germany ISBN 978-3-9818152-7-6 4


Inhalt:

Seite

Herzliche Einladung 7 Ein paar Geschichten von einem Paar 9 Drei Fotos 25 Achtundachtzig Stufen, 1. Teil 29 Flaschenpost 53 Und die anderen ... 61 Achtundachtzig Stufen, 2. Teil 69 HoppemÜps’chen 117 Im Telegrammstil 121 Ausklang 133 Zum Autor 139 Zur Gesamtausgabe 141

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Herzliche Einladung Dieses Buch erzählt von einer Liebe. Dabei geht es vor allem um den letzten und schwierig­sten Teil: die Erkrankung meiner Frau. Ende 1965 lern­ te ich sie am Abendgymnasium in Neuss als et­ was ältere Kollegin kennen. Wir fanden bald zu­ einander, ohne aber heiraten zu wollen. Im Som­ mer 1994 verlor sie durch einen Überfall ein Auge. Anfang 2003 haben wir dann doch ge­hei­ratet. Im Sommer 2007 zog meine Frau wegen ihrer be­ ginnenden Demenz in ein Pflegeheim. Sie starb am 23. 3. 2020 im Alter von 90 Jahren. Den Sinn dieses Buches könnte ich nicht besser ausdrücken als mit einem Bild, das ich einem Ge­ dicht von Goethe verdanke. Goethe ver­gleicht Ge­­dichte mit farbigen Kirchenfenstern: Von au­ ßen gesehen wirken sie dunkel und farb­los; be­ tritt man aber den Raum und betrachtet sie von innen, leuchten die Bilder. Gleiches gilt auch für das Bemühen, einen anderen Menschen zu ver­ stehen. Wenn man ihn nicht einfach von außen her beurteilt, sondern sich in seine Gefühle und sein Denken zu versetzen sucht, entdeckt man oft einen unerwarteten Reichtum. Das gilt auch dann noch, wenn der Mensch, um den es geht, zuneh­ mend an Demenz leidet. „Tritt aber nur einmal herein!“ lädt Goethe den Betrachter ein, der draußen vor der Kapelle steht. Auch dieses Buch will dazu einladen, ein­zutreten. Karl Josef Kassing 7


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Ein paar Geschichten von einem Paar

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Die Bahnhofstür Wir lernten uns kennen im Herbst 1965. Ich kam als junger Lehrer ans Erzbischöfliche Abend­ gymnasium in Neuss, wo sie schon seit einigen Jahren unterrichtete. Anfangs blieben wir auf Distanz, die Mathematikerin und der Lehrer für Latein und Deutsch. Wir hatten wohl manchmal auch etwas unterschiedliche Auffassungen von be­ amtlicher Korrektheit. Allerdings, sie war hübsch und charmant. Und eines Abends ... Nach dem Unterricht saßen wir noch mit Kol­ legen und einer Klasse, die wir beide unterrichte­ ten, in einer Wirtschaft zusammen (unsere Schü­ ler waren ja Erwachsene). Ein Kollege verteilte Zigarillos, bald war die Luft zum Schneiden; da­ zu wurde es um so lauter, je bierseliger die Runde wurde. Nein, Fräulein Welling (so sagte man da­ mals noch) wollte nach Hause. Zu der Zeit fuhr sie noch jeden Tag mit dem Zug von Köln nach Neuss und zurück. Ich erbot mich, sie mit dem Auto zum Bahnhof zu bringen. Soweit so gut. Wir waren zu früh am Bahnhof. Es regnete leicht, aber sie wollte, nach dem Mief in der Knei­ pe, noch etwas frische Luft schnappen. So gingen wir vor dem Bahnhof auf und ab, beide unter meinem Regenschirm. Sie hakte sich bei mir ein; dass sie meine Hand fester drückte, als eigentlich nötig war, lag wohl an der Abendkühle. Es nahte die Abfahrtszeit des Zuges, wir steuerten auf die Bahnhofstür zu, noch hätte alles gut gehen kön­ nen. Aber dann fiel mein Blick auf eine Inschrift, 10


die auf einem Schild an der Tür stand, eine Auf­ forderung mit offenbar bahnamtlicher Geltung, der Folge zu leisten ich als pflichtgetreuer Be­ amter nicht umhin konnte. An der Tür stand: „Drücken“! Sie hat dann den letzten Zug genommen ...

