Unterwegs 1122

Page 1

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli Ausgabe Nummer 48, November 2022

Scarabaeus

Bereit für den Markt: Brügglis Mulchroboter bewährt sich im Testbetrieb.

1122

unterw egs

www.unterwegs.brueggli.ch

Im Tanzfieber

Vom KV bei Brüggli auf die Bühne: Sirjay bildet sich als Tänzer fort.

IT-Spezialist

Erfolgreich integriert: Matthias löst am Kantonsspital St.Gallen IT-Probleme.

18 36 6

18-23

Scarabaeus

Brügglis Mulchroboter ist zwar noch nicht auf dem Markt, aber er gibt schon zu reden. Die Fachwelt ist auf ihn aufmerksam geworden. 2023 soll er im Handel sein.

Awards

2022 · Goldene Feder des Schweizerischen Verbandes für interne und integrierte Kommunikation SVIK in der Kategorie Unternehmens- und Organisationstexte

2021

2019

2018

2016

2015

2014

2013

2011

IT-Spezialist Matthias Sirjay

· Bronzene Feder des SVIK in der Kateogorie Texte

· Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine

· Sonderpreis des SVIK in der Kategorie Texte

· Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Texte

· Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte

· Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Texte

· Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Texte

· Internationaler Sonderpreis der European Association for Internal Communication FEIEA: «Best practice in internal magazine supporting a social project»

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte

· Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine

6

In dieser Ausgabe

4 9 10 16 24 28 39 41 42 45 46 49 50

Impressum

Idee, Konzept, Redaktion : Michael Haller, Adrian Dossenbach, Katja Wohlwend Layout, Satz: Regina Furger, Sabrina Böni Bild : Wolfgang Willsch, Regina Furger Fotos : Roger Nigg, Frosan von Gunten, Stefan Tschumi Druck, Auflage : Brüggli Medien, 2'500 Ex. Herausgeber : Brüggli, 8590 Romanshorn, www.brueggli.ch Redaktionsadresse: Brüggli, Kommunikation & Kultur Hofstrasse 5, 8590 Romanshorn michael.haller@brueggli.ch

36
im Tanzfieber
Romina: Aufgeben kommt nicht in Frage Nachgefragt: Was ist Glück für Sie? Energie sparen – als Privatperson und als Unternehmen Reto: Servieren und flanieren Tiergestützte Therapie: Wenn Tiere helfen Wheels of Motion: Eine symbolstarke Velotour Unser Partner: FigurenTheater St.Gallen Zeichnen statt kommissionieren Es geht ums Vertrauen 10 Fragen an … Dies & Das Rätsel: Wer findet die fünf Unterschiede? Jubilarinnen und Jubilare Inhalt

Unterwegs für die Ausdauer

Es drückt aufs Gemüt: Knappheit, Krieg, Krise. Haben Sie auch das Gefühl, wir müssten uns immer fürchten? Und fragen Sie sich vielleicht, wer davon profitiert, wenn wir uns fürchten? Das Geschäft mit der Angst ist ein uraltes. Menschen, die Angst haben, sind manipulierbar und offen für Angebote, Entscheide und Ideen, die sie womöglich hinterfragen würden, wenn sie den Kopf frei hätten.

Vieles fehlt, und was noch zu haben ist, wird teurer: Nach zwei Jahren der Pande mie belastet uns zusätzlich die Angst vor Rezession, Willkür und Ungerechtigkeit. Alles so gegenwärtig und im Medienorchester dargeboten, dass wir’s stets mit uns tragen. Was im Grunde richtig ist. Die Anteilnahme und Betroffenheit machen uns zu Menschen. Veränderungen werden möglich, wenn wir uns aufregen, sorgen, empören. Leider gehört es dazu, dass wir uns dabei ohnmächtig fühlen und mit uns selbst hadern.

Auch Brüggli kann sich dieser Sorge nicht entziehen. Liefereng pässe und eine gedrückte Konsumentenstimmung machen uns zu schaffen. Und genau jetzt, wo sich viele Menschen nach Stille, Fokus oder Antworten sehnen, drohen der Dialog und das Inne halten zu kurz zu kommen, weil so viele Feuer aufs Mal gelöscht werden müssen. Es sind viel Geduld und Ausdauer nötig, starke Wurzeln und Flexibilität im rauen Wind. Die Widerstandsfähigkeit ist auf die Probe gestellt.

Dass es auch Anlass zur Zuversicht gibt, möchten wir in diesem «Unterwegs» zeigen: Der Mulchroboter Scarabaeus kann Brüggli ein Stück Unabhängigkeit und Selbstbestimmung sichern (Seite 18). Was möglich wird, wenn alle friedvoll und entschlossen in die selbe Richtung blicken, davon zeugt das Projekt «Wheels of Motion»: Die symbol starke Velotour ist ein Erfolg – und wird weitergehen (28). Auch Sirjay Brunner blüht in der Bewegung auf: Er ist ein lei denschaftlicher Tänzer (36).

Mit Romina Huser sind wir wieder bei der Geduld: Sie spielt Fussball, wenn nicht gerade eine Knieverlet zung dazwischenkommt (4). Reto Menzi taucht derweil in andere Welten ein und dreht die Uhr zurück in die Biedermeier-Zeit (16). Wie wohl die Labradorhündin Fly auf ihn reagieren würde, wenn er mit seinem Kostüm und Kinderwagen im Campus erschiene? Keine Sorge: Fly behandelt alle gleich. Lesen Sie mehr über sie und die tiergestützte Therapie auf Seite 24.

Schön, dass Sie mit uns unterwegs sind. Viel Freude beim Lesen und weiterhin viel Ausdauer und Zuversicht.

Leiter Kommunikation & Kultur

Mitglied der Geschäftsleitung

Brüggli hat starke Wurzeln und Werte, die den Sturm überdauern.
Editorial

Aufgeben kommt nicht in Frage

Fussball ist Romina Husers Leidenschaft. Aktuell zwingt sie eine Knieverletzung zu einer Pause. Es ist eine Geduldsprobe, die Romina aber geschickt zu nutzen weiss.

Romina Huser hat ihre Lehre zur Unterhaltspraktikerin bei Brüggli erfolgreich absolviert und bei einer anderen Firma eine Arbeit aufgenommen. Doch bald musste sie feststellen, dass sie dort nicht glücklich wird. So entschied sie sich, nach einem Jahr zu Brüggli zurück zukehren. Im Bereich Unterhalt & Tech nik schätzt sie die Abwechslung: «Kein Tag ist wie der andere.» Romina über nimmt Reinigungsarbeiten von Trep penhäusern, sanitären Einrichtungen und Fenstern. Ausserdem hilft sie hin und wieder bei der Grundreinigung von Wohnun gen mit. Das Jäten im Garten ist weniger ihr Ding, sagt sie. Viel lieber trimmt sie Hecken oder mäht den Rasen.

Wahre Leidenschaft

In ihrer Freizeit unternimmt Romina Huser viel mit ihren Freun den, geniesst das Nachtleben oder den Bodensee. Besonders viel Zeit nimmt sie sich für ihre grösste Leidenschaft: das Fussballspielen. Ihr Herz schlägt für den FC St. Gallen, dem sie bei allen Spielen – vor Ort oder vor dem Fernseher – die Dau men drückt. Ebenso viel Begeisterung hegt die Rheintalerin für den spani schen Fussballclub Atlético Madrid und den Spieler Antoine Griezmann. Einmal ein Spiel im Stadion in Madrid miterleben zu dürfen, wäre für sie das Grösste. Am liebsten aber steht Romina selbst auf dem Fuss ballplatz. Nach der Arbeit noch bis spät abends mit ihrer Mann schaft des Fussballclubs Rorschacherberg zu trainieren, macht ihr nichts aus – im Gegenteil. «Beim Fussballspielen kann ich vom Alltag abschalten und alles um mich herum vergessen. Dann kon zentriere ich mich nur noch auf mich und den Ball. Das macht mir viel Freude», schwärmt sie.

Mit der Freude kam der Er folg. Mit dem FC Staad, zum Beispiel, stieg Romina bis zur dritten Liga auf. Heute ge hört sie zum FC Rorschacher berg und spielt in der vierten Liga. «Wir streiten nie, verste hen uns super und stehen als Team zusammen», sagt sie. Die Mittelfeldspielerin ist zweibis dreimal wöchentlich beim Training anzutreffen. Daneben hilft sie bei einem Fussball verein für körperlich und psy

chisch beeinträchtigte Menschen aus, und an den Wochenen den spielt sie bei Fussballturnieren mit. Besonders gern erinnert sie sich an die diesjährige Special Olympics in St.Gallen, als sie es mit ihrer Mannschaft auf den vierten Platz schaffte. Im Anschluss wurden sie von einem Radiosender interviewt. Das war ein ganz besonderes Erlebnis für die junge Sportlerin.

Auf dem Weg der Besserung

Nun aber muss Romina fast ein Jahr auf ihren geliebten Sport verzichten. Auch bei der Arbeit muss sie kürzer treten. Denn eine Verletzung am Knie zwingt sie zur Pause. Sportverletzungen sind für Romina nichts Neues – und Knieverletzungen schon gar nicht. 2018 riss sie sich beim Fussballspielen sowohl das äussere als auch das innere Kreuzband und zog sich schmerzhafte Ver letzungen am Meniskus zu. Nach mehreren Operationen und ei ner langwierigen Genesung freute sie sich darauf, endlich wieder am Fussballtraining und vor allem an den Fussballmatches dabei sein zu dürfen. Doch nun muss sie wie der neun bis zwölf Monate aussetzen.

«Das kotzt mich richtig an», sagt sie. Dennoch: Aufgeben kommt für Romina nicht in Frage: «Ich werde immer wei termachen.»

Um ihre Fitness zu erhalten und ihre Genesung voranzutreiben, geht Romina regelmässig zur Physiotherapie und absolviert Kraft übungen. Inzwischen ist sie auf dem Weg der Besserung und kann sogar schon auf Krücken verzichten. Sobald es wieder möglich ist, will Romina ihre Ausdauer mit Joggen weiter aufbauen. Auf Ballübungen möchte sie vorerst noch verzichten. Auf diese Weise hofft sie, bald wieder auf dem Rasen stehen und ihre Mannschaft unterstützen zu können. Schliesslich ist Fussball nicht nur ihre Leidenschaft – es ist ihr Leben: «Ich liebe Fussball über alles. Es bedeutet mir sehr viel.»

Rominas grösster Traum ist es, gemeinsam mit ihrer Mannschaft in eine höhere Liga aufzusteigen und zusammen noch viele Er folge feiern zu dürfen. Und wenn ihre Zeit beim Fussball eines Tages vorüber ist, will sie sich als Trainerin engagieren. Auf diese Weise kann sie Kindern und Jugendlichen nicht nur Wissen rund um Fussball vermitteln, sondern auch die Liebe dafür weitergeben.

Katja Wohlwend Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation

Was gut tut
Rominas Vision: aktiv bleiben und später Fussball-Trainerin sein.
Ihr Herz schlägt für den FC St.Gallen. Sie fiebert bei allen Spielen mit.
Fussballspielen kann ich alles um mich herum vergessen.» unterwegs 1122 5
Im Fussballspiel hat Romina Huser einen Ausgleich zu ihrer Arbeit in Brügglis Center Unterhalt & Technik. Bilder: Frosan von Gunten
«Beim

«Es ist perfekt für mich»

Matthias Nutt trägt im Kantonsspital St.Gallen dazu bei, dass die zahlreiche IT-Hardware funktioniert. Hier hat er einen Arbeitgeber, der ihm vertraut und ihn fördert.

Nehmen wir mal an, nur kurz, Matthias würde als Politi ker kandidieren. Auf seinem Wahlplakat könnten Verspre chen wie diese stehen: «Ganz oder gar nicht.» – «Wenn, dann richtig» – «Mehr machen, weniger reden». So ei ner ist Matthias. Er weiss, was er will. Und er weiss, was er nicht will. Ist er ein Getriebener, der nicht nach links und nach rechts schaut? Nein, gar nicht. Aber angefressen ist er schon – die richtige Voraussetzung, um in der Informatik ei ner Organisation mit vier Spitalregio nen und insgesamt 9600 Mitarbeiten den mitzuwirken.

Matthias strebt nach Autonomie

Matthias steigt 2019 bei Brüggli in die Ausbildung zum ICT-Fachmann EFZ ein. Hinter sich hat er ein erstes Lehr jahr als Landmaschinenmechaniker und drei Jahre Kantons schule mit Fokus auf Informatik. Nach mehreren Rückschlägen steht er vor einem Neubeginn. Die Diagnose ADS (Aufmerk samkeitsdefizitsyndrom), die er schon als Kind erhalten hatte, führte zu verschiedenen Abklärungen und letztlich zu Brüggli. Hier macht er sich als junger Berufsmann bemerkbar, der da zugehören und mitlenken will, angetrieben von einem starken Streben nach Autonomie. «Übungen, die vor mir schon andere hundertfach gelöst haben?», sagt er, «das ist zwar gut und wichtig, aber ich wollte mehr.» Und so unterstützte ihn Brüggli bei der Suche nach einem Prak tikumsplatz im ersten Arbeitsmarkt. Zwei Praktika bei Eugster-Frismag mussten wegen der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen werden. Aber Matthias liess nicht locker. «Er wollte losziehen, weg», sagt Simon Zürcher, Leiter Agogik in Brügglis Informatik, «die Selbstän digkeit ist ihm wichtig.» Dabei kam positiv zum Tragen, dass Matthias bereits acht Mo nate Erfahrung gesammelt hat im Arbeits markt. Er konnte im Unternehmen, wo sein Vater arbeitet, im Servicedesk mitwirken – «Vitamin B», sagt Matthias.

Die Grossen auf dem Radar Begleitet von Brügglis Arbeitsassistenz hatte Matthias die ganz Grossen auf dem Radar: Swisscom, Migros … Kon zerne mit komplexen IT-Herausforderungen. Das Kantonsspital St.Gallen (kurz KSSG) rückte sodann in seinen Fokus. Der junge

Berufsmann hatte sich nicht einzig an Praktikumsplätzen orientiert, sondern die Stellenausschriebe grosser Unternehmen studiert. So wurde er darauf aufmerksam, dass das KSSG einen IT-Fachmann für die Radiologie suchte. Matthias nutzte die Chance, wissend, dass er für die ausgeschriebene Stelle zwar nicht der Geeignete sein würde, aber vielleicht könnte er sich ja als Praktikant beweisen.

Sein Einsatz wird honoriert

Am KSSG fand sein beherztes Auf treten Anklang. Sarah Sturzenegger, HR-Spezialistin im Bereich Bildung, bot Hand. «Ich spürte viel Interesse und Tatendrang. Nicht alle potenziellen Praktikanten sind so entschlossen wie Matthias. Wir sahen: Er will es wirklich.» Und so kam es zu einem dreimonatigen Prakti kum im Hardware-Support des sechstgrössten Spitals der Schweiz.

Aus den drei Monaten wurde ein halbes Jahr. «Wir wollten ihm Zeit geben», sagt sein Vorgesetzter Colin Elmer, «und ihm zei gen: Wir warten auf Dich.» Ein grosser Vertrauensbeweis: Es kommt zu einer weiteren Verlängerung des Praktikums – ein einhalb Jahre. Mehr noch: Matthias bekommt eine Festanstel lung angeboten, vorausgesetzt er schliesst seine Ausbildung im Sommer 2022 erfolgreich ab. Das gelingt ihm vorbildlich. Und so gehört er seit August 2022 als Fach spezialist Hardware-Support zum rund 180-köpfigen IT-Team des KSSG.

Zeit lassen, Sicherheit geben

Es ist das grosse Finale einer Integrati onsgeschichte, die zeigt, was möglich ist, wenn alle in dieselbe Richtung blicken. Das eine ist Matthias’ Wille und Fleiss. Das andere ist die Bereitschaft seines Vorgesetz ten Colin Elmer, der an den jungen Mann glaubt und ihm dies von Anfang an zu verstehen gibt. Zeit lassen, Sicherheit vermit teln, sich kennenlernen: Colin Elmer konzentrierte sich nicht ein zig auf die fachlichen Qualitäten, sondern wollte gewährleisten, dass es im Team klappt.

«Keine typische IT»

Im Hardware-Support des KSSG arbeiten einstige Lastwagenchauf feure, Zugführer und Elektroniker, zum Beispiel, die sich umge schult und weitergebildet haben. «Wir sind keine typische IT», sagt Colin Elmer. «Wir sind sowas wie ein industriell geprägtes Team innerhalb der Informatik». Wie würde sich Matthias einfü gen? Es zeigte sich: Es ist genau das richtige Umfeld. Der junge

«Er ist ein absoluter Glücksgriff», sagt sein Vorgesetzter.
Informatik
Im Praktikum hat Matthias beweisen können, was ihm die Arbeit bedeutet.
Die IT des Kantonsspitals St.Gallen ist stark gefordert. Matthias mag es, wenn es läuft. unterwegs 1122 7
Matthias Nutt arbeitet als Fachmann Hardware-Support im 180-köpfigen IT-Team des Kantonsspitals St.Gallen. Bilder: Stephanie Bernhard

Mann honoriert das Vertrauen, das ihm geschenkt wird, mit Loyalität und Wissbegier. «Ein absoluter Glücksgriff», sagt Colin Elmer. Er wurde super im Team aufgenommen, als würde er schon zehn Jahre hier arbeiten.» Ein zig die Pünktlichkeit sei am Anfang ein Thema gewesen.

