Patenschaften für Kinder in Not –Jahresbericht 2021



■ Republik Moldau.
Das Projekt CARING hilft Kindern, die es besonders schwer haben 4
■ Kosovo. Armut trifft vor allem die Kinder 5
■ Rumänien. Ein Lerncafé für alle 6
■ Pakistan. Wie Kinder die Flucht erleben 7
■ Ein Tag in der Schule mit Layla. Endlich Platz zum Lernen und Spielen 8
■ Nepal. Wenn die Schuljause nach Hause kommt 10
■ Libanon. Die Caritas-Schule als Eintritt ins Bildungssystem 11
■ Ägypten. Endlich weg von der Straße 12
■ Ukraine. Fürsorge für zurückgelassene Kinder 13
■ Kinderprojekte. Weltweite Hilfe für Kinder in Not 14
■ Weißrussland. Ein Vorzeigeprojekt für Inklusion 16
■ Uganda. Empowerment für Jugendliche in der Not 17
Pakistan 20 ■ Mosambik Patenschaften für Kinder in Not
16 ■ Weißrussland
■ Südsudan. Lernen und satt werden 18
■ Senegal. Cécile will Lehrerin werden 19
■ Mosambik. Rettungsanker für Waisenkinder 20
■ Äthiopien. Chance für Kinder in den Slums 21
6 ■ 2
Impressum: Caritas Österreich, Albrechtskreithgasse 19 – 21, 1160 Wien, www.caritas.at · Redaktion: Astrid Radner, Christina Renzhofer, Tel. 01/488 31- 480 · Layout: Egger & Lerch Corporate Publishing, 1030 Wien · Druck: Markus Putz Print Agentur, 2100 Korneuburg · Fotos: Alle Fotos ohne Fotocredit stammen von der Caritas · Namen der Kinder wurden geändert. Produziert auf Papier aus nachhaltiger Landwirtschaft
Liebe Kinderpatinnen und Kinderpaten!
wir sind davon überzeugt, dass jedes Kind ein Recht darauf hat, seine Potenziale zu entfalten und in Frieden und Sicherheit aufzuwachsen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Millionen Kinder weltweit leben in Armut. Sie sind Hunger, Kälte, Krankheiten und Gewalt ausgesetzt und haben verminderte Bildungs- und Zukunftschancen. Aus unseren rund 100 Kinderprojekten weltweit wissen wir, dass wir durch unser breites Partnernetz und unsere Spender*innen wirksame Hilfe leisten können. Auch Ihr Beitrag, für den ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte, ist für unsere Arbeit essentiell. Sie helfen mit Ihrer Unterstützung, Kindern aus der Armutsspirale auszubrechen.
Neben der akuten Nothilfe setzen die Caritas Projekte verstärkt darauf, Hürden aus dem Weg zu räumen, die den Schulzugang verhindern. Kinder, die aufgrund fehlender Papiere, einer Behinderung, mangelnder finanzieller Mittel oder nur weil sie ein Mädchen sind, nie lesen und schreiben lernen würden, haben durch die Hilfe der Caritas die Möglichkeit, in einer sicheren, liebevollen Umgebung zu lernen. Während die Kinder in engen, kalten Wohnungen leben, gibt es durch Ihre Hilfe in den von der Caritas unterstützten Einrichtungen Raum zum Lernen, zum Spielen und Herumtollen sowie eine warme Mahlzeit – oft die einzige des Tages.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Streifzug durch unsere Kinderprojekte und bedanke mich für Ihre wertvolle Unterstützung!
PS: Dieser Bericht bezieht sich auf das Jahr 2021, vor dem Ukraine-Krieg. Hier können Sie nachlesen, wie wir Kindern in der Ukraine jetzt helfen: www.caritas.at/ukraine
Viele Kinder in der Republik Moldau wachsen ohne ihre Eltern auf, weil diese durch die schlechte Wirtschaftslage des Landes gezwungen sind, im Ausland zu arbeiten.
für Kinder in Not
Wo: Tiraspol
Wer: 70 Kinder
Was: Zugang zur Schule, Förderung, psychologische Betreuung
Republik Moldau. Das Land zählt du den ärmsten Ländern Europas. Das Projekt CARING hilft Kindern, die es besonders schwer haben, dabei, dennoch Zukunftsperspektiven zu haben.
Vor drei Jahren kam die damals siebenjährige Diane in das CARING Kinderzentrum. Sie war sehr unsicher und zurückgezogen, sie weinte viel, hatte Angst zu sprechen und nur wenig Kontakt zu Gleichaltrigen.
Mit der Zeit konnte sie sich, dank der Unterstützung von Lehrer*innen und Psycholog*innen, immer mehr öffnen, wurde selbstständiger und baute Selbstbewusstsein auf. Alles schien in gute Bahnen gelenkt, bis zu dem Tag, als Diane eine schwere Kopfverletzung erlitt. Einige Zeit lag das Mädchen sogar im Koma. Der Weg zurück war sehr hart und die Sorge, sie würde sich wieder zurückziehen und verschließen war groß. Doch Diane ließ sich nicht unterkriegen. Sie besuchte das Ressourcenzentrum regelmäßig und nahm die dort angebotene Unterstützung gerne an. Dianes Stärken und Interessen – sie hat eine große Leidenschaft für Geschichte – werden dort gesehen und gefördert. Sie wird stets bestärkt und motiviert.
Heute ist Diane ein sehr aktives Mädchen, das hilfsbereit ist und sich auch für jene Kinder einsetzt, die Schwierigkeiten und Ängste haben. Sie ist ein selbstbewusstes Mädchen, das an sich und andere glaubt.
Sicherheit und Geborgenheit in der Not Um Kindern wie Diane eine Zukunftsperspektive zu geben, ihre Talente zu erkennen und zu stärken, gibt es das CARING-Projekt in Rashkov, in der Republik Moldau. Das Zentrum betreut und begleitet 38 Mädchen und 32 Buben. Das sind armutsbetroffene Kinder, Kinder mit Behinderung, oder auch Kinder von Alleinerzieher*innen.
Die Republik Moldau zählt zu den ärmsten Ländern Europas. Etwa ein Drittel der Menschen lebt unter der Armutsgrenze. Wegen der schwierigen Wirtschaftslage, in der sich das Land befindet, arbeiten viele Moldawier*innen im Ausland. Die Kinder dieser Arbeitsmigrant*innen wachsen deshalb oftmals ohne ihre Eltern auf, sie leben bei Verwandten oder sind ganz auf sich allein gestellt. Kinderarmut zählt zu den größten Herausforderungen des Landes. Daher ist es umso wichtiger, dass es Projekte wie CARING gibt – einen sicheren Ort, wo Kindern Mahlzeiten, Lernunterstützung und Freizeitbeschäftigungen angeboten werden. ■
Mit Ihrer Hilfe haben Kinder eine Zukunft.
