„Einfach machen“, sagte mir einmal jemand, den ich sehr schätze. Es war eine dieser Antworten, die so simpel klingen und doch alles verändern können. Ich hatte gefragt: Wie soll ich…? –und bekam diesen freundlichen, fast beiläufigen Ratschlag. Aber genau das war es: ein Satz voller Vertrauen, voller Verantwortung – und voller Aufforderung zur Eigeninitiative.
„Einfach machen“ ist ein starkes Motto. Es klingt leicht, aber es fordert Mut. Denn etwas zu machen heißt auch, Entscheidungen zu treffen, Fehler in Kauf zu nehmen, Verantwortung zu übernehmen. Und trotzdem – oder gerade deswegen – haben wir es gemacht.
Mit crema PROFI bringen wir erstmals eine B2B-Edition unseres beliebten crema Magazins heraus. Für alle, die im KaffeeBusiness mehr wollen: mehr Tiefe, mehr Vernetzung, mehr Inspiration.
Denn die Frage „Wie und wo soll man anfangen?“ stellt man sich nicht nur wenn man etwas Neues startet. Wo findet man Orientierung? Wer sind die Vorbilder? Was sind die Trends? Antworten darauf findet ihr in dieser Ausgabe. In unserer ArtikelTrilogie „Neues machen“ (Seite 14), „Anders machen“ (Seite 20), „Weiter machen“ (Seite 24) kommen Start Ups, Kaffeeersatz und Unternehmens-
nachfolge zu Wort. Ebenfalls im Gespräch: Morgan Eckroth, unser Coverstar. Sie erzählt uns auf den Seiten 28-31 exklusiv, wie alles anfing, was sie antreibt – und wie sie es geschafft hat, zu einer der einflussreichsten Stimmen im Specialty Coffee zu werden. Oder, wie man im Englischen sagen würde: She made it. In der Rubrik Coffee People ab Seite 56 stellen wir euch außerdem zehn Macher vor, die heute schon zeigen, wie die Branche von morgen aussehen kann.
Ob neues Konzept, neue Röstung oder neues Businessmodell – einfach machen ist vielleicht der beste Startpunkt. In diesem Heft findet ihr Inspiration, Tipps und Maschinen (Seite 44), die euch dabei begleiten.
In diesem Sinne: Macht’s gut. Und macht was draus.
EINFACH MACHEN
Mitgemacht haben (IMPRESSUM):
Chefredakteurin > Thao Mi Pham (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt, Anschrift siehe Verlag); Autoren > Theresa Schlage, Sebastian Graßt, Norbert Hölzl; Layout: Henry Heinemann; Objektleitung > Martin Riedel (mr@bt.de) (verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen, Anschrift siehe Verlag); Mediaberatung Italien > Dr. Sandra Bianco (sb@bt.de); Druck > Bonifatius GmbH, 33100 Paderborn Verlag > BT Verlag GmbH, Aidenbachstraße 52 a, 81379 München.
THAO MI PHAM
AUSGABE 2025
EINFACH MACHEN
012 AUFSTEIGER 2025
Who ´ s next? Hier sind vier wunderbare Aufsteiger die wir im Auge behalten wollen.
014 NEU MACHEN
Der Weg in die Selbstständigkeit mit Kaffee ist selten linear – aber immer intensiv. Ob als Quereinsteiger mit Popcornröster, als Barista mit großer Vision oder als Ex-Banker auf Sinnsuche.
020 ANDERS MACHEN
Kaffee ohne Kaffee? Damit ist nicht entkoffeinierter Kaffee gemeint, sondern eine komplett bohnenlose Basis: Lupinen.
024 WEITER MACHEN
Theresa Sandalj ist die vierte Generation einer Familie die Kaffee nach Italien importiert. Mit einem tiefen Verständnis für die Werte, ihrer Vorgänger.
028 MORGAN MACHTS
Morgan Eckroth ist eine der bekanntesten Stimmen der internationalen Kaffeeszene.
032 SOCIAL MEDIA 101
Wie führt man heute ein Unternehmen ohne Social Media? Die Antwort ist einfach: eigentlich fast gar nicht.
036 FOAM FOLLOWS FUNCTION
Gerade für Café-Betreiber lohnt sich ein Blick auf internationale Vorbilder.
044 VON DER BOHNE ZUM BARISTA
Wo findet man Zugang zu fundierter Ausbildung, technischer Expertise und echter Kaffeekultur? Wir schauen nach Florenz, in die Accademia del Caffè.
048 MASCHINENRAUM
Ob innovative Siebträgermaschinen oder leistungsstarke Vollautomaten – hier sind dieTop-Modelle 2025.
056 COFFEE PEOPLE 2025
Das sind unsere zehn Kaffee-Köpfe des Jahres.
078 COFFEE CASES
Seite 078 > Brita: Barista Water Academy
Seite 080 > Dalla Corte: Zurück zum Wesentlichen
Seite 082 > LaCimbali: Faemina by Faema
Seite 084 > La Marzocco: Kaffeeerlebnis neu gedacht
Seite 086 > Rapunzel Naturkost: Heldenkaffee
Seite 088 > Simulpac: Verpackung als Erlebnis
Seite 090 > Thermoplan: Eine neue Ära
Seite 092 > Turm Barista Academy: Moderne Kaffeekreationen
Seite 096 > WMF Professional Coffee Machines: Technik als Partner im Handwerk
Seite 098 > BeanConqueror / Seite 099 > BWT water+more / Seite 100 > Dethlefsen & Balk / Seite 101 > Eureka / Seite 102 > Frankfurt Coffee Festival / Seite 103 > lujoCLEAN Reinigungsprodukt e
104 HAPPY HOUR
Wie Signature Drinks das Profil eines Cafés schärfen und Dein Café in die Champions League bringen.
Die perfekte Verbindung. Staatl. Fachingen und Kaffee.
Ob als Espresso, Cappuccino oder Latte macchiato – Kaffee ist das Lifestyle- und Trendgetränk schlechthin. Doch seine Gerbsäuren werden nicht von jedem gleichermaßen gut vertragen. Daher sollte Staatl. Fachingen als Begleiter nicht fehlen: Es neutralisiert und bereitet den Gaumen so optimal auf den Geschmackseindruck vor. Staatl. Fachingen erlaubt den vollkommenen Genuss und ist somit die perfekte Kombination zu allen Arten von Kaffee.
Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung von Sodbrennen bei Erwachsenen. Staatl. Fachingen Heilwasser regt die Funktion von Magen und Darm an, fördert die Verdauung. Es fördert die Harnausscheidung bei Harnwegserkrankungen, beugt Harnsäure- und Calciumoxalatsteinen vor und unterstützt die Behandlung chronischer Harnwegsinfektionen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Etikett und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. Stand der Information: 08/2022. Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH · Brunnenstraße 11 · 65626 Fachingen · www.fachingen.de
AUFSTEIGER: RÖSTER »
LOVELY LOTS
Esslingen
Aufmerksame crema-Leser kennen ihn schon: Einer der „Bohnen, die lohnen“-Testsieger aus dem Jahr 2024 –die älteste Kaffeerösterei Esslingens. Was die wohl in der Aufsteiger-Kategorie zu suchen hat? Das ist kein Fehler! Denn obwohl Lovely Lots erst 2020 gegründet wurde, gilt das junge Unternehmen als älteste Rösterei der Stadt. Mitten in Esslingen am Nekkar treffen unter der Leitung von Arthur Goulart Pereira traditionelle Rösttechniken mit modernen Methoden auf nachhaltig angebauten und fair gehandelten Kaffee.
AUFSTEIGER: KETTE »
THE BARN Global
Was haben München, Dubai, London, Seoul und Mallorca gemeinsam? Sie alle tragen ein Stück Berlin in sich. Auguststraße 58 in Berlin-Mitte – hier hat 2010 alles begonnen. Das erste Café wurde noch „The Little Barn“ genannt. 2012 folgte schon die zweite Location: „The Barn“ Schönhauser Allee – die frühere Rösterei und Produktionshalle. Und heute?
Allein in der Geburtsstadt gibt es 11 Standorte, die Single-Origin Espressi, handgebrühte Filterkaffees, heiße Schokolade, Nitro Brews, eine feine Teeauswahl, sowie frisch gepresste Säfte servieren. Mit Dubai kam der erste außerhalb Deutschlands dazu. Jedes der Cafés hat seine eigene minimalistische Designstory – inspiriert von der Architektur oder Geschichte des jeweiligen Gebäudes. We´ll see what the future brings…
AUFSTEIGER: CAFÉ »
Minga
So manches Café hat die Pandemie leider nicht überstanden. Pete, Emanuel und Lucas hatten zu der Zeit mit Suuapinga trotzdem eine Schnaps äh Kaffeeidee. Suuapinga ist kein Neologismus, sondern tatsächlich deutsch. Es ist altdeutsch für eine der ältesten Münchner Stadtviertel „Schwabing“. Mittlerweile hat das Café in der Bayerischen Landeshauptstadt 5 Standorte, die eine 100% Arabica Experience anbieten. Geheimtipp: die veganen Zimtschnecken vertragen sich ziemlich gut mit den hauseigenen Röstungen. Und mal sehen: vielleicht gibt es Suuapinga irgendwann nicht nur in 089.
SUUAPINGA
Bild: Sebastian Schels
AUFSTEIGER: MASCHINE »
MARO COFFEE
Suhl
Die Reise begann bereits im Jugendalter der beiden Gründer, die sich mit 18 Jahren das Ziel setzten, eine Maschine zu entwikkeln, die Design, Technik und Kaffeewissen vereint. Mit der „Model 1“ ist ihnen genau das gelungen. Im März 2024 startete die Produktion des ersten Modells. Ende Juli dann der Durchbruch –die erste Serie war komplett ausverkauft! Doch Maro ruht sich nicht aus: Die zweite Produktionsserie ist in Vorbereitung. Die starke Nachfrage zeigt: Maro ist gekommen, um die Welt der Siebträgermaschinen zu verändern.
Bild: Fotoloft Erfurt
BARISTA ACADEMY
München
ACADEMY
Als Anlaufstelle für Kaffeeliebhaber aus ganz Deutschland richtet sich das Kursangebot der Münchner Barista Academy nicht nur an
erstklassigen Event-Begleitungen auch interaktive Schnupperkurse
Lehrgänge und VIP-Trainings. In individuellen Einzelsitzungen verraten ausgebildete BaristaTrainer die Grundlagen und Geheimnisse der Kaffeezubereitung. Als Innovations- und Know-how-
Gefühl für den perfekten Kaffeemoment wie kein anderes Schweizer Unternehmen.
CAFÉ & SHOP
Das umfangreiche Kursangebot der Münchner Barista Academy sowie das angeschlossene Café und der Shop präsentieren sich den Besuchenden in einer einzigartigen
Equipment für alternative Brühmethoden.
und belegen den hohen Qualitätsanspruch der Marke Turm Kaffee.
Turm Barista Academy | Unterer Anger 20 | DE-80331 München
Der Weg in die Selbstständigkeit mit Kaffee ist selten linear – aber immer intensiv. Ob als Quereinsteiger mit Popcornröster, als Barista mit großer Vision oder als Ex-Banker auf Sinnsuche: Die Geschichten erfolgreicher Gründer zeigen trotzdem erstaunliche Parallelen.
Die Stories, die uns Gründer der Kaffeebranche erzählen, sind keine Hochglanzmärchen. Es sind Geschichten von Mut, Improvisation, Rückschlägen, hart erarbeitetem Wissen und von einer Leidenschaft, die sich durch alle Schwierigkeiten zieht wie ein roter Faden. Die einen starten mit einem Popcornröster in der Garage, andere mit einem Siebträger im Kofferraum. Wieder andere haben Kaffee buchstäblich im Blut. Doch so unterschiedlich die Lebensläufe sind, so klar zeigt sich in der Rückschau: Erfolgreiche Kaffeegründungen folgen bestimmten Mustern und bergen Erfahrungen, die man nicht selbst machen muss, wenn man sie teilt. Genau das tun wir hier: Ein komprimierter Blick auf die Learnings aus über einem Dutzend Gründergeschichten aus der Kaffeewelt.
DAS WARUM – UND WARUM DAS NICHT REICHT:
Wenn man Gründer in der Kaffeebranche fragt, wie alles begann, fällt selten das Wort „Businessplan“. Stattdessen hört man von Erlebnissen, Eindrücken, Momenten. Ganz persönlichen Geschichten, in denen sich Leidenschaft entfacht hat. Für Hans Peter Selbach war es ein Cappuccino während eines Urlaubs in Südtirol. Kein überteuerter Signature Drink, kein fancy Latte mit Hafermilch, sondern ein simpler, perfekt zubereiteter Cappuccino in einem kleinen italienischen Hotel. „Der war so anders als das, was ich bis dahin kannte“, erinnert er sich. Dieser eine Moment führte ihn auf einen Weg, der ihn Jahre später zur Gründung der Rösterei Three Years One Day mit seinem Sohn Tobias führen sollte.
Ausbildung war klar: Vorgefertigte Bohnen ins Regal stellen, das wird ihm nicht gerecht. „Ich wusste plötzlich: Ich muss selber rösten“, sagt er. Es war weniger eine geschäftliche Entscheidung als eine emotionale. Eine, die bis heute seinen Alltag bestimmt.
Bei anderen dauert dieser Erkenntnisprozess länger. Er schleicht sich vielleicht sogar langsam ein. Über Jahre. Zwischen Maschinenpflege und Latte Art, zwischen Gastroküche und YouTube-Tutorials. Mancher entdeckt seine Liebe zum Kaffee über das Reisen, andere über die Technik. Wie der andere, wie Cemil Teke aus Hameln, wachsen geradezu organisch in die Rolle hinein – weil sie irgendwann begreifen, dass die Welt des Kaffees ein Universum ist, das sich zu erkunden lohnt. Und dass man es auf eigene Weise mitgestalten kann. Doch so romantisch diese ersten Schritte oft erzählt werden, sie reichen nicht, um ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Leidenschaft ist der Zündfunke. Nicht der Motor.
Kaffee als Haltung: Kaffee ist ein Produkt. Ein Genussmittel. Ein Geschäft. Das stimmt alles – und doch wäre das Bild nicht vollständig. Denn für viele Gründerinnen und Gründer, mit denen wir gesprochen haben, ist Kaffee weit mehr als das. Er ist Ausdruck ihrer Haltung, ihrer Herkunft, ihrer Verantwortung. Wer eine Rösterei oder ein Café betreibt, verkauft nicht einfach ein Getränk. Er erzählt eine Geschichte. Und übernimmt eine Rolle.
Bei Duje dem Gründer on Dylan & Harper war es der erste Schulungstag im Coffee Consulate in Mannheim. Eigentlich wollte er einen Concept Store eröffnen, Mode verkaufen, dazu vielleicht ein bisschen Kaffee. Doch schon am ersten Tag der
Denn wer sich mit Kaffee selbstständig machen will, braucht mehr als Geschmackssinn, Neugier und ein Gespür für Ästhetik. Es braucht Durchhaltevermögen, betriebswirtschaftliches Denken und die Bereitschaft, sich auch mit den unsexy Themen auseinanderzusetzen: Kalkulation, Steuerrecht, Genehmigungsverfahren, Hygienevorgaben. Vor allem aber braucht es die Fähigkeit, Rückschläge nicht nur auszuhalten, sondern produktiv zu machen.
Interviews & Bilder: Sebastian Graßt für crema
Bild: Oliver Matlok
Viele Gründer unterschätzen zu Beginn, wie sehr sie an sich selbst arbeiten müssen. Wie viel Struktur, Selbstführung und Resilienz es braucht, um eine Idee in ein tragfähiges Geschäftsmodell zu überführen. „Man denkt, die eigene Begeisterung reicht aus – aber das tut sie nicht“, sagt Frederik Kliewe, der mit Kliewe Coffee Elements heute nicht nur Maschinen verkauft, sondern andere Gründer coacht. Die eigene Leidenschaft ist Voraussetzung – aber sie muss verbunden werden mit einem klaren Konzept und einem realistischen Blick auf Markt, Zielgruppe und eigene Fähigkeiten.
Wer Unterstützung hat, ist im Vorteil. Fast alle Interviewten betonen, wie wertvoll der Rückhalt von Familie oder Partnern war. Nicht nur emotional, sondern auch ganz praktisch, bei der Kinderbetreuung, bei der Buchhaltung, beim Umbau der Location. „Ich hätte das nie alleine geschafft“, sagt Michael Scheibe von Kaffee Kontor Werder. „Meine Frau und meine Eltern haben mich immer unterstützt – das war Gold wert.“ Und genau hier liegt eine der großen Erkenntnisse, die viele erst auf dem Weg zur Selbstständigkeit machen: Gründen
ist keine Solonummer. Auch nicht in einem so stark von persönlicher Leidenschaft geprägten Feld wie der Kaffeebranche. Wer sich nicht traut, Hilfe anzunehmen, wer denkt, alles alleine stemmen zu müssen, riskiert nicht nur wirtschaftlichen Schiffbruch, sondern auch den Burnout gleich mit.
„Man denkt, die eigene Begeisterung reicht aus –aber das tut sie nicht.“
Frederik Kliewe
Cemil Teke von Die Barista bringt es auf seine Weise auf den Punkt: „Ich habe drei Punkte, die für mich so wichtig sind, dass sie mir immer den richtigen Weg zeigen: Dankbarkeit, Geduld und Ehrgeiz.“ Die Reihenfolge ist kein Zufall. Denn wer gründet, muss nicht nur brennen, er muss lernen, dieses Feuer am Leben zu halten. Und das geht nur, wenn man sich selbst und seine Begeisterung ernst nimmt – und gleichzeitig akzeptiert, dass Leidenschaft allein keine Strategie ist.
GRÜNDERMENTALITÄT TRIFFT REALITÄT: Es ist der Moment, auf den alle hinarbeiten: das eigene Café eröffnet, der Röster läuft, die ersten Kunden stehen in der Tür. Alles fühlt sich neu an. Aufregend. Endlich ist man angekommen – denkt man.
Umut Demirhan vom Café Sternweiler.
Doch was viele Gründer erst in diesem Moment begreifen: Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt. „Du planst und überlegst, wie deine Unternehmung aussehen soll, und hast eine Vorstellung deiner Zukunft. Die Realität sieht aber gerade am Anfang so aus, dass man in Situationen kommt, wo einfach erstmal nichts passiert“, sagt Andre Osthues von Apollo Coffee Roasters. Das, was nach außen wie ein erfolgreicher Start aussieht, fühlt sich innen oft anders an. Leere Tage. Fehlende Umsätze. Zweifel, ob die eigene Idee wirklich trägt.
Fast alle befragten Gründer berichten von einer Phase kurz nach der Eröffnung, die härter ist als jede Vorbereitung. Nicht, weil sie plötzlich weniger motiviert wären – sondern weil die Realität nicht den Erwartungen entspricht. Denn egal, wie durchdacht das Konzept, wie sorgfältig die Planung, wie liebevoll die Einrichtung: Der Markt reagiert nicht auf Träume, sondern auf Angebot und Nachfrage. Frederik Kliewe erinnert sich noch gut an diese erste Zeit: „Die ersten fünf Maschinen lagerten, aber Käufer waren nicht in Sicht. Das war brutal.“ Trotzdem hat er nicht aufgegeben. Stattdessen hat er sich gefragt, was er ändern muss, um einen neuen Zugang zu Kunden zu finden. „Wenn man neu ist, dauert es seine Zeit, bis du Umsätze generierst.“
Was diese Phase so schwierig macht: Sie ist emotional wie betriebswirtschaftlich herausfordernd. Man hat oft schon große Investitionen getätigt, hängt mit vollem Herzen am Projekt – und ist plötzlich gezwungen, mit einer Art Nüchternheit an Dinge heranzugehen, die einem eigentlich heilig sind. Für viele ist das ein harter Lernprozess: zu akzeptieren, dass die eigene Idee auf dem Prüfstand steht, und trotzdem an ihr festzuhalten. Nicht aus Starrsinn, sondern aus Überzeugung. Aber eben offen genug, um sie weiterzuentwickeln.
Lukas Harbig von Cumpa drückt es so aus: „Du brauchst die Fähigkeit, Ziele auch über einen längeren Zeitraum gegen Widerstände verfolgen zu können und die innere Überzeugung, dass es für alles eine Lösung gibt.“ Das bedeutet auch: nicht zu schnell die Richtung wechseln, nicht hektisch auf jeden Impuls
reagieren. Sondern Kurs halten – auch wenn die See rau ist. Wer in dieser Phase scheitert, scheitert oft nicht am Produkt, sondern an der eigenen Erwartungshaltung. „Viele romantisieren das Gründen“, sagt Duje. „Aber das ist ein Marathon – kein Instagram-Moment.“ Gleichzeitig gibt es kaum eine Zeit, in der so viel gelernt wird wie in den ersten Monaten nach der Eröffnung. Über die eigene Zielgruppe. Über Prozesse. Über sich selbst. Ein Gründer, der diese Phase übersteht, wird nicht selten zum Unternehmer. Nicht weil er ein Geschäftsmodell erfunden hat – sondern weil er gelernt hat, es tragfähig zu machen.
LERNEN, WAS MAN NICHT WEISS: Kaum ein Bereich wirkt von außen so zugänglich wie die Kaffeebranche. Wer einen guten Geschmackssinn hat, wer ein bisschen Ahnung von Technik und eine Leidenschaft für Gastlichkeit mitbringt, könnte meinen: Ich weiß, worauf es ankommt. Doch wer tatsächlich gründet, merkt schnell, dass der Unterschied zwischen gutem Kaffee und einem funktionierenden Kaffeegeschäft ein fundamentaler ist.
„Du planst und überlegst, wie deine Unternehmung aussehen
soll
– und dann passiert erstmal: nichts.“
Andre Osthues
Was viele Gründende unterschätzen, ist der Umfang an Wissen, das plötzlich relevant wird. Nicht nur sensorisches oder technisches Know-how, sondern betriebswirtschaftliches, rechtliches, organisatorisches. „Man denkt, man macht ein bisschen Kaffee und hat eine schöne Theke“, sagt Umut Demirhan. „Aber das ist nur ein Bruchteil dessen, was auf einen zukommt.“
Der Weg in die eigene Selbstständigkeit ist für viele ein Crashkurs – im besten wie im schwierigsten Sinne. Wer das übersteht, der lernt. Viel. Schnell. Und meistens am Anfang das Falsche. Denn
Frederik Kliewe von Kliewe Coffee Elements.
Lukas Harbig von Cumpa.
häufig sind es nicht Latte-Art-Techniken oder neue Röstprofile, die den Unterschied machen – sondern die Fähigkeit, einen Businessplan zu erstellen, Personal zu führen oder eine Buchhaltung korrekt zu strukturieren. „Es wird immer etwas geben, das dir keinen Spaß macht“, sagt Sascha Kurzidem von Greenroast. „Da musst du durch.“
Viele Gründer berichten davon, dass sie sich anfangs in Details verloren haben – etwa an der Auswahl des Rösters oder des Kassensystems –, während sie gleichzeitig wichtige Grundlagen aufgeschoben haben. Umso größer ist die Wertschätzung für echte Unterstützung, für Wissen, das praxisnah ist, und für Menschen, die bereit sind, ihre Erfahrungen zu teilen. Michael Scheibe vom Kaffeekontor Werder hat nach einem Röstkurs bei der Berlin School of Coffee nahezu alle verfügbaren Schulungen belegt – vom Barista-Training bis zur Einzelberatung. „Ich wollte verstehen, wie alles funktioniert“, sagt er. „Und ich wusste: Ich kann mir keine Fehler leisten, die vermeidbar gewesen wären.“ Auch Cemil Teke hat früh den Rat von anderen eingeholt. Ein Schlüsselmoment für ihn war die Begegnung mit Thomas Brinkmann von der Kaffeeschule Hannover: „Dessen Ratschläge und Mentoring haben es für mich erst möglich gemacht, meinen Traum umzusetzen.“ Er sagt ganz klar: „Sich Hilfe zu holen von Menschen, die in demselben Bereich erfolgreich sind, ist einer der wichtigsten Tipps für Gründer.“
Viele nennen dieselben Anlaufstellen: Coffee Consulate in Mannheim, die Turm Barista Academy, Foren wie das Kaffeenetz oder Schulungen über Hersteller. Aber auch der Austausch auf Augenhöhe mit anderen Gründern wird immer wieder als entscheidend bezeichnet. „Du brauchst jemanden, der dich supportet – aber dich auch herausfordert“, sagt Frederik Kliewe. „Ohne diese Menschen wächst du nicht.“
Besonders in den ersten Monaten zeigt sich, wer bereit ist, sich als Lernender zu verstehen. Wer Feedback annehmen kann. Wer neugierig bleibt. Und wer akzeptiert, dass die eigene Expertise
nicht in jedem Bereich gleich stark ist. Gerade diese Offenheit ist es, die sich später als unternehmerischer Vorteil auszahlt. Denn der Unterschied zwischen einem Café und einem Unternehmen liegt nicht in der Bohne – sondern im Verständnis für Prozesse, Planung und Positionierung.
Behörden, Bauten, Bürokratie: Wer von einer eigenen Kaffeerösterei träumt, hat oft Bilder im Kopf: duftende Bohnen, glänzende Maschinen, zufriedene Kundschaft. Was eher selten dazu gehört: Anträge, Auflagen, Genehmigungen. Und doch sind es genau diese Themen, die in der Realität der Gründung eine zentrale Rolle spielen – und die, wenn man sie unterschätzt, zum Stolperstein werden können.
DAS PRODUKT IST ALLES – UND NICHT GENUG: Es gibt kaum eine Branche, in der so viel Herzblut in das Produkt fließt wie im Kaffeesektor. Geröstet wird mit Präzision, ausgeschenkt mit Leidenschaft, diskutiert mit Tiefgang. Geschmack ist das Fundament, auf dem alles ruht. Und trotzdem: Ein guter Kaffee allein reicht nicht. Das mussten viele Gründer auf die harte Tour lernen. „Natürlich ist der Kaffee das Zentrum“, sagt Andre Osthues. „Aber wenn du denkst, das reicht, dann wird dein Laden leer bleiben.“ Andre hat als Barista und Caterer begonnen und führt heute mit Apollo Coffee Roasters eine Spezialitätenrösterei, die sich auf Onlinevertrieb konzentriert. Seine Erfahrung: Wer Kaffee verkaufen will, braucht mehr als Qualität – er braucht eine Geschichte. Eine Haltung. Und eine klare Vorstellung davon, wer ihn trinken soll. „Du kannst den besten Kaffee der Welt rösten“, sagt Duje von Dylan & Harper, „aber wenn die Leute sich nicht abgeholt fühlen, kaufen sie ihn nicht.“ Duje hat von Anfang an auf einen sehr beratungsintensiven, hochpreisigen Kaffee gesetzt. Nicht, weil das einfacher ist – im Gegenteil –, sondern weil er für sein Produkt und die Produzenten dahinter einstehen will. Und das bedeutet: viel erklären, viel zuhören, viel Präsenz zeigen.
Duje Dadic von Dylan & Harper.
Cemil Teke von Die Barista.
Was alle erfolgreichen Gründer eint, ist ein tiefes Verständnis für das Spannungsfeld zwischen eigenem Anspruch und Marktanforderung. Fast niemand verkauft genau das, was er privat am liebsten trinkt. Hans Peter und Tobi Selbach, die mit Three Years One Day eine kleine Rösterei im Ruhrgebiet betreiben, sind bekennende Fans fruchtiger Kaffees. „Wir trinken gerne fruchtige Kaffees“, sagt Hans Peter, „wissen aber auch, was die Kunden im Ruhrgebiet sich wünschen.“ Das bedeutet für sie: viele klassische Röstungen im Sortiment, begleitet von vorsichtigen Experimenten.
Die Produktstrategie entsteht also weniger im Labor als im direkten Austausch mit der Kundschaft. Und auch hier zeigt sich: Nähe zahlt sich aus. Wer seine Kunden kennt, kann sie mitnehmen –auch auf ungewohnte Geschmackswege. Die Voraussetzung: Transparenz. Vertrauen. Und ein ehrliches Interesse am Dialog.
Viele Röstereien wie die der Selbachs oder von Jairo Romero haben ihre Türen bewusst offen gestaltet. Kunden dürfen beim Rösten zusehen, Fragen stellen, mitdiskutieren. „Wir wollten von Anfang an, dass unsere Kunden verstehen, was wir tun“, sagt Hans Peter. „Es ist ihr Kaffee. Sie sollen wissen, woher er kommt und wie wir ihn behandeln.“ Jairo Romero geht sogar noch einen Schritt weiter: Er importiert ausschließlich den Kaffee seiner Familienfarm aus Honduras – und hat damit nicht nur die Kontrolle über Qualität und Aufbereitung, sondern auch die Verantwortung für das wirtschaftliche Überleben seiner Familie. „Wenn ich selbst röste, kann ich faire Preise zahlen“, sagt er. Für ihn ist das Produkt immer auch ein politisches Statement – und ein persönliches.
Der gute Kaffee ist also nicht das Ziel, sondern der Ausgangspunkt. Was daraus entsteht, ist eine Identität, eine Marke, eine Haltung. Und ein Versprechen: dass man weiß, was man tut. Dass man sich um Qualität bemüht, ohne sich im Perfektionismus zu verlieren. „Die Gefahr ist, in Schönheit zu sterben“, sagt Michael Scheibe. „Man will das beste Produkt machen – aber manchmal muss man akzeptieren, dass gut besser ist als perfekt.“ Am Ende zeigt sich: Das Produkt entscheidet, ob jemand wiederkommt. Aber ob er überhaupt kommt – das entscheidet das Gefühl, das
man ihm vermittelt. Und dieses Gefühl entsteht nicht durch Röstgrade oder Herkunftsregionen, sondern durch Menschen, die sichtbar für ihr Produkt stehen.
DIE RICHTIGE GRÖSSE – UND DER RICH-
TIGE MOMENT: Wer sich mit einer Kaffeerösterei oder einem Café selbstständig macht, träumt oft von Wachstum. Vom zweiten Standort, von mehr Maschinen, von neuen Kundenkreisen. Doch was sich in Businessplänen so logisch liest, fühlt sich in der Realität oft anders an: weniger wie ein Wachstumspfad, mehr wie ein Balanceakt.
Viele Gründer berichten davon, dass sie in der Anfangszeit nahezu alles selbst gemacht haben – nicht, weil sie Kontrolle wollten, sondern weil es schlicht keine Alternative gab. Andre Osthues verpackt seinen Kaffee bis heute größtenteils selbst. „Nicht, weil ich das unbedingt will, sondern weil ich dadurch verstehe, wie alles funktioniert“, sagt er. Und: weil jede neue Aufgabe, die man abgibt, erst einmal Vertrauen, Zeit und Ressourcen kostet.
Mit dem Wachstum kommen neue Herausforderungen: Personal, Logistik, Planung, Kommunikation. Wer zu schnell skaliert, läuft Gefahr, genau das zu verlieren, was sein Unternehmen ursprünglich besonders gemacht hat: Persönlichkeit, Qualität, Authentizität. „Ich glaube, es gibt zwei Arten von Gründern“, sagt Duje. „Die einen nehmen viel Geld auf, bauen groß und wachsen schnell. Die anderen gehen kleine Schritte – und schlafen besser.“ Er selbst gehört zur zweiten Kategorie. Bewusst. „Ich wollte nie nachts wachliegen und über Kredite nachdenken.“
Viele Gründer teilen diese Haltung. Wachstum ja – aber nicht um jeden Preis. Und schon gar nicht, wenn das Fundament noch nicht stabil ist. Umut Demirhan hat das auf schmerzhafte Weise erlebt: Der Kapitalbedarf für sein erstes Café war deutlich höher als erwartet. „Das hat uns richtig zurückgeworfen“, sagt er heute. Aber: Es hat ihn auch vorsichtiger gemacht – und vorausschau-
Sascha Kurzidem von der Rösterei Greenroast.
Michael Scheibe von Kaffee Kontor Werder.
