Brauerei Forum 6-7/2023

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FORUM BRAUEREI

Ausgabe 6-7 | 30. Juni 2023 | 38. Jahrgang | ISSN 0179-2466

 VLB Berlin nimmt neuen Dosenfüller von Krones in Betrieb

 Berichte: VLB-Frühjahrstagung und Logistikfachkongress in Stralsund und GeLa in Berlin

 Brau-Börsen-Bilanz: Wie viel Kostendruck verkraftet das Betriebsergebnis?

 BarthHaas-Bericht 2022/2023: 6 deutsche Brauereien unter den Top 40

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner
Informationsservice der Versuchs- und
IN DIESER AUSGABE: IfGB AKTUELL – Informationen für BrennereienundSpirituosen-Hersteller
Lehranstalt für Brauerei in Berlin
www.brauerei-forum.de

PRAXISKURS MIKROBIOLOGIE

6. bis 10. November 2023, Präsenzkurs in Berlin

Kurssprache: Deutsch

5-tägiger Kurs für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus mikrobiologischen Laboren von Bier- und Getränkeherstellern und Untersuchungsämtern

Themen

Mikroorganismen + Mikrobiologische Qualitätskontrolle + Nährmedien + Mikrobiologische Probenahme, Laborarbeit und Analytik

www.vlb-berlin.org/praxiskursmibi2023

Vorbereitungskurs zum/r Brau- und Malzmeister/in

Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Braumeister zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin

Beginn: 16. Oktober 2023 / Dauer: 11 Monate / Sprache: Deutsch

Kursziel:

Dieser Kurs bereitet auf die fachspezifische Prüfung für Brau- und Malzmeister/innen an der Handwerkskammer Berlin vor. Er ist konzipiert für künftige Führungskräfte in Industriebetrieben sowie in mittelständischen Brauereien. Darüber hinaus bietet die Meis terausbildung auch eine solide Grundlage für die Gründung eines eigenen Unternehmens.

Aufbau des Kurses:

Der Kurs verfolgt einen integrierten Bildungsansatz („Blended Learning“). Dabei werden Elemente wie klassische Präsenzveranstaltungen, geführtes Selbststudium und E-Learning-Elemente kombiniert. Für etwa 40 % der Lehrveranstaltungen besteht Präsenzpflicht in Berlin. Die weiteren Lehreinheiten werden in einer Kombination aus mediengestützem Selbststudium mit E-Learning-Elementen und regelmäßigen Lernkontrollen online durchgeführt und sind nicht standortgebunden. Die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin schließt diese Fortbildung ab.

Weitere Informationen stehen auf unserer Webseite zur Verfügung.

www.vlb-berlin.org/braumeister

VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN

4 Christian Weber ist neuer Präsident des Deutschen Brauer-Bundes

5 Nachrichten: Erdinger Weißbräu – Dr. Stefan Kreisz rückt innerhalb der Geschäftsführung auf / BarthHaas: Thomas Raiser steigt in die Geschäftsführung auf

6 Einkaufsgesellschaft EBSA holt renommierten Topmanager an Bord / Ziemann Holvrieka ist neuer Siemens Solution Partner

7 Verband Deutscher Mineralbrunnen: VDM wählte neuen Vorstand / Deutscher Mälzerbund: Markus Burteisen im Amt des Präsidenten bestätigt

 TECHNIK & TECHNOLOGIE

8 VLB auf dem Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

9 Nachrichten: IONITY eröffnet Ladepark an der Pott’s Brauerei

10 Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Filtration

11 Die VLB Berlin freut sich über einen neuen Dosenfüller der Krones AG

12 VLB-Frühjahrstagung: Digitale Transformation, Flascheninspektion und alkoholfreie Biere im Fokus

15 3. International VLB Craft Brewing Conference Online – Bericht

16 VLB-Fachtagungen: Neues bei Getränkeverpackung und Ladungssicherung in Theorie und Praxis

19 Mitteleuropäische Brautechnische Analysenkommission (MEBAK): Bericht von der 100. MEBAK-Tagung

 IfGB AKTUELL

20 WDSC in Edinburgh / Bericht von der BSI-Mitgliederversammlung

21 Programm des 21. IfGB-Forums Spirituosen und Brennerei

22 Verbände: Jahrestagung der GGBW im Kloster Scheyern

 BETRIEBSWIRTSCHAFT

24 Brau-Börsen-Bilenz: Wie viel Kostendruck verkraftet das Betriebsergebnis?

28 VLB-Logistikfachkongress Stralsund: Elektroantriebe und Mehrweglogistik

 MARKT & MARKEN

31 DLG: Bundesehrenpreise für Bier 2023 verliehen

32 Mehrwegsysteme: Deutscher Brauer-Bund begrüßt Klarstellung der EU

33 BarthHaas-Bericht 2022/2023: Top-40-Brauereien – sechs deutsche spielen oben mit

 INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

34 Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund – Landesgruppe

Berlin-Brandenburg: Bericht von der Mitgliederversammlung im Brauhaus Spandau

35 Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund (DBMB) – Landesgruppe

Sachsen: Der DBMB-Stammtisch fand statt – im dritten Anlauf

 SONSTIGES

35 Lösungen Brauer-Schule / Impressum

36 Veranstaltungskalender

Titelseite: ew / Der neue KRONES-Dosenfüller an der VLB im Einsatz

Das Wilfried-Rinke-Brauereitechnikum besitzt jetzt einen modernen Dosenfüller. Die Anlage im Pilotmaßstab kommt von Krones und dient auch der Braumeister-Ausbildung an der VLB Berlin

Ende Mai fand die Fachtagung "Getränkeverpackung und Ladungssicherung" an der VLB Berlin statt. Ein Highlight war die Lkw-Fahrdemonstration an der Teststrecke

Ende März führte die Gesellschaft für Geschichte des Branntweins (GGBW) ihre Jahrestagung im Kloster Scheyern durch. Zum Rahmenprogramm gehörte auch eine Besichtigung der Kloster-Brauer- und Brennerei

Deutsches Bier hat international Gewicht. Auch in diesem Jahr gehören 6 deutsche Brauereien zu den größten der Welt – das geht aus dem aktuellen BarthHaas-Bericht hervor

3 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 INHALT INHALT
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40 BRAUEREIEN Die Daten wurden den Geschäftsberichten der Brauereien entnommen. In anderen Fällen musste das Produktionsvolumen geschätzt werden, verschiedene Quellen unterschiedliche Angaben machten oder keine Zahlen verfügbar waren. Rang 2022 Brauerei Land Bierausstoß 2021 in Mio. hl Bierausstoß 2022 in Mio. hl 1 AB InBev Belgien 508,7 518,0 2 Heineken Niederlande 231,2 256,9 3 China Res. Snow Breweries China 112,2 122,2 4 Carlsberg Dänemark 98,8 102,4 5 Molson Coors USA/Kanada 84,0 82,3 6 Tsingtao Brewery Group China 76,0 79,6 7 Asahi Group Japan 57,4 59,3 8 BGI / Groupe Castel Frankreich 40,0 43,7 9 Yanjing China 33,5 37,7 10 Efes Group Türkei 37,9 34,0 11 Constellation Brands USA 32,6 33,2 12 Grupo Petrópolis Brasilien 29,5 26,0 13 Kirin Japan 26,1 24,4 14 Diageo (Guinness) Irland 21,0 23,9 15 CCU Chile 18,5 17,6 16 San Miguel Corporation Philippinen 15,7 17,4 17 Saigon Beverage Corp. (SABECO) Vietnam 14,5 15,3 18 Grupo Mahou – San Miguel Spanien 14,5 15,3 19 Singha Corporation Thailand 12,9 14,6 20 Pearl River China 12,8 13,4 21 Damm Spanien 11,9 12,7 22 Radeberger Gruppe Deutschland 10,2 11,0 23 Beer Thai (Chang) Thailand 7,2 8,7 24 Suntory Japan 7,7 8,1 25 Oettinger Gruppe Deutschland 8,5 8,0 26 Sapporo Japan 7,3 7,8 27 Swinkels Family Brewers Niederlande 7,0 7,3 28 TCB Beteiligungsgesellschaft mbH Deutschland 7,0 7,1 29 Krombacher Gruppe Deutschland 5,8 6,0 30 Paulaner Gruppe Deutschland 5,7 6,0 31 Bitburger Braugruppe Deutschland 5,3 5,8 32 HiteJinro Südkorea 5,4 5,5 33 Olvi Group Finnland 4,7 5,2 34 Hanoi Beverage Corp. (HABECO) Vietnam 3,6 5,0 35 Royal Unibrew Dänemark 4,1 4,8 36 Estrella de Galicia Spanien 4,4 4,8 37 Polar Venezuela 2,8 4,1 38 Obolon Ukraine 4,2 4,0 39 Moscow Brewing Company Russland 4,1 3,9 40 Martens Belgien 3,4 3,5 GESAMT 1.598,1 1.666,3 Die 40 größten Brauereien der Welt 33
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Christian Weber ist neuer Präsident des Deutschen Brauer-Bundes

Das Präsidium des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) hat Christian Weber (44) zum neuen Präsidenten des Verbandes gewählt. Nach sechs Jahren an der Spitze des Brauer-Bundes übergab Vorgänger

Dr. Jörg Lehmann (53) das Amt auf der Jahresversammlung der deutschen Brauer am 22. Juni 2023 in Berlin an seinen Nachfolger.

(F.) Dr. Jörg Lehmann, CEO der Paulaner Brauerei Gruppe in München, hatte im Sommer 2017 die Führung des DBB übernommen und gab sie nun nach zwei Amtsperioden turnusgemäß ab. Ehrenpräsident Dr. Hans-Georg Eils würdigte auf dem Deutschen Brauertag am 22. Juni 2023 die herausragenden

Verdienste und den persönlichen Einsatz von Dr. Jörg Lehmann. Er habe die Braubranche „mit sicherer Hand und großem Geschick durch äußerst schwierige Zeiten geführt“, vor allem durch die Corona-Pandemie und die Energiekrise, so Eils in seiner Laudatio. „Wir verabschieden heute mit großer Dankbarkeit einen Präsidenten, der sich mit ganzer Kraft, Leidenschaft und Erfolg für die Interessen der Brauereien eingesetzt hat.“

Zuversicht trotz großer Herausforderungen

Der neue Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Christian Weber, ist CEO der Karlsberg Brauerei KG Weber mit Sitz im saarländischen Homburg und führt das 1878 gegründete Familienunternehmen in fünfter Generation. Weber absolvierte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der University of Edinburgh, anschließend war er in der Lebensmittel- und Getränkebranche im Ausland tätig, mit Stationen unter anderem in der Schweiz und in Ghana. Später arbeitete Weber für Heineken in Österreich. Im Jahr 2010 trat er als Prokurist in die Karlsberg Holding GmbH ein. 2012 wurde Christian Weber zum Generalbevollmächtigten der Karlsberg Brauerei KG Weber ernannt. Vor der Wahl zum Präsidenten fungierte Christian Weber bereits als Vizepräsident des DBB sowie auch des europäischen Dachverbands Brewers of Europe. Sein Vater Dr. Richard Weber stand von 1992 bis 1996 als Präsident an der Spitze der europäischen Brauer und war von

2002 bis 2008 Präsident des Deutschen Brauer-Bundes. „Deutschlands Brauereien stehen vor großen Herausforderungen. Hoher Kostendruck, Fachkräftemangel und wachsender Regulierungsdruck –vor diesem Hintergrund brauchen wir weiterhin einen schlagkräftigen Verband, der die Interessen der Brauereien in Deutschland und Europa vertritt. Ich freue mich auf diese Aufgabe und bedanke mich für das Vertrauen“, sagte Christian Weber vor den Delegierten auf dem Deutschen Brauertag in Berlin. Der neu gewählte Präsident betonte, trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage nach drei Krisenjahren habe die Brauwirtschaft allen Grund, selbstbewusst und voller Zuversicht in die Zukunft zu blicken. „Die Krisenjahre haben vielen Unternehmen zugesetzt, aber sie haben auch gezeigt, dass die Brauwirtschaft resilient ist und die Kraft hat, selbst schwierigste Etappen erfolgreich zu meistern. Ich will einen Beitrag dazu leisten, dass es uns als Branche gelingt, unsere Stärken, unsere Potenziale und unsere Innovationskraft herauszustellen“, so Weber weiter. Deutschland sei der größte Biermarkt Europas und nehme mit seinen 1500 Brauereien und über 7500 Marken, darunter immer mehr alkoholfreie Sorten, weltweit eine Spitzenstellung ein.

4 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 MENSCHEN & UNTERNEHMEN  NACHRICHTEN
Foto: DBB Christian Weber von der Karlsberg Brauerei ist der neue Präsident des DBB und tritt damit die Nachfolge von Dr. Jörg Lehmann an

Erdinger Weißbräu: Dr. Stefan Kreisz rückt innerhalb der Geschäftsführung auf

Dr. Stefan Kreisz (53) fungiert seit Mitte April als Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu Werner Brombach GmbH.

(F.) Der promovierte Braumeister ist seit 2015 im Unternehmen und startete dort seine Laufbahn als Leiter der Qualitätssicherung, Forschung und Entwicklung. 2020 übernahm er die Geschäftsführung Technik, Logistik, Personal und Einkauf. Berufliche Erfahrung sammelte er zuvor bei der Carlsberg Brauerei in Dänemark und Frankreich sowie bei der Firma Novozymes.

Werner Brombach, der seit knapp 50 Jahren die Geschicke des Erdinger Weissbräu lenkt und damit eine weltweit einzigartige Weißbier-Marke als geschäftsführender Gesellschafter geschaffen hat, wird sich auch künftig als Inhaber und alleiniger Gesellschafter um alle

wichtigen Belange der Brauerei kümmern.

Neben Dr. Stefan Kreisz gehören weiterhin Josef Westermeier für den Bereich Marketing & Vertrieb Deutschland und Österreich sowie Dr. Stefan Huckemann für Finanzen,

Thomas Raiser steigt in die

Thomas Raiser, langjähriger Leiter Vertrieb und Marketing bei BarthHaas, wird ab 1. August 2024 neuer Geschäftsführer Markt bei dem weltweit führenden Hopfendienstleister. In seiner neuen Funktion wird er die Bereiche Einkauf, Supply Chain Management

Geschäftsführung auf

und Verkauf/Marketing verantworten.

(F.) Bereits zum 1. August 2023 tritt der 55-Jährige an die Seite von Peter Hintermeier und Oliver Bergner. Peter Hintermeier wird sich am 31. Juli 2024 in den Ruhestand verabschieden. Dann wird Thomas Raiser das Unternehmen in bewährter Doppelspitze mit Oliver Bergner führen, der für den Bereich Personal und Finanzen zuständig ist. „Ich freue mich über diese neue Aufgabe und die Möglichkeit, meine Erfahrung im internationalen Hopfengeschäft in erweiterter Verantwortung bei BarthHaas einzubringen“, so Raiser. „Ich kenne Thomas seit über 20 Jahren und ich bin froh, dass die Wahl auf ihn gefallen ist“, sagt Peter Hintermeier. Nach einem aufwendigen Auswahlverfahren fiel

Verwaltung, Organisation und IT der Geschäftsführung an.

Dr. Stefan Kreisz ist auch in verschiedenen Branchengremien aktiv, u.a. ist er Vorsitzender des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses der VLB Berlin.

Die neue Geschäftsführung der Erdinger Weißbräu (v.l.): Dr. Stefan Kreisz, Dr. Stefan Huckemann und Josef Westermeier

das Votum des Aufsichtsrats einstimmig aus. „Wir freuen uns sehr, dass wir Thomas Raiser für die Position gewinnen konnten“, betont Stephan Barth, einer der Inhaber des Unternehmens und Vorsitzender des Aufsichtsrats. Raiser begann seine Karriere 1990 bei der Hopunion Raiser, Scharrer KG, Nürnberg. 2000 stieg er bei BarthHaas ein und ist heute, neben seiner Position als Leiter Verkauf und Marketing, in verschiedenen Gremien der Firmengruppe tätig. Bereits während seiner Ausbildung machte Raiser umfangreiche Auslandserfahrungen: Er erwarb den Bachelor of Science in Economics an der Wharton School, University of Pennsylvania, und den Master of Science in Japanese Business Studies an der Chaminade University of Honolulu und Tokyo.

Thomas Raiser rückt in die Geschäftsführung von BarthHaas auf und wird die Position von Peter Hintermeier übernehmen, der im Sommer kommenden Jahres in den Ruhestand gehen wird

5 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023  NACHRICHTEN
Foto: Erdinger Weißbräu BarthHaas Foto: BarthHaas

Frank Schönrath

wird Geschäftsführer der gemeinsamen Einkaufsgesellschaft der Haus Cramer Gruppe und des Karlsberg Getränke Verbunds

Einkaufsgesellschaft EBSA holt renommierten Topmanager an Bord

Die Haus Cramer Gruppe und der Karlsberg Getränke Verbund haben beschlossen, ihre Kräfte in einer eigenständigen Einkaufsgesellschaft zu bündeln. Die neue Gesellschaft trägt den Namen EBSA und Frank Schönrath ist ihr Geschäftsführer.

(F.) Beschaffungsvolumina konzentrieren und somit optimale Warenversorgung und verbesserte Einkaufs- und Lieferkonditionen bieten – unter dieser Prämisse beschlossen der Karlsberg Getränke Verbund und die Haus Cramer Gruppe, sich zusammenzuschließen. „Nach der Freigabe durch die Kartellbehörden und die Gründung der EBSA GmbH & Co. KG sind mit der Einstellung eines branchenübergreifenden Einkaufsexperten als Geschäftsführer die Weichen für den gemeinsamen Einkauf gestellt“, erklärt Markus Meyer, CEO Deutsch -

land des Karlsberg Getränke Verbunds. Frank Schönrath, Jahrgang 1967, hat ab dem 1. Juni die Führung der neugegründeten Gesellschaft

EBSA GmbH & Co. KG (kurz für European Beverage Sourcing Alliance) übernommen. Zuletzt verantwortete der Diplom-Betriebswirt den Einkauf und die Logistik eines Gesundheitsversorgers mit Sitz in Zürich. Während seiner siebenjährigen Tätigkeit agierte er dort auch als Gründer und Geschäftsführer einer Einkaufsgesellschaft, die der Steuerung aller logistischen, operativen und strategischen Einkaufsaktivitäten diente.

„Mit der EBSA GmbH & Co. KG wollen wir uns, zusammen mit weiteren zukünftigen Gesellschaftern, als der Einkaufsspezialist in der Getränkebranche positionieren“, erläutert Helmut Hörz, CEO & CFO sowie Vorsitzender der Geschäftsführung der Haus Cramer Gruppe,

den Schritt. „Mit Frank Schönrath haben wir einen äußerst erfahrenen Geschäftsführer an Bord, der die nötige Expertise in Unternehmensaufbau und -entwicklung mitbringt.“

Die beiden mittelständischen Familienunternehmen sehen sich als Gründungsmitglieder der Gesellschaft, deren Türen für weitere Getränkehersteller offen sind.

Ziemann Holvrieka ist neuer Siemens Solution Partner

Die Ziemann Holvrieka GmbH ist seit dem 24. März 2023 offizieller Solution Partner der Siemens AG für Bereich Automation Drives und für das Expert Modul Sistar Braumat. Damit kann das

Ludwigsburger Traditionsunternehmen in Verbindung mit dem Systemportfolio von Siemens weltweit zukunftssichere Automatisierungslösungen in hoher Qualität bereitstellen .

