19_PH_07_11_25_Saison25-26_Schneider-BachchorSalzburg

Page 1


Schneider & Bachchor Salzburg

A radiant dawn

7. November 2025 19:30 Uhr

Familienkirche

Chorkonzerte I

21. Jahrhundert lässt der Bachchor Salzburg im heutigen Konzert in verschiedensten Licht- und Farbstufen am musikalischen Horizont aufziehen.

Das Farbspektrum reicht dabei von Transkriptionen romantisch-moderner Orchesterwerke von Gustav Mahler oder Edward Elgar über das 20. Jahrhundert – unter anderem mit Benjamin Brittens Kantate Rejoice in the Lamb – bis hin zu zeitgenössischen Werken.

Programm & Besetzung

James MacMillan * 1959

»O Radiant Dawn« // 2007

Eric William Barnum * 1979

Dawn // 2008

Morten Lauridsen * 1943

»O Nata Lux«, Nr. 3 aus: Lux Aeterna // 1997

Benjamin Britten 1913–1976

Rejoice in the Lamb. Kantate für Soli, Chor und Orgel op. 30 // 1943

James MacMillan

A New Song für Chor und Orgel // 1997

Gustav Mahler 1860–1911

Urlicht // 1905

Transkription von Clytus Gottwald

Anna Thorvaldsdottir * 1977

»Heyr þú oss himnum á« // 2005

Max Reger 1873–1916

Phantasie über den Choral Wie schön leucht’ uns der Morgenstern für Orgel op. 40, Nr. 1 // 1899

György Ligeti 1923–2006

Lux Aeterna // 1966

Edward Elgar 1857–1934

Lux Aeterna (Nimrod) // 1898–99

Transkription von John Cameron

Konzertende: ca. 21:00 Uhr

Bachchor Salzburg

Magdalena Brandauer Sopran

Sophie Allen Alt

Martin Kiener Tenor

Simon Gerner Bass

Stephan Pollhammer Orgel

Michael Schneider Dirigent

Die Strahlkraft des Morgens

Zu den Werken

Der Morgen erwacht: Vom zarten Hauch des ersten Lichtstrahls bis zur lichten Helligkeit des Tagesanfangs breitet James MacMillan ein wundervolles Klangfarbenspektrum in der von ihm vertonten Antiphon »O Radiant Dawn« aus, die programmatisch das Konzert eröffnet. Diese Antiphon bringt Licht in den kürzesten und dunkelsten Tag des Jahres, den 21. Dezember, ihr Text zählt in der britischen Sakralmusik zu den ›Great O‹, jenen Abendmahlmotetten, die an den sieben Tagen vor Weihnachten gesungen werden. Religiöse Themen geben dem Katholiken MacMillan in vielen seiner Werke ein starkes Fundament. An ihnen entzünden sich seine Klangfantasie und seine thematische Erfindungskraft, von ihnen wird auch die kompositorische Gestaltung gelenkt. Der schottische Komponist greift nicht selten auf vertrautes und traditionelles musikalisches Vokabular wie etwa kirchenmusikalische Modi oder alte Liedmelodien zurück und integriert das historische Material in eine ausdrucksstarke und bewegende neue Klangsprache mit schillernden Harmonien und einer gestischen Rhythmik. In seinem heute auch zu hörenden Chorwerk A New Song, einer Vertonung des 96. Psalms, bauen sich die Vokalstimmen, die dem Herrn einen neuen Tag singen, über einen fortwährenden Orgelpunkt auf, der dem lebensgebenden Fundament der Erde gleichzusetzen ist.

Eric William Barnums Dawn durchströmt eine sanft ansteigende Klangflut gleichsam von der Geburt bis zum letzten heiligen Atemzug. Der US­amerikanische Komponist vertonte ein Gedicht von Robert Bode im Auftrag des von diesem geleiteten Ensembles Choral Arts in Seattle und folgt den Worten mit Tönen gleichsam auf Schritt und Tritt oder von Tür zu Tür. Denn das Gedicht spricht vom Leben als einer Reihe sich jeden Morgen öffnender Türen und sich entfaltender Seufzer, bis hin zum letzten Morgen und letzten Seufzer. Am Ende löst sich der friedvolle

Zu den Werken

Gesang aleatorisch – mit aus dem Moment der jeweiligen Aufführung heraus entstandenen Tönen und Klängen – auf.