Jeder Tag bringt Neues Matthias schätzt die Freiheit. Seinen Vor gesetzten beurteilt er als offen, herzlich, humorvoll. «Es ist perfekt für mich. Ich werde gefördert und gefor dert. Ich kann Probleme lösen und einen Mehrwert schaffen fürs Unternehmen.» Zu seinen typischen Arbeiten gehören die War tung und Reparatur elektronischer Geräte, der Support vor Ort, wenn ein Tablet oder Computer streikt, oder die Bewirtschaftung des grossen Lagers. Jeder Tag bringt Neues, im Grossraumbüro, in der Werkstatt, im Materiallager oder in einer der vielen me

Zu Matthias’ Kunden gehören Ärztinnen, Pfleger, Seelsorger und Spitalgärtner, zum Beispiel.

dizinischen Einrichtungen, wo ein rascher IT-Support zur guten Betreuung der Patienten beiträgt. Seine Kunden sind Professoren und Ärztinnen, Seelsorger oder Spitalgärtner. Colin Elmar attestiert Matthias, dass er alle gleich behandelt.

Ein grosses Einsatzgebiet 9000 Computer, 2000 Druckegeräte, 3800 WiFi- und 500 VoIP-Telefone, 400 Smartphones: Die Anzahl Geräte ist riesig. Und es stehen grosse Herausforderungen an. Das KSSG wird über mehrere Jahre hinweg erneuert und erweitert; es ist aktuell eine der grössten Baustellen der Ostschweiz. Im Bereich des digitalen Patientenflusses werden neue Kommunikations- und Informationssysteme aufgebaut. Tausende neue Geräte werden installiert und der Umzug von 800 Arbeitsplätzen steht bevor. Der Wirkungskreis von Matthias umfasst weit mehr als das Zentrumsspital in der Kan tonshauptstadt. Die IT des KSSG ist auch für die Spitäler Grabs, Wil und Uznach zuständig.

Alles andere als langweilig: genau richtig für Matthias. Er ist im Juni aus dem Liechtensteinischen nach St.Gallen gezogen. Es ist ein Neubeginn für den jungen Berufsmann. Dem Imkern und dem Samariterverein Romanshorn bleibt er treu – ein Ausgleich zur liebgewonnenen Arbeit im lebhaften Kantonsspital St.Gallen.

Sein Vorgesetzter Colin Elmer hat ihm Zeit gegeben und ihm signalisiert: Wir warten auf dich.

Michael Haller Leiter
Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
Informatik
«Ich kann Probleme lösen und einen Mehrwert schaffen.»

Was ist Glück für Sie?

Patrick Buff

Lernender Kaufmann EFZ B-Profil

Glück ist für mich, wenn ich abends ins Bett gehen kann, ohne mir über Probleme Gedanken machen zu müssen. Meinen letzten Urlaub ver brachte ich in Norditalien. Die Zeit dort war wunderschön und gleichzeitig so befreiend. So fühlt sich für mich pures Glück an. Kurzum: Glück ist für mich Unbeschwertheit.

Silvan Kappeler

Mitarbeiter Unterhalt & Technik

Glück ist für mich etwas, was mir Freude bereitet und mir Vorteile bringt, wie zum Beispiel ein Lottogewinn. Glück kann aber auch etwas sein, was mir zwar Freude bringt, aber keine Vorteile, wie etwa viele Süssigkeiten oder Fast Food zu essen. Das bereitet mir Freude, bringt mir aber keine Vorteile.

Mathias Erni

Teamleiter Unterhalt & Technik

Glück bedeutet für mich Gesundheit und Zufriedenheit. Auch eine harmo nische, funktionierende Beziehung ist für mich Glück. Glück im Alltag hatte ich gerade vor ein paar Tagen, als mir jemand im Strassenverkehr die Vorfahrt genommen hat. Beinahe wäre es zu einem Unfall gekommen. Zum Glück ist nichts passiert.

Cédric Gérard

Mitarbeiter Mechanik

Glück bedeutet Freiheit und dass ich das tun kann, was ich will. Aber auch mich mit meinem Arbeitskollegen gut zu verstehen sowie ein gutes Verhält nis mit meiner Familie und Freunden zu haben. Als ich vor einigen Tagen Onkel wurde und meinen Neffen in den Armen halten durfte, spürte ich ganz viel Glück.

Sharon Mayer

Teamleiterin Hauswirtschaft

Glück bedeutet für mich Gesundheit. Wenn es meiner Familie gut geht und wenn ich gesund bin, bin ich glück lich. Die vielen kleinen Dinge im Leben sind für mich Glück. Man hat viel mehr Freude am Leben, wenn man sie als nicht selbstverständlich ansieht. Zudem gibt es viele Situati onen im Leben, in denen ich denke, dass ich grosses Glück habe, denn es könnte immer schlimmer sein.

Umfrage:

Michaela Kaderli Mitarbeiterin Usblick

Glück ist für mich Gesundheit. Glück heisst für mich aber auch, eine Fami lie zu haben, die mich liebt und immer hinter mir steht. Glück im Berufsleben bedeutet für mich, wenn ich mit einem guten Team zusammenarbeiten darf, welches füreinander da ist. Wenn ich einen Chef habe, der mich unterstützt und mit dem ich über alles reden kann, bedeutet das für mich ebenso Glück.

Selina Lendenmann

Lernende Fotomedienfachfrau EFZ

Für mich ist Glück ein Gefühl von Erleichterung oder Begeisterung. Zuletzt hatte ich richtig viel Glück, als ich die Lehrstelle bei Advery erhalten habe. Somit konnte ich meine Ausbil dung zur Fotomedienfachfrau starten.

Andrés Eisenring

Lernender Kaufmann EFZ B-Profil

Glück ist die Summe aus verschie denen Ereignissen, die für mich von Vorteil sind. Zum Beispiel konnte ich meine Ausbildung bei Brüggli nur beginnen, weil sich das aus vielen Szenarien ergeben hat. Da hatte ich wohl richtig viel Glück.

Justin Emanuel, lernender Restau rantangestellter EBA

Das Glück kommt meist unerwar tet. Es macht wohlhabend oder froh. Wie etwa letztens, als ich spät dran war. Um den Zug nicht zu verpassen, musste ich rennen. Dabei bin ich aus gerutscht und hingefallen. Ich dachte schon, dass ich jetzt den Zug verpasst hätte. Doch der Zug hat auf mich gewartet. Darüber war ich sehr froh.

Genau das ist für mich Glück.

Katja Wohlwend Bilder: Roger Nigg
Was bedeutet Glück für Brügglis Mitarbeitende und wann hatten sie das letzte Mal Glück?
Nachgefragt unterwegs 1122 9

Was tun, wenn die Lichter ausgehen?

Das Telefon ist tot, der Fernseher schweigt und das Licht geht nicht mehr an –Stromausfall! Wie verhalte ich mich richtig bei einem Stromausfall? Mit diesen einfachen Regeln sind Sie für den nächsten Stromausfall gewappnet:

Keine Panik: Auch wenn der Ge danke an einen Stromausfall Angst machen kann: Die meisten Strom ausfälle sind innerhalb weniger Stunden behoben. Es ist wichtig, im Ernstfall Ruhe zu bewahren. Vermeiden Sie Hektik und atmen Sie tief durch.

Licht an! Sorgen Sie selbst für Licht, indem Sie zum Beispiel die Taschenlampe Ihres Handys aktivieren, eine Dynamo taschenlampe verwen den oder Kerzen anzün den. Gehen Sie sparsam mit Akku- und batterie betriebenen Geräten um.

15,1 %

des Energieverbrauchs stammte 2020 aus Erdgas, wovon Russland 47 % lieferte.

(Quelle: Srf.ch)

Elektrogeräte ausschalten: Stecken Sie alle Elektrogeräte aus. Wenn der Strom wie der fliesst, kann es so nicht zu einer Über lastung kommen. Lassen Sie eine Strom quelle aktiviert, damit Sie wissen, wann der Strom wieder funktioniert.

Informieren: Benutzen Sie Ihr Handy oder ein batteriebetriebenes Radio, um sich über den Stromausfall zu informieren.

Mit 50.6 %

wird die meiste Energie in der Schweiz in Form von Erdölbrennstoffen und Treibstoffen verbraucht.

(Quelle: Admin.ch)

Die besten Strom-Spartipps

Strom im Alltag zu sparen hilft nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geld beutel. Hier sind wertvolle Tipps und Tricks, um zu Hause der Stromknappheit entgegenzuwirken:

Das Verringern der Displayhelligkeit und das Aktivieren des Flugmodus helfen, die Augen zu schonen und den Akku zu sparen. Stromspar-Apps können zusätzlich helfen, Stromfressern entgegenzuwirken.

Katja Wohlwend Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation

20-mal googlen

entspricht der Leistung, die eine Energiesparlampe pro Stunde ver braucht. Eine Google-Suchanfrage verbraucht 0.3 Watt.

(Quelle: Logoenergie.de)

Benutzen Sie den Geschirrspüler erst, wenn das Gerät vollbeladen ist.

Vermeiden Sie es, den Kühl schrank neben wärmende Geräte zu stellen und lassen Sie die Speisen abkühlen, bevor Sie diese in den Kühlschrank stellen.

Verwenden Sie beim Kochen immer einen Deckel. Das spart Zeit und Strom.

Fokus
HANDY KÜHLSCHRANK KOCHEN

Energieknappheit geht alle etwas an

Nicht nur Privathaushalte beschäftigen sich immer mehr mit den steigenden Stromkosten. Auch Firmen gibt die Energieknappheit zu denken. Wie geht Brüggli damit um und welche Rolle spielen die Mitarbeitenden?

Energie ist ein kostbares Gut und Stromsparen wichtiger denn je. Zur aktuell drohenden Energiekrise trug der Krieg in der Ukraine merklich bei. Immer wieder dreht Russland den Gashahn zu oder drosselt die Lieferungen. Ein weiterer Grund war der sehr heisse und trockene Sommer. Dieser führte zu niedrigen Wasserpegeln in Stauseen und Flüssen. So hatten die Wasserkraftwerke weniger Ressourcen zur Stromproduktion und Atomkraftwerke wurden wegen der Hitze gedrosselt. Die Folge sind Energieknappheit und stei gende Energiekosten. Alternative Ener giequellen wie Wind- oder Solarenergie sollen in Zukunft eine umweltfreundliche Energieversorgung sicherstellen. Doch der Bau von Anlagen zur Stromgewinnung durch Sonne oder Wind geht nur langsam voran.

Bei der Arbeit wie auch zu Hause: Energieknappheit geht alle etwas an. Die Art und Weise, wie aktuell Energie genutzt wird, ist nicht nachhaltig. Doch das lässt sich ändern. Bereits mit we nigen Massnahmen können Kosten gesenkt und Energieressour cen gespart werden. Zudem trägt Energiesparen dazu bei, ener giepolitisch unabhängiger zu werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit leistet auch Brüggli seinen Beitrag. Bei der Beschaffung von elek tronischen Geräten achtet Brüggli stets auf Energieeffizienz und darauf, Geräte mit mehreren Funktionen zu verwenden. «Die Be leuchtung mit integrierten Präsenzmeldern etwa, ist ein guter An fang», sagt Lukas Kuster, Leiter von Unterhalt & Technik, «Doch

auch hier gibt es Nachteile: Ein Präsenzmelder reagiert nicht auf Bewegung, sondern auf die Präsenz einer Person. Sie sind so eingestellt, dass das Licht mindes tens 15 Minuten brennt.» Beispiel: Betritt jemand nur ganz kurz einen Raum, in dem ein Präsenzmelder installiert ist, bleibt das Licht – auch wenn die Person längst wieder gegangen ist – weiterhin an und verbraucht so mehr Strom als unbedingt notwendig.

300’000 Kilowattstunden könnten gespart werden

Das Thema Energie ist bei Brüggli allgegenwertig. Re gelmässig trifft sich eine Arbeitsgruppe, um wei tere Einsparmöglichkeiten zu lancieren. Bei hohem Stromverbrauch lohnt sich etwa eine Photovoltaikanlage. Bei Brüggli ist ein sol ches Projektvorhaben bereits im Gespräch. Somit könnten bis zu 300’000 Kilowattstun den – das sind ein Drittel von Brügglis Grund versorgung – eingespart werden. Zum Ver gleich: Damit kann man entweder 342 Jahre Fernsehschauen, 4,5 Millionen Hemden bügeln oder etwa 111 Singlehaushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen.* Sollte der Strom doch nicht reichen und ein Stromausfall erfolgen, ist Brüggli vorbereitet. Denn bei einem Ausfall des Stromnetztes springt automatisch die USV –

Besorgen Sie sich ein SolarLadegerät und nutzen Sie die Sonnenenergie zum Aufladen von Handy, Laptop und Co.

Schalten Sie in der Nacht das WLAN aus. Hierfür kann zum Beispiel eine Zeitsteuerung eingestellt werden, damit die WLANFunktion nachts deaktiviert ist.

Bei langer Abwesenheit kann man Strom sparen, indem man die Temperatur senkt, also die Heizung etwas runter dreht.

Optimieren Sie die Laufzeit der Klimaanlage. Schalten Sie die Klimaanlage über Nacht und wenn Sie nicht zu Hause sind aus. So sparen Sie Strom.

Überlegen Sie es sich genau, bevor Sie elektrische Geräte anschaffen, ob Sie diese wirklich brauchen.

Für den Fall eines Stromausfalls ist Brüggli vorbereitet.
WENIGER IST MEHR KLIMAANLAGE HEIZUNG WLAN ALTERNATIVE ENERGIE
unterwegs 1122 11
*Quellen: 1 Kilowattstunde - was man damit alles machen kann (verivox.de) Vergleich: Stromverbrauch im Haushalt | WWZ

die unterbrechungsfreie Stromversorgung – ein. Auf diese Weise kann Brüggli vorübergehend mit Strom aus einem Akku versorgt werden.

Auch die Mitarbeitenden können dazu beitra gen, dass Energie gespart wird: Standby: Viele Elektrogeräte laufen im Dauer betrieb und verbrauchen jede Menge Energie.

Schalten Sie den Standby-Modus aus, sobald Sie die Elektrogeräte nicht mehr nutzen, um Strom und Energie zu sparen.

Treppe statt Lift: Treppensteigen statt mit dem Lift zu fahren, hilft Stromkosten zu sparen und man tut erst noch etwas für die Gesundheit.

Computer: Schalten Sie den Computer ab, sobald Sie ihn nicht mehr brauchen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass nur jene Programme und Apps geöffnet sind, die auch wirklich ge braucht werden. Der Computer benötigt so weniger Strom.

Bildschirme: Stromsparender ist es, anstatt den Bildschirm zu sperren, den Energiespar-Modus zu wählen. Reduzieren wir etwa bei Brüggli unsere Computer-Bildschirmhelligkeit um 20 Prozent, können bis zu 8000 Franken pro Jahr gespart werden.

Beleuchtung: LED-Lampen benötigen viel weniger Energie als Energiesparlampen oder Halogenlampen. Zudem ist es ratsam, nur in den Räumen die Beleuchtung einzuschalten, die man ak tuell nutzt. Solange es draussen hell ist, kann das Tageslicht ge nutzt werden, um am Computer zu arbeiten.

Belüftung: Während des Winters sollte man – im Büro wie auch zuhause – darauf achten, dass Türen und Fenster stets geschlos sen bleiben. Auf diese Weise bleibt die von der Heizung produ zierte Wärme im Raum.

Drucker: Drucken Sie Dokumente beidseitig und verwenden Sie kombinierte Geräte, um Energie zu sparen. Alternativen suchen: Überprüfen Sie Ihre Arbeitsabläufe- und Prozesse. Überlegen Sie sich genau, ob Sie wirklich alles am PC erledigen müssen und finden Sie energieschonende Alternativen. Akkuladen: Falls Sie private Handys, Tischventilatoren oder Smartuhren aufladen, sollten Sie darauf achten, dass Sie das Ladege rät aus der Steckdose ziehen, sobald der Akku voll ist. Aufmerksam machen: Wir können nur etwas bewirken, wenn alle am gleichen Strang ziehen. Darum gilt: Weisen Sie ihre Mit menschen charmant aufs Stromsparen hin.

Es liegt in unserem Interesse, achtsam mit den Energieressour cen umzugehen. Nur so kann verhindert werden, dass bei Brüg gli wie auch zu Hause der Strom ausfällt.

Hier wäre Platz vorhanden für eine Photovoltaik-Anlage. Brüggli klärt die Möglichkeiten ab.

Bilder: Leandro Ceretti

Bildschirme im Stand-By-Modus sind wahre Stromfresser.

Fokus

Was, wenn das Wasser fehlt?

Ein prächtiger Sommer mit heissen Temperaturen: Jeden Tag herrscht Badewetter, 30 Grad im Schatten. Paradiesisch? Nicht nur. Wo die Sonne scheint, gibt es eben auch Schattenseiten.