Wanderungen Bald stellte sich heraus, dass uns noch eine Lie­ be verband: die zum Wandern. Möglichkeiten gab es schon in der näheren Umgebung genug: an Erft und Rhein, im Bergischen Land, in der Eifel, im Siebengebirge. In den Ferien freuten wir uns über gemeinsame Wanderurlaube. Anfangs fuhren wir mal hierhin, mal dorthin, bis wir die beiden Paradiese entdeckten, denen wir dann für Jahre und Jahrzehnte die Treue hielten. In den Oster- und Herbstferien wurde Baden­ weiler unser Domizil. Von da aus erschloss sich uns das Markgräfler Land mit seinen Rebhängen zur Rheinebene hin, mit weiten Ausblicken hin­ über zu Vogesen und Kaiserstuhl, mit der Ein­ kehr in idyllischen Dörfern. Die Berge des Süd­ schwarzwaldes lockten mit romantischen Wald­ wegen oder mit Aufstiegen zu aussichtsreichen Gipfeln, etwa auf den Hochblauen oder den Bel­ chen. Im Frühjahr erfreute uns die Baumblüte im Kurpark oder in den Obstplantagen rund um die Dörfer, im Herbst die Laubfärbung mit dem 11


Gelb und Rot der Weinberge, dem Rotbraun der Buchenwälder. Im Frühjahr war es manchmal abenteuerlich, aus dem verregneten Ort in einen frisch verschneiten Bergwald aufzusteigen. Im Sommer war Kärnten unser Urlaubsziel, je­ des Jahr für mehrere Wochen, alles zusammen­ gezählt für über zweieinhalb Jahre. Wir wurden heimisch in Döbriach am Millstättersee, in einer Ferienwohnung bei lieben Leuten. Zum Wan­ dern luden die Höhenzüge am See ein mit pilz­ reichen Wäldern (mein Hobby) oder die aus­ sichtsreiche Sonnenterrasse mit gastlichen Dör­ fern. Für anspruchsvolle Bergtouren gab es die Nockberge mit Höhen bis 2400 Metern und präch­ tigem Panoramablick oft vom ersten Schritt an. Der See verlockte zum Baden. Karl blieb lieber näher am Ufer, Renate schwamm am liebsten weit hinaus, auch wenn sie vorher versprochen hatte, bei Karl zu bleiben. Die Harmonie war ge­ rettet, als ich mir eine Schwimmhilfe für Kinder kaufte und an einer Plastikleine im See hinter mir her zog. Im Notfall hätte sie mich über Was­ ser gehalten. Wandern und Baden ließen sich be­ stens verbinden: abends nach der Wanderung eine Erfrischung im See, oder nach einem hei­ ßem Badetag noch ein Spaziergang in abendli­ cher Kühle. Hatten nach einem Wettersturz Luft und Wasser sich abgekühlt, waren wir manchmal die einzigen, die nachmittags noch in den See stiegen. Einmal hörte ich, wie eine Angestellte im Bad hinter uns her zu einer anderen sagte: „Do kimmen de Frösch!“ 12


Der Überfall Auch im Sommer des Jahres 1994 wollten wir wieder für vier Wochen nach Kärnten. Renate war schon pensioniert, ich noch nicht. Wir waren auch noch nicht verheiratet, hatten jeder noch un­ sere eigene Wohnung: sie in Köln, ich in Hülch­rath, einem Ortsteil von Grevenbroich. Da läutete vormittags, am Tag vor unserer Abreise, mein Telefon. Sicher wollte sie etwas fragen we­ gen des Packens. Aber es war ihre Flurnachbarin im Haus: „Herr Kassing, Sie müssen sofort nach Köln kommen. Es ist etwas Schlimmes passiert. Frau Welling ist überfallen worden. Bitte kom­ men Sie sofort!“ Vor ihrem Haus eine Gruppe von Menschen, auch Polizei. Ein Mann sprach mich an: „Sind Sie Herr Kassing?“ „Ja. Was ist passiert?“ „Ich bin von der Kriminalpolizei. Frau Welling wurde im Treppenhaus niedergeschlagen und schwer ver­ letzt. Sie ist jetzt in der Universitäts-Klinik.“ An einen Absatz im Treppenhaus die Wand blutbespritzt, eine große Blutlache auf dem Bo­ den. In ihrer Wohnung halb gepackte Koffer, Zeug lag umher, das sie noch einpacken wollte. Ich er­ fuhr: Sie hatte etwas in den Keller bringen wol­ len. Der Täter, offenbar geistig verwirrt, war von draußen ins Haus gekommen, war ihr auf halber Treppe begegnet und hatte sie niedergeschlagen, wohl mit einem harten Gegenstand. Dabei soll er laut geschrien haben, er, nicht sie. Dann hatte er das Haus wieder verlassen und zu den Leuten, 13