Bild: Felix
Thonke
„Ich glaube, es gibt zwei Arten von Gründern: Die einen bauen groß – die anderen schlafen besser.“
Duje Dadic
Service schlägt Produkt – immer: In einer Branche, die so stark vom Produkt geprägt ist wie die Kaffeewelt, könnte man meinen: Wer guten Kaffee macht, wird erfolgreich sein. Doch die Realität sieht anders aus. Denn was Kunden oft stärker in Erinnerung bleibt als Geschmack oder Herkunft, ist der Kontakt zum Menschen auf der anderen Seite der Theke – der Moment, in dem sie sich verstanden, willkommen und ernst genommen fühlen. Frederik Kliewe bringt es auf den Punkt: ... Entscheidend ist, dass jemand da ist, der hilft.“
Und weil er gelernt hatte, Verantwortung zu delegieren. „Aber: Ich stehe bis heute regelmäßig selbst am Röster“, sagt er.
ender. Als er später in eine größere Fläche zog, plante er ganz anders. Auch Frederik Kliewe betont, dass Zeit eine entscheidende Rolle spielt – nicht nur bei der Entwicklung des Geschäfts, sondern bei der Etablierung von Vertrauen. „Du musst mindestens ein Jahr durchhalten, bevor sich deine Selbstständigkeit trägt. Das ist kein Sprint.“
Cemil Teke, der in kürzester Zeit von der mobilen Kaffeebar zur eigenen Rösterei mit 28 Angestellten gewachsen ist, bestätigt das. Auch wenn seine Geschichte wie ein Durchmarsch wirkt, betont er: „Nichts davon kam von allein. Und nichts davon war einfach.“ Sein Wachstum war nicht geplant – sondern notwendig. Weil Nachfrage da war. Weil Strukturen gewachsen sind.
Wachstum ist nicht gleichbedeutend mit Expansion. Es kann auch heißen, intern besser zu werden. Prozesse zu optimieren. Bestehende Kunden enger zu binden. „Ich will lieber in der Tiefe wachsen als in der Breite“, sagt Andre Osthues. Sein Fokus liegt aktuell auf der Weiterentwicklung der Marke Apollo – nicht auf einer zweiten Rösterei. Für viele ist der richtige Moment zum Wachsen kein geplanter. Sondern ein spürbarer. Es ist der Moment, in dem sich Routine einstellt, in dem man weiß, was man tut – und warum man es tut. Erst dann macht es Sinn, größer zu denken. Und selbst dann gilt: lieber mit gesundem Tempo. Denn in einer Branche, in der Qualität, Handwerk und Vertrauen so zentral sind, ist das größte Kapital nicht der Umsatz – sondern die Glaubwürdigkeit. Und wer zu schnell wächst, riskiert letztlich genau das zu verlieren, was seine Marke im Kern ausmacht.
Am Ende, und das eint alle, ist Kaffee mehr als ein Geschäftsmodell. Er ist ein Lebensentwurf. Und der funktioniert nur dann, wenn man bereit ist, ihn mit Überzeugung zu füllen. Jeden Tag. In jeder Tasse.
Andre Osthues von Apollo Coffee Roasters.
Tobi und Hans Peter Selbach von Three Years One Day.
ANDERS MACHEN
Von der morgendlichen Tasse, die den Start in den Tag markiert, bis zum gemütlichen Treffen im Café – der koffeinhaltige Muntermacher ist für viele nicht wegzudenken. Die Kaffeewelt hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt.
Third-Wave-Coffee, Cold Brew, Single Origin – die Trends wurden immer feiner, die Bohne immer weiter perfektioniert. Doch mitten in diesem Kosmos aus Bohnen und Röstungen gibt es eine alternative Entwicklung, die kaum jemand auf dem Radar hat: Kaffee ohne Kaffee. Und damit ist nicht entkoffeinierter Kaffee gemeint, sondern eine komplett bohnenlose Basis: Lupinen.
Sieht aus wie Kaffee, schmeckt ähnlich – ist aber keiner. Loffee setzt ganz auf die Süßlupine.
FYI, in Deutschland wurde Lupinenkaffee erstmals 1918 bei einem Lupinenkongress in Hamburg erwähnt, wo neben Lupinenkaffee auch Produkte wie Lupinenpapier, -seife und -milch vorgestellt wurden. Das Ganze ist in der Kaffeebranche also keine ganz neue Entdeckung, aber weit entfernt vom Mainstream. Während Decaf-Kaffee seinen festen Platz gefunden hat, stehen Lupinenkaffees noch am Rande der Szene. Doch genau das wollen zwei Gründer mit ihrem Startup aus Baden-Württemberg ändern. Ihr Produkt: Lupinenkaffee – eine koffeinfreie Alternative mit nachhaltigen Vibes.
VON DER INSPIRATION BIS ZUM PROTOTYPEN
Loffee ist das Brain Child von Jan Fladung und Simon Raab. Die beiden Entrepreneure lernten sich in Passau kennen, als Simon neben seinem Jura-Studium praktische Erfahrungen im Coffee Bizz suchte. Jan, der durch Zufall in die Welt des Kaffees gerutscht war, leitete damals bereits die Kaffee Brand „Acht58“, eine klassische Kaffeerösterei mit dem Fokus auf Qualität und Transparenz.
Die Idee zu Loffee entstand aus verschiedenen Anlässen: Schwangerschaften im Umfeld, Kundenanfragen und der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit führten die beiden zur Suche nach Alternativen zu koffeinhaltigem Kaffee. „Wir sind erst in den klassischen koffeinfreien Markt eingestiegen, haben Decaf geröstet und uns dann auch damit beschäftigt, welche weiteren Alternativen es gibt. Rein durch Zufall haben wir dadurch die Lu-
Es war einmal in Passau: Simon Raab, damals noch auf der Suche nach einer Werkstudentenstelle neben seinem Jura-Studium, und Jan Fladung fanden in einer Kaffeerösterei in Passau zueinander
pine gefunden“, erzählt Fladung. Die ursprüngliche Rösterei in Passau diente dabei fast wie ein Inkubator für ihre Idee. Schnell wurde Rohware bestellt, geröstet und getestet – das Röstequipment war ja bereits da. „Als Jan und ich im Sommer 2021 den ersten selbst gerösteten Loffee verkosteten, hatten wir keine Vorstellung davon, auf welche Reise dieses Experiment uns schicken würde“, erinnert sich Simon Raab an den Anfang des Deep Dives.
Loffee unterscheidet sich radikal vom klassischen Kaffee: Statt Kaffeebohnen werden ausschließlich bio-zertifizierte Süßlupinen verarbeitet. Diese vielseitige Pflanze findet normalerweise Verwendung in Produkten wie Mehl, Aufstrichen, Nudeln, Proteinpulver sowie als Basis für Milch- und Fleischersatz. Für Loffee werden die Hülsenfrüchte schonend geröstet, wodurch ein Getränk entsteht, das von Natur aus koffeinfrei, glutenfrei und säurearm ist. Im Geschmack soll es an milde Schokolade mit dezenten Röstaromen erinnerern. Gelauncht wurden drei verschiedene Röstungen: Mild, Klassisch und Intensiv – jeweils als ganze nicht-Bohne oder gemahlen.
Der Schritt, komplett auf Lupinenkaffee umzusteigen, war nicht ohne Zweifel. „Als wir uns entschieden haben, voll auf Lupinenkaffee zu setzen, waren wir uns anfangs nicht so sicher, ob Loffee Anklang finden wird – bei der doch recht überschaubaren Zielgruppe“, gesteht Raab. Lupinenkaffee ist ein Nischenprodukt, doch genau aus dieser Nische wollen die beiden Gründer ihn herausholen.
Es fühlt sich ziemlich gut an, etwas Neues & Anderes zu starten – es ist aufregend, manchmal aber auch etwas anstrengend, weil wir viel erklären müssen .
Die größte Challenge lag in der Verfügbarkeit der richtigen Lupinensorte und der Röstung. „Lupinensamen haben ein anderes Röstverhalten als Kaffee. Es hat viele Teströstungen gebraucht, bis wir das perfekte Ergebnis hatten“, erklärt Fladung. Dabei wurde nicht nur die richtige Sorte gefunden – auch Temperatur und Röstdauer mussten immer wieder neu angepasst werden. „Wir haben so viel geröstet, dass es sogar zu Beschwerden in der Nachbarschaft kam“, schildert Raab schmunzelnd. Trotz dieser Herausforderungen war der Moment, als die erste Lieferung der Lupinenrohware – zwei Bigbags à 500 Kilogramm – eintraf, ein echter Meilenstein.
RISKY BUSINESS ODER GAME CHANGER?
„Da war uns klar, dass Loffee mehr als nur eine Idee ist“, erinnert sich Raab.
Auch das nahe Umfeld reagierte zunächst skeptisch: „Warum nicht einfach normaler Kaffee?“, lautete eine der häufigsten Fragen. „Wir sind definitiv ein bisschen der ‘bunte Hund’. Und das merkt man auch am (negativen) Feedback. Gleich zu unseren Anfängen erschien ein kritischer Artikel von einem Berliner Kaffeeröster, in dem Lupinenkaffee nicht gerade gut wegkam. Er zeigt, dass sich die Kaffeebranche beinahe schon ‘angegriffen’ fühlt.“, berichtet er. Doch der Demand ist laut Loffee stark gestiegen und das Feedback der Kunden ist überaus positiv.
REGIONALER SUPPLY CHAIN
Nun was macht Loffee so besonders? Zum einen setzt das Unternehmen auf kurze Transportwege für maximalen Umweltschutz. „Unsere Lupinen wachsen ausschließlich in Deutschland und legen nur wenige Kilometer bis zu unserer Rösterei zurück. So können wir die Transportwege und den CO2-Ausstoß erheblich reduzieren“, erklärt Fladung. Zudem unterstützt Loffee die lokale Landwirtschaft und bietet damit eine umweltfreundliche Alternative.
Sehen aus wie Kaffeebohnensind aber geröstete Lupinensamen. Die Basis für eine neue Kaffeekategorie ohne Bohne.
Ein weiterer Unterschied liegt im Geschmack: „Unsere spezielle Trommelröstung verleiht dem Lupinenkaffee ein unvergleichliches Aroma. Viele unserer Kunden sind überrascht, wie nah Loffee geschmacklich an herkömmlichen Kaffee herankommt – nur eben ohne die Wirkung von Koffein und Säuren“, ergänzt Raab. Der Vertrieb läuft bisher hauptsächlich online – erfolgreich genug, dass die beiden Gründer nun den Schritt in den Einzelhandel wagen möchten.
BILANZ - COFFEE WITHOUT COFFEE
Durch die Verarbeitung von Lupinen schafft das Unternehmen eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Kaffee. Die strategische Partnerschaft mit der Melitta Gruppe unterstreicht diesen Weg: „Das ist für uns ein Zeichen, dass nicht nur wir in Loffee etwas Großes sehen, sondern auch langfristig agierende Unternehmen. Und es ist auch ein Zeichen, dass wir gut parallel existieren können.“, so Raab. Loffee ist für die beiden kein Ersatzprodukt und mehr als nur eine Alternative – es ist eine neue Kategorie im Kaffeekosmos.
Sieht aus wie ein Kaffeerösterist auch einer. Nur dass darin Lupinen ihren Röstmoment bekommen.
Theresa Sandalj trägt das Erbe ihres Vaters mit einer beeindruckenden Mischung aus Klarheit, Sensibilität und Entschlossenheit weiter.
WEITER MACHEN
Wer durch die alte Hafenstadt Triest schlendert, spürt sofort, dass hier Geschichten durch Gassen wehen. Geschichten von Händlern, Seeleuten. Und von Kaffee. Seit über 70 Jahren ist Sandalj Trading Company ein fester Bestandteil dieser Erzählung. Und heute schreibt Theresa Sandalj , das nächste Kapitel. Nicht mit lauten Tönen oder disruptiven Ideen, sondern mit Überzeugung, Beharrlichkeit. Mit einem tiefen Verständnis für die Werte, auf denen das Familienunternehmen aufgebaut wurde.
Die Übernahme eines Familienunternehmens ist niemals nur ein Jobwechsel. Es ist eine Lebensentscheidung. Theresa ist die vierte Generation der Familie, die das Unternehmen führt.
Geschichte der Kaffeewelt. Ihr Vater, Vincenzo Sandalj, war ein Visionär der Branche, Mitbegründer internationaler Kaffeeorganisationen und ein rastloser Botschafter für Quali-
Theresa als kleines Kind im Büro ihres Vaters –gemeinsam mit Mama Patrizia. Schönes Detail: Heute sitzt sie am selben Schreibtisch.
Wenn Theresa Sandalj über Kaffee spricht, hört man mehr als Expertise – man hört Leidenschaft, Neugier und eine tiefe Verbindung zu Menschen. Kein Wunder, schließlich führt sie das Traditionsunternehmen Sandalj Trading Company in vierter Generation weiter – ein Familienunternehmen mit Herz in Triest, das grüne Spezialitätenkaffees an Röstereien auf der ganzen Welt liefert.
War es für sie immer klar, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten? „Ich denke, das passiert vielen in Familienunternehmen“, erzählt sie offen. „Man weiß, dass alle davon ausgehen, dass man es irgendwann übernimmt – und gleichzeitig versucht man herauszufinden, ob man es wirklich selbst will.“ Für Theresa war der Weg alles andere als gradlinig. Nach einem frühen Interesse an Kaffee – „Ich habe als Kind meinen Vater zu Veranstaltungen begleitet und es geliebt“ – wollte sie ursprünglich in NGOs arbeiten, Flüchtlingen helfen. Doch dann verstarb ihr Vater völlig unerwartet. Theresa stand plötzlich vor einer Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändern
„Es gab keinen strukturierten Nachfolgeprozess. Ich war noch an der Uni, es war chaotisch, hart und traumatisch.“
Seit 1946 importiert Sandalj Trading Company grüne Bohnen aus über 40 Ländern. Vincenzo „Vinko“ Sandalj (Bild oben) war Pionier der Specialty-Coffee-Bewegung in Europa und Gründungsmitglied der Specialty Coffee Association.
würde: Kämpfen für das Familienunternehmen oder loslassen. Sie entschied sich fürs Kämpfen. „Und ich bin heute sehr froh darüber.“
ERBE OHNE ANLEITUNG
Der Verlust ihres Vaters war nicht nur emotional ein Schock, sondern stellte auch das Unternehmen auf die Probe. „Es gab keinen strukturierten Nachfolgeprozess. Ich war noch an der Uni, es war chaotisch, hart und traumatisch.“ Die Erbschaft war kompliziert, der Weg in die Verantwortung voller Hindernisse. „Aber ich denke, gerade solche schweren Zeiten helfen dabei, herauszufinden, ob etwas wirklich zu dir passt.“ Heute sagt sie: „Es hat mir eine unglaubliche Entschlossenheit gegeben.“
Trotz des plötzlichen Abschieds fühlt sich Theresa ihrer Familie eng verbunden. „Ich habe viel von meinen Eltern mitbekommen – vor allem, was es heißt, ein guter, neugieriger und aufrichtiger Mensch zu sein.“ Diese Werte spiegeln sich nicht nur in ihrer Führung wider, sondern auch in der Atmosphäre ihres Unternehmens. „Wir verbringen so viel Zeit bei der Arbeit. Ich will, dass unser Team sich wohlfühlt – freundlich, ehrlich, respektvoll. Das Leben ist schwer genug, der Arbeitsplatz sollte kein zusätzlicher Kampf sein.“
PRÄZISION MIT LEIDENSCHAFT
Theresa ist detailverliebt, analytisch und neugierig. Eigenschaften, die sie aktuell in ein besonders großes Projekt gesteckt hat: die komplette Überarbeitung des Qualitätsprotokolls. „Ich habe eineinhalb Jahre lang mit unse-
rem Qualitäts-Team daran gearbeitet. Wir haben alles wissenschaftlich neu aufgestellt, mit einem datenbasierten Ansatz.“ Dafür ließ sie sogar eigene Softwarelösungen entwickeln. „Ich hab kein besonderes technisches Talent – die Softwareentwickler mussten viel Geduld mit mir haben. Aber ich weiß, wo ich hin will.“ Mit einem Lächeln fügt sie hinzu: „Manchmal sage ich, mein Qualitätsprotokoll war härter als ein Kind zu bekommen.“
Auch wenn sie tief in der Tradition verwurzelt ist –Theresa ist offen für neue Strömungen in der Kaffeewelt. „Es gibt viel Experimentierfreude – Fermentationen, neue Aufbereitungen. Ich finde das spannend. Auch wenn manche in der Branche sehr dogmatisch sind, glaube ich: Interesse und Innovation sind immer gut.“ Dennoch hält sie an klaren Prinzipien fest, besonders beim Einkauf: langfristige Partnerschaften, faire Preise, Qualität. „Wir sind nicht die günstigsten. Aber wir sind zuverlässig. Unsere Partner wissen, worauf sie sich bei uns verlassen können.“
ALS FRAU IN EINER MÄNNERDOMÄNE
Als Frau in einer männerdominierten Branche kennt Theresa die Herausforderungen gut. „Gerade in Ländern wie Italien ist es oft nicht einfach.“ Früher habe sie versucht, sich durch Diskussionen Respekt zu verschaffen – heute geht sie pragmatischer damit um: „Ich versuche nicht mehr, solche Männer zu ändern. Ich ziehe mein Ding durch und lache innerlich ein bisschen über sie.“ Besonders irritiert seien patriarchale Typen übrigens von Frauen, die nicht in ihr Klischeebild passen. „Ich bin nicht flirty, ich bin eher schüchtern – und das macht sie wohl noch nervöser. Gut so!“
Die Zukunft sieht Theresa trotz aller Herausforderungen optimistisch – zumindest meistens. „Ich bin ein geborener Pessimist, aber ich arbeite daran. Gerade investieren wir viel, das macht Mut.“ Das Unternehmen wächst, neue Büros entstehen, und Theresa freut sich darauf, wieder mehr zu reisen. „Mein Kind ist kein Baby mehr, also geht das wieder.“
Ob auch die nächste Generation eines Tages in die Firma einsteigt? „Keine Ahnung. Die Welt verändert sich so schnell. Ich wünsche mir nur, dass meine Kinder etwas tun, das sinnvoll ist und das sie mögen.“ Gleichzeitig beobachtet sie mit Sorge, wie viele kleine und mittlere Unternehmen an große Konzerne verkauft werden. „Es ist schade, wenn diese familiären Strukturen verschwinden. Das sind doch die Orte, an
denen echte Menschlichkeit und Vertrauen spürbar sind.“
KAFFEE ALS VERBINDUNG
Am Ende dieses sehr persönlichen Gesprächs bleibt der Eindruck einer Frau, die in der Welt des Kaffees nicht nur Zahlen und Bohnen sieht, sondern Geschichten, Beziehungen und Menschlichkeit. Theresa Sandalj steht für eine neue Generation von Unternehmerinnen: klug, sensibel, entschlossen. Und sie hat eine Botschaft, die über die Kaffeebranche hinausreicht:
„Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Wir müssen sie erhalten – für uns alle.“
Diese Haltung verbindet sie mit der Geschichte ihres Unternehmens – und mit der Philosophie, die ihr Vater einst formulierte:
„Der Duft und Geschmack von Kaffee bildet ein unsichtbares Netz, das, wie zufällig, Orte, Leben und Schicksale auf der ganzen Welt miteinander verbindet.“
Diese Worte sind kein schöner Slogan. Sie sind das Fundament eines Unternehmens, das seit über sieben Jahrzehnten seinen eigenen Weg geht. Mit Theresa Sandalj als Kapitänin der vierten Generation bleibt dieser Kurs auf Qualität, Nachhaltigkeit und Menschlichkeit ausgerichtet – eine Reise, die nicht nur durch die Welt des Kaffees führt, sondern direkt ins Herz.
Sandalj Trading mit Sitz in Triest ist ein Familienunternehmen in vierter Generation.
Vom ersten Milchschäumen bis zur Leidenschaft fürs Handwerk: Morgans Weg zur Barista begann früh.
„ “
After my first shift behind the bar, I was hooked.
MORGAN MACHTS
Morgan Eckroth @morgandrinkscoffee ist eine der bekanntesten Stimmen der internationalen Kaffeeszene. Als Barista-Champion und kreative ContentCreatorin teilt sie fast täglich originelle Kaffee-Rezepte auf TikTok und Instagram – immer mit Rollkragen, TattooSleeve und Charme. Besonders auf TikTok (6,1 Mio. Follower) begeistert sie mit humorvollen Sketchen aus dem Café-Alltag. Ihr Stil: warm, authentisch und nahbar. Auch auf YouTube, im Blog und Newsletter Coffee for Here“ vermittelt sie Kaffeewissen und Gedanken. Heute lebt sie in Portland (Oregon) mit Ehepartner Graham und zwei Katzen –und bleibt eine der sympathischsten und erfolgreichsten Coffeefluencerinnen der Welt.
Der Anfang
Morgan, heute bist du ein Star in der Kaffeeszene. Aber wie hat alles angefangen? Was hat dich dazu inspiriert, Barista zu werden?
Ich habe mit 18 als Barista angefangen, während meines Studiums. Zuerst hat mich vor allem der Aspekt der Gastfreundschaft gereizt, aber ich habe schnell gemerkt, dass auch die handwerklichen Fähigkeiten des Kaffeebrühens unglaublich spannend sind. Nach meiner ersten Schicht hinter der Bar war ich sofort begeistert.
Gibt es einen bestimmten Moment, der dir in Erinnerung geblieben ist, wenn du an deinen ersten Tag hinter der Theke zurückdenkst?
Es gibt keinen ganz konkreten Moment, aber ich erinnere mich daran, wie nervös ich war – vor allem wegen all der Dinge, die ich noch nicht wusste. Zum Glück hatte ich ein großartiges Team an meiner Seite, das geduldig und freundlich war und mir alles beigebracht hat.
Von der Barista zur Influencerin
Dein Weg in den sozialen Medien ist beeindruckend. Wann kam dir die Idee, Kaffee-Content online zu teilen?
Ich habe Anfang 2019 mit TikTok angefangen – ursprünglich nur, um die Grundlagen der Videobearbeitung zu lernen. Ich wollte diese Skills später in meinem Beruf nutzen. Da ich neben dem Studium fast ausschließlich gearbeitet habe, drehte sich mein Content ganz natürlich um Kaffee. Ich hätte nie gedacht, dass die Videos so erfolgreich werden – oder dass das irgendwann mein Job sein würde.
Kaffee ist mehr als Geschmack – es ist Wissenschaft, Kultur und Emotion in einer Tasse.
Gab es ein Video, das besonders viel Aufmerksamkeit bekommen hat und dir letztlich den Durchbruch verschafft hat?
Es gab mehrere Serien, die mein Wachstum ausgelöst haben. Die erste war eine Reihe von Videos mit immer verrückteren Latte-Art-Challenges – ein Latte in unter einer Minute, mit verbundenen Augen, mehrfarbig usw. Die zweite war eine Serie mit gescripteten Sketchen über typische Situationen im Café – humorvoll und ein bisschen satirisch in Bezug auf den Kundenservice. Auch wenn sich mein Content seitdem stark verändert hat, waren das die Grundlagen meiner frühen Internetkarriere.
Herausforderungen und Wachstum
Erfolg in den sozialen Medien bringt auch Herausforderungen mit sich. Wie gehst du mit Kritik und den hohen Erwartungen deiner Community um?
Ich glaube fest daran, dass niemand unfehlbar ist. Kritik gehört dazu. Wichtig ist, solche Momente als Chance zum Lernen zu sehen und nicht wütend zu reagieren. Vor allem finde ich es wichtig, online immer freundlich und respektvoll miteinander umzugehen.
Gab es Momente, in denen dir die Balance zwischen Kreativität und Privatleben schwerfiel?
Gerade am Anfang meiner Online-Karriere, auf jeden Fall! Ich mache MDC jetzt seit fast sechs Jahren, und eine der wichtigsten Lektionen war: Ich muss ein guter Chef für mich selbst sein. Kreativer Burnout kann schnell passieren. Deshalb habe ich heute eine ganz klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit –mit festen Zeiten und Regeln, was „Content“ ist und wann ich daran arbeite.
Leidenschaft für Kaffee
Was fasziniert dich am meisten an der Welt des Kaffees? Sind es die Aromen, die Menschen oder die Kultur?
Ganz klar: alles davon! Ich könnte keinen Aspekt priorisieren – es gibt keinen Bereich des Kaffees, den ich nicht faszinierend finde. Selbst die, mit denen ich mich kaum auskenne. Ich war z. B. in der Schule schlecht in Biologie, aber eine meiner Lieblingsvorlesungen in letzter Zeit war über die genetische Entwicklung neuer Arabica-Sorten.
Gibt es eine Region oder eine bestimmte Bohne, die dein Herz besonders erobert hat?
Ich könnte mich nie auf eine einzige festlegen! Ich liebe es, neue Kaffees und Geschmacksprofile zu entdecken. Aber die Kaffees, mit denen ich bei Wettbewerben angetreten bin, haben alle einen besonderen Platz in meinem Herzen.
Du hast 2022 die US Barista Championship gewonnen und bist bei der Weltmeisterschaft angetreten – ein riesiger Meilenstein! Was hat dich motiviert, an Wettbewerben teilzunehmen? Und wie bereitest du dich darauf vor?
Ich habe Ende 2018 mit dem Wettkämpfen begonnen. Das Erarbeiten einer Präsentation zwingt mich, Kaffee besser zu verstehen und kreativ zu werden –genau das hat mich daran gereizt. Meine Vorbereitung hört eigentlich nie auf. Ich bin ständig auf der Suche nach neuen Ideen oder Kaffeesorten, mit denen ich antreten könnte. Sobald die Saison beginnt, trainiere ich meist 15 bis 30 Stunden pro Woche zusätzlich zu meiner Arbeit.
Was auch immer kommt – die Reise geht weiter. Mit Neugier, Mut und Kaffeeliebe.
Kreativität und Inspiration
Deine Videos sind bekannt für ihre kreative Umsetzung. Woher bekommst du deine Ideen?
Überall her! Besonders bei meiner Videoreihe zu Signature Drinks lasse ich mich von allem inspirieren – von Filmen bis zur Natur. Ich lese auch viel – sowohl Belletristik als auch Sachbücher – und oft entstehen daraus neue Ideen.
Gibt es Formate oder Themen, die du in Zukunft gerne ausprobieren würdest?
Ich würde sehr gerne mehr reisen und anderen helfen, ihre Geschichten durch Kaffee zu erzählen. Ich bin mit Food-Reiseshows aufgewachsen und fände es großartig, so etwas einmal mit dem Fokus auf Kaffee zu machen.
Community und Verantwortung
Mit deiner Reichweite bist du quasi eine Botschafterin der Kaffeewelt. Wie siehst du deine Verantwortung in dieser Rolle?
Das ist eine große Ehre, die ich nicht auf die leichte Schulter nehme. Mein Ziel ist es, online einen Raum zu schaffen, der offen, herzlich und den Grundwerten des Specialty Coffee verpflichtet ist.
Viele unserer Leser besitzen ein Café oder träumen davon. Social Media ist heute unerlässlich. Was rätst du Café-Besitzer, die ihre Online-Präsenz verbessern wollen?
Pflegt eure Online-Präsenz mit derselben Sorgfalt, mit der ihr auch euren physischen Raum im Café gestaltet.
Jede Bohne erzählt eine Geschichte. „ “
MORGAN’S 5 MUSTFOLLOW RULES FÜR EINE ERFOLGREICHE KARRIERE
›› Sei gut zu dir selbst.
›› Sei konsequent – sowohl bei der Espresso-Zubereitung als auch in deiner Arbeit.
›› Wenn eine Aufgabe weniger als fünf Minuten dauert, erledige sie sofort.
›› Investiere zuerst in guten Kaffee und Technik – dann erst in Equipment.
›› Sei gut zu anderen.
Persönliches
Wenn du gerade mal keinen Kaffee machst oder darüber sprichst – was machst du am liebsten?
Ich bin eine große Leseratte und schreibe auch selbst gern – vor allem kreative Texte. Am liebsten lese ich Fantasy und Science-Fiction. Außerdem tanze ich 3–4 Mal pro Woche Ballett. Ich tanze schon, seit ich klein bin.
Welches Kaffeegetränk beschreibt dich am besten – und warum?
Wahrscheinlich ein Cappuccino – warm und gemütlich, aber mit einem kleinen Koffein-Kick.
Blick in die Zukunft
Wo siehst du dich in fünf Jahren? Gibt es Projekte oder Träume, die du noch verwirklichen möchtest?
Ich habe viele Träume, aber es ist schwer zu sagen, welchen ich nachgehen werde. Vor fünf Jahren hätte ich mir niemals vorstellen können, wo ich heute stehe – und ich glaube, das wird in fünf Jahren wieder so sein.
Welche Botschaft möchtest du deinen Followern und der Kaffeegemeinschaft mitgeben?
Kaffee bringt Menschen zusammen.
SOCIAL MEDIA 101
Wie führt man heute ein Unternehmen ohne Social Media? Die Antwort ist einfach: eigentlich fast gar nicht. Auch in der Kaffeebranche ist die Präsenz auf Social-Media-Plattformen unerlässlich – egal, ob es sich um eine regionale Rösterei, eine Kette oder einen kleinen Café-Shop handelt.
Einige Unternehmen verzichten heute sogar auf eine klassische Webseite und setzen stattdessen komplett auf Social-MediaPlattformen wie Facebook oder Instagram, um sich zu präsentieren. Doch die Landschaft der sozialen Netzwerke ist vielfältig. Menschen nutzen im Durchschnitt aktiv etwa acht verschiedene Social-Media-Plattformen parallel. Damit ihr nicht auf allen Hochzeiten tanzen müsst, stellen wir euch im Folgenden die wichtigsten Netzwerke vor und geben euch wertvolle Tipps, wie ihr das Beste aus eurer Social-Media-Präsenz herausholt.
DEEPER
Wie die Deutschen Social-Media nutzen:
Deutschland zählte im Januar 2025 65,5 Millionen Social Media User, was 77,6 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht.
Im Jahr 2024 betrug die durchschnittliche tägliche Social Media-Nutzung weltweit 143 Minuten pro Tag. In Deutschland liegt die Nutzung derzeit bei 1 Stunde und 41 Minuten täglich.
50,8 % nutzen die Sozialen Medien, um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben 39 % verwenden es fürs Zeit totschlagen, und 34,5 % nutzen es, um Nachrichten zu lesen. Weniger als ein Fünftel der Nutzer folgt Prominenten und Influencern.
Weltweit
PLATTFORM, CHANNEL, NETZWERK
Mit über 3 Milliarden Nutzern bleibt Mark Zuckerbergs Facebook die größte Social-Media-Plattform weltweit. Nicht verwunderlich, da sie ursprünglich nur für Harvard-Studenten als Studentenverzeichnis gedacht war und nun nach über 20 Jahren eines der ersten großen sozialen Netzwerke ist. Vor allem ältere Zielgruppen und Familien nutzen das Netzwerk intensiv. Allerdings sinkt die Popularität bei jüngeren Nutzern deutlich.
Im Gegensatz dazu steht das jüngste Social-MediaGeschwisterchen: TikTok.
Ursprünglich als Musical.ly bekannt, hat es sich rasant entwickelt und bereits 1,5 Milliarden MAU – also
Monthly Active Users –erreicht. Die App ist besonders bei Gen Z und Millennials beliebt und lebt von Trends und viralem Content, der sich schnell verbreitet. Der Erfolg eines Videos entscheidet sich oft schon in den ersten zwei Sekunden. Deshalb gilt die Devise: so kurz wie möglich, so lang wie nötig. Für mittelgroße Accounts sind Videos zwischen 31 und 60 Sekunden ideal, da diese am meisten Aufrufe erzielen.
Als klassischer Fotosharing-Hub gestartet, gehört Instagram heute zusammen mit Facebook zu Meta. Dieser Channel eignet sich ideal für visuelles Storytelling und interaktive Inhalte wie Stories, Reels und Live-Videos. Die Reichweite ist hoch, al-
lerdings sinkt die organische Sichtbarkeit zunehmend – ein Ergebnis der Algorithmus-Änderungen und der zunehmenden Konkurrenz um Sichtbarkeit
X (ehemals Twitter) zählt rund 620 Millionen monatlich aktive Nutzer (MAU) und ist besonders für seine Echtzeit-Kommunikation bekannt. Die Plattform wird häufig von Journalisten, Politikern und Marken genutzt, um schnell und prägnant auf aktuelle Ereignisse zu reagieren sowie Echtzeit-Dialoge und Diskussionen anzustoßen. In maximal 280 Zeichen lassen sich Gedanken direkt und unverfälscht mit der Welt teilen.
Auch im B2B Bereich gibt es was: LinkedIn hat sich als führendes berufliches Netzwerk etabliert. Hier gibt es Möglichkeiten für B2B-Marketing, Recruiting und den Austausch von Fachwissen. Good to know: 85% der LinkedIn-Nutzer sind auch auf Facebook und Instagram aktiv.
Last but not least. YouTube bleibt der unangefochtene Marktführer im Bereich Video-Content. Mit 67,8 Millionen Nutzern ist es die userstärkste Plattform in Deutschland. Sie eignet sich ideal für Unterhaltung, Tutorials, Erklärvideos und Produktvorstellungen. Neben Longform-Content gewinnen vor allem YouTube Shorts (äquivalent zu Instagram Reels und TikTok-Videos) immer mehr an Bedeutung.
11 SOCIAL MEDIA HACKS
1
Wann posten?