(F.) Darüber hinaus feiert Ziemann Holvrieka eine Weltpremiere, wie Koray Müftiler, Key Account Manager Siemens AG, herausstellt: ,,Es freut mich sehr, dass die Zertifizierung nun abgeschlossen ist, sodass wir unsere Solution Partnerschaft offiziell bekannt geben können. Ziemann wird damit als erster Anlagenbauer am Markt für das Expert Modul Braumat und Sistar zertifiziert sein.“

Überreicht wurde das Zertifikat „Siemens Solution Partner" von einer Siemens-Delegation Frank Hauber, Koray Müftiler und Dirk Grafe in Ludwigsburg. Seitens Ziemann nahmen an der Zeremonie

Klaus Gehrig, CEO, Wolfram Hänsel, Head of Process Automation Software, sowie Mitarbeiter des Automatisierungs-Teams teil. Die Zertifikatübergabe fand vor der Pilotanlage statt, die seit Jahren auch mit Siemens Braumat betrieben wird. Klaus Gehrig erklärt: ,,Die Zusammenarbeit unserer Unternehmen im Bereich der Automatisierungslösungen reicht bereits Jahrzehnte zurück. Unser Unternehmen hat sich schon seit langer Zeit intensiv mit Braumat beschäftigt und effiziente Modulbibliotheken geschaffen. Dieses Wissen ist am Markt einzigartig.“

v.l.: Mario Lübbecke, Walter Burger, Klaus Gehrig, Frank Hauber (Siemens), Wolfram Hänsel, Koray Müftiler (Siemens), Jochen Schweikert, Axel Zügel, Dirk Grafe (Siemens) präsentieren das Zertifikat

6 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
 NACHRICHTEN
MENSCHEN & UNTERNEHMEN
Foto: privat Foto: Ziemann Holvrieka

VDM wählte neuen Vorstand

Im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM), die am 24. April 2023 in Augsburg stattfand, wurde turnusgemäß der Vorstand für die kommenden drei Jahre neu gewählt. Roel Annega (Gerolsteiner Brunnen) übernahm als neuer Vorsitzender des VDM den Staffelstab von Dr. Karl Tack, der sich nach knapp fünf Jahren erfolgreicher Amtszeit nicht zur Wiederwahl stellte.

(F.) Nach der Wahl durch die Mitgliederversammlung hat der neu zusammengesetzte VDM-Vorstand Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gerolsteiner Brunnen, für die kommenden drei Jahre zum neuen Vorsitzenden des VDM berufen. „In meiner Rolle als Vorstandsvorsitzender setze ich den Fokus auf die kommunikative und politische Stärkung unseres reinen Naturprodukts. Mineralwasser ist deutsches Kulturgut und eines der natürlichsten Lebensmittel. Dies gilt es bei den aktuellen Debatten in den Vordergrund zu stellen, um die Wertschätzung der rund 150 Mineralbrunnen zu stärken,“ dankte Roel Annega den Vorstandsmitgliedern für das entgegengebrachte Vertrau -

en. Bereits seit 2020 ist Roel Annega Mitglied des VDM-Vorstands. Der Branchenexperte und Marketingspezialist blickt auf mehr als 30 Jahre Erfahrung aus verschiedenen operativen Funktionen in der Lebensmittel- und Getränkebranche. Seit April 2019 ist Roel Annega Vorsitzender der Geschäftsführung beim Gerolsteiner Mineralbrunnen.

Als neue Mitglieder wurden Frank Höhler, Franken Brunnen, Nadja Ohlendorf, aquaRömer, und Jens Weydringer, Bad Harzburger Mineralbrunnen, von der Mitgliederversammlung in den VDM-Vorstand gewählt. Das neunköpfige Führungsgremium des Verbandes setzt sich damit für die Wahlperiode 2023 bis 2026 wie folgt zusammen:

‰ Roel Annega (Vorsitzender), Gerolsteiner Brunnen

‰ Dirk Hinkel, Hassia Mineralquellen

‰ Stefan Hoechter, Adelholzener Alpenquellen

‰ Frank Höhler, Franken Brunnen

‰ Nadja Ohlendorf, aquaRömer

‰ Henning Rodekohr, Vilsa-Brunnen Otto Rodekohr

‰ Christian Schindel, RhönSprudel

‰ Lilo Sillner, Labertaler Heil- und Mineralquellen Getränke Hausler

‰ Jens Weydringer, Bad Harzburger Mineralbrunnen.

Der ehemalige Vorsitzende Dr. Karl Tack sprach den Vorstandsmitgliedern, der Mitgliedversammlung sowie den Mitarbeitern der VDMGeschäftsstelle seinen Dank für die intensive Zusammenarbeit der zurückliegenden Jahre aus. Im August 2018 übernahm Tack das Amt des Vorsitzenden und hat die Arbeit des Verbandes maßgeblich geprägt. So wurde z. B. 2021 die Brancheninitiative „Klimaneutralität 2030“ gestartet.

Deutscher Mälzerbund e.V.

Markus Burteisen

im Amt des Präsidenten bestätigt

In der Mitgliederversammlung vom 30. März 2023 wurde das Präsidium des Deutschen Mälzerbundes einstimmig wiedergewählt.

(F.) In den vergangenen drei Jahren haben die Mitglieder des Präsidiums offenbar gute Arbeit geleistet. Denn das Organ wurde bei der Mitgliederversammlung

Ende März im thüringischen Erfurt ohne Gegenstimme wiedergewählt. Markus Burteisen (Bamberger Mälzerei), Stephan Bergler (IREKS), Jörg Gewalt (Steinbach-Malz) und Axel Kling (Kling-Malz) haben die Wahl für eine weitere dreijährige Amtszeit bis zum Frühjahr 2026 angenommen. Markus Burteisen steht dem Präsidium, wie bisher auch , als dessen Präsident vor.

Der Deutsche Mälzerbund e.V. vertritt die Interessen der deutschen Malzindustrie auf nationaler und internationaler Ebene.

7 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. Foto: VDM v.l.n.r.: Dirk Hinkel, Roel Annega, Henning Rodekohr, Stefan Hoechter (oben); Nadja Ohlendorf, Lilo Sillner, Frank Höhler (unten) Foto: Deutscher. Mälzerbund Markus Burteisen

VLB auf dem Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Am 15. Juni 2023 lud das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zum Innovationstag Mittelstand in Berlin ein. Das Open-Air-Event hat das Ziel, zukunftsweisende Erfolge des innovativen Mittelstands sowie die Wirksamkeit der themen- und branchenoffenen Innovationsförderung des Bundes der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Die VLB stellte in diesem Jahr ein Projekt über sauer fermentierte alkoholfreie Getränke vor.

(oh) In diesem Jahr ging es am Stand der VLB einmal nicht um die Herstellung von Bier, sondern um fermentierte alkoholfreie Getränke. Das Team vom VLB-Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser präsentierte die Ergebnisse des Forschungsprojekts "Standardisierung sauer fermentierter, alkoholfreier Getränke (sfAFG)" (Förderkennzeichen

Inno-Kom 49MF190041).

Das im September 2021 abgeschlossene Projekt zielte auf die Entwicklung standardisierter Verfahren zur Herstellung und Charakterisierung von sauer fermentierten, alkoholfreien Getränken. Zusätzlich wurden passende Methoden zur Bewertung von Produktqualität und -sicherheit entwickelt. Dafür wurden Analysemethoden angepasst und in Standardpaketen etabliert. Diese ermöglichen die Erfassung von mikrobiologischen, molekularbiologischen und chemisch-

technischen Parametern mittels modernster Analytik. Entwickelt wurden standardisierte Verfahren zur Herstellung von Kombucha sowie Wasserkefir auf Basis industrieller Starterkulturen. Es stellte sich heraus, dass weniger die Fermentationsbedingungen als die eingesetzte Mikrobiologie (Zusammensetzung, Art, Spezies) einen großen Einfluss auf die Produkt- und Lagereigenschaften von Kombucha hat. Dies bestätigte sich in den Resultaten der untersuchten Nachbehandlungsverfahren zur Erhöhung der Lagerstabilität von sfAFG. Behandlungen, die auf eine Reduktion der finalen Zellkonzentration im Produkt abzielten (Zentrifugation, Filtration), trugen ebenfalls zu einer höheren Stabilität bei. Ein besonderer Fokus lag auf der Entwicklung standardisierter Tests zur beschleunigten Untersuchung der Haltbarkeit von sfAFG. Es

konnte gezeigt werden, dass eine Lagerung bei 26 °C im Gegensatz zu Lagerungen unter gekühlten Bedingungen (4 °C) zu einer beschleunigten Durchführung von Haltbarkeitsstudien genutzt werden kann. Aufgrund anhaltender und gewünschter Variationsmöglichkeiten im Herstellungsprozess, basierend auf der Wahl der Mikroorganismen, gilt es weiterhin, adaptierte Prozesse und Lagerstudien individuell zu evaluieren.

Die Erstellung einer Risikobewertung mittels HACCP ermöglichte die gesamtheitliche risikobasierte Betrachtung des Produktionszyklus von sfAFG. Sie dient als Basis für eine steigende Produktqualität und -sicherheit und einem hohen Verbraucherschutz.

Die in diesem Projekt entwickelten Verfahren und Standardisierungsansätze ermöglichen ein besseres Verständnis und eine höhere Transparenz der Herstellungsprozesse. Außerdem erleichtern sie die Produktklassifizierungen und -charakterisierungen sowie die lebensmittelrechtliche Eingruppierung von sauer fermentierten Getränken.

Am VLB-Stand auf dem Innovationstag konnten einige Ergebnisse dieses Projektes in natura verkostet werden. Das Projekt traf auf viel Interesse, es gab zahlreiche interessante Gespräche und Anregungen für neue Projektideen.

Das VLB-Team vor Ort: Christian Labude, Marie Ludszuweit, Gerhard Andreas Schreiber, Jeannette Fessen und Dr. Martin Senz stellten ein abgeschlossenes VLB-Forschungsprojekt zum Thema Kombucha/Wasserkefir vor

8 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE
Foto: oh Foto: oh

IONITY eröffnet Ladepark an der Pott’s Brauerei

IONITY betreibt den ersten High Power Charging (HPC)Ladepark für Elektroautos im nordrhein-westfälischen Oelde. Der Standort wurde am 19. Juni 2023 von IONITY und dem Standortpartner, der Brauerei Pott‘s, offiziell eröffnet.

(F.) Kunden aus Oelde und Umgebung sowie Durchreisende haben nun Zugang zu einer zuverlässigen und leistungsstarken Lademöglichkeit ihres Elektroautos. Mit dem Gastronomieangebot des angrenzenden Braugasthofs Pott's Brau- & Backhaus wird der Ladestopp zu einer erholsamen Fahrtpause.

„Ladeparknutzer können sich auf das gemütliche Ambiente im Pott’s Brau- & Backhaus ebenso freuen wie auf die gläserne Erlebnisbrauerei, die täglich während der Öffnungszeiten transparenten Einblick in die Bierproduktion und -abfüllung gibt. Der Imbiss Kleines Forthaus mit Holzkohlegrill rundet das kulinarische Angebot ab“, sagt Pott’s Geschäftsführer Jörg Pott.

Der neue IONITY Ladepark Oelde ist praktisch unmittelbar an die A2 angebunden und somit einfach und schnell er-

reichbar. Derzeit ermöglichen sechs HPC-Ladesäulen mit einer Ladeleistung von bis zu 350 kW besonders schnelles Laden von Elektrofahrzeugen aller Marken. Sechs weitere Ladesäulen können perspektivisch hinzukommen, um dem weiter steigenden Bedarf an Lademöglichkeiten gerecht zu werden.

„Die ersten Ideen zur Bereitstellung von E-Ladeplätzen an der Brauerei liegen schon mehrere Jahre zurück“, erinnert sich Pott an den Beginn des Projekts. „Richtig konkret wurde es dann nach Auswahl des passenden Partners im Winter 2021. Nach der finalen Genehmigung dauerte die Umsetzung rund drei Monate bis zum ersten Testbetrieb.“

„Wir freuen uns über dieses zusätzliche Dienstleistungsangebot in Oelde, das zugleich einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz leisten wird", freute sich Bürgermeisterin Karin Rodeheger. Nicht zuletzt sei es mehr als erfreulich, dass der Standort Oelde über die verschiedenen Ladeapps und Navigationssysteme von nun an aktiv in die Routenplanung eingebunden werde und damit noch mehr Besucher auf Oelde aufmerksam würden.

107. VLB-OKTOBERTAGUNG 2023

9./10. Oktober 2023 – VLB Berlin

Unsere große Fachveranstaltung für die Brau-, Malz- und Getränkeindustrie

Sonntag, 8. Oktober 2023

 Get-together

Montag, 9. Oktober 2023

 Sitzung des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) (auf besondere Einladung)

 Technik-Session 1: Zukunftsfähige Konzepte für die Brau- und Getränkeindustrie

 Mitgliederversammlung der Versuchsund Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

 Begrüßungsabend

Dienstag, 10. Oktober 2023

 5. VLB-Forschungskolloquium

 Technik-Session 2: Zukunftsfähige Konzepte für die Brau- und Getränkeindustrie

 52. Internationales Braugersten-Seminar

 VLB-Wassersymposium

 Ausklang an der VLB

– mit begleitender Fachausstellung

www.vlb-berlin.org/okt2023

9 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
 NACHRICHTEN
Offizielle Eröffnung des Ladeparks mit Pott’s Geschäftsführer Jörg Pott, der Bürgermeisterin von Oelde Karin Rodeheger und IONITY RolloutManager Sven Spiekermann (v.l.n.r.) Foto: Pott's Brauerei VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org

Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Filtration

Es gibt viele Gründe, warum ein Bier filtriert wird. Sie reichen von Verbesserung der Haltbarkeit und Glanzfeinheit bis zur Geschmacksveränderung. Um diese Bandbreite abzudecken, werden verschiedene Arten der Filtration eingesetzt, zum Beispiel die Klär-, Entkeimungs-, Kieselgur- und die Stabilisierungsfiltration.

Die Aufgaben stellte Studienrat

Andreas Großmann (Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt)

1. Die Filtration gehört in der mechanischen Verfahrenstechnik zu den „Trennverfahren“. Welcher der folgenden Stoffe kann bei der Bierfiltration nicht „abgetrennt“ werden?

a) Eiweiße

b) Hefe

c) Trübungsbildner

d) Gerbstoffe

e) Maltose

2. Für die Filtration werden Filtermittel und Filterhilfsmittel benötigt. Zu den Hilfsmitteln zählen nicht…

a) Baumwolle

b) Aktivkohle

c) Kryo-Perlen

d) Polyvinylpolypyrrolidon

e) Perlite

3. Bei der Filtration wird zwischen Filterstandzeit und Filterrüstzeit unterschieden. Welche Aussage passt zur Filterstandzeit?

a) Wie lange das Filter voraussichtlich im Filterkeller (Anlagenlebenszeit) stehen wird.

b) Wie lange das Filter während der Reinigung still steht.

c) Wie lange das Filter in Betrieb ist (filtriert).

d) Wie lange das Filter für 1 hl Bier benötigt.

e) Wie lange das Filter lt. Nenndurchsatz läuft.

4. Welche der folgenden Einheiten den spezifischen Filterdurchsatz in der Regel aus?

a) l/(m3•h)

b) hl/(m2•sec)

c) l/(m2•h)

d) hl/(m2•h)

e) hl/(m3•sec)

5. Bei der „Dead End Filtration“ strömt das unfiltrierte Bier durch ein Filtermittel. Dabei werden z.B. Hefezellen und Gerbstoffe abgetrennt. Zu welchem Abscheidemechanismus gehört die Adsorption?

a) Kreisflächenfiltration

b) Tiefenfiltration

c) Siebfiltration

d) Cross-Flow-Filtration

e) Oberflächenfiltration

6. Je „schärfer“ filtriert wird, desto feiner ist die Filtration. Generell wird zwischen Grob-, Fein- und Sterilfiltration unterschieden. Mit zunehmender Feinheit der Filtration

a) sinkt der Druck am Filtereingang.

b) steigt die Filterstandzeit.

c) sinkt der Durchsatz des Filters.

d) steigt die Filterrüstzeit.

e) sinkt die Kieselgurmenge.

7. Welche Reihenfolge ist richtig?

a) Puffertank – Lagertank – Kieselgurrahmenfilter – EK-Filter – Verschneidbock

b) Verschneidbock – Lagertank – EK-Filter – Kieselgurrahmenfilter – Puffertank

c) Puffertank - Lagertank – Kieselgurrahmenfilter – Verschneidbock – EK-Filter

d) Lagertank – Verschneidbock – Kieselgur rahmenfilter – EK-Filter – Puffertank

e) Kieselgurrahmenfilter – EK-Filter – Verschneidbock – Puffertank – Lagertank

8. Bei der Filtration werden viele Stoffe aus dem unfiltrierten Bier entfernt. Dennoch soll der Filter nicht schon nach kurzer Zeit „zumachen“. Nennen Sie vier Möglichkeiten, den Filter zu entlasten?

Diese Frage ist entsprechend den neuen Prüfungsvorschriften für Brauer und Mälzer frei zu beantworten.

Fachrechnen:

Eine Brauerei filtriert täglich 175 hl Bier in genau 6,5 Stunden. Der Durchsatz des Filters liegt bei 5,4 hl/(m2•h).

a) Welche Filterfläche muss dieses Filter haben? (volle m2)

b) Wie viele Filterkerzen werden für einen Kerzenfilter mit 0,1 m² Filterfläche je Filterkerze benötigt?

10 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE
(Lösungen S. 35)
 BRAUER-SCHULE
Foto: ew

Die VLB freut sich über einen neuen Dosenfüller der Krones AG

Kurt Marshall, Braumeister und Leiter des Wilfried-Rinke-Brauereitechnikums der VLB Berlin

Was lange währt, wird endlich gut: Am Wilfried-Rinke Brauereitechnikum der VLB Berlin freut man sich über einen hochmodernen Dosenfüller aus dem Hause der Krones AG. Der einorganige Füller im Pilotmaßstab ist vor allem eine Bereicherung für die Braumeisterausbildung an der VLB, schließlich hat die Dose als Getränkebehälter mittlerweile eine enorme weltweite Bedeutung.

Im Mai erhielt das Wilfried-RinkeBrauereitechnikum der VLB den lang erhofften Neuzugang: einen Dosenfüller. Der einorganige Pilotfüller wurde von dem langjährigen VLB-Mitglied Krones AG aus Neutraubling an die VLB geliefert. Der Dosenfüller findet nicht nur in der täglichen Projektarbeit Anwendung, sondern kommt auch in der praktischen Braumeister-Ausbildung an der VLB zum Einsatz.

„Wir haben das große Glück, von Krones unterstützt zu werden, und freuen uns sehr über diesen Neuzugang“, sagt Kurt Marshall, Braumeister und Leiter des Wilfried-RinkeBrauereitechnikums. „Die Dose als Getränkebehälter hat weltweit eine hohe Akzeptanz und wir sind sehr froh, dass wir die Dosenabfüllung nicht nur in unseren Schulungen demonstrieren, sondern auch für unsere Projektpartner mit industrietauglichen Normen abfüllen können. Dass dieser Füller von einem Branchenführer wie Krones hergestellt wird und wir ein Exemplar bekommen haben, ist wirklich das Bes te, was wir uns erhoffen konnten.“

Die Dosen werden mit einem Außenverschließer verschlossen, was für das VLB-Team eine gewisse Herausforderung ist. „Das schwache Glied in der Kette bei der Abfüllung in diesem Pilotmaßstab ist der Mensch, der den Deckel händisch verschließt. Deshalb haben wir eine zusätzliche Unter-Deckel-Begasung mit Stickstoff gebaut, um das Eindringen von Sauerstoff während des Verschließvorgangs zu verhin -

dern. Dies gibt uns zusätzliche Produktsicherheit“, erklärt Braumeister Paul Koen necke. Der Dosenfüller wurde im Krones Stammhaus in Neutraubling gebaut und getestet und ist mit dem neuesten Krones Füllventil Modulfill VFS-C ausgestattet. Das Ventil wird zum Anpressen pneumatisch auf die Dose abgesenkt. Dank einer Differenzdruckkammer werden die Dosen zentriert und besonders schonend angepresst. Dank des bewährten induktiven Durchflussmessers werden sehr hohe Füllgenauigkeiten erreicht. Der Füllstrahl verteilt sich an der Doseninnenwand und ermöglicht so ein schaumfreies und schonendes Abfüllen.