Die Hitzetage häuften sich und Regen war spärlich in diesem Som mer. In der Schweiz sind wir uns das nicht gewöhnt. Ventilatoren waren fast überall ausverkauft und die Badis waren überfüllt. Die Natur vertrocknet, wenn sie nicht genug Wasser erhält. Aus grünen Wiesen wurden braune Flächen und einst prächtige Sonnenblu menfelder trocknen aus und wirken trau rig und grau. Der Wasserstand der meis ten Flüsse und Seen in der Schweiz und in ganz Mitteleuropa ging beachtlich zurück.

Wer darf das Wasser nutzen?

Wassermangel erschwert die Stromproduktion.

Sinkt der Wasserstand, beginnt der Kampf um das restliche Wasser. Die Schifffahrt, die Landwirtschaft, der Tou rismus, die Industrie, die Bevölkerung und vor allem die Wasserle bewesen — sie alle sind auf Wasser angewiesen. Und nicht zuletzt auch die Stromproduzenten in der Schweiz. Der grösste Teil des in

der Schweiz hergestellten Stroms wird in Wasserkraftwer ken hergestellt. Verringert sich also die Wassermenge in der Schweiz, so wird die Stromproduktion erschwert. In Zeiten, in denen sowieso schon Stromknappheit herrscht und sich die ganze Welt nach alternativen Lösungen zur Strom produktion umsieht, kann es verheerende Konsequenzen haben, wenn eine wichtige Stromzufuhr nicht die übliche Leistung ab rufen kann.

Wer vorbereitet ist, hat es leichter Diese Temperaturen, die sich aneinan derreihenden Hitzetage und die darauffolgende Wasserknappheit sind direkte Folgen des Klimawandels. Dieser hat einen

Bei Brüggli fliesst Grauwasser auf der Toilette. Grauwasser ist gesammeltes und gereinigtes Regenwasser. Für eine WC-Spülung werden 12 Liter benötigt.

unterwegs 1122 13
Es gibt Möglichkeiten, den Wasserverbrauch ohne Komfortverlust zu reduzieren.

grossen Einfluss auf die Menge und die Qualität des verfügbaren Wassers. Trockenheit ist ein langwieriger Prozess. Genauso lange wie es geht, bis Flüsse und Seen austrocknen, genauso lange geht es auch, bis sich die Situation wieder erholt. Im Sommer fällt weni ger Regen. Im Winter fällt eher Regen als Schnee und fliesst sofort ab. Der Schnee, der doch fällt, schmilzt früher und auch die Glet scher schmelzen und werden immer kleiner. Am langsamsten auf Veränderungen in der Wassermenge reagiert die wichtigste Wasser

Das Grundwasser ist vom Klimawandel noch nicht betroffen.

45'000 Liter

Wasser braucht ein Mensch im Durchschnitt in der Schweiz pro Jahr. Diese Wassermenge passt ziemlich genau in einen üblichen LKW.

(Quelle: Co2online.de)

quelle in der Schweiz, das Grundwasser. Das Grundwasser ist eine konstante Grösse. In der Schweiz ist es noch nicht direkt und akut von Wasserarmut betroffen, auch wenn der Wasserstand von Flüs sen und Seen zeitweilen sehr niedrig ist. Und doch ist es ratsam, sich auf Wasserknappheit vorzubereiten. Wer auf extreme Trocken perioden vorbereitet ist, wird von dessen Konsequenzen weniger stark beeinflusst und kann die Sonne in vollen Zügen geniessen.

Die besten Wasser-Spartipps

«Sparen, wo es geht»

«Wasserknappheit ist natürlich auch bei Brüggli ein Thema. Wir versuchen Wasser zu sparen, wo es geht. Klar, die Küche in der Gastronomie Usblick benötigt viel Was ser. Dort müssen auch Hygieneregeln eingehalten werden. Es gibt trotzdem einige Bereiche, wo wir Wasser sparen können. Wir verwenden für die Toilet ten beispielsweise ausschliesslich Grauwasser, also gesammeltes und gereinigtes Regenwasser. Die Was sermenge für die Spülungen haben wir reduziert. Es funktioniert genauso gut, wenn 12 Liter Wasser an statt 16 genutzt werden. Auch die automatischen Wasserhähne stellen sich nach kurzer Zeit wieder ab, damit nicht zu viel Wasser verbraucht wird beim Händewaschen. Da müssen wir gut auf die richtige Dosis achten. Das regelmässige Händewaschen ist und bleibt wichtig.»

GARTEN KÜCHE BAD HAUSHALT

Bevorzugen Sie Pflanzen, die hohe Temperaturen gut aushalten können und mit wenig Wasser auskommen.

Investieren Sie in einen Duschfilter, der die Wassermenge beim Duschen reduziert. Schalten Sie das Wasser aus während dem Zähneputzen und betätigen Sie die Sparspültaste nach dem Toilettengang.

Waschen Sie Obst und Gemüse in einer Schüssel anstatt unter laufendem Wasser. Und lassen Sie den Geschirrspüler nur vollständig gefüllt laufen.

Lassen Sie auch die Waschmaschine nur vollständig gefüllt laufen. Verwenden Sie wassersparende Geräte und reparieren Sie tropfende Wasserhähne.

Fokus

Das gilt bei Brüggli

Alle Center und Bereiche bei Brüggli befassen sich damit, wie sie Strom und Wasser sparen können. Zusätzlich hat die Geschäftsleitung diese Massnahmen beschlossen:

Lifte

Neu gilt: Alle Lifte bei Brüggli sind für Personen bestimmt, die keine Alternative haben. Was bis anhin eine eindringliche Bitte war, ist neu eine Weisung: Wer Treppensteigen kann, soll das tun; es ist gesund und belebt Körper und Geist. Der Lift steht allen zur Verfü gung, die wegen einer Beeinträchtigung oder eines Gebrechens darauf angewiesen sind. Massnahme: Einer der beiden Doppel-Lifte im Treppenhaus wird stillgelegt; nur noch einer ist im Einsatz – für Personen, die wirklich darauf angewiesen sind.

Lüftung

Die Lüftung arbeitet nachts und am Wochenende mit reduzierter Leistung. Werktags ist sie wie gewohnt in Betrieb. An der Luftqua lität ändert sich dadurch nichts.

Licht

Bei Brüggli sind viele Lichtquellen automatisiert, mit Präsenzmel dern versehen, zum Beispiel auf den Toiletten oder in grösseren Abteilungen. Sämtliche Lichtquellen werden überprüft und wo an gebracht ersetzt durch Energiesparlampen. Gleichzeitig wird hinter fragt, ob wirklich überall das Licht im gewohnten Ausmass leuch ten muss. Hierbei ist besonders die Eigenverantwortung jeder und jedes Einzelnen gefragt.

Raumtemperatur

Je nach Witterung und je nachdem, wo sich der Raum im Gebäude befindet, sind die Raumtemperaturen bei Brüggli sehr unterschied

Der Lift ist ein Stromfresser:

Liftfahrt Leistungsverbrauch Vergleichsbeispiel: Stromverbrauch vom auf 1 h Liftbetrieb umgerechnet EG ins 1. OG 1.8 kW 108 Min. Staubsaugen EG ins 2. OG 2.4 kW 36 Hemden bügeln EG ins 3. OG 2.9 kW 29 h Fernsehschauen EG ins 4. OG 3.2 kW 224 Tassen Kaffee rauslassen am Automaten

lich. In einer Abteilung mit grossen Fensterfronten kann es rasch (zu) warm werden, wenn die Sonnenstrahlen reinkommen, wäh rend es in Produktionsbereichen oder in Büroräumen im Gebäu de-Innern (zu) kühl bleibt. Während sich die Leute in den einen Abteilungen an zu hohen Temperaturen stören, würden sich die Leute in anderen Bereichen wünschen, dass das Thermometer et was höhere Werte zeigt. Brüggli nimmt neu als Richtwert, dass sich die Raumtemperatur bei 20 Grad einpendeln soll. Das erlaubt eine sanfte Reduktion des Heizaufwandes – auch hier mit positivem Ef fekt auf die Kosten und Umweltbilanz.

Wer Treppensteigen kann, soll das tun. Einer der beiden Doppel-Lifte wird stillgelegt.

Brauchen Sie den Lift nur, wenn Sie schwere Lasten befördern müssen oder ein Gebrechen haben.

LIFT
Michael Haller Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
unterwegs 1122 15

Servieren und flanieren

Reto Menzi mag es, wenn viel läuft und er unter Leuten ist. Er erzählt gerne — von seinem Leben, seiner Arbeit und seinem Hobby, dem Biedermeier-Verein Heiden.

Seit über zwanzig Jahren arbeitet Reto Menzi im Service für unterschiedliche Gaststätten, Bistros und Restaurants. Im Service der Brüggli-Gastronomie Usblick engagiert er sich seit mehr als zwei Jahren.

Seine Augen glänzen, wenn er von seiner Arbeit spricht: «Am liebsten habe ich es, wenn Anlässe stattfinden und im Service richtig viel los ist». Der Service ist seine Leidenschaft und der Kontakt mit Menschen erfüllt ihn – ganz egal ob mit Kunden, Vorgesetzten, Mitarbeitenden oder seiner kleinen Gang, wie er seine Gruppe von Freunden im Service der Gastronomie Usblick nennt.

Der Biedermeier-Fähnrich

Eine Gang hat Reto auch ausserhalb von Brüggli. Nur tragen sie dort keine blauen Usblick-Hemden, sondern traditionelle Klei der aus der Biedermeier-Zeit. Und anstatt mit einem Tablett mit Essen und Getränken, präsentiert sich Reto dort mit einem ganz speziellen Accessoire, einem passen den Kinderwagen aus derselben Epoche. Reto Menzi erhielt vor vielen Jahren die Möglichkeit, am Biedermeier-Umzug in Heiden teilzunehmen, weil sein frühe rer Chef am Umzug mitlief und ihn kur zerhand auch dazu einlud.

Heiden hat eine besondere Beziehung zur Biedermeier-Zeit. Als 1838 die komplette Ortschaft bis auf ein Gebäude abbrannte, wurde sie im damals zeitgemässen Biedermeier-Stil innert weniger Jahre wiederaufgebaut. Und heute wird im Drei jahresrhythmus dieser Zeit gedenkt und die Resili enz der Heidener Bevölkerung zu BiedermeierZeiten mit einem grossen Fest-Umzug gefei ert. Reto Menzi war begeistert von seiner ersten Parade und trat noch am selben

Tag dem Biedermeier-Verein Heiden bei. Seither ist er tatkräftig involviert bei der Organisation des Biedermeier-Fests und flaniert am traditionellen Umzug nicht bloss einfach mit, sondern führt ihn neuerdings als Fähnrich an.

Auftritt im Palast

Eigentlich passt Reto Menzi gar nicht in die Biedermeier-Zeit, eine Zeit, in der das Private und Idyllische einen hohen Stellenwert genoss. Reto Menzi ist ein geselliger Mensch, der in der Gesellschaft von anderen aufblüht. Mit dem Biedermeier-Verein ist er viel unterwegs. Vielerorts in der Schweiz und sogar über die Landesgrenzen hinaus werden sie eingeladen, um in den Biedermeier-Kleidern durch die Strassen zu flanieren oder Tänze vorzuführen. «So hat man die Mög lichkeit, Orte zu sehen, die man als normaler Besucher nicht zu Augen bekommt, und trifft Menschen, die sonst nicht jeder trifft», sagt Reto Menzi und erzählt von der Zeit, als er im Thronsaal des Schloss Napoleon eine Tanzaufführung hatte, mit seinem Verein im Schweizer Fernsehen erschien oder in Heiden den Bundesräten die Hände schüttelte. Reto Menzi ist stolz auf seine Rolle im Biedermann-Verein und seine Arbeit im Service bei Brüggli. Er präsen tiert sich genauso gerne in den traditio nellen Biedermeier-Kleidern mit seinem grossen, weissen Kinderwagen, den er auf den Paraden durch die Strassen schiebt, wie in der blauen Uniform der Gastronomie Usblick, in der er die Gäste bedient und mit einem Lächeln all zeit bereit ist für einen kurzen Schwatz.

Es kommt aufs Detail an, wenn Reto Menzi in eine andere Zeitepoche eintaucht.

Was gut tut
Reto Menzi blüht auf in der Gesellschaft von Menschen.
Er ist der Fähnrich am Heidener Biedermeier-Umzug.

liebsten habe ich es, wenn so richtig viel los ist im Service.»

Reto Menzi fühlt sich in seinem BiedermeierKostüm genauso wohl wie im Service-Tenü der Gastronomie Usblick. Bilder: Frosan von Gunten
unterwegs 1122 17
«Am

Brüggli Industrie

Auf Scarabaeus ruht viel Hoffnung

Im Versuchsbetrieb des BBZ Arenenberg in Güttingen: Adrian Hungerbühler, Ueli Blickenstorfer, Daniel Wissler, Dave Fischer und Markus Stolz setzen sich intensiv mit dem Mulchroboter Scarabaeus auseinander. Bilder: Frosan von Gunten

«Der Mulchroboter Scarabaeus bewegt sich leicht und flach wie ein Käfer», berichtete die Bauernzeitung am 31. August 2022. Die Au torin hatte Brügglis Innovation an einer Tagung im Beratungs- und Bildungszentrum Arenenberg in Güttingen kennengelernt. Da wa ren Landwirte und Fachleute aus der ganzen Schweiz dabei; es ist ein jährliches Treffen, an dem Neuheiten und Herausforderungen thematisiert werden. Für Adrian Hungerbühler, Leiter von Brüggli Industrie, war dies eine ideale Gelegenheit, Scarabaeus zu präsen tieren – nicht nur in trockener Theorie, sondern im Praxiseinsatz im Versuchsbetrieb. «Wir hatten ein sehr gutes Echo», sagt er. Beson ders finde Anklang, dass der Mulchroboter autonom unterwegs ist und sich satellitengesteuert und mit Fühlern und Sensoren sanft vorantastet, angetrieben mit Solar- oder Netzstrom, den er sich in einer kompakten Ladestation holt.

Ähnlich, aber doch anders Vergleiche mit den Mährobotern, die in vielen Privatgärten zu hause sind, liegen zwar nahe, greifen aber zu kurz. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass Scarabaeus keine Drähte braucht, an denen er sich orientiert, sondern sich anhand von Satellitennavigation, Fühlern und Sensoren zurechtfindet und dabei mit jeder Runde das Gelände besser erfasst. Scarabaeus bewegt sich schonungsvoll durch die Obstplantagen und Rebanlagen; auch tiefhängende Äste

kommen ihm nicht in die Quere; Früchte und Stämme bleiben geschont. Üblicherweise werden solche Arbei ten mit Traktor-Anbaugeräten verrichtet; das ist grobes Geschütz, mit Kraftstoff angetrieben und angewiesen auf eine Person, die das alles lenkt und überwacht.

Später, aber richtig Brügglis sanfte Alternative ist im Versuchsbetrieb des BBZ Arenen berg in Güttingen seit Frühling 2022 erfolgreich unterwegs. Zudem sammelt Scarabaeus in verschiedenen Landwirtschafts- und Reb bau-Betrieben weitere Erfahrung – zum Beispiel in Sommeri oder Ottoberg. Die Marktlancierung war ursprünglich auf 2022 geplant. Es zeigte sich: Das war zu ambitioniert. Es galt zuerst die Qualität sicherzustellen und mit Lieferengpässen und den Achterbahnfahrten der Rohstoffpreise klarzukommen. Das Positive daran: Scarabaeus konnte weiter getestet und verfeinert werden. So konnte zum Bei spiel genauer herausgefunden werden, wie Scarabaeus für Rebanlagen optimal auszustatten ist. Rebanlagen sind oft sehr steil angelegt; das stellt besondere Herausforderungen an den Raupen antrieb und die Beschaffenheit der Raupen-Riemen.

Jetzt geht's ums Ganze: Antriebsmotoren und Getriebe werden für Scarabaeus bereitgestellt.

unterwegs 1122 19
Scarabaeus ist eine sanfte Alternative für die Pflege von Plantagen und Rebanlagen. 2023 soll er im Handel sein.

Zeit ist Geld, und so liest und hört man immer wieder von Produk ten, die im Eiltempo auf den Markt geschoben werden. Auf dem Bu ckel von Anwendern, die sich früh für neue Produkte entscheiden, finden dann die letzten Tests und Verbesserungen statt. Brüggli In dustrie geht mit Scarabaeus einen anderen Weg. Er kommt erst auf den Markt, wenn er reif ist. «Es war zwar ein Rückschlag», sagt Ad rian Hungerbühler, «als wir uns eingestehen mussten, dass wir 2022 noch nicht auf den Markt konnten, aber nun blicken wir voraus.»

Kommen alle Teile rechtzeitig?

Scarabaeus soll ab Sommer 2023 erhältlich sein. Immer wieder treffen Anfragen von Landwirten ein, die vom neuen Produkt ge lesen oder gehört haben. Und bereits finden Gespräche mit po tenziellen Vertriebspartnern statt. Scarabaeus soll über den Fach handel erhältlich sein. Für Marketingleiter Dave Fischer bleiben die unberechenbaren Lieferketten eine Herausforderung. «Auf Elekt ronik-Teile, zum Beispiel, müssen wir bis zu zwölf Monate warten, und nicht mal dann haben wir Gewähr, dass es wirklich klappt mit der Lieferung.»