Die ideale Zeit zum Posten hängt von der Plattform ab. Morgens und abends sind Instagram und TikTok besonders aktiv, während LinkedIn eher werktags morgens und mittags frequentiert wird. YouTube erzielt vor allem nachmittags und am Wochenende hohe Reichweiten.
2
Wie oft posten?
Qualität vor Quantität – regelmäßiges Posten ist wichtig, doch der Content sollte immer einen Mehrwert bieten. Ein guter Richtwert für die verschiedenen Plattformen: Instagram (3–5 Mal pro Woche), Facebook (2–3 Mal pro Woche), TikTok (täglich möglich), LinkedIn (2 Mal pro Woche) und YouTube (1 Mal pro Woche). Um konsistent präsent zu bleiben, sind Tools wie die Meta Business Suite für Instagram und Facebook hilfreich, um Beiträge im Voraus zu planen. Auch LinkedIn bietet mittlerweile eine Vorplanungsfunktion an – wenn auch etwas eingeschränkter als die Meta-Tools. So bleibt dein Content-Flow konstant und gut getimed.
3
Was posten?
Ein einmal erstellter Inhalt ist dabei nicht auf ein Social Media beschränkt –sobald er angepasst wird, lässt er sich vielseitig nutzen. Ein auf YouTube hochgeladenes Video kann beispielsweise in gekürzter Form auf Facebook und Instagram geteilt werden. Ein Blogbeitrag lässt sich in eine Serie von Tweets, Face-
book-Posts oder LinkedIn-Updates umwandeln. Auch ein Instagram-Post kann als Grundlage für eine Story oder einen Facebook-Post dienen. Die Anpassung des Formats an die jeweilige Plattform sorgt dafür, dass deine Inhalte optimal performen und das Engagement deiner Zielgruppe maximiert wird.
4
In welcher Form posten? Jede Plattform bietet unterschiedliche Formate, die sich in ihrer Funktion ähneln –vom klassischen Bild über kurze Videos bis hin zu Inhalten, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Setze diese Formate strategisch ein: Stories auf Instagram eignen sich ideal für spontane Einblicke, während kurze Videos wie TikToks, YouTube Shorts oder Instagram Reels perfekte Highlights schaffen. Für dauerhaft sichtbare Inhalte bieten sich klassische Posts an. Besonders effektiv sind Karussell-Posts, die mehrere Bilder oder Videos in einem Beitrag vereinen und oft deutlich höhere Engagement-Raten erzielen.
5
Bezahltes Posten?
Gezielte Werbung kann sehr effektiv sein, um die Reichweite deutlich zu erhöhen – vor allem, wenn du regionale Zielgruppen gezielt ansprichst. Dass es funktioniert zeigt sich auch an der steigenden Tendenz: In Deutschland sollen die Ausgaben für Social-Media-Werbung bis 2028 die 4,5 Milliarden Euro Marke erreichen.
6
Für wen posten?
Verstehe, wer deine Zielgruppe und Follower sind – Altersgruppe, Interessen und Verhalten – und passe deine Inhalte daran an.
7
Hashtag & Caption
Zum visuellen Content gehört immer auch ein begleitender Text, der den Beitrag unterstützt. Auf LinkedIn setzt du besser auf längere, professionell ausgerichtete Texte, die mit 3 bis 5 branchenrelevanten Hashtags versehen sind, um dein B2B-Publikum anzusprechen. Instagram erfordert hingegen eine kürzere, visuell orientierte Beschreibung, die mit 10 bis 15 zielgruppenspezifischen Hashtags ergänzt wird. Besonders auf Instagram und TikTok sind relevante Hashtags entscheidend, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Dabei solltest du gezielt Nischen-Hashtags auswählen, damit deine Beiträge nicht in der Masse untergehen.
8
Brands & People
Kooperationen mit anderen Akteuren aus der Kaffeebranche – seien es Influencer, Baristas oder Unternehmen – können deine Reichweite deutlich erhöhen. Da ihr oft eine ähnliche aber nicht exakt gleiche Zielgruppe habt, erreichst du nicht nur deine eigenen Follower, sondern auch die Community der Partnerseite. So profitieren beide Seiten davon – ein echtes Win-win. Dabei muss es nicht immer eine aufwendige Zusammenarbeit sein: Schon das gezielte Taggen relevan-
ter Accounts, etwa der Marke deiner Kaffeemaschine oder des Baristas auf deinem Foto, sorgt für mehr Aufmerksamkeit
9
CommunityService Interagiere aktiv mit deinen Followern! Beantworte Fragen, reagiere auf Kommentare und mische dich in Gespräche ein. Besonders auf TikTok spielt Interaktion eine zentrale Rolle: Inhalte mit hoher Engagement-Rate – also viele Likes, Kommentare und Shares –werden sichtbarer und stärken die Bindung zur Community.
10
AnalyseTools Um den Erfolg deiner Social-Media-Strategie zu messen und gezielt anzupassen, sind Analyse-Tools unverzichtbar. Die plattformspezifischen Analysefunktionen, wie Instagram Insights, geben dir detaillierte Einblicke in die Performance deiner Beiträge. Du kannst genau sehen, wie viele Likes, Shares, Interaktionen und welche Reichweite deine Inhalte erzielen.
11
Cross-Media Verlinke deine Social-MediaKanäle nicht nur auf deiner Webseite, sondern mach auch direkt in deinem Café, in Newslettern und auf anderen Social-Media-Plattformen darauf aufmerksam. Durch geschickte Verknüpfungen machst du es deinen Kunden einfach, dir überall zu folgen – egal ob online oder offline.
FOAM FOLLOWS FUNCTION
Gerade für Café-Betreiber lohnt sich ein Blick auf internationale Vorbilder, wenn es um Atmosphäre, Raumwirkung und gestalterische Details geht.
NAGOYA, JAPAN
Blue Bottle Coffee
Mitten im belebten Stadtteil Sakae verbindet das Café Blue Bottle Coffee japanische Handwerkskunst mit zeitgenössischem Minimalismus. Architekt Keiji Ashizawa gliedert den Raum durch drei markante Torbögen, die aus der bestehenden Hochhausarchitektur heraus entwickelt
wurden, und schafft so unterschiedliche Zonen für Einzelgäste, Paare und Gruppen.
Im Zentrum lädt eine Lounge mit Sofas und einem großen Holztisch zum Verweilen ein. Auffällig sind die rosafarbenen Fliesen aus der Präfektur Gifu, die je nach Lichteinfall zwischen Kirschblütenromantik und warmer
Abendstimmung changieren. Gefertigt wurden sie von der lokalen Manufaktur Oribe Seito.
Fast alle Möbel wurden eigens für das Projekt entworfen – darunter neue Beistelltische aus der Zusammenarbeit mit Norm Architects. Leuchten und das ikonische Logo zeigen sich erstmals aus Mino-Keramik – ein klares Bekennt-
nis zur regionalen Gestaltungskultur.
DER STIL: Reduzierter Materialeinsatz, warme Farbakzente und klare Linienführung – eine elegante Mischung aus japanischer Tradition und moderner Zurückhaltung.
EVANSTON, ILLINOIS
Newport Coffee House
Zentrales Element des Cafés ist die Kaffeebar, die durch ihre klare Linienführung und die symmetrische Anordnung weißer Slayer-Espressomaschinen besticht. Eine darüber schwebende Lichtinstallation aus Eschenholz akzentuiert den Arbeitsbereich und unterstreicht die Bedeutung des Kaffeehandwerks.
Um der kühlen Strenge des Laborcharakters entgegenzuwirken, integrier-
ten die Designer vertikale Holzelemente aus eng gesetzten Pappelholzleisten, inspiriert von der haptischen Materialität Alvar Aaltos. Diese Gestaltung erinnert an traditionelle skandinavische Holzverkleidungen und verleiht dem Raum eine einladende Atmosphäre.
DER STIL: Eine harmonische Balance aus funktionaler Präzision und skandinavischer Behaglichkeit, geprägt von minimalistischer Formensprache und natürlichen Materialien.
ARANYA, CHINA
1402 Coffee Shop
Ein bestehendes Ziegelgebäude mit traditionellem Satteldach wurde vom B.L.U.E. Architecture Studio um einen klaren, modernen Baukörper aus pigmentiertem Zement erweitert, der sich zur Straße hin öffnet und mit seiner Glasfassade unmittelbare Einblicke gewährt.
Der neue Baukörper gliedert das Innere in verschiedene Zonen – von gemütlichen Sitznischen über eine PourOver-Bar bis hin zu einem kleinen Shop-Bereich. Öffnende Fenster- und Türfronten verbinden Innen- und Außenraum nahtlos. Draußen unterteilen feste Betonmöbel eine kreuzförmige Plattform in vier Sitzbereiche und sorgen mit verschiedenen Höhen für eine lebendige Raumwirkung.
DER STIL: Zeitgenössische Klarheit trifft auf Bestand –ein minimalistisches Konzept, das durch Sichtbeton, Glas und reduzierte Formen überzeugt.
PARIS, FRANKREICH
ACS (Another Coffee Shop)
Eine faszinierende Fusion aus der gemütlichen Atmosphäre südostasiatischer Cafés und der futuristischen Ästhetik des Space Age. Das Design kombiniert skulpturale, modernistische Details mit glänzenden Metalloberflächen, die harmonisch mit warmen Farbtönen und traditionellen Materialien verschmelzen. So entsteht ein innovativer und zugleich nostalgischer Raum, der zum Verweilen und Entdecken einlädt.
DER STIL: Eine Kombination aus traditioneller Gemütlichkeit und futuristischem Design, geprägt von skulpturalen Formen und einem spannenden Materialmix.
QOM, IRAN
Café Musetti
In der iranischen Stadt Qom präsentiert sich das Café Musetti als bemerkenswertes Beispiel für die Integration von Außen- und Innenräumen auf kleinem Raum. Das kompakte Café verlagert seinen Hauptbereich ans Ende des Gebäudes. Die Gestaltung betont die Verbindung zwischen dem Inneren des Cafés und seiner Umgebung, wodurch Gäste eine besondere Atmosphäre erleben, die sowohl Intimität als auch
SEOUL, SÜD KOREA
Offenheit vermittelt.
DER STIL: Minimalistische Architektur mit Fokus auf fließende Übergänge zwischen Innen- und Außenraum, die eine harmonische und einladende Umgebung schafft.
Coffee Nap Roasters 2nd Entworfen vom Design Studio Maoom, verzichtet der 50,5 Quadratmeter große Raum bewusst auf herkömmliche Tische und Stühle. Stattdessen dominiert eine sanft ansteigende Ziegelstruktur den Innenraum, die an einen Hügel erinnert und den Gästen vielfältige Sitzmöglichkeiten bietet. Diese Gestaltung fördert unterschiedliche Perspektiven und Interaktionen innerhalb des Cafés.
Die Ziegelkonstruktion, bestehend aus etwa 7.000 einzelnen Steinen, erstreckt sich bis zu einer Höhe von 1,5 Metern und integriert nahtlos Treppen, Sitzflächen und Wege. Ein Oberlicht lenkt natürliches Licht auf den "Hügel", wodurch sich im Tagesverlauf wechselnde Lichtund Schattenspiele ergeben.
DER STIL: Eine minimalistische Raumgestaltung, die durch die Verwendung von Ziegeln und organischen Formen eine warme Stimmung schafft.
PARIS, FRANKREICH
Café Jirisan
Im Herzen von Paris lädt das Café Jirisan dazu ein, die rustikale Einfachheit und den warmen Komfort eines Baumhauses zu erleben. Inspiriert von der Vorstellung kindlicher Baumhäuser und dem
Geist ländlicher Anwesen, wurde das Design von Lana Kurova mit recycelten Materialien und Einrichtungsgegenständen umgesetzt. Verwittertes Holz, unregelmäßige Wände sowie alte Elemente wie Balken und Steinwände verleihen dem Café einen einzigartigen Flair, die an
PHAN RANG, VIETNAM
Karinox Coffee
Die äußere Form des Gebäudes ist inspiriert von den kräftigen Winden, die charakteristisch für Phan Rang sind. Diese Inspiration führt zu einer Fassade, die je nach Blickwinkel in Bewegung zu sein scheint und keine Wiederholungen in ihrer Form aufweist. Die Farbgebung und Textur der Außenhaut erinnern an die traditionelle Cham-Keramik, mit einer rauen Oberfläche und variierenden Farbtönen, die durch
den Einsatz von Cham-Ziegeln ohne sichtbare Mörtelfugen erreicht werden.
Im Inneren setzt sich die kulturelle Hommage fort: Elemente des Lebens und Handwerks werden durch spezifische Muster und Materialien nachgebildet.
DER STIL: Eine fließende Symbiose aus organischer Architektur und kultureller Referenz, die die natürlichen Elemente der Region mit traditionellem Handwerk verbindet.
traditionelle Landhäuser erinnert.
DER STIL: Eine harmonische Verbindung aus rustikalem Charme und nachhaltigem Design, geprägt durch den Einsatz von wiederverwendeten Materialien und natürlichen Elementen.
CURITIBA, BRASILIEN
Botanique Café
Ursprünglich als Pflanzenladen etabliert, wurde der Raum durch die Integration eines Cafés zu einem einzigartigen Konzept verschmolzen. Das Design segmentiert geschickt die beiden Funktionen, sodass sie miteinander harmonieren und dennoch ihre Eigenständigkeit bewahren. Der Innenraum strahlt durch eine Fülle von Pflanzen, lebendigen Farben und sorgfältig ausgewählten Vintage-Möbeln Wärme und Gastfreundschaft aus. Die Gestaltung zielt darauf ab, bei den Gästen Erinnerungen an vertraute, gemütliche Orte zu wecken, sei es das Zuhause der Großeltern oder ein anderer Ort der Geborgenheit.
DER STIL: Eine eklektische Fusion aus tropischem Flair und urbanem VintageCharme, geprägt durch lebendige Farben, üppige Pflanzenarrangements.
SHANGHAI, CHINA
The Coffee Shed
Die Herausforderung des Standorts bestand in der Präsenz von fünf bestehenden Platanen und einer nicht entfernbaren Glasüberdachung. Anstatt diese Elemente zu umgehen, wurden sie bewusst in das Design integriert. Schlanke Stahlstützen wurden so positioniert, dass sie die Wurzeln der Bäume nicht beeinträchtigen, während das Dach aus wetterfestem Stahl sich um die Äste herum entfaltet. Der Boden aus rotem Terrazzo erinnert an eine schwebende Plattform und lädt Besucher ein, die Umgebung aus verschiedenen Perspektiven zu erleben.
DER STIL: Eine organische Architektur, die durch den respektvollen Umgang mit bestehenden natürlichen Elementen geprägt ist.
OLOMOUC, TSCHECHIEN
Café Konvikt
In einem historischen Jesuitenkonvikt verbindet das Café barocke Mystik mit modernem Design. Zentrales Element ist die von hängenden Pflanzen umgebene Bar, deren dunkle Holzelemente an traditionelle Kirchenbänke erinnern. Ein besonderes Highlight ist die Decke über der Bar, die eine Illusion alter Fresken erzeugt.
DER STIL: Verbindung aus barocker Sakralarchitektur und zeitgenössischem Design.
PEKING, CHINA
Metalhands Coffee
Im historischen QianmenViertel Pekings, verbindet das Metalhands Coffee traditionelle chinesische Architektur mit modernen Designelementen.
Das von DAGA Architects entworfene Café bewahrt die ursprüngliche Backsteinstruktur des Gebäudes und integriert zeitgenössische Materialien und Formen, wodurch ein spannender Dialog zwischen Alt und Neu entsteht.
Im Inneren schaffen freigelegte Backsteinwände, Holzbalken und dezente Beleuchtung eine warme, einladende Atmosphäre. Moderne Möbel und minimalistische Designelemente setzen gezielte Akzente, die den historischen Charakter des Raumes unterstreichen, ohne ihn zu dominieren.
DER STIL: Eine Harmonie aus historischen Bauelementen und modernem Minimalismus, die den Charme vergangener Zeiten mit zeitgenössischer Ästhetik verbindet.
DUBAI, VAE
Orijins Coffee Shop
Ein zentrales Merkmal ist die Kaffeebar, gefertigt aus massiven Marmorblöcken unterschiedlicher Art. Ihre geschwungene Form verleiht dem Raum eine skulpturale Qualität und bildet einen markanten Kontrast zu den ansonsten schlichten Linien des Cafés. Die Decke mit sanften Wölbungen und die gezielte Platzierung von Lichtquellen schaffen eine einen beruhigenden Vibe.
DER STIL: Natürliche Imperfektion, betont durch organische Formen.
TOKIO, JAPAN
Light Up Coffee
Im Stadtteil Mitaka in Tokio wurde eine ehemalige Autowerkstatt in ein Café umgebaut es kombiniert den Röstereibetrieb mit einem einladenden Aufenthaltsraum. Im Erdgeschoss befinden sich der Röstbereich und
das Café, wobei auf Trennwände verzichtet wurde, um Gästen einen direkten Einblick in den Röstprozess zu ermöglichen. Die offene Fassade mit großen Schiebetüren schafft eine fließende Verbindung zwischen Innenund Außenraum und lädt Passanten ein, Teil der Kaffeekultur zu werden.
MAILAND, ITALIEN
Patisserie Naëve
Das Interieur spiegelt die elegante und weltgewandte Persönlichkeit der fiktiven Figur Evelyn wider, die als Inspirationsquelle für das Konzept diente. Leichte, minimalistische Formen und sanfte Farbtöne vermitteln eine zeitlose Eleganz.
DER STIL: Eine subtile Verbindung von Minimalismus und Raffinesse mit zarten Farben und edle Materialien.
Das Interieur ist geprägt von warmem Zedernholz, das für den Bau des zentral platzierten Kiosks, eines vier Meter langen Gemeinschaftstisches und weiterer Sitzgelegenheiten verwendet wurde.
DER STIL: Verbindung von industriellem Erbe und zeitgenössischem Design.
SEOUL, SÜD KOREA
Old Ferry Donut Café Ein markantes Merkmal ist der diamantförmige Eckstein, der die Kaffeebar stützt und von den Fundamentsteinen traditioneller Hanok-Häuser inspiriert ist. Bewegliche Trennwände erinnern an koreanische Paravents und dienen sowohl der Raumteilung als auch der Präsentation von Waren. An den Wänden finden sich auf Seidentapeten gedruckte Volksmalereien, die klassische Motive mit modernen
Donut-Darstellungen kombinieren.
Die Materialwahl, darunter Lauan-Holz, Walnussholz, Messing und Stein, schafft eine natürliche und orientalische Atmosphäre. Trotz der kompakten Fläche von etwa 50 Quadratmetern verleiht die sieben Meter hohe Decke dem Raum Großzügigkeit.
DER STIL: Traditionelle koreanische Architektur mit natürlichen Materialien und kulturellen Referenzen.
Text: Norbert Hölzl
VON DER BOHNE ZUM BARISTA
Wo findet man Zugang zu fundierter Ausbildung, technischer Expertise und echter Kaffeekultur? Wir schauen nach Florenz, denn die Accademia del Caffè Espresso von La Marzocco unweit von Florenz ist nicht nur ein guter Anfang.
La Marzocco, ein Name, der weltweit für Qualität, Innovation und italienisches Design im Bereich der Espressomaschinen steht, wurde in den 1920er-Jahren von den Brüdern Giuseppe und Bruno Bambi gegründet – Söhne florentinischer Eisenhandwerker. Ihre erste Espressomaschine, ein Meisterstück aus dieser Frühzeit des Kaffeegenusses, arbeitete mit einem senkrechten, beheizten Boiler. Diese Konstruktion nutzte den entstehenden Druck zur Kaffeezubereitung – ein Meilenstein der Technik, der heute im Museum der Accademia bewundert werden kann.
Die Accademia del Caffè Espresso befindet sich im originalen Gebäude der alten Fabrik, malerisch gelegen in den Hügeln vor Florenz. Das Bauwerk war seiner Zeit weit voraus: Ein einziger großer Raum, dessen oberer Teil vollständig verglast war – ein damals teures, aber visionäres Design. Diese Konstruktion ermöglichte nicht nur eine optimale natürliche Beleuchtung, sondern auch ein gesundes und angenehmes Arbeitsklima.
Wer heute die Accademia betritt, spürt sofort den besonderen Geist des Ortes. Im Erdgeschoss der alten Produktionshalle begrüßt ein atmosphärischer Hauptraum die Besucher: Links erstreckt sich eine hohe Bibliothek, rechts befinden sich Forschungs-, Bildungs- und Schulungslabore. Geradeaus liegt die Grand Bar – ein kulinarisches Zentrum mit toskanischen Spezialitäten, feinster Küche und einer professionellen Bar mit sämtlichen La Marzocco-Maschinen. Zudem beherbergt Das Gebäude nicht nur das Historische Archiv des Unternehmens, sondern auch moderne Arbeitsplätze, und im Keller die Officine Fratelli Bambi – eine Werkstatt, die der Handwerkskunst und Kunstfertigkeit gewidmet ist und maßgeschneiderte Espressomaschinen herstellt.
Einzelteile zum Anfassen und Begreifen.
Auf der rechten Seite des ehemaligen Produktionsraums reihen sich heute moderne Forschungs- und Bildungslabore sowie Schulungsräume. Transparente Glaswände gewähren nicht nur Einblicke in die Accademia vereint hier mehrere spezialisierte Labore, die sich alle dem Kaffee widmen – von seiner Herkunft über seine Verarbeitung bis hin zur Zubereitung und sensorischen Bewertung. Das Green Coffee Lab ist der erste Schritt auf dieser Reise: Hier werden Rohkaffees aus aller Welt sorgfältig analysiert, bewertet und klassifiziert. Aspekte wie Bohnenform, Farbe, Feuchtigkeit oder Dichte geben bereits erste Hinweise auf die spätere Qualität in der Tasse. Im angrenzenden Roasting Lab wird es dann heiß – buchstäblich. Ausgestattet mit professionellen Röstmaschinen, darunter auch eine Probat mit 5 kg Kapazität, werden hier Röstprofile entwickelt, verfeinert und auf verschiedene Extraktionsmethoden angepasst. Die Ausbildung am Röster spielt dabei eine zentrale Rolle: selbst kleinste Veränderungen im Temperaturverlauf oder in der Luftzirkulation können das sensorische Ergebnis maßgeblich beeinflussen.
Im Sensory Lab wird dann verkostet, getestet und differenziert – und das unter professionellen Bedingungen. Das Labor ist nicht nur klimakontrolliert, sondern kann bei Bedarf auch vollständig abgedunkelt werden, um einzelne Sinneseindrücke – wie Geschmack oder Mundgefühl – isoliert wahrzunehmen. Cuppings, also strukturierte sensorische Verkostungen, helfen
dabei, Kaffees gezielt zu vergleichen und zu bewerten. Auch das Espresso Lab ist ein Herzstück der Accademia: Hier trifft Technik auf Handwerk, wenn mit hochpräzisen La Marzocco-Maschinen und modernen Mühlen an der idealen Extraktion gefeilt wird. Der gesamte Raum ist so konzipiert, dass jede Variable –von Mahlgrad über Wasserdruck bis zur Brühtemperatur –messbar, verstellbar und reproduzierbar ist. Die hohe Kunst der Espressozubereitung wird so zur wissenschaftlich fundierten Disziplin.
Ein weiterer spannender Bereich ist das Material Lab, in dem Espressomaschinen in limitierter oder maßgeschneiderter Auflage veredelt werden.
Die Accademia bietet praxisnahe Präsenzkurse und ein umfangreiches E-Learning-Programm für Einsteiger und Profis.
weil guter Kaffee auch kulinarisch eingebettet werden darf, bietet das Culinary Lab – eine professionelle Lehrküche – Platz für Kochkurse, Verkostungen und sensorische Experimente rund um Food Pairing und regionale Küche.
Die Programme sind unkompliziert online buchbar, klar strukturiert und außergewöhnlich professionell betreut.
Unter der Leitung des Chefdesigners von Officine Fratelli Bambi entstehen hier individuelle Einzelstücke mit besonderen Materialien, speziellen Oberflächen und handwerklichem Feinschliff. Wer lieber mit den Händen formt, als mit Schraubenziehern und Edelstahl zu arbeiten, ist im Ceramics Lab richtig: ein offenes Atelier für handgefertigte Tassen, Objekte und Unikate. Und
Auch in Sachen Didaktik ist die Accademia bestens aufgestellt. Moderne Schulungs- und Besprechungsräume bieten mit ihrer Medientechnik und Videokonferenz-Ausstattung den passenden Rahmen für Seminare, interne Trainings und internationale Kurse – ganz gleich, ob für 6 oder 20 Teilnehmende. Das Schulungsangebot richtet sich dabei nicht nur an Mitarbeiter von La Marzocco, sondern ist ausdrücklich offen für alle: für Kaffeeliebhaber, Heimbaristi, Profis aus der Gastronomie oder ambitionierte Röster aus aller Welt. Als zertifizierter SCA Premier Campus bietet die Accademia alle Module der Specialty Coffee Association an, von Sensorik über Extraktion bis hin zu Aufbereitungsmethoden und Röstung.
Die Kurse sind dabei so vielfältig wie praxisnah. In der „Sensory Analysis“ etwa lernen Teilnehmende, ihre sensorischen Wahrnehmungen zu differenzieren und in objektive Kriterien zu überführen. Der Kurs „History of Coffee“ beleuchtet die globale Wertschöpfungskette des Kaffees und endet mit einer Verkostung, bei der Theorie und Tasse zusammenfinden. Wer tiefer einsteigen möchte, ist im Modul „Art and Science of Espresso Extraction“ genau richtig: Hier werden Variablen wie Mahlgrad, Durchflussrate oder Brew Ratio analysiert, modelliert und schließlich in die Praxis übertragen. Und auch für Spezialthemen ist Raum: Das Seminar „Coffee Processing“ zeigt klassische und experimen- telle Aufbereitungsverfahren im Vergleich und vermittelt fundiertes Wissen zu Fermentation und Nachhaltigkeit.
Historische Maschinen, Originalzeichnungen und persönliche Objekte erzählen die Geschichte von La Marzocco. Immer im Mittelpunkt dabei, die Brüder Giuseppe und Bruno Bambi.
Ein Highlight für alle, die einfach guten Kaffee schmecken wollen, sind die regelmäßigen High-End Tastings – etwa zur edlen Sorte Geisha oder zum „neuen“ Robusta, dessen Potenzial durch innovative Fermentationsmethoden neu entdeckt wird. Begleitet werden diese Verkostungen stets von erfahrenen Coffee Experts, die ihre Leidenschaft und ihr Wissen gerne teilen. Überhaupt ist der Geist der Accademia ein zutiefst kollegialer: Bei unserem Besuch trafen wir auf Röster aus Südafrika, Baristas aus Nordamerika und einen Trainer aus Australien – alle verbunden durch ihre Liebe zum Kaffee und ihre Offenheit für den fachlichen Austausch.
Die Programme der Accademia sind unkompliziert online buchbar, klar strukturiert und außergewöhnlich professionell betreut. Für alle, die tiefer eintauchen wollen in die Welt des Kaffees – sei es technisch, sensorisch, kreativ oder kulinarisch – ist dieser
Aus der Vogelperspektive wird die architektonische Klarheit der Accademia sichtbar. Ein offener, lichtdurchfluteter Campus für Kaffee, Forschung und Design.
Ort eine echte Bereicherung. Hier wird Wissen nicht nur vermittelt, sondern gelebt.
Auch einfach ein Rundgang durch das Museum lohnt sich. Auf der linken Seite des Gebäudes entfaltet sich ein eigener, in sich geschlossener Bereich, der eine Mischung aus Zeitreise, Maschinenwissen und der DNA des Unternehmens, beherbergt. Historische Räume erzählen die Geschichten italienischer Auswanderer nach Brasilien und der Kaffeekultur, interaktiv und emotional zugänglich – mit Originaldokumenten, persönlichen Gegenständen und multimedialen Stationen. Eine Retro-Bar demonstriert das handwerkliche Erbe von La Marzocco im Design von Gastronomiemöbeln. Der Zeitstrahl der Unternehmensgeschichte an den Wänden macht deutlich, wie eng Technik, Innovation und globale Kaffeekultur miteinander verwoben sind – von der Partnerschaft mit Starbucks bis zur digitalen Wende mit Apple & Co. Technikbegeisterte dürfen sich über ein eigenes Areal zur Funktionsweise und Konstruktion von Brühgruppen und Kesseln freuen – inklusive montierter Einzelteile zum Anfassen und Verstehen.
Hier kann man stundenlang verweilen, entdecken, lernen und genießen – ein Ort, der Geschichte lebendig macht und Kaffee in all seinen Facetten würdigt. Mit der offiziellen Eröffnung der Produktionsstätte in Pian di San Bartolo im Jahr 1960 begann ein neues Kapitel dieser Erfolgsgeschichte – und die Accademia bringt heute Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf einzigartige Weise zusammen.
MASCHINENRAUM
Cafés, Restaurants, Büros oder Hotels: Professionelle Espressomaschinen sind das Herzstück jeder Gastronomie und sorgen täglich für perfekte Kaffeespezialitäten. Ob innovative Siebträgermaschinen oder leistungsstarke Vollautomaten – hier sind einige der Top-Modelle.
