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26. September 2025, 19:30 Uhr Alter Dom Linz

STUMPNER Florianer St. Sänger-knaben &

Les Choristes

Klänge sehen – Bilder hören

So, 28. Sep 2025, 18:00

Bolton & TonkünstlerOrchester

Niederösterreich

Ivor Bolton und das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich bringen Bruckners 9. Symphonie in einer in Linz noch nie gehörten viersätzigen Fassung zum Klingen.

Di, 7. Okt 2025, 19:30

Grams, Murray, KannehMasons & Chineke! Orchestra

Das einzigartige Chineke! Orchestra bringt William Levi Dawsons Negro Folk Symphony und Ludwig van Beethovens ›Tripelkonzert‹ mit drei fulminanten Solist:innen auf die Bühne.

Fr, 10. Okt 2025, 19:30

Juergen Maurer & Solistenensemble D’Accord

Das Solistenensemble D’Accord und Juergen Maurer präsentieren Richard Wagners romantische Oper Lohengrin in einer Paraphrase für Streichsextett und Sprecher.

Sa, 11. Okt 2025, 19:30 Stiftsbasilika St. Florian

Weikert & Bruckner Orchester Linz

Beim festlichen Abschlusskonzert stehen neben Leopold Stokowskis Bach-Transkriptionen für Orchester das Adagio aus Anton Bruckners 7. Symphonie und Paul Hindemiths Mathis der Maler auf dem Programm.

BREVE alla

Das Programm auf einen Blick

»Ich habe es immer gewusst: Eines Tages wird meine Musik aufgeführt. Mein Name ist Clément Mathieu, ich bin Musiker. Jede Nacht komponiere ich für sie.«

Mit »sie« sind die Sänger eines Knabenchors des Internats Fond de l’Étang im Film Die Kinder des Monsieur Mathieu (Les Choristes) gemeint, dem vielleicht bekanntesten Beispiel für die Inszenierung klassischer Chorliteratur auf der Kinoleinwand. Neben der Musik steht in solchen Filmen meist auch der soziale, gemeinschafts­ und sinnstiftende Aspekt des Chorsingens im Zentrum der Handlung.

Unter der Leitung von Markus Stumpner und begleitet von Harfe, Orgel und Klavier verschränken die St. Florianer Sängerknaben originäre Filmmusik aus Filmen wie Die Kinder des Monsieur Mathieu, Der Chor: Stimmen des Herzens und Der Herr der Ringe mit Benjamin Brittens A Ceremony of Carols sowie Stücken von Paul Simon über Leonard Cohen bis Karl Jenkins.

PROGRAMMBesetzung &

St. Florianer Sängerknaben

Werner Karlinger Harfe

Klaus Sonnleitner Orgel

Markus Stumpner Leitung & Klavier

Benjamin Britten 1913–1976

Auszüge aus A Ceremony of Carols für Chor, Soli und Harfe op. 28 // 1942

I Processional

II Wolcum Yole!

III »There is no rose«

IV »That yongë childe« –Bulalow

VI »This little Babe«

VII Interlude

X »Deo gracias«

Frode Fjellheim * 1959

Eatnemen Vuelie aus dem Film

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren // 2002

Karl Jenkins * 1944

Cantate Domino // 2014

Sarah Hopkins * 1958

Past Life Melodies aus dem Film

Der Chor – Stimmen des Herzens // 1991

Paul Simon * 1941

The Sound of Silence // 1964

Arrangement von Mac Huff

Klaus Sonnleitner * 1970

Space. Improvisation

John Rutter * 1945

Auszüge aus der Missa Brevis // 2022

I Kyrie

III Sanctus

IV Benedictus

V Agnus Dei

»The Lord bless you and keep you« für Chor und Orgel // 1981

Andrew Lloyd Webber * 1948

Pie Jesu für Chor und Orgel // 1984–85

Bruno Coulais * 1954

»Vois sur ton chemin« aus dem Film Die Kinder des Monsieur Mathieu // 2004

»Caresse sur l’océan« aus dem Film Die Kinder des Monsieur Mathieu // 2004

»Cerf-volant« aus dem Film Die Kinder des Monsieur Mathieu // 2004

Leonard Cohen 1934–2016

Hallelujah // 1984

Arrangement von Rock4

Traditionell

Franck Pourcel 1913–2000

Paul Mauriat 1924–2006

Auszüge aus dem Sister Act Medley // 1993

Arrangement von Mac Huff

»Hail holy Queen«

»I will follow him«

Enya * 1961

»May it be« aus dem Film

Herr der Ringe: Die Gefährten // 2001

Arrangement von Mark Brymer

Ēriks Ešenvalds * 1977

»Only in sleep« // 2010

Konzertende: ca. 21:00 Uhr

Zu den Werken

Benjamin Britten // A Ceremony of Carols

Nach drei erfolgreichen Jahren in den USA traten Britten und sein Lebensgefährte Peter Pears am 16. März 1942 auf dem schwedischen Frachtschiff Axel Johnson ihre Heimreise nach England an. Die Überquerung des Atlantiks dauerte knapp einen Monat und war nicht ungefährlich: Hitler hatte den Vereinigten Staaten im Dezember 1941 den Krieg erklärt und die Versenkung gegnerischer Schiffe zum neuen Kriegsziel gemacht, sodass mehr U-Boot-Angriffe stattfanden als je zuvor. Britten flüchtete sich daher in die Arbeit und nutzte die lange Zeit auf hoher See zum Komponieren. Zwei bereits in Amerika begonnene Kompositionen konnte er allerdings nicht mit an Bord nehmen: Die Manuskripte wurden mit der Begründung, sie könnten geheime Codes enthalten, vom Zoll konfisziert. Britten wandte sich daher mit einer neuen Komposition einer vertraglichen ›Altlast‹ zu. 1939 hatte die amerikanische Harfenistin Edna Phillips bei ihm ein Konzert für Harfe in Auftrag gegeben. Während eines Zwischenstopps in Kanada fiel Britten The English Galaxy of Shorter Poems in die Hände, eine Sammlung mittelalterlicher Gedichte in mittelenglischer Sprache von Gerald Bullett, die er für Knabenchor und Harfe vertonte. Sieben der insgesamt zehn Nummern entstanden noch auf der Schiffsreise. Zurück in England fügte Britten die Carols dann – mit einigen Ergänzungen –zur Ceremony of Carols zusammen. Als zeremonieller Rahmen untermalt nun die von den Sopranstimmen gesungene Antiphon zur Weihnachtsvesper »Hodie Christus natus est« den Ein­ und Auszug der Sänger. Uraufgeführt wurde das weihnachtliche Werk in dieser finalen Fassung 1943 in der Wigmore Hall unter der Leitung des Komponisten.