Der Pilotfüller ist mit der gleichen Füllventilsteuerung wie kommerzielle Krones-Füller ausgestattet.

Dies schließt das Sortenmanagement mit ein und ermöglicht es der

VLB, viele verschiedene Füllrezepte zu speichern und die erforderliche Flexibilität bei den Füllvorgängen zu erhalten.

Stolz präsentieren sie den neu eingetroffenen Dosenfüller von Krones: Kurt Marshall (l.), Leiter des WilfriedRinke-Brauereitechnikums der VLB, und der angehende Braumeister

Die Test-Dosen wurden von Ball Beverage Packaging zur Verfügung gestellt und können nun, eine nach der anderen, befüllt werden…

11 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
 VLB INTERN
Fotos: ew

Digitale Transformation, Flascheninspektion und alkoholfreie Biere im Fokus

Die 107. brau- und maschinentechnische Arbeitstagung fand vom 6. bis 8. März 2023 im Störtebeker Brauquartier in Stralsund statt. Der letzte Tag des gelungenen VLB-Branchentreffs im hohen Nordosten Deutschlands stand im Zeichen der Vollflascheninspektion, der digitalen Transformation im Brauprozess und des alkoholfreien Biers. Und auf ein alkoholfreies Bier dürfte im Laufe des Tages so manch ein Teilnehmer zurückgegriffen haben, denn das Get-together am Vorabend im Stralsunder Ozeaneum war gesellig und ausgelassen.

(ew) Den Auftakt am Mittwochmorgen, 8. März, machte ein bewährtes Duo der VLB Berlin. Dr. Georg Wenk und Jan Fischer eröffneten die erste Session „Inspektion von Leer- und Vollflaschen: Übersicht, Praxiserfahrung und Zukunft“ unter der Leitung von Thomas Lauer (Bitburger Braugruppe) mit ihrem gemeinsamen Vortrag 12 Jahre VLB-Leistungsnachweis für Leerflaschen-Inspektionsmaschinen – eine Bilanz! bzw. Grundlagen der Vollflascheninspektion Wenk präsentierte die Erkenntnisse aus über 250 Untersuchungen im „VLB-Vergleichsindex für LeerflaschenInspektionsmaschinen“. Die Daten zeigen die sprunghafte und immer noch andauernde Entwicklung von Leerfla schen-Inspektionsmaschinen (EBIs).

Gleichzeitig machen diese Daten deutlich, welche Voraussetzungen für eine möglichst optimale Erkennungsperformance eines EBIs erfüllt sein müssen und wie das individuelle Optimierungspotenzial bestimmt werden kann. Die vielseitigen Kontaminationsmöglichkeiten von Flaschen nach der Kontrolle durch den EBI und vor der Verschließmaschine hat Jan Fischer im 2. Teil des Vortrags thematisiert. Außerdem sprach Fischer über mögliche Schutzmaßnahmen und Vorkehrungsmechanismen.

Vollflascheninspektion in der Brauindustrie – Stand der Technik, Herausforderungen und Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit war das Thema von Michael Seip (Flensburger Brauerei). „Obwohl wir noch nie eine Reklamation wegen einer Glasscherbe in einer Vollgutflasche hatten, müssen wir uns über-

legen, ob wir uns eine Reklamation leisten könnten“, führte der Referent aus. Reklamationen gebe es hingegen häufig bei Altlinien bezüglich auslaufender Flaschen. Die Frage war also: Schafft es der Vollflascheninspektor, die bestehende Problematik bei annehmbarer Fehlausleitung zu reduzieren? Und darüber hinaus zu verhindern, dass jemals eine Flasche mit einer Scherbe darin das Unternehmen verlässt? Die automatische Erkennung ist insbesondere bei der Bügelverschlussflasche eine Herausforderung. „Abplatzer sind das große Problem für Flensburger. Außerdem sind der inhomogene Flaschenpool und Wassertropfen auf den Flaschen ärgerlich. Scherben hingegen werden keine gefunden“, so Seip. Einer von zwei Investitionsgründen – nämlich Scherben in der Flasche –war unberechtigt. Der zweite Grund gehört eigentlich in den Bereich der Leergutinspektion, lautete das Fazit des Referenten. Ob man sich daher

12 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE 
VLB-FRÜHJAHRSTAGUNG
Fotos: ew Anton Diehl Michael Seip Dr. Georg Wenk

eine zweite Abfülllinie anschaffe, sei noch nicht entschieden. Beim Neubau einer Anlage würde man allerdings wieder auf einen Vollflascheninspektor setzen.

Über die Vorzüge neuester technischer Errungenschaften sprach Anton Diehl (Heuft Systemtechnik) in seinem Vortrag Farbtechnologie, gepulstes Röntgen und Künstliche Intelligenz für die Qualitätskontrolle im Abfüll- und Verpackungsprozess Unter anderem griff Diehl die vom Vorredner erläuterte Problematik der Beschädigungen auf der Flaschen-Außenseite auf und skizzierte Lösungsansätze. „Abplatzer und Ausbrüche lassen sich mit einer Kombination aus Optikund Röntgen-Erkennungsmodulen gut sichtbar machen“, erklärte der Referent. Das bisherige Bewertungsspektrum aus Kontrast und Graustufen wird durch die patentierte Regenbogenoptik zur besseren Erkennung von Abplatzungen und muschelförmigen Brüchen am äußeren Rand der Mündung ergänzt.

Auch bei der Röntgenbodeninspektion habe sich einiges getan. Mit einem maschinell erlernten Algorithmus seien Inspektoren von Heuft bereits in der Lage, das elektronische Rauschen zu reduzieren. Dadurch werden die Bilder homogener und von Artefakten befreit. Die KI erkennt auch Wassertropfen und entfernt selbige vom Inspektionsbild.

Um Digitale Transformation in der Brauindustrie: Verfügbarkeit von Produktionsanlagen erhöhen durch zukünftige Kombination von digitalem Zwilling und dem Einsatz von Module-Type-Packages ging es im Vortrag von Wolfram Hänsel (Ziemann Holvrieka). In der Projektierungsphase findet zunächst eine virtuelle Anlagenbegehung und damit Bestandsaufnahme statt. Module und Produkte können ohne längere Produktionsausfälle und Anlagenstillstand erweitert, integriert oder ausgetauscht werden. All das wird gemeinsam mit dem Kunden besprochen und geplant. Der Zugang zu allen benötigten Anlagendaten erfolgt per Mausklick. Der Kunde hat die Möglichkeit, seine Systeme via API an Ziemanns Cloud-Lösung anzubinden. Doch welche Vorteile bietet der digitale Zwilling? „Die Inbetriebnahmezeiten von Maschinen und Anlagen verkürzen sich um bis zu 50 %“, betonte der Referent. Auf Daten könne remote zugegriffen werden, Dokumente seien schnell zur Hand. Der digitale Zwilling erlaube es dem Betreiber, Prozesse zu simulieren und Parameter anzupassen. Zudem habe der Kunde die Verbräuche jederzeit im Blick. Dass das die Nachhaltigkeit fördere, liege auf der Hand.

Thematisch schloss sich der Vortrag Chancen und Perspektiven einer offenen digitalen IT/OT Businessplattform – von der Standortbestimmung zur digitalen Roadmap an die vorangegangene Präsentation an. Nico Michels (Siemens) hob die Bedeutung der Digitalisierung für die strategische Ausrichtung eines Unternehmens hervor. Um das Potenzial auszuloten, bietet Siemens sog. Potenzialanalysen an. Mittels Reifegradbewertung der aktuellen IT-Systeme wird der Handlungsbedarf erarbeitet und ein IT-Bebauungsplan erstellt, der mit Management und Kernteam Stück für Stück umgesetzt wird.

Think digital: Neue Einblicke in die Brauerei oder: Welche Möglichkeiten ergeben sich aus der Digitalisierung? Dr. Mark Schneeberger und Michael Braun (beide GEA) erläuterten anschaulich, dass Echtzeiteinblicke eine höhere Produktivität zur Folge haben. Ein Beispiel: Die GEASoftware InsightPartner Brewery überwacht die Leistung der Brauerei und liefert Informationen in Echtzeit. So kann im Bedarfsfall schnell reagiert werden. Entsprechend trägt die Software dazu bei, im Sudhaus effizienter zu arbeiten und gleichzeitig die Produktqualität sicherzustellen. Auf Rohstoffschwankungen kann man schnell reagieren, Rezepte können unproblematisch angepasst und Fehlentwicklungen sofort gegengesteuert werden. Musste man früher warten, bis ein Sud fertig ist, um Anpassungen vorzunehmen, kann man heutzutage noch während des laufenden Prozesses eingreifen.

Über mögliche Verfahren zur Herstellung alkoholfreier Biere: 0,0 % Alkohol und 0,0 g Zucker sprach Jan Biering (VLB Berlin) im vorletzten Vortrag der Veranstaltung. Alkoholfreies Bier erfreut sich zunehmender Beliebtheit, und das weltweit. Die Menschen werden zum einen gesundheitsbewusster. Zum anderen gibt es Situationen, bei denen Alkohol fehl am Platz ist, man aber trotzdem nicht auf den Geschmack eines erfrischenden Bieres verzichten möchte. Doch wie wird alkoholfreies Bier überhaupt hergestellt? Der Brauer kann entweder die Gärung unterdrücken und somit kaum Alko-

13 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
Dr. Mark Schneeberger Jan Biering Wolfram Hänsel Michael Braun Nico Michels

hol durch die Hefe bilden lassen oder das fertige Bier entalkoholisieren. Bei der zuletzt genannten Methode wird der Alkohol mittels Vakuumdestillation oder über Membranen entfernt. Zeitgleich können bierspezifische Aromen gewonnen und dem Bier zurückgeführt werden. Entscheidet sich der Brauer für eine sog. biologische Methode, lässt er die Hefe bis zu einem Alkoholgehalt von maximal 0,5 Vol.-% arbeiten und entfernt sie dann, um die Gärung zu stoppen. Aus diesen Verfahren resultieren meist Biere mit eher süßlichen, würzeartigen Geschmacksnoten, da im Käl-

te-Kontakt-Verfahren oder bei der sog. gestoppten Gärung mehr Restzucker übrig bleibt. Eine weitere, altbekannte Methode ist die Verwendung von Hefen mit geringerem Vergärungsgrad, sog. maltosenegative Hefen.

In seinem Vortrag Thermische Entalkoholisierung – bewährte Technologie flexibel gedacht schilderten Stefan Meyering (Corosys) und Jens Reineke-Lautenbacher (Störtebeker Braumanufaktur) die Sicht des Anlagenbauers und Endverbrauchers. Durch die Integration aller vor- und nachgeschalteten Prozesse liefert corosys nicht nur die Anlagen für die thermische Entalkoholisierung, sondern erarbeitet zusammen mit dem Kunden alle Schritte, die zur Herstellung alkoholfreier Biere und Biermischgetränke nötig sind. Dabei spielen die konstante Produktqualität und das Thema Nachhaltigkeit (Stichwort Wasserverbrauch oder Rückgewinnung des Ethanols zur weiteren Verwendung) eine genauso große Rolle wie die technische Umsetzung der gesetzlichen und behörd-

lichen Auflagen. Produktschonende Entalkoholisierung, hygienisches Design und hohe Prozesssicherheit sind nur einige der Schlagworte, auf die beide Referenten ihr Augenmerk legten.

Nach dem Ende der äußerst gelungenen Frühjahrstagung haben sich die Teilnehmer aus einem winterlich-verschneiten Stralsund Richtung Heimat begeben. Die nächste VLB-Frühjahrstagung findet vom 13. bis 15. März 2024 im niederländischen Groningen statt.

WORKSHOP „CRAFT BREWING IN PRACTICE“

September 4 to 15, 2023, in Berlin

A ten-day full-time training course providing up-to-date knowledge in the field of pub and micro brewing – in English

Symposium for craft and micro brewers from Germany & European

countries

7 November 2016, Nuremberg, Germany

+ Establishing a pub brewery: Plant equipment / Business plan & economic aspects

+ Brewing technology

Brewhouse work / Wort treatment / Fermentation & maturation / Basics of beer filtration / Basics of filling / Application of special malts / Special beers – types & production / Production of alcohol-free beers

+

Raw materials & quality aspects

Malt – quality aspects / Hops & hop products / Yeast management in micro breweries / Different aspects of beer and flavour stability / Quality control for pub brewers / Basics of tasting – main off-flavours / Dispensing

+ Utilities: Water, Energy, Cleaning

www.vlb-berlin.org/en/craftbrewing2023

14 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE
Stefan Meyering
VLB Berlin, Seestrasse
13, 13353 Berlin – Germany meyer@vlb-berlin.org

3. International VLB Craft Brewing Conference Online

Die 3. International Craft Brewing Conference Online (ICBO) der VLB fand am 24. und 25. Mai 2023 im VLB Virtual Campus statt. Die 18 Vorträge beschäftigten sich unter anderem mit der Herstellung alkoholfreier Biere und alternativen Getränken. Außerdem wurden Themen aus den Bereichen Marketing und Brauereitechnologie vorgestellt und diskutiert.

(oh) 75 Teilnehmer aus 25 Nationen schalteten sich während der zwei Nachmittage in das online Veranstaltungsprogramm ein. Zum Auftakt skizzierte Katharina Kurz, wie die von ihr mitgegründete Brauerei BRLO die Herausforderungen an eine junge Biermarke gemeistert hat.

Im Anschluss ging es um die Herstellung alkoholfreier, alkoholarmer und alternativer Getränke in der Craft-Brauerei. Auch im Segment der Craft-Biere ist es inzwischen nicht mehr ausreichend, „nur“ verschiedene Biere anzubieten. Die Konsumenten verlangen

zunehmend auch alkoholreduzierte Getränke und suchen dabei vermehrt Geschmackserlebnisse jenseits des gängigen SoftdrinkAngebots. Dabei gibt es durchaus eine Vielzahl an alternativen Getränken, die mit überschaubarem Zusatzaufwand in einer Craft-Brauerei hergestellt werden können. In einer umfangreichen Session widmeten sich 8 Vorträge diesem Themenkomplex. Fermentis stellte ihr „Sour NABLAB“ vor, mit dem mittels spezieller Mischkulturen alkoholfreie oder alkoholarme Fermentationsgetränke hergestellt werden können.

Weitere Vorträge widmeten sich Entalkoholisierungsverfahren oder der Leipziger Gose, einem (schwach) alkoholhaltigen Sauerbier mit langer Tradition. Aber auch Fassreifung (Barrel Aging), die Herstellung eines speziellen Tonic Waters oder der Einsatz von Hopfenölen für die Aromatisierung von Kombucha, Cider oder Softdrinks wurden thematisiert.

In einer weiteren Session wurde ein Überblick über das Marken- und Patentrecht mit Fokus auf Getränke gegeben das Konzept der „Bierothek ®“ als nationale und internationale Distributionsplattform für Craft-Biere vorgestellt. Aktuelle Einsichten über die globale Versorgung mit Braugerste und Malz rundeten das Programm ab.

Im abschließenden Vortragsblock präsentierte KHS neue Aggregate zur effizienten Abfüllung von Getränken in Dosen, Flaschen und Kegs. Weiterhin wurden die Vorteile von Keg-Tracking, ein System zur Online-Fermentationskontrolle, CO2-Rückgewinnung für kleine Brauereien sowie Hinweise zur biologischen Arbeitsweise in der Brauerei gegeben. Insgesamt trafen die Vorträge auf gute Resonanz, in den Live-Sessions wurde zahlreiche Fragen diskutiert. Wann eine nächste VLBOnline-Conference stattfindet, ist derzeit noch offen.

Die ICBO 2023 wurde unterstützt von

15 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
Produziert sehr erfolgreich ein eigenes Tonic Water: Eric Sahlin, Gründer und Braumeister von Sahlins Brygghus in Schweden Stellte das Bierothek®-Konzept als Marktplatz für Craft-Biere vor: Gründer und Geschäftsführer Christian Klemenz Oliver Trödel, KHS, stellte aktuelle Hardware zur Getränkeabfüllung vor

 VLB-FACHTAGUNGEN

Neues bei Getränkeverpackung und Ladungssicherung in Theorie und Praxis

Christian Raschke, Ingo Pankoke, Norbert Heyer für das VLB-Forschungsinstitut für Management und Getränkelogistik

Am 23. Mai 2023 begrüßten Norbert Heyer und Ingo Pankoke insgesamt rund 60 Teilnehmer zur Fachtagung „Getränkeverpackung und Ladungssicherung“ (GeLa) an der VLB Berlin. Dem Ziel, langfristig eine Kommunikationsplattform für Verpackungs- und Logistikexperten aus der Getränkebranche zu schaffen, ist man auf der zweitägigen Fachveranstaltung ein gutes Stück nähergekommen.

Nach der Integration der Labore der VLB-Verpackungsprüfstelle (VP) in das VLB-Forschungsinstitut für Management und Getränkelogistik (FIM) im Jahr 2021 entstand die Idee, die Querschnittsthemen in einer gemeinsamen Tagung aufzugreifen. Inhaltlich beschäftigt sich die VLB-Fachtagung Getränkeverpackung und Ladungssicherung (GeLa) daher mit den verschiedenen Verpackungsprozessen von Getränken bis hin zu deren Sicherung beim Transport.

CO2-Reduktion bei Folien und Ladeeinheitenstabilität Jörg Fischer von der Firma Trioworld erläuterte in seinem Vortrag Ladeeinheitensicherung mit RecyclingStretchfolie – was ist heute schon möglich? die verschiedenen Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Wort Recycling verwendet werden und worauf dabei zu achten ist. Im Detail wurde der Unterschied zwischen den Begriffen „Post Industrial Recycled Material“ (PIR) und „Post Consumer Recycled Material“ (PCR) erklärt. Bei PIR handelt es sich um Material, das nicht verwendet wurde oder aus Produktionsrückständen stammt. Unter PCR subsumiert man Material, das nach der entsprechenden Benutzung dem Recycling zugeführt wird und nach der Regranulierung für neue Folien verwendet werden kann. Neben den heute schon verfügbaren Folien mit Recyclat-Anteil, gab Fischer auch einen Ausblick auf die geplanten EU-Gesetzgebungen, die

künftig den Anteil von Recyclat-Folien vorgeben könnten, aber zurzeit noch nicht offiziell verabschiedet worden sind.

Im zweiten Vortrag berichtete Günter Hombach von der Krombacher Brauerei über die Optimierung der Lagenbilder bei Kartonverpackungen . Verschiebungen von Ladegut auf Lkws nach Bremsungen, verursacht durch Unterstand, haben den Prozess gestartet. Durch verschiedene Maßnahmen, z.B. Anti Rutschpapier, Void Filler und verschiedene Stretchfolien, konnte eine Verbesserung der Ladeeinheitenstabilität erreicht werden. Christian Raschke , VLB Berlin, ergänzte die Ergebnisse, die schließlich mittels Varianten-Überprüfung auf der VLB-Bewegungsplattform gewonnen werden konnten. Die Veränderung des Packschemas der Kartonagen-Lagen trugen zu einer signifikanten Erhöhung der Stabilität der gesamten Ladeeinheit bei.

Lastverteilung beim Getränketransport ist ein weiterer Erfahrungsbericht aus der Praxis, den Rolf Buschhorn von der Schwarz Produktion Stiftung & Co. KG, Produktionsstandort MEG Kirkel, vortrug. Die sichere Beladung eines 40-Tonners (Curtainsider mit „Code XL für Getränke“) mit Mineralwasser in 1,5-L-PET-Flaschen findet durch eine formschlüssige Verladung statt. Dadurch befinden sich auch die Achslasten „in der Waage“. Anders verhält es sich bei SüßGetränken: Durch den Zuckeranteil erhöht sich die Massendichte und

es können insgesamt drei Halbpaletten weniger verladen werden. Um wieder eine ausgeglichene Achslast zu erreichen, kann man eine künstliche Stirnwand erstellen. Diese ist jedoch sehr personal- und zeitaufwendig und es sind zusätzliche Holzpaletten notwendig. Eine Alternative wurde zusammen mit der Firma Rothschenk entwickelt. Dabei wird ein DoppelkammerStaupolster in der Mitte an der Stirnwand positioniert und zu den Seiten der Ladeeinheiten nach Außen begrenzt. Durch Klemmbretter wird der Formschluss nach hinten erreicht. Nach zwei Jahren Praxis hat sich die „Luft-Euro-Palette“ bewährt und durch Wiederverwendung reduzieren sich die Kosten.