Der für seine klangfarbenreiche Musik vor allem in seinem Heimatland USA bekannte Komponist Morten Lauridsen komponierte unter dem Titel Lux Aeterna ein großes Chorwerk in fünf Teilen, in denen verschiedene Bezüge auf das ewige Licht geschaffen werden. Die aus der Totenmesse entnommenen Eckteile Introitus und Agnus Dei/Communio rahmen Lobgesänge auf die Dreifaltigkeit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ein. Im heute zu hörenden dritten Teil, »O Nata Lux«, dem Hymnus aus dem Morgengottesdienst am Fest der Verklärung Christi, wird dessen Verwandlung in eine überirdische Lichtgestalt besungen, die laut den Evangelien plötzlich vor den mit Jesus auf einen Berg gestiegenen Aposteln Petrus, Jakobus und Johannes erstrahlt und im Gespräch mit Moses und Elias erscheint.

Einen Lobpreis auf die Schöpfung stimmte in allerdunkelster Zeit Benjamin Britten während des Zweiten Weltkriegs an, als er sich von dem Gedicht Jubilate Agno (Rejoice in the Lamb) des anglikanischen Poeten Christopher Smart zu einer höchst originellen Sakralmusik inspirieren ließ. Ausdrucksstark und mit jeweils charakteristischer musikalischer Sprache reagierte Britten auf die bunt gemischten Verse von Smarts Gedicht, das dieser Mitte des 18. Jahrhunderts während eines Aufenthalts in einer Anstalt für damals als geistesgestört eingestufte Menschen verfasste (die tiefe Religiosität Smarts wurde von einigen seiner Mitmenschen als manisch beschrieben). Überaus einfühlsam und sehr lebendig setzte Britten Smarts aus dem Leben gegriffene oder sich auch auf die Heilige Schrift beziehenden Bilder um, die auch bizarr und kurios wirken können, etwa, wenn der Dichter seine geliebte Katze als Beispiel für die Natur anführt, die Gott dadurch preist, dass sie einfach existiert, wie ihr es vom Schöpfer zugedacht war. In Blumen sieht der Dichter die ›Poesie Christi‹ verkörpert. Auch in Musikinstrumenten erkennt er einzig und allein göttliche Werkzeuge. Sogar sein eigenes Leid nimmt Smart zum Anlass auf ein Lob Gottes, findet er doch durch Christus Erlösung. Solch ehrliche Bekenntnisse fasst Britten in eine seelenvolle Musik mit elegischer Melodik und weichen harmonischen

Dawn after the wreck (Dämmerung nach dem Schiffbruch), Gemälde von William Turner, 1841

Übergängen. In »Hallelujah«­Abschnitten hingegen holt Britten die auf Purcell aufbauende, englische Kirchenmusiktradition leuchtkräftig in das 20. Jahrhundert. Verzückende, verklärende, aber auch gloriose, in jedem Fall von einem tiefen Gefühl von Friedfertigkeit getragene Passagen durchziehen Brittens Kantate, die letztlich im Echo der ›himmlischen Harfe‹ aufgeht.

Das Urlicht für alles Dasein wird in Gustav Mahlers Altlied »O Röschen rot« feierlich nach Worten aus Des Knaben Wunderhorn besungen. Clytus Gottwald hat aus diesem Lied, das auch in die ›Auferstehungssymphonie‹ Mahlers einging, eine mehrstimmige Vokaltranskription gewonnen, die im heutigen Konzert zu hören ist. Mit dem Urlicht komponierte Mahler den Weg aus dem Leid und stimmte einen Weihegesang an die Rose an, die im Christentum ein Sinnbild für das aus dem Tod aufblühende ewige Leben ist. Den in tiefster Not liegenden Menschen begleitet auf seinem Weg in den Himmel ein ätherischer Choral, der in die Ruhe und Stille der – mit dem Intervall der Oktav symbolisierten – Unendlichkeit weist.