Inklusion für Kinder mit Behinderung
Wo: Prizren Wer: 101 Kinder mit Beeinträchtigung und 60 Eltern Was: Frühförderung für Kinder mit Behinderung, Unterstützung beim Eintritt in die Grundschule
Kosovo. Im Kosovo gibt es auch 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhanges sichtbare und existenzielle Armut. Betroffen davon sind vor allem Kinder.
Irina ist eine starke Frau und dennoch konnte sie ihre Tränen manchmal nicht mehr zurückhalten. Oft war sie verzweifelt, denn um die Zukunft ihres Sohnes machte sie sich große Sorgen. Blerion hat eine Behinderung und ist auf tägliche Betreuung angewiesen. Irina kümmerte sich ganz alleine um ihren Sohn, ohne Hilfe. Einfach zuschauen zu müssen, wie die Kindheit und das Leben an Blerion vorübergehen, war für Irina eine schreckliche Vorstellung.
So wie Irina geht es im Kosovo vielen Müttern von Kindern mit Beeinträchtigung. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gerieten viele Familien in existenzielle Armut. Wie überall in armen Ländern leiden die Kinder am meisten unter der Not. Denn die Jahre der Kindheit sind oft entscheidend darüber, wie das Leben eines Menschen verlaufen wird. Auch hunderte Kinder mit Behinderung, die in Armutssituationen aufwachsen, bekommen keinerlei Förderung oder Perspektiven auf ein eigenständiges Leben.
Im Frühförderungszentrum der Caritas in Prizren, der zweitgrößten Stadt des Kosovo, schöpfen Eltern wie Irina neue Hoffnung. Seit Blerion hierherkommt lachen beide wieder: Irina und ihr Sohn. Der Junge bekommt im Zentrum individuelle motorische und kognitive
Förderung. Um die Kinder auch nach der Frühförderung bestmöglich zu betreuen, werden sie beim Eintritt in die Grundschule unterstützt und während ihrer Schulzeit begleitet. Ein individueller Lehrplan wird erstellt und die Kinder werden in den Klassen mithilfe von Assistenzlehrer*innen einzeln gefördert. Im Zentrum nimmt aber die Arbeit mit den Eltern einen ebenso wichtigen Stellenwert ein. Selbsthilfegruppen und Weiterbildungen helfen den Eltern, ihre eigenen Herausforderungen, die ihrer Kinder sowie ihre Handlungsmöglichkeiten besser zu verstehen. Blerion freut sich, dass auch seine Mutter hier die Möglichkeit zur Aussprache erhält und Hilfe bekommt. Zuhause wiederholt sie dann selbst täglich Übungen mit ihm und lernt so, besser mit seinen Bedürfnissen umzugehen. ■
Blerion hat dank der Frühförderung im Förderungszentrum Prizren wieder Energie und Lebensfreude.
Hilfe beim Lernen
Wo: Periam Wer: 50 Kinder Was: warme Mahlzeiten, Sozialbetreuung, Hilfe beim Lernen
Rumänien. Im Lerncafé Periam bekommen armutsbetroffene Kinder die liebevolle Unterstützung und Versorgung, die sie brauchen. Dank einer Privatspende kann das Zentrum jetzt noch mehr Kinder aufnehmen.
Essen, Wärme, Bildung: Genau das brauchen Kinder und Jugendliche zum Erwachsenwerden. Doch viele junge Rumän*innen haben genau das nicht. Im kleinen westrumänischen Dorf Periam leben 500 Bewohner*innen in bitterer Armut und können ihren Kindern nur schwer den Zugang zu Schule und Bildung ermöglichen. Weil viele Erwachsene als Erntehelfer*innen oder Altenpfleger*innen im Ausland arbeiten, sind ihre Kinder oft monatelang auf sich allein gestellt oder leben bei den Großeltern, die ihnen bei Problemen in der Schule nicht helfen können.
Die Caritas Temeswar, Projekt-Partner der Caritas Graz, betreibt in Periam deshalb seit gut zehn Jahren eine Kindertagesstätte, wo Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren an Schultagen ein warmes Mittagessen, Sozialbetreuung und Unterstützung beim Lernen bekommen. Die Mitarbeiter*innen im Lerncafé sind darüber hinaus wichtige Bezugspersonen für jene Kinder, deren Eltern im EU-Ausland als Arbeitsmigrant*innen leben. Ein zusätzliches Plus: Da er selbst aus einer Roma-Familie stammt, weiß einer
unserer Sozialpädagogen im Lerncafé gut über die Alltagsprobleme der Roma-Familien in Periam Bescheid und steht in engem Kontakt mit den Angehörigen dieser Minderheit.
Dank einer großzügigen Privatspende konnten wir die Kindertagesstätte in Periam, die lange schon aus allen Nähten platzte, erweitern, mit einer größeren Küche und einem Speisesaal ausstatten, sowie Möbel und Lernmaterialien anschaffen. Für 50 Kinder aus Periam ist damit Lernbetreuung und regelmäßiges, gesundes Essen gesichert. ■
Kinder aus Roma-Familien leben oft in großer Armut und haben es in Rumänien besonders schwer. Die Caritas unterstützt auch diese Kinder.DANKE!
Ihre Unterstützung gibt Kindern eine Zukunftsperspektive.
Pakistan. Die politische Situation in Afghanistan hat zahllose Familien mit ihren Kindern zu Flüchtlingen gemacht. In dieser schwierigen Lage ist die Caritas für sie da.
Kinder gehen mit schwierigen Situationen oft anders um als Erwachsene. Während ihre Eltern meist sorgenvoll in die Zukunft blicken, die Strapazen der Flucht körperlich spüren, schaffen es Kinder in vielen Situationen, trotzdem fröhlich und aufgeweckt zu bleiben. Das heißt jedoch nicht, dass die oft schrecklichen Erlebnisse auf der Flucht keine Spuren bei Kindern hinterlassen. Oft kommen die Folgen viele Jahre später zum Vorschein. Vergessen sind die Traumata jedenfalls nicht, denn das Erlebte bleibt gespeichert.