Wie die Stabilitätsklassen von Ladeeinheiten künftig mittels der DIN 55415 getestet und gekennzeichnet werden können, stellte Norbert Heyer, VLB Berlin, vor. In der neuen Norm werden die Prüfverfahren und deren Bewertungskriterien beschrieben sowie fünf Stabilitäts-Kategorien einer Ladeeinheit gebildet. Dies soll zu einer besseren Vergleichbarkeit von Prüfungen und leichter erkennbaren Eigenschaften einer Palette beim Transport dienen.

Trends bei Sekundärverpackungen Ingo Pankoke stellte neuste Erkenntnisse aus dem VLB-Forschungsprojekt zur Digitalisierung von Mehrwegprozessen vor. Die Nutzung von RFID-Transpondern in Getränkemehrwegkästen ist technisch möglich und birgt große

16 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE
Foto: VLB/ A. Heyer Norbert Heyer vom VLB-Forschungsinstitut für Management und Getränkelogistik begrüßte die Teilnehmer der Fachtagung

Potenziale, was Anwendungen wie T&T, Bestandsführung und Inventur sowie Marktforschung anbelangt. Herausfordernd ist jedoch eine lange Einführungsphase aufgrund der langen Halbwertszeit der existierenden Kästen von 10 bis 15 Jahren und die eindeutige Berechnung der Amortisation für die erforderlichen Investitionen. Daher wurde speziell für den GFGH ein System entwickelt, das diese Betriebe im Übergang in die Lage versetzt, die Leergutbestände auf ihren Höfen per RFID zu erfassen und zu dokumentieren. Somit kann die Infrastruktur sukzessiv aufgebaut und von Anfang an genutzt werden.

Über aktuelle Trends bei Mehrweg-Getränkekästen berichtete Frank Reininghaus (Schoeller Allibert International). In seinem Vortrag stellte er konstruktive Änderungen an Pinolenkästen vor, die zu einer deutlichen Reduzierung von Lärmemissionen beiträgt. Außerdem werden die Glasflaschen beim Transport weniger belastet, da ein Aneinanderschlagen vermieden wird.

Bert Hanssen von OneCircle berichtete über das Handling von Einwegfässern aus Kunststoff im Lager und beim Transport . Die gefüllten Fässer können in der Regel 2-fach übereinandergestapelt werden, für eine dritte Lage auf der Ladeeinheit sollte eine Palette dazwischengeschoben werden. Zu beachten sind die zum Teil recht hohen Bruttogewichte der Ladeeinheiten, die bis zu 1200 kg betragen können.

Testfahrten und Begrüßungsabend in Kallinchen

Um die Stabilität von Ladungssicherungsmitteln, insbesondere die Void-Filler von Krombacher sowie die Doppelkammerluftsäcke von MEG Kirkel zu demonstrieren, wurden praktische Fahrversuche mit Getränkeladeeinheiten auf Lkws

durchgeführt. Hierzu war ein gesichertes Testgelände südlich von Berlin angemietet worden. Neben den Fahr-Demonstrationen wurden erstmals auch Messungen der Beschleunigung am E-Lkw von Renault Trucks durch die VLB vorgenommen. Mit diesen Fahrzeugen konnten die Teilnehmer im Anschluss selbst auf dem Gelände Testfahrten durchführen. Zum Abschluss des Tages gab es vor Ort einen rustikalen Grillabend mit guten Gesprächen und Diskussionen unter Kollegen.

Aufgrund der speziellen Themen wurden am Mittwoch zwei Sessions parallel durchgeführt: Zum einen gab es Vorträge zur „Ladungssicherheit“ und zum anderen zum Thema „Getränkeverpackung“. Zum Themenblock Ladungssicherheit referierte zunächst Vera Flinkert (Schmitz Cargobull AG) und gab eine Übersicht zu den aktuellen Trends bei den Nutzfahrzeugen Neben den bestehenden Zielen des schnellen Öffnens und Schließens eines Transportaufliegers werden auch die ökologischen Aspekte immer stärker nachgefragt. Mit der EcoGeneration bietet Schmitz Cargobull eine Nutzfahrzeugpalette, die den aktuellen Stand der Entwicklung auch hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs erfüllt. Der auch für die Getränkebranche zertifizierte „EcoFlex mit PowerCurtain“ kommt durch speziell entwickelte vertikale Aramid-Gurte in der Seitenplane ohne den Einsatz von waagerechten Stecklatten aus. Eine rückwärtige Ladungssicherung kann mittels Planenschlaufen erfolgen, sollte dies erforderlich sein.

Im Anschluss ging es weiter mit dem Thema Erfahrungen und Methoden der Zertifizierung von Ladeeinheiten , und zwar im Zusammenhang mit der DIN 55415 und den dort angegebenen unterschiedlichen Prüfverfahren.

Sven Tiedemann von der Firma SIBT sprach über die unterschiedlichen Prüfverfahren in der Norm, die jeweiligen Vor- und Nachteile und deren Vergleichbarkeit. Des Weiteren ging es um Einflüsse, Messbereich und Genauigkeit der Messtechnik,

außerdem um Messergebnisse und wie diese das Ergebnis bei Versuchen nach DIN 12642 verändern können.

In der Vormittagspause hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die VLB-Bewegungsplattform, den mobilen Prüfstand von Enviro im Außenbereich sowie die Verpackungslabore der VLB zu besichtigen.

Schulung und Forschung

Wie kann man Mitarbeitende für Ladungssicherung qualifizieren und nachhaltiges Handeln fördern, wenn der Betrieb über viele verschiedene Standorte verfügt?

Wolfgang Jagla (IGS-Institut für Verkehrswirtschaft) hat in seinem Vortrag Ladungssicherung bei CCEP – Umsetzung & Erfahrungen darüber berichtet. Vom Start im Jahr 2017 bis zum heutigen Tag gab es einen Überblick über die Maßnahmen, die bei CCEP erfolgt sind und welche Herausforderungen Corona mit sich brachte.

Einen Überblick zum aktuellen Stand der VLB-Lkw-FIN-Datenbank gab Alexander Scharlach (VLB Berlin). Ziel der Datenbank war es, die Eigenschaften der Fahrzeuge hinsichtlich der Getränkeladungen

links:

In gemütlicher Atmosphäre endete ein spannender erster Tag;

rechts: Die Teilnehmer konnten an der Teststrecke nicht nur gut gesicherte Ladungen in Augenschein nehmen, sondern auch selbst Testfahrten durchführen

Auf dem Hof des VLB-Neubaus erwartete die Teilnehmer ein mobiler Prüfstand

17 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
Fotos: oh (3)

Der Dank der Veranstalter geht auch an die Sponsoren und Aussteller:

neutral zu prüfen, zu sammeln und den Mitgliedern (Verladern) digital zur Verfügung zu stellen. Eine Suche per Fahrzeug-IdentifikationsNummer (FIN) oder auch per Fahrzeugkennzeichen ermöglicht einen Check, ob das Fahrzeug zusätzliche Ladungssicherung benötigt oder ein entsprechendes Prüfzertifikat besitzt und dieses auch Gültigkeit hat. In den vergangenen zehn Jahren wurden die Daten von über 50 000 Aufliegern und mehr als 20 000 Zugmaschinen gesammelt. Letztere dienen der Berechnung der maximal zulässigen Nutzlast einer Fahrzeugkombination, bevor die Verladung erfolgt. Scharlach merkte an, dass die Datenbank, insbesondere in der letzten Zeit, stark gewachsen ist.

Die letzten beiden Vorträge der Session beschäftigten sich mit dem Thema „Forschung im Nutzfahrzeugbereich“. Die Fachhochschule Dortmund, die F&T LaSiSe und Log4Consult haben ein WIPANO-Projekt mit dem Titel CargoSec – Belastungsmessungen von Bordwänden zur Erweiterung derzeitiger Normen und Richtlinien erfolgreich durchgeführt. Ralf Damberg (Log4Consult) schilderte zusammen mit Alexander Lampkowski (FH Dortmund) die Ausgangslage und die Ziele des Projekts. Hinsichtlich der durchgeführten Fahrtests zur maximalen Seitenbeschleunigung mit unterschiedlichen Nutzfahrzeugen erläuterte Momme Henning (F&T LaSiSe) die Ergebnisse, die auf dem Testgelände in Selm ermittelt werden konnten. Hierbei wurden insbesondere bei kleineren Nutzfahrzeugklassen (z.B. 7,5t) höhere Werte als erwartet gemessen. Wie diese Erkenntnisse jetzt innerhalb bestehender Normungen berücksichtigt werden können, muss noch diskutiert werden.

Über die Ergebnisse des 2022 abgeschlossenen VLB-Forschungsprojektes ILAF – Intelligente Ladungssicherung Fahrerwarnung berichtete Christian Raschke (VLB Berlin).

Ziel war es, das inkorrekte Zurückstellen von Getränkeladungen nach Kurvenfahrten zu erkennen, und zwar mittels Abstandssensoren, die am Dach eines Aufliegers befestigt sind. Nach diversen Vorversuchen, u.a. mithilfe der VLB-Bewegungsplattform, wurden TOF-Sensoren

(Time-of-Flight) bei der praktischen Erprobung auf einem Auflieger verwendet. Damit konnte ein erster Nachweis erbracht werden, dass es dank der Sensoren möglich ist, Veränderungen zu erkennen, selbst bei unterschiedlicher Ladung. Weitere Forschungen diesbezüglich sind aber noch nötig. Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Testmethoden & Forschung

In der Parallelsession „Getränkeverpackung“ stellte Robert Fortmeier (Brüninghaus Kronenkorken) mit seinem Vortrag die Vor- und Nachteile der Blechdickenreduzierung sehr anschaulich dar, dass eine Reduzierung der Metalldicke erhebliche CO2-Emissionen vermeiden kann. Auf der anderen Seite muss auf härteren Stahl zurückgegriffen werden, der nur kleinere Flaschenund Prozess-Toleranzen zulässt. Auch die Ausfertigung des Dichtcompounds muss sehr präzise erfolgen.

Christine Bergmann (CCEP Deutschland GmbH) berichtete über die Erfahrungen mit Tethered Caps für Einwegflaschen, die Coke aufgrund der Umsetzung einer aktuellen EUVerordnung (EU 2019/904 5.6.19) gemacht hat. Die Entwicklung und Erprobung zusammen mit den Verschlussherstellern sowie die Einführung am Pilotstandort in Dorsten stellten das gesamte Projekt-Team vor große Herausforderungen. Ein positiver Effekt der Umstellung der Verschlüsse war die gleichzeitige Reduzierung der Mündungs- bzw. Gewindehöhe.

Mit dem Vortrag Einführung einer neuen 0,33-L-Mehrwegpoolflasche in Österreich schilderte Erich Jaquemar von Vetropack Austria die Sicht des Behälterglasproduzenten. Zunächst wurden die Anforderungen der späteren Nutzer (Brauereien, Handel, Konsument und Leergutlogistiker) gesammelt und in der Entwicklung berücksichtigt. Um nachhaltig das Gewicht der Flasche reduzieren zu können, wird das Glas in einem speziellen Verfahren gehärtet. Die Höhe der Flasche wurde so ausgelegt, dass ein dazugehöriger Kasten um eine Lage höher auf einer Palette aufgesta -

pelt werden kann, um die Logistik zu optimieren.

Die neue Kasten-STLB 2023 und eine Musterspezifikation für visuelle Fehlermerkmale an Getränkemehrwegkästen stellte Susan Dobrick (VLB Berlin) vor. Die STLB sollten von Getränkeproduzenten beim Einkauf von neuen Kästen als Grundlage der Qualitätsprüfung mit in den Kaufvertrag aufgenommen werden. Somit kann sichergestellt werden, dass die Kästen dem Stand der Technik entsprechen und Sicherheit für Produzenten und Verbraucher gewähren.

Florian Heukäufer von der VLB berichtete, wie eine aussagekräftige Methode zur Bestimmung der Qualität von Mehrwegflaschen-Pools entwickelt und angewendet wird. Zur objektiven Bestimmung des Qualitätsmerkmals Scuffing wurde eine Messung durch Kontrast-Flächenerfassung mittels Digital-Mikroskop entwickelt. Zur neutralen Bewertung von visuell erkennbaren Schäden an Mündung, Körper und Boden der Flaschen wurde ein spezieller Fehlerkatalog entwickelt.

Jan Bergmann stellte vor, wie heute schon der Einsatz von Recyclingpapier für mehrwegfähige Nassleim- und Haftetiketten erfolgreich angewendet wird. Die Firma Steinbeis Papier hat in ihrem Werk eine Recycling- und Produktionslinie aufgebaut, die es ermöglicht, qualitativ hochwertige Papiere aus 100 % Recyclingmaterial zu fertigen. Um in Zukunft die Nachhaltigkeit zu erhöhen, ist es wichtig, dass abgelöste Etiketten aus den Flaschenreinigungsmaschinen, die hochwertige Papierfasern enthalten, gesammelt und zu neuen Etiketten verarbeitet werden.

Nach den abschließenden Diskussionen in den beiden Sessions ging eine abwechlungsreiche Fachtagung zu Ende. Ein großer Dank geht an alle Referenten sowie an den Sponsor der Tagung, Renault Trucks, für die Bereitstellung der E-Fahrzeuge. Außerdem bedanken sich die Organisatoren bei den Fachausstellern Trioworld, Signode, envirogroup und F&T LaSiSe, die durch ihre Informationsstände die Veranstaltung bereicherten.

18 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 TECHNIK & TECHNOLOGIE

Bericht von der 100. MEBAK-Tagung

Am 21. April 2023 fand die 100. Sitzung der Mitteleuropäischen Brautechnischen Analysenkommission (MEBAK) e.V. statt, bei der sich 22 Mitglieder und vier hochkarätige Gäste aus Wissenschaft und Forschung in Bitburg einfanden. Die Teilnehmer diskutierten eine Reihe von Themen im Bereich der Brautechnologie und tauschten ihre Erfahrungen aus.

Ein Highlight der Sitzung war der Vortrag von Dr. Florian Lehnhardt zum Thema „Bildung und Freisetzung alterungsrelevanter Aldehyde in Hellen Vollbieren“. Nach seinem Vortrag wurde er einstimmig in die MEBAK aufgenommen.

#mebak

Die Bitburger Brauerei empfing die MEBAK zum 100. Treffen ihrer Mitglieder und Gäste Ende April in Bitburg

(F.) 22 Mitglieder und vier Gäste, namentlich Prof. Dr. Bianca May von der Hochschule Geisenheim University, John Brauer von der European Brewery Convention (EBC), Dipl.Ing. Robert Jell von der Erdinger Weißbräu Werner Brombach GmbH und Dr. Florian Lehnhardt vom Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität (BLQ) trafen sich Ende April bei der Bitburger Brauerei auf der 100. MEBAK-Tagung.

Brisante Themen

Besonders intensiv wurde die Isotherme Maische bei 65 °C erörtert, die neue Spezifikationen erfordert. In einer Diskussion mit John Brauer wurde beschlossen, dass MEBAK und EBC keine Empfehlung bezüglich des Maischverfahrens abgeben. Stattdessen soll eine Tagung stattfinden, bei der die MEBAK und die EBC gemeinsam mit einschlägigen Branchenverbänden vertreten sein und eine Abschlusserklärung erarbeiten werden. Ziel ist es, eine doppelte Analytik mit beiden Maischverfahren künftig zu vermeiden. Ein weiteres viel diskutiertes The

ma war die Messung von Bittereinheiten bei kaltgehopften Bieren (Methode B-400.17.110). Die Mitglieder stimmten überein, dass diesbezüglich seitens der MEBAK aktuell keine Methoden-Empfehlung abgegeben werden kann. Die photometrische Messung der IBUWerte stimmt nicht immer mit den HPLC-Ergebnissen von Iso-alphaSäuren überein und kann durch weitere Substanzen, die über die Hopfengabe eingetragen werden, verfälscht werden.

Außerdem wurde über die Messung des Alkoholgehalts von 0,0-%-Bieren und die mögliche Verfälschung durch andere Stoffe, die in Getränken vorhanden sein können, diskutiert. Darüber hinaus infomierte man über Analyten in Bioprodukten, die durch Reaktionsprodukte während des Röstprozesses entstehen können und fälschlicherweise als PestizidRückstände erkannt werden. Diese Stoffe sind nachweislich nicht auf Kontamination mit konventionellen Produkten zurückzuführen – ein wichtiger Sachverhalt in Bezug auf Produkt-Beanstandungen.

Im weiteren Tagesverlauf folgten die Berichte der AGs (Arbeitsgruppen). Die AG Online unter der Leitung von Dipl.-Ing. Matthias Hansen berichtete über die Online-Methodensammlung, die seit dem 1. Januar 2023 nun auch in englischer Sprache verfügbar ist. Hansen, der darüber hinaus die Leitung der AG Getreide & Malz innehat, berichtete im Anschluss über ein neues Verfahren zur Sortenbestimmung von Gerste mittels optischer Erkennung. Die Methode wurde erfolgreich getestet und erzielte sehr gute Ergebnisse. Zielsorten konnten erkannt werden, während falsche Sorten zuverlässig identifiziert wurden. Weitere AG-Berichte kamen aus der AG Hopfen (Leitung: Dipl.-Braumeister Andreas Gahr), der AG Würze, Bier und Biermischgetränke (Leitung: Dr. Gerold Reil), der AG Mikrobiologie (Leitung: Dr. Mathias Hutzler), der AG Wasser (Leitung: Dr. Alfons Ahrens), der AG Gebinde und Produktausstattungsmittel (Leitung: Dr. Achim Zürcher und Robert Jell) und der AG Sensorik (Leitung: Dr. Martin Zarnkow). Abgerundet wurde die Sitzung durch den Kassenbericht von Dr. Gerold Reil und die Wahl von zwei Kassenprüfern. Die MEBAK ist nun auch auf LinkedIn vertreten und lädt alle Interessierten ein, ihrem Profil und dem Hashtag #mebak zu folgen. Die nächste Sitzung der MEBAK findet im Herbst 2023 auf Einladung von Marcus Jentsch (Institut Romeis GmbH) in Oberthulba statt.

19 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
Mitteleuropäische Brautechnische Analysenkommission (MEBAK) e.V. Foto: Dr. Philip Wietstock
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 VERBÄNDE

WDSC in Edinburgh

Die Worldwide Distilled Spirits Conference (WDSC) zog im Mai Spirituosenexperten aus der ganzen Welt nach Edinburgh.

(WiK) Dem Institute of Brewing and Distilling (IBD) ist auch in diesem Jahr eine herausragende Tagung gelungen mit Vorträgen zu allen Aspekten der Nachhaltigkeit und zu einzelnen Prozessschritten der Spirituosenproduktion. Wiebke Künnemann und Chris Bergtholdt sind angereist, um alte Kontakte aufzufrischen und neue Ideen zu diskutieren.

BSI-Mitgliederversammlung

Die 48. Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) hat am 17. Mai 2023 in Hamburg Nachwahlen zum Präsidium durchgeführt. Zu Beginn der Veranstaltung sprach Michael Kruse, MdB und Energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Berlin, ein Grußwort.