Benjamin Britten, 1968

Mit dem Disneyfilm Die Eiskönigin – Völlig unverfroren, besser bekannt unter dem englischen Originaltitel Frozen, verbinden die meisten vermutlich den Song Let it Go, der 2014 sogar mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Teil des Filmsoundtracks ist aber auch das bereits 2002 entstandene Eatnemen Vuelie vom norwegischen Musiker und Komponisten Frode Fjellheim. In dem Werk verschmelzen Einflüsse aus dem Joik, dem traditionellen Gesang der Samen, einem indigenen Volk aus dem Norden Skandinaviens, mit der christlichen Hymne »Schönster Herr Jesu« aus dem 17. Jahrhundert. Für das kompositorische Schaffen Fjellheims, der selbst Same ist, ist der Joik zentral. Seine Verschränkung mit einer katholischen Hymne wird in historischer Perspektive politisch: Seit dem frühen 17. Jahrhundert wurden die Samen unterdrückt, ihre eigene Sprache war verboten und der Joik – eine der ältesten Gesangstraditionen Europas – galt als Sünde und durfte nicht in der Schule unterrichtet werden. Erst seit 1988 steht die Bevölkerungsgruppe in Norwegen unter besonderem Schutz – bis dahin waren die samische Sprache und der Joik allerdings schon in vielen Regionen ausgestorben. Seit einigen Jahrzehnten bemüht sich daher eine neue Generation norwegischer Musiker:innen wie Fjellheim darum, diese Tradition zu pflegen, zu verbreiten und zu aktualisieren.

Der Keyboarder, Oboist, Saxofonist und Komponist Karl Jenkins gehört zu den bekanntesten Komponist:innen unserer Zeit. 1944 in Penclawdd (Wales) geboren, erhielt er ersten Instrumentalunterricht von seinem Vater, der Lehrer, Organist und Chorleiter war. Obwohl Jenkins eine klassische Ausbildung an der Cardiff University und der Royal Academy of Music in London genoss, zog es ihn danach zunächst in die Welt des Jazz: Ab 1972 wirkte er in der Jazz-Fusion-Rockband Soft Machine mit, wo er Saxofon, Oboe und verschiedene Tasteninstrumente spielte. In den 1980er­Jahren begann er dann, Musik für Werbespots zu schreiben.

Seinen Durchbruch als Komponist gelang ihm mit dem Crossover­Projekt

Adiemus, bei dem er klassisch-romantische Formen und Klangfarben mit Einflüssen aus dem Gospel und afrikanischer Musik verbindet. In den 2000er­Jahren komponierte Jenkins zahlreiche liturgische Chorwerke, darunter auch seine Motette Cantate Domino für A­cappella­Chor aus dem Jahr 2014, in der er lateinische Bibelverse aus verschiedenen Psalmen kombiniert.

Sarah Hopkins // Past Life Melodies

Auf dramatische Art und Weise widmet sich der Film Der Chor – Stimmen des Herzens (englisch: Boychoir) aus dem Jahr 2014 der Faszination Knabenchor: Der zwölfjährige Stet stammt aus schwierigen familiären Verhältnissen und ist ein verhaltensauffälliger Schüler. Allerdings verfügt er über ein besonderes Gesangstalent. Die Aufnahme in den berühmten National Boychoir verhindert schließlich, dass Stet nach dem Tod seiner alkoholkranken Mutter in eine Pflegefamilie gegeben wird. Nichtsdestotrotz muss er im Internat des Chores so manche Hürde überwinden, um sich in die eingeschworene Gemeinschaft zu integrieren, die schließlich sein ganzes Leben verändert. »Nach diesen 103 Minuten glauben wir wieder, dass Musik die Menschheit besser macht«, schrieb Kritiker Manuel Brug über den Film. Dafür sorgte nicht zuletzt ein Soundtrack, zu dem auch das berührende Stück Past Life Melodies von Sarah Hopkins gehört. Die australische Musikerin befasst sich in ihrem Schaffen mit der holistischen Wirkung von Klängen. In Past Life Melodies, das ganz ohne Text auskommt, lässt sie Elemente aus dem Obertongesang der australischen Aborigines einfließen. Sie verleihen dem Werke eine überwältigende archaische Wirkung, die durch Mark und Bein geht.

Paul Simon // The Sound of Silence

Der Song Sound of Silence des Duos Simon & Garfunkel ist heute ein Klassiker – das war bei seiner ersten Veröffentlichung auf dem Album Wednes­day Morning, 3 A.M. allerdings noch nicht abzusehen. Obwohl das Folk­Revival sich Mitte der 1960er­Jahre auf seinem Höhepunkt befand, war der sanft plätschernde Gitarrensound mit zweistimmigem Gesang zunächst nicht besonders gefragt. Das Album galt als gescheitert, die Band trennte sich. Den Produzenten des Albums Tom Wilson ließ der »Klang der Stille« allerdings nicht los: Ohne das Wissen von Simon und Garfunkel ›elektrifizierte‹ er die akustische Version mit E­Gitarre, E­Bass und Schlagwerk – aus Folk wurde Folk­Rock. Diese Version stürmte im Herbst 1965 an die Spitze der Singlecharts und verhalf der Band zu ihrem Durchbruch. Auch in einem Meisterwerk der Filmgeschichte spielt der Song eine wichtige Rolle: In Mike Nichols Die Reifeprüfung (The Graduate) von 1967 spielt der junge Dustin Hoffman den College­Absolventen Benjamin Braddock, der den Sommer nach seinem Abschluss bei seinen Eltern in Los Angeles verbringt und dort eine Affäre mit der älteren, verheirateten Mrs. Robinson anfängt. The Sound of Silence erklingt, während Braddock sich zu Beginn des Filmes bei seiner Ankunft in Los Angeles seinen Weg durch den Flughafen bahnt.

John Rutter // Missa Brevis & »The Lord bless you and keep you«

John Rutter ist vor allem als Komponist geistlicher Chormusik bekannt. 1945 in London geboren, wirkte er 1963 als Chorist an der Erstaufnahme von Benjamin Brittens War Requiem mit. Im Alter von nur 30 Jahren wurde er Musikdirektor am Clare College in Cambridge und verhalf dem dortigen Chor zu internationalem Erfolg. 1981 gründete er dann sein eigenes Vokalensemble, die Cambridge Singers, mit denen er zahlreiche CD­Aufnahmen realisierte. Rutters Klangsprache ist eklektisch: Sie ist einerseits von den französischen und englischen Chormusiktraditionen des frühen 20. Jahrhunderts beeinflusst, andererseits von Unterhaltungsmusik und klassischem Songwriting. Obwohl die meisten von

Rutters Kompositionen geistlich sind, gab er 2003 in einem Interview bekannt, dass er selbst kein besonders religiöser, aber durchaus ein spiritueller Mensch sei. Heilige Verse und Gebete stellen daher eine wichtige Inspiration für sein Komponieren dar. Seine 2022 entstandene Missa Brevis für Chor und Orgel und das 1981 komponierte »The Lord bless you and keep you«, das auch bei der Hochzeit von Meghan Markle und Prinz Harry in der Westminster Abbey erklang, stehen beispielhaft für Rutters ausgeprägten Sinn für Melodik und einzigartige vokale Klangfarben.