Die isländische Komponistin Anna Thorvaldsdottir erhebt mit dem sphärischen Chorwerk »Heyr þú oss himnum á« ihre Stimme von der Erde zum Himmel und wendet sich mit den Worten eines alten isländischen Psalms direkt an den »liebenden Vater um das Glück des ewigen Lebens«. In ihrer fließenden Klangwelt verströmt Thorvaldsdottir, eine der erfolgreichsten und weltweit reüssierenden Komponistinnen der

Gegenwart, eine mystische und gleichzeitig luzide Atmosphäre, die wie eine Gegenströmung zur Düsternis der von destruktiven Kräften beeinflussten Gegenwart wirkt.

Max Reger ›inszeniert‹ die Lichtwerdung in seiner Orgelfantasie über den Choral Wie schön leucht’ uns der Morgenstern vergleichbar Haydn in der Schöpfung: Vor dem Erscheinen des Lichts – in diesem Fall des heilbringenden Sterns Christus – bildet auch Reger musikalisch das Chaos ab. In der noch finsteren Welt droht in Regers Komposition der Kosmos der Töne in spannungsreichen Modulationen zu bersten. Dunkle und dissonant gefärbte Mollwolken verhüllen jegliches Licht. Doch wie ein Wunder steigt daraus bei Reger zart, leise und innerlich leuchtend der Morgenstern­Choral auf. Also jenes 1597 von Philipp Nicolai in Text und Melodie geschaffene, siebenstrophige Kirchenlied über das Leuchten des Morgensterns, das gleichgesetzt wird mit dem Glanz Gottes, der die Nacht durchbricht und Licht in die finsteren Seelen bringt. Reger baut in seiner monumentalen Fantasie den Choral aus stiller Zuversicht zu krönender Größe auf: Jede Strophe erhält neue, belebende Elemente, mehr und mehr wird die Choralmelodie von Figuren und Akkordverdichtungen umrauscht, bis ein scheinbar eigenständiges Thema die Schlussfuge eröffnet. Das Fugenthema vermischt sich aber bald mit mehreren Choralzeilen im doppelten Kontrapunkt zur kompositorischen und spirituellen Apotheose der Fantasie.

In György Ligetis Lux Aeterna gelangen 16 Chorstimmen mikropolyphon durch Cluster­Nebel hindurch in leuchtende Weltenharmonien. In der A­cappella­Komposition für je vier Sopran­, Alt­, Tenor­ und Bassstimmen löste Ligeti Parameter wie Höhe und Tiefe, Himmel und Erde auf, indem er eine Bogenform anlegte, die ohne bestimmte Richtungen in einen weiten Raum ohne Ende weist. So lässt sich zwar in den gestaffelten Einsätzen der Frauen­ und Männerstimmen ein Anstieg ausmachen, aber er führt nicht etwa ›hinauf‹ in den Himmel, sondern wird von der gegenläufigen Weiterentwicklung der Komposition wieder aufgelöst. Wie aus der Ferne scheint ein klares Klangbild auf, das zunehmend durch aufsteigende Klangnebel verhüllt wird. Löst sich wiederum der Nebel auf, erscheint mit einem Mal ein neues Leuchten, das vor

allem durch lange ausgehaltene, oszillierende Oktavklänge verursacht wird. In der Harmonik kommt es zu Kristallisierungen von Akkord zu Akkord, indem jeweils ein Ton des schon folgenden Akkords in den noch erklingenden vorigen geschoben wird. Ligetis Lux Aeterna ist eine rein musikalische Vision. Die sprachliche Komponente des archaischen Textes geht in das Klanglicht über, das gleichsam von der Erde in die Welt reflektiert, wo es immerwährend leuchtet.