Viele Kinder aus Afghanistan mussten 2021 solche schrecklichen Fluchterlebnisse erfahren. Nach der neuerlichen Machtergreifung durch die Taliban in Afghanistan mussten tausende Familien nach Pakistan fliehen. Denn in Afghanistan herrschten folgenschwere Umstände: „Die Hungersituation ist dramatisch, das Gesundheitssystem zusammengebrochen, eine Finanzierungsund Liquiditätskrise Realität. In Afghanistan sterben Kinder an Hunger“, sagt Andreas Knapp, Caritas Österreich Generalsekretär für Internationale Programme.
Stabilität für Kinder auf der Flucht
Wo: Peshawar, Lahore, Karatschi, Quetta/Pakistan
Wer: 720 Kinder
Was: Lebensmittelpakete, Trinkwasser und Babynahrung
Es ist daher besonders wichtig, speziell die Kinder bei ihrer Ankunft in Pakistan aufzufangen, ihnen Stabilität und einen geschützten Rahmen zu bieten. Zunächst müssen vor allem die Grundbedürfnisse erfüllt werden: Ein sicherer Ort, ein Dach über dem Kopf, selbst wenn es nur eine Plane ist. Aber auch Decken, ein Mindestmaß an Gesundheitsversorgung, sauberes Trinkwasser und eine Mahlzeit am Tag sind essenziell.
Die Partnerorganisationen der Caritas in Pakistan setzen mit ihrer Arbeit genau hier an. Sie versorgen die Familien mit Essenspaketen, in denen die nötigen Rationen Mehl, Linsen, Zucker, Salz, Öl, Trockenmilch, Tee und vor allem Babynahrung enthalten sind. Wenn nötig, gibt es auch Spezialnahrung für mangelernährte Kinder.
Die Familien wissen oft nicht, wie es weitergehen soll. Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte zeigt, dass die Lage in Afghanistan angespannt bleiben wird. Eine Rückkehr wird in absehbarer Zeit wohl nicht möglich sein. ■
Libanon. Laylas Familie hat es nicht leicht: Sie mussten vor einigen Jahren aus Syrien nach Beirut fliehen und leben nun in prekären Verhältnissen. Gott sei Dank gibt es die Schule Beth Aleph, wo Layla einen Platz zum Lernen und Spielen hat.
Dürfen wir vorstellen? Das ist Layla. Sie ist vier Jahre alt und lebt mit ihren Eltern und drei Geschwistern in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Vor ein paar Jahren, als Layla noch ganz klein war, flüchtete die Familie aus Syrien in den Libanon, weil Laylas älteste Schwester Manal an Kinderlähmung erkrankt war. In Syrien war es damals aufgrund des Krieges nicht möglich, Medikamente sowie Impfungen für die Geschwister zu bekommen. Deshalb verließen sie ihre Heimat schweren Herzens.
Im neuen Zuhause geht es oft chaotisch zu, es gibt wenig Platz zum Spielen, weil alle in einem Raum wohnen. Oft ist es auch kalt, denn in der Einzimmer-Wohnung gibt es seit der schlimmen Explosion im letzten Sommer keine Fenster mehr. Layla erinnert sich: Plötzlich haben die Wände gewackelt und die Scheiben sind zersprungen. Einfach so. Für neue Fenster ist kein Geld da. Laylas Papa arbeitet zwar als Bauarbeiter, aber das Essen und der Strom für die Familie sind sehr teuer.
Wenn Layla spielen möchte, geht sie mit ihren Geschwistern auf den Platz vor dem Wohnhaus, in dem sie leben. Doch am liebsten hat sie den Spielplatz in der Schule. Dort kann sie gemeinsam mit den anderen Kindern aus ihrer Klasse schaukeln, rutschen und Fangen spielen. So wie heute. Tags zuvor war außerdem der libanesische Nationalfeiertag. In der Schule haben alle Kinder deshalb Hüte mit dem Baum der libanesischen Flagge bemalt. Die Lehrerin hat ihnen erklärt, dass dieser Zedernbaum Frieden, Helligkeit und Ewigkeit symbolisiert.
Wenn die Schulklingel zum letzten Mal läutet, weiß Layla: Jetzt gibt es Mittagessen – oft die einzige warme Mahlzeit des Tages. Davor muss sich jedes Kind die Hände waschen und die Lehrerin erklärt noch einmal, wann die Kinder die Maske noch aufbehalten müssen und wann sie abgenommen werden darf. Im Speisesaal riecht es schon nach angedünsteten Zwiebeln, Knoblauch und gekochtem Reis. Eine Frau verteilt die Teller gefüllt mit einem Ragout aus Fleisch und Karotten. Sie lächelt Layla freundlich an und sagt „Lass es dir schmecken.“ Und Layla löffelt den ganzen Teller leer.
Weil sich Laylas Familie auch den Schulbus nicht selbst leisten könnte, finanziert die Caritas den Transport nach Hause. Während Layla am Nachmittag auf den Schulbus wartet, denkt sie an die Erlebnisse des Tages. Am liebsten würde sie ihre ganze Familie jeden Tag hierher mitbringen, sodass sie alle am Spielplatz spielen können: Papa, damit er eine Pause von der vielen Arbeit machen kann, Mama, damit sie einmal ihre Sorgen vergisst und ihre Geschwister, damit sie alle beisammen sind. Dafür würde sie wirklich viel geben. Vielleicht sogar ihren vollen Teller beim Mittagessen.
Nepal. Die Folgen der Pandemie treffen die Kinder aus ärmeren Familien besonders stark – die Caritas und die Divya-Jyoti-Schule in Nepal helfen hier.
80 Kilometer – knappe vier Autostunden –südwestlich der Hauptstadt Kathmandu liegt die ca. 80.000-Einwohner*innen zählende Stadt Hetauda. Etwa 200 Kinder werden in der von der Caritas unterstützten Divya-Jyoti-Schule unterrichtet – wenn sie nicht gerade wegen der Corona-Pandemie geschlossen ist. Die Vorsichtsmaßnahmen der Regierung und die zahlreichen Lockdowns haben die Schule im Jahr 2021 vor große Herausforderungen gestellt.
Während die Schulen für Kinder aus wohlhabenderen Verhältnissen auf Online-Unterricht umstellen konnten, blieben jene für ärmere Bevölkerungsschichten in der Regel
Die Divya-Jyoti-Schule in Nepal, wenn gerade nicht Lockdown herrscht.