die sich unten sammelten, gesagt: „Ich glaube, die Frau ist tot!“ Als die Polizei eintraf, ließ er sich widerstandslos festnehmen. In der Uni-Klinik, die ganz in der Nähe lag, er­ klärte mir ein jüngerer Arzt: „Frau Welling wird gerade operiert. Ihr Leben ist nicht in Gefahr. Sie hat aber das linke Auge verloren.“ „Nein! – Wann kann ich zu ihr?“ „Kommen Sie am besten so ge­ gen siebzehn Uhr wieder. Dann ist sie in der In­ tensivstation.“ (Später erfuhr ich: die linke Seite ihres Schädels war zertrümmert, das Auge hatte neben ihr auf dem Boden gelegen. Das habe ich ihr aber nie gesagt. Sie selbst konnte sich weder an den Täter noch an den Ablauf des Überfalls erinnern.) Am Nachmittag in der Intensivstation: Ich musste mich von oben bis unten weiß verklei­ den, dann durfte ich an ihr Bett. Sie war an Schläuche und Kabel angeschlossen, fast der gan­ ze Kopf war dick verbunden: dass sie es war, musste ich glauben. Was man von ihrem Gesicht sah, war verquollen und zeigte alle Farben des Regenbogens. Aber sie atmete ruhig (natürlich: die Narkose). „Renate, ich bin da, Karl!“ Ich hielt ihre Hand, die auf der Bettdecke lag, und ver­ sprach ihr im Stillen, für sie da zu sein, gleich wie es ihr gehen würde. Das war unsere, wenn auch einseitige, Verlobung. Am andern Nachmittag (der vorgesehene Reise­ ­tag!) war sie schon ansprechbar. Als der Arzt ihr eröffnete, dass sie ein Auge verloren hatte, blieb sie erstaunlich gefasst. Ihre erste Frage: „Kann ich noch 14


schwimmen?“ Das Ja des Arztes beruhigte sie. In den nächsten Tagen erfuhr ich auch: Der Tä­ ter war psychisch gestört, hatte ein Medikament, das er nehmen sollte, eigenmächtig abgesetzt und war ausgerastet. Er hatte zuerst die Woh­ nung seiner Freundin demoliert, die in einem Haus schräg gegenüber wohnte, war dann ins Haus meiner Frau gekommen: eingelassen hatte ihn eine freundliche ältere Mitbewohnerin, weil sie ihn für einen Handwerker hielt. Auf der Trep­ pe trafen beide zusammen, meine Frau und er. Sie wollte gerade ein paar Bambusstöcke vom Balkon in den Keller bringen, dadurch habe er sich angeblich bedroht gefühlt. Die Stöcke hatten schon monatelang auf dem Balkon gestanden, ohne jemanden zu stören. Dabei hatte meine Frau noch Glück im Un­ glück. Kurz vorher war ganz in der Nähe etwas noch Schlimmeres passiert: Ein geistesgestörter Student hatte einem älteren Mann auf offener Straße beide Augen ausgestochen. Das erfuhren wir von der Vertreterin des Weißen Rings, die meine Frau und auch diesen Mann betreute. Durch diese Mitarbeiterin hat der Weiße Ring meiner Frau damals sehr geholfen. Seitdem war sie auch Mitglied. Einige Zeit später entschuldigte der Täter sich brieflich bei ihr (vermutlich mit Hilfe seines An­ walts). Vom Gericht wurde er mit Auflagen und zur Bewährung verurteilt, da er vermindert schuld­ fähig sei. Meine Frau hat später mehrfach erklärt, dass sie ihm verziehen hat. 15


Sie kam dann überraschend schnell wieder auf die Beine. Der Überfall geschah zu Beginn der Sommerferien. Gegen Ende der Ferien waren wir schon im Heider Bergsee (bei Brühl) schwimmen. Als die Sommerferien zu Ende waren, kam sie auch ohne mich in Köln zurecht. Als die Heilung weit genug fortgeschritten war, bekam sie ein künst­liches Auge aus Glas. Ich war bei seiner An­ fertigung dabei (auch die späteren Male) und be­ wunderte die Kunstfertigkeit des Okularisten. Anfangs habe ich es ihr eingesetzt, mit einem kleinen Saughalter. Beim ersten Mal hat sie kaum still gehalten. Warum nicht? Weil sie so lachen musste! Natürlich ließen ihre überreizten Nerven sie lachen. Aber wieviel lieber war mir dieses La­ chen, als wenn sie hysterisch geweint hätte. Langsam normalisierte sich unser Leben wie­ der. Mit nur einem Auge konnte sie aber nicht mehr räumlich sehen: beim Radfahren war sie so unsicher, dass wir es ließen. Das galt ebenso für unser geliebtes Federballspiel, mit dem wir, als gut eingespieltes Paar, im Strandbad in Kärnten andere Badegäste beeindruckt hatten. Auch all­ tägliche Kleinigkeiten klappten nicht immer wie gewohnt: etwa ein Getränk in eine Tasse oder ein Glas einschenken. Beklagt über ihre Behinde­ rung hat sie sich nie. Wir wanderten wieder in der Umgebung, fuhren im nächsten Jahr wieder nach Badenweiler und Kärnten. Die gemeinsa­ men Bergtouren fielen nur etwas kürzer aus. Und wir fühlten uns noch fester miteinander verbun­ den als vorher. 16