Nimrod

Biblische Figur, im Buch Genesis als »gewaltiger Jäger vor dem Herrn« beschrieben

Das ewige Licht zieht zum Ausklang des Konzerts in himmlisch schönen Melodiekreisen des britischen Komponisten Edward Elgar seine Kreise. Er hat der Variation IX mit dem Titel Nimrod aus seiner Orchesterkomposition Enigma­Variationen in einer eigenen Fassung für Chor den Text des Lux Aeterna unterlegt und damit den sich in der Musik vollziehenden Übergang vom Dunkel ins Licht verdeutlicht. Der ursprüngliche Titel der Variation, Nimrod, bezieht sich auf Elgars Freund, den Musikschriftsteller und Verleger August Johannes Jaeger, mit dem sich der Komponist einmal auch nachhaltig über die wunderbaren langsamen Sätze Beethovens austauschte. So verschmolz Elgar dann in Nimrod sein eigenes EnigmaThema mit einem Anklang an das Thema aus dem Adagio cantabile von Beethovens Klaviersonate Pathétique zu einer universellen Harmonie.

Rainer Lepuschitz

Gesangstexte

James MacMillan

»O Radiant Dawn«

Text: Anonymus

O radiant dawn, splendour of eternal light, sun of justice: come, shine on those who dwell in darkness and the shadow of death.

Isaiah had prophesied, »The people who walked in Darkness have seen a great light; Upon those who dwelt in the land of gloom a light has shone.« Amen.

O strahlende Morgenröte,

Glanz des unversehrten Lichtes, der Gerechtigkeit strahlende Sonne:

o komm und erleuchte, die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes.

Jesaja hat vorausgesagt:

»Die Völker, die im Finstern wandelten, haben ein großes Licht gesehen; über jene, die im Land des Trübsal wohnten, schien ein großes Licht.« Amen.

Eric William Barnum

Dawn

Text: Robert Bode

From the door’s soft opening

And the day’s first sigh, Filling the room, I see before me

A life of doors, One opening on another, Doors upon doors, And sighs upon sighs, Rising in a tide of mornings, Rising, until that final sigh, And the last morning,

And the last holy breath, Whispering »this …«

Morten Lauridsen

»O Nata Lux«

Text: Anonymus

O nata lux de lumine

Jesu redemptor saeculi

Dignare clemens supplicum

Laudes precesque sumere

Qui carne quondam contegi

Dignatus es pro perditis

Nos membra confer effici

Tui beati corporis

Vom sanften Öffnen der Tür und dem ersten Seufzer des Tages, der den Raum erfüllt, sehe ich vor mir ein Leben voller Türen, eine öffnet sich nach der anderen, Türen über Türen, und Seufzer über Seufzer, steigen auf in einer Flut von Morgen, steigen auf, bis zu diesem letzten Seufzer, und dem letzten Morgen, und dem letzten heiligen Atemzug, der flüstert: »Dies «

Oh Licht, geboren aus Licht, Jesus, Retter der Welt, sei zu den Bittenden gütig, nimm die Lobpreisungen und Gebete an.

Welcher einst zu Fleisch werden wollte für die Verlorenen, bewirke, dass wir Glieder deines gesegneten Leibes werden.

Benjamin Britten

Rejoice in the Lamb

Text: Christopher Smart

Chorus

Rejoice in God, o ye Tongues; Give the glory to the Lord, And the Lamb.

Nations, and languages, And every Creature

In which is the breath of Life. Let man and beast appear before him, And magnify his name together.

Let Nimrod, the mighty hunter, Bind a leopard to the altar And consecrate his spear to the Lord.

Let Ishmail dedicate a tyger, And give praise for the liberty

In which the Lord has let him at large.

Let Balaam appear with an ass, And bless the Lord his people And his creatures for a reward eternal.

Let Daniel come forth with a lion, And praise God with all his might Through faith in Christ Jesus.

Chor

Freuet euch in Gott, oh ihr Zungen; gebet dem Herrn die Ehre und dem Lamm.

Völker und Sprachen und jede Kreatur, in der der Odem des Lebens ist.