Bildung für Kinder aus ärmsten Familien Wo: Hetauda/Nepal Wer: 200 Kinder, davon die Hälfte Mädchen Was: Schulmaterialien und Mahlzeiten
geschlossen. Denn die wenigsten Kinder verfügen dort über Smartphones, Laptops oder Internetanschluss. In der Divya-Jyoti-Schule half man sich daher mit ausgedruckten Unterrichtsmaterialien, die von den Lehrer*innen persönlich zu den Familien gebracht wurden.
Lernunterlagen und Jause im Gepäck Doch die Lehrer*innen brachten viel mehr als nur Arbeitsaufträge zu den Familien. Sie hatten auch Nahrungsmittelpakete für die Kinder mit im Gepäck. Denn Lernen und Mangelernährung – ein großes Thema in der Schule – vertragen sich nicht. Normalerweise gibt es, mit Unterstützung der Caritas, ein tägliches Mittagessen in der Schule. Auch deshalb ist der Schulbesuch in Nepal eine wichtige Stütze für viele Familien. Denn zu Hause reichen die finanziellen Mittel oft nicht, um die Kinder täglich mit einer nahrhaften Mahlzeit zu versorgen. Für zahlreiche Familien ist daher der Schulbesuch der Kinder nicht nur hinsichtlich einer guten Ausbildung, sondern auch aufgrund der regelmäßigen Mahlzeiten wichtig. Erst wenn beides – Essen und Bildung – gesichert ist, kann der Weg aus der Armut gelingen. Auch wenn es manchmal nötig ist, ein Lebensmittelpaket durch die Lehrer*innen zu den Familien nach Hause zu bringen. ■
Ihre Spende kommt an.
In
Libanon. Für 130 Vorschulkinder asiatischer und afrikanischer Arbeitsmigrant*innen ist Beth Aleph der Eintritt ins libanesische Bildungssystem. Hier erhalten sie Fürsorge, Schutz und Frühförderung.
Im Viertel Achrafieh in Beirut befindet sich die Caritas Schule Beth Aleph. Die Eltern der Kinder, die in diese Schule kommen, sind oft ohne Papiere in den Libanon geflüchtet, um Arbeit zu finden oder Schutz vor Krieg und Not zu haben. Die Familien leben oft in extremer Armut. Durch die aktuelle Wirtschaftskrise im Libanon geraten sie zusätzlich unter Druck. Das Geld das sie verdienen, reicht oft nicht einmal für das Notwendigste – geschweige denn für die Schulbildung ihrer Kinder. Zudem wäre den Kindern der Zugang zum Schulsystem – ohne Papiere – ohnehin verwehrt.
In Beth Aleph sind diese Kinder willkommen. Sie erhalten zusätzlich zum Unterricht medizinische Versorgung, psychologische Betreuung, den Schultransport, Schulessen und Schulmaterialien – für die Familien sonst unleistbar.
Wichtige Unterstützung in schweren Zeiten Beth Aleph unterstützte während des Lockdowns und der Wirtschaftskrise zusätzlich. Die Kinder erhielten Telefon-Wertkarten zum Online-Lernen sowie Nahrungs – und Hygienepakete. Außerdem wurden Bargeldhilfen an die am stärksten gefährdeten Familien verteilt.
Falls nötig, kam Beth Aleph auch für Kosten der medizinischen Versorgung oder Krankenhausaufenthalte der Schuler*innen auf.
Wo: Beirut
Wer: Kinder von Migrant*innen und Flüchtlingen
Was: Zugang zu Schule und OnlineUnterricht, Betreuung und Fürsorge
Das wohl freudigste Ereignis 2021 war die Renovierung des schuleigenen Spielplatzes. Ein neuer wasserdichter und sicherer Teppich, neues Spielzeug und die Spielgeräte wurden von den Kindern mit Begeisterung in Beschlag genommen. Das Toben in einer geräumigen, sicheren und gesunden Umgebung ist für viele der Kinder nur hier möglich. Zuhause ist dafür in den meisten Fällen kein Platz.
Ihre Patenschaft ermöglicht den Kindern den Zugang zu Bildung und trägt dazu bei, dass es ganzen Familien besser geht. ■
In der Caritas Schule Beth Aleph bekommen die Kinder auch täglich eine warme Mahlzeit –oft die einzige am Tag.
Hilfe für Straßenkinder in Ägypten
Wo: Alexandria Wer: bis zu 100 Kinder und Jugendliche Was: Zuflucht, psychologische Betreuung, Zugang zu Schule und Ausbildung
Ägypten. Die mobile Nothilfe der Caritas und das Caritas Tageszentrum waren in diesem Ausnahmejahr für die Straßenkinder überlebensnotwendig.
Sie schlafen unter Brücken, in abgestellten Zügen oder Parks. Sie verkaufen Taschentücher oder waschen Windschutzscheiben, um zu überleben. Während des Lockdowns wurde für die Straßenkinder in Ägypten das Überleben immer schwieriger. Der Einsatz der Caritas war in Corona-Zeiten enorm wichtig.
Regelmäßig fahren ein Arzt und Sozialarbeiter in einem Bus fixe Plätze an. Die Straßenkinder werden medizinisch erstversorgt und Sozialarbeiter führen Aufklärungsgespräche. Für viele Straßenkinder ist diese mobile Nothilfe ein Weg in ein sicheres Leben.
So wie für Karim. Er ist 6 oder 7 Jahre alt. So genau kennt er sein eigenes Alter nicht. Wie viele Straßenkinder hat er auch keine Geburtsurkunde oder Personalausweis. Genau diese Papiere sind jedoch die Voraussetzung dafür, die Schule besuchen zu können. Staatliche, allgemein zugängliche Einrichtungen für Kinder wie Karim gibt es in Ägypten nicht.
In der betreuten Wohngemeinschaft und im Tageszentrum der Caritas bekommen Kinder was sie brauchen: Eine Chance auf eine Zukunft. Sie gehen – sofern möglich –
zur Schule oder machen eine Ausbildung. Spezielle Therapie- und Rehabilitationsangebote helfen ihnen, wieder auf die Beine zu kommen. Dabei ist die psychologische Betreuung besonders wichtig. Denn Kinder, die oft jahrelang auf der Straße sind, haben häufig Schlimmes erlebt: „Viele Kinder finden keine Sprache für die Ereignisse aus der Vergangenheit“, berichtet die Psychologin Hebba aus ihrer täglichen Arbeit mit den Kindern. Es braucht viel Zeit, um Vertrauen aufzubauen und die Kinder zu stabilisieren.