Ziel: 2023 im Handel

So kostet die Arbeit an Brügglis jüngster Innovation nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Nerven. Zudem ist ein Erwartungsdruck spürbar: Die Finanzlage ist angespannt; auf Scarabaeus ruht die Hoffnung, dass sein erfolgreicher Marktstart möglichst bald zu ei ner Entspannung beitragen kann. Die Arbeiten an einer Vorserie laufen, und nächstes Jahr sollen mehrere hundert Exemplare im

Fachhandel verfügbar sein. «Wir haben unsere Hausaufgaben ge macht», sagt Dave Fischer, «Kinderkrankheiten konnten auskuriert werden, und nun sind wir am Start mit einem ausgereiften Pro dukt.» Es sei Neuland gewesen, ein komplett neues Produkt und neue Märkte. Und doch könne man sich auf reiche Erfahrung be rufen, besonders was die Vertriebswege und den internationalen Warenverkehr betrifft; da verfügt Brüggli Industrie über viel Wis sen und gute Kontakte im Zusammenhang mit der 4pets-Hunde boxen-Produktion.

Die Vorzeichen sind gut, ein positives Zeichen in turbulenten Zei ten: Scarabaeus funktioniert, die Fachwelt und Landwirte warten auf ihn, und bereits haben potenzielle Vertriebspartner ihr Inter esse bekundet. Das Marktpotenzial ist greifbar, die Qualität stimmt. Scarabaeus soll möglichst bald losrollen, um Brüggli ein Stück Un abhängigkeit zu sichern.

Brüggli Industrie
Michael Haller Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung

Patrick Stadler, Leiter des Schul- und Versuchsbetriebs des BBZ Arenenberg in Güttingen, arbeitet gerne mit Brüggli zusammen.

Ein durchaus gelungenes Produkt. Ich würde es begrüssen, wenn Scarabaeus auch noch andere Arbeiten verrichten könnte, zum

Diese Illustration ermöglicht einen Röntgenblick auf das Innenleben des Mulchroboters.

kann. Die Reichweite dürfte einen grossen Einfluss haben auf die Marktchan cen von Scarabaeus.

Vorderachs-Einheiten; auf akribisch genauen Plänen ist jedes Element beschrieben.

Ueli Blickenstorfer, Teamleiter Robotics, schliesst die Elektronik an.
unterwegs 1122 21

«Das Potenzial ist da»

Rainer Mirsch, Geschäftsleiter von Brüggli, blickt der Marktlancierung von Scarabaeus mit Zuversicht entgegen.

Herr Mirsch, wie sehen Sie die Marktchancen von Scarabaeus?

Rainer Mirsch: Die Rückmeldungen stimmen mich zu versichtlich. Das Potenzial ist da. Wir haben uns fest mit den Märkten und Möglichkeiten auseinandergesetzt, ge meinsam mit unserem Partner Tribecraft AG. Würden wir die Chancen nicht sehen, hätten wir Scarabaeus nicht lanciert.

Schliesslich geht es um viel Geld. Genau. Und mehr noch: Wir sehen nicht nur den Preis, sondern den Wert. Scara baeus eröffnet uns neue Möglichkeiten,

Konkret?

Wir haben Erfahrung in der Entwicklung, in der Herstellung und im Vertrieb von Hundeboxen und Fahrradanhängern. Von unse ren Produkten im Sinne der sanften und sicheren Mobilität hin zu einem Produkt, das eine sanfte Alternative in der Bewirtschaf tung von Landwirtschaftsflächen darstellt, ist es ein konsequenter Schritt. Das passt alles gut zusammen und hilft uns, unseren Ak tionsradius zu erweitern. Dazu kommen die agogischen Aspekte: Mit Scarabaeus und der neugeschaffenen Robotik-Abteilung er öffnen wir uns neue Lernfelder rund um Mechatronik und Robo tik – nötig für unsere Lernenden in den mechanischen Berufen und interessant für unsere Mitarbeitenden mit Rente.

So ein aufwändiges Produkt zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben: Ist das nicht eine gar grosse Schuhnummer für

Brüggli ist ambitioniert; das ist seit 35 Jahren so. Wir sind markt nah, ein Teil des Marktes – und den gestalten wir aktiv mit. Dazu

So sieht Scarabaeus unter der Abdeckung aus; im Vordergrund das Seitenmähwerk.

«Unkompliziert und

gehören der Innovationsgeist und der Mut, in die Zukunft zu in vestieren. Wir wollen das und wir müssen das. Es ist nötig, unsere agogische Mission mit wirtschaftlichen Erfolgen abzusichern. Nur so können wir die Qualität unserer Angebote ge währleisten.

ist, die Leute für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Wir brauchen einen möglichst hohen Grad an Selbstbestimmung. Das setzt

Reto Menzi mag es, viel läuft und er unter ist. Er erzählt gerne

Genauer bitte.

788Spurbreite:

Mit dem Streben nach Marktnähe und wirtschaftlichem Erfolg gleichen wir aus, was aufgrund politischen Spardrucks und behördlichen Pauschalisierungs zwangs zu kurz kommt. Einerseits betreuen wir immer mehr Menschen, die eine individuelle Begleitung brauchen. Anderer seits sollen wir dies durch immer mehr Standardisierung und Pauschalisierung gewährleisten. Das ist ein Widerspruch. Die Erfahrung zeigt: Die Ausbildungs- und Integrationsarbeit gelingt, wenn wir uns auf den einzelnen Menschen einlassen können. Das ist aufwändig, aber es lohnt sich eben, wenn man’s über einen längeren Zeitraum betrachtet.

Das klingt kämpferisch.

Es ist nötig so. Wir können und wollen nicht allein auf die öffent liche Hand zählen. Wir setzen uns bewusst der Marktwirtschaft aus, weil wir ein Teil davon sind und weil es ja unsere Aufgabe

Produkte wie Scarabaeus sind im Idealfall eine Hilfe zur Selbst hilfe: Mit ihnen sichern wir uns ab.

Sind öffentliche Gelder in Scarabaeus geflossen? Nein. Wir haben die Finanzierung mit Bankkrediten geregelt. Wir haben uns also verschuldet, weil wir an unser Produkt glauben. Wer uns Quersubventionierung vorwirft, liegt falsch, einmal mehr.

Ziel: 2023 im Handel

So kostet die Arbeit an Brügglis jüngster Innovation nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Nerven. Zudem ist ein Erwartungsdruck spürbar: Die Finanzlage ist angespannt; auf Scarabaeus ruht die Hoffnung, dass sein erfolgreicher Marktstart möglichst bald zu ei ner Entspannung beitragen kann. Die Arbeiten an einer Vorserie laufen, und nächstes Jahr sollen mehrere hundert Exemplare im

Im Testbetrieb ist Scarabaeus erfolgreich unterwegs. Höchste Zeit, dass er im Handel erhältlich ist.

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation
«Scarabaeus eröffnet uns neue Möglichkeiten, unsere Kompetenzen zu nutzen.»
unterwegs 1122 23
Markus Stolz, Teamleiter Robotics, vollendet Antriebs motoren und Getriebe.
Schon bald wird Fly ein ausgebildeter Therapiehund sein. Bild: Roger Nigg
Was gut tut
Tiergestützte Therapie: Wenn Tiere helfen

Die Labradorhündin Fly ist festes Teammitglied im Campus von Brüggli. Bald wird sie für die tiergestützte Therapie ausgebildet. Grosses bewirken kann sie schon jetzt.

Campus-Besucherinnen und -Bewohner werden der braunen Lab radordame Fly schon begegnet sein. Sie folgt ihrer Besitzerin Ka tharina Nef, Leiterin des Bereichs Wohnen, auf Schritt und Tritt. Auch in ihrem Büro ist der junge Hund immer mit dabei und hat dort ein eigenes Plätzchen. Schwanzwedelnd sorgt Fly für Freude und trägt so zu einer positiven Atmosphäre bei.

Die knapp zweijährige Fly ist kein typischer Bürohund, denn sobald der Vierbeiner das ideale Alter von drei Jahren erreicht hat, soll er zum Therapiehund ausgebil det und im Campus eingesetzt werden. Für diese Ausbildung, die zwischen sechs und 12 Monate dauert, wird Fly schon jetzt bes tens vorbereitet. «Wir haben die Hundeschule besucht, üben in der Freizeit das Apportieren und trainieren die Geschicklichkeit», sagt Katharina Nef. Den Hund sowohl geistig als auch körperlich zu fordern und zu fördern und ihn an verschiedene Reize zu ge wöhnen, ist ihr sehr wichtig. So kann Fly eines Tages ein guter Therapiehund werden. «Fly ist stets gelassen und ru hig. Sie ist belastbar, weist eine ausge prägte Lernbereitschaft auf und liebt den Kontakt zu Menschen. Ausserdem ist sie stets aufmerksam, freundlich, neugierig und ausgeglichen», sagt sie.

Ein Gefühl von Sicherheit und Wärme Labradore wie Fly eignen sich hervorragend für die Therapie. Auch sanfte Riesen wie Berner Sennenhunde, Bernhardiner oder Neufundländer werden gerne eingesetzt. Oft sieht man auch Pudel und Golden Retriever in speziellen Einsätzen. Sie sind ruhig, freundlich und gutmütig und zeigen wie Fly Freude an der Nähe zu Menschen.

Wenn jemand traurig ist oder sich gestresst oder ein sam fühlt, hat die Person die Möglichkeit, ein wenig Zeit mit Fly zu verbringen. «Fly liegt still zu Füssen der Klienten und vermittelt ihnen – einfach nur, indem sie da ist – ein Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit und Wärme», sagt Katharina Nef. Egal, wie die Menschen aussehen, wie sie auftre ten, wie sie sprechen oder sich bewe gen – der braune Labrador nimmt sie so wie sie sind. Auf diese Weise finden viele Trost und Nähe. Auch Cynthia Liechti, Textilpraktikerin EBA im 1. Lehrjahr, hat mit Fly schon Freundschaft geschlossen, wie sie mit leuchten den Augen erzählt: «Wann auch immer Fly mich sieht, erkennt sie mich sofort und kommt schwanzwedelnd auf mich zu. Dann schmiegt sie sich um meine Beine und lässt sich ausgiebig von mir kraulen.» Mit ihrer verspielten, verschmusten Art, schafft es Fly immer wieder, Cynthia zu begeistern und auch die Herzen ande rer höher schlagen zu lassen.

Wahre Ruhepole

Für die tiergestützte Therapie kommen auch Katzen, Pferde, Lamas, Delfine oder Ziegen in Frage. Letztere sind nicht nur kommu nikativ und sozial, sondern auch neugie rig und klug. Ziegen lösen bei vielen Menschen sowohl Faszina tion als auch Interesse aus und wirken aufmunternd. Durch ihre Körpergrösse können Menschen im Rollstuhl oder Kinder mit den Ziegen auf Augenhöhe kommunizieren. Aus diesem Grund werden auch Schafe gern zu Therapiezwecken verwendet. Ob Kämmen, Filzen, Spinnen oder Waschen – Schafwolle eignet sich gut, um die Feinmotorik zu schulen. Mit ihrer dicken Wolle können Schafe ungeschickte Berührungen gut vertragen, jedoch sind die Paar

Die Labradorhündin Fly begegnet allen Menschen gleich.
Katharina Nef, Leiterin Wohnen, übt regelmässig mit ihrer Labradorhündin.
unterwegs 1122 25
Viele Tiere sind sehr umgängliche Co-Therapeuten.

hufer in der Kontaktaufnahme sehr sensibel und vorsichtig und daher ideal für Menschen, die mit Unsicherheiten zu kämpfen ha ben. Schafe sind sehr soziale Wesen, die innerhalb der Herde tiefe Freundschaf ten aufbauen und trauern, wenn eines ihrer Herdenmitglieder stirbt. Zudem sind sie in der Lage, sich mehrere menschli che Gesichter über zwei Jahre und länger zu merken sowie Gesichtszüge zu unter scheiden. Schafe sind ausserdem wahre Ruhepole, die stets Ge lassenheit und Zufriedenheit ausstrahlen. Das kann zum Beispiel ängstliche, hyperaktive Kinder beruhigen.

Schweine werden gegen Flugangst eingesetzt.

Den Schweinen – vor allem den Minischweinen – wird ebenfalls eine beruhigende Wirkung zugeschrieben. Durch ihre authenti sche Art, sind sie wertvolle Co-Therapeuten und begeistern mit Grunzen, Quieken und Schmatzen Jung und Alt. Bestes Beispiel dafür ist das Minischwein Lilou, welches am Flughafen von San Francisco nicht etwa nach Drogen schnüffelt, sondern Passagieren beim Abbau von Stress oder Flugangst hilft. Lilou und ihre Artge nossen bringen die Menschen zum Lachen und locken sie aus ihrem Schneckenhaus heraus. Apropos Schneckenhaus: Afrika nische Riesenschnecken – auch bekannt als Achatschnecken – werden ebenso für die tiergestützte Therapie verwendet. Diese Tiere, die über 20 Zentimeter lang wer den können, zählen zu den grössten Schneckenarten unserer Erde. Sie sollen die Wahrnehmung und die Beobachtungsgabe schu len. Ihre Gemächlichkeit kommt Kindern mit einer ausgeprägten Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätsstörung (ADHS) zu Gute. Sie sollen dadurch ruhiger und konzentrierter werden.

Bei Menschen, die körperlich beeinträchtigt oder teilweise gelähmt sind, kann eine Reittherapie hilfreich sein. Hierbei kommt es nicht darauf an, ob der Patient reiten kann oder nicht, denn das Pferd wird vom Therapeu ten geführt. Die Bewegungen des Pferdes trainieren die Wirbelsäule und die Mus kulatur des Menschen, der nun die Welt von oben und ganz uneingeschränkt er leben darf – ein besonderes Erlebnis, wel ches das Selbstbewusstsein stärkt und unvergessliche Momente schafft. Unvergesslich und speziell ist auch die Delfintherapie. Ge sellig und neugierig wie Delfine sind, schwimmen sie auf die Men schen zu, stupsen sie an, lassen sich streicheln und fordern die Patienten zum Spielen und Planschen auf. Das kann verhaltens auffälligen oder autistischen Kindern helfen, kommunikativer zu werden, Spannungen zu lösen und Stress abzubauen.

Schöne Erinnerungen wecken

Es ist zu beobachten, wie Menschen mit Autismus positiv auf Hühner reagieren. Diese neugierigen, intelligenten Tiere können Formen und Farben unterscheiden und verfügen über ausgeprägte kognitive Fä higkeiten. Beim Streicheln und Füttern der Hühner lernen Patienten etwas über deren artgerechte Haltung und den rich tigen Umgang mit ihnen. Hier spielen Achtsamkeit, Geduld und Einfühlungs vermögen eine grosse Rolle. Dadurch werden die Therapieteil nehmer entspannter und ruhiger. Das kann nicht nur bei ADHS oder Autismus hilfreich sein, sondern auch bei Problemen mit der Motorik. Besonders beliebt sind die fedrigen Tiere in Pflege- und Altersheimen. Sie bringen Abwechslung und Freude in den Alltag

Schnecken können Kindern mit ADHS helfen.
Was gut tut

Tiere beeinflussen die Gesundheit von Menschen positiv.

und wecken in vielen älteren Menschen, die selbst einmal Hüh ner hielten, schöne Erinnerungen an vergangene Zeiten. Das regt der Austausch von Geschichten und Erfahrungen untereinander an und sorgt dafür, dass die Stimmung steigt. Bei Demenzpatien ten reduzieren sich so Aggressionen und Unruhe. Wenn Tiere da bei sind, blühen viele demente Patienten richtig auf, wirken inte ressierter und kommunikativer.

Niemals werde ich es vergessen, als ich vor einigen Jahren bei einer tiergestützten Therapie einer an Alzheimer erkrankten Frau selbst dabei war. Die Frau, die sonst immer ihre Augen geschlossen hielt und stets regungslos im Rollstuhl sass, erwachte im Beisein eines Huhns quasi zu neuem Leben. Zum ersten Mal seit langer Zeit öffnete sie ihre hellblauen Augen und streichelte sanft über das Federkleid des Huhns. Dabei murmelte sie leise mit dem Tier – und das, obwohl die Frau seit langem kein Wort mehr gespro chen hatte. Während sie das Tier streichelte, lächelte sie unent wegt. So sah pures Glück für mich aus. Kaum war die Frau wieder ins Altersheim zurückgekehrt, schloss sie ihre Augen wieder und verstummte – bis zur nächsten tiergestützten Therapie.

Lebewesen mit Bedürfnissen

Was war passiert? Tiere geben unheimlich viel Liebe und Gebor genheit, Tiere kritisieren nicht, urteilen nicht, werten nicht, haben keine Erwartungen und geben keine Ratschläge. Das kann schon Grosses bewirken und das Leben eines Einzelnen positiv verändern – wenn auch nur kurz. Nichtsdestotrotz darf hierbei niemals ver gessen werden, dass Tiere Lebewesen mit Bedürfnissen sind und ein Recht auf Pausen und Ruhe haben. Für Hunde etwa, ist die tiergestützte Therapie harte Arbeit. Kein Wunder, dass sich auch Fly nach getaner Arbeit für ein Nickerchen eine Weile zurückziehen will. Das soll und darf sie, denn der Hund soll schliesslich Hund bleiben und nicht vermenschlicht werden. Fly und alle an deren Tiere, die therapeutisch eingesetzt werden, dienen als reine Unterstützung. Ein Garant für Heilung sind sie nicht. Aber ohne sie wäre vieles trostloser.