Rutter, 2021

John

Andrew Lloyd Webber // Pie Jesu

Cats, Evita, Jesus Christ Superstar oder Das Phantom der Oper – Andrew Lloyd Webber ist weltberühmt für seine Musicals. Zu seinem umfassenden Schaffen gehören aber auch Werke für Kirche und Konzertsaal, wie das Requiem, das Lloyd Webber in Gedenken an seinen 1982 verstorbenen Vater komponierte. Die Verbindung seines melodischen Stils mit Einflüssen der Popmusik mit komplexeren Formen war für Lloyd Webber Zu

Die Kinder des Monsieur Mathieu, 2004

eine Herausforderung: Ein erster Entwurf des Requiems wurde 1984 gegeben, danach überarbeitete Lloyd Webber die Komposition nochmals sechs Monate lang. Die Uraufführung fand schließlich 1985 in New York statt. 1986 gewann das Werk einen Grammy Award für die beste klassische zeitgenössische Komposition. Das Pie Jesu aus dem Requiem wurde – gesungen von Sarah Brightman und Paul Miles­Kingston – zu einer Hit­Single, die seitdem von zahlreichen anderen Künstler:innen interpretiert wurde. Die Nummer überzeugt durch ihre berührende Melodik und ihren Kult gewordenen 80er-Jahre-Sound.

Bruno Coulais // Musik zum Film

Die Kinder des Monsieur Mathieu

Der Film Die Kinder des Monsieur Mathieu spielt im französischen Jungeninternat Fond de l’Étang, nur wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Der erfolglose Musiker Clément Mathieu tritt eine neue Stelle als Aufseher im Internat an und macht dort schnell Bekanntschaft mit starken Persönlichkeiten und brutalen Erziehungsmethoden. Als Mathieu die Jungen abends belauscht, wie sie ein Spottlied über ihn singen, kommt ihm eine Idee: Er will den Kindern das gemeinsame Singen beibringen. Mit dem von ihm gegründeten Chor gelingt es ihm, ein Gefühl von Gemeinschaft unter den Schülern zu stiften. Star des Chores ist der Problemschüler Pierre Morhange: Nachdem Mathieu zufällig sein besonderes Gesangstalent entdeckt, macht er ihn prompt zum Solisten. Obwohl es sich um eine Low­Budget­Produktion handelte, gehört Die Kinder des Monsieur Mathieu zu den erfolgreichsten französischen Filmen der frühen 2000er­Jahre, den sich allein in Frankreich 8,5 Millionen Kinobesucher:innen anschauten. Dazu trug nicht zuletzt die Filmmusik von Bruno Coulais bei, die stimmungsvolle Werke für Knabenchor wie »Caresse sur l'océan« oder »Cerf-volant« enthält. »Vois sur ton chemin« wurde 2005 sogar als bester Filmsong für einen Oscar nominiert.

Leonard Cohen // Hallelujah

Zwischen 80 und 180 Strophen soll Leonard Cohen angeblich für seinen Song Hallelujah geschrieben haben, an dem er über fünf Jahre lang feilte. Obwohl das Lied mittlerweile zu den bekanntesten Werken des Musikers zählt, wurde ihm zunächst nur wenig Beachtung geschenkt. Das Album, das auch Hallelujah enthielt, wurde von Columbia Records abgelehnt, und erschien schließlich bei einem Indie Label. Erst nach Cohens Tod 2016 erreichte der Song eine Chartplatzierung. Populär wurde er zuvor durch mehrere Cover, die Musikerkolleg:innen von Cohen in den 1990er­Jahren veröffentlichten. Während die Grundstruktur des Liedes gleich bleibt, demonstrieren die Cover­Versionen nichtsdestotrotz eine Vielfalt von Hallelujahs: mal optimistisch, mal schmerzerfüllt, mal melancholisch. »Diese Welt ist voller Konflikte und voller Dinge, die sich nicht miteinander vereinbaren lassen. Aber es gibt Momente, in denen wir uns versöhnen und das ganze Durcheinander annehmen können, und das meine ich mit ›Hallelujah‹.« (Leonard Cohen)

Sister Act Medley

Ein weiterer berühmter Chorfilm mit mitreißendem Soundtrack ist die US­amerikanische Komödie Sister Act von 1992. Whoopi Goldberg spielt darin die Loungesängerin Deloris, die unfreiwillig als Schwester Mary Clarence in einem Kloster untertauchen muss, nachdem sie als einzige Zeugin eines Mordes selbst ausgeschaltet werden soll. Kein Wunder, dass sie zunächst Probleme hat, sich an den klösterlichen Lebensstil zu gewöhnen. Erst als Leiterin des Nonnenchors blüht sie auf – und der Chor mit ihr. Deloris entdeckt so manches Talent unter ihren Schwestern und erweitert das Repertoire um schwungvollen Gospel und eine gehörige Portion Rock ’n’ Roll. Den singenden Nonnen gelingt es, ihr Gemeindeleben wiederzubeleben. Sogar Papst Johannes Paul II. kündigt sich an,

Sister Act, 1992

da die Nachricht über den Chor bis in den Vatikan durchgedrungen ist. Aber der große Erfolg bringt zugleich Deloris’ Zeugenschutzprogramm in Gefahr: In einem dramatischen Showdown wird sie gekidnappt und entgeht nur knapp ihrer Ermordung, da ihr Entführer sich nicht traut, auf eine Nonne zu schießen. Ende gut, alles gut! Das von Mac Huff arrangierte Sister Act Medley enthält die wichtigsten Chornummern aus dem Film: »Hail holy Queen« beginnt zunächst als geistliche Hymne, die dann zu einer rockigen Gospelnummer transformiert wird. Das berühmte »I will follow him« beinhaltet – ebenfalls in Gospeltradition – mehrere mitreißende Soloparts.