Meine Pensionierung und unsere Heirat Schon bald, nachdem unser Verhältnis begon­ nen hatte, kaufte Renate sich in Neuss ein Apparte­ ment. Das ersparte ihr die tägliche Zugfahrt zwi­ schen Köln und Neuss. Hier konnten wir uns auch während der Woche abends zu einem „Schmusestündchen“, wie wir es nannten, zu­ sammentun. Am Wochenende fuhr ich regelmä­ ßig zu ihr nach Köln. Wir verstanden unsere Be­ ziehung als dauerhaft, ohne dass wir darüber ausdrücklich gesprochen hätten. Ans Heiraten dachten wir lange nicht. Ich wohnte seit früher Kindheit in demselben kleinen Dorf (Hülch­ rath), die Natur begann vor der Haustür. Umge­ kehrt war sie von Jugend an ein Stadtkind. Sie hatte in Hildesheim und Düsseldorf gewohnt und wohnte nun in Köln und Neuss. Sie konnte sich weder das Dorf noch ich mir die Stadt als dauerhaften Wohnsitz vorstellen. In den ersten Jahren unserer Verbindung lebte ich auch noch mit meiner pflegebedürftigen Mutter in einem Haushalt zusammen. Und für Kinder, die uns fester verbunden hätten und für die wir ein ‚Nest‘ hätten schaffen wollen, fühlte meine Freundin, mit fast 40 Jahren am Beginn unserer Liebe, sich auch nicht mehr jung genug. Zudem hätte sie dann, zumindest für einige Jahre, ihre berufliche Arbeit unterbrechen müssen, und sie wäre finan­ ziell von mir abhängig geworden: beides wäre ihr schwer gefallen. 17


Ohne den jahrzehntelangen Anlauf hätten wir vermutlich auch kaum den Mut gefunden, uns im Alter doch die Hand zur Ehe zu reichen. Zu­ dem war meine Frau, seit sie durch den Überfall das Auge verloren hatte, mehr auf mich angewie­ sen als früher. Wir heirateten aber erst, als auch ich pensioniert war. Das ist eine eigene Geschich­ te, die ich hier nur skizzieren will. Kardinal Meisner, Anfang 1989 auf Drängen des Papstes nach Köln gekommen, ordnete Ende 1989 überraschend die Schließung des Erzbi­ schöflichen Abendgymnasiums an, als Folge von Querelen, die der Schulträger selbst zu verant­ worten hatte. Die Schule lief aus. Für mich hatte das Erzbistum, nach fast 30 Jahren redlicher Ar­ beit im Kirchendienst, keine Verwendung mehr. Ich wurde in den Öffentlichen Dienst abgescho­ ben und kam im Sommer 1993 an ein Gymnasi­ um nach Grevenbroich. Dort hatte ich Kinder und Jugendliche zu unterrichten. Die Schullei­ tung und das Kollegium waren hilfsbereit und verständnisvoll. Aber nach drei Jahrzehnten Er­ wachsenenbildung fühlte ich mich wie ein Fisch, der ganz gut schwimmen kann, den man dann in die Luft wirft mit dem Auftrag: Nun flieg mal schön! Und gerade in dieser Zeit geschah der Überfall auf meine Frau. Nun bekam ich auch selbst gesundheitliche Probleme, mit den Nerven und mit dem Magen. Zudem erwies sich jetzt auch eine Schwerhörigkeit als hinderlich, die vorher im Unterricht mit Erwachsenen gar nicht aufgefallen war. Ich stellte in Absprache mit dem 18


Schulleiter einen Antrag auf vorzeitige Pensio­ nierung, dem auch entsprochen wurde. Meine Pensionierung trat Anfang 1995 in Kraft. Auch manches Ungute hat sein Gutes. Jetzt war ich ganz frei für meine Frau. Wir heirateten nicht sofort, sondern Anfang 2003. Dabei machten wir es so einfach wie möglich, denn uns beide schreck­ te die Vorstellung ab, als älteres Brautpaar Objekt der Neugier zu sein. Zur standesamtlichen Trau­ ung luden wir niemand ein, zur kirchlichen (nach einer wenig besuchten Abendmesse) nur die zwei erforderlichen Trauzeugen. Vor der kirchlichen Trauung ergab sich ein kleines Pro­ blem: zunächst war es schwer, an die Taufurkun­ de für meine Frau zu kommen. Sie hatte zwar während einer Nordlandreise auf dem Schiff von Neptun persönlich die Polartaufe erhalten, aber die Urkunde hierüber wollte der Pastor nicht an­ erkennen. Der richtige Taufschein fand sich dann aber doch. Unseren Verwandten und Bekannten erzählten oder schrieben wir erst nachträglich, dass wir geheiratet hatten. Die meisten waren ziemlich erstaunt.