Karim lebt gern in der betreuten Wohngemeinschaft. Er freut sich über sein Bett, drei Mahlzeiten am Tag und die Möglichkeit zu spielen. Und er freut sich auf die Schule.
Dank der Unterstützung durch die Patinnen und Paten konnte den Kindern und Jugendlichen die oft überlebensnotwendige Hilfe ermöglicht werden. ■
Karim kann wieder Kind sein. Nicht mehr auf der Straße leben zu müssen ist für ihn das schönste Geschenk.Mit ihrer Spende verändern Sie das Leben von Kindern in Not.
Ukraine. Viele Eltern in der Ukraine sind dazu gezwungen, im Ausland arbeiten zu gehen. Sie lassen ihre Kinder schweren Herzens zurück. Im Kinderzentrum finden die Kleinen Halt.
Tania war fünf Jahre alt als sie das Kinderzentrum Viden im Ort Kontop in der Ukraine zum ersten Mal besuchte. Sie kam aus sehr armen Familienverhältnissen. Das Geld reichte nicht einmal für das Nötigste. Alles, was der Vater verdiente, gab die Familie für Lebensmittel aus, für mehr reichte es einfach nicht.
Eines Tages sagte Tanias Mutter, sie müsse die Familie für ein halbes Jahr verlassen. Sie sah sich gezwungen, ins Ausland zu gehen, um Geld zu verdienen. Über ein Jahr verging und Tania und ihre Geschwister hatten ihre Mutter noch immer nicht wiedergesehen. Tania vermisste ihre Mama sehr, sie konnte mit dem Schmerz und der Sehnsucht nicht umgehen. Immer mehr zog sich das Mädchen zurück.
Das Einzige, das sie beruhigte, war das Zeichnen. Da schuf sie sich eine bunte Welt, in der sie leben wollte, in der die ganze Familie zusammen war. Im Kinderzentrum haben Psycholog*innen Tania liebevoll begleitet und betreut. Langsam hat sich das kleine Mädchen wieder geöffnet. Auch mit der Mutter standen die Psycholog*innen in regelmäßigem Kontakt. Dank der Unterstützung, die ihre Familie erhält, konnte Tanias Mutter mittlerweile wieder nach Hause zurückkehren und die Familie ist endlich wieder vereint.
Im Kinderzentrum werden Kinder wie Tania aufgefangen. Warme Mahlzeiten, Freizeit- und Sportangebote, liebevolle Betreuung – all das kannten die meisten der 40 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren bisher gar nicht.
Während des Lockdowns wurden Lebensmittel und Hygieneartikel an die Familien verteilt. Eine 24 Stunden Notfall-Hotline wurde eingerichtet und die Betreuer*innen des Kinderzentrums hielten mit regelmäßigen Telefonaten den Kontakt zu den Kindern aufrecht. Dank der Unterstützung durch Spender*innen hat das Tageszentrum diese herausfordernde Zeit gut überstanden. Jeden Tag erfahren Kinder dort Liebe, Geborgenheit, Schutz und können einfach Kind sein. ■
Wo: Kontop
Wer: 40 Kinder
Was: Tagesbetreuung, Mahlzeiten, Lebensmittel und Hygieneartikel nach Hause im Lockdown
Die Kinder sind glücklich, nach den Lockdown-Perioden wieder in das Kinderzentrum kommen zu können.
Dieser Bericht handelt von der Caritas-Hilfe vor dem Ukraine-Krieg 2022. Nach wie vor (Stand März 2022) sind Caritas Mitarbeiter*innen vor Ort. Dort, wo es möglich ist, versuchen wir die Projekte aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus leisten wir Nothilfe im täglichen Überlebenskampf der Menschen. Aktuelle Informationen finden Sie unter: www.caritas.at/ukraine
Foto: Serhiy KaravanKinderprojekte. Kriege, Armut, Corona – Die Situation von Kindern weltweit ist weiterhin angespannt. Die Caritas ermöglichte 2021 110.000 Kindern mit Ihrer Hilfe ein kindgerechtes Aufwachsen und Perspektiven für die Zukunft.
Millionen Kinder gehen weltweit nicht zur Schule
Millionen mehr Kinder gerieten durch die CoronaPandemie in multidimensionale Armut.
Millionen Kinder leben in extremer Armut.
Millionen Kinder wurden pandemiebedingt vom Schulunterricht ausgeschlossen.
der 10Jährigen weltweit können keinen einfachen Text lesen oder verstehen (vor der Pandemie waren es 53 %)
Projekte für ca. 110.000 Kinder weltweit
Kinderzentren in Osteuropa, Asien und Afrika.
amerika
Europa Albanien Armenien Bosnien Bulgarien Herzegowina Kosovo Republik Moldau Rumänien Russland Serbien Slowakei Ungarn Ukraine Weißrussland
Asien und Naher Osten Bangladesch Indien Jordanien Libanon Pakistan Thailand
Tageszentrum
Wo: Gomel, Weißrussland
Wer: 50 Kinder mit Behinderungen
Was: Therapie, Schule, Förderung
Weißrussland. Im neuen Integrativen Bildungs- und Therapiezentrum (IBTZ) im Caritas-Kinderdorf Gomel wird Inklusion gelebt.
Das Integrative Bildungs- und Therapiezentrum (IBTZ) wurde im September vorigen Jahres eröffnet und gilt als Meilenstein im Land. Kinder und junge Erwachsene mit Beeinträchtigung haben durch das Zentrum Zugang zu Bildung und Beschäftigung sowie zu wichtigen Therapien und Förderungen. Sie leben entweder bei ihren Angehörigen oder in familienähnlichen Wohneinheiten im Kinderdorf Gomel.
50 Kinder mit mehrfachen Beeinträchtigungen können nun im IBTZ in zwei Vorschulgruppen und fünf Schulklassen den Unterricht besuchen.
Bisher hatten diese Kinder nicht die Möglichkeit, in die Schule zu gehen, sondern wurden daheim unterrichtet. Spannende Aufgabengebiete erwarten die Jugendlichen und Erwachsenen nun außerdem in verschiedenen Werkstätten und berufsvorbereitenden Kursen.
Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben „Wir möchten, dass unser Kind ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft wird.“ Diesen Wunsch haben viele Eltern, auch jene der kleinen Julia. Das siebenjährige Mädchen lebt bei ihren Eltern und besucht seit September die Schule im Zentrum. Hier kann sie einfach Kind sein und mit anderen Schüler*innen spielen und lernen.