Enya // »May it be« und Ēriks Ešenvalds // »Only in sleep«

Der Song »May it be« der irischen New-Age-Sängerin Enya versetzt einen sofort in die frühen 2000er­Jahre zurück. Das Lied erschien im November 2001 als Teil des Soundtracks zu Herr der Ringe: Die Gefährten, dem ersten Teil von Peter Jacksons berühmter Verfilmung von J. R. R. Tolkiens Trilogie. Ebenso wie die Filmmusik des Komponisten Howard Shore entführt Enyas atmosphärischer Sound auch heute noch in die sagenumwobene Welt von Mittelerde zurück. Im Refrain erklingen sogar zwei Textzeilen in Tolkiens erfundener Sprache Quenya, der Sprache der Elben in Herr der Ringe. Bittersüß­nostalgisch kommt auch das Chorwerk »Only in sleep« vom lettischen Komponisten Ēriks Ešenvalds daher, das 2010 für den Collegiate Chorale und die Cardinal Singers der University of Louisville komponiert wurde. Die Textvorlage von Sara Teasdales erzählt in einfachen Versen eine Vision der eigenen Kindheit, die im Traum wieder zum Leben erwacht. Dem regelmäßigen Metrum der Textvorlage passt sich Ešenvalds mit regelmäßigen viertaktigen Phrasen an. Währenddessen transformieren sich die zugrundeliegenden Akkordstrukturen zu stimmungsvollen Klängen, über die sich zu Beginn und am Ende ein verträumtes Sopran-Solo entfaltet.

GESANGStexte

Benjamin Britten

A Ceremony of Carols

I Processional

Text: Lukas 2,11–14

Hodie Christus natus est, hodie Salvator apparuit; hodie in terra canunt angeli, laetantur archangeli; hodie exsultant justi dicentes: Gloria in excelsis Deo. Alleluia! Alleluia! Alleluia!

II Wolcum Yole!

Text: Anonymus // 14. Jahrhundert

Wolcum, Wolcum, Wolcum be thou hevenè king, Wolcum Yole! Wolcum, born in one morning, Wolcum for whom we sall sing!

Wolcum be ye, Stevene and Jon, Wolcum, Innocentes every one, Wolcum, Thomas marter one, Wolcum be ye, good Newe Yere, Wolcum, Twelfthe Day both in fere,

Heute ist Christus geboren, heute ist der Erlöser erschienen; heute singen auf Erden die Engel, freuen sich die Erzengel; heute jauchzen die Gerechten, sie sagen: Ehre sei Gott in der Höhe. Halleluja! Halleluja! Halleluja!

Willkommen, willkommen, sei willkommen, Himmelskönig, willkommen Weihnacht! Willkommen, am Morgen geborener, willkommen, dem wir singen!

Seid willkommen, Stephan und Johannes, willkommen, ihr Unschuldigen, willkommen, Thomas der Märtyrer, sei willkommen, gutes Neues Jahr, willkommen, zwölfter Feiertag,

Wolcum, seintes lefe and dere, Wolcum Yole, Wolcum Yole, Wolcum!

Candelmesse, Quene of bliss, Wolcum bothe to more and lesse. Wolcum, Wolcum, Wolcum be ye that are here, Wolcum Yole, Wolcum alle and make good cheer, Wolcum alle another yere, Wolcum Yole, Wolcum!

III »There is no rose«

Text: Anonymus // 14. Jahrhundert

There is no rose of such vertu as is the rose that bare Jesu.

Alleluia, alleluia.

For in this rose conteinèd was heaven and earth in litel space, Res miranda, res miranda.

By that rose we may well see there be one God in persons three, Pares forma, pares forma,

The aungels sungen the shepherds to:

Gloria in excelsis, Gloria in excelsis Deo.

Gaudeamus, gaudeamus. Leave we all this werldly mirth, and follow we this joyful birth.

Transeamus, transeamus, transeamus.

Alleluia, res miranda, pares forma, gaudeamus.

Transeamus, transeamus, transeamus.

willkommen, ihr lieben Heiligen, willkommen Weihnacht! Willkommen Weihnacht! Willkommen!

Lichtmess, Königin der Glückseligkeit, willkommen zu mehr und weniger. Willkommen, willkommen, willkommen alle, die hier versammelt sind. Willkommen Weihnacht, willkommen alle und verbreitet gute Laune.

Heißt alle ein weiteres Jahr willkommen. Willkommen Weihnacht. Willkommen!

Es gibt keine Rose von solcher Tugend wie die Rose, die Jesus geboren hat.

Alleluia, alleluia.

Denn in dieser Rose waren Himmel und Erde in kleinem Raum enthalten.

Res miranda, res miranda.

An dieser Rose können wir wohl sehen, dass es einen Gott in drei Gestalten gibt. Pares forma, pares forma.

Die Engel sangen den Hirten:

Gloria in excelsis, Gloria in excelsis Deo.

Gaudeamus, gaudeamus.

Lassen wir all diese weltliche Freude hinter uns zurück und folgen dieser freudigen Geburt.

Transeamus, transeamus, transeamus.

Alleluia, res miranda, pares forma, gaudeamus.

Transeamus, transeamus, transeamus.

IV »That yongë childe«

Text: Anonymus // 14. Jahrhundert

That yongë childe when it gan weep with song she lulled him asleep:

That was so sweet a melody it passèd alle minstrelsy.

The nightingalë sang also: Her song is hoarse . . . and nought thereto:

Whoso attendeth to her song and leaveth the first . . . then doth he wrong

Bulalow

Als das kleine Kind zu weinen begann, wiegte sie es mit ihrem Gesang in den Schlaf:

Es war eine so liebliche Melodie, dass sie alle Minnesänger übertraf.

Auch die Nachtigall sang: Ihr Gesang ist heiser … und nichts weiter:

Wer ihrem Gesang lauscht und den ersten verlässt, … der handelt Unrecht.

Text: James Wedderburn // 1495–1553, John Wedderburn // 1500–1556 & Robert Wedderburn // 1510–1557

O my deare hert, young Jesu sweit,

Prepare thy creddil in my spreit,

And I sall rock thee to my hert, And never mair from thee depart. But I sall praise thee evermoir

With sanges sweit unto thy gloir; The knees of my hert sall I bow, And sing that richt Balulalow.

O mein liebes Herz, süßer kleiner Jesus, bereite deinen Glauben in meinem Geist, und ich werde dich an mein Herz drücken und dich nie mehr verlassen. Aber ich werde dich immer preisen mit süßen Liedern zu deiner Ehre; die Knie meines Herzens werde ich beugen und dir das Wiegenlied singen.

VI »This little Babe«

Text: Robert Southwell // um 1561–1595

This little Babe so few days old, is come to rifle Satan’s fold;

All hell doth at his presence quake, though he himself for cold do shake; For in this weak unarmed wise the gates of hell he will surprise.

With tears he fights and wins the field, His naked breast stands for a shield; His battering shot are babish cries, His arrows looks of weeping eyes, His martial ensigns Cold and Need, and feeble Flesh his warrior's steed.

His camp is pitched in a stall, His bulwark but a broken wall; The crib his trench, haystalks his stakes; of shepherds he his muster makes; And thus, as sure his foe to wound, the angels’ trumps alarum sound.

My soul, with Christ join thou in fight; stick to the tents that he hath pight.