(F.) Als neue Präsidial-Mitglieder wurden gewählt: Nicole Ehlen, Managing Director Germany & Northern Europe, Beam Suntory Deutschland GmbH, und Andrea

Neri, Managing Director, Campari Deutschland GmbH. Das Präsidium setzt sich ab Mai 2023 damit wie folgt zusammen: Thomas Ernst, Geschäftsführender Gesellschafter, August Ernst GmbH & Co. KG, ist Präsident des BSI. Seine Stellvertreter sind Chris tof Queisser, Vorsitzender der Geschäftsführung/ CEO, Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH, und Nicolas Rampf, Managing Director D-A-CH, Bacardi GmbH. Diese drei Personen bilden den BSI-Vorstand. Zu den weiteren Präsidial-Mitgliedern im BSI zählen aktuell: Dr. Andreas Brokemper, CEO, Henkell Freixenet, Nicole Ehlen, Managing Director Germany & Northern Europe, Beam Suntory Deutschland GmbH, Markus Kohrs-

Thomas Ernst, BSI, Uwe Knop, Angelika Wiesgen-Pick, BSI, Prof. Dr. Christiane Woopen, Rheinische FriedrichWilhelms-Universität, Priv.-Doz. Dr. Alfred Uhl, Sigmund Freud Privatuniversität, Dr. Gregor Zwirn, spiritsEUROPE (v. l.)

Lichte, CEO, Borco-Marken-Import Matthiesen GmbH & Co. KG, Thomas Mempel, Vorstand, Semper idem Underberg AG/Geschäftsführer, Diversa Spezialitäten GmbH, Dr. Patrick Mier, Geschäftsführender Gesellschafter, Schilkin GmbH & Co. KG Berlin, Andrea Neri, Managing Director, Campari Deutschland GmbH, Torsten Römsch, Geschäftsführer, Mast-Jägermeister Deutschland GmbH, Friedrich Schwarze, Geschäftsführender Gesellschafter, Schwarze und Schlichte GmbH & Co. KG, und William Verpoorten, Geschäftsführender Gesellschafter, Verpoorten GmbH & CO. KG. Ein Rahmen- und Vortragsprogramm flankierte die Mitgliederversammlung. Letztere fokussierte sich auf die Lenkungsmaßnahmen der Bundesregierung in Bezug auf Nahrungsmittel und Genussgüter. Uwe Knop, Dipl.-Ernährungswissenschaftler und Medizin-PR-Experte, Eschborn, hinterfragte Moral statt Evidenz . Priv.-Doz. Dr. Alfred Uhl , Fakultät Psychotherapiewissenschaft der Sigmund Freud Privatuniversität, Wien/Österreich, analysierte Liberalismus versus Paternalismus –Prof. Dr. Christiane Woopen, Direktorin, Center for Life Ethics, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, referierte über Freiheit, Verantwortung und das rechte Maß. Dr. Gregor Zwirn, Wissenschaftlicher Berater, spiritsEUROPE, Brüssel, informierte über fehlende Evidenz bezüglich Wirksamkeit von Piktogrammen.

20 IfGB AKTUELL Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
IfGB
BSI Foto: Callum Stirling Foto: BSI

21. IfGB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI 25. und 26. September 2023 in Bamberg

+ Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und -vermarktung

+ Herausforderungen und Perspektiven für KontinentalWhisky

+ Unterschiedliche Dimensionen von Whisky

+ Innovationen

+ Nachhaltigkeit und Inspektion

Hauptsponsor

RAHMENPROGRAMM MONTAG: + Betriebsbesichtigung in der Weyermann®Mälzerei, Destillerie, Brau- und Backmanufaktur sowie des Logistikzentrums.

+ Begrüßungsabend im Weyermann®Gästezentrum

Co-Sponsor

Moderation: Stefan Penninger, Alte Hausbrennerei Penninger, Waldkirchen / Kai Elmendorf, Brennerei Elmendorf, Hamburg

RAHMENBEDINGUNGEN DER SPIRITUOSENPRODUKTION UND -VERMARKTUNG

Jüngste Entwicklungen und Perspektiven am IfGB/an der VLB

Aktuelle Themen der Spirituosenbranche

Aktuelle Fragen des Spirituosenrechts

Bekämpfung von Produktpiraterie mittels KI

Dr. Josef Fontaine IfGB/VLB Berlin

Angelika Wiesgen-Pick BSI, Bonn

Werner Albrecht BMEL, Bonn

Nicole Jasmin Hoffmann Sentryc , Berlin

HERAUSFORDERUNGEN UND PERSPEKTIVEN FÜR KONTINENTAL-WHISKY

NDMA in Malz, Bier und Whisky

Die Mich. Weyermann® GmbH & Co. KG – Partner von Brauern und Brennern: Spezialmalze im Einsatz in der Brennerei

UNTERSCHIEDLICHE DIMENSIONEN VON WHISKY

Malts of Germany – erster deutscher unabhängiger Bottler

Dr. Kerstin Kugemann

Ulrich Ferstl, Philipp Schwarz

LGL Bayern, Erlangen

Mich. Weyermann® Bamberg

Steffi Klöckner Malts of Germany, Leinefelde-Worbis

Einfluss von Spezialmalzen auf das Aromaprofil von Whisky New Makes Prof. Dr. Jens Voigt Hochschule Trier

Hefevielfalt und Aromabildung in der Whiskyherstellung

INNOVATIONEN

Brennereitechnologie

Der mobil einsetzbare Methanoldetektor

NACHHALTIGKEIT UND INSPEKTION

Wärmerückgewinnung und Nutzung von Nebenprodukten für eine bessere Ökobilanz in kleinen Brennereien

Pfandflaschen und Bag-in-Box-Gebinde für Spirituosen

Etiketten in Zeiten der Nachhaltigkeit

Foto: Weyermann ®

Einweg / Mehrweg / Nachhaltigkeit / PPWR / Poolflaschen, Serialisierung, Qualitätserwartung der Konsumenten

Stefanie Poltinger Maria Nachetova

Lallemand bds, München

Dr. Claudia Bauer-Christoph, Johannes Fuchs

LGL Bayern, Würzburg

Dr. Isabel Schestak Bangor University Bangor, UK

Frank Wigger

Stefanie Kasper

Foto: WiK

Herbert Liebich

Heimat Heroes, Schöppingen

CCL, Meerane

miho Inspektionssysteme

Ahnatal

21 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin
NN NN
www.spirituosen.ifgb.de/bamberg2023
–ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN –

Jahrestagung der GGBW im Kloster Scheyern

Im Frühjahr tagte die Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e.V. in Bayern. Rund 20 Mitglieder und Gäste besichtigten am 31. März zwei Brennereien und das Hopfenmuseum in Wolnzach. Der 1. April war dann der Mitgliederversammlung gewidmet und einer Führung durchs Kloster Scheyern.

(WiK) Am Vormittag des ersten Tages besuchten Mitglieder und Gäste die Brennerei von Sofie und Josef Badhorn, in Schweitenkirchen, Hallertau. Diese zeichnet sich aus durch den Anbau robuster Obstsorten. „Wir wollten nicht den Tausendsten Willy herstellen“, erläuterte Sofie Badhorn. Daher habe man sich für alte Birnensorten entschieden wie z. B. die Walsche Schnapsbirne. Gebrannt wird auf einem holzbeheizten Abfindungsgerät. Alois Gerig gratulierte zum Mut, mitten im Hopfenanbaugebiet eine Obstbrennerei aufzubauen. Der Bienenhof von Helga und Albrecht Pausch , Scheyern in der Hallertau, produziert ein facettenreiches Portfolio sortenreiner Obst- und Honigbrände. Sehr speziell ist ein fassgelagerter Waldhonigbrand, der an Whisky und Rum erinnert.

Führungen und Fachvorträge

Am Spätnachmittag ging es ins Deutsche Hopfenmuseum, Wolnzach, wo Museumsleiter Dr. Christoph Pinzl die Gäste begrüßte. Frau Lehmair begeisterte mit einer spannenden Führung mit Biertasting. Anschließend hielten die GGBW-Mitglieder Werner Albrecht und Kurt Sartorius Fachvorträge. Kurt Sartorius erläu -

terte zur Alkoholmessung im Laufe der Zeit , bis Ende des 18. Jhs. verließ man sich bei der Bestimmung des Alkoholgehalts auf die Erfahrung des Brenners, der die aufsteigenden Bläschen in einer geschüttelten Flasche beurteilte. Oder er zündete das auf den heißen Helm der Brennblase geträufelte Destillat an und bewertete die Flamme. Heute arbeite man mit Messspindeln zur Ermittlung des Alkoholgehalts bzw. mit dem Biegeschwinger. Werner Albrecht betonte in seiner Geschichte der Destillation, dass die hessische Kornbrennerei Schlitz (von 1585) als älteste Kornbrennerei Deutschlands gilt. Davor habe man wohl nur Wein gebrannt. Am Vormittag des 1. April führte Pater Lukas wissensreich und humorvoll durch das Kloster Scheyern: „Der Vorteil der Klosterbrauerei bestand darin, dass man lesen und schreiben konnte, so konnte Wissen weitervermittelt werden."

Mitgliederversammlung

Nach dem Mittagessen startete die Mitgliederversammlung im Prälatensaal des Klosters Scheyern. Als Ehrengast begrüßte Präsident Alois Gerig GGBW-Gründungsmitglied Martin Empl , ehem. Vorstandsvorsitzender

des Bundesverbands Deutscher Kartoffelbrenner. Seine großzügige Spende aus dem Vermögen des aufgelösten Verbands der Bayerischen Landwirtschaftlichen Brennereien bildet das Startkapital der GGBW. Mit einer Schweigeminute gedachten die Mitglieder Bernhard Bares, 1. Vorsitzender des Verbandes Rheinischer und Saarländischer Klein- und Obstbrenner, der mit dem Qualitätssiegel „Eifel Premium“ die Brände seiner Region überregional bekannt gemacht hat.

Nach den Geschäftsberichten des Vorstandes und der Schatzmeisterin entlasteten die anwesenden Mitglieder Vorstand und Schatzmeisterin einstimmig. Anschließend präsentierte Schatzmeisterin Angelika Wiesgen-Pick den Haushaltsplan 2023. Schließlich wählte die Mitgliederversammlung Alois Gerig einstimmig als GGBW-Präsidenten wieder. Sein abschließender Dank galt allen Mitgliedern und dem Vorstand für ihr Engagement, aber ganz besonders Werner Albrecht, der GGBW-Gründung und Tagung erst möglich gemacht hat. Die GGBW-Jahrestagung 2024 ist für März / April im Großraum Bonn bzw. geplant. https://geschichte-branntwein.de/

22 IfGB AKTUELL Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
 VERBÄNDE 1 2
GGBW
Foto: F. Springob Fotos (6): WiK

Abbildungen

1. GGBW­ Mitglieder mit Pater Lukas vor dem Kloster Scheyern

2. Sofie Badhorn (stehend) begrüßt die Gäste – im Bild GGBW ­ Geschäftsführer Werner Albrecht (r.) sowie Dr. Norbert Christoph und Dr. Claudia Bauer­ Christoph

3. GGBW­Schatzmeisterin Angelika Wiesgen ­ Pick präsentiert Jahresrechnung 2022 und Finanzplanung 2023

4.GGBW ­ Präsident Alois Gerig bedankte sich nach seiner Wiederwahl für das ihm entgegengebrachte Vertrauen

5. Destillatverkostung in der Brennerei Badhorn. Links im Bild GGBWVize ­ Präsident Franz Donauer, der die Gesellschaft in die Hallertau lockte

6.Einstimmige Entlastung von Schatzmeisterin und Vorstand

7. Albrecht Pausch stellt seine Brennerei vor

 FACHLITERATUR

Festschrift Kleinbrennerverband 1947 – 2022

Klare Sache – seit 75 Jahren. Festschrift des Landesverbandes der Klein- und Obstbrenner Nord-Württemberg e. V. (Hg.) zum 75-jährigen Bestehen 2022. 64 S. mit zahlreichen Farbfotos. Kart. 21,5 cm x 21,5 cm. Auch als online-Version mit interaktiven Features (Owen 2022).

(WiK) Die Festschrift stellt den Verband mit seinen Service-Angeboten vor, von Qualitätswettbewerben, über Seminare bis zu gemeinsamen Messeauftritten. Hinzu kommt die politische Interessenvertretung, z. B. zum Erhalt der Streuobstwiesen und der Aufstockung der Brennkontingente. Grußworte von Branchengrößen wie Alois Gerig, MdB i. R. und Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Klein- und Obstbrenner sowie GGBW-Präsident, flankieren Artikel zur Geschichte der Streuobstwiesen oder dem Einstieg von Kleinbrennern in die Whiskyproduktion. Angelika Wiesgen-Pick (BSI und GGBW) steuert einen Beitrag zu „Deutschlands Genuss-Kultur bei. Werner Albrecht, GGBW-Geschäftsführer, schreibt über die Geschichte des Branntweinrechts. Anhand des Beispiels des „Hohenloher Birnenbrands als geschützte Geografische Angabe, zeigt er lobend, wie erfolgreich der Kleinbrennerverband die Interessen seiner Mitglieder vertritt. Das Buch bietet per QR-Codes ergänzendes Informationsmaterial ebenso wie die interaktive Online-Version der Festschrift. www.kleinbrenner-verband.de

23 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin 3 6 7
4 5

 BRAU-BÖRSEN-BILANZ

Wie viel Kostendruck verkraftet das Betriebsergebnis?

Die deutschen Börsen sind fest aus dem 1. Quartal 2023 gegangen. Im Vergleich zum Ultimo 2022 schloss der Dax 40 (FAZ-Index mit 100 Valoren) zum Märzultimo um +12,2 (+13,1) % höher bei 15 629 (2484) Punkten. Bis Aprilschluss kamen die Börsenbarometer noch einmal voran, auf 15 922 (2508) Zähler.

Die Umlaufrendite unserer Bundesanleihen berechnete sich am 28. April 2023 mit 2,37 %, die EuroInflationsrate wurde Ende April mit 6,90 % angegeben.

Kulmbach: Mehrabsatz dank

Gastro und Gartenlimonade

Der Konzern um die Kulmbacher Brauerei AG hat seinen Getränkeabsatz 2022 im Vergleich zu 2021 um +3,8 % auf 3,559 (3,429) Mio. hl ausweiten können, wobei dieses Volumen keine Lohnproduktion und -abfüllung enthält. Dabei habe der Bierabsatz (ohne Lohnbrau) um +2,0 % ausgeweitet werden können. Die Oberfranken sprachen von positiver Entwicklung aller Kanäle, vor allem dank Erholung in Gastronomie und Veranstaltungsgeschäft von der Pandemie. Bügelverschluss-Marktführer „Mönchshof“ kam als Hauptmarke trotz kostenbedingter Preiserhöhung in LEH und Gastronomie um +0,7 (+5,8) % voran auf 1,250 (1,241) Mio. hl. Gelobt wurden

+7,7 % Mehrabsatz bei „Mönchshof Hell“ durch LEH-Distributionsausbau und +13,6 % beim „Natur Radler Alkoholfrei 0,0%“. „Kulmbacher Edelherb“ gewann gegen den Pilsmarkt +3,2 %.

„Kapuziner“-Weißbier erholte sich dank Gastronomie um +5,2 (-9,7) %.

„Sternquell“ brachte

+6,6 % auch dank „Vogtländer Hell“. „Braustolz“ kam +5,4 % voran.

„Scherdel“ sei +11,1 % gesprungen, auch dank

neuem „Scherdel Hell“. Die Marke „Würzburger Hofbräu“ erholte sich dank Gastronomie um +5,6 %. Von den weiteren mainfränkischen Marken gab „Sternla“ im Handel ab, während Bügelverschluss-„Keiler“ +40,5 % gesprungen sei dank Gastronomie, neuem „Keiler Helles“ und zusätzlichen Absatzstätten fürs „Keiler Kellerbier“. „Kitzmann“ schließlich habe +8,5 % mehr abgesetzt. Bei AfG sei der Absatz von „Bad Brambacher“ 2022 um +15,3 (+4,3) % gesprungen, vor allem dank „Gartenlimonade“ (+35,6 %). Zum Ultimo 2022 eingestellt wurde der Geschäftsbetrieb der Markgrafen Heimdienst GmbH, sie belieferte Privatkunden auf dem Land.

Heute in der Brau-BörsenBilanz

• AB InBev

• Boston Beer

• Carlsberg

• Heineken

• Kulmbacher u.a.

Mehr Umsatz, Gewinn und Invest 2022

Ihren Konzernumsatz 2022 (2021) konnte IFRS-Bilanziererin Kulmbacher netto +8,6 (+1,6) % ausweiten auf 261,3 (240,6) Mio. € (Handel +2,3 %, Gastronomie ohne Veranstaltungsgeschäft +69,7 %, Ausfuhr +5,5 %). Bier erlöste +6,1 % mehr auf 187,8 (177,1) Mio. €, AfG +13,1 % auf 50,9 (45,0) Mio. €, Rest sonstige Umsätze. Der Materialaufwand stieg +7,9 (+0,9) % auf 97,1 (90,0) Mio. € trotz erheblich höherer Rohstoffpreise. Der sonstige betriebliche Aufwand sprang überproportional +13,3 % auf 73,6 (64,9) Mio. €, sowohl bei Vertrieb und Marketing als auch bei Instandhaltung und Verwaltung. Unterproportional stieg der Personalaufwand: Beschäftigt wurden durchschnittlich 909 (911) Mitarbeiter. Nach leicht

gestiegenen Abschreibungen auf Sachen und immaterielle Werte und etwas höheren sonstigen betrieblichen Erträgen (Verkauf des Güterbahnhofgeländes Kulmbach) stieg das Betriebsergebnis auf 13,1 (11,3) Mio. € (darin 13,0 Mio. € Brauereien, 0,9 Mio. € Mineralbrunnen, -1,2 Mio. € Einzelhandel, +0,4 Mio. € Konsolidierung). Nach konstant -0,5 Mio. € Aufwandssaldo im Finanzergebnis und -4,0 (-3,1) Mio. € Ertragsteuern schloss Kulmbach mit 8,57 (7,59) Mio. € Konzerngewinn. Die Plassenburg sprach von einem guten Ergebnis. Der Dividendenvorschlag für 2022 lautet erneut über 1,50 €/Stückaktie. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden +2,25 (+0,21) Mio. € Mehrung aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen.

Die Konzernbilanz längte sich zum Ultimo 2022 (2021) auf 244 (235) Mio. €. Auf der Vermögensseite stieg vor allem der Buchwert der Sachanlagen (120 nach 107 Mio. €), das Umlaufvermögen sank auf 78 (84) Mio. € vor allem bei der Kasse (26 nach 35 Mio. €). Auf der Finanzierungsseite erhöhten sich kurzfristige Rückstellungen (43 nach 37 Mio. €), Eigenkapital (80,9 nach 75,1 Mio. €, EK-Quote 33,2 nach 31,9 %) sowie Lieferantenverbindlichkeiten, während die langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 13 (16) Mio. € reduziert wurden. Bei den Pensionsrückstellungen rechnete Kulmbach 2022 (2021) mit 3,3 (0,9) % Abzinsungssatz. Netto cash investiert hat der Konzern 2022 (2021) nochmals mehr auf 28,9 (24,5) Mio. €, dabei brutto in Sachen und

24 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 BETRIEBSWIRTSCHAFT

Steigerungen bei Rohstoff-, Energie- und Personalkosten werden sich 2023 verstärkt existenzbedrohend auswirken, insbesondere auf die mittelständischen Brauereien… Die Brauereibranche ist gezwungen, zum einen die wirtschaftlich stark belastenden ÜberkapazitätenausdemMarkt zu nehmen und einer alternativen Nutzung zuzuführen. Zum anderen in Brau- und Energietechnik zu investieren, um den anhaltend hohen Produktionskosten entgegenzuwirken.

immaterielle Werte 33,9 (27,1) Mio. €, vornehmlich in Kulmbach (Fertigstellung einer Abfüllhalle, Aufbau einer dritten Abfüll-Linie, Inbetriebnahme der Sudhauserweiterung, Photovoltaik-Anlage).

Ende Februar 2023 kündigte die Plassenburg für das Frühjahr eine Preiserhöhung an, um Mehrkosten bei Rohstoffen, Energie und Personal zumindest anteilig zu kompensieren. Angestrebt wurde trotz Inflationsdruck auf die Gastronomie und Preiswert-Trend im Handel eine möglichst stabile Situation beim Umsatz, mit leichtem Plus im unteren einstelligen Prozentbereich. Das Konzernbetriebsergebnis 2023 prognostizierte die Tochter der Paulaner Brauerei Gruppe und damit der Häuser Schörghuber und Heineken angesichts der Kostensteigerungen nur im unteren einstelligen Mio.-€-Bereich (2022: 13,1 Mio. €).