Umzug ins Heim Mir fiel auf, bald nach unserer Heirat, dass es meiner Frau immer schwerer wurde, sich räum­ lich zu orientieren, selbst in vertrauter Umge­ bung. Sie fragte mich nach dem Weg zu ihrer 19


Apotheke oder kam verspätet vom Einkauf zu­ rück, weil sie umhergeirrt war. Auch zeitlich ver­ lor sie mehr und mehr die Orientierung. Und manche Aufgaben, die bisher Routine für sie ge­ wesen waren, erwiesen sich nun als zu schwierig, etwa stricken, Briefe schreiben oder Beihilfe zu Krankenkosten beantragen. Als ihre Probleme unübersehbar wurden (zumindest für mich), gingen wir zum Neurologen, fuhren zur Ge­ dächtnis-Ambulanz der Universität Bonn, zwei­ mal war sie zur stationären Untersuchung in der Uni-Klinik (Neurologie) in Köln. Das Ergebnis war immer dasselbe: Demenz. Dass die Diagnose ‚Alzheimer‘ lautete, verschwieg ich ihr. Hinzu kam eine plötzliche unerklärliche Einschränkung in der Beweglichkeit. In dieser Zeit ist sie in ihrer Wohnung auch mehrfach gefallen. Wir hatten bis dahin noch immer unsere getrennten Wohnun­ gen, aber ich blieb nun die meiste Zeit bei ihr in Köln. Nun bekam sie auch zunehmend Probleme mit der Kontinenz. Dazu fand sie ihre eigene Toilette nicht mehr. Bei jedem Gang dorthin habe ich sie deshalb begleitet, auch nachts. Mal gingen wir dreimal umsonst, dann wieder einmal zu spät. Ich schlief auf einer Matratze, die auf dem Boden ihres Schlafzimmers lag. An einen durchgehen­ den Schlaf war nicht zu denken. Ein ambulanter Pflegedienst half ihr beim Waschen, war aber zeit­lich nicht ganz zuverlässig. So ging es etwa ein halbes Jahr. Als mein eigenes Befinden sich zunehmend verschlechterte, ohne 20


dass ihres sich besserte, machten wir uns mit dem Gedanken vertraut, für sie einen Platz in ei­ nem Pflegeheim zu suchen. Wir entschieden uns für das Herz-Jesu-Heim (Neustadt Süd), sahen es uns an und erfuhren: Es sind zwei Zimmer frei, wir müssen aber innerhalb einer Woche zusagen. Ich hatte gehofft, wir hätten noch etwas mehr Zeit zum Überlegen gehabt. Aber durch den Zeit­ druck wurde mir die Entscheidung erleichtert. Wir nahmen das Zimmer; das war im Sommer 2007. Ich zog in ihre Wohnung nach Köln (das Haus war ihr Eigentum, von ihrem Vater geerbt) und habe in den folgenden Jahren fast jeden Nachmittag mit ihr verbracht. Ich ging mittags hin und half ihr beim Essen, genauer: wir aßen beide von ihrem Teller. Sie aß mit mehr Appetit, wenn ich auch zulangte. Auch beim Abendessen half ich ihr. Nachmittags machten wir einen Gang, anfangs nur oben in ihrer Etage. Aber langsam wurde sie wieder beweglicher, so dass wir im Park vor der Haustür oder sogar am na­ hen Rheinufer spazieren gehen konnten. Aber es gab auch Rückfälle: dann schaffte sie kaum allein die paar Schritte von ihrem Sessel zur Toilette. Und ihre psychischen Defizite nahmen zu. Aller­ dings konnten ihr Befinden von Tag zu Tag un­ vorhersehbar wechseln. Hatten wir Besuch, kon­ trollierte sie sich mehr und schwieg meistens. Nachdem sie zweimal gefallen war und ope­ riert werden musste, saß sie ab Ende 2012 dauer­ haft im Rollstuhl. Ausfahrten machten ihr an­ fangs Freude, aber je schlechter es ihr ging, um so 21