Within his crib is surest ward; this little Babe will be thy guard.

If thou wilt foil thy foes with joy, then flit not from this heavenly Boy.

Dieses kleine Kind, kaum wenige Tage alt, ist gekommen, um Satans Schrein zu zerstören.

Die ganze Hölle erschauert vor seiner Gegenwart, obwohl es selbst vor Kälte zittert.

Denn in dieser schwachen, unbewaffneten Weise wird es die Pforten der Hölle überraschen.

Mit Tränen kämpft es und gewinnt das Feld, seine nackte Brust dient ihm als Schild.

Seine Schlagwaffen sind kindliche Schreie, seine Pfeile sind die Tränen in seinen Augen.

Seine Kriegsflaggen sind Kälte und Not, und sein Kriegsross ist sein kleiner Leib.

Sein Lager ist in einem Stall, sein Bollwerk ist nur eine zerbrochene Mauer.

Die Krippe ist sein Graben, Heuhaufen sind seine Pfähle, Hirten sind seine Soldaten.

Und so, seines Sieges sicher, ertönen die Posaunen der Engel.

Meine Seele, schließe dich Christus im Kampf an; bleibe bei den Zelten, die er aufgeschlagen hat.

In seiner Krippe ist die sicherste Zuflucht; dieses kleine Kind wird dein Beschützer sein.

Wenn du deine Feinde mit Freude besiegen willst, dann fliehe nicht vor diesem himmlischen Jungen.

X »Deo gracias«

Text: Anonymus // 15. Jahrhundert

Deo gracias! Deo gracias!

Adam lay ibounden, bounden in a bond; Four thousand winter thought he not to long.

Deo gracias! Deo gracias!

And all was for an appil, an appil that he tok, As clerkes finden written in their book.

Deo gracias! Deo gracias!

Ne had the appil take ben, the appil take ben, Ne hadde never our lady a ben hevene quene. Blessed be the time that appil take was. Therefore we moun singen.

Deo gracias! Deo gracias! Deo gracias! Deo gracias!

Deo gracias! Deo gracias!

Adam lag gefesselt, gebunden in Ketten.

Viertausend Winter hielt er nicht für lang.

Deo gracias! Deo gracias!

Und alles wegen eines Apfels, eines Apfels, den er nahm, wie Gelehrte in ihren Büchern geschrieben finden.

Deo gracias! Deo gracias!

Hätte er den Apfel nicht genommen, den Apfel nicht genommen, hätte unsere Dame niemals die Himmelskönigin werden können. Gesegnet sei die Zeit, in der der Apfel genommen wurde. Deshalb müssen wir singen.

Deo gracias! Deo gracias! Deo gracias! Deo gracias!

Frode Fjellheim

Eatnemen Vuelie

Text: Anonymus // 17. Jahrhundert

Schönster Herr Jesu, Schöpfer aller Dinge, Gottes und Marien Sohn!

Dich will ich lieben, Dich will ich ehren, meiner Seelen Freud’ und Wonn’.

Karl Jenkins

Cantate Domino

Text: Psalm 46, 95, 99

Alleluia. Cantate Domino canticum novum.

Alleluia. Jubilate Deo omnis terra: servite Domino in lætitia.

Alleluia. Cantate et exsultate et psallite Regem regum et hymnum dicite Deo. Alleluia.

Halleluja. Singet dem Herrn ein neues Lied.

Halleluja. Seid fröhlich im Herrn, auf der ganzen Erde: Dienet dem Herrn in Freude. Halleluja. Singet und jubelt und singet dem König der Könige Psalmen. Halleluja.

The Sound of Silence

Text: Paul Simon // * 1941

Hello darkness, my old friend

I’ve come to talk with you again

Because a vision softly creeping

Left its seeds while I was sleeping

And the vision that was planted in my brain

Still remains

Within the sound of silence

In restless dreams I walked alone

Narrow streets of cobblestone

’Neath the halo of a street lamp

I turned my collar to the cold and damp

When my eyes were stabbed by the flash of a neon light

That split the night

And touched the sound of silence

And in the naked light I saw

Ten thousand people, maybe more

People talking without speaking

People hearing without listening

People writing songs that voices never share

No one dared

Disturb the sound of silence

Hallo Dunkelheit, meine alte Freundin, ich bin gekommen, um wieder mit dir zu sprechen, denn eine Vision, die sich leise einschlich, hat ihre Spuren hinterlassen, während ich schlief.

Und das Bild, das sich in meinem Gehirn festgesetzt hat, bleibt weiterhin bestehen, im Klang der Stille.

In unruhigen Träumen ging ich allein durch enge Kopfsteinpflasterstraßen.

Unter dem Schein einer Straßenlaterne stellte ich meinen Kragen gegen die feuchte Kälte auf, als meine Augen von einem Neonlicht geblendet wurden, das die Nacht zerteilte und den Klang der Stille berührte.

Und im nackten Licht sah ich zehntausend Menschen, vielleicht mehr. Menschen, die redeten, ohne zu sprechen, Menschen, die hörten, ohne zuzuhören, Menschen, die Lieder schrieben, die Stimmen niemals teilen, niemand wagte es, den Klang der Stille zu stören.

»Fools« said I, »You do not know Silence like a cancer grows

Hear my words that I might teach you

Take my arms that I might reach you«

But my words like silent raindrops fell And echoed in the wells of silence.

And the people bowed and prayed

To the neon god they made

And the sign flashed out its warning

In the words that it was forming

And the sign said, »The words of the prophets Are written on the subway walls

And tenement halls

And whispered in the sounds of silence«

»Narren«, sagte ich, »ihr wisst nicht, dass Stille wie Krebs wächst.

Hört meine Worte, damit ich euch lehren kann, nehmt meine Arme, damit ich euch erreichen kann.«

Aber meine Worte fielen wie stille Regentropfen und hallten in den Brunnen der Stille wider.

Und die Menschen verneigten sich und beteten zu dem Neon-Gott, den sie geschaffen hatten.

Und auf dem Schild blitzte eine Warnung auf in den Worten, die es formte.

Und das Schild sagte: »Die Worte der Propheten sind auf die Wände der U-Bahn geschrieben und in die Flure der Mietshäuser und werden in den Klängen der Stille geflüstert.«

John Rutter

Missa Brevis

Text: Ordinarium Missae

I Kyrie

Kyrie, eleison.

Christe, eleison. Kyrie, eleison.

IV Sanctus

Sanctus, Sanctus, Sanctus

Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua.

Hosanna in excelsis.

V Benedictus

Benedictus,

qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis.

VI Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis.

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona nobis pacem.

Herr, erbarme dich. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich.

Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe.

Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe.

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: Erbarme dich unser.

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: Gib uns deinen Frieden.