Im Campus gehört Fly dazu. Ob Leiterkräfte oder junge Menschen in einer beruflichen Massnahme: Die Begegnung mit Fly erhellt den Alltag.

Katja Wohlwend Mitarbeiterin
unterwegs 1122 27

Mission erfüllt

Es ist ein gutes Gefühl, wenn man etwas vollbracht hat, was man sich nicht zugetraut hätte. Und es tut gut, et was zu leisten, was andere zum Staunen bringt. Hier setzt das Projekt «Wheels of Motion» an: Es befähigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, über sich selbst hinaus zuwachsen. So können festgefahrene Glaubenssätze aufgebro chen werden.

Sarnen – Luzern – Zug 61 km // 350 Höhenmeter

Alle ans Ziel gebracht Menschen mit psychischen, körperlichen und sozialen Schwierigkeiten leben mit Grenzen, welche ihre Situation mit sich bringt, aber auch mit Grenzen, welche die Gesellschaft ihnen zuspricht. Sie be kommen gesagt, was sie nicht können. Im schlimmsten Fall glauben sie das irgendwann.

«Das hätte ich mir nicht zugetraut», sagte ein Teilnehmer. Und doch hat er’s gemeistert: eine Velotour über 6000 Höhenmeter und 400 Kilometer. Wie konnte das gelingen? Webtipp: www.wheelsofmotion.ch

1500 m ü.M.

«Wheels of Motion» ist unser Rezept für ein Erlebnis, das der Erkenntnis dient: Es ist mehr möglich, wenn es einem zugetraut wird und man sich gewissenhaft darauf vorbereitet. Wir versuchten es, wir wagten es, wir packten es. Es ist gelungen, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ge sund, stolz und glücklich ans Ziel zu bringen.

Die Vorbereitung ist das A und O

Grindelwald –Grosse Scheidegg – Meiringen –Brünig-Pass – Sarnen 60 km // 1800 Höhenmeter *

Grindelwald

*

Sarnen

2000 m ü.M. 500 m ü.M.

Die sechstägige Tour in der zweiten September-Hälfte begann 300 Tage zuvor: Regelmässige Vitaltrainings in der Karateschule dienten der Beweglichkeit, der Koordination und dem Selbstvertrauen. Da ging es immer auch um interne Widerstände, die es zuerst zu überwinden gilt. Zudem kam die Gruppe regelmäs sig zum Spinning zusammen. Spinning ist ein Ausdau ersport auf stationären Fahrrädern. Wichtig waren auch die gemeinsamen Ausfahrten. Für die Sicherheit im Strassenverkehr ist es elementar, zu wissen, wie sich die Einzelne auf der Stra sse verhält. Wer miteinander unterwegs ist, muss sich füreinan der interessieren und einander verstehen.

Diese Vorbereitung war entscheidend. So konnte eine Gruppe von neun Individuen reifen, die sich gut ergänzten. Auch ein zelne Abbrüche waren wichtig, denn je näher der grosse Mo ment rückte, desto klarer war: Es geht nur ganz oder gar nicht.

Rosenlaui, 1330 m ü.M. 1000 m ü.M.

Zug * Bern, 500 m ü.M.

Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung

Brünig-Pass, 1008 m ü.M. *

* 2.Etappe 3.Etappe
Michael Haller
Wheels of Motion
*
Grosse Scheidegg, 1962 m ü.M. *
Einsiedeln – Rapperswil –Niederurnen –Walenstadt – Sargans 84 km // 550 Höhenmeter Sargans – Buchs –Rorschach – Arbon –Romanshorn 94 km // 350 Höhenmeter * * 5.Etappe 6.Etappe ZIEL Einsiedeln Sargans * Romanshorn Zug – Ägerisee –Chatzestrick – Einsiedeln 4.Etappe Eine symbolstarke Velotour: 6000 Höhenmeter, 400 Kilometer, 3 Pässe, 8 Seen, 1 Schlachtfeld in 6 Tagen. * Romanshorn, 406 m ü.M. Gruppenbild in Grindelwald, kurz vor dem Anstieg auf die Grosse Scheidegg. Bild:
* * * * Chatzestrick, 1053 m ü.M. Sattel, 830 m ü.M. Morgarten, 750 m ü.M. Etzel, 1096 m ü.M. unterwegs 1122 29
Adrian Dossenbach

«Das Abenteuer geht weiter»

Was bringt das Fahrradfahren – und was hat das Projekt «Wheels of Motion» bewegt? Ein Gespräch über Erfolgserlebnisse, Glaubenssätze und qualitative statt quantitative Massstäbe.

Eine Fahrradtour mit Menschen, denen man eine solche Tour vielleicht nicht zutrauen würde: Was ist die Idee dahinter?

Michael Haller: Es geht darum, festgefahrene Glaubens sätze aufzubrechen. Das eigene Erfahren und Erleben sol len zeigen: Es ist mehr möglich als man gemeinhin glauben mag. Das bestärkt Betroffene in ihrer Selbstwirk samkeit und zeigt anderen, die dazu nei gen, ihnen nichts zuzutrauen: Schaut, die können es durchaus, wenn ihr sie lässt.

Anders gesagt: Für das Selbstvertrauen ist es sehr wertvoll, wenn man etwas Ausserordentliches vollbringen und spüren kann: Es gibt Leute, die mir das wirklich zutrauen. Philosophisch be trachtet: Das Ich geht in etwas Grösserem auf, wird Teil von et was, das den Moment überdauert. Ein Teilnehmer hat gesagt: «Das hätte ich mir nicht zugetraut». Und dann hat er’s eben doch ge meistert. Er weiss jetzt selber, dank der eigenen Erfahrung, dass er sich mehr zutrauen darf und soll – ungeachtet davon, was die Gesellschaft ihm möglicherweise nicht zugestehen will.

Wie siehst Du den Stellenwert regelmässiger Bewegung? Zerstreuung, Ablenkung, Fokus: Das Fahrradfahren versöhnt uns mit den Elementen und mit uns selbst. Das Wetter spüren, Sonne, Wind und Regen, die Natur erleben, die Wirksamkeit des eige nen Körpers erfahren, das macht etwas mit uns. Ich denke, ge

Tag 5: In der Linth-Ebene ging es zur Abwechslung mal geradeaus. Bild: mha.

rade für Menschen mit psychischen Schwierigkeiten kann die Be wegung mit dem Fahrrad zu einer Erdung führen. Man spürt sich, nimmt sich wahr, kommt auf andere Gedanken. Das rhythmische Treten macht den Kopf frei und hilft die Gedanken zu sortieren. Bewegung ist ein hochwirksames Medikament ohne schlechte Nebenwirkungen.

Was ist das Wichtigste, wenn man sich wie ihr auf eine solche Velotour macht? Die Vorbereitung und die seriöse Beglei tung. Man muss einander verstehen und wissen, wie der Einzelne im Strassenver kehr und unter schwierigen Bedingungen funktioniert. Vor allem muss man herausfinden, was drinliegt und was erreichbar ist. Und es muss verbindlich sein: Wer sich darauf einlässt, hat sich selber und der Gruppe gegenüber eine Verant wortung. Mir war sehr wichtig, dass alle, die Interesse bekundet haben, rasch demonstrierten, dass es ihnen ernst ist. Wer nicht regelmässig mittrainiert und nicht beweist, dass ihm ernsthaft an der Teilnahme liegt, scheidet rasch aus. Ich muss das so sa gen. Es muss elitär sein, weil es letztlich um die Sicherheit und Gesundheit aller geht.

Das klingt nach hohen Einstiegshürden. Unsere Tour war kein Spaziergang. Darum mussten wir von Anfang an klarstellen, was an Einsatz und Vorbereitung nötig

«Das Fahrradfahren ver söhnt uns mit den Elementen und mit uns selbst.»
of Motion
Wheels

«Die gemeinsamen Erfolge waren die Höhepunkte dieses Projekts.»

ist. Es gab Interessierte, die merkten, dass es womöglich zu viel werden würde. Es gab andere, die noch Sicherheit benötigten. Darum waren die Gespräche, oft auch mit Angehörigen, sehr wichtig. Einfach mal losfahren und schauen wie’s läuft, das reicht nicht. Das muss von Anfang an seriös sein. Wir wollten uns an die Grenzen herantasten, sie sorgfältig überwinden. Das Risiko in Kauf nehmen: Nein, das kam nicht infrage. Darum mussten wir streng sein von Anfang an.

Kann diese Klarheit sogar befreiend sein? Ja, genau. Ein Beispiel: Ein junger Mann hatte grosses Interesse am Mitmachen. Nach einem gemeinsamen Training plagte ihn allerdings mehr und mehr der Gedanke, dass er womöglich nicht mithalten könnte. Er verglich seine Leistung stark mit der Leistung anderer Teilnehmer; es schien an ihm zu nagen, dass andere besser klarka men als er selbst. Meines Erachtens war das keine rationale Einschätzung, sondern einfach sein Glaubenssatz, den es vorerst zu akzeptieren galt. Und so kam es zu einem befreienden Gespräch mit ihm und seinem Papa: Es ist besser, er macht dieses Jahr noch nicht mit. Ein gros ses Kompliment an ihn und seine Familie, die ihn bestärkt hat: Er hat es versucht und dann festgestellt, dass er noch nicht bereit ist. Er hat selber entschieden, dass er noch zuwarten will – auch ein Erfolg und ein Zeugnis von Stärke und Entschlossenheit. Un sere Türen sind für ihn auf jeden Fall offen.

Du hast das Wort «elitär» benutzt, und gleichzeitig dreht sich euer Projekt um Menschen mit psychischen und körperlichen Schwierigkeiten: Ist das nicht ein Widerspruch?

Im Gegenteil. Ich traue den Klientinnen und Klienten zu, dass sie in einem elitären Umfeld bestehen können. Es ihnen nicht zuzu trauen, das wäre elitär.

Was waren die Höhepunkte des Projekts «Wheels of Motion»?

Die gemeinsamen Erfolgserlebnisse. Zum Beispiel der Moment, als alle auf der Passhöhe angekommen waren, bei drei Grad, star kem Wind, Eis und Schnee, erschöpft, aber lächelnd und wissend, dass sie gerade etwas Ausserordentliches vollbracht haben: Das war schön zu sehen. Jeder Tag hatte viele Höhepunkte. Beson ders waren auch die stillen Momente, in denen wir ehrfürchtig die Natur um uns herum wahrnahmen und uns als Teil von et was Grösserem erleben durften.

Gibt es auch Tiefpunkte?

Nein, zum Glück nicht. Enttäuschend war einige wenige Male das Verhalten von Autofahrern, die nur sich selbst sehen, wenn über haupt. Wir waren uns bewusst, dass trotz aller Vorbereitung und

allen Risikomanagements nicht alles in unseren eigenen Hän den sein würde. Insofern bin ich einfach froh und dankbar, dass es so gut geklappt hat.

War das eine einmalige Aktion, oder geht es weiter?

Die Erfahrungen und das Echo sind so positiv, dass es weiter gehen muss. Ich möchte das nicht mit quantitativem Fokus betrachten, sondern mit qualitativem. Es müssen kleine, gut organisierte Gruppen bleiben; nur so ist die Sicherheit gewährleis tet. Und es müssen Personen sein, die perfekt zusammenpassen. Wie viele Leute das sind, das spielt keine Rolle. Lieber zu zehnt zufrieden und gesund ans Ziel kommen als 30 Personen enttäu schen, weil es zu viel und zu unausgewo gen war. Ich möchte am Konzept nichts ändern, auch nicht am perfekt eingespiel ten Kernteam. Das hat so gut funktioniert, weil wir alle angefressen und ein biss chen verrückt sind.

Die Finanzlage ist angespannt. Liegen solche Aktionen über haupt drin?

Wir haben Unterstützerinnen und Gönner gewonnen, sodass wir uns um die finanziellen Aspekte keine Sorgen ma chen müssen – auch nicht für künftige Durch führungen. Es ist schön zu sehen, dass es –gerade in Zeiten wie diesen – Menschen und Organisationen gibt, die den Wert sehen und nicht nur den Preis. Das hat mich sehr berührt: Der Zuspruch ist gross, wir sind im richtigen Mo ment am richtigen Ort.

Hast Du Ideen für weitere Tou ren?

Ja, ich war im Sommer auf einer Fahr radtour im Engadin und hab mir den Albula- und Berninapass näher an geschaut. Auch der Gotthard und Luk manier sind reizvoll. Ich hab ein paar Ideen. Und ich weiss: Da sind Leute, die Feuer und Flamme sind für weitere Aktivitä ten. Das Abenteuer geht weiter.

Filmtipp: YouTube Brüggli Wheels of Motion - Königsetappe Grosse Scheidegg - Rückkehr nach Romanshorn

Sieht viel Potenzial in «Wheels of Motion»: Initiant und Projektleiter Michael Haller.
unterwegs 1122 31
«Da sind Leute, die Feuer und Flamme sind für weitere Aktivitäten.»

«Diese Erfahrung nimmt mir keiner»

Ich bin mir das Fahrradfahren schon ge wohnt, weil ich zweimal wöchentlich zwi schen Götighofen und Romanshorn hinund herfahre. Das sind pro Weg eineinhalb Stunden. Eine viel grössere Fahrradtour habe ich mir anfangs nicht zugetraut. Ich habe es aber trotzdem versucht. Ich bin an meine Grenzen und darüber hinaus gegan gen. Vor allem war die grosse Steigung am zweiten Tag über zwei Pässe gar nicht leicht für mich. Ich habe aber nicht aufgegeben und habe es geschafft. Dagegen war alles

andere, was danach kam, ein Kinderspiel. Mehrmals hatte ich platte Reifen, die jedes Mal geflickt werden mussten. Das war nervig.

Im Moor in Rothenthurm entdeckte ich ei nen Schilter-Ladetraktor – mein ultimati ves Traumfahrzeug. Davon musste ich so fort ein Foto machen. «Wheels of Motion» war eine super Idee. Wenn wieder ein mal so eine Fahrradtour stattfindet, bin ich sicher wieder dabei, denn diese Erfahrung kann mir keiner nehmen.

ein schönes, cooles Gefühl»

Ich habe viel trainiert, jeden Tag mit dem Velo von Amriswil nach Romanshorn zur Ar beit. Auch an den gemeinsamen Trainings habe ich teilgenommen. Die Fahrradtor ist für mich sehr gut gelaufen. Beim Bergauf wärtsfahren war ich sogar einer der Stärks ten. Für mich waren die rasanten Abfahrten das Schönste. Hin und wieder haben wir sogar Schnee gesehen, da wir ja in höhe ren Gegenden unterwegs waren. Das war für Mitte September ein recht ungewohn tes Bild. Ich habe mich über den Schnee gefreut. Muskelkater hatte ich zum Glück nicht. Wir haben jeweils in schönen Hotels übernachtet und ich durfte mit Jakob Stark –

ein sehr flotter Kollege – das Zimmer teilen. Nach der letzten «Wheels of Motion»-Etappe gab es eine Willkommensfeier. Meine Mut ter und viele andere waren da. Sie sind für mich gekommen und haben darüber ge staunt, was ich alles in dieser Woche ge leistet habe. Das war so ein schönes, coo les Gefühl. Das hat mich zu Tränen gerührt.

Ich freue mich auf den Sommer, weil ich dann endlich wieder die supertollen «Wheels of Motion»-T-Shirts anziehen kann, die uns geschenkt wurden. Ich würde auf jeden Fall wieder mitmachen; es war so ein schö nes Erlebnis.

Steile Anstiege waren an der Tagesordnung.

Jakob Stark Lernender Logistikpraktiker PrA Gabriel Schoop Mitarbeiter Montage/Mechanik Jakob tankt Energie für die nächsten Kilometer.
Wheels of Motion
«So

«Es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt»

Ich bin Mountainbiker. Diese Sportart be deutet mir sehr viel und ist ein grosser Teil meines Lebens. Ich fahre oft im Wald oder über Feldwege. Darum wäre es mir nie in den Sinn gekommen, eine Strassen-Tour zu fah ren. Anfangs war ich mir nicht ganz sicher, ob ich bei «Wheels of Motion» teilnehmen soll oder nicht, weil ich Einzelgänger bin. Eine Fahrradtour mit so vielen Menschen zu machen, die ich nicht kenne, war eine grosse Herausforderung. Ich habe mir das alles sehr problematisch vorgestellt – aber ich wurde eines Besseren belehrt. Es war

alles schön und unkompliziert organisiert und es tauchten zum Glück keine grösseren Probleme auf, die ich nicht handhaben konnte. Ich habe sogar festgestellt, dass ich in einer Gruppe gut funktionieren kann. Das alles hat mich sehr positiv überrascht. Das grösste Highlight für mich war der zweite Tag – die Fahrt auf die Grosse Scheidegg und dann noch über den Brünig-Pass. Ent lang der majestätischen Berge inmitten einer wunderschönen Landschaft zu fahren, war toll. Für mich war das die grösste Heraus forderung auf dieser Tour. In der Nacht zuvor

hat es geschneit. So war es vor allem im Schatten sehr kühl. Sobald man aber an die Sonne kam, war es herbstlich warm.