(120,6) Mio. hl. Sonstige Getränke kamen auf der Mengenseite +3,6 % voran. Beim Getränkeabsatz kam das Plus aus Asien/Pazifik, wo Leuven +1,8 Mio. hl gleich +9,0 % mehr verkaufte: Allein China legte +7,4 (nach -4,3) % zu, Korea sprang zweistellig. Mittelamerika behauptete sich mit +0,1 %: Mexiko sei klein einstellig vorangekommen, gleichfalls Peru und Ekuador, während Kolumbien inflationsbedingt klein einstellig abgab. Südamerika zeigte sich -0,2 % knapp behauptet: Brasilien setzte +2,5 % mehr ab (Bier: +0,9 %), mit Lob für „Spaten“-Premium. Argentinien habe hingegen unter Inflationsdruck hoch einstellig verloren. Leichter tendierte nach guten Zahlen im Vorjahresquartal Europa/Nahost/Afrika (vergleichbar -1,0 %): Dabei habe sich Europa behauptet, Südafrika klein einstellig zugewonnen (auf einen Rekordabsatz für ein 1. Quartal) und Nigeria ca. -20 % verloren, wo durch einen Umtausch zeitweise Papiergeld fehlte. Auch Nordamerika lag leichter (vergleichbar ebenfalls -1,0 %): Der US-Absatz mit Großhändlern (STW) wurde mit -1,6 % genannt, wobei Seltzer auf Malzbasis verloren, während Fertigmixes mit Spirituosen Freude machten. Kanada sei mittel einstellig vorangekommen.

Umsatz- und Ergebnisplus Ihren Konzernumsatz steigerte ABI im 1. Quartal 2023 (2022) auf 14,2 (13,2) Mrd. US-$. (1 € wertete zum Ultimo 2022 1,067 US-$ und am 3. April 2023 1,087 US-$.) Vergleichbar wurden +1,7 Mrd. US-$ gleich +13,2 % mehr erlöst (hl-Umsatz +12,4 %), die Wechselkurse verzehrten -0,7 Mrd. US-$. Südamerika trug +0,4 Mrd. US-$ zum Mehrumsatz bei (vergleichbar +0,9 Mrd. US-$ gleich +32 %, aber -0,5 Mrd. US-$ aus der Währungsumrechnung).

Auch Mittelamerika erlöste +0,4 Mrd. US-$ mehr (vergleichbar +0,34

Aufwands- und Ertragspositionen in Summe und auf vergleichbarer Basis nicht so stark erhöhten wie der Umsatz. Das Betriebsergebnis stieg nach -0,05 (-0,1) Mrd. US-$ Aufwandssaldo bei den Einmaleffekten auf 3,46 (3,20) Mrd. US-$. Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -0,8 (-2,2) Mrd. US-$ Aufwandssaldo, dort belastete im Vorjahresquartal die Russland-Wertberichtigung auf die Beteiligung an AB InBev Efes (-1,14 Mrd. US-$). Der laufende Nettozinsaufwand lag bei -0,81 (-0,85) Mrd. US-$. Nach -0,6 (-0,5) Mrd. US-$ Ertragsteuern schloss Leuven mit 2,05 (0,50) Mrd. US-$ Quartalsgewinn, von dem 1,64 (0,10) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Im Gesamtjahr 2023 sollte aus Sicht von Anfang Mai das ABI-Betriebsergebnis vor Abschreibungen im Vergleich zu 2022 zwischen +4 und +8 % steigen, und der Umsatz noch stärker. Ihre Ratings für ABI angehoben haben Moody’s von Baa1 auf A3 und S&P Global von BBB+ auf A-.

Heineken: Absatzrückgang aus Nigeria und Indochina

ABI: Mehrabsatz im 1. Quartal 2023 aus Asien

Im Konzern von Weltbierprimus Anheuser-Busch InBev tendierte der Getränkeabsatz im 1. Quartal 2023 (2022) um +1,2 Mio. hl gleich +0,9 (+2,8) % freundlicher auf 140,5

(139,3) Mio. hl. Dabei zeigte sich

Eigenbier mit +0,5 Mio. hl gleich +0,4 % gut behauptet auf 121,1

Mrd. US-$ gleich +11 %, dazu +0,05 Mrd. US-$ aus der Währungsumrechnung). Aus Nordamerika kamen +0,2 Mrd. US-$ Mehrumsatz (vergleichbar +5 %; USA +4 %).

Die Mehrerlöse aus Asien/Pazifik (vergleichbar +12,8 %) und Europa/ Nahost/Afrika (vergleichbar +9,4 %) wurden durch die Wechselkurse mehrheitlich bzw. weitgehend wieder aufgezehrt. Die direkten Umsatzkosten stiegen vergleichbar

+14 %, während sich die sonstigen

Im Konzern der Heineken N.V. stellte sich der Getränkeabsatz im 1. Quartal 2023 (2022) auf 61,0 (63,2) Mio. hl. Vergleichbar weniger verkauft wurden -1,9 Mio. hl gleich -3,1 (nach +5,7) %, und aus Konzernveränderungen kamen -0,3 Mio. hl weitgehend bei den sonstigen Getränken in Afrika/Nahost/Osteuropa. Bier stellte sich dabei auf 54,8 (56,4) Mio. hl (vergleichbar -1,7 Mio. hl gleich -3,0 %, +0,1 Mio. hl aus Konzernveränderungen in Europa). Sonstige Getränke gaben ab auf 4,5 (5,2) Mio. hl (vergleichbar -0,3 Mio. hl gleich -6,1 %, hinzu kam der Konsolidierungseffekt). Und Handelsware stellte sich auf 1,7 (1,6) Mio. hl. Der Gruppenbierabsatz, er enthält zusätzlich 2,8 (2,6) Mio. hl Lizenzbier bei Dritten und den Amsterdam-Absatzanteil von Beteiligungen, wurde mit 64,5 (66,3) Mio. hl genannt. Freude beim Getränkeabsatz machte Amerika mit +3,1 % Mengenplus auf 20,8 (20,2) Mio. hl: Bier sei in Brasilien im hoch einstelligen Prozentbereich und in Mexiko klein einstellig vorangekommen, in den USA schwächten sich Getränke mittel einstellig ab. Europa zeigte sich etwas leichter auf 18,5 (18,7)

25 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
Aus dem Geschäftsbericht der Kulmbacher Brauerei AG für 2022

Mio. hl (vergleichbar -1,3 %), wobei Bier vergleichbar -0,4 Mio. hl gleich -2,3 % abgab: Während die Gastronomie hoch einstellig zulegte, gab der Handel mittel einstellig ab. Großbritannien und die Niederlande verloren hoch einstellig, Frankreich gab mittel und Polen klein einstellig ab, Italien und Spanien gewannen mittel einstellig zu. Schwach tendierte Afrika/Nahost/ Osteuropa auf 11,1 (12,5) Mio. hl (vergleichbar -1,1 Mio. hl gleich -8,6 %): In Nigeria verlor Heineken mit dem Markt im mittleren 20-%-Bereich. Südafrika gab im Bereich von -15 % ab nach einer Betriebsunterbrechung in der Braustätte Sedibeng. Ägypten machte mittel einstellig Getränkeplus, in Äthiopien habe das Bierplus bei etwas unter +20 % gelegen. Und Asien/Pazifik brach -1,2 Mio. hl gleich -10,5 % ein auf 10,5 (11,8) Mio. hl: Vietnam und Kambodscha verloren in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, während Indien-Bier dank „Kingfisher“ mittel einstellig zugewann und auch Malaysia und Indonesien mehr verkauften. Europa habe besser gelegen als von Amsterdam erwartet, Asien/ Pazifik und Afrika/Nahost/Osteuropa weniger gut. Die Marke „Heineken“ verkaufte +2,3 % mehr auf 12,2 Mio. hl dank Brasilien und China, trotz Rückgang in Europa (-4,3 % auf 3,1 Mio. hl) und Afrika/ Nahost/Osteuropa nach Einstellung des Russland-Verkaufs (-23,9 % auf 1,3 Mio. hl). Dabei sprang

„Heineken Silver“ global um +47 % dank Asien und Marktstart in den Staaten.

Den Konzernumsatz konnte IFRSBilanziererin Heineken im 1. Quartal 2023 (2022) gegen den Mengentrend deutlich ausweiten auf netto 6,4 (5,75) Mrd. €. Vergleichbar wurden +0,5 Mrd. € gleich +8,9 % mehr erlöst (hl-Umsatz +12,3 %), und die Wechselkurse steuerten +0,1 Mrd. € bei. Amsterdam freute sich über starkes Umsatzplus dank Preisstellung und disziplinierter Umsatzsteuerung. Der Konzern-Quartalsgewinn nach Anteilen Dritter wurde mit 0,403 (0,417) Mrd. € mitgeteilt. Ihren Ausblick fürs Gesamtjahr 2023 hielt Amsterdam nach der Aprilmitte stabil, ungeachtet eines schwankungsanfälligen und ungewissen Umfelds: Der vergleichbare Betriebsgewinn soll im mittel- bis hoch einstelligen Prozentbereich steigen, wobei dieser Zuwachs überwiegend oder komplett ins 2. Halbjahr fallen dürfte.

Übernahme im südlichen Afrika vollzogen

Am 26. April 2023 meldete Heineken Vollzug bei der November 2021 angekündigten Übernahme von Distell Group Holdings Ltd. und Namibia Breweries Ltd., die zusammen mit Heineken South Africa in eine neue Gesellschaft eingebracht worden sind (BF Dezember 2021, S. 6). An dieser Heineken Beverages halte Konzernmutter Heineken N.V. mit 65 % die Mehrheit, sie soll ab 1. Mai 2023 konsolidiert werden. Außenstehende bleiben an NBL mit

40,63 % und an der neuen Gesellschaft mit 35 % beteiligt. Zuvor hatte die südafrikanische Wettbewerbsbehörde am 9. März 2023 ihr Placet gegeben. (Gleichfalls am 9. März begab Heineken Anleihen im Nennwert von insgesamt 2,0 Mrd. € mit Laufzeiten von 1,5, 7,5 und 12 Jahren.) Amsterdam verstärkt sich im südlichen Afrika mit über 5400 neuen Mitarbeitern von Distell und NBL. Das zugekaufte Geschäft stehe für über 1 Mrd. € Nettoumsatz und ca. 0,15 Mrd. € Betriebsgewinn. Mit der Transaktion ist für Heineken ein Auflagenpaket im öffentlichen Interesse von Südafrika verbunden, neben einem Investitionsprogramm (gut 0,5 Mrd. € über 5 Jahre) und dem Bau einer neuen Brauerei und Mälzerei auch Maßnahmen zum „black economic empowerment“, zur finanziellen Förderung von Zulieferern und Gastwirten sowie zur Einrichtung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums für die Region. In Russland habe Heineken im Zusammenhang mit der angestrebten Geschäftsabgabe bei den Behörden der Russischen Föderation einen Genehmigungsantrag gestellt.

Auch Carlsberg im 1. Quartal 2023 mit Mehrabsatz aus Asien Der Konzern um die Carlsberg A/S hat seinen Bierabsatz im 1. Quartal 2023 (2022) um +2,6 % auf 23,1 (22,5) Mio. hl ausweiten können, fast vollständig im laufenden Geschäft (+2,5 %punkte). Freude machte dabei Asien mit +6,3 % auf 11,9 (11,2) Mio. hl. Mittel- und Osteuropa

Quelle: AB InBev-Pressemitteilung zum 1. Quartal 2023 (Basis: ungeprüfter IFRS-Konzernabschluss).

US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze.

EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmaleffekte (außerordentliche Erträge/Aufwendungen)

26 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
Getränkeabsatz (Mio. hl) Umsatz (Mio. US-$) Normalis. EBIT (Mio. US-$) US-$/hl Getränke Betriebsmarge (%, Basis normal. EBIT) Regionen 1Q/2023 1Q/2022 1Q/2023 1Q/2022 1Q/2023 1Q/2022 1Q/2023 1Q/2022 1Q/2023 1Q/2022 Nordamerika 23,85 24,09 3973 3803 1168 1190 167 158 29,4 31,3 Mittelamerika 34,27 34,25 3489 3098 1254 1154 102 90 35,9 37,2 Südamerika 40,29 40,39 3107 2707 793 649 77 67 25,5 24,0 Europa/Nahost/Afrika 19,96 20,12 1823 1799 209 263 91 89 11,5 14,6 Asien/Pazifik 22,11 20,29 1705 1636 465 435 77 81 27,3 26,6 Globaler Export, Holdings 0,07 0,20 117 191 -386 -396 - - -Gesamt 140,55 139,34 14 213 13 235 3503 3294 101 95 24,6 24,9
AB InBev: 1. Quartal 2023 und 2022 im Vergleich
BETRIEBSWIRTSCHAFT

Im 1. Quartal konnten wir Preiserhöhungen umsetzen, um den Druck der bedeutend höheren Kosten abzumildern. Die Auswirkungen der höheren Bierpreise und allgemein der andauernd hohen Inflation auf VolumenundMixbleibenungewiss, besonders in Europa.

Aus der Zwischenmitteilung der Carlsberg A/S für das 1. Quartal 2023

zeigte sich +0,6 % gut behauptet auf 5,3 (5,2) Mio. hl (vergleichbar: +0,3 %punkte). Westeuropa gab -2,7 % ab auf 5,9 (6,1) Mio. hl. Sonstige Getränke kamen im Konzern +1,6 % voran auf 5,5 (5,4) Mio. hl (davon vergleichbar +0,6 %punkte). (Die Vorjahreszahlen wurden dabei an die Portfolio-Struktur des neuen Sail’27-Programms angepasst, wodurch 0,2 Mio. hl Bier aus dem Bericht für das 1. Quartal 2022 nun bei den sonstigen Getränken stehen.) Insgesamt verkaufte Kopenhagen so 28,6 (27,9) Mio. hl Getränke (+2,1 %punkt aus dem laufenden Geschäft, +0,3 %punkte aus Konzernveränderungen). Beim Gesamtabsatz hätten in Asien vornehmlich Indien, Vietnam und Laos Freude gemacht. In China habe er von erfolgreicher Absatzsteuerung zum dortigen Neujahr profitiert. In Westeuropa seien Frankreich, Skandinavien und Deutschland vorangekommen, während Polen zweistellig verlor und Großbritannien leicht abgab. In Mittel- und Osteuropa gewann Carlsberg Absatz in der Ukraine (gegenüber einem vom Kriegsausbruch geprägten 1. Quartal 2022) sowie in Serbien, Griechenland und Kroatien; rückläufig tendierten Kasachstan (mit hoher Inflation), die baltischen Staaten, Italien und die Türkei (wo

das Erdbeben belastete). Unter den Marken tendierte „Tuborg“ +1 % freundlicher und „Carlsberg“ +4 % fest (dank Asien), während alkoholfreie Biere -6 % abgaben und „Somersby“-Zider -8 % verlor (so in Polen nach Preiserhöhungen).

Umsatzplus vor allem in Mittelund Osteuropa

Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin Carlsberg legte im 1. Quartal 2023 (2022) netto +9,8 % zu auf 16,4 (14,9) Mrd. DKK. (1 € stand im 1. Quartal 2022 durchschnittlich für 7,44 und zuletzt für 7,45 DKK.)

Auf vergleichbarer Basis stieg er +14,2 %punkte (hl-Umsatz: +12 %), Konzernveränderungen trugen +0,2 %punkte bei und die Wechselkurse zehrten -4,6 %punkte wieder auf. Vergleichbar, also vor dem Druck der Wechselkurse, sprang der Umsatz in Mittel- und Osteuropa +29,6 %, in Asien +12,4 % und in Westeuropa +11,5 %.

Nach einem guten 1. Quartal erwartete Carlsberg Ende April für ihr Gesamtjahr 2023 trotz Unwägbarkeiten nun einen vergleichbaren Betriebsgewinn im Bereich von -2 % bis +5 % im Vergleich zu 2022 (zuvor -5 % bis +5 %). Überdies wurde der Rückkauf von Carlsberg B-Aktien im Marktwert von bis zu 1 Mrd. DKK angekündigt. Für ihr nicht mehr konsolidiertes Russland-Geschäft meldete Kopenhagen -5 % Absatz und vergleichbar +10 % Umsatz. Angestrebt werde die Unterzeichnung einer RusslandVerkaufsvereinbarung vor Sommerbeginn 2023. Von Heineken gekauft haben Carlsberg Marston’s die „Kronenbourg“-Markenrechte für Großbritannien mit Wirkung ab 1. Juni 2023. Anfang März 2023 erklärte Carlsberg-CEO Cees ‘t Hart seinen Rücktritt spätestens zum Septemberultimo 2023; ihm folgt Jacob Aarup-Andersen, zuletzt CEO des international tätigen Immobiliendienstleisters ISS A/S.

Boston Beer: 2022 Gewinn erholt, 1. Quartal 2023 rückläufig Im Konzern um die Boston Beer Co., Inc. stellte sich der Getränkeabsatz (shipments) in den 53 Wochen 2022 (gegenüber nur 52 Wochen 2021) -3,8 % auf 9,60 (9,98/8,64) Mio. hl (Basis: 1,173 hl = 1 US Beer barrel). Mehrmenge machten dabei „Twisted Tea“ und „Hard Mountain Dew“. Der Nettoumsatz konnte

+1,6 % auf 2,09 (2,06/1,74) Mrd. US-$ ausgeweitet werden (218 nach 206 US-$/hl). Die direkten Umsatzkosten stellten sich -2,5 % auf 1,23 (1,26) Mrd. US-$: Da sie 2021 als Einmalbelastung 137 Mio. US-$ aus der überschätzten Seltzer-Marktentwicklung enthielten, stiegen sie auf vergleichbarer Basis kräftig, vor allem durch die Inflation bei Gebinden, Rohstoffen und Ener gie. Der Jahresüberschuss verbesserte sich wieder auf 67 (nach 15 und 192) Mio. US-$, er enthielt -27 Mio. US-$ Abschreibungen auf die Marke „Dogfish Head“ 2022 und insgesamt -196 Mio. US-$ SeltzerEinmalbelastungen vor Steuern 2021. Die Bilanz längte sich zum 31. Dezember 2022 (25. Dezember 2021) auf 1,42 (1,39) Mrd. US-$, vornehmlich durch die Kasse in den

Aktiva und das Eigenkapital in den Passiva (1,07 nach 0,98 Mrd. US-$ gleich 75,2 nach 70,9 % EK-Quote). Und netto cash investiert hat Sam in den 53 (52) Wochen 2022 (2021) 89 (147) Mio. US-$. (1 € stand 2022 durchschnittlich für 1,051 und zum Ultimo für 1,067 US-$.)

In den ersten 13 Wochen 2023 (2022) gab der Getränkeabsatz

-7,4 (nach -25,1) % ab auf 1,85 (2,00/2,67/1,67) Mio. hl. Schwache Hard Seltzer hätten kräftiges „Twis ted Tea“-Plus nivelliert. Der Nettoumsatz tendierte nur -4,7 (-21,1) % schwächer auf 0,41 (0,43) Mrd. US-$ (221 nach 215 US-$/hl). Die direkten Umsatzkosten konnten -1,1 % auf 0,25 (0,26) Mrd. US-$ eingegrenzt werden. Der Quartalsverlust stellte sich auf -9 (-2/+66) Mio. US-$ (2021: Gewinn). Und netto cash investiert wurden 17 (24) Mio. US-$. Ab dem 2. Quartal gehe Invest in die Seltzer-Marke „Truly“. Und für ihr Gesamtjahr 2023 erwartete Boston Ende April einen um -2 % bis -8 % rückläufigen Getränkeabsatz, um +1 % bis +3 % höhere Verkaufspreise und 100-140 Mio. US-$ Invest. S.W.