Lasst Mensch und wildes Tier vor Ihm erscheinen, und zusammen seinen Namen preisen.

Lasst Nimrod, den gewaltigen Jäger, einen Leoparden an den Altar binden und seinen Speer dem Herrn weihen.

Lasst Ismael einen Tiger weihen und Lob darbringen für die Freiheit, in die der Herr ihn auf freien Fuß gesetzt hat.

Lasst Balaam mit einem Esel erscheinen und preisen den Herrn, sein Volk und seine Kreaturen, für einen ewigen Lohn.

Lasst Daniel mit einem Löwen herbeikommen, und Gott mit seiner ganzen Macht rühmen, durch Glauben an Christus Jesus.

Let Ithamar minister with a chamois, And bless the name of Him That cloatheth the naked.

Let Jakim with the satyr Bless God in the dance, Dance, dance, dance.

Let David bless with the bear The beginning of victory to the Lord, To the Lord the perfection of excellence.

Hallelujah for the heart of God, And from the hand of the artist inimitable, And from the echo of the heavenly harp

In sweetness magnifical and mighty.

Treble solo

For I will consider my cat Jeoffry.

For he is the servant of the living God.

Duly and daily serving him.

For at the first glance

Of the glory of God in the East He worships in his way.

For this is done by wreathing his body

Seven times round with elegant quickness.

For he knows that God is his saviour.

Lasst Ithamar mit einer Gemse vor die Gemeinde treten und den Namen dessen preisen, der die Nackten kleidet.

Lasst Jakim mit einem Satyr Gott preisen im Tanz, im Tanz, im Tanz, im Tanz.

Lasst David mit einem Bären rühmen, den Anfang des Sieges für den Herrn, den Herrn, die vollkommene Erhabenheit.

Halleluja aus dem Herzen Gottes, und von der Hand des unnachahmlichen Künstlers, und vom Echo der himmlischen Harfe, in großartiger und erhabener Zartheit.

Sopran solo

Denn ich will meinen Kater Jeoffry betrachten.

Denn er ist der Diener des Lebendigen Gottes, gebührend und täglich dient er ihm.

Denn beim ersten Anblick der Herrlichkeit Gottes im Osten preist er ihn auf seine Weise. Dies tut er, indem er seinen Körper sieben Mal um sich herum mit eleganter Schnelligkeit windet. Denn er weiß, dass Gott sein Retter ist.

For God has bless’d him

In the variety of his movements. For there is nothing sweeter Than his peace when at rest.

For I am possessed of a cat, Surpassing in beauty, From whom I take occasion

To bless Almighty God.

Alto solo

For the Mouse is a creature

Of great personal valour.

For this is a true case –Cat takes female mouse, Male mouse will not depart, but stands threat’ning and daring. If you will let her go, I will engage you, As prodigious a creature as you are.

For the Mouse is a creature

Of great personal valour.

For the Mouse is of An hospitable disposition.

Tenor solo

For the flowers are great blessings.

For the flowers have their angels, Even the words of God’s creation. For the flower glorifies God And the root parries the adversary. For there is a language of flowers. For the flowers are peculiarly The poetry of Christ.

Denn Gott hat ihn gesegnet mit der Vielfalt seiner Bewegung. Denn es gibt nichts Süßeres als seinen Frieden, wenn er ruht.

Denn ich bin besessen von einem Kater von übergroßer Schönheit, der mir Gelegenheit gibt, den Allmächtigen Gott zu preisen.

Alt solo

Denn die Maus ist eine Kreatur von großer persönlicher Tapferkeit. Denn – und dies ist ein wahrer Fall: Katze fängt weibliche Maus; männliche Maus wird nicht fliehen, sondern steht drohend und kühn da.

Wenn du sie auslässt, werde ich angreifen, auch wenn du eine großartige Kreatur bist.

Denn die Maus ist eine Kreatur von großer persönlicher Tapferkeit.

Denn die Maus ist von freundlicher Veranlagung.