Diese Temperaturunterschiede waren nicht ganz ohne. Die Teilnahme an «Wheels of Motion» hat sich für mich in jeglicher Hin sicht gelohnt und ich kann mir gut vorstel len, ein weiteres Mal mitzumachen.

«Unvergesslich»

Mit unserem Vitaltraining und Spinning konnte ich Kraft aufbauen und mich auch mental auf die Velotour vorbereiten. Wich tig war mir die Probefahrt ins Appenzeller land, bei der ich über 80 Kilometer zurück legte. Danach wusste ich, dass ich die Tour mit meinem E-Bike schaffen kann. Bisher fuhr ich nicht mehr als 60 Kilometer am Stück. Die Gruppendynamik war super und ich fühlte mich mit den anderen schnell wohl und sicher. Wir waren füreinander da und hatten Spass. Auch wollte ich eine ähnliche Strecke immer schon mal fahren wegen der wunderschönen Landschaften. Diese genoss ich in vollen Zügen.

aufgepasst»

Am Anfang war ich noch etwas unerfahren. Ich habe aber viel auf dem Fahrrad geübt und regelmässig am Vital- und Spinning-Training teilgenommen. So habe ich mich sehr ver bessern können. Unser Team fand ich super. Wir haben immer aufeinander aufgepasst, hatten jede Menge Spass und nie Streit. Auf der Fahrradtour hatten wir die Gelegenheit, uns noch viel besser kennenzulernen. Das fand ich so cool. Es war schön, umgeben von der Natur zu sein, und das Wetter war auch fast immer gut. In den Pausen besich tigten wir einmal ein Schloss und ein ande res Mal haben wir ein Kloster besucht. Dann sind wir auch noch gemeinsam chinesisch und italienisch essen gegangen. Das hat mir gut gefallen. Bei «Wheels of Motion» bin ich sehr gern wieder einmal dabei.

Am besten hat mir die Fahrt auf die Grosse Scheidegg gefallen. Dass ich es schaffe, dort hochzufahren, war erhebend für mich und machte mich stolz. Es war zwar der an strengendste Tag, da wir noch über den Brü nig fuhren, aber es war unglaublich schön.

Diese Velotour bleibt für mich unvergesslich und einzigartig. Dafür bin ich dem BrüggliTeam sehr dankbar.

«Wheels of Motion» führte in Gebiete, wo auch im September schon Schnee liegt. Gabriel zeigt, wie wichtig eine gute Ausstattung ist.

Roland Rufer Mitarbeiter Qualitätsmanagement
«Aufeinander
Doris
unterwegs 1122 33

Schön war's

Das Projekt «Wheels of Motion» hat kostbare Erfahrungen und Erfolgserlebnisse ermöglicht. Es war anspruchsvoll und beflügelnd zugleich.

Zur Vorbereitung gehörten intensive Vital- und Mental trainings in der Karateschule.

Zudem setzten sich die Teilnehmenden regelmässig aufs Spinningrad.

Wheels of Motion

Die sechstägige Velotour war anstrengend, aber erfüllend und geprägt von viel Gemeinschaftssinn.

Alle Teilnehmenden haben es geschafft: Sie sind gesund und stolz nach Hause gekommen.
unterwegs 1122 35

Sirjay will auf die Bühne

Sirjay Brunner tanzt Hip Hop, Break Dance, Jazz und Modern Dance und ist für andere Stile offen. Er macht eine professionelle Tanzausbildung. Bilder: Frosan von Gunten
gut tut
Was

Sirjay Brunner zieht es nach seiner KV-Lehre nicht etwa in ein Sekretariat oder Büro, sondern auf die Bühne. Das Tanzfieber hat ihn schon lange gepackt.

Während seiner Lehre zum Kaufmann EFZ hat Sirjay Brunner viel gelernt, um stets gute Noten zu erzielen. Seine Zielstrebigkeit und sein Fleiss wurden belohnt. Er schloss die Ausbildung mit einer 5,4 ab. Doch im Kaufmännischen will er vorerst nicht bleiben. Es gibt etwas, was ihm noch mehr liegt: das Tan zen. «Ich will auf die Bühne», sagt er.

Das Tanzen begeisterte ihn schon immer, doch erst 2019 wurde es zu seiner Passion. Alles begann damit, als er seinen Bruder in die «Dance Factory 4 You», eine Tanz schule in Romanshorn, begleitete. Vom Tanzfieber gepackt, tanzte Sirjay von nun an fast täglich. Assunta Tassone, Gründerin und In haberin der «Dance Factory 4 You», erlebte Sirjay immer gut ge launt und hochmotiviert. «Man hat gemerkt, dass er das Tanzen liebt und dass er so vom Alltag abschalten kann», sagt sie. In der rhythmischen Bewegung fand Sirjay die Möglichkeit, sich auszu drücken und seinen Körper und die Musik auf einer neuen Ebene zu spüren und zu erleben. Irgendwann verliess sein Bruder die Tanzschule in Romanshorn, doch Sirjay ist geblieben.

Die Chance gepackt Während der Pandemie blieben viele Tanzkollegen dem Training fern, doch Sirjay tanzte unbeirrt weiter. Auch seinen Tanzlehrern fiel die Begeisterung, die Sirjay fürs Tanzen hegt, auf. «Eines Tages kam mein Tanzlehrer Wittha auf mich zu und fragte mich, ob ich es mir nicht vorstellen könnte, mehr aus meinem Hobby zu machen», erinnert er sich. So kam der Stein ins Rollen und Sirjay begann, sich mit dem Gedanken, eine professionelle Tanzausbildung zu ab solvieren, ernsthaft auseinanderzusetzen. Zu Beginn konnte sich Sirjay mit der Idee nicht richtig anfreunden, da ein künstlerischer Beruf vermeintlich nicht viele Zukunftschancen birgt. Doch je länger er darüber nachdachte, desto mehr wurde ihm bewusst, dass er es bereuen würde, diese vielleicht einmalige Chance nicht zu nutzen.

Sirjays ursprünglicher Plan war es, direkt nach seiner Ausbildungs zeit die Berufsmaturität zu absolvieren. Nun muss dies warten, denn seine Träume haben Vorrang. Die Berufsmaturität möchte er später nachholen. «Ich freue mich, dass er seine Träume verfolgt und wünsche ihm nur das Beste. Dass er schon eine Ausbildung in der Tasche hat, ist von Vorteil, denn in der Schweiz ist es nicht einfach, als professioneller Tänzer Fuss zu fassen und erfolgreich

zu werden», sagt Assunta Tassone. Auch seine Eltern stehen hinter ihm und unterstützen ihn bei der Ver wirklichung seines Traums.

Zusage in der Tasche

Um die dreijährige Ausbildung zum dip lomierten Bühnentänzer an der renom mierten Hochschule «Tanzwerk 101» in Zürich antreten zu können, musste er erst den Bewerbungsprozess bestehen, der ein Motivationsschreiben und sechs Stunden Tanztraining verschiedener Stile beinhaltet. «Das Tanztraining ist da für da, dass die Jurymitglieder wissen, wie lernfähig und belastbar die einzelnen Schüler sind und worin ihre Begabungen liegen», erklärt Sirjay. Zu guter Letzt fand ein Vortanzen statt – allein vor den kritischen Augen der Jury. Sirjay war aufgeregt, konnte die Jury jedoch mit Breakdance und Hip Hop von sich überzeugen, was ihm die Zusage für die Tanzausbildung in Zürich sicherte. «Ich bin froh und freue mich riesig, dass es geklappt hat», sagt er. In der Tanz ausbildung wird er viele urbane Tanztechniken lernen, aber auch Jazz oder Modern Dance und viele andere Tanzrichtungen. Ausser

«Brüggli hat mir viel Last von den Schultern genommen.»
unterwegs 1122 37
Er bildet sich zum Bühnentänzer weiter und denkt auch an einen Schauspielkurs.

In der rhythmischen Bewegung kann sich Sirjay ausdrücken.

dem bekommt er jede Menge Theorie wie zum Beispiel Tanz-, Kultur- und Musikgeschichte und Tanzana lyse vermittelt. Zudem warten viele Workshops und Projekt tage auf ihn.

Doch damit nicht genug: Sir jay wird auch einen Schau spielkurs belegen. So kann er eines Tages als Tanzlehrer oder Choreograf Fuss fassen oder als Musicaldarsteller er folgreich werden. Welchen Weg Sirjay nach seiner Ausbildung ge nau einschlagen wird, weiss er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Jedenfalls könne er sich eine Zukunft als Background tänzer gut vorstellen. Mitglied einer Tanzgruppe zu sein, fände er aber genauso aufregend. Damit diese Träume in Erfüllung gehen können, ist es enorm wichtig, dass er viel trainiert und schon während seiner Ausbildung so viele Kon takte wie möglich knüpft. Auch die regelmässige Teilnahme an Castings ist wichtig.

Wichtige Erkenntnis

Die dafür erforderlichen Sozialkompetenzen hat sich Sirjay während seiner Lehre bei Brüggli angeeignet. «Dies lässt sich gut aufs Tan zen übertragen», sagt er. Denn zwischenmenschliche Interaktionen sind – vor allem in Tanzgruppen – von grosser Bedeutung. In sich hineinzuhorchen und für sich selbst einzustehen, will ihm dank der Ausbildung bei Brüggli ebenso viel besser gelingen. «Brüggli hat mir viel Last von den Schultern genommen und mir die Mög lichkeit gegeben, mich zu entfalten und zu dem zu werden, der ich heute bin», sagt er. Heute sieht er Fehler nicht als Niederlage, sondern als Chance, um daran zu wachsen – eine wichtige Erkennt nis, die ihm bei seiner Ausbildung zum diplomierten Bühnentän zer zugutekommen wird. Katja Wohlwend

Was gut tut
Das Tanzen ist für Sirjay Brunner eine Sprache und Berufung.

«Wir müssen die Zuschauer neu für uns gewinnen»

Seit 2020 arbeitet das FigurenTheater St.Gallen mit Advery zusammen.

Wie erlebt Stephan Zbinden die Zusammenarbeit? Und wie hat er selbst zum FigurenTheater St.Gallen gefunden?

Wie entstand die Kooperation zwischen dem FigurenTheater St.Gallen und Advery, der Kommunikationsagentur von Brüggli Medien?

Für ein neues Konzept als reines Kinder- und Jugendtheater ha ben wir ein Gesuch bei der Stadt und beim Kanton St.Gallen ge stellt und einen Unterstützungsbeitrag er halten. So wurde Stefan Grob, Leiter von Advery, der im Stadtparlament aktiv ist, auf uns aufmerksam.

Warum haben Sie sich für Advery als Partner entschieden?

Wir wollten mehr in Richtung Social Media gehen, mehr Werbung in elektronischer Form schalten und die Homepage anders ge stalten. Bei Advery bekamen wir das alles aus einem Topf, mit ei ner einzigen Ansprechperson. Auf diese Weise konnten wir uns die Koordinations arbeiten sparen. Ausserdem vermitteln wir oft ernste Themen zum Nachdenken, wie zum Beispiel das Theaterstück «Biene Maja – unverblümt». Darin geht es um Insek tensterben. Wir behandeln auch sozialkritische Themen wie die Ausgrenzung von Behinderten. Advery und das FigurenTheater St.Gallen teilen sich die gleichen Werte. Wie Advery funktioniert, gefällt uns. Auch sie geben jungen Men schen eine Chance und geben ihnen etwas mit auf dem Weg. Das passt perfekt zu uns.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit Advery? Es ist eine unkomplizierte, sehr professionelle Geschäftsbeziehung.

Welcher Auftrag ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Da kommt mir einer der ersten Aufträge in den Sinn. Wir hatten bereits ein gedrucktes Programm für die Saison, doch dann kam Corona dazwischen und wir mussten schnell eine Lösung finden. Weil alles sehr ungewiss war und weil niemand wusste, was am nächsten Tag sein würde, beschlossen wir, alle Infos nur noch

online zu veröffentlichen. Dennoch wollten wir etwas in der Hand haben. Advery hat dann eine Drucksache in Postkartenform mit Wettbewerben, Infos und tollen Fotos vom Theater erstellt, die man problemlos per Post verschicken konnte. Wir wollten los von unserem etwas ver staubten Image und etwas Neues, Moder nes gestalten. Das war der Anfang, sozu sagen das Einstiegsprojekt.

Das Theater musste aufgrund der Pan demie vorübergehend schliessen – wie sind Sie damit umgegangen und wie konnte das Theater zur alten Stärke zurückfinden? Corona hat uns in der Blütezeit getroffen. Wir waren vorher aus verkauft und alles hat prima funktioniert. Noch haben wir nicht ganz zur alten Stärke zurückgefunden. Wir sind immer noch dabei, uns wieder aufzubauen. Ganz geschlossen hatten wir das Theater während der Pandemie nicht. Vor allem für unsere festangestellten Mit arbeiter war es wichtig, dass sie trotzdem weiterarbeiten und die Zeit sinnvoll nut zen können. So haben wir uns vor allem um Liegengebliebenes gekümmert, haben Ideen umgesetzt und viel geprobt. Zudem sam

«Bei Advery haben wir eine einzige Ansprechperson für alles.»
«Corona hat uns in der Blütezeit getroffen. Wir haben viel Zeit verloren.»
unterwegs 1122 39 Brückenschlag
Stephan

melten wir neue Erfahrungen mit dem Medium Film. Das ist ein Projekt, welches wir bald publizieren wollen. Als die Schulen wie der öffneten, begannen wir, vereinzelt Schulvorstellungen zu rea lisieren; zwar nicht so viele wie vorher, aber es tat der Seele gut.

Sie haben Ihr Programm für ältere Kinder und Jugendliche erweitert. Wie ist Ihnen das gelungen und wie konnte Advery dabei helfen?

Aufgrund der Pandemie haben wir viel Zeit verloren. Wir müssen erst die Zuschauer wieder neu für uns gewinnen. Darum wis sen wir noch gar nicht richtig, ob uns das Konzept gelungen ist. Um mehr Publikum für uns zu gewinnen, mussten wir erst aus unserem Schneckenhaus herausgehen und uns den Leuten zeigen. Hierfür inszenieren wir nun auch Aufführungen draussen – ohne Technik. Das ist total cool. Wir waren in Sekundarschulen und Kantonsschulen in St.Gallen, Appenzell und Thurgau zu Be such. Wir haben mit den Teenagern geredet, um zu recherchieren und herauszufinden, was die Jugendlichen interessiert. So haben wir diese Themen, zugeschnitten für Jugendliche und Erwachsene, auf der Bühne inszeniert. Advery war uns hier auch mit Werbung behilflich. Von den Inszenierungen gibt es auf unserer Homepage Vorschauen in filmischer Form.

Seit 2014 sind Sie kaufmännischer und technischer Leiter des FigurenTheaters St.Gallen. Wie ist es dazu gekommen? Ursprünglich bin ich Wirtschaftsinformatiker. Ich habe in Zürich im Unispital gearbeitet, doch durch meine Frau, die in einem Thea ter gearbeitet hat, habe ich schon damals viel vom Theater mitbe kommen. Anfangs habe ich nur im Theater ausgeholfen. Allmählich

begann ich, mich ernsthaft dafür zu interessieren. Ich habe mich im Kulturmanagement weitergebildet und hatte dann mein eige nes Büro. Daneben war ich noch immer im Unispital angestellt. Eines Tages waren meine Frau und ich im FigurenTheater St.Gal len eingeladen. Als der damalige Leiter Tobias Rieser das FigurenTheater St.Gallen verliess, fragte er Frauke Jacobi und mich, ob ich wir uns nicht für seine Stelle bewerben wollen. Wir haben uns als Team beworben und sind seitdem eine Co-Theaterleitung.

Was mögen Sie ganz besonders am FigurenTheater?

Für mich ist es extrem sinnstiftend, etwas für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Wissen zu vermitteln und Werte mitzugeben, finde ich wichtig und es macht Spass. Das ist eine schöne Aufgabe, die mir viel Freude bereitet.

Auf welche Aufführung im FigurenTheater kann man sich als nächstes freuen?

Im Oktober und November führen wir «Biene Maja – unverblümt» sowie «Die Bremer Stadtmusikanten» auf. Auch «Romeo und Julia» inszenieren wir dann. Anschliessend werden die Nikolausvor stellungen stattfinden. Die Monate November und Dezember sind unsere wichtigsten Monate. Dann ist besonders viel los.

Interview: Katja Wohlwend Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation Szene aus der Produktion «Romeo und Julia»
Das FigurenTheater St.Gallen ist ein Gemeinschaftswerk.
«Es ist extrem sinnstiftend, etwas für Kinder und Jugendliche zu schaffen.»
Brückenschlag
«Wir inszenieren, was junge Leute beschäftigt.»

Zeichnen statt kommissionieren

Gute Ideen werden belohnt. Das merkten die Lernenden und Mitarbeitenden mit Rente aus der Logistik bei Brüggli, als sie auf einer leeren weissen Wand ein Graffiti malen wollten.

