Unterwegs 0617

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Lernen

Keine Angst vor der Angst Die jährlichen Lehrabschlussprüfungen und Qualifikationsverfahren stellen Lernende vor eine grosse Herausforderung. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Stress die Überhand gewinnt. Unsere Ausbildner helfen mit praktischen Tipps weiter.

Floriano Santoro, Teamleiter Bildung

Kerstin Stadler Heiss, Teamleiterin Bildung

Jeder Mensch ist individuell und somit ist auch der Grund für Angst bei jedem ein anderer. Aber egal wovor man sich fürchtet, wichtig ist, dass man keine Angst vor der Angst hat, sondern diese akzeptiert. Man sollte mit einer positiven Einstellung an die Prüfungen gehen und sich selber sagen: Ich kann das. Manchen hilft es auch, wenn man selber positive Bilder im Kopf erzeugt, in denen man sich selber mit der bestandenen Prüfung sieht. Ich habe mir zum Beispiel bei Prüfungen immer vorge-

stellt, ich sei ein Samurai. Dadurch war ich immer fokussiert und voll bei der Sache. Ich schlüpfte aus mir selber in eine andere Rolle mit einer Mission. In meinem Fall war die Mission, die Prüfung zu bestehen. Ein bisschen Lampenfieber gehört aber immer dazu und das soll auch so sein. Denn das dadurch ausgeschüttete Adrenalin strömt durch unseren Körper und macht uns wach und aufmerksam − besser als jeder Kaffee oder Energydrink!

Jeder Mensch hat Angst, das liegt in unserer Natur. Somit ist Prüfungsangst etwas Natürliches, für das sich niemand zu schämen braucht. Wichtig ist, dass man sich rechtzeitig damit auseinandersetzt. Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Wer früh anfängt sich vorzubereiten, der ist umso entspannter, je näher der Prüfungstermin rückt. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein Lernplan dabei eine gute Hilfe sein kann – er bringt Struktur in den Lernprozess. An der Prüfung selber sollte man sich die richtige Strategie zurechtlegen: immer zuerst einen Überblick verschaffen und dann mit den einfachen Aufgaben

beginnen. Denn jede abgeschlossene Aufgabe fördert das Selbstvertrauen. Wer an der mündlichen Prüfung einen Blackout hat, muss nicht verzagen. Man darf ruhig zugeben, dass man den Faden verloren hat. Die Experten helfen einem in der Regel gerne weiter. Man sollte sich immer bewusst sein: Sie wollen nur wissen, was man weiss, und nicht was man nicht weiss.

Positive Einstellung Unsere Gedanken beeinflussen unser Befinden. Wer sich sagt, er werde eine Prüfung nicht bestehen, wird es schwer haben, diese erfolgreich abzuschliessen. Nehmen Sie eine positive Geisteshaltung ein und Sie werden sich gelassener und konzentrierter fühlen.

Viel Wasser, kein Koffein Trinken Sie vor und während der Prüfung genügend Wasser. Dies fördert die Konzentration. Verzichten Sie zudem auf Kaffee und Energydrinks – diese machen nur noch nervöser. Traubenzucker und Studentenfutter sind effektivere Alternativen.

Fabian Vettori Praktikant Unternehmenskommunikation

Tipps Gute Vorbereitung Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Wer sich gut auf eine Prüfung vorbereitet, fühlt sich am Prüfungstag automatisch sicherer. Beginnen Sie rechtzeitig mit der Repetition des Prüfungsstoffes. Erstellen Sie einen Lernplan, damit nichts vergessen geht. Wenn Sie vor der Prüfung sitzen, werden Sie sich bewusst, was für eine gute Vorbereitung Sie geleistet haben. Viel Bewegung Sport hilft beim Stressabbau. Wer sich also viel bewegt, tut nicht nur seiner Gesundheit was zuliebe, sondern ist auch entspannter in Stresssituationen. Dabei muss es nicht zwingend ein zweistündiger Fitnessmarathon sein – auch ein Spaziergang wirkt Wunder.

Bequeme Kleidung Wer sich in seiner Kleidung wohlfühlt, wirkt automatisch sicherer. Tragen Sie also eine bequeme, angemessene Kleidung. Dies stärkt Ihr Selbstbewusstsein und erleichtert ein sicheres Auftreten und Überzeugen.

Pünktlichkeit Wer auf eine Prüfung stressen muss, setzt sich selber enorm unter Druck – keine guten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Bestehen. Teilen Sie sich die Zeit bis zur Prüfung gut ein und planen Sie eine Reserve für unvorhergesehene Ereignisse, beispielsweise ein Verkehrsstau, ein. Lieber zu früh an einer Prüfung als zu spät.


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