»The Lord bless you and keep you«

Text: Numeri 6,24–26

The Lord bless you and keep you.

The Lord make his face to shine upon you, and be gracious unto you.

The Lord lift up the light of his countenance upon you and give you peace. Amen.

Andrew Lloyd Webber

Pie Jesu

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil. Amen.

Text: Missa pro defunctis & Ordinarium Missae

Pie Jesu,

Qui tollis peccata mundi

Dona eis requiem

Pie Jesu

Agnus Dei, Qui tollis peccata mundi

Dona eis requiem,

Dona eis requiem sempiternam

Requiem sempiternam.

O gütiger Jesus, Der du hinwegnimmst die Sünden der Welt, gib ihnen Frieden o gütiger Jesu.

Lamm Gottes, das du hinwegnimmst die Sünden der Welt, gib ihnen Frieden, gib ihnen ewigen Frieden, ewigen Frieden.

Bruno Coulais

»Vois sur ton chemin«

Text: Bruno Coulais // * 1954 & Christophe Barratier // * 1963

Vois sur ton chemin

Gamins oubliés égarés

Donne-leur la main pour les mener

Vers d′autres lendemains

Sens au cœur de la nuit

L’onde d’espoir

Ardeur de la vie

Sentier de gloire.

Bonheurs enfantins

Trop vite oubliés, effacés

Une lumière dorée brille sans fin

Tout au bout du chemin.

Vite oubliés, effacés

Une lumière dorée brille sans fin.

Sens au cœur de la nuit

L’onde d’espoir

Ardeur de la vie

Sentier de gloire.

Sieh auf deinem Weg vergessene, verlorene Kinder.

Reiche ihnen die Hand, um sie zu einem neuen Morgen zu führen.

Spüre mitten in der Nacht die Welle der Hoffnung, die Leidenschaft des Lebens, den Weg des Ruhmes.

Kindliches Glück, zu schnell vergessen, ausgelöscht. Ein goldenes Licht leuchtet endlos ganz am Ende des Weges.

Schnell vergessen, ausgelöscht, ein goldenes Licht leuchtet endlos.

Spüre mitten in der Nacht die Welle der Hoffnung, die Leidenschaft des Lebens, den Weg des Ruhmes.

»Caresse sur l’océan«

Text: Bruno Coulais & Christophe Barratier

Caresse sur l’océan

Porte l’oiseau si léger

Revenant de terres enneigées

Air éphémère de l’hiver

Au loin, ton écho s’éloigne

Châteaux en Espagne

Vire au vent, tournoie

Déploie tes ailes

Dans l’aube grise du levant

Trouve un chemin vers l’arc-en-ciel

Se découvrira le printemps

Caresse sur l’océan

Pose l’oiseau si léger

Sur la pierre d’une île immergée

Air éphémère de l’hiver

Enfin ton souffle s’éloigne

Loin dans les montagnes

Vire au vent, tournoie

Déploie tes ailes

Dans l’aube grise du levant

Trouve un chemin vers l’arc-en-ciel

Se découvrira le printemps

Calme sur l’océan

Eine sanfte Berührung des Ozeans trägt den Vogel, so leicht, zurück aus verschneiten Ländern.

Flüchtige Luft des Winters, in der Ferne verklingt dein Echo. Luftschlösser.

Drehe dich im Wind, wirble herum, breite deine Flügel aus in der grauen Morgendämmerung des Ostens.

Finde einen Weg zum Regenbogen, der Frühling wird sich offenbaren.

Eine sanfte Berührung des Ozeans setzt den Vogel ab, so leicht, auf den Stein einer versunkenen Insel.

Flüchtige Luft des Winters, endlich verliert sich dein Atem weit weg in den Bergen.

Drehe dich im Wind, wirble herum, breite deine Flügel aus in der grauen Morgendämmerung des Ostens.

Finde einen Weg zum Regenbogen, der Frühling wird sich offenbaren.

Ruhe über dem Ozean.

»Cerf-volant«

Text: Bruno Coulais & Christophe Barratier

Cerf­volant

Volant au vent

Ne t’arrête pas

Vers la mer

Haut dans les airs

Un enfant te voit

Voyage insolent

Troubles enivrant

Amours innocentes

Suivent ta voie

Suivent ta voie

En volant

Cerf­volant

Volant au vent

Ne t’arrête pas

Vers la mer

Haut dans les airs

Un enfant te voit

Et dans la tourmente

Tes ailes triomphantes

N’oublie pas de revenir

Vers moi

Papierdrachen

Fliegen im Wind

Hör nicht auf

In Richtung Meer

Hoch in der Luft

Ein Kind sieht dich

Unverschämte Reise

Berauschende Unruhen

Unschuldige Liebe

Folgen deinem Weg

Folgen deinem Weg

Im Flug

Papierdrachen

Fliegen im Wind

Halt nicht an

In Richtung Meer

Hoch in der Luft

Ein Kind sieht dich

Und im Sturm

Deine triumphierenden Flügel

Vergiss nicht, zurückzukommen

Zu mir

Hallelujah

Text: Leonard Cohen // 1934–2016

Now I’ve heard there was a secret chord

That David played, and it pleased the Lord

But you don’t really care for music, do ya?

It goes like this, the fourth, the fifth

The minor fall, the major lift

The baffled king composing Hallelujah

Hallelujah, Hallelujah

Hallelujah, Hallelujah

Well, your faith was strong but you needed proof

You saw her bathing on the roof

Her beauty and the moonlight overthrew ya

She tied you to a kitchen chair

She broke your throne, and she cut your hair

And from your lips she drew the Hallelujah

Hallelujah, Hallelujah

Hallelujah, Hallelujah

Ich habe gehört, dass es einen geheimen Akkord gab, den David spielte, und er gefiel dem Herrn.

Aber Musik interessiert dich nicht wirklich, oder?

Er geht so: die Quarte, die Quinte, der fallende Moll- und der steigende Dur-Dreiklang, der verwirrte König komponiert ein Halleluja.

Halleluja, Halleluja. Halleluja, Halleluja.

Dein Glaube war stark, aber du brauchtest Beweise.

Du sahst sie auf dem Dach baden.

Ihre Schönheit und das Mondlicht überwältigten dich.

Sie fesselte dich an ihren Küchenstuhl.

Sie zerstörte deinen Thron und schnitt dir die Haare ab.

Und deinen Lippen entlockte sie das Halleluja.

Halleluja, Halleluja. Halleluja, Halleluja.

Maybe there’s a God above

But all I’ve ever learned from love

Was how to shoot somebody who outdrew ya

It’s not a cry that you hear at night

It’ not somebody who’s seen the light

It’s a cold and it’s a broken Hallelujah.