PRÄZISE STEUERUNG
Die Faema „E71 Touch“ kombiniert modernste Technologie mit anwenderfreundlichem Design und ist damit ideal für den professionellen Einsatz in der Gastronomie geeignet. Über das 4,3-Zoll-Touchdisplay lassen sich zentrale Brühparameter wie Temperatur, Vorbrühzeit und Wassermenge individuell anpassen – perfekt für die präzise Extraktion verschiedenster Kaffeesorten. Ergonomisch gestaltete Filterhalter unterstützen ein angenehmes und effizientes Arbeiten, auch bei hohem Durchsatz. Zwei smarte Systeme machen die Maschine besonders zukunftsfähig: Das Barista Drive System (BDS) sorgt für die optimale Abstimmung zwischen Kaffeemühle und Maschine, während das Perfect Grinding System (PGS) automatisch den Mahlgrad anpasst. Die Faema E71 Touch vereint somit maximale Kontrolle, Effizienz und Konsistenz – und ist bestens gerüstet für den anspruchsvollen Kaffeebetrieb. > www.faema.com
SMARTE
KONTROLLE
Das Multi-Boiler-System der Victoria Arduino „Eagle Tempo“ ermöglicht eine stabile Temperaturkontrolle in jeder Brühgruppe, was gleichbleibend hohe Kaffeequalität bei unterschiedlichen Getränken garantiert. Durch verbesserter Isolierung, reduzierter Aufheizzeit und intelligenter Energieverwaltung verbraucht die Maschine rund 29 % weniger Energie als das Vorgängermodell. Besonders innovativ ist das patentierte (Thermal Energy Recovery System, das abfließende Wasser nutzt, um das Frischwasser vorzuwärmen – eine clevere Lösung zur Reduktion von Energieverschwendung. Das macht sie besonders attraktiv für Betriebe, die auf Nachhaltigkeit und Effizienz achten. Ein weiteres Merkmal ist die automatische Easy Cream Lanze, die mit einem konstanten Druck von 2,1 bar arbeitet. Sie sorgt zuverlässig für feinporigen, gleichmäßigen Milchschaum. Die Lanze bleibt zudem stets kühl an der Oberfläche, was die Reinigung erleichtert und letztlich die Sicherheit erhöht. > www.victoriaarduino.com
ERGONOMISCHES
DESIGN
Die La Cimbali „M200” steht für technische Präzision und ergonomische Gestaltung in der professionellen Kaffeezubereitung. Ausgestattet mit einzeln steuerbaren Brühboilern, ermöglicht sie eine exakte Temperaturkontrolle pro Gruppe – essenziell für die optimale Extraktion verschiedener Kaffeesorten. Besonders im täglichen Betrieb überzeugt die Maschine durch ihr durchdachtes Design: Eine höhenverstellbare Arbeitsfläche erlaubt das flexible Arbeiten mit unterschiedlichen Tassengrößen, während sich die Displays individuell neigen lassen, um die Bedienung aus jeder Position komfortabel zu gestalten. Auch in Sachen Dampfleistung bietet die M200 eine leistungsstarke Ausstattung. Die verstellbare TurbosteamDampflanze erlaubt sowohl manuelle Steuerung als auch automatisierte Abläufe. Auf Wunsch kann die Maschine um die Milk4 Funktion erweitert werden, die Milch auf eine vorgewählte Temperatur erhitzt und gleichzeitig fein texturiert. > www.cimbali.de
VOLLE
KONTROLLE
BARISTAOPTIMIERT
Die La Marzocco „Strada X“ ist eine innovative Espressomaschine mit zwei oder drei individuell temperierten Brühgruppen, die eine präzise Temperatursteuerung mit 0,05 °C Genauigkeit ermöglicht. Separate Pumpen erlauben verschiedene Druckprofile gleichzeitig an den Brühgruppen. Die Druck-Profilierung nach Gewicht verknüpft Brühdruck und Zielgewicht mittels eines speziellen Algorithmus für maximale Konsistenz, auch bei experimentellen Druckkurven. Obendrein sorgt das Smart Saturation-System für eine vollständige Sättigung des Kaffeepucks vor dem Brühvorgang und garantiert eine gleichmäßige Extraktion. Zusätzlich erleichtern automatische Dampfspülung und eine in die Abtropfschale integrierte Waage die präzise Steuerung und erhöhen die Effizienz. Die hochwertigen Pro-Touch-Dampflanzen bieten optimale Kontrolle bei der Milchaufschäumung. Die Maschine wurde in enger Zusammenarbeit mit Baristas entwickelt und bietet zudem ein ergonomisches Design für einen optimalen Arbeitsablauf. > www.lamarzocco.com
Die Slayer „Steam LP“ verbindet manuelle Präzision mit moderner Technologie und gibt Baristas maximale Kontrolle über jeden Schritt der Espressozubereitung. Sie kombiniert eine manuelle Drucksteuerung mit programmierbaren volumetrischen Einstellungen, wodurch sowohl die Stärke als auch die Menge des Espressos individuell angepasst werden können und ermöglicht den Baristas zudem, den letzten manuellen Brühvorgang „aufzuzeichnen“ und über den Tag hinweg exakt zu wiederholen. So lassen sich konstante Ergebnisse erzielen. Zusätzlich bieten die individuell einstellbaren Vor- und Nachinfusionszeiten die Möglichkeit, den Geschmack des Kaffees fein zu justieren und das volle Aroma optimal zu entfalten. Für eine optimale Temperaturstabilität ist die Maschine mit individuellen Brühtanks für jede Brühgruppe sowie einem separaten Dampftank ausgestattet, die alle mit einer PID-Steuerung präzise geregelt werden. > www.slayerespresso.com
PID ON BOARD
Durch die integrierte PID-Steuerung ermöglicht die Bezzera „Arcadia DE PID“ duelle Temperaturregelung für jede Brühgruppe. Ausgestattet mit einem gut ablesbaren 3,5-Zoll-TFTDisplay bietet die Maschine Baristas die Möglichkeit, für jede Brühgruppe vier verschiedene programmierbare Dosierungen festzulegen. So lassen sich unterschiedliche Kaffeespezialitäten mit gleichbleibender Präzision und Schnelligkeit zubereiten – ideal für den professionellen Einsatz in belebten Cafés und Restaurants. Des Weiteren gewährleistet das Wärmetauschersystem der Arcadia eine zertifizierte thermische Stabilität während des gesamten Betriebs und stellt sicher, dass der Kaffee immer mit frischem Wasser gebrüht wird. Ein weiterer Vorteil: Der großzügige Arbeitsbereich und die flexibel gestalteten Ablageflächen ermöglichen die Verwendung von Tassen mit einer Höhe von bis zu 14 cm – neben den herkömmlichen Espressotassen. Damit sind auch größere Latte- und Cappuccino-Gläser problemlos nutzbar. > www.bezzera.it
MULTI-BOILER
Die Rancilio „Specialty RS1“ ist wahlweise mit zwei oder drei Brühgruppen erhältlich und arbeitet mit einem Multi-Boiler-System, das eine unabhängige Temperaturregelung für jede Gruppe ermöglicht – ideal für die gleichzeitige Zubereitung verschiedener Kaffeespezialitäten. Zur einfachen Überwachung und Steuerung bietet die Maschine separate Displays pro Brühgruppe, die in Echtzeit Infor-
mationen wie Extraktionstemperatur und -dauer anzeigen. Zusätzlich erlaubt sie eine individuelle Einstellung des Drucks von Pre- und Post-Infusion und eine Temperaturjustierung von bis zu 5°C während der Extraktion, wodurch Baristas gezielt Einfluss auf Aroma, Körper und Balance des Espressos nehmen können. Und wenn es mal zu Wartungen kommen sollte, ermöglicht das tech-freundliche Design einfachen Zugriff auf die Pumpe sowie auf interne übersichtlich angeordnet Komponenten. Außerdem können die Body Panels nach Wunsch an das Café-Ambiente oder die Corporate Identity angepasst werden. > www.ranciliogroup.com
SIEBTRÄGER & AUTOMATIK
Mit der WMF „Espresso NEXT“ verbindet WMF die Präzision einer Siebträgermaschine mit dem Komfort eines Vollautomaten. Die Maschine ist mit zwei Brühgruppen ausgestattet, die automatisch den eingesetzten Siebträger erkennen, und sorgt so für eine stets gleichbleibende Espressoqualität – ideal für Cafés mit einem Tagesdurchsatz von rund 300 Tassen. Frisch gemahlener Kaffee wird dank integrierter Mühlen auf Knopfdruck zubereitet, während die automatische Tamp-Funktion den Kaffeepuck perfekt verdichtet. Baristas profitieren von größtmöglicher Flexibilität bei der Milchzubereitung: Sowohl automatische als auch manuelle Milchaufschäumung sind möglich, um individuelle Vorlieben oder unterschiedliche Getränketypen optimal abzudecken. Ein besonderes Merkmal ist die Clean-in-PlaceReinigung, die ein automatisches Reinigungsprogramm bietet und damit höchste Hygiene bei minimalem Aufwand garantiert. > www.wmf-coffeemachines.com
KEEP IT
CLASSIC
Dalla Corte bringt mit der „Artisan“ eine exklusive Espressomaschine auf den Markt, die auf nur 100 Stück limitiert und ausschließlich in Deutschland erhältlich ist. Die Maschine basiert auf der bewährten Dalla Corte XT Classic, hebt sich jedoch deutlich durch ihr eigenständiges Design und technische Besonderheiten ab. Ausgestattet mit zwei Brühgruppen im 58-mm-Format ermöglicht sie eine präzise und vielseitige Zubereitung verschiedenster Kaffeespezialitäten. Jede Gruppe erlaubt das Abspeichern von bis zu sechs individuell programmierbaren Rezepten. Die Maschinensteuerung erfolgt über ein zentrales Display mit intuitiver Benutzerführung. Dank Multiboiler-Technologie mit intelligenter Temperaturregelung bleibt die Wassertemperatur während der gesamten Extraktion konstant. Ein integrierter PUQpress Navigator rundet das Ausstattungspaket ab. Die Maschine ist ausschließlich im Festwasserbetrieb einsetzbar und ideal für hochwertige Gastronomiekonzepte. > www.dallacorte.com
KOMPAKTVERSION
Für kleine und mittelgroße Betriebe, die Wert auf Qualität und Effizienz legen, ist die Gaggia „La Brillante“ eine gute Wahl. Dieser kompakte Kaffeevollautomat kombiniert platzsparendes Design mit hoher Funktionalität und bietet eine intuitive Bedienung über ein benutzerfreundliches Touchscreen-Display. Auf Knopfdruck lassen sich eine Vielzahl von Kaffeespezialitäten zubereiten, wobei das automatische Milchsystem für stets cremigen, feinporigen Milchschaum sorgt – ideal für Cappuccino, Latte Macchiato und weitere Klassiker. Ein weiterer Vorteil der La Brillante ist ihr flexibler Energiesparmodus, der sich schnell und unkompliziert direkt am Display aktivieren lässt. Zusätzlich können Baristas die Temperatur des Kaffeeboilers und den Druck des Dampfkessels individuell anpassen, um den Brühprozess optimal zu steuern. Zudem wurde die Entnahme des Kaffeesatzbehälters so gestaltet, dass dieser herausgenommen werden kann, ohne die Tropfschale zu entfernen. Das erleichtert die Reinigung erheblich und spart Zeit im Arbeitsalltag. > gaggiaprofessional.de
MODULAR STARK
Die Thermoplan „Black&White4“ ist eine leistungsstarke, vollautomatische Espressomaschine, die speziell für den professionellen Einsatz entwickelt wurde und eine beeindruckende Kapazität von bis zu 500 Tassen pro Tag bietet. Dank ihres modularen Systems, das Mechanik und Hydraulik in nur zwei leicht austauschbaren Modulen zusammenfasst, ist die Wartung denkbar einfach und minimiert Ausfallzeiten – ein großer Vorteil im hektischen Gastro-Alltag. Ausgestattet mit einer hochpräzisen Mühle mit individuell einstellbarem Mahlgrad und einem fortschrittlichen Milchsystem garantiert die Black&White4 konstant hervorragende Milchschaumqualität. Das intelligente Reinigungssystem sorgt zudem für optimale Hygiene bei minimalem Aufwand. Die Bedienung erfolgt über ein robustes, intuitives 10-Zoll-Touchscreen-Display aus gehärtetem Glas, das für den Dauereinsatz in sehr stark frequentierten Betrieben konzipiert wurde. > www.thermoplan.ch
HALBAUTOMATISCH
Die Franke „S700“ kombiniert das manuelle Handling einer Siebträgermaschine mit dem Komfort eines Vollautomaten – ideal für Betriebe mit hohem Anspruch an Qualität und Effizienz. Mit zwei Brühgruppen und einem leistungsstarken Drei-Boiler-System meistert sie bis zu 160 Espressi pro Stunde und ermöglicht gleichzeitig das Zubereiten von Kaffee und die Nutzung von Steam. Die integrierte iQFlow-Technologie optimiert die Aromaextraktion, indem sie die Flussrate des Wassers präzise steuert und so für eine gleichbleibend hohe Kaffeequalität sorgt. Ein 8-Zoll-Touchscreen ermöglicht eine intuitive und schnelle Bedienung, während die automatische Dampflanze mit Temperatursensor konstant hochwertigen Milchschaum liefert. Auch dabei: Die Iced-Coffee-Funktion erlaubt es, frischgebrühten Kaffee – pur oder mit Milch – direkt eisgekühlt auszugeben. Die S700 hat eine hohe Getränkevielfalt in gleichbleibende Qualität. > www.franke.com
HOHE KAPAZITÄT
Wer großen Kaffeedurchsatz mit gleichbleibend hoher Qualität verbinden will, findet in der Melitta „Cafina CT8“ die passende Lösung. Mit bis zu 250 Tassen pro Stunde bewältigt die CT8 auch Stoßzeiten mühelos – ob im Bedien- oder Selbstbedienungsmodus. Zwei präzise Hochleistungsmahlwerke ermöglichen die gleichzeitige Verwendung unterschiedlicher Bohnensorten und lassen sich exakt auf den gewünschten Mahlgrad einstellen. Die vollautomatische Brühtechnologie sorgt für konstante Qualität bei jeder Getränkeausgabe, unterstützt durch ein leistungsfähiges Milchsystem. Über das intuitive Touchdisplay lassen sich individuelle Getränkerezepte speichern und aufrufen – einfach und schnell. Ein weiteres Plus: Die Maschine kann bei Bedarf mit der digitalen Plattform Melitta Insights verbunden werden. So lassen sich wichtige Daten wie Füllstände, Bezugszahlen oder Reinigungsintervalle bequem aus der Ferne einsehen –ideal, um den Überblick zu behalten und die Abläufe zu optimieren. > www.melitta-professional.com
DIGITALES LEUCHTEN
Mit der „E. Luxury“ präsentiert La San Marco eine Espressomaschine, die Technologie und Design auf höchstem Niveau vereint. Entwickelt für anspruchsvolle Baristas und stilbewusste Umgebungen, bietet sie eine vollständig digitale Steuerung, mit der sich Temperatur und Brühdruck jeder Gruppe individuell und präzise einstellen lassen – für perfekte Extraktion bei jeder Kaffeespezialität. Der Fine Tuning Lever (FTL) ermöglicht außerdem eine stufenlose Dampfausgabe, was besonders bei der Zubereitung von Milchgetränken für maximale Kontrolle sorgt. Auch optisch überzeugt sie: Das Gehäuse besteht aus 1 cm starkem, gehärtetem Glas, das nicht nur Robustheit vermittelt, sondern auch den Blick auf die präzise Verarbeitung freigibt. Ein besonderes Feature ist das integrierte LED-System, das sich individuell in Farbe und Intensität anpassen lässt. Die Glasflächen dienen dabei als Lichtleiter und erzeugen eine eindrucksvolle Lichtwirkung, die den Charakter des Raums unterstreicht. > www.lasanmarco.com
COFFEE PEOPLE 2025
Das sind unsere zehn Kaffee-Köpfe des Jahres.
Text: Theresa Schlage
AURORE CERETTA
Aurore Ceretta schmeckt, was anderen verborgen bleibt. Als deutsche Cup-Tasting-Meisterin und Vizeweltmeisterin erkennt sie feinste Aromen im Kaffee mit beeindruckender Präzision. In Freiburg hat sie gemeinsam mit ihrem Partner eine Rösterei und zwei Cafés aufgebaut. Ihr Weg dorthin begann in ihrer Kindheit in Südfrankreich – und führte sie bis an die Weltspitze der Kaffeekunst.
Position: Geschäftsführerin (Barista, QC)
Alter: 37
Base: Freiburg
Brühmethode: Daheim Filter, aktuell wird Orea viel benutzt
Aurore Ceretta’s Sinne sind auf Hochleistung trainiert. Die deutsche Cup-Tasting-Meisterin und Vizeweltmeisterin kann in Sekundenschnelle unterschiedliche Kaffees identifizieren und feinste Aromen in der Tasse herausschmecken. In Freiburg, ihrer Wahlheimat, betreibt sie gemeinsam mit Lebenspartner Philip Weller und dessen Bruder Mats eine Rösterei und zwei Cafés. Der Grundstein für diesen Erfolg wurde bereits in ihrer Kindheit im südfranzösischen Toulouse gelegt. “In Frankreich war Kaffee in den 90er Jahren kein Tabu für Kinder. Ich bekam morgens eine Milchschüssel mit Kaffee zum Frühstück gereicht, und meine alleinerziehende Mutter nahm mich überall mit hin in Restaurants und Cafés”, erinnert sich Aurore. So entstand früh eine Affinität für die Gastronomie. “Ich habe mich immer angezogen gefühlt von der Atmosphäre in Cafés.” Damals fungierte die junge Aurore als persönliche Cup-Tasterin ihrer Mutter, um deren Espresso mit Zucker abzuschmecken – ohne zu ahnen, dass dies einmal ihre Profession werden würde.
Ihr ursprünglicher Zukunftsplan sah jedoch ganz anders aus. “Wenn man am Gymnasium ist, gibt es keinen Lehrer, der sagt, arbeite in einem Café. Das ist kein Beruf, der überhaupt in Be-
tracht gezogen wird”, so Aurore. Sie studierte Germanistik und Geschichte, mit dem Ziel, Lehrerin zu werden. Der Wendepunkt kam mit einem Erasmus-Aufenthalt in Berlin im Jahr 2009. Dort jobbte sie in einem französischen Café, dessen Inhaber das Personal bei Nora Šmahelová vom Chapter One schulen ließ. “Das war 2011, als Specialty Coffee in Berlin gerade am Explodieren war”, so Aurore. In Berlin begegnete sie nicht nur Specialty Coffee, sondern auch ihrem zukünftigen Ehemann Philip Weller, einem Ton- und Lichttechniker ohne Gastronomieerfahrung. Die beiden träumten davon, irgendwann ein eigenes Café zu eröffnen. Mit dieser klaren Zielsetzung im Schlepptau zogen sie 2013 nach Freiburg, der Heimat von Philip. Zwar dauerte es ein Jahr, bis die richtige Location gefunden war, doch drei Wochen vor der Geburt ihres ersten Kindes unterschrieben sie 2014 den Mietvertrag für einen Kiosk im Stadtgarten. “Alle haben gesagt, da habt ihr keine Chance, keiner geht in diesen Park. Doch zu unserer Überraschung ist es sofort gut gelaufen”, sagt Aurore nicht ohne Stolz.
Mit dem zweiten Kind kam 2018 die eigene Rösterei. “Wir wollten unseren Horizont erweitern und noch tiefer in die Materie einsteigen”, erklärt Aurore die Motivation hinter der Gründung von Günter Coffee Roasters. Ende 2023 folgte mit dem Café Ohne Name – geht heute als Günter Coffee Store – ein weiterer Meilenstein: Ein Ladengeschäft in der Freiburger Innenstadt, das nicht nur als Verkaufsstelle dient, sondern mit einem Cupping- und Trainingsraum im Keller auch als Ausbildungsstätte für angehende Baristas. Ein weiterer bedeutender Schritt für ihre Entwicklung war der kürzlich vollzogene Umzug der Rösterei. “Wir sind von einem sehr verwinkelten Laden in eine Halle mit Laderampe gewechselt”, so Aurore. “Vorher mussten wir viele Kompromisse machen. Der Umzug mit dem 600kg schweren Röster war ein logistischer Albtraum. Als die Röstmaschine dann in der neuen Halle stand und alles funktionierte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Unser Team hat da super Arbeit geleistet.”
Parallel zur Ausweitung ihrer Freiburger Kaffeedomäne begann Aurore 2017, an Kaffeemeisterschaften teilzunehmen. Nach mehreren Platzierungen zwischen Rang eins und sechs bei den deutschen Cup Tasters Championship folgte 2023 der Durchbruch auf internationaler Bühne: Sie gewann die deutsche Meisterschaft und erschlürfte sich bei der Weltmeisterschaft in Chicago den zweiten Platz – nur 10 Sekunden trennten sie vom Weltmeistertitel. “Das war meine erste lange Reise und die größte in meinem Leben”, berichtet Aurore, die ihre gesamte Familie im Gepäck hatte. Zurück in Freiburg erlebte sie zunächst eine Ernüchterung. “Ich habe etwas erreicht, wovon ich bis dahin nur träumen konnte, und kein Mensch wusste davon”, sagt sie. Erst als ein Artikel in der lokalen Presse erschien, änderte sich die Wahrnehmung. Was treibt Aurore an, bei Wettkämpfen am Löffel zu bleiben? “Weltmeisterin zu werden”, antwortet sie, ohne zu zögern.
Foto: Ana Happel
Gemeinsam mit ihrem Partner Philip Weller führt Aurore zwei Cafés und eine Rösterei in ihrer Wahlheimat Freiburg.
„Ich habe mich immer angezogen gefühlt von der Atmosphäre in Cafés.“
FRANZISKA GRAEF
Franziska Graef startet ihren Tag mit einem Americano – ein Moment der Ruhe, bevor sie als Marketingleiterin bei GRAEF durchstartet. Die vierte Generation des Familienunternehmens bringt frischen Wind und Leidenschaft für Genuss in die traditionsreiche Marke. Mit dem Einstieg in den Kaffeemarkt verbindet sie Technik, Emotion und Mut zur Veränderung.
Position: Marketing-Leitung und Teil der Unternehmensleitung bei GRAEF
Alter: 35
Motto: Ich lebe mottolos
Base: Arnsberg
Brühmethode: Siebträger oder French Press
Der Tag beginnt für Franziska Graef mit dem Aufheizen ihres EstessaSiebträgers. Das charakteristische Brummen der Maschine signalisiert Betriebsbereitschaft – es folgen drei bis vier Minuten bewusste Entschleunigung, um die Lebensgeister zu wecken. “Morgens trinke ich immer einen Americano mit ein bisschen Milch, das ist mein Energiekick in den Tag. Im Büro angekommen und nach dem Mittagessen mache ich mir einen Cappuccino und am Nachmittag hole ich mir manchmal einen Cold Brew Tonic in unserem Restaurant Mundwerk. Ich trinke, glaube ich, ziemlich viel Kaffee”, lacht sie. Als Marketingleiterin und Teil der vierten Generation im Familienunternehmen GRAEF versteht sie den feinen Unterschied, wenn es um Genuss geht. Das mehr als hundertjährige Unternehmen, ursprünglich bekannt durch hochwertige Allesschneider, ist 2009 auf den Kaffee als neues Geschäftsfeld gekommen. “Kaffee ist ein super Genussthema – wenn man an einen hauchzarten Schinken und einen Espresso denkt, das matcht total”, sagt die 35-Jährige.
Der Weg ins Familienunternehmen war für Graef keineswegs vorgezeichnet. “Unser Vater hat nie eine Erwartungshaltung geschürt”, erinnert sie sich. “Er hat uns sehr viel Freiraum gelassen – wahrscheinlich, weil er selbst sehr früh Verantwortung in der Firma über-
nehmen musste”. Nach dem Abitur entschied sie sich zunächst für ein Jurastudium, merkte aber bald, dass die juristische Realität nicht ihrem Naturell entsprach. “Zu der Zeit war meine Schwester schon stark in das Unternehmen eingebunden und ich wollte auch Teil davon sein.”
Als Graef 2017 mit frischem Blick ins Unternehmen kam, erkannte sie, dass etwas Entscheidendes fehlte – die Emotionalisierung der Marke. “Mein Papa hat das schon gut zusammengefasst: Wir haben nur auf die eine Seite der Maschine geschaut, wo der Motor ist, wo die Schrauben sitzen, aber wir haben nicht geschaut, wie das Ergebnis beim Endverbraucher ankommt. Da habe ich angesetzt”, erzählt Graef, die daraufhin die Marketingabteilung aufbaute. Seither übernimmt sie ihre Leitung und treibt die Expansion auf dem Kaffeemarkt voran. Ihre Führungsqualitäten beschreibt Franziska bescheiden: “Ich glaube, dass ich für Sachen sehr brenne. Ich kann Leute ganz gut mitnehmen, wenn ich von etwas überzeugt bin.” Das Vertrauen in sich selbst verdankt sie auch dem ehemaligen Geschäftsführer der De’Longhi Deutschland GmbH Helmut Geltner, der als ihr Mentor fungierte. “Er hat mich sehr geprägt und persönlich weitergebracht.” In der Spannung zwischen Tradition und Innovation findet Franziska ihre eigene Balance. “Ich finde, Tradition ist ein total schönes Thema und sehr wichtig”, reflektiert sie. Gleichzeitig war der Einstieg ins Kaffeesegment eine mutige Neuausrichtung. “Wir haben da viel lernen müssen und uns dann auch vor einigen Jahren ganz ehrlicherweise die Frage gestellt, ob wir in dem KaffeeThema bleiben wollen.” Die Antwort lautet heute ganz eindeutig: “Ja!”. Mit der Thermoblock-Technologie setzte das Unternehmen auf eine damals unkonventionelle Lösung, die sich mittlerweile bewährt hat.
Seit 2021 vereint Franziska ihre berufliche Rolle mit dem Muttersein – eine neue Herausforderung, die sie mittlerweile gut im Griff hat, wie sie berichtet. Im kommenden Jahr steht für Graef und ihre Schwester die Unternehmensübernahme an, was einen weiteren Umbruch darstellt. “Wir werden erstmals in unserer Unternehmensgeschichte zu zweit die Nachfolge unseres Vaters übernehmen. Das wird noch mal ein ganz anderes Modell ins Unternehmen bringen, da wir beide Mütter sind. Früher war einfach das Büro unser Leben, doch jetzt gibt es auch noch Partner und Kinder.” So wird aus dem Familienunternehmen auch ein Unternehmen für die Familie.
„Morgens trinke ich immer einen Americano mit ein bisschen Milch, das ist mein Energiekick in den Tag.“
Mit klarer Vision und viel Herz: Franziska Graef leitet das Marketing bei GRAEF und gestaltet den Wandel mit.
KILIAN SEGER
Kilian Seger prägt als Röstmeister bei Hoppenworth & Ploch die deutsche Kaffeeszene.
Vom Jurastudenten zum Spezialisten gereift, verbindet er Handwerk, Qualität und Gemeinschaftsgeist – stets mit dem Ziel, Kaffee auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln.
Position: Head of Roastery bei Hoppenworth & Ploch (National Coordinator der SCA Germany)
Alter: 33
Base: Frankfurt
Brühmethode: aktuell die Bialetti
In Kilian Seger’s Händen liegt das Schicksal von Millionen Kaffeebohnen. Seit elf Jahren lenkt er ihre Verwandlung von grünen Rohlingen zu aromatischen Geschmacksträgern bei Hoppenworth & Ploch in Frankfurt/Main. Im früheren Leben Jurastudent, dann Barista, zuletzt Head Roaster und seit 2018 Deutscher Röstmeister, hat Kilian Kaffee fest in seinen Alltag integriert. Sein Arbeitstag beginnt mit einem Ritual, das die Gemeinschaft stärkt. “Als allererstes wünsche ich allen, die da sind, einen schönen guten Morgen”, so Kilian. “Und wenn ich alle begrüßt habe, fange ich an, eine Runde Filterkaffee zu brühen.” Mit der Moccamaster versorgt, widmet sich das Team gestärkt den Aufgaben des Tages. Da Kilian neben der Rösterei auch die Qualitätskontrolle verantwortet, ist sein Alltag auch sonst stark vom engen Austausch mit seinem Team geprägt.
Die Herausforderung, konstant hohe Qualität zu liefern, meistert Kilian mit einem analytischen Ansatz. “Wir arbeiten viel mit Zahlen und mit Software. Was uns sehr, sehr wichtig ist, ist eine gründliche Qualitätskontrolle”, verrät er. Obwohl administrative Aufgaben zunehmend seinen Tag bestimmen, bleibt er mit dem Produkt stark verbunden. “Ich versuche auf jeden Fall täglich Kaffees mitzuprobieren.” Seinen Geschmack hat Kilian über die Jahre verfeinert. Bevorzugt schlürft er ostafrikanische Kaffees – cleane Tassen, die mit viel Süße überzeugen. “Ich brauche es gar nicht mal so fancy”, lacht er. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm die Verkostungen an den Ursprungsorten. “Es ist immer was Besonderes, wenn man Kaffees dort probieren kann, wo er auch angebaut wird. Er schmeckt halt auch immer nochmal ein bisschen anders, wenn man direkt auf der Farm ist.” Auf der Suche nach Gleichgesinnten ließ sich Kilian vom Wettbewerbsfieber packen und wurde 2018 mit dem Titel des
Deutschen Röstmeisters gekürt. “Für mich war damals in erster Linie die Motivation, in Austausch zu gehen mit anderen, die beruflich mehr oder weniger das Gleiche machen, wie ich. Natürlich war auch ein sportlicher Ehrgeiz dabei”, erklärt er. Nach Jahren der aktiven Wettbewerbsteilnahme wechselte Kilian schließlich die Seiten. “Ich habe vorher schon volontiert und jetzt bin ich schon das vierte Jahr Teil vom Vorstand der deutschen Specialty Coffee Association.”
Als National Coordinator der SCA Germany setzt sich der StarRöster nun dafür ein, die Kaffeeszene – mit institutionellem Rückhalt – weiterzuentwickeln. “Ich fand es immer total wichtig, etwas zurückzugeben. Gerade wenn man Wettbewerbe gewinnt, profitiert man selbst, und das Unternehmen, für das man arbeitet, davon”, begründet er sein Engagement. Mit seinem Team organisiert er Meisterschaften und Events, um Specialty Coffee bekannter zu machen. “Ich finde die Arbeit der SCA, egal ob es Deutschland ist oder international, sehr wichtig. Dazu gehört, dass durch Meisterschaften, durch das, was da auf der Bühne passiert, neue Standards gesetzt werden.”
Die Kaffeewelt steht vor Herausforderungen, die auch Kilian nicht verborgen bleiben. "Das große Thema, was uns alle in den letzten Monaten und Jahren beschäftigt, ist natürlich, wie sich die Preisentwicklung gestaltet.”, konstatiert er. Einerseits begrüßt er höhere Erlöse für Produzenten, andererseits kennt er die wirtschaftlichen Realitäten der Branche. “Die Preissprünge, die in den letzten Monaten gemacht wurden, waren so immens, dass es für viele Unternehmen schwierig wird, das überhaupt umzusetzen.”
Das nächste Ziel ist die renommierte Q-Grader Zertifizierung, um seine Sensorik-Skills weiter zu verfeinern. “Ich habe mir dieses Jahr fest vorgenommen, Q-Grader zu werden und freue mich sehr darauf, bei der Kaffee-Evaluation nochmal tiefer in die Tasse zu gucken.” Der Kurs in Bremen steht bereits fest in seinem Kalender.
Mit geschärfter Sensorik und analytischem Blick sorgt Kilian für gleichbleibende Qualität.
„Wettbewerbe bringen Austausch und Antrieb.“
LINA GRONBACH
Lina Gronbach vereint Technik, Design und Unternehmertum in beeindruckender Weise. Als promovierte Medizinerin, Mutter und Geschäftsführerin führt sie das Familienunternehmen Gronbach sowie ihr Start-up LIGRE mit großer Leidenschaft. Ihr Alltag ist geprägt von Innovationsgeist, klarer Vision und dem Anspruch, Qualität neu zu definieren.
Position: Gründerin und CEO LIGRE, Vorsitzende vom Board bei Gronbach
Alter: 43
Motto: Follow your dreams
Base: In der Natur
Brühmethode: Espresso aus der LIGRE
Morgens Videocalls am Stück absolvieren, mittags Entwicklungsteams für technische Innovationen koordinieren und abends an der Phasenanschnittsteuerung der nächsten Generation von Espressopumpen tüfteln – Lina Gronbachs Alltag zeigt, die dreifache Mutter hat das Multitasking perfektioniert. Als Vorsitzende des Boards bei Gronbach sowie Gründerin und Geschäftsführerin von LIGRE zieht sie geschickt die Fäden zwischen dem Familienunternehmen und ihrem Start-up. In ihren Espressomaschinen vereint sie ingenieurtechnisches Know-how mit reduziertem, zeitlosem Design – ein Ausdruck ihrer vielfältigen Begabung für Technisches und Künstlerisches. “Mein Vater und Großvater sind beide Maschinenbauer und erhielten viele Patente für ihre technischen Lösungen. Das Ingenieurwesen ist fest in meiner DNA verankert”, sagt Lina. “Gleichzeitig hatte ich schon immer eine kreative Ader – meine Mutter ist Künstlerin.”
Der Einstieg ins Unternehmertum war für Lina eigentlich vorgezeichnet, doch die promovierte Medizinerin folgte zunächst ihrer wissenschaftlichen Neugier. Als diese gestillt war, wechselte sie in die Unternehmensberatung und stieg 2013 bei Gronbach ein, wo sie sich
eigenständig in die Unternehmensführung einarbeitete. Als Lina Ende 2019 das Start-up LIGRE gründete, flossen all diese Erfahrungen ein. “Der bestehende Espressomaschinen-Markt war sehr homogen: verchromt, boxartig, männlich, mechanisch – qualitativ eigentlich nicht besonders hochwertig”, urteilt Lina. “So kam mir die Idee, etwas zu gestalten, das es so in der Kaffeeszene noch nicht gab und ich konnte meine Leidenschaften nutzen, um für die Menschen gute Eigenschaften in einer Espressomaschine zu kreieren.” Der erste Schritt war die Gewinnung erfahrener Experten um das Produkt zu entwickeln. Vom Konzept bis zur Marktreife war es ein langer Weg. Ende 2020 entstand das erste Mock-up, doch erst Ende 2023 waren vollständig funktionsfähige Geräte verfügbar, die an 35 Test-User verteilt wurden. Mitte Juni 2024 kamen die ersten Geräte für Endkunden auf den Markt. “Wir waren vielleicht sogar überperfektionistisch, wenn man sich diese lange Zeitstrecke anschaut”, reflektiert Lina, “aber bei so einem hochkomplexen Thema haben wir einen hohen Reifegrad angestrebt.”
Ihr Arbeitsalltag verteilt sich heute auf drei Hauptfelder: “Das Wichtigste sind tatsächlich HR-Themen, um eine gesunde Unternehmenskultur aufzubauen”, erklärt sie. Besonders der Wertekompass sei ihr extrem wichtig. Daneben nimmt die Produktentwicklung viel Raum ein. “Wo gehen wir hin, was machen wir als nächstes, woran glauben wir, wie ist die Gestalt und die Funktion der nächsten Espressomaschine? Das sind so Fragen, die mich tagtäglich beschäftigen.” Das dritte Feld ist die Repräsentation der Marke LIGRE in der Öffentlichkeit. Lina’s Firmen-Vision ist klar: “Ein ganz wichtiger Grundgedanke ist, dass jeder, der nicht Experte ist, ab den ersten zwei, drei Bezügen ein wohlschmeckendes Ergebnis in der Tasse erhält.” Simplicity und einfacher Zugang zu gutem Kaffee für Nicht-Experten stehen im Mittelpunkt.
Trotz aller beruflichen Erfolge bleibt Lina fest mit der Natur verbunden. “Ich bin in einer Öko-Familie aufgewachsen und auch heute lebe ich zurückgezogen auf dem Land”, so Lina, die lateinische Pflanzennamen ebenso fließend spricht wie die Sprache des Unternehmertums. Fragt man sie nach ihren Zielen, leuchten ihre Augen. “Ich würde mir wünschen, dass Menschen in vielen Ländern der Erde unsere Espressomaschinen zelebrieren, genießen und lieben. Für mich persönlich ist es ein Traum, irgendwann eine eigene Kaffeeplantage zu betreiben.”