Gleichzeitig wird Julia ihren Bedürfnissen entsprechend gefördert und erhält Therapien direkt in der Schule. Die Therapeut*innen sind auch für die Eltern da und unterstützen und entlasten diese mit verschiedenen Angeboten.
Ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen zu können – auf ihrem Weg dahin werden die Kinder und Jugendlichen im Zentrum unterstützt. Dazu gehört auch Kochen in der neuen Therapieküche. Julia machte vor allem das Keksebacken in der Weihnachtszeit viel Spaß.
„Seit sie hier zur Schule geht und mehr Kontakt zu anderen Kindern hat, ist sie Menschen gegenüber offener geworden.“, erzählt Julias Mutter, die nun, da sie ihre Tochter gut betreut weiß, wieder arbeiten gehen kann. ■
Kinder mit Beeinträchtigungen bekommen im Caritas-Kinderdorf Gomel nicht nur Zugang zu Bildung, sondern auch Therapien und Förderungen. Ein liebevoller Umgang mit den Kindern steht im IBTZ ganz oben. Foto: CaritasUganda. Bildungs- und Gartenbauprojekte um den Hunger zu stillen, helfen Jugendlichen und Frauen, neue Existenzgrundlagen und Perspektiven zu schaffen
Das Leben ist für die Menschen der Region Karamoja im Norden Ugandas, besonders hart. Rund 80 Prozent sind von enormer Armut betroffen, lange Dürren, darauffolgende Überschwemmungen sowie Viehdiebstähle zerstörten die Nahrungsgrundlage und Bürgerkriege prägten das Land zusätzlich. Die Vorfahren der Menschen hier waren Nomaden. Das Wissen darüber, wie man Felder bestellt und Ernten über einen längeren Zeitraum nachhaltig aufbewahrt ist deshalb nicht in der Gesellschaft der Region verankert. Die Folgen all dieser Faktoren sind chronische Mangel- und Unterernährung, Analphabetismus, Armut und weitverbreitete Perspektivenlosigkeit unter der jugendlichen Bevölkerung.
Rüstzeug für eine unabhängige Zukunft Um Jugendlichen das Rüstzeug für eine unabhängige Zukunft mitzugeben, gibt es im Caritas-Ausbildungszentrum neben FrauenEmpowerment-Projekten auch Programme für Jugendliche. Hier wird auf Training, Information,
Chancen für Jugendliche Wo: Karamoja Wer: 900 Jugendliche, Kinder, Frauen und Männer Was: Ausbildung zum Gartenbau, Talentförderung, Empowerment
Kapazitätsaufbau und die Förderung von Talenten gesetzt. Außerdem geht es darum, Stabilität und Versorgungsgrundlagen innerhalb von Familien zu schaffen. In Uganda sind hauptsächlich Frauen für die Versorgung ihrer Familien verantwortlich. Deshalb werden in Gartenbauprojekten Frauen und Mädchen darin gefördert, sich eine eigene Existenzgrundlage aufzubauen und ihren Status in der Gesellschaft zu verbessern. Frauen lernen durch das Projekt, welches Saatgut das richtige für ihre Böden ist, wie sie Gemüse auf Beeten sowie Maniok und Mais nach modernen Anbaumethoden anpflanzen können. Die Ernte ist dadurch gestiegen, der Hunger gesunken und die Ernährungssicherheit in der Region Karamoja gestärkt. Die besten Voraussetzungen für hunderte Kinder auf ein kindgerechtes Aufwachsen und chancenreicheres Leben. ■
Das Ziel der Caritas: Hoffnung geben und Zukunft schenken.
Wo: Juba
Wer: 1.081 Kinder
Was: Finanzierung von Schulgebühren, Schuluniformen, Lernunterlagen und Gehältern der Lehrer*innen
Südsudan. 2021 ermöglichte Ihre Spende den Schulbesuch für 1.081 Kinder. Damit konnten Schulgebühren, Schulmaterialien, Schuluniformen sowie die Gehälter der Lehrer*innen finanziert werden.
Der Südsudan ist das Land mit der weltweit geringsten Alphabetisierungsrate, nur ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung kann Lesen und Schreiben. Die Einschulungsrate bei Kindern zählt zu den niedrigsten der Welt, weniger als 10 % der Mädchen schließen die Grundschule ab. Bürgerkrieg, gewalttätige Auseinandersetzungen und Flucht sind neben schlechter Infrastruktur, Hunger und Armut die wesentlichen Ursachen. Die Corona-Krise hat die Lage noch weiter verschärft und tausende Kinder vom Unterricht ausgeschlossen.
Bildung trotz Hürden Jackline, James und Joyce hatten gerade mit der 8. Klasse begonnen, als Corona auch den Südsudan erreichte und alle Schulen des Landes schließen mussten. Ein Jahr lang waren sie auf sich allein gestellt und mussten sich zu Hause auf die Abschlussprüfung vorbereiten. „Das war nicht leicht, aber da wir im gleichen Viertel wohnen
trafen wir uns eben zu Hause und lernten zusammen. Einmal in der Woche kam ein Lehrer und brachte uns Übungsaufgaben. Die Schule hat uns wirklich gut unterstützt.“
Seit zehn Jahren finanziert die Caritas Steier mark den Kindergarten und die St. Vincent de Paul Primary School für rund 1.200 Kinder in der Hauptstadt Juba. Hier erhalten auch Kinder aus Familien die kein Schulgeld bezahlen können einen Platz im Kindergarten oder in der Grundschule. Die Schüler*innen erlernen neben Englisch, Arabisch, Mathematik und Naturwissenschaften auch soziale Verhaltensweisen und das friedliche Miteinander über ethnische Grenzen hinaus. Da die Kinder zuhause oft nur eine Mahlzeit täglich bekommen, erhalten sie eine Schuljause, um sich im Unterricht besser konzentrieren und gesund entwickeln zu können.
Auch während des Lockdowns wurde den Kindern so gut wie möglich dabei geholfen, im Unterricht mitzukommen. Im Frühjahr 2021 haben alle 78 Schüler*innen, darunter auch Jackeline, James und Joyce, die Abschlussprüfung bestanden und die St. Vincent de Paul Primary School erfolgreich abgeschlossen. ■
Sie geben Kindern Bildung.
Jackeline,
abgeschlossen.
James und Joyce haben die St. Vincent de Paul Primary School erfolgreichSenegal. Bildung ist ein universelles Recht, doch viele Kinder im Senegal haben trotz Bemühungen der Regierung erschwerten Zugang zur Schule.