Die Wände in der Logistik werden strapaziert: Fussabdrücke, Schleifspuren, Hicke. Man sieht, dass dort gearbeitet wird. Als es die Auftragslage zuliess, woll ten Eddy Kuni, Teamleiter Logistik, und seine Leute den Wänden in der Logistik an der Hofstrasse einen neuen Anstrich verpassen. «Ein Graf fiti könnte etwas Farbe reinbringen», meinte Mitarbeiter Adrijan Shala. Alle zusammen entschie den sie sich für ein Motiv, erarbeiteten ein Design und wählten Farben aus. Sobald die Erlaubnis eingeholt war, ging es an die Arbeit. «Am mühsamsten war das Abkleben und Zuschneiden des Klebebands, damit die Linien schön wurden», sagt Adrijan Shala. Wie Arbeit fühlte es sich für die Künstler aber nicht an, da sie für

einmal nicht transportieren oder kommissionieren muss ten, sondern einfach zeichnen und malen konnten. So bald fertig, wurde das Kunstwerk von allen Seiten foto grafiert, in den Sozialen Medien veröffentlicht, Freunden und Familien gezeigt, sogar ausgedruckt und zuhause aufgehängt. «Vielleicht wird das jetzt zur Tradition und wir übermalen es in ein paar Jahren wieder mit einem neuen Motiv», denkt Eddy Kuni laut.

Das Graffiti wurde fotografiert, geteilt und sogar zuhause aufgehängt.
Adrijan Shala (Mitte), André Paukner und Fabienne Honegger vor ihrem neuen Graffiti. Mitgeholfen haben: Argjenta Tahiri, Said Koç, Dominic Rutishauser, Janis Boninsegna und William Vöhrigner.
Was gut tut unterwegs 1122 41
Bild: Roger Nigg

Es geht ums Vertrauen

Wie wird Brüggli wahrgenommen und bewertet?

Und: Entspricht diese Wahrnehmung dem Selbstbild von Brüggli?

Eine Hochschul-Studie gibt Aufschluss.

Man stelle sich ein Restaurant vor. Die Pasta, das Tiramisu, der Kaffee sind wunderbar, und die junge Servicekraft gibt dem Gast ein gutes Gefühl: Er fühlt sich willkommen und wertgeschätzt. Alles tiptop; der Gast kommt gerne wieder und spricht gut über das Restaurant. Was er (und die junge Servicekraft vielleicht auch) nicht weiss: Das Restaurant gehört einer Verbre cherorganisation zwecks Geldwäsche. Was nach aussen glänzt, ist im Kern nicht sauber. Macht ja nichts, kann man sagen, Hauptsache das Essen schmeckt und alles ist freundlich. Wenn wir aber von Reputation, Moral und Ethik reden wollen, müssen wir über den Tellerrand hinausblicken.

Brüggli werden Qualität und Herz attestiert.

dimension, nämlich der sozialen, nähern. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass das Restaurant einer Verbrecherorganisation ge hört. Hinter der engagierten und freundlichen Fassade verbirgt sich die organisierte Kriminalität. Je mehr sich das verbreiten wird, umso mehr wird das Restaurant in Schieflage und in den Fokus der Behörden geraten. Der einst zu friedene Gast wird sich hüten, da hinein gezogen zu werden.

Drei Dimensionen

Die Reputation eines Unternehmens lässt sich auf drei Ebenen be urteilen. Man spricht auch von drei Reputationsdimensionen: eine funktionale, eine expressive und eine soziale. Alles gar nicht so kompliziert wie es klingen mag. Schauen wir es uns am Bei spiel des Eingangs dargestellten Restaurants an: Das Essen und der Kaffee sind wunderbar. Das bedeutet, dass das Re staurant seinen Leistungsauftrag kompetent erbringt (funkti onale Reputationsdimen sion). Die Gäste nehmen dies so wahr und verbrei ten es entsprechend. Der Service ist herzlich und zuvorkommend; nicht ge spielt und aufgesetzt, son dern ernstgemeint. Das heisst, das Restaurant wird als sympa thisch wahrgenommen (expres sive Reputationsdimension). Unangenehm wird’s, wenn wir uns der dritten Reputations-

Erst im Ganzen stimmt es Unser Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, die Reputation eines Unter nehmens gesamthaft zu verstehen. Nur gute Leistungen (oder Pro dukte) alleine reichen nicht. Es geht genauso um die Grundhaltung dahinter, um Ethik und Moral, die längerfristig die wichtigste aller Währungen sichern: das Vertrauen.

Wir haben uns darum ein weiteres Mal intensiv damit befasst, wie es um Brügglis Reputation steht: Wie werden Brügglis Leistungen gewertet? Wieviel Herz steckt da drin? Und wie konform ist unser Geschäftsverhalten mit gesellschaftlich etablierten Normen und Wer ten? Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW hat genau hingeschaut. Zum einen fanden Leitfaden-Interviews mit verschiedenen Personen statt, die mit Brüggli zu tun haben oder Brügglis Wirken spüren: vom Regierungsrat über das Behördenmit glied, die Psychologin und Berufsberaterin bis hin zum Mitbewerber. Zum anderen wurde beleuchtet, wie Brüggli in der Publikumspresse dargestellt und gedeutet wird. Auch Social Media rückte in den Fo kus. All dies zusammen wurde in eine Relation dazu gestellt, wie wir uns selbst zu verstehen geben: auf unseren Webseiten, in un seren zahlreichen Publikationen, im Geschäftsbericht, im Leitbild, zum Beispiel. Zudem fand im Voraus ein Gespräch mit Geschäfts leiter Rainer Mirsch und Kommunikationsleiter Michael Haller statt: Welche Botschaften sind ihnen wichtig, wenn sie von Brüggli spre chen, und für welche Werte wollen sie einstehen?

Brüggli hat sich in Form einer Hochschul-Reputationsstudie einen Spiegel hinhalten lassen.

Erfreulich: Selbstbild und Fremdbild sind sich sehr nahe.
Unternehmenskommunikation

Hier stellen wir die wichtigsten Erkenntnisse aus der Reputationsstudie dar, gegliedert in drei Reputationsdimensionen.

Funktionale Reputation

Kriterium: Kompetenz im Erbringen des Leistungsauftrags

• Brüggli gilt als kompetent, professionell und innovativ.

• Brüggli wird als grosser und wichtiger Arbeitgeber für die Re gion betrachtet.

• Es wird in Frage gestellt, wie nachhaltig es gelingt, Menschen für den ersten Arbeitsmarkt auszubilden. Da müssen wir nach bessern: Es ist ja nicht so, dass es immer das erklärte Ziel ist, eine Klientin im ersten Arbeitsmarkt unterzubringen. Es kommt auch vor, dass Klienten erfolgreich im zweiten Arbeitsmarkt Fuss fassen können. Offenbar wiegt die Annahme vor, Brüggli sage, es gelinge, jede Klientin im ersten Arbeitsmarkt unterzubrin gen. Das ist anstrebenswert, aber nicht das erklärte Ziel. Hier müssen wir präziser und differenzierter werden.

Expressive Reputation Kriterium: Sympathie, Herz, Gefühl

Soziale Reputation

Kriterium: Integrität, Berücksichti gung von gesellschaftlichen Normen und Werten

• Brüggli ist gut geführt. Vom Top-Management werden mehr Nahbarkeit und Transparenz gewünscht.

• Brüggli wird als ideell unabhängig wahrgenommen.

• Mitbewerber, im Besonderen in der grafischen Branche, stellen die Fairness von Brüggli teilweise in Frage. Unser Marktverhal ten wird als zu «dominant» wahrgenommen. Was Brüggli unter Nachhaltigkeit versteht und effektiv tut, ist für die meisten nicht beurteilbar. Hier sind mehr Taten statt Worte gefragt.

• Brüggli ist als Marke sehr gut etabliert. Es ist vertraut, was uns wichtig ist. Werte, die besonders wahrgenommen werden: der Mensch im Zentrum, Vielfalt, Erfinder- und Innovationsgeist, Flexibilität.

• Brüggli wird als sympathisch wahrgenommen.

• Brüggli wird weiterempfohlen.

Einfach interpretiert:

• Brüggli geniesst hohe Sympathiewerte, auch wenn wir es nicht immer ganz allen recht machen können. Die Relevanz von Brüggli ist unbestritten.

• Auch in der Medienberichterstattung und von verschiedenen Partnern wird Brüggli Kompetenz attestiert.

• Brügglis Integrität wird dort in Frage gestellt,

wo Brüggli zum Kon kurrenten und Mitbe werber wird. Wie weit darf und soll ein Sozial unternehmen gehen? Hierzu werden wir uns weiter zu ver stehen geben müssen und genau darlegen, warum wir so agieren. Es ist Aufklärungsarbeit nötig, weiterhin auch in tern. Und es sind Demut und Sorgfalt ge fragt: Brüggli ist ein vielschichtiges Unter nehmen, das verschiedene Gesichter hat – je nach Betroffenheit des Gegenübers. In der Kommunikationsarbeit wird der Fo kus weiter auf Aufklärung und Transparenz liegen. Die Auseinandersetzung mit Werten, die den Unterschied machen, ist und bleibt entscheidend.

Glaubwürdig und greifbar

Brüggli wird zu weiten Teilen so wahrgenom men wie wir das möchten. Unser Selbstbild entspricht dem Fremdbild. Das ist viel Wert und nicht unbedingt selbstverständlich. Es hat mit der kompetenten Arbeit von Leuten zu tun, die bei Brüggli nicht nur einen Job, sondern eine Berufung gefunden haben. Es hat mit Klientinnen und Klienten zu tun, die den Unterschied machen. Und es hat mit der Kommunikationsarbeit zu tun, die den Tief gang sucht und sich an Inhalten und Wer ten orientiert.

Michael Haller Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung v
unterwegs 1122 43

Unternehmenskommunikation

«Brüggli lässt keinen kalt»

Ihr habt mit vielen Personen gesprochen, die mit Brüggli zu tun haben. Wie habt ihr das erlebt?

Nicole Rosenberger: Brüggli hat keinen unserer Interviewpartner kalt gelassen. Es war sehr eindrücklich, wie en gagiert sich die interviewten Personen geäussert haben. Je nach Bezug, den sie zu Brüggli haben, gab es vielschichtige Ein blicke in einzelne Bereiche von Brüggli. Dies ergab am Schluss ein sehr facettenreiches und lebendiges Bild.

Ihr habt Brügglis Social-Media-Aktivitäten genau durch leuchtet. Was fiel euch auf?

Julia Grundisch: Brüggli ist sehr aktiv auf den Sozialen Medien und nutzt diese Kanäle konsequent, um tolle Geschichten rund um Brüggli zu erzählen. Im Fokus sind die Menschen, die Brüggli ausmachen. Beson ders auffallend sind die kreativen Formate wie beispielsweise das Brüggli-ABC, die uns das Sozialunternehmen auf abwechs lungsreiche Weise näherbringen.

Ihr habt zahlreiche Publikationen und Kanäle von Brüggli konsultiert. Welche Werte und Versprechen sind euch aufge fallen?

Annette Pfizenmayer: Sehr deutlich wird das Versprechen kom muniziert, wirtschaftlich und sozial zu sein. Das ist die eigentliche Mission von Brüggli. Hinzu kommt das Versprechen, vielfältig zu sein – in Bezug auf die Berufe, die agogischen und wirtschaftli chen Leistungsangebote und die Menschen, die Brüggli prägen. Um diese Vielfalt zu ermöglichen und wirtschaftlich und sozial sein zu können, muss Brüggli erfinderisch und innovativ sein.

Und wie deckt sich das mit der Wahrnehmung der Leute, die ihr befragt habt?

Nicole Rosenberger: Alle interviewten Personen betonen, dass Brüggli sehr innovativ ist. Dabei wer

den zum einen innovative Produkte genannt, zum anderen wird auch die pionierhafte Entwicklung des Sozialunternehmens er wähnt. Auch die Vielfalt wird Brüggli zugesprochen. Anders sieht es beim Versprechen aus, wirtschaftlich und sozial zugleich zu sein. Hier deckt sich das Selbstbild nicht ganz mit der Wahrnehmung.

Generell: Wie steht es um Brügglis Ruf?

Annette Pfizenmayer: Wir drei können festhalten: Brüggli kennt man, Brüggli ist ein Begriff. Das ist die Basis, um überhaupt ei nen Ruf zu haben. Und dieser Ruf ist grundsätzlich gut. Dem muss Sorge getragen werden – indem etwa die kritischen Stimmen ge hört werden und Brüggli darauf bedacht ist, seine Versprechen nachvollziehbar und sichtbar einzuhalten. Der gute Ruf zeigt sich auch in der untersuchten Medienbericht erstattung. Hier wird Brüggli – auch bei kritischen Themen – als kompetente Or ganisation dargestellt.

Ihr habt Brüggli näher kennengelernt. Fällt euch etwas besonders auf? Gibt es Sachen, die euch zu denken geben?

Julia Grundisch: Im direkten Kontakt mit Brüggli habe ich von An fang an gespürt, dass hier Menschen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen in einem sehr professionellen Umfeld zusammen arbeiten. Diese Professionalität lässt zugleich Raum für einen sehr persönlichen und authentischen Umgang miteinander.

Nicole Rosenberger: Besonders eindrücklich finde ich die Bemü hungen von Brüggli, die Mitarbeitenden und Klientinnen und Kli enten im Umgang mit Sozialen Medien zu schulen. Hier geht Brüg gli mit einem sehr guten Beispiel voran.

Annette Pfizenmayer: Mich hat die Wertehaltung der Geschäfts leitung beeindruckt. Im direkten Kontakt und Gespräch hat man deutlich gespürt, wie wichtig die Mission ist, Menschen nicht nur beschützt zu beschäftigen, sondern ihnen eine wirkliche berufli che Perspektive zu geben.

Interview: mha.

Eine Hochschul-Studie gibt Aufschluss über Brügglis Reputation.
Prof. Dr. Nicole Rosenberger, Stv. Leiterin des Instituts für Ange wandte Medienwissenschaft, ZHAW Julia Grundisch, Wissenschaftliche Assistentin am Forschungs- und Arbeitsbereich Organisationskommunikation und Management an der ZHAW
Wie hat das Forschungsteam der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW Brüggli erlebt?
Annette Pfizenmayer, Dozentin und Beraterin für Organisations kommunikation an der ZHAW

10 Fragen an:

Claudia Karolin und Sandra Bustini

An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen. Diesmal Claudia Karolin, Teamleiterin Empfang, und Sandra Bustini, Teamleiterin im Textilbereich.

Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst: Claudia: Angerösteter Knoblauch, Zwiebeln oder

Sandra: Ätherischer Duft von Tannenharz, eine frischgemähte Wiese oder Gewürze aus der indischen Küche.

Eine Sportart, bei der Du gerne zu

Claudia: Fussball, Tennis, Ski-Abfahrt.

Sandra: Fussball, Velorennen, Mara thon, Leichtathletik – am liebsten live vor Ort, nicht am TV.

Ein Gebäude oder Wahrzeichen, das Du gerne von Deinem Schlaf zimmerfenster aus sehen wür dest:

Claudia: Die malerischen Hügel ketten vom italienischen Piemont, überzogen mit Reben und Sil houetten von Dörfern.

Sandra: Bloss nichts Pompöses, ich mag lieber die freie Sicht ins Grüne. Ein keltischer Steinkreis oder eine zerfallene, verwachsene Ruine würden mir auch gefallen.

Wann warst Du zum letzten Mal richtig glücklich?

Claudia: Ausgefüllte Tage im Alltag machen mich richtig glücklich sowie die letzte Wanderung in den Bergen mit Weitsicht und Stille.

Sandra: Ich erlebe jeden Tag glückliche Augenbli cke – beim Lachen mit Anderen, in einem spannen den Gespräch oder einfach in der Natur.

Der Sänger, die Sängerin oder die Band, die Du mo mentan am häufigsten hörst:

Claudia: Maneskin, Hozier, Rag’n‘ Bone Man, Amy Winehouse – und querbeet Radio.

Sandra: Zaz, auch wenn ich die französischen Texte nicht

Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbedingt erfüllen?

Claudia: Alle sieben Freunde und Verwandte be suchen, die rund um den Erdball ausgewandert sind, von Kanada über Brasilien bis Thailand.

Sandra: Eine mehrtägige Schlittenhundefahrt in Finnland.

Wenn Du einen Tag die Welt regieren könntest, was würdest Du dann än dern?

Claudia: Als erstes die Diktatur abschaffen. Dann eine Unterbrechung aller unnötigen In ternetanwendungen durchführen, damit die Menschen ihre Zeit sinnvoll nutzen können.

Sandra: Nahrungsmittel gerecht verteilen statt wegwerfen aus den unsinnigsten Grün den. Es ist genug da für alle.

Wenn Du einen eigenen Fernsehsender hättest, was würde darauf laufen?

Claudia: Dokumentationen über interes sante Persönlichkeiten, andere Völker, Kinofilme, keine Werbung.

Sandra: Eine Nachrichtensendung mit er freulichen Geschehnissen, Erfolgsgeschichten und konstruktive, aktuelle Tipps für den Alltag.

Was ist das beste Gerücht, das Du über Dich gehört hast?

Claudia: Ich wurde mit Altbundesrätin Ruth Metz ler tatsächlich oft verwechselt, als sie im Amt war (ich trug die gleiche Frisur).

Sandra: Jemand erzählte während meines Aus landaufenthalts, ich würde dauerhaft auswandern.