weniger. Sie wollte aufstehen und selber gehen; warum das nicht ging, begriff sie nicht mehr. Ebenso wurde es schwieriger, sie auf ihrem Zim­ mer zu beschäftigen, etwa gemeinsam Kreuz­ worträtsel zu lösen oder Urlaubs- und Familien­ fotos anzuschauen. Am meisten Erfolg hatte ich noch, wenn ich ihr Gedichte vorlas, die sie von früher kannte, oder alte Volkslieder sang. Dann ergänzte sie manchmal den zweiten Reim oder sang mit. Sie hat sich aber nie über Langeweile beklagt. Oft döste sie vor sich hin und überließ sich Vorstellungen, die für sie Wirklichkeit wa­ ren. So konnte sie mir etwa erzählen, dass sie ge­ stern ihren Vater getroffen hatte (der seit rund 30 Jahren tot war). Fernsehen hatte sie nicht auf ih­ rem Zimmer und wollte sie nicht. Sie wäre mit der Bedienung wohl auch nicht zurecht gekom­ men. Vom Fernseher im Gemeinschaftsraum hat sie nie Gebrauch gemacht. Ab Sommer 2015 saßen wir oft nur noch ne­ beneinander, sahen uns an, sprachen ein paar Sätze, ich lächelte ihr zu, manchmal lächelte sie zurück. Ich hielt vielleicht für kurze Zeit ihre Hand, manchmal griff sie auch von sich aus nach meiner. Aber je mehr ihre Krankheit sie mir ent­ zog, um so mehr wurde mir auch bewusst, welch unersetzlichen Wert ein geliebter und liebender Mensch darstellt. Dass ich mit meiner Frau noch so lange regelmäßig zusammen sein konnte, war ihr und mir eine Hilfe und ein Trost.

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Eine strahlende Mathematik­Lehrerin 25


Bei Badenweiler (SĂźdschwarzwald) 26


Am Fuß des Falkert (Nockberge, Kärnten) 27


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Zuhause? Nach dem Umzug ins Heim hast du anfangs geglaubt du wohnst weiter in deinem eigenen Haus: „Das hat mein Vater gebaut!“ erzähltest du stolz, hieltest die Mitbewohner für deine Mieter, das Personal für deine Angestellten und warst meist ganz zufrieden mit deinem Zimmer und dem Haus. Beim Telefonieren erklärtest du schon mal: „Ich bin jetzt in meiner Wohnung in der Lothringer Straße, mir geht es gut. Manchmal bin ich aber auch im Pflegeheim.“ Allerdings je unabweisbarer du begriffen hast dass du auf Dauer in einem Pflegeheim bist, um so öfter hast du dich dann auch über dieses oder jenes beklagt ...

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Demenz Das hatte dich gekränkt: als der Arzt in der neurologischen Ambulanz, ein jüngerer freundlicher Mann, das Wort „Demenz“ verwendete: „beginnende“ sagte er vorsichtig. „Ich bin doch nicht dement!“ hast du hinterher empört gesagt und seitdem noch oft. „So reden die Ärzte, das ist halt ein Fachausdruck. Ein bisschen vergesslich bist du, aber das bin ich doch auch. Komm wir lösen ein Kreuzworträtsel, das ist eine gute Übung.“ Und eine gute Ablenkung ist es auch!

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Noch am Leben? Du hattest seit jeher ein famoses Gedächtnis für Namen und Zahlen ganz im Gegensatz zu mir. Jetzt nennst du mir auf einmal Namen, Adresse und Telefonnummer eines Studienfreundes, mit dem du seit über 50 Jahren keinen Kontakt mehr hattest, und bittest mich, ihn anzurufen und zu fragen, wie es ihm geht. Ich bin sicher, die Angaben stimmten auf Damals bezogen. Ich wich aus: „Wir wissen ja gar nicht, ob er noch lebt.“ Kurz darauf fragst du: „Karl, lebe ich denn noch?“ „Natürlich, sonst könntest du mich doch nicht fragen.“ „Das stimmt. Und lebst du auch noch?“

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Abschied Mein Abschied am Abend ist jedesmal wie eine Flucht: vor deinen traurigen Augen, vor deiner Frage: „Wann kommst du denn wieder?“ vor deinem Versuch zu lächeln. Und jedesmal dasselbe Verzögern: „Wo ist meine Brille?“ „Wer lässt mir die Jalousie runter?“ „Was ziehe ich an diese Nacht?“ Von der Tür aus ein Winken wie von Ufer zu Ufer.

