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man noch keinen Muskelkater!», sagt er mit einem schelmischen Lächeln, um dann gleich wieder ernst zu werden: «Wenn es läuft, spürt man die Müdigkeit wohl einfach weniger.» Schon als 4-Jähriger begann Michel Aebischer, der aus einer Fussballer Familie stammt, dem Ball nachzujagen. Bis zu den D-Junioren spielte er beim heimischen FC Heitenried. Ab der U13 war er im Auswahlteam von Freiburg und 2013 wechselte er in die U17 der Young Boys. Auch in der U21Nationalmannschaft hatte er bereits erste Einsätze. «Als Kind spielte ich fast immer bei den älteren Jahrgängen. Weil ich körperlich nicht so weit war wie die andern, musste ich mich jeweils mit spielerischen Mitteln durchsetzen. Das hat mich bestimmt weitergebracht. Jedenfalls habe ich immer Verantwortung übernommen und oft die Captain-Binde getragen. Meine Eltern haben mich in all den Jahren stark unterstützt. Sie besuchen bis heute fast jeden Match von mir.»

«Sicher muss ich als junger Profi auf Dinge verzichten, die andere in meinem Alter tun können. Aber für mich ist es gar kein Verzicht, denn das Leben, das ich führe, gefällt mir.» Michel Aebischer interessiert sich auch in seiner Freizeit für Sport. Er mag zum Beispiel Eishockey und stand als Jugendlicher noch in der Fankurve des HC Fribourg-Gottéron. Inzwischen ist sein Herz ungeteilt bei YB. Sein mittelfristiges Ziel ist es denn auch, sich in der ersten Mannschaft der Gelb-Schwarzen zu etablieren. «Erst musste ich mich ans Tempo gewöhnen, denn unser Trainer Adi Hütter will, dass wir schnell spielen, schnell passen und schnell verschieben. Inzwischen habe ich den Rhythmus gut gefunden.» Es ist nicht einfach, Michel Aebischer weitere Ziele zu entlocken. Zum einen ist er bemüht, bescheiden zu bleiben und nicht voreilig über Träume zu reden, zum anderen weiss er natürlich, wie rasch etwas Unvorhergesehenes wie eine Verletzung eintreten kann. «Wenn ich einmal ein gestandener Stammspieler bei YB bin, kann ich dann vielleicht vom Ausland träumen. Von den grossen Ligen würde mir die Bundesliga am besten passen.» Auf die Frage, ob er die Rückennummer 20 trägt, weil die 10 seinerzeit schon von Yoric Ravet besetzt war, winkt er ab: «Als Junior trug ich oft die 10. Heute ist mir die Nummer nicht so wichtig. Von meiner Position her wäre ich vielleicht eher die 8, aber die 20 ist vollkommen okay.» Gibt es ein Vorbild, dem Michel Aebischer spielerisch nacheifert? Er schaue schon genau hin, wie die grossen Stars spielen. Ihm gefalle etwa Toni Kroos von Real Madrid ausgezeichnet. Kroos interpretiere seine Rolle sehr dynamisch und habe einen guten Schuss.

Für Aebischer war von Anfang an klar, dass er neben der fussballerischen auch eine berufliche Ausbildung machen will. So absolvierte er in Freiburg die Handelsschule und konnte sein Praktikum auf der Geschäftsstelle von YB absolvieren. So gesehen ist er gleichsam ein gelernter YBler. Die Handelsschule hat er inzwischen erfolgreich abgeschlossen, so dass sein Fokus nun voll auf den Sport ausgerichtet ist. Selbst in der RS kann er sich mit Jugend & Sport-Kursen und Vorträgen zu mentaler Stärke zielgerichtet weiterbilden.

Und apropos Schuss, wie sieht es Aebischer mit seiner Torgefährlichkeit? «Zurzeit haben wir derart viele Spieler, die regelmässig Tore erzielen, da will ich mich nicht unter Druck setzen.» Und schon ist es wieder da, das schelmische Lächeln des Michel Aebischer.


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