Beschreibe Dich in drei Worten:

Claudia: feinfühlig, naturverbunden, kreativ. Sandra: unternehmungslustig, optimistisch, meistens geduldig.

Notiert: mha

Bild: Frosan von Gunten

unterwegs 1122 45 Brügglianer

«Genau hinschauen»

mha. Der Verhaltenskodex für Geschäftsbeziehungen thematisiert unter anderem Interessenskonflikte, den Umgang mit Abhängigkeiten, die Informationspolitik und den Datenschutz. Es ist bewusst kein umfangreiches Regelwerk, sondern ein möglichst einfacher Leitfaden, der einer klaren Haltung dient. Erhältlich am Empfang oder als Download auf www.brueggli.ch

Webtipp: brueggli.ch ueber-uns publikationen

«Reden

wir darüber»

mha. Wenn irgendwo der Schuh drückt, kann ein vertrau liches Gespräch sinnvoll sein. Die Publikation «Reden wir darüber» zeigt Brügglis Beschwerdewege und Melde-In stanzen. Erhältlich am Empfang oder im Personalbüro.

mha. Wie läuft das ab, wenn ein junger Mensch in eine Ausbildung bei Brüggli einsteigt? Unsere Animation erklärt’s:

YouTube Brüggli Eine Ausbildung im geschützten Rahmen: Bei Brüggli ist das möglich.

mha. Brüggli ist ein Hybrid aus Wirtschafts unternehmen und Sozialfirma. Wie funktio niert das? Unsere Animation gibt Einblicke.

Wie kommt man als Lernende*r zu Brüggli?
Was für ein Unternehmen ist Brüggli?
YouTube Brüggli Was für ein Unternehmen ist Brüggli?
Dies & Das

Lea hat etwas gegen die Angst

Brüggli auf einen Blick

mha. Was macht Brüggli? Was für Tätig keitsfelder gibt es? Welche Berufe kann man bei Brüggli erlernen und praktizie ren? Die Publikation «Vielfalt statt Einfalt –Brüggli im Überblick» gibt Antworten. Die einzelnen Center kommen ebenso zur Gel tung wie die Eigenprodukte von 4pets und Leggero sowie das agogische Portfo lio – ideal, um rasch einen Überblick zu bekommen über ein Brüggli mit vielen Pfeilern.

Mitarbeitende von Brüggli können die Publikation am Empfang beziehen oder über den IBIS-Shop bestellen. Interessierte von auswärts wenden sich bitte an: michael.haller@brueggli.ch oder laden die Publikation auf www.brueggli.ch herunter.

Mitarbeitende von Brüggli können die Pu blikation am Empfang beziehen oder über den IBIS-Shop bestellen. Interessierte von auswärts wenden sich bitte an: michael. haller@brueggli.ch.

«Nicht mit uns!»

mha. Die Publikation «Nicht mit uns!» sen sibilisiert Leitende wie Klienten für den Um gang mit sexueller Gewalt, Diskriminierung und Mobbing. Erhältlich am Empfang, im Personalbüro oder als Download auf www. brueggli.ch

mha. Das Leitbild von Brüggli ist am Emp fang und im Personalbüro erhältlich. Ausserdem kann man es herunterladen auf www.brueggli.ch.

Brüggli im ÜberblickVielfalt statt Einfalt
unterwegs 1122 47
«Was uns wichtig ist»

unterwegs

Webtipp: unterwegs.brueggli.ch

«Unterwegs» im Archiv

mha. Viele Inhalte von «Unterwegs» sind zeitlos. Ein Blick in ältere Ausgaben macht Sie mit zahlreichen Menschen vertraut, die mit und für Brüggli wirken.

mha. Jeden zweiten Sonntag lädt die Gastronomie Usblick im Ober geschoss von Brüggli zum Sonntags brunch ein. Für Klein und Gross steht ein abwechslungsreiches Buffet bereit – vom Brot und Müesli über warme Spei sen bis hin zu verführerischen Desserts. Der Anlass ist bei Familien beliebt, die das

grosszügige Platzangebot und den Spielplatz im In nern besonders schätzen, und eignet sich ebenso für Paare und Einzelne, die unge zwungen und gemütlich einen ge nussvollen Sonntag zelebrieren möchten.

Nebst dem öffentlichen Sonntagsbrunch bietet die Gastronomie Usblick auch einen privaten Sonntagsbrunch an: Ob Geburts tagsfeier, Verlobungsapéro oder Wieder sehen mit Freunden: Für kleinere Gruppen können einzelne Räume genutzt werden, und Angebot und Termin können indivi duell abgestimmt werden.

Webtipp: brueggli-usblick.ch

im Angebot. Die Publikation «Brüggli? Lo gisch!» zeigt alles im Überblick. Detail lierte Infos sind auf www.berufe.brueggli.ch zu finden.

Dies & Das Viele Möglichkeiten für motivierte Talente Metall/Maschinen www.berufe.brueggli.ch Praktiker*inPrAMechanik Mechanikpraktiker*inEBA Produktionsmechaniker*inEFZ Polymechaniker*inEFZ Praktiker*inPrAIndustrie Weiterbildungen: CNC-Operator*in CNC-Programmierer*in Qualitätsfachfrau*-mann Korrektor*in Praktiker*inPrABetriebsunterhalt Unterhaltspraktiker*inEBA Fachfrau*-mannBetriebsunterhaltEFZ Praktiker*inPrAGebäudereinigung Gebäudereiniger*inEBA Gebäudereiniger*inEFZ Weiterbildung: Hauswart*in mha. Welche Berufe können bei Brüggli er lernt und praktiziert werden? Neu sind zum Beispiel der Interactive Media Designer und der Gärtner (Garten- und Landschaftsbau) Berufsvielfalt im Überblick Viele Möglichkeiten für motivierte Talente Hauswirtschaft Druck Textilien Gestaltung/Kunst Informatik Küchenangestellte*r EBA Köchin*Koch EFZ Praktiker*in Restaurant Restaurantangestellte*r EBA Restaurantfachfrau*-mann EFZ Praktiker*in PrA Hauswirtschaft Hauswirtschaftspraktiker*in EBA Fachfrau*-mann Hauswirtschaft EFZ Praktiker*in PrA Wäscherei Praktiker*in PrA Nähen Textilpraktiker*in EBA Gra ker*in EFZ Fotofachfrau*-mann Interactive Media Designer*in EFZ Praktiker*in Mechanik Mechanikpraktiker*in EBA Produktionsmechaniker*in EFZ Polymechaniker*in EFZ Praktiker*in PrA Industrie Weiterbildungen: CNC-Operator*in CNC-Programmierer*in Qualitätsfachfrau*-mann Gärtner*in EBA Büroassistent*in EBA Kauffrau*-mann EFZ B-Pro Kauffrau*-mann EFZ E-Pro Weiterbildungen: Technische*r Kauffrau*-mann Prozessfachfrau*-mann Praktiker*in Printmedien Printmedienpraktiker*in EBA Printmedienverarbeiter*in EFZ Medientechnologin*-technologe EFZ Polygraf*in EFZ Weiterbildungen: Druckkauffrau*-mann Korrektor*in Praktiker*in PrA Betriebsunterhalt Unterhaltspraktiker*in EBA Fachfrau*-mann Betriebsunterhalt EFZ Praktiker*in PrA Gebäudereinigung Gebäudereiniger*in EBA Gebäudereiniger*in EFZ Weiterbildung: Hauswart*in ICT-Fachfrau*-mann EFZ Informatiker*in EFZ Betriebsinformatiker*in EFZ Mediamatiker*in EFZ PrA: Praktische Ausbildung, Jahre EBA: Eidg. Berufsattest, Jahre EFZ: Eidg. Fähigkeitszeugnis, 3 oder 4 Jahre Bei Brüggli sind nebst Praktischen Ausbildungen und Grundausbildungen auch Weiterbildungen und Umschulungen möglich. Das kann interessant sein für Personen, die bereits Beruf erlernt haben und nun vor einer Neuorientierung stehen. Logistik Erklärung zu den Abkürzungen Praktiker*in PrA Logistik Logistiker*in EBA Logistiker*in EFZ www.berufe.brueggli.ch Hauswirtschaft Druck Textilien Gestaltung/Kunst Metall/Maschinen Küchenangestellte*rEBA Köchin*KochEFZ Praktiker*inPrARestaurant Restaurantangestellte*rEBA Restaurantfachfrau*-mannEFZ Praktiker*inPrAHauswirtschaft Hauswirtschaftspraktiker*inEBA Fachfrau*-mannHauswirtschaftEFZ Praktiker*inPrAWäscherei Praktiker*inPrANähen Textilpraktiker*inEBA Gra ker*inEFZ Fotofachfrau*-mannEFZ InteractiveMediaDesigner*inEFZ Praktiker*inPrAMechanik Mechanikpraktiker*inEBA Produktionsmechaniker*inEFZ Polymechaniker*inEFZ Weiterbildungen:Praktiker*inPrAIndustrie CNC-Operator*in CNC-Programmierer*in Qualitätsfachfrau*-mann Natur Gärtner*inEBA Büroassistent*inEBA Kauffrau*-mannEFZB-Pro Weiterbildungen:Kauffrau*-mannEFZE-Pro Technische*rKauffrau*-mann Prozessfachfrau*-mann Praktiker*inPrAPrintmedien Printmedienpraktiker*inEBA Printmedienverarbeiter*inEFZ Medientechnologin*-technologeEFZ Polygraf*inEFZ Weiterbildungen: Druckkauffrau*-mann Korrektor*in Praktiker*inPrABetriebsunterhalt Unterhaltspraktiker*inEBA Fachfrau*-mannBetriebsunterhaltEFZ Praktiker*inPrAGebäudereinigung Gebäudereiniger*inEBA Weiterbildung:Gebäudereiniger*inEFZ Hauswart*in PrA: EBA: EFZ: Eidg. BeiBrüggli bildungen Weiterbildungendielich.Daskannbereitseinen undnunvoreiner Logistik Erklärung Praktiker*inPrALogistik Logistiker*inEBA Logistiker*inEFZ Diese Drucksache wurde CO -neutralem FSC-Papier bei Brüggli Medien gedruckt. BRÜGGLI Hofstrasse 5 8590 Romanshorn 41 94 94 F 466 94 95 www.brueggli.ch Brüggli im Überblick Brüggli? Logisch! Berufsangebote im Überblick. kommt man zu Brüggli? meisten Menschen arbeiten bei Brüggli Rahmen einer beru ichen Eingliederungsmassnahme durch die Invalidenversicherung. Kontakt erfolgt in der Regel also über die die eine schriftliche Anmeldung bei Brüggli vornimmt. Moderner Ausbildungs- und Integrationsbetrieb mit rund 40 verschiedenen Berufsangeboten • Mehr als 200 Lernende Netzwerk von Partnerbetrieben in der Ostschweiz Hauptsitz in Romanshorn, gute Verkehrsverbindungen • Begleitung und Förderung über die Ausbildung hinaus: vom Bewerbungscoaching bis zum betreuten Wohnen • Besondere Ausbildungs- und Schulungsformen, die den Berufseinstieg erleichtern: Vorbereitung auf Ausbildung, interne Berufsschule PrA, persönliches Coaching, Lerncoaching 09.2021
AusgabeNummer40,November2018
www.unterwegs.brueggli.ch DieMitarbeiter-&KundenzeitschriftvonBrüggli
1118 DieMöglichmacher Planen,umbauen,pflegen:DieTechnischenDienstepacken’s. WasnütztBrüggli? EineneueWirkungsmessungermöglichtkonkreteErkenntnisse. Jonasmittendrin MitGedul undvereintenKräftenzumIntegrationserfolg.  18 14 www.unterwegs.brueggli.ch DieMitarbeiter- KundenzeitschriftvonBrüggli AusgabeNummer42,November2019 unterwegs 1119 Textiladel,Faden vielKonzentration:HeinzHermannfertigtUnikate. GärtnerNochmehrMöglichkeiten:neuesAusbildungsangebo beiBrüggli. Usblick Lernenmit wechslung: dieFrische Tellerkommt. 18 7 21 www.unterwegs.brueggli.ch DieMitarbeiter- KundenzeitschriftvonBrüggli AusgabeNummer43,Mai unterwegs 0520 34 Jahre für Brüggli Luigi Mitgründer Brüggli, den Arbeiten mit Holz Berufsleute Praxiserfahrung Schreiner. Stark wie ein Ameise neuerFahrradanhänger, ellt 22 10 16 Die Mitarbeiter- Kundenzeitschrift von Ausgabe Nummer November unterwegs 1120 Original 4pets Hundeboxen Fälscher und Plan. Am richtigen Ort was ich sagt Fabian, Logistiker. Gegen die Angst Brüggli umgeht: 18 30 www.unterwegs.brueggli.ch DieMitarbeiter-AusgabeKundenzeitschriftvonBrüggli Nummer45,Mai2021 unterwegs 0521 DieneueBedrohung weilCyber-Kriminalitätgehtalle alletreffenkann. DieKarate-SeniorinDorisKampfkunstimreifenSchützmacht’svor. 12 www.unterwegs.brueggli.ch unterwegs 1121 Scarabaeus MulchroboterEtwasNeuesrolltan:einautonomfahrender für Landwirtschaft. JungesRadio engagierJoshuaundweitereLernende ensich Radiomache  14 www.unterwegs.brueggli.ch DieMitarbeiter-AusgabeKundenzeitschriftvonBrüggli Nummer46,November2021

Wer findet die 5 Unterschiede?

Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen Unterschieden. Wer findet alle? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und senden Sie den Talon vollständig ausgefüllt per in terner Post an:

«Unterwegs»

Unternehmenskommunikation

Wenn Sie nicht bei Brüggli tätig sind, sen den Sie Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an:

Brüggli Rätsel «Unterwegs» Hofstrasse 5 8590 Romanshorn Einsendeschluss: 31. März 2023

Der Gewinner oder die Gewinnerin wird im April 2023 persönlich benachrichtigt.

Über den Wettbewerb wird keine Korre spondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszah lung des Gewinnes.

Gewinner der Verlosung im letzten «Unterwegs»:

Mila Oertig, privat, Bürglen

ErklärungzudenAbkürzungen

Eidg.Fähigkeitszeugnis,3oder4Jahre BeiBrügglisindnebstPraktischenAusbildungenundGrundausbildungenauch WeiterbildungenundUmschulungen

lich.DaskanninteressantseinfürPersonen, diebereitseinenBeruferlernthaben undnunvoreinerNeuorientierungstehen.

SEHTESTST www.berufe.brueggli.ch Informatik Natur Gärtner*inEBA ICT-Fachfrau*-mannEFZ Informatiker*inEFZ Betriebsinformatiker*inEFZ Mediamatiker*inEFZ PrA:
EBA:
EFZ:
mög-
PraktischeAusbildung,2Jahre
Eidg.Berufsattest,2Jahre
unter allen richtigen Einsendungen: ein Brunch-Gutschein à CHF 32.50.– der Gastronomie Usblick Vorname Name Strasse / Nr. PLZ / Ort Telefon
unterwegs 1122 49 Rätsel
Brunch-Gutschein Verlosung
Brüggli-Mitarbeiter* in ja nein

Jubilarinnen & Jubilare

Jubiläen

Juli bis Dezember

2022

10 Jahre

Daniel Berini, Bereichsleiter Bildung, 16.7.2022

Felix Gmünder, Teamleiter Medienvorstufe, 1.9.2022

Kevin Schlegel, Bereichsleiter Aussenhandel, 1.9.2022

Erol Varan, Teamleiter Garten, 1.9.2022

Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und ihren Einsatz. Alles Gute und viel Glück.

Gabriele Gurumlai, Mitarbeiterin Co-Packing, 1.8.2022

Roger Sommerhalder, Bereichsleiter Agogik Industrie Produktion, 6.8.2022

Manuela Ineichen, Mitarbeiterin Montage, 1.9.2022

Daniel Berini Kevin Schlegel
15 Jahre

Susanne Kindlimann, Mitarbeiterin Usblick, 9.9.2022

Andreas Rüesch, Mitarbeiter Co-Packing, 1.11.2022

Pensionierung

Andreas Oberhänsli Monika Siegmann Roger Sommerhalder Peter Schmid Monika Siegmann, Mitarbeiterin Verkauf, 11.11.2022 Andreas Oberhänsli, Mitarbeiter Mechanik, 1.10.2022 Yvonne Jucker, Mitarbeiterin Usblick, 15.10.2022
20
Peter Schmid, Leiter Personalwesen, 31.7.2022 Angela Maria Cantieni, Mitarbeiterin Aussenhandel, 31.8.2022
Jahre 25 Jahre
unterwegs 1122 51
Manuela Ineichen, Angela Maria Cantieni, Gabriele Gurumlai und Susanne Kindlimann wollen nicht mit Bild gezeigt werden.

Gutes

usblick@brueggli.ch • 8590 Romanshorn shop .brueggli-usblick.ch Wann immer es etwas zufeierngibt… …odereinfachsoalsPräsentundÜberraschung: Romanshörnli,Vollkorn-Schpiralä,getrockneteBirä, FigäundTrubäundVerschiedenesmehr:imSet,einzeln, beliebigkombiniert.UndwennSiedazueinespezielle Grusskarte oder etwas Dekoratives wünschen: Wirmachenesmöglich.
tun
geniessen
und
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.