„Mein Vater und Großvater sind beide Maschinenbauer. Das Ingenieurwesen ist fest in meiner DNA verankert.“
Technik trifft Ästhetik: Mit LIGRE hat Lina Gronbach eine Espressomaschine geschaffen, die Ingenieurskunst und zeitloses Design vereint.
MARTIN ELWERT
Martin Elwert, einst Unternehmensberater in Shanghai, gründete 2010 gemeinsam mit zwei Partnern Coffee Circle – ein Unternehmen, das hochwertigen Kaffee mit sozialem Engagement verbindet. Ihr Ziel: Durch fairen Handel und gezielte Investitionen in Anbauländer echten, nachhaltigen Wandel bewirken.
China, Äthiopien, Berlin – Martin Elwert ist beruflich quasi weltweit zuhause. Als gelernter BWLer und Unternehmensberater bei Roland Berger verbrachte er drei Jahre in Shanghai, bevor er sich dem sozialen Wandel durch Kaffee verschrieb. Zusammen mit zwei Partnern, Robert Rudnick und Moritz Waldstein-Wartenberg, fasste er 2010 den Entschluss, den Kaffeemarkt aufzumischen. Der Auslöser war eine Reise nach Äthiopien – dem Ursprungsland des Kaffees – wo er und Moritz einer Realität begegneten, die mit internationaler Hilfe allein nicht vorankam. Die prekären Lebensbedingungen vor Ort und die tief in der Kultur verwurzelte Bedeutung von Kaffee brachten die beiden zum Nachdenken. Doch statt auf klassische Entwicklungsarbeit zu setzen, wollten sie einen nachhaltigen wirtschaftlichen Ansatz finden. “Wenn man in Äthiopien etwas bewegen möchte, dann ist Kaffee auf jeden Fall eine gute Idee, weil sehr viele Menschen im Sektor arbeiten.”
Der daraus entstandene Onlinehandel, der auf den Verkauf von hochwertigem Spezialitätenkaffee mit direktem Impact in Anbauländern setzt, hat Martin zum Pionier eines nachhaltigen Geschäftsmodells gemacht, das heute als Coffee Circle in aller Munde ist. “Größenwahn und Naivität sind zwei wichtige Zutaten, um sowas zu starten”, erklärt der Unternehmer mit einem Schmunzeln. Als Branchenfremder erlebte er nach Geburt der Geschäftsidee eine steile Lernkurve. Doch die Kehrtwende vom Unternehmensberater zum Kaffeeimporteur war nicht nur beruflich ein Sprung ins kalte Wasser. Auch geschmacklich musste Martin seinen Kompass finden und stellte
Position: Gründer und Geschäftsführer Alter: 43
Base: Berlin Brühmethode: Chemex
dabei fest: “Wenn man mal wirklich eine Verkostung macht und mal vergleicht, schmeckt gute Kaffeequalität fundamental anders und so signifikant besser, als das, was man so in deutschen Supermärkten findet.”
Der Circle schloss sich, als die drei Gründer entschieden, einen Euro pro verkauftem Kilogramm Kaffee direkt in die Ursprungsländer zurückfließen zu lassen. Ein Konzept, das Martin bis heute aus vollster Überzeugung umsetzt. “Wir haben in Äthiopien und anderen Ländern, in denen wir aktiv sind, mehr als 5 Millionen Euro investiert. Damit konnten wir schon über eine Million Menschen erreichen”, berichtet er stolz. Die Projekte reichen von Wasseraufbereitung hin zu Schulbau und landwirtschaftlichen Verbesserungen. “Je mehr Kaffee wir verkaufen, umso mehr Wirkung haben wir in den Ländern”, fasst Martin seine Motivation zusammen.
Als Mitglied im Aufsichtsrat von B Corp Deutschland trägt Martin seine Vision über den Kaffeesektor hinaus. Die größte Herausforderung bleibt jedoch für ihn die Umgestaltung einer Industrie, die er als behäbig wahrnimmt. “Die konventionelle Seite der Kaffeebranche ist in die Jahre gekommen. Da gibt es hier und da mal wieder eine neue Marke, aber am Ende ist aber alles das Gleiche, nur in einer anderen Tüte – innovativ ist das alles nicht.” Daher bleibt seine Mission beständig: “Ich würde mich freuen, wenn wir ein Andersdenken in der Wertschöpfungskette erreichen und dadurch noch mehr Menschen eine gute Kaffeequalität zugänglich machen.”
Während er die Branche grundlegend umkrempelt, findet Martin auch in der eigenen Kaffeetasse immer neue Perspektiven: “Ich habe entkoffeinierten Kaffee für mich entdeckt”, sagt er überraschend, betrachtet diese Vorliebe jedoch keineswegs als Verrat. “Guter Kaffee, der eben nicht total verbrannt und deshalb bitter ist, hat überall seine Berechtigung. Und ob jetzt mit Koffein oder ohne, sei mal dahingestellt.” Er weiß, der Klimawandel könnte die Branche schneller zum Umdenken zwingen, als so manchem lieb ist. “Die letzten schlechten Erntejahre in Brasilien sind unter anderem dafür verantwortlich, dass die Preise so rasant gestiegen sind”, analysiert er die aktuelle Lage. Doch in Martins Tasse ist noch genügend Raum für Optimismus. Der Coffee Vision Fund, Coffee Circles jüngste Initiative, um Coffee Communities zu empowern, ist nur eine seiner vielen Antworten auf die Klimafrage.
Für Martin Elwert ein Wendepunkt: Die Entdeckung, wie gut Kaffee wirklich schmecken kann.
„Klimawandel zwingt die Branche zum Umdenken.“
NICOLE BATTEFELDMONTGOMERY
Nicole Battefeld-Montgomery ist eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen Kaffeeszene – unkonventionell, diszipliniert und leidenschaftlich. Vom Nebenjob zur Meisterin hat sie sich mit Ehrgeiz und Expertise an die Spitze gearbeitet und inspiriert heute Baristas weltweit.
Nicole Battefeld-Montgomery lässt sich nicht in eine Schublade stecken: “Von der Herkunft wäre ich so ein richtiger Ghetto-Kaffee. Aber von dem, was ich trinke, bin ich dann voll die Diva”, beschreibt sie ihr Kaffee-Alter-Ego. Als mehrfache
Meisterschaftsgewinnerin und Trainerin für internationale Champions prägt sie die deutsche Kaffeeszene wie keine Zweite. Dabei war ihr Einstieg so klassisch wie der vieler Baristas – als Nebenjob – 2006 in einer kleinen Görlitzer Espresso-Bar. “Damals noch mit Lavazza und einer GV5 Siebträgermaschine”, erinnert sich Nicole. “Für die Zeit war das schon eine gute Qualität.” Einmal angefixt, entwickelte sie schnell ein Faible für das Baristahandwerk: “Du produzierst was und hast es sofort in der Hand. Dieses schnelle Erfolgserlebnis hat mich getriggert.”
Position: Mrs Nunc. Alter: 36
bevor ich überhaupt in die Nähe vom Siebträger kam”, beschreibt sie ihren bescheidenen Anfang. Ein klarer Fall von Tellerwäscherin zur Kaffeemeisterin. Apropos, bei ihrer ersten Barista-Meisterschaft in 2016 erreichte Nicole auf Anhieb den zweiten Platz – zu einem Zeitpunkt, als sie im Cafébetrieb noch gar nicht regulär hinter der Maschine stand. Die Teilnahme erwies sich als Sprungbrett mit weitreichenden Folgen, die nur als steile Wettkampfkarriere bezeichnet werden können. Von Barista über Coffee in Good Spirits hin zur Latte Art – Nicole sammelte Titel in nahezu jeder Disziplin. Was ist ihr Erfolgsrezept, wollten wir wissen: “Stures Training und jeden Tag den inneren Schweinehund überwinden, auch wenn es mal keinen Spaß macht”, so Nicole. “Und was bei mir von Anfang an ganz gut kam, war diese Souveränität. Dass es wo wirkt, als ob man nicht aufgeregt ist und eine echte Ahnung hat von dem, was man da macht”, fügt sie hinzu.
Motto: Talent fällt nicht vom Himmel Base: Berlin Brühmethode: Espresso auf der nunc.
Der Weg in die Specialty-Szene führte über Umwege – durch eine Kochausbildung in Berlin und eine Stelle in der gehobenen Gastronomie – zur Röststätte. Für Nicole damals die Sterneküche unter den Cafés. Dort musste sie sich erstmal hocharbeiten: “Ich habe erst gespült und dann ein paar Monate Kasse gemacht,
Nach sieben Jahren im Röststätte-Team und einer Stelle als Head of Education bei Rancilio ist Nicole heute als “Mrs. nunc.”, genauer gesagt Botschafterin und Expertin, für ein innovatives Espressomaschinen-Startup unterwegs. “Die Gründer kenne ich schon relativ lange. Sie haben sich während der Corona-Zeit mal bei mir gemeldet und so ein bisschen Recherche betrieben”, erzählt Nicole. Anfangs skeptisch gegenüber der ambitionierten Vision dreier Branchenfremder, war sie beeindruckt, als ihr zwei Jahre später ein funktionierender Prototyp präsentiert wurde. “nunc. haben einfach gemacht, was die etablierten Hersteller gerade verschlafen.” Dass die Weltklasse-Coffee-Championess ausgerechnet eine KI-gesteuerte Kaffeemaschine vertritt, amüsiert sie selbst: “Ich, als absolute Perfektionistin, vertraue jetzt einer Maschine”, lacht sie.
Foto: World coffee events
“Aber wenn die Qualität stimmt, bin ich die Erste, die das zugibt.” Und dass ihr Qualitätsanspruch kompromisslos ist, ist kein Branchengeheimnis: “Ich trinke wenig Kaffee im Vergleich zu anderen Leuten. Aber dafür muss es sehr bougie sein. Lieber trinke ich gar keinen als einen mittelmäßigen Kaffee.”
Nach intensiven Jahren als Coach, in denen sie ihr Wissen an Wettkämpfer wie Sinan Muslu, den deutschen Cezve/Ibrik Champion oder Vlad Demonenko, dem ukrainischen Brewers Cup Champion, weitergab, besinnt sich Nicole wieder auf ihre eigenen Wettbewerbsambitionen. Die Disziplin Good Spirits Meisterschaft, in der sie jüngst den zweiten Platz belegte, liegt ihr besonders: “Man kann lockerer auf der Bühne sein und das mediale Interesse ist riesig – Kaffeecocktails sind ein trendiges Getränkekonzept, das viele noch nicht auf dem Schirm haben.” Doch egal bei welcher Disziplin, für Nicole bedeutet Kaffee vor allem, Menschen zu begeistern: “Letzten Endes ist es ein Serviceberuf. Ohne Gäste wären wir nicht da. Ich versuche das immer, auch wenn ich auf der Bühne stehe oder Kurse gebe, zu leben.”
„Lieber kein Kaffee als mittelmäßiger.“
“Du produzierst was und hast es sofort in der Hand” – die Faszination Barista-Handwerk hat Nicole nie losgelassen.
PHIL SEMELINK
Phil Semelink gehört mit 23 Jahren bereits zur neuen Generation der Kaffeeprofis. Als Leiter der Dallmayr Academy in München verbindet er Fachwissen mit Leidenschaft und macht Kaffee erlebbar – zugänglich, genussvoll und stets mit Blick auf Qualität. Seine Geschichte zeigt, wie aus einem frühen Interesse eine klare Mission wurde: Kaffee als Kultur und Erlebnis zu vermitteln.
Phil Semelink verkörpert eine neue Generation der Kaffeeprofis. Mit gerade mal 23 Jahren leitet er die Schulungsaktivitäten der Dallmayr Academy in München und entwickelt sich unter anderem im Umfeld von Barista-Meisterschaften weiter. Bereits in jungen Jahren kristallisierte sich sein Faible für Kaffee heraus: “Ich habe schon früh Espresso getrunken, am liebsten ohne Zucker”. Mit 14 bekam er zu Weihnachten die erste Siebträgermaschine geschenkt – während Gleichaltrige PlayStation spielten, levelte Phil seine Barista-Skills. Sein Stiefvater, der Kaffee im familiären Lebensmittelgroßhandel etablierte, gründete 2015 die familieneigene Coffeebrand und Rösterei Kultbohne. Phil war stets mitten im Geschehen – auch parallel zur Schule. “Ich habe von Beginn an sehr, sehr viel mitbekommen. Zum einen natürlich alles über Kaffee, wie man ihn präsentiert, zubereitet und verkauft, zum anderen war ich bei Events dabei und habe auch ausgeschenkt”, erinnert er sich. Auch den Aufbau der Marke verfolgte der damals 15-Jährige mit großem Interesse. Als er in die zehnte Klasse kommt, geht Phil für ein halbes Jahr nach Madrid. Dort lernt er nicht nur Spanisch, sondern macht auch seine ersten Erfahrungen in der internationalen Specialty Szene. Erst als Praktikant, dann als Aushilfe, arbeitete Phil bei Toma Café als Barista.
Nach dem Abitur absolviert er ein BWL-Studium mit Schwerpunkt Food-Management, anstatt direkt mit Kaffee weiterzumachen. “Ich hatte Angst, dass wenn ich Kaffee beruflich verfolge, mir das dann als Hobby fehlt”, erklärt Phil diesen Schritt. Nichtsdestotrotz landete er dennoch beim Kaffee, nämlich bei Dallmayr, wo er im November 2023 als Schulungsleiter in der Academy einstieg. Seit Januar 2024
Position: Schulungsleiter
Alter: 23
Motto: Please Enjoy
Base: München
Brühmethode: Espresso
verantwortet er den gesamten Schulungsbereich des Unternehmens. Seine Position ist dabei so vielfältig wie anspruchsvoll: “Ich stehe mit allen Fachabteilungen in sehr engem Austausch, vom Vertrieb und Marketing über Export hin zum Rohkaffee-Einkauf. Dazu gehören interne Schulungen unserer Mitarbeiter und Exportkunden sowie Verkostungen.”
Was Phil besonders auszeichnet, ist sein Bestreben, Brücken zu bauen – zwischen der Specialty-Scene und konventioneller Kaffeekultur, zwischen Expertise und Zugänglichkeit. “Ich möchte die Vielfalt im Kaffee zelebrieren, die Branche transparenter gestalten und vor allen Dingen Spaß am Kaffee transportieren”, sagt er. Um seine Philosophie in die Welt zu tragen, nutzt er auch die Barista Championships. “Ich verfolge das Wettbewerbsgeschehen schon seit 2016 mit, als die Deutsche Barista-Meisterschaft hier in München war”, erinnert er sich. “Ich möchte nicht nur mitmachen, um dabei zu sein, sondern um die Vielfalt von Kaffee zu präsentieren.” Mit Unterstützung von Dallmayr und seinem Coach Madalin Truica, Barista Champion aus Österreich, bereitet er sich von Januar bis März intensiv auf seine erste Teilnahme vor.
In der Zukunft hat der Botschafter guten Geschmacks Großes vor: “Mein Ziel ist stets, Genuss zu verbreiten”, sagt er aus Überzeugung. Seine Herangehensweise ist dabei erfrischend undogmatisch, denn er weiß, nicht alles, was über den zweiten Crack hinaus geröstet wird, muss ein bitteres Ende nehmen: “Auch dunkle Röstungen können, vorausgesetzt, die Qualität der Bohnen stimmt, richtig gut sein.” Dabei behält er stets den Serviceanspruch im Hinterkopf. “Manchmal habe ich das Gefühl, dass man sich in Specialty-Läden hinter den Kaffeemaschinen versteckt”, merkt er an. Stattdessen plädiert Phil für mehr Kommunikation, mehr Austausch, mehr Zugänglichkeit. “Kaffee muss schmecken, Spaß machen und ein Lebensgefühl verkörpern, dabei aber nicht zu kompliziert sein.”
Phil Semelink in der Dallmayr Academy München: Mit gerade 23 Jahren leitet er den Schulungsbereich und steht für die nächste Generation der Kaffeeprofis.
„Ich hatte Angst, dass wenn ich Kaffee beruflich verfolge, mir das dann als Hobby fehlt.“
RAPHAEL BRAUNE
Raphael Braune prägt die Kaffeewelt mit klarer Vision und persönlichem Einsatz. Vom Anbau bis zur Mühle setzt er auf Qualität, Transparenz und echte Partnerschaften. Was als Familienidee begann, ist heute ein Vorbild für moderne Spezialitätenkaffee-Kultur.
Position: Geschäftsführer
Alter: 46
Motto: Work hard, stay humble and enjoy good coffee
Base: Unterhaching Brühmethode: V60
Von Handschlag zu Handschlag hangelt sich Raphael Braune entlang der Kaffee-Lieferkette: angefangen beim Anbau, über Rösttechnik hin zur Mahlung hat er Lösungen geschaffen, die den hohen Ansprüchen von Qualitätskaffee gerecht werden wollen. Lang bevor die erste Bohne überhaupt in seiner Rösterei landet, hat er den Farmern in die Augen geschaut und ihre Geschichten gehört. Für den 46-jährigen Co-Gründer von Supremo, Comandante und der Finca Doña Elsa in Costa Rica ist guter Kaffee keine bloße Ware an der Börse, sondern die Frucht harter Arbeit und Partnerschaften auf Augenhöhe.
In den USA aufgewachsen, war ein Leben in Unterhaching eigentlich nicht auf Raphaels Bingo-Karte. “Ich hatte nie den Plan, endgültig nach Deutschland zu ziehen, weil ich mich in Kalifornien sehr wohlgefühlt habe”, erinnert er sich. Nach dem Schulabschluss reiste Raphael dennoch ins Heimatland, absolvierte seinen Zivildienst und ein Grafikdesign-Studium. “Ich dachte mir, eine gute deutsche Ausbildung, das ist schon was wert.” Als seine Schwester, die in den USA als Barista gearbeitet hatte, ebenfalls nach Deutschland zurückkehrte, reifte in der Familie die Idee einer eigenen Specialty Rösterei heran, wie man sie aus Amerika kannte. Zeitgleich war Raphael auf der Suche nach einem Thema für seine Diplomarbeit. Das war 2005. Er analysierte den Markt und formulierte eine klare Vision für die Rösterei: Transparenz, Qualität und der direkte Kontakt zu Produzenten sollten im Mittelpunkt stehen.
“Ich bot meiner Schwester und meinem Vater an, die Webseite, Verpackungen und alles andere Grafische im Rahmen meiner Abschlussarbeit zu realisieren.” Das Fundament war gelegt, um die heimische Kaffeeszene gehörig aufzumischen.
Zu einer Zeit, in der primär auf italienische Tradition gesetzt wurde, schlug Familie Braune mit Supremo andere Wege ein und suchte dafür Unterstützung bei der SCA America und beim Cup of Excellence. “Vom Rösten, Kaffee abwiegen, Etiketten drucken und zuschneiden bis verpacken und Ausschank haben wir als Familie alle Schritte selbst gemacht.” Als Co-Geschäftsführer ist sein tägliches Pensum aktuell von Personalmanagement, Marketingstrategien, Kundenbetreuung und Rohkaffeebeschaffung erfüllt. “Jeder neue Kaffee-Release passiert meinen Schreibtisch und kein Produkt kommt ins Sortiment, ohne dass wir es selbst probiert und für gut befunden haben”, sagt er. “Statt nur Stichproben zu nehmen, wird jede Charge getestet”. Trotz wachsender Verantwortung bleibt Raphael geerdet und Kunden sowie seinem Team nahe: “Mein Morgenritual ist es, erstmal durch die ganzen Räume zu gehen und Hallo zu sagen. Ich liebe den Kundenkontakt und bei Gelegenheit im Café zu sein, um Leute zu beraten. Das möchte ich mir nicht nehmen lassen.”
Doch Supremo ist nicht die einzige Erfolgsstory, die Raphael erzählen kann. Die Suche nach dem perfekten Mahlwerkzeug für seine Kunden führte 2011 zu einem weiteren Meilenstein – der Gründung von Comandante. “Es gab keine Mühle, die unseren Ansprüchen gerecht wurde”, sagt er – damals noch ahnungslos, dass er bald Weltmarktführer im Mühlensegment sein würde. “Als bestehende Hersteller unsere Ideen ablehnten, entwickelten wir einen eigenen Prototyp.” Die Comandante-Mühle traf einen Nerv und eroberte die Herzen der Barista-Szene im Sturm. “Plötzlich bekamen wir Zuspruch von Champions und Röstereien aus aller Welt”, sagt Raphael. Die Verbindung zur Community ist für ihn dabei entscheidend: “Wir stehen im ständigen Austausch mit den Nutzern unserer Produkte und entwickeln auf Basis ihres Feedbacks weiter.” Das Miteinander in der Branche und die familiäre Atmosphäre in Unterhaching treiben ihn auch nach vielen Jahren weiter an: “Mittlerweile arbeiten drei Generationen im Unternehmen mit – jeder bringt seine Stärken ein und gemeinsam schaffen wir etwas, worauf wir wirklich stolz sein können.”
„Transparenz, Qualität und der direkte Kontakt zu Produzenten sollten im Mittelpunkt stehen.“
Lang bevor die Bohnen seine Rösterei erreichen, baut er persönliche Beziehungen zu den Farmern auf.
ROGER BÄHLER
Roger Bähler lebt Kaffee – nicht nur als Getränk, sondern als Leidenschaft. Vom Genuss mit Sahne zum Experten für Single Origins hat er sich gewandelt. Er steht früh auf, verkostet bis zu 20 Tassen täglich und führt Turm Kaffee mit Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit und Herkunft.
Position: CEO
Alter: 52
Base: St. Gallen
Brühmethode: Americano aus dem klassischen Siebträger
Mit Sahne und zwei Stück Zucker – so trank Roger Bähler seinen Kaffee, bevor er über die Schokolade zum braunen Gold fand. Heute verkostet der CEO von Turm Kaffee bis zu 20 Tassen täglich und setzt facettenreich auf Americano, Filterkaffee und fruchtige Single Origins. Um fünf Uhr morgens startet er seinen Arbeitstag. “Als Erster im Betrieb schalte ich unsere La Marzocco Strada ein und stelle die Mühle für den Tageskaffee ein”, beschreibt Bähler, der das traditionsreiche Kaffeeunternehmen seit 2005 lenkt, sein Morgenritual.
Die Wertschätzung für Naturprodukte steckt in seiner DNA. “Als Sohn eines Gemüsegärtners habe ich früh gelernt, wie entscheidend Anbau und Verarbeitung für die Qualität eines Produkts sind”, erklärt der St. Galler. Ein Kaffee-Aha-Moment tat sein Übriges: “Morgens war Kaffee für mich nur Mittel zum Zweck, doch bei Turm entdeckte ich erst den bewussten Genuss”. Die Sahne hat er seit 20 Jahren nicht mehr angerührt.
Trotz starker Eingebundenheit ins Tagesgeschäft nimmt Bähler sich Zeit für Reisen zu Produzenten: “Ich besuche Plantagen so oft, wie es sich für mich organisatorisch einrichten lässt, denn Produktionsverfahren ändern sich ständig. Von den Konsumenten wird heutzutage vorausgesetzt, dass man nah am Ursprung ist.”
Diese Nähe ist für Bähler eine Herzensangelegenheit. Eine eindrückliche Reise führte ihn 2021 nach Guatemala. “Ich war bei
einer Bauernfamilie, die wirklich nichts hatte. Der warme Händedruck dort, mit der ganzen Familie – dreier Generationen – war mit Ehrfurcht verbunden und ein einschlagendes Erlebnis”, erinnert sich Bähler. Daraus ist eine direkte Zusammenarbeit entstanden. “Durch die Marktsituation und unsere Hilfe hat sich die Lage des Bauern und seiner Familie verbessert. Er kann heute viel mehr in seine Farm investieren.”
Zu den Themen, die ihn aktuell beschäftigen, zählt die Herausforderung zertifizierter Kaffees. “Das Dilemma ist, dass zertifizierte Kaffees aufgrund der Preislage plötzlich nicht mehr in den Vordergrund gestellt werden. Ich sehe eine Gefahr, dass alle Aufbauarbeiten und Anstrengungen, die man in den letzten Jahren für Nachhaltigkeit geleistet hat, in den Hintergrund geraten – nur wegen des Preises”, warnt Bähler. “Jeder Bauer pflückt heute Gold, egal ob konventionell oder Fairtrade. Wo ist dann noch der Anreiz, nachhaltig zu produzieren?”
Gleichzeitig beobachtet er positive Entwicklungen im Konsumverhalten. “Es wird noch bewusster konsumiert. Die Konsumenten wollen noch mehr Transparenz, noch mehr Ehrlichkeit und sind auch bereit, einen Mehrpreis zu bezahlen.” Das Storytelling und die engere Zusammenarbeit mit dem Ursprung möchte er noch konsequenter angehen. Darüber hinaus verfolgt Bähler aber auch andere große Pläne: "Wir sind an einer Werkserweiterung dran, um unsere Fläche zu verdoppeln. Unsere Arbeitsprozesse wollen wir perfektionieren und in die nächste Generation investieren –vor allem im Bereich Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz.” Die Erweiterung soll auch eine Verdoppelung der Röstmenge ermöglichen. “Wir sind seit 50 Jahren an diesem Standort und haben das Glück, noch Boden nebenan zu haben. Jetzt wollen wir für die nächsten 50 Jahre aufrüsten.”
Was ihn täglich antreibt, sind seine Mitarbeitenden. “Ich habe eine tolle Crew, tolle Menschen um mich herum, darunter auch tolle junge Menschen”, sagt er stolz. “Ich stehe jeden Morgen mit einem großartigen Gefühl auf, gerne zur Arbeit zu gehen. Mit einem Genussmittel zu arbeiten, womit man Menschen erfreuen und begeistern kann – das ist ein Privileg.” Für Bähler ist es eine Lebensaufgabe, seine Passion weiterzugeben. “Was gibt es Schöneres, als junge Menschen für Kaffee zu begeistern?”
„Was gibt es Schöneres, als junge Menschen für Kaffee zu begeistern?“ – Bähler sieht seine Aufgabe weit über das Tagesgeschäft hinaus.
„Wenn Mut auf Disziplin trifft, entsteht Fortschritt. Wenn Begeisterung und Dankbarkeit dazukommen, wird Erfolg zur gemeinsamen Bewegung.“
STEFFEN SCHWARZ
Kaum jemand hat die deutschsprachige Kaffeewelt in den letzten zwei Jahrzehnten so nachhaltig und tiefgreifend geprägt wie Dr. Steffen Schwarz. Als Mitbegründer eines der größten internationalen Kaffeenetzwerke, leidenschaftlicher Wissenschaftsvermittler und unermüdlicher Innovator vereint er Forschung, Praxis, Leidenschaft und Vision auf einzigartige Weise. Seit den Anfängen als crema-Autor begeistert er mit tiefgehendem Fachwissen, einem kompromisslosen Qualitätsanspruch und einem feinen Gespür für zukünftige Entwicklungen. Wer Dr. Schwarz begegnet, trifft nicht nur auf einen Experten, sondern auf einen Vordenker, der Kaffee neu denkt – von der Frucht bis zur Tasse.
Position: Managing Director von elf Unternehmen, darunter Coffee Consulate
Alter: 53
Motto: Wissenschaft nutzt wenn man sie nutzen kann (Anwendbare Wissenschaft)
Base: Mannheim
Brühmethode: RS16 Filterkaffee ohne Papier
Als crema-Autor der ersten Stunde begeistert Dr. Steffen Schwarz unsere Leser seit zwei Jahrzehnten mit profundem Kaffeewissen. Der Serienunternehmer und Gründer eines der weltweit größten Kaffeenetzwerke steht außerdem an vorderster Front im Einsatz für Qualität, Nachhaltigkeit und anwendbare Wissenschaft.
Seit über 20 Jahren im Kaffeemetier entwickelt Dr. Schwarz innovative Produkte, erforscht Fermentationsprozesse und lehrt Studenten sowie angehende Kaffeeprofis, über den Tassenrand zu blicken. “Ich möchte kein Elfenbeinturmwissen vermitteln, sondern dem Farmer, dem Röster, dem Maschinenhersteller, dem Barista und dem Shopbetreiber dienen. Das ist es, was mich antreibt.”
Seinen Weg in die Kaffeebranche fand der promovierte Mediziner über das Bier. Als er 1995 der Frage nachging, wie ein Bier für Nichtbiertrinker schmecken könnte, entwickelte er eine Rezeptur mit geringerer Bitterkeit, höherer Grundsüße und einem Schuss Tequila – wer hier an Desperados denkt,
liegt goldrichtig. “Ich bin beim Thema Bitterkeit hängengeblieben und so auf den Kaffee gekommen”, sagt Dr. Schwarz. Die gleiche Herangehensweise – Marktlücken identifizieren und innovative Produkte entwickeln – prägt seine Arbeit mit Kaffee bis heute. “Mich hat immer die Frage angetrieben, wie ich das Produkt in der Tasse verbessern kann”, lautet seine Motivation. Ausgehend von der Überlegung: “Geht das nicht auch in lecker?”, begann Dr. Schwarz, sich intensiver mit Kaffee auseinanderzusetzen.
Inspiriert von einem London-Aufenthalt legte er 1998 endgültig das Skalpell nieder und startete mit seinem Kaffeekonzept The Coffee Store – angelehnt an Starbucks, aber mit europäischer Geschmacksausrichtung – durch. Zu Hochzeiten betrieb Dr. Schwarz Coffeeshops in Heidelberg, Mannheim, Kassel, Bielefeld, Paderborn, Hamburg, Stuttgart, Köln und sogar Griechenland und Südkorea. Seit der Corona-Pandemie konzentriert sich die Tätigkeit auf die 2007 entstandene Mannheimer NeckarRösterei und ein Verwaltungsgebäude, wo Kunden Kaffee kaufen können.
2004 gründete der Kaffeeexperte das Kaffeeforschungs- und Weiterbildungsinstitut Coffee Consulate in Mannheim. Drei Jahre später folgte Amarella Trading – der erste Direkthandel mit Kaffeebauern weltweit. Die Bohne betrachtet er seit jeher in ihrer ganzen Komplexität – von Botanik über Genetik hin zur Verarbeitung. Eine Entdeckung, die den Wissenschaftler besonders fesselt, ist das Potenzial der bislang vernachlässigten Kaffeekirsche. “Ich finde den Begriff Nebenprodukt in diesem Zusammenhang ganz schrecklich”, betont er. “Kaffee ist ei-
Als Lehrer und Mentor vermittelt Dr. Schwarz Kaffeewissen praxisnah – vom Anbau bis zur Zubereitung.
gentlich eine Frucht. Und der Samen ist das Nebenprodukt der Frucht.” Diese Perspektivverschiebung führt zu erstaunlichen Erkenntnissen: “Wenn der Kaffeefarmer sich selbst als Kaffeefruchtproduzent sieht und alles macht, um eine gute Kaffeefrucht zu erhalten, dann entsteht auf magische Weise ein noch viel besserer Kaffee”, legt er seine Forschungsergebnisse dar.
Für die Zukunft des Kaffees sieht Dr. Schwarz –nun ja – schwarz. “Der Canephora stirbt noch vor dem Arabica, das ist nicht die Ersatzpflanze, wie viele glauben”, warnt er mit Blick auf den Klimawandel. “Der Liberica wäre eine mögliche Ausweichroute, wenn wir es rechtzeitig verstehen.” Kritisch steht Dr. Schwarz auch der Zertifizierungswirtschaft gegenüber: “Das ist von einer guten
„Man muss einfach seinem Herzen folgen und das machen, was einen antreibt, weil man das am besten kann. Dabei ist nichts so ansteckend wie Authentizität, sie ist der stärkste Verbündete.“
Grundidee in eine völlig falsche Richtung gelaufen”, sagt er unverblümt. “Ich möchte Kaffees, die unter schlechten Bedingungen wie etwa Kinderarbeit angebaut wurden, nicht trinken. Ich habe da eine Nulltoleranz. Der Kaffee schmeckt dann einfach schmutzig.”
Wer ihm zuhört, merkt schnell: In dem Wissenschaftler steckt ein Mentor mit klarer Haltung. “Man muss einfach seinem Herzen folgen und das machen, was einen antreibt, weil man das am besten kann. Dabei ist nichts so ansteckend wie Authentizität, sie ist der stärkste Verbündete.” Gleichzeitig plädiert er dafür, sich mehr vor der Natur zu verneigen: “Sie ist der Urheber aller Entwicklungen. Ich habe nichts erfunden, sondern nur hartnäckig genug hingeschaut.”