Tenor solo

Denn die Blumen sind ein großer Segen. Denn die Blumen haben ihre Engel, sogar die Worte aus Gottes Schöpfung. Denn die Blume ehrt Gott und die Wurzel wehrt den Gegner ab. Denn es gibt eine Sprache der Blumen.

Denn Blumen sind auf besondere Weise die Poesie Christi.

Chorus

For I am under the same accusation

With my Savior, For they said, He is besides himself.

For the officers of the peace Are at variance with me, And the watchman smites me With his staff.

For the silly fellow, silly fellow, Is against me, And belongeth neither to me

Nor to my family.

For I am in twelve hardships, But he that was born of a virgin Shall deliver me out of all.

Bass solo and chorus

For H is a spirit

And therefore he is God.

For K is king And therefore he is God.

For L is love

And therefore he is God.

For M is musick And therefore he is God.

For the instruments are by their rhimes, For the shawm rhimes are lawn fawn and the like.

For the shawm rhimes are moon boon and the like.

For the harp rhimes are sing ring and the like.

Chor

Denn ich stehe unter derselben Anklage wie mein Retter, denn sie sagten, er stehe neben sich.

Denn die Stifter des Friedens stehen im Widerspruch zu mir, und der Wächter packt mich mit seinem Stab.

Denn der alberne Kerl! Der alberne Kerl ist gegen mich und gehört weder zu mir, noch zu meiner Familie.

Denn ich bin in zwölf Nöten, er aber, der von einer Jungfrau geboren, wird mich aus allem erlösen.

Bass solo und Chor

Denn H ist ein Geist und daher ist er Gott. Denn K ist König und daher ist er Gott.

Denn L ist Liebe und daher ist er Gott.

Denn M ist Musik und daher ist er Gott.

Denn die Instrumente sind durch ihre Reime. Denn die Schalmeienreime sind Rasenrehe und dergleichen. Denn die Schalmeienreime sind Mondsegen und dergleichen. Denn die Harfenreime sind Singekling und dergleichen.

For the harp rhimes are ring string and the like.

For the cymbal rhimes are bell well and the like.

For the cymbal rhimes are toll soul and the like.

For the flute rhimes are tooth youth and the like.

For the flute rhimes are suit mute and the like.

For the bassoon rhimes are pass class and the like.

For the dulcimer rhimes are grace place and the like.

For the clarinet rhimes are clean seen and the like.

For the trumpet rhimes are sound bound and the like.

For the trumpet of God is a blessed intelligence And so are all the instruments in Heav’n.

For God the Father Almighty plays upon the harp Of stupendous magnitude and melody.

For at that time malignity ceases And the devils themselves are at peace.

For this time is perceptible to man

By a remarkable stillness and serenity of soul.

Denn die Harfenreime sind Klingelsaiten und dergleichen.

Denn die Beckenreime sind Glockenbrunnen und dergleichen.

Denn die Beckenreime sind Zollseelen und dergleichen.

Denn die Flötenreime sind Zahnjugend und dergleichen.

Denn die Flötenreime sind Klagstumm und dergleichen.

Denn die Fagottreime sind Passklassen und dergleichen.

Denn die Hackbrettreime sind Grazienplätze und dergleichen.

Denn die Klarinettenreime sind saubersehend und dergleichen.

Denn die Trompetenreime sind klanghüpfend und dergleichen.

Denn die Trompete Gottes ist eine gesegnete Intelligenz, so wie alle Instrumente im Himmel.

Denn Gott, der Allmächtige Vater, spielt auf der Harfe von erstaunlicher Pracht und Melodie.

Denn zu jener Zeit endet alle Bosheit, und selbst die Teufel sind friedlich.

Denn diese Zeit ist für Menschen wahrnehmbar durch eine beachtliche Ruhe und Heiterkeit der Seele.

Chorus

Hallelujah for the heart of God, And from the hand of the artist inimitable, And from the echo of the heavenly harp In sweetness magnifical and mighty.

James MacMillan

A New Song

Text: Psalm 96

O sing unto the Lord a new song, sing unto the Lord the whole earth. Sing unto the Lord and praise His Name, be telling of His salvation from day to day. For He cometh to judge the earth, and with righteousness to judge the world and the people with His truth.