27 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023

VLB-Logistikfachkongress Stralsund: Elektroantriebe und Mehrweglogistik

Der zweite Tag des 24. VLB-Logistikfachkongresses im Störtebeker Brauquartier in Stralsund am 15. März 2023 widmete sich den Schwerpunkten Elektromobilität und Digitalisierung von Mehrweg-Leergutströmen. Durch das Programm führte Michael Kappesser, Getränke Schneider GmbH.

(oh) Der Tag begann mit dem dem spannenden und zukunftsweisenden Thema Entwicklungen bei Elektro- und Wasserstoffantrieben im Transportsektor. Die Einschätzung dazu von Renault Trucks skizzierte Felix Schlereth

Das Gros der CO2-Emissionen in der Getränkeindustrie wird durch die Logistik verursacht. Dabei ist der Tonnenkilometer beim LKW-Transport im Zeitraum von 1995 bis 2019 um 74 % gestiegen. Dies entspricht einem CO2-Mehrausstoß von 17 %. Ziel müsse daher die Dekarbonisierung der Transportlogistik sein. So bietet Renault Trucks, ein Tochterunternehmen von Volvo Trucks, in Deutschland in der Größenklasse 16 bis 26 t keine dieselbetriebenen LKW mehr an. Man setzt in diesem Bereich auf elektrische Antriebe.

Der Vergleich von batterieelektrischen Antrieben mit Wasserstoffverbrennungsmotoren spreche in Punkt Effizienz eindeutig für die Batterie, so Schlereth. Wasserstoffantriebe können jedoch für den Einsatz auf langen Strecken interessant sein.

In der Lebenszyklusanalyse hat der E-Truck bei der Herstellung einen höheren CO 2 -Fußabruck als ein LKW mit konventionellem Antrieb. Dies wird in erster Linie durch den Herstellungsprozess der Akkus

verursacht. Im laufenden Betrieb sei der elektrifizierte LKW jedoch deutlich emissionsärmer (ca. 40 %). Wird der Ladestrom über erneuerbare Energien erzeugt, könne ein CO2-Vorteil von mehr als 80 % gegenüber dem Dieseltruck erreicht werden, so der Referent. Ein weiterer Vorteil ist der geräuscharme Betrieb, z.B. beim Lieferverkehr in Städten. Für die Getränkeindustrie bietet Renault aktuell einen 27-Tonner mit einer Reichweite von 300 km an. In Kürze soll auch eine elektrisch betriebene Sattelzugmaschine verfügbar sein.

Über Herausforderungen der elektrischen Ladeinfrastruktur sprach Sebastian Drochner, TotalEnergies. Elektrische betriebene LKW im Kurzstreckeneinsatz werden hauptsächlich an den Firmenstandorten geladen. Bei der Einrichtung der dafür erforderlichen eigenen Ladeinfrastruktur sind zahlreiche Aspekte zu beachteten. So müssen beispielsweise bei der Strombeschaffung Lastspitzen gemanaged werden. In Abhängigkeit der Flottengröße müssen unter Umständen auch bestehende Elektroanschlüsse erweitert werden. Dabei steht Total Energies bei Analyse und der Umsetzung als Berater und Dienstleister zur Verfügung.

Die Zukunft der Batterietechnologie stand im Mittelpunkt der Ausführungen von Dr. Patrick Ries , Thriathlon Batterien GmbH. Grundsätzlich sei die Entwicklung bei nach wie vor im Einsatz befindlichen Blei-Säure-Batterien nicht zu Ende. Aktuelle Blei-Akkus zeichnen sich durch kompaktere Bauformen mit höherer Kapazität und längerer Betriebsdauer aus. Dennoch sind moderne Lithium-Ionen-Batterien in allen Belangen deutlich überlegen. Ein Entwicklungsziel ist u.a. die weitere Erhöhung der Energiedichte. Neue Trends gehen in Richtung des Einsatzes fester statt flüssiger Elektrolyte. Diese bieten mehr Sicherheit und ermöglichen höhere Einsatztemperaturen. Bis zur Verfügbarkeit kommerzieller Produkte müsse man sich aber noch 5 bis 10 Jahre gedulden, so der Referent. Als Alternative sind NatriumionenBatterien im Kommen. Natrium ist leicht verfügbar und daher billiger als Lithium. Allerdings ist die Energiedichte niedriger. Sinnvolle Einsatzbereiche liegen u.a. in der Intralogistik. Eine offene Flanke bei Li-Akkus sei derzeit noch das Rücknahmeversprechen. Hier sollte ein Entsorgungssystem nach Vorbild der Blei-Akkus aufgebaut werden, so Ries.

Eine weitere Einschätzung zur Zukunft der LKW-Entwicklung gaben Thorsten Söth und Tim Plasberg , DAF Trucks. Das ursprünglich niederländische Unternehmen gehört heute zum US-Konzern Paccar. Der gesetzgeberische Druck in der EU forciert die Umstellung auf alternative Antriebsarten. Dennoch werde der klassische Verbrennungsmotor im Transportverkehr weiterhin eine Rolle spielen. Die Entwicklung sei noch nicht ausgereizt. So konnte DAF durch aerodynamische Optimierungen den Verbrauch bei

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Fotos: oh

Diesel-Lkw um 10 % senken. Wasserstoff benötigt für die Herstellung und Lagerung viel Energie. Wird Wasserstoff mit konventionell erzeugter Energie gewonnen, ist seine CO2-Bilanz schlechter als die von Diesel. Sinnvoll sei daher die Herstellung von grünem Wasserstoff mit regenerativen Energien. Neben dem Einsatz in einer Brennstoffzelle (die als Stromlieferant für einen E-Antrieb dient) kann Wasserstoff auch direkt als Treibstoff für modifizierte Verbrennungsmotoren eingesetzt werden. Dies bringe Kostenvorteile und sei für lange Strecken interessant. Leistungsfähige E-Trucks sind bereits verfügbar. Die wesentlich größere Herausforderung ist allerdings die Bereitstellung der erforderlichen Lade-Infrastruktur. Dies werde noch dauern, das Fazit der Referenten.

In den Themenkreis Digitalisierung und Mehrweglogistik führte Thorsten Weinmann , vision-tec, ein. In der Getränkeindustrie ist auf Paletten eingehendes Leergut in der Regel sehr stark durchmischt – man spricht vom sogenannten „Zauberwürfel“. Um dem Abfüllprozess

ausreichend sortenreines Leergut zur Verfügung stellen zu können, ist daher eine automatische Sortierung bereits vor der Entpalettierung sinnvoll. Bei dem System von vision-tec werden die Paletten lagenweise mit einem Knickarmroboter abgeräumt. Dieser wird von einer KI-unterstützten Bildverarbeitung mit mehreren Kamerasystemen gesteuert. Auch Kastenhöhen und Kastenlogos werden automatisch erkannt. So ist eine weitgehend vollautomatische Sortierung von Kästen und Flaschen möglich. Dennoch ist eine begleitende manuelle Entladung für verschiedene Spezialfälle erforderlich.

Über die Erfahrungen bei der Einrichtung eines automatischen Leergutmanagement-Systems im Logipack-Sortierzentrum in Hamm berichteten Florian Nickmann , Knapp, und Sven Welker, LLS Leergut Logistik Services GmbH. Im Leergutsortierzentrum in Hamm wurde ein jährliches Gesamtvolumen von

ca. 60 Mio. leeren Flaschen manuell sortiert. Mit der Modernisierung sollte ein möglichst hoher Automatisierungsgrad erreicht werden. Installiert wurde eine Sortieranlage für 130 Mio. Flaschen pro Jahr bzw. 1180 Kästen pro Stunde mittels Einzelflaschensortierroboter. Das eingehende Leergut wird vom System automatisch abgerufen und per Stapler aufgegeben. Die Depalettierung erfolgt über einen Roboter, die einzelnen Flaschen im Kasten werden ebenfalls vollautomatisch sortiert. Auf einer speziellen Linie werden die Flaschen automatisch vom Logipack-Tray in leere Kästen umgepackt. Für Problemfälle steht eine manuelle Sortierung bereit. Hinter dem Ro -

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Fotos: oh
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boter erfolgt eine Nachkontrolle, bevor das sortenreine Leergut in 12 Kammbahnen zur Palettierung geführt wird. Die performante, automatische Lösung gewährleistet einen schnelleren Gebindekreislauf, effiziente Prozesse und benötige deutlich weniger Personal, so das Fazit der Referenten.

Über nachhaltige Mehrweglogistik mit dem Logipack-System sprachen Torsten Hiller (LOGIPACK) und Max Huesch (Huesch & Partner). Der Aufbau eines nationalen Tray-Mehrwegpools für DisplayPaletten für die Getränkeindustrie unter dem Namen Logipack begann 2005. Grundidee war die Einrichtung eines standardisierten und offenen Pool-Systems zur Sicherung einer nachhaltigen Mehrweglogistik. Hauptkomponenten sind Kunststoff-Trays in verschiedenen Größen für unterschiedliche Flaschentypen. Zusätzlich wurden

kulationstool, das die Gesamtkosten und den CO2-Fußabdruck eines Kastens kalkuliert. Parameter sind u.a. die erforderlichen Wegstrecken, Fremdflaschenanteil, Maut-Strecken oder Sortierkosten. Dabei schnitt der Logipack-Kasten in allen Varianten deutlich besser ab als der Individualkasten, so die Referenten. Fazit: Transportstrecke und Durchmischung sind die Hauptkostentreiber in der Mehrweglogistik. Regionalität sei nur ein Teil der Lösung. Vielmehr minimiere die Standardisierung von Flaschen und Gebinden die Kosten und die CO2-Emissionen. Auch eine Sortierung im GFGH oder im Zentrallager des LEH könne Vorteile gegenüber der Eigensortierung beim Abfüller bringen.

Über ein Forschungsprojekt zum Einsatz von Smart Labels zur Digitalisierung des Leergutbestandes beim GFGH berichteten Ingo Pankoke von der VLB Berlin und Sebastian

Workflow analysiert und optimiert. Dabei wurde zunächst jede sortierte Palette mit einem vorgedruckten selbstklebenden Kunststofflabel mit einer fortlaufenden Nummer und einem integrierten RFID-Chip gekennzeichnet. Der Stapler wurde mit drei RFID-Antennen sowie weiteren Bewegungssensoren ausgestattet. Lediglich die Marke der Kästen muss noch manuell eingeben werden. Damit wurde eine weitgehend automatische Erfassung der RFID-Label während der Arbeit des Staplers und eine elektronische Bestandsverwaltung möglich.

In einem nächsten Schritt könnten diese Daten den jeweiligen Herstellern zur Verfügung gestellt werden. Diese wären dann über die aktuellen Standorte ihrer Leergebinde informiert. Eine weitere interessante Erweiterung wäre die Einbindung der Daten aus den Pfandautomaten im LEH.

In dem Feldversuch zeigte sich das System robust in der Anwendung im Innen- und Außenbereich und könnte auch an automatische Sortieranlagen adaptiert werden. Zur weiteren Automatisierung wäre noch eine Kameraerfassung und Erkennung der Kästen sinnvoll.

2012 neutrale 20er- und 24erKästen eingeführt.

Mehr als 15 Jahre später hat sich das System bundesweit etabliert, verfügt über mehrere Sortierzentren und wird von rund 200 Getränkeherstellern in Deutschland, Österreich und Benelux genutzt. Insbesondere bei den 6er-Multipacks sei der Einsatz besonders sinnvoll, denn diese werden in den Outlets zu 95 % in Regale umgepackt. Von daher ergibt dort ein gebrandeter Individualkasten ökonomisch und ökologisch keinen Sinn. Vorgestellt wurden die Ergebnisse einer Mehrwegstudie von Huesch & Partner. Verglichen wurden das Handling von Individualkästen und neutralen Logipack-Kästen, jeweils mit unterschiedlichem Vorsortierungsgrad. Entwickelt wurde ein Kal-

Oldeweme , Wilms SCT. In der Logistikkette von Mehrweggebinden vom Handel zurück zum Hersteller herrscht große Intransparenz. Zwar gibt es Werkzeuge wie Transponder oder optische Erkennungssysteme, mit denen Informationslücken geschlossen werden könnten. Allerdings sind diese in der Getränkeindustrie bislang wenig verbreitet.

Am Beginn des Forschungsprojektes

„Di-Me-Pro“ – Digitalisierung von Mehrweg-Prozessen“ (Förderkennzeichen 16GP103701) , das vom (damaligen) Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wurde, stand eine Prozessaufnahme der Leergutströme bei einem Getränkefachgroßhändler. Als Testfeld diente ein Standort der Appelmann Getränke Großvertrieb GmbH. Im ersten Schritt wurde der manuelle

Über die elektronische Bestandsmeldung mittels EDI für Ladungsträger, Kästen, Flaschen, Kegs und Paletten , sprach zum Abschluss Wolfram Scholz , Gedat. Ein Problem bei der Rückführung von Mehrweggebinden ist der unklare vertragliche Zustand zwischen Hersteller und Handel. Im GFGH werden die Leergutbestände lediglich nach Pfandwert erfasst und nicht nach Marken. Daraus ergeben sich insbesondere in Spitzenzeiten immer wieder Probleme bei der Leergutversorgung der Hersteller. Grundsätzlich gibt es aber bereits einen EDI-Standard. An dem EDI-Portal „getport“ sind aktuell rund 2300 Marktteilnehmer angeschlossen. Das System benötigt keine zusätzliche Technik und wäre in der Lage, den Blindflug in Sachen MehrwegLogistik ohne größere Investitionen zu beheben. Dies setze aber die Kooperationswilligkeit aller Beteiligten voraus, so Scholz.

Der nächste VLB-Logistikfachkongress findet vom 4. bis 6. März 2024 in Chemitz statt.

30 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 BETRIEBSWIRTSCHAFT

Bundesehrenpreise für Bier 2023 verliehen

Bundesminister Cem Özdemir hat zwölf deutsche Brauereien mit dem Bundesehrenpreis geehrt. Das ist die höchste Qualitätsauszeichnung der deutschen Brauwirtschaft, die jährlich vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verliehen wird. Özdemir überreichte gemeinsam mit Hubertus Paetow, Präsident der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft), Urkunden und Medaillen im Rahmen des Deutschen Brauertages am 22. Juni in Berlin.

(F.) Die Preisträger haben bei der DLG-Qualitätsprüfung für Bier und Biermischgetränke die besten Gesamtergebnisse erzielt. Über 700 Biere von 130 Brauereien haben daran teilgenommen. Den Bundesehrenpreis in Gold und die damit verbundene Auszeichnung „Brauerei des Jahres“ geht an die Brauerei Ustersbach Adolf Schmid KG aus Ustersbach.

„Die breite Palette an exzellenten Bieren ist beeindruckend. Nicht umsonst genießen die deutschen Biere weit über Deutschland hinaus höchste Anerkennung. Unsere Brauereien sind zudem auch ein wichtiges Glied regionaler Wertschöpfungsketten, in den ländlichen Räumen und den Städten. Sie stehen für Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze, Stabilität und Fortschritt – auch wenn die vergangenen Jahre herausfordernd waren“, so Bundesminister Cem Özedemir bei der Preisverleihung in Berlin.

„Mit dem Bundesehrenpreis rücken wir die Qualität und Leistungsfähigkeit unserer heimischen Agrar- und Ernährungswirtschaft in den Mittelpunkt. Die Bundesehrenpreisträger verstehen es vorbildlich, natürliche Rohstoffe nach traditionellen Brauverfahren und modernster Brau technik zu Produkten höchster Qualität zu verarbeitent“, so DLG-Präsident Hubertus Paetow.

Folgende Brauereien erhielten die Bundesehrenpreise 2023. Bundesehrenpreis in Gold und „Brauerei des Jahres“:

‰ Brauerei Ustersbach Adolf Schmid KG, Ustersbach

Bundesehrenpreis in Silber:

‰ Schlossbrauerei Maxlrain GmbH & Co. KG, Tuntenhausen

Weitere Bundesehrenpreise:

‰ Privatbrauerei Waldhaus Joh. Schmid GmbH, Waldhaus

‰ Löwenbrauerei Otto Dold Inhaber Johannes Dold e.K., Elzach

‰ Schlossbrauerei Reuth GmbH, Reuth

‰ Privat-Brauerei Schmucker GmbH, Mossautal

‰ Privatbrauerei Eichbaum GmbH & Co. KG, Mannheim

‰ Hochdorfer Kronenbrauerei Otto Haizmann KG, NagoldHochdorf

‰ Frankfurter Brauhaus GmbH, Frankfurt (Oder)

‰ Schwarzbräu GmbH, Zusmarshausen

‰ Privatbrauerei J.B. Falter Regen KG, Regen

‰ Arcobräu Gräfliches Brauhaus GmbH & Co. KG, Moos

Der Bundesehrenpreis für Bier wird jährlich an die Top-12-Brau -

ereien der DLG-Qualitätsprüfung für Bier verliehen. Mit ihren strengen Prüfkriterien, Laboranalysen sowie einer Experten-Jury, die sich aus sensorisch geschulten Prüfern von der TU München-Weihenstepahn und der VLB Berlin zusammensetzt, gehört die DLG-Qualitätsprüfung für Bier zu den wissenschaftlich anspruchsvollsten und objektivsten Qualitätsprüfungen der Braubranche. Die Biere werden dazu über mehrere Wochen umfangreichen Qualitätskontrollen unterzogen. Die Analyse im Labor umfasst u.a. die Parameter Alkoholgehalt, Geschmacksstabilität, Haltbarkeit, Stammwürze, Mikrobiologie, Schaumstabilität sowie Farbe und Trübungsgrad. In sensorischen Blindverkostungen bewerten die Sachverständigen, ob das Endprodukt in seinen Geruchsund Geschmackseigenschaften typisch für die Biersorte ist.

Bundesminister Cem Özdemir (Mitte) überreicht gemeinsam mit DLG-Präsident Hubertus Paetow (links) Urkunde und Medaillen an die Bundesehrenpreisträger 2023

31 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 MARKT & MARKEN  AUSZEICHNUNG
Foto: DLG/Felix Holland

Deutscher Brauer-Bund begrüßt Klarstellung der EU

In der Diskussion um Auswirkungen der geplanten EU-Verpackungsverordnung (PPWR) auf bestehende Mehrwegsysteme im Getränkebereich hat sich die EU-Kommission Anfang Juni mit einer Klarstellung zu Wort gemeldet. In einer Pressemitteilung heißt es, es „entspricht nicht den Fakten“, dass bestehende Mehrweg-Bierflaschen wegen der geplanten Reform künftig nicht mehr verwendet werden dürften. Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) begrüßt die Aussagen der EU, sieht aber noch viele offene Fragen.

(F.) Ein Streitpunkt ist die Frage der künftigen Kennzeichnung von Flaschen. Wie die EU-Kommission erläutert, soll jede Verpackung mit der Information, „woraus sie besteht und in welchen Abfallbehälter sie gehört“, gekennzeichnet sein. „Diese Information muss dauerhaft angebracht sein. Ablösbare Papier-Etiketten, die im deutschen Flaschenpfandsystem üblich sind, können diese Bedingung erfüllen“, heißt es nun in der aktuellen Stellungnahme der Kommission vom 1. Juni.

Pfandflaschen können nicht direkt markiert werden Das Problem: Im Entwurf für die neue Verpackungsverordnung hatte die Kommission in Artikel 11 festgeschrieben, die Kennzeichnung müsse derart „dauerhaft“ angebracht werden, dass sie „die Nachverfolgung der Verpackung sowie die Berechnung von Umläufen und Kreislaufdurchgängen erleichtert“. Dies aber wäre faktisch nur möglich, wenn alle Flaschen direkt markiert werden. Der DBB hatte gemeinsam mit anderen Verbänden darauf hingewiesen, dass die bestehenden Mehrwegpfandflaschen dies nicht leisten können.