BARISTA WATER ACADEMY
Ein Erlebnis für Nerds und Genießer gleichermaßen.
Dieses köstliche Aroma, das mir morgens um die Nase streicht, als ich bei Turm Kaffee in München ankomme, ist betörend. Was gehört dazu, ein so herrliches Erlebnis in die Espresso- oder CappuccinoTasse zu zaubern? Gleich werde ich es erfahren, wenn die Barista Water Academy startet. Denn für den vollendeten Kaffeegenuss kann man gar nicht genug über Wasser wissen –es macht schließlich 98 Prozent des Kaffees aus.
Schlürfen ausdrücklich erlaubt beim Verkosten des Kaffees! Der mit dem Kaffee gleichzeitig eingesogene Sauerstoff trägt zur Entfaltung des Kaffeearomas im Mund bei.
Andrea Dobbelfeld, Wasserexpertin bei BRITA, führt die Teilnehmenden fachmännisch durch die Eigenschaften des Trinkwassers, anschließend kann jeder sein eigenes Wasser professionell analysieren.
Ein fröhliches „„Guten Morgen“ schallt mir entgegen, als ich die Tür öffne. Stefan Puitl, Leiter der Turm Barista Academy in München, ist schon voll in seinem Element und brüht Kaffee, was das Zeug hält. „Kaffee ist meine Leidenschaft“, erzählt er. „Leider habe ich im Tagesgeschäft nicht immer die Zeit, meinen Cappuccino oder Filterkaffee so zu genießen wie ich es möchte. Aber ich liebe es zu sehen, wie unsere Gäste beim Genuss regelrecht aufleben“. Er selbst kam zum Barista „wie die Jungfrau zum Kind“, wie er sagt. Er ist ehemaliger Leistungssportler und Personal Trainer und hatte in seinen Räumen die Möglichkeit, ein kleines Café für seine Kunden mit einzubinden, denn „ein einfaches Wartezimmer wollte ich nicht.“ Ein kluger Schachzug: Die kleine Kaffeebar war ein wahrer Kundenmagnet und für ihn die Möglichkeit, seinem Hobby Kaffee zu frönen. So ist er immer tiefer in das Thema eingetaucht, bis zum Barista-Trainer.
Genuss mit langer Tradition Turm Kaffee blickt auf mehr als 260 Jahre Kaffeetradition in der Schweiz zurück und
startete vor über 20 Jahren auch in Deutschland. Ein Anliegen des Unternehmens ist es, Menschen vollendeten Genuss in der Tasse und hochwertige Kaffeekultur zu bieten. Eine Komponente ist dabei natürlich der perfekte Kaffee. Den wählt Turm Kaffee äußerst sorgfältig aus. Wie ist die Bohne? Woher kommt der Kaffee? Stimmt das Wassermanagement? Wie wird er produziert?
Kein perfekter Kaffee ohne das perfekte Wasser Das Qualitätsbewusstsein für richtig guten Kaffee ist seit der Pandemie stetig gestiegen. Jeder hatte Zeit, sich mit hochwertigen Bohnen, der richtigen Maschine und der perfekten Mühle zu beschäftigen – selbst Hobbygenießer sind zu Experten geworden. Doch all das nützt wenig, wenn eine entscheidende Zutat nicht stimmt: das Wasser. Kaffee besteht zu bis zu 98 Prozent daraus. Zwar fließt es hierzulande in bester Trinkqualität aus der Leitung, doch gerade das harte Münchner Wasser bereitet vielen Baristi Kopfzerbrechen.
„Wasser enthält Mineralien und Stoffe in unterschiedlichster Konzentration, die den Geschmack des Kaffees beeinflussen. Oftmals fließt es durch Hausenthärtungsanlagen, die in die Mineralienbilanz zu stark eingreifen – der Kaffee wird dann salzig, bitter, ranzig oder seifig. Für optimal mineralisiertes Wasser muss man viel filtern“, erklärt Marcel Schauss, Key Account Manager Professional Filter bei BRITA, leidenschaftlicher Barista und ausgebildeter Wassersommelier.
Filtern macht den Unterschied
Dass Wasser wichtig ist, ist bekannt –aber detailliertes Wissen darüber fehlt in der Branche oft noch. Genau hier setzt die BRITA Water Academy für Baristi an. „Ihre Entstehung ist sehr eng mit der Kaffeeszene verbunden. In vielen Gesprächen mit Baristi habe ich festgestellt, dass es enormen Nachholbedarf rund ums Wasserwissen gibt – vor allem auch zu der Frage, was Wasser mit Kaffee macht und warum. Da kam mir die Idee, eine Water Academy für Baristi ins Leben zu rufen“, erzählt Monika Kriegel, Senior Manager Marketing DACH Professional Filter Products.
Und weiter: „Wir wollen die Kaffeequalität gemeinsam mit der Branche
Marcel Schauss, Key Acount Manager Professional Filter und Barista, analysiert hoch kon zentriert die verschie denen Aromen des Kaffees.
zusammen und unterstützen BaristaTrainer mit Fachwissen“, sagt Marcel Schauss. Monika Kriegel ergänzt: „Mit Turm Kaffee in der Schweiz arbeiten wir schon seit einigen Jahren sehr gut zusammen. Wir möchten bei den Baristi vor Ort sein, damit sie möglichst niederschwellig und nah am Wohnort oder der Arbeitsstätte an das wertvolle Wasser-Wissen kommen.“
verbessern. Denn was teilweise in der Gastronomie serviert wird, mutet abenteuerlich an – unbalancierte, zu bittere Kaffees, teilweise mit zu viel oder zu wenig Säure. Eine Ursache hierfür kann unbehandeltes oder falsch aufbereitetes Wasser sein. Die Baristi stecken so viel Mühe und Energie in den Kaffee – und dann lässt das Wasser nicht zu, dass er sein volles Aroma entfaltet.“
Aufklärung tut not
Die BRITA Water Academy möchte aufklären. „Es steht viel Halbwissen und manchmal sogar Nonsens über Wasser und Kaffee im Netz. In Kombination mit verschiedenen Röstereien bieten wir die Chance, sich neutral zu informieren und Wissen aufzubauen. Wir arbeiten auch mit verschiedenen Verbänden
Stefan Puitl, Leiter der Turm Barista Academy München, freut sich über die Kooperation. „Wir versuchen, den Baristi perfekte Abläufe beizubringen, damit sie das bestmögliche Ergebnis in der Tasse erzielen“, sagt er. „Die Water Academy ist für uns perfekt.
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Optimiertes Wasser für Ihre Bedürfnisse – für besten Kaffeegeschmack und zuverlässig geschützte Maschinen.
Stefan Puitl, Leiter der Turm Kaffee Barista Academy in München, bereitet das Cupping für die Teilnehmer vor.
ZURÜCK ZUM WESENTLICHEN
Dalla Corte ARTISAN – Die Rückkehr zur echten Handwerkskunst
Die ARTISAN – Limited Edition von Dalla Corte ist keine Maschine für den Massenmarkt. Sie richtet sich an Cafés, die Wert auf Handarbeit, Präzision und Eigenständigkeit legen –und sich dabei technisch wie optisch klar positionieren wollen. Mit ihrem reduzierten, mattschwarzen Design, roten Akzenten und dezenten Lichteffekten fügt sich die ARTISAN in moderne Brewbars ein, ohne sich aufzudrängen.
Dalla Corte steht seit über zwei Jahrzehnten für hochwertige Siebträgermaschinen, die sich konsequent an den Bedürfnissen von Baristas orientieren. Die neue ARTISAN knüpft an diese Tradition an –mit einem klaren Fokus auf das Wesentliche. Sie ist bewusst reduziert: keine Touchscreens, keine Assistenzsysteme, keine überflüssigen Features. Stattdessen bietet sie genau das, was im anspruchsvollen Caféalltag zählt: Verlässlichkeit, Bedienbarkeit und die Mög-
lichkeit, unterschiedliche Kaffees präzise und reproduzierbar zuzubereiten. Bis zu sechs Rezepte lassen sich pro Brühgruppe speichern – ein Vorteil im Betrieb, wenn verschiedene Bohnensorten oder Zubereitungsstile parallel laufen. Die Temperatursteuerung ist darauf ausgelegt, die Brühtemperatur konstant zu halten – unabhängig von Auslastung oder Nutzerwechsel. Die Maschine bringt damit die notwendige
Jede Bewegung sitzt. Jede Extraktion ist deine Handschrift. Kein Schnickschnack, nur pure Kontrolle für wahre Handwerkskunst.
„Für alle, die Kaffee nicht einfach zu bereiten, sondern gestalten“
Stabilität für gleichbleibende Qualität auf die Theke.
Mit einer Breite von 73 cm und einem Gewicht von 74 kg ist die ARTISAN kompakt gebaut, bietet aber professionelle Leistung: ein 7,5-Liter-Boiler, 0,5-Liter-Brühgruppen, 4,5 kW Wärmeleistung und ein Energieverbrauch von 7,9 kWh im 24-Stunden-Stand-byBetrieb. Zwei 58-mm-Doppelsiebträger und ein bodenloser Siebträger
gehören ebenso zur Ausstattung wie der PUQpress Navigator – alles im Lieferumfang enthalten. Auf integrierte Mühlen- oder Milchsysteme wurde bewusst verzichtet. Die Kontrolle liegt vollständig beim Barista.
Mit einer Limitierung auf 100 Stück spricht Dalla Corte gezielt Betreiber an, die ihrer Brewbar ein unverwechselbares Profil geben möchten. Die Maschine ist dabei nicht nur ein Werkzeug für exzellenten Espresso, sondern auch ein visuelles Statement für professionelle Kaffeezubereitung.
Cafébesitzer, die ihren Gästen ein hohes Qualitätsversprechen geben und ihre Abläufe gleichzeitig klar strukturieren wollen, finden in der ARTISAN eine Maschine, die diesen Anspruch
unterstützt – ohne Kompromisse, aber auch ohne unnötige Komplexität. Sie ist ein Gerät für den Alltag – robust, präzise und auf Langlebigkeit ausgelegt. Und sie ist Ausdruck einer Philosophie, bei der das Handwerk wieder im Mittelpunkt steht.
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Kaffeekultur auf höchstem
Niveau. Zurück zum Wesentlichen. Zurück zu ARTISAN.
Dalla Corte Deutschland GmbH
Borsteler Chaussee 11
D-22453 Hamburg
Tel. +49 (0) 40 59 35 45 39
E-Mail kontakt@dalla-corte.de www.dalla-corte.de
FAEMINA BY FAEMA
Professionelle Freiheit für Kaffee im Kompaktformat
In einer Zeit, in der das Kaffeeerlebnis weit über die klassische Bar hinausgeht, sucht die Gastronomie im Kleinformat nach kompakten, eleganten und technisch leistungsfähigen Lösungen. Die Faemina von Faema bietet genau das – und öffnet damit all jenen die Tür, die ihren Kunden auch ausserhalb klassischer Bars oder traditioneller Gastronomiebetriebe einen Moment der Exzellenz servieren möchten.
Ob Concept Store, Boutique, Atelier oder Co-Working-Space – wer in diesen Räumen Kaffee anbietet, tut das aus Überzeugung, mit Leidenschaft und Sinn für Qualität. Die Faemina wurde genau für diese Kontexte entwickelt: mit raffiniertem Design, fortschrittlicher Technologie und intuitiver Bedienung.
Design trifft Alltagstauglichkeit
Die Faemina wurde von ItalDesign entworfen, bekannt für ihre Arbeit mit ikonischen Automarken wie Ferrari oder
Lamborghini. Die Maschine ist in zwei Designlinien erhältlich:
• Urban Color, mit matten und glänzenden Kontrasten
• Classy, mit poliertem Aluminium oder satiniertem Kupfer
Trotz ihrer starken visuellen Präsenz ist sie kompakt und auch für kleinere Räume geeignet. Sie ist nicht nur ein Designobjekt, sondern schafft konkreten Mehrwert, indem sie das Kaffeeangebot qualitativ aufwertet – für Gäste ebenso wie für Betreiber. Sie bietet eine Plattform für hochwertige Kaffeekultur, genau dort, wo man sie nicht erwartet.
Leistung wie im Café
Technisch steht die Faemina trotz ihres Potenzials für den Heimgebrauch den professionellen Topmodellen von Faema in nichts nach. Das thermische System umfasst:
• Dual-Boiler-System für perfekte Kaffeeextraktion und optimale Dampferzeugung
• Schnell aufheizende, isolierte Boiler (betriebsbereit in 5 Minuten)
• Integrierter Wasserenthärter
• Hohe Temperaturstabilität
• Wassertank mit Zu- und Ablauf, ohne Festwasseranschluss
• Maximale Flexibilität bei der Getränkeauswahl: von Espresso über Cappuccino bis zu Filterkaffee und Infusionen
All das sind Schlüsselkomponenten für konstant hohe Qualität in der Tasse. Die höhenverstellbare Auslaufdüse (Up & Down System) erlaubt die Verwendung verschiedenster Tassengrößen –vom klassischen Espressoglas bis zum großen Becher. Wer Milchgetränke servieren möchte, kann die Maschine mit der optionalen Autosteam-Dampflanze ausstatten, die Milch automatisch und perfekt aufschäumt. Auch die Temperatursteuerung der Brühgruppe lässt sich präzise anpassen – ideal für die Arbeit mit Single-Origin-Kaffees oder verschiedenen Röstprofilen.
App-Steuerung: die Be Faema Experience Mit der Be Faema App lässt sich die Faemina vollständig steuern – nicht nur technisch. Nutzer können:
• Eigene Rezepte erstellen
• Parameter wie Temperatur, Pre-Infusion, Wassermenge speichern und abrufen
• Mit der Sensory Function Rezepte nach sensorischem Profil entwickeln
Die App bietet zudem Tutorials, Updates und sogar eine Augmented-Reality-Funktion, mit der man die Maschine virtuell im eigenen Raum platzieren kann. Sie macht die Bedienung einfacher und verbindet Technologie mit Kaffeekultur – perfekt für alle, die hohe Ansprüche an Geschmack haben, aber keine Barista-Profis sind.
Nachhaltig durchdacht
Auch in Sachen Nachhaltigkeit zeigt Faema Innovationsgeist:
• Die Faemina wechselt nach 10 Minuten Inaktivität automatisch in den Standby-Modus (dieser Zeitraum ist individuell anpassbar)
• Mit der Eco-Funktion kann der Service-Boiler bei Nichtgebrauch deaktiviert werden – das senkt den Energieverbrauch
• Die Verpackung ist vollständig recycelbar
• Die Tassenablagen bestehen aus
FAEMINA HIGHLIGHTS
• Kompakte Profi-Qualität
Espresso und Filterkaffee wie in der Bar –Plug&Play ohne Festwasseranschluss
• Zwei Designlinien
Urban Color (Aluminium, Kontraste) und Classy (Chrom, Kupfer)
• Up & Down System
Höhenverstellbarer Auslauf für jedes Tassengröße – vom Espresso bis zum grossen Becher
• Autosteam (optional)
Automatisches Milchaufschäumen, schnell und perfekt auch ohne Barista-Erfahrung
• Ideal für kleine Gewerbebetriebe Boutiquen, Showrooms, Ateliers, Concept Stores, Co-Working-Spaces
einem Biopolymer-Mix mit 40 Prozent recyceltem Kaffeesatz
• Viele Komponenten werden im 3DDruck hergestellt – mit bis zu 90 Prozent weniger Materialverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsverfahren
Warum kleine Unternehmen auf die Faemina setzen
Die Faemina ist keine klassische Gastronomiemaschine und auch kein einfaches Haushaltsgerät. Sie positioniert sich bewusst dazwischen – und trifft damit die Bedürfnisse einer neuen Unternehmergeneration: flexibel, qualitätsbewusst, designaffin. Wer seinen Gästen ein hochwertiges Kaffeeerlebnis bieten will, ohne ein fest installiertes Profi-Gerät oder umfangreiche Schulungen zu benötigen, findet in der Faemina die perfekte Lösung.
Ob im Buchladen, Showroom oder Interior-Studio – die Faemina verwandelt einen einfachen Kaffee in ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Und das ist heute oft wertvoller als jedes andere Verkaufsargument.
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Sie möchten Ihren Kunden in Ihrem Store, Atelier oder Studio mehr als nur einen Kaffee bieten? Dann ist die Faemina genau die richtige Maschine.
In der Welt des Kaffees ist Innovation der Schlüssel, um sich abzuheben und Gästen unvergessliche Erlebnisse zu bieten. Modbar, das revolutionäre Kaffeesystem unterhalb der Theke, steht genau für diesen Anspruch. Mit einem minimalistischen Design, modernster Technologie und kompromissloser Qualität eröffnet Modbar neue Perspektiven für die Gestaltung von Kaffeebars. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf perfektem Kaffee, sondern auf der Schaffung offener, kommunikativer Räume, in denen Gastfreundschaft gelebt wird.
Mit dem Modbar-System gestaltest Du deinen Kaffeebereich so individuell wie dein Konzept. Espresso, Dampf und Pour-Over lassen sich flexibel kombinieren – und das Beste: Deine Theke bleibt frei für das, worauf es ankommt – echten Austausch mit deinen Gästen. Modbar ist bekannt für seine Maschinen unterhalb der Theke – und für die Überzeugung, dass großartige Arbeit der Baristi mit den besten Werkzeugen beginnt. Besonders in lebendigen Hospitality-Spaces, in denen alles reibungslos laufen muss, zeigt sich die Stärke des modularen Systems: Mehrere Baristi können gleichzeitig arbeiten, ohne sich in die Quere zu kommen –für flüssige Abläufe auch zu Stoßzeiten. Das modulare Setup passt sich ganz deinen Anforderungen an. Zur Auswahl stehen vier Einheiten: Espresso AV, Espresso EP, Steam und Pour-Over. Und weil in hochwertigen Gastrono-
miekonzepten jedes Detail zählt, bringt Modbar nicht nur Funktion, sondern auch Platz und Fokus für das Wesentliche: die Gäste.
Und klar – Design ist hier kein Nebenschauplatz. Die sichtbar über der Theke verbauten Ausläufe sind clean, modern und ein echter Blickfang – ob im Café, im Fine-Dining-Restaurant oder im Workspace.
Du suchst ein Kaffeesystem, das so flexibel ist wie dein Konzept? Die Modbar bietet dir unzählige Möglichkeiten zur Individualisierung – von verschiedenen Oberflächen über Griffe bis hin zu Countertop-Optionen. So entsteht eine Maschine, die nicht nur zum Interieur passt, sondern dein Designverständnis widerspiegelt – und dich immer wieder neu inspiriert.
Design & Technologie auf höchstem Niveau
Im Zentrum von Modbar steht ein innovatives Konzept: Die Technik verschwindet elegant unter der Theke, sicht bar bleibt nur das, was wirklich zählt – die moderne, intuitive Bedieneinheit. Diese Reduktion schafft nicht nur eine aufgeräumte Ästhetik, sondern öffnet den Raum für echten Kontakt zwischen Barista und Gast. Durch die modulare Bauweise lässt sich die Modbar passgenau in jedes Interior einfügen – ob minimalistisch, rustikal oder futuristisch. Auch nachträgliche Anpassungen oder Erweiterungen sind problemlos möglich. Das System wächst mit – und bleibt dabei immer ein Statement für Qualität und Design.
Kaffeequalität ohne Kompromisse
Natürlich steht bei Modbar nicht nur das Aussehen im Vordergrund. Die technische Präzision ermöglicht höchste Kaffeequalität – bei jeder Tasse. Temperatur, Druck und Durchfluss lassen sich exakt kontrollieren. Das bedeutet: perfekte Extraktion, reproduzierbare Ergebnisse und die Freiheit,
mit verschiedenen Zubereitungsmethoden zu experimentieren. Ob Espresso oder Pour-Over – Modbar bietet den Baristi die Bühne, ihre Fähigkeiten voll auszuspielen.
Effizienz, die begeistert
In stressigen Phasen zählt jeder Handgriff. Die durchdachte Ergonomie der Modbar sorgt für einen reibungslosen Workflow: Die Arbeitsfläche bleibt frei, die Wege sind kurz, die Bedienung intuitiv. Gleichzeitig wirkt die offene Bar einladend – Gäste erleben den Brühvorgang aus nächster Nähe, kommen ins Gespräch, und die Kaffeebar wird zum lebendigen Mittelpunkt des Raumes.
Die Zukunft der Kaffeebar beginnt unter der Theke Modbar verändert, wie wir über Kaffeebars denken – funktional, flexibel und designorientiert. Es ist ein System für alle, die mehr wollen: mehr Qualität, mehr Freiraum, mehr Verbindung zwischen Menschen. Ob für Cafés, gehobene Gastronomie oder kreative Workspaces – Modbar ist ein Werkzeug, das nicht nur Kaffee neu definiert, sondern den gesamten Raum, in dem er serviert wird.
Lust, selbst zu gestalten? Mit dem kostenlosen Konfigurator auf der Website kannst Du dir deine Modbar ganz einfach zusammenstellen: modbar.com/ configurator
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Gestalte deine individuelle Kaffeebar mit Modbar – für höchste Qualität und flexibles Design.
Offen, flexibel, funktional: Die modulare Modbar schafft Raum für perfekten Kaffee und echten Austausch zwischen Barista und Gast.
HELDENKAFFEE
Wie Rapunzel echten Kaffeegenuss neu denkt
100 % Bio und 100 % fair gehandelt – dafür steht der Heldenkaffee von Rapunzel. Zusammen mit den Bäuerinnen und Bauern, Rapunzels Helden vor Ort, kümmert sich der Naturkosthersteller HAND IN HAND um den hochwertigen Bio-Kaffee. HAND IN HAND ist dabei nicht nur eine Redewendung. Es steht für eine faire Entlohnung, persönlichen Kontakt auf Augenhöhe, langfristige Zusammenarbeit und die Unterstützung ökosozialer Projekte vor Ort – kurz: das unternehmenseigene und extern zertifizierte Fairhandelsprogramm von Rapunzel.
Partnerschaftlich auf Augenhöhe: Rapunzel arbeitet seit Jahren mit der Kagera Cooperative Union (KCU) und weiteren Kooperativen weltweit im Rahmen des HAND IN HAND-Programms zusammen.
Mit geübtem Blick und ruhiger Hand: Eine Kaffeebäuerin sortiert frisch geerntete Bohnen in Tansania – der erste Schritt auf dem Weg zum Heldenkaffee.
Gerade im Bereich des Kaffeeanbaus kommt es oft zu Problemen bei der Lieferkette, leider oft auf dem Rücken der Kaffeebäuerinnen und -bauern. Rapunzel dreht den Spieß um und setzt auf volle Kontrolle und Transparenz der Lieferkette. Vom Kontakt mit den Bauern über den Export, Lagerung und Transport – alles soll Mensch und Natur dienen. Seit Beginn der Kaffeeproduktion bei Rapunzel wird mit den Farmern direkter Handel betrieben und sie werden bei der Einhaltung der sehr hohen HAND IN HAND-Kriterien unterstützt.
Ein besonderes Beispiel ist der Kaffeeanbau in Tansania. Seit 1999 bezieht Rapunzel bereits Bio-Kaffee von der Kagera Cooperative Union (KCU). Dieser Teil der nachhaltigen Lieferkette unterstützt zusätzlich die Hekima Girls’ Secondary School, auf der viele Töchter von Kaffeefarmern unterrichtet
werden können. Die wirtschaftliche Lage im Land erlaubt es meistens nur Jungen, in den Genuss einer Schulbildung zu kommen. Nachhaltiges Wirtschaften braucht aber gut ausgebildete Frauen mindestens genauso, weswegen die Unterstützung der Hekima Girls’ School ein Herzensprojekt von Rapunzel ist.
Verlässliche Partnerschaften –vom Ursprung bis zur Bohne
Kaffee ist mehr als ein Genussmittel – er ist für viele Menschen weltweit die wirtschaftliche Lebensgrundlage. Rapunzel arbeitet deshalb nicht mit anonymen Lieferanten, sondern mit engagierten Menschen und Genossenschaften, die ihre Böden kennen, die klimatischen Bedingungen lesen können und ihre Felder mit Hingabe bewirtschaften. Doch damit endet das Engagement nicht. Durch Schulungen vor Ort werden die Farmer in agrarökologischen Anbaumethoden geschult, um Erträge zu sichern und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten.
All diese Projekte laufen unter dem Dach von HAND IN HAND – dem Fairhandelsprogramm von Rapunzel. Es verbindet ökologische und soziale Verantwortung und sorgt durch garantierte Abnahmemengen, faire Preise
„Kaffee ist bei uns mehr als ein Produkt – er ist ein Versprechen an Mensch und Natur.“
gelangen die Bohnen ins Allgäu, wo sie in der Rapunzel Rösterei verarbeitet werden. Die Röstmeister achten dabei auf höchste Qualität und passen Röstzeit und -temperatur individuell an Sorte und Herkunft an.
und langfristige Verträge für wirtschaftliche Sicherheit. Der Heldenkaffee ist deshalb nicht nur ein Produkt, sondern Teil einer Bewegung, die zeigt: Nachhaltigkeit beginnt bei der Kaffeebohne und wirkt bis zum Genuss des Kaffees in Cafés, Bistros oder dem eigenen Zuhause.
Die hauseigene Rösterei
In jeder Kaffeebohne stecken bis zu 800 Aromen, die erst durch die Röstung ihren Charakter entfalten. Dafür
Auf dem Firmengelände in Legau befindet sich die Rapunzel Welt – ein moderner Bau mit Mitmach-Museum, Bio-Markt, Bistro und gläserner Rösterei. Letztere ermöglicht Besuchern einen direkten Blick auf Trommelröster, Rohkaffeesilo und Kaffeemühle. Geröstet wird mit Bio-Gas und rezirkulierenden Röstgasen – das spart bis zu 40 Prozent Energie im Vergleich zu Standardröstern. Die Abwärme der Anlage beheizt rund 80 Prozent der Rapunzel Welt sowie ein kleines Tropenhaus mit Kaffee- und Kakaopflanzen. Jede Bohne hat ihre eigene „Heldenreise“: Klima, Regenmenge und Sonnenstunden prägen den Geschmack – kein Kaffee schmeckt wie der andere.
Transparenz vom Ursprung bis zur Röstung: Rohkaffee aus fairer Erzeugung kommt bei Rapunzel im Allgäu an – bereit für die schonende Veredelung.
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Lernen Sie den Heldenkaffee von Rapunzel kennen – fair gehandelt, bio-zertifiziert und mit Leidenschaft geröstet im Allgäu.
RAPUNZEL NATURKOST Rapunzelstraße 1
D-87764 Legau
Tel. +49 8330 529-0
E-Mail info@rapunzel.de www.rapunzel.de
VERPACKUNG ALS ERLEBNIS
Innovation und Nachhaltigkeit in individuellem Design
Verpackungen sind weit mehr als bloßer Schutz für ein Produkt – sie sind Markenbotschafter, Qualitätsmerkmal und zunehmend ein Ausdruck ökologischer Verantwortung. In einer Zeit, in der Konsumenten bewusster und wählerischer denn je agieren, spielt die Wahl der richtigen Verpackung eine entscheidende Rolle. Die jahrzehntelange Erfahrung der beiden Gesellschafter in flexiblen Verpackungslösungen bildet einen klaren Fokus: nachhaltige Verpackungen für Kaffee, die echte Kreislaufwirtschaft ermöglichen. Der Hauptsitz befindet sich in Berlin, das Lager im bayerischen Grafing bei München –produziert wird ausschließlich in Europa. Damit garantiert Simulpac nicht nur kurze Lieferwege, sondern auch eine transparente, verantwortungsbewusste Lieferkette.
Hinter Simulpac stehen zwei Persönlichkeiten, die das Unternehmen entscheidend geleitet haben: Rainer Schaal und Plamen Iliev. Als geschäftsführende Gesellschafter bringen sie langjährige Erfahrung aus der Verpackungs- und Kaffeeszene ein. Ihre Vision ist klar: Verpackungen sollen funktional, ästhetisch und zugleich nachhaltig sein. Dieser Anspruch zieht sich durch alle Unternehmensbereiche – von der Materialwahl bis zum fertigen Produkt.
Verpackung mit Wirkung Kaffeeverpackungen erfüllen weit mehr als eine logistische Aufgabe. Sie sind technologisch ausgeklügelte Schutzsysteme, die darauf ausgelegt sind, das volle Aroma frisch gerösteter Bohnen zu bewahren. Aber Kaffee ist nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein Lifestyle-Produkt. Und wie bei kaum einem
anderen Produkt entscheidet hier die Verpackung über den Verkaufserfolg. Sie muss nicht nur das Produkt schützen, sondern eine Geschichte erzählen – von Qualität, Herkunft und Verantwortung. Die Verpackung ist das erste, was Konsumenten sehen und berühren – sie entscheidet mit über Sympathie und Kaufbereitschaft: Über 65 % der Konsumenten greifen beim Kaffeekauf gezielt aufgrund des Verpackungsdesigns zu. Simulpac hat diesen Markt genau verstanden und bietet individuell bedruckte Lösungen an. Die verfügbaren Größen (250 g, 500 g, 1000 g) decken dabei die Bedürfnisse unterschiedlichster Röstereien ab – von der kleinen Spezialitätenrösterei bis zum größeren Anbieter.
Simulpac entwickelt Standbodenbeutel, Flachbodenbeutel oder Seitenfaltenbeutel. Durchdachte Details wie edle Matt-Oberflächen oder sensorisch ansprechende Texturen, wie die beson-
ders beliebte Paper-Touch-Oberfläche oder ein polierter Glanzdruck, schaffen ein unverwechselbares optisches und haptisches Markenerlebnis. Die Herstellung der individuell designten Beutel erfolgt mit modernster Drucktechnik: Mit Flexo-HD Druckmaschinen lassen sich randlose Designs und Fotodrucke mit bis zu zehn Farben realisieren –CMYK oder sogar Pantone. Für die individuell bedruckte Verpackungen gelten Mindestmengen ab 10.000 bis 20.000 Stück –je nach Größe. Damit sind personalisierte Lösungen auch für wachsende Marken oder Limited Editions gut realisierbar.
Das Materialienportfolio reicht vom natürlichen Papierverbund über den modernen MPO- bis hin zum recyclingfähigen Mono-PP-Verbund. Auch
bei Verschlüssen zeigt sich Simulpac vielseitig: Ob Top-Zipper, Front-Zipper oder Aroma-Einweg-Ventil – die Verpackungen sind so konzipiert, dass
Der Weg zur individuellen Kaffeeverpackung bei Simulpac
Von der Idee bis zur fertigen Verpackung sind es bei Simulpac nur vier Schritte:
1. Idee & Design
Kreative Unterstützung bei der Gestaltung hilft, die eigene Markenidentität klar und wirkungsvoll zu kommunizieren.
2. Menge & Planung
Realistische Mindestbestellmengen ermöglichen Flexibilität und Planungssicherheit – auch für Start-ups.
3. Materialauswahl
Simulpac bietet eine breite Palette an nachhaltigen Materialien, die optimalen Produktschutz mit hoher Recyclingfähigkeit verbinden.
4. Produktion & Lieferung
Simulpac ist auf diese Anforderungen bestens vorbereitet. Die angebotenen Verpackungen entsprechen bereits heute in großen Teilen den kommenden Vorschriften – eine zukunftssichere Lösung für Kaffeeröster, die nicht nur gesetzeskonform, sondern auch umweltbewusst handeln möchten. Dass alle bei Simulpac freigegebenen Verpackungen EU-weit gültig sind, erleichtert zudem den europaweiten Vertrieb.
Die Produktion erfolgt in einem exklusiven europäischen Partnerbetrieb. Innerhalb von rund acht Wochen ist die Verpackung einsatzbereit – klimafreundlich transportiert und auf dem neuesten technischen Stand gefertigt
sie den Kaffee optimal schützen und gleichzeitig leicht zu handhaben sind.
EU-Verordnung trifft auf Innovation
Die kommenden Jahre bringen klare gesetzliche Vorgaben: Die Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) verpflichtet Unternehmen zu konkreten Nachhaltigkeitszielen.
– Ab 2030 müssen alle Verpackung recyclingfähig sein
– Alle freigegebenen Verpackungen sind EU-weit gültig
– So klein wie möglich
– Einwegplastik für (z.B. Multipacks) werden verboten
Über 90 % der Simulpac-Kunden entscheiden sich bereits für nachhaltige Lösungen – ein klares Signal an den Markt. Die Wahl fällt dabei nicht zufällig häufig auf die Mono-Verpackungen in den Farben Matt-Schwarz und Matt-Weiß, die bereit seit 2o25 ab 500 Stück direkt ab Lager erhältlich sind. Diese bestehen aus einem einzigen Materialverbund, wodurch sie deutlich besser recycelt werden können als herkömmliche Verbundmaterialien, wie Papier mit Folie oder Folie mit Aluminium-Beschichtung. Das Angebot richtet sich vor allem an kleine und mittlere Röstereien, die hochwertige Verpackungslösungen mit geringer Einstiegshürde suchen.