Die 11-jährige Cécile wohnt mit ihren Eltern und Geschwistern in einem kleinen Dorf im nördlichen Senegal. Ihre Mutter arbeitet bei einem landwirtschaftlichen Konzern als Erntehelferin. Cécile und ihre Geschwister wachsen vor allem bei ihrer Großmutter auf. Cécile ist sehr wissbegierig, hat gute Noten und ihr Lieblingsfach ist Französisch. Mit 46 Kindern in der Klasse ist Lernen aber nicht immer leicht. Unterstützt wird Cécile in einem speziellen Förderprogramm der Caritas, bei dem Kinder Schulmaterial, Kleidung und regelmäßige Mahlzeiten erhalten. Damit hat sie eine Chance, ihren Traum zu verwirklichen, eines Tages selbst Lehrerin zu sein.
Eine Zukunft für die Ärmsten ermöglichen Mehr als 30 Prozent der eingeschulten Kinder in staatlichen Schulen brechen die Grundschule ab, nur drei von zehn Grundschulkindern erreichen die Mittelschule. Oft sind die Klassen völlig überbelegt. Auch wenn es in den meisten Dörfern mittlerweile Grundschulen gibt, sind diese häufig nur unvollständig ausgestattet. Armut erschwert den Zugang zu Bildung noch zusätzlich. Neben der Schule müssen Kinder zu Hause mithelfen, damit die Familie über die Runden kommt: Viehhüten, Kochen, Waschen oder die jüngeren Geschwister betreuen. Seit 1990 kümmert sich die Caritas Saint Louis um Kinder, die in Armut oder auf der Straße leben, oft ohne Gesundheitsversorgung, Zugang zu Grundbildung oder Dokumenten. Die Caritas
Cécile und ihre Familie leben in einem kleinen Dorf in Senegal, in dem es viel Armut gibt.
Wo: Saint Louis und Savoigne
Wer: 34 Kinder, davon 12 Mädchen
Was: Bildung, Schulmaterialien, Mahlzeiten, Begleitung durch Sozialarbeiter*innen und Gasteltern
arbeitet eng mit den Schulbehörden, Koranlehrern und Komitees für Kinderschutz in den Stadtvierteln zusammen. Regelmäßiger Kontakt und Austausch findet auch mit den Eltern und den Gastfamilien statt, wo die Kinder versorgt werden. Die Sensibilisierung in Bezug auf Kinderrechte und Kinderschutz ist ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. In der aktuellen Phase des Projekts werden 34 Kinder, davon 12 Mädchen, eingeschult. So wie Cécile erhalten auch sie das notwendige Schulmaterial, Kleidung und Schuhe sowie regelmäßigen Zugang zu warmen Mahlzeiten und Nachhilfeunterricht. ■
Céciles größter Traum ist es, selbst Lehrerin zu werden. Die Caritas unterstützt sie dabei.
Foto: CaritasEltern
Wer: 450 Waisenkinder bzw. Kinder aus ärmsten Familien Was: Lernhilfe und Lernbetreuung, regelmäßig warme Mahlzeiten, Spiel- und Freizeitangebote, Workshops, medizinische und psychologische Unterstützung
Mosambik. Tagesstätten für AIDS-Waisenkinder bieten Kindern in Mosambik Struktur, Geborgenheit und die Chance auf ein besseres Leben.
Vor 30 Jahren war es die HIV/AIDS-Pandemie, die Hunderttausende Kinder in Mosambik zu Waisen machte und ihrer Zukunft beraubte. Heute sind es bittere Armut und die COVID-19 Pandemie, die viele Kinder in Mosambik eine traumatische Kindheit erleben lassen.
Die Kinder schätzen es sehr, dass sie in LockdownPhasen zumindest beim gemeinsamen Essen in den Tagesstätten andere Kinder treffen können.
Die Schwestern des Ordens „Kostbares Blut“ haben vor 20 Jahren vier Tageszentren für Kinder aus ärmsten Familien ins Leben gerufen. Rund 450 Kindern im Jahr kann in diesen
Zentren seither die Chance auf ein kindgerechtes Aufwachsen ermöglicht werden: „Auch wenn man HIV/AIDS inzwischen besser im Griff hat, so kommen immer wieder neue Herausforderungen auf die Kinder zu“, stellt Schwester Anne Ritha, Leiterin der vier Tagesstätten, fest. „Im Moment ist es vor allem die COVID-19 Situation, die den Kindern und Familien zusetzt und die ohnehin schon Armen noch ärmer macht.“
Die Kinder vermissen stabile Familienverhältnisse, haben Sehnsucht nach Geborgenheit und nach Menschen, die an sie glauben. Genau das finden diese Kinder in den Tagesstätten. Hier kommen sie zum gemeinsamen Essen, Lernen und Spielen zusammen, hier finden sie aber auch Betreuer*innen denen sie sich anvertrauen können. Seit Corona das Alltagsleben auch in Mosambik prägt, schätzen die Kinder die Zeit in den Tagesstätten besonders. Durch die immer wieder wechselnden Corona-bedingten Regelungen an den Schulen, zwischenzeitlichen Lockdowns sowie eingeschränkten Unterrichtsphasen, können die Kinder sich wenigstens auf die fixen Zeiten in den Tagesstätten verlassen. In diesen Einrichtungen ist man bemüht, möglichst viele Angebote aufrecht zu erhalten. Besonders die täglichen Mahlzeiten für die Kinder sind wichtig, denn zu Hause haben die meisten nichts oder viel zu wenig zu essen.
Äthiopien. Viele Kinder in der Hauptstadt Addis Abeba leben auf der Straße. Hanna Orphans Home bietet ihnen eine sichere Zuflucht.
Die Lebensbedingungen von Kindern aus armen Familien in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba sind herausfordernd. Viele von ihnen landen auf der Straße. Für 200 Kinder eröffnet das Hanna Orphans Home Perspektiven für ein kindgerechtes Aufwachsen.
Ein erheblicher Teil der rund zehn Millionen Menschen in Addis Abeba lebt in unfassbarer Armut. Die Familien haben oft kein Einkommen und die Kinder werden, statt zur Schule, zum Betteln auf die Straße geschickt. Die sozialen Umstände sind gerade in den ärmsten Familien extrem herausfordernd: Alkoholabhängige Väter oder Mütter, Hunger und Mangelernährung, desaströse Hygieneverhältnisse, Erkrankungen, Perspektivenlosigkeit. Hinzu kommen derzeit eine enorm hohe Inflation sowie die Angst um das eigene Leben aufgrund des Bürgerkrieges im Norden des Landes.