Denn Informationen auf dem Etikett verschwinden, sobald mit jedem neuen Umlauf ein neues Etikett aufgebracht wird. Damit bleibt die Frage, wie das umwelt-

freundliche Mehrwegsystem der deutschen Brauwirtschaft künftig die Vorgaben der EU erfüllen soll. Am größten und ältesten Mehrwegsystem Europas beteiligen sich allein in der Bierbranche bis zu 1500 deutsche Brauereien, die mehr als 3 Mrd. Mehrwegpfandflaschen gemeinschaftlich nutzen. Eine wichtige Klarstellung hat die EU-Kommission indes mit Blick auf die Mehrwegbierkästen vorgenommen, die ebenfalls im Fokus stehen. Der DBB und weitere Verbände hatten zuvor die berechtigte Sorge geäußert, dass neben Milliarden von Pfandflaschen zwangsläufig auch Millionen Bierkästen aussortiert werden müssten, weil die Kommission den „Leerraumanteil“ begren zen will, also die Luft in Transportverpackungen. In Artikel 21 des Entwurfs hatte die Kommission gefordert, „Wirtschaftsakteure, die Produkte an Endvertreiber oder Endabnehmer in Umverpackungen, Transportverpackungen oder Verpackungen für den elektronischen Handel liefern, müssen sicherstellen, dass der Leerraumanteil höchstens 40 % beträgt“. Nun erklärt sich die Kommission bereit, „Transportverpackungen in bestehenden Mehrwegsystemen, wie z.B. Bierkästen, von dieser Regel auszunehmen“.

Fazit der EU-Kommission: „Das Pfandsystem in Deutschland ist ein Erfolg. Die Kommission ermuntert auch andere Mitgliedstaaten, solche Systeme einzuführen.“

Deutsche Mehrwegsysteme haben sich bewährt

Der DBB begrüßt die Klarstellungen der EU-Kommission, sieht aber

weiterhin eine Vielzahl ungelöster Fragen. „Die Stärkung von Mehrwegsystemen, gerade im Bereich der Getränkewirtschaft, ist Ziel der geplanten EU-Verordnung, deshalb dürfen seit Jahrzehnten erfolgreich funktionierende Modelle durch die Regelungen nicht in ihrer Existenz gefährdet werden“, betont DBBHauptgeschäftsführer Holger Eichele. Entscheidende Fragen wie die Rücknahmepflicht für Mehrwegverpackungen oder die geforderte Verwaltungsbürokratie für Pfandgesellschaften seien bislang weiter offen.

Grundsätzlich unterstützt der DBB den Ansatz der EU, Mehrweg zu stärken, den Ressourcenverbrauch zu senken und das Recycling von Verpackungen verbindlich vorzuschreiben. In Deutschland gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher, aber erfolgreicher Mehrwegsysteme – von offenen Flaschenpools der Brauereien bis hin zum geschlossenen Pool der Genossenschaft Deutscher Brunnen. „Diese Mehrwegsysteme haben sich bewährt. Die Mehrwegquoten in Deutschland liegen seit Jahrzehnten weit oberhalb der von der EU für 2040 vorgesehenen Ziele“, so Eichele. „Wir laden die verantwortlichen EU-Politiker ein, sich vor Ort in unseren Brauereien und im Handel ein Bild davon zu machen, wie das Mehrwegsystem in Deutschland funktioniert und von den Verbrauchern genutzt wird. Auf dieser Basis können sie einschätzen, welche Präzisierungen im gegenwärtigen Entwurf noch nötig sind, um bewährte Mehrwegsysteme angemessen zu berücksichtigen.“

32 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 MARKT & MARKEN  MEHRWEGSYSTEME
Foto: Arbeitskreis Mehrweg

 BARTHHAAS-BERICHT 2022/2023

Top-40-Brauereien: Sechs deutsche spielen oben mit

Deutsches Bier hat auf dem internationalen Markt Gewicht: Aktuell positionieren sich sechs deutsche unter den größten Brauereien weltweit. Das geht aus der aktuellen Rangliste „Top-40-Brauereien“ hervor, die im BarthHaasBericht 2022/2023 veröffentlicht wird.

(F.) Der größte deutsche Braukonzern ist, wie im Vorjahr, die Radeberger Gruppe. Nach einem Zuwachs um 7,8 % auf 11,0 Mio. hl Ausstoß belegte sie weiterhin Platz 22. Unverändert auf Platz 25 liegt die Oettinger Gruppe. Ihr Ausstoß sank im vergangenen Jahr um 5,8 % auf 8 Mio. hl. Von Platz 24 auf 28 abgerutscht ist die TCB Beteiligungsgesellschaft (u.a. mit dem Frankfurter Brauhaus, der Feldschlößchen/ Dresden und der Gilde Brauerei/ Hannover) – trotz eines leichten Zuwachses um 1,4 % auf 7,1 Mio. hl. Zu den Aufsteigern gehörten hingegen 2022 die Krombacher Gruppe (+3,4 %) und die Paulaner Gruppe (+5,3 %), jeweils mit rund 6 Mio. hl. Beide verbesserten sich um einen Tabellenplatz und erreichten die Positionen 29 und 30. Um zwei Plätze – von 33 auf 31 – stieg die Bitburger Braugruppe auf. Das Unternehmen erzielte ein Absatzplus von 10,5 % auf 5,8 Mio. hl. Trotz eines deutlichen Wachstums um 8,4 % auf 3,36 Mio. hl im vergangenen Jahr ist die Brauerei Veltins nicht mehr in den Top 40 vertreten. Sie hatte 2021 erstmals den Sprung in die Liste geschafft, wurde im vergangenen Jahr aber von der belgischen Martens Brauerei verdrängt.

Großbrauereien gewinnen an Gewicht

Insgesamt stieg das Ausstoßvolumen der 40 größten Brauereien 2022 weltweit um 4,3 % auf rund

1,67 Mrd. hl. Dabei prägten Produktionssteigerungen bei den Großbrauereien das Bild, während die regionalen Unternehmen teilweise Mühe hatten, die pandemiebedingten Mengenverluste auszugleichen. Besonders auffällig ist das hohe Gewicht der Konzerne, die die Liste anführen: Allein die Top 2,

AB InBev und Heineken, stehen zusammen für 46,5 % des Bierausstoßes der Top-40-Brauereien. Indessen setzte sich im CraftbierSegment die Konsolidierung fort. So erwarb die japanische Sapporo Brauerei (Platz 26) die Stone Brewing Company in den USA, um ihre Präsenz auf dem amerikanischen Kontinent zu stärken. Die amerikanische CanarchyGruppe wurde vom Getränkehersteller Monster übernommen. Heineken hält nun Mehrheitsbeteiligungen an der United Breweries Group aus Indien, deren Ausstoß damit im Gesamtvolumen des Konzerns aufgeht, sowie an der polnischen Grupa Zywiec und den Namibia Breweries. Die Eingliederung von United Breweries machte dabei den Weg frei für die Rückkehr der venezolanischen Polar in die Top 40. Diageo (Platz 14) veräußerte die äthiopische Meta Abo Brewery an die BGI/Groupe Castel (Platz 8). Und das dänische Unternehmen Royal Unibrew (Platz 35) erwarb eine Mehrheitsbeteiligung an der norwegischen Hansa Borg.

Konzerne behalten vorerst RusslandGeschäft bei Keine Veränderungen gab es derweil im Russland-Geschäft der großen Konzerne. Heineken, Carlsberg und AB InBev hatten im Frühjahr 2022 angekündigt, sich wegen der russischen Invasion

in die Ukraine von ihrem Engagement zu trennen. Dies ist bislang allerdings nicht umgesetzt. Erfolgreich waren hingegen die Bemühungen des japanischen Unternehmens Kirin (Platz 13), seine Anteile an den Myanmar Breweries zu veräußern. Der vollständige BarthHaas-Bericht 2022/2023 wird am 25. Juli veröffentlicht.

TOP 40 BRAUEREIEN

33 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
Die Daten wurden den Geschäftsberichten der Brauereien entnommen. In anderen Fällen musste das Produktionsvolumen geschätzt werden, nachdem verschiedene Quellen unterschiedliche Angaben machten oder keine Zahlen verfügbar waren. Rang 2022 Brauerei Land Bierausstoß 2021 in Mio. hl Bierausstoß 2022 in Mio. hl Veränderung 1 AB InBev Belgien 508,7 518,0 1,8 % 2 Heineken Niederlande 231,2 256,9 11,1 % 3 China Res. Snow Breweries China 112,2 122,2 8,9 % 4 Carlsberg Dänemark 98,8 102,4 3,6 % 5 Molson Coors USA/Kanada 84,0 82,3 -2,1 % 6 Tsingtao Brewery Group China 76,0 79,6 4,7 % 7 Asahi Group Japan 57,4 59,3 3,3 % 8 BGI / Groupe Castel Frankreich 40,0 43,7 9,2 % 9 Yanjing China 33,5 37,7 12,5 % 10 Efes Group Türkei 37,9 34,0 -10,3 % 11 Constellation Brands USA 32,6 33,2 1,8 % 12 Grupo Petrópolis Brasilien 29,5 26,0 -11,9 % 13 Kirin Japan 26,1 24,4 -6,6 % 14 Diageo (Guinness) Irland 21,0 23,9 14,0 % 15 CCU Chile 18,5 17,6 -5,0 % 16 San Miguel Corporation Philippinen 15,7 17,4 11,1 % 17 Saigon Beverage Corp. (SABECO) Vietnam 14,5 15,3 5,5 % 18 Grupo Mahou – San Miguel Spanien 14,5 15,3 5,5 % 19 Singha Corporation Thailand 12,9 14,6 13,2 % 20 Pearl River China 12,8 13,4 4,6 % 21 Damm Spanien 11,9 12,7 7,2 % 22 Radeberger Gruppe Deutschland 10,2 11,0 7,8 % 23 Beer Thai (Chang) Thailand 7,2 8,7 20,7 % 24 Suntory Japan 7,7 8,1 5,5 % 25 Oettinger Gruppe Deutschland 8,5 8,0 -5,8 % 26 Sapporo Japan 7,3 7,8 6,8 % 27 Swinkels Family Brewers Niederlande 7,0 7,3 3,1 % 28 TCB Beteiligungsgesellschaft mbH Deutschland 7,0 7,1 1,4 % 29 Krombacher Gruppe Deutschland 5,8 6,0 3,4 % 30 Paulaner Gruppe Deutschland 5,7 6,0 5,3 % 31 Bitburger Braugruppe Deutschland 5,3 5,8 10,5 % 32 HiteJinro Südkorea 5,4 5,5 1,4 % 33 Olvi Group Finnland 4,7 5,2 10,1 % 34 Hanoi Beverage Corp. (HABECO) Vietnam 3,6 5,0 38,9 % 35 Royal Unibrew Dänemark 4,1 4,8 17,6 % 36 Estrella de Galicia Spanien 4,4 4,8 9,4 % 37 Polar Venezuela 2,8 4,1 46,1 % 38 Obolon Ukraine 4,2 4,0 -4,8 % 39 Moscow Brewing Company Russland 4,1 3,9 -5,9 % 40 Martens Belgien 3,4 3,5 2,9 % GESAMT 1.598,1 1.666,3 4,3 %
Die 40 größten Brauereien der Welt

Praxisnah:

Während seines Fachvortrags zum Thema Chlordioxid mischte Markus Köll die Komponenten

Bericht von der Mitgliederversammlung im Brauhaus Spandau

Am 21. April 2023 trafen sich im Brauhaus Spandau 48 Mitglieder, Förder- und Ehrenmitglieder sowie Gäste zur Mitgliederversammlung des Deutschen Braumeisterund Malzmeister-Bundes. Der Vorsitzende der Landesgruppe Berlin-Brandenburg, Jens Kemmel, begrüßte alle Anwesenden zu einem Abend, der, wie so oft, sehr informativ werden sollte.

Landesgruppenchef Jens Kemmel begrüßte alle Anwesenden, insbesondere die Ehrenmitglieder Dr. Hans-Jürgen Manger und Jörg Kirchhoff. Kemmel richtete seinen Dank an Michael Metscher vom Brauhaus in Spandau für die Ausrichtung der Veranstaltung und würdigte runde Geburtstage von Mitgliedern, den 80. von Michael Weidner, den 60. von Sabine Podewski und den 50. von Burghard Meyer. Außerdem gab es Informationen zu den nächsten Veranstaltungen.

Vorträge

Den Fachvortrag hielt

Markus Köll von der Dr. Kueke GmbH zum Thema „Chlordioxid – mal ganz anders“. Die Dr. Kueke GmbH produziert seit mehr als 25 Jahren Chlordioxid in einem patentierten Herstellungsverfahren mit einer flüssigen und einer Feststoff-Komponente, die durch einfaches Mischen aktiviert werden. Nach einer Reaktionszeit von 24 Stunden bei 30°C bis zu 48 Stunden bei 21 °C, in der die Komponenten miteinander reagieren, ist die „gereifte“ Lösung sechs Wochen stabil lagerfähig. Die nicht aktivierten Komponenten sind jeweils fünf Jahre lang lagerfähig. Das patentierte Herstellungsverfahren garantiert eine sichere, gefahrlose und saubere Produktion von sehr

materialschonendem Chlordioxid. Dasselbe Verfahren wird ebenfalls in der Anlagentechnik DK-KONT eingesetzt, die Kunden aus der Nahrungs- und Getränkeindustrie eine kostengünstige Alternative bieten soll. Das Herstellungsverfahren der Dr. Kueke GmbH arbeitet nicht mit Säure. Daraus folgt, dass die Anlagen und Produkte aus Sicht des Arbeitsschutzes unbedenklich sind, weil keine Spontanreaktion erfolgt. Die verschwindend geringe Korrosivität der Produkte lässt jede Anwendung in der notwendigen Konzentration zu, so der Referent. Aktuell zählen kleine sowie mittlere und große Brauereien, aber auch

internationale Unternehmen zu den Kunden. Das Verfahren kommt u.a. ‰ bei der Trinkwasserdesinfektion

‰ bei der Flaschen-/KEG-Wäsche

‰ bei der Abfüllung

‰ im Pasteur

‰ beim Transport (auf den Bändern)

‰ während des CIP-Vorgangs zur Anwendung.

Die Dr. Kueke GmbH nennt für das DK-DOX-Chlordioxid folgende Vorteile:

‰ 6 Wochen stabil nach Aktivierung, d.h. es gibt keine Desinfektionslücken nach Produktionspausen.

‰ Sehr materialschonend, damit sind auch hohe Konzentrationen ohne Schädigung der Anlagen möglich.

‰ Chlorfrei – somit kommt es zu keinerlei geschmacklichen Veränderungen.

‰ Frei von Chloriden, d.h. die Anwendungslösung ist sehr materialschonend.

‰ Entspricht der Trinkwasserverordnung und darf in Trinkwasser eingesetzt werden.

‰ Chloratwerte sind deutlich niedriger als in der TrinkwV § 11 vorgegeben (Höchstwert 0,07mg/l).

‰ Kaum bis gar nicht korrosiv – die Korrosionswerte sind ca. 2000 mal geringer als bei säurebasierten Systemen.

Nach dem Vortrag schloss Kemmel den offiziellen Teil der Versammlung und läutete den geselligen Teil des Abends ein. Jürgen Richter

34 Brauerei Forum – Juni/Juli 2023 INSTITUTIONEN & VERBÄNDE
Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund – Landesgruppe Berlin-Brandenburg Foto: Jürgen Richter

Der DBMB-Stammtisch fand statt – im dritten Anlauf

Pandemiebedingt musste die Landesgruppe Sachsen ihre Stammtische 2020 und 2021 ausfallen lassen. Im dritten Anlauf hat es am 24. März 2023 nun endlich geklappt. Man traf sich in der Gaststätte Zum Schwerter Bräu in Meißen.

Bernd Heitmann, Betriebsleiter der Schwerter Privatbrauerei Meißen, begrüßte die Teilnehmer des Abends – außerdem die Sponsoren, namentlich die Firmen, die am Sudhausneubau beteiligt waren und ihre Projekte in kurzen Vorträgen präsentierten.

Die MBT Sudhausbau, vertreten durch Inhaber Steffen Ruhmann, führte im Neubau die Erweiterung des Bestandssudwerks durch. Gilbert Moser präsentierte mit FlexiBREW seine Variante eines kombinierten Maisch- und Läutersystems. Andreas Haack von der Firma Bosch erzählte etwas über die Lieferung der neuen Dampfkesselanlage, die sogar bis zu 20 % Wasserstoff verarbeiten kann. Der Austausch der Kesselanlage wiederum erfolgte durch die Firma Dampf- und Rohrleitungs-

bau Lichtentanne, vertreten durch Chris toph Thiele. Im Vortrag ging er auf Energieverluste in Dampf- und Kondensatsystemen bei mangelhafter Isolierung ein. Den Brenner für die neue Dampfkesselanlage lieferte die Firma Weishaupt. Sebastian Kretschmer erläuterte jenen Brenner in knappen Zügen. Beim anschließenden Rundgang durch die Brauerei konnten die installierte Technik besichtigt und viele technische Fragen vor Ort geklärt werden.

Bernd Heitmann bedankte sich herzlichst bei den jeweiligen Firmenvertretern für ihre Unterstützung und überreichte Gastgeschenke im Namen der DBMB-Landesgruppe Sachsen. Bei leckerem Schwerter Bier und Speisen vom reichhaltigen Buffet stärkte sich die gesellige Runde, führte Fachgespräche und schwelgte in Erinnerungen.

Der besondere Dank der DBMB-Landesgruppe Sachsen für einen gelungenen Abend geht ebenfalls an die oben genannten Firmen sowie an die Schwerter Privatbrauerei Meißen. Udo Schiedermair

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35 IMPRESSUM
Brauerei Forum – Juni/Juli 2023
Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund (DBMB) – Landesgruppe Sachsen
a) 175 hl = 26,92 hl/h 6,5 h/d 5,4 hl/h  1 m2 26,92 hl/h  x m2 1 26,92 x = m2 = 4,99 m2 = 5 m2 Filterfläche 5,4 b) 5 m2 = 50 Filterkerzen 0,1 m2/Kerze
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11. August 2023

VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine 2023/2024

 Mitgliederversammlung Vereinigung ehem. VLBer e.V.

7. Juli 2023, VLB Berlin

 VLB-Sommerfest

7. Juli 2023, VLB Berlin

 IfGB Destillateur-Meisterkurs

14. August bis 20. Oktober 2023, VLB Berlin

 Workshop „Craft Brewing in Practice“

4. bis 15. September 2023, VLB Berlin

 13th Iberoamerican VLB Symposium

4. bis 6. September 2023, Bogotá, Kolumbien

 21. IfGB Forum Spirituosen und Brennerei

25./26. September 2023, Bamberg

 Weiterbildung zum/zur Meister/in im Brauer- und Mälzer-Handwerk (HWK)

16. Oktober 2023 bis 24. September 2024, Berlin

 VLB-Oktobertagung mit BraugerstenSeminar und VLB-Mitgliederversammlung

9./10. Oktober 2023, Berlin

 Mitgliederversammlung Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

9. Oktober 2023, im Rahmen der VLBOktobertagung in Berlin

 Praxiskurs Mikrobiologie

6. bis 10. November 2023, VLB Berlin

 Training „Applied Microbiology“

20. bis 24. November 2023, VLB Berlin

 Kompaktkurs „Brauen für Nicht-Brauer“

6./7. Dezember 2023, VLB Berlin

 25. VLB-Logistikfachkongress

4. bis 6. März 2024, Chemnitz

 Workshop „Micro Malting in Practice“

10. bis 17. März 2024, VLB Berlin

 108. int. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung

13. bis 15. März 2024, Groningen, NL

Weitere Termine

 DBMB Berlin-Brandenburg: Sommerausflug

8. Juli 2023

 Getränke. Gross. Handeln. 2023.

4./5. September 2023, München

 Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens, Mitgliederversammlung 2023

8. September 2023, VLB Berlin

 72. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker

12. bis 14. Oktober 2023, Salzburg

 BrauBeviale 2023

28. bis 30. November 2023, Nürnberg

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