Chor Halleluja aus dem Herzen Gottes, und von der Hand des unnachahmlichen Künstlers, und vom Echo der himmlischen Harfe in großartiger und erhabener Zartheit.

Singet dem Herrn ein neues Lied, singet dem Herrn, alle Welt!

Singt dem Herrn und preiset seinen Namen, verkündet sein Heil von Tag zu Tag!

Denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er richtet den Erdkreis mit Gerechtigkeit und die Völker nach seiner Treue.

Gustav Mahler

Urlicht

Text: aus Des Knaben Wunderhorn & Annette von Droste­Hülshoff

O Röschen rot!

Selig sind, die Trauer leiden, und ihr Brot mit Tränen tränken!

Der Mensch liegt in größter Not, Der Mensch liegt in größter Pein, Je lieber möcht' ich im Himmel sein.

Da kam ich auf einen breiten Weg,

Da kam ein Engelein und wollt' mich abweisen.

Ach nein, ich ließ mich nicht abweisen!

Ich bin von Gott und will wieder zu Gott, Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben, Wird leuchten mir bis in das ewig selig’ Leben!

Anna Thorvaldsdottir

»Heyr þú oss himnum á«

Text: Ólafur Jónsson á Söndum

Heyr þú oss himnum á, hýr vor faðir, börn þín smá, lukku oss þar til ljá, líf eilíft þér erfum hjá, og að þér aldrei flæmumst frá.

Þitt ríki þróist hér, Það þín stjórn og kristni er, svo að menn sem flestir, safnist, Guð, til handa þér, fegin yfir því fögnum vér.

Höre uns im Himmel, liebender Vater, wenn wir, deine kleinen Kinder, um das Glück bitten, das ewige Leben zu empfangen. Wir werden nicht von deinem Weg abweichen.

Mögen wir deinem Reich helfen, hier auf Erden zu wachsen. Deiner Führung folgend, versammeln wir uns in deinem Namen und feiern freudig.

Síst skarta sönglist má, sé þar ekki elskan hjá, syngjum því lof þá, þér, Guð drottin, himnum á. Maður rétt kristinn mun þess gá.

En þegar aumir vér, öndumst burt úr heimi hér, oss tak þá, Guð, að þér, í þá dýrð, sem aldrei þver,

Amen, Amen, það eflaust sker.

Wir können kein freudiges Lied singen, wenn wir nicht von Liebe bewegt sind. Lasst uns also unser sanftes Loblied auf dich, Herr Gott im Himmel, singen, wie es die wahrhaft Gläubigen getan haben.

Wenn unsere armen Seelen aus dieser Welt scheiden, nimm uns, Gott, zu dir, in deine ewige Herrlichkeit.

Amen, Amen, so sei es.

György Ligeti

Lux Aeterna & Edward Elgar

Lux Aeterna (Nimrod)

Text: Missa pro defunctis

Lux aeterna luceat eis

Domine, cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es

Requiem aeternam dona eis

Domine; et lux perpetua luceat eis

Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr. Bei deinen Heiligen in Ewigkeit: Denn du bist mild.

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.

Stephan Pollhammer

Orgel

Stephan Pollhammer studierte an der Universität Mozarteum Salzburg sowie an der Hochschule für Musik und Theater München. Als Dozent für Orgel sowie für Werkstudium Oratorium und Korrepetition ist er an der Hochschule für Musik und Theater München und am Leopold Mozart College of Music der Universität Augsburg tätig. Als Solist konzertiert er regelmäßig im Rahmen internationaler Orgelzyklen, beispielsweise im Freiburger Münster, in der Dresdner Frauenkirche, in den Domkirchen in Alkmaar, Szeged, Vaduz und Danzig sowie im ORF­Sendesaal in Wien. Weitere Auftritte führten ihn mit der Camerata Salzburg, L’Arpeggiata und dem Monteverdi Choir sowie Persönlichkeiten wie Christina Pluhar zusammen. Zu seinen Erfolgen zählen der 1. Preis sowie der Sonderpreis beim Internationalen Orgelwettbewerb ›Jan Pieterszoon Sweelinck‹ in Danzig 2024 und der 1. Preis sowie der Publikumspreis bei der Schnitger­Organ Competition in Alkmaar 2022.