Hallelujah, Hallelujah

Hallelujah, Hallelujah

Sister Act Medley

»Hail holy Queen«

Text: Traditionell

Hail holy Queen enthroned above

Oh Maria

Hail mother of mercy and of love

Oh Maria

Triumph all ye cherubim sing with us ye seraphim

Heaven and earth resound the hymn

Salve, salve, salve regina

Vielleicht gibt es einen Gott da oben, aber alles, was ich jemals von der Liebe gelernt habe, ist, wie man jemanden erschießt, der einen übertrifft.

Es ist kein Schrei, den man nachts hört, Es ist nicht jemand, der das Licht gesehen hat, Es ist ein kaltes und gebrochenes Halleluja.

Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja.

Heilige Königin, die du thronst in der Höhe, oh Maria.

Heilige Mutter der Barmherzigkeit und der Liebe, oh Maria.

Jubelt, ihr Cherubim, singt mit uns, ihr Seraphim. Himmel und Erde erklingen in Lobgesang.

Salve, salve, salve regina.

Our life, our sweetness here below

Oh Maria

Our hope in sorrow and in woe

Oh Maria

Triumph all ye cherubim

sing with us ye seraphim

Heaven and earth

resound the hymn

Salve, salve, salve regina

Al le lu ia

Mater amater in termerata

Sanctus, sanctus, dominus

Virgo respice mater ad spice

Sanctus, sanctus, dominus

Al le lu ia

Our life, our sweetness here below

Oh Maria

Our hope in sorrow and in woe

Oh Maria

Triumph all ye cherubim

Sing with us ye seraphim

Heaven and earth

resound the hymn

Salve, salve, salve regina

Unser Leben, unsere Süße hier unten, oh Maria.

Unsere Hoffnung in Trauer und Leid oh, Maria.

Jubelt, ihr Cherubim, singt mit uns, ihr Seraphim.

Himmel und Erde erklingen in Lobgesang.

Salve, salve, salve regina.

Al le lu ia

Geliebte und unbefleckte Mutter, heilig, heilig ist der Herr. Jungfrau, Mutter, schau her, heilig, heilig ist der Herr.

Al le lu ia

Unser Leben, unsere Süße hier unten, oh Maria.

Unsere Hoffnung in Trauer und Leid; oh, Maria.

Triumphiert, ihr Cherubim, Singt mit uns, ihr Seraphim, Himmel und Erde erklingen in Lobgesang.

Salve, salve, salve regina.

»I will follow him«

Text: Norman Gimbel // 1927–2018

I will follow him

Follow him wherever he may go

There isn’t an ocean too deep

A mountain so high it can keep

Keep me away

Away from his love

Oh yeah

(I love him) Oh yes, I love him

(I’ll follow)

I’m gonna follow (True love) He’ll always be my true love

(Forever) From now until forever

I love him

And where he goes I’ll follow

He’ll always be my true love

From now until forever

There isn’t an ocean too deep

A mountain so high, you can’t keep

Keep us away

Away from his love

Ich werde ihm folgen, ihm folgen, wohin auch immer er geht. Es gibt keinen Ozean, der zu tief ist, keinen Berg, der so hoch ist, dass er mich fernhalten kann von seiner Liebe.

Oh yeah

(Ich liebe ihn) Oh ja, ich liebe ihn.

(Ich werde ihm folgen) Ich werde ihm folgen.

(Wahre Liebe) Er wird immer meine wahre Liebe sein.

(Für immer) Von jetzt an bis in alle Ewigkeit.

Ich liebe ihn, und wohin er auch geht, ich werde ihm folgen.

Er wird immer meine wahre Liebe sein, von jetzt an bis in alle Ewigkeit.

Es gibt keinen Ozean, der zu tief ist, keinen Berg, der so hoch ist, dass er uns fernhalten kann von seiner Liebe.

Enya

»May it be«

May it be an evening star

Shines down upon you

May it be when darkness falls

Your heart will be true

You walk a lonely road

Oh, how far you are from home

Mornie utúlie

Believe and you will find your way

Mornie alantie

A promise lives within you now

May it be the shadow’s call will fly away

May it be your journey on to light the day

When the night is overcome

You may rise to find the sun

Mornie utúlie

Believe and you will find your way

Mornie alantie

A promise lives within you now

A promise lives within you now

Möge es ein Abendstern sein, der auf dich herabstrahlt.

Möge dein Herz, wenn die Dunkelheit hereinbricht, wahrhaftig sein.

Du gehst einen einsamen Weg, oh, wie weit bist du von zu Hause entfernt.

Die Dunkelheit ist angebrochen.

Glaub’ daran, und du wirst deinen Weg finden.

Die Dunkelheit ist auf uns gefallen.

Ein Versprechen lebt jetzt in dir.

Möge der Ruf des Schattens verfliegen.

Möge deine Reise den Tag erhellen.

Wenn die Nacht überwunden ist, sollst du aufstehen und die Sonne sehen.

Die Dunkelheit ist angebrochen.

Glaub’ daran, und du wirst deinen Weg finden.

Die Dunkelheit ist auf uns gefallen.

Ein Versprechen lebt jetzt in dir.

Ein Versprechen lebt jetzt in dir.

Ēriks Ešenvalds

»Only in sleep«

Text: Sara Teasdale // 1884–1933

Only in sleep I see their faces

Children I played with when I was a child

Louise comes back with her brown hair braided

Annie with ringlets warm and wild

Only in sleep time is forgotten

What may have come to them, who can know?

Yet we played last night as long ago

And the doll-house stood at the turn of the stair

The years had not sharpened their smooth round faces

I met their eyes and found them mild

Do they, too, dream of me, I wonder

And for them am I too a child?

Nur im Schlaf sehe ich ihre Gesichter.

Kinder, mit denen ich als Kind gespielt habe.

Louise kommt zurück mit ihrem geflochtenen braunen Haar, Annie mit warmen, wilden Locken

Nur im Schlaf wird die Zeit vergessen. Was aus ihnen geworden ist, wer kann das wissen?

Doch wir spielten letzte Nacht wie vor langer Zeit und das Puppenhaus stand an der Treppe.

Die Jahre hatten ihre glatten, runden Gesichter nicht verschärft.

Ich sah ihnen in die Augen und fand sie mild.

Träumen sie auch von mir, frage ich mich, und bin ich für sie auch ein Kind?

St. Florianer Sängerknaben

Der seit 1071 bestehende Knabenchor, dem auch Anton Bruckner angehörte und zu dessen Kernaufgaben seit Jahrhunderten die Gestaltung der Kirchenmusik im Stift St. Florian gehört, konzertiert heute in der ganzen Welt. Der Chor hat bei großen internationalen Musikfestspielen (Wiener Festwochen, Salzburger Festspiele, Carinthischer Sommer, Festival d’Aixen­Provence, Internationales Brucknerfest Linz, Musikfest Bremen) mitgewirkt und arbeitet immer wieder mit den renommiertesten Orchestern wie den Wiener Philharmonikern und dem Cleveland Orchestra und Dirigent:innen wie Dennis Russell Davies und René Jacobs zusammen. Franz Welser­Möst, Chefdirigent des Cleveland Orchestra, steht dem Verein Freunde der St. Florianer Sängerknaben als Ehrenpräsident vor.