Verpackung wird hier nicht nur gedacht – sie wird neu definiert. Und damit zu einem echten Erlebnis. Für Marken. Für Konsumenten. Für die Zukunft.
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Innovative und nachhaltige Verpackungen für Kaffee.
simulpac GmbH
Heinrich-Heine-Platz 12A
D-10179 Berlin, Germany
Tel. +49 179 477 65 79 PLAMEN
Tel. +49 172 468 14 94 RAINER
E-Mail info@simulpac.de
E-Shop www.kaffeeverpackung.com www.simulpac.de
EINE NEUE ÄRA
des vollautomatischen Kaffeegenusses
Ein Meilenstein für die Kaffeeindustrie: Erstmals in der Geschichte der World Latte Art Championships setzt die Specialty Coffee Association (SCA) nicht auf einen klassischen Siebträger – sondern auf einen Vollautomaten. Die Black&White4 Competizione von Thermoplan wurde als offizielle Wettbewerbsmaschine für die Latte-Art-Weltmeisterschaften von 2024 bis 2027 ausgewählt. Ein klarer Beweis für die technische Reife und Präzision dieser vollautomatischen Lösung – und eine Anerkennung auf höchstem Niveau.
Was bislang nur den Besten der Weltbühne vorbehalten war, steht nun auch Cafés, Restaurants und Hotels zur Verfügung:
Die BW4 Competizione ist ab sofort erhältlich – und bringt die Latte-Art-Weltmeisterschaft in den Alltag der Gastronomie.
Technik die begeistert
Ob Anfänger oder Profi, sie liefert auf Knopfdruck perfekten Milchschaum – auch ohne Barista-Know-how!
der Milchart – auch pflanzliche Alternativen wie Hafer- oder Sojamilch lassen sich problemlos verarbeiten.
Die Maschine wurde für Höchstleistungen entwickelt und verbindet Qualität, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit. Im Zentrum steht die intelligente Dampflanze, ausgestattet mit AirSteam®- und AutoSteam-Funktion. Sie erlaubt sowohl das vollautomatische als auch manuelle Aufschäumen von Milch, was in der Praxis bedeutet: konstante Ergebnisse für klassische Kaffeespezialitäten und zugleich kreative Freiheit für Latte Art. Ein integrierter Temperatursensor sorgt dabei für eine stabile Schaumtextur, unabhängig von
Die gleichbleibende Kaffeequalität garantiert die sogenannte ISQ-Technologie, die für eine konstante Extraktion sorgt. Damit erfüllt die BW4 Competizione nicht nur die Ansprüche von Baristas, sondern reduziert gleichzeitig den Schulungsaufwand im Betrieb. Die Abläufe werden vereinfacht, der Zeitaufwand sinkt, und der Fokus kann stärker auf den Service am Gast gelegt werden. Der modulare Aufbau erleichtert darüber hinaus Wartung und Pflege, und das automatische Reinigungssystem spart zusätzliche Zeit im Alltag.
Die Black&White4 kommt überall dort zum Einsatz, wo herausragende Qualität in Verbindung mit Leistungsstärke und Innovation gefragt ist. Sie überzeugt mit ihrem klaren Design und hochwertigen Materialen.
Auch in Sachen Bedienung geht
Thermoplan neue Wege. Das kapazitive 10-Zoll-Touchdisplay macht die Steuerung der Maschine intuitiv und selbsterklärend. Das erleichtert nicht nur den Einstieg für neues Personal, sondern beschleunigt auch den täglichen Betrieb. Dabei ist die BW4 Competizione deutlich effizienter als herkömmliche Siebträgermaschinen
– weniger Arbeitsschritte bedeuten schnellere Abläufe, ohne Kompromisse bei der Qualität.
Funktion trifft auf Stil Neben der Technik spielt das Design eine zentrale Rolle. Die Maschine ist so konzipiert, dass sie sich optisch flexibel an verschiedene Raumkonzepte anpassen lässt. Dafür stehen drei Varianten
bei Zierbügeln und Maschinenfüßen zur Auswahl: Kastanienholz verleiht der Maschine eine warme, natürliche Anmutung, hochwertiger Kunststoff sorgt für eine moderne, klare Linie, während robuste Metallausführungen mit ihrer schlichten Ästhetik zeitlos wirken. Die Seiten- und Rückwände lassen sich auf Wunsch in frei wählbaren RAL-Farben lackieren oder mit individuellen Folien gestalten. So kann das Gerät nahtlos in das Corporate Design eines Betriebs eingebunden werden. Ein integriertes Manometer unterstützt den Brühprozess visuell und ergänzt die hochwertigen Materialien, die insgesamt für einen professionellen und zugleich ansprechenden Auftritt sorgen. So wird die Maschine zum funktionalen Blickfang – egal ob klassisch, modern oder minimalistisch.
Live erleben
Ein besonderes Schaufenster erhält die Black&White4 Competizione in diesem Sommer auf der World of Coffee in Genf. Vom 26. bis zum 28. Juni 2025 findet dort die World Latte Art Championship statt – und im Mittelpunkt steht die neue Wettbewerbsmaschine. Am Stand von Thermoplan können Besucher die Maschine selbst ausprobieren, sich über ihre Funktionen informieren und die neuesten Entwicklungen im Bereich Milchaufschäumen live erleben. Auch die amtierende Weltmeisterin wird vor Ort sein und ihre Fähigkeiten an der Maschine demonstrieren.
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Swiss Quality Coffee Equipment
Thermoplan AG
Thermoplan-Platz 1
CH-6353 Weggis
Tel. +41 41 392 12 00
E-Mail thermoplan@thermoplan.ch www.thermoplan.ch
MODERNE KAFFEEKREATIONEN…
… für die Gastronomie von morgen
Die wahre Klasse eines Hotels, Restaurants oder Clubs zeigt sich an einem ganz bestimmten Ort: der Bar. Ob ein kräftiger Espresso das Menü perfekt abrundet, ein „,Pornstar Martini“ den Abend stilvoll eröffnet oder ein „,Old Fashioned“ alte Freunde wieder ins Gespräch bringt – Kaffee und Cocktails sind mehr als nur Getränke. Sie sind Statements, Stimmungsanker und Stilfragen zugleich. Wie hochwertig die Kaffeekarte und wie kreativ die Cocktailauswahl ist, entscheidet oft darüber, wie lange Gäste bleiben – und ob sie wiederkommen. Turm Kaffee entwickelt seit 1761 innovative Kaffeekonzepte für die gehobene Gastronomie. In exklusiven Kursen unterstützt dich das Team der Turm Barista Academy – mit erfahrenen Barkeepern und Baristi – bei der Kreation einer individuellen und zeitgemäßen Kaffeekarte.
Die Trend-Drinks der kommenden Saison? Einige verraten sie dir jetzt schon.
Cocktail mit Turm Kaffee Gin –
»ROASTY BEAN BRAMBLE«
Der „Roasty Bean Bramble“ ist eine elegante Neuinterpretation des beliebten Cocktail-Klassikers Bramble. In dieser Version trifft das intensive Aroma frischer Brombeeren auf den einzigartigen Charakter des Turm Kaffee Likörs 1761, der mit seinen feinen Noten von geröstetem Kaffee, Karamell und dunklen Früchten eine besondere Tiefe in den Drink bringt. Ergänzt wird das Geschmacksprofil durch den The Gin Coffee – ein spannender Gin mit subtilen Kaffeenoten – sowie frisch gepresstem Zitronensaft, der für eine lebendige Frische sorgt.
Das Ergebnis ist ein ausgewogener, aromatisch komplexer Cocktail, der nicht nur optisch begeistert, sondern auch geschmacklich überrascht – perfekt für Gäste, die gerne neue Kombinationen entdecken und Wert auf hochwertige Zutaten legen.
Zubereitung: Für den „Roasty Bean Bramble“ werden zunächst vier bis fünf frische Brombeeren in einen Cocktailshaker gegeben und vorsichtig mit einem Barstößel angedrückt, sodass sie Saft freigeben, aber nicht zerdrückt werden. Danach den Shaker mit Eiswürfeln füllen und folgende Zutaten hinzufügen: 50 ml Turm Kaffee Likör 1761, 30 ml The Gin Coffee und 20 ml frisch gepresster Zitronensaft. Den Drink kräftig 40 bis 50 Sekunden shaken, bis er gut gekühlt ist.
Ein vorgekühltes Tumblerglas mit Crushed Ice füllen, den Cocktail durch ein Doppelsieb ins Glas abseihen, um Fruchtstücke und Eissplitter zu entfernen.
Als Garnitur eignen sich frische Brombeeren und ein kleiner Minzzweig –für einen aromatischen Frischeakzent und eine ansprechende Präsentation. Tipp: Weniger ist mehr – die Balance aus Frucht, Frische und feinen Kaffeearomen macht diesen Drink besonders.
Cocktail mit Turm Kaffeelikör –»COFFEE PASSION«
Der „Coffee Passion“ ist eine moderne Neuinterpretation des beliebten Pornstar Martini aus den 1980er Jahren. Dieser Cocktail besticht durch seine ausgewogene und zugleich überraschende
Kombination: die fruchtige Säure der Passionsfrucht trifft auf den vollmundigen, aromatischen Geschmack des Turm Kaffee Likörs 1761, ergänzt durch die Frische von spritzigem Wodka und fruchtigem Ananassaft. Abgerundet wird das Ganze durch süße Vanillenoten und die cremige Textur von Veggwhite, was dem Drink eine besonders samtige Leichtigkeit verleiht. Das Ergebnis ist ein erfrischendes und belebendes Geschmackserlebnis, das deinen Gästen neue, spannende Aromen eröffnet.
Zubereitung: Für den „Coffee Passion“ wird das Fruchtfleisch einer halben Passionsfrucht mit einem Barlöffel in einen mit Eis gefüllten Shaker gegeben. Anschliessend folgen 40 ml Turm Kaffee Likör 1761, 40 ml Ananassaft, 20 ml Studer Vodka, 20 ml Vanillesirup und zwei Dashes Veggwhite für die cremige Konsistenz. Alles wird kräftig 40 bis 50 Sekunden geschüttelt, danach durch ein doppeltes Sieb in ein vorgekühltes Cocktailglas abgeseiht.
Dekoriert wird der Drink mit einer halben Passionsfrucht, die am Glasrand oder auf dem Drink platziert wird. So erhält der Cocktail seine fruchtige Frische und eine attraktive Optik.
Dieser Cocktail vereint Kaffeeleidenschaft mit exotischer Fruchtigkeit und ist ein besonderes Highlight auf jeder Barkarte.
Alkoholfreier Cocktail –»WITH AND WITHOUT« Ein erfrischender Genussmoment, ganz ohne Alkohol. Erlebe den „With and Without“ – ein alkoholfreier Cocktail, der mit seiner vielschichtigen Aromatik und erfrischenden Fruchtigkeit überrascht. Die harmonische Kombination aus frisch gepresstem Apfelsaft, intensivem Brombeersaft, einem Spritzer Zitronensaft und aromatischem Cold Brew Coffee ergibt ein komplexes Geschmackserlebnis, das sowohl belebend als auch ausgewogen ist.
Dieser Drink ist die perfekte Wahl für alle, die auf Alkohol verzichten möchten, dabei aber keineswegs auf Raffinesse und Tiefe im Glas.
Zubereitung: Die Grundlage dieses erfrischenden Cocktails bildet ein mit Eiswürfeln gefüllter Cocktailshaker. In diesen werden nacheinander 40 ml Cold Brew Coffee, 40 ml Apfelsaft (idealerweise naturtrüb), 30 ml Brombeersaft sowie 15 ml frisch gepresster Zitronensaft gegeben. Die Mischung wird anschliessend kräftig für 40 bis 50 Sekunden geshaket, sodass sich die verschiedenen Aromen harmonisch verbinden und der Drink angenehm gekühlt wird.
In der Zwischenzeit wird ein Longdrinkglas mit Eiswürfeln vorbereitet. Nach dem Shaken wird der Cocktail doppelt abgeseiht – zuerst durch ein Barsieb, danach durch ein feines Teesieb –, um unerwünschte Eissplitter oder Fruchtfasern zu entfernen. Das Ergebnis ist ein klarer, geschmeidiger Drink mit eleganter Textur.
Zum krönenden Abschluss wird der Cocktail mit dünn geschnittenen Apfelscheiben und frischen Brombeeren garniert. Diese Garnitur verleiht dem Getränk nicht nur eine fruchtige Frische, sondern sorgt auch optisch für einen ansprechenden Akzent – ideal für alle, die alkoholfreien Genuss mit Stil und Raffinesse suchen.
»COFFEE PASSION«
Cocktail Rezept mit Cold Brew Coffee –»PEATY WONDER«
In diesem aussergewöhnlichen Cocktail trifft kräftiger Cold Brew auf die rauchige Tiefe der Crema de Mezcal – eine Kombination, die an die alte Genuss-Tradition erinnert, zu einem intensiven Kaffee eine Zigarre zu reichen.
Der Aperol bringt eine unerwartete Fruchtigkeit ins Spiel: seine leicht bittere, zitrusartige Frische verleiht dem Drink Leichtigkeit und Spannung. Ein feiner Hauch Absinth rundet das Geschmacksprofil ab – mit subtilen Anisnoten, die dem Drink eine elegante Kräuterkomplexität verleihen.
Das Ergebnis ist ein vielschichtiger, aromatisch ausgewogener Cocktail, der Gegensätze gekonnt vereint: rauchig und frisch, herb und süsslich, kräftig und verspielt.
Ein Drink, der überrascht – und inspiriert. Perfekt für alle, die Kaffee einmal neu entdecken möchten.
Zubereitung: In einen Shaker 60 ml Cold Brew, 20 ml Aperol, 10 ml Crema de Mezcal sowie 2 Barlöffel Absinth geben. Anschliessend den Shaker mit Eiswürfeln auffüllen und kräftig 10 bis 15 Sekunden lang shaken, bis der Drink gut gekühlt und leicht aufgeschäumt ist.
Ein vorgekühltes Cocktailglas oder eine Coupette bereitstellen. Den Drink doppelt abseihen – zuerst durch ein Barsieb, dann zusätzlich durch ein feines Teesieb –, um Eissplitter oder feste Bestandteile vollständig zurückzuhalten und eine seidige Textur zu gewährleisten.
Zum Schluss eine frische Orangenzeste über dem Glas ausdrücken, damit sich die ätherischen Öle auf der Oberfläche des Cocktails entfalten können.
Die Zeste kann anschliessend als dekorative Garnitur ins Glas gegeben oder am Glasrand platziert werden.
»TURM AROUND«
»PEATY WONDER«
»TWO-SIXTY«
Eiskaffee mal anders –»TURM AROUND«
Ein Eiskaffee ist ein erfrischendes Kaltgetränk auf Basis von Kaffee, Eis und weiteren Zutaten. Je nach Land und Kultur variiert die Zubereitungsart stark – von süss und cremig bis hin zu puristisch und klar. Während in Südeuropa oft gesüsster Espresso mit Eiswürfeln serviert wird, ist im deutschsprachigen Raum der klassische Eiskaffee mit Vanilleeis und Schlagrahm verbreitet.
In unserem Turm Around gehen wir einen ganz eigenen Weg: Hier wird aus unserer Cold-Brew-Cream – einem konzentrierten, kalt extrahierten Kaffee –ein cremiges Eis hergestellt. Dieses servieren wir in einem fein abgestimmten Vanille-Himbeere-Frappé, der Fruchtigkeit und Cremigkeit perfekt vereint.
Aus unserer langjährigen Erfahrung in der Gastronomie wissen wir: Die meisten
Ein moderner Twist auf den Klassiker »Old Fashioned« »TWO-SIXTY«
Ein Cocktail mit verführerischen Kaffeearomen – kreiert von unserem Turm Barista-Trainer und Bartender Lajos Horváth, der in der Turm Barista Academy in Schlieren, dem Tor zu Zürich, sein Können weitergibt.
Lajos gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen seiner Rezeptentwicklung: „Ich war schon immer ein Liebhaber des Klassikers Old Fashioned. Inspiriert von seiner schlichten, aber ausdrucksstarken Kombination aus Whisky, Zucker und Bitters entstand der Two-Sixty.“
Im Zentrum steht der Turm Kaffee Likör 1761, der mit seiner Aromenvielfalt beeindruckt: Neben dem markanten Kaffeegeschmack des Ethiopia Sidamo entfalten sich feine Noten von Frucht, Karamell, Zitrus, Muskat und sogar Trauben.
Diese harmonieren perfekt mit den holzigen, erdigen und leicht hefigen Nuancen des Säntis Single Malt –Edition Sigel.
Gäste konsumieren Eiskaffee nach einem bestimmten Ritual – zuerst wird das Eis gelöffelt, danach folgt der Kaffee. Genau dieses Muster brechen wir bewusst auf.
Bei uns wird der Kaffee zuerst genossen – erst danach folgt der Frappé. Dadurch rückt die Cold-Brew-Cream geschmacklich in den Mittelpunkt, entfaltet ihre aromatische Tiefe und verleiht dem gesamten Getränk Charakter und Struktur.
Eine spannende Umkehr der gewohnten Reihenfolge – und ein Eiskaffee-Erlebnis, das überrascht und begeistert.
Zubereitung: Für das Eis wird eine Flasche Cold-Brew-Cream (kalt extrahierter Spezialitätenkaffee) mit 15 ml Rahm und einer Prise Salz in der Eismaschine verarbeitet, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Das Salz hebt die Aromen hervor und sorgt für eine harmonische Balance im Geschmack.
In einem Mixer werden 100 ml kalte Milch, 20 ml Vanillesirup sowie 5 bis 6 frische Himbeeren miteinander gemixt, bis eine gleichmässige, leicht schaumige Textur entsteht.
Die frischen Himbeeren verleihen dem Frappé eine fruchtige Frische, die wunderbar mit der Vanillenote harmoniert.
Eine Kugel des Cold-Brew-Eis wird in ein Frappéglas gegeben. Anschliessend wird das Himbeer-Vanille-Frappé vorsichtig darüber gegossen, sodass das Eis leicht darin eingebettet bleibt.
Zur Dekoration werden vier frische Himbeeren sowie einige Minzblätter auf dem Drink platziert.
Diese sorgen nicht nur für einen optischen Akzent, sondern ergänzen auch das Geschmacksprofil mit frischer Säure und feiner Kräuternote.
Für eine frische und ausgewogene Balance sorgen zwei Dashes Orangenbitter. Der Name Two-Sixty ist eine Hommage an die über 260-jährige Geschichte von Turm Kaffee – und spielt zugleich auf die 2×30 ml der Hauptzutaten an, die gemeinsam 60 ml ergeben.
Ein charakterstarker Cocktail, der sich hervorragend mit einer Zigarre geniessen lässt.
Zubereitung: Ein Rührglas mit Eiswürfeln füllen und kurz mit dem Barlöffel umrühren, damit sich das Glas gleichmässig abkühlen kann. Dieser Schritt ist wichtig, um eine konstante Serviertemperatur sicherzustellen. Danach das entstandene Schmelzwasser abgiessen, sodass die Zutaten später nicht verwässert werden. Die vorbereiteten Zutaten nun auf frische Eiswürfel ins Rührglas geben. Mit dem Barlöffel etwa 45 Sekunden lang sanft und gleichmässig rühren – gerade so lange, bis sich die Aromen gut verbunden haben und der Drink die ideale Trinktemperatur erreicht hat.
Im nächsten Schritt einen grossen Eiswürfel – idealerweise Kristalleis, das
besonders langsam schmilzt und den Cocktail optisch aufwertet – in ein vorgekühltes Tumblerglas geben. Den Drink vorsichtig über ein Barsieb abseihen, damit keine Eissplitter oder Reste ins Glas gelangen und die Klarheit des Cocktails erhalten bleibt.
Zum Abschluss eine frische Orangenzeste über dem Glas auspressen, um die ätherischen Öle freizusetzen. Diese setzen sich auf der Oberfläche des Cocktails ab und verleihen ihm eine feine, zitrusartige Frische. Die Zeste dient zugleich als edle Garnitur und rundet die Präsentation ab.
Latte-Art-Meister und Meistertrainer gehört Daniel Gerlach zur Spitze der internationalen Barista-Szene. Er betreibt mit der „Seven Hills Coffee Roasters‘ seine eigene Rösterei inklusive angeschlossenem Coffee Store in Bamberg, leitet eine Kaffeeschule, gibt Barista-Kurse und berät Gastronomen im ganzen deutschsprachigen Raum. Seit März 2024 unterstützt er WMF Professional Coffee Machines als offizieller Marken- und Produktbotschafter für den halbautomatischen Siebträger WMF espresso NEXT.
Daniel, du bist Product Ambassador des halbautomatischen Siebträgers WMF espresso NEXT. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit WMF?
Durch mein berufliches Umfeld hatte ich schon früh Gelegenheit, mit dem Vorgängermodell WMF espresso zu arbeiten und es entstanden die ersten Gespräche mit WMF. Wir diskutierten, wie eine Maschine aussehen müsste, um den heutigen Herausforderungen in der Gastronomie gerecht zu werden. Meine Perspektive war praxisnah, direkt aus dem Alltag gegriffen und damit für WMF spannend. So entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit, die heute weit über eine klassische Markenbotschafter-Rolle hinausgeht.
Was genau bedeutet deine Rolle als Produktbotschafter konkret?
Meine Rolle ist sehr aktiv und technisch geprägt. Ich teste die Maschine unter realen Bedingungen: auf Messen, in Schulungssituationen aber auch in der Gastronomie. Dabei bewerte ich nicht nur ihre Performance, sondern gebe regelmäßig Feedback an das Produktteam bei WMF. Dabei geht es um Details: Was funktioniert gut? Wo gibt es Optimierungsbedarf? Welche Features bewähren sich in der Praxis? Gleichzeitig verstehe ich mich als Brückenbauer zwischen der Spezialitätenkaffee-Szene und der modernen Maschinentechnologie. Viele Betriebe benötigen heute
Lösungen, die handwerkliche Qualität mit technischer Stabilität verbinden. Was macht für dich eine gute Kaffeemaschine aus?
An erster Stelle steht die Benutzerfreundlichkeit. Wenn die Technik zur Hürde wird, verliert man den Fokus auf das Wesentliche: die Kaffeezubereitung. Eine gute Maschine muss intuitiv funktionieren, sich schnell erschließen lassen, auch für weniger geübtes Personal. Gleichzeitig soll sie dem Profi die Freiheit geben, alle relevanten Parameter gezielt zu steuern: Brühdruck, Temperatur, Mahlgrad, Extraktionszeit. Die Kunst besteht darin, diese beiden Ebenen zu vereinen. Was für mich ebenfalls unerlässlich ist: Konstanz. Kaffee ist ein Naturprodukt, das Schwankungen unterliegt. Eine Maschine, die diese erkennt und kompensiert, ist Gold wert. Die WMF espresso NEXT verfügt über eine automatische Extraktionskontrolle, die genau das leistet. Sie erkennt Abweichungen, passt Parameter wie Mahlgrad oder Kaffeemenge selbstständig an und sichert damit gleichbleibende Qualität. Was sind die Funktionen, die dir in der Praxis besonders helfen?
Ein enormer Vorteil ist die automatische Milchdosierung. Die Maschine gibt exakt die benötigte Menge Milch aus –egal ob Kuhmilch oder pflanzliche Alternativen. Kein Überlaufen, kein Nachbessern, keine Verschwendung. Auto Milk Dosing ist somit ein wichtiger Baustein für Zero-Waste-Konzepte. Gerade in Stoßzeiten oder bei hohem Durchsatz macht das einen riesigen Unterschied. Auch die AutoSteam-Funktion auf beiden Seiten der Maschine erhöht den Output deutlich. Dazu kommen Features wie die One Touch AmericanoFunktion oder die integrierte Mühle mit automatischer Justierung. Die Maschine denkt mit, entlastet das Personal und liefert konstant hochwertige Ergebnisse.
Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Einsteiger:innen und Profis an der Maschine?
Die WMF espresso NEXT ist ein echtes Hybridmodell. Sie sieht aus wie ein klassischer Siebträger, kann aber vollautomatisch arbeiten. Unerfahrene Mit-
Interview mit Barista Daniel Gerlach
arbeitende müssen nur wenige Schritte durchführen und erhalten ein gleichbleibend gutes Getränk. Ein Beispiel: Bei der Zubereitung eines Cappuccinos reduziert die WMF Maschine 40 Prozent der notwendigen Arbeitsschritte. Bessere, einfachere Arbeitsabläufe und geringere Fehleranfälligkeit sind die Folge. Profis können hingegen gezielt eingreifen, eigene Einstellungen vornehmen und die Maschine wie einen klassischen Siebträger nutzen. Dieses Spannungsfeld ist enorm wichtig: In der Praxis ist die Qualifikation des Personals oft sehr unterschiedlich. Eine Maschine, die sich an beide Zielgruppen anpasst, ist deshalb extrem wertvoll.
Wie siehst du die Entwicklung des Kaffeemaschinenmarkts allgemein?
Wir erleben eine zunehmende Verschmelzung von Vollautomaten und Siebträgern. Vollautomaten integrieren handwerkliche Elemente, Siebträger erhalten technische Assistenzsysteme. Diese Entwicklung ist logisch und notwendig. Technik ist kein Widerspruch zum Handwerk, sondern dessen Verstärkung. Wer das versteht, erkennt das Potenzial: bessere Qualität, weniger Fehler, mehr Konstanz. Und vor allem mehr Zeit für den Kontakt mit dem Gast, die Sensorik, die Auseinandersetzung mit dem Produkt.
Wie hat sich die Barista-Ausbildung durch diese Entwicklung verändert?
Früher war vieles Bauchgefühl. Heute ist Barista-Handwerk technischer, datenbasierter, strukturierter. Wir arbeiten mit Waagen, TDS-Messungen und Brühverhältnissen. Das technische Verständnis ist viel größer geworden. Trotzdem bleibt Raum für Intuition und Geschmack. Die Technik nimmt uns nicht die Entscheidung ab, aber sie gibt uns die Möglichkeit, besser zu entscheiden. Und sie hilft, Schwankungen zu minimieren – auch unter Stress oder bei hoher Frequenz.
Welche Herausforderungen siehst du aktuell für die Branche?
Der Personalmangel ist gravierend. Gleichzeitig steigt der Anspruch der Gäste, auch durch die Home-BaristaCommunity. Viele Menschen bereiten zu Hause exzellenten Kaffee zu. Wenn sie im Café schlechtere Qualität bekommen, kommen sie nicht wieder. In unserer Kaffeeschule sehen wir: 80 Prozent der Teilnehmenden sind ambitionierte Privatanwender, oft besser geschult als das Servicepersonal in Cafés. Das ist ein Paradigmenwechsel. Die Branche muss darauf reagieren – durch Weiterbildung, Offenheit für Technik und durch Investitionen in stabile Systeme.
Für welche Betriebe eignet sich die WMF espresso NEXT besonders?
Für alle, die hohe Qualität bieten möchten, aber nicht immer auf aus-
gebildetes Fachpersonal zurückgreifen können. Das betrifft die Systemgastronomie, Hotellerie, Kaffeeketten, aber auch Feinkostbetriebe, Patisserien, Chocolatiers oder Sterneküchen. Selbst kleinere Restaurants mit 30 bis 50 Tassen am Tag profitieren von der Maschine. Sie vermittelt durch ihr Design Wertigkeit, bleibt aber einfach im Handling. Das schafft Vertrauen beim Gast und erleichtert die Arbeit im Team.
Wie wünschst du dir die weitere Zusammenarbeit mit WMF?
Mein Ziel ist es, noch stärker in die Weiterentwicklung eingebunden zu werden. Denkbar sind smartere Interfaces, adaptive Assistenzsysteme, neue Schulungskonzepte für hybride Maschinen. Wir arbeiten bereits daran, die WMF espresso NEXT in unserer Kaffeeschule fest zu integrieren, um unseren Teilnehmenden moderne Technik auf Barista-Niveau zu vermitteln. Die Gespräche mit WMF sind offen, konstruktiv und zukunftsorientiert. Ich sehe großes Potenzial, hier gemeinsam neue Standards zu definieren.
Zum Abschluss: Was bedeutet die WMF espresso NEXT für dich persönlich?
Sie ist kein Kompromiss, sondern eine Lösung – für die Herausforderungen der Gegenwart und die Anforderungen der Zukunft. Sie verbindet Handwerk mit Technik und gibt dem Barista das, was er wirklich braucht: Kontrolle, Unterstützung und Verlässlichkeit.
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Erleben Sie Kaffeequalität auf höchstem Niveau mit der WMF espresso NEXT.
WMF Professional Coffee Machines
WMF GmbH
WMF Platz 1
D-73312 Geislingen an der Steige Tel: +49 7331 257 257
BeanConqueror ist das Produkt unserer gemeinsamen Liebe zum Getränk.
Es gibt diese besonderen Kaffeemomente: Wenn plötzlich alles zusammenpasst, Aromen aufblühen und ein neuer Lieblingskaffee langsam in die Tasse läuft. Doch oft bleibt es bei diesem einem perfekten Genussmoment – Schon beim nächsten Brühvorgang schmeckt alles irgendwie anders. Die Gründe? Sie liegen oft im Detail und sind vielfältig: Mahlgrad, Temperatur, Brühzeit, Wasserqualität, das Verhältnis von Kaffee zu Wasser.
Seit 2017 entwickelt Lars Saalbach mit viel Herzblut und Koffein die App BeanConqueror – eine umfassende und zugleich flexible Anwendung zur Optimierung des Kaffeebrühens. Was als kleines Herzensprojekt eines kaffeeverliebten Entwicklers begann, hat sich über acht Jahre hinweg zu einem unverzichtbaren Begleiter für Baristas, Heimröster und Kaffeenerds weltweit weiterentwickelt. Die App hält fest, experimentiert und macht sichtbar, wie kleine Veränderungen im Prozess das große Ganze beeinflussen.
übersichten und Langzeitstatistiken helfen dabei, das eigene Kaffeewissen kontinuierlich zu vertiefen und Brührezepte gezielt zu verbessern.
Ein besonderes Highlight ist das Bohnenmanagement: Von der Erfassung gerösterer Bohnen durch Röstereien über QRCode oder Weblink, bis zur Verwaltung ganzer Röstchargen – die App bietet alles, um den Überblick über den Kaffeebestand und die Qualität zu behalten. Auch Wasserparameter wie Härte oder Mineralgehalt können dokumentiert werden – für noch konsistentere Ergebnisse.
Mit über 60.000 Installationen, einer Bewertung von 4,9 Sternen und der Unterstützung von 13 Sprachen ist BeanConqueror längst kein Geheimtipp mehr. Die App vereint alles, was Kaffeeliebhaber brauchen: Von der detaillierten Dokumentation einzelner Brühvorgänge über die Integration smarter Geräte bis hin zu umfassenden Statistikfunktionen – und das alles in einem eleganten, modernen Design.
Alles im Blick
BeanConqueror erlaubt die Verbindung zahlreicher smarter Geräte: Waagen (z. B. Acaia, Felicita, Varia), Drucksensoren, Refraktometer oder sogar DIYProjekte lassen sich direkt koppeln. Damit wird jedes Detail – vom Brühdruck bis zur Extraktion – in Echtzeit erfasst und visualisiert. Automatisierungen wie Timer-Start, Taring oder automatisches Stoppen des Espressobezugs machen die App besonders alltagstauglich.
Ob V60, Espresso oder Aeropress – die App unterstützt zahlreiche Brühmethoden und erlaubt es, über 30 Parameter individuell zu definieren: Mahlgrad, Temperatur, Wassermenge, Kontaktzeit – alles ist einstellbar, individualisierbar und speicherbar. Die detaillierten Brüh-
Offen, transparent, datensicher BeanConqueror ist komplett Open Source und kostenlos – und steht damit für eine faire, gemeinschaftsorientierte Softwareentwicklung. Datenschutz wird dabei großgeschrieben: Die App ist vollständig GDPR-konform, nutzt Server in Deutschland und gibt volle Transparenz über Datenverarbeitung und Kosten. Die Mission von BeanConqueror: Eine zentrale Plattform für alle Kaffeeinformationen schaffen – die „Bean DNA“. Die App ist nicht nur Werkzeug, sondern Teil eines größeren, gemeinschaftlich gestalteten Ökosystems.
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Werde Teil der nächsten KaffeeGeneration! Ob als Rösterei, Barista oder Kaffeeliebhaber: Deine Perspektive zählt. Melde dich, wenn du deine Kaffees einbringen oder die Entwicklung von BeanConqueror mitgestalten möchtest!