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Flaschenpost Im Juni 2007 kam meine Frau ins Pflegeheim. Im Lauf des nächsten Jahres ging es ihr physisch wieder deutlich besser. Aber zugleich ver­schlech­ terte sich ihre Stimmung. Ab August 2008 fand ich, meist auf einem Notizblock, schriftliche Mitteilungen. Bis Mitte 2010 waren es rund 85 Belege. Dazu muss man wissen: Meine Frau hatte ihr ganzes Leben lang Tagebuch geführt, war früher auch eine eifrige Briefschreiberin gewesen: die jetzigen Zettel waren offenbar ein Mittelding zwischen Tagebuch und Brief. Die Anrede war durchweg: Lieber Karl! Die Unterschrift: Deine Renate. Die meisten Briefzettel waren klagend, nur wenige positiv. Meine Frau schrieb sie, wenn ich nicht da war: vormittags, abends, wohl auch nachts. Offenbar fühlte sie sich dann im Stich gelassen. Die Beschränkungen im Heim waren ihr schmerzlich bewusst, ihre eigenen Defizite dagegen kaum. So schob sie die Schuld daran, dass sie jetzt im Heim war, auf ihren Mann. Ihre frühere Wohnung wurde zum verlorenen Para­ dies; dass sie in der letzten Zeit dort auch nicht zufrieden gewesen war, vergaß sie gleichfalls. Allerdings war ihr Klagen wohl auch ein Rollen­ spiel. Mit der Zeit wurden die Mitteilungen seltener und freundlicher. Als sie ihre Defizite nicht mehr ignorieren konnte, schrieb sie gar keine Briefzettel mehr. Ich war fast jeden Nachmittag fünf Stunden 53


oder länger bei ihr. Eine Pflegerin sagte mir einmal: „Wenn Sie kommen, ist es wie Weih­ nachten und Ostern zugleich!“ Von ihren Notizen hat meine Frau mir nie etwas gesagt; die hatte sie wohl vergessen, wenn ich da war. Ich schaute unauffällig nach und nahm sie mit. Es folgt eine typische Auswahl: „Ich möchte unbedingt einen Stadtplan haben! Man läßt mich hier in völliger Unkenntnis, in welcher Gegend von Köln ich mich befinde. Ich nehme an, in der Südstadt. Vor allen Dingen bitte Einsicht in meine Kontoauszüge!! Das steht mir ja wohl zu! Ich habe genug Geld, von dem ich mir viele notwendige Sachen kaufen kann. Ich möchte auch über meine Menschenrechte hier informiert werden. Lieber Karl, warum läßt du es zu, daß ich hier so leben muß, ohne Bücher, ohne Geld, ohne Ansprache?“ „Meine Haare werden hier häufig gewaschen, was mir gar nicht angenehm ist! Ich kann es auch allein, aber man glaubt mir nicht!“ „Ich möchte von meinem Konto mindestens 50 Euro haben. Es geht ja wirklich nicht, daß ich hier kein Bargeld habe. Ich will das auch nicht bei der Bank sagen. Ich möchte uns beide nicht derart bloßstellen!!“

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„Lieber Karl, schreib mir doch mal, wo Du bist und wie ich Dich erreichen kann, bitte bitte. Hier habe ich niemanden, wer hat mich gern? Was nützt mir dabei der Rollator? Ich möchte Dich unbedingt einmal sprechen, die Themen lassen sich nicht auf diesem Weg erörtern. Bitte melde Dich doch!! Bitte bitte melde Dich doch, ich bin etwas ratlos!“ „Ich möchte hier vor allen Dingen anständige Bettwäsche. Ich möchte nicht vor 10 Uhr aufstehen müssen. Ich möchte, daß das Frühstück gegen 11 Uhr abgeräumt wird oder ich möchte nicht so früh geweckt werden.“ „Bitte keine weiteren Blumen! Ich brauche hier im Zimmer keine Blumen, verwelkte Rosen sind ein ganz trister Anblick. Hier ist niemand, der mich von den verwelkten Blumen befreit!“ „Warum bekomme ich Dich nie zu sehen? Ich habe fast den Eindruck, Du legst keinen Wert darauf! Aber ich habe doch sonst hier niemanden! Das Leben ist für mich hier sehr trist! Kannst Du denn nicht mal einen kleinen Gang mit mir machen? Schließlich sind wir doch verheiratet, und ich kann nichts dafür, daß ich nicht mehr so mobil bin.“ „Hier gibt es nur einen ganz ollen kleinen Apfel. Lieber Karl, ich will hier nichts mehr bezahlen. Ihr Geizkragen!!“ 55