Michael Schneider

Dirigent

Michael Schneider begann seine Laufbahn an der Universität Mozarteum Salzburg und setzte sie später an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien fort. Er zeichnet sich nicht nur als Chorleiter, sondern auch als erfolgreicher Orchesterdirigent aus. So übernahm er Konzerte unter anderem mit dem ORF Radio­Symphonieorchester Wien, dem Symphonieorchester Vorarlberg und dem Wiener Singverein. Schneider ist Leiter des Ensembles Interpunkt, mit welchem er große Erfolge unter anderem im Wiener Musikverein feierte. Darüber hinaus leitet Schneider das Collegium Vocale Salzburg und den Chorus Viennensis. Zuletzt übernahm er Choreinstudierungen unter anderem im Rahmen des Internationalen Brucknerfestes Linz sowie der Salzburger Festspiele. Seit 2020 unterrichtet Michael Schneider Dirigieren an der mdw. Mit dem Jahr 2025 übernahm er die künstlerische Leitung des Bachchors Salzburg.

Bachchor Salzburg

1983 gegründet ist der Bachchor Salzburg eines der führenden Vokalensembles im österreichischen und internationalen Musikleben. Der Chor ist regelmäßig bei den Salzburger Festspielen zu Gast. Höhepunkte bildeten unter anderem die Uraufführung von Adès’ The Exterminating Angel, Händels Ariodante und Alcina sowie Orffs De temporum fine comoedia. Bei den Osterfestspielen Salzburg war der Chor in Opern von Richard Wagner sowie zuletzt unter Esa­Pekka Salonen in Mussorgskis Chowanschtschina zu erleben. Gastspiele führten ihn in das Brucknerhaus Linz, den Wiener Musikverein, das Concertgebouw in Amsterdam, das Konzerthaus Berlin, zu den Händel­Festspielen in Göttingen und Halle, zum George Enescu Festival in Bukarest, zum Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra sowie nach Frankreich, Italien, Griechenland, Spanien und in die Schweiz. Zudem ist der Chor ein fester künstlerischer Partner der Salzburger Mozartwoche. Dank seiner stilistischen Flexibi­

lität kann sich der Bachchor Salzburg einem vielfältigen Repertoire widmen, das von der Vokalpolyphonie der Renaissance über die großen Oratorien aus Barock, Klassik und Romantik bis zu Werken des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart reicht. Neben der Mozartpflege bildet die eigene Konzertreihe Chorage® einen Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit des Chors. Der Bachchor Salzburg ist mit renommierten Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem Mozarteumorchester und der Camerata Salzburg, dem ORF Radio­Symphonieorchester Wien, dem Bruckner Orchester Linz und der Sächsischen Staatskapelle Dresden aufgetreten. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet den Chor mit Ivor Bolton, Ingo Metzmacher, Hans Graf, Gianluca Capuano, Ádám Fischer, Sascha Goetzel und Christian Thielemann. Seit Jahresbeginn 2025 ist der gebürtige Salzburger Michael Schneider künstlerischer Leiter des Bachchors.

Impressum

Herausgeberin

Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz

Künstlerischer Direktor

Norbert Trawöger

Programmplanung & Dramaturgie

Andreas Meier (Leitung), Paula Schlüter

Redaktion

Andreas Meier

Grafik

Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer

Abbildungen

The Courtauld Gallery, London (S. 8–9), S. Pollhammer (S. 22), M. Frodl (S. 23), A. Hechenberger (S. 24–25)

Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten

LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz

Wir danken für Ihren Besuch und wünschen Ihnen ein schönes Konzert!

IHR PARTNER FÜR

UHREN

& SCHMUCK

Zwei Mal in Linz

© Niessing

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.