Vorbereitung auf eine selbstständige Zukunft Hanna Orphans Home unterstützt derzeit 200 Kinder und Jugendliche. 35 der Mädchen und Jungen leben jeweils gemeinsam in kleinen Wohngruppen, für die sie selbst die Verantwortung tragen und individuell von einer „Tagesmutter“ betreut werden. Die anderen 165 Kinder und deren Familien werden durch verschiedenste Aktivitäten im Tageszentrum gefördert. Hier erhalten die Kinder auch psychologische Betreuung und Begleitung und können die Schule besuchen. Durch eine Bibliothek im Tageszentrum, Nachhilfelehrer und zusätzliche Beratungsangebote, aber auch durch Schulungen zu den Themen HIV/ AIDS und Verhütung, werden die Kinder auf eine selbstgestaltete Zukunft vorbereitet. Auch Spiel- und Freizeitgestaltung kommt neben den schulischen Angeboten nicht zu kurz.
Die Einrichtungen zum Lernen und Üben, die Bibliothek, das gemeinsame Lernen sowie die Förderstunden ermöglichen auch den benachteiligten Kindern das Weiterkommen in der Schule.
Wo: Addis Abeba Wer: 200 Waisenkinder und deren Familien Was: Unterbringung in Wohngruppen mit Tagesmutterbetreuung für 43 Kinder, Betreuung weiterer 150 Kinder und ihrer Familien, Lernbetreuung, Kleidung, Essen, medizinische Versorgung, Hygiene, Schulungen und Kurse für Eltern
Ein immer bedeutenderer Schwerpunkt des Projekts ist die Förderung der Mütter. Diese sind großteils Analphabetinnen und haben kaum Chancen auf ein eigenständiges Einkommen. Schulungen, Trainings, Zugang zu Mikrokredit- und Spargruppen helfen den Müttern und deren Kindern aus der Armut. ■
Viele der Kinder, die ins Zentrum kommen, haben zu Hause nichts oder zu wenig zu essen. Sie freuen sich auf die gemeinsame Jause mit den Freund*innen.
Foto: Michael ZündelSchutz vor häuslicher Gewalt
Wo: Cuenca
Wer: jährlich 80 bis 90 Kinder mit ihren Müttern Was: Unterkunft, schulische und psychologische Betreuung, Bereitstellung von Computern für Distance-Learning
Ecuador. Im Kinder- und Frauenhaus Maria Amor in Cuenca finden Kinder und ihre Mütter Zuflucht vor häuslicher Gewalt.
Das Casa Maria Amor in Cuenca ist Teil des Netzwerkes ecuadorianischer Frauenhäuser. In diesem Netzwerk werden jährlich rund 1.000 Frauen mit ihren Kindern betreut und erhalten eine wichtige Starthilfe in ein Leben
ohne Gewalt. Neben der allgemein sehr hohen Rate häuslicher Gewalt gegenüber Frauen und Kindern, verschärft die COVID-19 Pandemie die Situation zusätzlich. Viele Menschen haben ihren Job verloren, viele können sich die Mietkosten für ihre Wohnung nicht mehr leisten. Die vielen Lockdowns führen dazu, dass Familien auf engem Raum zusammengepfercht leben müssen und Frauen und Kinder vermehrt den Gewaltausbrüchen der teilweise frustrierten Männer und Väter ausgesetzt sind.
Kinder in ärmsten Verhältnissen bleiben im (Fern-) Unterricht oft auf der Strecke. Im Casa Maria Amor bekommen sie Hilfe.
Das Trauma verarbeiten und im Unterricht mitkommen Neben den schlimmen Erfahrungen durch körperliche Gewalt, werden die häufigen Lockdowns in den Schulen auch immer mehr zu einer Gefährdung der schulischen Ausbildung der Kinder. Denn gerade die Kinder, die am häufigsten unter häuslicher Gewalt leiden, sind auch diejenigen, die während der Fernunterrichts-Phasen meist keine Möglichkeit haben, auf dem Laufenden zu bleiben. Sie kommen aus ärmsten Verhältnissen, daher können sich ihre Familien keine Laptops oder Tablets leisten. Diese Kinder schaffen den Aufstieg in die nächste Klasse oft nicht. Im Kinderhaus Maria Amor wird daher neben der psychologischen Betreuung und dem Aufarbeiten gewaltverursachter Traumata auch viel Zeit und Energie in die schulische Betreuung der Kinder investiert. Hier haben sie die Möglichkeit, dem Distanzunterricht zu folgen, sie bekommen die erforderlichen Computer zur Verfügung gestellt sowie auch Hilfe beim Aufarbeiten und Nachlernen des versäumten Unterrichtsstoffes.
Im Casa Maria Amor können jährlich rund 80 bis 90 Kinder mit ihren Müttern durchatmen und sich auf einen gewaltfreien Neuanfang vorbereiten. ■
Im Casa Maria Amor können Kinder einfach nur Kind sein, spielen und das Erlebte bewältigen.
Foto: Michael ZündelT T M M J J J J Jahresbericht 2021
Geben Sie diese Broschüre bitte an Freund*innen weiter. Danke!
Mein Spendenauftrag beginnt sofort. Ich kann ihn jederzeit ohne Angabe von Gründen kündigen.
Spendenauftrag (SEPA-Lastschrift-Mandat) Empfängerin: Caritas
Name Auftraggeber*in PLZ/Ort Straße/Hausnr./Tür IBAN
Telefon oder E-Mail-Adresse Ort, Datum
Ich ermächtige die Caritas, Zahlungen von meinem Konto mittels SEPA-Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Caritas auf mein Konto gezogenen SEPA-Lastschriften einzulösen. Mandatsreferenz wird vom Zahlungsempfänger vergeben.
Spendenauftrag im Kuvert an: Caritas Österreich, Kommunikation, Albrechtskreithgasse 19 – 21, 1160 Wien oder online unter www.patenschaften.at
Für Ihre Spende, Ihr Engagement, Ihren Einsatz für Kinder in Not. Als Pat*in geben Sie Kindern in Afrika, Asien, Südamerika und Europa Geborgenheit, sorgen für ihre Gesundheit und ermöglichen den Zugang zu Bildung. Kinder in Not finden ein sicheres Zuhause, erhalten regelmäßig eine warme Mahlzeit und bekommen liebevolle Zuwendung. Ihre Hilfe ist unglaublich wertvoll und verändert Leben!
www.patenschaften.at
PS: Spenden an die Caritas sind von der Steuer absetzbar.