Solisten des Chors singen häufig die Knabenrollen in Opernproduktionen, beispielsweise die drei Knaben in Mozarts Zauberflöte. Die Sängerknaben treten entweder als reiner Oberstimmenchor auf oder zusammen mit dem zugehörigen, 1989 von Franz Farnberger gegründeten Männerchor. Dieser besteht größtenteils aus ehemaligen Sängerknaben, die ihre gesangliche Ausbildung professionell fortgesetzt haben und teilweise auch in anderen renommierten Ensembles tätig sind. Die reichhaltige Diskografie der St. Florianer Sängerknaben umfasst nicht nur traditionelle österreichische Musik, Volks­ und Weihnachtslieder, sondern auch Aufnahmen Alter Musik in Zusammenarbeit mit namhaften Spezialensembles auf historischen Instrumenten. Künstlerischer Leiter der St. Florianer Sängerknaben ist seit 1983 Franz Farnberger, der zuvor acht Jahre lang als Kapellmeister der Wiener Sängerknaben tätig war und der bis 2017 zudem an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz unterrichtete. Seit 2018 hat mit Markus Stumpner ein ehemaliger St. Florianer Sängerknabe die Chorleitung übernommen.

Werner Karlinger

Harfe

Seit 1989 ist Werner Karlinger Soloharfenist des Bruckner Orchester Linz. Als Absolvent der Universität Mozarteum Salzburg lehrte er dort von 1993 bis 2005 Harfe, seit 2006 ist er Universitätslehrer an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Bis 2022 unterrichtete er zudem an der Landesmusikschule Leonding. Der Schwerpunkt seiner internationalen Konzerttätigkeit liegt auf der Kammermusik, vorzugsweise in ausgefallenen Besetzungen – und mit selbst geschriebenen Arrangements. Konzertreisen führten den gebürtigen Linzer nach Japan, Italien, Portugal, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Finnland, Estland, Polen, Rumänien, Syrien, Indien, Argentinien, in die USA, die Schweiz und in den Iran. Meisterkurse gab Werner Karlinger unter anderem in Krakau, Damaskus, Lima, Buenos Aires und Tokio. Außerdem sind elf CD­Einspielungen in unterschiedlichen Duo-Besetzungen und als Solist erschienen.

Klaus Sonnleitner

Orgel

Klaus Sonnleitner wurde in Bad Ischl geboren und studierte an der Universität Mozarteum Salzburg Orgel, katholische Kirchenmusik und Instrumentalpädagogik. Ausgezeichnet mit dem Würdigungspreis des Bundesministers für Wissenschaft und Kunst, trat er nach dem Studienabschluss und mehrjähriger Unterrichtstätigkeit in das Stift St. Florian ein, wo er seit 2006 als Stiftsorganist tätig ist. 2021 wurde er am Mozarteum mit einer Arbeit über seinen Amtsvorgänger Augustinus Franz Kropfreiter promoviert. Von 2011 bis 2015 war er Jurymitglied beim Internationalen Orgelwettbewerb in Saint­Maurice in der Schweiz, 2013 debütierte er bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall. Neben seiner Konzerttätigkeit –unter anderem mit den St. Florianer Sängerknaben – war er als Herausgeber von Orgelwerken Franz Xaver Müllers und Kropfreiters tätig. Seit 2025 steht Sonnleitner dem Stift St. Florian als Propst vor.

Markus Stumpner

Leitung & Klavier

Markus Stumpner, geboren in Linz, war von 2000 bis 2006 selbst Mitglied der St. Florianer Sängerknaben. Als Sopransolist trat er unter anderem in Wolfgang Amadé Mozarts Die Zauberflöte und als Miles in Benjamin Brittens The Turn of the Screw auf. Seine schulische Ausbildung schloss er 2010 am Adalbert Stifter Gymnasium in Linz ab, anschließend studierte er Chorleitung bei Georg Leopold und Gesang bei Kurt Azesberger an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, wo er sowohl den Bachelorals auch den Masterabschluss erlangte. Auch als Sänger konnte sich Markus Stumpner einen Namen machen: Er trat als Monostatos in der Zauber­flöte in Bad Hall, Eggenfelden und Linz auf und war im Sommer 2014 im Musical Oliver! in Bad Leonfelden zu sehen. 2016 spielte er die Rolle des Freddy in My Fair Lady. Sein Debüt am Linzer Musiktheater gab er im Frühjahr 2015 als Tempo in Händels Oratorium Il trionfo del Tempo e del Disinganno. 2017 sang er die Titelrolle in dessen Oper Xerxes. Von 2009 bis 2018 war er festes Mitglied des Männerchors der St. Florianer Sängerknaben und unternahm zahlreiche Tourneen mit dem Ensemble, unter anderem nach Mexiko, Peru, Russland, China und Kasachstan.

Bereits im Alter von 22 Jahren begann er, die Knaben sowie die Mitglieder des Männerchors stimmbildnerisch zu betreuen. Im Herbst 2018 übernahm er die Chorleitung und seitdem führten ihn gemeinsame Konzertreisen nach Südafrika, Mexiko, Tschechien, Deutschland, Italien und China. In der Pflege und Weiterentwicklung der fast 1000 Jahre langen Tradition der St. Florianer Sängerknaben spielt Markus Stumpner eine zentrale Rolle und sorgt dafür, dass der Chor auf höchstem künstlerischem Niveau agiert. Dank seines pädagogischen Geschicks und seines jugendlichen Wesens gelingt es ihm, die Kinder auf Augenhöhe zu erreichen, sie für die Chormusik zu begeistern und sie mit Emotion und Motivation zu Höchstleistungen zu bringen.

Impressum

Herausgeberin

Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz

Redaktion

Paula Schlüter

Biografien

Philipp Kehrer, Romana Gillesberger

Lektorat

Celia Ritzberger

Gestaltung

Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer

Abbildungen

gemeinfrei (S. 6–7), John Rutter (S. 11), kpa Publicity Stills/alamy (S. 12–13), Entertainment Pictures/alamy (S. 14–15),

M. Emprechtinger (S. 37 & 41), H. Wakolbinger (S. 38),

W. Kerschbaummayr (S. 39)

Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten

LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz

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Mit unserer eigenen Hammerkopfproduktion entfesseln wir das volle tonliche Spektrum unserer Flügel und Klaviere –eine Kunst, die Leidenschaft, Erfahrung und Disziplin erfordert. www.bechstein-linz.de

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