„Es ist gleich 2 Uhr! Ich kann hier nicht schlafen. Ich möchte wissen, wo ich hier bin, d. h. mich interessieren der Stadtteil und die Straße. Ich möchte nach Hause, aber ich möchte dies ohne Klage erreichen. Ich bin hier sicher nicht mit meiner Zustimmung! In meiner Wohnung geht es mir sicher nicht schlechter. Bitte wieder in meine Wohnung.“ „Ich kriege hier ständig Pillen, über deren Wirkung ich nichts weiß. G8-Kapseln kenne ich nicht, nehme ich auch nicht ein. Ich kaufe meine Medikamente selbst.“ „Ich kann Dir nicht mehr vertrauen und ich möchte mich von Dir trennen. Ich bin sehr traurig darüber, aber ich will mich nicht einfach in ein Heim stecken lassen. Ich muß mich von Dir trennen.“ „Sehr geehrter, lieber Herr Karl Kassing! Ich nehme an, daß wir uns auch persönlich kennen, da ich einige Jahre als Lehrerin für Mathematik am Neusser AG tätig war. Ich habe diese Zeit in dankbarer Erinnerung. Nun aller­ dings fühle ich mich von Seiten Ihres Hauses etwas schlecht behandelt. Ich meine, andere Bewohner würden besser behandelt. Das Zimmer, das ich hier habe, ist mir zu klein und zu eng und zu heiß. Da ich nur ein Auge habe, ist es für mich sehr schwer mir ein passendes Quartier zu suchen. 56


Wahrscheinlich bin ich schon ein paar Jahre älter als Sie und kann die Hitze noch schlechter ertragen. Bitte besorgen Sie mir doch ein gutes Zimmer, es ist mir ganz gleich, was es kostet! Mit den besten Grüßen Ihre Renate Welling“ „Wenn Du mich nicht hier herausholst, verklage ich Dich! Ich bin über 80 Jahre alt und war als höhere Beamtin tätig. Ich will mir eine bessere Unterbringung erkämpfen!“ „Wo sind meine Unterlagen? Du hast mein ganzes Geld! Ich möchte endlich mal nach Hause. Ich brauche endlich mal ein paar 100 Euro! Ich möchte Dir gern trauen, aber wie soll ich das“? „Mein lieber Karl ist am 12. 5. 2010 gestorben. Er wurde 74 Jahre alt.“ (Am 12. 6. 2010 wurde ich wirklich 74 Jahre alt.) „Ich möchte hier wenigstens etwas Papier zum Schreiben! Der Zahn ist völlig abgebrochen. Wie komme ich hier weg? Oder ist Renate tot?“ „Karl Du Schuft, ich glaube Dir kein Wort mehr.“ (Das stand auf einer Tafel, für jeden im Zimmer lesbar.) „Ich brauche keinen Karl. Ich habe genug Geld und ich kann mein Leben so einrichten, wie es mir gefällt.“ 57


„Lieber Karl! Liebe Mitarbeiter! Renate sagt Euch vielen Dank und wünscht Euch alles Gute. Herzliche Grüße von Eurer Renate Welling und von Eurem Karl Kassing. Der Karl und ich sind verheiratet, aber ich habe meinen früheren Namen beibehalten. Liebe Grüße Eure Renate und Euer Karl.“ „Hier habe ich es überhaupt nicht schön! Viele Tage habe ich nicht mehr vor mir, es ist kalt und ich habe etwas Halsweh. Wo bist Du? Viel gemeinsame Zeit haben wir nicht mehr, ich hätte so gern noch ein paar schöne Tage mit Dir! Lieber lieber Karl! Für alles meinen innigen Dank.“ „Hab Dank für Alles! Du hast es mir sehr schön gemacht. Du hast Dir so viel Mühe gegeben.“ „Karl, ich möchte mich gern von Dir scheiden lassen! So möchte ich nicht mehr leben, weil ich mich hier nicht zurecht finde. Ich bin geboren am 4. 9. 1929 in Kiel. Ich bin also über 80 Jahre alt! Ich bin mit Dir, Karl Kassing, verheiratet. Bitte laß mich von Dir gehen!“ „Danke für Alles! Guten Tag, lieber Karl und alles alles Gute, bis bald!!“

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„Lieber Karl!! Ich habe Dich immer sehr lieb! Bis zu meinem Tod möchte ich nur mit Dir zusammen sein. Ich freue mich, wenn Du heute kommst. Deine Renate.“ „Ich bin noch selten in meinem Leben so unfreundlich behandelt worden wie hier im Heim. Ich habe es hier wirklich satt. Ich bin froh, wenn ich endlich sterben darf.“ Morgen werde ich 80 Jahre alt. Renate, ist das wahr? Ich bin gesund und muß mich dafür bei Gott bedanken. (Auf dem Kalenderblatt vom 3. September 2009. Am 4. wurde sie in der Tat 80 Jahre alt.) „Lieber Karl! Es ist jetzt 21 Uhr, und ich fühle mich nicht so gut. Deshalb möchte ich Dir für alles danken, was Du für mich getan hast und Dir sagen, daß ich auf ein Wiedersehen mit Dir hoffe. Vielleicht habe ich noch etwas Zeit, aber für alle Fälle will ich mich schon jetzt verabschieden. Alles Liebe und vielen vielen Dank Deine Renate.“

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