BeanConqueror
Lars Saalbach lars.saalbach@beanconqueror.com www.beanconqueror.com
GROSSARTIGER KAFFEE BEGINNT MIT DEM PERFEKTEN WASSER
BWT water+more optimiert Wasser für besten Kaffeegenuss
Rund 98 Prozent einer Tasse Kaffee bestehen aus Wasser – wer hier optimiert, holt das Maximum aus jeder Bohne. Seit 20 Jahren widmet sich BWT water+more mit Leidenschaft der Wasseroptimierung und bietet maßgeschneiderte Lösungen speziell für die hohen Anforderungen in der professionellen Kaffeewelt. Heute kann das Unternehmen stolz behaupten: Großartiger Kaffee beginnt mit dem perfekten Wasser und perfektes Wasser beginnt mit Filterlösungen von BWT water+more.
Erfahrene Baristas
wissen: Perfekt BWTmineralisiertes Wasser unterstützt den Extraktionsprozess einer jeden Kaffeekreation optimal.
Innovationsprodukt von BWT water+more Durch eine exakt abgestimmte Mineralienzusammensetzung unterstützt optimal gefiltertes Wasser den Extraktionsprozess einer jeden Kaffeekreation auf ideale Weise: Es bindet Aromen, trägt Nuancen und bringt das volle Geschmacksprofil der Bohne perfekt zur Geltung. Die BWT bestbarista ROC COFFEE sorgt für eine weltweit konstante Wasserqualität, unabhängig von der Qualität des Rohwassers. In einem zweistufigen Verfahren werden dem Wasser zunächst durch eine besonders effiziente Umkehrosmose alle unerwünschten Bestandteile entzogen, bevor es im zweiten Schritt mit einer perfekt abgestimmten Mischung an Mineralien wie Magnesium und Silikat gezielt remineralisiert wird. Das Ergebnis: Ein vollständig standardisiertes Qualitätsprodukt, auf dessen Basis sich die Aromen jedes Kaffees bestmöglich entfalten können.
Was ist Umkehrosmose?
Bei der Umkehrosmose von BWT water+more wird lokales Rohwasser mit Druck durch eine halbdurchlässige Membran gepresst. Dabei werden jegliche gelösten Stoffe wie Salze, Kalk oder Chlor zurückgehalten, wodurch nur reinstes Wasser die Membran passiert, welches sich ideal für die weitere Mineralisierung und perfekte Kaffeezubereitung eignet.
Das einzigartige Konzept aus Umkehrosmose und Remineralisierung durch die BWT bestbarista ROC COFFEE entlockt jedem Kaffee weltweit sein unverwechselbares Aroma.
GET IN TOUCH
Ihr Weg zu perfektem Kaffeewasser – optimiert von BWT water+more.
BWT water+more Deutschland GmbH Konrad-Adenauer-Ring 13 D-65187 Wiesbaden
In einer Zeit, in der Kaffee weit mehr ist als ein morgendlicher Muntermacher – nämlich ein Genussmittel, ein Ausdruck von Qualität und Haltung – setzen Unternehmen zunehmend auf Qualität in der Tasse als Ausdruck ihrer Werte und Markenidentität. Doch wie entsteht ein Kaffee, der nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch eine Haltung transportiert? Ein Blick hinter die Kulissen der Kaffeerösterei des Hamburger Tee- & Kaffeespezialisten Dethlefsen & Balk gibt Antworten.
Qualität beginnt im Ursprung
Das erfahrene Team um Juan Ángel Welchez, Timon Weiß und John Liedtke prüft jeden Kaffee sorgfältig. „Wir verbinden Herkunft mit Geschmack“, erklärt Welchez. Die Rohkaffeebohnen werden nach strengen Kriterien ausgewählt, wobei direkte Handelsbeziehungen zu Kaffeebauern gepflegt werden. Überdurchschnittliche Preise für diese Anbauer sichern exzellente Qualität und langfristige Partnerschaften – ein Statement in der Tasse.
Tradition trifft moderne Sensorik
Vor der Röstung gibt es eine umfassende Qualitätskontrolle. Röstmeister Ralf Thesenvitz und sein Team setzen auf schonende Trommelröstung bei niedrigen Temperaturen, um die Vielfalt der Aromen zu bewahren. Über 800 Geschmacksnuancen entstehen beim Rösten, das präzise überwacht wird. Nach dem Rösten werden die Bohnen schnell abgekühlt, um den Prozess zu stoppen.
Verkostung nach hanseatischer Tradition
Nach der Röstung folgt die Verkostung nach dem „Hamburger Hafenaufguss“: 14 g Kaffee werden mit 250 ml Wasser bei 96 °C aufgegossen. Verschiedene Temperaturstufen offenbaren die vielfältigen Aromen – von fruchtig bis schokoladig, von nussig bis würzig.
Individuelle Mischungen mit Charakter Neben dem breiten Standardsortiment aus Single Origin und Estate Kaffees der Eigenmarke Café Cult Hamburg bietet Dethlefsen & Balk maßgeschneiderte Blends an. Im „Kompositionszimmer“ entstehen individuelle Kreationen, die perfekt zum Markenauftritt passen. Jede einzelne Bohne wird für die perfekte Mischung gekonnt aufgrund Ihres besonderen Charakters ausgewählt.
Vom Rohkaffee zur Markenwelt Für Unternehmen, die ihre eigene Kaffeelinie entwickeln möchten, bietet die Rösterei ein Rundum-Paket: Von der Auswahl der Bohnen über die Röstung bis hin zum Verpackungsdesign und der Logistik. Über 100 Kaffeesorten, aromatisierte Varianten, Drip Coffee Bags und Sirup Bohnen – alles mit
Fokus auf Qualität, Flexibilität und individuelle Wünsche.
Werte, die man schmeckt „Kaffee verdient Respekt“, fasst Welchez die Philosophie zusammen. „Respekt vor der Natur, den Menschen, die ihn anbauen, und den Genießern.“ Das Potenzial des Kaffees als Markenbotschafter ist groß: Nachhaltigkeit, Handwerk und Genuss verbinden sich in jeder Tasse. Dethlefsen & Balk hilft Unternehmen, dieses Potenzial voll auszuschöpfen – mit maßgeschneiderten Kaffees, die mehr sind als nur ein Getränk.
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Qualitativ hochwertiger Kaffee, der Herkunft, Handwerk und Markenwerte verbindet.
Dethlefsen & Balk GmbH
Hermann-Wüsthof-Ring 16
D-21035 Hamburg
Tel. +49 (040) 73 10 73 - 0
E-Mail office@db-hh.de www.dethlefsen-balk.de
Die gesamte Kaffeeabteilung und das Kompetenzteam: John Liedke, Juanita Rosema, Juan Welchez, Timon Weiss
DIE NEUE MIGNON FACTORY
Ein neues Werk exklusiv für die ikonische Mühle aus Florenz
Mit der Einweihung der „„Mignon Factory“ hat Eureka in Sesto Fiorentino ein hochmodernes Werk eröffnet, das vollständig der Produktion der bekannten Mignon-Mühlen gewidmet ist. In dem 700 Quadratmeter großen Gebäude mit einer täglichen Produktionskapazität von 700 Mühlen arbeiten 24 hochqualifizierte Fachkräfte. Gleichzeitig wurden drei neue Modelle der technologisch weiterentwickelten Mignon-Serie vorgestellt.
Ein weiterer Meilenstein „Dieses neue Werk ist ein wichtiger Schritt, um unsere Präsenz im internationalen Prosumer-Markt zu stärken – sowohl bei ambitionierten Heimanwendern als auch bei Profis, die auf hochwertige Ausstattung für ihre Specialty-KaffeeAngebote setzen“, erklärt Maurizio Fiorani, Geschäftsführer von Conti Valerio Srl. Die Mignon-Reihe verbindet professionelle Leistung mit kompakter Bauweise und gilt international – unter anderem in Deutschland, Nordamerika, Großbritannien und dem Nahen Osten – als Benchmark in ihrem Segment.
Ein florierender Markt
Seit der Pandemie hat die Nachfrage nach professionellem Equipment für den Heimgebrauch rasant zugenommen, insbesondere im Onlinehandel. „Viele Menschen wollten das Erlebnis von Café-Qualität nach Hause holen. Wir haben diesen Trend früh erkannt und durch Investitionen in Technologie und Leistung gezielt darauf reagiert“, so Fiorani.
Drei neue Modelle für mehr Vielfalt und Präzision
Mignon Libra 65 All Purpose (Eureka 1920):
Ausgestattet mit einem integrierten, patentierten Wiegesystem und 65-mmMahlscheiben für Espresso und Filterkaffee. Ideal für alle Brühmethoden und besonders konstant in der Dosierung – perfekt für alle, die Qualität und Vielseitigkeit vereinen möchten.
Mignon Zero 65 All Purpose (Eureka 1920):
Ein hochwertiger Single-Dose-Mahlgrad-Allrounder mit minimaler Totraumvermahlung dank „Ultra Low Retention“-Technologie und neu entwickelten Blind-Mahlscheiben. Der große „King-Size“-Drehregler mit Zähl-
werk erlaubt besonders präzise Mahlgradeinstellungen.
Mignon Single Dose Pro (Eureka ORO):
Das Premium-Modell für design- und qualitätsbewusste Heimanwender. Ausgestattet mit einer neuen, blinden Ø 65-mm-Mahlscheibe ohne Schraublöcher reduziert das Modell die Rückstände um bis zu 70 Prozent im Vergleich zur Vorgängerversion –nahezu vollständige Restevermeidung inklusive.
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Aus Florenz in die Welt –für Profis, Heim-Baristi und alle, die Kaffee lieben.
EUREKA Via Luigi Longo, 39 50019 Sesto Fiorentino (FI), Italien Tel. +39 055 420 00 11 E-Mail info@eureka.co.it www.eureka.co.it
EIN FEST FÜR ALLE SINNE
5 Jahre Frankfurt Coffee Festival
Was 2021 als leidenschaftliches Passion Project begann, hat sich in rasantem Tempo zu einem der bedeutendsten Events der internationalen Kaffeekultur entwickelt. Vom 12. bis 14. September 2025 feiert das Frankfurt Coffee Festival (FCF) nun sein fünfjähriges Jubiläum – und blickt dabei auf eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte zurück.
Bereits im ersten Jahr zog das Festival über 3.500 Gäste in die Frankfurter Union Halle. Heute, nur vier Jahre später, gehört das FCF zu den sechs größten Coffee Festivals weltweit – in Europa belegt es sogar den zweiten Platz. Die stetig wachsende Community zählt heute bereits über 15.000 Follower auf Social Media, Tendenz steigend, und spiegelt das große Interesse und die Begeisterung für das Festival wider. Auch die Zahlen sprechen für sich: Für das kommende Jahr rechnen die Veranstalter mit rund 100 Ausstellern und etwa 8.500 Gästen – ein neuer Höchstwert. Dabei geht der Blick zunehmend über den Tellerrand hinaus: Internationale Aussteller bereichern das Festival 2025 mit frischen Perspektiven, inno-
Das FCF im kommenden Jahr 2026 wird Austragungsort der SCA Meisterschaften im Brewers Cup und Cuptasting sein – ein klares Zeichen für die wachsende Relevanz des Events in der Specialty-Coffee-Welt.
vativen Produkten und einzigartigen Geschmackserlebnissen – ein weiterer Schritt hin zu einem global inspirierten Kaffeefestival mit lokalem Herz.
Möglichkeit, ihre Kaffees zu präsentieren. Ergänzt wird das Angebot durch bis zu acht Fachvorträge pro Tag, die aktuelle Trends, Nachhaltigkeit und Innovationen in der Kaffeewelt thematisieren. Ein besonderes Highlight ist erneut das beliebte Rösterrevier: In Kooperation mit BRITA und La Marzocco erhalten 20 Start-ups die Chance, sich und ihre Produkte kostenfrei vorzustellen – eine Bühne für die nächste Generation der Kaffeekultur.
Neu in diesem Jahr ist das Konzept FCF Share: Kleine Röstereien oder Manufakturen, die nicht für mehrere Tage präsent sein können, können einen Messetag buchen und trotzdem Teil des Festivals sein. Für CEOs und Inhaber wird es außerdem eine exklusive Executive Lounge geben – ein geschützter Raum zum Netzwerken, Entspannen und Austauschen.
Auch das Drumherum kann sich sehen – und hören – lassen: Für musikalische Stimmung ist im großen Außenbereich gesorgt, wo Live-Musik, ein vielfältiges Angebot an Streetfood sowie Getränke aus aller Welt zum Verweilen und Genießen einladen. Zusätzlich stehen gleich zwei Abendveranstaltungen und ein Side-Event in Frankfurt auf dem Programm –spannende zusätzliche Programmpunkte für alle, die vom FCF nicht genug bekommen können.
Die Gäste erwartet auch ein vielseitiges Rahmenprogramm. So können sie täglich an Workshops teilnehmen, in denen Themen wie Latte Art oder Homebarista-Skills praxisnah vermittelt werden. Wer seine Sinne schulen möchte, sollte unbedingt einen der Cupping Tables besuchen – hier haben Röstereien die
Mitmachen erwünscht:
Hier werden 30 FESTIVAL TICKETS verlost
Wer Lust hat, hinter die Kulissen zu schauen und Teil des Teams zu werden, kann sich jetzt als Volunteer bewerben! Auf der Festival-Website gibt es alle Infos für Kaff eefans, die nicht nur genießen, sondern auch mitgestalten möchten. www.fcf.coffee
Sendet einfach eine Email mit dem Betreff „FCF Ticket‘ an gewinnspiel@crema.de
PROFI-MASCHINENHYGIENE
Wie lujoCLEAN seit Jahrzehnten für perfekten Kaffeegenuss sorgt
Eine saubere Maschine ist die Basis für perfekten Kaffee. Das Familienunternehmen lujoCLEAN aus Bayern zeigt, wie speziell entwickelte Reinigungstabletten den Unterschied zwischen durchschnittlichem und exzellentem Kaffeegenuss ausmachen.
Das Problem: Unsichtbare Qualitätskiller
Jeder Brühvorgang hinterlässt Spuren. Kaffeeöle und Fette setzen sich in Brühgruppen und Leitungen ab, entwickeln ranzige Aromen und beeinträchtigen den Geschmack. Ohne professionelle Reinigung leiden Geschmack, Hygiene und Maschinenlebensdauer.
lujoCLEAN: Expertise aus Bayern für die ganze Welt
Das bayerische Familienunternehmen lujoCLEAN hat sich auf professionelle Reinigungslösungen für die Kaffeebranche spezialisiert. Von der kleinen Espressobar bis zum großen Industriebetrieb – lujoCLEAN beliefert Gastronomie, Fachgroßhandel und Maschinenhersteller in ganz Europa.
Innovation im Detail: Die perfekte Reinigungstablette
Das Herzstück des Sortiments sind die speziell entwickelten Reinigungstabletten für Vollautomaten. Jahre der Entwicklung flossen in die optimale Formulierung: Die Tabletten lösen sich kontrolliert auf, verteilen sich gleichmäßig im System und entfernen zuverlässig Kaffeerückstände, ohne empfindliche Maschinenteile zu beschädigen. Technische Präzision macht den Unterschied: Die Auflösungszeit ist exakt auf moderne Reinigungsprogramme abgestimmt. Integrierter Korrosionsschutz verhindert
Schäden an Metallteilen und Dichtungen. Nach der Reinigung und dem Spülgang ist die Maschine sofort wieder einsatzbereit – ohne Nachgeschmack oder Rückstände.
Nachhaltigkeit: DON BIO für umweltbewusste Betriebe
Mit der DON BIO Produktlinie bietet lujoCLEAN umweltfreundliche Alternativen für Betriebe, die besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen. Die DON BIO Reinigungstabletten sind mit einer speziell entwickelten, umweltschonenden Formulierung hergestellt und kommen in recycelbaren Verpackungen. Ein wichtiger Nachhaltigkeitsaspekt: Alle lujoCLEAN Produkte werden in Deutschland produziert – das bedeutet kurze Transportwege, reduzierte CO2Emissionen und höchste Qualitätsstandards durch lokale Fertigung.
Wirtschaftlichkeit:
Niedrige Kosten pro Tasse Hochkonzentrierte Formulierungen ermöglichen optimale Dosierung ohne Verschwendung. Die präzise Abstimmung auf gängige Maschinenprogramme verhindert Über- oder Unterdosierung. Gleichzeitig verlängert regelmäßige Reinigung die Maschinenlebensdauer und vermeidet teure Reparaturen.
Service: Private Label ohne Zusatzkosten
Ein besonderer Service: Alle Produkte gibt es als Private Label mit individueller Marke – ohne Aufpreis. Für Maschinenhersteller und Servicepartner bedeutet dies die Möglichkeit, Reini-
gungsprodukte unter eigenem Namen anzubieten und Kundenbindung zu stärken.
Fazit: Qualität, die sich rechnet Professionelle Reinigung ist eine Investition in gleichbleibende Kaffeequalität und Maschinenschutz. lujoCLEAN verbindet jahrzehntelange Erfahrung mit modernster Entwicklung – für perfekten Kaffeegenuss in jedem Betrieb.
Denn der beste Kaffee entsteht nur in einer sauberen Maschine.
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Pflege- und Reinigungsmittel vom Profi für Ihre Kaffeemaschine.
Wie Signature Drinks das Profil eines Cafés schärfen und Dein Café in die Champions League bringen.
Cappuccino, Latte, Flat White – nett, aber halt auch: Standard. Wer sich als Café heute differenzieren möchte, muss mehr bieten. Signature Drinks sind dafür ein ideales Werkzeug: kreativ, individuell und mit echtem Potenzial, Gäste zu begeistern und den Durchschnittsbon zu erhöhen.
EIN STATEMENT IM
GLAS: Ein Signature Drink ist kein dekorierter Kaffeecocktail. Er ist ein Ausdruck von Haltung und Stil. Er zeigt, wofür ein Café steht –geschmacklich, konzeptionell, atmosphärisch. Ob Espresso Tonic mit Zitrusnote, Cold Brew mit Kräuteraromen oder ein saisonaler
Signature Drinks laden ein zum Ausprobieren, Teilen, Fotografieren – und Wiederkommen. Sie schaffen Gesprächsanlässe und stärken die emotionale Bindung zur Marke.
Latte mit hausgemachtem Sirup: Die besten Kreationen erzählen eine Geschichte – und bieten einen Wiedererkennungswert, der bleibt.
WIRTSCHAFTLICH
DENKEN: Signature Drinks bieten auch wirtschaftlich klare Vorteile: Durch ihren
individuellen Charakter lassen sie sich problemlos höher bepreisen als Standardgetränke. Voraussetzung ist, dass Kalkulation und Aufwand in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Dabei gilt: Aufwendig muss nicht kompliziert heißen – entscheidend ist die Idee, nicht der Schwierigkeitsgrad.
Text & Bilder: Theresa Schlage
CARROT CAKE COLD BREW
Zutaten:
130 ml Cold Brew 20 ml Karottensaft 10 ml Litschi Saft 10 ml Gewürzsirup aus Zimt, Nelken, Ingwer und Kardamom getrocknete Orangenschale oder Litschi zur Deko Eiswürfel
SO GEHT’S: In der Fraktion der Signature Drink Liebhaber sind unübliche Geschmackskompositionen an der Tagesordnung. Doch als wir das erste Mal von Karottensaft im Cold Brew hörten, waren wir doch etwas skeptisch. Die Zubereitung gestaltet sich sehr einfach. Mehr als ein Glas gefüllt mit Eis und einen Barlöffel braucht es nicht. Alle Zutaten werden in einem Glas gefüllt mit Eiswürfeln verrührt. Abschließend wird das Ganze mit getrockneten Früchten verschönert und serviert. Beim Verkosten stellen wir fest, dass der Rüblikuchen in Flüssigform ein echter Gaumenschmeichler ist. Die Süße des Karottensafts untermalt die sanften Kaffeenoten, Litschi gesellt sich mit fruchtiger Frische dazu und die Gewürze klingen angenehm nach.
KOFFEGRONI
By Arnon Thitiprasert
Zutaten:
60 ml gekühlter Filterkaffee
20 ml Gin
15 ml Campari, mit rotem Wermut abgeschmeckt
5 ml Sirup
Orangenschale Eiswürfel
SO GEHT’S: “Kräuternoten, Bitterkeit, Orange –um einen vielseitigen Signature Drink wie den Koffegroni zu kreieren, braucht es viel Feingefühl und Erfahrung.”, erzählt uns Cocktailmeister Arnon Thitiprasert. Das Ungewöhnliche umfasst ausnahmsweise nicht die Kaffeekomponente, sondern vielmehr ein Zusammenspiel aus drei verschiedenen Spirituosen, die in dieser Kombination nur selten anzutreffen sind. Der Schöpfer rückte ab von schweren, süßlichen Spirituosen in Signature Drinks, um stattdessen die unterschiedlichen Eigenschaften seines Kaffees zu unterstreichen. Rote Früchte werden akzentuiert, eine leicht bittere Note, spendiert vom Campari, schwingt im Nachgang mit. Alle Zutaten werden verrührt, auf Eis in ein Glas abgeseiht und mit Orangenschale dekoriert.
NITRO COFFEE CAIPIRINHA
By Sandro Roth
Zutaten:
1/2 Limette oder 22 g Limetten-Superjuice
10 ml 1:1 Sirup oder Hibiskussirup
1 Prise Salz
60 ml Cachaça oder weißer Rum
80 g Nitro Cold Brew oder Filterkaffee aus Indien, 20 g Kaffee auf 100 g Wasser
SO GEHT’S: Die Geburtsstunde des Nitro Coffee Caipirinhas ereignete sich in einem kanadischen Coffee Shop, als der Barista on duty mitbekam, dass Sandro gerade Ideen für seine nächste Cocktailmeisterschaft sammelte. Dieser liebäugelte bereits mit einer eigenen Caipirinha-Variante, und gemeinsam schufen sie einen Prototyp. Zurück in der Schweiz begann für Sandro ein leidenschaftlicher Prozess des Tüftelns, Ausprobierens und stetigen Verbesserns. Er entschied sich für Nitro Cold Brew als texturspendende Kaffeekomponente. Alternativ kann an dieser Stelle auch Filterkaffee einspringen. Eine rebellische Prise Limette, mit schokoladigen Kaffeenoten und der Spirituose verfeinert, trägt den Gaumen in noch unerforschte Geschmacksgefilde. Für die Zubereitung füllt Sandro alle Zutaten in die Nitroflasche und gibt dann die Nitrokapsel dazu. Glas und Getränk werden vor dem Genießen heruntergekühlt und ohne Eis serviert.
COCONUT COFFEE
Zutaten:
60 ml Robusta als doppelter Espresso
25 ml Kondensmilch
80 ml Kokosmilch oder -creme
Eiswürfel
Koskosraspeln oder -chips als Deko
SO GEHT’S: Während die Kombination aus Kaffee und Kondensmilch in Vietnam schon lange beliebt ist, hat die Einführung der Kokosmilch dem bewährten Mix eine neue Geschmacksdimension verliehen. Ihr gelingt es, dem kräftigen Kaffee und seinen röstigen Tönen mit exotischem Flair die Stirn zu bieten. Die Kaffeekomponente darf direkt ins Glas gefüllt werden, während Kondens- und Kokosmilch mit Eiswürfeln im Mixer zu einem dickflüssigen Slush verschmelzen. Die Masse wird über den Kaffee gegossen, wodurch ein toller Marmoreffekt entsteht, und abschließend mit Kokosraspeln oder -chips garniert.
HONEY MOON
Zutaten:
1 doppelter Espresso
bspw. Costa Rica Las Lajas Black Honey
60 ml Sprudelwasser
40 ml Rooibos-RoseTeekonzentrat
20 ml Agavensirup
Spritzer Zitrone eine getrocknete Scheibe
Ananas zur Deko Eiswürfel
SO GEHT’S: Schon mal von einem Honeymoon in Costa Rica geträumt? Dieser Signature Drink ist das, was dem wohl am nächsten kommt. Um sich auf die Sonnenseite der Cocktails zu begeben, wird zunächst ein doppelter Espresso zubereitet – idealerweise aus unserem Zielland Costa Rica – und auf Eis ins Glas geschüttet. Im nächsten Schritt werden Teekonzentrat und Agavensirup hinzugefügt und verrührt. Und weil nichts „Cheers” sagt, wie eine gute Portion Sprudelwasser, darf es großzügig hinzugefügt werden. So erhalten wir dieses herrliche, erfrischende Prickeln, das an Urlaub und Meer erinnert. Ein Spritzer Zitrone erdet den Cocktail etwas. Abschließend sieht die getrocknete Ananas nicht nur hübsch aus, sie bringt auch ein tropisches Flair mit –wir sind ja schließlich im Honeymoon.
TOM YUM COFFEE
Zutaten:
60 ml Orangensaft
30 ml Sodawasser
1 doppelter Espresso Mischung aus 30 ml Kokosmilch und 30 ml Milch
1 Stängel Zitronengras
1 Scheibe Galgant
1 Kaffir-Limettenblatt
1 Chilischote
1 Limettenscheibe Eiswürfel
SO GEHT’S: Wer schon mal eine Schüssel Tom Yum gelöffelt hat, dürfte seine Schärfetoleranz hart auf die Probe gestellt haben. Die säuerlich-pikante Suppe hat in Thailand Kultstatus und bringt die Geschmacksknospen ordentlich auf Trab. In Südthailand haben sich die Baristas der Heartmade Roastery in Songkhla von dieser Geschmacksexplosion inspirieren lassen und den preisgekrönten Tom Yum Coffee kreiert. Für die Zubereitung wird ein Glas mit Eiswürfeln gefüllt und mit Orangensaft und prikkelndem Sodawasser aufgegossen. Dazu kommt ein doppelter Espresso, der mit einem Stängel Zitronengras, einer Scheibe Galgant, einem Kaffir-Limettenblatt, einer Limettenscheibe und einer feuerroten Chilischote getoppt wird. Gleich beim ersten Schluck hat man die typisch würzig-scharfen Nuancen von Tom Yum auf der Zunge. Ab dem dritten Probierschluck darf die mit Kokos angereicherte Milch hinzugegossen werden.
SWEET NECTAR
Zutaten:
1 doppelter Espresso
120 ml Ginger Ale
20 ml Rum (optional) Saft einer halben Zitrone Zimt, Eiswürfel
SO GEHT’S: Euch steht der Sinn nach einem erfrischend spritzigen und belebenden Signature Drink, der einfach in der Zubereitung ist? Kein Problem: Sweet Nectar bringt einen saftigen Frischekick mit, ohne die Noten des Kaffees zu übertönen, und ist dazu noch schnell angerührt. Schnappt euch ein Glas mit Eiswürfeln, gebt Ginger Ale und den Saft einer halben Zitrone dazu und schwenkt kurz den Barlöffel. Für mehr Intensität und Mundgefühl gesellen sich optional 20 ml Rum dazu. Der doppelte Espresso bildet, langsam aufgegossen, eine schöne Schaumkrone, die mit Zimtpulver bestreut wird.
ICED CINNAMON
LATTE
Zutaten:
1 Shot Espresso
100 Gramm kalte Milch
15 Gramm Haselnuss-Sirup
Zimtpulver
Eiswürfel
Zimtstange zum Dekorieren
SO GEHT’S: Dieser zimtige Signature Drink legt die Latte für würzige Erfrischungen höher. Im Indigo wird er auf der Grundlage eines Espressoshots zubereitet, den der Barista gleich als Erstes zieht. Zum Einsatz kommt eine Bohne aus Pangkhon in Nordthailand, die eine feine Schokonote mitbringt. Im Anschluss gibt er 100 Gramm gekühlte Milch und Eiswürfel in ein Glas. Im Pitcher mixt er mit einem handbetriebenen Milchaufschäumer den Espresso mit Haselnuss-Sirup und Zimtpulver, bis das Gemisch eine sämige, fluffige Konsistenz annimmt. Danach lässt er es vorsichtig über einen Holzlöffel ins Glas laufen, wo es eine goldbraune Schaumschicht auf der Milch bildet. Dekoriert wird die erfrischende Köstlichkeit mit einer Zimtstange, die auch als Rührstäbchen fungiert.
BERRIES COLD BREW
TONIC
Zutaten:
100 ml Cold Brew
30 ml Wodka
20 ml Waldbeeren-Cordial
30 ml Tonic Eiswürfel Orangenscheibe
Technik: Stir
SO GEHT’S: Wenn Signature Cocktails auf ColdBrew-Basis einen festen Platz auf der Getränkekarte einer der angesagtesten Rooftop-Bars Bangkoks haben, will das was heißen. Auf der 46. Etage eines Skyscrapers – mit Blick über eine atemberaubende Betonlandschaft – rotiert unser Barkeeper zu euphorischen Tunes den Barlöffel. Im Mixglas trifft Cold Brew aus heller Röstung auf Eiswürfel, Waldbeeren-Cordial und Wodka. Im Einklang mit dem Takt legt er das Barsieb auf und gießt den Mix in ein mit Eiswürfeln gefülltes Glas. Ergänzend gibt er nach Augenmaß einen großzügigen Schuss Tonic und eine Orangenscheibe hinzu. Daraus entsteht ein süffiger Drink, der bei den Gästen so hoch im Kurs steht, wie die Wolkenkratzer in den Himmel ragen. Es mag an der schwindelerregenden Höhe liegen, dass die Mischung so schnell in den Kopf steigt. Die schwipsfreie Variante ohne Alkohol sorgt ebenfalls für ausgelassene Stimmung.
163 LITER KAFFEE trinkt jede Deutsche und jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr –das entspricht etwa 7 KILOGRAMM pro Kopf. Zum Vergleich: 1950 lag der Pro-Kopf-Verbrauch noch bei lediglich 3,5 KILOGRAMM. 52 PROZENT der Kaffeetrinker bevorzugen Filterkaffee – damit bleibt er das beliebteste Heißgetränk im Land, gefolgt von Caffè Crema und Cappuccino. 28 PROZENT der Menschen im Süden Deutschlands süßen ihren Kaffee – im Osten sind es hingegen NUR 18 PROZENT. 2,4-MAL häufiger trinken Männer ihren Kaffee schwarz – Frauen greifen häufiger zu Milch oder Zucker. 247 PROZENT –so stark ist der Börsenpreis für Rohkaffee seit 2020 gestiegen. 24,5 PROZENT Marktanteil machen die Europäische Union zum weltweit größten Kaffeemarkt. 38 PROZENT der weltweiten Kaffeeproduktion entfallen auf Brasilien – das Land bleibt unangefochten an der Spitze. 4,00 EURO kostet ein Espresso 2024 in Kopenhagen und macht die dänische Hauptstadt zum teuersten Pflaster für Kaffeefans. Am günstigsten ist Tirana mit nur 0,70 EURO PRO TASSE. In Berlin liegt der Durchschnittspreis bei 1,85 EURO – in Rom ist der Koffein-Kick mit 1,12 EURO deutlich günstiger. 14 EURO zahlt man im Berliner Berghain für einen Espresso Martini – ein stolzer Preis für einen ebenso trendigen Drink. 1615 kam der Kaffee erstmals über Venedig nach Europa – und veränderte die Trinkgewohnheiten des Kontinents nachhaltig. „Muckefuck“ war ursprünglich die Bezeichnung für kaffeeähnliche Ersatzgetränke – oft auf Getreidebasis. „Gloria“ nannte man im Frankreich des 19. Jahrhunderts einen Kaffee mit einem Schuss Alkohol. 22.739 LITER fasste die größte jemals gebraute Tasse Kaffee – aufgestellt in Kolumbien im Jahr 2019. 2,81 SEKUNDEN brauchte der schnellste Kaffeetrinker der Welt für eine Tasse – ein Rekord aus Deutschland, aufgestellt 2024. 27.390 STÜCK umfasst die größte Kaffeekannensammlung – sie gehört dem Deutschen Robert Dahl. 82 TASSEN Kaffee in nur sieben Stunden – das ist der Rekord für die meisten getrunkenen Tassen in kurzer Zeit. IM JAHR 2000 fand die erste Barista-Weltmeisterschaft in Monte Carlo statt – damals noch mit nur 17 TEILNEHMERN. SEIT 2016 prägen neue Maschinen, Mahlkönig-Mühlen und ein geändertes Wording die Szene: Aus Cappuccino wurde vielerorts einfach „Milchgetränk“. Korea stellt weltweit die meisten zertifizierten Q-Grader – also Spezialisten für die professionelle Kaffeeverkostung. 1 VON 4 KAFFEETRINKERN gönnt sich gelegentlich einen Espresso Martini – der Mix aus Kaffee und Alkohol bleibt beliebt. NUR 16 PROZENT trinken ausschließlich entkoffeinierten Kaffee – der Großteil setzt weiterhin auf echtes Koffein. SCHLUSS.